12.01.2015 Aufrufe

IT-Experten - Talsohle erreicht

IT-Experten - Talsohle erreicht

IT-Experten - Talsohle erreicht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

»<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />

<strong>Talsohle</strong> <strong>erreicht</strong><br />

Arbeitsmarkt-Information<br />

für qualifizierte Fach- und Führungskräfte


"I think there is a world market for maybe five computers."<br />

Thomas Watson, Sr., Gründer von IBM, 1943<br />

„There is no reason anyone would want a computer in their home.“<br />

Ken Olson, Gründer von Digital Equipment, 1977<br />

Herausgeber:<br />

Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV)<br />

- Arbeitsmarkt-Informationsservice (AMS) -<br />

Villemombler Str. 76, 53123 Bonn, Tel.: 0228/713-1292<br />

e-Mail: Bonn-ZAV.ams@arbeitsagentur.de<br />

Postanschrift: 53107 Bonn<br />

(Bestell-Service hier:)<br />

Verfasser:<br />

Dr. Bernhard J. Hohn<br />

Arbeitsmarkt-Informationsservice, ZAV<br />

Tabellen und Grafiken:<br />

Marion Rang<br />

Arbeitsmarkt-Informationsservice, ZAV<br />

Stand: Februar 2004<br />

Arbeitsmarkt-Information 1/2004<br />

Aktualisierung:<br />

Eine kurze Zusammenfassung zum <strong>IT</strong>-Arbeitsmarkt des Jahres 2004 mit zahlreichen<br />

aktualisierten Grafiken enthält die Neuauflage dieser Schrift mit dem<br />

Titel „<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> – Aufschwung beginnt“.<br />

Sie ist im Internet zu finden unter:<br />

www.ba-bestellservice.de<br />

Stichwort <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />

2


Inhaltsverzeichnis<br />

Zusammenfassung .................................................................................... 4<br />

1. Erläuterungen ........................................................................................ 6<br />

2. Allgemeine Trends ................................................................................. 7<br />

3. Die Arbeitgebersicht: das Angebot an Arbeitskräften............................. 10<br />

3.1. Studienanfänger, Studierende, Studienabbrecher und Absolventen ... 10<br />

3.2. Beschäftigte, Bewerber und Arbeitslose............................................. 14<br />

3.3. Probleme bei der Mitarbeitersuche .................................................... 19<br />

3.4. Die Green Card für <strong>IT</strong>-Fachleute.......................................................... 21<br />

4. Die Arbeitnehmersicht: das Stellenangebot für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong>.................... 24<br />

4.1. Tätigkeiten........................................................................................ 24<br />

4.2. Arbeitsplätze in Zahlen ..................................................................... 26<br />

4.2.1. Das Stellenangebot nach Branchen ................................................ 27<br />

4.2.2. Das Stellenangebot nach Funktionen.............................................. 31<br />

4.3. Allgemeine Anforderungskriterien („Skills“) ....................................... 32<br />

4.4. Vergütung für Berufserfahrene........................................................... 35<br />

4.5. Arbeiten im Ausland.......................................................................... 38<br />

4.6. Selbstständigkeit.............................................................................. 43<br />

5. Wichtig für Berufseinsteiger.................................................................. 44<br />

5.1. Stellensuche..................................................................................... 44<br />

5.2. Bewerbung ....................................................................................... 45<br />

5.3. Einstiegsgehälter .............................................................................. 46<br />

Literaturverzeichnis ................................................................................. 48<br />

Abbildungsverzeichnis............................................................................. 49<br />

Verzeichnis von Adressen ........................................................................ 50<br />

Angebote der Bundesagentur für Arbeit .................................................... 54<br />

Verzeichnis lieferbarer Arbeitsmarkt-Informationen ...................................56<br />

Zusammenfassung<br />

Die <strong>Talsohle</strong> der Stellenmeldungen<br />

scheint <strong>erreicht</strong>. 2003 meldeten Arbeitgeber<br />

der Bundesagentur für Arbeit<br />

(BA) nur geringfügig weniger<br />

Stellen zur Besetzung mit <strong>IT</strong>-Fachleuten<br />

als 2002. Seit dem All time high<br />

des Jahres 2000 hatte sich die Zahl<br />

der Offerten von Jahr zu Jahr noch<br />

ungefähr halbiert. Im Vergleich zu<br />

2000 umfasste das Stellenvolumen<br />

2003 nur noch ein Drittel.<br />

Abb. 1:<br />

Trotz der positiven Signale der Stellenseite<br />

bleibt der Arbeitsmarkt im<br />

Ungleichgewicht. Denn die Zahl der<br />

Arbeit Suchenden ist weiter stark gestiegen<br />

- sowohl bei den Neueinsteigern<br />

als auch bei den Berufserfahrenen.<br />

Die Zeiten, in denen einzelne<br />

Arbeitgeber ihr nahezu rund um die<br />

Uhr arbeitendes <strong>IT</strong>-Personal mit Pizza-,<br />

Friseur-Service und anderen Annehmlichkeiten<br />

bei Laune hielten,<br />

werden also auf absehbare Zeit nicht<br />

wiederkehren.<br />

Blicken wir zurück: Der Arbeitsmarkt<br />

für <strong>IT</strong>-Fachleute hatte sich innerhalb<br />

eines Jahres vom Nachfrage- zum<br />

Angebotsmarkt verändert. Am Stichtag<br />

31.12.2000 lagen den Arbeitsämtern<br />

ca. 8.900 Stellenangebote für<br />

ca. 5.700 Bewerber vor. Statistisch<br />

Eckdaten des <strong>IT</strong>-Arbeitsmarktes<br />

Jahr 2001 2002 2003<br />

Offene Stellen 1) 3.621 1.905 1.654<br />

Beschäftigte 2) 151.791 156.777 -<br />

Bewerber 1) 3) 8.661 14.039 18.381<br />

Arbeitslose 1) 3) 2.981 5.132 6.552<br />

Studienanfänger 4) 33.429 30.488 26.915<br />

Studierende 4) 103.026 116.211 122.990<br />

Hochschulabsolventen 5) 5.291 5.899 -<br />

Anmerkung: Zahlen beziehen sich nur auf Akademiker.<br />

1) Bestand der Bundesagentur für Arbeit jeweils Ende Dezember.<br />

2) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte; Bestand jeweils 30.6.;<br />

Zahlen für 2003 lagen noch nicht vor.<br />

3) Die verwendeten Begriffe Bewerber und Arbeitslose sind nicht identisch. Als<br />

Bewerber werden auch Arbeitsuchende gezählt, die eine Beschäftigung haben.<br />

4) Wintersemester 1999/2000, 2000/2001, 2001/2002; Studiengänge wie unter 5).<br />

5) Informatik, Wirtschafts-, technische/Ingenieur-, Medien-, Medizin-, Bioinformatik;<br />

Winter- plus Sommersemester; ohne Promotion; Zahlen für 2003 lagen nicht vor.<br />

Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Statistisches Bundesamt<br />

gesehen kamen auf 100 Bewerber<br />

156 offene Stellen. Nur ein Jahr später<br />

hatte sich die Relation in ihr Gegenteil<br />

verkehrt. Sie betrug nur noch<br />

100 zu 42. Ein weiteres Jahr später,<br />

Ende 2002, konkurrierten 100 Be-<br />

3<br />

4


werber um 14 offene Stellen; am<br />

31.12.2003 um 9.<br />

Ältere <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> berührte die Arbeitsmarktentwicklung<br />

allerdings<br />

kaum. Die Zahl der arbeitslosen älteren<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> ist seit vielen Jahren<br />

stabil. Umgekehrt fällt auf, dass die<br />

Zahl der Arbeitslosen wächst, je jünger<br />

die betrachtete Gruppe ist. Dafür<br />

gibt es gleich mehrere Gründe: zum<br />

einen den Kündigungsschutz, der ältere<br />

Arbeitnehmer besser schützt als<br />

jüngere. Zum anderen waren die jüngeren<br />

Neueinsteiger oft Quereinsteiger.<br />

Wegen ihrer fachlichen Inflexibilität<br />

entließen die Unternehmen sie<br />

als erste.<br />

Abb. 2:<br />

Wie jede Medaille hat auch diese<br />

zwei Seiten: Arbeitgeber können aus<br />

mehr gut qualifizierten Bewerbern<br />

den geeigneten Kandidaten auswählen.<br />

Also: nach wie vor sehr gute<br />

Zeiten für Einstellungswillige!<br />

5<br />

1.851<br />

3.455<br />

6.019 5.894 5.744<br />

5.093<br />

4.651<br />

Stellen-Bewerber-Relation für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> drastisch verändert<br />

- Bestand jeweils 31.12. -<br />

Offene Stellen<br />

7.256 7.285<br />

8.935<br />

3.621<br />

8.661<br />

14.039<br />

1.905 1.654<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

Bewerber<br />

18.381<br />

© 2004, BA-AMS<br />

Die Signale des Arbeitsmarktes wirkten<br />

sich unmittelbar auf die dafür<br />

sehr sensiblen Studierwilligen aus.<br />

Nach mehreren Jahren des - zum Teil<br />

stürmischen - Zuwachses ging die<br />

Zahl der Studienanfänger in den Wintersemestern<br />

2001/2002 und 2002/<br />

2003 um ca. zehn Prozent jeweils<br />

gegenüber den Vorjahren zurück. Die<br />

in dieser Zeit erscheinenden Medienberichte<br />

über den langfristigen Wert<br />

eines Informatikstudiums verfehlten<br />

ihre Absicht nicht. Denn die Anfängerzahlen<br />

nahmen zuletzt wieder zu.<br />

Wegen der nur flachen Delle bei den<br />

Anfängerzahlen wuchs die Zahl der<br />

Studierenden weiter. Die Zahl der auf<br />

den Arbeitsmarkt drängenden Absolventen<br />

wird also auch in den nächsten<br />

Jahren noch wachsen. Der Nachwuchsmangel<br />

ist vorerst gebannt.<br />

Dafür sprechen auch die Arbeitslosmeldungen<br />

der Inhaber von Green<br />

Cards.<br />

1. Erläuterungen<br />

Gegenstand der vorliegenden Broschüre<br />

ist der Arbeitsmarkt für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />

mit akademischem Abschluss.<br />

Es geht also auch, aber<br />

nicht nur um Informatiker.<br />

Ziel ist es, Angebot und Nachfrage<br />

dieses Teilarbeitsmarktes und die<br />

wichtigsten Einflussgrößen darzustellen.<br />

Die Broschüre beschreibt einerseits<br />

die aktuelle Lage 1 . Andererseits<br />

zeigt sie auch mittel- und langfristig<br />

wirkende Zusammenhänge<br />

auf. Damit nutzt sie auch noch den<br />

Studierenden, die erst in einigen Jahren<br />

eine Arbeitsstelle suchen.<br />

Zielgruppen der Broschüre sind<br />

- Studierende und Hochschulabsolventen<br />

der diversen Informatik<br />

und anderer Studiengänge,<br />

- Arbeitgeber,<br />

- Arbeitnehmer,<br />

die sich für den <strong>IT</strong>-Arbeitsmarkt interessieren.<br />

Als Informatiker gelten hier Absolventen<br />

sowohl des ca. fünfzig Jahre<br />

1<br />

Jährlich aktualisierte Informationen<br />

zum Akademikerarbeitsmarkt<br />

insgesamt und zu seinen<br />

einzelnen Teilen enthalten die<br />

Jahresberichte „Der Arbeitsmarkt<br />

für besonders qualifizierte Fachund<br />

Führungskräfte“, herausgegeben<br />

von der Zentralstelle für<br />

Arbeitsvermittlung.<br />

Internet: www.arbeitsagentur.de,<br />

Service von A bis Z > Presse und<br />

Statistik > Arbeitsmarktberichte<br />

alten Studienganges „Informatik“ als<br />

auch von so genannten „Bindestrichstudiengängen“<br />

wie Bio-, Ingenieur-,<br />

Medien-, Medizin-, Wirtschaftsinformatik<br />

usw. Manche wie<br />

etwa die Bioinformatik werden erst<br />

seit wenigen Jahren angeboten.<br />

<strong>IT</strong>-Fachleute umfassen in dieser Broschüre<br />

außer den oben erwähnten<br />

Informatikern zusätzlich Absolventen<br />

anderer Studiengänge, die durch Berufspraxis<br />

und/oder Fortbildung entsprechendes<br />

Fachwissen erworben<br />

haben. Tätigkeiten sind z.B. Systemanalyse,<br />

System- und Anwendungsprogrammierung,<br />

Administration, Beratung,<br />

Vertrieb, <strong>IT</strong>-Projektleitung.<br />

Einbezogen sind neben den reinen<br />

Fachkräften auch Personen mit Führungsaufgaben.<br />

Charakteristisch für<br />

eine Querschnittstechnologie wie die<br />

Informationstechnik ist die große<br />

Zahl der Quereinsteiger. Das sind<br />

Beschäftigte, die sich nicht über ein<br />

Informatikstudium, sondern auf einem<br />

anderen Weg für ihren <strong>IT</strong>-Job<br />

qualifiziert haben. Absolventen verwandter<br />

Studiengänge wie Elektrotechnik-<br />

oder Maschinenbauingenieure<br />

sind unter den Quereinsteigern<br />

am häufigsten vertreten. In Frage<br />

kommt aber nahezu jedes Studienfach,<br />

wenn Bewerber die erforderlichen<br />

<strong>IT</strong>-Qualifikationen oder das Potential<br />

dazu mitbringen.<br />

Der Aufbau dieser Schrift spiegelt die<br />

zum Teil unterschiedlichen Interessen<br />

von Arbeitnehmern, Arbeitgebern<br />

und Berufseinsteigern wider.<br />

6


Nach dem folgenden, zweiten Kapitel,<br />

welches allgemeine Trends des<br />

<strong>IT</strong>-Arbeitsmarktes beschreibt, nimmt<br />

das dritte Kapitel die Perspektive der<br />

Arbeitgeber ein. Es geht um Aussagen<br />

zum Angebot an Arbeitskräften.<br />

Die Spannweite reicht von den Studienanfängern,<br />

Studierenden und<br />

Absolventen über die Beschäftigten<br />

und Bewerber bis hin zu den Arbeitslosen.<br />

Dieses Kapitel geht auf<br />

Probleme bei der Mitarbeitersuche<br />

ein und beschreibt die Entwicklung<br />

des Green Card-Programms, eine von<br />

vielen Möglichkeiten, Mitarbeiter zu<br />

gewinnen.<br />

Im vierten Kapitel stehen die Interessen<br />

der Arbeitnehmer im Mittelpunkt.<br />

Wer Informationen über Tätigkeiten<br />

und Arbeitsplätze von <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />

aus qualitativer wie quantitativer<br />

Sicht sucht, über Anforderungskriterien<br />

und die Vergütung, über<br />

Selbstständigkeit und das Arbeiten<br />

im Ausland, der kommt hier auf seine<br />

Kosten.<br />

>> Der Bundeskanzler schaltet sich ein.<br />

Im fünften und letzten Kapitel dreht<br />

sich alles um den Berufseinstieg.<br />

Wie finde ich eine Arbeitsstelle Wie<br />

bewerbe ich mich Was muss ich ü-<br />

ber das Einstiegsgehalt wissen Das<br />

sind die Fragen, die hier beantwortet<br />

werden.<br />

Im Anhang runden eine Liste relevanter<br />

(Internet-)Adressen sowie Hinweise<br />

auf weitere Leistungen der<br />

Bundesagentur für Arbeit das Informationsangebot<br />

ab.<br />

Informationsgrundlage waren<br />

- allgemein zugängliche Quellen<br />

(Fachliteratur, Wirtschaftspresse,<br />

Internet),<br />

- <strong>Experten</strong>interviews,<br />

- interne Statistiken der Bundesagentur<br />

für Arbeit,<br />

- externe Statistiken (insbesondere<br />

des Statistischen Bundesamtes)<br />

sowie<br />

- das Know-how der Berater und<br />

Vermittler aus der Zentralstelle für<br />

Arbeitsvermittlung (ZAV) und den<br />

mehr als sechzig Hochschulteams<br />

der Bundesagentur für Arbeit.<br />

2. Allgemeine Trends<br />

Nur wenige Teilarbeitsmärkte stehen<br />

so sehr im öffentlichen Interesse wie<br />

der für Informatiker und andere <strong>IT</strong>-<br />

Fachleute. Noch nie wurde eine einzelne<br />

berufliche Qualifikation so<br />

sehr als der Engpass unserer Volkswirtschaft<br />

empfunden, dass sich ein<br />

Bundeskanzler persönlich dieser Berufsgruppe<br />

annahm. Die Ursache<br />

liegt auf der Hand: Mit der überaus<br />

rasanten technischen Entwicklung<br />

der elektronischen Datenverarbeitung<br />

stieg in demselben Tempo auch<br />

die Nachfrage nach Fachleuten, die<br />

in der Lage waren, einerseits die vorhandene<br />

Informationstechnologie in<br />

Anwendungen umzusetzen und diese<br />

weiter zu entwickeln und andererseits<br />

umgekehrt den wachsenden<br />

Anforderungen der Anwender entsprechende<br />

Informationstechnologien<br />

zur Verfügung zu stellen. Bei<br />

diesem Tempo hatte das deutsche<br />

Ausbildungssystem keine Chance,<br />

die quantitative und qualitative<br />

Nachfrage nach geeigneten Kräften<br />

zu befriedigen. Bester Beweis dafür<br />

waren die ungewöhnlich hohen Gehälter,<br />

die die Arbeitgeber nicht nur<br />

Absolventen ohne Berufserfahrung,<br />

sondern auch Studienabbrechern<br />

oder Personen mit einem nur sehr<br />

schmalen <strong>IT</strong>-Wissen zahlten, und die<br />

hohen Studienabbrecherzahlen.<br />

Letztere waren nur zum Teil auf die<br />

hohen Anforderungen des Informatikstudiums<br />

zurückzuführen. Ein weiterer<br />

wichtiger Grund war jahrelang,<br />

dass interessante Jobs mit lukrativen<br />

Einkommen und hoffnungsfrohen<br />

Entwicklungsperspektiven die Studierenden<br />

scharenweise aus den<br />

Hörsälen in die Unternehmen oder in<br />

die Selbstständigkeit lockten 2 . Warum<br />

noch sich mit Studium und Examen,<br />

BAföG und schlecht bezahlten<br />

Studentenjobs quälen, wenn der<br />

Traumjob auch einfacher zu haben<br />

war<br />

Den bis dahin nicht aufschnürbaren<br />

gordischen Knoten zahlreicher Fragen<br />

-- Gibt es in Deutschland einen<br />

Informatikermangel, Wie viele Informatiker<br />

fehlen der heimischen<br />

Wirtschaft, Wer hat den Mangel zu<br />

verantworten, Wie und wann ist die<br />

Lücke zu schließen usw. - durchschlug<br />

der damalige Bundeskanzler<br />

Gerhard Schröder auf der CeB<strong>IT</strong> am<br />

23. Februar 2000 in Hannover: Er gab<br />

bekannt, dass es notwendig sei,<br />

2<br />

So auch HEUBLEIN u.a., Studienabbruchstudie,<br />

S. 29 und 32,<br />

und HIELLE, Informatiker.<br />

„kurzfristig ausländische <strong>IT</strong>-Spitzenfachkräfte,<br />

ich denke hier vor allem<br />

an Fachkräfte aus Indien und Osteuropa,<br />

nach Deutschland zu holen“ 3 .<br />

In der Folge startete die Bundesagentur<br />

für Arbeit am 1. August 2000 das<br />

zunächst für drei Jahre geltende und<br />

inzwischen bis zum 31.12.2004 verlängerte<br />

Green Card-Programm für <strong>IT</strong>-<br />

Fachkräfte 4 .<br />

Im Laufe des Jahres 2000 wich die<br />

herrschende <strong>IT</strong>-Euphorie allerdings<br />

schon der zunächst noch vorsichtigen,<br />

später zunehmend nachhaltigeren<br />

Ernüchterung. Wegen der weltwirtschaftlichen<br />

Unsicherheiten und<br />

der binnenwirtschaftlichen Konjunkturschwäche<br />

gilt seit dem auch für <strong>IT</strong>-<br />

Projekte nicht mehr das olympische<br />

Motto „Dabei sein ist alles“. Die Entscheider<br />

wollen auch auskömmliche<br />

Gewinne sehen. Über diese Messlatte<br />

springt nur ein Teil der geplanten<br />

Projekte. Der andere Teil verschwindet<br />

in der Schreibtischschublade<br />

oder erblickt das Licht der<br />

Realisierung in einer schlankeren Variante.<br />

Anwender mit eigenen <strong>IT</strong>-Abteilungen<br />

hoffen auch, durch Outsourcing<br />

Kosten zu senken oder<br />

doch zumindest flexibler zu gestalten.<br />

Inzwischen macht ein weiteres<br />

Modewort die Runde: „Offshoring“.<br />

Damit ist die Verlagerung von <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleistungen in Niedriglohnländer<br />

gemeint. Das bekannteste ist In-<br />

3<br />

SCHRÖDER, Eröffnungsfeier.<br />

4<br />

Siehe Kapitel 3.4. „Die Green<br />

Card für <strong>IT</strong>-Fachleute“.<br />

Neuer Trend: Offshoring


dien, gefolgt von Russland. Mit der<br />

Osterweiterung der EU werden weitere<br />

Länder hinzukommen. Offshoring<br />

- in England und den USA schon<br />

etabliert - wird auch für deutsche Unternehmen<br />

mehr und mehr zu einer<br />

interessanten Alternative.<br />

>> <strong>IT</strong>-Stellen in allen Branchen<br />

9<br />

Mittlerweile hat sich die Nachfrage<br />

nach <strong>IT</strong>-Produkten und Dienstleistungen<br />

stabilisiert; zum Teil verursacht<br />

durch die schlichte Notwendigkeit,<br />

Ersatz für veraltete <strong>IT</strong>-Produkte<br />

zu beschaffen. Zahlreiche<br />

Marktforscher rechnen ab der zweiten<br />

Hälfte des Jahres 2004 darüber<br />

hinaus mit einer Erholung. Für einen<br />

neuerlichen Hype fehlen allerdings<br />

die Anzeichen. Auf absehbare Zukunft<br />

werden Unternehmen also Stellen-<br />

und Bewerberprofil genau vergleichen,<br />

Anfängern keine Traumgehälter<br />

bieten und eher zurückhaltend<br />

Personal einstellen. Dennoch<br />

braucht es keine prophetischen Gaben,<br />

um <strong>IT</strong>-Fachleuten eine gute Zukunft<br />

vorherzusagen. Hat doch die <strong>IT</strong><br />

inzwischen weite Teile der Wirtschaft<br />

durchdrungen. Sie ist zu einer echten<br />

Querschnittstechnologie geworden.<br />

Ähnlich wie Wirtschaftswissenschaftler<br />

und Juristen finden <strong>IT</strong>-<br />

Fachleute deshalb nicht nur in der <strong>IT</strong>-<br />

Branche, sondern auch in allen anderen<br />

Branchen ihren Arbeitsplatz.<br />

Wegen der großen Zahl solcher Arbeitsplätze<br />

reicht schon die übliche<br />

Personalfluktuation aus, regelmäßig<br />

eine Fülle offener <strong>IT</strong>-Arbeitsstellen zu<br />

erzeugen. Wenn die Arbeitgeber außerdem<br />

- dies wird mit anziehenden<br />

<strong>IT</strong>-Konjunktur immer wahrscheinlicher<br />

- neue Arbeitsstellen für <strong>IT</strong>-<br />

Fachleute schaffen, wird das Gleichgewicht<br />

von Angebot und Nachfrage<br />

auf diesem Arbeitsmarkt wieder in<br />

greifbare Nähe rücken. Dafür sind<br />

gegenwärtig schon erste Anzeichen<br />

zu erkennen. So ging die Zahl der<br />

den Arbeitsagenturen gemeldeten offenen<br />

<strong>IT</strong>-Stellen im Jahr 2003 kaum<br />

noch zurück. Im Gegensatz dazu hatten<br />

sich die Stellenmeldungen in den<br />

Vorjahren mehr oder weniger regelmäßig<br />

halbiert.<br />

Schließlich ist zu vermuten, dass<br />

sich mit Beginn des neuen Jahrzehnts<br />

- ein für die Studienanfänger<br />

von heute durchaus interessanter<br />

Zeitraum - wegen der auf den Arbeitsmarkt<br />

kommenden geburtenschwachen<br />

Jahrgänge der demografische<br />

Faktor bemerkbar machen<br />

wird; es sei denn, die Politik steuert<br />

mit entsprechenden Maßnahmen<br />

dagegen (z.B.: Familien- und Bildungspolitik<br />

zur Steigerung der deutlich<br />

unterdurchschnittlichen Erwerbstätigkeit<br />

von Frauen gerade im<br />

<strong>IT</strong>-Bereich, Zuwanderungspolitik, um<br />

gezielt junge <strong>IT</strong>-Fachkräfte nach<br />

Deutschland zu holen und dort zu<br />

halten, Erhöhung des Renteneintrittsalters).<br />

3. Die Arbeitgebersicht: das<br />

Angebot an Arbeitskräften<br />

3.1. Studienanfänger, Studierende,<br />

Studienabbrecher<br />

und Absolventen<br />

Abb. 3:<br />

64,5%<br />

20,1%<br />

Die Zahl der Studienanfänger in den<br />

am stärksten besetzten Studiengängen<br />

der Informatik 5 hatte sich - vom<br />

Wintersemester 1995/1996 aus gerechnet<br />

- bis zum Höhepunkt des <strong>IT</strong>-<br />

Booms im Jahr 2000 innerhalb von<br />

fünf Jahren beinahe verdreifacht. Im<br />

Wintersemester 2001/2002 lag sie<br />

erstmals seit Jahren wieder niedriger<br />

als im Vorjahressemester (minus<br />

neun Prozent). Das folgende Wintersemester<br />

2002/2003 bestätigte mit<br />

einem erneuten Rückgang von minus<br />

5<br />

Es handelt sich um Informatik,<br />

Wirtschafts-, Medizin-, Medien-,<br />

Bio- und technische bzw. Ingenieurinformatik.<br />

6,7% 6,2%<br />

zwölf Prozent diese Tendenz. Dem<br />

konnte sich mit einem Plus von 15<br />

Prozent nur die Medieninformatik<br />

widersetzen. Mit 1.800 Studienanfängern<br />

löste sie die technische bzw.<br />

Ingenieursinformatik als drittbeliebtester<br />

Informatikstudiengang ab.<br />

Studienanfänger beliebter Informatik-Studiengänge im WS 2002/2003<br />

Technische,<br />

Ing.-informatik<br />

1,7% 0,8%<br />

Informatik Wirtschaftsinformatik<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

Medieninformatik<br />

Bioinformatik<br />

Medizininformatik<br />

© 2004, BA-AMS<br />

Wegen der Parallelität zur Entwicklung<br />

der <strong>IT</strong>-Konjunktur liegt der<br />

Schluss nahe, dass sich die Studieninteressierten<br />

in einem sehr hohen<br />

Maße von der aktuellen Arbeitsmarktsituation<br />

beeinflussen<br />

ließen, als sie sich zunächst für und<br />

später gegen das Fach Informatik<br />

entschieden. Das Interesse am und<br />

die Eignung für das Studienfach mit<br />

seinen spezifischen Anforderungen<br />

spielten in vielen Fällen - leider - offenbar<br />

keine Rolle. Um Studieninteressierten<br />

rechtzeitig zu signalisieren,<br />

was sie im Studium erwartet und<br />

ob sie über ausreichend Talent und<br />

Wissen verfügen, haben inzwischen<br />

einige Informatiklehrstühle Hürden<br />

10


errichtet. Sie reichen von freiwilligen<br />

Tests auf ihrer Homepage über eine<br />

Pflichteignungsprüfung bis hin zum<br />

lokalen Numerus clausus.<br />

Abb. 4:<br />

Auch die Zahl der Studierenden in<br />

den oben genannten Informatikstudiengängen<br />

ist in den letzten Jahren<br />

kräftig gewachsen. Da sich Veränderungen<br />

bei den Studienanfängerzahlen<br />

erst mit zeitlicher Verzögerung<br />

auf die Studierendenzahlen<br />

auswirken, machte sich der jüngste<br />

Rückgang der Studienanfängerzahlen<br />

noch nicht bemerkbar. Der Anstieg<br />

von knapp 67.400 des Wintersemesters<br />

1995/1996 auf 123.000<br />

im Wintersemester 2002/2003 bedeutet<br />

eine Zunahme von 82 Prozent.<br />

Die reinen Informatiker stellten<br />

dabei einen Anteil von 66 Prozent.<br />

Wegen der Einführung neuer doppelt<br />

qualifizierender Studiengänge (z.B.<br />

Bio- und Medieninformatik) sinkt<br />

11<br />

dieser Anteil in den letzten Jahren<br />

stetig. Im Wintersemester 1995/<br />

1996 hatte er noch bei 73 Prozent<br />

gelegen.<br />

Studierende beliebter Informatik-Studiengänge im WS 2002/2003<br />

66,4%<br />

Informatik<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

20,6%<br />

6,0%<br />

Technische/<br />

Ing.-informatik<br />

4,8%<br />

1,0% 1,1%<br />

Je nach Studiengang entwickelten<br />

sich die Studierendenzahlen in den<br />

Universitäten anders als in den<br />

Fachhochschulen. Im wichtigsten<br />

Studiengang, der Informatik, konn-<br />

Wirtschaftsinformatik<br />

Medieninformatik<br />

Medizininformatik<br />

Bioinformatik<br />

© 2004, BA-AMS<br />

Besonders stark war der Zuwachs bei<br />

den Wirtschaftsinformatikern. Zwischen<br />

den Wintersemestern<br />

1995/1996 und 2002/2003 erhöhte<br />

sich ihre Zahl um 124 Prozent. Der<br />

vergleichsweise junge Studiengang<br />

der Medieninformatik erlebte in<br />

demselben Zeitraum einen geradezu<br />

rasanten Aufstieg von 400 auf fast<br />

6.000 Studierende. Als eigenständigen<br />

Studiengang gab es die Bioinformatik<br />

1995/1996 überhaupt noch<br />

nicht.<br />

ten die Fachhochschulen zwischen<br />

1995/1996 und 2002/2003 einen<br />

Zuwachs von 108 Prozent bei den<br />

Studierendenzahlen verbuchen. Die<br />

Universitäten mussten sich dagegen<br />

mit einem Plus von 86 Prozent begnügen.<br />

Damit stellen die Fachhochschulen<br />

inzwischen 30 Prozent der<br />

Informatikstudenten. Ihr Anteil hatte<br />

vor zehn Jahren erst bei einem Fünftel<br />

gelegen.<br />

Der am zweithäufigsten frequentierte<br />

Studiengang, die Wirtschaftsinformatik,<br />

ist traditionell eine Domäne der<br />

Fachhochschulen. Diese stellen seit<br />

vielen Jahren 50 oder mehr Prozent<br />

der Studierenden dieses Studiengangs.<br />

Der Zuwachs an Studierenden<br />

betrug dort zwischen 1995/1996<br />

und 2002/2003 138 Prozent. Die U-<br />

niversitäten verzeichneten allerdings<br />

einen Anstieg von 155 Prozent.<br />

Nach der „Studienabbruchstudie<br />

2002“ der Hochschul-Informations-<br />

System GmbH beendeten mehr als<br />

die Hälfte derjenigen, die ihre Universitätslaufbahn<br />

mit einem Informatikstudium<br />

begannen, dieses Studium<br />

nicht. Die exakte Schwundquote<br />

betrug 53 Prozent. Sie setzt<br />

sich zusammen aus 37 Prozent, die<br />

ihr Studium insgesamt abbrachen<br />

und weiteren 16 Prozent, die zu einem<br />

anderen Studienfach wechselten.<br />

Den Schwund glichen die aus<br />

anderen Fächern Zuwandernden (10<br />

Prozent) nur zu einem kleinen Teil<br />

aus. An Universitäten gehört das<br />

Studium der Informatik damit zu den<br />

Studienfächern mit den höchsten<br />

Abbruchquoten. Die durchschnittliche<br />

Studienabbruchquote für alle<br />

Fächer betrug nämlich lediglich 24<br />

Prozent. Die Wechslerquote von<br />

durchschnittlich 16 Prozent entsprach<br />

exakt derjenigen des Fachs<br />

Informatik. Die durchschnittliche<br />

Zuwandererquote lag mit 13 Prozent<br />

über der informatikspezifischen 6 .<br />

FH-Absolventen: mehr Durchhaltevermögen


ches als vielmehr das Studium eines<br />

bestimmten Faches die Studienentscheidung<br />

bestimmt.<br />

Abb. 5:<br />

Eine Vielzahl der Studienabbrüche<br />

aus den Informatik- und Elektrotechnikstudiengängen<br />

dürfte im Boom<br />

der New Economy auf lukrative Stellenangebote<br />

zurückzuführen gewesen<br />

sein. Allerdings gilt: Je weniger<br />

Berufsjahre, desto größer ist für Studienabbrecher<br />

die Gefahr, in wirtschaftlich<br />

schwächeren Zeiten seinen<br />

Arbeitsplatz zu verlieren und<br />

längere Zeit arbeitslos zu bleiben.<br />

Von Absolventen mit breitem Fachwissen<br />

trennen sich die Unternehmen<br />

nämlich zuletzt. Schließlich<br />

handelt es sich um wertvolles Humanvermögen.<br />

Dies im späteren Aufschwung<br />

neu aufzubauen, ist für die<br />

Unternehmen mit erheblichem finanziellen<br />

und zeitlichen Aufwand verbunden.<br />

Das Studium zugunsten<br />

kurzfristig lukrativer Stellenangebote<br />

abzubrechen, kann also langfristig<br />

zu beruflichen Problemen führen.<br />

Wenn immer möglich, sollten Studie-<br />

Bestandene Prüfungen beliebter Informatik-Studiengänge im Jahr 2002<br />

62,2%<br />

Informatik<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

23,6%<br />

7,7%<br />

Technische/<br />

Ing.-informatik<br />

5,4%<br />

1,1%<br />

Wirtschaftsinformatik<br />

Medieninformatik<br />

Medizininformatik<br />

© 2004, BA-AMS<br />

rende der genannten Studienrichtungen<br />

ihr Studium abschließen.<br />

Noch dominieren die klassischen<br />

Diplom-Abschlüsse die Abgängerzahlen.<br />

Die Zahlen der Bachelor- und<br />

Master-Absolventen sind bisher vernachlässigbar<br />

gering; sie zeigen<br />

- insbesondere beim Bachelor - rasante<br />

Zuwächse. Den seit 1998 zu<br />

beobachtenden Sinkflug der Absolventenzahlen<br />

des Studiengangs Informatik<br />

konnte das Jahr 2002 8<br />

stoppen. 2002 verließen sieben Prozent<br />

mehr Diplomierte die Hochschulen.<br />

Besonderen Anteil daran hatten<br />

die Fachhochschulen. Hier machte<br />

8<br />

Aktuellere Zahlen lagen bei Redaktionsschluss<br />

nicht vor.<br />

sich der seit einigen Jahren zu beobachtende<br />

und wegen der kürzeren<br />

Studienzeit schneller wirksam werdende<br />

Zuwachs der Studierendenzahlen<br />

besonders bemerkbar. Fachhochschulen<br />

verliehen 2002 fast 20<br />

Prozent mehr Diplome als im Jahr zuvor.<br />

Die Zahl der diplomierten Wirtschaftsinformatiker<br />

<strong>erreicht</strong>e 1995<br />

ihren vorläufigen Höhepunkt. Bis<br />

zum Jahr 2000 pendelte dann die<br />

Zahl der Examinierten zwischen<br />

1.050 und 1.200. Das Jahr 2002<br />

konnte mit plus zehn Prozent die<br />

steigende Tendenz aus dem Jahr<br />

2001 (plus zwölf Prozent) bestätigen.<br />

Fast 1.400 Wirtschaftinformatiker<br />

verließen nach erfolgreichem Abschluss<br />

die Hochschulen. Davon kamen<br />

60 Prozent aus den Fachhochschulen.<br />

Abb. 6:<br />

5.108<br />

7.519<br />

3.2. Beschäftigte, Bewerber<br />

und Arbeitslose<br />

Im Jahr 2002 waren in Deutschland<br />

448.000 <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> (Akademiker<br />

und Nichtakademiker) sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigt. Davon<br />

waren nur ein Fünftel Frauen. Einen<br />

Hochschulabschluss konnte ein gutes<br />

Drittel vorweisen. 21 Prozent arbeiteten<br />

in der Industrie, die übrigen<br />

bei Dienstleistern.<br />

In der zweiten Hälfte der Neunziger<br />

Jahre suchten zum Stichtag Ende Dezember<br />

immer weniger <strong>IT</strong>-Fachleute<br />

über die Bundesagentur für Arbeit<br />

eine Arbeitsstelle. Die exzellent laufende<br />

<strong>IT</strong>-Konjunktur ließ die Zahl der<br />

Bewerber von 1996 bis 2000 um 20<br />

Prozent auf 5.700 zurückgehen. Als<br />

dem <strong>IT</strong>-Boom die Luft ausging, stieg<br />

ihr Vermittlungsbedarf steil an - von<br />

2000 auf 2001 um 51 Prozent, von<br />

2001 auf 2002 um 62 Prozent und<br />

Starke Zunahme von Bewerbern ohne Berufserfahrung<br />

- Bestand jeweils 31.12. -<br />

mit Berufserfahrung<br />

636<br />

ohne Berufserfahrung<br />

1.142<br />

11.486<br />

2.553<br />

15.189<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

© 2004, BA-AMS<br />

3.192<br />

13<br />

14


von 2002 auf 2003 um 31 Prozent<br />

auf 18.400 <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong>. Der Anteil<br />

der arbeitslosen an allen <strong>IT</strong>-Bewerbern<br />

hat 2003 nach einem zwischenzeitlichen<br />

Anstieg wieder zum Wert<br />

früherer Jahre zurückgefunden. Er betrug<br />

Ende Dezember 69 Prozent. Umgekehrt<br />

ist der Anteil der Bewerberinnen<br />

von 24 auf 18 Prozent zurückgegangen.<br />

Die Anteile der Universitäts-<br />

(knapp 60 Prozent) wie der FH-<br />

Absolventen (gute 40 Prozent) sind<br />

in den vier Jahren stabil geblieben.<br />

Deutlich überproportional ist die<br />

Zahl der Bewerber ohne Berufserfahrung<br />

gestiegen. Lag sie Ende 2000<br />

erst bei 600, stieg ihre Zahl innerhalb<br />

von drei Jahren um mehr als das<br />

Fünffache auf 3.200. Ihr Anteil an allen<br />

Bewerbern stieg von elf auf 17<br />

Prozent. Im letzten Jahr hatte er allerdings<br />

noch höher gelegen (18 Prozent).<br />

>> Was <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> sich wünschen: attraktive<br />

Arbeitsaufgaben<br />

Solange im Boom die Steigerung des<br />

Gehalts im laufenden Job oder per<br />

Stellenwechsel leicht möglich war,<br />

stand ein hohes Gehalt ganz oben<br />

auf der Wunschliste der Bewerber.<br />

Im Abschwung veränderten sich die<br />

Ansprüche. Das Absolventenbarometer<br />

des Marktforschers trendence<br />

(www.trendence.de) zeigte Mitte<br />

2003, was 5.136 zukünftige <strong>IT</strong>-Berufseinsteiger<br />

von ihrem Arbeitgeber<br />

erwarten. Auf einer Skala von plus<br />

drei (sehr wichtig) bis minus drei<br />

(unwichtig) führten „Attraktivität der<br />

Arbeitsaufgaben“ und „Kollegialität“<br />

mit einem Wert knapp über zwei die<br />

15<br />

Wunschliste an. „Sicherheit der Anstellung“<br />

rangierte knapp dahinter<br />

auf Platz drei. Auf Platz vier landete<br />

das Einstiegsgehalt mit einem Wert<br />

zwischen null und eins. Befragt nach<br />

den wichtigsten beruflichen Zielen<br />

nannten die Teilnehmer „praktische<br />

Weiterbildung“, ein „langfristiges<br />

Verdienstpotenzial“ und eine „sichere<br />

Anstellung“. Im Schnitt wollten<br />

sie 43 Stunden pro Woche arbeiten<br />

und ein Jahresgehalt von 42.600 Euro<br />

verdienen. Die beliebteste Tätigkeit<br />

war das Programmieren, gefolgt<br />

von den Aufgabenfeldern „Forschung<br />

und Wissenschaft“ sowie<br />

„Entwicklung/Konstruktion“. Die Liste<br />

der gefragtesten Arbeitgeber liest<br />

sich überwiegend wie das who is<br />

who deutscher Großunternehmen.<br />

Der Beliebtheit des Aufgabenfeldes<br />

„Forschung und Wissenschaft“ entspricht,<br />

dass mit der Fraunhofer-Gesellschaft<br />

(Platz 3), der Max-Planck-<br />

Gesellschaft (11), der European<br />

Space Agency (16) und dem Deutschen<br />

Zentrum für Luft- und Raumfahrt.e.V.<br />

(17) vier Forschungseinrichtungen<br />

vordere Plätze belegen.<br />

Eine Online-Befragung bei 1.265 Informatik-Studenten<br />

im Jahr 2002 9<br />

brachte ein ähnliches Ergebnis. Ganz<br />

oben auf der Wunschliste standen<br />

eine herausfordernde und abwechslungsreiche<br />

Tätigkeit, gute Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />

selbstständiges<br />

Arbeiten und ein sicherer Arbeitsplatz.<br />

Aus dem Rennen um die<br />

Frage, welches die beliebteste Bran-<br />

9<br />

Vgl. NERDINGER/BAASNER, Erwartungen.<br />

che sei, ging die Software-Branche<br />

als einsamer Spitzenreiter hervor (51<br />

Prozent); Telekommunikationsunternehmen<br />

folgten mit sehr großem Abstand.<br />

Am wohlsten fühlten sich die<br />

Befragten bei dem Gedanken, in einem<br />

kleinen Unternehmen (10 bis 99<br />

Mitarbeiter) zu arbeiten. Auf dem<br />

zweiten Platz landeten Unternehmen<br />

mit 100 bis 999 Mitarbeitern. Noch<br />

kleinere oder größere Unternehmen<br />

landeten abgeschlagen auf den hinteren<br />

Plätzen. Die Neigung zur Mobilität<br />

war gering ausgeprägt. Deutlich<br />

mehr als die Hälfte der Studierenden<br />

wollte das Bundesland, in dem sie<br />

studierten, nicht verlassen. Die<br />

Abb. 7:<br />

Zunehmend mehr FH-Absolventen arbeitslos<br />

- Bestand jeweils 30.9. -<br />

Gesamt<br />

Uni-Abschluss<br />

FH-Abschluss<br />

2.987<br />

1.972<br />

1.015<br />

2.128 2.081<br />

1.448 1.430<br />

1.938<br />

1.276<br />

680 651 662<br />

Wechselneigung der Studierenden<br />

von ostdeutschen Hochschulen war<br />

allerdings höher. Gefragt, aus welchen<br />

Quellen sie ihr Wissen über Unternehmen<br />

speisten, nannten die zukünftigen<br />

<strong>IT</strong>-Professionals an erster<br />

Stelle die Homepage des Unternehmens,<br />

dicht gefolgt von persönlichen<br />

Erfahrungen im Unternehmen.<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

© 2004, BA-AMS<br />

2.398<br />

1.560<br />

838<br />

4.361<br />

2.493<br />

1.868<br />

6.563<br />

3.514<br />

3.049<br />

Nachdem der <strong>IT</strong>-Boom im Jahr 2000<br />

sein Ende gefunden hatte, ist die Arbeitslosigkeit<br />

für <strong>IT</strong>-Profis mit akademischem<br />

Grad kräftig angewachsen.<br />

Zum Stichtag Ende September<br />

2003 waren 239 Prozent mehr arbeitslos<br />

gemeldet als 2000. Jedoch<br />

ist der jährliche Anstieg der Arbeitslosenzahlen<br />

2003 zurückgegangen.<br />

War die Zahl der arbeitslos gemeldeten<br />

<strong>IT</strong>-Profis von 2001 zu 2002 noch<br />

um 82 Prozent gestiegen, waren es<br />

von 2002 zu 2003 „nur noch“ 50<br />

Prozent. Im Vergleich dazu ist die<br />

Akademikerarbeitslosigkeit insgesamt<br />

von September 2002 auf September<br />

2003 lediglich um 13 Prozent<br />

gestiegen. Sowie <strong>IT</strong>-Profis zu den ü-<br />

berdurchschnittlichen Gewinnern<br />

des Booms zählten, gehören sie jetzt<br />

zu den überdurchschnittlich Leidtragenden<br />

der wirtschaftlichen Flaute.<br />

Die absolute Zahl der arbeitslosen <strong>IT</strong>-<br />

16


Fachleute bewegt sich im Vergleich<br />

zu anderen Berufsgruppen aber immer<br />

noch auf einem niedrigen Niveau.<br />

>> Fachhochschulabsolventen:<br />

Arbeitslosigkeit steigt<br />

Es fällt auf, dass sich die Zusammensetzung<br />

der Arbeitslosigkeit in<br />

Abhängigkeit von der Hochschulart<br />

stark verändert hat. Lag der Anteil<br />

der Fachhochschulabsolventen über<br />

Jahre hinweg zwischen 31 und 35<br />

Prozent, so ist er 2002 auf 43 und<br />

2003 auf 46 Prozent gestiegen. Damit<br />

waren 2003 beinahe fünfmal so<br />

viele <strong>IT</strong>-Fachleute aus Fachhochschulen<br />

arbeitslos wie im Jahr 2000.<br />

Die Arbeitslosigkeit von Universitätsabsolventen<br />

dagegen hat sich<br />

vom Tiefststand 2000 bis zum Jahr<br />

2003 um den Faktor 3,4 erhöht. Diese<br />

Entwicklung im <strong>IT</strong>-Bereich korrespondiert<br />

mit der Entwicklung der<br />

Akademikerarbeitslosigkeit insgesamt.<br />

Auch hier fällt auf, dass sich in<br />

den Neunziger Jahren die Arbeitslosigkeit<br />

von Fachhochschul- und Universitätsabsolventen<br />

nahezu parallel<br />

entwickelte. Zum Stichtag 30.9.2001<br />

war zum erstenmal eine - allerdings<br />

nur geringfügige - überproportionale<br />

Zunahme der Arbeitslosigkeit von<br />

Fachhochschülern gegenüber dem<br />

Vorjahr zu beobachten. Dieses Phänomen<br />

trat 2002 und 2003 erheblich<br />

verstärkt auf: Der Anstieg der Arbeitslosigkeit<br />

von Fachhochschulabsolventen<br />

war doppelt so hoch wie<br />

der von Universitätsabsolventen. Eine<br />

Ursache könnte die verstärkte Bereitschaft<br />

der FH-Absolventen sein,<br />

17<br />

ein eigenes Unternehmen zu gründen.<br />

Umgekehrt sind sie dann auch<br />

von der Zunahme der Unternehmensinsolvenzen<br />

verstärkt betroffen.<br />

Ein zweiter Grund könnte der<br />

Abbau der häufig von Fachhochschülern<br />

besetzten unteren und mittleren<br />

Führungsebene zu Gunsten der<br />

Teamorganisation sein.<br />

Die Arbeitslosigkeit der Teilgruppe<br />

Informatiker hat sich zum Stichtag<br />

Ende September 2003 im Vergleich<br />

zum Vorjahr um „nur“ 55 Prozent erhöht;<br />

im Vorjahr hatte sie sich verdoppelt.<br />

Gegenüber dem auch für Informatiker<br />

sehr günstigen Jahr 2000<br />

ist sie auf das vier- bis fünffache gestiegen,<br />

also deutlich mehr als für<br />

alle <strong>IT</strong>-Fachleute zusammen (plus<br />

239 Prozent). Auch bei den Informatikern<br />

verlief die Entwicklung der Arbeitslosigkeit<br />

von FH-Absolventen<br />

sehr viel ungünstiger als die von Universitätsabsolventen.<br />

Fachhochschüler<br />

stellten im Jahr 2003 einen<br />

Anteil von 48 Prozent an allen arbeitslosen<br />

Informatikern. Wenige<br />

Jahre zuvor hatte er noch bei 31 Prozent<br />

gelegen. Und das, obwohl die<br />

Fachhochschulen seit 15 Jahren jährlich<br />

eine nur wenig veränderte Anzahl<br />

von Informatikern verlassen.<br />

Dagegen verdreifachte sich die Zahl<br />

der Informatiker, die jährlich von den<br />

Universitäten kommen, zwischen<br />

1986 und 1997. Seitdem ist sie zwar<br />

wieder gesunken. Sie ist aber immer<br />

noch fast doppelt so hoch wie im<br />

Jahr 1986.<br />

Abb. 8:<br />

Arbeitslosigkeit jüngerer <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> steigt überdurchschnittlich<br />

- Bestand jeweils 30.9. -<br />

60 und älter<br />

unter 60<br />

unter 50<br />

unter 40<br />

unter 30<br />

59 68<br />

1.208<br />

617 707<br />

83<br />

2.492<br />

867 981<br />

70 81<br />

71<br />

594<br />

588 645<br />

586<br />

1.614<br />

687<br />

661<br />

637<br />

1.027<br />

618<br />

917<br />

749<br />

634 1.166<br />

569 523<br />

745<br />

354 314 175 149 140 285<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

© 2004, BA-AMS<br />

Auch die Alterszusammensetzung<br />

der arbeitslosen <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />

schwankte stark. In der ersten Hälfte<br />

der Neunziger Jahre waren die meisten<br />

Arbeitslosen zwischen 30 und 35<br />

Jahre alt. In der zweiten Hälfte des<br />

Jahrzehnts wandelte sich die Situation.<br />

Das Schicksal der Arbeitslosigkeit<br />

ereilte überwiegend Ältere. Junge<br />

Kräfte nahm der Arbeitsmarkt<br />

problemlos auf. Mit dem Ende des <strong>IT</strong>-<br />

Booms sind auch wieder vermehrt<br />

jüngere gut qualifizierte <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />

arbeitslos. Allerdings liegt ihr Anteil<br />

immer noch deutlich unter dem der<br />

frühen Neunziger Jahre. Dabei dürfte<br />

es sich überwiegend um ehemalige<br />

Angestellte, aber auch um Existenzgründer<br />

gescheiterter Startups handeln.<br />

Schon allein aus arbeitsrechtlichen<br />

Gründen (Sozialauswahl bei<br />

betriebsbedingten Kündigungen)<br />

stehen junge und ungebundene Mitarbeiter<br />

mit erst kurzer Betriebszu-<br />

97<br />

697<br />

103<br />

1.037<br />

1.765<br />

gehörigkeit am ehesten zur Disposition.<br />

Am stärksten war 2003 die Altersgruppe<br />

der 30- bis 39-jährigen<br />

von Arbeitslosigkeit betroffen. Sie<br />

allein machten 38 Prozent der arbeitslosen<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> aus. Jüngere<br />

waren mit einem Anteil von 18 Prozent<br />

vertreten (40- bis 49-jährige: 27<br />

Prozent; 50- bis 59-jährige: 16 Prozent;<br />

60-jährige und älter: 1,6 Prozent).<br />

Ende September 2003 hatte sich die<br />

Dauer der Arbeitslosigkeit von <strong>IT</strong>-<br />

Fachleuten erhöht. Waren am<br />

30.9.2002 noch 45 Prozent der Arbeitslosen<br />

noch nicht länger als drei<br />

Monate arbeitslos, war diese Gruppe<br />

2003 auf 37 Prozent zusammengeschmolzen.<br />

Die meisten Arbeitslosen<br />

(24 Prozent; Vorjahr: 18 Prozent) waren<br />

zwischen einem halben und einem<br />

ganzen Jahr arbeitslos gemeldet.<br />

Langzeitarbeitslos (ein Jahr und<br />

18


länger arbeitslos) waren 19 Prozent.<br />

Ein Jahr zuvor waren es erst 15 Prozent.<br />

Auch wenn der Umfang der<br />

Langzeitarbeitslosigkeit noch bei<br />

weitem nicht das Ausmaß der Jahre<br />

vor dem Hype <strong>erreicht</strong> hat (1998: 35<br />

Prozent), wird Langzeitarbeitslosigkeit<br />

allmählich wieder ein Thema für<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong>. Mit dem zeitlichen Abstand<br />

zum letzten Arbeitsplatz finden<br />

sie offenbar zunehmend schwerer<br />

einen neuen Job.<br />

Abb. 9:<br />

Langzeitarbeitslosigkeit noch kein Thema<br />

- Bestand jeweils 30.9. -<br />

3.3. Probleme bei der Mitarbeitersuche<br />

Auch die große Zahl Arbeit suchender<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> garantiert nicht, dass<br />

Arbeitgeber nach kurzer Zeit passende<br />

Mitarbeiter finden. Trotz der<br />

Platzierung des Stellenangebotes auf<br />

der unternehmenseigenen Homepage,<br />

auf schwarzen Brettern im Unternehmen<br />

oder in Hochschulen, in<br />

19<br />

zwei Jahre und länger<br />

unter zwei Jahren<br />

unter einem Jahr<br />

unter sechs Monaten<br />

unter drei Monaten<br />

unter 1 Monat<br />

355<br />

492<br />

287<br />

388<br />

671<br />

351<br />

272<br />

291<br />

361 258<br />

364<br />

298<br />

539<br />

355 419 298<br />

426<br />

315 385 349<br />

556<br />

629<br />

415 427 434<br />

374 294 241 268 420<br />

Online-Jobbörsen und Zeitungen/<br />

Zeitschriften, trotz der Einschaltung<br />

von Personalvermittlern und intensivem<br />

Networking bleiben <strong>IT</strong>-Arbeitsplätze<br />

frei. Dafür kann es prinzipiell<br />

nur zwei Gründe geben: Zum<br />

einen können Arbeitgeber und Bewerber<br />

unterschiedliche Kommunikationskanäle<br />

nutzen oder sich falsch<br />

ausdrücken (Kommunikationsprobleme);<br />

zum anderen können Arbeitsplatz-<br />

und Bewerberprofil zu sehr<br />

voneinander abweichen (Profilprobleme).<br />

291<br />

382<br />

774<br />

960<br />

1.219<br />

410<br />

856<br />

1.562<br />

1.291<br />

1.543<br />

735 901<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

© 2004, BA-AMS<br />

Kommunikationsprobleme müssen<br />

nicht sein. Denn mit der Bundesagentur<br />

für Arbeit und ihrer Online-<br />

Jobbörse „Virtueller Arbeitsmarkt“<br />

steht allen Arbeitgebern und Bewerbern<br />

eine – unentgeltliche - Kommunikationsplattform<br />

zur Verfügung.<br />

Fragen zur optimalen Formulierung<br />

von Stellenangeboten beantworten<br />

die Mitarbeiter der Agenturen für Arbeit.<br />

Nicht zuletzt verfügt das <strong>IT</strong>-<br />

Sonderteam der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung<br />

über einen Pool gut<br />

ausgebildeter <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong>, die als Inhaber<br />

einer Green Card nach einem<br />

neuen Arbeitsplatz in Deutschland<br />

suchen. Mehr dazu am Ende von Kapitel<br />

3.4.<br />

Das Lösen von Profilproblemen erfordert<br />

mehr Aufwand. Wenn objektiv<br />

Arbeitsplatz und Bewerber nicht zusammen<br />

passen, bleiben dem Arbeitgeber<br />

drei Alternativen: 1. Er besetzt<br />

die Stelle nicht; 2. Er passt das<br />

Stellenprofil den Bewerbern an; 3. Er<br />

sorgt dafür, dass Bewerber ihr Profil<br />

ändern.<br />

Die erste Alternative lässt die Optionen<br />

offen, die Aufgabe ganz oder<br />

zum Teil von einem Dritten - z.B. einem<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister - oder von anderen<br />

Mitarbeitern erledigen zu lassen.<br />

Wer nicht mit den „gelben Seiten“<br />

vorlieb nehmen will, sucht <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleister im Internet. Eine sehr<br />

umfangreiche Börse bietet<br />

www.gulp.de.<br />

Sich für Weg zwei zu entscheiden,<br />

macht nur so weit Sinn, wie der Arbeitsplatz<br />

und das Unternehmen<br />

dies zulassen. Diese Alternative setzt<br />

eine zukunftsorientierte Analyse der<br />

variablen Teile des Stellenprofils<br />

voraus. Zu klären ist ein umfangreicher<br />

Fragenkatalog. Hier nur einige<br />

Beispiele: Muss es wirklich der Informatiker<br />

sein oder bringt ein Mathematiker,<br />

Physiker oder Elektroingenieur<br />

auch das nötige Fachwissen<br />

mit Auch in diesen Studiengängen<br />

lernen Studierende zu programmieren.<br />

Sie bringen darüber hinaus<br />

Fachkompetenz aus ihrem originären<br />

Studienfach mit - eine gegebenenfalls<br />

vorteilhafte Kombination. Gibt<br />

es Alternativen zur Art des geforderten<br />

Hochschulabschlusses Kommt<br />

auch ein Absolvent mit dem neuen,<br />

international ausgerichteten Bachelor-<br />

oder Master-Abschluss infrage<br />

www.hochschulkompass.de


schule oder einer Weiterbildungseinrichtung<br />

als Dozent einbringt. Damit<br />

lässt sich nicht nur die Qualität zukünftiger<br />

Bewerber beeinflussen o-<br />

der (Personal-)Marketing für das eigene<br />

Unternehmen betreiben. Dies<br />

verschafft auch gute Kenntnisse über<br />

potenzielle Bewerber, die wiederum<br />

die Stellenbesetzung erleichtern<br />

können.<br />

3.4. Die Green Card für <strong>IT</strong>-<br />

Fachleute<br />

Die Bundesregierung und die Unternehmen<br />

der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

in Deutschland<br />

haben im Frühjahr 2000 ein<br />

gemeinsames Sofortprogramm zur<br />

Deckung des Fachkräftebedarfs im<br />

<strong>IT</strong>-Bereich beschlossen. Dieses sogenannte<br />

Green Card-Programm - es<br />

hat mit der Green Card Lottery der<br />

USA nur den Namen gemeinsam - ist<br />

am 1. August 2000 mit einer Laufzeit<br />

von zunächst drei Jahren in Kraft getreten.<br />

Inzwischen hat die Bundesregierung<br />

die Laufzeit bis Ende 2004<br />

verlängert. Es eröffnet ausländischen<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> die Möglichkeit, bis zu<br />

fünf Jahren in Deutschland zu arbeiten.<br />

>> Green Card Programm verlängert<br />

<strong>IT</strong>-Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten<br />

brauchen in Deutschland eine Arbeitsgenehmigung.<br />

Diese wird zum<br />

Beispiel erteilt für Beschäftigungen<br />

als System-, Internet- und Netzwerkspezialist,<br />

als Software-, Multimedia-<br />

Entwickler und Programmierer, als<br />

Entwickler von Schaltkreisen und <strong>IT</strong>-<br />

Systemen und als Fachkraft für <strong>IT</strong>-<br />

Consulting. Voraussetzung ist, dass<br />

das in Deutschland ansässige Unternehmen<br />

mit dem Bewerber ein festes,<br />

sozialversicherungspflichtiges<br />

Beschäftigungsverhältnis für die<br />

Dauer von maximal fünf Jahren eingeht.<br />

Zielgruppen sind Computer-Spezialisten<br />

mit einem Hochschulabschluss<br />

(Bachelor, Master oder Diplom)<br />

im <strong>IT</strong>-Bereich. Wenn ein Unternehmen<br />

in Westdeutschland<br />

39.600,- Euro oder ein Unternehmen<br />

in Ostdeutschland 32.700,- Euro Jahresgehalt<br />

garantiert, entfällt die Prüfung,<br />

ob das Gehalt den tariflichen<br />

bzw. ortsüblichen Bedingungen entspricht.<br />

Zur Zielgruppe gehören auch<br />

Fachkräfte ohne Hochschulabschluss,<br />

die aufgrund ihrer mehrjährigen,<br />

einschlägigen Berufserfahrung<br />

ein Jahresgehalt von mindestens<br />

51.000,- Euro erzielen. Das Green<br />

Card-Programm richtet sich auch an<br />

ausländische Absolventen deutscher<br />

Hochschulen und ermöglicht ihnen<br />

den nahtlosen Übergang in das Berufsleben<br />

in Deutschland.<br />

Vom Beginn des Programms Anfang<br />

August 2000 bis Ende 2003 erteilte<br />

die Bundesagentur für Arbeit 15.800<br />

ausländischen <strong>IT</strong>-Fachkräften eine<br />

Arbeitserlaubnis - anfangs ca. 500 je<br />

Monat. Der Run auf die Green Card<br />

verebbte aber nach einem Jahr zusehends.<br />

Nach einem fast kontinuierlichen<br />

Rückgang lag die Zahl der erteilten<br />

Green Cards im Dezember<br />

2003 bei nur noch 268. Während die<br />

Abb. 10:<br />

Green Cards für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> - Zahl der Erteilungen zuletzt stabil<br />

1.100<br />

1.000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2000, Aug - Okt<br />

Nov<br />

Dez<br />

2001, Jan<br />

Feb<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

Aug<br />

Sept<br />

Okt<br />

Nov<br />

Dez<br />

2002, Jan<br />

Feb<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

Aug<br />

Sept<br />

Okt<br />

Nov<br />

Dez<br />

2003, Jan<br />

Feb<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

Aug<br />

Sept<br />

Okt<br />

Nov<br />

Dez<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

Abb. 11:<br />

Die meisten Green Cardler kamen aus Indien und Osteuropa -<br />

Erteilungen nach Herkunftsländern<br />

Sonstige<br />

35%<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

Indien<br />

23%<br />

Green Cards anfangs nahezu ausschließlich<br />

eine erstmalige Beschäftigung<br />

in Deutschland ermöglichten,<br />

steigt inzwischen der Anteil der Verlängerungen<br />

(Dez. 2003: 22 Prozent)<br />

Bulgarien<br />

3%<br />

Rumänien<br />

8%<br />

Türkei<br />

3%<br />

Ingarn<br />

3%<br />

Russland<br />

7%<br />

© 2004, BA-AMS<br />

Polen<br />

6%<br />

China,<br />

Volksrep.<br />

4%<br />

Slowakei<br />

4%<br />

Ukraine<br />

4%<br />

© 2004, BA-AMS<br />

mehr oder weniger stetig an. Der Anteil<br />

der erneuten Beschäftigungen<br />

hatte schon im März 2002 sein Maximum<br />

(44 Prozent) <strong>erreicht</strong>. Im Dezember<br />

2003 betrug er 29 Prozent.<br />

21<br />

22


85 Prozent der zugesicherten Green<br />

Cards betrafen <strong>IT</strong>-Fachleute, die aus<br />

dem Ausland nach Deutschland einreisen<br />

wollten. Bei den übrigen 15<br />

Prozent handelt es sich um Ausländer,<br />

die in Deutschland studierten<br />

oder einen Anschlussjob suchten.<br />

Nur 13 Prozent waren Frauen. Die<br />

ausländischen Green Card-Inhaber<br />

kamen aus 129 Staaten, die meisten<br />

aus Indien und Osteuropa. Überwiegend<br />

strebten sie nach Bayern (26<br />

Prozent), Hessen (22), Baden-Württemberg<br />

(19) und Nordrhein-Westfalen<br />

(14). Unter den Städten führte<br />

Frankfurt (17 Prozent) vor München<br />

(16), Stuttgart (5) und Nürnberg (4)<br />

das Feld an. Knapp zwei Drittel aller<br />

Green Card-Inhaber fanden eine Anstellung<br />

in Betrieben der <strong>IT</strong>-Branche.<br />

Darunter spielten die Hersteller von<br />

<strong>IT</strong>-Hardware nur eine sehr untergeordnete<br />

Rolle. Die mit großem Abstand<br />

bevorzugtesten Branchen waren<br />

Software-Herstellung und <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleistungen (63 Prozent). Das<br />

übrige Viertel verteilt sich nahezu<br />

über die gesamte Wirtschaft. Das<br />

Spektrum der interessierten Branchen<br />

reicht von der Agrarwirtschaft<br />

bis zum Amt für Veterinärmedizin.<br />

>> <strong>IT</strong>-Sonderteam: von der Akquise ausländischer<br />

Hochkaräter zur Betreuung arbeitsloser<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />

Das eigens von der Bundesagentur<br />

für Arbeit bei der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung<br />

(ZAV) eingerichtete<br />

<strong>IT</strong>-Sonderteam beschäftigte sich zunächst<br />

ausschließlich mit der Anwerbung<br />

von <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> sowie der<br />

Beratung von Arbeitgebern und ausländischen<br />

Arbeitnehmern. Die<br />

Green Card selber stellen die örtlichen<br />

Agenturen für Arbeit aus. Mit<br />

der Schwäche der <strong>IT</strong>-Konjunktur hat<br />

die Betreuung von Green Card-Inhabern,<br />

die ihre Arbeit verloren haben<br />

und ein neues berufliches Betätigungsfeld<br />

suchen, die Anwerbung<br />

als zentrale Aufgabe abgelöst. Nachsorge<br />

sowohl für Arbeitgeber als<br />

auch für Green Card-Inhaber ist gefragt.<br />

Die lahmende <strong>IT</strong>-Konjunktur erschwert<br />

die Wiedervermittlung. Pluspunkte<br />

sind die hohe fachliche Qualifikation<br />

und die in der Regel bundesweite<br />

Mobilität der Bewerber.<br />

Wer dann noch über solide Deutschkenntnisse<br />

verfügt und sich in gefragten<br />

Bereichen wie Datenbankentwicklung<br />

und Sicherheitstechnik<br />

auskennt, hat auch in Krisenzeiten<br />

Vermittlungschancen.<br />

Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer,<br />

die Fragen zur Erteilung einer Green<br />

Card, zur Auflösung eines Arbeitsverhältnisses<br />

mit einem Green Card-<br />

Inhaber oder zur Suche nach einem<br />

neuen Arbeitsplatz haben, bietet das<br />

<strong>IT</strong>-Sonderteam einen umfassenden<br />

Service an. Es ist zu erreichen unter:<br />

Zentralstelle für Arbeitsvermittlung<br />

(ZAV)<br />

- <strong>IT</strong>-Sonderteam -<br />

Villemombler Straße 76<br />

53123 Bonn<br />

Hotline: 02 28 – 7 13 12 12<br />

Fax: 02 28 – 71 32 70 12 07<br />

E-Mail:Bonn-zav.it-experts@arbeitsagentur.de<br />

Weitere Informationen enthält die<br />

Homepage der Bundesagentur für<br />

Arbeit unter www.arbeitsagentur.de,<br />

Stichwort „green card“.<br />

4. Die Arbeitnehmersicht: das<br />

Stellenangebot für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />

4.1. Tätigkeiten<br />

Eine halbwegs vollständige Aufzählung<br />

aller <strong>IT</strong>-Tätigkeiten für Akademiker<br />

kommt hier schon wegen deren<br />

Fülle und Dynamik nicht in Betracht.<br />

Erschwerend kommt die wenig einheitliche<br />

Terminologie hinzu 10 . An<br />

dieser Stelle kann es nur darum gehen,<br />

durch eine entsprechende Auswahl<br />

die Breite des Aufgabenspektrums<br />

zu zeigen. Es reicht von der<br />

Hardware- und Software-Entwicklung<br />

über deren Vertrieb und Anwendung<br />

bis zum Beratungs-, Bildungs- und<br />

Medienbereich. Wer mehr wissen<br />

will, findet z.B. Informationen im BE-<br />

RUFEnet der Bundesagentur für Arbeit<br />

(www.arbeitsagentur.de), in den<br />

einschlägigen Seiten oder Internetportalen<br />

der Presse, in Online-Börsen<br />

und Berufs-/Branchenverbänden<br />

oder schlichtweg bei den Stellenausschreibungen<br />

in den Zeitungen/Zeitschriften.<br />

10<br />

Einen guten Einblick verschafft<br />

die Online-Datenbank BERUFEnet<br />

der Bundesagentur für Arbeit<br />

(www.arbeitsagentur.de). Eine<br />

synoptische Zusammenfassung<br />

von Tätigkeitsbezeichnungen<br />

enthält IG METALL, Entgelt.<br />

Systemanalytiker analysieren den<br />

Workflow eines ganzen Unternehmens<br />

oder eines Teilbereichs. Ihre<br />

Aufgabe ist es, die Optimierung des<br />

Workflow durch den Einsatz von Informationstechnik<br />

zu konzipieren.<br />

Unter anderem auf der Basis ihrer<br />

Vorgaben erstellen Anwendungsprogrammierer<br />

oder Anwendungsentwickler<br />

<strong>IT</strong>-Programme. Bekannte<br />

Standardanwendungsprogramme<br />

sind z.B. in den Office-Paketen enthalten<br />

oder in den ERP-Systemen<br />

(Enterprise-Resource-Planning). Das<br />

sind Softwarelösungen zur Steuerung<br />

des internen betrieblichen Ablaufs,<br />

von der Lagerhaltung und Personaldisposition<br />

bis zur Finanzbuchhaltung.<br />

Die wohl bekanntesten<br />

sind zurzeit SAP R/3 und sein Nachfolger<br />

mySAP ERP.<br />

Systemprogrammierer/-entwickler<br />

beschäftigen sich dagegen hauptsächlich<br />

damit, Betriebssysteme zu<br />

erstellen, sie spezifischen Anforderungen<br />

anzupassen und zu pflegen.<br />

Betriebssysteme sind Programme,<br />

die die verschiedenen Hardware-<br />

Komponenten (Rechner, Speicher,<br />

Laufwerk, Bildschirm, Drucker usw.)<br />

zum Laufen bringen. Ein weiteres Betätigungsfeld<br />

ist das Programmieren<br />

von Standardroutinen (z.B. regelmäßige<br />

Sicherungen). Systemprogrammierer<br />

arbeiten überwiegend bei<br />

Hardware-Herstellern. Ihre Kenntnisse<br />

sind aber nach wie vor auch<br />

bei den Unternehmen gefragt, die<br />

Großrechner einsetzen. Denn hier<br />

muss der Anwender mangels Standardsoftware<br />

häufiger als bei PC-Lö-<br />

23<br />

24


Security Management: Kampf gegen Würmer,<br />

Viren und Konsorten<br />

sungen auf der Ebene des Betriebssystems<br />

eingreifen. Solche Unternehmen<br />

finden sich besonders in der<br />

Finanzbranche und im Forschungsbereich.<br />

Viren, Würmer, Hacker und Konsorten<br />

bedrohen <strong>IT</strong>-Systeme. Sie können<br />

enorme wirtschaftliche Schäden<br />

verursachen. Bei Befragungen nach<br />

den zukünftig wichtigsten <strong>IT</strong>-<br />

Aufgaben erobert die <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />

inzwischen regelmäßig Spitzenplätze.<br />

Das Thema bekommt einen immer<br />

höheren Stellenwert. Hier helfen<br />

Firewall-Administratoren. Sie schützen<br />

<strong>IT</strong>-Systeme durch die Konfiguration<br />

von Hard- und Software davor,<br />

dass nicht autorisierte externe Nutzer<br />

lesenden und erst recht schreibenden<br />

Zugriff haben. Auch den umgekehrten<br />

Weg beeinflussen sie, indem<br />

sie den Zugriff der internen Nutzer<br />

auf das Internet filtern.<br />

Datenbankmanager betreuen die Datenbanken<br />

eines Unternehmens. Sie<br />

kümmern sich um den Aufbau einer<br />

Datenbank und die Vernetzung mit<br />

gegebenenfalls anderen <strong>IT</strong>-Anwendungen.<br />

Zu ihren Aufgaben gehört<br />

auch, vorhandene Datenbanken an<br />

veränderte oder neue Anforderungen<br />

anzupassen. Sie managen das Aufspielen<br />

von Updates oder den Wechsel<br />

zu neuen Datenbanksystemen.<br />

Der Verkauf von komplexen <strong>IT</strong>-Produkten<br />

ist beratungsbedürftig. Diese<br />

Aufgabe übernimmt der <strong>IT</strong>-Berater/<strong>IT</strong>-<br />

Consultant. Er ist in der Lage, die Bedürfnisse<br />

des Kunden mit den Möglichkeiten<br />

der <strong>IT</strong>-Technologie in Ü-<br />

bereinstimmung zu bringen. Dazu<br />

analysiert er dessen Ablauforganisation<br />

und prüft, mit welchen <strong>IT</strong>-Lösungen<br />

sie verbessert werden kann.<br />

Wirtschaftliche Aspekte des eigenen<br />

Arbeitgebers behält er genauso im<br />

Auge wie die des Kunden. In der Regel<br />

verfügen <strong>IT</strong>-Consultants nicht nur<br />

über <strong>IT</strong>-, sondern auch über Produktoder<br />

Branchenkenntnisse. Beratungsaufträge<br />

können sich auf Einzellösungen<br />

beziehen oder Komplettlösungen<br />

umfassen. Ohne Verhandlungsgeschick,<br />

Präsentationsfähigkeit,<br />

schnelle Auffassungsgabe<br />

und die Fähigkeit, sich immer wieder<br />

neu in komplexe Problemstellungen<br />

eindenken zu können, geht hier<br />

nichts. Der Einsatz bei wechselnden<br />

Kunden bedingt ein hohes Maß an<br />

Mobilität - ggf. auch international.<br />

Neben den reinen Fachaufgaben<br />

können <strong>IT</strong>-Fachleute im Laufe ihrer<br />

Karriere auch als Projektleiter arbeiten.<br />

Neben die fachliche tritt die organisatorische<br />

Komplexität. Projektleiter<br />

müssen daher auch über ein<br />

hohes Maß an organisatorischer und<br />

kommunikativer Kompetenz verfügen.<br />

Ressourcen sind zu planen und<br />

zu kalkulieren, Zeitpläne zu erstellen<br />

und zu kontrollieren, Arbeitsgruppen<br />

zu koordinieren, Teil- und Zwischenergebnisse<br />

in Bezug auf das Projektziel<br />

zu prüfen. Läuft der Projektprozess<br />

nicht zielkonform, muss der<br />

Projektleiter gegensteuern. Schließlich<br />

muss er das oder die von ihm<br />

verantworteten Projekte mit anderen<br />

Projekten abstimmen.<br />

In Anwenderunternehmen übernimmt<br />

der <strong>IT</strong>-Manager die Führungsaufgaben.<br />

Er verantwortet Teile des<br />

<strong>IT</strong>-Bereichs oder den kompletten <strong>IT</strong>-<br />

Bereich - <strong>IT</strong>-Manager mit Gesamtverantwortung<br />

tragen auch den Titel CIO<br />

(Chief Information Manager). Der Arbeitsplatz<br />

des CIO kann sowohl im<br />

Vorstand als auch darunter angesiedelt<br />

sein. Als Führungskraft initiiert<br />

und organisiert er einzelne und koordiniert<br />

mehrere <strong>IT</strong>-Projekte und sichert<br />

deren Qualität. Er plant und<br />

steuert das <strong>IT</strong>-Budget und vertritt den<br />

<strong>IT</strong>-Bereich in Fach-, Finanz- und Personalfragen<br />

gegenüber anderen Organisationseinheiten<br />

und nach außen.<br />

Er trägt die Personalverantwortung,<br />

d.h., er ist beteiligt bei der Einstellung,<br />

der Versetzung und der Entlassung<br />

von Mitarbeitern und er verantwortet<br />

deren Weiterbildung. Neben<br />

dem erforderlichen <strong>IT</strong>-Fachwissen<br />

bringt er kaufmännisches<br />

Know-how mit. Seine Führungsqualitäten<br />

befähigen ihn, innerhalb des<br />

<strong>IT</strong>-Bereichs eine oder die alleinige<br />

Leitungsverantwortung zu tragen und<br />

seinen Bereich bei Dritten zu vertreten.<br />

<strong>IT</strong>-Fachleute arbeiten auch im Bildungsbereich.<br />

Arbeitgeber sind allgemein-<br />

und berufsbildende Schulen,<br />

Hochschulen, der Bereich Ausund<br />

Fortbildung von Unternehmen,<br />

private Bildungsträger usw. Die möglichen<br />

Lehrinhalte reichen von der<br />

grundlegenden Einführung in die<br />

Nutzung eines PC bis zur Vorlesung<br />

für zukünftige Informatiker, können<br />

sich mehr mit der Hardware oder<br />

mehr mit der Software befassen,<br />

richten sich an Anwender oder an<br />

Hersteller. Sie sind so verschiedenartig<br />

wie die Informationstechnologie<br />

und deren Anwendung. Für den Einsatz<br />

als Lehrer, Trainer oder Dozent<br />

im Bildungsbereich benötigen <strong>IT</strong>-<br />

Fachleute pädagogische Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten. Dazu gehört der<br />

Umgang mit Lernzielen, Lernstoffen,<br />

zielgruppen- und situationsgerechter<br />

Didaktik (was lehre ich) und Methodik<br />

(wie lehre ich).<br />

4.2. Arbeitsplätze in Zahlen<br />

Nach einem Boom in der zweiten<br />

Hälfte der Neunziger Jahre schmolz<br />

das Stellenangebot für <strong>IT</strong>-Fachleute<br />

in den letzten Jahren zunächst wie<br />

Schnee in der Sonne. Im Laufe des<br />

Jahres 2002 meldeten die Arbeitgeber<br />

den Arbeitsämtern fast zwei Drittel<br />

weniger offene Stellen für diese<br />

Berufsgruppe als im Rekordjahr<br />

2000. Allerdings sank für das gesamte<br />

Jahr 2003 das Stellenvolumen<br />

nur noch leicht auf 7.235 Stellen.<br />

Stellenrückgang gebremst


em Stellenbestand als drei Jahre zuvor.<br />

4.2.1. Das Stellenangebot<br />

nach Branchen<br />

Gerne werden die Arbeitsplätze für<br />

<strong>IT</strong>-Fachleute zwei Gruppen von Unternehmen<br />

zugeteilt: erstens den<br />

Produzenten von <strong>IT</strong>-Gütern in Industrie<br />

und Dienstleistung und zweitens<br />

deren Konsumenten. Diese Systematik<br />

eignet sich allerdings nicht für eine<br />

differenzierte Betrachtung des<br />

Stellenangebotes nach Branchen.<br />

Zum einen entspricht eine Zweiteilung<br />

nicht annähernd der Vielfalt<br />

dieses Arbeitsmarktes; zum anderen<br />

lässt sich die Trennung zwischen<br />

Produzent/Anbieter und Konsument/Anwender<br />

nicht immer durchhalten.<br />

Dies gilt nahezu ausnahmslos<br />

für alle Produzenten von <strong>IT</strong>-Produkten<br />

und -Dienstleistungen. Denn<br />

ein Anbieter, z.B. ein Unternehmen<br />

der Software-Entwicklung, kann mit<br />

<strong>IT</strong>-Fachleuten sowohl Arbeitsplätze<br />

besetzen, die der Produktion dienen<br />

- im Beispiel etwa einen Anwendungsprogrammierer<br />

- als auch solche,<br />

bei denen er als Anwender selber<br />

<strong>IT</strong>-Produkte anderer einsetzt<br />

- z.B. einen Netzadministrator für die<br />

Pflege des eigenen von Dritten erworbenen<br />

<strong>IT</strong>-Netzes.<br />

Wer als <strong>IT</strong>-Fachmann auf der Suche<br />

nach einem Arbeitsplatz Wert darauf<br />

legt, entweder in der Produktion oder<br />

in der Anwendung von <strong>IT</strong>-Gütern zu<br />

arbeiten, sollte sich also davor hüten,<br />

allein deswegen seine Arbeitsplatzwahl<br />

von der Branche abhängig<br />

zu machen. Für die Bevorzugung einer<br />

bestimmten Branche eignen sich<br />

andere Kriterien besser. Dazu gehören<br />

etwa im Studium erworbene<br />

Fachkenntnisse, Praktikumserfahrung,<br />

branchenspezifische Berufserfahrung<br />

oder eine wie auch immer<br />

begründete Affinität zum Produkt.<br />

Die meisten Stellenangebote entfielen<br />

auf Anwenderunternehmen nahezu<br />

aller Branchen. Nur ein Viertel<br />

aller den Arbeitsagenturen gemeldeten<br />

offenen Stellen des Jahres 2003<br />

kam aus der <strong>IT</strong>-Branche. Den Spitzenplatz<br />

hielten <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />

(Softwareentwicklungs- und -beratungsunternehmen<br />

sowie Datenerfasser).<br />

Ihnen folgten Unternehmen,<br />

die gewerbsmäßig Personal vermitteln-<br />

oder in der Zeitarbeitsbranche<br />

angesiedelt sind. Den dritten Platz<br />

belegte der Handel, gefolgt von Unternehmensberatungen.<br />

Weitere<br />

nennenswerte Stellenkontingente<br />

kamen aus Behörden, Architekturund<br />

Ingenieurbüros, dem Gesundheits-<br />

und Sozialwesen, Interessenvertretern<br />

(Verbände, Gewerkschaften,<br />

Kirchen usw.) und aus den<br />

Hochschulen. Nur wenige Branchen<br />

erhöhten im Jahr 2003 die Zahl der<br />

Stellenanzeigen gegenüber dem Vorjahr.<br />

Dazu gehörten Unternehmen<br />

der Telekommunikation, der Hardware-Beratung,<br />

der Werbebranche,<br />

Personalvermittler und Zeitarbeitsunternehmen,<br />

Interessenvertreter und<br />

Sozialversicherungen.<br />

-<br />

Der Einstieg in der <strong>IT</strong>-Branche - Interview mit Dr. Stephan Pfisterer, B<strong>IT</strong>KOM<br />

Wie unterscheiden sich der Einstieg von Neulingen gegenüber dem von Berufserfahrenen<br />

Berufserfahrene haben momentan die besseren Karten, da die Unternehmen<br />

sich zurzeit keine Einarbeitungen leisten wollen. Das gilt besonders für kleinere<br />

und mittlere Unternehmen. Das Interesse an jungen Absolventen wird<br />

wieder steigen, wenn sich - voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2004 - die <strong>IT</strong>-<br />

Nachfrage belebt.<br />

Wie sieht der typische Einstieg aus<br />

Jungakademiker müssen sich zunächst in Projektteams bewähren. Am Anfang<br />

stehen einfache Fachaufgaben, die sie zunächst unter Anleitung, später<br />

selbstständig erledigen. Wenn sie Führungsqualitäten zeigen und betriebswirtschaftliches<br />

Denken hinzukommt, ist nach drei bis fünf Jahren der Einstieg<br />

in die Führungsebene möglich. Berufserfahrene steigen in der Regel sofort<br />

in Leitungspositionen mit Personal- und Budgetverantwortung ein.<br />

Wird es zukünftig eher mehr oder weniger Arbeitsplätze für Akademiker in<br />

der <strong>IT</strong>-Branche geben<br />

Kurzfristig sieht es danach aus, als beruhe die Nachfrage nach <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />

allein auf dem Ersatzbedarf. Der B<strong>IT</strong>KOM rechnet auf der Grundlage seiner<br />

Mitgliederbefragungen aber damit, dass die Nettonachfrage nach Arbeitskräften<br />

noch im Laufe des Jahres 2004 anziehen wird. Auf lange Sicht wird<br />

der Bedarf an Akademikern steigen.<br />

Welche Bedeutung hat ein Studium der Informatik<br />

Das hängt vom Einsatzgebiet ab. In der Softwaretechnik ist ein Informatikstudium<br />

extrem wichtig. Bei der <strong>IT</strong>-Beratung kommt es in erster Linie auf<br />

Branchenwissen und Kenntnis der dort eingesetzten Technologien an. Steigenden<br />

Bedarf an Informatikern sehe ich in den Bereichen Automotive, Maschinenbau,<br />

Fabrikautomation und Elektrotechnik. Überall da, wo es nicht<br />

nur auf die Informatik, sondern auch auf Branchenwissen u.a. ankommt,<br />

schlägt die Stunde der Bindestrichinformatiker wie Wirtschafts-, Ingenieuroder<br />

Bioinformatik. In den Kernbereichen sind neben den Informatikern zunehmend<br />

auch Mathematiker, Physiker und Ingenieure gefragt. Deren Ausbildung<br />

enthält ohnehin schon seit Jahren erhebliche <strong>IT</strong>-Anteile.<br />

Wie wirkt sich ein Doktortitel auf die Stellensuche in der <strong>IT</strong>-Branche aus<br />

Das kommt auf den Arbeitsplatz an. Wer in die Forschung möchte, muss<br />

promovieren. Auch Beratungsunternehmen nehmen den Visitenkarten-Effekt<br />

gerne mit. Allerdings sollte die Promotion nicht zulange gedauert haben. Andere<br />

Arbeitgeber schreckt der Doktortitel eher ab. Sie vermuten fehlende<br />

Praxisnähe.<br />

Und sonst<br />

Die Informationstechnologie hat sich von einem ehemaligen Spezialbereich<br />

hin zu einer Querschnittstechnologie entwickelt. Unabhängig von der <strong>IT</strong>-<br />

Branche setzen Arbeitgeber aller anderen Branchen <strong>IT</strong>-Fachleute ein. Das<br />

schafft eine breite Basis für eine dauerhafte Arbeitskräftenachfrage. Langfristig<br />

sind die Berufsaussichten gut. Wer Talent und Lust hat, sollte darum<br />

Informatik studieren.<br />

27<br />

28


Auffallende Rückgänge waren in der<br />

Baubranche (minus 37 Prozent) zu<br />

erkennen - offenbar eine Folge der<br />

lahmenden Baukonjunktur. Auch das<br />

Kreditgewerbe meldete erheblich<br />

weniger Stellen (minus 57 Prozent).<br />

Hier macht sich das Outsourcing der<br />

hauseigenen <strong>IT</strong>-Abteilungen bemerkbar.<br />

Federn ließ auch der Computerhandel<br />

(minus 61 Prozent).<br />

Abb. 12:<br />

Nach dem schwierigen Jahr 2002<br />

kommentiert der Präsident des Branchenverbandes<br />

B<strong>IT</strong>KOM, Willi Berchtold,<br />

das Jahr 2003 mit dem Satz:<br />

„Die Stimmung in der <strong>IT</strong>K-Branche<br />

hellt sich auf.“ Im Jahr 2004 soll es<br />

wieder aufwärts gehen. Eine Umfrage<br />

des Verbandes zu den Erwartungen<br />

für das Jahr 2004 spiegelt mehrheitlich<br />

Optimismus wider: 70 Prozent<br />

der Unternehmen prognostizieren<br />

steigende Umsätze, zehn Prozent<br />

sogar im zweistelligen Bereich. Insgesamt<br />

erwartet der Verband ein<br />

Umsatzplus von zwei Prozent. Verbunden<br />

damit sei ein Ende des Stellenabbaus.<br />

2005 soll auch das Stellenangebot<br />

steigen. Schon Ende<br />

2003 beklagten 29 Prozent der Verbandsmitglieder<br />

einen Fachkräftemangel.<br />

Berchtold: „Verfügbare Kräfte<br />

sind häufig unter- und zuweilen<br />

überqualifiziert, in vielen Fällen zumindest<br />

falsch qualifiziert.“<br />

Software-Unternehmen suchten die meisten <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />

- Stellenangebote der BA im Laufe des Jahres 2003 -<br />

Softwarehäuser<br />

Personalvermittlung/überlassung<br />

Handel<br />

Unternehmensberatung<br />

Öff. Verwaltung, Soz.-vers.<br />

Hardware-Erstellung<br />

Architektur-, Ingenieurbüros<br />

Gesundheits-, Sozialwesen<br />

Interessenvertretungen, Kirchen<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

Hochschulen<br />

Sonstige<br />

2,7%<br />

2,6%<br />

2,5%<br />

2,2%<br />

5,1%<br />

4,1%<br />

7,0%<br />

10,4%<br />

12,8%<br />

18,3%<br />

32,4%<br />

© 2004, BA-AMS<br />

Personalvermittler und -überlasser<br />

sind sowohl bei der absoluten Zahl<br />

an gemeldeten Stellen als auch bei<br />

deren Wachstum in der Spitzengruppe<br />

vertreten. Sie profitieren einerseits<br />

von der Liberalisierung der<br />

Arbeitskräftevermittlung. Andererseits<br />

kommen sie dem Bedürfnis der<br />

Arbeitgeber entgegen, in Zeiten unsicher<br />

Auftragslage Mitarbeiter nicht<br />

fest einzustellen.<br />

Handelsunternehmen meldeten den<br />

Arbeitsagenturen 2003 weniger <strong>IT</strong>-<br />

Stellen als im Jahr zuvor. Mit minus<br />

neun Prozent fiel der Rückgang aber<br />

vergleichsweise moderat aus. Neben<br />

der üblichen Fluktuation stellten<br />

Ausbau und Pflege von Online-Geschäftsfeldern<br />

und die Modernisierung<br />

der <strong>IT</strong>-Architektur eine Grundnachfrage<br />

nach <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> sicher.<br />

Dass Unternehmensberatungen einen<br />

nach wie vor hohen Bedarf an <strong>IT</strong>-<br />

<strong>Experten</strong> äußerten, kann angesichts<br />

der generellen wirtschaftlichen Unsicherheit<br />

nicht wundern. Auch hier<br />

war mit minus sechs Prozent ein vergleichsweise<br />

geringfügiger Rückgang<br />

der Stellenmeldungen zu beobachten<br />

Die kurze Halbwertzeit des technischen<br />

Fortschritts, die Komplexität<br />

der Informationstechnologie an sich<br />

und der Aufgabe, die am besten geeignete<br />

Hard- und Software in die Betriebsabläufe<br />

einzuflechten, überfordern<br />

nicht nur viele Mittelständler.<br />

Gerade Großunternehmen mit ihrem<br />

hohen Datenaufkommen, heterogenen<br />

Aufgaben und vielen Standorten<br />

tun sich schwer, mit Bordmitteln die<br />

Informationstechnik den eigenen<br />

Ansprüchen anzupassen. Hinzu<br />

kommt dort das Problem, dass Anpassungen<br />

eine gewachsene, teilweise<br />

wild wuchernde umfangreiche<br />

<strong>IT</strong>-Ausstattung betreffen - und das im<br />

laufenden Betrieb.<br />

Der öffentliche Dienst (ohne Hochschulen)<br />

meldete den Agenturen<br />

2003 fast 1.100 zu besetzende Stellen<br />

für <strong>IT</strong>-Fachleute. Das entsprach<br />

fünf Prozent aller <strong>IT</strong>-Stellen. Im Jahr<br />

davor waren es noch 1.300 gewesen<br />

bei einem Anteil von sechs Prozent.<br />

Der Rückgang des Volumens gegenüber<br />

2002 fiel mit minus 19 Prozent<br />

überdurchschnittlich aus. Aus den<br />

Hochschulen kamen weitere 460<br />

Stellenangebote nach 500 im Vorjahr.<br />

Der Verlust von ca. acht Prozent<br />

bewegte sich in der Nähe des Durchschnitts.<br />

Perspektive öffentlicher Dienst


4.2.2. Das Stellenangebot<br />

nach Funktionen<br />

Gegen den Trend des - wenn auch<br />

verlangsamt - zurückgehenden Gesamtvolumens<br />

von <strong>IT</strong>-Stellenanzeigen<br />

entwickelten sich einige wenige<br />

Tätigkeitsfelder positiv. Auf absolut<br />

gesehen niedrigem Niveau erlebten<br />

die Stellenanzeigen für die Geschäftsleitung<br />

Zuwächse von 60 Prozent<br />

und solche für die Qualitätskontrolle<br />

von 23 Prozent. Die ohnehin<br />

schon vergleichsweise hohe Zahl von<br />

Anzeigen für Stellen in der Aus- und<br />

Weiterbildung stieg um dreizehn<br />

Prozent.<br />

Abb. 13:<br />

Informations-, Kommunikationstechnik,<br />

Organisation<br />

Softwareproduktion, <strong>IT</strong>-<br />

Dienstleistungen<br />

In den meisten, genauer in knapp<br />

der Hälfte aller <strong>IT</strong>-Stellenanzeigen<br />

aus den Printmedien des Jahres<br />

2003, suchten Arbeitgeber Fachleute<br />

für die <strong>IT</strong>-Kernaufgaben (Hardwareund<br />

Softwareproduktion, <strong>IT</strong>-Beratung,<br />

Arbeit in Rechenzentren usw.).<br />

31<br />

Konstruktion<br />

Verkauf, Vertrieb<br />

Produktion, Fertigung<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Forschung, Entwicklung<br />

Technischer Service<br />

Medienproduktion<br />

3,2%<br />

3,2%<br />

2,8%<br />

2,1%<br />

5,7%<br />

Allerdings schrumpfte die Zahl gegenüber<br />

dem Vorjahr überdurchschnittlich<br />

um 49 Prozent. Ihr Anteil<br />

an allen <strong>IT</strong>-Stellenanzeigen verringerte<br />

sich um sieben Prozentpunkte.<br />

Unter den Tätigkeitsbereichen mit<br />

den meisten Stellenanzeigen gehörten<br />

damit die Kernfunktionen deutlich<br />

zu den Verlierern. Den radikalsten<br />

Aderlass musste der Hardware-<br />

Bereich hinnehmen.<br />

<strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> nicht nur für <strong>IT</strong>-Kerntätigkeiten gesucht<br />

- Stellenangebote in den Zeitungen im Laufe des Jahres 2003 -<br />

Quelle: Adecco<br />

Personaldienstleistungen<br />

7,6%<br />

19,3%<br />

21,8%<br />

24,1%<br />

© 2004, BA-AMS<br />

Das zweitgrößte Stück vom Kuchen<br />

der Stellenanzeigen für <strong>IT</strong>-Fachleute<br />

schnitt 2003 die Konstruktion ab. Sie<br />

vereinnahmte 19 Prozent der Anzeigen<br />

auf sich. Allerdings ging gegenüber<br />

dem Vorjahr die Anzahl der<br />

Stellenanzeigen auch für dieses Tätigkeitsfeld<br />

zurück - und zwar um 32<br />

Prozent.<br />

Gesucht waren <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> auch für<br />

Arbeitsplätze im Vertrieb. Acht Prozent<br />

der Anzeigen aus Printmedien<br />

entfielen 2003 auf diese Stellen. Die<br />

Zahl der den Arbeitsämtern gemeldeten<br />

Stellenangebote für diesen Aufgabenbereich<br />

hat von 2002 zu 2003<br />

um 27 Prozent abgenommen. In den<br />

beiden vorherigen Jahren war die<br />

Stellenzahl zwar auch zurückgegangen,<br />

aber weniger stark. Mit Blick auf<br />

das Boomjahr 2000 stehen die Vertriebsexperten<br />

vergleichsweise gut<br />

da. Während die Zahl aller gemeldeten<br />

offenen <strong>IT</strong>-Stellen nämlich seit<br />

dem um 70 Prozent schwand, nahmen<br />

die Offerten für den Vertrieb<br />

„nur“ um 41 Prozent ab.<br />

4.3. Allgemeine Anforderungskriterien<br />

(„Skills“) 11<br />

Immer, wenn das Stellenangebot<br />

sinkt und die Nachfrage nach Stellen<br />

steigt, befinden sich die Stellenanbieter<br />

in der komfortablen Situation,<br />

die Latte der Anforderungskriterien<br />

höher legen zu können. Für den <strong>IT</strong>-<br />

Arbeitsmarkt bedeutet dies, dass Arbeitgeber<br />

mehr Wert auf einschlägige<br />

Berufsausbildung, Berufserfahrung,<br />

Branchenkenntnis, betriebswirtschaftliche<br />

Grundkenntnisse und<br />

Soft Skills legen.<br />

Ohne Fachkompetenz geht es nicht,<br />

auch wenn die breite Diskussion ü-<br />

ber Soft Skills in den letzten Jahren<br />

gelegentlich fast diesen Eindruck erweckt<br />

hat. Ob eher der Spezialist o-<br />

11<br />

Spezielle Anforderungskriterien<br />

sind bei der Beschreibung der<br />

Aufgaben und der Branchen zu<br />

finden. In diesem Kapitel geht es<br />

nur um übergreifende Kriterien.<br />

der der Generalist die besseren Karten<br />

hat, lässt sich nur im Einzelfall<br />

entscheiden. Allerdings geht in den<br />

letzten Jahren der Trend dahin, auch<br />

vom Spezialisten ein größeres Wissensspektrum<br />

zu erwarten. Dies ermöglicht<br />

dem Arbeitgeber, einen<br />

Mitarbeiter flexibel gleichzeitig oder<br />

nacheinander für fachlich unterschiedliche<br />

Aufgaben einzusetzen.<br />

Der „Multispezialist“ und der Spezialist<br />

mit fundiertem Generalwissen<br />

sind zunehmend mehr gefragt. Das<br />

Gegenteil, nämlich die mangelnde<br />

fachliche Flexibilität - übrigens eine<br />

typische Eigenschaft von Quereinsteigern<br />

- erhöht die Wahrscheinlichkeit,<br />

seinen Arbeitsplatz zu verlieren<br />

und nur mit großem Aufwand einen<br />

neuen zu finden, erheblich. Um dem<br />

entgegenzuwirken, sollten gerade<br />

Quereinsteiger anerkannte <strong>IT</strong>-Qualifikationszertifikate<br />

erwerben. Einen<br />

guten Überblick des sehr bunt schillernden<br />

Angebots gibt das Kompetenzzentrum<br />

<strong>IT</strong>-Bildungsnetzwerke<br />

(Internet: www.kib-net.de).<br />

Schon die große Zahl der Quereinsteiger<br />

beweist, dass die Informatik<br />

bei weitem nicht der einzige Studiengang<br />

ist, der zur Arbeit als <strong>IT</strong>-Experte<br />

qualifiziert. Neben den Arbeitsplätzen,<br />

die wegen ihrer spezifischen<br />

Fachlichkeit Informatikern, allenfalls<br />

noch Elektroingenieuren vorbehalten<br />

sind, gibt es eine Fülle weiterer<br />

Arbeitsplätze, an denen andere<br />

als <strong>IT</strong>-Kenntnisse im Vordergrund<br />

stehen. Die Entwicklung von branchenspezifischen<br />

<strong>IT</strong>-Anwendungen<br />

oder -Produkten, deren Vertrieb<br />

32


Anforderungen der <strong>IT</strong>-Branche - Interview mit Dr. Stephan Pfisterer, B<strong>IT</strong>KOM<br />

Welche Hard Skills erwarten Arbeitgeber der <strong>IT</strong>-Branche<br />

Neueinsteiger sollten über aktuelles und technologiebezogenes Wissen im<br />

Bereich mehrerer Open-Source- oder proprietärer Programmiersprachen verfügen.<br />

Gute Noten sind von Vorteil. Von Berufserfahrenen erwarten Arbeitgeber<br />

weniger Technik- als Managementkompetenz. Zur Projektsteuerung benötigen<br />

sie strategische Fertigkeiten. Als positiv erweist sich für beide kaufmännisches<br />

Grundverständnis, um betriebswirtschaftliche Instrumente nutzen<br />

zu können.<br />

Wie sieht es mit Fremdsprachen aus<br />

Englisch ist wichtig, um einigermaßen flüssig an Besprechungen teilnehmen<br />

oder Manuals lesen zu können. Kurzfristig die sehr schwierigen slawischen<br />

oder asiatischen Sprachen lernen zu wollen, bringt nichts. Im allgemeinen<br />

reicht auch dort die globale <strong>IT</strong>-Sprache Englisch. Im Zweifelsfall stellt der Arbeitgeber<br />

einen Dolmetscher.<br />

Welche Soft Skills erwarten Arbeitgeber der <strong>IT</strong>-Branche<br />

Drei Soft Skills möchte ich besonders hervor heben. Ohne permanente Lernfähigkeit<br />

und -willigkeit kommt niemand in der <strong>IT</strong>-Branche aus. Nachweisen<br />

können Bewerber diese Eigenschaft z.B. durch die Teilnahme an Projektarbeiten<br />

oder, indem sie neben dem Standardprogramm noch zusätzliche Programmiersprachen<br />

erlernt haben.<br />

An zweiter Stelle steht die Kommunikationsfähigkeit. Sie erlaubt es erst, in<br />

Verhandlungen mit einem Kunden dessen Wünsche und die Möglichkeiten<br />

des eigenen Arbeitgebers zu verbalisieren und zu diskutieren, intern Projekte<br />

abzusprechen und aktiv auf andere zuzugehen.<br />

Drittens erfordert die üblich gewordene Arbeit in festen und Projektteams<br />

Teamfähigkeit. Dazu gehören so banale Dinge wie das Einhalten von zeitlichen<br />

und inhaltlichen Absprachen oder mit den eigenen und den Stärken<br />

und Schwächen der übrigen Teammitglieder richtig umzugehen.<br />

Welche beruflichen Chancen haben Quereinsteiger (also Akademiker ohne<br />

Informatikstudium)<br />

Die zurückliegenden Jahre haben gezeigt, dass nicht die Informatiker, sondern<br />

die zahlreichen Quereinsteiger ihre Arbeitsplätze verloren haben. Aber<br />

was heißt schon Quereinsteiger Ein Elektroingenieur, der während seines<br />

Studiums das Programmieren gelernt hat, kommt sogar in der Software-Entwicklung<br />

problemlos unter. Den umgeschulten Anglisten dagegen nehmen<br />

Arbeitgeber auch zukünftig nicht mehr mit offenen Armen auf. Wer als Quereinsteiger<br />

in der <strong>IT</strong>-Branche landen oder dort seine Position festigen will,<br />

muss eine der anerkannten <strong>IT</strong>-Specialist- oder <strong>IT</strong>-Professional-Zertifikate<br />

(siehe www.kib-net.de; d. Verf.) oder ein hochwertiges Hersteller-Zertifikat<br />

erwerben. Projekterfahrung allein reicht nicht aus.<br />

Wie schätzen Sie die Akzeptanz der neuen Abschlüsse Bachelor und Master<br />

ein<br />

Die Personaler brauchen Zeit, um sich an die neuen Abschlüsse zu gewöhnen.<br />

Allerdings geht die Eingewöhnung in der <strong>IT</strong>-Branche schneller voran als<br />

in eher konservativen Branchen wie dem Maschinenbau oder der Elektrotechnik.<br />

Festzustellen ist jedenfalls, dass Informatiker häufig unter Wert eingesetzt<br />

werden. Absolventen eines Bachelor-Studienganges können die Lücke<br />

zwischen der dualen und der Hochschulausbildung schließen. Nach einigen<br />

Jahren Berufserfahrung lässt sich später der Master aufsatteln.<br />

und Beratung, der Fachjournalismus<br />

oder der Bildungs- und Forschungsbereich<br />

etwa fordern häufig einen<br />

hohen Anteil Fach- oder Methodenwissen<br />

außerhalb der <strong>IT</strong>. Das ist einer<br />

der Gründe dafür, dass Hochschulen<br />

doppelt qualifizierende Informatikstudiengänge<br />

anbieten (siehe<br />

unten!). Nicht nur wegen des<br />

zeitweise herrschenden Bewerbermangels,<br />

sondern auch aus Interesse<br />

an den fachlichen Qualifikationen<br />

jenseits des <strong>IT</strong>-Bereichs sind Arbeitgeber<br />

prinzipiell daran interessiert,<br />

Seiteneinsteiger einzustellen.<br />

Englisch die <strong>IT</strong>-Fachsprache ist, gehen<br />

Arbeitgeber im Allgemeinen davon<br />

aus, dass Bewerber diese<br />

Fremdsprache beherrschen. Weitere<br />

Fremdsprachen spielen nur in Einzelfällen<br />

eine Rolle. Komplizierte<br />

Fremdsprachen wie chinesisch zu erlernen,<br />

macht für den <strong>IT</strong>-Bereich wenig<br />

Sinn. Der Aufwand stünde in keinem<br />

sinnvollen Verhältnis zum Ertrag.<br />

Erfahrungen aus dem <strong>IT</strong>-Green-<br />

Card-Programm zeigen allerdings<br />

auch, dass in Deutschland Englisch<br />

äußerst selten Firmensprache oder<br />

die Sprache zwischen einem Unternehmen<br />

und seinem deutschen<br />

Kunden ist. Zumindest in Deutschland<br />

sind also auch Deutschkenntnisse<br />

unerlässlich.<br />

Monatliche Stichproben der offenen<br />

Stellen aus dem Jahr 2003, die Arbeitgeber<br />

von der Bundesagentur für<br />

Arbeit besetzen lassen wollen, zeigen,<br />

welche weiteren fachlichen Ansprüche<br />

sie stellen. Der Markt der<br />

Betriebssysteme ist fest in der Hand<br />

von Microsoft: Windows beherrscht<br />

die Szene. UNIX folgt auf Rang zwei.<br />

Das Open-Source-System Linux folgt<br />

dichtauf. Die gefragtesten Netzwerktechniken<br />

sind TCP/IP (Transmission<br />

Control Protocol/Internet Protocol)<br />

und WindowsNT. Die Spitzenreiter<br />

bei der Datenbanktechnik heißen<br />

SQL und Oracle. Die gefragtesten<br />

Programmiersprachen sind C++, Visual<br />

Basic, Visual C++ und C. Die Internetprogrammierung<br />

dominiert Java.<br />

Eine geringere Zahl von Stellenanbietern<br />

wünscht XML- oder<br />

HTML-Kenntnisse. Unter den Anwendungen<br />

steht neben den üblichen Office-Paketen<br />

und der Fähigkeit, sich<br />

im Internet bewegen zu können, das<br />

Beherrschen der gängigen Unternehmens-<strong>IT</strong>-Progamme<br />

(ERP=Enterprise-Resource-Planning)<br />

hoch im Kurs. Das gefragteste war<br />

2003 SAP R/3. Gefordert werden<br />

häufig kaufmännisches Zusatzwissen,<br />

Erfahrungen im Projektmanagement<br />

oder der Projektleitung und<br />

die Fähigkeit, Dokumentationen zu<br />

erstellen.<br />

Kaufmännisches Zusatzwissen gefragt


Wegen der geringen Verfallszeit des<br />

<strong>IT</strong>-Fachwissens stehen <strong>IT</strong>-Fachleute<br />

in der Pflicht, ihr Wissen ständig aktuell<br />

zu halten. Permanente Lernfähigkeit<br />

und -bereitschaft sind damit<br />

weitere wichtige Qualifikationen. Je<br />

nach Arbeitsplatz kommen weitere<br />

hinzu, wie Fähigkeit zu konzeptionellem<br />

Denken, Führungsfähigkeit,<br />

Kreativität oder repräsentables äußeres<br />

Erscheinungsbild.<br />

Sie sind nicht zwingend erforderlich,<br />

verschaffen aber extreme Vorteile im<br />

Rennen um interessante Jobs: Doppelqualifikationen.<br />

Damit ist hier<br />

nicht Basiswissen gemeint, sondern<br />

solide Fachkompetenz. Nur einige<br />

Beispiele sind Bank-, Bio-, Geo-, Ingenieur-,<br />

Medien-, Medizin- und Wirtschaftsinformatik.<br />

Die Hochschulen<br />

bieten eine Fülle entsprechender<br />

Studiengänge, wie ein Blick in den<br />

Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz<br />

zeigt<br />

(www.hochschulkompass.hrk.de).<br />

>> Mittelstand mit besonderen Anforderungen<br />

Mittelständische Unternehmen haben<br />

besondere Anforderungen an ihre<br />

<strong>IT</strong>-Fachleute. Sie können sich<br />

mangels Mitarbeiterzahl eine weitgehende<br />

Differenzierung ihres <strong>IT</strong>-Personals<br />

nicht leisten. Generalisten<br />

sind gefragt. Diese müssen darüber<br />

hinaus weitere Qualifikationen vorweisen.<br />

Die wichtigste ist die der<br />

Kunden- oder Serviceorientierung.<br />

Denn der <strong>IT</strong>-Experte muss beispielsweise<br />

nicht nur eine <strong>IT</strong>-Lösung für einen<br />

Kunden entwickeln, sondern<br />

auch mit ihm. Er muss verhandeln,<br />

beraten, sich in den Kunden hinein<br />

denken können. Hinzu kommt, dass<br />

er - noch mehr als in Großunternehmen<br />

- die kaufmännische Seite seiner<br />

Arbeit im Kopf haben muss, um<br />

mit seinen kaufmännischen Kollegen<br />

kommunizieren zu können. Wortkarge<br />

und menschenscheue Spezialisten<br />

mit Tüftlermentalität sind im<br />

Mittelstand auf keinen Fall gefragt.<br />

4.4. Vergütung für Berufserfahrene<br />

Drei generelle Trends zeigen alle Befragungen<br />

und Analysen. Erstens:<br />

Die Vergütungen steigen, wenn überhaupt,<br />

nur noch sehr moderat. Zweitens:<br />

Arbeitgeber nutzen zunehmend<br />

das Instrument der variablen Vergütung.<br />

Das soll einerseits die Mitarbeiter<br />

zu höheren Leistungen anspornen<br />

und andererseits die Fixkosten senken,<br />

die in ertragsschwachen Zeiten<br />

besonders schmerzen. Drittens: Arbeitgeber<br />

machen die Zahlung variabler<br />

Vergütungsbestandteile vom<br />

Erreichen ehrgeizigerer Ziele als bisher<br />

abhängig.<br />

Die Zeitschrift Computerwoche berichtet<br />

in ihrer Ausgabe 42/2003 aus<br />

ihrer mit Professor Christian Scholz,<br />

Universität Saarbrücken, regelmäßig<br />

durchgeführten Gehaltsstudie. Demnach<br />

verharrten <strong>IT</strong>-Gehälter auf hohem<br />

Niveau. Unter den Fachleuten<br />

verdienten <strong>IT</strong>-Berater mit 80.000 Euro<br />

am meisten, gefolgt von SAP-<br />

Spezialisten mit 70.000 Euro. Wer<br />

einige Jahre im Ausland gearbeitet<br />

habe, könne sich über ein Plus von<br />

30.000 Euro freuen. Führungskräfte<br />

kämen auf ein Jahressalär von<br />

durchschnittlich 100.000 Euro. Eine<br />

Promotion steigere - anders als früher<br />

- die Vergütung kaum noch.<br />

Nach der „Vergütungsstudie 2003<br />

Führungs- und Fachkräfte in der Informationstechnologie“<br />

der Kienbaum<br />

Management Consultants<br />

GmbH sind die Gehälter für <strong>IT</strong>-Fachkräfte<br />

2003 gegenüber dem Vorjahr<br />

um 3,1 Prozent gestiegen. Im Durchschnitt<br />

erzielten sie ein Jahresgehalt<br />

von 51.000 Euro. Die Gehälter von <strong>IT</strong>-<br />

Führungskräften erhöhten sich um<br />

3,0 Prozent. Ihr Jahresgehalt lag damit<br />

bei durchschnittlich 89.000 Euro.<br />

Dieselbe Quelle beziffert das durchschnittliche<br />

Jahresgehalt eines Systemprogrammierers<br />

mit 50.000 Euro<br />

und das eines Leiters Organisation<br />

und Informationstechnologie mit<br />

112.000 Euro.<br />

Ein Schlüsselfaktor für die Höhe der<br />

Vergütung sei die Unternehmensgröße.<br />

Die Position des Leiters der<br />

Informationstechnologie ist in Unternehmen<br />

mit mehr als 5.000 Mitarbeitern<br />

im Schnitt mit 115.000 Euro dotiert.<br />

Sein Pendant aus einem Unternehmen<br />

mit höchstens 100 Mitarbeitern<br />

verbucht 78.000 Euro auf seinem<br />

Gehaltskonto.<br />

Nach einer etwas älteren Befragung<br />

unter 91 Chief Information Manager<br />

(CIO) - sie tragen in ihrem Unternehmen<br />

die Gesamtverantwortung für<br />

den <strong>IT</strong>-Bereich - verdienten diese in<br />

2002 im Schnitt 280.500 Euro,<br />

„nicht weniger als vor zwei Jahren“ 12 .<br />

Wie für andere Führungskräfte auch<br />

hängt die Bezahlung 13 u.a. ab von<br />

- der Zahl der unterstellten Mitarbeiter:<br />

Dieses Merkmal beeinflusste<br />

das Gehalt stärker als alle anderen.<br />

Die Spanne lag zwischen<br />

162.600 Euro bei bis zu 100 berichtspflichtigen<br />

Mitarbeitern und<br />

560.900 Euro bei mehr als 1.000<br />

eigenen Mitarbeitern.<br />

- dem verantworteten Budget: Auch<br />

dieses Merkmal wirkte sich sehr<br />

stark auf die Höhe des Gehalts<br />

aus. Betrug das Budget nicht mehr<br />

als 50 Millionen Euro, lagen die<br />

Gehälter knapp unter 200.000 Euro.<br />

<strong>IT</strong>-Budgets zwischen 50 und<br />

200 Millionen Euro erhöhten das<br />

Gehalt auf 282.200 Euro. Noch<br />

größere Budgets trieben es auf<br />

470.500 Euro.<br />

- der Branche: Bei Banken und Versicherungen<br />

verdienten CIO am<br />

meisten (408.200 Euro). Im verarbeitenden<br />

und produzierenden<br />

Gewerbe mussten sie sich mit der<br />

Hälfte des Gehalts begnügen<br />

(217.500 Euro).<br />

- der Hierarchie-Ebene: CIO, die im<br />

Vorstand, in der Geschäftsleitung<br />

oder in vergleichbaren Positionen<br />

angesiedelt sind, verdienten mit<br />

366.900 Euro deutlich mehr als ihre<br />

Kollegen auf Direktions-, Hauptabteilungs-<br />

oder Bereichsleiterebene<br />

(211.300 Euro).<br />

- der Zahl der Mitarbeiter des Unternehmens:<br />

Das Gehalt der CIO<br />

12<br />

Vgl. SEEGER, CIO-Gehälter<br />

13<br />

Die folgenden Zahlen geben<br />

jeweils den Durchschnitt wieder.<br />

35<br />

36


aus Unternehmen mit bis zu<br />

10.000 Beschäftigten lag bei gut<br />

200.000 Euro. Unternehmen mit<br />

mehr Mitarbeitern zahlten über<br />

300.000 Euro.<br />

Die zurückgelegte Verweildauer in<br />

der Position beeinflusste das Gehalt<br />

nicht erkennbar. Soweit die Vergütung<br />

eine erfolgsabhängige Komponente<br />

enthält - diese ist grundsätzlich<br />

üblich, aber sehr unterschiedlich<br />

gestaltet - beeinflusste auch der Erfolg<br />

des Gesamtunternehmens und/<br />

oder die Zielerreichung des <strong>IT</strong>-Bereichs<br />

die Vergütung. Generell galt:<br />

Je höher das absolute Gehalt, desto<br />

höher war auch der variable Anteil.<br />

Vergütung im Mittelstand - aus einem Artikel von Hans Königes: Kleine Firmen<br />

- kleine Gehälter. In: Computerwoche, Heft 20 vom 16.5.2003<br />

1. Der Blick in die <strong>IT</strong>-Branche<br />

- <strong>IT</strong>-Spezialisten verdienen weniger als <strong>IT</strong>-Verkäufer, -Berater und Kundendienstler<br />

und zwölf bis 13 Prozent weniger als ihre Kollegen in großen Unternehmen.<br />

- Ein gestandener Programmierer bringt im Schnitt 48.900 Euro nach Hause,<br />

ein Netzwerkspezialist 59.700 Euro. Davon sind bei beiden 13 Prozent variabel.<br />

- Der Datenbankspezialist erhält 49.900 Euro. Der variable Anteil ist mit 3<br />

Prozent gering.<br />

- Versierte Verkäufer kommen im Mittelstand auf durchschnittlich 83.600<br />

Euro jährlich. Der variable Anteil beträgt 48 Prozent. In großen Unternehmen<br />

verdienen sie mit 76.600 Euro etwas weniger. Auch der variable Anteil<br />

fällt mit 36 Prozent niedriger aus.<br />

- Ihren erfahrenen <strong>IT</strong>-Beratern bezahlen Mittelständler durchschnittlich<br />

70.500 Euro im Jahr, große 64.100 Euro.<br />

- Die Arbeit im technischen Kundendienst entlohnen KMU mit 72.100 Euro;<br />

im Großunternehmen müssen 63.100 Euro reichen.<br />

2. <strong>IT</strong>- vs. Anwenderunternehmen<br />

- Im Schnitt bezahlen mittelständische <strong>IT</strong>-Unternehmen ihre Computerfachleute<br />

zehn bis 20 Prozent besser als vergleichbare Anwenderunternehmen.<br />

Allerdings sind dort die sozialen Leistungen üblicherweise<br />

besser; der Arbeitsplatz ist sicherer, die Arbeitszeit geregelter und<br />

der Arbeitsdruck etwas geringer.<br />

- Mittelständische Anwender vereinbaren erheblich niedrigere variable Vergütungsbestandteile<br />

mit ihren <strong>IT</strong>-Mitarbeitern als <strong>IT</strong>-Unternehmen. Üblich<br />

sind sie bei Führungs-, nicht bei Fachkräften.<br />

Wer sich ausschließlich zu den Vergütungen<br />

in der <strong>IT</strong>-Branche informieren<br />

will, findet einen sehr differenzierten<br />

Überblick in der Veröffentlichung<br />

der IG-Metall „Entgelt in der<br />

<strong>IT</strong>-Branche 2003“. Die Bestelladresse<br />

lautet:<br />

IG-Metall Vorstand<br />

Lyoner Straße 32<br />

60528 Frankfurt a.M.<br />

Tel.: 0 69 / 66 93 40 01<br />

Mail: logistik@igmetall.de<br />

Internet:<br />

www.igmetall.de/nachrichten/it_ent<br />

gelt/.<br />

Auch im worldwideweb sind Gehaltsanalysen<br />

zu finden. Viele sind<br />

kostenpflichtig. Einen bisher noch<br />

teilweise kostenlosen Service bietet<br />

die Gehaltsübersicht www.gehaltscheck.de.<br />

Sie zeigt nicht nur eine Fülle<br />

individueller Gehälter mit Angabe<br />

von Beruf, Alter, Position, Branche<br />

und Tätigkeit, sondern auch nach<br />

zahlreichen Kriterien zusammengesetzte<br />

Statistiken. Für die<br />

Richtigkeit der Angaben übernimmt<br />

der Betreiber keine Gewähr. Das<br />

kann aber auch kein anderer Anbieter<br />

ähnlicher Informationen. Handelt<br />

es sich doch immer um freiwillige<br />

Selbstauskünfte.<br />

4.5. Arbeiten im Ausland<br />

Um es gleich vorweg zu nehmen:<br />

Auch in anderen Ländern gibt es eine<br />

große Menge gut ausgebildeter <strong>IT</strong>-<br />

<strong>Experten</strong>. In den gängigen Zielländern<br />

USA und Europas wartet kaum<br />

jemand händeringend auf deutschen<br />

<strong>IT</strong>-Nachwuchs. Vor dem Absprung ins<br />

Ausland ist es deshalb sinnvoll, Referenzen<br />

in Deutschland zu erwerben,<br />

mit denen sich im Ausland<br />

punkten lässt.<br />

Die Stellenmärkte deutscher Zeitungen<br />

geben das in einem Land tatsächlich<br />

vorhandene Volumen an offenen<br />

Stellen für <strong>IT</strong>-Fachleute nicht<br />

wieder. Auch den Arbeitsämtern lagen<br />

2003 nur wenige Stellenangebote<br />

für den Einsatz dieser Berufsgruppe<br />

im Ausland vor. Ein dritter<br />

Weg, eine Arbeitsstelle im Ausland<br />

zu finden, ist die Nutzung der internationalen<br />

Seiten von Online-Jobbörsen.<br />

Wenn auch insgesamt das<br />

Stellenangebot nicht sehr umfangreich<br />

ist, so haben doch alle drei<br />

Wege den Vorzug, sich an Deutsche<br />

zu richten, die in dem betreffenden<br />

Land arbeiten wollen. Aufenthaltsrechtliche<br />

Probleme sind unwahrscheinlich.<br />

Stellenmarkt der New York Times<br />

www.nytimes.com/pages/jobs


Stellen an Bürger dieses Landes richten,<br />

sind zumindest außerhalb der<br />

EU die zum Teil sehr restriktiven aufenthaltsrechtlichen<br />

Bestimmungen<br />

zu beachten.<br />

Wer ohne den Weg über ein Unternehmen<br />

in Deutschland unmittelbar<br />

eine Stelle in einem ausländischen<br />

Unternehmen annimmt, sollte auch<br />

bedenken, dass er dort ortsüblich<br />

bezahlt wird. Je nach Land kann das<br />

Gehalt mehr oder weniger unter dem<br />

in Deutschland üblichen liegen.<br />

Eine bewährte Adresse bei der Suche<br />

nach Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

im Ausland ist die Zentralstelle für<br />

Arbeitsvermittlung (ZAV) in Bonn. Einer<br />

ihrer Tätigkeitsschwerpunkte ist<br />

die internationale Arbeitsvermittlung.<br />

Um die Möglichkeiten für eine<br />

Beschäftigung im Ausland abzuklären,<br />

empfiehlt sich eine Kontaktaufnahme<br />

mit dem Informationscenter<br />

Ausland (ICA) der ZAV, entweder ü-<br />

ber E-Mail (InfoHotline-Ausland@arbeitsagentur.de)<br />

oder telefonisch<br />

unter 02 28 / 7 13 13 13 und<br />

01 80 / 5 22 20 23. Vor dem Anruf<br />

sollte der Bewerber unbedingt auf<br />

der Homepage der Bundesagentur<br />

für Arbeit recherchieren. „Arbeitnehmer,<br />

Arbeits- und Ausbildungsplatzsuchende“<br />

können dort gezielt<br />

nach offenen Arbeitsstellen in bestimmten<br />

Ländern suchen. Informationen<br />

zu Arbeiten und Lernen im<br />

Ausland sind einerseits zu finden unter<br />

der Überschrift „Arbeitnehmer,<br />

Arbeits- und Ausbildungsplatzsuchende“,<br />

dort unter „Informationen“,<br />

dann „Internationales“. Mehr an<br />

39<br />

Studierende richten sich die Angebote<br />

unter „Ausbildung/Berufs- und<br />

Studienwahl“, dort sowohl unter „Internationales“<br />

als auch unter „Berufs-<br />

und Studienwahl“, dann „Überbrückung“<br />

In einzelnen Ländern scheint die <strong>IT</strong>-<br />

Branche auf dem Weg von der düsteren<br />

<strong>Talsohle</strong> zu sonnigeren Bergregionen<br />

schon weiter gekommen zu<br />

sein als in Deutschland. Der österreichische<br />

Print-Anzeigenmarkt etwa<br />

meldete für das erste Quartal 2003<br />

25 Prozent mehr <strong>IT</strong>-Stellen als im<br />

Vorquartal - zum ersten Mal seit Mitte<br />

2000.<br />

Inwiefern das Offshoring nicht nur<br />

zum Arbeitsplatzabbau in Deutschland<br />

führt, sondern auch neue beruflichen<br />

Chancen für hiesige <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong><br />

im Ausland eröffnet, bleibt abzuwarten.<br />

Immerhin verlegen auch<br />

deutsche Unternehmen Teile ihrer<br />

Geschäftsprozesse nach China, Indien<br />

und Co - zum Teil in großem Stil.<br />

Infineon etwa plant, in China bis<br />

2007 450 Millionen Dollar für den<br />

Auf- und Ausbau von Produktionsstätten<br />

und Forschungs- und Entwicklungszentren<br />

auszugeben.<br />

Shanghai soll zu einem der weltweit<br />

wichtigsten Forschungsstandorte<br />

ausgebaut werden. Glaubt man aktuellen<br />

Umfragen, beschäftigen sich<br />

nicht nur Großunternehmen mit dem<br />

Offshoring, sondern auch schon Mittelständler.<br />

.<br />

Als <strong>IT</strong>’ler in Nordamerika<br />

In den USA arbeiten 90 Prozent aller <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> außerhalb der <strong>IT</strong>-Branche.<br />

Dort gelten die Arbeitsplätze im Vergleich zur <strong>IT</strong>-Branche als sicherer. Allerdings<br />

entwickelte sich jenseits des großen Teiches der <strong>IT</strong>-Arbeitsmarkt nicht<br />

anders als hierzulande. „Mathematik- oder Physiklehrer, die als Quereinsteiger<br />

einen Karrieretrip in die <strong>IT</strong>-Branche unternahmen und dort richtig<br />

Geld verdient haben, kehren reumütig in ihre Schulen zurück“, weiß Klaus<br />

Münstermann, in der ZAV verantwortlich für die Vermittlung nach Nordamerika.<br />

Infolge der hohen Arbeitslosigkeit verringerte sich in den USA die Zahl der<br />

Arbeitsgenehmigungen für ausländische <strong>IT</strong>-Spezialisten zuletzt stark. Seit<br />

dem 1.10.2003 hat der US-Kongress die Zahl der begehrten H1-B-Visa auf<br />

65.000 pro Jahr vermindert. Im Jahr 2000 lag das Limit noch dreimal so<br />

hoch. Das H1-B-Visum richtet sich ausschließlich an Akademiker und ist<br />

immerhin volle fünf Jahre gültig. Dieses Visum - eine Alternative zur nicht<br />

kalkulierbaren Green Card-Lotterie - zu bekommen, dauert lange und kostet<br />

reichlich. Es setzt voraus, dass die amerikanische US-Administration dem<br />

US-Arbeitgeber grünes Licht gibt, weil kein US-Bürger für den Job zur Verfügung<br />

steht. „Besonders letzteres lässt die Aussichten, an ein H1-B-Visum zu<br />

kommen, gegen Null sinken“, meint Klaus Münstermann. Er kennt eine interessante<br />

Alternative, das J1-Visum. Das gilt zwar nur 18 Monate; dafür ist<br />

es aber nicht kontingentiert und die Prüfung, ob ein US-Bürger zur Verfügung<br />

steht, entfällt. Voraussetzung ist, dass der Aufenthalt in den USA der beruflichen<br />

Weiterbildung dient. Dies ist regelmäßig dann der Fall, wenn ein deutscher<br />

<strong>IT</strong>-Experte durch einen Job in den USA ebenfalls im <strong>IT</strong>-Bereich seine berufliche<br />

Kompetenz erhöht.<br />

Die Arbeitsmöglichkeiten in Kanada sind ähnlich reglementiert. Die Arbeitserlaubnis<br />

ist an eine gebührenpflichtige, langwierige Arbeitsmarktprüfung<br />

durch das kanadische Arbeitsamt (Human Resources and Skills Development<br />

Confirmation) gebunden. Zurzeit stellt sie deutsche <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> regelmäßig<br />

vor unüberwindliche Probleme. Aber auch für Kanada nennt Klaus<br />

Münstermann eine attraktive Alternative, das Young workers exchange program<br />

(YWEP) - andere Staaten bieten übrigens ähnliche Programme an. Das<br />

YWEP richtet sich an 18- bis 35-Jährige, die eine Berufsausbildung oder ein<br />

Studium abgeschlossen haben oder sich im Hauptstudium befinden. Der<br />

Aufenthalt muss die berufliche Weiterbildung zum Ziel haben. „Davon allerdings“<br />

meint Klaus Münstermann „ist bei einer beruflichen Tätigkeit im Ausland<br />

grundsätzlich auszugehen, solange der Auslandsjob inhaltlich auf einer<br />

vorangegangenen Ausbildung oder beruflichen Tätigkeit aufbaut.“ In<br />

Deutschland muss die Arbeitserlaubnis für das YWEP über die Zentralstelle<br />

für Arbeitsvermittlung (ZAV) beantragt werden. Das Verfahren dauert nur ca.<br />

vier Wochen. Der Antragsteller braucht dafür nicht zu bezahlen. Und das<br />

Beste: Die Arbeitsmarktprüfung entfällt. Einzige Wermutstropfen: Das YWEP<br />

gilt längstens für 12 Monate und ist kontingentiert.<br />

Informationen gibt es u.a. hier:<br />

40


- Kanadische Botschaft<br />

Internet: www.kanada-info.de<br />

E-Mail: berlin.permit@dfait-maeci.gc.ca<br />

Tel.: 0 30 / 2 30 12 - 4 47<br />

- USA-Botschaft<br />

Internet: www.usembassy.de<br />

Tel.: 01 90 85 00 55 (1,86 €/Min)<br />

- Bundesverwaltungsamt<br />

- Informationsstelle für Auswanderer und Auslandstätige -<br />

Internet: www.bundesverwaltungsamt.de<br />

E-Mail: bva.eures@netcologne.de<br />

Tel.: 0 18 88 - 3 58 - 49 99 (Hotline)<br />

- Bundesagentur für Arbeit<br />

- Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) -<br />

Internet: www.arbeitsagentur.de, Suchwort „YWEP“<br />

E-Mail: InfoHotline-Ausland@arbeitsagentur.de<br />

Tel.: 0228/713 13 13<br />

Die Analyse der Stellenangebote aus<br />

dem Jahr 2003, bei denen Arbeitgeber<br />

mit Hilfe der Bundesagentur für<br />

Arbeit <strong>IT</strong>-Fachleute für einen Einsatz<br />

im Ausland suchten, zeigt zweierlei:<br />

- Zwei Drittel der Zielländer liegen innerhalb<br />

Europas; - die am häufigsten<br />

gewünschte Fremdsprache ist Englisch.<br />

Meistens wird verhandlungssicheres<br />

Englisch vorausgesetzt. Wer<br />

die jeweilige Landessprache beherrscht,<br />

holt sich damit weitere Bonuspunkte.<br />

Dass die Zahl der Stellenangebote<br />

für das Ausland eher bescheiden<br />

ausfällt, hat zwei Hauptgründe. Zum<br />

einen setzen Unternehmen qualifizierte<br />

lokale Kräfte ein statt Expatriates<br />

(aus Deutschland entsandte<br />

Fach- und Führungskräfte); u.a., weil<br />

dadurch die oft hohen Auslandszulagen<br />

entfallen. Zum anderen schreiben<br />

Unternehmen, die einen Deutschen<br />

im Ausland einsetzen wollen,<br />

die Stellen meistens nicht extern<br />

aus, sondern besetzen sie aus den<br />

eigenen Reihen. Wer also außerhalb<br />

41<br />

Deutschlands arbeiten möchte, hat<br />

bessere Chancen, wenn er sich zunächst<br />

bei einem inländischen Unternehmen<br />

mit Standorten oder Partnern<br />

im Ausland bewirbt und sich<br />

von dort aus weiter orientiert.<br />

Der Erfolg einer solchen internen<br />

Bewerbung hängt von mehreren Faktoren<br />

ab. Wichtig sind sehr gute fachliche<br />

Qualifikationen. Ein guter Studienabschluss<br />

allein reicht jedoch<br />

nicht aus. Überhaupt ist es gerade<br />

im sehr dynamischen <strong>IT</strong>-Bereich<br />

schwierig, die im Studium oder im<br />

Rahmen einer Weiterbildung erlernten<br />

Qualifikationen formal, also per<br />

Zertifizierung, nachzuweisen. Denn<br />

sowohl innerhalb wie außerhalb von<br />

Deutschland können identisch oder<br />

ähnlich klingende Abschlussbezeichnungen<br />

inhaltlich weit auseinander<br />

liegen. Nationale und internationale<br />

Bemühungen, die Vergleichbarkeit<br />

herbeizuführen, sind zwar im<br />

Gange, aber noch nicht abgeschlossen.<br />

In der Regel muss ein Bewerber<br />

daher Berufserfahrung mitbringen,<br />

vorzugsweise aus dem entsendenden<br />

Unternehmen. Das erleichtert<br />

auch die Zusammenarbeit mit dem<br />

deutschen Mutterhaus erheblich. Die<br />

Chancen werden noch besser, wenn<br />

man bereits über Auslandserfahrungen<br />

verfügt - erworben am besten im<br />

angestrebten Land. Ein nicht zu unterschätzender<br />

Erfolgsfaktor für die<br />

reibungslose Zusammenarbeit in einem<br />

international besetzten Team ist<br />

nämlich das Kennen und Verstehen<br />

der jeweils anderen Umgangsformen,<br />

die sich je nach Herkunftsland sehr<br />

stark voneinander unterscheiden<br />

können: Skandinavier z.B. verhalten<br />

sich in einem Meeting deutlich offener<br />

als Japaner. Mit ins Gepäck gehören<br />

also Toleranz, Weltoffenheit und<br />

eine generelle Bereitschaft, sich auf<br />

andere Kulturen und Gepflogenheiten<br />

einzulassen.<br />

Gefragt ist auch Kooperationsfähigkeit,<br />

um mit den lokalen Mitarbeitern<br />

zu den gewünschten Ergebnissen zu<br />

kommen. Außerdem sollte man ein<br />

gewisses Maß an Improvisationsgabe<br />

besitzen, da beispielsweise die<br />

Beschaffung von Materialien oder Ersatzteilen<br />

nicht immer und unbedingt<br />

denselben Regeln folgt wie in<br />

Deutschland.<br />

Für manche Länder ist stabile Gesundheit<br />

wichtig. In den meisten Fällen<br />

wird vor der Entsendung ein ärztliches<br />

Attest über die volle gesundheitliche<br />

Eignung verlangt, je<br />

nach Einsatzland auch eines über<br />

die Tropentauglichkeit.<br />

Bewerber sollten sich der möglichen<br />

gesundheitlichen und politischen Risiken<br />

bewusst sein. Wer Familie hat,<br />

sollte sich darüber hinaus erkundigen,<br />

ob beispielsweise eine deutsche<br />

oder internationale Schule in<br />

der Nähe des Einsatzortes ist.<br />

Rechtzeitig an Rückkehr denken


Unternehmen zu unterstützen und<br />

um <strong>Experten</strong>pools aufzubauen, die<br />

vor allem kleinere und mittlere Unternehmen<br />

in punkto interkultureller<br />

Vermittlung, interner Prozessoptimierung<br />

oder der Projektkoordination<br />

beraten sollen.<br />

4.6. Selbstständigkeit<br />

Zwischen 30.000 und 50.000 <strong>IT</strong> -<strong>Experten</strong><br />

sind nach einer Schätzung der<br />

Gesellschaft für Informatik e.V.<br />

selbstständig. Exakte Erhebungen<br />

liegen nicht vor. Die Zahl dürfte in<br />

naher Zukunft eher steigen als sinken.<br />

Denn nur ein Teil der Selbstständigen<br />

wählt diese Form der Erwerbstätigkeit<br />

aus innerer Überzeugung.<br />

Ein anderer Teil dagegen befasst<br />

sich mehr notgedrungen mit<br />

dem Thema Selbstständigkeit. Auslöser<br />

ist die wirtschaftliche Stagnation<br />

und deren Folgen auch für den<br />

<strong>IT</strong>-Arbeitsmarkt. Viele der Ende der<br />

Neunziger Jahre noch händeringend<br />

gesuchten <strong>IT</strong>-Fachleute verloren ihren<br />

Job durch Personalabbau oder<br />

Outsourcing; andere haben mehr<br />

Mühe als früher, eine Stelle zu finden.<br />

Umgekehrt folgt daraus: Wenn<br />

Unternehmen ihren Bestand an <strong>IT</strong>-<br />

Personal auf ein Minimum senken,<br />

um Leerkosten zu vermeiden, werden<br />

sie Aufträge nach außen vergeben,<br />

da das eigene Fachpersonal<br />

nicht mehr ausreicht. Dies eröffnet<br />

Selbstständigen eine Verdienstchance.<br />

Wie in jeder anderen Branche ist die<br />

Existenzgründung auch im <strong>IT</strong>-Markt<br />

nicht nur an Formalien und die Finanzierbarkeit<br />

des Vorhabens - darüber<br />

informiert jede Industrie- und<br />

Handelskammer - gebunden. Der Erfolg<br />

hängt von weiteren Voraussetzungen<br />

ab. Der Anstieg der Unternehmensinsolvenzen<br />

von 28.200 im<br />

Jahr 2000 auf 36.200 in den ersten<br />

elf Monaten des Jahres 2003 (plus<br />

4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum)<br />

spricht eine beredte<br />

Sprache.<br />

Wichtig ist ein guter Kontakt zu möglichen<br />

Auftraggebern und anderen<br />

selbstständigen <strong>IT</strong>-Fachleuten. Wer<br />

sich während seiner vorherigen beruflichen<br />

Tätigkeit ein umfangreiches<br />

Netz von Kontakten („Networking“)<br />

aufgebaut hat, ist hier im Vorteil. Um<br />

die gewünschte Qualität anbieten<br />

und realisieren zu können, bedarf es<br />

aktuell gehaltenen Fachwissens.<br />

Wenn das Netzwerk und die Qualität<br />

stimmen, kommt der gute Name von<br />

allein. Bei <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> unterdurchschnittlich<br />

repräsentierte Eigenschaften<br />

sind Extrovertiertheit und Vertriebsmentalität.<br />

Sie sind für die erfolgreiche<br />

Akquise von Aufträgen unerlässlich.<br />

Häufig sind Aufträge an<br />

einzelne Projekte gebunden. Dabei<br />

hat der Auftragnehmer die vereinbarten<br />

oder gesetzten Fristen einzuhalten.<br />

Dies verlangt ein hohes Maß an<br />

Selbstdisziplin, Belastbarkeit und<br />

zeitlicher Flexibilität. Da er im Rahmen<br />

der Projektarbeit in der Regel<br />

mit anderen (weiteren Selbstständigen,<br />

Mitarbeitern und Kunden des<br />

Auftraggebers) im Team zusammenarbeitet,<br />

kommen alle Eigenschaften<br />

hinzu, die eine gute Teamfähigkeit<br />

ausmachen. Dazu gehören u.a.<br />

Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit,<br />

Kooperationsbereitschaft,<br />

Konflikt- und Durchsetzungsfähigkeit.<br />

Die häufig wechselnden Partner<br />

und Aufgaben verlangen ihm ein gutes<br />

Maß an geistiger Flexibilität ab.<br />

Da nicht davon auszugehen ist, dass<br />

sich alle Aufträge in der Nähe des eigenen<br />

Standorts abwickeln lassen,<br />

kommt der <strong>IT</strong>-Selbstständige auch<br />

nicht ohne mindestens regionale,<br />

möglicherweise auch bundesweite<br />

oder internationale Mobilität aus.<br />

5. Wichtig für Berufseinsteiger<br />

5.1. Stellensuche<br />

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten,<br />

sich über freie Stellen zu informieren:<br />

- Bundesagentur für Arbeit<br />

- Stellenanzeigen in regionalen und<br />

überregionalen Zeitungen sowie in<br />

Fachzeitschriften<br />

- Homepages der Arbeitgeber (gerade<br />

im <strong>IT</strong>-Bereich haben auch kleinere<br />

Unternehmen durchaus eine<br />

eigene Homepage mit einem Job-<br />

Portal)<br />

- Internet-Jobbörsen (z.B. der Virtuelle<br />

Arbeitsmarkt der Bundesagentur<br />

für Arbeit,<br />

www.arbeitsagentur.de)<br />

- Recruiting-Veranstaltungen<br />

- Fachmessen<br />

- Schwarze Bretter in Hochschulen,<br />

insbesondere in den einschlägigen<br />

Seminaren und Instituten.<br />

Darüber hinaus lohnt sich Networking,<br />

das heißt, ein Netz von Kontakten<br />

zu knüpfen. Die ergeben sich aus<br />

einer früheren Ausbildung, aus Semesterjobs,<br />

Praktika oder einer betriebsbezogenen<br />

Diplomarbeit, aus<br />

studentischen Verbindungen, Studenten-<br />

oder Ehemaligenvereinigungen.<br />

Auch im privaten Umfeld lassen<br />

sich Ansprechpartner finden.<br />

Neben der Bewerbung auf veröffentlichte<br />

Stellenangebote ist es gerade<br />

für Berufsanfänger sinnvoll, sich initiativ<br />

- also nicht auf ein bestimmtes<br />

Stellenangebot hin - bei in Frage<br />

kommenden Unternehmen zu bewerben.<br />

Wenn die persönlichen und<br />

fachlichen Voraussetzungen stimmen,<br />

bestehen durchaus Chancen,<br />

zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen<br />

zu werden.<br />

Service der Hochschulteams nutzen


für Arbeitsvermittlung (ZAV), Bonn.<br />

Die E-Mail-Adresse lautet:<br />

bonn-zav.fw@arbeitsagentur.de.<br />

5.2. Bewerbung<br />

Nicht allein die Eignung entscheidet<br />

darüber, ob die Arbeitsplatzsuche<br />

erfolgreich verläuft. Die Bedeutung<br />

von Inhalt und Form der Bewerbungsunterlagen<br />

unterschätzen häufig<br />

selbst hoch qualifizierte Bewerber.<br />

Auch für Stellen im <strong>IT</strong>-Bereich<br />

erwarten die Unternehmen Bewerbungen,<br />

die den üblichen formellen<br />

und inhaltlichen Standards genügen.<br />

>> Bewerbung: Das Auge isst mit<br />

Eine knappe E-Mail reicht nicht<br />

mehr. Serienbriefe, Rechtschreibfehler<br />

oder verschmutzte Unterlagen<br />

veranlassen die Personalentscheider<br />

(die verhalten sich häufig vergleichsweise<br />

konservativ), die Bewerbung<br />

auszusondern. Sie sollte für jedes<br />

Stellenangebot maßgeschneidert<br />

sein. Dies gilt ganz besonders in Zeiten,<br />

wo einerseits die Zahl der Bewerber<br />

und damit auch die der Mitbewerber<br />

angestiegen ist, die sich<br />

mit Initiativbewerbungen an potentielle<br />

Arbeitgeber wenden, und andererseits<br />

die Arbeitgeber höhere Anforderungen<br />

nicht nur an die Bewerber,<br />

sondern auch an die Bewerbung<br />

stellen. Initiativbewerbungen sollten<br />

zumindest erkennen lassen, warum<br />

sich jemand gerade für die angestrebte<br />

Branche, das Unternehmen<br />

oder bestimmte Tätigkeitsbereiche<br />

bewirbt. Besondere Fähigkeiten, erworbene<br />

Spezialkenntnisse und persönliche<br />

Interessen sollten stets im<br />

Hinblick auf die vermuteten oder bekannten<br />

Anforderungen präzise und<br />

wahrheitsgemäß dargelegt werden.<br />

Die Bewerbung sollte sich positiv<br />

von anderen unterscheiden und das<br />

Interesse des Personalverantwortlichen<br />

am Bewerber wecken.<br />

Klassisch ist die schriftliche Bewerbung<br />

mit Anschreiben, Lebenslauf<br />

und Unterlagen. Aus dem Anschreiben<br />

sollte deutlich hervor gehen, inwieweit<br />

der Bewerber den Anforderungen<br />

der Stelle entspricht. Falsche<br />

Bescheidenheit ist ebenso Fehl am<br />

Platz wie nicht wahrheitsgemäße<br />

Aussagen. Der Lebenslauf wird üblicherweise<br />

tabellarisch verfasst. Dazu<br />

gehört ein professionelles Foto. Dem<br />

Lebenslauf lässt sich eine eigene<br />

Seite hinzufügen, die die eigenen<br />

Stärken auflistet. Zu den Unterlagen<br />

gehören Kopien von Zeugnissen,<br />

Wei-<br />

Praktikumsbescheinigungen,<br />

terbildungszertifikaten etc.<br />

Günstig ist es, den Adressaten namentlich<br />

anzuschreiben. Der Name<br />

lässt sich z.B. in einem - gut vorbereiteten<br />

- Telefonat, auf einer Recruiting-Veranstaltung<br />

oder Fachmesse<br />

ermitteln. Dabei kann der Bewerber<br />

auch schon weitere Details erfragen,<br />

so dass die Bewerbung zielgenauer<br />

wird. Ein gut geführtes Telefongespräch<br />

kann wichtige Pluspunkte<br />

bringen.<br />

Nicht nur, aber gerade für <strong>IT</strong>-Fachleute<br />

bzw. in der <strong>IT</strong>-Branche löst die<br />

Online-Bewerbung die klassische<br />

Form ab oder ergänzt sie. Viele Unternehmen<br />

haben in ihren Internet-<br />

Stellenportalen besondere Eingabemasken<br />

für Bewerbungen platziert.<br />

Auch diese enthalten teilweise ein<br />

freies Feld, um einen Text wie in einem<br />

klassischen Anschreiben zu<br />

formulieren, oder die Aufforderung,<br />

im Rahmen der Online-Bewerbung<br />

ein Anschreiben hinzuzufügen. Häufig<br />

verlangen Unternehmen nach der<br />

Online-Bewerbung eine zusätzliche<br />

vollständige Bewerbung oder Teile<br />

davon (z.B. die Unterlagen, um die<br />

Richtigkeit der Online-Angaben zu<br />

prüfen). Allerdings sind inzwischen<br />

einige Unternehmen dazu übergegangen,<br />

den gesamten Workflow des<br />

Personal Recruiting online abzuwickeln,<br />

um dadurch Kosten zu sparen.<br />

Manche Unternehmen speichern die<br />

Online-Bewerbungen in einem Bewerberpool,<br />

auf den bestimmte Entscheidungsträger<br />

im Unternehmen<br />

zugreifen können, um gezielt geeignete<br />

Kandidaten zu suchen.<br />

Bewerbungstipps bietet das Internet<br />

in Hülle und Fülle. Bücher zu diesem<br />

Thema führt jede gut sortierte Buchhandlung.<br />

Sie lassen sich in den Berufsinformationszentren<br />

der Arbeitsagenturen<br />

einsehen. Diese führen<br />

auch Veranstaltungen zu diesem<br />

Thema durch.<br />

5.3. Einstiegsgehälter<br />

Berufsanfänger wissen oft nicht, welche<br />

Anfangsgehälter üblich sind.<br />

Auch hier gilt (siehe Kapitel 4.4.<br />

„Vergütung für Berufserfahrene“),<br />

dass Aussagen über die Höhe der<br />

Vergütung nur in großen Schwankungsbreiten<br />

und mit erheblichen<br />

Fehlerwahrscheinlichkeiten möglich<br />

sind. Oft lohnt ein Blick in die Printoder<br />

Online-Stellenanzeigen des interessierenden<br />

Unternehmens, da<br />

dort manche Arbeitgeber das Einstiegsgehalt<br />

nennen.<br />

Gehälter: Gürtel enger schnallen


verdienen als Direkteinsteiger und<br />

Fachhochschulabsolventen weniger<br />

als Universitätsabgänger.<br />

Im öffentlichen Dienst sind <strong>IT</strong>-Fachleute<br />

als Angestellte oder Beamte<br />

beschäftigt. Das Einkommen der Angestellten<br />

ist nach dem Bundesangestelltentarif<br />

(BAT) geregelt, das der<br />

Beamten nach dem Bundesbesoldungsgesetz<br />

(BBesG). Die Vergütungs-<br />

und Besoldungsgruppen sind<br />

zwar weitgehend angeglichen, doch<br />

da Beamte keine Sozialversicherungsbeiträge<br />

abführen, verdienen<br />

sie netto mehr als die Angestellten.<br />

Das Gehalt besteht aus einem<br />

Grundgehalt, Urlaubs- und Weihnachtsgeld,<br />

dem Familien- und Ortszuschlag<br />

sowie vermögenswirksamen<br />

Leistungen. Bis zu einem bestimmten<br />

(von der Vergütungsgruppe<br />

abhängigen) Lebensalter erfolgt alle<br />

zwei Jahre die Zuordnung in eine höhere<br />

Lebensaltersstufe, was einer<br />

automatischen Gehaltserhöhung<br />

gleichkommt. Einen kompletten Ü-<br />

berblick bietet der Bund im Internet<br />

unter folgender Adresse:<br />

www.bund.de/Wir-fuer-<br />

Sie/Jobboerse/Bezahlung-.5356.htm<br />

Absolventen mit einem Universitätsdiplom<br />

werden normalerweise in den<br />

höheren Dienst eingruppiert, Fachhochschulabsolventen<br />

in den gehobenen<br />

Dienst. Ein Universitätsabsolvent<br />

verdient darum im öffentlichen<br />

Dienst deutlich mehr als ein Fachhochschulabsolvent.<br />

Literaturverzeichnis<br />

BUNDESAGENTUR FÜR ARBE<strong>IT</strong> (Hrsg.) (Arbeitsmarkt): Der Arbeitsmarkt für<br />

besonders qualifizierte Fach- und Führungskräfte, in: Informationen für<br />

die Beratungs- und Vermittlungsfachdienste (ibv), jährliches Heft mit<br />

diesem Thema, z.B. Heft 21/02, 22.5.2002, Nürnberg 2002<br />

HARTZ, Peter, u.a. (Dienstleistungen): Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt,<br />

Vorschläge der Kommission zum Abbau der Arbeitslosigkeit<br />

und zur Umstrukturierung der Bundesanstalt für Arbeit, Berlin<br />

2002<br />

HEUBLEIN, Ulrich/SCHMELZER, Robert/SOMMER, Dieter/SPANGENBERG,<br />

Heike (Studienabbruchstudie): Studienabbruchstudie 2002 - Die Studienabbrecherquoten<br />

in den Fächergruppen und Studienbereichen der<br />

Universitäten und Fachhochschulen, Kurzinformation der Hochschul-<br />

Informations-System GmbH (HIS), Hannover 2002<br />

HIELLE, Ingrid (Informatiker): Informatiker brechen am häufigsten ihr Studium<br />

ab, in: F.A.Z., 31.8.2002, S. 53<br />

IG Metall (Hrsg.) (Entgelt): Entgelt in der <strong>IT</strong>-Branche 2003 - 5. Erhebung,<br />

Frankfurt am Main 2003<br />

NERDINGER, Friedemann W./Baasner René (Erwartungen): Erwartungen von<br />

Informatik-Studenten an ihren künftigen Arbeitgeber, in: Personal, Heft<br />

10/2002, S. 51-54<br />

SCHRÖDER, Gerhard (Eröffnungsfeier): Rede von Bundeskanzler Gerhard<br />

Schröder bei der Eröffnungsfeier der CeB<strong>IT</strong> 2000 am Mittwoch, 23. Februar<br />

2000, in Hannover<br />

(siehe www.spdfraktion.de/archiv/greencard2/schroeder_cebit.html)<br />

SEEGER, Heinrich (CIO-Gehälter); Studie CIO-Gehälter - Höher springen fürs<br />

Gehalt, in: CIO, 10/2002<br />

47<br />

48


Abbildungsverzeichnis<br />

Seite<br />

Abb. 1: Eckdaten des Arbeitsmarktes für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> ............................... 4<br />

Abb. 2:<br />

Stellen-Bewerber-Relation für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> drastisch verändert............................................................................................<br />

5<br />

Verzeichnis von Adressen<br />

1. Jobbörsen im Internet<br />

Einen umfassenden Service bietet das Arbeitsmarktportal der Bundesagentur<br />

für Arbeit unter www.arbeitsagentur.de.<br />

Abb. 3:<br />

Abb. 4:<br />

Abb. 5:<br />

Abb. 6:<br />

Abb. 7:<br />

Studienanfänger beliebter Informatik-Studiengänge im WS<br />

02/03 .......................................................................................10<br />

Studierende beliebter Informatik-Studiengänge im WS<br />

02/03 ....................................................................................... 11<br />

Bestandene Prüfungen beliebter Informatik-Studiengänge<br />

im Jahr 2002..............................................................................13<br />

Starke Zunahme von Bewerbern ohne Berufserfahrung...............14<br />

Zunehmend mehr FH-Absolventen arbeitslos..............................16<br />

2. Zeitungen/Fachzeitschriften<br />

Üblicherweise präsentiert sich die Presse auch im Internet. Angeschlossen<br />

ist manchmal ein kostenloser Newsletter-Dienst. Daneben enthalten<br />

große regionale sowie überregionale Zeitungen Artikel rund um die Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie, teilweise in regelmäßig<br />

eingefügten besonderen Themenseiten. Die Zahl der IKT-Fachzeitschriften<br />

ist fast nicht überschaubar. Allerdings veröffentlichen nur wenige Artikel<br />

mit berufsbezogenen Informationen. Wer gezielt Zeitungen/Fachzeitschriften<br />

aus dem <strong>IT</strong>-Bereich sucht, findet diese z.B. unter<br />

www.fachzeitung.com oder www.fachzeitschriftenportal.de.<br />

Abb. 8:<br />

Arbeitslosigkeit jüngerer <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> steigt überdurchschnittlich<br />

.................................................................................18<br />

Abb. 9: Langzeitarbeitslosigkeit noch kein Thema ..................................19<br />

Abb. 10: Green Cards für <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> - Zahl der Erteilungen zuletzt<br />

stabil ....................................................................................... 22<br />

Abb. 11: Die meisten Green Cardler kamen aus Indien und Osteuropa<br />

- Erteilungen nach Herkunftsländern ......................................... 22<br />

Abb. 12: Software-Unternehmen suchten die meisten <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong>............ 29<br />

Abb. 13: <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> nicht nur für <strong>IT</strong>-Kerntätigkeiten gesucht ....................31<br />

3. Recruiting-Veranstaltungen<br />

Die Internetseite www.jungekarriere.com bietet ein ausführliches Verzeichnis<br />

wichtiger „Recruiting-Events“.<br />

4. Weiterbildung<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

KURS - die Datenbank für Aus- und Weiterbildung<br />

Internet: www.arbeitsagentur.de, dann „Kurs“ in der Rubrik „Service von<br />

A-Z“<br />

Kompetenzzentrum <strong>IT</strong>-Bildungsnetzwerke KIBNET<br />

Mail: info@kib-net.de<br />

Internet: www.kib-net.de<br />

5. Branchen- und Berufsverbände<br />

(Mehrere Verbände versenden kostenlose Newsletter)<br />

Anwenderfachverband Bürokommunikation e.V. (VTV)<br />

Breitenbacher Graben 15<br />

D-53604 Bad Honnef<br />

Tel.: 0 22 24/ 1 05 38<br />

49<br />

50


Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue<br />

Medien e.V. (B<strong>IT</strong>KOM)<br />

Hauptgeschäftsstelle Berlin<br />

Albrechtstr. 10<br />

D-10117 Berlin<br />

Tel.: 0 30 / 27 57 60<br />

Mail: bitkom@bitkom.org<br />

Internet: www.bitkom.org<br />

Berufsverband Selbstständige in der Informatik (BVSI)<br />

Hallingstr. 10<br />

D-25348 Glückstadt<br />

Tel.: 0 41 24 / 60 50 87<br />

Mail: office@bvsi.de<br />

Internet: www.bvsi.de<br />

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie<br />

e.V.<br />

Schedestr. 9<br />

D-53113 Bonn<br />

Tel.: 02 28 / 2 42 22 24<br />

Mail : gmds@dgn.de<br />

Internet: www.gmds.de<br />

Deutsche Informatik-Akademie GmbH (DIA)<br />

Ahrstr. 45<br />

D-53175 Bonn<br />

Tel.: 02 28 / 30 21 64<br />

Mail: dia@dia-bonn.de<br />

Internet: www.dia-bonn.de<br />

Gesellschaft für Informatik e.V. (GI)<br />

Wissenschaftszentrum<br />

Ahrstr. 45<br />

D-53175 Bonn<br />

Tel.: 02 28 / 30 21 45<br />

Mail: info@gi-ev.de<br />

Internet: www.gi-ev.de<br />

Am Faßberg<br />

D-37077 Göttingen<br />

Tel.: 05 51 / 2 01 15 10<br />

Mail: gwdg@gwdg.de<br />

Internet: www.gwdg.de<br />

Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e.V. (GFaI)<br />

Rudower Chaussee 30<br />

D-12489 Berlin<br />

Tel.: 0 30 / 63 92 16 00<br />

Mail: tiedtke@gfai.de<br />

Internet: www.gfai.de<br />

Informationstechnische Gesellschaft im VDE Verband Deutscher Elektrotechniker<br />

e.V. (<strong>IT</strong>G)<br />

Stresemannallee 15<br />

D-60596 Frankfurt a.M.<br />

Tel.: 0 69 / 6 30 83 60<br />

Mail: itg@vde.com<br />

Internet: www.vde.com\itg<br />

Initiative D21<br />

Ernst-Reuter-Platz 2<br />

D-10587 Berlin<br />

Tel.: 0 30 / 31 15 13 90<br />

Mail: kontakt@initiatived21.de<br />

Internet: www.initiatived21.de<br />

Verband der Datenverarbeiter e.V. (VDD)<br />

Wandalenweg 26<br />

D-20097 Hamburg<br />

Tel.: 0 40 / 23 52 04 99<br />

Mail: info @vdd.org<br />

Internet: www.vdd.org<br />

Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH (GWDG)<br />

Verband der deutschen Internetwirtschaft eco e.V.<br />

51<br />

52


Arenzhofstraße 10<br />

D-50769 Köln<br />

Tel.: 02 21 / 70 00 48 - 0<br />

Mail: info@eco.de<br />

Internet: www.eco.de<br />

Verband Optische Informationssysteme e.V. (VOI)<br />

Bismarckstr. 59<br />

D-64293 Darmstadt<br />

Tel: 0 61 51 / 6 68 45 20<br />

Mail: khk@voi.de<br />

Internet: www.voi.de<br />

Verband der Softwareindustrie Deutschland e.V. (VSI)<br />

Stievestr. 7<br />

D-80638 München<br />

Tel.: 0 89 / 29 16 02 93<br />

Mail: info@vsi.de<br />

Internet: www.vsi.de<br />

Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI)<br />

Stresemannallee 19<br />

60596 Frankfurt a.M.<br />

Tel.: 0 69 / 6 30 20<br />

Mail: zvei@zvei.org<br />

Internet: www.zvei.org<br />

6. Glossare<br />

Aus der Menge der im Internet vorhandenen Glossare sei hier nur das<br />

ARCHmatik-Glossar genannt: www.myglossar.de<br />

Angebote der Bundesagentur für Arbeit<br />

Die Bundesagentur für Arbeit bietet auf ihrer Homepage<br />

(www.arbeitsagentur.de) eine Fülle von Angeboten für Arbeitgeber, Arbeitsuchende<br />

und Studierende. Neben den ausdrücklich für diese Kundengruppen<br />

vorgesehenen Vermittlungsbörsen enthält sie weitere Datenbanken mit<br />

wichtigen Informationen. Dazu gehören in erster Linie:<br />

- BERUFEnet informiert über die Inhalte einzelner Berufe und Tätigkeiten;<br />

zudem enthält die Datenbank etliche quantitative Informationen.<br />

- KURS, die Datenbank für Aus- und Weiterbildung, informiert unter anderem<br />

über Studienmöglichkeiten und Fortbildungsmaßnahmen.<br />

Neben ihren Online-Produkten bietet die Bundesagentur für Arbeit weitere<br />

Hilfestellungen an:<br />

- Die Berufsinformationszentren (BIZ) warten mit einem inhaltlich und medial<br />

breit gefächerten Informationsangebot auf.<br />

- An allen größeren Hochschulstandorten existieren Hochschulteams. Mit ihrem<br />

umfangreichen Informations-, Beratungs- und Vermittlungsservice unterstützen<br />

sie Studierende, Absolventen und berufserfahrene Akademiker<br />

bei der Stellensuche oder einer beruflichen Neuorientierung und Arbeitgeber<br />

bei der Stellenbesetzung.<br />

- Die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV), Bonn, ist der zentrale Personaldienstleiter<br />

der Bundesagentur für Arbeit für spezielle Kundengruppen<br />

und Märkte; im Internet ist sie zu finden unter www.arbeitsagentur.de,<br />

dann „Ihre Arbeitsagentur“, dann „besondere Dienststellen“ anklicken:<br />

- Der Bereich Führungskräftevermittlung ist Partner von berufserfahrenen<br />

Bewerbern aus Positionen der oberen und obersten Führungsebene<br />

und deren Arbeitgebern (e-Mail: bonnzav.fw@arbeitsagentur.de).<br />

- Die Zeitschrift MARKT+CHANCE veröffentlicht regelmäßig nationale<br />

und internationale Stellenangebote sowie Bewerberprofile. Im Internet<br />

ist sie zu finden unter: www.arbeitsagentur.de, Suchwort<br />

„markt+chance“.<br />

- Der Arbeitsmarkt-Informationsservice AMS ist spezialisiert auf die<br />

Analyse des Arbeitsmarktes für Akademiker. Eine Publikationsliste<br />

sowie Hinweise zur Bestellung enthält die übernächste Seite.<br />

53<br />

54


Wir wollen unsere Angebote verbessern.<br />

Geben Sie uns ein Feedback!!!<br />

Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV)<br />

– AMS –<br />

Villemombler Str. 76<br />

53123 Bonn<br />

Telefax: (02 28) 71 32 70 19 99<br />

Mail: bonn-zav.ams@arbeitsagentur.de<br />

1. Ich habe auf folgenden Wegen von der Schrift erfahren:<br />

___________________________________________________<br />

2. Ich bin (Schüler/in, Studierende/r, Arbeitnehmer/in, ...):<br />

___________________________________________________<br />

3. An der Broschüre hat mir gut gefallen:<br />

___________________________________________________<br />

___________________________________________________<br />

___________________________________________________<br />

___________________________________________________<br />

4. An der Broschüre hat mir nicht gut gefallen:<br />

___________________________________________________<br />

___________________________________________________<br />

___________________________________________________<br />

___________________________________________________<br />

Feedback-Bogen Informatiker 2004<br />

Lieferbare Arbeitsmarkt-Informationen<br />

für hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte<br />

Stand: Februar 2005<br />

Ber ufe: Artikel-Nummer:<br />

• Ärztinnen und Ärzte – Facharztmangel droht 200001<br />

• Apothekerinnen und Apotheker 200002<br />

• Architekten – Lage weiterhin schwierig 200003<br />

• Bauingenieurinnen und Bauingenieure 200004<br />

• Biologinnen und Biologen 200005<br />

• Elektroingenieurinnen und Elektroingenieure 200006<br />

• <strong>IT</strong>-<strong>Experten</strong> – Aufschwung beginnt 200010<br />

• Jahresbericht über den Arbeitsmarkt für hoch qualifizierte<br />

Fach- und Führungskräfte<br />

(Gesamtentwicklung und Einzelberufe) 200011<br />

• Journalistinnen und Journalisten 200012<br />

• Juristinnen und Juristen 200013<br />

• Maschinenbauingenieurinnen und Maschinenbauingenieure 200014<br />

• Mathematikerinnen und Mathematiker 200015<br />

• Physiker: viele Türen offen! 200017<br />

• Psychologinnen und Psychologen<br />

Hohe Hürden in der Klinischen Psychologie 200018<br />

• Soziologinnen und Soziologen * 200019<br />

• Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure * 200021<br />

• Wirtschaftswissenschaftlerinnen und<br />

Wirtschaftswissenschaftler 200022<br />

Themen und Branchen:<br />

Arbeitsmarkt-Informationsservice (AMS)<br />

• Existenzgründung – Chancen für Akademiker/Innen 200007<br />

• Flyer Arbeitsmarkt-Information 200024<br />

• Geld- und Kreditwirtschaft 200008<br />

• Haben grüne Jobs Zukunft * 200009<br />

• Mittelstand – der unbekannte Riese! 200025<br />

• Personalmanagement – Chancen für Akademiker/Innen 200016<br />

• Werbung und Marketing 200020<br />

55<br />

56


(Die mit * gekennzeichneten Broschüren liegen nur als PDF (nicht als Print-<br />

Ausgabe) vor.<br />

Kostenloses Shop-System im Internet:<br />

http://www.ba-bestellservice.de/<br />

Mail: arbeitsagentur@ibro.de<br />

Schriftliche Bestellungen an:<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

- Bestell-Service -<br />

c/o IBRo Funk und Marketing GmbH<br />

Kastanienweg 1<br />

18148 Roggentin<br />

Telefon: 0 180 5 00 3865<br />

(montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr)<br />

Fax: 0 180 5 00 3866<br />

(Versandkostenanteil für Printversion: 2.50 Euro)<br />

Nach seiner Banklehre bei einer deutschen<br />

Großbank absolvierte Dr. Bernhard<br />

J. Hohn ein Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

an der Universität<br />

zu Köln. Schwerpunkte seines Studiums<br />

waren Finanzierungslehre,<br />

Marktforschung und Marketing sowie<br />

Energiewirtschaftslehre. Ebenfalls in<br />

Köln promovierte er am Lehrstuhl für<br />

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />

und betriebliche Steuerlehre. Anschließend<br />

war er in den Arbeitsagenturen<br />

Bonn und Brühl sowie in der Zentrale<br />

der Bundesagentur für Arbeit in<br />

Nürnberg tätig. Seit dem Jahr 2001 arbeitet<br />

er im Arbeitsmarkt-Informationsservice<br />

(AMS) der Zentralstelle für<br />

Arbeitsvermittlung (ZAV) in Bonn. Er ist<br />

dort Arbeitsmarktexperte für kaufmännische,<br />

juristische und <strong>IT</strong>-Berufe. Die<br />

ZAV ist die InterNationale Personalagentur<br />

der Bundesagentur für Arbeit.<br />

57<br />

58

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!