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Bildungsreformen in Niedersachsen - eine Bilanz - Schüler Union ...

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www.su-niedersachsen.de<br />

Das Magaz<strong>in</strong> der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

W<strong>in</strong>ter/Frühjahr 2006<br />

Interview<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident Wulff<br />

im Gespräch mit der SU<br />

Aktuell <strong>in</strong> der Schulpolitik<br />

<strong>Bildungsreformen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong> - e<strong>in</strong>e <strong>Bilanz</strong><br />

Service<br />

<strong>Schüler</strong>rechte<br />

Tipps für die Arbeit <strong>in</strong> der SV


Inhalt<br />

34. Landesdelegiertentag <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen<br />

SU: Wir retten den Spaß an der Schule<br />

SV-Sem<strong>in</strong>ar im Landtag: E<strong>in</strong> voller Erfolg<br />

<strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

RÜCKBLICK<br />

Veit Albert neuer Landesvorsitzender<br />

DIE SCHÜLER UNION<br />

Was ist eigentlich die SU?<br />

RÜCKBLICK UND VORSCHAU<br />

Aktuell <strong>in</strong> der SU <strong>Niedersachsen</strong><br />

Bildungspolitik<br />

INTERVIEW MIT CHRISTIAN WULFF<br />

„Wir s<strong>in</strong>d bereits vom Tabellenkeller <strong>in</strong>s Mittelfeld<br />

vorgestoßen.“<br />

MEINUNG<br />

<strong>Bildungsreformen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> - e<strong>in</strong>e <strong>Bilanz</strong><br />

<strong>Schüler</strong>vertretung<br />

SYSTEM<br />

Was macht eigentlich e<strong>in</strong> Landesschülerrat?<br />

SERIE<br />

Projekte und Ideen für die SV<br />

SERIE<br />

<strong>Schüler</strong>rechte<br />

Impressum<br />

SUbstanz. Das Magaz<strong>in</strong> der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Redaktionsanschrift:<br />

<strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

Postfach 12 40 - 30012 Hannover<br />

Telefon 0511/27991-48 - Telefax 0511/27991-40<br />

Email: substanz@su-niedersachsen.de<br />

www.su-niedersachsen.de<br />

Auflage: 5000 Exemplare<br />

Foto: Köhler Foto: Oppelt<br />

Foto: Klose<br />

Chefredakteur und V.i.S.d.P.: Maximilian Oppelt<br />

Layout: Markus Duram<br />

Satz: Torben Klose<br />

SU-Logo: Daniel Stellmann<br />

3 - 6<br />

7 - 10<br />

11 - 14<br />

Redaktion: Veit Albert, Till Cordes, Torben Klose, Arne<br />

Köhler, Malte Kramer, Maximilian Oppelt, Carsten Rehder,<br />

Beatrice von Je<strong>in</strong>sen


Liebe Mitschüler<strong>in</strong>nen und Mitschüler,<br />

liebe SU-Mitglieder,<br />

toll! Wir freuen uns, dass du gerade<br />

die zweite Ausgabe unserer<br />

„SUbstanz“ aufgeschlagen hast!<br />

Genau, es geht hierbei um Politik!<br />

Wenn du Politik hörst, denkst du<br />

sicherlich an streitende<br />

Parteifunktionäre <strong>in</strong> Talkshows oder<br />

Parlamenten. Mit diesem Magaz<strong>in</strong><br />

möchten wir dir e<strong>in</strong>e weitere und<br />

wesentlich <strong>in</strong>teressantere Facette<br />

von Politik eröffnen. Politik für die<br />

Interessen von uns <strong>Schüler</strong>n. Uns<br />

geht es nicht um E<strong>in</strong>schaltquoten<br />

oder Wählerstimmen, wir wollen<br />

dich von der Idee begeistern, dich<br />

für de<strong>in</strong>e Interessen und die de<strong>in</strong>er<br />

Mitschüler e<strong>in</strong>zusetzen. „Aktiv <strong>in</strong><br />

der Schulpolitik“, das kann zum<br />

Beispiel bedeuten, sich vor Ort an<br />

den Schulen für die Errichtung e<strong>in</strong>es<br />

Getränkeautomaten oder die<br />

Sanierung der Schultoiletten zu<br />

engagieren. Du wirst schnell sehen,<br />

E<strong>in</strong>satz und Engagement lohnen<br />

sich: Als <strong>Schüler</strong>vertreter kann man<br />

an den Schulen konkret etwas<br />

bewegen und beispielsweise auf die<br />

Entscheidungen der Gesamtkonferenz<br />

E<strong>in</strong>fluss nehmen.<br />

Übrigens, durch die Wahl zum<br />

<strong>Schüler</strong>vertreter kann man bis zum<br />

Mitglied im Landesschülerrat aufsteigen,<br />

e<strong>in</strong> Insiderbericht über die<br />

Arbeit und die Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

im LSR f<strong>in</strong>dest du auf<br />

Seite 11. Außerdem setzen wir die<br />

<strong>in</strong> der letzten Ausgabe begonnenen<br />

Serien für <strong>Schüler</strong>vertreter fort:<br />

Auch <strong>in</strong> der neuesten „SUbstanz“<br />

f<strong>in</strong>dest du auf Seite 13 e<strong>in</strong>e<br />

SU-Landesvorsitzender<br />

Veit Albert<br />

Ideenbörse gelungener SV-Aktionen, auf Seite 14 haben wir wieder e<strong>in</strong>ige<br />

Fragen zu de<strong>in</strong>en Rechten gegenüber den Lehrern beantwortet.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus stellen wir die aktuelle Arbeit der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> vor, denn<br />

e<strong>in</strong> weiteres spannendes Kapitel der E<strong>in</strong>flussnahme auf die Schulpolitik<br />

kann de<strong>in</strong> Engagement <strong>in</strong> der größten politischen <strong>Schüler</strong>vere<strong>in</strong>igung<br />

<strong>Niedersachsen</strong>s se<strong>in</strong>. Mehr dazu f<strong>in</strong>dest du ab Seite 3.<br />

Wir hoffen, dass du nach der Lektüre unserer zweiten Ausgabe der<br />

„SUbstanz“ Interesse bekommen hast, bei uns mitzumachen und würden<br />

uns freuen, dich bei e<strong>in</strong>er unserer nächsten Veranstaltungen als Gast<br />

begrüßen zu dürfen. Auf www.su-niedersachsen kannst du alle Adressen<br />

unserer Verbände abfragen und e<strong>in</strong>fach mal Material anfordern oder gleich<br />

bei e<strong>in</strong>em unserer Events vorbeischnuppern.<br />

Herzliche Grüße und bis bald!<br />

De<strong>in</strong>e<br />

SUbstanz-Chefredakteur<br />

Maximilian Oppelt<br />

Veit Albert Maximilian Oppelt<br />

substanz@su-niedersachsen.de<br />

Foto: Köhler<br />

Editorial<br />

Foto: Matthes<br />

2


<strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

RÜCKBLICK<br />

Veit Albert neuer Landesvorsitzender<br />

34. Landesdelegiertentag <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen voller Erfolg für <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong>. Torben Klose<br />

Der neue Landesvorstand der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> <strong>Niedersachsen</strong> nach se<strong>in</strong>er Wahl<br />

beim Landesdelegiertentag <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen (es fehlt: Michael Weickert)<br />

Spannend g<strong>in</strong>g es bei beim 34.<br />

Landesdelegiertentag (LDT) der<br />

<strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> (SU) <strong>Niedersachsen</strong> <strong>in</strong><br />

Gött<strong>in</strong>gen zu: nach zwei Jahren als<br />

Landesvorsitzender hatte der<br />

Grünendeicher Till Cordes nach dem<br />

Ablegen des Abiturs erklärt, nicht<br />

erneut anzutreten. „Wenn man <strong>Bilanz</strong><br />

zieht über se<strong>in</strong>e politische Arbeit, so<br />

ist e<strong>in</strong>er der wichtigsten Erfolge, e<strong>in</strong>en<br />

guten Nachfolger zu haben“, so<br />

Cordes. „Umso mehr freue ich mich,<br />

dass wir zwei hervorragende<br />

Kandidaten haben, die e<strong>in</strong>en fairen<br />

und freundschaftlichen Wahlkampf<br />

geführt haben.“<br />

Die beiden Kandidaten, der<br />

Braunschweiger Veit Albert und der<br />

Hannoveraner Maximilian Oppelt hatten<br />

sich zwei Monate lang bei den<br />

Kreisverbänden mit ihren<br />

Vorstellungen und Ideen beworben.<br />

Der so gut wie schon lange nicht mehr<br />

besuchte LDT - über 70 stimmberechtigte<br />

Delegierte und mehr als 100<br />

3<br />

Foto: Klose<br />

Teilnehmer - wählte Veit Albert mit<br />

dem hauchdünnen Vorsprung von vier<br />

Stimmen zum neuen<br />

Landesvorsitzenden.<br />

Vere<strong>in</strong>barungsgemäß kandidierte<br />

Maximilian Oppelt als stellvertretender<br />

Landesvorsitzender und wurde<br />

genau wie Malte Kramer (Nordhorn)<br />

<strong>in</strong> dieses Amt gewählt. Den geschäftsführenden<br />

Vorstand komplettieren<br />

der Hildesheimer Gerold Schäfer als<br />

Landesschatzmeister und Beatrice von<br />

Je<strong>in</strong>sen aus Hannover als<br />

Landespressesprecher<strong>in</strong>. In e<strong>in</strong>er<br />

spannenden Kampfkandidatur setzten<br />

sich Jan<strong>in</strong>a Uhlworm (Gött<strong>in</strong>gen),<br />

Carsten Rehder (Harburg-Land), Sven<br />

Hartmann (Schaumburg), Christoph<br />

Ponto (Goslar) und Michael Weickert<br />

(Nienburg) als Beisitzer durch.<br />

Aber nicht nur personell, sondern<br />

auch <strong>in</strong>haltlich g<strong>in</strong>gen für die SU-<br />

Arbeit <strong>in</strong> den kommenden zwölf<br />

Monaten neue Impulse aus: E<strong>in</strong> neues<br />

Grundsatzprogramm, das die verän-<br />

derten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen im PISA-<br />

Zeitalter berücksichtigt wurde genauso<br />

wie der Leitantrag „<strong>Schüler</strong>! Macht!<br />

Schule!“ beschlossen, der die aus SU-<br />

Sicht derzeit drängendsten bildungspolitischen<br />

Fragen behandelt: die<br />

Reform der <strong>Schüler</strong>vertretung, die<br />

Eigenverantwortliche Schule und die<br />

Schul<strong>in</strong>spektion. Mit ihren<br />

Auffassungen wird sich die <strong>Schüler</strong><br />

<strong>Union</strong> <strong>Niedersachsen</strong> gegenüber allen<br />

bildungspolitischen Akteuren positionieren<br />

und weiterh<strong>in</strong> die Interessen<br />

der <strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und <strong>Schüler</strong> vertreten.<br />

Prom<strong>in</strong>ente Redner der Veranstaltung<br />

kamen aus Berl<strong>in</strong> und Hannover: Der<br />

ehemalige SU-Landeschef Eckart von<br />

Klaeden stimmte die SUler<strong>in</strong>nen und<br />

SUler auf den anstehenden<br />

Wahlkampf e<strong>in</strong> und Kultus-<br />

Staatssekretär Hartmut Saager berichtete<br />

für den kurzfristig verh<strong>in</strong>derten<br />

Kultusm<strong>in</strong>ister Bernd Busemann aus<br />

der aktuellen niedersächsischen<br />

Bildungspolitik und bot Gelegenheit<br />

zu engagierten Nachfragen der<br />

Teilnehmer.<br />

Veit Albert: „Die <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> gehört<br />

auch nach 34 Jahren noch lange nicht<br />

zum alten Eisen. Es gibt viel noch zu<br />

tun, h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em guten Schulsystem,<br />

dass uns gerecht fördert und fordert<br />

und zu kritischen Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürgern bildet.“<br />

Wer hart arbeitet, darf natürlich auch<br />

feste feiern: das im Wald gelegene<br />

Vere<strong>in</strong>sheim der Gött<strong>in</strong>ger<br />

Tennisclubs bot dafür e<strong>in</strong> gutes<br />

Ambiente, um bei Gegrilltem und<br />

e<strong>in</strong>em frisch gezapften Bier e<strong>in</strong>en netten<br />

Abend zu verleben und zur Musik<br />

des DJs das Tanzbe<strong>in</strong> zu schw<strong>in</strong>gen.


DIE SCHÜLER UNION<br />

Was ist eigentlich die SU?<br />

Politik von <strong>Schüler</strong>n für <strong>Schüler</strong>. Maximilian Oppelt<br />

Schön, dass du dich für die Arbeit der<br />

<strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> (SU) <strong>Niedersachsen</strong><br />

<strong>in</strong>teressierst! Mit rund 1300 Mitgliedern<br />

s<strong>in</strong>d wir die größte politische<br />

<strong>Schüler</strong>vere<strong>in</strong>igung <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Unsere Mitglieder s<strong>in</strong>d Jugendliche<br />

aus ganz <strong>Niedersachsen</strong>, die sich<br />

geme<strong>in</strong>sam für e<strong>in</strong>e bessere Schulpolitik<br />

e<strong>in</strong>setzen möchten.<br />

Vor Ort und im Land<br />

Unser Landesverband gliedert sich <strong>in</strong><br />

zahlreiche Kreisverbände, Ortsverbände<br />

und Schulgruppen. Vor Ort an<br />

den Schulen setzen wir uns geme<strong>in</strong>sam<br />

mit den <strong>Schüler</strong>vertretungen für<br />

bessere Lernbed<strong>in</strong>gungen und e<strong>in</strong><br />

angenehmes Schulleben e<strong>in</strong>. Hierbei<br />

kann es zum Beispiel um das E<strong>in</strong>richten<br />

e<strong>in</strong>es Getränkeautomaten<br />

oder die Sanierung der Schultoiletten<br />

gehen. <strong>Niedersachsen</strong>weit versuchen<br />

wir eigene bildungspolitische Konzepte<br />

zu entwickeln und damit<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die Landespolitik zu nehmen.<br />

Die SU ist also das Sprachrohr<br />

von uns <strong>Schüler</strong>n <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />

und klärt Politiker und Medien <strong>in</strong><br />

Gesprächsrunden über unsere Sorgen,<br />

Ängste und Ideen auf.<br />

Service für die SV<br />

Außerdem verstehen wir uns als<br />

„Servicedienstleister“ für <strong>Schüler</strong>vertretungen.<br />

So geben wir beispielsweise<br />

e<strong>in</strong>en „SV-Leitfaden“ heraus, <strong>in</strong><br />

dem wir Ideen und Veranstaltungstipps<br />

für frischgewählte SVen vorstellen<br />

und veranstalten Sem<strong>in</strong>are für<br />

<strong>Schüler</strong>vertreter<strong>in</strong>nen und <strong>Schüler</strong>vertreter.<br />

Das letzte fand im November 2005 im<br />

Landtag <strong>in</strong> Hannover statt, und war<br />

mit über 170 Teilnehmer<strong>in</strong>nen und<br />

Teilnehmern e<strong>in</strong> Riesenerfolg.<br />

Veranstaltungstipps und sonstige<br />

Anregungen für de<strong>in</strong>e Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

<strong>Schüler</strong>vertretung f<strong>in</strong>dest du ab Seite<br />

11 unserer "SUbstanz".<br />

Geme<strong>in</strong>sam aktiv<br />

Natürlich ist die SU auch e<strong>in</strong>e Art<br />

Freizeitorganisation, denn: Wo wir<br />

<strong>Schüler</strong> etwas bewegen, wo wir uns<br />

geme<strong>in</strong>sam für e<strong>in</strong>e bessere Schullandschaft<br />

e<strong>in</strong>setzen, da verbr<strong>in</strong>gen<br />

wir auch oft unsere Freizeit mite<strong>in</strong>ander.<br />

Wir feiern zusammen, unternehmen<br />

etwas und haben Spaß.<br />

Wenn du de<strong>in</strong>e Zukunft, de<strong>in</strong>e<br />

Bildungsmöglichkeiten und die vieler<br />

weiterer Generationen<br />

von<br />

<strong>Schüler</strong>n positivmitgestalten<br />

möchtest<br />

und e<strong>in</strong>fach mit<br />

netten Leuten<br />

zusammentreffen<br />

willst, dann<br />

werde Mitglied<br />

<strong>in</strong> der <strong>Schüler</strong><br />

<strong>Union</strong> <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Komm' e<strong>in</strong>fach<br />

mal vorbei und<br />

schau dich bei<br />

uns um, die<br />

Mitgliedschaft<br />

<strong>in</strong> der SU ist<br />

natürlich kostenlos.<br />

Werd’ aktiv mit<br />

uns und bei<br />

uns!<br />

Wir freuen uns<br />

auf dich!<br />

Bis bald!<br />

Du möchtest mehr<br />

erfahren?<br />

Auf unserer Homepage berichten<br />

wir von unseren Aktionen, <strong>in</strong>formieren<br />

über die nächsten<br />

Term<strong>in</strong>e und stellen unsere bildungspolitischen<br />

Positionen vor.<br />

Außerdem f<strong>in</strong>dest du hier aktuelle<br />

Term<strong>in</strong>e und Ansprechpartner<br />

aus de<strong>in</strong>er Region.<br />

www.su-niedersachsen.de


<strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

RÜCKBLICK UND VORSCHAU<br />

Aktuell <strong>in</strong> der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

Was war, was ist, was wird. E<strong>in</strong>e Betrachtung. Beatrice von Je<strong>in</strong>sen<br />

200 neue Mitglieder im Herbst waren das Ergebnis der Mitgliederwerbekampagne<br />

- die Siegerverbände Goslar und Hannover wurden dafür geehrt<br />

Klausurtagung<br />

Nachdem sich der neue<br />

Landesvorstand noch vor den<br />

Sommerferien zum ersten Mal getroffen<br />

hatte und die Arbeitsaufträge verteilt<br />

waren, fand man sich gleich im<br />

Anschluss an die Sommerpause 2005<br />

zu e<strong>in</strong>er Klausurtagung im Harz<br />

zusammen. An diesem Wochenende<br />

beschäftigten sich die Mitglieder des<br />

Landesvorstandes <strong>in</strong>tensiv mit der<br />

Planung und <strong>in</strong>haltlichen Ausgestaltung<br />

der vor ihnen liegenden<br />

Amtszeit. So wurde bereits das erste<br />

Positionspapier zum Thema „Drogen<br />

und Gesundheit“ beraten. Neben der<br />

<strong>in</strong>haltlichen Arbeit fand der<br />

Landesvorstand aber auch Zeit, sich<br />

untere<strong>in</strong>ander kennen zu lernen, was<br />

der Produktivität der Arbeit zuträglich<br />

gewesen se<strong>in</strong> dürfte.<br />

Landesausschuss<br />

Ende September fand dann der erste<br />

Landesauschuss der Amtszeit im<br />

5<br />

Foto: Klose<br />

Rahmen e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars zum Thema<br />

„Ke<strong>in</strong>e Macht den Drogen - mehr<br />

Macht dem Sport“ statt. Der<br />

Landesauschuss diskutierte über den<br />

unter gleichem Motto stehenden<br />

Leitantrag und verabschiedete ihn mit<br />

großer Mehrheit.<br />

Zwei Tage lang wurde mit verschiedenen<br />

Referenten über die besondere<br />

Bedeutung des Sportunterrichts und<br />

der Drogenprävention diskutiert. Es<br />

wurde dargestellt, dass es e<strong>in</strong>er<br />

Reform des Sportunterrichts bedarf,<br />

damit zum e<strong>in</strong>en besser auf die<br />

Probleme übergewichtiger <strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen<br />

und <strong>Schüler</strong> e<strong>in</strong>gegangen werden<br />

kann und zum anderen möglichst viele<br />

Jugendliche zu Mitgliedschaften <strong>in</strong><br />

Vere<strong>in</strong>en motiviert werden. Noch<br />

lange werden den Teilnehmern die<br />

nahe gehenden und anschaulichen<br />

Schilderungen e<strong>in</strong>es Suchtberaters<br />

aus der Region Lüneburg bezüglich<br />

der Probleme von Drogenabhängigen<br />

<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung bleiben.<br />

Bundesschülertagung<br />

Nachdem der niedersächsisches SU-<br />

Landeschef Veit Albert e<strong>in</strong>stimmig<br />

vom Landesausschuss <strong>in</strong> Lüneburg für<br />

das Amt des Bundesvorsitzenden der<br />

SU Deutschlands nom<strong>in</strong>iert worden<br />

war, stellte er sich am 2./3. Oktober<br />

der Bundesschülertagung <strong>in</strong><br />

Regensburg zur Wahl. Nach e<strong>in</strong>em<br />

spannenden Wahlkampf setzte er sich<br />

klar gegen se<strong>in</strong>en Konkurrenten aus<br />

Bayern durch.<br />

Wenig später wurde der Landesgeschäftsführer<br />

der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong>, Torben Klose, vom<br />

neuen Bundesvorstand zum Bundesgeschäftsführer<br />

ernannt. Veit Albert<br />

und se<strong>in</strong> Team haben sich nun zum<br />

Ziel gesetzt, die Arbeit des<br />

Bundesverbandes, die <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren arg zu wünschen übrig ließ,<br />

wieder nach vorne zu br<strong>in</strong>gen und zu<br />

<strong>in</strong>tensiveren.<br />

SV-Sem<strong>in</strong>ar<br />

Am 12. November fand das alljährliche<br />

SV-Sem<strong>in</strong>ar der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> im niedersächsischen<br />

Landtag statt. Mit<br />

rund 170 Teilnehmer<strong>in</strong>nen und<br />

Teilnehmern von <strong>Schüler</strong>vertretungen<br />

aus ganz <strong>Niedersachsen</strong> war das<br />

Sem<strong>in</strong>ar e<strong>in</strong> großer Erfolg. Zu Beg<strong>in</strong>n<br />

stellte Veit Albert die Arbeit der SU<br />

vor, im Anschluss fand e<strong>in</strong>e spannende<br />

Diskussion mit dem Mitglied im<br />

Kultusausschuss Joachim Albrecht<br />

über niedersächsische Schulpolitik<br />

statt.<br />

Nach e<strong>in</strong>em leckeren Mittagessen fanden<br />

dann Workshops zu den Themen<br />

„Rhetorik“, „Projektmanagement“ und<br />

„Grundlagen der <strong>Schüler</strong>vertretung“<br />

statt. Hier konnten die<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer ler-


nen, wie man sicher auftritt, Aktionen<br />

<strong>in</strong> der Schule plant und durchführt und<br />

sie wurden über ihre Rechte und<br />

Pflichten als <strong>Schüler</strong>vertreter aufgeklärt.<br />

Und das alles kostenlos als<br />

Service der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong>.<br />

Inhaltliche Diskussionen<br />

Natürlich stand auch <strong>in</strong> der bisher verstrichenen<br />

Amtszeit die <strong>in</strong>haltliche<br />

Arbeit zu schulpolitischen Themen im<br />

Vordergrund.<br />

Die <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> sprach sich zum<br />

Beispiel für die E<strong>in</strong>führung der eigenverantwortlichen<br />

Schule, aber <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang auch gegen e<strong>in</strong>e<br />

verstärkte Macht des Schulleiters aus.<br />

Die Idee der eigenverantwortlichen<br />

Schule, dass alle Schulen e<strong>in</strong> Ziel auf<br />

unterschiedliche Art und Weise erreichen<br />

sollen, als solche ist zwar sehr<br />

gut, aber sollte damit e<strong>in</strong>e<br />

Entmachtung der <strong>Schüler</strong>- und auch<br />

Elternschaft e<strong>in</strong>hergehen, kann dies<br />

die <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> als Vertreter der<br />

Rechte ihrer Mitschüler<strong>in</strong>nen und<br />

Mitschüler nicht akzeptieren (siehe<br />

auch Seiten 9/10 „<strong>Bildungsreformen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> - E<strong>in</strong>e <strong>Bilanz</strong>“).<br />

Des Weiteren sprach sie sich für die<br />

E<strong>in</strong>schränkung des freien<br />

Elternwillens und damit verbunden für<br />

die E<strong>in</strong>führung von Eignungstests<br />

nach der vierten Klasse aus. So soll<br />

gewährleistet werden, dass jedes K<strong>in</strong>d<br />

die Schulform besucht, die se<strong>in</strong>en<br />

Fähigkeiten entspricht. Mit<br />

Eignungstest wäre dies sehr gut möglich,<br />

Eltern h<strong>in</strong>gegen beurteilen die<br />

Fähigkeiten ihrer K<strong>in</strong>der oftmals<br />

falsch. Verbunden mit e<strong>in</strong>er erhöhten<br />

Durchlässigkeit, kann durch die<br />

E<strong>in</strong>schränkung des freien<br />

Elternwillens e<strong>in</strong> wirklich förderndes<br />

und forderndes dreigliedriges<br />

Schulsystem erreicht werden.<br />

Mitgliederzuwachs<br />

Von September bis November 2005<br />

konnten über 200 neue Mitglieder für<br />

die <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> gewonnen werden.<br />

Neben der Neugründung von SU-<br />

Kreisverbänden <strong>in</strong> Holzm<strong>in</strong>den und<br />

Meppen trug hierzu <strong>in</strong>sbesondere die<br />

Mitgliederwerbekampagne bei. Hierbei<br />

belegten die Verbände Goslar,<br />

Hannover und Hameln-Pyrmont die<br />

ersten drei Plätze. Während der Preis<br />

für die beste E<strong>in</strong>zelwerber<strong>in</strong> an Dana<br />

Droste aus Goslar g<strong>in</strong>g, durfte sich der<br />

Kreisverband Hannover über die<br />

Ehrung für die landesweit beste Homepage<br />

freuen.<br />

Ausblick<br />

Veit Albert zu der Amtszeit se<strong>in</strong>es<br />

Teams: „Gute Erfolge haben wir geschafft,<br />

bis zum Landesdelegiertentag<br />

am 11./12. Juni 2006 werden wir noch<br />

e<strong>in</strong>iges tolles auf den Weg br<strong>in</strong>gen.“


Bildungspolitik<br />

INTERVIEW<br />

„Wir s<strong>in</strong>d bereits vom Tabellenkeller <strong>in</strong>s Mittelfeld<br />

vorgestoßen.“<br />

Interview mit M<strong>in</strong>isterpräsident Christian Wulff. Fragen: Maximilian Oppelt/Torben Klose<br />

Christian Wulff (46 Jahre) ist seit März 2003<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident von <strong>Niedersachsen</strong><br />

<strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong>: Wie beurteilen Sie <strong>in</strong>sgesamt<br />

die bislang erfolgte schulpolitische<br />

Arbeit Ihrer Landesregierung,<br />

gerade vor dem H<strong>in</strong>tergrund der<br />

jüngst veröffentlichten Ergebnisse<br />

von „PISA E 2003“?<br />

Christian Wulff: Wir s<strong>in</strong>d auf dem richtigen<br />

Weg. Mit 2.500 zusätzlichen<br />

Lehrerplanstellen und der umfassendsten<br />

Schulstrukturreform <strong>in</strong> der<br />

Geschichte des Landes<br />

<strong>Niedersachsen</strong>. Mit dem Ergebnis,<br />

dass wir nun mehr Bildungsangebote<br />

und e<strong>in</strong>e höhere Bildungsbeteiligung<br />

im ländlichen Raum haben, e<strong>in</strong>em präzise<br />

gefassten Bildungsauftrag für die<br />

e<strong>in</strong>zelnen Schulformen und e<strong>in</strong> fast<br />

7<br />

verdreifachtes<br />

Ganztagsangebot. Es<br />

f<strong>in</strong>det mehr<br />

Unterricht <strong>in</strong> allen<br />

Schulformen statt.<br />

Mit zentralen<br />

Abschlussprüfungen<br />

im Sekundarbereich<br />

und dem Zentralabitur,<br />

mit der<br />

Umsetzung der bundesweitenBildungsstandards,<br />

vor allem<br />

aber deutlichen<br />

Schwerpunkten bei<br />

der <strong>in</strong>dividuellen<br />

Förderung von<br />

<strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und<br />

<strong>Schüler</strong>n, der<br />

Sprachförderung<br />

und <strong>in</strong> der frühk<strong>in</strong>dlichen<br />

Bildung s<strong>in</strong>d<br />

die Weichen so<br />

gestellt, dass wir aus<br />

dem PISA-Tal herauskommen werden.<br />

Dazu bedarf es der geme<strong>in</strong>samen<br />

Anstrengung aller Beteiligten, so wie<br />

es die Ergebnisse von PISA E 2003<br />

bereits ausweisen. Wir s<strong>in</strong>d vom<br />

„Es f<strong>in</strong>det mehr Unterricht <strong>in</strong><br />

allen Schulformen statt“<br />

Foto: CDU<br />

Tabellenkeller bereits <strong>in</strong>s Mittelfeld<br />

vorgestoßen und weiter auf dem Weg<br />

nach oben.<br />

SU: Nach den großen Reformen <strong>in</strong> der<br />

Bildungspolitik: Was bleibt <strong>in</strong> diesem<br />

Bereich <strong>in</strong> den kommenden Jahren zu<br />

tun?<br />

Wulff: Ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d darf verloren gehen<br />

oder auf der Strecke bleiben, sondern<br />

jede <strong>Schüler</strong><strong>in</strong> und jeder <strong>Schüler</strong> muss<br />

bei uns die Chance erhalten,<br />

Lernrückstände auszugleichen und<br />

Lernstärken auszubauen und so den<br />

bestmöglichen Abschluss zu erreichen.<br />

Deshalb ist die auf den Weg<br />

gebrachte <strong>in</strong>dividuelle Förderung so<br />

wichtig. Wer e<strong>in</strong> Haus bauen will,<br />

muss zuerst für gute Fundamente sorgen.<br />

Deshalb müssen wir <strong>in</strong> den<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätten den Bildungsauftrag<br />

weiter stärken. K<strong>in</strong>der zwischen<br />

drei und sechs s<strong>in</strong>d wissbegierig und<br />

wollen viel lernen. Sie sollen deshalb<br />

auch entsprechende Angebote erhalten.<br />

Was spricht gegen e<strong>in</strong>en spielerischen<br />

Erwerb von Grundkenntnissen<br />

im Rechnen, Lesen, Schreiben oder<br />

sogar der englischen Sprache? Wir<br />

wollen die K<strong>in</strong>dergärten allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch nicht verschulen. E<strong>in</strong> wichtiger<br />

Schritt h<strong>in</strong> zu mehr Qualität, zur<br />

Qualitätsentwicklung und<br />

Qualitätssicherung <strong>in</strong> den Schulen ist<br />

die Entwicklung h<strong>in</strong> zu<br />

Eigenverantwortlichen Schulen, die im<br />

weitaus stärkeren Maß als bisher<br />

selbst für die Qualität ihrer Arbeit verantwortlich<br />

s<strong>in</strong>d. Wir werden die<br />

Schulen dabei entsprechend beraten<br />

und unterstützen.<br />

SU: Halten Sie das e<strong>in</strong>geführte<br />

Konzept der eigenverantwortlichen<br />

Schule für s<strong>in</strong>nvoll? Was entgegnen<br />

Sie Kritikern, die befürchten, dass<br />

Leistungsstandards am Ende der<br />

Schullaufbahn nicht erreicht werden<br />

könnten?


Wulff: E<strong>in</strong>e zentrale Erkenntnis aus<br />

den PISA-Studien ist, dass gerade diejenigen<br />

Länder gut abgeschnitten<br />

haben, die e<strong>in</strong>e Balance zwischen<br />

größtmöglicher Freiheit und<br />

Eigenverantwortung für die e<strong>in</strong>zelne<br />

Schule sowie regelmäßiger Rechenschaftslegung<br />

über Bildungs- und<br />

Die Reformen stellten auch die<br />

Erziehungsarbeit jeder Schule anhand<br />

<strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und <strong>Schüler</strong> vor<br />

von<br />

Herausforderungen.<br />

vorgegebenen Standards haben.<br />

E<strong>in</strong> System, <strong>in</strong> dem klar beschrieben<br />

wird, wie das erreichte Ziel aussehen<br />

soll, bedarf allerd<strong>in</strong>gs dann auch<br />

geeigneter Kontrollmechanismen, um<br />

das Erreichen dieses Ziels zu überprüfen.<br />

Dem dienen landesweite<br />

Vergleichsarbeiten, die zentralen<br />

Abschlussprüfungen und nicht zuletzt<br />

die Schul<strong>in</strong>spektion. Wenn Schulen<br />

zukünftig kont<strong>in</strong>uierlich ihre Arbeit<br />

verbessern sollen - dies ist der Kern<br />

der Eigenverantwortlichen Schule -,<br />

dann müssen sie auch klarer als bisher<br />

erkennen können, wo sie <strong>in</strong> den verschiedenen<br />

Bereichen der schulischen<br />

Arbeit stehen, wo ihre Stärken liegen,<br />

aber auch, wo es Bereiche gibt, die<br />

besonderer Anstrengungen bedürfen.<br />

SU: Die <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> fordert seit langem<br />

- wie viele Lehrerverbände - die<br />

Abschaffung des freien Elternwillens,<br />

der die freie Wahl der weiterführenden<br />

Schule durch die Eltern zulässt.<br />

Wie stehen Sie dazu?<br />

Wulff: Wenn wir durch den freien<br />

Elternwillen bei der Wahl der weiterführenden<br />

Schulform e<strong>in</strong>e bessere<br />

Bildungsbeteiligung und bessere<br />

Abschlüsse für viele <strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und<br />

„Wir haben für die<br />

Hauptschulen viel getan“<br />

<strong>Schüler</strong> erreichen können, ohne dafür<br />

E<strong>in</strong>bußen beim Bildungsniveau h<strong>in</strong>nehmen<br />

zu müssen, ist das doch sehr<br />

zu begrüßen. In dieser Diskussion geht<br />

es wohl vor allem um die Anwahl der<br />

Hauptschulen. Wir haben gerade für<br />

diese Schulform, die lange Jahre vernachlässigt,<br />

schlecht geredet und<br />

geschrieben wurde, e<strong>in</strong>e Menge<br />

getan. Mit mehr Unterrichtsstunden<br />

<strong>in</strong> den Fächern Deutsch und<br />

Mathematik, mit Schulsozialarbeiterstellen,<br />

mit der Vorrangstellung von<br />

Hauptschulen bei der Schaffung von<br />

„Politik lebt vom Mitmachen<br />

und alle s<strong>in</strong>d dazu herzlich<br />

e<strong>in</strong>geladen!“<br />

Ganztagsangeboten, der Senkung der<br />

Klassenobergrenze auf 26<br />

<strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und <strong>Schüler</strong> und <strong>in</strong>sbesondere<br />

der Förderung der<br />

Berufsorientierung durch u.a. 60 - 80<br />

Betriebs- oder Praxistage werden wir<br />

den besonderen Anforderungen der<br />

Hauptschüler<strong>in</strong>nen und Hauptschülern<br />

an ihre Schulreform gerecht. Aber<br />

e<strong>in</strong>e fast dreißigjährige Schulstrukturdebatte<br />

ist nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em oder zwei<br />

Jahren zu überw<strong>in</strong>den. Also geben wir<br />

der neuen Hauptschule doch die Zeit,<br />

die sie braucht, um bei den Menschen<br />

richtig anzukommen.<br />

SU: Weshalb sollten sich junge<br />

Menschen <strong>in</strong> den <strong>Schüler</strong>vertretungen<br />

engagieren?<br />

Wulff: Die Demokratie lebt davon,<br />

dass sich die Menschen beteiligen,<br />

dass sie Verantwortung übernehmen<br />

und die Verhältnisse mitgestalten. Wir<br />

müssen erreichen, dass Schule und<br />

Lernen wieder e<strong>in</strong>e hohe<br />

Wertschätzung erhält, dass beides von<br />

<strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und <strong>Schüler</strong>n wie von<br />

Eltern und Lehrkräften als wichtig,<br />

sogar als existentiell angesehen wird.<br />

Dafür brauchen wir e<strong>in</strong>e neue Kultur<br />

der Anstrengungs- und<br />

Leistungsbereitschaft sowie das nötige<br />

Verantwortungsgefühl für den<br />

eigenen Bildungsweg. Wer sich nicht<br />

beteiligt, sondern nur aus dem<br />

H<strong>in</strong>tergrund mäkelt und kritisiert, verhält<br />

sich wie jemand, der e<strong>in</strong> Auto mit<br />

fünf Gängen hat, aber immer nur im<br />

ersten Gang fährt. Das hält der beste<br />

Motor nicht aus.<br />

SU: Zum Abschluss noch e<strong>in</strong>e persönliche<br />

Frage: Was haben Sie aus Ihrer<br />

Zeit <strong>in</strong> der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> für ihre weitere<br />

berufliche und politische Karriere<br />

mitgenommen?<br />

Wulff: Ich selber b<strong>in</strong> 1976 Mitglied der<br />

<strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> geworden und hatte<br />

dort e<strong>in</strong>e tolle Zeit. Hier habe ich<br />

schon früh gemerkt, dass ich mit me<strong>in</strong>em<br />

E<strong>in</strong>satz für andere etwas bewegen<br />

kann. Das es sich lohnt, e<strong>in</strong>e<br />

Me<strong>in</strong>ung zu haben, diese zu vertreten<br />

und sich schon früh politisch zu engagieren.<br />

Politik lebt vom Mitmachen<br />

und alle s<strong>in</strong>d dazu herzlich e<strong>in</strong>geladen!<br />

Christian Wulff<br />

geboren am 19. Juni 1959<br />

verheiratet, 1 Tochter<br />

1978-1979 Landesvorsitzender<br />

der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong><br />

1978-1980 Bundesvorsitzender<br />

der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong><br />

1994 Spitzenkandidat der CDU<br />

1994 Landes- und Fraktionsvorsitzender<br />

<strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

seit 2003 Niedersächsischer<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

www.christian-wulff.de<br />

8


Bildungspolitik<br />

MEINUNG<br />

<strong>Bildungsreformen</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> - e<strong>in</strong>e <strong>Bilanz</strong><br />

Die Bildungspolitik <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> ist auf e<strong>in</strong>em guten Weg. An manchen Punkten<br />

allerd<strong>in</strong>gs hat man die <strong>Schüler</strong><strong>in</strong>teressen nicht ausreichend im Blick me<strong>in</strong>t Maximilian Oppelt<br />

Kultusm<strong>in</strong>ister Busemann hat frischen W<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong>s<br />

Bildungspolitik gebracht und viele Reformen angestoßen, die auch die<br />

<strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> lange gefordert hat<br />

Die unter der Führung von<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident Christian Wulff<br />

und se<strong>in</strong>em Kultusm<strong>in</strong>ister Bernd<br />

Busemann angetretene Landesregierung<br />

hatte den Wahlkampf mit e<strong>in</strong>igen<br />

konkreten bildungspolitischen<br />

Zielvorstellungen verbunden, wie<br />

etwa dem Versprechen nach<br />

E<strong>in</strong>stellung von 2500 neuen Lehrern.<br />

Erfreulich war für <strong>Niedersachsen</strong>s<br />

<strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und <strong>Schüler</strong>, dass die<br />

neue Landesregierung Wort hielt<br />

und die Unterrichtsversorgung tatsächlich<br />

mit e<strong>in</strong>er großen<br />

E<strong>in</strong>stellungswelle verbesserte.<br />

Die Landesregierung packte aber auch<br />

die längst überfällige<br />

Schulstrukturreform an, und schaffte<br />

die nicht mehr zeitgemäße<br />

Orientierungsstufe ab. Auch das<br />

Abitur nach 12 Jahren wurde <strong>in</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong> e<strong>in</strong>geführt. Diese<br />

9<br />

Foto:Klose<br />

Maßnahme wird dazu beitragen, dass<br />

die niedersächsischen <strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen<br />

und <strong>Schüler</strong> im <strong>in</strong>ternationalen<br />

Wettbewerb um Arbeits- oder<br />

Studienplätze mit ihren Mitbewerbern<br />

konkurrenzfähiger agieren werden<br />

können.<br />

Zentralabitur<br />

Außerdem wird im Jahr 2006 das erste<br />

Mal landesweit an allen Schulen mit<br />

gymnasialer Oberstufe e<strong>in</strong><br />

Zentralabitur durchgeführt werden.<br />

Wir s<strong>in</strong>d für das Zentralabitur, allerd<strong>in</strong>gs<br />

stets vor dem H<strong>in</strong>tergrund der<br />

besseren Vergleichbarkeit des<br />

Abschlusses „Allgeme<strong>in</strong>e Hochschulreife“.<br />

Denn bei dem jetzt e<strong>in</strong>geführten<br />

Zentralabitur werden zwar die<br />

Aufgabenstellungen landesweit e<strong>in</strong>heitlich<br />

se<strong>in</strong>, doch wird die Korrektur<br />

auch weiterh<strong>in</strong> von den jeweiligen<br />

Kurslehrern an den Schulen vorgenommen<br />

werden. Damit suggeriert<br />

der Begriff Zentralabitur e<strong>in</strong>e hohe<br />

Vergleichbarkeit des Schulabschlusses,<br />

die aber eigentlich nicht gegeben<br />

se<strong>in</strong> wird, da auch weiterh<strong>in</strong> die Lehrer<br />

an unterschiedlichen Schulen verschiedene<br />

Anforderungsabstufungen<br />

bei ihrer Korrektur vornehmen werden.<br />

Es ist sehr bedauerlich, dass die<br />

Politik nicht den Mut gehabt hat, die<br />

Idee des Zentralabiturs zu Ende zu<br />

denken, <strong>in</strong>dem auch die Korrekturen<br />

unabhängig organisiert worden<br />

wären. So wird leider weiterh<strong>in</strong> der<br />

Verdacht nicht auszuräumen se<strong>in</strong>,<br />

dass e<strong>in</strong>ige Schulformen und Schulen<br />

bei der Bewertung der Klausuren im<br />

Gegensatz zu anderen Schulen, verstärkt<br />

von ihrem Interpretationsspielraum<br />

Gebrauch machen.<br />

All diese Reformen s<strong>in</strong>d grundsätzlich<br />

s<strong>in</strong>nvoll und stellen langjährige<br />

Forderungen der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong> dar. Dennoch hat PISA<br />

deutlich gemacht, dass es bei Schule<br />

nicht so sehr auf die Strukturen<br />

ankommt, sondern vor allem auf die<br />

Qualität des Unterrichts. Von entscheidender<br />

Bedeutung für den Erfolg<br />

der Arbeit der Niedersächsischen<br />

Landesregierung wird es nun se<strong>in</strong>, ob<br />

auf die beschriebenen Maßnahmen<br />

der „äußeren Schulreform“ nun auch<br />

e<strong>in</strong>e „<strong>in</strong>nere Schulreform“ folgt, die<br />

diese Bezeichnung verdient.<br />

Eigenverantwortliche Schule<br />

Während die Schulen bislang e<strong>in</strong><br />

Dase<strong>in</strong> als ausführendes Werkzeug<br />

der weit entfernten Schulverwaltung<br />

gefristet haben, geht die


Landesregierung mit der E<strong>in</strong>führung<br />

der Eigenverantwortlichen Schule nun<br />

den richtigen Weg. Das Konzept sieht<br />

vor, dass e<strong>in</strong>e ganze Reihe von<br />

Aufgaben zusätzlich von der Schule<br />

übernommen werden. Da deshalb nun<br />

viel mehr Entscheidungen zu treffen<br />

s<strong>in</strong>d, erwägt das Kultusm<strong>in</strong>isterium<br />

richtigerweise die Entscheidungsstrukturen<br />

zu vere<strong>in</strong>fachen. In diesem<br />

Zusammenhang sollen die Kompetenzen<br />

und Entscheidungsbefugnisse<br />

des Schulleiters deutlich ausgebaut<br />

werden. Das halten wir aber für den<br />

falschen Weg: e<strong>in</strong> allmächtiger<br />

Schulleiter und e<strong>in</strong>e Beschneidung der<br />

Mitspracherechte von <strong>Schüler</strong>- und<br />

Elternvertretern wäre e<strong>in</strong> Rückschritt<br />

<strong>in</strong> längst vergangene Jahrzehnte. Wir<br />

fordern daher e<strong>in</strong>e Art Schulvorstand,<br />

der gleichberechtigt besetzt wird aus<br />

e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Anzahl an Eltern und<br />

<strong>Schüler</strong>vertretern auf der e<strong>in</strong>en, und<br />

wenigen Lehrervertretern und dem<br />

Direktor auf der anderen Seite. Dieses<br />

recht kle<strong>in</strong>e Gremium könnte viele<br />

Entscheidungen treffen bzw. <strong>in</strong> besonders<br />

bedeutenden Angelegen-heiten<br />

Beschlussempfehlungen für die<br />

Gesamtkonferenz formulieren.<br />

Bei aller Detailkritik, s<strong>in</strong>d wir pr<strong>in</strong>zipiell<br />

der Auffassung, dass durch das<br />

Vorhaben „Eigenverantwortliche<br />

Schule“ e<strong>in</strong> Mehr an Gestaltungsspielraum<br />

generiert wird, das gesamte<br />

schulische Klima e<strong>in</strong>e positive<br />

Entwicklung nimmt, und die Schulen<br />

letztlich die Qualität ihres Unterrichts<br />

steigern können.<br />

Schul-TÜV<br />

Auf ihrem Weg h<strong>in</strong> zu mehr<br />

Eigenverantwortung soll die Arbeit<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Schulen von e<strong>in</strong>em<br />

„Schul - TÜV“ überprüft und begleitet<br />

werden. Dieser „Schul - TÜV“ soll die<br />

e<strong>in</strong>zelnen Schulen bewerten und<br />

Schwachstellen aufdecken. Hierbei<br />

wird es nicht darum gehen, explizit<br />

e<strong>in</strong>zelne Lehrer zu überprüfen oder sie<br />

der Inkompetenz zu überführen, sondern<br />

es geht um die Ermittlung der<br />

Schulqualität <strong>in</strong>sgesamt. Die<br />

Landesregierung plant bislang, dass<br />

die Ergebnisse vier Wochen nach der<br />

Inspektion dem Schulleiter übersendet<br />

werden. Dieser soll die Ergebnisse<br />

dann an den Elternrat, die<br />

<strong>Schüler</strong>vertretung, den Personalrat<br />

sowie an den Schulträger weiterleiten.<br />

Ich b<strong>in</strong> allerd<strong>in</strong>gs der festen Überzeugung,<br />

dass nur e<strong>in</strong> offener Umgang<br />

mit den Ergebnissen zu e<strong>in</strong>er wirklich<br />

nachhaltigen Qualitätsverbesserung<br />

führen wird. E<strong>in</strong>e Veröffentlichung<br />

der Ergebnisse etwa im Internet,<br />

würde Eltern und <strong>Schüler</strong>n die<br />

Möglichkeit e<strong>in</strong>er objektiven<br />

Entscheidungsgrundlage h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der Wahl der weiterführenden Schule<br />

e<strong>in</strong>räumen. Zugleich würde der Druck<br />

auf die Schulleitung erhöht werden,<br />

auch tatsächlich tätig zu werden und<br />

den Mut zu besitzen, Veränderungen<br />

<strong>in</strong> ihrer jeweiligen Schule <strong>in</strong> Angriff zu<br />

nehmen. E<strong>in</strong> Rank<strong>in</strong>g der Schulen ist<br />

abzulehnen, da es nur schwerlich möglich<br />

wäre, die sehr komplexen Berichte<br />

<strong>in</strong> Schulnoten auszudrücken, ganz<br />

abgesehen von der Tatsache, dass<br />

Schulen mit hohem Ausländeranteil oder<br />

vielen <strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und <strong>Schüler</strong>n aus<br />

eher „bildungsfernen Schichten“, dann<br />

e<strong>in</strong>em gravierenden Wettbewerbsnachteil<br />

ausgesetzt wären.<br />

Kritisch anzumerken ist aber auch die<br />

Tatsache, dass die Landesregierung bislang<br />

offen gelassen hat, welche<br />

Konsequenzen aus den Untersuchungen<br />

gezogen werden sollen.<br />

Me<strong>in</strong>es Erachtens nach wäre es hier dr<strong>in</strong>gend<br />

erforderlich, den Schulen nach<br />

Durchführung dieses TÜVs, Mittel, auch<br />

f<strong>in</strong>anzieller Art, konkret an die Hand zu<br />

geben und ihnen damit die Möglichkeit<br />

e<strong>in</strong>zuräumen, die festgestellten<br />

Schwachstellen auch tatsächlich zu beheben.<br />

Fazit<br />

Ke<strong>in</strong>e Frage, <strong>in</strong> der Bildungspolitik ist die<br />

Landesregierung sowohl mit ihren<br />

Strukturreformen als auch mit den „<strong>in</strong>neren<br />

Reformen“ grundsätzlich auf e<strong>in</strong>em<br />

guten Weg. Aber: Es bleibt noch viel zu<br />

tun, damit die Interessen von uns<br />

<strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und <strong>Schüler</strong>n - und wir s<strong>in</strong>d<br />

nunmal das wichtigste <strong>in</strong> der Schule -<br />

weiterh<strong>in</strong> gewahrt bleiben und die Schule<br />

lebenswert bleibt.


<strong>Schüler</strong>vertretung<br />

SYSTEM<br />

Was macht eigentlich e<strong>in</strong> Landesschülerrat?<br />

Die Arbeit des Landesschülerrates aus der Sicht e<strong>in</strong>es ehemaligen Sprechers. Till Cordes<br />

Aktive <strong>Schüler</strong>vertreter<strong>in</strong>nen und <strong>Schüler</strong>vertreter treffen sich jeden<br />

Herbst im Landtag auf E<strong>in</strong>ladung der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> zum SV-Sem<strong>in</strong>ar<br />

Ende November/Anfang Dezember ist<br />

nicht nur der Start <strong>in</strong> die Adventszeit<br />

gewesen, es standen auch wieder die<br />

Wahlen zum Landesschülerrat auf der<br />

Tagesordnung. Jede Schule konnte<br />

dann ihren Kreisschülerratsvertreter<br />

auf die nach Schulformen getrennte<br />

Wahlversammlung entsenden. Diese<br />

wählte dann aus ihrer Mitte die<br />

zukünftigen 32 Mitglieder des 15.<br />

Landesschülerrates. Das neue<br />

Schuljahr bot damit für alle engagierten<br />

<strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und <strong>Schüler</strong><br />

Der SV-Leitfaden<br />

Den SV-Leitfaden der <strong>Schüler</strong><br />

<strong>Union</strong> gibt es jetzt <strong>in</strong> der brandneuen<br />

11. Auflage, die an alle<br />

<strong>Schüler</strong>vertretungen im Land <strong>in</strong><br />

den Weihnachtsferien verschickt<br />

wurde. Weitere Exemplare des<br />

SV-Leitfadens kannst du e<strong>in</strong>fach<br />

kostenlos bei uns bestellen oder<br />

ihn auf unserer Homepage herunterladen:<br />

www.su-niedersachsen.de<br />

11<br />

Foto: Köhler<br />

<strong>Niedersachsen</strong>s die Chance, sich als<br />

Landesschülerratsvertreter zu bewerben.<br />

Doch was muss man als Mitglied<br />

des Landesschülerrates denn eigentlich<br />

machen?<br />

Offiziell heißt es zu den Aufgaben des<br />

Landesschülerrates im Schulgesetz <strong>in</strong><br />

§ 170, Absatz 3: „Der Landesschülerrat<br />

wirkt <strong>in</strong> allen wichtigen allgeme<strong>in</strong>en<br />

Fragen des Schulwesens mit, soweit<br />

die Belange der <strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und<br />

<strong>Schüler</strong> berührt werden.“ Der LSR<br />

kann dem Kultusm<strong>in</strong>isterium zu allen<br />

neuen Gesetzen, Verordnungen und<br />

Erlassen se<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung als Stimme<br />

der <strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und <strong>Schüler</strong> sagen -<br />

und das Kultusm<strong>in</strong>isterium muss darauf<br />

antworten! So hat beispielsweise<br />

der 14. Landesschülerrat ebenso wie<br />

die <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong> <strong>Niedersachsen</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Veränderung der Oberstufenreform<br />

gefordert und damit zum<strong>in</strong>dest den<br />

Politik-Unterricht <strong>in</strong> der Klasse 12<br />

gesichert.<br />

Die <strong>in</strong>haltliche Arbeit des<br />

Landesschülerrates kann jedoch nur<br />

vernünftig gestaltet werden, wenn die<br />

Mitglieder auch wissen, was die Basis<br />

möchte, immerh<strong>in</strong> mehr als e<strong>in</strong>e<br />

Million niedersächsischer <strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen<br />

und <strong>Schüler</strong>. Die Organisation von<br />

Großveranstaltungen (wie bspw. der<br />

„Aktionstage“ des 14. Landesschülerrates),<br />

die Beantwortung von<br />

<strong>Schüler</strong>anfragen oder die Betreuung<br />

von Mail<strong>in</strong>glisten kann so e<strong>in</strong> weiteres<br />

spannendes Arbeitsfeld für die LSR-<br />

Vertreter se<strong>in</strong>. Auch Technik-<br />

Experten, die sich um die Gestaltung<br />

von Homepages oder das Design der<br />

LSR-Broschüren kümmern, s<strong>in</strong>d als<br />

Mitglieder immer gerne gesehen. Die<br />

Pressearbeit und der Kontakt zu anderen<br />

schulpolitischen Organisationen<br />

stellen weitere mögliche<br />

Aufgabenfelder e<strong>in</strong>es LSR-Mitgliedes<br />

dar.<br />

Für den neuen, 15. Landesschülerrat<br />

wird vor allem die Reform des<br />

Experten <strong>in</strong> allen Bereichen<br />

braucht der Landesschülerrat<br />

für se<strong>in</strong>e Aktionen<br />

Landesschülerrates neben den<br />

Entwicklungen bei der „Eigenverantwortlichen<br />

Schule“ e<strong>in</strong> wichtiges<br />

Thema se<strong>in</strong>. Lasst euch die Butter<br />

nicht vom Brot nehmen und setzt euch<br />

für e<strong>in</strong>e weiterh<strong>in</strong> starke<br />

<strong>Schüler</strong>vertretung e<strong>in</strong>, die mitdenken<br />

und mitentscheiden darf.<br />

Aber natürlich warten auf die LSR-<br />

Mitglieder viele spannende Erfahrungen,<br />

viel Spaß und viele neue<br />

Freund<strong>in</strong>nen und Freunde <strong>in</strong> ganz<br />

<strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Till Cordes war Sprecher des 14.<br />

Landesschülerrates und Landesvorsitzender<br />

der <strong>Schüler</strong> <strong>Union</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Foto: Köhler


Foto: Köhler


<strong>Schüler</strong>vertretung<br />

SERIE<br />

Projekte und Ideen für die SV<br />

Patenaktion, School-Connection-Cup und SV-Serviceportal im Web<br />

Auch <strong>in</strong> dieser Ausgabe stellen wir<br />

wieder gelungene SV-Aktionen vor.<br />

Wenn du auch von e<strong>in</strong>em spannenden<br />

Projekt berichten kannst, maile uns an<br />

substanz@su-niedersachsen.de.<br />

Die Patenaktion<br />

Malte Kramer, Nordhorn: Die letzte<br />

Patenaktion unserer Schule war<br />

e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Maßnahme, die bei<br />

allen gut ankam. Hierbei übernehmen<br />

ältere <strong>Schüler</strong> Patenschaften für die<br />

neuen Klassen. Zunächst haben wir<br />

<strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und <strong>Schüler</strong> aus den 10.<br />

und 11. Klassen gesucht, die gerne<br />

e<strong>in</strong>e Patenschaft übernehmen würden.<br />

Dabei waren immer Teams von<br />

zwei Personen vorgesehen. Wir freuten<br />

uns, dass wir für alle 5., 6. und 7.<br />

Klassen Paten gefunden hatten.<br />

Bei e<strong>in</strong>em Treffen aller Paten haben<br />

wir dann besprochen, was denn<br />

eigentlich die Aufgaben der Paten<br />

s<strong>in</strong>d. Im Grunde genommen sollten<br />

die Paten den neuen <strong>Schüler</strong><strong>in</strong>nen und<br />

<strong>Schüler</strong>n am Schuljahresbeg<strong>in</strong>n die<br />

Schule zeigen und bei Fragen zur<br />

Verfügung stehen. Aber auch im weiteren<br />

Verlauf des Jahres sollten die<br />

Paten den Klassen als<br />

Ansprechpartner dienen, wenn es<br />

Fragen, Streit oder Probleme mit<br />

e<strong>in</strong>em Lehrer gibt.<br />

Da wir alles mit der Schulleitung abgesprochen<br />

hatten, klappte es sogar,<br />

dass die Paten auch bei der<br />

Klassenaufteilung während der<br />

E<strong>in</strong>schulung dabei waren und so gleich<br />

der Klasse zur Verfügung standen.<br />

Und auch jetzt noch haben die Paten<br />

e<strong>in</strong>en guten Kontakt zu den Klassen<br />

und die haben auch noch eigene Ideen<br />

mit e<strong>in</strong>gebracht, wie z. B. e<strong>in</strong> Klassengrillfest.<br />

13<br />

School-Connection-Cup<br />

Carsten Rehder, Meckelfeld: Wie der<br />

Name schon sagt, handelt es sich bei<br />

dem School-Connection-Cup um e<strong>in</strong><br />

Sportturnier, dass dazu beitragen soll,<br />

Schulen zu verb<strong>in</strong>den. Der SCC wurde<br />

auf dem <strong>Schüler</strong>ratstag im Herbst vorgeschlagen<br />

und schon begann e<strong>in</strong>e<br />

Gruppe mit der Organisation.<br />

Nachdem e<strong>in</strong> geeigneter Term<strong>in</strong> kurz<br />

nach den Osterferien ausgeguckt worden<br />

war und mit den Sportlehrern<br />

erste Details abgesprochen waren,<br />

wurde auf der nächsten Gesamtkonferenz<br />

zunächst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Antrag für<br />

den SCC gestellt.<br />

Genauer gesagt zwei Anträge, denn<br />

wir haben gleich mitbeantragt, dass<br />

auch alle Klassen an diesem Tag für<br />

zwei Stunden vom Unterricht befreit<br />

werden. Glücklicherweise wurden uns<br />

beide Anträge genehmigt und es<br />

konnte mit der Organisation weitergehen.<br />

Wir fragten bei e<strong>in</strong>igen Schulen<br />

aus der Umgebung an, ob sie an dem<br />

SCC teilnehmen wollen. Dabei gab es<br />

verschiedene Kategorien, für die 5.<br />

Foto: Klose<br />

und 6. Klasse Handball, für 7. und 8.<br />

Klasse Fußball und für die 9. und 10.<br />

Klasse auch noch e<strong>in</strong>mal Fußball.<br />

Dabei gab es immer e<strong>in</strong>e Jungen- und<br />

e<strong>in</strong>e Mädchenmannschaft.<br />

Acht Schulen hatten sich angemeldet,<br />

so dass die Spielpläne von 9 Uhr bis<br />

13:17 Uhr gut gefüllt waren. Während<br />

der SCC dann immer näher rückte,<br />

waren wir mit e<strong>in</strong>er Vielzahl von<br />

Vorbereitungen (Sponsorensuche,<br />

Absprachen mit Schulleitung,<br />

Hausmeister und den SVen der anderen<br />

Schulen usw.) beschäftigt. Und<br />

dann kam der große Tag des Turniers.<br />

Der Info-Stand am E<strong>in</strong>gang war rechtzeitig<br />

mit dem E<strong>in</strong>treffen der ersten<br />

Teilnehmer fertig und dank der vielen<br />

Sponsoren konnten wir an jeden<br />

Teilnehmer e<strong>in</strong>en Gutsche<strong>in</strong> für e<strong>in</strong><br />

Getränk oder e<strong>in</strong> Brötchen aushändigen.<br />

Und schon g<strong>in</strong>gen die ersten<br />

Spiele los. Leider hat außer den<br />

Schiedsrichtern kaum e<strong>in</strong>er aus dem<br />

Organisatoren-Team bei den Spielen<br />

zuschauen können, da es immer wieder<br />

etwas zu tun gab. Die Spielergeb-


nisse aus beiden Hallen mussten am<br />

Info-Stand zusammengetragen, fehlende<br />

Aushänge angebracht werden<br />

und am Ende gab es sogar noch e<strong>in</strong>e<br />

Änderung im Spielplan. Mit e<strong>in</strong>em von<br />

der örtlichen Sparkasse gespendeten<br />

Pokal und e<strong>in</strong>em anschließenden<br />

Pressefoto fand die Siegerehrung <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em würdigen Rahmen statt. Alles <strong>in</strong><br />

allem e<strong>in</strong>e gelungene Veranstaltung,<br />

die vielleicht nächstes Jahr an e<strong>in</strong>er<br />

anderen Schule fortgesetzt wird.<br />

SV-Portal im Internet<br />

Mart<strong>in</strong> Kreichgauer, Hannover:<br />

Die Kommunikation zwischen dem<br />

<strong>Schüler</strong>sprecherteam und den<br />

<strong>Schüler</strong>n e<strong>in</strong>er Schule ist nicht immer<br />

e<strong>in</strong>fach: Das Informieren aller <strong>Schüler</strong><br />

über das Tagesgeschehen ist meist nur<br />

über den <strong>Schüler</strong>rat und die dort<br />

ersche<strong>in</strong>enden Klassensprecher oder<br />

Aushänge im Schulgebäude möglich -<br />

beides mühsame und langsame<br />

Verfahren. Der umgekehrte Kontakt<br />

von <strong>Schüler</strong>n zur SV ist häufig noch<br />

schwieriger, falls diese ke<strong>in</strong>e festen<br />

„Sprechstunden“ e<strong>in</strong>gerichtet hat.<br />

Abhilfe schafft das Internet: An unserer<br />

Schule hat dieses Jahr zum zweiten<br />

Mal e<strong>in</strong>e <strong>Schüler</strong>vertretung e<strong>in</strong>e eigene<br />

Internetpräsenz veröffentlicht. Die<br />

<strong>Schüler</strong> können sich auf unserer<br />

Homepage regelmäßig über den neuesten<br />

Stand der D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> Sachen<br />

Schulgeschehen und SV-Arbeit <strong>in</strong>formieren.<br />

Blitzschneller Kontakt zur SV<br />

ist über e<strong>in</strong>e eigens e<strong>in</strong>gerichtete E-<br />

Mail-Adresse gewährleistet. Aber<br />

auch die elektronische Kommunikation<br />

zwischen <strong>Schüler</strong>n wurde verbessert:<br />

Über e<strong>in</strong> Diskussionsportal und<br />

e<strong>in</strong>en Chatroom können sie<br />

Hausaufgaben, Lehrersprüche und die<br />

neusten Gerüchte austauschen oder<br />

sich über schulfernere Themen wie<br />

Politik, Musik oder aktuelle K<strong>in</strong>ofilme<br />

unterhalten.<br />

SERIE<br />

<strong>Schüler</strong>rechte<br />

Welche Rechte haben wir? Malte Kramer<br />

§§<br />

In unserem <strong>Schüler</strong>rechtsteil beantworten wir auch <strong>in</strong> dieser Ausgabe Fragen zu<br />

de<strong>in</strong>en Rechten als <strong>Schüler</strong>. Du willst auch etwas wissen? Dann schreib an<br />

substanz@su-niedersachsen.de!<br />

Hausaufgaben<br />

Mirjam Evers aus Menslage: „Bei uns an der Schule herrscht unter den <strong>Schüler</strong>n<br />

die Me<strong>in</strong>ung, dass die Lehrer von Freitags zur nächsten Woche, also übers<br />

Wochenende, ke<strong>in</strong>e Hausaufgaben aufgeben dürfen. E<strong>in</strong>ige Lehrer halten sich<br />

daran, andere nicht. Könnt ihr mir sagen, was nun richtig ist?“<br />

SUbstanzredaktion: Leider habt ihr nicht recht. An allgeme<strong>in</strong> bildenden<br />

Schulen <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> dürfen nur ke<strong>in</strong>e Hausaufgaben vom Samstag zum<br />

Montag aufgegeben werden bzw. <strong>in</strong> der Grundschule von freitags auf montags.<br />

In eurem Fall heißt das, dass die Lehrer durchaus berechtigt s<strong>in</strong>d Hausaufgaben<br />

vom Freitag zum Montag aber auch zur nächsten Woche aufzugeben. Die<br />

Regelung f<strong>in</strong>dest du im Erlass „Hausaufgaben an allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen“.<br />

Ehrenamtliche Tätigkeit<br />

Natalia Graske aus Oldenburg: „Gibt es e<strong>in</strong>e Möglichkeit, dass außerschulische<br />

Tätigkeiten im Zeugnis erwähnt werden? Ich engagiere mich nämlich<br />

ehrenamtlich beim DRK und würde dafür gerne e<strong>in</strong>e Bestätigung im Zeugnis<br />

haben.“<br />

SUbstanzredaktion: Ja, das ist möglich. Außerschulische Tätigkeiten können <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Beiblatt des Zeugnisses erwähnt werden. Dazu solltest du mal mit de<strong>in</strong>em<br />

Klassenlehrer sprechen, dass er dir e<strong>in</strong> Formblatt mitbr<strong>in</strong>gt. Dieses muss<br />

dann von der jeweiligen Organisation, also bei dir vom DRK, ausgefüllt werden.<br />

Infos f<strong>in</strong>dest du hierzu übrigens im Erlass „Zeugnisse <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong> bildenden<br />

Schulen“ unter dem Stichwort „Würdigung ehrenamtlicher Arbeit“.<br />

Alkohol beim Schulfest<br />

Dirk Terbahl aus Cappeln: „Unsere SV an e<strong>in</strong>em Gymnasium plant e<strong>in</strong> großes<br />

Schulfest. Wir wollen dort auch Alkohol an die Oberstufenschüler ausschenken.<br />

Doch bevor wir unseren Schulleiter fragen, wollten wir lieber von euch wissen,<br />

ob dies überhaupt möglich ist?“<br />

SUbstanzredaktion: Alkohol ist generell an Schulen verboten. Allerd<strong>in</strong>gs kann<br />

vom Schulleiter bzw. vom Aufsichtführenden Lehrer e<strong>in</strong>e Ausnahme genehmigt<br />

werden. Diese Befreiung vom Verbot gilt dann aber nur für die<br />

Oberstufenschüler, die das 16. Lebensjahr vollendet haben. Des weiteren müsst<br />

ihr <strong>in</strong> eurem speziellen Fall beachten, dass ihr die Zustimmung von allen<br />

Klassenelternschaften haben müsst, <strong>in</strong> der m<strong>in</strong>derjährige <strong>Schüler</strong> unterrichtet<br />

werden. Ihr solltet mal mit eurem Schulleiter sprechen, ob er dazu bereit ist, die<br />

Ausnahme zu genehmigen und dann müsst ihr versuchen, die Klassenelternschaften<br />

zu überzeugen. Die Vorschriften hierzu f<strong>in</strong>det ihr im Erlass „Rauchen<br />

und Konsum alkoholischer Getränke <strong>in</strong> der Schule“.<br />

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