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KnallFrosch 2008 - Wie Ursi Stämmer alle jodeln lässt

KnallFrosch der Wey-Zunft Luzern Ausgabe 2008

KnallFrosch der Wey-Zunft Luzern
Ausgabe 2008

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STADT LUZERN<br />

12 5. Jahrgang <strong>2008</strong><br />

City-Franz und Robby-Dogs<br />

Die Stadt mit den Zehntausenden<br />

von herumliegenden Zigarettenstummeln<br />

und Bierbüchsen will<br />

freundlichste Einkaufsstadt der<br />

Welt werden. «Luzern soll leuchten»,<br />

befiehlt Marcel Perren, der<br />

Zermatter Tourismusdirektor von<br />

Luzern. Um das ehrgeizige Ziel<br />

zu erreichen, scheuen die rührigen<br />

City-Vereins-Strategen weder<br />

Mühen noch Kosten.<br />

«Beim Kleinen soll beginnen, was dereinst<br />

gross leuchten soll im Vaterland» … oder so<br />

ähnlich. Es muss wohl dieser Leitgedanke gewesen<br />

sein, der die Leute um Kafi-Franz<br />

Stalder zur Formulierung ausserordentlicher,<br />

zum Teil nahezu unerreichbarer Zielsetzungen<br />

anstachelte. Wobei der Fairness halber<br />

darauf hingewiesen werden muss, dass eine<br />

gewisse Basis für das Erreichen eines solch<br />

ambitiösen Titels «Freundlichste Einkaufsstadt<br />

der Welt» durchaus vorhanden ist:<br />

Erstens ist Luzern dank der Fusion mit Littau<br />

auf bestem Weg, auch auf der Landkarte<br />

eine Stadt zu werden.<br />

Zweitens spielt unser Stapi Urs W. Studer<br />

eine wichtige Freundlichkeitsrolle, weil er mit<br />

seinem Charme rund ums Jahr, von früh bis<br />

spät, Wahlkampf betreibt, … was Touristen<br />

und Einheimische glücklicherweise nicht wissen<br />

können. Urs W. erlebte seine Krönung<br />

und damit den Höhepunkt einer grossartigen<br />

Karriere vom Richter zum Lenker anlässlich<br />

der Euro<strong>2008</strong>-Auslosung im KKL. An der<br />

Seite unseres Strahlemanns erblassten selbst<br />

Fifa-Joseph S. und seine Hoheit Kaiser<br />

Franz vom Deutschen Fussballbund zu jämmerlichen<br />

Statisten. Hinter jedem erfolgreichen<br />

Mann stehe eine starke Frau, behaupten<br />

seine Neider mit bitter-süssem Unterton.<br />

Drittens verfügt die Region über genügend<br />

Meinungsumfragen-Institute, welche mit gezielten<br />

Fragestellungen im engsten City-<br />

Verein-Umfeld zum klaren, eindeutigen Verdikt<br />

kommen dürften, dass der Stadt Luzern<br />

der Titel «Freundlichste Einkaufsstadt der<br />

Die City-Box: Modell stand Kafi-Franz<br />

persönlich!<br />

Welt» mit riesengrossem Vorsprung auf das<br />

zweitplatzierte turkmenische Balkanabat<br />

zugesprochen wird.<br />

Viertens: City-Franz Stalder wird selbst diesen<br />

kalten Kafi in die Zeitung bringen … und<br />

wenn es sich dabei auch nur um die Neue LZ<br />

von vorgestern handelt, welche ihrerseits aus<br />

Erfahrung der aktuellsten Ausgabe entsprechen<br />

dürfte.<br />

Mit dem ersten bedeutenden Schritt zur vermeintlich<br />

freundlichsten Einkaufsstadt der<br />

Welt setzte die City-Vereinigung bereits eine<br />

erste Höchst- und Duftmarke.<br />

Senkt Müller ungeschickt die Steuer<br />

schenkts Luzerner Wahlvolk halt heuer<br />

der Stadt keine Fusions-Millionen<br />

will diese Übung nicht noch belohnen.<br />

Beim blau-weissen, geschlitzten einäugigen<br />

Mändli auf der Hundewiese bei der Jesuitenkirche<br />

handelt es sich um den City-Vereinseigenen<br />

Robby-Dog. Ursprünglich als Briefkasten<br />

für überglückliche oder verärgerte<br />

City-Besucher gedacht, fand er seine sinnvolle<br />

Bestimmung in der stilvollen Beseitigung<br />

von Hundescheisse.<br />

«Normaler Stuhl lasse sich problemlos durch<br />

den Schlitz pressen», bestätigen glückliche<br />

Hundehalter und -innen. Zweckentfremdet<br />

wird das City-Mändli eigentlich kaum. Seit<br />

seiner glanzvollen Einweihung (mit ausführlichem,<br />

bebildertem Leidartikel im Luzerner<br />

Leidblatt) vor zirka 8 Wochen seien fälschlicherweise<br />

lediglich drei Briefe eingeworfen<br />

worden. Zwei davon monierten die Anbringung<br />

von Plastiksäckli, der dritte eingeworfene<br />

Brief rühmt die Begegnungszone beim<br />

Luzerner Theater als besonders autofreundlich.<br />

Zur Zeit befassen sich die Luzerner Detaillisten<br />

mit dem vielgewünschten Anliegen,<br />

den Ladenschluss auf lediglich 8 Öffnungsstunden<br />

zu liberalisieren und die dadurch<br />

gewonnen Stunden einkaufsfrei der<br />

vielgeliebten Strassenmusik zur Verfügung zu<br />

stellen.<br />

Der Kafi-Franz Stalder legt sich für die<br />

City Vereinigung ins Zeug.

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