Ytong Innenputz - Ytong Bausatzhaus GmbH
Ytong Innenputz - Ytong Bausatzhaus GmbH
Ytong Innenputz - Ytong Bausatzhaus GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3.6<br />
Wandbaustoffe<br />
Folgearbeiten bei <strong>Ytong</strong> Silka<br />
Wandbaustoffen<br />
Damit unsere Wandbaustoffe ihre Eigenschaften dauerhaft erfüllen können, sind verschiedene Folge arbeiten nötig,<br />
die das Mauerwerk schützen und zugleich seiner individuellen Gestaltung dienen. Bevor jedoch die Schutzschichten<br />
auf <strong>Ytong</strong> Porenbeton und Silka Kalksandstein aufgetragen werden können, sind alle notwendigen Leitungen zu<br />
verlegen. Die erforderlichen Schlitze und Aussparungen lassen sich im Bauablauf individuell erstellen.<br />
3.6.1<br />
Oberflächenbehandlung innenseitig<br />
<strong>Innenputz</strong>materialien<br />
Als <strong>Innenputz</strong>e werden vorrangig<br />
einlagige Fertigputze nach Herstellerangaben<br />
verwendet. Die Bandbreite<br />
reicht von besonders ökologischen<br />
Kalkputzen bis hin zu leicht<br />
verarbeitbaren Gipsputzen, die ausdrücklich<br />
den Räumlichkeiten und<br />
deren Nutzung entsprechend ausgewählt<br />
werden müssen. Für<br />
Feuchträume empfehlen wir <strong>Innenputz</strong>e<br />
mit einem Zementanteil, für<br />
Wohnräume sind Kalk- oder Gipsputze<br />
ideal.<br />
Mauerwerksbauteile aus <strong>Ytong</strong> und<br />
Silka – Sichtmauerwerk ausgenommen<br />
– verlangen grundsätzlich eine<br />
dauerhafte Oberflächenbehandlung.<br />
Die Oberflächenbehandlung bietet<br />
Schutz vor Feuchtigkeit, stellt die<br />
Luftdichtheit sicher, verhindert Angriffe<br />
aggres siver Umwelteinflüsse<br />
auf das Innenraumklima, erhöht die<br />
mechanische Widerstandsfähigkeit<br />
und sorgt nicht zuletzt für eine edle<br />
Optik. Die dafür verwendeten Produkte<br />
sollten unbedingt auf den<br />
Mauerwerks-Untergrund abgestimmt<br />
bzw. mit ihm kombinierbar<br />
sein. Neben den hier genannten<br />
Hinweisen sind stets die Herstellerinformationen<br />
für die Anwendbarkeit<br />
als auch die Verarbeitungsregelungen<br />
zu beachten.<br />
<strong>Innenputz</strong>e<br />
Bei Innenwänden entfallen naturgemäß<br />
die Witterungsschutz-Anforderungen.<br />
<strong>Innenputz</strong>e sollten vielmehr<br />
in der Lage sein, die<br />
Raumluftfeuchtigkeit auszugleichen<br />
und ein angenehmes Raumklima<br />
zu schaffen. Mineralische <strong>Innenputz</strong>e<br />
eignen sich hierfür besonders,<br />
da sie wie <strong>Ytong</strong> und Silka aus<br />
natürlichen Materialien ohne allergieauslösende<br />
Fremdstoffe bestehen.<br />
Gerade im Innenraumbereich<br />
sind Produkte zu verwenden, die<br />
keine Lösungsmittel, flüchtigen organischen<br />
Substanzen (VOC) oder<br />
Weichmacher enthalten, um die<br />
Gesundheit zu keiner Zeit zu gefährden.<br />
Auch Lehmputze bieten sich alternativ<br />
für die Oberflächengestaltung<br />
an. Das natürliche Material wirkt<br />
besonders feuchteregulierend und<br />
lässt sich nach Herstellerangaben<br />
auf <strong>Ytong</strong> Porenbeton wie auch auf<br />
Silka Kalksandstein als <strong>Innenputz</strong><br />
verwenden.<br />
Die hohe Maßgenauigkeit von <strong>Ytong</strong><br />
und Silka sowie ihre Verarbeitung<br />
im Dünnbettmörtelverfahren machen<br />
von Glättputzen bis hin zu traditionellen,<br />
15 mm dicken Putzen alles<br />
möglich. Die richtige Wahl hängt<br />
jedoch von mehreren Faktoren ab:<br />
verwendete Materialien, vorhandene<br />
Ebenheit der Mauerwerksoberfläche<br />
und gewünschte Oberflächenqualität.<br />
Erfahrungs gemäß<br />
zeigen <strong>Innenputz</strong>e mit einer mittle-<br />
264 Wandbaustoffe
Folgearbeiten bei <strong>Ytong</strong> Silka Wandbaustoffen<br />
Oberflächenbehandlung innenseitig<br />
3.6<br />
3.6.1<br />
ren Auftragstärke von über 5 mm<br />
die besten Ergebnisse. Werden<br />
Dünnlagenputze verwendet, ist der<br />
Untergrund mit einer erhöhten<br />
Ausführungsgenauigkeit auszuführen,<br />
da sich allgemein zulässige<br />
Untergrundunebenheiten nicht<br />
ausgleichen lassen.<br />
Ausführung von <strong>Innenputz</strong>en<br />
Der Untergrund aus <strong>Ytong</strong> Porenbeton<br />
und Silka Kalksandstein<br />
sollte abhängig der Herstellerangaben<br />
des <strong>Innenputz</strong>es frei von haftmindernden<br />
Rückständen sein.<br />
Lose Teile und Staub sind in jedem<br />
Fall abzufegen. Größere Fehlstellen<br />
im Mauerwerk lassen sich mit Ausbesserungsmassen,<br />
wie <strong>Ytong</strong> Füllmörtel<br />
für <strong>Ytong</strong> Porenbeton oder<br />
Silka Secure Dünnbettmörtel für<br />
Silka Kalksandstein, ausspachteln.<br />
Fehlstellen in Stoßfugen sind ebenfalls<br />
vorab mit diesen Materialien<br />
fachgerecht zu verschließen, um<br />
erhöhte Kerbspannungen im Putz<br />
zu vermeiden. Gleiches gilt für<br />
breitere Fehlstellen, die beim <strong>Innenputz</strong><br />
zusätzlich mit einem Putzarmierungsgewebe<br />
zu überspannen<br />
sind. Wandecken und -kanten<br />
werden mit Putzschienen – je nach<br />
Einwirkung nicht rostend oder aus<br />
Kunststoff – versehen. Je nach Hersteller<br />
und Putzsystem ist vor dem<br />
Auftragen eine Grundierung nötig,<br />
doch viele Produkte verzichten<br />
mittlerweile darauf, da die gewählte<br />
Rezeptur des <strong>Innenputz</strong>es bereits<br />
ein ausreichend hohes Wasserrückhaltevermögen<br />
beinhaltet.<br />
<strong>Innenputz</strong>e kommen sowohl als<br />
Sack- als auch Siloware zum Einsatz.<br />
Bei Sackware lässt sich der<br />
<strong>Innenputz</strong> in einem sauberen Gefäß,<br />
mit der entsprechenden Wasserzugabemenge<br />
– sehr gut mit<br />
dem <strong>Ytong</strong> Eimer abmessbar – und<br />
einem robusten Rührwerkzeug anmischen.<br />
Dabei sollte eine homogene<br />
Mischung entstehen. Nach<br />
angegebener Standzeit wird der <strong>Innenputz</strong><br />
nochmals aufgerührt und<br />
anschließend mit einem Aufzieher<br />
auf die Wand gebracht. Die gewünschte<br />
Schichtdicke lässt sich<br />
mithilfe der Kartätsche oder dem<br />
Richtscheit erreichen. Nach dem<br />
Anziehen ist die Oberfläche mit<br />
einem nassen Filzbrett oder einer<br />
Schwammscheibe abzufilzen und<br />
anschließend zu glätten. Es ist auch<br />
möglich, <strong>Innenputz</strong>e maschinell<br />
aufzutragen und dann wie beschrieben<br />
weiter zu verarbeiten.<br />
Genauere Informationen dazu<br />
bieten die jeweiligen Hersteller.<br />
Individuelle Oberflächengestaltung<br />
mit <strong>Innenputz</strong>en<br />
Neben der hier beschriebenen Variante<br />
des Glättputzes ist handwerklich<br />
eine Vielzahl weiterer Oberflächenstrukturen<br />
bei <strong>Innenputz</strong>en<br />
möglich. Hier nur eine kurze Zusammenfassung<br />
dazu, genauere<br />
Angaben liefern die Putzhersteller<br />
und die ausführenden Unternehmen:<br />
Spritzputze mit fein oder grob<br />
strukturierter Oberfläche<br />
Rillenputze mit rustikaler Struktur<br />
aus scharf abgezogenen<br />
Rundkörnern<br />
Kratzputze aus eckigen und<br />
scharfkantigen Zuschlägen<br />
Modellierputze mit individueller<br />
Oberflächengestaltung durch<br />
Bürsten, Kellen oder Rollen<br />
Kellenwurf mit mittlerer oder<br />
grober Struktur als handwerklich<br />
anspruchsvoller Putz<br />
Jeder Putz schafft eine wunschgemäße,<br />
atmosphärische Oberflächenstruktur.<br />
Strukturierte <strong>Innenputz</strong>e<br />
lassen sich für einen<br />
einheitlichen Eindruck zusätzlich<br />
mit einem Innenanstrich versehen.<br />
Wandfliesen im Innenbereich<br />
Unsere Wandbaustoffe werden vorrangig<br />
im Dünnbettmörtelverfahren<br />
ausgeführt. Die Wandoberfläche<br />
weist daher nur geringe Maßtoleranzen<br />
auf und erlaubt so das Aufbringen<br />
keramischer Fliesen im<br />
Dünnbettverfahren direkt auf das<br />
Mauerwerk.<br />
Befinden sich die Wandbereiche in<br />
Nasszellen oder sind direktem<br />
Spritzwasser ausgesetzt, schützt<br />
eine Abdichtung des Mauerwerks<br />
vor Feuchtschäden. Anerkannte<br />
Regeln der Technik bzw. das ZDB-<br />
Merkblatt „Hinweise für die Ausführung<br />
von Verbundabdichtungen<br />
mit Bekleidungen und Belägen aus<br />
Fliesen und Platten für den Innenund<br />
Außenbereich“ helfen dabei,<br />
geeignete Maßnahmen zu ergreifen.<br />
Wir empfehlen die Verwendung<br />
herstellerspezifischer Kombinationen<br />
von Abdichtungsstoffen,<br />
Fliesenklebern, Fugenfüllstoffen<br />
und Dichtungsbändern.<br />
Ausführung von Fliesenarbeiten<br />
Vor Beginn der Arbeiten sind die<br />
Wandoberflächen kräftig abzukehren,<br />
um lose Teile, Verunreini-<br />
3<br />
Wandbaustoffe<br />
265
3.6<br />
3.6.1<br />
Folgearbeiten bei <strong>Ytong</strong> Silka Wandbaustoffen<br />
Oberflächenbehandlung innenseitig<br />
gungen und Staub zu entfernen.<br />
Vorhandene Unebenheiten und<br />
Fehlstellen sind auszugleichen,<br />
wobei die dazu verwendeten Materialien<br />
keinen gipshaltigen Mörtel<br />
beinhalten dürfen.<br />
Häufig lassen sich keramische<br />
Fliesen oder Platten einfach und<br />
wirtschaftlich im Dünnbettverfahren<br />
aufbringen. Dazu wird der<br />
Ansetzmörtel mit einer auf den<br />
Fliesenkleber und die Fliesengröße<br />
abgestimmte Zahnkelle direkt auf<br />
die Wand aufgetragen. Bevor der<br />
Kleber eine Haut bildet, werden die<br />
Fliesen im frischen Mörtelbett angedrückt<br />
und ausgerichtet und Bewegungsfugen<br />
in der Verfliesung<br />
fortgeführt. Die Fliesen haften vollflächig<br />
und mit nur geringem Anteil<br />
von Ansetzmörtel am Untergrund,<br />
was insbesondere Flexmörtel nach<br />
DIN 18156 und Dispersionskleber<br />
möglich machen. Sie beinhalten<br />
meist Zusätze, die das Wasserrückhaltevermögen<br />
steigern, so dass die<br />
Wandflächen meist nicht angenässt<br />
oder grundiert werden müssen.<br />
Die Fliesen bzw. Platten sind erst<br />
möglichst spät nach dem Aushärten<br />
des Fliesenklebers mit<br />
wasser- und schmutzabweisendem<br />
Fugenmörtel in der passenden<br />
Farb stellung zu verfugen. Zu den<br />
flankierenden Bauteilen wie Seitenwänden,<br />
Decken und Fußböden ist<br />
eine 10 mm breite Fuge offen zu<br />
lassen und erst später elastoplastisch<br />
zu verschließen. Der Fliesenbelag<br />
sollte nie kraftschlüssig ausgeführt<br />
werden.<br />
Wir verweisen neben den Herstellerangaben<br />
auch auf die Verarbeitungsrichtlinien<br />
der Keramikindustrie<br />
und des Bundesverbandes der<br />
deutschen Bauindustrie, da zahlreiche<br />
und unterschiedlich wirkende<br />
Fliesenkleber erhältlich sind.<br />
Wichtig ist immer eine auf den Untergrund<br />
abgestimmte Variante, bei<br />
dessen Auswahl die DIN 18157 hilfreich<br />
ist. Sie regelt die fachgerechte<br />
Ausführung von Fliesenarbeiten von<br />
der Untergrundprüfung bis zur fertigen<br />
Oberfläche.<br />
Holzpaneele und plattenartige<br />
Wandbekleidungen<br />
Bei der Montage oberflächenfertiger<br />
Holzpaneele oder plattenartiger<br />
Wandbekleidungen auf die<br />
Innenseiten von <strong>Ytong</strong> Porenbeton<br />
oder Silka Kalksandstein empfehlen<br />
wir – aus Gründen der Luftdicht heit<br />
– zunächst einen <strong>Innenputz</strong> aufzubringen.<br />
Eine winddichte Außengestaltung<br />
sichert und ergänzt die<br />
fachgerechte Ausführung. Waren<br />
früher Direktanwendungen üblich,<br />
entsprechen diese längst nicht<br />
mehr den gestiegenen Anforderungen<br />
der aktuellen Energieeinsparverordnung<br />
an die Luftdichtheit.<br />
Sowohl die Ebenheit einer Wandals<br />
auch die einer Putzoberfläche<br />
muss lediglich Basisanforderungen<br />
erfüllen, da der Ebenheitsausgleich<br />
üblicherweise durch eine Ausgleichslattung<br />
erfolgt. Diese wird<br />
abhängig zu der folgenden Wandbekleidung<br />
mit geeigneten Befestigungsmitteln<br />
dauerhaft im Untergrund<br />
verankert. Speziell für <strong>Ytong</strong><br />
Porenbeton gibt es untergeordnete<br />
Befestigungsmittel wie Porenbeton-<br />
Vierkantnägel oder Porenbeton-<br />
Spiralnägel.<br />
Die unterschiedlich großen Holzpaneele<br />
oder plattenartigen Wandbekleidungen<br />
werden anschließend<br />
nach Herstellerangaben auf die<br />
Grundlattung im Innenbereich<br />
montiert.<br />
Anstriche<br />
Stellt der Bauherr keine hohen optischen<br />
Anforderungen, reicht ein<br />
Anstrich bei Innenwänden in Kellerräumen<br />
oder nicht ausgebauten<br />
Dachgeschossen aus. Handelsübliche<br />
Silikat- und Dispersionsfarben<br />
lassen sich direkt auf das Mauerwerk<br />
auftragen und erzeugen ein<br />
farblich einheitliches Bild, ohne die<br />
Struktur der verarbeiteten Steine<br />
und des Mauerwerks zu zerstören.<br />
Werden höhere Ansprüche an Innenanstriche<br />
gestellt, ist zunächst<br />
ein <strong>Innenputz</strong>, anschließend eine<br />
Systembeschichtung nach Erfordernis<br />
aufzutragen, was auch das<br />
Eindringen von Feuchtigkeit und<br />
aggressiven Dämpfen ins Mauerwerk<br />
verhindert.<br />
266 Wandbaustoffe