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Rohstoffnutzung in Niedersachsen - Vero

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6<br />

Dezentraler Abbau — Natur und Landschaft möglichst wenig belasten<br />

NABU und WBN s<strong>in</strong>d sich darüber e<strong>in</strong>ig, dass e<strong>in</strong>e<br />

dezentrale Versorgung der Industrie mit Rohstoffen<br />

Transportwege und damit Umweltbelastungen sowie<br />

den Ausstoß von CO2 m<strong>in</strong>imiert. M<strong>in</strong>eralische Rohstoffe<br />

s<strong>in</strong>d deshalb vor allem regional zu gew<strong>in</strong>nen und<br />

zu verarbeiten. Landestypische Naturwerkste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d<br />

gegenüber weltweiten Importen zu bevorzugen. Weite<br />

Transportwege s<strong>in</strong>d zu vermeiden und der Transport<br />

ist umweltschonend abzuwickeln. Dies bedeutet, dass<br />

e<strong>in</strong>e ausreichende Eigenversorgung auf möglichst<br />

kurzem Wege gesichert werden muss.<br />

Für den WBN ist es zudem e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit,<br />

dass die Rohstoffgew<strong>in</strong>nung stets so umweltschonend<br />

wie möglich zu erfolgen hat. Natur- und Umweltschutz<br />

haben während der Gew<strong>in</strong>nung und der Folgenutzung<br />

e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert, der zukünftig noch gesteigert<br />

werden soll.<br />

Wenn während des Abbaus spontan entstehende<br />

Biotope e<strong>in</strong>em Fortgang der Gew<strong>in</strong>nung nicht entgegenstehen,<br />

sollten diese <strong>in</strong> ihrer Entwicklung nicht<br />

beh<strong>in</strong>dert sondern e<strong>in</strong> längstmöglicher Erhalt zur<br />

Förderung des Natur- und Artenschutzes auf der Fläche<br />

angestrebt werden.<br />

Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung dieser Flächen <strong>in</strong> das Gew<strong>in</strong>nungskonzept<br />

sowie Renaturierungen werden seitens des<br />

WBN und des NABU unterstützt. Die Gleichstellung von<br />

Spontanbiotopen vor Gew<strong>in</strong>nungsbeg<strong>in</strong>n mit denen<br />

während der Gew<strong>in</strong>nung wird vom NABU begrüßt. E<strong>in</strong><br />

Erhalt auf freiwilliger Basis wird vom WBN gefördert.<br />

Ca. 10,5% der Landesfläche sowie 5,6% mar<strong>in</strong>er Bereiche<br />

s<strong>in</strong>d als NATURA 2000-Gebiete ausgewiesen.<br />

Die blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens)<br />

benötigt Rohbodenflächen<br />

E<strong>in</strong>ige dieser Landesflächen s<strong>in</strong>d nicht trotz sondern<br />

ursächlich wegen der Rohstoffgew<strong>in</strong>nung entstanden.<br />

Gerade für e<strong>in</strong>ige besonders zu schützende Arten wie<br />

Uhu, Gelbbauchunke und Kreuzkröte trägt die weitere<br />

Rohstoffgew<strong>in</strong>nung dazu bei, e<strong>in</strong>en günstigeren Erhaltungszustand<br />

zu sichern.<br />

Wo Rohstoffe gewonnen werden, können die Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

für diese Arten günstiger bzw. Grundvoraussetzung<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Rohstoffgew<strong>in</strong>nung und Naturschutz können <strong>in</strong> vielen<br />

Fällen, <strong>in</strong>sbesondere beim Trockenabbau, auf der<br />

gleichen Fläche neben- und mite<strong>in</strong>ander realisiert<br />

werden. Naturschutzmaßnahmen schließen die weitere<br />

Rohstoffgew<strong>in</strong>nung daher nicht grundsätzlich aus. Es<br />

muss geprüft werden, ob die Möglichkeit besteht, die<br />

nötigen Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen zur<br />

Sicherung von NATURA 2000-Gebieten durch abgestimmte<br />

Gew<strong>in</strong>nungskonzepte und Folgenutzungsplanung<br />

umzusetzen. Die Nutzung<br />

darf den Naturschutzzielen nicht widersprechen,<br />

sondern muss e<strong>in</strong>en<br />

Erhalt bzw. e<strong>in</strong>e langfristige positive<br />

Entwicklung darstellen. Der Vertragsnaturschutz<br />

kann zum Schutz<br />

und zur Entwicklung herangezogen<br />

werden, wenn vertraglich e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche<br />

langfristige Sicherung des<br />

Gebietes gewährleistet wird. Dies<br />

sollte e<strong>in</strong>e spätere Unterschutzstellung<br />

nach Beendigung der Nutzung<br />

nicht ausschließen.<br />

Bruno Scheel<br />

E<strong>in</strong> vielfältiger Lebensraummix bei der Renaturierung<br />

bietet vielen Tieren und Pflanzen e<strong>in</strong>e Heimat<br />

Bruno Scheel

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