10.11.2012 Aufrufe

Wichtiges, Interessantes und Aktuelles für alle Haushalte

Wichtiges, Interessantes und Aktuelles für alle Haushalte

Wichtiges, Interessantes und Aktuelles für alle Haushalte

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

8<br />

R<strong>und</strong>gang durch den Stadtteil<br />

Sternwaldwiese (Foto: H. Thoma) Mez-Villa (Foto: H. Sieß) Die Kartaus (Foto: H. Thoma)<br />

Knopfhäusle <strong>und</strong> Kartaus<br />

Ein Stadtteilr<strong>und</strong>gang<br />

Zwei Stadtteile finden sich im Namen<br />

Oberwiehre-Waldsee. Die<br />

Oberwiehre reicht von der Dreikönigstraße<br />

bis zum Messplatz, der<br />

Stadtteil Waldsee von der Waldseestraße<br />

bis an die Grenzen von<br />

Littenweiler. Obwohl die beiden<br />

Stadtteile erst im 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

bebaut worden sind, bieten<br />

sie doch eine ganze Reihe von<br />

Sehenswürdigkeiten, die wir auf<br />

unserem kleinen R<strong>und</strong>gang kennen<br />

lernen.<br />

Ein guter Ausgangspunkt <strong>für</strong><br />

einen R<strong>und</strong>gang durch den<br />

Stadtteil Oberwiehre-Waldsee ist die<br />

Brauerei Ganter, die vor über 100<br />

Jahren zwischen Schwarzwaldstraße<br />

<strong>und</strong> Dreisam errichtet worden ist.<br />

Das 1871 von Louis Ganter gegründete<br />

Unternehmen lag zunächst am<br />

Kartoffelmarkt <strong>und</strong> zog erst 1883<br />

wegen der dort erschlossenen Quellen<br />

guten Brauwassers an den heutigen<br />

Standort. Von den ursprünglichen<br />

Bauten sind Teile des alten<br />

Sudhauses <strong>und</strong> die Villa erhalten geblieben.<br />

Hier lohnt sich auch ein Abstecher<br />

durch die Fabrikstraße zur<br />

Dreisam. Der Name der Straße erinnert<br />

an die einst zahlreichen Industriebetriebe<br />

längs der Kartäuserstraße.<br />

Die Fabrikstraße führt über<br />

die zwischen 1898 <strong>und</strong> 1901 gebaute<br />

Brücke anstelle eines seit<br />

1868 bestehenden Fußgängerstegs.<br />

Ihn hatte das verheerende Hochwasser<br />

im März 1896 weggerissen.<br />

Die Brücke mit den schönen gußeisernen<br />

Jugendstilgittern hat Tiefbauamtsdirektor<br />

Max Buhle entworfen.<br />

Der Weg führt nun nach Osten zur<br />

Dreifaltigkeitskirche, die als katholische<br />

Pfarrkirche des Quartiers<br />

zwischen 1927 <strong>und</strong> 1929 im neubarocken<br />

Stil entstanden ist. Architekt<br />

war Bernhard Müller-Ruby, der zuvor<br />

im Kloster Beuron tätig gewesen<br />

war. Vor dem Bau hatte man das<br />

ehemalige Böhringersche Gut erworben,<br />

dessen Herrenhaus nun<br />

zum Pfarrhaus wurde. Die große<br />

Scheuer dient seither als Pfarrsaal.<br />

Vorgängerin <strong>und</strong> Namensgeberin<br />

der Maria-Hilf-Kirche ist die kleine<br />

Maria-Hilf-Kapelle bei den Knopfhäusle.<br />

Sie ist schon 1885/89 mit ei-<br />

ner Schwesternstation erbaut worden<br />

<strong>und</strong> war Filiale der Johanneskirche.<br />

Seit 1980 steht sie als Kirche<br />

„Maria-Schutz“ den rumänischen,<br />

griechischen <strong>und</strong> serbischen Christen<br />

zur Verfügung.<br />

Westlich der Maria-Schutz-<br />

Kirche erhebt sich das stattliche<br />

alte Gasthaus „Schützen“ beim<br />

ehemaligen Schießplatz der Freiburger<br />

Schützengesellschaft. Auf dem<br />

durch die Umgestaltung nach dem<br />

Bau des B31-Tunnels entstandenen<br />

Platz wurde der Mutterbrunnen neu<br />

aufgestellt, den der Freiburger Architekt<br />

Carl Anton Meckel 1934 entworfen<br />

hat. Die an Darstellungen<br />

der christlichen Caritas angelehnte<br />

Figur schuf der damals erst 26 Jahre<br />

alte Bildhauer Hellmuth Hopp. Wegen<br />

seiner durchaus gegebenen<br />

Nähe zu Ideologie <strong>und</strong> Ästhetik des<br />

Nationalsozialismus war die<br />

Neuaufstellung des Brunnens nicht<br />

unumstritten. Der Platz selbst ist<br />

nach dem langjährigen Bürgervereinsvorsitzenden<br />

– zeitweilig beider<br />

Wiehremer Vereine – <strong>und</strong> Stadtrat<br />

Wilhelm Eschle benannt, dem die<br />

gesamte Wiehre viele Impulse verdankt.<br />

Beherrschendes Gebäude am Wilhelm-Eschle-Platz<br />

ist das ehemalige<br />

Lycée Turenne, erbaut<br />

1905/07 als großherzoglich badisches<br />

Lehrerseminar. Den gewaltigen<br />

Neorenaissancebau mit vielen<br />

schönen Details hat Regierungsbaumeister<br />

Hermann Graf entworfen.<br />

Die Direktorenvilla am Deicheleweiherweg,<br />

die Übungsschule an der<br />

Schützen<strong>alle</strong>e <strong>und</strong> die Turnh<strong>alle</strong> <strong>und</strong><br />

Aula im Schulhof bilden eigene<br />

Baukörper. Nach 1933 waren verschiedene<br />

Parteiorganisationen der<br />

NSDAP <strong>und</strong> schließlich 1939/40 die<br />

Reichsgendarmerieschule in dem<br />

Seminargebäude untergebracht.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm<br />

die französische Militärverwaltung<br />

den Bau <strong>und</strong> richtete 1954<br />

das nach dem Feldherrn Henri de la<br />

Tour d’Auvergne Vicomte de Turenne<br />

benannte Lyceum mit Internat<br />

ein <strong>und</strong> ließ einen modernen Flügel<br />

im Osten anfügen. 1992 zogen die<br />

französischen Oberschüler aus. Die<br />

Räume im ehemaligen Lycée Turenne<br />

beherbergen seither verschiedene<br />

Nutzer, unter anderem die Musikschule<br />

<strong>und</strong> Klassen der Emil-Thoma-Gr<strong>und</strong>schule.<br />

Deren in den<br />

zwanziger Jahren im „Heimatstil“ er-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!