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Behandlung der COPD Behandlung des Asthma - Patientenliga ...

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Zentraler Beitrag: <strong>Behandlung</strong> <strong>des</strong> <strong>Asthma</strong><br />

Tabelle 1:<br />

Therapieziele beim <strong>Asthma</strong> bronchiale<br />

Maximale Kontrolle <strong>der</strong> Krankheitsaktivität<br />

•keine o<strong>der</strong> nur minimale chronisch rezidivierenden<br />

Symptome bei den alltäglichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

(maximale Kontrolle <strong>der</strong> Krankheitsaktivität)<br />

•uneingeschränkte körperliche Belastbarkeit (alltägliche<br />

Aktivitäten, Sport, Hobbys und Weiteres)<br />

•Erreichen einer ungestörten Nachtruhe („Durchschlafen“)<br />

•Vermeidung von Exazerbationen (<strong>Asthma</strong>anfälle)<br />

•keinen o<strong>der</strong> nur minimalen Bedarf an kurzwirksamen<br />

Beta-2-Mimetika („Notfallspray“)<br />

•Vermeidung ärztlicher Notfallbehandlungen<br />

Prävention beziehungsweise Minimierung von<br />

Langzeitkonsequenzen<br />

•Aufrechterhaltung einer normalen o<strong>der</strong> fast normalen<br />

beziehungsweise bestmöglichen Lungenfunktion<br />

•normaler o<strong>der</strong> fast normaler PEF<br />

•Peak-Expiratory-Flow (PEF)-Variation kleiner als<br />

20 Prozent<br />

•Vermeiden von Nebenwirkungen antiasthmatischer<br />

Medikamente<br />

•Vermeidung einer Krankheitsprogression beziehungsweise<br />

•Vermeidung einer Fixierung <strong>der</strong> Atemwegverengung<br />

•Vermeidung <strong>des</strong> asthmaassoziierten Exitus letalis<br />

können im Einzelfall gar nicht von den Betroffenen bewältigt<br />

werden. Hinzu kommen anfallsweise auftretende,<br />

zum Teil schwerere <strong>Asthma</strong>exazerbationen, die oft<br />

Notarztbesuche o<strong>der</strong> Krankenhauseinweisungen erfor<strong>der</strong>lich<br />

machen.<br />

5. Bisherige <strong>Behandlung</strong><br />

Dieser Schweregrad bleibt bestehen, selbst unter <strong>Behandlung</strong><br />

mit allen <strong>der</strong>zeit verfügbaren antiasthmatischen<br />

Medikamenten, einschließlich systemischer Corticosteroide.<br />

Auch <strong>der</strong> Einsatz von Medikamenten, die<br />

das Immunsystem hemmen (sogenannte „Immunsuppressiva“,<br />

zum Beispiel Cyclosporin A, und „Zytostatika“,<br />

wie zum Beispiel Zyklophosphamid, Methotrexat),<br />

zeigt insgesamt keine einheitliche Wirkung, und bei längerer<br />

Anwendung ist ein therapeutischer Effekt nicht<br />

nachweisbar. Darüber hinaus führen die zur Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Corticosteroiddosis eingesetzten Immunsuppressiva<br />

beziehungsweise Zytostatika selbst zu erheblichen<br />

Nebenwirkungen. Hierzu gehören Leber- und<br />

Nierenschäden, Blutbildverän<strong>der</strong>ungen beziehungsweise<br />

Hemmung <strong>der</strong> Blutbildung sowie von seltenen<br />

(opportunistischen) Infektionen, Lungenparenchymentzündung<br />

(Pneumonitis) und Bluthochdruck. Zusammengenommen<br />

läßt sich dadurch jedoch keine grundsätzlich<br />

bessere Kontrolle <strong>des</strong> <strong>Asthma</strong>s erreichen, und die<br />

Patienten bleiben letztlich auf eine Therapie mit oralen<br />

Corticosteroiden angewiesen. Meist gelingt es nur, die<br />

Dosis <strong>des</strong> oralen Cortisons zu vermin<strong>der</strong>n.<br />

6. Erweiterte <strong>Behandlung</strong> <strong>des</strong> unkontrollierbaren<br />

<strong>Asthma</strong>s<br />

Trotz aller Fortschritte bei <strong>der</strong> <strong>Behandlung</strong> <strong>des</strong> <strong>Asthma</strong><br />

bronchiale in den letzten Jahren tut sich hier für die<br />

schwerste Verlaufsform <strong>des</strong> <strong>Asthma</strong> bronchiale also eine<br />

<strong>Behandlung</strong>slücke auf, bei <strong>der</strong> sowohl <strong>der</strong> Patient<br />

als auch <strong>der</strong> Arzt mit dem Rücken zur Wand stehen.<br />

Auf <strong>der</strong> einen Seite steht <strong>der</strong> Patient, <strong>der</strong> unter seiner<br />

asthmatischen Behin<strong>der</strong>ung permanent gesundheitlich<br />

und sozial leidet und stets in <strong>der</strong> Angst vor einem<br />

schweren <strong>Asthma</strong>anfall lebt. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />

steht <strong>der</strong> Arzt ohne Möglichkeit, dem <strong>Asthma</strong>tiker zu<br />

helfen und ohne Wege, dem Betroffenen das Führen<br />

eines weitgehend unbeschwerteren Lebens zu ebnen.<br />

Was ärztlicherseits letztlich bleibt, ist <strong>der</strong> Einsatz höchst<br />

dosierter und systemisch verabreichter Corticosteroide<br />

mit geringer o<strong>der</strong> allenfalls mit einer begrenzteren<br />

Wirkung, ohne dass sich hierunter eine Kontrolle <strong>des</strong><br />

<strong>Asthma</strong>s erreichen lässt. Aus den oben genannten<br />

Gründen ist bei oraler Langzeitcortisontherapie im<br />

Schweregrad IV eine Erweiterung <strong>der</strong> Therapie auf<br />

neuere und zum Teil noch nicht zugelassene Therapieformen<br />

zu erwägen, die unten im Einzelnen vorgestellt<br />

werden sollen.<br />

5.1. Voraussetzungen<br />

Vor dem Einsatz dieser Medikamente im Sinne einer intensivierten<br />

Therapie beim unkontrollierbaren <strong>Asthma</strong><br />

bronchiale sind zunächst folgende Aspekte zu prüfen:<br />

Richtige Diagnose?<br />

Liegt tatsächlich ein <strong>Asthma</strong> bronchiale vor o<strong>der</strong> handelt<br />

es sich um eine Mischform (zum Beispiel <strong>Asthma</strong>,<br />

kombiniert mit <strong>COPD</strong> o<strong>der</strong> Alpha-1-Antitrypsin-<br />

Mangel)?<br />

Raucht <strong>der</strong> Betroffene?<br />

Hat beim Betroffenen trotz <strong>des</strong> <strong>Asthma</strong>s ein chronischer<br />

Tabakkonsum bestanden o<strong>der</strong> besteht <strong>der</strong>zeit noch?<br />

Liegt möglicherweise ein passiver Kontakt zu Schadstoffen<br />

vor?<br />

Lässt sich eine passive Exposition gegenüber Zigarettenrauch<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Schadstoffen (Beruf!) nachweisen?<br />

Besteht ein Kontakt mit bisher nicht erkannten („verborgenen“)<br />

Allergenen o<strong>der</strong> Reizstoffen?<br />

Werden durch entsprechende Maßnahmen wirklich<br />

alle auslösenden Allergene (Hausstaubmilbenallergie,<br />

Pollenallergie, Tierhaarallergie, Nahrungsmittelallergie,

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