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ABSOLVENTEN BEGEISTERN - Sparkassenzeitung

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Mustersiedlung für das energetisch<br />

perfektionierte Hausmodell in Jesteburg bei<br />

Hamburg. FOTOS: UNTERNEHMEN, PRIVAT<br />

am südlichen Rand Hamburgs ein Modell<br />

entwickelt zu haben, das künftig in ganz<br />

Deutschland auf rege Nachfrage treffen<br />

wird“, sagt Markus Irling, Vertriebsleiter<br />

des Unternehmens. Der Zeitpunkt für die<br />

Vermarktung sei günstig, weil mit den<br />

steigenden Energiekosten und den wachsenden<br />

Anforderungen des Gesetzgebers<br />

immer mehr Immobilienkäufer auf energieeffiziente<br />

Gebäude setzten. Zudem<br />

spare der neue Häusertyp verglichen<br />

mit herkömmlichen Einfamilienhäusern<br />

jährlich mehr als 20 Tonnen Kohlendioxid.<br />

Kuhlo lässt das Thema Häuser und<br />

Ener gieeffizienz schon seit Jahrzehnten<br />

nicht los. Der ehemalige Vizechef des<br />

Springer-Titels „Bild“ schrieb bereits<br />

1980 das erste „Energiesparbuch für Jedermann“.<br />

Der Titel wurde ein Bestseller<br />

und war Vorreiter für Tausende von ähnlichen<br />

Büchern, die sich mit den Energiekostenproblemen<br />

von Eigenheimbesitzern<br />

und Mietern befassten.<br />

Nur die Sparkasse sah die Chance<br />

Von den steigenden Energiekosten blieb<br />

auch Kuhlo nicht verschont. Der schmucke<br />

Bungalow mit Schwimmbad, den er<br />

in den 70er-Jahren für seine Familie in<br />

Jesteburg kaufte, entwickelte sich schnell<br />

zum Energie-Schlucker. Das wollte Kuhlo<br />

nicht länger hinnehmen. Vor drei Jahren<br />

entschied er sich, ein Gebäude zu entwickeln,<br />

das ihn komplett von Strom- und<br />

Heizkosten unabhängig machen sollte.<br />

Doch die Finanzierung des Vorhabens<br />

bereitete Schwierigkeiten. Wochenlang<br />

bemühte er sich bei allen großen Kredithäusern<br />

um ein Darlehen. Doch überall<br />

blitzte er ab, als die Kreditabteilungen<br />

die Finanzierung durch ihre Computer<br />

schickten. „Deren Rechner konnten nicht<br />

zwischen Warm- und Kaltmiete unterscheiden“,<br />

erinnert er sich. Aufgeschlossener<br />

zeigte sich hingegen die Sparkasse<br />

Harburg-Buxtehude. Zwar kam die EDV<br />

der Sparkasse zu ähnlichen Ergebnissen<br />

wie die Konkurrenz, doch Verantwortliche<br />

in dem Institut erkannten schnell,<br />

welches Potenzial in dem Bauvorhaben<br />

steckt.<br />

„Das Gesamtkonzept dieses Vorhabens<br />

war sehr überzeugend. Doch insbesondere<br />

das innovative Energiesparkonzept<br />

war ein wesentlicher Grund für die Sparkasse<br />

Harburg-Buxtehude, sich aktiv<br />

zu engagieren“, erklärt Markus Kasten,<br />

Marktbereichsdirektor S-ImmobilienCenter<br />

der Sparkasse Harburg-Buxtehude<br />

gegenüber SPARKASSE. Energetisch<br />

nachhaltiges Bauen sei für die Sparkasse<br />

ein wesentliches Thema. Daher habe das<br />

Finanzinstitut „aktiv das Konzept mitent-<br />

wickelt“, so Kasten. Die Sparkasse bietet<br />

„interessierten Käufern, attraktive, individuelle<br />

Finanzierungsangebote für die<br />

Passivhäuser“, erläutert Kasten. Da Kuhlo<br />

sein Vorhaben bundesweit vermarktet,<br />

unterstützt die Sparkasse auch Interessenten<br />

anderer Regionen, indem sie den<br />

Kontakt zur örtlichen Sparkasse herstellt.<br />

„Wir nehmen das Regionalprinzip<br />

sehr ernst“, sagt Kasten.<br />

Die Jesteburger Sonnenhäuser<br />

kommen zur richtigen Zeit<br />

auf den Markt, denn die Nachfrage<br />

nach energiesparendem<br />

Wohnungseigentum wächst<br />

deutlich. Grund hierfür sind<br />

die kräftig gestiegenen Energiekosten.<br />

Vor allem Mieter<br />

und Inhaber ölbeheizter Häuser<br />

mussten im vergangenen<br />

Jahr 35 Prozent mehr für Energiekosten<br />

zahlen als noch ein<br />

Jahr zuvor. Das ergab eine<br />

Studie des Deutschen Mieterbunds,<br />

der bundesweit knapp<br />

88.000 Gebäudedaten auswertete.<br />

Bezahlten Inhaber für eine<br />

70-Quadratmeter-Wohnung<br />

2009 lediglich 630 Euro im<br />

Durchschnitt und Monat für Heizöl, waren<br />

es im vergangenen Jahr 2010 rund<br />

850 Euro. Das entspricht einem Plus von<br />

34,9 Prozent.<br />

Zudem dürften die Heizkosten langfristig<br />

weiter steigen. Die Bundesregierung<br />

plant, 2015, C0 2 -Zertifikate für alle<br />

Brennstoffe einzuführen. Damit werden<br />

Händler von Heizöl, Erdgas oder Holzpellets<br />

gezwungen, die Zertifikate zu kaufen.<br />

Branchenexperten rechnen damit, dass<br />

die Lieferanten die Kosten für die Emissionsrechte<br />

an die Verbraucher weiterreichen<br />

und dadurch die Heizkos ten weiter<br />

zulegen. Hintergrund für die neuen CO 2 -<br />

Zertifikate ist, dass der Bund seine Klimaschutzziele<br />

durchdrücken will. Denn<br />

die Regierung beabsichtigt, bis zum Jahr<br />

2050 den sogenannten Primärenergiebedarf<br />

von Wohngebäuden um 80 Prozent<br />

zu senken.<br />

In Deutschland herrscht zudem ein<br />

hoher Sanierungsbedarf, um Wohngebäude<br />

in puncto Energieeffizienz auf<br />

den neuesten technischen Standard zu<br />

bringen. Nach Berechnungen des Bundesbauministeriums<br />

müssten Besitzer<br />

von Wohneigentum rund 2400 Mrd. Euro<br />

ausgeben, um ihre Gebäude auf den heutigen<br />

energetischen Standard zu bringen.<br />

Inzwischen hat der Bund sein CO 2 -Sanierungsprogramm<br />

für Gebäude auf jeweils<br />

1,5 Mrd. Euro für die Jahre 2012 bis 2014<br />

aufgestockt. In diesem Jahr waren es<br />

936 Mio. Euro.<br />

Fertighaus-Markt buhlt um Kunden<br />

Der Markt der Fertighäuser wächst seit<br />

vielen Jahren. Vor allem die Bauunternehmen<br />

nutzen das Energiesparkonzept<br />

als Verkaufsargument. Nach Angaben<br />

SPARKASSE DEZEMBER 2011<br />

MÄRKTE & KUNDEN 25<br />

„Die Kreditrechner<br />

der<br />

Banken<br />

konnten<br />

nicht<br />

zwischen<br />

Warm- und<br />

Kaltmiete<br />

unterscheiden.”<br />

Karl-Dietrich Kuhlo,<br />

Sonnenhaus-<br />

Initiator<br />

des Bundesverbands Deutscher Fertigbau<br />

wurden im vergangenen Jahr mehr<br />

als 13.100 Fertighäuser verkauft – ein<br />

Plus von neun Prozent gegenüber 2009.<br />

Branchenweit setzen die Unternehmen<br />

mehr als eine Mrd. Euro um. Etwa 45 Anbieter<br />

tummeln sich auf dem sehr wettbewerbsintensiven<br />

Markt. Viele setzen<br />

immer wieder auf öffentlichkeitswirksamePersönlichkeiten<br />

als „Test imonials“. Der<br />

norddeutsche Massivhaushersteller<br />

Viebrockhaus etwa hat<br />

die Modeschöpferin Jette Joop<br />

gewonnen, um Häuser im<br />

Toskana-Stil zu verkaufen.<br />

Kuhlo sagt, wegen der wegfallenden<br />

Energiekosten sei<br />

sein Hauskonzept vor allem für<br />

Familien mit schmalem Geldbeutel<br />

geeignet. „Familien,<br />

die sich für ein Jesteburger<br />

Sonnenhaus entscheiden, können<br />

ihren Finanzierungsspielraum<br />

um 75.000 Euro erhöhen“,<br />

rechnet Kuhlo vor. Auch<br />

für ihn als Vermieter bringt<br />

der Haustyp Vorteile. Denn<br />

die Betriebskostenabrechnungen<br />

an seine Mieter fallen kürzer als üblich<br />

aus. Kuhlo: „Posten für Heizungskosten<br />

und Warmwasser kann ich künftig<br />

streichen.“<br />

�<br />

Karl-Dietrich Kuhlo und seine Frau Ulrike in<br />

Küche und Wohnzimmer eines Musterhauses.

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