IT-Experten - Talsohle erreicht
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<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />
<strong>Talsohle</strong> <strong>erreicht</strong><br />
Arbeitsmarkt-Information<br />
für qualifizierte Fach- und Führungskräfte
"I think there is a world market for maybe five computers."<br />
Thomas Watson, Sr., Gründer von IBM, 1943<br />
„There is no reason anyone would want a computer in their home.“<br />
Ken Olson, Gründer von Digital Equipment, 1977<br />
Herausgeber:<br />
Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV)<br />
- Arbeitsmarkt-Informationsservice (AMS) -<br />
Villemombler Str. 76, 53123 Bonn, Tel.: 0228/713-1292<br />
e-Mail: Bonn-ZAV.ams@arbeitsagentur.de<br />
Postanschrift: 53107 Bonn<br />
(Bestell-Service hier:)<br />
Verfasser:<br />
Dr. Bernhard J. Hohn<br />
Arbeitsmarkt-Informationsservice, ZAV<br />
Tabellen und Grafiken:<br />
Marion Rang<br />
Arbeitsmarkt-Informationsservice, ZAV<br />
Stand: Februar 2004<br />
Arbeitsmarkt-Information 1/2004<br />
Aktualisierung:<br />
Eine kurze Zusammenfassung zum <strong>IT</strong>-Arbeitsmarkt des Jahres 2004 mit zahlreichen<br />
aktualisierten Grafiken enthält die Neuauflage dieser Schrift mit dem<br />
Titel „<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> – Aufschwung beginnt“.<br />
Sie ist im Internet zu finden unter:<br />
www.ba-bestellservice.de<br />
Stichwort <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />
2
Inhaltsverzeichnis<br />
Zusammenfassung .................................................................................... 4<br />
1. Erläuterungen ........................................................................................ 6<br />
2. Allgemeine Trends ................................................................................. 7<br />
3. Die Arbeitgebersicht: das Angebot an Arbeitskräften............................. 10<br />
3.1. Studienanfänger, Studierende, Studienabbrecher und Absolventen ... 10<br />
3.2. Beschäftigte, Bewerber und Arbeitslose............................................. 14<br />
3.3. Probleme bei der Mitarbeitersuche .................................................... 19<br />
3.4. Die Green Card für <strong>IT</strong>-Fachleute.......................................................... 21<br />
4. Die Arbeitnehmersicht: das Stellenangebot für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong>.................... 24<br />
4.1. Tätigkeiten........................................................................................ 24<br />
4.2. Arbeitsplätze in Zahlen ..................................................................... 26<br />
4.2.1. Das Stellenangebot nach Branchen ................................................ 27<br />
4.2.2. Das Stellenangebot nach Funktionen.............................................. 31<br />
4.3. Allgemeine Anforderungskriterien („Skills“) ....................................... 32<br />
4.4. Vergütung für Berufserfahrene........................................................... 35<br />
4.5. Arbeiten im Ausland.......................................................................... 38<br />
4.6. Selbstständigkeit.............................................................................. 43<br />
5. Wichtig für Berufseinsteiger.................................................................. 44<br />
5.1. Stellensuche..................................................................................... 44<br />
5.2. Bewerbung ....................................................................................... 45<br />
5.3. Einstiegsgehälter .............................................................................. 46<br />
Literaturverzeichnis ................................................................................. 48<br />
Abbildungsverzeichnis............................................................................. 49<br />
Verzeichnis von Adressen ........................................................................ 50<br />
Angebote der Bundesagentur für Arbeit .................................................... 54<br />
Verzeichnis lieferbarer Arbeitsmarkt-Informationen ...................................56<br />
Zusammenfassung<br />
Die <strong>Talsohle</strong> der Stellenmeldungen<br />
scheint <strong>erreicht</strong>. 2003 meldeten Arbeitgeber<br />
der Bundesagentur für Arbeit<br />
(BA) nur geringfügig weniger<br />
Stellen zur Besetzung mit <strong>IT</strong>-Fachleuten<br />
als 2002. Seit dem All time high<br />
des Jahres 2000 hatte sich die Zahl<br />
der Offerten von Jahr zu Jahr noch<br />
ungefähr halbiert. Im Vergleich zu<br />
2000 umfasste das Stellenvolumen<br />
2003 nur noch ein Drittel.<br />
Abb. 1:<br />
Trotz der positiven Signale der Stellenseite<br />
bleibt der Arbeitsmarkt im<br />
Ungleichgewicht. Denn die Zahl der<br />
Arbeit Suchenden ist weiter stark gestiegen<br />
- sowohl bei den Neueinsteigern<br />
als auch bei den Berufserfahrenen.<br />
Die Zeiten, in denen einzelne<br />
Arbeitgeber ihr nahezu rund um die<br />
Uhr arbeitendes <strong>IT</strong>-Personal mit Pizza-,<br />
Friseur-Service und anderen Annehmlichkeiten<br />
bei Laune hielten,<br />
werden also auf absehbare Zeit nicht<br />
wiederkehren.<br />
Blicken wir zurück: Der Arbeitsmarkt<br />
für <strong>IT</strong>-Fachleute hatte sich innerhalb<br />
eines Jahres vom Nachfrage- zum<br />
Angebotsmarkt verändert. Am Stichtag<br />
31.12.2000 lagen den Arbeitsämtern<br />
ca. 8.900 Stellenangebote für<br />
ca. 5.700 Bewerber vor. Statistisch<br />
Eckdaten des <strong>IT</strong>-Arbeitsmarktes<br />
Jahr 2001 2002 2003<br />
Offene Stellen 1) 3.621 1.905 1.654<br />
Beschäftigte 2) 151.791 156.777 -<br />
Bewerber 1) 3) 8.661 14.039 18.381<br />
Arbeitslose 1) 3) 2.981 5.132 6.552<br />
Studienanfänger 4) 33.429 30.488 26.915<br />
Studierende 4) 103.026 116.211 122.990<br />
Hochschulabsolventen 5) 5.291 5.899 -<br />
Anmerkung: Zahlen beziehen sich nur auf Akademiker.<br />
1) Bestand der Bundesagentur für Arbeit jeweils Ende Dezember.<br />
2) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte; Bestand jeweils 30.6.;<br />
Zahlen für 2003 lagen noch nicht vor.<br />
3) Die verwendeten Begriffe Bewerber und Arbeitslose sind nicht identisch. Als<br />
Bewerber werden auch Arbeitsuchende gezählt, die eine Beschäftigung haben.<br />
4) Wintersemester 1999/2000, 2000/2001, 2001/2002; Studiengänge wie unter 5).<br />
5) Informatik, Wirtschafts-, technische/Ingenieur-, Medien-, Medizin-, Bioinformatik;<br />
Winter- plus Sommersemester; ohne Promotion; Zahlen für 2003 lagen nicht vor.<br />
Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Statistisches Bundesamt<br />
gesehen kamen auf 100 Bewerber<br />
156 offene Stellen. Nur ein Jahr später<br />
hatte sich die Relation in ihr Gegenteil<br />
verkehrt. Sie betrug nur noch<br />
100 zu 42. Ein weiteres Jahr später,<br />
Ende 2002, konkurrierten 100 Be-<br />
3<br />
4
werber um 14 offene Stellen; am<br />
31.12.2003 um 9.<br />
Ältere <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> berührte die Arbeitsmarktentwicklung<br />
allerdings<br />
kaum. Die Zahl der arbeitslosen älteren<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> ist seit vielen Jahren<br />
stabil. Umgekehrt fällt auf, dass die<br />
Zahl der Arbeitslosen wächst, je jünger<br />
die betrachtete Gruppe ist. Dafür<br />
gibt es gleich mehrere Gründe: zum<br />
einen den Kündigungsschutz, der ältere<br />
Arbeitnehmer besser schützt als<br />
jüngere. Zum anderen waren die jüngeren<br />
Neueinsteiger oft Quereinsteiger.<br />
Wegen ihrer fachlichen Inflexibilität<br />
entließen die Unternehmen sie<br />
als erste.<br />
Abb. 2:<br />
Wie jede Medaille hat auch diese<br />
zwei Seiten: Arbeitgeber können aus<br />
mehr gut qualifizierten Bewerbern<br />
den geeigneten Kandidaten auswählen.<br />
Also: nach wie vor sehr gute<br />
Zeiten für Einstellungswillige!<br />
5<br />
1.851<br />
3.455<br />
6.019 5.894 5.744<br />
5.093<br />
4.651<br />
Stellen-Bewerber-Relation für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> drastisch verändert<br />
- Bestand jeweils 31.12. -<br />
Offene Stellen<br />
7.256 7.285<br />
8.935<br />
3.621<br />
8.661<br />
14.039<br />
1.905 1.654<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
Bewerber<br />
18.381<br />
© 2004, BA-AMS<br />
Die Signale des Arbeitsmarktes wirkten<br />
sich unmittelbar auf die dafür<br />
sehr sensiblen Studierwilligen aus.<br />
Nach mehreren Jahren des - zum Teil<br />
stürmischen - Zuwachses ging die<br />
Zahl der Studienanfänger in den Wintersemestern<br />
2001/2002 und 2002/<br />
2003 um ca. zehn Prozent jeweils<br />
gegenüber den Vorjahren zurück. Die<br />
in dieser Zeit erscheinenden Medienberichte<br />
über den langfristigen Wert<br />
eines Informatikstudiums verfehlten<br />
ihre Absicht nicht. Denn die Anfängerzahlen<br />
nahmen zuletzt wieder zu.<br />
Wegen der nur flachen Delle bei den<br />
Anfängerzahlen wuchs die Zahl der<br />
Studierenden weiter. Die Zahl der auf<br />
den Arbeitsmarkt drängenden Absolventen<br />
wird also auch in den nächsten<br />
Jahren noch wachsen. Der Nachwuchsmangel<br />
ist vorerst gebannt.<br />
Dafür sprechen auch die Arbeitslosmeldungen<br />
der Inhaber von Green<br />
Cards.<br />
1. Erläuterungen<br />
Gegenstand der vorliegenden Broschüre<br />
ist der Arbeitsmarkt für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />
mit akademischem Abschluss.<br />
Es geht also auch, aber<br />
nicht nur um Informatiker.<br />
Ziel ist es, Angebot und Nachfrage<br />
dieses Teilarbeitsmarktes und die<br />
wichtigsten Einflussgrößen darzustellen.<br />
Die Broschüre beschreibt einerseits<br />
die aktuelle Lage 1 . Andererseits<br />
zeigt sie auch mittel- und langfristig<br />
wirkende Zusammenhänge<br />
auf. Damit nutzt sie auch noch den<br />
Studierenden, die erst in einigen Jahren<br />
eine Arbeitsstelle suchen.<br />
Zielgruppen der Broschüre sind<br />
- Studierende und Hochschulabsolventen<br />
der diversen Informatik<br />
und anderer Studiengänge,<br />
- Arbeitgeber,<br />
- Arbeitnehmer,<br />
die sich für den <strong>IT</strong>-Arbeitsmarkt interessieren.<br />
Als Informatiker gelten hier Absolventen<br />
sowohl des ca. fünfzig Jahre<br />
1<br />
Jährlich aktualisierte Informationen<br />
zum Akademikerarbeitsmarkt<br />
insgesamt und zu seinen<br />
einzelnen Teilen enthalten die<br />
Jahresberichte „Der Arbeitsmarkt<br />
für besonders qualifizierte Fachund<br />
Führungskräfte“, herausgegeben<br />
von der Zentralstelle für<br />
Arbeitsvermittlung.<br />
Internet: www.arbeitsagentur.de,<br />
Service von A bis Z > Presse und<br />
Statistik > Arbeitsmarktberichte<br />
alten Studienganges „Informatik“ als<br />
auch von so genannten „Bindestrichstudiengängen“<br />
wie Bio-, Ingenieur-,<br />
Medien-, Medizin-, Wirtschaftsinformatik<br />
usw. Manche wie<br />
etwa die Bioinformatik werden erst<br />
seit wenigen Jahren angeboten.<br />
<strong>IT</strong>-Fachleute umfassen in dieser Broschüre<br />
außer den oben erwähnten<br />
Informatikern zusätzlich Absolventen<br />
anderer Studiengänge, die durch Berufspraxis<br />
und/oder Fortbildung entsprechendes<br />
Fachwissen erworben<br />
haben. Tätigkeiten sind z.B. Systemanalyse,<br />
System- und Anwendungsprogrammierung,<br />
Administration, Beratung,<br />
Vertrieb, <strong>IT</strong>-Projektleitung.<br />
Einbezogen sind neben den reinen<br />
Fachkräften auch Personen mit Führungsaufgaben.<br />
Charakteristisch für<br />
eine Querschnittstechnologie wie die<br />
Informationstechnik ist die große<br />
Zahl der Quereinsteiger. Das sind<br />
Beschäftigte, die sich nicht über ein<br />
Informatikstudium, sondern auf einem<br />
anderen Weg für ihren <strong>IT</strong>-Job<br />
qualifiziert haben. Absolventen verwandter<br />
Studiengänge wie Elektrotechnik-<br />
oder Maschinenbauingenieure<br />
sind unter den Quereinsteigern<br />
am häufigsten vertreten. In Frage<br />
kommt aber nahezu jedes Studienfach,<br />
wenn Bewerber die erforderlichen<br />
<strong>IT</strong>-Qualifikationen oder das Potential<br />
dazu mitbringen.<br />
Der Aufbau dieser Schrift spiegelt die<br />
zum Teil unterschiedlichen Interessen<br />
von Arbeitnehmern, Arbeitgebern<br />
und Berufseinsteigern wider.<br />
6
Nach dem folgenden, zweiten Kapitel,<br />
welches allgemeine Trends des<br />
<strong>IT</strong>-Arbeitsmarktes beschreibt, nimmt<br />
das dritte Kapitel die Perspektive der<br />
Arbeitgeber ein. Es geht um Aussagen<br />
zum Angebot an Arbeitskräften.<br />
Die Spannweite reicht von den Studienanfängern,<br />
Studierenden und<br />
Absolventen über die Beschäftigten<br />
und Bewerber bis hin zu den Arbeitslosen.<br />
Dieses Kapitel geht auf<br />
Probleme bei der Mitarbeitersuche<br />
ein und beschreibt die Entwicklung<br />
des Green Card-Programms, eine von<br />
vielen Möglichkeiten, Mitarbeiter zu<br />
gewinnen.<br />
Im vierten Kapitel stehen die Interessen<br />
der Arbeitnehmer im Mittelpunkt.<br />
Wer Informationen über Tätigkeiten<br />
und Arbeitsplätze von <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />
aus qualitativer wie quantitativer<br />
Sicht sucht, über Anforderungskriterien<br />
und die Vergütung, über<br />
Selbstständigkeit und das Arbeiten<br />
im Ausland, der kommt hier auf seine<br />
Kosten.<br />
>> Der Bundeskanzler schaltet sich ein.<br />
Im fünften und letzten Kapitel dreht<br />
sich alles um den Berufseinstieg.<br />
Wie finde ich eine Arbeitsstelle Wie<br />
bewerbe ich mich Was muss ich ü-<br />
ber das Einstiegsgehalt wissen Das<br />
sind die Fragen, die hier beantwortet<br />
werden.<br />
Im Anhang runden eine Liste relevanter<br />
(Internet-)Adressen sowie Hinweise<br />
auf weitere Leistungen der<br />
Bundesagentur für Arbeit das Informationsangebot<br />
ab.<br />
Informationsgrundlage waren<br />
- allgemein zugängliche Quellen<br />
(Fachliteratur, Wirtschaftspresse,<br />
Internet),<br />
- <strong>Experten</strong>interviews,<br />
- interne Statistiken der Bundesagentur<br />
für Arbeit,<br />
- externe Statistiken (insbesondere<br />
des Statistischen Bundesamtes)<br />
sowie<br />
- das Know-how der Berater und<br />
Vermittler aus der Zentralstelle für<br />
Arbeitsvermittlung (ZAV) und den<br />
mehr als sechzig Hochschulteams<br />
der Bundesagentur für Arbeit.<br />
2. Allgemeine Trends<br />
Nur wenige Teilarbeitsmärkte stehen<br />
so sehr im öffentlichen Interesse wie<br />
der für Informatiker und andere <strong>IT</strong>-<br />
Fachleute. Noch nie wurde eine einzelne<br />
berufliche Qualifikation so<br />
sehr als der Engpass unserer Volkswirtschaft<br />
empfunden, dass sich ein<br />
Bundeskanzler persönlich dieser Berufsgruppe<br />
annahm. Die Ursache<br />
liegt auf der Hand: Mit der überaus<br />
rasanten technischen Entwicklung<br />
der elektronischen Datenverarbeitung<br />
stieg in demselben Tempo auch<br />
die Nachfrage nach Fachleuten, die<br />
in der Lage waren, einerseits die vorhandene<br />
Informationstechnologie in<br />
Anwendungen umzusetzen und diese<br />
weiter zu entwickeln und andererseits<br />
umgekehrt den wachsenden<br />
Anforderungen der Anwender entsprechende<br />
Informationstechnologien<br />
zur Verfügung zu stellen. Bei<br />
diesem Tempo hatte das deutsche<br />
Ausbildungssystem keine Chance,<br />
die quantitative und qualitative<br />
Nachfrage nach geeigneten Kräften<br />
zu befriedigen. Bester Beweis dafür<br />
waren die ungewöhnlich hohen Gehälter,<br />
die die Arbeitgeber nicht nur<br />
Absolventen ohne Berufserfahrung,<br />
sondern auch Studienabbrechern<br />
oder Personen mit einem nur sehr<br />
schmalen <strong>IT</strong>-Wissen zahlten, und die<br />
hohen Studienabbrecherzahlen.<br />
Letztere waren nur zum Teil auf die<br />
hohen Anforderungen des Informatikstudiums<br />
zurückzuführen. Ein weiterer<br />
wichtiger Grund war jahrelang,<br />
dass interessante Jobs mit lukrativen<br />
Einkommen und hoffnungsfrohen<br />
Entwicklungsperspektiven die Studierenden<br />
scharenweise aus den<br />
Hörsälen in die Unternehmen oder in<br />
die Selbstständigkeit lockten 2 . Warum<br />
noch sich mit Studium und Examen,<br />
BAföG und schlecht bezahlten<br />
Studentenjobs quälen, wenn der<br />
Traumjob auch einfacher zu haben<br />
war<br />
Den bis dahin nicht aufschnürbaren<br />
gordischen Knoten zahlreicher Fragen<br />
-- Gibt es in Deutschland einen<br />
Informatikermangel, Wie viele Informatiker<br />
fehlen der heimischen<br />
Wirtschaft, Wer hat den Mangel zu<br />
verantworten, Wie und wann ist die<br />
Lücke zu schließen usw. - durchschlug<br />
der damalige Bundeskanzler<br />
Gerhard Schröder auf der CeB<strong>IT</strong> am<br />
23. Februar 2000 in Hannover: Er gab<br />
bekannt, dass es notwendig sei,<br />
2<br />
So auch HEUBLEIN u.a., Studienabbruchstudie,<br />
S. 29 und 32,<br />
und HIELLE, Informatiker.<br />
„kurzfristig ausländische <strong>IT</strong>-Spitzenfachkräfte,<br />
ich denke hier vor allem<br />
an Fachkräfte aus Indien und Osteuropa,<br />
nach Deutschland zu holen“ 3 .<br />
In der Folge startete die Bundesagentur<br />
für Arbeit am 1. August 2000 das<br />
zunächst für drei Jahre geltende und<br />
inzwischen bis zum 31.12.2004 verlängerte<br />
Green Card-Programm für <strong>IT</strong>-<br />
Fachkräfte 4 .<br />
Im Laufe des Jahres 2000 wich die<br />
herrschende <strong>IT</strong>-Euphorie allerdings<br />
schon der zunächst noch vorsichtigen,<br />
später zunehmend nachhaltigeren<br />
Ernüchterung. Wegen der weltwirtschaftlichen<br />
Unsicherheiten und<br />
der binnenwirtschaftlichen Konjunkturschwäche<br />
gilt seit dem auch für <strong>IT</strong>-<br />
Projekte nicht mehr das olympische<br />
Motto „Dabei sein ist alles“. Die Entscheider<br />
wollen auch auskömmliche<br />
Gewinne sehen. Über diese Messlatte<br />
springt nur ein Teil der geplanten<br />
Projekte. Der andere Teil verschwindet<br />
in der Schreibtischschublade<br />
oder erblickt das Licht der<br />
Realisierung in einer schlankeren Variante.<br />
Anwender mit eigenen <strong>IT</strong>-Abteilungen<br />
hoffen auch, durch Outsourcing<br />
Kosten zu senken oder<br />
doch zumindest flexibler zu gestalten.<br />
Inzwischen macht ein weiteres<br />
Modewort die Runde: „Offshoring“.<br />
Damit ist die Verlagerung von <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleistungen in Niedriglohnländer<br />
gemeint. Das bekannteste ist In-<br />
3<br />
SCHRÖDER, Eröffnungsfeier.<br />
4<br />
Siehe Kapitel 3.4. „Die Green<br />
Card für <strong>IT</strong>-Fachleute“.<br />
Neuer Trend: Offshoring
dien, gefolgt von Russland. Mit der<br />
Osterweiterung der EU werden weitere<br />
Länder hinzukommen. Offshoring<br />
- in England und den USA schon<br />
etabliert - wird auch für deutsche Unternehmen<br />
mehr und mehr zu einer<br />
interessanten Alternative.<br />
>> <strong>IT</strong>-Stellen in allen Branchen<br />
9<br />
Mittlerweile hat sich die Nachfrage<br />
nach <strong>IT</strong>-Produkten und Dienstleistungen<br />
stabilisiert; zum Teil verursacht<br />
durch die schlichte Notwendigkeit,<br />
Ersatz für veraltete <strong>IT</strong>-Produkte<br />
zu beschaffen. Zahlreiche<br />
Marktforscher rechnen ab der zweiten<br />
Hälfte des Jahres 2004 darüber<br />
hinaus mit einer Erholung. Für einen<br />
neuerlichen Hype fehlen allerdings<br />
die Anzeichen. Auf absehbare Zukunft<br />
werden Unternehmen also Stellen-<br />
und Bewerberprofil genau vergleichen,<br />
Anfängern keine Traumgehälter<br />
bieten und eher zurückhaltend<br />
Personal einstellen. Dennoch<br />
braucht es keine prophetischen Gaben,<br />
um <strong>IT</strong>-Fachleuten eine gute Zukunft<br />
vorherzusagen. Hat doch die <strong>IT</strong><br />
inzwischen weite Teile der Wirtschaft<br />
durchdrungen. Sie ist zu einer echten<br />
Querschnittstechnologie geworden.<br />
Ähnlich wie Wirtschaftswissenschaftler<br />
und Juristen finden <strong>IT</strong>-<br />
Fachleute deshalb nicht nur in der <strong>IT</strong>-<br />
Branche, sondern auch in allen anderen<br />
Branchen ihren Arbeitsplatz.<br />
Wegen der großen Zahl solcher Arbeitsplätze<br />
reicht schon die übliche<br />
Personalfluktuation aus, regelmäßig<br />
eine Fülle offener <strong>IT</strong>-Arbeitsstellen zu<br />
erzeugen. Wenn die Arbeitgeber außerdem<br />
- dies wird mit anziehenden<br />
<strong>IT</strong>-Konjunktur immer wahrscheinlicher<br />
- neue Arbeitsstellen für <strong>IT</strong>-<br />
Fachleute schaffen, wird das Gleichgewicht<br />
von Angebot und Nachfrage<br />
auf diesem Arbeitsmarkt wieder in<br />
greifbare Nähe rücken. Dafür sind<br />
gegenwärtig schon erste Anzeichen<br />
zu erkennen. So ging die Zahl der<br />
den Arbeitsagenturen gemeldeten offenen<br />
<strong>IT</strong>-Stellen im Jahr 2003 kaum<br />
noch zurück. Im Gegensatz dazu hatten<br />
sich die Stellenmeldungen in den<br />
Vorjahren mehr oder weniger regelmäßig<br />
halbiert.<br />
Schließlich ist zu vermuten, dass<br />
sich mit Beginn des neuen Jahrzehnts<br />
- ein für die Studienanfänger<br />
von heute durchaus interessanter<br />
Zeitraum - wegen der auf den Arbeitsmarkt<br />
kommenden geburtenschwachen<br />
Jahrgänge der demografische<br />
Faktor bemerkbar machen<br />
wird; es sei denn, die Politik steuert<br />
mit entsprechenden Maßnahmen<br />
dagegen (z.B.: Familien- und Bildungspolitik<br />
zur Steigerung der deutlich<br />
unterdurchschnittlichen Erwerbstätigkeit<br />
von Frauen gerade im<br />
<strong>IT</strong>-Bereich, Zuwanderungspolitik, um<br />
gezielt junge <strong>IT</strong>-Fachkräfte nach<br />
Deutschland zu holen und dort zu<br />
halten, Erhöhung des Renteneintrittsalters).<br />
3. Die Arbeitgebersicht: das<br />
Angebot an Arbeitskräften<br />
3.1. Studienanfänger, Studierende,<br />
Studienabbrecher<br />
und Absolventen<br />
Abb. 3:<br />
64,5%<br />
20,1%<br />
Die Zahl der Studienanfänger in den<br />
am stärksten besetzten Studiengängen<br />
der Informatik 5 hatte sich - vom<br />
Wintersemester 1995/1996 aus gerechnet<br />
- bis zum Höhepunkt des <strong>IT</strong>-<br />
Booms im Jahr 2000 innerhalb von<br />
fünf Jahren beinahe verdreifacht. Im<br />
Wintersemester 2001/2002 lag sie<br />
erstmals seit Jahren wieder niedriger<br />
als im Vorjahressemester (minus<br />
neun Prozent). Das folgende Wintersemester<br />
2002/2003 bestätigte mit<br />
einem erneuten Rückgang von minus<br />
5<br />
Es handelt sich um Informatik,<br />
Wirtschafts-, Medizin-, Medien-,<br />
Bio- und technische bzw. Ingenieurinformatik.<br />
6,7% 6,2%<br />
zwölf Prozent diese Tendenz. Dem<br />
konnte sich mit einem Plus von 15<br />
Prozent nur die Medieninformatik<br />
widersetzen. Mit 1.800 Studienanfängern<br />
löste sie die technische bzw.<br />
Ingenieursinformatik als drittbeliebtester<br />
Informatikstudiengang ab.<br />
Studienanfänger beliebter Informatik-Studiengänge im WS 2002/2003<br />
Technische,<br />
Ing.-informatik<br />
1,7% 0,8%<br />
Informatik Wirtschaftsinformatik<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Medieninformatik<br />
Bioinformatik<br />
Medizininformatik<br />
© 2004, BA-AMS<br />
Wegen der Parallelität zur Entwicklung<br />
der <strong>IT</strong>-Konjunktur liegt der<br />
Schluss nahe, dass sich die Studieninteressierten<br />
in einem sehr hohen<br />
Maße von der aktuellen Arbeitsmarktsituation<br />
beeinflussen<br />
ließen, als sie sich zunächst für und<br />
später gegen das Fach Informatik<br />
entschieden. Das Interesse am und<br />
die Eignung für das Studienfach mit<br />
seinen spezifischen Anforderungen<br />
spielten in vielen Fällen - leider - offenbar<br />
keine Rolle. Um Studieninteressierten<br />
rechtzeitig zu signalisieren,<br />
was sie im Studium erwartet und<br />
ob sie über ausreichend Talent und<br />
Wissen verfügen, haben inzwischen<br />
einige Informatiklehrstühle Hürden<br />
10
errichtet. Sie reichen von freiwilligen<br />
Tests auf ihrer Homepage über eine<br />
Pflichteignungsprüfung bis hin zum<br />
lokalen Numerus clausus.<br />
Abb. 4:<br />
Auch die Zahl der Studierenden in<br />
den oben genannten Informatikstudiengängen<br />
ist in den letzten Jahren<br />
kräftig gewachsen. Da sich Veränderungen<br />
bei den Studienanfängerzahlen<br />
erst mit zeitlicher Verzögerung<br />
auf die Studierendenzahlen<br />
auswirken, machte sich der jüngste<br />
Rückgang der Studienanfängerzahlen<br />
noch nicht bemerkbar. Der Anstieg<br />
von knapp 67.400 des Wintersemesters<br />
1995/1996 auf 123.000<br />
im Wintersemester 2002/2003 bedeutet<br />
eine Zunahme von 82 Prozent.<br />
Die reinen Informatiker stellten<br />
dabei einen Anteil von 66 Prozent.<br />
Wegen der Einführung neuer doppelt<br />
qualifizierender Studiengänge (z.B.<br />
Bio- und Medieninformatik) sinkt<br />
11<br />
dieser Anteil in den letzten Jahren<br />
stetig. Im Wintersemester 1995/<br />
1996 hatte er noch bei 73 Prozent<br />
gelegen.<br />
Studierende beliebter Informatik-Studiengänge im WS 2002/2003<br />
66,4%<br />
Informatik<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
20,6%<br />
6,0%<br />
Technische/<br />
Ing.-informatik<br />
4,8%<br />
1,0% 1,1%<br />
Je nach Studiengang entwickelten<br />
sich die Studierendenzahlen in den<br />
Universitäten anders als in den<br />
Fachhochschulen. Im wichtigsten<br />
Studiengang, der Informatik, konn-<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
Medieninformatik<br />
Medizininformatik<br />
Bioinformatik<br />
© 2004, BA-AMS<br />
Besonders stark war der Zuwachs bei<br />
den Wirtschaftsinformatikern. Zwischen<br />
den Wintersemestern<br />
1995/1996 und 2002/2003 erhöhte<br />
sich ihre Zahl um 124 Prozent. Der<br />
vergleichsweise junge Studiengang<br />
der Medieninformatik erlebte in<br />
demselben Zeitraum einen geradezu<br />
rasanten Aufstieg von 400 auf fast<br />
6.000 Studierende. Als eigenständigen<br />
Studiengang gab es die Bioinformatik<br />
1995/1996 überhaupt noch<br />
nicht.<br />
ten die Fachhochschulen zwischen<br />
1995/1996 und 2002/2003 einen<br />
Zuwachs von 108 Prozent bei den<br />
Studierendenzahlen verbuchen. Die<br />
Universitäten mussten sich dagegen<br />
mit einem Plus von 86 Prozent begnügen.<br />
Damit stellen die Fachhochschulen<br />
inzwischen 30 Prozent der<br />
Informatikstudenten. Ihr Anteil hatte<br />
vor zehn Jahren erst bei einem Fünftel<br />
gelegen.<br />
Der am zweithäufigsten frequentierte<br />
Studiengang, die Wirtschaftsinformatik,<br />
ist traditionell eine Domäne der<br />
Fachhochschulen. Diese stellen seit<br />
vielen Jahren 50 oder mehr Prozent<br />
der Studierenden dieses Studiengangs.<br />
Der Zuwachs an Studierenden<br />
betrug dort zwischen 1995/1996<br />
und 2002/2003 138 Prozent. Die U-<br />
niversitäten verzeichneten allerdings<br />
einen Anstieg von 155 Prozent.<br />
Nach der „Studienabbruchstudie<br />
2002“ der Hochschul-Informations-<br />
System GmbH beendeten mehr als<br />
die Hälfte derjenigen, die ihre Universitätslaufbahn<br />
mit einem Informatikstudium<br />
begannen, dieses Studium<br />
nicht. Die exakte Schwundquote<br />
betrug 53 Prozent. Sie setzt<br />
sich zusammen aus 37 Prozent, die<br />
ihr Studium insgesamt abbrachen<br />
und weiteren 16 Prozent, die zu einem<br />
anderen Studienfach wechselten.<br />
Den Schwund glichen die aus<br />
anderen Fächern Zuwandernden (10<br />
Prozent) nur zu einem kleinen Teil<br />
aus. An Universitäten gehört das<br />
Studium der Informatik damit zu den<br />
Studienfächern mit den höchsten<br />
Abbruchquoten. Die durchschnittliche<br />
Studienabbruchquote für alle<br />
Fächer betrug nämlich lediglich 24<br />
Prozent. Die Wechslerquote von<br />
durchschnittlich 16 Prozent entsprach<br />
exakt derjenigen des Fachs<br />
Informatik. Die durchschnittliche<br />
Zuwandererquote lag mit 13 Prozent<br />
über der informatikspezifischen 6 .<br />
FH-Absolventen: mehr Durchhaltevermögen
ches als vielmehr das Studium eines<br />
bestimmten Faches die Studienentscheidung<br />
bestimmt.<br />
Abb. 5:<br />
Eine Vielzahl der Studienabbrüche<br />
aus den Informatik- und Elektrotechnikstudiengängen<br />
dürfte im Boom<br />
der New Economy auf lukrative Stellenangebote<br />
zurückzuführen gewesen<br />
sein. Allerdings gilt: Je weniger<br />
Berufsjahre, desto größer ist für Studienabbrecher<br />
die Gefahr, in wirtschaftlich<br />
schwächeren Zeiten seinen<br />
Arbeitsplatz zu verlieren und<br />
längere Zeit arbeitslos zu bleiben.<br />
Von Absolventen mit breitem Fachwissen<br />
trennen sich die Unternehmen<br />
nämlich zuletzt. Schließlich<br />
handelt es sich um wertvolles Humanvermögen.<br />
Dies im späteren Aufschwung<br />
neu aufzubauen, ist für die<br />
Unternehmen mit erheblichem finanziellen<br />
und zeitlichen Aufwand verbunden.<br />
Das Studium zugunsten<br />
kurzfristig lukrativer Stellenangebote<br />
abzubrechen, kann also langfristig<br />
zu beruflichen Problemen führen.<br />
Wenn immer möglich, sollten Studie-<br />
Bestandene Prüfungen beliebter Informatik-Studiengänge im Jahr 2002<br />
62,2%<br />
Informatik<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
23,6%<br />
7,7%<br />
Technische/<br />
Ing.-informatik<br />
5,4%<br />
1,1%<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
Medieninformatik<br />
Medizininformatik<br />
© 2004, BA-AMS<br />
rende der genannten Studienrichtungen<br />
ihr Studium abschließen.<br />
Noch dominieren die klassischen<br />
Diplom-Abschlüsse die Abgängerzahlen.<br />
Die Zahlen der Bachelor- und<br />
Master-Absolventen sind bisher vernachlässigbar<br />
gering; sie zeigen<br />
- insbesondere beim Bachelor - rasante<br />
Zuwächse. Den seit 1998 zu<br />
beobachtenden Sinkflug der Absolventenzahlen<br />
des Studiengangs Informatik<br />
konnte das Jahr 2002 8<br />
stoppen. 2002 verließen sieben Prozent<br />
mehr Diplomierte die Hochschulen.<br />
Besonderen Anteil daran hatten<br />
die Fachhochschulen. Hier machte<br />
8<br />
Aktuellere Zahlen lagen bei Redaktionsschluss<br />
nicht vor.<br />
sich der seit einigen Jahren zu beobachtende<br />
und wegen der kürzeren<br />
Studienzeit schneller wirksam werdende<br />
Zuwachs der Studierendenzahlen<br />
besonders bemerkbar. Fachhochschulen<br />
verliehen 2002 fast 20<br />
Prozent mehr Diplome als im Jahr zuvor.<br />
Die Zahl der diplomierten Wirtschaftsinformatiker<br />
<strong>erreicht</strong>e 1995<br />
ihren vorläufigen Höhepunkt. Bis<br />
zum Jahr 2000 pendelte dann die<br />
Zahl der Examinierten zwischen<br />
1.050 und 1.200. Das Jahr 2002<br />
konnte mit plus zehn Prozent die<br />
steigende Tendenz aus dem Jahr<br />
2001 (plus zwölf Prozent) bestätigen.<br />
Fast 1.400 Wirtschaftinformatiker<br />
verließen nach erfolgreichem Abschluss<br />
die Hochschulen. Davon kamen<br />
60 Prozent aus den Fachhochschulen.<br />
Abb. 6:<br />
5.108<br />
7.519<br />
3.2. Beschäftigte, Bewerber<br />
und Arbeitslose<br />
Im Jahr 2002 waren in Deutschland<br />
448.000 <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> (Akademiker<br />
und Nichtakademiker) sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigt. Davon<br />
waren nur ein Fünftel Frauen. Einen<br />
Hochschulabschluss konnte ein gutes<br />
Drittel vorweisen. 21 Prozent arbeiteten<br />
in der Industrie, die übrigen<br />
bei Dienstleistern.<br />
In der zweiten Hälfte der Neunziger<br />
Jahre suchten zum Stichtag Ende Dezember<br />
immer weniger <strong>IT</strong>-Fachleute<br />
über die Bundesagentur für Arbeit<br />
eine Arbeitsstelle. Die exzellent laufende<br />
<strong>IT</strong>-Konjunktur ließ die Zahl der<br />
Bewerber von 1996 bis 2000 um 20<br />
Prozent auf 5.700 zurückgehen. Als<br />
dem <strong>IT</strong>-Boom die Luft ausging, stieg<br />
ihr Vermittlungsbedarf steil an - von<br />
2000 auf 2001 um 51 Prozent, von<br />
2001 auf 2002 um 62 Prozent und<br />
Starke Zunahme von Bewerbern ohne Berufserfahrung<br />
- Bestand jeweils 31.12. -<br />
mit Berufserfahrung<br />
636<br />
ohne Berufserfahrung<br />
1.142<br />
11.486<br />
2.553<br />
15.189<br />
2000 2001 2002 2003<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
© 2004, BA-AMS<br />
3.192<br />
13<br />
14
von 2002 auf 2003 um 31 Prozent<br />
auf 18.400 <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong>. Der Anteil<br />
der arbeitslosen an allen <strong>IT</strong>-Bewerbern<br />
hat 2003 nach einem zwischenzeitlichen<br />
Anstieg wieder zum Wert<br />
früherer Jahre zurückgefunden. Er betrug<br />
Ende Dezember 69 Prozent. Umgekehrt<br />
ist der Anteil der Bewerberinnen<br />
von 24 auf 18 Prozent zurückgegangen.<br />
Die Anteile der Universitäts-<br />
(knapp 60 Prozent) wie der FH-<br />
Absolventen (gute 40 Prozent) sind<br />
in den vier Jahren stabil geblieben.<br />
Deutlich überproportional ist die<br />
Zahl der Bewerber ohne Berufserfahrung<br />
gestiegen. Lag sie Ende 2000<br />
erst bei 600, stieg ihre Zahl innerhalb<br />
von drei Jahren um mehr als das<br />
Fünffache auf 3.200. Ihr Anteil an allen<br />
Bewerbern stieg von elf auf 17<br />
Prozent. Im letzten Jahr hatte er allerdings<br />
noch höher gelegen (18 Prozent).<br />
>> Was <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> sich wünschen: attraktive<br />
Arbeitsaufgaben<br />
Solange im Boom die Steigerung des<br />
Gehalts im laufenden Job oder per<br />
Stellenwechsel leicht möglich war,<br />
stand ein hohes Gehalt ganz oben<br />
auf der Wunschliste der Bewerber.<br />
Im Abschwung veränderten sich die<br />
Ansprüche. Das Absolventenbarometer<br />
des Marktforschers trendence<br />
(www.trendence.de) zeigte Mitte<br />
2003, was 5.136 zukünftige <strong>IT</strong>-Berufseinsteiger<br />
von ihrem Arbeitgeber<br />
erwarten. Auf einer Skala von plus<br />
drei (sehr wichtig) bis minus drei<br />
(unwichtig) führten „Attraktivität der<br />
Arbeitsaufgaben“ und „Kollegialität“<br />
mit einem Wert knapp über zwei die<br />
15<br />
Wunschliste an. „Sicherheit der Anstellung“<br />
rangierte knapp dahinter<br />
auf Platz drei. Auf Platz vier landete<br />
das Einstiegsgehalt mit einem Wert<br />
zwischen null und eins. Befragt nach<br />
den wichtigsten beruflichen Zielen<br />
nannten die Teilnehmer „praktische<br />
Weiterbildung“, ein „langfristiges<br />
Verdienstpotenzial“ und eine „sichere<br />
Anstellung“. Im Schnitt wollten<br />
sie 43 Stunden pro Woche arbeiten<br />
und ein Jahresgehalt von 42.600 Euro<br />
verdienen. Die beliebteste Tätigkeit<br />
war das Programmieren, gefolgt<br />
von den Aufgabenfeldern „Forschung<br />
und Wissenschaft“ sowie<br />
„Entwicklung/Konstruktion“. Die Liste<br />
der gefragtesten Arbeitgeber liest<br />
sich überwiegend wie das who is<br />
who deutscher Großunternehmen.<br />
Der Beliebtheit des Aufgabenfeldes<br />
„Forschung und Wissenschaft“ entspricht,<br />
dass mit der Fraunhofer-Gesellschaft<br />
(Platz 3), der Max-Planck-<br />
Gesellschaft (11), der European<br />
Space Agency (16) und dem Deutschen<br />
Zentrum für Luft- und Raumfahrt.e.V.<br />
(17) vier Forschungseinrichtungen<br />
vordere Plätze belegen.<br />
Eine Online-Befragung bei 1.265 Informatik-Studenten<br />
im Jahr 2002 9<br />
brachte ein ähnliches Ergebnis. Ganz<br />
oben auf der Wunschliste standen<br />
eine herausfordernde und abwechslungsreiche<br />
Tätigkeit, gute Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />
selbstständiges<br />
Arbeiten und ein sicherer Arbeitsplatz.<br />
Aus dem Rennen um die<br />
Frage, welches die beliebteste Bran-<br />
9<br />
Vgl. NERDINGER/BAASNER, Erwartungen.<br />
che sei, ging die Software-Branche<br />
als einsamer Spitzenreiter hervor (51<br />
Prozent); Telekommunikationsunternehmen<br />
folgten mit sehr großem Abstand.<br />
Am wohlsten fühlten sich die<br />
Befragten bei dem Gedanken, in einem<br />
kleinen Unternehmen (10 bis 99<br />
Mitarbeiter) zu arbeiten. Auf dem<br />
zweiten Platz landeten Unternehmen<br />
mit 100 bis 999 Mitarbeitern. Noch<br />
kleinere oder größere Unternehmen<br />
landeten abgeschlagen auf den hinteren<br />
Plätzen. Die Neigung zur Mobilität<br />
war gering ausgeprägt. Deutlich<br />
mehr als die Hälfte der Studierenden<br />
wollte das Bundesland, in dem sie<br />
studierten, nicht verlassen. Die<br />
Abb. 7:<br />
Zunehmend mehr FH-Absolventen arbeitslos<br />
- Bestand jeweils 30.9. -<br />
Gesamt<br />
Uni-Abschluss<br />
FH-Abschluss<br />
2.987<br />
1.972<br />
1.015<br />
2.128 2.081<br />
1.448 1.430<br />
1.938<br />
1.276<br />
680 651 662<br />
Wechselneigung der Studierenden<br />
von ostdeutschen Hochschulen war<br />
allerdings höher. Gefragt, aus welchen<br />
Quellen sie ihr Wissen über Unternehmen<br />
speisten, nannten die zukünftigen<br />
<strong>IT</strong>-Professionals an erster<br />
Stelle die Homepage des Unternehmens,<br />
dicht gefolgt von persönlichen<br />
Erfahrungen im Unternehmen.<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
© 2004, BA-AMS<br />
2.398<br />
1.560<br />
838<br />
4.361<br />
2.493<br />
1.868<br />
6.563<br />
3.514<br />
3.049<br />
Nachdem der <strong>IT</strong>-Boom im Jahr 2000<br />
sein Ende gefunden hatte, ist die Arbeitslosigkeit<br />
für <strong>IT</strong>-Profis mit akademischem<br />
Grad kräftig angewachsen.<br />
Zum Stichtag Ende September<br />
2003 waren 239 Prozent mehr arbeitslos<br />
gemeldet als 2000. Jedoch<br />
ist der jährliche Anstieg der Arbeitslosenzahlen<br />
2003 zurückgegangen.<br />
War die Zahl der arbeitslos gemeldeten<br />
<strong>IT</strong>-Profis von 2001 zu 2002 noch<br />
um 82 Prozent gestiegen, waren es<br />
von 2002 zu 2003 „nur noch“ 50<br />
Prozent. Im Vergleich dazu ist die<br />
Akademikerarbeitslosigkeit insgesamt<br />
von September 2002 auf September<br />
2003 lediglich um 13 Prozent<br />
gestiegen. Sowie <strong>IT</strong>-Profis zu den ü-<br />
berdurchschnittlichen Gewinnern<br />
des Booms zählten, gehören sie jetzt<br />
zu den überdurchschnittlich Leidtragenden<br />
der wirtschaftlichen Flaute.<br />
Die absolute Zahl der arbeitslosen <strong>IT</strong>-<br />
16
Fachleute bewegt sich im Vergleich<br />
zu anderen Berufsgruppen aber immer<br />
noch auf einem niedrigen Niveau.<br />
>> Fachhochschulabsolventen:<br />
Arbeitslosigkeit steigt<br />
Es fällt auf, dass sich die Zusammensetzung<br />
der Arbeitslosigkeit in<br />
Abhängigkeit von der Hochschulart<br />
stark verändert hat. Lag der Anteil<br />
der Fachhochschulabsolventen über<br />
Jahre hinweg zwischen 31 und 35<br />
Prozent, so ist er 2002 auf 43 und<br />
2003 auf 46 Prozent gestiegen. Damit<br />
waren 2003 beinahe fünfmal so<br />
viele <strong>IT</strong>-Fachleute aus Fachhochschulen<br />
arbeitslos wie im Jahr 2000.<br />
Die Arbeitslosigkeit von Universitätsabsolventen<br />
dagegen hat sich<br />
vom Tiefststand 2000 bis zum Jahr<br />
2003 um den Faktor 3,4 erhöht. Diese<br />
Entwicklung im <strong>IT</strong>-Bereich korrespondiert<br />
mit der Entwicklung der<br />
Akademikerarbeitslosigkeit insgesamt.<br />
Auch hier fällt auf, dass sich in<br />
den Neunziger Jahren die Arbeitslosigkeit<br />
von Fachhochschul- und Universitätsabsolventen<br />
nahezu parallel<br />
entwickelte. Zum Stichtag 30.9.2001<br />
war zum erstenmal eine - allerdings<br />
nur geringfügige - überproportionale<br />
Zunahme der Arbeitslosigkeit von<br />
Fachhochschülern gegenüber dem<br />
Vorjahr zu beobachten. Dieses Phänomen<br />
trat 2002 und 2003 erheblich<br />
verstärkt auf: Der Anstieg der Arbeitslosigkeit<br />
von Fachhochschulabsolventen<br />
war doppelt so hoch wie<br />
der von Universitätsabsolventen. Eine<br />
Ursache könnte die verstärkte Bereitschaft<br />
der FH-Absolventen sein,<br />
17<br />
ein eigenes Unternehmen zu gründen.<br />
Umgekehrt sind sie dann auch<br />
von der Zunahme der Unternehmensinsolvenzen<br />
verstärkt betroffen.<br />
Ein zweiter Grund könnte der<br />
Abbau der häufig von Fachhochschülern<br />
besetzten unteren und mittleren<br />
Führungsebene zu Gunsten der<br />
Teamorganisation sein.<br />
Die Arbeitslosigkeit der Teilgruppe<br />
Informatiker hat sich zum Stichtag<br />
Ende September 2003 im Vergleich<br />
zum Vorjahr um „nur“ 55 Prozent erhöht;<br />
im Vorjahr hatte sie sich verdoppelt.<br />
Gegenüber dem auch für Informatiker<br />
sehr günstigen Jahr 2000<br />
ist sie auf das vier- bis fünffache gestiegen,<br />
also deutlich mehr als für<br />
alle <strong>IT</strong>-Fachleute zusammen (plus<br />
239 Prozent). Auch bei den Informatikern<br />
verlief die Entwicklung der Arbeitslosigkeit<br />
von FH-Absolventen<br />
sehr viel ungünstiger als die von Universitätsabsolventen.<br />
Fachhochschüler<br />
stellten im Jahr 2003 einen<br />
Anteil von 48 Prozent an allen arbeitslosen<br />
Informatikern. Wenige<br />
Jahre zuvor hatte er noch bei 31 Prozent<br />
gelegen. Und das, obwohl die<br />
Fachhochschulen seit 15 Jahren jährlich<br />
eine nur wenig veränderte Anzahl<br />
von Informatikern verlassen.<br />
Dagegen verdreifachte sich die Zahl<br />
der Informatiker, die jährlich von den<br />
Universitäten kommen, zwischen<br />
1986 und 1997. Seitdem ist sie zwar<br />
wieder gesunken. Sie ist aber immer<br />
noch fast doppelt so hoch wie im<br />
Jahr 1986.<br />
Abb. 8:<br />
Arbeitslosigkeit jüngerer <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> steigt überdurchschnittlich<br />
- Bestand jeweils 30.9. -<br />
60 und älter<br />
unter 60<br />
unter 50<br />
unter 40<br />
unter 30<br />
59 68<br />
1.208<br />
617 707<br />
83<br />
2.492<br />
867 981<br />
70 81<br />
71<br />
594<br />
588 645<br />
586<br />
1.614<br />
687<br />
661<br />
637<br />
1.027<br />
618<br />
917<br />
749<br />
634 1.166<br />
569 523<br />
745<br />
354 314 175 149 140 285<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
© 2004, BA-AMS<br />
Auch die Alterszusammensetzung<br />
der arbeitslosen <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />
schwankte stark. In der ersten Hälfte<br />
der Neunziger Jahre waren die meisten<br />
Arbeitslosen zwischen 30 und 35<br />
Jahre alt. In der zweiten Hälfte des<br />
Jahrzehnts wandelte sich die Situation.<br />
Das Schicksal der Arbeitslosigkeit<br />
ereilte überwiegend Ältere. Junge<br />
Kräfte nahm der Arbeitsmarkt<br />
problemlos auf. Mit dem Ende des <strong>IT</strong>-<br />
Booms sind auch wieder vermehrt<br />
jüngere gut qualifizierte <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />
arbeitslos. Allerdings liegt ihr Anteil<br />
immer noch deutlich unter dem der<br />
frühen Neunziger Jahre. Dabei dürfte<br />
es sich überwiegend um ehemalige<br />
Angestellte, aber auch um Existenzgründer<br />
gescheiterter Startups handeln.<br />
Schon allein aus arbeitsrechtlichen<br />
Gründen (Sozialauswahl bei<br />
betriebsbedingten Kündigungen)<br />
stehen junge und ungebundene Mitarbeiter<br />
mit erst kurzer Betriebszu-<br />
97<br />
697<br />
103<br />
1.037<br />
1.765<br />
gehörigkeit am ehesten zur Disposition.<br />
Am stärksten war 2003 die Altersgruppe<br />
der 30- bis 39-jährigen<br />
von Arbeitslosigkeit betroffen. Sie<br />
allein machten 38 Prozent der arbeitslosen<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> aus. Jüngere<br />
waren mit einem Anteil von 18 Prozent<br />
vertreten (40- bis 49-jährige: 27<br />
Prozent; 50- bis 59-jährige: 16 Prozent;<br />
60-jährige und älter: 1,6 Prozent).<br />
Ende September 2003 hatte sich die<br />
Dauer der Arbeitslosigkeit von <strong>IT</strong>-<br />
Fachleuten erhöht. Waren am<br />
30.9.2002 noch 45 Prozent der Arbeitslosen<br />
noch nicht länger als drei<br />
Monate arbeitslos, war diese Gruppe<br />
2003 auf 37 Prozent zusammengeschmolzen.<br />
Die meisten Arbeitslosen<br />
(24 Prozent; Vorjahr: 18 Prozent) waren<br />
zwischen einem halben und einem<br />
ganzen Jahr arbeitslos gemeldet.<br />
Langzeitarbeitslos (ein Jahr und<br />
18
länger arbeitslos) waren 19 Prozent.<br />
Ein Jahr zuvor waren es erst 15 Prozent.<br />
Auch wenn der Umfang der<br />
Langzeitarbeitslosigkeit noch bei<br />
weitem nicht das Ausmaß der Jahre<br />
vor dem Hype <strong>erreicht</strong> hat (1998: 35<br />
Prozent), wird Langzeitarbeitslosigkeit<br />
allmählich wieder ein Thema für<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong>. Mit dem zeitlichen Abstand<br />
zum letzten Arbeitsplatz finden<br />
sie offenbar zunehmend schwerer<br />
einen neuen Job.<br />
Abb. 9:<br />
Langzeitarbeitslosigkeit noch kein Thema<br />
- Bestand jeweils 30.9. -<br />
3.3. Probleme bei der Mitarbeitersuche<br />
Auch die große Zahl Arbeit suchender<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> garantiert nicht, dass<br />
Arbeitgeber nach kurzer Zeit passende<br />
Mitarbeiter finden. Trotz der<br />
Platzierung des Stellenangebotes auf<br />
der unternehmenseigenen Homepage,<br />
auf schwarzen Brettern im Unternehmen<br />
oder in Hochschulen, in<br />
19<br />
zwei Jahre und länger<br />
unter zwei Jahren<br />
unter einem Jahr<br />
unter sechs Monaten<br />
unter drei Monaten<br />
unter 1 Monat<br />
355<br />
492<br />
287<br />
388<br />
671<br />
351<br />
272<br />
291<br />
361 258<br />
364<br />
298<br />
539<br />
355 419 298<br />
426<br />
315 385 349<br />
556<br />
629<br />
415 427 434<br />
374 294 241 268 420<br />
Online-Jobbörsen und Zeitungen/<br />
Zeitschriften, trotz der Einschaltung<br />
von Personalvermittlern und intensivem<br />
Networking bleiben <strong>IT</strong>-Arbeitsplätze<br />
frei. Dafür kann es prinzipiell<br />
nur zwei Gründe geben: Zum<br />
einen können Arbeitgeber und Bewerber<br />
unterschiedliche Kommunikationskanäle<br />
nutzen oder sich falsch<br />
ausdrücken (Kommunikationsprobleme);<br />
zum anderen können Arbeitsplatz-<br />
und Bewerberprofil zu sehr<br />
voneinander abweichen (Profilprobleme).<br />
291<br />
382<br />
774<br />
960<br />
1.219<br />
410<br />
856<br />
1.562<br />
1.291<br />
1.543<br />
735 901<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
© 2004, BA-AMS<br />
Kommunikationsprobleme müssen<br />
nicht sein. Denn mit der Bundesagentur<br />
für Arbeit und ihrer Online-<br />
Jobbörse „Virtueller Arbeitsmarkt“<br />
steht allen Arbeitgebern und Bewerbern<br />
eine – unentgeltliche - Kommunikationsplattform<br />
zur Verfügung.<br />
Fragen zur optimalen Formulierung<br />
von Stellenangeboten beantworten<br />
die Mitarbeiter der Agenturen für Arbeit.<br />
Nicht zuletzt verfügt das <strong>IT</strong>-<br />
Sonderteam der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung<br />
über einen Pool gut<br />
ausgebildeter <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong>, die als Inhaber<br />
einer Green Card nach einem<br />
neuen Arbeitsplatz in Deutschland<br />
suchen. Mehr dazu am Ende von Kapitel<br />
3.4.<br />
Das Lösen von Profilproblemen erfordert<br />
mehr Aufwand. Wenn objektiv<br />
Arbeitsplatz und Bewerber nicht zusammen<br />
passen, bleiben dem Arbeitgeber<br />
drei Alternativen: 1. Er besetzt<br />
die Stelle nicht; 2. Er passt das<br />
Stellenprofil den Bewerbern an; 3. Er<br />
sorgt dafür, dass Bewerber ihr Profil<br />
ändern.<br />
Die erste Alternative lässt die Optionen<br />
offen, die Aufgabe ganz oder<br />
zum Teil von einem Dritten - z.B. einem<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister - oder von anderen<br />
Mitarbeitern erledigen zu lassen.<br />
Wer nicht mit den „gelben Seiten“<br />
vorlieb nehmen will, sucht <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleister im Internet. Eine sehr<br />
umfangreiche Börse bietet<br />
www.gulp.de.<br />
Sich für Weg zwei zu entscheiden,<br />
macht nur so weit Sinn, wie der Arbeitsplatz<br />
und das Unternehmen<br />
dies zulassen. Diese Alternative setzt<br />
eine zukunftsorientierte Analyse der<br />
variablen Teile des Stellenprofils<br />
voraus. Zu klären ist ein umfangreicher<br />
Fragenkatalog. Hier nur einige<br />
Beispiele: Muss es wirklich der Informatiker<br />
sein oder bringt ein Mathematiker,<br />
Physiker oder Elektroingenieur<br />
auch das nötige Fachwissen<br />
mit Auch in diesen Studiengängen<br />
lernen Studierende zu programmieren.<br />
Sie bringen darüber hinaus<br />
Fachkompetenz aus ihrem originären<br />
Studienfach mit - eine gegebenenfalls<br />
vorteilhafte Kombination. Gibt<br />
es Alternativen zur Art des geforderten<br />
Hochschulabschlusses Kommt<br />
auch ein Absolvent mit dem neuen,<br />
international ausgerichteten Bachelor-<br />
oder Master-Abschluss infrage<br />
www.hochschulkompass.de
schule oder einer Weiterbildungseinrichtung<br />
als Dozent einbringt. Damit<br />
lässt sich nicht nur die Qualität zukünftiger<br />
Bewerber beeinflussen o-<br />
der (Personal-)Marketing für das eigene<br />
Unternehmen betreiben. Dies<br />
verschafft auch gute Kenntnisse über<br />
potenzielle Bewerber, die wiederum<br />
die Stellenbesetzung erleichtern<br />
können.<br />
3.4. Die Green Card für <strong>IT</strong>-<br />
Fachleute<br />
Die Bundesregierung und die Unternehmen<br />
der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
in Deutschland<br />
haben im Frühjahr 2000 ein<br />
gemeinsames Sofortprogramm zur<br />
Deckung des Fachkräftebedarfs im<br />
<strong>IT</strong>-Bereich beschlossen. Dieses sogenannte<br />
Green Card-Programm - es<br />
hat mit der Green Card Lottery der<br />
USA nur den Namen gemeinsam - ist<br />
am 1. August 2000 mit einer Laufzeit<br />
von zunächst drei Jahren in Kraft getreten.<br />
Inzwischen hat die Bundesregierung<br />
die Laufzeit bis Ende 2004<br />
verlängert. Es eröffnet ausländischen<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> die Möglichkeit, bis zu<br />
fünf Jahren in Deutschland zu arbeiten.<br />
>> Green Card Programm verlängert<br />
<strong>IT</strong>-Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten<br />
brauchen in Deutschland eine Arbeitsgenehmigung.<br />
Diese wird zum<br />
Beispiel erteilt für Beschäftigungen<br />
als System-, Internet- und Netzwerkspezialist,<br />
als Software-, Multimedia-<br />
Entwickler und Programmierer, als<br />
Entwickler von Schaltkreisen und <strong>IT</strong>-<br />
Systemen und als Fachkraft für <strong>IT</strong>-<br />
Consulting. Voraussetzung ist, dass<br />
das in Deutschland ansässige Unternehmen<br />
mit dem Bewerber ein festes,<br />
sozialversicherungspflichtiges<br />
Beschäftigungsverhältnis für die<br />
Dauer von maximal fünf Jahren eingeht.<br />
Zielgruppen sind Computer-Spezialisten<br />
mit einem Hochschulabschluss<br />
(Bachelor, Master oder Diplom)<br />
im <strong>IT</strong>-Bereich. Wenn ein Unternehmen<br />
in Westdeutschland<br />
39.600,- Euro oder ein Unternehmen<br />
in Ostdeutschland 32.700,- Euro Jahresgehalt<br />
garantiert, entfällt die Prüfung,<br />
ob das Gehalt den tariflichen<br />
bzw. ortsüblichen Bedingungen entspricht.<br />
Zur Zielgruppe gehören auch<br />
Fachkräfte ohne Hochschulabschluss,<br />
die aufgrund ihrer mehrjährigen,<br />
einschlägigen Berufserfahrung<br />
ein Jahresgehalt von mindestens<br />
51.000,- Euro erzielen. Das Green<br />
Card-Programm richtet sich auch an<br />
ausländische Absolventen deutscher<br />
Hochschulen und ermöglicht ihnen<br />
den nahtlosen Übergang in das Berufsleben<br />
in Deutschland.<br />
Vom Beginn des Programms Anfang<br />
August 2000 bis Ende 2003 erteilte<br />
die Bundesagentur für Arbeit 15.800<br />
ausländischen <strong>IT</strong>-Fachkräften eine<br />
Arbeitserlaubnis - anfangs ca. 500 je<br />
Monat. Der Run auf die Green Card<br />
verebbte aber nach einem Jahr zusehends.<br />
Nach einem fast kontinuierlichen<br />
Rückgang lag die Zahl der erteilten<br />
Green Cards im Dezember<br />
2003 bei nur noch 268. Während die<br />
Abb. 10:<br />
Green Cards für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> - Zahl der Erteilungen zuletzt stabil<br />
1.100<br />
1.000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
2000, Aug - Okt<br />
Nov<br />
Dez<br />
2001, Jan<br />
Feb<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
Aug<br />
Sept<br />
Okt<br />
Nov<br />
Dez<br />
2002, Jan<br />
Feb<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
Aug<br />
Sept<br />
Okt<br />
Nov<br />
Dez<br />
2003, Jan<br />
Feb<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
Aug<br />
Sept<br />
Okt<br />
Nov<br />
Dez<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
Abb. 11:<br />
Die meisten Green Cardler kamen aus Indien und Osteuropa -<br />
Erteilungen nach Herkunftsländern<br />
Sonstige<br />
35%<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
Indien<br />
23%<br />
Green Cards anfangs nahezu ausschließlich<br />
eine erstmalige Beschäftigung<br />
in Deutschland ermöglichten,<br />
steigt inzwischen der Anteil der Verlängerungen<br />
(Dez. 2003: 22 Prozent)<br />
Bulgarien<br />
3%<br />
Rumänien<br />
8%<br />
Türkei<br />
3%<br />
Ingarn<br />
3%<br />
Russland<br />
7%<br />
© 2004, BA-AMS<br />
Polen<br />
6%<br />
China,<br />
Volksrep.<br />
4%<br />
Slowakei<br />
4%<br />
Ukraine<br />
4%<br />
© 2004, BA-AMS<br />
mehr oder weniger stetig an. Der Anteil<br />
der erneuten Beschäftigungen<br />
hatte schon im März 2002 sein Maximum<br />
(44 Prozent) <strong>erreicht</strong>. Im Dezember<br />
2003 betrug er 29 Prozent.<br />
21<br />
22
85 Prozent der zugesicherten Green<br />
Cards betrafen <strong>IT</strong>-Fachleute, die aus<br />
dem Ausland nach Deutschland einreisen<br />
wollten. Bei den übrigen 15<br />
Prozent handelt es sich um Ausländer,<br />
die in Deutschland studierten<br />
oder einen Anschlussjob suchten.<br />
Nur 13 Prozent waren Frauen. Die<br />
ausländischen Green Card-Inhaber<br />
kamen aus 129 Staaten, die meisten<br />
aus Indien und Osteuropa. Überwiegend<br />
strebten sie nach Bayern (26<br />
Prozent), Hessen (22), Baden-Württemberg<br />
(19) und Nordrhein-Westfalen<br />
(14). Unter den Städten führte<br />
Frankfurt (17 Prozent) vor München<br />
(16), Stuttgart (5) und Nürnberg (4)<br />
das Feld an. Knapp zwei Drittel aller<br />
Green Card-Inhaber fanden eine Anstellung<br />
in Betrieben der <strong>IT</strong>-Branche.<br />
Darunter spielten die Hersteller von<br />
<strong>IT</strong>-Hardware nur eine sehr untergeordnete<br />
Rolle. Die mit großem Abstand<br />
bevorzugtesten Branchen waren<br />
Software-Herstellung und <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleistungen (63 Prozent). Das<br />
übrige Viertel verteilt sich nahezu<br />
über die gesamte Wirtschaft. Das<br />
Spektrum der interessierten Branchen<br />
reicht von der Agrarwirtschaft<br />
bis zum Amt für Veterinärmedizin.<br />
>> <strong>IT</strong>-Sonderteam: von der Akquise ausländischer<br />
Hochkaräter zur Betreuung arbeitsloser<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />
Das eigens von der Bundesagentur<br />
für Arbeit bei der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung<br />
(ZAV) eingerichtete<br />
<strong>IT</strong>-Sonderteam beschäftigte sich zunächst<br />
ausschließlich mit der Anwerbung<br />
von <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> sowie der<br />
Beratung von Arbeitgebern und ausländischen<br />
Arbeitnehmern. Die<br />
Green Card selber stellen die örtlichen<br />
Agenturen für Arbeit aus. Mit<br />
der Schwäche der <strong>IT</strong>-Konjunktur hat<br />
die Betreuung von Green Card-Inhabern,<br />
die ihre Arbeit verloren haben<br />
und ein neues berufliches Betätigungsfeld<br />
suchen, die Anwerbung<br />
als zentrale Aufgabe abgelöst. Nachsorge<br />
sowohl für Arbeitgeber als<br />
auch für Green Card-Inhaber ist gefragt.<br />
Die lahmende <strong>IT</strong>-Konjunktur erschwert<br />
die Wiedervermittlung. Pluspunkte<br />
sind die hohe fachliche Qualifikation<br />
und die in der Regel bundesweite<br />
Mobilität der Bewerber.<br />
Wer dann noch über solide Deutschkenntnisse<br />
verfügt und sich in gefragten<br />
Bereichen wie Datenbankentwicklung<br />
und Sicherheitstechnik<br />
auskennt, hat auch in Krisenzeiten<br />
Vermittlungschancen.<br />
Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer,<br />
die Fragen zur Erteilung einer Green<br />
Card, zur Auflösung eines Arbeitsverhältnisses<br />
mit einem Green Card-<br />
Inhaber oder zur Suche nach einem<br />
neuen Arbeitsplatz haben, bietet das<br />
<strong>IT</strong>-Sonderteam einen umfassenden<br />
Service an. Es ist zu erreichen unter:<br />
Zentralstelle für Arbeitsvermittlung<br />
(ZAV)<br />
- <strong>IT</strong>-Sonderteam -<br />
Villemombler Straße 76<br />
53123 Bonn<br />
Hotline: 02 28 – 7 13 12 12<br />
Fax: 02 28 – 71 32 70 12 07<br />
E-Mail:Bonn-zav.it-experts@arbeitsagentur.de<br />
Weitere Informationen enthält die<br />
Homepage der Bundesagentur für<br />
Arbeit unter www.arbeitsagentur.de,<br />
Stichwort „green card“.<br />
4. Die Arbeitnehmersicht: das<br />
Stellenangebot für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />
4.1. Tätigkeiten<br />
Eine halbwegs vollständige Aufzählung<br />
aller <strong>IT</strong>-Tätigkeiten für Akademiker<br />
kommt hier schon wegen deren<br />
Fülle und Dynamik nicht in Betracht.<br />
Erschwerend kommt die wenig einheitliche<br />
Terminologie hinzu 10 . An<br />
dieser Stelle kann es nur darum gehen,<br />
durch eine entsprechende Auswahl<br />
die Breite des Aufgabenspektrums<br />
zu zeigen. Es reicht von der<br />
Hardware- und Software-Entwicklung<br />
über deren Vertrieb und Anwendung<br />
bis zum Beratungs-, Bildungs- und<br />
Medienbereich. Wer mehr wissen<br />
will, findet z.B. Informationen im BE-<br />
RUFEnet der Bundesagentur für Arbeit<br />
(www.arbeitsagentur.de), in den<br />
einschlägigen Seiten oder Internetportalen<br />
der Presse, in Online-Börsen<br />
und Berufs-/Branchenverbänden<br />
oder schlichtweg bei den Stellenausschreibungen<br />
in den Zeitungen/Zeitschriften.<br />
10<br />
Einen guten Einblick verschafft<br />
die Online-Datenbank BERUFEnet<br />
der Bundesagentur für Arbeit<br />
(www.arbeitsagentur.de). Eine<br />
synoptische Zusammenfassung<br />
von Tätigkeitsbezeichnungen<br />
enthält IG METALL, Entgelt.<br />
Systemanalytiker analysieren den<br />
Workflow eines ganzen Unternehmens<br />
oder eines Teilbereichs. Ihre<br />
Aufgabe ist es, die Optimierung des<br />
Workflow durch den Einsatz von Informationstechnik<br />
zu konzipieren.<br />
Unter anderem auf der Basis ihrer<br />
Vorgaben erstellen Anwendungsprogrammierer<br />
oder Anwendungsentwickler<br />
<strong>IT</strong>-Programme. Bekannte<br />
Standardanwendungsprogramme<br />
sind z.B. in den Office-Paketen enthalten<br />
oder in den ERP-Systemen<br />
(Enterprise-Resource-Planning). Das<br />
sind Softwarelösungen zur Steuerung<br />
des internen betrieblichen Ablaufs,<br />
von der Lagerhaltung und Personaldisposition<br />
bis zur Finanzbuchhaltung.<br />
Die wohl bekanntesten<br />
sind zurzeit SAP R/3 und sein Nachfolger<br />
mySAP ERP.<br />
Systemprogrammierer/-entwickler<br />
beschäftigen sich dagegen hauptsächlich<br />
damit, Betriebssysteme zu<br />
erstellen, sie spezifischen Anforderungen<br />
anzupassen und zu pflegen.<br />
Betriebssysteme sind Programme,<br />
die die verschiedenen Hardware-<br />
Komponenten (Rechner, Speicher,<br />
Laufwerk, Bildschirm, Drucker usw.)<br />
zum Laufen bringen. Ein weiteres Betätigungsfeld<br />
ist das Programmieren<br />
von Standardroutinen (z.B. regelmäßige<br />
Sicherungen). Systemprogrammierer<br />
arbeiten überwiegend bei<br />
Hardware-Herstellern. Ihre Kenntnisse<br />
sind aber nach wie vor auch<br />
bei den Unternehmen gefragt, die<br />
Großrechner einsetzen. Denn hier<br />
muss der Anwender mangels Standardsoftware<br />
häufiger als bei PC-Lö-<br />
23<br />
24
Security Management: Kampf gegen Würmer,<br />
Viren und Konsorten<br />
sungen auf der Ebene des Betriebssystems<br />
eingreifen. Solche Unternehmen<br />
finden sich besonders in der<br />
Finanzbranche und im Forschungsbereich.<br />
Viren, Würmer, Hacker und Konsorten<br />
bedrohen <strong>IT</strong>-Systeme. Sie können<br />
enorme wirtschaftliche Schäden<br />
verursachen. Bei Befragungen nach<br />
den zukünftig wichtigsten <strong>IT</strong>-<br />
Aufgaben erobert die <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
inzwischen regelmäßig Spitzenplätze.<br />
Das Thema bekommt einen immer<br />
höheren Stellenwert. Hier helfen<br />
Firewall-Administratoren. Sie schützen<br />
<strong>IT</strong>-Systeme durch die Konfiguration<br />
von Hard- und Software davor,<br />
dass nicht autorisierte externe Nutzer<br />
lesenden und erst recht schreibenden<br />
Zugriff haben. Auch den umgekehrten<br />
Weg beeinflussen sie, indem<br />
sie den Zugriff der internen Nutzer<br />
auf das Internet filtern.<br />
Datenbankmanager betreuen die Datenbanken<br />
eines Unternehmens. Sie<br />
kümmern sich um den Aufbau einer<br />
Datenbank und die Vernetzung mit<br />
gegebenenfalls anderen <strong>IT</strong>-Anwendungen.<br />
Zu ihren Aufgaben gehört<br />
auch, vorhandene Datenbanken an<br />
veränderte oder neue Anforderungen<br />
anzupassen. Sie managen das Aufspielen<br />
von Updates oder den Wechsel<br />
zu neuen Datenbanksystemen.<br />
Der Verkauf von komplexen <strong>IT</strong>-Produkten<br />
ist beratungsbedürftig. Diese<br />
Aufgabe übernimmt der <strong>IT</strong>-Berater/<strong>IT</strong>-<br />
Consultant. Er ist in der Lage, die Bedürfnisse<br />
des Kunden mit den Möglichkeiten<br />
der <strong>IT</strong>-Technologie in Ü-<br />
bereinstimmung zu bringen. Dazu<br />
analysiert er dessen Ablauforganisation<br />
und prüft, mit welchen <strong>IT</strong>-Lösungen<br />
sie verbessert werden kann.<br />
Wirtschaftliche Aspekte des eigenen<br />
Arbeitgebers behält er genauso im<br />
Auge wie die des Kunden. In der Regel<br />
verfügen <strong>IT</strong>-Consultants nicht nur<br />
über <strong>IT</strong>-, sondern auch über Produktoder<br />
Branchenkenntnisse. Beratungsaufträge<br />
können sich auf Einzellösungen<br />
beziehen oder Komplettlösungen<br />
umfassen. Ohne Verhandlungsgeschick,<br />
Präsentationsfähigkeit,<br />
schnelle Auffassungsgabe<br />
und die Fähigkeit, sich immer wieder<br />
neu in komplexe Problemstellungen<br />
eindenken zu können, geht hier<br />
nichts. Der Einsatz bei wechselnden<br />
Kunden bedingt ein hohes Maß an<br />
Mobilität - ggf. auch international.<br />
Neben den reinen Fachaufgaben<br />
können <strong>IT</strong>-Fachleute im Laufe ihrer<br />
Karriere auch als Projektleiter arbeiten.<br />
Neben die fachliche tritt die organisatorische<br />
Komplexität. Projektleiter<br />
müssen daher auch über ein<br />
hohes Maß an organisatorischer und<br />
kommunikativer Kompetenz verfügen.<br />
Ressourcen sind zu planen und<br />
zu kalkulieren, Zeitpläne zu erstellen<br />
und zu kontrollieren, Arbeitsgruppen<br />
zu koordinieren, Teil- und Zwischenergebnisse<br />
in Bezug auf das Projektziel<br />
zu prüfen. Läuft der Projektprozess<br />
nicht zielkonform, muss der<br />
Projektleiter gegensteuern. Schließlich<br />
muss er das oder die von ihm<br />
verantworteten Projekte mit anderen<br />
Projekten abstimmen.<br />
In Anwenderunternehmen übernimmt<br />
der <strong>IT</strong>-Manager die Führungsaufgaben.<br />
Er verantwortet Teile des<br />
<strong>IT</strong>-Bereichs oder den kompletten <strong>IT</strong>-<br />
Bereich - <strong>IT</strong>-Manager mit Gesamtverantwortung<br />
tragen auch den Titel CIO<br />
(Chief Information Manager). Der Arbeitsplatz<br />
des CIO kann sowohl im<br />
Vorstand als auch darunter angesiedelt<br />
sein. Als Führungskraft initiiert<br />
und organisiert er einzelne und koordiniert<br />
mehrere <strong>IT</strong>-Projekte und sichert<br />
deren Qualität. Er plant und<br />
steuert das <strong>IT</strong>-Budget und vertritt den<br />
<strong>IT</strong>-Bereich in Fach-, Finanz- und Personalfragen<br />
gegenüber anderen Organisationseinheiten<br />
und nach außen.<br />
Er trägt die Personalverantwortung,<br />
d.h., er ist beteiligt bei der Einstellung,<br />
der Versetzung und der Entlassung<br />
von Mitarbeitern und er verantwortet<br />
deren Weiterbildung. Neben<br />
dem erforderlichen <strong>IT</strong>-Fachwissen<br />
bringt er kaufmännisches<br />
Know-how mit. Seine Führungsqualitäten<br />
befähigen ihn, innerhalb des<br />
<strong>IT</strong>-Bereichs eine oder die alleinige<br />
Leitungsverantwortung zu tragen und<br />
seinen Bereich bei Dritten zu vertreten.<br />
<strong>IT</strong>-Fachleute arbeiten auch im Bildungsbereich.<br />
Arbeitgeber sind allgemein-<br />
und berufsbildende Schulen,<br />
Hochschulen, der Bereich Ausund<br />
Fortbildung von Unternehmen,<br />
private Bildungsträger usw. Die möglichen<br />
Lehrinhalte reichen von der<br />
grundlegenden Einführung in die<br />
Nutzung eines PC bis zur Vorlesung<br />
für zukünftige Informatiker, können<br />
sich mehr mit der Hardware oder<br />
mehr mit der Software befassen,<br />
richten sich an Anwender oder an<br />
Hersteller. Sie sind so verschiedenartig<br />
wie die Informationstechnologie<br />
und deren Anwendung. Für den Einsatz<br />
als Lehrer, Trainer oder Dozent<br />
im Bildungsbereich benötigen <strong>IT</strong>-<br />
Fachleute pädagogische Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten. Dazu gehört der<br />
Umgang mit Lernzielen, Lernstoffen,<br />
zielgruppen- und situationsgerechter<br />
Didaktik (was lehre ich) und Methodik<br />
(wie lehre ich).<br />
4.2. Arbeitsplätze in Zahlen<br />
Nach einem Boom in der zweiten<br />
Hälfte der Neunziger Jahre schmolz<br />
das Stellenangebot für <strong>IT</strong>-Fachleute<br />
in den letzten Jahren zunächst wie<br />
Schnee in der Sonne. Im Laufe des<br />
Jahres 2002 meldeten die Arbeitgeber<br />
den Arbeitsämtern fast zwei Drittel<br />
weniger offene Stellen für diese<br />
Berufsgruppe als im Rekordjahr<br />
2000. Allerdings sank für das gesamte<br />
Jahr 2003 das Stellenvolumen<br />
nur noch leicht auf 7.235 Stellen.<br />
Stellenrückgang gebremst
em Stellenbestand als drei Jahre zuvor.<br />
4.2.1. Das Stellenangebot<br />
nach Branchen<br />
Gerne werden die Arbeitsplätze für<br />
<strong>IT</strong>-Fachleute zwei Gruppen von Unternehmen<br />
zugeteilt: erstens den<br />
Produzenten von <strong>IT</strong>-Gütern in Industrie<br />
und Dienstleistung und zweitens<br />
deren Konsumenten. Diese Systematik<br />
eignet sich allerdings nicht für eine<br />
differenzierte Betrachtung des<br />
Stellenangebotes nach Branchen.<br />
Zum einen entspricht eine Zweiteilung<br />
nicht annähernd der Vielfalt<br />
dieses Arbeitsmarktes; zum anderen<br />
lässt sich die Trennung zwischen<br />
Produzent/Anbieter und Konsument/Anwender<br />
nicht immer durchhalten.<br />
Dies gilt nahezu ausnahmslos<br />
für alle Produzenten von <strong>IT</strong>-Produkten<br />
und -Dienstleistungen. Denn<br />
ein Anbieter, z.B. ein Unternehmen<br />
der Software-Entwicklung, kann mit<br />
<strong>IT</strong>-Fachleuten sowohl Arbeitsplätze<br />
besetzen, die der Produktion dienen<br />
- im Beispiel etwa einen Anwendungsprogrammierer<br />
- als auch solche,<br />
bei denen er als Anwender selber<br />
<strong>IT</strong>-Produkte anderer einsetzt<br />
- z.B. einen Netzadministrator für die<br />
Pflege des eigenen von Dritten erworbenen<br />
<strong>IT</strong>-Netzes.<br />
Wer als <strong>IT</strong>-Fachmann auf der Suche<br />
nach einem Arbeitsplatz Wert darauf<br />
legt, entweder in der Produktion oder<br />
in der Anwendung von <strong>IT</strong>-Gütern zu<br />
arbeiten, sollte sich also davor hüten,<br />
allein deswegen seine Arbeitsplatzwahl<br />
von der Branche abhängig<br />
zu machen. Für die Bevorzugung einer<br />
bestimmten Branche eignen sich<br />
andere Kriterien besser. Dazu gehören<br />
etwa im Studium erworbene<br />
Fachkenntnisse, Praktikumserfahrung,<br />
branchenspezifische Berufserfahrung<br />
oder eine wie auch immer<br />
begründete Affinität zum Produkt.<br />
Die meisten Stellenangebote entfielen<br />
auf Anwenderunternehmen nahezu<br />
aller Branchen. Nur ein Viertel<br />
aller den Arbeitsagenturen gemeldeten<br />
offenen Stellen des Jahres 2003<br />
kam aus der <strong>IT</strong>-Branche. Den Spitzenplatz<br />
hielten <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
(Softwareentwicklungs- und -beratungsunternehmen<br />
sowie Datenerfasser).<br />
Ihnen folgten Unternehmen,<br />
die gewerbsmäßig Personal vermitteln-<br />
oder in der Zeitarbeitsbranche<br />
angesiedelt sind. Den dritten Platz<br />
belegte der Handel, gefolgt von Unternehmensberatungen.<br />
Weitere<br />
nennenswerte Stellenkontingente<br />
kamen aus Behörden, Architekturund<br />
Ingenieurbüros, dem Gesundheits-<br />
und Sozialwesen, Interessenvertretern<br />
(Verbände, Gewerkschaften,<br />
Kirchen usw.) und aus den<br />
Hochschulen. Nur wenige Branchen<br />
erhöhten im Jahr 2003 die Zahl der<br />
Stellenanzeigen gegenüber dem Vorjahr.<br />
Dazu gehörten Unternehmen<br />
der Telekommunikation, der Hardware-Beratung,<br />
der Werbebranche,<br />
Personalvermittler und Zeitarbeitsunternehmen,<br />
Interessenvertreter und<br />
Sozialversicherungen.<br />
-<br />
Der Einstieg in der <strong>IT</strong>-Branche - Interview mit Dr. Stephan Pfisterer, B<strong>IT</strong>KOM<br />
Wie unterscheiden sich der Einstieg von Neulingen gegenüber dem von Berufserfahrenen<br />
Berufserfahrene haben momentan die besseren Karten, da die Unternehmen<br />
sich zurzeit keine Einarbeitungen leisten wollen. Das gilt besonders für kleinere<br />
und mittlere Unternehmen. Das Interesse an jungen Absolventen wird<br />
wieder steigen, wenn sich - voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2004 - die <strong>IT</strong>-<br />
Nachfrage belebt.<br />
Wie sieht der typische Einstieg aus<br />
Jungakademiker müssen sich zunächst in Projektteams bewähren. Am Anfang<br />
stehen einfache Fachaufgaben, die sie zunächst unter Anleitung, später<br />
selbstständig erledigen. Wenn sie Führungsqualitäten zeigen und betriebswirtschaftliches<br />
Denken hinzukommt, ist nach drei bis fünf Jahren der Einstieg<br />
in die Führungsebene möglich. Berufserfahrene steigen in der Regel sofort<br />
in Leitungspositionen mit Personal- und Budgetverantwortung ein.<br />
Wird es zukünftig eher mehr oder weniger Arbeitsplätze für Akademiker in<br />
der <strong>IT</strong>-Branche geben<br />
Kurzfristig sieht es danach aus, als beruhe die Nachfrage nach <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />
allein auf dem Ersatzbedarf. Der B<strong>IT</strong>KOM rechnet auf der Grundlage seiner<br />
Mitgliederbefragungen aber damit, dass die Nettonachfrage nach Arbeitskräften<br />
noch im Laufe des Jahres 2004 anziehen wird. Auf lange Sicht wird<br />
der Bedarf an Akademikern steigen.<br />
Welche Bedeutung hat ein Studium der Informatik<br />
Das hängt vom Einsatzgebiet ab. In der Softwaretechnik ist ein Informatikstudium<br />
extrem wichtig. Bei der <strong>IT</strong>-Beratung kommt es in erster Linie auf<br />
Branchenwissen und Kenntnis der dort eingesetzten Technologien an. Steigenden<br />
Bedarf an Informatikern sehe ich in den Bereichen Automotive, Maschinenbau,<br />
Fabrikautomation und Elektrotechnik. Überall da, wo es nicht<br />
nur auf die Informatik, sondern auch auf Branchenwissen u.a. ankommt,<br />
schlägt die Stunde der Bindestrichinformatiker wie Wirtschafts-, Ingenieuroder<br />
Bioinformatik. In den Kernbereichen sind neben den Informatikern zunehmend<br />
auch Mathematiker, Physiker und Ingenieure gefragt. Deren Ausbildung<br />
enthält ohnehin schon seit Jahren erhebliche <strong>IT</strong>-Anteile.<br />
Wie wirkt sich ein Doktortitel auf die Stellensuche in der <strong>IT</strong>-Branche aus<br />
Das kommt auf den Arbeitsplatz an. Wer in die Forschung möchte, muss<br />
promovieren. Auch Beratungsunternehmen nehmen den Visitenkarten-Effekt<br />
gerne mit. Allerdings sollte die Promotion nicht zulange gedauert haben. Andere<br />
Arbeitgeber schreckt der Doktortitel eher ab. Sie vermuten fehlende<br />
Praxisnähe.<br />
Und sonst<br />
Die Informationstechnologie hat sich von einem ehemaligen Spezialbereich<br />
hin zu einer Querschnittstechnologie entwickelt. Unabhängig von der <strong>IT</strong>-<br />
Branche setzen Arbeitgeber aller anderen Branchen <strong>IT</strong>-Fachleute ein. Das<br />
schafft eine breite Basis für eine dauerhafte Arbeitskräftenachfrage. Langfristig<br />
sind die Berufsaussichten gut. Wer Talent und Lust hat, sollte darum<br />
Informatik studieren.<br />
27<br />
28
Auffallende Rückgänge waren in der<br />
Baubranche (minus 37 Prozent) zu<br />
erkennen - offenbar eine Folge der<br />
lahmenden Baukonjunktur. Auch das<br />
Kreditgewerbe meldete erheblich<br />
weniger Stellen (minus 57 Prozent).<br />
Hier macht sich das Outsourcing der<br />
hauseigenen <strong>IT</strong>-Abteilungen bemerkbar.<br />
Federn ließ auch der Computerhandel<br />
(minus 61 Prozent).<br />
Abb. 12:<br />
Nach dem schwierigen Jahr 2002<br />
kommentiert der Präsident des Branchenverbandes<br />
B<strong>IT</strong>KOM, Willi Berchtold,<br />
das Jahr 2003 mit dem Satz:<br />
„Die Stimmung in der <strong>IT</strong>K-Branche<br />
hellt sich auf.“ Im Jahr 2004 soll es<br />
wieder aufwärts gehen. Eine Umfrage<br />
des Verbandes zu den Erwartungen<br />
für das Jahr 2004 spiegelt mehrheitlich<br />
Optimismus wider: 70 Prozent<br />
der Unternehmen prognostizieren<br />
steigende Umsätze, zehn Prozent<br />
sogar im zweistelligen Bereich. Insgesamt<br />
erwartet der Verband ein<br />
Umsatzplus von zwei Prozent. Verbunden<br />
damit sei ein Ende des Stellenabbaus.<br />
2005 soll auch das Stellenangebot<br />
steigen. Schon Ende<br />
2003 beklagten 29 Prozent der Verbandsmitglieder<br />
einen Fachkräftemangel.<br />
Berchtold: „Verfügbare Kräfte<br />
sind häufig unter- und zuweilen<br />
überqualifiziert, in vielen Fällen zumindest<br />
falsch qualifiziert.“<br />
Software-Unternehmen suchten die meisten <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />
- Stellenangebote der BA im Laufe des Jahres 2003 -<br />
Softwarehäuser<br />
Personalvermittlung/überlassung<br />
Handel<br />
Unternehmensberatung<br />
Öff. Verwaltung, Soz.-vers.<br />
Hardware-Erstellung<br />
Architektur-, Ingenieurbüros<br />
Gesundheits-, Sozialwesen<br />
Interessenvertretungen, Kirchen<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
Hochschulen<br />
Sonstige<br />
2,7%<br />
2,6%<br />
2,5%<br />
2,2%<br />
5,1%<br />
4,1%<br />
7,0%<br />
10,4%<br />
12,8%<br />
18,3%<br />
32,4%<br />
© 2004, BA-AMS<br />
Personalvermittler und -überlasser<br />
sind sowohl bei der absoluten Zahl<br />
an gemeldeten Stellen als auch bei<br />
deren Wachstum in der Spitzengruppe<br />
vertreten. Sie profitieren einerseits<br />
von der Liberalisierung der<br />
Arbeitskräftevermittlung. Andererseits<br />
kommen sie dem Bedürfnis der<br />
Arbeitgeber entgegen, in Zeiten unsicher<br />
Auftragslage Mitarbeiter nicht<br />
fest einzustellen.<br />
Handelsunternehmen meldeten den<br />
Arbeitsagenturen 2003 weniger <strong>IT</strong>-<br />
Stellen als im Jahr zuvor. Mit minus<br />
neun Prozent fiel der Rückgang aber<br />
vergleichsweise moderat aus. Neben<br />
der üblichen Fluktuation stellten<br />
Ausbau und Pflege von Online-Geschäftsfeldern<br />
und die Modernisierung<br />
der <strong>IT</strong>-Architektur eine Grundnachfrage<br />
nach <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> sicher.<br />
Dass Unternehmensberatungen einen<br />
nach wie vor hohen Bedarf an <strong>IT</strong>-<br />
<strong>Experten</strong> äußerten, kann angesichts<br />
der generellen wirtschaftlichen Unsicherheit<br />
nicht wundern. Auch hier<br />
war mit minus sechs Prozent ein vergleichsweise<br />
geringfügiger Rückgang<br />
der Stellenmeldungen zu beobachten<br />
Die kurze Halbwertzeit des technischen<br />
Fortschritts, die Komplexität<br />
der Informationstechnologie an sich<br />
und der Aufgabe, die am besten geeignete<br />
Hard- und Software in die Betriebsabläufe<br />
einzuflechten, überfordern<br />
nicht nur viele Mittelständler.<br />
Gerade Großunternehmen mit ihrem<br />
hohen Datenaufkommen, heterogenen<br />
Aufgaben und vielen Standorten<br />
tun sich schwer, mit Bordmitteln die<br />
Informationstechnik den eigenen<br />
Ansprüchen anzupassen. Hinzu<br />
kommt dort das Problem, dass Anpassungen<br />
eine gewachsene, teilweise<br />
wild wuchernde umfangreiche<br />
<strong>IT</strong>-Ausstattung betreffen - und das im<br />
laufenden Betrieb.<br />
Der öffentliche Dienst (ohne Hochschulen)<br />
meldete den Agenturen<br />
2003 fast 1.100 zu besetzende Stellen<br />
für <strong>IT</strong>-Fachleute. Das entsprach<br />
fünf Prozent aller <strong>IT</strong>-Stellen. Im Jahr<br />
davor waren es noch 1.300 gewesen<br />
bei einem Anteil von sechs Prozent.<br />
Der Rückgang des Volumens gegenüber<br />
2002 fiel mit minus 19 Prozent<br />
überdurchschnittlich aus. Aus den<br />
Hochschulen kamen weitere 460<br />
Stellenangebote nach 500 im Vorjahr.<br />
Der Verlust von ca. acht Prozent<br />
bewegte sich in der Nähe des Durchschnitts.<br />
Perspektive öffentlicher Dienst
4.2.2. Das Stellenangebot<br />
nach Funktionen<br />
Gegen den Trend des - wenn auch<br />
verlangsamt - zurückgehenden Gesamtvolumens<br />
von <strong>IT</strong>-Stellenanzeigen<br />
entwickelten sich einige wenige<br />
Tätigkeitsfelder positiv. Auf absolut<br />
gesehen niedrigem Niveau erlebten<br />
die Stellenanzeigen für die Geschäftsleitung<br />
Zuwächse von 60 Prozent<br />
und solche für die Qualitätskontrolle<br />
von 23 Prozent. Die ohnehin<br />
schon vergleichsweise hohe Zahl von<br />
Anzeigen für Stellen in der Aus- und<br />
Weiterbildung stieg um dreizehn<br />
Prozent.<br />
Abb. 13:<br />
Informations-, Kommunikationstechnik,<br />
Organisation<br />
Softwareproduktion, <strong>IT</strong>-<br />
Dienstleistungen<br />
In den meisten, genauer in knapp<br />
der Hälfte aller <strong>IT</strong>-Stellenanzeigen<br />
aus den Printmedien des Jahres<br />
2003, suchten Arbeitgeber Fachleute<br />
für die <strong>IT</strong>-Kernaufgaben (Hardwareund<br />
Softwareproduktion, <strong>IT</strong>-Beratung,<br />
Arbeit in Rechenzentren usw.).<br />
31<br />
Konstruktion<br />
Verkauf, Vertrieb<br />
Produktion, Fertigung<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Forschung, Entwicklung<br />
Technischer Service<br />
Medienproduktion<br />
3,2%<br />
3,2%<br />
2,8%<br />
2,1%<br />
5,7%<br />
Allerdings schrumpfte die Zahl gegenüber<br />
dem Vorjahr überdurchschnittlich<br />
um 49 Prozent. Ihr Anteil<br />
an allen <strong>IT</strong>-Stellenanzeigen verringerte<br />
sich um sieben Prozentpunkte.<br />
Unter den Tätigkeitsbereichen mit<br />
den meisten Stellenanzeigen gehörten<br />
damit die Kernfunktionen deutlich<br />
zu den Verlierern. Den radikalsten<br />
Aderlass musste der Hardware-<br />
Bereich hinnehmen.<br />
<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> nicht nur für <strong>IT</strong>-Kerntätigkeiten gesucht<br />
- Stellenangebote in den Zeitungen im Laufe des Jahres 2003 -<br />
Quelle: Adecco<br />
Personaldienstleistungen<br />
7,6%<br />
19,3%<br />
21,8%<br />
24,1%<br />
© 2004, BA-AMS<br />
Das zweitgrößte Stück vom Kuchen<br />
der Stellenanzeigen für <strong>IT</strong>-Fachleute<br />
schnitt 2003 die Konstruktion ab. Sie<br />
vereinnahmte 19 Prozent der Anzeigen<br />
auf sich. Allerdings ging gegenüber<br />
dem Vorjahr die Anzahl der<br />
Stellenanzeigen auch für dieses Tätigkeitsfeld<br />
zurück - und zwar um 32<br />
Prozent.<br />
Gesucht waren <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> auch für<br />
Arbeitsplätze im Vertrieb. Acht Prozent<br />
der Anzeigen aus Printmedien<br />
entfielen 2003 auf diese Stellen. Die<br />
Zahl der den Arbeitsämtern gemeldeten<br />
Stellenangebote für diesen Aufgabenbereich<br />
hat von 2002 zu 2003<br />
um 27 Prozent abgenommen. In den<br />
beiden vorherigen Jahren war die<br />
Stellenzahl zwar auch zurückgegangen,<br />
aber weniger stark. Mit Blick auf<br />
das Boomjahr 2000 stehen die Vertriebsexperten<br />
vergleichsweise gut<br />
da. Während die Zahl aller gemeldeten<br />
offenen <strong>IT</strong>-Stellen nämlich seit<br />
dem um 70 Prozent schwand, nahmen<br />
die Offerten für den Vertrieb<br />
„nur“ um 41 Prozent ab.<br />
4.3. Allgemeine Anforderungskriterien<br />
(„Skills“) 11<br />
Immer, wenn das Stellenangebot<br />
sinkt und die Nachfrage nach Stellen<br />
steigt, befinden sich die Stellenanbieter<br />
in der komfortablen Situation,<br />
die Latte der Anforderungskriterien<br />
höher legen zu können. Für den <strong>IT</strong>-<br />
Arbeitsmarkt bedeutet dies, dass Arbeitgeber<br />
mehr Wert auf einschlägige<br />
Berufsausbildung, Berufserfahrung,<br />
Branchenkenntnis, betriebswirtschaftliche<br />
Grundkenntnisse und<br />
Soft Skills legen.<br />
Ohne Fachkompetenz geht es nicht,<br />
auch wenn die breite Diskussion ü-<br />
ber Soft Skills in den letzten Jahren<br />
gelegentlich fast diesen Eindruck erweckt<br />
hat. Ob eher der Spezialist o-<br />
11<br />
Spezielle Anforderungskriterien<br />
sind bei der Beschreibung der<br />
Aufgaben und der Branchen zu<br />
finden. In diesem Kapitel geht es<br />
nur um übergreifende Kriterien.<br />
der der Generalist die besseren Karten<br />
hat, lässt sich nur im Einzelfall<br />
entscheiden. Allerdings geht in den<br />
letzten Jahren der Trend dahin, auch<br />
vom Spezialisten ein größeres Wissensspektrum<br />
zu erwarten. Dies ermöglicht<br />
dem Arbeitgeber, einen<br />
Mitarbeiter flexibel gleichzeitig oder<br />
nacheinander für fachlich unterschiedliche<br />
Aufgaben einzusetzen.<br />
Der „Multispezialist“ und der Spezialist<br />
mit fundiertem Generalwissen<br />
sind zunehmend mehr gefragt. Das<br />
Gegenteil, nämlich die mangelnde<br />
fachliche Flexibilität - übrigens eine<br />
typische Eigenschaft von Quereinsteigern<br />
- erhöht die Wahrscheinlichkeit,<br />
seinen Arbeitsplatz zu verlieren<br />
und nur mit großem Aufwand einen<br />
neuen zu finden, erheblich. Um dem<br />
entgegenzuwirken, sollten gerade<br />
Quereinsteiger anerkannte <strong>IT</strong>-Qualifikationszertifikate<br />
erwerben. Einen<br />
guten Überblick des sehr bunt schillernden<br />
Angebots gibt das Kompetenzzentrum<br />
<strong>IT</strong>-Bildungsnetzwerke<br />
(Internet: www.kib-net.de).<br />
Schon die große Zahl der Quereinsteiger<br />
beweist, dass die Informatik<br />
bei weitem nicht der einzige Studiengang<br />
ist, der zur Arbeit als <strong>IT</strong>-Experte<br />
qualifiziert. Neben den Arbeitsplätzen,<br />
die wegen ihrer spezifischen<br />
Fachlichkeit Informatikern, allenfalls<br />
noch Elektroingenieuren vorbehalten<br />
sind, gibt es eine Fülle weiterer<br />
Arbeitsplätze, an denen andere<br />
als <strong>IT</strong>-Kenntnisse im Vordergrund<br />
stehen. Die Entwicklung von branchenspezifischen<br />
<strong>IT</strong>-Anwendungen<br />
oder -Produkten, deren Vertrieb<br />
32
Anforderungen der <strong>IT</strong>-Branche - Interview mit Dr. Stephan Pfisterer, B<strong>IT</strong>KOM<br />
Welche Hard Skills erwarten Arbeitgeber der <strong>IT</strong>-Branche<br />
Neueinsteiger sollten über aktuelles und technologiebezogenes Wissen im<br />
Bereich mehrerer Open-Source- oder proprietärer Programmiersprachen verfügen.<br />
Gute Noten sind von Vorteil. Von Berufserfahrenen erwarten Arbeitgeber<br />
weniger Technik- als Managementkompetenz. Zur Projektsteuerung benötigen<br />
sie strategische Fertigkeiten. Als positiv erweist sich für beide kaufmännisches<br />
Grundverständnis, um betriebswirtschaftliche Instrumente nutzen<br />
zu können.<br />
Wie sieht es mit Fremdsprachen aus<br />
Englisch ist wichtig, um einigermaßen flüssig an Besprechungen teilnehmen<br />
oder Manuals lesen zu können. Kurzfristig die sehr schwierigen slawischen<br />
oder asiatischen Sprachen lernen zu wollen, bringt nichts. Im allgemeinen<br />
reicht auch dort die globale <strong>IT</strong>-Sprache Englisch. Im Zweifelsfall stellt der Arbeitgeber<br />
einen Dolmetscher.<br />
Welche Soft Skills erwarten Arbeitgeber der <strong>IT</strong>-Branche<br />
Drei Soft Skills möchte ich besonders hervor heben. Ohne permanente Lernfähigkeit<br />
und -willigkeit kommt niemand in der <strong>IT</strong>-Branche aus. Nachweisen<br />
können Bewerber diese Eigenschaft z.B. durch die Teilnahme an Projektarbeiten<br />
oder, indem sie neben dem Standardprogramm noch zusätzliche Programmiersprachen<br />
erlernt haben.<br />
An zweiter Stelle steht die Kommunikationsfähigkeit. Sie erlaubt es erst, in<br />
Verhandlungen mit einem Kunden dessen Wünsche und die Möglichkeiten<br />
des eigenen Arbeitgebers zu verbalisieren und zu diskutieren, intern Projekte<br />
abzusprechen und aktiv auf andere zuzugehen.<br />
Drittens erfordert die üblich gewordene Arbeit in festen und Projektteams<br />
Teamfähigkeit. Dazu gehören so banale Dinge wie das Einhalten von zeitlichen<br />
und inhaltlichen Absprachen oder mit den eigenen und den Stärken<br />
und Schwächen der übrigen Teammitglieder richtig umzugehen.<br />
Welche beruflichen Chancen haben Quereinsteiger (also Akademiker ohne<br />
Informatikstudium)<br />
Die zurückliegenden Jahre haben gezeigt, dass nicht die Informatiker, sondern<br />
die zahlreichen Quereinsteiger ihre Arbeitsplätze verloren haben. Aber<br />
was heißt schon Quereinsteiger Ein Elektroingenieur, der während seines<br />
Studiums das Programmieren gelernt hat, kommt sogar in der Software-Entwicklung<br />
problemlos unter. Den umgeschulten Anglisten dagegen nehmen<br />
Arbeitgeber auch zukünftig nicht mehr mit offenen Armen auf. Wer als Quereinsteiger<br />
in der <strong>IT</strong>-Branche landen oder dort seine Position festigen will,<br />
muss eine der anerkannten <strong>IT</strong>-Specialist- oder <strong>IT</strong>-Professional-Zertifikate<br />
(siehe www.kib-net.de; d. Verf.) oder ein hochwertiges Hersteller-Zertifikat<br />
erwerben. Projekterfahrung allein reicht nicht aus.<br />
Wie schätzen Sie die Akzeptanz der neuen Abschlüsse Bachelor und Master<br />
ein<br />
Die Personaler brauchen Zeit, um sich an die neuen Abschlüsse zu gewöhnen.<br />
Allerdings geht die Eingewöhnung in der <strong>IT</strong>-Branche schneller voran als<br />
in eher konservativen Branchen wie dem Maschinenbau oder der Elektrotechnik.<br />
Festzustellen ist jedenfalls, dass Informatiker häufig unter Wert eingesetzt<br />
werden. Absolventen eines Bachelor-Studienganges können die Lücke<br />
zwischen der dualen und der Hochschulausbildung schließen. Nach einigen<br />
Jahren Berufserfahrung lässt sich später der Master aufsatteln.<br />
und Beratung, der Fachjournalismus<br />
oder der Bildungs- und Forschungsbereich<br />
etwa fordern häufig einen<br />
hohen Anteil Fach- oder Methodenwissen<br />
außerhalb der <strong>IT</strong>. Das ist einer<br />
der Gründe dafür, dass Hochschulen<br />
doppelt qualifizierende Informatikstudiengänge<br />
anbieten (siehe<br />
unten!). Nicht nur wegen des<br />
zeitweise herrschenden Bewerbermangels,<br />
sondern auch aus Interesse<br />
an den fachlichen Qualifikationen<br />
jenseits des <strong>IT</strong>-Bereichs sind Arbeitgeber<br />
prinzipiell daran interessiert,<br />
Seiteneinsteiger einzustellen.<br />
Englisch die <strong>IT</strong>-Fachsprache ist, gehen<br />
Arbeitgeber im Allgemeinen davon<br />
aus, dass Bewerber diese<br />
Fremdsprache beherrschen. Weitere<br />
Fremdsprachen spielen nur in Einzelfällen<br />
eine Rolle. Komplizierte<br />
Fremdsprachen wie chinesisch zu erlernen,<br />
macht für den <strong>IT</strong>-Bereich wenig<br />
Sinn. Der Aufwand stünde in keinem<br />
sinnvollen Verhältnis zum Ertrag.<br />
Erfahrungen aus dem <strong>IT</strong>-Green-<br />
Card-Programm zeigen allerdings<br />
auch, dass in Deutschland Englisch<br />
äußerst selten Firmensprache oder<br />
die Sprache zwischen einem Unternehmen<br />
und seinem deutschen<br />
Kunden ist. Zumindest in Deutschland<br />
sind also auch Deutschkenntnisse<br />
unerlässlich.<br />
Monatliche Stichproben der offenen<br />
Stellen aus dem Jahr 2003, die Arbeitgeber<br />
von der Bundesagentur für<br />
Arbeit besetzen lassen wollen, zeigen,<br />
welche weiteren fachlichen Ansprüche<br />
sie stellen. Der Markt der<br />
Betriebssysteme ist fest in der Hand<br />
von Microsoft: Windows beherrscht<br />
die Szene. UNIX folgt auf Rang zwei.<br />
Das Open-Source-System Linux folgt<br />
dichtauf. Die gefragtesten Netzwerktechniken<br />
sind TCP/IP (Transmission<br />
Control Protocol/Internet Protocol)<br />
und WindowsNT. Die Spitzenreiter<br />
bei der Datenbanktechnik heißen<br />
SQL und Oracle. Die gefragtesten<br />
Programmiersprachen sind C++, Visual<br />
Basic, Visual C++ und C. Die Internetprogrammierung<br />
dominiert Java.<br />
Eine geringere Zahl von Stellenanbietern<br />
wünscht XML- oder<br />
HTML-Kenntnisse. Unter den Anwendungen<br />
steht neben den üblichen Office-Paketen<br />
und der Fähigkeit, sich<br />
im Internet bewegen zu können, das<br />
Beherrschen der gängigen Unternehmens-<strong>IT</strong>-Progamme<br />
(ERP=Enterprise-Resource-Planning)<br />
hoch im Kurs. Das gefragteste war<br />
2003 SAP R/3. Gefordert werden<br />
häufig kaufmännisches Zusatzwissen,<br />
Erfahrungen im Projektmanagement<br />
oder der Projektleitung und<br />
die Fähigkeit, Dokumentationen zu<br />
erstellen.<br />
Kaufmännisches Zusatzwissen gefragt
Wegen der geringen Verfallszeit des<br />
<strong>IT</strong>-Fachwissens stehen <strong>IT</strong>-Fachleute<br />
in der Pflicht, ihr Wissen ständig aktuell<br />
zu halten. Permanente Lernfähigkeit<br />
und -bereitschaft sind damit<br />
weitere wichtige Qualifikationen. Je<br />
nach Arbeitsplatz kommen weitere<br />
hinzu, wie Fähigkeit zu konzeptionellem<br />
Denken, Führungsfähigkeit,<br />
Kreativität oder repräsentables äußeres<br />
Erscheinungsbild.<br />
Sie sind nicht zwingend erforderlich,<br />
verschaffen aber extreme Vorteile im<br />
Rennen um interessante Jobs: Doppelqualifikationen.<br />
Damit ist hier<br />
nicht Basiswissen gemeint, sondern<br />
solide Fachkompetenz. Nur einige<br />
Beispiele sind Bank-, Bio-, Geo-, Ingenieur-,<br />
Medien-, Medizin- und Wirtschaftsinformatik.<br />
Die Hochschulen<br />
bieten eine Fülle entsprechender<br />
Studiengänge, wie ein Blick in den<br />
Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz<br />
zeigt<br />
(www.hochschulkompass.hrk.de).<br />
>> Mittelstand mit besonderen Anforderungen<br />
Mittelständische Unternehmen haben<br />
besondere Anforderungen an ihre<br />
<strong>IT</strong>-Fachleute. Sie können sich<br />
mangels Mitarbeiterzahl eine weitgehende<br />
Differenzierung ihres <strong>IT</strong>-Personals<br />
nicht leisten. Generalisten<br />
sind gefragt. Diese müssen darüber<br />
hinaus weitere Qualifikationen vorweisen.<br />
Die wichtigste ist die der<br />
Kunden- oder Serviceorientierung.<br />
Denn der <strong>IT</strong>-Experte muss beispielsweise<br />
nicht nur eine <strong>IT</strong>-Lösung für einen<br />
Kunden entwickeln, sondern<br />
auch mit ihm. Er muss verhandeln,<br />
beraten, sich in den Kunden hinein<br />
denken können. Hinzu kommt, dass<br />
er - noch mehr als in Großunternehmen<br />
- die kaufmännische Seite seiner<br />
Arbeit im Kopf haben muss, um<br />
mit seinen kaufmännischen Kollegen<br />
kommunizieren zu können. Wortkarge<br />
und menschenscheue Spezialisten<br />
mit Tüftlermentalität sind im<br />
Mittelstand auf keinen Fall gefragt.<br />
4.4. Vergütung für Berufserfahrene<br />
Drei generelle Trends zeigen alle Befragungen<br />
und Analysen. Erstens:<br />
Die Vergütungen steigen, wenn überhaupt,<br />
nur noch sehr moderat. Zweitens:<br />
Arbeitgeber nutzen zunehmend<br />
das Instrument der variablen Vergütung.<br />
Das soll einerseits die Mitarbeiter<br />
zu höheren Leistungen anspornen<br />
und andererseits die Fixkosten senken,<br />
die in ertragsschwachen Zeiten<br />
besonders schmerzen. Drittens: Arbeitgeber<br />
machen die Zahlung variabler<br />
Vergütungsbestandteile vom<br />
Erreichen ehrgeizigerer Ziele als bisher<br />
abhängig.<br />
Die Zeitschrift Computerwoche berichtet<br />
in ihrer Ausgabe 42/2003 aus<br />
ihrer mit Professor Christian Scholz,<br />
Universität Saarbrücken, regelmäßig<br />
durchgeführten Gehaltsstudie. Demnach<br />
verharrten <strong>IT</strong>-Gehälter auf hohem<br />
Niveau. Unter den Fachleuten<br />
verdienten <strong>IT</strong>-Berater mit 80.000 Euro<br />
am meisten, gefolgt von SAP-<br />
Spezialisten mit 70.000 Euro. Wer<br />
einige Jahre im Ausland gearbeitet<br />
habe, könne sich über ein Plus von<br />
30.000 Euro freuen. Führungskräfte<br />
kämen auf ein Jahressalär von<br />
durchschnittlich 100.000 Euro. Eine<br />
Promotion steigere - anders als früher<br />
- die Vergütung kaum noch.<br />
Nach der „Vergütungsstudie 2003<br />
Führungs- und Fachkräfte in der Informationstechnologie“<br />
der Kienbaum<br />
Management Consultants<br />
GmbH sind die Gehälter für <strong>IT</strong>-Fachkräfte<br />
2003 gegenüber dem Vorjahr<br />
um 3,1 Prozent gestiegen. Im Durchschnitt<br />
erzielten sie ein Jahresgehalt<br />
von 51.000 Euro. Die Gehälter von <strong>IT</strong>-<br />
Führungskräften erhöhten sich um<br />
3,0 Prozent. Ihr Jahresgehalt lag damit<br />
bei durchschnittlich 89.000 Euro.<br />
Dieselbe Quelle beziffert das durchschnittliche<br />
Jahresgehalt eines Systemprogrammierers<br />
mit 50.000 Euro<br />
und das eines Leiters Organisation<br />
und Informationstechnologie mit<br />
112.000 Euro.<br />
Ein Schlüsselfaktor für die Höhe der<br />
Vergütung sei die Unternehmensgröße.<br />
Die Position des Leiters der<br />
Informationstechnologie ist in Unternehmen<br />
mit mehr als 5.000 Mitarbeitern<br />
im Schnitt mit 115.000 Euro dotiert.<br />
Sein Pendant aus einem Unternehmen<br />
mit höchstens 100 Mitarbeitern<br />
verbucht 78.000 Euro auf seinem<br />
Gehaltskonto.<br />
Nach einer etwas älteren Befragung<br />
unter 91 Chief Information Manager<br />
(CIO) - sie tragen in ihrem Unternehmen<br />
die Gesamtverantwortung für<br />
den <strong>IT</strong>-Bereich - verdienten diese in<br />
2002 im Schnitt 280.500 Euro,<br />
„nicht weniger als vor zwei Jahren“ 12 .<br />
Wie für andere Führungskräfte auch<br />
hängt die Bezahlung 13 u.a. ab von<br />
- der Zahl der unterstellten Mitarbeiter:<br />
Dieses Merkmal beeinflusste<br />
das Gehalt stärker als alle anderen.<br />
Die Spanne lag zwischen<br />
162.600 Euro bei bis zu 100 berichtspflichtigen<br />
Mitarbeitern und<br />
560.900 Euro bei mehr als 1.000<br />
eigenen Mitarbeitern.<br />
- dem verantworteten Budget: Auch<br />
dieses Merkmal wirkte sich sehr<br />
stark auf die Höhe des Gehalts<br />
aus. Betrug das Budget nicht mehr<br />
als 50 Millionen Euro, lagen die<br />
Gehälter knapp unter 200.000 Euro.<br />
<strong>IT</strong>-Budgets zwischen 50 und<br />
200 Millionen Euro erhöhten das<br />
Gehalt auf 282.200 Euro. Noch<br />
größere Budgets trieben es auf<br />
470.500 Euro.<br />
- der Branche: Bei Banken und Versicherungen<br />
verdienten CIO am<br />
meisten (408.200 Euro). Im verarbeitenden<br />
und produzierenden<br />
Gewerbe mussten sie sich mit der<br />
Hälfte des Gehalts begnügen<br />
(217.500 Euro).<br />
- der Hierarchie-Ebene: CIO, die im<br />
Vorstand, in der Geschäftsleitung<br />
oder in vergleichbaren Positionen<br />
angesiedelt sind, verdienten mit<br />
366.900 Euro deutlich mehr als ihre<br />
Kollegen auf Direktions-, Hauptabteilungs-<br />
oder Bereichsleiterebene<br />
(211.300 Euro).<br />
- der Zahl der Mitarbeiter des Unternehmens:<br />
Das Gehalt der CIO<br />
12<br />
Vgl. SEEGER, CIO-Gehälter<br />
13<br />
Die folgenden Zahlen geben<br />
jeweils den Durchschnitt wieder.<br />
35<br />
36
aus Unternehmen mit bis zu<br />
10.000 Beschäftigten lag bei gut<br />
200.000 Euro. Unternehmen mit<br />
mehr Mitarbeitern zahlten über<br />
300.000 Euro.<br />
Die zurückgelegte Verweildauer in<br />
der Position beeinflusste das Gehalt<br />
nicht erkennbar. Soweit die Vergütung<br />
eine erfolgsabhängige Komponente<br />
enthält - diese ist grundsätzlich<br />
üblich, aber sehr unterschiedlich<br />
gestaltet - beeinflusste auch der Erfolg<br />
des Gesamtunternehmens und/<br />
oder die Zielerreichung des <strong>IT</strong>-Bereichs<br />
die Vergütung. Generell galt:<br />
Je höher das absolute Gehalt, desto<br />
höher war auch der variable Anteil.<br />
Vergütung im Mittelstand - aus einem Artikel von Hans Königes: Kleine Firmen<br />
- kleine Gehälter. In: Computerwoche, Heft 20 vom 16.5.2003<br />
1. Der Blick in die <strong>IT</strong>-Branche<br />
- <strong>IT</strong>-Spezialisten verdienen weniger als <strong>IT</strong>-Verkäufer, -Berater und Kundendienstler<br />
und zwölf bis 13 Prozent weniger als ihre Kollegen in großen Unternehmen.<br />
- Ein gestandener Programmierer bringt im Schnitt 48.900 Euro nach Hause,<br />
ein Netzwerkspezialist 59.700 Euro. Davon sind bei beiden 13 Prozent variabel.<br />
- Der Datenbankspezialist erhält 49.900 Euro. Der variable Anteil ist mit 3<br />
Prozent gering.<br />
- Versierte Verkäufer kommen im Mittelstand auf durchschnittlich 83.600<br />
Euro jährlich. Der variable Anteil beträgt 48 Prozent. In großen Unternehmen<br />
verdienen sie mit 76.600 Euro etwas weniger. Auch der variable Anteil<br />
fällt mit 36 Prozent niedriger aus.<br />
- Ihren erfahrenen <strong>IT</strong>-Beratern bezahlen Mittelständler durchschnittlich<br />
70.500 Euro im Jahr, große 64.100 Euro.<br />
- Die Arbeit im technischen Kundendienst entlohnen KMU mit 72.100 Euro;<br />
im Großunternehmen müssen 63.100 Euro reichen.<br />
2. <strong>IT</strong>- vs. Anwenderunternehmen<br />
- Im Schnitt bezahlen mittelständische <strong>IT</strong>-Unternehmen ihre Computerfachleute<br />
zehn bis 20 Prozent besser als vergleichbare Anwenderunternehmen.<br />
Allerdings sind dort die sozialen Leistungen üblicherweise<br />
besser; der Arbeitsplatz ist sicherer, die Arbeitszeit geregelter und<br />
der Arbeitsdruck etwas geringer.<br />
- Mittelständische Anwender vereinbaren erheblich niedrigere variable Vergütungsbestandteile<br />
mit ihren <strong>IT</strong>-Mitarbeitern als <strong>IT</strong>-Unternehmen. Üblich<br />
sind sie bei Führungs-, nicht bei Fachkräften.<br />
Wer sich ausschließlich zu den Vergütungen<br />
in der <strong>IT</strong>-Branche informieren<br />
will, findet einen sehr differenzierten<br />
Überblick in der Veröffentlichung<br />
der IG-Metall „Entgelt in der<br />
<strong>IT</strong>-Branche 2003“. Die Bestelladresse<br />
lautet:<br />
IG-Metall Vorstand<br />
Lyoner Straße 32<br />
60528 Frankfurt a.M.<br />
Tel.: 0 69 / 66 93 40 01<br />
Mail: logistik@igmetall.de<br />
Internet:<br />
www.igmetall.de/nachrichten/it_ent<br />
gelt/.<br />
Auch im worldwideweb sind Gehaltsanalysen<br />
zu finden. Viele sind<br />
kostenpflichtig. Einen bisher noch<br />
teilweise kostenlosen Service bietet<br />
die Gehaltsübersicht www.gehaltscheck.de.<br />
Sie zeigt nicht nur eine Fülle<br />
individueller Gehälter mit Angabe<br />
von Beruf, Alter, Position, Branche<br />
und Tätigkeit, sondern auch nach<br />
zahlreichen Kriterien zusammengesetzte<br />
Statistiken. Für die<br />
Richtigkeit der Angaben übernimmt<br />
der Betreiber keine Gewähr. Das<br />
kann aber auch kein anderer Anbieter<br />
ähnlicher Informationen. Handelt<br />
es sich doch immer um freiwillige<br />
Selbstauskünfte.<br />
4.5. Arbeiten im Ausland<br />
Um es gleich vorweg zu nehmen:<br />
Auch in anderen Ländern gibt es eine<br />
große Menge gut ausgebildeter <strong>IT</strong>-<br />
<strong>Experten</strong>. In den gängigen Zielländern<br />
USA und Europas wartet kaum<br />
jemand händeringend auf deutschen<br />
<strong>IT</strong>-Nachwuchs. Vor dem Absprung ins<br />
Ausland ist es deshalb sinnvoll, Referenzen<br />
in Deutschland zu erwerben,<br />
mit denen sich im Ausland<br />
punkten lässt.<br />
Die Stellenmärkte deutscher Zeitungen<br />
geben das in einem Land tatsächlich<br />
vorhandene Volumen an offenen<br />
Stellen für <strong>IT</strong>-Fachleute nicht<br />
wieder. Auch den Arbeitsämtern lagen<br />
2003 nur wenige Stellenangebote<br />
für den Einsatz dieser Berufsgruppe<br />
im Ausland vor. Ein dritter<br />
Weg, eine Arbeitsstelle im Ausland<br />
zu finden, ist die Nutzung der internationalen<br />
Seiten von Online-Jobbörsen.<br />
Wenn auch insgesamt das<br />
Stellenangebot nicht sehr umfangreich<br />
ist, so haben doch alle drei<br />
Wege den Vorzug, sich an Deutsche<br />
zu richten, die in dem betreffenden<br />
Land arbeiten wollen. Aufenthaltsrechtliche<br />
Probleme sind unwahrscheinlich.<br />
Stellenmarkt der New York Times<br />
www.nytimes.com/pages/jobs
Stellen an Bürger dieses Landes richten,<br />
sind zumindest außerhalb der<br />
EU die zum Teil sehr restriktiven aufenthaltsrechtlichen<br />
Bestimmungen<br />
zu beachten.<br />
Wer ohne den Weg über ein Unternehmen<br />
in Deutschland unmittelbar<br />
eine Stelle in einem ausländischen<br />
Unternehmen annimmt, sollte auch<br />
bedenken, dass er dort ortsüblich<br />
bezahlt wird. Je nach Land kann das<br />
Gehalt mehr oder weniger unter dem<br />
in Deutschland üblichen liegen.<br />
Eine bewährte Adresse bei der Suche<br />
nach Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
im Ausland ist die Zentralstelle für<br />
Arbeitsvermittlung (ZAV) in Bonn. Einer<br />
ihrer Tätigkeitsschwerpunkte ist<br />
die internationale Arbeitsvermittlung.<br />
Um die Möglichkeiten für eine<br />
Beschäftigung im Ausland abzuklären,<br />
empfiehlt sich eine Kontaktaufnahme<br />
mit dem Informationscenter<br />
Ausland (ICA) der ZAV, entweder ü-<br />
ber E-Mail (InfoHotline-Ausland@arbeitsagentur.de)<br />
oder telefonisch<br />
unter 02 28 / 7 13 13 13 und<br />
01 80 / 5 22 20 23. Vor dem Anruf<br />
sollte der Bewerber unbedingt auf<br />
der Homepage der Bundesagentur<br />
für Arbeit recherchieren. „Arbeitnehmer,<br />
Arbeits- und Ausbildungsplatzsuchende“<br />
können dort gezielt<br />
nach offenen Arbeitsstellen in bestimmten<br />
Ländern suchen. Informationen<br />
zu Arbeiten und Lernen im<br />
Ausland sind einerseits zu finden unter<br />
der Überschrift „Arbeitnehmer,<br />
Arbeits- und Ausbildungsplatzsuchende“,<br />
dort unter „Informationen“,<br />
dann „Internationales“. Mehr an<br />
39<br />
Studierende richten sich die Angebote<br />
unter „Ausbildung/Berufs- und<br />
Studienwahl“, dort sowohl unter „Internationales“<br />
als auch unter „Berufs-<br />
und Studienwahl“, dann „Überbrückung“<br />
In einzelnen Ländern scheint die <strong>IT</strong>-<br />
Branche auf dem Weg von der düsteren<br />
<strong>Talsohle</strong> zu sonnigeren Bergregionen<br />
schon weiter gekommen zu<br />
sein als in Deutschland. Der österreichische<br />
Print-Anzeigenmarkt etwa<br />
meldete für das erste Quartal 2003<br />
25 Prozent mehr <strong>IT</strong>-Stellen als im<br />
Vorquartal - zum ersten Mal seit Mitte<br />
2000.<br />
Inwiefern das Offshoring nicht nur<br />
zum Arbeitsplatzabbau in Deutschland<br />
führt, sondern auch neue beruflichen<br />
Chancen für hiesige <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />
im Ausland eröffnet, bleibt abzuwarten.<br />
Immerhin verlegen auch<br />
deutsche Unternehmen Teile ihrer<br />
Geschäftsprozesse nach China, Indien<br />
und Co - zum Teil in großem Stil.<br />
Infineon etwa plant, in China bis<br />
2007 450 Millionen Dollar für den<br />
Auf- und Ausbau von Produktionsstätten<br />
und Forschungs- und Entwicklungszentren<br />
auszugeben.<br />
Shanghai soll zu einem der weltweit<br />
wichtigsten Forschungsstandorte<br />
ausgebaut werden. Glaubt man aktuellen<br />
Umfragen, beschäftigen sich<br />
nicht nur Großunternehmen mit dem<br />
Offshoring, sondern auch schon Mittelständler.<br />
.<br />
Als <strong>IT</strong>’ler in Nordamerika<br />
In den USA arbeiten 90 Prozent aller <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> außerhalb der <strong>IT</strong>-Branche.<br />
Dort gelten die Arbeitsplätze im Vergleich zur <strong>IT</strong>-Branche als sicherer. Allerdings<br />
entwickelte sich jenseits des großen Teiches der <strong>IT</strong>-Arbeitsmarkt nicht<br />
anders als hierzulande. „Mathematik- oder Physiklehrer, die als Quereinsteiger<br />
einen Karrieretrip in die <strong>IT</strong>-Branche unternahmen und dort richtig<br />
Geld verdient haben, kehren reumütig in ihre Schulen zurück“, weiß Klaus<br />
Münstermann, in der ZAV verantwortlich für die Vermittlung nach Nordamerika.<br />
Infolge der hohen Arbeitslosigkeit verringerte sich in den USA die Zahl der<br />
Arbeitsgenehmigungen für ausländische <strong>IT</strong>-Spezialisten zuletzt stark. Seit<br />
dem 1.10.2003 hat der US-Kongress die Zahl der begehrten H1-B-Visa auf<br />
65.000 pro Jahr vermindert. Im Jahr 2000 lag das Limit noch dreimal so<br />
hoch. Das H1-B-Visum richtet sich ausschließlich an Akademiker und ist<br />
immerhin volle fünf Jahre gültig. Dieses Visum - eine Alternative zur nicht<br />
kalkulierbaren Green Card-Lotterie - zu bekommen, dauert lange und kostet<br />
reichlich. Es setzt voraus, dass die amerikanische US-Administration dem<br />
US-Arbeitgeber grünes Licht gibt, weil kein US-Bürger für den Job zur Verfügung<br />
steht. „Besonders letzteres lässt die Aussichten, an ein H1-B-Visum zu<br />
kommen, gegen Null sinken“, meint Klaus Münstermann. Er kennt eine interessante<br />
Alternative, das J1-Visum. Das gilt zwar nur 18 Monate; dafür ist<br />
es aber nicht kontingentiert und die Prüfung, ob ein US-Bürger zur Verfügung<br />
steht, entfällt. Voraussetzung ist, dass der Aufenthalt in den USA der beruflichen<br />
Weiterbildung dient. Dies ist regelmäßig dann der Fall, wenn ein deutscher<br />
<strong>IT</strong>-Experte durch einen Job in den USA ebenfalls im <strong>IT</strong>-Bereich seine berufliche<br />
Kompetenz erhöht.<br />
Die Arbeitsmöglichkeiten in Kanada sind ähnlich reglementiert. Die Arbeitserlaubnis<br />
ist an eine gebührenpflichtige, langwierige Arbeitsmarktprüfung<br />
durch das kanadische Arbeitsamt (Human Resources and Skills Development<br />
Confirmation) gebunden. Zurzeit stellt sie deutsche <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> regelmäßig<br />
vor unüberwindliche Probleme. Aber auch für Kanada nennt Klaus<br />
Münstermann eine attraktive Alternative, das Young workers exchange program<br />
(YWEP) - andere Staaten bieten übrigens ähnliche Programme an. Das<br />
YWEP richtet sich an 18- bis 35-Jährige, die eine Berufsausbildung oder ein<br />
Studium abgeschlossen haben oder sich im Hauptstudium befinden. Der<br />
Aufenthalt muss die berufliche Weiterbildung zum Ziel haben. „Davon allerdings“<br />
meint Klaus Münstermann „ist bei einer beruflichen Tätigkeit im Ausland<br />
grundsätzlich auszugehen, solange der Auslandsjob inhaltlich auf einer<br />
vorangegangenen Ausbildung oder beruflichen Tätigkeit aufbaut.“ In<br />
Deutschland muss die Arbeitserlaubnis für das YWEP über die Zentralstelle<br />
für Arbeitsvermittlung (ZAV) beantragt werden. Das Verfahren dauert nur ca.<br />
vier Wochen. Der Antragsteller braucht dafür nicht zu bezahlen. Und das<br />
Beste: Die Arbeitsmarktprüfung entfällt. Einzige Wermutstropfen: Das YWEP<br />
gilt längstens für 12 Monate und ist kontingentiert.<br />
Informationen gibt es u.a. hier:<br />
40
- Kanadische Botschaft<br />
Internet: www.kanada-info.de<br />
E-Mail: berlin.permit@dfait-maeci.gc.ca<br />
Tel.: 0 30 / 2 30 12 - 4 47<br />
- USA-Botschaft<br />
Internet: www.usembassy.de<br />
Tel.: 01 90 85 00 55 (1,86 €/Min)<br />
- Bundesverwaltungsamt<br />
- Informationsstelle für Auswanderer und Auslandstätige -<br />
Internet: www.bundesverwaltungsamt.de<br />
E-Mail: bva.eures@netcologne.de<br />
Tel.: 0 18 88 - 3 58 - 49 99 (Hotline)<br />
- Bundesagentur für Arbeit<br />
- Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) -<br />
Internet: www.arbeitsagentur.de, Suchwort „YWEP“<br />
E-Mail: InfoHotline-Ausland@arbeitsagentur.de<br />
Tel.: 0228/713 13 13<br />
Die Analyse der Stellenangebote aus<br />
dem Jahr 2003, bei denen Arbeitgeber<br />
mit Hilfe der Bundesagentur für<br />
Arbeit <strong>IT</strong>-Fachleute für einen Einsatz<br />
im Ausland suchten, zeigt zweierlei:<br />
- Zwei Drittel der Zielländer liegen innerhalb<br />
Europas; - die am häufigsten<br />
gewünschte Fremdsprache ist Englisch.<br />
Meistens wird verhandlungssicheres<br />
Englisch vorausgesetzt. Wer<br />
die jeweilige Landessprache beherrscht,<br />
holt sich damit weitere Bonuspunkte.<br />
Dass die Zahl der Stellenangebote<br />
für das Ausland eher bescheiden<br />
ausfällt, hat zwei Hauptgründe. Zum<br />
einen setzen Unternehmen qualifizierte<br />
lokale Kräfte ein statt Expatriates<br />
(aus Deutschland entsandte<br />
Fach- und Führungskräfte); u.a., weil<br />
dadurch die oft hohen Auslandszulagen<br />
entfallen. Zum anderen schreiben<br />
Unternehmen, die einen Deutschen<br />
im Ausland einsetzen wollen,<br />
die Stellen meistens nicht extern<br />
aus, sondern besetzen sie aus den<br />
eigenen Reihen. Wer also außerhalb<br />
41<br />
Deutschlands arbeiten möchte, hat<br />
bessere Chancen, wenn er sich zunächst<br />
bei einem inländischen Unternehmen<br />
mit Standorten oder Partnern<br />
im Ausland bewirbt und sich<br />
von dort aus weiter orientiert.<br />
Der Erfolg einer solchen internen<br />
Bewerbung hängt von mehreren Faktoren<br />
ab. Wichtig sind sehr gute fachliche<br />
Qualifikationen. Ein guter Studienabschluss<br />
allein reicht jedoch<br />
nicht aus. Überhaupt ist es gerade<br />
im sehr dynamischen <strong>IT</strong>-Bereich<br />
schwierig, die im Studium oder im<br />
Rahmen einer Weiterbildung erlernten<br />
Qualifikationen formal, also per<br />
Zertifizierung, nachzuweisen. Denn<br />
sowohl innerhalb wie außerhalb von<br />
Deutschland können identisch oder<br />
ähnlich klingende Abschlussbezeichnungen<br />
inhaltlich weit auseinander<br />
liegen. Nationale und internationale<br />
Bemühungen, die Vergleichbarkeit<br />
herbeizuführen, sind zwar im<br />
Gange, aber noch nicht abgeschlossen.<br />
In der Regel muss ein Bewerber<br />
daher Berufserfahrung mitbringen,<br />
vorzugsweise aus dem entsendenden<br />
Unternehmen. Das erleichtert<br />
auch die Zusammenarbeit mit dem<br />
deutschen Mutterhaus erheblich. Die<br />
Chancen werden noch besser, wenn<br />
man bereits über Auslandserfahrungen<br />
verfügt - erworben am besten im<br />
angestrebten Land. Ein nicht zu unterschätzender<br />
Erfolgsfaktor für die<br />
reibungslose Zusammenarbeit in einem<br />
international besetzten Team ist<br />
nämlich das Kennen und Verstehen<br />
der jeweils anderen Umgangsformen,<br />
die sich je nach Herkunftsland sehr<br />
stark voneinander unterscheiden<br />
können: Skandinavier z.B. verhalten<br />
sich in einem Meeting deutlich offener<br />
als Japaner. Mit ins Gepäck gehören<br />
also Toleranz, Weltoffenheit und<br />
eine generelle Bereitschaft, sich auf<br />
andere Kulturen und Gepflogenheiten<br />
einzulassen.<br />
Gefragt ist auch Kooperationsfähigkeit,<br />
um mit den lokalen Mitarbeitern<br />
zu den gewünschten Ergebnissen zu<br />
kommen. Außerdem sollte man ein<br />
gewisses Maß an Improvisationsgabe<br />
besitzen, da beispielsweise die<br />
Beschaffung von Materialien oder Ersatzteilen<br />
nicht immer und unbedingt<br />
denselben Regeln folgt wie in<br />
Deutschland.<br />
Für manche Länder ist stabile Gesundheit<br />
wichtig. In den meisten Fällen<br />
wird vor der Entsendung ein ärztliches<br />
Attest über die volle gesundheitliche<br />
Eignung verlangt, je<br />
nach Einsatzland auch eines über<br />
die Tropentauglichkeit.<br />
Bewerber sollten sich der möglichen<br />
gesundheitlichen und politischen Risiken<br />
bewusst sein. Wer Familie hat,<br />
sollte sich darüber hinaus erkundigen,<br />
ob beispielsweise eine deutsche<br />
oder internationale Schule in<br />
der Nähe des Einsatzortes ist.<br />
Rechtzeitig an Rückkehr denken
Unternehmen zu unterstützen und<br />
um <strong>Experten</strong>pools aufzubauen, die<br />
vor allem kleinere und mittlere Unternehmen<br />
in punkto interkultureller<br />
Vermittlung, interner Prozessoptimierung<br />
oder der Projektkoordination<br />
beraten sollen.<br />
4.6. Selbstständigkeit<br />
Zwischen 30.000 und 50.000 <strong>IT</strong> -<strong>Experten</strong><br />
sind nach einer Schätzung der<br />
Gesellschaft für Informatik e.V.<br />
selbstständig. Exakte Erhebungen<br />
liegen nicht vor. Die Zahl dürfte in<br />
naher Zukunft eher steigen als sinken.<br />
Denn nur ein Teil der Selbstständigen<br />
wählt diese Form der Erwerbstätigkeit<br />
aus innerer Überzeugung.<br />
Ein anderer Teil dagegen befasst<br />
sich mehr notgedrungen mit<br />
dem Thema Selbstständigkeit. Auslöser<br />
ist die wirtschaftliche Stagnation<br />
und deren Folgen auch für den<br />
<strong>IT</strong>-Arbeitsmarkt. Viele der Ende der<br />
Neunziger Jahre noch händeringend<br />
gesuchten <strong>IT</strong>-Fachleute verloren ihren<br />
Job durch Personalabbau oder<br />
Outsourcing; andere haben mehr<br />
Mühe als früher, eine Stelle zu finden.<br />
Umgekehrt folgt daraus: Wenn<br />
Unternehmen ihren Bestand an <strong>IT</strong>-<br />
Personal auf ein Minimum senken,<br />
um Leerkosten zu vermeiden, werden<br />
sie Aufträge nach außen vergeben,<br />
da das eigene Fachpersonal<br />
nicht mehr ausreicht. Dies eröffnet<br />
Selbstständigen eine Verdienstchance.<br />
Wie in jeder anderen Branche ist die<br />
Existenzgründung auch im <strong>IT</strong>-Markt<br />
nicht nur an Formalien und die Finanzierbarkeit<br />
des Vorhabens - darüber<br />
informiert jede Industrie- und<br />
Handelskammer - gebunden. Der Erfolg<br />
hängt von weiteren Voraussetzungen<br />
ab. Der Anstieg der Unternehmensinsolvenzen<br />
von 28.200 im<br />
Jahr 2000 auf 36.200 in den ersten<br />
elf Monaten des Jahres 2003 (plus<br />
4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum)<br />
spricht eine beredte<br />
Sprache.<br />
Wichtig ist ein guter Kontakt zu möglichen<br />
Auftraggebern und anderen<br />
selbstständigen <strong>IT</strong>-Fachleuten. Wer<br />
sich während seiner vorherigen beruflichen<br />
Tätigkeit ein umfangreiches<br />
Netz von Kontakten („Networking“)<br />
aufgebaut hat, ist hier im Vorteil. Um<br />
die gewünschte Qualität anbieten<br />
und realisieren zu können, bedarf es<br />
aktuell gehaltenen Fachwissens.<br />
Wenn das Netzwerk und die Qualität<br />
stimmen, kommt der gute Name von<br />
allein. Bei <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> unterdurchschnittlich<br />
repräsentierte Eigenschaften<br />
sind Extrovertiertheit und Vertriebsmentalität.<br />
Sie sind für die erfolgreiche<br />
Akquise von Aufträgen unerlässlich.<br />
Häufig sind Aufträge an<br />
einzelne Projekte gebunden. Dabei<br />
hat der Auftragnehmer die vereinbarten<br />
oder gesetzten Fristen einzuhalten.<br />
Dies verlangt ein hohes Maß an<br />
Selbstdisziplin, Belastbarkeit und<br />
zeitlicher Flexibilität. Da er im Rahmen<br />
der Projektarbeit in der Regel<br />
mit anderen (weiteren Selbstständigen,<br />
Mitarbeitern und Kunden des<br />
Auftraggebers) im Team zusammenarbeitet,<br />
kommen alle Eigenschaften<br />
hinzu, die eine gute Teamfähigkeit<br />
ausmachen. Dazu gehören u.a.<br />
Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit,<br />
Kooperationsbereitschaft,<br />
Konflikt- und Durchsetzungsfähigkeit.<br />
Die häufig wechselnden Partner<br />
und Aufgaben verlangen ihm ein gutes<br />
Maß an geistiger Flexibilität ab.<br />
Da nicht davon auszugehen ist, dass<br />
sich alle Aufträge in der Nähe des eigenen<br />
Standorts abwickeln lassen,<br />
kommt der <strong>IT</strong>-Selbstständige auch<br />
nicht ohne mindestens regionale,<br />
möglicherweise auch bundesweite<br />
oder internationale Mobilität aus.<br />
5. Wichtig für Berufseinsteiger<br />
5.1. Stellensuche<br />
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten,<br />
sich über freie Stellen zu informieren:<br />
- Bundesagentur für Arbeit<br />
- Stellenanzeigen in regionalen und<br />
überregionalen Zeitungen sowie in<br />
Fachzeitschriften<br />
- Homepages der Arbeitgeber (gerade<br />
im <strong>IT</strong>-Bereich haben auch kleinere<br />
Unternehmen durchaus eine<br />
eigene Homepage mit einem Job-<br />
Portal)<br />
- Internet-Jobbörsen (z.B. der Virtuelle<br />
Arbeitsmarkt der Bundesagentur<br />
für Arbeit,<br />
www.arbeitsagentur.de)<br />
- Recruiting-Veranstaltungen<br />
- Fachmessen<br />
- Schwarze Bretter in Hochschulen,<br />
insbesondere in den einschlägigen<br />
Seminaren und Instituten.<br />
Darüber hinaus lohnt sich Networking,<br />
das heißt, ein Netz von Kontakten<br />
zu knüpfen. Die ergeben sich aus<br />
einer früheren Ausbildung, aus Semesterjobs,<br />
Praktika oder einer betriebsbezogenen<br />
Diplomarbeit, aus<br />
studentischen Verbindungen, Studenten-<br />
oder Ehemaligenvereinigungen.<br />
Auch im privaten Umfeld lassen<br />
sich Ansprechpartner finden.<br />
Neben der Bewerbung auf veröffentlichte<br />
Stellenangebote ist es gerade<br />
für Berufsanfänger sinnvoll, sich initiativ<br />
- also nicht auf ein bestimmtes<br />
Stellenangebot hin - bei in Frage<br />
kommenden Unternehmen zu bewerben.<br />
Wenn die persönlichen und<br />
fachlichen Voraussetzungen stimmen,<br />
bestehen durchaus Chancen,<br />
zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen<br />
zu werden.<br />
Service der Hochschulteams nutzen
für Arbeitsvermittlung (ZAV), Bonn.<br />
Die E-Mail-Adresse lautet:<br />
bonn-zav.fw@arbeitsagentur.de.<br />
5.2. Bewerbung<br />
Nicht allein die Eignung entscheidet<br />
darüber, ob die Arbeitsplatzsuche<br />
erfolgreich verläuft. Die Bedeutung<br />
von Inhalt und Form der Bewerbungsunterlagen<br />
unterschätzen häufig<br />
selbst hoch qualifizierte Bewerber.<br />
Auch für Stellen im <strong>IT</strong>-Bereich<br />
erwarten die Unternehmen Bewerbungen,<br />
die den üblichen formellen<br />
und inhaltlichen Standards genügen.<br />
>> Bewerbung: Das Auge isst mit<br />
Eine knappe E-Mail reicht nicht<br />
mehr. Serienbriefe, Rechtschreibfehler<br />
oder verschmutzte Unterlagen<br />
veranlassen die Personalentscheider<br />
(die verhalten sich häufig vergleichsweise<br />
konservativ), die Bewerbung<br />
auszusondern. Sie sollte für jedes<br />
Stellenangebot maßgeschneidert<br />
sein. Dies gilt ganz besonders in Zeiten,<br />
wo einerseits die Zahl der Bewerber<br />
und damit auch die der Mitbewerber<br />
angestiegen ist, die sich<br />
mit Initiativbewerbungen an potentielle<br />
Arbeitgeber wenden, und andererseits<br />
die Arbeitgeber höhere Anforderungen<br />
nicht nur an die Bewerber,<br />
sondern auch an die Bewerbung<br />
stellen. Initiativbewerbungen sollten<br />
zumindest erkennen lassen, warum<br />
sich jemand gerade für die angestrebte<br />
Branche, das Unternehmen<br />
oder bestimmte Tätigkeitsbereiche<br />
bewirbt. Besondere Fähigkeiten, erworbene<br />
Spezialkenntnisse und persönliche<br />
Interessen sollten stets im<br />
Hinblick auf die vermuteten oder bekannten<br />
Anforderungen präzise und<br />
wahrheitsgemäß dargelegt werden.<br />
Die Bewerbung sollte sich positiv<br />
von anderen unterscheiden und das<br />
Interesse des Personalverantwortlichen<br />
am Bewerber wecken.<br />
Klassisch ist die schriftliche Bewerbung<br />
mit Anschreiben, Lebenslauf<br />
und Unterlagen. Aus dem Anschreiben<br />
sollte deutlich hervor gehen, inwieweit<br />
der Bewerber den Anforderungen<br />
der Stelle entspricht. Falsche<br />
Bescheidenheit ist ebenso Fehl am<br />
Platz wie nicht wahrheitsgemäße<br />
Aussagen. Der Lebenslauf wird üblicherweise<br />
tabellarisch verfasst. Dazu<br />
gehört ein professionelles Foto. Dem<br />
Lebenslauf lässt sich eine eigene<br />
Seite hinzufügen, die die eigenen<br />
Stärken auflistet. Zu den Unterlagen<br />
gehören Kopien von Zeugnissen,<br />
Wei-<br />
Praktikumsbescheinigungen,<br />
terbildungszertifikaten etc.<br />
Günstig ist es, den Adressaten namentlich<br />
anzuschreiben. Der Name<br />
lässt sich z.B. in einem - gut vorbereiteten<br />
- Telefonat, auf einer Recruiting-Veranstaltung<br />
oder Fachmesse<br />
ermitteln. Dabei kann der Bewerber<br />
auch schon weitere Details erfragen,<br />
so dass die Bewerbung zielgenauer<br />
wird. Ein gut geführtes Telefongespräch<br />
kann wichtige Pluspunkte<br />
bringen.<br />
Nicht nur, aber gerade für <strong>IT</strong>-Fachleute<br />
bzw. in der <strong>IT</strong>-Branche löst die<br />
Online-Bewerbung die klassische<br />
Form ab oder ergänzt sie. Viele Unternehmen<br />
haben in ihren Internet-<br />
Stellenportalen besondere Eingabemasken<br />
für Bewerbungen platziert.<br />
Auch diese enthalten teilweise ein<br />
freies Feld, um einen Text wie in einem<br />
klassischen Anschreiben zu<br />
formulieren, oder die Aufforderung,<br />
im Rahmen der Online-Bewerbung<br />
ein Anschreiben hinzuzufügen. Häufig<br />
verlangen Unternehmen nach der<br />
Online-Bewerbung eine zusätzliche<br />
vollständige Bewerbung oder Teile<br />
davon (z.B. die Unterlagen, um die<br />
Richtigkeit der Online-Angaben zu<br />
prüfen). Allerdings sind inzwischen<br />
einige Unternehmen dazu übergegangen,<br />
den gesamten Workflow des<br />
Personal Recruiting online abzuwickeln,<br />
um dadurch Kosten zu sparen.<br />
Manche Unternehmen speichern die<br />
Online-Bewerbungen in einem Bewerberpool,<br />
auf den bestimmte Entscheidungsträger<br />
im Unternehmen<br />
zugreifen können, um gezielt geeignete<br />
Kandidaten zu suchen.<br />
Bewerbungstipps bietet das Internet<br />
in Hülle und Fülle. Bücher zu diesem<br />
Thema führt jede gut sortierte Buchhandlung.<br />
Sie lassen sich in den Berufsinformationszentren<br />
der Arbeitsagenturen<br />
einsehen. Diese führen<br />
auch Veranstaltungen zu diesem<br />
Thema durch.<br />
5.3. Einstiegsgehälter<br />
Berufsanfänger wissen oft nicht, welche<br />
Anfangsgehälter üblich sind.<br />
Auch hier gilt (siehe Kapitel 4.4.<br />
„Vergütung für Berufserfahrene“),<br />
dass Aussagen über die Höhe der<br />
Vergütung nur in großen Schwankungsbreiten<br />
und mit erheblichen<br />
Fehlerwahrscheinlichkeiten möglich<br />
sind. Oft lohnt ein Blick in die Printoder<br />
Online-Stellenanzeigen des interessierenden<br />
Unternehmens, da<br />
dort manche Arbeitgeber das Einstiegsgehalt<br />
nennen.<br />
Gehälter: Gürtel enger schnallen
verdienen als Direkteinsteiger und<br />
Fachhochschulabsolventen weniger<br />
als Universitätsabgänger.<br />
Im öffentlichen Dienst sind <strong>IT</strong>-Fachleute<br />
als Angestellte oder Beamte<br />
beschäftigt. Das Einkommen der Angestellten<br />
ist nach dem Bundesangestelltentarif<br />
(BAT) geregelt, das der<br />
Beamten nach dem Bundesbesoldungsgesetz<br />
(BBesG). Die Vergütungs-<br />
und Besoldungsgruppen sind<br />
zwar weitgehend angeglichen, doch<br />
da Beamte keine Sozialversicherungsbeiträge<br />
abführen, verdienen<br />
sie netto mehr als die Angestellten.<br />
Das Gehalt besteht aus einem<br />
Grundgehalt, Urlaubs- und Weihnachtsgeld,<br />
dem Familien- und Ortszuschlag<br />
sowie vermögenswirksamen<br />
Leistungen. Bis zu einem bestimmten<br />
(von der Vergütungsgruppe<br />
abhängigen) Lebensalter erfolgt alle<br />
zwei Jahre die Zuordnung in eine höhere<br />
Lebensaltersstufe, was einer<br />
automatischen Gehaltserhöhung<br />
gleichkommt. Einen kompletten Ü-<br />
berblick bietet der Bund im Internet<br />
unter folgender Adresse:<br />
www.bund.de/Wir-fuer-<br />
Sie/Jobboerse/Bezahlung-.5356.htm<br />
Absolventen mit einem Universitätsdiplom<br />
werden normalerweise in den<br />
höheren Dienst eingruppiert, Fachhochschulabsolventen<br />
in den gehobenen<br />
Dienst. Ein Universitätsabsolvent<br />
verdient darum im öffentlichen<br />
Dienst deutlich mehr als ein Fachhochschulabsolvent.<br />
Literaturverzeichnis<br />
BUNDESAGENTUR FÜR ARBE<strong>IT</strong> (Hrsg.) (Arbeitsmarkt): Der Arbeitsmarkt für<br />
besonders qualifizierte Fach- und Führungskräfte, in: Informationen für<br />
die Beratungs- und Vermittlungsfachdienste (ibv), jährliches Heft mit<br />
diesem Thema, z.B. Heft 21/02, 22.5.2002, Nürnberg 2002<br />
HARTZ, Peter, u.a. (Dienstleistungen): Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt,<br />
Vorschläge der Kommission zum Abbau der Arbeitslosigkeit<br />
und zur Umstrukturierung der Bundesanstalt für Arbeit, Berlin<br />
2002<br />
HEUBLEIN, Ulrich/SCHMELZER, Robert/SOMMER, Dieter/SPANGENBERG,<br />
Heike (Studienabbruchstudie): Studienabbruchstudie 2002 - Die Studienabbrecherquoten<br />
in den Fächergruppen und Studienbereichen der<br />
Universitäten und Fachhochschulen, Kurzinformation der Hochschul-<br />
Informations-System GmbH (HIS), Hannover 2002<br />
HIELLE, Ingrid (Informatiker): Informatiker brechen am häufigsten ihr Studium<br />
ab, in: F.A.Z., 31.8.2002, S. 53<br />
IG Metall (Hrsg.) (Entgelt): Entgelt in der <strong>IT</strong>-Branche 2003 - 5. Erhebung,<br />
Frankfurt am Main 2003<br />
NERDINGER, Friedemann W./Baasner René (Erwartungen): Erwartungen von<br />
Informatik-Studenten an ihren künftigen Arbeitgeber, in: Personal, Heft<br />
10/2002, S. 51-54<br />
SCHRÖDER, Gerhard (Eröffnungsfeier): Rede von Bundeskanzler Gerhard<br />
Schröder bei der Eröffnungsfeier der CeB<strong>IT</strong> 2000 am Mittwoch, 23. Februar<br />
2000, in Hannover<br />
(siehe www.spdfraktion.de/archiv/greencard2/schroeder_cebit.html)<br />
SEEGER, Heinrich (CIO-Gehälter); Studie CIO-Gehälter - Höher springen fürs<br />
Gehalt, in: CIO, 10/2002<br />
47<br />
48
Abbildungsverzeichnis<br />
Seite<br />
Abb. 1: Eckdaten des Arbeitsmarktes für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> ............................... 4<br />
Abb. 2:<br />
Stellen-Bewerber-Relation für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> drastisch verändert............................................................................................<br />
5<br />
Verzeichnis von Adressen<br />
1. Jobbörsen im Internet<br />
Einen umfassenden Service bietet das Arbeitsmarktportal der Bundesagentur<br />
für Arbeit unter www.arbeitsagentur.de.<br />
Abb. 3:<br />
Abb. 4:<br />
Abb. 5:<br />
Abb. 6:<br />
Abb. 7:<br />
Studienanfänger beliebter Informatik-Studiengänge im WS<br />
02/03 .......................................................................................10<br />
Studierende beliebter Informatik-Studiengänge im WS<br />
02/03 ....................................................................................... 11<br />
Bestandene Prüfungen beliebter Informatik-Studiengänge<br />
im Jahr 2002..............................................................................13<br />
Starke Zunahme von Bewerbern ohne Berufserfahrung...............14<br />
Zunehmend mehr FH-Absolventen arbeitslos..............................16<br />
2. Zeitungen/Fachzeitschriften<br />
Üblicherweise präsentiert sich die Presse auch im Internet. Angeschlossen<br />
ist manchmal ein kostenloser Newsletter-Dienst. Daneben enthalten<br />
große regionale sowie überregionale Zeitungen Artikel rund um die Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie, teilweise in regelmäßig<br />
eingefügten besonderen Themenseiten. Die Zahl der IKT-Fachzeitschriften<br />
ist fast nicht überschaubar. Allerdings veröffentlichen nur wenige Artikel<br />
mit berufsbezogenen Informationen. Wer gezielt Zeitungen/Fachzeitschriften<br />
aus dem <strong>IT</strong>-Bereich sucht, findet diese z.B. unter<br />
www.fachzeitung.com oder www.fachzeitschriftenportal.de.<br />
Abb. 8:<br />
Arbeitslosigkeit jüngerer <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> steigt überdurchschnittlich<br />
.................................................................................18<br />
Abb. 9: Langzeitarbeitslosigkeit noch kein Thema ..................................19<br />
Abb. 10: Green Cards für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> - Zahl der Erteilungen zuletzt<br />
stabil ....................................................................................... 22<br />
Abb. 11: Die meisten Green Cardler kamen aus Indien und Osteuropa<br />
- Erteilungen nach Herkunftsländern ......................................... 22<br />
Abb. 12: Software-Unternehmen suchten die meisten <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong>............ 29<br />
Abb. 13: <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> nicht nur für <strong>IT</strong>-Kerntätigkeiten gesucht ....................31<br />
3. Recruiting-Veranstaltungen<br />
Die Internetseite www.jungekarriere.com bietet ein ausführliches Verzeichnis<br />
wichtiger „Recruiting-Events“.<br />
4. Weiterbildung<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
KURS - die Datenbank für Aus- und Weiterbildung<br />
Internet: www.arbeitsagentur.de, dann „Kurs“ in der Rubrik „Service von<br />
A-Z“<br />
Kompetenzzentrum <strong>IT</strong>-Bildungsnetzwerke KIBNET<br />
Mail: info@kib-net.de<br />
Internet: www.kib-net.de<br />
5. Branchen- und Berufsverbände<br />
(Mehrere Verbände versenden kostenlose Newsletter)<br />
Anwenderfachverband Bürokommunikation e.V. (VTV)<br />
Breitenbacher Graben 15<br />
D-53604 Bad Honnef<br />
Tel.: 0 22 24/ 1 05 38<br />
49<br />
50
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue<br />
Medien e.V. (B<strong>IT</strong>KOM)<br />
Hauptgeschäftsstelle Berlin<br />
Albrechtstr. 10<br />
D-10117 Berlin<br />
Tel.: 0 30 / 27 57 60<br />
Mail: bitkom@bitkom.org<br />
Internet: www.bitkom.org<br />
Berufsverband Selbstständige in der Informatik (BVSI)<br />
Hallingstr. 10<br />
D-25348 Glückstadt<br />
Tel.: 0 41 24 / 60 50 87<br />
Mail: office@bvsi.de<br />
Internet: www.bvsi.de<br />
Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie<br />
e.V.<br />
Schedestr. 9<br />
D-53113 Bonn<br />
Tel.: 02 28 / 2 42 22 24<br />
Mail : gmds@dgn.de<br />
Internet: www.gmds.de<br />
Deutsche Informatik-Akademie GmbH (DIA)<br />
Ahrstr. 45<br />
D-53175 Bonn<br />
Tel.: 02 28 / 30 21 64<br />
Mail: dia@dia-bonn.de<br />
Internet: www.dia-bonn.de<br />
Gesellschaft für Informatik e.V. (GI)<br />
Wissenschaftszentrum<br />
Ahrstr. 45<br />
D-53175 Bonn<br />
Tel.: 02 28 / 30 21 45<br />
Mail: info@gi-ev.de<br />
Internet: www.gi-ev.de<br />
Am Faßberg<br />
D-37077 Göttingen<br />
Tel.: 05 51 / 2 01 15 10<br />
Mail: gwdg@gwdg.de<br />
Internet: www.gwdg.de<br />
Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e.V. (GFaI)<br />
Rudower Chaussee 30<br />
D-12489 Berlin<br />
Tel.: 0 30 / 63 92 16 00<br />
Mail: tiedtke@gfai.de<br />
Internet: www.gfai.de<br />
Informationstechnische Gesellschaft im VDE Verband Deutscher Elektrotechniker<br />
e.V. (<strong>IT</strong>G)<br />
Stresemannallee 15<br />
D-60596 Frankfurt a.M.<br />
Tel.: 0 69 / 6 30 83 60<br />
Mail: itg@vde.com<br />
Internet: www.vde.com\itg<br />
Initiative D21<br />
Ernst-Reuter-Platz 2<br />
D-10587 Berlin<br />
Tel.: 0 30 / 31 15 13 90<br />
Mail: kontakt@initiatived21.de<br />
Internet: www.initiatived21.de<br />
Verband der Datenverarbeiter e.V. (VDD)<br />
Wandalenweg 26<br />
D-20097 Hamburg<br />
Tel.: 0 40 / 23 52 04 99<br />
Mail: info @vdd.org<br />
Internet: www.vdd.org<br />
Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH (GWDG)<br />
Verband der deutschen Internetwirtschaft eco e.V.<br />
51<br />
52
Arenzhofstraße 10<br />
D-50769 Köln<br />
Tel.: 02 21 / 70 00 48 - 0<br />
Mail: info@eco.de<br />
Internet: www.eco.de<br />
Verband Optische Informationssysteme e.V. (VOI)<br />
Bismarckstr. 59<br />
D-64293 Darmstadt<br />
Tel: 0 61 51 / 6 68 45 20<br />
Mail: khk@voi.de<br />
Internet: www.voi.de<br />
Verband der Softwareindustrie Deutschland e.V. (VSI)<br />
Stievestr. 7<br />
D-80638 München<br />
Tel.: 0 89 / 29 16 02 93<br />
Mail: info@vsi.de<br />
Internet: www.vsi.de<br />
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI)<br />
Stresemannallee 19<br />
60596 Frankfurt a.M.<br />
Tel.: 0 69 / 6 30 20<br />
Mail: zvei@zvei.org<br />
Internet: www.zvei.org<br />
6. Glossare<br />
Aus der Menge der im Internet vorhandenen Glossare sei hier nur das<br />
ARCHmatik-Glossar genannt: www.myglossar.de<br />
Angebote der Bundesagentur für Arbeit<br />
Die Bundesagentur für Arbeit bietet auf ihrer Homepage<br />
(www.arbeitsagentur.de) eine Fülle von Angeboten für Arbeitgeber, Arbeitsuchende<br />
und Studierende. Neben den ausdrücklich für diese Kundengruppen<br />
vorgesehenen Vermittlungsbörsen enthält sie weitere Datenbanken mit<br />
wichtigen Informationen. Dazu gehören in erster Linie:<br />
- BERUFEnet informiert über die Inhalte einzelner Berufe und Tätigkeiten;<br />
zudem enthält die Datenbank etliche quantitative Informationen.<br />
- KURS, die Datenbank für Aus- und Weiterbildung, informiert unter anderem<br />
über Studienmöglichkeiten und Fortbildungsmaßnahmen.<br />
Neben ihren Online-Produkten bietet die Bundesagentur für Arbeit weitere<br />
Hilfestellungen an:<br />
- Die Berufsinformationszentren (BIZ) warten mit einem inhaltlich und medial<br />
breit gefächerten Informationsangebot auf.<br />
- An allen größeren Hochschulstandorten existieren Hochschulteams. Mit ihrem<br />
umfangreichen Informations-, Beratungs- und Vermittlungsservice unterstützen<br />
sie Studierende, Absolventen und berufserfahrene Akademiker<br />
bei der Stellensuche oder einer beruflichen Neuorientierung und Arbeitgeber<br />
bei der Stellenbesetzung.<br />
- Die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV), Bonn, ist der zentrale Personaldienstleiter<br />
der Bundesagentur für Arbeit für spezielle Kundengruppen<br />
und Märkte; im Internet ist sie zu finden unter www.arbeitsagentur.de,<br />
dann „Ihre Arbeitsagentur“, dann „besondere Dienststellen“ anklicken:<br />
- Der Bereich Führungskräftevermittlung ist Partner von berufserfahrenen<br />
Bewerbern aus Positionen der oberen und obersten Führungsebene<br />
und deren Arbeitgebern (e-Mail: bonnzav.fw@arbeitsagentur.de).<br />
- Die Zeitschrift MARKT+CHANCE veröffentlicht regelmäßig nationale<br />
und internationale Stellenangebote sowie Bewerberprofile. Im Internet<br />
ist sie zu finden unter: www.arbeitsagentur.de, Suchwort<br />
„markt+chance“.<br />
- Der Arbeitsmarkt-Informationsservice AMS ist spezialisiert auf die<br />
Analyse des Arbeitsmarktes für Akademiker. Eine Publikationsliste<br />
sowie Hinweise zur Bestellung enthält die übernächste Seite.<br />
53<br />
54
Wir wollen unsere Angebote verbessern.<br />
Geben Sie uns ein Feedback!!!<br />
Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV)<br />
– AMS –<br />
Villemombler Str. 76<br />
53123 Bonn<br />
Telefax: (02 28) 71 32 70 19 99<br />
Mail: bonn-zav.ams@arbeitsagentur.de<br />
1. Ich habe auf folgenden Wegen von der Schrift erfahren:<br />
___________________________________________________<br />
2. Ich bin (Schüler/in, Studierende/r, Arbeitnehmer/in, ...):<br />
___________________________________________________<br />
3. An der Broschüre hat mir gut gefallen:<br />
___________________________________________________<br />
___________________________________________________<br />
___________________________________________________<br />
___________________________________________________<br />
4. An der Broschüre hat mir nicht gut gefallen:<br />
___________________________________________________<br />
___________________________________________________<br />
___________________________________________________<br />
___________________________________________________<br />
Feedback-Bogen Informatiker 2004<br />
Lieferbare Arbeitsmarkt-Informationen<br />
für hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte<br />
Stand: Februar 2005<br />
Ber ufe: Artikel-Nummer:<br />
• Ärztinnen und Ärzte – Facharztmangel droht 200001<br />
• Apothekerinnen und Apotheker 200002<br />
• Architekten – Lage weiterhin schwierig 200003<br />
• Bauingenieurinnen und Bauingenieure 200004<br />
• Biologinnen und Biologen 200005<br />
• Elektroingenieurinnen und Elektroingenieure 200006<br />
• <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> – Aufschwung beginnt 200010<br />
• Jahresbericht über den Arbeitsmarkt für hoch qualifizierte<br />
Fach- und Führungskräfte<br />
(Gesamtentwicklung und Einzelberufe) 200011<br />
• Journalistinnen und Journalisten 200012<br />
• Juristinnen und Juristen 200013<br />
• Maschinenbauingenieurinnen und Maschinenbauingenieure 200014<br />
• Mathematikerinnen und Mathematiker 200015<br />
• Physiker: viele Türen offen! 200017<br />
• Psychologinnen und Psychologen<br />
Hohe Hürden in der Klinischen Psychologie 200018<br />
• Soziologinnen und Soziologen * 200019<br />
• Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure * 200021<br />
• Wirtschaftswissenschaftlerinnen und<br />
Wirtschaftswissenschaftler 200022<br />
Themen und Branchen:<br />
Arbeitsmarkt-Informationsservice (AMS)<br />
• Existenzgründung – Chancen für Akademiker/Innen 200007<br />
• Flyer Arbeitsmarkt-Information 200024<br />
• Geld- und Kreditwirtschaft 200008<br />
• Haben grüne Jobs Zukunft * 200009<br />
• Mittelstand – der unbekannte Riese! 200025<br />
• Personalmanagement – Chancen für Akademiker/Innen 200016<br />
• Werbung und Marketing 200020<br />
55<br />
56
(Die mit * gekennzeichneten Broschüren liegen nur als PDF (nicht als Print-<br />
Ausgabe) vor.<br />
Kostenloses Shop-System im Internet:<br />
http://www.ba-bestellservice.de/<br />
Mail: arbeitsagentur@ibro.de<br />
Schriftliche Bestellungen an:<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
- Bestell-Service -<br />
c/o IBRo Funk und Marketing GmbH<br />
Kastanienweg 1<br />
18148 Roggentin<br />
Telefon: 0 180 5 00 3865<br />
(montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr)<br />
Fax: 0 180 5 00 3866<br />
(Versandkostenanteil für Printversion: 2.50 Euro)<br />
Nach seiner Banklehre bei einer deutschen<br />
Großbank absolvierte Dr. Bernhard<br />
J. Hohn ein Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />
an der Universität<br />
zu Köln. Schwerpunkte seines Studiums<br />
waren Finanzierungslehre,<br />
Marktforschung und Marketing sowie<br />
Energiewirtschaftslehre. Ebenfalls in<br />
Köln promovierte er am Lehrstuhl für<br />
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />
und betriebliche Steuerlehre. Anschließend<br />
war er in den Arbeitsagenturen<br />
Bonn und Brühl sowie in der Zentrale<br />
der Bundesagentur für Arbeit in<br />
Nürnberg tätig. Seit dem Jahr 2001 arbeitet<br />
er im Arbeitsmarkt-Informationsservice<br />
(AMS) der Zentralstelle für<br />
Arbeitsvermittlung (ZAV) in Bonn. Er ist<br />
dort Arbeitsmarktexperte für kaufmännische,<br />
juristische und <strong>IT</strong>-Berufe. Die<br />
ZAV ist die InterNationale Personalagentur<br />
der Bundesagentur für Arbeit.<br />
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