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B L I T Z L I C H T<br />

DNA-Aufreinigung<br />

<br />

Tangentialflußfiltration (TFF)<br />

zur Aufkonzentrierung und<br />

Umpufferung linearer DNA<br />

A<br />

Dr. Margarete Hannappel, Millipore GmbH, Schwalbach am Taunus<br />

Florian Sack, Mologen AG, Berlin<br />

Die Ultrafiltration im Tangentialflußmodus ist in industriellen Prozessen ein anerkanntes Verfahren<br />

zur Separation biologischer Substanzen. Im Labormaßstab wurde untersucht, inwieweit<br />

sich diese Technik zur Aufkonzentrierung und Umpufferung linearer, doppelsträngiger<br />

DNA eignet. Membranen mit unterschiedlichen Ausschlußgrenzen (5 kD, 10 kD, 30<br />

kD) wurden zunächst auf die Rückhaltung linearisierter Plasmide (1.600, 1.800 oder 2.100<br />

Basenpaare) überprüft. Eine vollständige Retention wurde nur bei der 5 kD-Ultracel ® PLC-<br />

Membran festgestellt. Die Aufkonzentrierung verdünnter Lösungen bis zu einer DNA-Konzentration<br />

von 2 mg/ml war mittels Tangentialflußfiltration möglich, wobei der Prozeßverlauf<br />

durch die Wahl der Membran beeinflußt wurde. Insgesamt erwies sich die TFF als ein Verfahren<br />

zur Konzentrierung und Diafiltration linearer DNA in Lösung, das sich im Volumenbereich<br />

zwischen 100 ml und 1.000 ml einsetzen läßt.<br />

Key Words: lineare DNA, DNA-Aufkonzentrierung, DNA-Umpufferung, Tangentialflußfiltration,<br />

TFF, Ultrafiltration<br />

B<br />

Abb. 2: Aufbau und Durchführung von<br />

TFF-Versuchen. A. Membrankassette in einem<br />

TFF-Komplettsystem (Labscale-TFF-System,<br />

Millipore)<br />

B. Membrankassette mit Einzelkomponenten zu<br />

einem TFF-System zusammengestellt. Betriebsvolumen<br />

in Abhängigkeit vom System 25 ml bis<br />

1.000 ml<br />

Lineare, doppelsträngige DNA-Moleküle (linearisierte<br />

Plasmide, Vektoren) sind wichtige<br />

Zwischen- oder Endprodukte bei der Entwicklung<br />

und Produktion von DNA-Arzneimittelkandidaten<br />

(zum Beispiel bei der Gentherapie<br />

oder DNA-Vakzinierung). Innerhalb<br />

des Entwicklungs- und Herstellungsprozesses<br />

müssen diese häufig aufkonzentriert oder<br />

in andere Puffer transferiert werden. Dabei<br />

können die im Labormaßstab üblichen Methoden<br />

wie Ethanolfällung oder Dialyse selten<br />

angewendet werden, weil die Lösungsansätze<br />

vergrößert oder die Verfahren für einen<br />

späteren Produktionsprozeß unter GMP-<br />

Bedingungen ungeeignet sind. In der biopharmazeutischen<br />

Industrie ist die Ultrafiltration<br />

im Tangentialflußmodus eine verbreitete<br />

Methode zur Abtrennung und Aufkonzentrierung<br />

biologischer Stoffe. In diesem Zusammenhang<br />

wurde die Anwendung dieser<br />

Aufreinigungs-Technik zur Konzentrierung<br />

und Diafiltration von linearer, doppelsträngiger<br />

DNA in Lösung untersucht und für Volumina<br />

bis 1.000 ml getestet.<br />

Ultrafiltration im Tangentialflußmodus<br />

Abb. 1: Prinzip der Tangentialflußfiltration. Die Membranfläche wird tangential von der Produktlösung<br />

überströmt. In Abhängigkeit vom angelegten Transmembrandruck (TMP: „Trans Membrane Pressure“)<br />

wird ein Teil der Flüssigkeit durch die Membran auf die Filtratseite gepreßt. Moleküle, die aufgrund<br />

ihrer Größe die Membranporen nicht passieren können, werden auf der Retentatseite zurückgehalten.<br />

(P: Druck, ∆P: Differenzdruck)<br />

Die Ultrafiltration trennt gelöste Moleküle<br />

nach Molekülgröße aus Flüssigkeiten über<br />

eine Membran. Ultrafiltrationsmembranen<br />

werden gewöhnlich im Tangentialflußmodus<br />

eingesetzt (Abb. 1).<br />

Ultrafiltrationsmembranen werden von<br />

den Herstellern nach ihrer Ausschlußgrenze<br />

(nominelle Molekulargewichtsgrenze oder<br />

„Cut-off“) klassifiziert und zur Trennung<br />

oder Anreicherung von Stoffen zwischen<br />

1.000 bis 1.000.000 Dalton eingesetzt. Für die<br />

Zurückhaltung globulärer Proteine wird in<br />

LABORWELT 5. Jahrgang | Nr. 3/2004 | 25

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