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Kasseler Verkehrs - Städtische Werke AG

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„Wir brauchen Busfahrer“<br />

Spaß am Fahren: Stefan Jasch nach seiner Umschulung zum Busfahrer<br />

Letztes Jahr hätte ich<br />

nicht gedacht, dass ich<br />

heute wieder eine Arbeit<br />

habe“, sagt Stefan Jasch froh.<br />

Er ist einer von sieben ehemals<br />

Arbeitslosen, die in einem<br />

Pilotprojekt des Arbeitgeberservice<br />

der Arbeitsförderung<br />

Kassel-Stadt (AFK)<br />

und der <strong>Kasseler</strong> <strong>Verkehrs</strong>-Gesellschaft<br />

(KVG) zu Busfahrern<br />

umgeschult wurden. Nun<br />

sitzen sie seit Anfang 2007 an<br />

den Lenkrädern der blauen<br />

KVG-Busflotte – mit einem Arbeitsvertrag.<br />

Nach diesem Erfolg<br />

startete vor einigen Wochen<br />

die zweite Staffel mit der<br />

Busfahrerausbildung. Stefan<br />

Unsere Bus- und Bahnfahrer<br />

sind BOBs für<br />

ganz Kassel. Wir sorgen<br />

mit mehr als 350 BOBs dafür,<br />

dass die Menschen mit dem<br />

ÖPNV sicher nach Hause kommen.“<br />

Für Christa Ambrosius,<br />

Marketingleiterin der KVG, ist<br />

der Fall klar: Die KVG unterstützt<br />

die Aktion, die Polizei,<br />

<strong>Verkehrs</strong>wacht und HNA ins<br />

Leben gerufen haben. Nach<br />

belgischem Vorbild wird derjenige<br />

zum Helden, der nüchtern<br />

bleibt und seine Freunde<br />

sicher chauffiert. „Bahn oder<br />

Bus – das könnte die Erklärung<br />

für BOB sein“, witzelte<br />

Jasch, gelernter Zimmerer<br />

und in ganz unterschiedlichen<br />

Jobs tätig, hatte schon lange<br />

ein Auge auf den Beruf des<br />

Busfahrers geworfen. Das Angebot<br />

der AFK passte da ganz<br />

genau. Als er im Juli 2006 loslegte,<br />

dachte er erst einmal<br />

„uff, das ist wirklich<br />

viel“. 105<br />

Ausbildungsstunden,<br />

davon<br />

58 in der Praxis,<br />

waren bis Dezember zu bewältigen:<br />

Fahren, Tarifschulung,<br />

Nahverkehr. „Alle waren<br />

mit sehr großem Engagement<br />

dabei“, lobt Horst Röhling,<br />

Fahrschulleiter Omnibus der<br />

ein KVG-Mitarbeiter. Er und<br />

seine Kollegen fahren selbstverständlich<br />

ohne Alkohol. Als<br />

Dankeschön dafür, dass die<br />

KVG-BOBs 365 Tage im Jahr<br />

Projekt erfolgreich:<br />

Zweite Staffel<br />

gestartet<br />

KVG, die Männer im Alter zwischen<br />

30 und 40 Jahren. Deutsche,<br />

Türken, ein Albaner und<br />

ein Bosnier stellten sich der<br />

Herausforderung. Nach bestandener<br />

Prüfung besitzen<br />

sie nun die Fahrerlaubnis<br />

Klasse D und einen festen Job.<br />

„Wir brauchen Busfahrer“, berichtet<br />

Fahrlehrer Röhling.<br />

Viele der Kollegen gehen in<br />

nächster Zeit in Ruhe- oder<br />

Teilruhestand. „Für uns ist es<br />

gut, wenn wir selber ausbilden.<br />

Wir können die Anwärter<br />

auf unsere Belange schulen<br />

und lernen uns persönlich<br />

kennen“, sieht er die Vorteile<br />

für die KVG. Der AFK bescheinigt<br />

er, eine gute Vorauswahl<br />

an Bewerbern getroffen zu haben.<br />

AFK-Chef Walter Burkhard<br />

verrät sein Rezept: „Wir<br />

haben, was die Arbeitgeber<br />

möchten, und entwickeln<br />

Ideen, wie wir Menschen im<br />

ersten Arbeitsmarkt unter-<br />

bringenkönnen.“ Stefan Jasch<br />

kann sich vormittags<br />

meist<br />

um die kleine Tochter und<br />

den Hund kümmern. Mittags<br />

übernimmt seine Frau und er<br />

macht sich auf den Weg zum<br />

Dienst bis gegen 21 Uhr. Seinen<br />

ersten Einsatz im Linien-<br />

KVG-FAHRERINNEN UND -FAHRER MACHEN MIT<br />

Sind wir nicht alle BOB?<br />

unterwegs sind, spendierte<br />

Kurhessentherme-Chef Hendrik<br />

Schellinger Therme-Gutscheine.<br />

Die KVG ist von der<br />

Idee, die in den Niederlanden,<br />

verkehr hat der 35-Jährige<br />

noch gut in Erinnerung. Es<br />

gab ihm Halt, zunächst noch<br />

einen routinierten Fahrer zur<br />

Seite zu haben. „Man muss<br />

sich sehr konzentrieren – auf<br />

den Verkehr, den Fahrplan,<br />

die Fahrgäste.“ Inzwischen<br />

kann er damit gut umgehen:<br />

„Ich mache die Fahrerei gern.<br />

Spaß an dieser Arbeit und ein<br />

Interesse für Fahrzeuge sollte<br />

man schon mitbringen.“<br />

Vier von insgesamt sieben<br />

erfolgreichen neuen Omnibusfahrern<br />

– seit Januar am Lenkrad<br />

für die KVG. V.l.n.r.: Sadik Polat,<br />

Ahmet Sarioglu und Erol Gül mit<br />

AFK-Betreuerin Sophia Lasslop,<br />

dahinter: Fahrausbilder Joachim<br />

Eickel (l.) und Ayetin Gür<br />

in Großbritannien und Dänemark<br />

Fuß gefasst hat, so angetan,<br />

dass sie eine Straßenbahn<br />

per Beschriftung zu einer<br />

BOB-Bahn gemacht hat. „Kassel<br />

ist die erste Region in<br />

Deutschland, die das Projekt<br />

umsetzt. Wir wollen dazu beitragen,<br />

es sichtbar am Laufen<br />

zu halten“, so Ambrosius.<br />

Mit BOB-Schlüsselband und<br />

-anhänger zeigen die Fahrerinnen<br />

und Fahrer, dass sie die<br />

Aktion unterstützen. Ob bei<br />

Tag oder in den Nachtschwärmer-Linien:<br />

KGV-BOBs bringen<br />

ihre Fahrgäste sicher und<br />

pünktlich ans Ziel.<br />

2/2007 SCHNURSCHDR<strong>AG</strong>GS 7

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