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PM_SS05_LE03.pdf - Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik

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LE LE 3: 3: Projektplanung II<br />

Technische Universität München<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Wirtschaftsinformatik</strong><br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Lernziele LE 3<br />

Sie können die im Projekt durchzuführenden Teilplanungen in der<br />

Planungsphase skizzieren und wissen um ihren Zusammenhang.<br />

Sie wissen, was ein Projektstrukturplan (PSP) ist, kennen grundl egende<br />

Ziele und Probleme des PSP sowie wichtige PSP-Typen.<br />

Sie wissen, was ein Ablaufplan ist.<br />

Sie haben die grundlegenden Aspekte der Netzplantechnik kennen<br />

gelernt und können elementare Netzplanarten unterscheiden und<br />

benennen.<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 2<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Welche Teilplanungen sind durchzuführen<br />

Input für Projektplanung<br />

Projektauftrag<br />

Phasenplan<br />

Projektstrukturplan<br />

Ablauf-/Terminplan<br />

Ressourcenplan<br />

Kostenplan<br />

Netzplantechnik<br />

Aufwandsschätzung<br />

Output der Projektplanung<br />

Projektplan<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 3<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Gliederung LE3: Projektplanung I<br />

1 Strukturierungsformen von Projekten<br />

2 Projektstrukturplan<br />

2.1 Ziele und Aufbau<br />

2.2 PSP-Typen<br />

2.3 Ablauf Strukturierung<br />

3 Ablaufplan<br />

3.1 Überführung des PSP in Ablaufplan<br />

3.2 Strukturierung<br />

4 Netzplantechnik<br />

4.1 Grundlagen<br />

4.2 Critical Path Method (C<strong>PM</strong>)<br />

4.3 Metra Potential Method (M<strong>PM</strong>)<br />

4.4 Program Evaluation and Review Technique (PERT)<br />

4.5 Termindurchrechnung<br />

4.6 Puffer<br />

4.7 Alternative Terminplandarstellung<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 4<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Strukturierungsformen von Projekten (I)<br />

• Zerlegung der komplexen Projektaufgabe in überschaubare und zu<br />

bearbeitende Teilaufgaben („Portionierung“ des Projekts)<br />

• Strukturierung kann nach mehreren Aspekten erfolgen<br />

(in Abhängigkeit von der Zielsetzung)<br />

• Mögliche Strukturierung:<br />

Sachgerecht<br />

Produktstruktur<br />

Bezugsgröße: Produktteile<br />

Termin - und aufwandsgerecht<br />

Projektstruktur<br />

Bezugsgröße: Arbeitspakete<br />

Kostengerecht<br />

Kostenstruktur<br />

Bezugsgröße: Kostenstelle, Budgetierung<br />

Quelle: In Anlehnung an Burghardt, M.: Einführung in Projektmana gement (2002), S. 75 -85.<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 5<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Strukturierungsformen von Projekten (II)<br />

Mögliche Strukturierungsformen:<br />

• Produktstruktur<br />

• Technische Strukturierung von Projekten<br />

• Hierarchische Gliederung aller Produktteile<br />

• Projektstruktur<br />

• Aufgabenbezogene Strukturierung von Projekten<br />

• Hierarchische Anordnung aller im Projekt durchzuführenden<br />

Arbeitspakete<br />

• Kostenstruktur<br />

• Kaufmännische Strukturierung von Projekten<br />

• Aufteilung des Budgets auf Arbeitspakete in einzelnen Phasen<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 6<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Gliederung LE3: Projektplanung I<br />

1 Strukturierungsformen von Projekten<br />

2 Projektstrukturplan<br />

2.1 Ziele und Aufbau<br />

2.2 PSP-Typen<br />

2.3 Ablauf Strukturierung<br />

3 Ablaufplan<br />

3.1 Überführung des PSP in Ablaufplan<br />

3.2 Strukturierung<br />

4 Netzplantechnik<br />

4.1 Grundlagen<br />

4.2 Critical Path Method (C<strong>PM</strong>)<br />

4.3 Metra Potential Method (M<strong>PM</strong>)<br />

4.4 Program Evaluation and Review Technique (PERT)<br />

4.5 Termindurchrechnung<br />

4.6 Puffer<br />

4.7 Alternative Terminplandarstellung<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 7<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Welche Teilplanungen sind durchzuführen<br />

Input für Projektplanung<br />

Projektauftrag<br />

Phasenplan<br />

Projektstrukturplan<br />

Ablauf-/Terminplan<br />

Ressourcenplan<br />

Kostenplan<br />

Netzplantechnik<br />

Aufwandsschätzung<br />

Output der Projektplanung<br />

Projektplan<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 8<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Projektstrukturplan (Work Breakdown Structure)<br />

• Zerlegung der komplexen Projektaufgabe in delegierbare<br />

Teilaufgaben und Arbeitspakete (AP)<br />

• Aufzeigen sachlogischer Abhängigkeiten und Beziehungen<br />

zwischen AP und Teilaufgaben<br />

• Projektstrukturplan (PSP) zeigt Projektart, -zustand, -ziele<br />

und -vorgehen auf<br />

• PSP als Grundlage für Projektplanung und -kontrolle<br />

• Orientierungsraster und Ordnungssystem für<br />

Projektabwicklung<br />

• Grafische Darstellung des PSP als Baumdiagramm oder in<br />

tabellarischer Form möglich<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 9<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Ziele des PSP<br />

• Darstellung des gesamten Projektgegenstands mit einer Aufgaben -<br />

übersicht (anhand von AP)<br />

• Identifikation von Schwachstellen im Projekt durch Aufzeigen der<br />

sachlogischen Abhängigkeiten und Beziehungen<br />

• Systematisierung der Projektplanungsphase<br />

• Schaffung einer Grundlage für die Termin-, Ressourcen- und<br />

Kostenplanung<br />

• Schaffung von Transparenz für alle Projektbeteiligten (hinsichtl ich<br />

Leistung, Verantwortung)<br />

• Schaffung einer Voraussetzung für die Projektsteuerung<br />

• Vorlage für eine Gliederungsstruktur der Dokumentation und des<br />

Berichtwesens<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 10<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Aufbau des PSP<br />

1. Ebene<br />

Projektaufgabe<br />

2. Ebene<br />

Teilprojektaufgabe Teilprojektaufgabe Teilprojektaufgabe<br />

3. Ebene<br />

Teilaufgabe TA TA TA AP TA<br />

4. Ebene<br />

Arbeitspakete<br />

AP<br />

AP<br />

AP AP<br />

AP AP AP AP<br />

Ä PSP kann in Abhängigkeit der Betrachtungsweise als ablauf-, objekt- oder<br />

funktionsorientierter PSP aufgebaut sein.<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 11<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Ablauforientierter (phasenorientierter) PSP<br />

• Unterscheidung erfolgt nach zeitlichen Projektphasen<br />

• Bsp. sehr große und komplexe IT-Projekte, Organisationsprojekte<br />

SW-Betriebssystem<br />

Planung Entwicklung Produktion<br />

Studie<br />

Funktionsentwurf<br />

Testentwurf<br />

Komponentenentwurf<br />

Programmentwurf<br />

Codierung<br />

Komponententest<br />

Funktionstest<br />

Funktionsintegration<br />

Produktintegration<br />

Produktprüfung<br />

Produktabnahme<br />

Quelle: Burghardt, M. : Einführung in Projektmanagement (2002), S. 80.<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 12<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Objektorientierter PSP<br />

• Zerlegung des Projektinhalts nach der technischen Struktur in Ko mponenten<br />

• Bsp. Komplexe IT-Projekte, Anlagenbauprojekte<br />

Entwicklung eines<br />

Arbeitsplatzsystems<br />

Steuerwerk Laufwerk Aggregate Software Dokumentation<br />

Prozessor<br />

Festplatte<br />

Bildschirm<br />

Betriebssystem<br />

Anwender-Doku .<br />

Speicher<br />

Stromversorgung<br />

Anschlusseinheiten<br />

Diskette<br />

CD – ROM<br />

Band<br />

Lüfter<br />

Tastatur<br />

Drucker<br />

Grafikelemente<br />

Anwender-Prog.<br />

Kommunikations-Prog.<br />

DB-Systeme<br />

Online-Hilfe<br />

System-Doku .<br />

Programm -Doku .<br />

Quelle: Pfetzing, K.; Rohde, A. : Ganzheitliches Management (2001), S. 181.<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 13<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Funktionsorientierter PSP<br />

• Strukturierung nach Funktionsbereichen von Produktentwicklungen<br />

• Tätigkeitsorientierte Darstellung<br />

• Am häufigsten verwendete Strukturierungsform<br />

• Bsp. IT-Projekte, Entwicklungsprojekte, Bauprojekte<br />

Herstellung Fotoapparat<br />

Konstruktion Fertigung Lieferung<br />

Entwerfen<br />

Konstruieren<br />

Details konstruieren<br />

Fertigg. vorbereiten<br />

Prototyp herstellen<br />

Serienfertigung<br />

Quelle: Burghardt, M. : Einführung in Projektmanagement (2002), S. 80.<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 14<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Ablauf der Strukturierung<br />

1. Zerlegung des Gesamtprojekts nach einem festgelegtem PSP-<br />

Typ in Teilaufgaben und Arbeitspakete (Top-Down-Vorgehen)<br />

• Beachtung von Komplexität, Risiko, Dauer und Kosten der Projekte<br />

erweist sich insbesondere bei IT-Projekten als notwendig<br />

2. Sicherstellen einer inhaltlichen, ressourcen-, termin- und<br />

kostenbezogenen Abgrenzung der AP und Teilaufgaben<br />

3. Zielformulierung für AP<br />

4. Erneute Überprüfung des PSP ( Bottom-Up-Vorgehen)<br />

Ä<br />

Im Projektverlauf ist die ständige Überprüfung und Anpassung<br />

des PSP von Nöten.<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 15<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Probleme bei der Erstellung von PSP<br />

• PSP ist ein rein formales Hilfsmittel<br />

• Überschneidungsfreie Abgrenzung der AP ist vor allem bei<br />

komplexen IT-Projekten nur schwer möglich<br />

• Gründe liegen in der inhaltlichen und zeitlichen Überlappung der AP<br />

• Verknüpfungen zwischen einzelnen AP untereinander nicht<br />

darstellbar<br />

• Schnittstellen zu angrenzenden Planungen nicht einsehbar<br />

• Auswirkungen von Änderungen auf andere Projektbereiche sind in<br />

der Projektstruktur nicht sofort sichtbar, was die Steuerung der<br />

Änderungen erschwert<br />

Ä Probleme bei der Erstellung von PSP sind insbesondere bei IT-<br />

Projekten spürbar<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 16<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Gliederung LE3: Projektplanung I<br />

1 Strukturierungsformen von Projekten<br />

2 Projektstrukturplan<br />

2.1 Ziele und Aufbau<br />

2.2 PSP-Typen<br />

2.3 Ablauf Strukturierung<br />

3 Ablaufplan<br />

3.1 Überführung des PSP in Ablaufplan<br />

3.2 Strukturierung<br />

4 Netzplantechnik<br />

4.1 Grundlagen<br />

4.2 Critical Path Method (C<strong>PM</strong>)<br />

4.3 Metra Potential Method (M<strong>PM</strong>)<br />

4.4 Program Evaluation and Review Technique (PERT)<br />

4.5 Termindurchrechnung<br />

4.6 Puffer<br />

4.7 Alternative Terminplandarstellung<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 17<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Überführung des PSP in den Ablaufplan<br />

Input für Projektplanung<br />

Projektauftrag<br />

Phasenplan<br />

Projektstrukturplan<br />

Ablauf-/Terminplan<br />

Ressourcenplan<br />

Kostenplan<br />

Netzplantechnik<br />

Aufwandsschätzung<br />

Output der Projektplanung<br />

Projektplan<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 18<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Überführung des PSP in den Ablaufplan<br />

• Detaillierte Aufschlüsselung der im PSP ermittelten Beziehungen<br />

und Abhängigkeiten der AP zueinander:<br />

ð<br />

ð<br />

ð<br />

1:1 – Beziehung:<br />

ein überschaubares AP (1) geht als ein Vorgang (1) in den<br />

Ablaufplan ein<br />

1:n – Beziehung<br />

einzelnes AP (1) wird in eine Reihe von Vorgängen (n)<br />

aufgegliedert<br />

n:1 – Beziehung<br />

mehrere überschaubare AP (n) werden zu einem Vorgang (1)<br />

zusammengefasst<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 19<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Grafische Darstellung der AP-Beziehungen<br />

1:1 – Beziehung:<br />

AP<br />

1 1<br />

V<br />

1<br />

V<br />

1:n – Beziehung<br />

AP<br />

n 1<br />

V<br />

1<br />

V<br />

AP<br />

1<br />

n:1 – Beziehung<br />

AP<br />

1 n<br />

V<br />

1<br />

AP<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 20<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Ablaufplan<br />

1. Zerlegung der im PSP untergliederten AP in einzelne Aktivitäten<br />

2. Darstellung der sachlogischen Reihenfolge der zu erledigenden<br />

Aktivitäten (AP)<br />

3. Offenlegen von Sequenz, Parallelität und Abhängigkeiten zwischen<br />

Aktivitäten (AP)<br />

4. Zuordnen von Start- und Endterminen zu Aktivitäten (AP)<br />

5. Festlegung von Meilensteinen<br />

Meilensteine sind Kontroll-/<br />

Entscheidungspunkte, die wesentliche und<br />

eindeutig definierte Zwischen- bzw.<br />

Endergebnisse im Projektverlauf darstellen.<br />

Sie sind mit einem konkreten Fixtermin<br />

verbunden.<br />

Ä<br />

Darstellung des Ablaufplans mittels Netzplantechnik möglich<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 21<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Gliederung LE3: Projektplanung I<br />

1 Strukturierungsformen von Projekten<br />

2 Projektstrukturplan<br />

2.1 Ziele und Aufbau<br />

2.2 PSP-Typen<br />

2.3 Ablauf Strukturierung<br />

3 Ablaufplan<br />

3.1 Überführung des PSP in Ablaufplan<br />

3.2 Strukturierung<br />

4 Netzplantechnik<br />

4.1 Grundlagen<br />

4.2 Critical Path Method (C<strong>PM</strong>)<br />

4.3 Metra Potential Method (M<strong>PM</strong>)<br />

4.4 Program Evaluation and Review Technique (PERT)<br />

4.5 Termindurchrechnung<br />

4.6 Puffer<br />

4.7 Alternative Terminplandarstellung<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 22<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Netzplantechnik<br />

Input für Projektplanung<br />

Projektauftrag<br />

Phasenplan<br />

Projektstrukturplan<br />

Ablauf-/Terminplan<br />

Ressourcenplan<br />

Kostenplan<br />

Netzplantechnik<br />

Aufwandsschätzung<br />

Output der Projektplanung<br />

Projektplan<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 23<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Netzplantechnik<br />

• Ein Netzplan versteht sich als grafische Darstellung von<br />

Ablaufstrukturen, die die logische und zeitliche Aufeinanderfolg e<br />

von Vorgängen veranschaulichen.<br />

[DIN 69900, 2002]<br />

Intention der Netzplantechnik:<br />

• Ermittlung realistischer Start- und Endtermine von Vorgängen<br />

• Identifikation zeit- und ressourcenkritischer Vorgänge<br />

• Aufzeigen der Auswirkungen von Terminverschiebungen<br />

• Verständliche grafische Darstellung von Abhängigkeiten und<br />

Beziehungen<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 24<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Elemente im Netzplan<br />

Vorgang<br />

• Aktivität mit<br />

definiertem frühesten<br />

und spätesten<br />

Anfangs- und<br />

Endzeitpunkt<br />

Ereignis<br />

• Definierter und<br />

beschreibbarer<br />

Zustand im<br />

Projektablauf<br />

Anordnungsbeziehung<br />

(AOB)<br />

• Fachliche,<br />

personelle und<br />

terminliche<br />

Abhängigkeit<br />

zwischen einzelnen<br />

Vorgängen<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 25<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Netzplanarten<br />

Netzplanarten<br />

Ereignisknoten-Netzplan EKN<br />

Beispiel PERT<br />

Vorgangsknoten-Netzplan VKN<br />

Beispiel M<strong>PM</strong><br />

Vorgangspfeil -Netzplan VPN<br />

Beispiel C<strong>PM</strong><br />

Vorgänge:<br />

AOB:<br />

entfallen<br />

(Pfeile)<br />

Vorgänge:<br />

AOB:<br />

Knoten<br />

Pfeile<br />

Vorgänge:<br />

AOB:<br />

Pfeile<br />

entfallen<br />

Ereignisse:<br />

Knoten<br />

Ereignisse:<br />

entfallen<br />

Ereignisse:<br />

Knoten<br />

AOB<br />

Vorgang<br />

Ereignis Ereignis Vorgang<br />

Vorgang Ereignis Ereignis<br />

Quelle: Burghardt, M. : Einführung in Projektmanagement (2002), S. 115.<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 26<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Critical Path Method (C<strong>PM</strong>)<br />

• Vorgangspfeil-Netzplan<br />

• 1957 in USA entwickelt<br />

• Ursprünglich zur Planung von Investitionsvorhaben und Wartungsar beiten<br />

• Eignung zur Darstellung von Meilensteinen<br />

• Elemente eines Knotens:<br />

Knotennummer<br />

• Frühester Anfangszeitpunkt<br />

des Nachfolgers<br />

• Frühester Endzeitpunkt<br />

des Vorgängers<br />

• Frühester Anfangszeitpunkt<br />

des Nachfolgers<br />

•Frühester Endzeitpunkt<br />

des Vorgängers<br />

Gesamte Pufferzeit<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 27<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Beispiel C<strong>PM</strong><br />

Quelle: Burghardt, M.: Einführung in Projektmanagement (2002), S. 117.<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 28<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


• Startknoten (Quelle)<br />

• Zielknoten (Senke)<br />

Begrifflichkeiten im Netzplan<br />

• Scheinvorgang (Vorgang mit der Dauer Null, der zur<br />

Synchronisation verwendet wird, um parallele Kanten zu<br />

vermeiden)<br />

• Sammelknoten, Verzweigungsknoten, innerer Knoten<br />

• Kritischer Pfad (Pfad vom Projektstart bis zum Projektende, auf<br />

dem ausschließlich Vorgänge ohne Pufferzeit liegen)<br />

• Kritischer Vorgang (Vorgang auf dem kritischen Pfad)<br />

• Darstellung von Zeitreserven (Puffer)<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 29<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Metra Potential Method (M<strong>PM</strong>)<br />

• Vorgangsknoten-Netzplan<br />

• Starke Verbreitung im europäischen Bereich<br />

• MS Project orientiert sich in der Darstellung der Pläne an<br />

M<strong>PM</strong><br />

• Charakteristika: - Vorgang als Kasten dargestellt<br />

- AOB als Pfeile<br />

- Meilensteine sind eigene Vorgänge mit<br />

Nulldauer (Länge = 0)<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 30<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


M<strong>PM</strong>: Anordnungsbeziehungen (AOB)<br />

• AOB-Formen: Normalfolge<br />

Vorgang A<br />

NF<br />

Vorgang B<br />

Anfangsfolge<br />

Vorgang A<br />

AF<br />

Vorgang B<br />

Endfolge<br />

Vorgang A<br />

EF<br />

Vorgang B<br />

Sprungfolge<br />

Vorgang A<br />

SF<br />

Vorgang B<br />

• Zeitabstände der AOB:<br />

(1) Minimalabstände (minimaler Zeitwert, den ein Vorgang benötigt,<br />

bevor Nachfolger beginnen darf)<br />

(2) Maximalabstände (maximaler Zeitwert, der von Vorgänger und<br />

Nachfolger nicht überschritten werden darf)<br />

Quelle: Burghardt, M. : Einführung in Projektmanagement (2002), S. 120.<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 31<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

M<strong>PM</strong>: Vorgang<br />

Vorgangsnummer<br />

Vorgangsdauer<br />

Frühester Anfangszeitpunkt<br />

Frühester Endzeitpunkt<br />

Spätester Anfangszeitpunkt<br />

Spätester Endzeitpunkt<br />

Gesamter Puffer<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 32<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Beispiel M<strong>PM</strong><br />

Quelle: Burghardt, M. : Einführung in Projektmanagement (2002), S. 122.<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 33<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Program Evaluation and Review Technique (PERT)<br />

• Ereignisknoten-Netzplan<br />

• In 50er Jahren in den USA entwickelt<br />

• Erste Verwendung in Raumfahrtprojekten<br />

• Charakteristika: - geringe Bedeutung von Vorgängen<br />

- Aktivitäten sind Ereignisse mit<br />

Meilensteincharakter<br />

- Drei-Zeiten-Schätzung<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 34<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


PERT: Drei-Zeiten-Schätzung<br />

• 3 Zeitangaben: Optimistische Zeit T o<br />

Wahrscheinliche Zeit T w<br />

Pessimistische Zeit T p<br />

• Berechnung der zu erwartenden mittleren Dauer T m<br />

auf Basis<br />

einer Wahrscheinlichkeitsverteilung (Beta -Verteilung)<br />

T o + 4T w + T<br />

T p<br />

m =<br />

6<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 35<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

PERT: Ereignisknoten<br />

Frühester Zeitpunkt<br />

t f<br />

t f<br />

Ereignisknoten -<br />

nummer<br />

T o / T w / T p<br />

T m<br />

t s<br />

t s<br />

Spätester Zeitpunkt<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 36<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Beispiel PERT<br />

Quelle: Burghardt, M. : Einführung in Systementwicklung (2002), S. 118.<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 37<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Termindurchrechnung bei Netzplänen<br />

• Grundlage: Dauer der Vorgänge und Fixtermine<br />

• Festlegung des zeitlichen Rahmens<br />

(1) Frühester Anfangszeitpunkt (FAZ)<br />

(2) Frühester Endzeitpunkt (FEZ)<br />

(3) Spätester Anfangszeitpunkt (SAZ)<br />

(4) Spätester Endzeitpunkt (SEZ)<br />

• Terminierung mit den Verfahren Vorwärts - und Rückwartsterminierung<br />

• Zeitlicher Spielraum zwischen den Vorgängen sind Puffer<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 38<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Terminierungsverfahren: Vorwärtsterminierung<br />

• Bestimmung der frühesten Anfangs - und Endzeitpunkte (FAZ, FEZ)<br />

• Ausgangspunkt: Startvorgang mit Dauer 0<br />

• Terminierung: Frühester Anfangszeitpunkt Vorgang X<br />

+ Vorgangsdauer Vorgang X<br />

= Frühester Endzeitpunkt Vorgang X (und gleichzeitig<br />

Frühester Anfangszeitpunkt Vorgang X+1)<br />

• Ziel: frühesten Endzeitpunkt des Zielvorgangs berechnen<br />

• Bsp: M<strong>PM</strong><br />

101<br />

Requirements<br />

ermitteln<br />

102<br />

Systementwurf<br />

0 2 1<br />

2 4 5<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 39<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Terminierungsverfahren: Rückwärtsterminierung<br />

• Bestimmung der spätesten Anfangs - und Endzeitpunkte (SAZ, SEZ)<br />

• Ausgangspunkt: Endtermin des Zielvorgangs mit definierter Dauer<br />

• Terminierung: Spätester Endzeitpunkt Vorgang X<br />

– Vorgangsdauer Vorgang X<br />

= Spätester Anfangszeitpunkt Vorgang X (und gleichzeitig<br />

Spätester Endzeitpunkt Vorgang X-1)<br />

• Ziel: spätesten Anfangszeitpunkt des Startvorgangs berechnen<br />

• Bsp: M<strong>PM</strong><br />

101 Requirements<br />

ermitteln<br />

102<br />

Systementwurf<br />

0 2 1<br />

2 4 5<br />

1 0 1 4 5<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 40<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar


Zeitreserven: Puffer<br />

• Puffer sind zeitliche Spielräume (Zeitreserven), in denen<br />

Vorgänge verschoben werden können ohne Auswirkung auf<br />

die Gesamtprojektzeit.<br />

• Unterscheidung von:<br />

• Gesamtpuffer: GP = SAZ-FAZ = SEZ-FEZ<br />

• Freier Puffer: FP = FAZ n -FEZ x<br />

- mit n = Nachfolger, x = Vorgänger<br />

• Freier Rückwärtspuffer: FRP = SAZ n -SEZ x<br />

- mit n = Nachfolger, x = Vorgänger<br />

• Unabhängiger Puffer: UP = FEZ n -SAZ x<br />

- mit n = Nachfolger, x = Vorgänger<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 41<br />

© Prof. Dr. H. Krcmar<br />

Beziehungen zwischen Pufferzeiten<br />

• Zwischen den Puffern existieren folgende grundlegende<br />

Beziehungen:<br />

Ä GP ≥ 0 (Einhaltung des Projektendtermins)<br />

Ä GP = 0 (kritischer Vorgang)<br />

Ä GP ≥ FP ≥ UP<br />

Ä GP ≥ FRP ≥ UP<br />

Ä UP = FP + FRP - GP<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 42<br />

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Netzplanstrukturierung<br />

• Ein Netzplan kann in Abhängigkeit der Betrachtungsperspektive<br />

strukturiert werden:<br />

• Netzplanunterteilung<br />

- Gliederung des Gesamtnetzplans in Teilnetzpläne (Top-Down)<br />

- Unterteilung kann organisations -, projekt- und technikorientiert<br />

erfolgen<br />

- hohe Detailliertheit<br />

• Netzplanverdichtung<br />

- Hierarchisierung der Netzplanstruktur (Bottom-Up)<br />

- Zusammenfassung abgeschlossener Vorg änge (Vorgangsreduktion)<br />

- Durch Verdichtung ist der Verlust von Details möglich<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 43<br />

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Probleme bei der Netzplanerstellung in komplexen<br />

IT-Projekten<br />

• Hoher planerischer Aufwand<br />

• Unübersichtlichkeit fördert Intransparenz<br />

• Hohe Komplexität führt zum Übersehen wichtiger Details und<br />

erschwert Kontrolle<br />

• Hoher Hardware-Aufwand für eine bildhafte Darstellung<br />

(Ausdrucken der Pläne)<br />

• Keine Gegenüberstellung von Soll- und Ist-Werten möglich<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 44<br />

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Alternative Terminplandarstellung<br />

Terminplandarstellung mittels Balkendiagramm (= Gantt-Chart):<br />

• Zeitgerechte Anordnung von Vorgängen anhand von Balken<br />

• Länge der Balken entspricht benötigter Zeitdauer eines Vorgangs<br />

• Lage der Balken zueinander verdeutlicht logische und zeitliche<br />

Folgebeziehungen sowie sachliche Abhängigkeiten<br />

• Hohe Übersichtlichkeit und gute Vorstellbarkeit der Auswirkungen von<br />

Zeitverzögerungen<br />

• Erstellbar mit Hilfe gängiger Projektmanagementsoftware<br />

(z.B. MS Project)<br />

• Bezugsgrößen können bspw. AP oder Personen sein<br />

• Erweiterte Darstellbarkeit durch Hinzunahme von Kosten,<br />

Ressourcenbedarf, zugehöriger Organisationseinheit, Einsatzort im<br />

Gantt-Chart<br />

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Beispiel Gantt-Chart<br />

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Vorbereitung zur Übungseinheit<br />

Bis zum nächsten Mal…<br />

Bereiten Sie sich bitte auf die Übung „ C<strong>PM</strong> -Netzpläne“ vor, indem Sie die im<br />

Internet bereitgestellten Übungsaufgaben selbständig ausarbeiten . Besprechung<br />

der Aufgaben erfolgt in der Übung am 09.05.2005.<br />

Zur Ausarbeitung der Übungsaufgaben ist das Studium der in LE 3 genannten<br />

Kernliteratur empfehlenswert.<br />

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Literaturquellen LE 3<br />

Kernliteratur:<br />

Burghardt, M: Einführung in Projektmanagement (2002), S. 74 -85, S. 113-<br />

154.<br />

Corsten, H.: Projektmanagement (2000), S. 137-232.<br />

Kerzner, H.: Projektmanagement (2003), S. 333-384.<br />

Vertiefende Literatur:<br />

Pfetzing, K.; Rohde, A.: Ganzheitliches Projektmanagement (2001), S. 138 -<br />

202.<br />

Feyhl, A.W.; Feyhl, E.: Management und Controlling von Softwareprojekten<br />

(1994), S. 47-58.<br />

Projektmanagement_SoSe05_LE03 - Folie 48<br />

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