Das Magazin 03/10 - Mwk-koeln.de
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T I T E L T H E M A<br />
Liebesleid, Liebesfreud<br />
Filmregisseure und ihre I<strong>de</strong>alkomponisten<br />
Musik und Drama, schon bei <strong>de</strong>n antiken Griechen gingen sie Hand<br />
in Hand. Und seit es <strong>de</strong>n Film gibt, wur<strong>de</strong> die Musik unverzichtbar<br />
– sogar zur Stummfilmzeit griff ein Pianist live in die Tasten. Wenn<br />
eine Filmmusik nicht gut ist, stört sie hoffentlich nicht. Ist sie aber gut,<br />
macht sie <strong>de</strong>n Film noch besser. Miklos Rózsa sagte mal: „Eine gute<br />
Filmmusik soll einen Film nicht illustrieren – sie soll ihn illuminieren!“<br />
Ergo: die Bil<strong>de</strong>r zum Leuchten bringen. Die KölnMusik bringt im<br />
Abonnement „Meisterregisseure und ihre Komponisten“ drei Konzerte<br />
auf die Bühne, die jeweils <strong>de</strong>r Partnerschaft eines Meisterregisseurs<br />
mit einem Meisterkomponisten gewidmet sind: Steven Spielberg und<br />
John Williams, Alfred Hitchcock und Bernard Herrmann, Fe<strong>de</strong>rico Fellini<br />
und Nino Rota.<br />
Einer <strong>de</strong>r besten Kenner <strong>de</strong>r Filmmusik, Frank Strobel, dirigiert jeweils<br />
ein an<strong>de</strong>res Orchester zu <strong>de</strong>n auf großer Leinwand gezeigten Filmszenen;<br />
<strong>de</strong>n Anfang macht mit <strong>de</strong>m Spielberg-Williams-Porträt das<br />
London Symphony Orchestra. Und das kennt seinen John Williams<br />
ganz genau: Wann immer die Zeit es erlaubte, nahm Williams in London<br />
auf. Er sagte sogar: „<strong>Das</strong> London Symphony Orchestra ist das beste<br />
Filmmusikorchester <strong>de</strong>r Welt.“ Manche Partnerschaften zwischen<br />
Filmregisseuren und Komponisten sind ja wie gute Ehen; sie halten<br />
vielleicht nicht ewig, aber mitunter been<strong>de</strong>t sie erst <strong>de</strong>r Tod <strong>de</strong>s einen<br />
Partners. So war das bei Sergej Eisenstein und Sergej Prokofjew,<br />
auch bei Fe<strong>de</strong>rico Fellini und Nino Rota. Eine künstlerische Ehe, die<br />
seit 1974 andauert, ist die zwischen Steven Spielberg und John Williams.<br />
„Egal, was für ein Genre ich gera<strong>de</strong> anpeile“, sprach Spielberg<br />
im Interview, „John steigert das Geschehen noch durch seine Musik,<br />
genau wie in <strong>de</strong>r Oper.“ <strong>Das</strong> erste Konzert gibt einen musikalischen<br />
Querschnitt durch diese Spielberg-Williams-Ehe – von <strong>de</strong>n bedrohlich<br />
vorwärtsdrängen<strong>de</strong>n Angstklängen <strong>de</strong>s „Weißen Hais“ (1975) über die<br />
herzzerreißen<strong>de</strong> Evokation eines jüdischen Schtetls in „Schindlers Liste“<br />
(1993) bis zum wie<strong>de</strong>r tollkühn auftrumpfen<strong>de</strong>n Hel<strong>de</strong>nlied „Indiana<br />
Jones und das Königreich <strong>de</strong>s Kristallschä<strong>de</strong>ls“ (2008).<br />
Frank Strobel<br />
Alfred Hitchcock<br />
Die künstlerische Ehe zwischen Alfred Hitchcock und Bernard Herrmann<br />
begann 1955 mit <strong>de</strong>m Film „Immer Ärger mit Harry“, aber sie