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Di e Truppenordnung 1911 - admin.ch

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1. DAS TRANSPORTWESEN 1907 BIS 19 79<br />

Zudem sah die TO 36 vor, bei Kriegsmobilma<strong>ch</strong>ung aus dem Park<br />

der PTI-Autobusse 8 Manns<strong>ch</strong>afts-Transportkolonnen autzustellen.<br />

Als Beispiel aus der TO 36 ist hier die Tabelle der Motor­<br />

Transportkolohne und Traktor-Kolonne abgedruckt.<br />

111<br />

Motor-Transport-Kolonne und Traktor-Kolonne.<br />

Kommandant (Hptm .)<br />

Motorfllhrerolfu:iere (Su'o..Of.} .<br />

lnfanterie- oder Artillerieoffizier<br />

(Buh,·OI.) 1 ) •<br />

Feldweibel .<br />

Fourier .<br />

Motorfahrerwa<strong>ch</strong>tmeieter und -korporale<br />

.<br />

lofanterie- uud Artillerieunteroffizi<br />

ere (Korp. odu W m.) 1 ) • •<br />

SaniUitBunteroffiz.ler (Jrhdi&i.a•r, Korp.)<br />

Motorme<strong>ch</strong>anikerunteroffizier (K.orp.<br />

oduWm.) .<br />

Kn<strong>ch</strong>en<strong>ch</strong>ef (Korp. odu Wm.) .<br />

Motorfahrer .<br />

Motorradfabrer .<br />

lofaoterietcn und Kaooniere 1 ) •<br />

Sa.nitAtnoldateo oder -gefreite .<br />

Motorme<strong>ch</strong>aoiker<br />

Motorfatlrtltlge und Anhlnger.<br />

Motorpenonenwagen . .<br />

Leicbte Motorlaatwagen .<br />

S<strong>ch</strong>were Motorlastwagen .<br />

Traktoreo . . .<br />

Anhilnger (5 t) . . . .<br />

Motorrãder . . . • .<br />

•) Verladewaune<strong>ch</strong>aft alld Bedeciunr.<br />

•, Davoa 3 lor Eir t.abed~rf.<br />

Tabelle ese.<br />

~::--;.R :.. ~~ ~~<br />

- 1 -~ ~ =l-=<br />

l - - l<br />

- l<br />

- l<br />

7 -<br />

2 - -<br />

·- l<br />

- -<br />

45<br />

- 82<br />

2 -<br />

l ~ i=<br />

l -<br />

7 -<br />

2 2 -<br />

l l -<br />

l<br />

l<br />

67 - 45<br />

- 8<br />

32 - 82<br />

2 - - 2<br />

4<br />

---------<br />

6 H 86 6 14 106 6 14 86<br />

106<br />

•<br />

SS')<br />

40<br />

128<br />

3')<br />

so<br />

40<br />

lOti<br />

4<br />

S') -<br />

so<br />

so<br />

--<br />

40 30<br />

Bestandestabelle d er Motor-T ransportkolonne un d T raktor-Kolonne<br />

gemass T ruppenordnung 1936<br />

Aber au<strong>ch</strong> alle andern Truppengattungen verlügten mit der TO 36<br />

über wesentli<strong>ch</strong> mehr Motortahrzeuge als bis anhin. Der enorm<br />

gewa<strong>ch</strong>sene Bedarf an Motortahrzeugen stiess aber bald einmal an<br />

die Grenzen des Realisierbaren. Oberst Gaston Weber tasst die<br />

Problematik in seiner 1970 ers<strong>ch</strong>ienenen Studie "Motorisierung der<br />

Armee' zu samm~n: "<strong>Di</strong>e am 7. Oktober 1936 genehmigte<br />

<strong>Truppenordnung</strong> sah einen Sollbestand von total 18'500<br />

Motortahrzeugen vor. <strong>Di</strong>ese Zahl wurde dur<strong>ch</strong> weitere Bes<strong>ch</strong>lüsse<br />

no<strong>ch</strong> erhéiht und betrug mit lnkrattsetzung der neuen Organisalion<br />

am 1. Januar 1938 mii 23'000 Molortahrzeugen das<br />

Dreieinhalbta<strong>ch</strong>e dessen, was tür jene des Jahres 1924 hatte<br />

teslgelegt werden kéinnen. (...) <strong>Di</strong>e vermehrte Verwendung von<br />

Molortahrzeugen wart zahlrei<strong>ch</strong>e Probleme aut, und gewisse<br />

Verhallnisse traten in ein neues Li<strong>ch</strong>t. (...) <strong>Di</strong>e Talsa<strong>ch</strong>e, dass die<br />

tür unsere Armee benéiliglen Molortahrzeuge zum weilaus gréissten<br />

Teil aut dem Wege der Requisilion autgebra<strong>ch</strong>l werden musslen,<br />

war mii Ers<strong>ch</strong>werungen verbunden, wel<strong>ch</strong>e jenen Armeen<br />

unbekannt sind, die über einheitli<strong>ch</strong>es und tür rein mililaris<strong>ch</strong>en<br />

Gebrau<strong>ch</strong> gebaules M~lerial verfügeri. So musste einerseils das<br />

Einziehen eines grossen Teiles der zivilen Strassenlransporlmillel<br />

empfindli<strong>ch</strong>e Storungen des Wirts<strong>ch</strong>aftslebens zur Folge haben,<br />

anderseils wurde der Rahmen einer mogli<strong>ch</strong>en Heeresmolorisierung<br />

dur<strong>ch</strong> die Zahl im Lande vorhandener und militaris<strong>ch</strong> verwendbarer<br />

Molortahrzeuge abgesleckt. Es waren, wie s<strong>ch</strong>on im Aklivdiensl<br />

1914/18 und spaler, gerade die tür die Armee unenlbehrli<strong>ch</strong>en<br />

Laslwagen, deren mililaris<strong>ch</strong> belegbarer Besland - lrolz seines<br />

Ansteigens seil 1925 von 8'000 aut 20'000 - ni<strong>ch</strong>t ausrei<strong>ch</strong>le, um<br />

allen Bedürlnissen zu genügen. Àhnli<strong>ch</strong> lagen die Verhallnisse bei<br />

den Motorradern, nur dass hier der Landesbestand seit 1931 eine<br />

rückliiutige Bewegung zeigte. Der Armeebedart konnte ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

voll dur<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> militartaugli<strong>ch</strong>e Mas<strong>ch</strong>inen gedeckt werden. (...)<br />

Der s<strong>ch</strong>on genannte, dur<strong>ch</strong> die neue <strong>Truppenordnung</strong> testgelegte<br />

Gesamtbedart von 23'000 Motortahrzeugen umtasste 4'300<br />

Motorrader, 6'400 Personenwagen, 9'400 Lastwagen und 2'900<br />

Spezialtahrzeuge aller Art. <strong>Di</strong>e armee-eigenen Mittel rna<strong>ch</strong>ten<br />

knappe 4% dieses Bedarfes aus, der Rest war dur<strong>ch</strong> Requisition<br />

autzubringen. Obwohl der Landesbestand alles in allem über<br />

124'000 Motortahrzeuge zahlte, wurden 45% der vorhandenen<br />

Lastwagen tür die Armee benéitigt, was bereits ein Heranziehen<br />

samtli<strong>ch</strong>er militaris<strong>ch</strong> überhaupt no<strong>ch</strong> verwendbarer Fahrzeuge<br />

dieser Kategorie bedeutete. Von den vertügbaren Personenwagen<br />

mussten dagegen bloss 8,5% mit Stellungsbetehlen belegt werden.<br />

Ni<strong>ch</strong>t jedes Privatfahrzeug ist tür den militaris<strong>ch</strong>en Einsatz geeignet,<br />

und so musste die Verwendung der zur Vertügung stehenden Mittel<br />

wohl.überlegt werden. Dabei war immer wieder zu prüten, ob tür<br />

den einen oder andern Zweck ni<strong>ch</strong>t eine zwar weniger ideale, aber<br />

no<strong>ch</strong> annehmbare Léisung getunden werden konnte. Es kam ni<strong>ch</strong>t<br />

von ungetahr, dass beispielsweise der dem Füs. Bat. i m Jahre 1924<br />

zugeteilte s<strong>ch</strong>were Lastwagen jetzt dur<strong>ch</strong> einen Traktor mit<br />

Anhanger ersetzt wurde. <strong>Di</strong>eses Transportmittel war praktis<strong>ch</strong><br />

ebensogut in der Lage, die ihm zugeda<strong>ch</strong>te Autgabe zu bewaltigen;<br />

seine Fahrges<strong>ch</strong>windigkeit - dreimal so gross wie jene der<br />

mars<strong>ch</strong>ierenden Truppe - erméigli<strong>ch</strong>te ihm, die Mars<strong>ch</strong>strecke der<br />

Truppe zweimal in glei<strong>ch</strong>er Ri<strong>ch</strong>tung in der Zeit zurückzulegen, in<br />

wel<strong>ch</strong>er die Truppe zu Fuss dies einmal tat." Aber ni<strong>ch</strong>t nur in<br />

materieller, sondern au<strong>ch</strong> in personeller Hinsi<strong>ch</strong>t bra<strong>ch</strong>te die TO 36<br />

prekare Verhaltnisse, wel<strong>ch</strong>e Oberstdivision~r Jordi 1940<br />

unges<strong>ch</strong>minkt darstellte: "<strong>Di</strong>e <strong>Truppenordnung</strong> 1936 sieht tür die<br />

Motortransporttruppe tolgende Ertordernisse vor: 587 Offiziere,<br />

1 '642 Unteroffiziere, 16'556 Soldaten, 3'840 H.D., insgesamt somit<br />

22'625 Mann, die si<strong>ch</strong> verteilen aut 400 Stabe, 692 Einheiten und<br />

327 . Stabe und Einheiten der rückwartigen Formationen. <strong>Di</strong>e<br />

Gegenüberstellung von Erfordernis und Vorhandenem ergibt einen<br />

Fehlbetrag von rund 250 Offizieren, 350 Unteroffizieren und 9'000<br />

Mann als Fahrzeugtührer; die Fehlbetrage bei Kader und<br />

Manns<strong>ch</strong>aft bestehen hauptsa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> in den alteren Jahresklassen.<br />

<strong>Di</strong>e Formationen der rückwartigen <strong>Di</strong>enste (Rep. Abt., Rep. Werkst.<br />

und Motfz. Pks.) insbesondere weisen heute no<strong>ch</strong> einen Mangel<br />

von rund 1 '000 Autome<strong>ch</strong>anikern aut, indem erfahrungsgemass von<br />

der Grosszahl der na<strong>ch</strong> H.D.-Rodel zur Vertügung stehenden H.D.<br />

héi<strong>ch</strong>stens 10% als genügend vorgebildet un d demna<strong>ch</strong> verwendet<br />

werden kéinnen. Wahrend der Vorbereitung tür die Eintührung der<br />

<strong>Truppenordnung</strong> 1936 wurden wiederholt Eingaben an die Gst. Abt.<br />

zuhanden des EMD gema<strong>ch</strong>t, die 'die grosse Dringli<strong>ch</strong>keit des<br />

ungesaumten Treffens umtassender Massnahmen beantragten, um<br />

den Ertordernissen der <strong>Truppenordnung</strong> 1936 hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

ausgebildeter Manns<strong>ch</strong>aften tür die Mot.Trsp.Trp. zahlenmassig<br />

genügen zu kéinnen. <strong>Di</strong>e Antrage der Abteilung tür Lei<strong>ch</strong>te Truppen<br />

wurden grundsatzli<strong>ch</strong> gutgeheissen, dagegen als praktis<strong>ch</strong><br />

undur<strong>ch</strong>tührbar bezei<strong>ch</strong>net, indem es ni<strong>ch</strong>t zulassig sei , den<br />

kombattanten Truppen so starke Kontingente zu entziehen, um den<br />

Erfordernissen der Mot.Trsp.Trp. entspre<strong>ch</strong>en zu kéinnen. In klarer<br />

Erkenntnis, dass damit die personelle Mobilma<strong>ch</strong>ung der<br />

Mot.Trsp.Trp. ni<strong>ch</strong>t gewahrleistet sei, wurde im Januar 1939 von<br />

der Gst. Abt. eine Weisung erlassen, wona<strong>ch</strong> die<br />

Fahrzeugstellungsoffiziere der Korpssammelplatze in Ersatz ni<strong>ch</strong>t<br />

vorhandener Fahrzeugtührer oder ni<strong>ch</strong>t genügend ausgebildeter<br />

Fahrzeugtührer bere<strong>ch</strong>tigt werden, die Fahrzeugüberbringer,<br />

glei<strong>ch</strong>gültig ob aus der Kategorie der Militardienstptli<strong>ch</strong>tigen, der<br />

Hiltsdienste oder der militaris<strong>ch</strong> überhaupt ni<strong>ch</strong>t Eingeteilten, mit<br />

den Fahrzeugen der Truppe zuzuweisen. <strong>Di</strong>e na<strong>ch</strong>tragli<strong>ch</strong> mit<br />

diesem Vertahren gema<strong>ch</strong>ten Ertahrungen sind hinlangli<strong>ch</strong> bekannt.<br />

Aber au<strong>ch</strong> das dadur<strong>ch</strong> verursa<strong>ch</strong>te Chaos bei der ersten<br />

12

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