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Spurensuche auf dem Mars (PDF) - Wdr.de

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Inhalt<br />

Steckbrief <strong>de</strong>s roten Planeten 4<br />

Die <strong>Mars</strong>ianer in <strong>de</strong>r Phantasie <strong>de</strong>r Menschen 7<br />

Mission impossible? 10<br />

Zweite Er<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r kalte Staubwüste? 18<br />

Johannes Kepler vermisst als Erster die Bahn <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> 20<br />

Die Schleifen <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> am Himmel 22<br />

Die <strong>Mars</strong>-Wetterkarte 23<br />

Lesetipps 24<br />

Linktipps 26<br />

Impressum<br />

Text:<br />

Heinz Greuling<br />

Uli Grünewald<br />

Silvio Wenzel<br />

Ismeni Walter<br />

Redaktion und Koordination: Monika Grebe<br />

Copyright: WDR Dezember 2003<br />

Weitere Informationen erhalten sie unter: www.quarks.<strong>de</strong><br />

Gestaltung: Designbureau Kremer & Mahler, Köln<br />

Druck: Duckerei Kopp, Köln<br />

Diese Broschüre wur<strong>de</strong> <strong>auf</strong> 100% chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.<br />

Bildnachweise:<br />

S. 4 o. und u. NASA<br />

S. 7 New York Times<br />

S. 8 o. Kampf <strong>de</strong>r Welten / S. 8 m. <strong>Mars</strong> Attacks / S8. u. ESA /<br />

S. 9 Mission to <strong>Mars</strong><br />

S. 11-18 NASA exklusive S. 13 o. wdr<br />

S. 20 o. NASA<br />

S. 24 NASA<br />

Alle an<strong>de</strong>ren Abbildungen wdr<br />

2<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

die Beziehung zu Nachbarn ist immer eine ganz beson<strong>de</strong>re. Nebeneinan<strong>de</strong>r läuft <strong>de</strong>r<br />

Alltag ab, und oft genug zeigt einem <strong>de</strong>r Nachbar, dass es durchaus Alternativen<br />

zum eigenen Dasein gibt. Der Blick über <strong>de</strong>n Gartenzaun ist geprägt von Neugier<br />

und <strong><strong>de</strong>m</strong> ewigen Vergleich: Die machen das so, wir machen das an<strong>de</strong>rs!<br />

Auf kosmischer Ebene gewinnt die Nachbarschaftsbeziehung eine weitere Qualität,<br />

und seit Jahrhun<strong>de</strong>rten hoffte die Menschheit insgeheim <strong>auf</strong> ein Leben jenseits <strong>de</strong>s<br />

irdischen Gartenzaunes. Der Nachbarplanet <strong>Mars</strong> ist dabei <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n ersten Blick<br />

unscheinbar und un<strong>auf</strong>fällig. Am Abendhimmel leuchtet er als einer unter vielen hellen<br />

Punkten, und nur bei genauerer Betrachtung nimmt man seinen rötlichen<br />

Schimmer wahr. Die <strong>Mars</strong>geschichte ist vielleicht <strong>de</strong>shalb so faszinierend, weil sie<br />

uns ver<strong>de</strong>utlicht, wie verletzlich die feine Grenze zwischen <strong><strong>de</strong>m</strong> blauen und <strong><strong>de</strong>m</strong><br />

roten Planeten verläuft.<br />

Das Jahr 2003 spielte dabei eine beson<strong>de</strong>re Rolle, <strong>de</strong>nn bei<strong>de</strong> Planeten stan<strong>de</strong>n sich<br />

so nah wie nie zuvor in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Menschheit. Vier Raumson<strong>de</strong>n sind ein<br />

Beleg für das <strong>Mars</strong>fieber, das in <strong>de</strong>n Reihen <strong>de</strong>r Wissenschaft ausgebrochen ist. Gab<br />

es womöglich in <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong>-Vergangenheit Wasser o<strong>de</strong>r gar Leben? Ausgerüstet mit<br />

Spezialkameras, einer Batterie von physikalischen Analysegeräten und pfiffigen<br />

Bohrern versuchen irdische Wissenschaftler diese Frage zu beantworten, und einige<br />

träumen schon vom ersten Astronauten <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong>.<br />

Schon erstaunlich, was die Wissenschaft da alles versucht. Aber es geht auch um<br />

etwas Wichtiges: eine gute Nachbarschaft!<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Ihr<br />

Ranga Yogeshwar<br />

3


Der <strong>Mars</strong> von Hubble aus betrachtet<br />

Der <strong>Mars</strong>vulkan Olympus Mons<br />

Steckbrief <strong>de</strong>s Roten Planeten<br />

Der <strong>Mars</strong>, mit 4,6 Milliar<strong>de</strong>n Jahren genauso alt wie unsere Er<strong>de</strong>,<br />

umkreist als vierter Planet unseres Sonnensystems die Sonne.<br />

Sein Durchmesser ist knapp halb so groß wie <strong>de</strong>rjenige <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong>. Auf seiner Oberfläche schwanken die Temperaturen<br />

zwischen minus 130 °C und 27 °C. Seine Atmosphäre besteht<br />

zu 95 % aus Kohlendioxid, ist aber so dünn, dass <strong>de</strong>r Luftdruck<br />

weniger als ein Prozent <strong>de</strong>s irdischen Druckes erreicht. Genau<br />

wie die <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, ist die Rotationsachse <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> geneigt und<br />

das sogar ähnlich stark. Dies hat zur Folge, dass <strong>auf</strong> unserem<br />

Nachbarplaneten ebenso Jahreszeiten existieren, wie bei uns.<br />

Allerdings dauern diese gut doppelt so lang, <strong>de</strong>nn ein <strong>Mars</strong>jahr<br />

währt 687 Er<strong>de</strong>ntage. Ein Tag <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> ist 39 Minuten länger<br />

als einer <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>. Seine Farbe und damit seinen Spitznamen<br />

verdankt <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong> Eisenoxid, das <strong>auf</strong> seiner gesamten Oberfläche<br />

zu fin<strong>de</strong>n ist.<br />

So nah, so weit<br />

Die mittlere Entfernung <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> von <strong>de</strong>r Sonne beträgt<br />

227,9 Millionen Kilometer. Das ist gut das An<strong>de</strong>rthalbfache <strong>de</strong>s<br />

Abstan<strong>de</strong>s Sonne – Er<strong>de</strong> (149,6 Millionen km). Aber die<br />

<strong>Mars</strong>bahn ist <strong>de</strong>utlich exzentrischer als die <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>. Deshalb<br />

schwankt sein Abstand von <strong>de</strong>r Sonne auch stärker, als das<br />

für unseren blauen Planeten <strong>de</strong>r Fall ist.<br />

Alle 780 Tage, also alle 2 Jahre und 2 Monate, überholt unser<br />

Planet <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong> <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> Weg um die Sonne. Doch so nah wie<br />

im Sommer 2003 kamen sich die bei<strong>de</strong>n Nachbarn seit 57.000<br />

Jahren nicht mehr. Erst am 29. August 2287 wird es wie<strong>de</strong>r zu<br />

einer solchen Konstellation kommen.<br />

Gigantische Vulkane und riesige Gräben<br />

Geografisch gesehen ist <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong> ein zweigeteilter Planet. Das<br />

südliche Hochland nimmt ungefähr zwei Drittel <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

ein und weist unzählige Krater von Meteoriteneinschlägen <strong>auf</strong>.<br />

Das nördliche Tiefland liegt ungefähr drei Kilometer tiefer und<br />

ist ziemlich eben. Insgesamt ist die <strong>Mars</strong>oberfläche so groß wie<br />

alle nicht von Wasser be<strong>de</strong>ckten Gebiete <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> zusammen.<br />

Während <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> die Vulkane gleichmäßig verteilt sind,<br />

fin<strong>de</strong>n wir <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> nur zwei Regionen, in <strong>de</strong>nen es einst<br />

Vulkanismus gab. Die größere <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n, die Region Tharsis,<br />

hat eine beson<strong>de</strong>re Sehenswürdigkeit zu bieten: <strong>de</strong>n Olympus<br />

4<br />

Mons. Er ist <strong>de</strong>r größte Vulkan <strong>de</strong>s<br />

ganzen Sonnensystems. Mit seiner<br />

imposanten Höhe von 26.000 Metern<br />

und einem Basisdurchmesser von<br />

600 Kilometern lässt er <strong>de</strong>n höchsten<br />

Berg <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> (Mount Everest, Höhe<br />

8.848 m) gera<strong>de</strong>zu winzig erscheinen.<br />

Eine weitere Attraktion ist das Valles<br />

Marineris, ein 4.000 km langes, bis<br />

zu 7.000 Meter tiefes und an seiner<br />

breitesten Stelle 200 km messen<strong>de</strong>s<br />

Canyonsystem. Es erstreckt sich über<br />

knapp 20 Prozent <strong>de</strong>s Planetenumfanges<br />

und ist mit <strong><strong>de</strong>m</strong> Teleskop<br />

als dunkler Streifen zu sehen.<br />

Warme Füße, kalte Nase<br />

Als 1976 mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Viking-Son<strong>de</strong>n erstmals menschliches<br />

Gerät <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> lan<strong>de</strong>te, konnten die Wissenschaftler die<br />

Temperaturen <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> Planeten messen. In <strong>de</strong>r kältesten Stun<strong>de</strong>,<br />

kurz vor Sonnen<strong>auf</strong>gang, wur<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>stelle in an<strong>de</strong>rthalb<br />

Metern Höhe ungemütliche minus 85 °C gemessen. Bis<br />

zum Nachmittag war die Temperatur dann <strong>auf</strong> minus 29 °C gestiegen.<br />

Am meisten verblüffte, dass die Werte in Bo<strong>de</strong>nnähe jeweils<br />

um 10 bis 15 Grad höher lagen. So lernten die Wissenschaftler,<br />

dass die Temperatur <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> schnell abnimmt, je weiter<br />

man sich von <strong>de</strong>r Oberfläche entfernt. Ein <strong>auf</strong> unserem<br />

Nachbarplaneten stehen<strong>de</strong>r Mensch müsste also an <strong>de</strong>r Nase<br />

<strong>de</strong>utlich geringere Temperaturen ertragen als an seinen<br />

Füßen.<br />

Richtig was eingefangen<br />

Der <strong>Mars</strong> gönnt sich gleich zwei himmlische Begleiter. Allerdings<br />

sind seine bei<strong>de</strong>n Mon<strong>de</strong> nicht gera<strong>de</strong> Giganten. Mit einem<br />

mittleren Durchmesser von 22 bzw. 12 Kilometern sind Phobos<br />

und Deimos sehr klein (Durchmesser <strong>de</strong>s Erdmon<strong>de</strong>s: 3.476 km).<br />

Vermutlich han<strong>de</strong>lt es sich bei ihnen um eingefangene Asteroi<strong>de</strong>n,<br />

die durch die Schwerkraft <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> in seine Uml<strong>auf</strong>bahn<br />

gezogen wur<strong>de</strong>n. Ihre mittlere Entfernung zum Planeten ist<br />

mit 9.270 bzw. 23.400 Kilometern <strong>de</strong>utlich geringer als die<br />

unseres Mon<strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> (384.400 km).<br />

5<br />

Valles Marineris:<br />

Der Grand Canyon <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong>


Weiße Kappen an <strong>de</strong>n Polen<br />

Schon mit Amateurfernrohren kann man die leuchtend weißen<br />

Polkappen <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> gut sehen. Bereits in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte<br />

<strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts bemerkte <strong>de</strong>r Astronom William Herschel,<br />

dass diese zwar nie abschmelzen, aber nicht immer gleich groß<br />

sind. Vielmehr hängt ihre Größe von <strong>de</strong>r jeweiligen Jahreszeit<br />

ab. Im Winter „schneit“ Kohlendioxid aus <strong>de</strong>r Atmosphäre und<br />

legt sich <strong>auf</strong> die permanenten Polkappen. Die nördliche<br />

Polkappe ist fast so groß wie Frankreich und Deutschland zusammen,<br />

die Südpolkappe dagegen bringt es gera<strong>de</strong> einmal <strong>auf</strong><br />

die Größe Österreichs.<br />

Üble Nachre<strong>de</strong><br />

Im Altertum ließen die Menschen kein gutes Haar an unserem<br />

Nachbarplaneten. Seine blutrote Farbe und seine stark schwanken<strong>de</strong><br />

Helligkeit brachten ihm <strong>de</strong>n Ruf ein, Unheil zu bringen<br />

und Katastrophen auszulösen. Schon vor 5.000 Jahren sahen<br />

die Chinesen im <strong>Mars</strong> <strong>de</strong>n Stern <strong>de</strong>s Strafgerichts. Die Babylonier<br />

verban<strong>de</strong>n ihn mit ihrem Totengott Nergal, <strong>de</strong>r Seuchen<br />

und Krieg brachte. Im zweiten Jahrhun<strong>de</strong>rt nach Christus<br />

behauptete Ptolemäus, <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong> trockne Flüsse aus und sei<br />

für Missernten verantwortlich. In Griechenland benannte man<br />

ihn nach <strong><strong>de</strong>m</strong> Kriegsgott Ares. Die Römer schließlich gaben<br />

ihm <strong>de</strong>n Namen, <strong>de</strong>n er heute noch trägt: <strong>Mars</strong>, <strong>de</strong>r Gott <strong>de</strong>s<br />

Krieges.<br />

6<br />

Die Nordpolkappe <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong>:<br />

fast so groß wie Frankreich<br />

und Deutschland zusammen<br />

<strong>Mars</strong>ianer in <strong>de</strong>r Phantasie <strong>de</strong>r<br />

Menschen<br />

Der <strong>Mars</strong> hat die Phantasie <strong>de</strong>r Menschen schon immer beflügelt<br />

– schließlich ist er ihr Nachbarplanet und von allen<br />

Planeten <strong>de</strong>s Sonnensystems <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> am ähnlichsten. „Der<br />

<strong>Mars</strong> ist bewohnt!“ Davon waren die Menschen überzeugt,<br />

und das schon über 250 Jahre bevor sie selbst ins All flogen.<br />

Denn im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt waren sich die Astronomen sicher,<br />

dass es im Universum eine unermesslich große Zahl bewohnter<br />

Welten geben müsse. Sie glaubten auch, dass die<br />

äußeren Planeten im Sonnensystem älter und weiter entwickelt<br />

seien als die inneren. Also mussten auch die Bewohner<br />

<strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> in <strong>de</strong>r Evolution weiter und <strong>de</strong>n Erdmenschen weit<br />

überlegen sein.<br />

Die großen Brü<strong>de</strong>r von nebenan<br />

Damit war klar: Die <strong>Mars</strong>ianer waren zu technischen Leistungen<br />

fähig, von <strong>de</strong>nen die Menschheit nur träumen konnte.<br />

Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r amerikanische (Hobby-)Astronom Percival<br />

Lowell war ein lei<strong>de</strong>nschaftlicher Verfechter dieser These.<br />

Die von <strong><strong>de</strong>m</strong> italienischen Astronomen Giovanni Schiaparelli<br />

ent<strong>de</strong>ckten und als „Canali“ bezeichneten linienförmigen<br />

Strukturen <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> interpretierte Lowell als gigantisches<br />

von <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong>ianern angelegtes Kanalsystem. Nach<br />

seiner Vorstellung bewässerten sie damit ihren von <strong>de</strong>r<br />

Wüstenbildung bedrohten Heimatplaneten im Frühjahr mit<br />

<strong><strong>de</strong>m</strong> Schmelzwasser <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong>pole.<br />

Zunächst waren die Menschen, die sich über die <strong>Mars</strong>ianer<br />

Gedanken machten, in Bezug <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Charakter <strong>de</strong>r Bewohner<br />

<strong>de</strong>s roten Planeten sehr optimistisch: Wenn sie älter und<br />

technisch weiter entwickelt waren als die Bewohner <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong>, mussten sie auch ethisch und moralisch die „besseren<br />

Menschen“ sein. Entsprechend hielt man sie für friedlieben<strong>de</strong><br />

und kultivierte Bewohner eines geeinten <strong>Mars</strong>, <strong>de</strong>r das<br />

Konzept einzelner Nationen längst <strong>auf</strong>gegeben hatte. Auch<br />

in <strong>de</strong>r Literatur, wie in Kurd Laßwitz‘ utopischem Roman „Auf<br />

zwei Planeten“ (1897) und in frühen Stummfilmen, wie in<br />

<strong><strong>de</strong>m</strong> dänischen Stummfilm „Das Himmelsschiff“ (1917), war<br />

die Botschaft ein<strong>de</strong>utig: Die Menschen konnten und mussten<br />

von <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong>ianern noch viel lernen.<br />

7<br />

Zusammen mit <strong><strong>de</strong>m</strong> Astronomen<br />

Percival Lowell verfolgten auch<br />

die Leser <strong>de</strong>r New York Times am<br />

26. August 1912 fieberhaft die<br />

vermeintlichen technischen<br />

Fortschritte <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> Nachbarplaneten


Im Spielfilm „Kampf <strong>de</strong>r Welten“<br />

(USA, 1953) sind die <strong>Mars</strong>ianer<br />

aggressive Invasoren mit<br />

<strong><strong>de</strong>m</strong> Ziel die Er<strong>de</strong> zu erobern<br />

und die Menschheit zu vernichten<br />

Bösartige kleine Monster mit<br />

riesigen Gehirnen – Die <strong>Mars</strong>aliens<br />

aus <strong><strong>de</strong>m</strong> US-Spielfilm<br />

„<strong>Mars</strong> attacks!“ (1996)<br />

Das „Gesicht von Zedonia“ <strong>auf</strong><br />

<strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> ist längst als natürliche<br />

Felsformation i<strong>de</strong>ntifiziert. In<br />

Science Fiction-Geschichten<br />

wird es jedoch wie<strong>de</strong>r zum Zeugnis<br />

einer längst untergegangenen<br />

<strong>Mars</strong>ianer-Hochkultur<br />

Invasoren vor <strong>de</strong>r Tür<br />

Aber bald machte sich eine an<strong>de</strong>re Vorstellung von <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong>ianern<br />

in <strong>de</strong>r Phantasie <strong>de</strong>r Menschen breit: Aus <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>nsbringern<br />

wur<strong>de</strong>n aggressive Invasoren in fliegen<strong>de</strong>n Kampfmaschinen.<br />

Diese <strong>Mars</strong>ianerphantasie hatte aber wohl mehr<br />

mit <strong><strong>de</strong>m</strong> Wesen <strong>de</strong>r Menschen selbst und ihren eigenen<br />

Problemen zu tun. Sie wur<strong>de</strong> nur kurz nach <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r<br />

friedlieben<strong>de</strong>n <strong>Mars</strong>ianer geboren, mit <strong><strong>de</strong>m</strong> Roman „Kampf<br />

<strong>de</strong>r Welten“ von H.G. Wells (1897). 1938 machte Orson Welles<br />

daraus sein berühmtes Hörspiel, das die Hörer quer durch<br />

die USA in Angst und Schrecken versetzte. Verfilmt wur<strong>de</strong><br />

das Buch jedoch erst 1953 – als eines von zahlreichen <strong>Mars</strong>-<br />

Invasions-Spektakeln <strong>de</strong>r damaligen Zeit. Denn im Kalten Krieg<br />

hatten Invasionen aus <strong><strong>de</strong>m</strong> All Hochkonjunktur.<br />

Alien insi<strong>de</strong><br />

Als Piloten <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong>-UFO’s malten sich die Menschen bizarre<br />

Kreaturen aus. Im Grun<strong>de</strong> waren es jedoch meist Abwandlungen<br />

von irdischen Lebewesen. Mal waren es Rieseninsekten,<br />

mal Unhol<strong>de</strong> mit Octopustentakeln und Menschengesichtern,<br />

mal bösartige, dürre kleine menschenähnliche<br />

Gestalten mit riesigen Gehirnen.<br />

So abstoßend und hässlich die <strong>Mars</strong>ianer in <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>r<br />

Menschen nun gewor<strong>de</strong>n waren: Umgekehrt weckten die<br />

schönen Er<strong>de</strong>nfrauen in diesen Monstern unwi<strong>de</strong>rstehliche<br />

Gelüste. Entsprechend waren sie dar<strong>auf</strong> aus, sie bei je<strong>de</strong>r sich<br />

bieten<strong>de</strong>n Gelegenheit zu rauben. Logisch war das natürlich<br />

nicht, aber schließlich entsprang diese Vorstellung ja <strong>de</strong>n<br />

Gehirnen <strong>de</strong>r Menschen selbst – <strong>de</strong>r männlichen vermutlich ...<br />

Grüne Männchen – gibt’s nicht<br />

Als dann die ersten Son<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> zum <strong>Mars</strong> flogen,<br />

kam die Ernüchterung: von <strong>Mars</strong>ianern keine Spur. Keine <strong>de</strong>r<br />

Son<strong>de</strong>n fand Anzeichen für die Existenz von höherem Leben,<br />

von Leben überhaupt. Damit sind die <strong>Mars</strong>bewohner für die<br />

Erdlinge in ziemlich weite Ferne gerückt. Ganz verschwun<strong>de</strong>n<br />

sind sie allerdings nicht – als untergegangene Hochkultur<br />

leben sie in ihrer Phantasie fort. Alte <strong>Mars</strong>legen<strong>de</strong>n,<br />

wie das Gesicht <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong>, kommen so wie<strong>de</strong>r zu neuen<br />

Ehren.<br />

8<br />

Von Weltraumforschern längst als natürliche Felsformation<br />

erkannt, wird es in <strong>de</strong>r Science Fiction wie<strong>de</strong>r zum rätselhaften<br />

Artefakt, das <strong>Mars</strong>ianer geschaffen und <strong>de</strong>n Menschen<br />

hinterlassen haben. Und manchmal, wie im US-Spielfilm<br />

„Mission to <strong>Mars</strong>“ (2000), liefern diese <strong>Mars</strong>ianer <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

<strong>de</strong>n Menschen <strong>de</strong>r Gegenwart sogar die Erklärung<br />

für das Leben <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>: <strong>Mars</strong>ianer-DNA, die in<br />

Raumschiffen zur frühgeschichtlichen Er<strong>de</strong> geschickt wur<strong>de</strong>,<br />

hat dort <strong>de</strong>n Stein <strong>de</strong>r Evolution ins Rollen gebracht.<br />

Sanfte Riesinnen o<strong>de</strong>r grüne Monster wer<strong>de</strong>n die Menschen<br />

<strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> nie fin<strong>de</strong>n, so viel ist inzwischen sicher. Aber<br />

vielleicht gibt es dort doch Spuren, die sie ihren eigenen<br />

Planeten besser begreifen lassen.<br />

Im Spielfilm "Mission to <strong>Mars</strong>" (2000)<br />

liegt <strong>de</strong>r Ursprung <strong>de</strong>s Lebens <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong><br />

9


Mission impossible?<br />

Erfolge und Rückschläge bei <strong>de</strong>r Erforschung <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong><br />

Der Nachbarplanet <strong>Mars</strong> fasziniert seit jeher die Menschen.<br />

Viele träumen sogar davon, ihn als zweite Er<strong>de</strong> zu besie<strong>de</strong>ln<br />

o<strong>de</strong>r dort zumin<strong>de</strong>st einen Außenposten <strong>de</strong>r Menschheit zu<br />

errichten. Doch die Geschichte <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong>missionen zeigt: Ein<br />

Trip zum <strong>Mars</strong> ist alles an<strong>de</strong>re als Routine. Von <strong>de</strong>n insgesamt<br />

37 Versuchen waren bisher nur 9 wirklich erfolgreich, 4 Son<strong>de</strong>n<br />

sind noch unterwegs, die meisten haben <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong> nie erreicht.<br />

<strong>Mars</strong>nik 1 (<strong>Mars</strong> 1960A)<br />

Start: 10.10.1960 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

<strong>Mars</strong>nik 2 (<strong>Mars</strong> 1960B)<br />

Start: 10.10.1960 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Kurz nach<strong><strong>de</strong>m</strong> es mit <strong>de</strong>r Sputnik 1 gelungen ist, einen Satelliten<br />

in eine Erduml<strong>auf</strong>bahn zu schießen, schickt die UdSSR<br />

zwei Son<strong>de</strong>n Richtung <strong>Mars</strong>. Sie sollen am <strong>Mars</strong> vorbeifliegen<br />

und dabei Fotos machen. Bei<strong>de</strong> Missionen scheitern bereits<br />

beim Start.<br />

Sputnik 22<br />

Start: 24.10.1962 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Die sowjetische Son<strong>de</strong> Sputnik 22 macht ihrem Namen<br />

„Weggefährte“ keine Ehre. Sie verunglückt bereits in <strong>de</strong>r Erduml<strong>auf</strong>bahn.<br />

<strong>Mars</strong> 1<br />

Start: 01.11.1962 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Am 31.03.1963 hat die sowjetische Son<strong>de</strong> <strong>Mars</strong> 1 <strong>de</strong>n halben<br />

Weg bereits geschafft, als <strong>de</strong>r Kontakt abbricht.<br />

Sputnik 24<br />

Start: 04.11.1962 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Trotz <strong>de</strong>r bisherigen Fehlschläge versucht die UdSSR, mit <strong>de</strong>r<br />

Sputnik 24 ein Lan<strong>de</strong>gerät <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong> zu bringen. Doch die<br />

Son<strong>de</strong> erreicht nur eine Erduml<strong>auf</strong>bahn<br />

und geht dann verloren.<br />

Mariner 3<br />

Start: 05.11.1964 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Mit <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong> Mariner 3 steigen die USA in <strong>de</strong>n „Wettl<strong>auf</strong> zum<br />

<strong>Mars</strong>“ ein. Doch als die Son<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Weltraum erreicht, lässt sich<br />

die für <strong>de</strong>n Start notwendige Schutzhülle nicht absprengen.<br />

Die für das La<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Batterien notwendigen Sonnenkollektoren<br />

können <strong>de</strong>shalb nicht in Betrieb genommen wer<strong>de</strong>n – das Aus<br />

für Mariner 3.<br />

10<br />

Mariner 4<br />

Start: 28.11.1964 - Ankunft: 15.07.1965<br />

Den USA gelingt die erste erfolgreiche Mission zum <strong>Mars</strong>. Mariner<br />

4 fliegt ungebremst in einer Entfernung von 10.000 Kilometern<br />

am <strong>Mars</strong> vorbei. Innerhalb einer halben Stun<strong>de</strong> nimmt sie 21<br />

Bil<strong>de</strong>r <strong>auf</strong> und speichert sie zunächst <strong>auf</strong> einem Magnetband.<br />

Erst während <strong>de</strong>s anschließen<strong>de</strong>n Fluges durch <strong>de</strong>n Weltraum<br />

übermittelt sie die Daten zur Er<strong>de</strong>. Pro Bild dauert die Übertragung<br />

mehrere Stun<strong>de</strong>n. Nach rund 8 Tagen sind alle Daten<br />

übermittelt, vom Computer in Bil<strong>de</strong>r umgerechnet und entwickelt.<br />

Die Fotos sind für die Wissenschaftler ein Schock. Sie zeigen<br />

eine ö<strong>de</strong> Kraterlandschaft und keinen einzigen Hinweis <strong>auf</strong> vulkanische<br />

Tätigkeit. Außer<strong><strong>de</strong>m</strong> messen die Instrumente an Bord<br />

eine viel dünnere Atmosphäre als angenommen. Es gibt also<br />

kein flüssiges Wasser an <strong>de</strong>r Oberfläche. Der <strong>Mars</strong> scheint eher<br />

<strong><strong>de</strong>m</strong> irdischen Mond zu gleichen als <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> selbst.<br />

Zond 2<br />

Start: 30.11.1964 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Die sowjetische Son<strong>de</strong> Zond 2 fliegt in einer Entfernung von<br />

1.600 km am <strong>Mars</strong> vorbei. Der Kontakt bricht jedoch am 2.05.1965<br />

ab, noch bevor die Son<strong>de</strong> Daten übermitteln kann.<br />

Zond 3<br />

Start: 18.07.1965 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Bereits die siebte UdSSR-Mission und <strong>de</strong>r zweite Versuch, ein<br />

Lan<strong>de</strong>gerät <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> abzusetzen. Doch auch Zond 3 geht<br />

verloren. Kurz nach <strong><strong>de</strong>m</strong> Start reißt <strong>de</strong>r Kontakt zur Bo<strong>de</strong>nstation<br />

ab.<br />

Mariner 6<br />

Start: 24.02.1969 - Ankunft: 31.07.1969<br />

Mariner 7<br />

Start: 27.03.1969 - Ankunft: 04.08.1969<br />

Die bei<strong>de</strong>n US-Schwesterson<strong>de</strong>n Mariner 6 und 7 fliegen wie<br />

geplant rund 3.500 Kilometer am <strong>Mars</strong> vorbei. Sie schießen<br />

dabei über 200 Fotos (Mariner 6: 76; Mariner 7: 126). Lei<strong>de</strong>r<br />

überfliegen sie nur ö<strong>de</strong>, kraterübersäte Gebiete. Auch die<br />

Instrumente zur Analyse <strong>de</strong>r Atmosphäre bestätigen, dass <strong>de</strong>r<br />

<strong>Mars</strong> lebensfeindlich ist. Die Luft besteht zu mehr als 90 Prozent<br />

aus Kohlendioxid und <strong>de</strong>r Druck ist mit 6 mbar fast 200 mal<br />

niedriger als <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> (durchschnittlich 1015 mbar).<br />

11<br />

Mariner 4<br />

<strong>Mars</strong>foto <strong>auf</strong>genommen von<br />

Mariner 4<br />

Kontrollmonitor <strong>de</strong>r<br />

Mariner-6-Mission


<strong>Mars</strong> 1969A<br />

Start: 27.03.1969 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

<strong>Mars</strong> 1969B<br />

Start: 02.04.1969 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Die bei<strong>de</strong>n sowjetischen Schwesterson<strong>de</strong>n gehen bereits<br />

beim Start verloren.<br />

Mariner 8<br />

Start: 08.05.1971 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Die Amerikaner nutzen die ungewöhnliche Nähe <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong>, um<br />

Mariner 8 <strong>auf</strong> die Reise zu schicken. Die Rakete stürzt jedoch<br />

wenige Minuten nach <strong><strong>de</strong>m</strong> Start in <strong>de</strong>n Atlantik. Die Wissenschaftler<br />

hoffen nun <strong>auf</strong> die wenige Tage später starten<strong>de</strong><br />

Schwesterson<strong>de</strong> Mariner 9.<br />

Cosmos 4<br />

Start: 10.05.1971 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Während <strong>de</strong>r ungewöhnlichen Nähe <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> zur Er<strong>de</strong> starten<br />

die Sowjets gleich drei Son<strong>de</strong>n zum <strong>Mars</strong>. Die erste ist Cosmos<br />

419. Sie erreicht zwar eine Erduml<strong>auf</strong>bahn, geht dann aber verloren.<br />

<strong>Mars</strong> 2<br />

Start: 19.05.1971 - Ankunft: 27.11.1971<br />

(teilweise fehlgeschlagen)<br />

<strong>Mars</strong> 2 erreicht als erste sowjetische Son<strong>de</strong> <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong>. Bei ihrer<br />

Ankunft wütet ein planetenweiter Sandsturm. Das mitgebrachte<br />

Lan<strong>de</strong>gerät ist dar<strong>auf</strong> jedoch nicht ausgelegt und geht<br />

verloren. Der Orbiter beginnt, nach einem starren Zeitschema<br />

Fotos zu machen. Wegen <strong>de</strong>s Sandsturms ist allerdings kaum<br />

etwas zu erkennen. Doch die übrigen Instrumente arbeiten normal<br />

und messen unter an<strong>de</strong>rem ein schwaches magnetisches<br />

Feld, das die Forscher bisher nicht nachweisen konnten.<br />

<strong>Mars</strong> 3<br />

Start: 28.05.1971 - Ankunft: 02.12.1971<br />

(teilweise fehlgeschlagen)<br />

Die sowjetische Son<strong>de</strong> <strong>Mars</strong> 3 ereilt ein ähnliches Schicksal<br />

wie <strong>Mars</strong> 2. Das Lan<strong>de</strong>gerät schafft es zwar bis <strong>auf</strong> die <strong>Mars</strong>oberfläche<br />

und beginnt mit <strong>de</strong>r Datenübermittlung, nach 20<br />

Sekun<strong>de</strong>n ist es damit jedoch wie<strong>de</strong>r vorbei. Vermutlich ist das<br />

Lan<strong>de</strong>gerät Opfer eines Sandsturms gewor<strong>de</strong>n. Der Orbiter selbst<br />

hat ein Problem mit <strong><strong>de</strong>m</strong> programmierten Fotoauslöser und<br />

übermittelt nur verschleierte Aufnahmen.<br />

12<br />

Mariner 9<br />

Start: 30.05.1971 - Ankunft: 13.11.1971<br />

Als die amerikanische Son<strong>de</strong> Mariner 9 <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong> erreicht, hält<br />

ein planetenweiter Sandsturm die Mission <strong>auf</strong>. Glücklicherweise<br />

haben die Wissenschaftler <strong>de</strong>n Bordcomputer so programmiert,<br />

dass sie die Son<strong>de</strong> zunächst in einen Ruhezustand versetzen<br />

können. Erst als sich <strong>de</strong>r Sturm im Januar 1972 wie<strong>de</strong>r legt, beginnt<br />

Mariner 9 mit <strong>de</strong>n Aufnahmen.<br />

Diesmal sorgen die Fotos für eine positive Überraschung. Deutlich<br />

sind Spuren eines geologisch aktiven <strong>Mars</strong> zu sehen. Unzählige<br />

Vulkane zeugen von einer bewegten Vergangenheit und tiefe<br />

Schluchten erinnern an ausgetrocknete Flussbetten. Aus insgesamt<br />

7329 Bil<strong>de</strong>rn entsteht <strong>de</strong>r erste vollständige <strong>Mars</strong>globus.<br />

Dar<strong>auf</strong> ent<strong>de</strong>cken die Forscher einen gigantischen Canyon. Er<br />

ist rund 4.000 Kilometer lang und an einigen Stellen bis zu<br />

200 Kilometer breit. Zur Erinnerung an die erfolgreiche<br />

Mission heißt <strong>de</strong>r Canyon fortan „Valles Marineris“.<br />

13<br />

Mariner 9<br />

<strong>Mars</strong> 4<br />

Start: 21.07.1973 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Die sowjetische <strong>Mars</strong> 4 ist die erste Son<strong>de</strong> einer Viererstaffel. Aus <strong>de</strong>n Fotos <strong>de</strong>r<br />

Sie verfehlt <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong>.<br />

Mariner 9 entsteht<br />

ein kompletter <strong>Mars</strong>globus<br />

<strong>Mars</strong> 5<br />

Start: 25.07.1973 - Ankunft: 10.02.1974<br />

(teilweise fehlgeschlagen)<br />

Die sowjetische Son<strong>de</strong> <strong>Mars</strong> 5 tritt in eine Uml<strong>auf</strong>bahn um <strong>de</strong>n<br />

<strong>Mars</strong> ein. Sie beginnt damit, Daten zu sammeln und macht 60<br />

Foto<strong>auf</strong>nahmen. Nach neun Tagen geht <strong>de</strong>r Kontakt verloren.<br />

<strong>Mars</strong> 6<br />

Start: 05.08.1973 -Ankunft: 12.03.1974<br />

(teilweise fehlgeschlagen)<br />

Kurzfristig sieht es gut aus für das Lan<strong>de</strong>gerät <strong>Mars</strong> 6 <strong>de</strong>r UdSSR.<br />

Es erreicht <strong>de</strong>n Planeten und übermittelt während <strong>de</strong>s Abstiegs<br />

Daten über die Atmosphäre. Kurze Zeit später bricht <strong>de</strong>r Funkkontakt<br />

ab.<br />

<strong>Mars</strong> 7<br />

Start: 09.08.1973 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Die letzte Son<strong>de</strong> <strong>de</strong>r sowjetischen Viererstaffel verfehlt ihr Ziel.<br />

Den Wissenschaftlern gelingt es nicht, die Son<strong>de</strong> abzubremsen,<br />

sie fliegt am <strong>Mars</strong> vorbei.


Lan<strong>de</strong>stelle Viking 1<br />

Die Vinking-Son<strong>de</strong> untersucht<br />

Bo<strong>de</strong>nproben <strong>auf</strong> Mikroorganismen<br />

Viking 1<br />

Start: 20.08.1975 - Ankunft: 19.06.1976<br />

Viking 2<br />

Start: 09.09.1975 - Ankunft: 07.08.1976<br />

Die bei<strong>de</strong>n amerikanischen Viking-Son<strong>de</strong>n teilen das Schicksal<br />

ihrer Vorgängerin Mariner 4: Die Mission ist ein großer Erfolg,<br />

aber die Ergebnisse enttäuschen.<br />

Zum ersten Mal gelingt es, Lan<strong>de</strong>geräte <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> abzusetzen<br />

und brauchbare Daten von <strong>de</strong>r Oberfläche zu empfangen.<br />

Bei<strong>de</strong> Viking-Lan<strong>de</strong>r sind unter an<strong>de</strong>rem ausgerüstet mit<br />

Farbkameras, einer Vorrichtung zur Entnahme von Bo<strong>de</strong>nproben<br />

und einem kleinen Labor für drei biologische Versuche. Ziel<br />

ist es, Spuren von Leben im <strong>Mars</strong>bo<strong>de</strong>n zu fin<strong>de</strong>n. Die<br />

Experimente schlagen zwar an, aber das führen die Forscher<br />

eher <strong>auf</strong> eine unerwartete Bo<strong>de</strong>nchemie zurück als <strong>auf</strong> aktive<br />

Mikroorganismen. Die Oberfläche ist tot. Der Traum vom<br />

Leben <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> ist zu En<strong>de</strong>.<br />

Die Farbkameras liefern beeindrucken<strong>de</strong> Bil<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r<br />

<strong>Mars</strong>oberfläche. Erstmals sehen die Forscher, dass <strong>de</strong>r Himmel<br />

<strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> nicht blau erscheint, wie vermutet, son<strong>de</strong>rn lachsrot.<br />

Das Sonnenlicht wird offensichtlich von feinsten Staubteilchen<br />

in <strong>de</strong>r Atmosphäre gestreut.<br />

Phobos 1<br />

Start: 07.07.1988 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Diesmal haben sich die Sowjets ein an<strong>de</strong>res Ziel gesetzt. Nicht<br />

<strong>de</strong>r <strong>Mars</strong>, son<strong>de</strong>rn Phobos, <strong>de</strong>r größere seiner bei<strong>de</strong>n Mon<strong>de</strong>,<br />

steht im Mittelpunkt. Geplant sind Fotos und eine Landung.<br />

Auf <strong><strong>de</strong>m</strong> Weg zum <strong>Mars</strong> wird jedoch versehentlich ein Triebwerk<br />

gezün<strong>de</strong>t, so dass sich die Solarzellen von <strong>de</strong>r Sonne wegdrehen.<br />

Nach<strong><strong>de</strong>m</strong> die Batterien erschöpft sind, bricht am 31.08.1988<br />

<strong>de</strong>r Kontakt ab.<br />

Phobos 2<br />

Start: 12.07.1988 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Wie ihre Schwesterson<strong>de</strong> sollte die sowjetische Phobos 2 <strong>de</strong>n<br />

größeren <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n <strong>Mars</strong>mon<strong>de</strong>, Phobos, erkun<strong>de</strong>n. Die<br />

Son<strong>de</strong> erreicht zwar eine Uml<strong>auf</strong>bahn um <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong>, bevor jedoch<br />

das Landgerät abgesetzt wer<strong>de</strong>n kann, bricht <strong>de</strong>r Kontakt ab.<br />

14<br />

<strong>Mars</strong> Observer<br />

Start: 25.09.1992 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Nach 17 Jahren entsen<strong>de</strong>n die USA erstmals wie<strong>de</strong>r eine<br />

Son<strong>de</strong>. <strong>Mars</strong> Observer hat eine hoch<strong>auf</strong>lösen<strong>de</strong> Kamera an Bord<br />

und soll die Geologie und das Klima <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> erkun<strong>de</strong>n.<br />

Am 21.08.1993, drei Tage vor <strong>de</strong>r geplanten Ankunft, geht jedoch<br />

<strong>de</strong>r Kontakt verloren.<br />

<strong>Mars</strong> Global Surveyor<br />

Start: 07.11.1996 - Ankunft: 12.09.1997<br />

<strong>Mars</strong> Global Surveyor (USA) geht als billiger Ersatz für <strong>de</strong>n gescheiterten<br />

<strong>Mars</strong> Observer an <strong>de</strong>n Start und wird ein grandioser Erfolg.<br />

Zunächst lautet das neue Motto <strong>de</strong>r NASA „better – faster –<br />

cheaper“ (besser – schneller – billiger). Normalerweise kostet<br />

es eine Menge Treibstoff, eine Son<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r langen Reise<br />

zum <strong>Mars</strong> <strong>auf</strong> eine stabile Uml<strong>auf</strong>bahn abzubremsen. Um Gewicht<br />

zu sparen, wird Global Surveyor daher nicht mit Hilfe von Düsen<br />

gebremst, son<strong>de</strong>rn streift immer wie<strong>de</strong>r die Atmosphäre <strong>de</strong>s<br />

<strong>Mars</strong>. Nach eineinhalb Jahren und rund 900 Umläufen erreicht<br />

sie schließlich ihre Zielhöhe. Von dort aus macht sie mehr als<br />

100.000 Nah<strong>auf</strong>nahmen vom <strong>Mars</strong> und enthüllt bis dahin unbekannte<br />

Details.<br />

Die Aufnahmen zeigen an Kraterrän<strong>de</strong>rn Strukturen, die so aussehen,<br />

als wäre dort einmal Wasser geflossen. Beson<strong>de</strong>rs <strong>auf</strong>regend<br />

ist, dass diese Abflussrinnen (engl. Gully) nicht von<br />

Einschlagskratern o<strong>de</strong>r Sanddünen unterbrochen sind. Das ist<br />

ungewöhnlich, <strong>de</strong>nn normalerweise ist die gesamte<br />

<strong>Mars</strong>oberfläche dicht davon be<strong>de</strong>ckt. Die Wissenschaftler vermuten<br />

daher, dass die Abflussrinnen noch sehr jung sind, nur<br />

wenige Millionen Jahre, vielleicht sogar nur einige 100.000 Jahre.<br />

Das könnte be<strong>de</strong>uten, dass es auch heute noch flüssiges Wasser<br />

unter <strong>de</strong>r Oberfläche <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> gibt. Damit steigen die Chancen<br />

wie<strong>de</strong>r, vielleicht doch noch Leben <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> zu fin<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Mars</strong> 96<br />

Start: 16.11.1996 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Gemeinsam versuchen Russland und Europa, einen großen Orbiter<br />

samt Lan<strong>de</strong>fahrzeug zum <strong>Mars</strong> zu schicken. Doch die letzte<br />

Raketenstufe von <strong>Mars</strong> 96 zün<strong>de</strong>t nicht. Die Son<strong>de</strong> verbleibt<br />

<strong>auf</strong> einer Erduml<strong>auf</strong>bahn. Um einen unkontrollierten Absturz<br />

zu vermei<strong>de</strong>n, wird sie gezielt in <strong>de</strong>r Atmosphäre zum Verglühen<br />

gebracht, die Reste stürzen ins Meer. Die Aktion ist umstritten,<br />

da die Son<strong>de</strong> 270 Gramm Plutonium an Bord hat und<br />

die Gefahr einer Verseuchung <strong>de</strong>r Atmosphäre besteht.<br />

15<br />

Abflussrinnen<br />

am Kraterrand


Die Lan<strong>de</strong>stelle <strong>de</strong>s Pathfin<strong>de</strong>rs<br />

mit <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong>mobil Sojourner<br />

und Bezeichnung <strong>de</strong>r Gesteinsbrocken<br />

Pathfin<strong>de</strong>r (Sojourner)<br />

Start: 04.12.1996 - Ankunft: 04.07.1997<br />

Die amerikanische Son<strong>de</strong> Pathfin<strong>de</strong>r mit <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong>mobil<br />

Sojourner gerät zum Medienspektakel. Es beginnt mit <strong>de</strong>r spektakulären<br />

Landung: Um Treibstoff und damit Geld zu sparen,<br />

fällt das Lan<strong>de</strong>gefährt nur leicht gebremst <strong>auf</strong> die <strong>Mars</strong>oberfläche.<br />

Riesige Airbags dämpfen <strong>de</strong>n Aufprall. Die Fotos <strong>de</strong>r Pathfin<strong>de</strong>r-<br />

Son<strong>de</strong> und die Ausflüge <strong>de</strong>s Sojourner sind (fast) live im Internet<br />

zu beobachten. Mehr als 500 Millionen Surfer klicken sich im<br />

ersten Monat <strong>auf</strong> die Webseite <strong>de</strong>r Mission. Nicht zuletzt trägt<br />

die Namensgebung <strong>de</strong>r untersuchten Gesteinsbrocken zur medialen<br />

Vermarktung <strong>de</strong>r Mission bei. Sie sind nach bekannten<br />

Romanfiguren benannt: „Scooby Doo“, „Indiana Jones“ und<br />

„Yogi“.<br />

Nozomi<br />

Start: 03.07.1998 - geplant für <strong>de</strong>n: 14.12.2003<br />

„Nozomi“ be<strong>de</strong>utet „die Hoffnung“. Genau davon brauchen<br />

die Japaner bei ihrer ersten Mission zu einem an<strong>de</strong>ren Planeten<br />

reichlich. Fünf Jahre ist Nozomi mittlerweile unterwegs – eine<br />

Reise voller Weltraumpannen. Eigentlich soll Nozomi nach <strong><strong>de</strong>m</strong><br />

Start noch zweimal <strong>de</strong>n Mond und einmal die Er<strong>de</strong> umrun<strong>de</strong>n<br />

und sich dabei genügend Schwung für die Reise zum <strong>Mars</strong> holen.<br />

Im entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Moment jedoch versagt eine Steuerdüse<br />

und so reicht die Beschleunigung nicht aus, um <strong>de</strong>n roten Planeten<br />

zu erreichen. Zwei Korrekturzündungen verbrauchen viel zu<br />

viel Treibstoff. Um die Mission doch noch zu retten, lenken die<br />

Japaner die Son<strong>de</strong> <strong>auf</strong> eine Uml<strong>auf</strong>bahn um die Sonne.<br />

Dadurch saust sie noch zweimal haarscharf an <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> vorbei<br />

und erhält so <strong>de</strong>n nötigen Schwung. Damit verlängert sich<br />

die Flugzeit jedoch um vier Jahre.<br />

Im April 2002 dann <strong>de</strong>r nächste Rückschlag. Eine heftige<br />

Sonneneruption trifft Nozomi mit voller Wucht. Ein Kurzschluss<br />

legt die Bordkommunikation und die Energieversorgung lahm.<br />

Dar<strong>auf</strong>hin friert <strong>de</strong>r Treibstoffvorrat ein. Es dauert fünf Monate,<br />

bis die Flugingenieure die Son<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r unter Kontrolle bringen.<br />

Anfang 2004 soll Nozomi schließlich doch noch ihr Ziel erreichen<br />

und in erster Linie die oberen Atmosphärenschichten <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong><br />

erkun<strong>de</strong>n.<br />

16<br />

Climate Orbiter<br />

Start: 11.12.1998 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Der amerikanische Climate Orbiter scheitert an einem peinlichen<br />

Programmierfehler. Die metrischen und die englischen<br />

Längeneinheiten (Meter und Fuß) wer<strong>de</strong>n durcheinan<strong>de</strong>r gebracht.<br />

Anstatt knapp am <strong>Mars</strong> vorbeizufliegen, wird sie nur<br />

in einem Drittel <strong>de</strong>r eigentlich vorgesehenen Entfernung an<br />

<strong>de</strong>r <strong>Mars</strong>oberfläche vorbeigelenkt. Sie verglüht in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Mars</strong>atmosphäre.<br />

Polar Lan<strong>de</strong>r<br />

Start: 03.01.1999 - Ankunft: - (fehlgeschlagen)<br />

Wie<strong>de</strong>r verliert die USA eine Son<strong>de</strong> <strong>auf</strong>grund eines Programmierfehlers.<br />

Der Polar-Lan<strong>de</strong>r soll nicht mit <strong>de</strong>r Airbag-Metho<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Pathfin<strong>de</strong>r-Son<strong>de</strong> lan<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn mit Hilfe von Bremsdüsen,<br />

wie einst Viking. Ein Sensor soll die Erschütterung beim<br />

Aufsetzen messen und soll dar<strong>auf</strong>hin die Triebwerke abschalten.<br />

Doch offenbar hält <strong>de</strong>r Sensor bereits die Erschütterungen<br />

beim Abwerfen <strong>de</strong>s Schutzschil<strong>de</strong>s für eine erfolgreiche<br />

Landung. Die Düsen wer<strong>de</strong>n in mehreren Kilometern Höhe ausgeschaltet.<br />

Die Son<strong>de</strong> rast zu Bo<strong>de</strong>n und zerschellt.<br />

<strong>Mars</strong> Odyssey<br />

Start: 07.04.2001 - Ankunft: 24.10.2001<br />

Die Hoffnung <strong>auf</strong> Wasser und damit Leben <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> erhält<br />

neue Nahrung. Die amerikanische Son<strong>de</strong> <strong>Mars</strong> Odyssey spürt<br />

mit einer Kombination aus Gammastrahlen-Spektrometer<br />

und Neutronen<strong>de</strong>tektor riesige Wasserstoffmengen <strong>auf</strong>. Die<br />

Forscher vermuten, dass sich diese sich zum einen an <strong>de</strong>n Polen,<br />

gebun<strong>de</strong>n in mächtigen Wassereisgletschern, zum an<strong>de</strong>ren als<br />

Permafrost verteilt über <strong>de</strong>n gesamten Planeten befin<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Mars</strong> Express<br />

Start: 02.06.2003 - geplant für <strong>de</strong>n: 25.12.2003<br />

Zum ersten Mal entsen<strong>de</strong>t die Europäische Weltraumorganisation<br />

ESA eine Son<strong>de</strong> zum <strong>Mars</strong>. An Bord hatte sie die Lan<strong>de</strong>einheit<br />

Beagle 2, benannt nach <strong><strong>de</strong>m</strong> Schiff, mit <strong><strong>de</strong>m</strong> Charles Darwin<br />

im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt fünf Jahre um die Welt segelte und Beweise<br />

für die Evolutionstheorie sammelte. Beagle 2 sollte eigentlich<br />

am 25.12. <strong>de</strong>s letzten Jahres lan<strong>de</strong>n. Die Abkopplung von <strong>de</strong>r<br />

Raumson<strong>de</strong> sechs Tage vorher klappte wie geplant. Lei<strong>de</strong>r ist<br />

es auch bis zum 09.01.2004 nicht gelungen, Kontakt zu<br />

Beagle 2 <strong>auf</strong>zunehmen. So wissen die Wissenschaftler nicht,<br />

ob die kleine Lan<strong>de</strong>einheit überhaupt gut <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong><br />

gelan<strong>de</strong>t ist. Noch bis min<strong>de</strong>stens Mitte Januar wer<strong>de</strong>n die<br />

Raumfahrtexperten intensiv nach Beagle 2 suchen.<br />

17<br />

Wassereiskappe am<br />

Nordpol im Sommer<br />

<strong>Mars</strong> Express


<strong>Mars</strong> Rover <strong>de</strong>r NASA ( Spirit &<br />

Opportunity)<br />

Unter www.esa.int und www.dlr.<strong>de</strong> können Sie sich je<strong>de</strong>rzeit<br />

über <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r Mission informieren.<br />

Beagle 2 soll <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> roten Planeten nach Spuren von Leben<br />

suchen. Doch diese dürften kaum direkt <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

zu fin<strong>de</strong>n sein. Deshalb hat <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>r einen Bohrer dabei,<br />

<strong>de</strong>r bis zu zwei Meter tief in <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong>bo<strong>de</strong>n eindringen kann.<br />

Dort, so hoffen die Wissenschaftler, könnte sogar heute noch<br />

Leben existieren.<br />

Die Son<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong> Express Mission ist Anfang Januar <strong>auf</strong> ihre<br />

endgültige Uml<strong>auf</strong>bahn um <strong>de</strong>n Planeten eingeschwenkt.<br />

Von dort aus kann sie mit einer Stereokamera eine dreidimensionale<br />

Karte <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> mit einer Auflösung von 10 Metern<br />

<strong>auf</strong>zeichnen. Mit einem weiteren Instrument an Bord <strong>de</strong>s Orbiters<br />

können die Forscher <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong>bo<strong>de</strong>n sogar bis in eine Tiefe<br />

von fünf Kilometern untersuchen. Zwei Erdjahre wird die<br />

Son<strong>de</strong> so neue Erkenntnisse über unseren roten Nachbarn sammeln.<br />

Spirit<br />

Start: 10.06.2003 - Ankunft geplant für <strong>de</strong>n: 03.01.2004<br />

Opportunity<br />

Start: 02.06.2003 - Ankunft geplant für <strong>de</strong>n: 25.12.2003<br />

Nach <strong><strong>de</strong>m</strong> großen Erfolg <strong>de</strong>r Pathfin<strong>de</strong>r-Mission im Jahre<br />

1997 entsen<strong>de</strong>t die NASA gleich zwei Rover zum <strong>Mars</strong>. Wie auch<br />

Sojourner und Beagle 2 sollen sie mit Hilfe riesiger Fallschirme<br />

und gewaltiger Airbags <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong>oberfläche <strong>auf</strong>treffen.<br />

Der erste Rover ist bereits wohlbehalten <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> gelan<strong>de</strong>t<br />

und fotografiert fleißig seine Umgebung. Unter http://marsrovers.jpl.nasa.gov<br />

fin<strong>de</strong>n Sie diese Fotos im Internet und erfahren<br />

dort auch immer das Neueste von <strong>de</strong>n NASA-Missionen.<br />

En<strong>de</strong> Januar soll dann auch <strong>de</strong>r zweite Rover <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong> erreichen.<br />

Spirit und Opportunity sollen sich <strong>auf</strong> die Suche nach Spuren<br />

von längst verschwun<strong>de</strong>nem flüssigem Wasser machen. So weist<br />

<strong>de</strong>r Gusev-Krater, <strong>de</strong>r Bestimmungsort von Spirit, <strong>de</strong>utliche Spuren<br />

<strong>auf</strong>, die zeigen, dass es hier früher einmal einen großen See<br />

gegeben haben könnte. Opportunity dagegen wird sich im Meridani<br />

Planum, einer großen Ebene genau <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite <strong>de</strong>s<br />

Planeten, <strong>auf</strong> die Suche nach einem Mineral machen, dass sich<br />

gewöhnlich nur dann bil<strong>de</strong>t, wenn flüssiges Wasser vorhan<strong>de</strong>n<br />

ist.<br />

18<br />

Zweite Er<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r kalte Staubwüste?<br />

Die Klimageschichte <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong><br />

Ist <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong> <strong>de</strong>r kleine Bru<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>? Auf <strong>de</strong>n ersten Blick<br />

gibt es viele Gemeinsamkeiten. Bei<strong>de</strong> sind vor rund viereinhalb<br />

Milliar<strong>de</strong>n Jahren aus ähnlichen Elementen entstan<strong>de</strong>n<br />

und haben eine Phase intensiver vulkanischer Tätigkeit durchlebt.<br />

Sowohl <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, als auch <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> dauert ein<br />

Tag rund 24 Stun<strong>de</strong>n, es gibt Jahreszeiten, und eine Atmosphäre<br />

sorgt für einen wärmen<strong>de</strong>n Treibhauseffekt.<br />

Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite erfreuen wir uns heute <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />

einer Temperatur von durchschnittlich 15 Grad Celsius und<br />

einem Luftdruck von durchschnittlich 1013 mbar. Das sind<br />

i<strong>de</strong>ale Voraussetzungen für flüssiges Wasser und damit für<br />

Leben. Auf <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> herrschen dagegen frostige minus 55<br />

Grad Celsius und ein Druck knapp unter 6 mbar, kaum eine<br />

Chance für flüssiges Wasser. Doch war das Klima <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong><br />

<strong>Mars</strong> vielleicht noch vor wenigen Millionen Jahren freundlicher<br />

als heute?<br />

Die Geschichte <strong>de</strong>s Klimas<br />

Die Klimageschichte <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> lässt sich relativ gut rekonstruieren.<br />

Sedimente o<strong>de</strong>r Eisschichten in <strong>de</strong>r Antarktis gelten<br />

in <strong>de</strong>r Wissenschaft heute als regelrechte Klimaarchive.<br />

Derartige Untersuchungen fehlen jedoch (noch) für <strong>de</strong>n<br />

<strong>Mars</strong>. Bisher müssen sich die Forscher mit relativ vagen<br />

Hinweisen zufrie<strong>de</strong>n geben, wie etwa Fotos von Gräben, die<br />

so aussehen, als wäre in ihnen irgendwann einmal Wasser<br />

geflossen. Derzeit lassen sich grob zwei Szenarien unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Bei<strong>de</strong> beginnen vor rund 4,5 Milliar<strong>de</strong>n Jahren mit<br />

<strong>de</strong>r Entstehung <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong>. Aus <strong><strong>de</strong>m</strong> noch heißen Gestein entweicht<br />

überschüssiges Gas und bil<strong>de</strong>t eine erste Atmosphäre.<br />

Diese besteht hauptsächlich aus Wasserdampf und<br />

Kohlendioxid. Doch von da an weichen die bei<strong>de</strong>n Szenarien<br />

voneinan<strong>de</strong>r ab.<br />

Szenario 1: Eine zweite Er<strong>de</strong><br />

Die Atmosphäre <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> erzeugt einen so starken Treibhauseffekt,<br />

dass die Temperaturen trotz <strong>de</strong>s großen Abstands zur<br />

Sonne knapp über Null Grad liegen. Der Wasserdampf in <strong>de</strong>r<br />

Atmosphäre kon<strong>de</strong>nsiert und fällt als Regen <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n<br />

<strong>Mars</strong>bo<strong>de</strong>n. So entstehen allmählich Flüsse, Seen und<br />

19<br />

<strong>Mars</strong> und Er<strong>de</strong> vor<br />

rund 4,5 Mrd. Jahren<br />

<strong>Mars</strong> und Er<strong>de</strong> heute.<br />

Der <strong>Mars</strong> eisig und trocken,<br />

die Er<strong>de</strong> warm und feucht


Klimaszenario 1<br />

Der <strong>Mars</strong>; eine eisige Wüste<br />

Ozeane. Da die Anziehungskraft <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> viel kleiner ist als<br />

die <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> und ihm ein schützen<strong>de</strong>s Magnetfeld fehlt, wird<br />

die dichte Atmosphäre ständig vom Sonnenwind weggeblasen.<br />

Ohne Atmosphäre droht jedoch <strong>de</strong>r wärmen<strong>de</strong> Treibhauseffekt<br />

verloren zu gehen. Einige hun<strong>de</strong>rt Millionen Jahre<br />

lang liefern ständige Vulkanausbrüche die Atmosphärengase<br />

nach. Doch <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong> ist kleiner als die Er<strong>de</strong> und kühlt<br />

daher schneller aus. Vor rund 3,5 Milliar<strong>de</strong>n Jahren kommen<br />

die Vulkane zur Ruhe: das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s starken Treibhauseffektes<br />

und <strong>de</strong>r positiven Temperaturen. Der gesunkene<br />

Luftdruck hat jedoch noch einen weiteren Effekt: das Wasser<br />

an <strong>de</strong>r Oberfläche verdunstet und entschwin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n<br />

Weltraum. Spätestens seit 3 Milliar<strong>de</strong>n Jahren ist <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong><br />

eine trockene Staubwüste, ähnlich wie wir ihn heute kennen.<br />

Szenario 2: Eine eisige Wüste<br />

Die Entfernung zwischen Sonne und <strong>Mars</strong> ist so groß, dass<br />

trotz <strong>de</strong>s Treibhauseffektes die Temperaturen nicht über Null<br />

Grad Celsius steigen. Der gesamte <strong>Mars</strong>bo<strong>de</strong>n ist tiefgefroren.<br />

Das Wasser aus <strong>de</strong>r Atmosphäre kann daher nur als<br />

Eisschicht an <strong>de</strong>r Oberfläche liegen bleiben. Bis vor 4 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Jahren wird <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong> jedoch ständig von Meteoriten<br />

getroffen. Diese zum Teil kilometergroßen Brocken schlagen<br />

mit ungeheurer Wucht <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> Planeten <strong>auf</strong>. Sie pflügen das<br />

Eis förmlich unter die Oberfläche und setzen kurzzeitig große<br />

Energiemengen frei, die <strong>de</strong>n Planeten <strong>auf</strong>heizen. So kann in<br />

einer kurzen Phase das Eis <strong>auf</strong>schmelzen und versickern.<br />

Dieses unterirdische Wasser gelangt an einigen Stellen wie<strong>de</strong>r<br />

an die Oberfläche und bil<strong>de</strong>t dort riesige Abflusskanäle.<br />

Doch vor rund 3,5 Milliar<strong>de</strong>n Jahren ist es auch damit vorbei.<br />

Der <strong>Mars</strong> ist im Inneren zu stark abgekühlt, seither zeigt er<br />

das frostige Bild, das wir heute kennen.<br />

Welches <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Szenarien <strong>de</strong>r Wahrheit näher kommt,<br />

ist unter an<strong>de</strong>rem Gegenstand <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen <strong>Mars</strong>missionen.<br />

Zweifellos hoffen die meisten Forscher, <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> habe<br />

es eine warme feuchte Zeit gegeben, <strong>de</strong>nn nur dann gibt es<br />

eine Chance, Leben <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> zu fin<strong>de</strong>n.<br />

20<br />

Johannes Kepler vermisst als Erster<br />

die Bahn <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong><br />

Die Suche nach <strong>de</strong>n geheimnisvollen Gesetzen, die hinter <strong>de</strong>n<br />

Bahnen <strong>de</strong>r Planeten am gestirnten Himmel stecken, ist so alt<br />

wie die Menschheit. Schon die alten Babylonier und Ägypter<br />

bemühten sich, hinter dieses Geheimnis zu kommen. Der griechische<br />

Astronom Claudius Ptolemäus (100-160) glaubte, die<br />

Er<strong>de</strong> stün<strong>de</strong> im Mittelpunkt <strong>de</strong>s Planetensystems. Der Erste,<br />

<strong>de</strong>r unser heutiges Verständnis <strong>de</strong>s Planetensystems formulierte,<br />

war <strong>de</strong>r Astronom Nikolaus Kopernikus (1473-1543). An<br />

die Stelle <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> trat die Sonne – um sie kreisen alle Planeten,<br />

auch die Er<strong>de</strong>. Es gab nur in bei<strong>de</strong>n Theorien ein Problem: die<br />

Beobachtungen am Himmel wichen erheblich von <strong>de</strong>n berechneten<br />

Positionen <strong>de</strong>r Planeten ab. Kein Wun<strong>de</strong>r also, dass die<br />

damaligen Astronomen vom Vorteil <strong>de</strong>s neuen Weltbilds eines<br />

Kopernikus nicht recht überzeugt waren.<br />

Das Problem <strong>de</strong>r Abweichungen ließ einen nicht ruhen: <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>utschen Mathematiker und Astronom Johannes Kepler<br />

(1571-1634). Er war von Jugend an fasziniert von <strong>de</strong>n Planetenbewegungen<br />

und wollte <strong><strong>de</strong>m</strong> kopernikanischen System zum<br />

Durchbruch verhelfen. Doch Kepler wusste: Kopernikus musste<br />

– zumin<strong>de</strong>st was seine Annahmen zu <strong>de</strong>n Kreisbahnen um<br />

die Sonne betraf – irren. Irgen<strong>de</strong>twas stimmte nicht an seiner<br />

Theorie. Aber was?<br />

Kepler und die <strong>Mars</strong>bahn<br />

Kepler machte sich daran, eine konkrete Planetenbahn zu vermessen.<br />

Er wollte, herausfin<strong>de</strong>n, an welchem Ort im Raum sich<br />

ein Planet zu einer bestimmten Zeit <strong>auf</strong>hielt. Er wählte <strong>de</strong>n Planeten<br />

<strong>Mars</strong>, und er sollte Glück haben mit dieser Wahl ...<br />

Für seine Berechnungen hätte er eigentlich viele Beobachtungsdaten<br />

über lange Zeiträume hinweg benötigt. Die hatte er aber<br />

nicht. Hier half ihm <strong>de</strong>r Zufall. Denn <strong>de</strong>r damals berühmteste<br />

und angesehenste beobachten<strong>de</strong> Astronom, Tycho Brahe,<br />

war <strong>auf</strong> eines von Keplers Werken <strong>auf</strong>merksam gewor<strong>de</strong>n: das<br />

Mysterium Comographicum (das Geheimnis <strong>de</strong>s Kosmos, 1596).<br />

1600 rief Brahe ihn nach Prag und machte ihn zu seinem Mitarbeiter<br />

in <strong>de</strong>r damaligen <strong>de</strong>utschen Kaiserstadt Rudolfs II. Brahe verfügte<br />

über die damals besten Beobachtungsdaten, beson<strong>de</strong>rs<br />

zur <strong>Mars</strong>bewegung, und wachte eifersüchtig über diesen kostbaren<br />

Schatz. Aber schon nach einem Jahr gemeinsamen Beobachtens<br />

verstarb Brahe plötzlich 1601. Der Auswertung <strong>de</strong>r<br />

Daten stand von da an nichts mehr im Wege.<br />

21<br />

Der <strong>de</strong>utsche Astronom<br />

Johannes Kepler (1571-1634)<br />

legte mit seiner Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r<br />

Planetengesetze die Grundlagen <strong>de</strong>r<br />

„Neuen Astronomie“. Auf ihrer Basis<br />

schufen Galilei und Newton dann die<br />

klassische Physik


Eine erste Peilung <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong><br />

beispielsweise am 5. September 1593.<br />

Sonne, Er<strong>de</strong> und <strong>Mars</strong> liegen <strong>auf</strong><br />

einer exakten Gera<strong>de</strong>n<br />

Die zweite Peilung <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong><br />

687 Tage später, als <strong>Mars</strong> an<br />

<strong>de</strong>rselben Bahnpositions steht:<br />

am 24. Juli 1593. Am Schnittpunkt<br />

bei<strong>de</strong>r Gera<strong>de</strong>n liegt <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong><br />

Die <strong>Mars</strong>bahn ist ein gestauchter<br />

Kreis, eine Ellipse<br />

Keplers I<strong>de</strong>e war simpel. Um <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong> in seiner Bahnposition<br />

zu bestimmen, musste er ihn anpeilen – von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> aus, zu<br />

zwei verschie<strong>de</strong>nen Zeiten. Aber Er<strong>de</strong> und <strong>Mars</strong> waren damals<br />

wie heute in Bewegung: die Er<strong>de</strong> in 365 Tagen einmal um die<br />

Sonne und <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong>, das ließ sich aus <strong>de</strong>n Beobachtungsdaten<br />

bestimmen, in 687 Tagen. Kepler kannte nun zwar die Uml<strong>auf</strong>szeiten,<br />

nur die konkrete Bahn <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> war ihm noch verborgen.<br />

Als erste Peilung wählte Kepler jenen Zeitpunkt, an <strong><strong>de</strong>m</strong> Sonne,<br />

Er<strong>de</strong> und <strong>Mars</strong> <strong>auf</strong> einer exakten Gera<strong>de</strong>n liegen: Astronomen<br />

nennen dies eine Opposition. <strong>Mars</strong> und Sonne stehen sich dann<br />

in einem Winkel von 180° exakt gegenüber, in „Opposition“.<br />

Dies war am 5. September 1593 <strong>de</strong>r Fall. Für die zweite Peilung<br />

musste <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong> wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>rselben Position seiner Bahn<br />

stehen, also 687 Tage später, am 24. Juli 1595. Die Er<strong>de</strong> stand<br />

dann an einer an<strong>de</strong>ren Stelle ihrer Bahn. Der Winkel zwischen<br />

Sonne und <strong>Mars</strong> betrug an diesem Tag knapp 91°, das zeigten<br />

die Messungen. In die Konstruktionszeichnung eingetragen<br />

ergab sich <strong>de</strong>r wahre Ort <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> als <strong>de</strong>r Schnittpunkt<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Peilungen. So bestimmte Kepler <strong>de</strong>n ersten Punkt<br />

<strong>de</strong>r <strong>Mars</strong>bahn. Im L<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Zeit kamen viele, viele an<strong>de</strong>re dazu<br />

und eine Uml<strong>auf</strong>bahn zeichnete sich ab.<br />

Zum Jahreswechsel 1605 bestimmte Kepler endgültig die<br />

Werte <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong>bahn. Er fand: Diese Bahn weicht sehr stark<br />

von einem Kreis ab und war eine Ellipse, ein gestauchter Kreis.<br />

In einem <strong>de</strong>r Brennpunkte lag die Sonne. Dies war das erste<br />

<strong>de</strong>r drei Keplerschen Gesetze.<br />

Frucht seiner Forschungen waren die berühmten drei Keplerschen<br />

Gesetze <strong>de</strong>r Planetenbewegung, veröffentlicht 1609 in <strong>de</strong>r<br />

„Astronomia Nova“, <strong>de</strong>r Neuen Astronomie und 1619 in <strong>de</strong>r<br />

„Harmonices mundi“, <strong>de</strong>r Weltharmonie. Ohne diese Gesetze<br />

hätte Isaac Newton (1642-1727) rund sechzig Jahre später, 1687,<br />

nicht seine „Principia“ schreiben können, in <strong>de</strong>nen er <strong>de</strong>n wahren<br />

Grund für die Planetenbewegung benennen konnte: das<br />

allgemeine Gesetz <strong>de</strong>r Schwerkraft. Newton bedankt sich –<br />

ohne Kepler zu nennen – bei <strong>de</strong>n „Titanen, <strong>auf</strong> <strong>de</strong>ssen Schultern<br />

er stehe…“. Einer dieser Titanen war Johannes Kepler.<br />

22<br />

Die Schleifen <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> am Himmel<br />

Wer <strong>de</strong>n Sternenhimmel <strong>auf</strong>merksam betrachtet, <strong><strong>de</strong>m</strong> fällt sie <strong>auf</strong>, die Bewegung <strong>de</strong>r<br />

Planeten am Himmel. Es zeigen sich große Schleifen, die einer ganz bestimmten<br />

Rhythmik unterworfen zu sein scheinen. Dabei spiegeln sie eigentlich nichts an<strong>de</strong>res<br />

als die Bewegung <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> um die Sonne im L<strong>auf</strong>e eines Jahres wie<strong>de</strong>r. Ein typisches<br />

Beispiel war die <strong>Mars</strong>bahn <strong>de</strong>s Jahres 2003.<br />

Betrachtet man das Planetensystem, also Sonne, Er<strong>de</strong> und <strong>Mars</strong>, aber von „oben“ aus<br />

<strong>de</strong>r Vogelperspektive, zeigt sich bald, warum sich von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> aus betrachtet am<br />

Himmel seltsame Schleifen in <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong>bahn befin<strong>de</strong>n. Der <strong>Mars</strong> ist am Himmel „rechtläufig“,<br />

wenn sich Er<strong>de</strong> und <strong>Mars</strong> in eine Richtung bewegen. Da aber die Er<strong>de</strong> schneller<br />

als <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong> die Sonne umrun<strong>de</strong>t, überholt sie diesen zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt: Der <strong>Mars</strong> läuft von da an „rückläufig“. Diese rückläufige Bewegung ist<br />

jedoch nicht von Dauer, <strong>de</strong>nn schon bald l<strong>auf</strong>en Er<strong>de</strong> und <strong>Mars</strong> wie<strong>de</strong>r in einer<br />

Richtung und das Spiel beginnt von neuem.<br />

23<br />

So stand im Sommer 2003<br />

<strong>de</strong>r <strong>Mars</strong> am Südhimmel von<br />

Deutschland. Im Zeitraum von<br />

Mai bis Dezember durchläuft<br />

<strong>de</strong>r rote Planet seine<br />

typische Schleife<br />

So sieht unser Planetensystem<br />

„von oben“ aus. Er<strong>de</strong> und <strong>Mars</strong><br />

umkreisen in 365 bzw. 687 Tagen<br />

die Sonne. Von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> aus<br />

betrachtet zeigen sich daher<br />

am Himmel die seltsamen<br />

Schleifen


Am 27.6.1997 macht das<br />

Weltraumteleskop Hubble eine<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Ent<strong>de</strong>ckung:<br />

Südlich von <strong>de</strong>r geplanten<br />

Lan<strong>de</strong>stelle <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong> Pathfin<strong>de</strong>r<br />

tobt ein gewaltiger Sandsturm<br />

Die <strong>Mars</strong>-Wetterkarte<br />

Es gibt sie wirklich: die <strong>Mars</strong>-Wetterkarte mit <strong><strong>de</strong>m</strong> täglichen<br />

meteorologischen Informationen über unseren roten Nachbarn,<br />

<strong>de</strong>n <strong>Mars</strong>. Je<strong>de</strong>r kann sie über das Internet abrufen. Und sie<br />

ist keine Spielerei von Wissenschaftlern und Raumfahrtbehör<strong>de</strong>n.<br />

Denn wer <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> mit Son<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Astronauten lan<strong>de</strong>n<br />

will, <strong>de</strong>r muss wissen, welche Wetterbedingungen zum Zeitpunkt<br />

<strong>de</strong>r Landung dort herrschen.<br />

Das Interesse am <strong>Mars</strong>wetter hat aber noch einen an<strong>de</strong>ren Grund.<br />

Auch wenn <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong> eine von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> völlig verschie<strong>de</strong>ne<br />

Atmosphäre hat, so sind auch die Meteorologen am <strong>Mars</strong>wetter<br />

sehr interessiert. Können sie doch so ihre Mo<strong>de</strong>lle und Annahmen,<br />

mit <strong>de</strong>nen sie auch das irdische Wetter und Klima berechnen<br />

wollen, an einem an<strong>de</strong>ren Planeten testen.<br />

Menschenfreundlich ist das Klima nicht. Es ist bitterkalt – auch<br />

im Sommer: am Tag nach Sonnen<strong>auf</strong>gang gera<strong>de</strong> mal minus<br />

zehn Grad. In <strong>de</strong>r Nacht dagegen bis weit unter minus 70 °Celsius.<br />

Der Druck <strong>de</strong>r Atmosphäre ist 170-mal geringer als <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>.<br />

Die Atmosphäre besteht aus 95 Prozent Kohlendioxid und ist<br />

staubtrocken. Gera<strong>de</strong> wenn sich die <strong>Mars</strong>oberfläche im<br />

Sommer durch <strong>de</strong>n enormen Temperaturanstieg von Nacht <strong>auf</strong><br />

Tag „<strong>auf</strong>heizt“, entstehen riesige Staubstürme. Sie verhüllen<br />

gelegentlich annähernd die gesamte <strong>Mars</strong>oberfläche – ähnlich<br />

<strong>de</strong>n Verhältnissen bei großen Vulkanausbrüchen <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong>. Diese Staubstürme können <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong>missionen gefährlich<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

So tauchte ganz plötzlich am 27.6.1997 ein Staubsturm <strong>auf</strong> –<br />

exakt an <strong>de</strong>r Stelle, wo eine Woche später die Raumson<strong>de</strong><br />

Pathfin<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>n sollte: Das ganze Projekt drohte zu scheitern!<br />

Doch Pathfin<strong>de</strong>r konnte wohlbehalten am 4. Juli <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong><br />

<strong>Mars</strong> lan<strong>de</strong>n – <strong>de</strong>r Sandsturm hatte sich zurückgebil<strong>de</strong>t.<br />

An dieser Stelle sind alle Astronomen, auch und gera<strong>de</strong> die<br />

Hobbyastronomen, <strong>auf</strong>gefor<strong>de</strong>rt, ihre Bil<strong>de</strong>r vom <strong>Mars</strong> an die<br />

„Wetterzentrale“ zu schicken. Nur so können die <strong>Mars</strong>meteorologen<br />

ihre Berechnungen mit <strong><strong>de</strong>m</strong> tatsächlichen <strong>Mars</strong>wetter<br />

vergleichen. Das Projekt „marswatch“ bietet dazu eine gemeinsame<br />

Plattform. So kann je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r über relevante Daten verfügt,<br />

seinen Anteil haben an <strong>de</strong>r Erforschung <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong>.<br />

Der tägliche <strong>Mars</strong>-Wetterbericht fin<strong>de</strong>t sich bei:<br />

http://nova.stanford.edu/projects/mgs/dmwr.html<br />

http://astro.sci.uop.edu/~harlow/weather/mars.html<br />

24<br />

Lesetipps<br />

Bücher<br />

<strong>Mars</strong>fieber<br />

Das Buch beweist, es gibt zum Thema <strong>Mars</strong> mehr Spannen<strong>de</strong>s zu erfahren als Daten über<br />

Temperatur, Druck und die verschie<strong>de</strong>nen Missionen. Selbstverständlich darf all das auch<br />

nicht fehlen und ist mit unzähligen Details und großen Fotos angereichert. Aber man<br />

erfährt auch, wie sich das Bild <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> in <strong>de</strong>r Vorstellung <strong>de</strong>r Wissenschaftler, in <strong>de</strong>r<br />

Fantasie <strong>de</strong>r Menschen sowie in Literatur und Film im L<strong>auf</strong>e <strong>de</strong>r Zeit verän<strong>de</strong>rt hat.<br />

Autor: Rainer Eisfeld, Wolfgang Jeschke<br />

Verlag: Droemer Verlag 2003<br />

ISBN: 3-426-27288-1<br />

Preis: Euro 24,90<br />

Unterwegs zum <strong>Mars</strong><br />

Kin<strong>de</strong>rsachbuchreihe Abenteuer Zeitreise. Vier Astronauten starten im Jahr 2018 zum<br />

<strong>Mars</strong> und erforschen ob in Zukunft Menschen <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> leben können. In übersichtlichen<br />

Kapiteln wird ihnen Schritt für Schritt über die Schulter geschaut. Außer<strong><strong>de</strong>m</strong> versteckt<br />

sich ein kleiner Teddy in je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r 12 großen Illustrationen, ein spannen<strong>de</strong>s Suchspiel.<br />

Autor: Nicholas Harris, illustriert von Peter Dennis.<br />

Verlag: Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG 2003<br />

ISBN: 3-411-08291-7<br />

Preis: Euro 9,95<br />

Das Jahrhun<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong>ianer<br />

Ein Streifzug durch die Science Fiction Literatur von 1877 (<strong><strong>de</strong>m</strong> Jahr <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r<br />

„<strong>Mars</strong>kanäle“ durch G. Schiaparelli) bis 1977 (<strong><strong>de</strong>m</strong> Jahr <strong>de</strong>r Landung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n amerikanischen<br />

Viking-Son<strong>de</strong>n <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong>),<br />

Autor: Helga Abret und Lucian Boia<br />

Verlag: Heyne, München 1984<br />

ISBN: 3-453-31022-5<br />

Sternstun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Astronomie – Von Kopernikus bis Oppenheimer<br />

Sehr lesenswertes Buch von Thomas Bührke.<br />

Dort sind Kopernikus, Galilei und Kepler ausführlich porträtiert.<br />

Autor: Thomas Bührke<br />

Verlag: Beck'sche Reihe<br />

ISBN: 3-406-47554-X<br />

Preis: Euro 9,90<br />

25


Die Nachtwandler<br />

Wer genaueres über <strong>de</strong>n spannen<strong>de</strong>n Wettl<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r damaligen Astronomen Galilei und<br />

Kepler wissen möchte, <strong><strong>de</strong>m</strong> sei dieses Buch empfohlen.<br />

Autor: Arthur Koestler<br />

Nur schwer im Buchhan<strong>de</strong>l erhältlich<br />

Zeitschriften<br />

Wettl<strong>auf</strong> zum <strong>Mars</strong><br />

Son<strong>de</strong>rheft <strong>de</strong>r Zeitschrift „Astronomie heute“<br />

Hintergrundinformationen zu <strong>de</strong>n aktuellen Missionen und Wissenswertes über vergangene<br />

und zukünftige Reisen zum <strong>Mars</strong>. Ein weiterer Schwerpunkt: gab es einst Wasser <strong>auf</strong><br />

<strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong>?<br />

Verlag: Spektrum <strong>de</strong>r Wissenschaft<br />

Preis: Euro 2,50<br />

Johannes Kepler<br />

Sehr schön und informative Biografie.<br />

Autorin: Anna Maria Lombardi<br />

Verlag: Spektrum - Biografie 4/2000<br />

http: www.wissenschaft-online.<strong>de</strong>/artikel/<br />

500534&template=d_son<strong>de</strong>rhefte_<strong>de</strong>tail<br />

ISBN: 4-39475-816802<br />

Preis: Euro 8,50<br />

<strong>Mars</strong> – Aufbruch zum roten Planeten<br />

Zeitschrift: Sterne und Weltraum – Spezial 3<br />

Verlag: Spektrum <strong>de</strong>r Wissenschaft<br />

http: www.wissenschaft-online.<strong>de</strong>/artikel/<br />

582147&template=d_son<strong>de</strong>rhefte_<strong>de</strong>tail<br />

Sonstiges: 130 Seiten<br />

Preis: Euro 8,90<br />

26<br />

CD<br />

Der <strong>Mars</strong><br />

Umfassen<strong>de</strong> Informationen zum <strong>Mars</strong> und seinen bei<strong>de</strong>n Mon<strong>de</strong>n Phobos und Deimos.<br />

Dazu kommen Zusammenfassungen zu <strong>de</strong>n wichtigsten <strong>Mars</strong>-Astronomen und<br />

Interessantes zum <strong>Mars</strong> in Mythos und Fantasie. Außer<strong><strong>de</strong>m</strong> viele tolle Fotos und interaktive<br />

Karten. Die 3D-Flüge über die <strong>Mars</strong>oberfläche sind jedoch beschei<strong>de</strong>n.<br />

P.M. - Der rote Planet in 3D (CD-ROM)<br />

Verlag: United Soft Media Verlag GmbH 2003<br />

ISBN: 3-8032-1780<br />

Preis: Euro 24,90<br />

Linktipps<br />

Die <strong>Mars</strong>seiten von astro!nfo. Ausführliche Informationen rund um <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong>. Allgemeine<br />

Daten und Zahlen, <strong>Mars</strong>-Karten, eine Übersicht über die <strong>Mars</strong>missionen und ausführliches<br />

von Mariner 4 bis zu Pathfin<strong>de</strong>r.<br />

http://lexikon.astronomie.info/mars/in<strong>de</strong>x.html<br />

Bil<strong>de</strong>rgalerie <strong>de</strong>r Nasa. Die schönsten Fotos jeweils nach Themen geordnet.<br />

http://mars.jpl.nasa.gov/gallery/images.html<br />

Die neun Planeten. Übersichtliche und kompakte Informationen über unser Sonnensystem.<br />

http://www.wappswelt.<strong>de</strong>/tnp/nineplanets/mars.html<br />

Chronologische Übersicht über die <strong>Mars</strong>missionen (Englisch). Zum Teil verlinkt mit<br />

<strong>de</strong>taillierten Informationen zu <strong>de</strong>n Missionen.<br />

http://nssdc.gsfc.nasa.gov/planetary/chronology_mars.html<br />

Der tägliche <strong>Mars</strong>-Wetterbericht fin<strong>de</strong>t sich bei:<br />

http://nova.stanford.edu/projects/mgs/dmwr.html<br />

http://astro.sci.uop.edu/~harlow/weather/mars.html<br />

Das internationale globale Projekt marswatch:<br />

http://marswatch.tn.cornell.edu/mars.html<br />

http://mars.jpl.nasa.gov/MPF/mpf/marswatch.html<br />

http://astrosun.tn.cornell.edu/marsnet/mnhome.html<br />

Die kopernikanische Revolution ist <strong>auf</strong> folgen<strong>de</strong>r Seite in Englisch<br />

sehr präzise und gut erklärt dargestellt:<br />

http://www.phys-astro.sonoma.edu/people/faculty/tenn/CopernicanRevolution.html<br />

Auf Englisch sind auch die biografischen Seiten über Johannes Kepler bei<br />

http://www.kepler.arc.nasa.gov/johannes.html<br />

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