Rohstoffnutzung in Niedersachsen - Vero
Rohstoffnutzung in Niedersachsen - Vero
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Dezentraler Abbau — Natur und Landschaft möglichst wenig belasten<br />
NABU und WBN s<strong>in</strong>d sich darüber e<strong>in</strong>ig, dass e<strong>in</strong>e<br />
dezentrale Versorgung der Industrie mit Rohstoffen<br />
Transportwege und damit Umweltbelastungen sowie<br />
den Ausstoß von CO2 m<strong>in</strong>imiert. M<strong>in</strong>eralische Rohstoffe<br />
s<strong>in</strong>d deshalb vor allem regional zu gew<strong>in</strong>nen und<br />
zu verarbeiten. Landestypische Naturwerkste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d<br />
gegenüber weltweiten Importen zu bevorzugen. Weite<br />
Transportwege s<strong>in</strong>d zu vermeiden und der Transport<br />
ist umweltschonend abzuwickeln. Dies bedeutet, dass<br />
e<strong>in</strong>e ausreichende Eigenversorgung auf möglichst<br />
kurzem Wege gesichert werden muss.<br />
Für den WBN ist es zudem e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit,<br />
dass die Rohstoffgew<strong>in</strong>nung stets so umweltschonend<br />
wie möglich zu erfolgen hat. Natur- und Umweltschutz<br />
haben während der Gew<strong>in</strong>nung und der Folgenutzung<br />
e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert, der zukünftig noch gesteigert<br />
werden soll.<br />
Wenn während des Abbaus spontan entstehende<br />
Biotope e<strong>in</strong>em Fortgang der Gew<strong>in</strong>nung nicht entgegenstehen,<br />
sollten diese <strong>in</strong> ihrer Entwicklung nicht<br />
beh<strong>in</strong>dert sondern e<strong>in</strong> längstmöglicher Erhalt zur<br />
Förderung des Natur- und Artenschutzes auf der Fläche<br />
angestrebt werden.<br />
Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung dieser Flächen <strong>in</strong> das Gew<strong>in</strong>nungskonzept<br />
sowie Renaturierungen werden seitens des<br />
WBN und des NABU unterstützt. Die Gleichstellung von<br />
Spontanbiotopen vor Gew<strong>in</strong>nungsbeg<strong>in</strong>n mit denen<br />
während der Gew<strong>in</strong>nung wird vom NABU begrüßt. E<strong>in</strong><br />
Erhalt auf freiwilliger Basis wird vom WBN gefördert.<br />
Ca. 10,5% der Landesfläche sowie 5,6% mar<strong>in</strong>er Bereiche<br />
s<strong>in</strong>d als NATURA 2000-Gebiete ausgewiesen.<br />
Die blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens)<br />
benötigt Rohbodenflächen<br />
E<strong>in</strong>ige dieser Landesflächen s<strong>in</strong>d nicht trotz sondern<br />
ursächlich wegen der Rohstoffgew<strong>in</strong>nung entstanden.<br />
Gerade für e<strong>in</strong>ige besonders zu schützende Arten wie<br />
Uhu, Gelbbauchunke und Kreuzkröte trägt die weitere<br />
Rohstoffgew<strong>in</strong>nung dazu bei, e<strong>in</strong>en günstigeren Erhaltungszustand<br />
zu sichern.<br />
Wo Rohstoffe gewonnen werden, können die Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />
für diese Arten günstiger bzw. Grundvoraussetzung<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Rohstoffgew<strong>in</strong>nung und Naturschutz können <strong>in</strong> vielen<br />
Fällen, <strong>in</strong>sbesondere beim Trockenabbau, auf der<br />
gleichen Fläche neben- und mite<strong>in</strong>ander realisiert<br />
werden. Naturschutzmaßnahmen schließen die weitere<br />
Rohstoffgew<strong>in</strong>nung daher nicht grundsätzlich aus. Es<br />
muss geprüft werden, ob die Möglichkeit besteht, die<br />
nötigen Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen zur<br />
Sicherung von NATURA 2000-Gebieten durch abgestimmte<br />
Gew<strong>in</strong>nungskonzepte und Folgenutzungsplanung<br />
umzusetzen. Die Nutzung<br />
darf den Naturschutzzielen nicht widersprechen,<br />
sondern muss e<strong>in</strong>en<br />
Erhalt bzw. e<strong>in</strong>e langfristige positive<br />
Entwicklung darstellen. Der Vertragsnaturschutz<br />
kann zum Schutz<br />
und zur Entwicklung herangezogen<br />
werden, wenn vertraglich e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche<br />
langfristige Sicherung des<br />
Gebietes gewährleistet wird. Dies<br />
sollte e<strong>in</strong>e spätere Unterschutzstellung<br />
nach Beendigung der Nutzung<br />
nicht ausschließen.<br />
Bruno Scheel<br />
E<strong>in</strong> vielfältiger Lebensraummix bei der Renaturierung<br />
bietet vielen Tieren und Pflanzen e<strong>in</strong>e Heimat<br />
Bruno Scheel