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D.O. LA MANCHA - Wein aus Spanien

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D.O. <strong>LA</strong> <strong>MANCHA</strong><br />

Spanische Wirtschafts- und Handelsabteilung<br />

Jägerhofstr. 32, 40479 Düsseldorf<br />

Tel. +49 (0) 211 49366-31/32/33<br />

Fax: +49 (0) 211 4936635<br />

vinos.dusseldorf@mcx.es<br />

www.wein-<strong>aus</strong>-spanien.org<br />

1


D.O. <strong>LA</strong> <strong>MANCHA</strong><br />

2


INFORMATIONSDOSSIER D.O. <strong>LA</strong> <strong>MANCHA</strong><br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

REGION 4<br />

GESCHICHTE 4<br />

KLIMA 6<br />

BODENVERHÄLTNISSE 6<br />

REBSORTEN 6<br />

VERSCHNITT 8<br />

WEINBAU 9<br />

WEINBEREITUNG 10<br />

WEINGESETZ UND KONTROL<strong>LA</strong>USSCHUSS 11<br />

QUALITÄTSKONTROLLE 12<br />

QUALITÄTSSTUFEN 12<br />

WEINJAHRGÄNGE 13<br />

EXPORT 14<br />

<strong>LA</strong> <strong>MANCHA</strong> - TOURISTISCHE TIPPS 15<br />

<strong>LA</strong> <strong>MANCHA</strong> - GASTRONOMISCHE TIPPS 17<br />

WICHTIGE ANSCHRIFTEN 19<br />

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INFORMATIONSDOSSIER D.O. <strong>LA</strong> <strong>MANCHA</strong><br />

Die Region<br />

Südlich von Madrid erstreckt sich eine weite Hochebene nach Süden hin, die mit einem<br />

Durchmesser von ca. 250 km das Zentrum <strong>Spanien</strong>s einnimmt: Castilla-La Mancha. Seit<br />

Jahrhunderten ist das Bild dieser zentralen "Meseta" geprägt durch agrarische Strukturen.<br />

Weite Olivenhaine und gelbe Getreidefelder ziehen sich scheinbar endlos über die weite Ebene<br />

bis zum Horizont unterbrochen von zahllosen grünen Tupfen auf rotbrauner, krumiger Erde:<br />

den <strong>Wein</strong>feldern.<br />

La Mancha ist das größte zusammenhängende <strong>Wein</strong>baugebiet der Erde. In ertragreichen<br />

Jahren trägt die Mancha fast die Hälfte zur gesamten spanischen <strong>Wein</strong>produktion bei. Die<br />

Region Castilla-La Mancha umfasst fünf Provinzen, auf die sich der <strong>Wein</strong>bau der D.O. La<br />

Mancha wie folgt verteilt: Albacete (20.198 ha/11%), Ciudad Real (93.241 ha/49%), Cuenca<br />

(36.660 ha/19%) und Toledo (40.881 ha/21%).<br />

Die D.O. La Mancha als größtes und produktionsstärkstes Anbaugebiet in Castilla-La Mancha<br />

umfasst insgesamt 182 Gemeinden, 12 davon in der Provinz Albacete, 58 in der Provinz Ciudad<br />

Real, 66 in der Provinz Cuenca und 46 in Toledo. Die folgenden Ausführungen dieses<br />

Dossiers beziehen sich auf die D.O. La Mancha, abgesehen von den historischen Aspekten,<br />

die noch das gesamte Gebiet Castilla-La Mancha betreffen.<br />

Geschichte<br />

Wie in allen anderen Mittelmeerländern, fasste auch in <strong>Spanien</strong> der <strong>Wein</strong>bau zunächst an den<br />

Küsten Fuß, um dann erst später ins Landesinnere vorzudringen. So war der <strong>Wein</strong>bau an der<br />

spanischen Mittelmeerküste bereits um die Zeitenwende Ausdruck und Symbol eines florierenden<br />

Handels und einer blühenden Wirtschaft. Später verließ der <strong>Wein</strong>bau die Flusstäler<br />

zum Meer hin und eroberte sich auch das spanische Zentralplateau, das Gebiet der heutigen<br />

Mancha. Trotzdem scheint es schon zur Zeit der Römer in bescheidenem Umfang <strong>Wein</strong>bau<br />

im Gebiet des heutigen Castilla-La Mancha gegeben zu haben, der sich offensichtlich auf<br />

kleine Areale rund um die römischen Siedlungen der Region beschränkte. Einige Historiker<br />

machen den Ursprung des <strong>Wein</strong>b<strong>aus</strong> um die Siedlung Acinippo (acinus = Kern der <strong>Wein</strong>traube),<br />

im Gebiet des heutigen Valdepeñas gelegen, fest.<br />

Zum wirtschaftlichen Faktor in der Region wurde der <strong>Wein</strong> allerdings erst mehr als t<strong>aus</strong>end<br />

Jahre später. In der Region von Valdepeñas wurde sogar während der maurischen Besetzung<br />

<strong>Spanien</strong>s <strong>Wein</strong> angebaut - eine spezielle Ausnahmegenehmigung des Kalifats machte dies<br />

möglich. Als die Kreuzritter vom Templerorden unter Alphons VII. im Jahre 1150 weite Teile<br />

der Mancha von den Mauren zurückeroberten, fanden sie zumindest in der südlichen Mancha,<br />

in der Region Valdepeñas, einen intakten <strong>Wein</strong>bau vor. Über die Entwicklung des <strong>Wein</strong>b<strong>aus</strong><br />

in der Folgezeit wurde eine Vielzahl von Sagen überliefert: So soll der Cistercienser-Mönch<br />

Raymond de Citeaux, später in <strong>Spanien</strong> als Raimundo de Fitero bekannt, nach einer langen<br />

Phase der Meditation im französischen Kloster Bergerac, auf seinem Pilgerweg nach Süden<br />

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die Pinot Noir-Rebe mit nach <strong>Spanien</strong> gebracht haben. Demnach wäre der Pinot Noir die<br />

"Mutter" der heutigen Tempranillo- oder auch Cencibel-Rebe, wie sie in La Mancha genannt<br />

wird.<br />

Das 15. Jahrhundert schließlich wurde zum "goldenen Zeitalter" für die Mancha-<strong>Wein</strong>e. Am<br />

Hof Philips II. erfreuten sich die <strong>Wein</strong>e <strong>aus</strong> der Mancha größter Beliebtheit. Unter Karl III. hatte<br />

der Konsum der Mancha-<strong>Wein</strong>e in der Hauptstadt solche Ausmaße erreicht, dass der König<br />

eine Steuer auf den <strong>Wein</strong> erhob, mit der große Bauwerke wie das Alcalá-Tor oder das Toledo-<br />

Tor in der alten Stadtmauer finanziert wurden. Aus jener Zeit sowie <strong>aus</strong> dem 16. und 17.<br />

Jahrhundert finden sich auch viele literarische Quellen, in denen die Qualität der Mancha-<br />

<strong>Wein</strong>e hervorgehoben wird. Zitiert sei hier der große Cervantes, der zum Mancha-<strong>Wein</strong> in<br />

seinem Don Quijote - nicht ohne einen Schuss Ironie -bemerkt: "Er lobte den <strong>Wein</strong> so sehr,<br />

dass er ihn fast in den Himmel hob. Er geriet jedoch keinen Moment in die Gefahr, ihn so lange<br />

dort oben zu lassen, dass er als Wasser hätte herunterregnen können".<br />

Während des 16. und 17. Jahrhunderts wurde der <strong>Wein</strong> auf Grund der steigenden Produktion<br />

schließlich auch zum Getränk des kleinen Mannes. Im Madrid des 17. Jh. entstanden zahllose<br />

Tavernen, in denen der gute und preiswerte <strong>Wein</strong> <strong>aus</strong> der Mancha unter Bezeichnung "vinos<br />

de Ciudad Real" (Ciudad Real ist die größte Stadt der Region im Zentrum der Mancha) in<br />

Strömen floss. Madrid mit seinen Bars, Kneipen und Tavernen blieb bis ins 20. Jahrhundert<br />

ein wichtiger Markt für die <strong>Wein</strong>e <strong>aus</strong> der Mancha, obwohl dieser Markt seit Beginn des 19.<br />

Jahrhunderts immer schwieriger wurde. Schon damals liebten die Madrider die Abwechslung,<br />

und nach und nach nahmen <strong>Wein</strong>e <strong>aus</strong> Rioja, Jerez und anderen spanischen <strong>Wein</strong>baugebieten<br />

dem Mancha-<strong>Wein</strong> einiges an Marktanteilen weg.<br />

Trotzdem wuchs die wirtschaftliche Bedeutung des <strong>Wein</strong>b<strong>aus</strong> in der Mancha stetig. Im Jahr<br />

1857 betrug die bebaute Rebfläche in der Region von Ciudad Real bereits 67.302 ha mit einem<br />

Ertrag von 11 hl/ha. Innerhalb von knapp 60 Jahren verdoppelte sich die Rebfläche bereits<br />

wieder: Im Jahr 1913 wurden im gleichen Gebiet auf 132.381 ha <strong>Wein</strong> angebaut. Auch<br />

die Rebl<strong>aus</strong>, die erstmalig im Jahr 1900 in der Mancha auftrat und in folgenden Jahren den<br />

gesamten Rebbestand vernichtete, konnte die rasante Ausdehnung des <strong>Wein</strong>b<strong>aus</strong> nicht verhindern.<br />

Die befallenen Areale wurden umgehend gerodet und mit neuen, resistenten Pfropfreben<br />

auf amerikanischen Unterlagen bepflanzt. In den 20er und 30er Jahren dieses Jahrhunderts<br />

erlebte der <strong>Wein</strong>bau in der Mancha eine weitere starke Expansion. Damals wurde in<br />

großem Rahmen mit dem Anbau der Weißweinrebsorte Airén begonnen, die heute noch das<br />

Bild der <strong>Wein</strong>landschaft in der Mancha prägt. Mancha-<strong>Wein</strong>e wurden in jener Zeit - auch auf<br />

Grund ihrer Preiswürdigkeit - zu den beliebtesten Konsumweinen in ganz <strong>Spanien</strong>. Diese<br />

Entwicklung setzte sich auch nach dem spanischen Bürgerkrieg fort und führte schließlich dazu,<br />

dass die Mancha heute das größte zusammenhängende <strong>Wein</strong>baugebiet der Welt darstellt.<br />

In den 60er und 70er Jahren kam es durch die Expansion jedoch zu erheblichen Problemen.<br />

Der Mancha-<strong>Wein</strong> hatte nun mit wachsenden Absatz- und Imageproblemen zu kämpfen. Die<br />

Krise blieb nicht ohne Reaktionen: In der Mancha werden heute mehr Qualitätsreben denn je<br />

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gepflanzt, und der Anteil hochwertiger Rotweine <strong>aus</strong> der Cencíbel (=Tempranillo) steigt. Fast<br />

alle größeren Betriebe arbeiten mit moderner Kellereitechnologie und temperaturkontrollierter<br />

Gärung, so dass sich die <strong>Wein</strong>e der Mancha heute als international konkurrenzfähige Qualitätsprodukte<br />

auf hohem Niveau präsentieren können.<br />

Klima<br />

Die Mancha ist durch ein extremes Kontinentalklima mit kalten Wintern und heißen Sommern<br />

geprägt. Die früher stark bewaldete Region wurde im Laufe der Jahrhunderte fast völlig abgeholzt.<br />

Trockenheit und Waldarmut bewirken die zeitweise starke elektrische Aufladung der<br />

Atmosphäre mit teilweise extremen Gewittern, Hagel und Sturm. Bei insgesamt ca. 200 Sonnentagen<br />

erstreckt sich die aktive Vegetationsperiode in der Mancha über 230 bis 255 Tage.<br />

Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei 14,6 °C, die niedrigste Temperatur wurde in<br />

Albacete mit -22,5 °C gemessen. Pro Jahr fallen in der Mancha etwa 400 mm Niederschlag,<br />

der größte Teil davon im Winter und Frühjahr.<br />

Der Anteil der Niederschläge während der aktiven Vegetationsperiode beträgt ca. 240 mm.<br />

Bodenverhältnisse<br />

Castilla-La Mancha ist <strong>aus</strong> geologischer Sicht ein flaches Hochplateau, das nach Süden zur<br />

Sierra Morena hin in ein welliges Hügelland übergeht. Die rotbraunen, krumigen Böden<br />

stammen <strong>aus</strong> dem Miozän. Sie sind arm an organischer Materie und stark kalkhaltig. Ab und<br />

zu stößt man bei der Bodenbearbeitung auf regelrechte Kalkkrusten die durchbrochen werden<br />

müssen, damit die Wurzeln der <strong>Wein</strong>reben weiter in den Boden vordringen können. Das trockene,<br />

semi-aride Terrain mit seinen mageren Böden, die vielerorts mit Steinen und Kies<br />

durchsetzt sind, ist für den <strong>Wein</strong>bau geradezu ideal.<br />

Rebsorten<br />

Wie in den anderen spanischen Qualitätsweinbau-Gebieten auch, ist die Zulassung der Rebsorten<br />

Angelegenheit des Consejo Regulador, des Kontroll<strong>aus</strong>schusses der jeweiligen D.O.<br />

Historisch gesehen begann der <strong>Wein</strong>bau in der Mancha mit der Erzeugung von Rotweinen. In<br />

der Phase der großen Expansion während der letzten 90 Jahre wurde zum überwiegenden<br />

Teil die Weißweinrebe Airén gepflanzt. In den letzten Jahren ist ein neuer Trend zur verstärkten<br />

Anpflanzung hochwertiger Rotweinreben, in ersten Linie der Cencibel, erkennbar. Zugelassene<br />

Rebsorten für die Mancha sind:<br />

Weißweinreben: Airén, Macabeo, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Moscatel de grano menudo<br />

und Verdoncho<br />

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Rotweinreben: Cencibel, Garnacha, Moravia, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und Petit<br />

Verdot.<br />

Im Folgenden nun eine kurze Charakterisierung der wichtigsten regionalen Rebsorten:<br />

Weißweinreben<br />

1. Airén<br />

Die Airén ist sicherlich die wichtigste Rebsorte in der Mancha. Sie ist eine äußerst fruchtbare<br />

Rebsorte mit <strong>Wein</strong>trauben, die pro Frucht ein Gewicht von ein bis zwei Kilo erreichen. Die Airén<br />

ist, was die Ansprüche an den Boden und das Klima betrifft, eine äußerst genügsame Sorte.<br />

Hinzu kommt eine sehr geringe Anfälligkeit gegenüber Mehltau. Aus der Airén wurden in<br />

der Zeit vor der kontrollierten Gärung sehr schwere, äußerst aromatische <strong>Wein</strong>e mit häufig<br />

leicht oxydativem Charakter gekeltert. Heute werden in der Mancha <strong>aus</strong> der Airén herrlich<br />

fruchtige junge Weißweine hergestellt, deren Alkoholgehalt bei 12 bis 13º liegt.<br />

2. Macabeo<br />

Bekannter ist die Macabeo vielen <strong>Wein</strong>freunden unter dem Namen Viura. Die spät treibende,<br />

frostharte Sorte, die ab Mitte September gelesen wird, ist für ihre Anpassungsfähigkeit an die<br />

verschiedensten Boden- und Klimabedingungen bekannt. Die Macabeo wird in der Mancha<br />

noch in sehr geringem Ausmaß angebaut. Aus ihr werden frische, reintönige <strong>Wein</strong>e gekeltert,<br />

deren Alkoholgehalt zwischen 11% und 12% schwankt.<br />

Rotweinreben<br />

1. Cencibel<br />

Cencibel ist nichts anderes als ein Synonym für die große spanische Rotweinrebe Tempranillo,<br />

die, bedingt durch Klima und Boden, in der Mancha einen ganz eigenständigen <strong>Wein</strong>typ<br />

hervorbringt. Die Cencibel Traube hat eine dicke Schale von tiefschwarzer Tönung. Ihre <strong>Wein</strong>e<br />

bestechen durch eine kräftige Farbe, eine <strong>aus</strong>gewogene Säure und ein lebendiges Aroma.<br />

Ihr Alkoholgehalt liegt bei 12%. Sie zeichnen sich durch eine hohe Oxydationsbeständigkeit<br />

und eine unverkennbare Blume <strong>aus</strong>. Der gute Tanningehalt prädestiniert die Cencibel-<strong>Wein</strong>e<br />

für eine langjährige Alterung und Reifung.<br />

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2. Garnacha<br />

Die genügsame Rebe wächst noch auf außergewöhnlich steinigen und trockenen Böden und<br />

zeigt auch gegenüber Hitze und starkem Wind große Widerstandsfähigkeit. Sie ergibt <strong>Wein</strong>e<br />

mit blasser Farbe, aber kräftigem Körper, die einen Alkoholgehalt von bis zu 16% erreichen.<br />

Ihre Oxydationsneigung erfordert viel Umsicht bei der <strong>Wein</strong>bereitung. Die Garnacha wird häufig<br />

für Verschnitte verwendet.<br />

3. Moravia<br />

Die Moravia ist ebenfalls eine Sorte, die sich geradezu perfekt an das kontinentale Klima der<br />

Mancha angepasst hat. Sie ist heute vor allem in den Provinzen Cuenca und Albacete zu finden.<br />

Die Moravia bringt bei mittleren Erträgen <strong>Wein</strong>e mit einer hohen Säure. Entsprechend<br />

werden die <strong>Wein</strong>e <strong>aus</strong> der Moravia, die übrigens recht oxydationsempfindlich sind, in erster<br />

Linie zum Verschnitt mit säurearmen Rotweinen benutzt.<br />

Verschnitt<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen spanischen Regionen, wo man beim Verschnitt von <strong>Wein</strong>en<br />

verschiedener Rebsorten regelrechte Kunstfertigkeit entwickelt hat, um dem Verbraucher optimale<br />

Produkte anzubieten, wird in La Mancha zumindest im dominierenden Weißweinbereich<br />

heute kaum mit Verschnitten gearbeitet. Der Grund dafür erklärt sich einfach: Da sich<br />

die Airén als beherrschende Weißweinsorte auf 98% der gesamten Anbaufläche <strong>aus</strong>breitet,<br />

fehlt die notwendige Menge anderer Rebsorten, um einen Verschnitt in größerem Rahmen zu<br />

praktizieren. Im Rotweinbereich wird die Cencibel häufig mit Moravia-<strong>Wein</strong>en verschnitten, die<br />

dem Endprodukt auf Grund ihrer hohen Säure eine gewisse Frische und Fruchtigkeit verleihen<br />

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Fläche (in ha) (2006/2007)<br />

ROT<br />

WEIß<br />

Rebsorten Anbauflächen Rebsorten Anbauflächen<br />

Tempranillo o Cencibel 23.353 Airen 153.193<br />

Garnacha 5.164 Macabeo 1.650<br />

Moravia 2.247 Sauvig.Blanc 282<br />

Cabernet Sauvignon 2.154 Chardonnay 190<br />

Syrah 1.549 Verdoncho 189<br />

Merlot 694 Verdejo 176<br />

Petit Verdot 84 Moscatel g.m. 36<br />

Pardillo 16<br />

Quelle: Consejo Regulador der D.O. La Mancha<br />

<strong>Wein</strong>bau<br />

Die <strong>Wein</strong>berge: Bedingt durch die klimatischen Verhältnisse und die Bodenbeschaffenheit<br />

wird der <strong>Wein</strong>bau in La Mancha in äußerst extensiver Form betrieben. Die Rebstöcke werden<br />

im so genannten "marco real" - im "königlichen Rahmen" mit einem Abstand von je 2,5 Meter,<br />

sowohl in der Zeile als auch von Reihe zu Reihe angepflanzt. Ein großer Teil der <strong>Wein</strong>berge<br />

werden in Monokultur gepflanzt, die Böden werden zum überwiegenden Teil konsequent frei<br />

von Unkraut und Gräsern gehalten. Beschnitten werden die Reben im typischen La Mancha-<br />

Stil - "a la manchega". Es handelt sich dabei um eine Form des Kurzschnitts, die auf die speziellen<br />

Anforderungen der Mancha einerseits und Ansprüche der wichtigsten Rebsorte Airén<br />

andererseits abgestimmt ist. Auf jeweils 5 bis 7 Fruchtruten werden jeweils nicht mehr als<br />

zwei Augen angeschnitten. Ein Schnitt, der auf relativ geringe Erträge und starke Laubbildung<br />

<strong>aus</strong>gerichtet ist. Damit wird der Effekt erzielt, dass das Laub rund um den Stock herum den<br />

Boden bedeckt und dadurch die heranwachsenden Trauben vor Sonne und Hitze und den<br />

Boden vor zu starker Verdunstung schützt.<br />

Langsam ist der Anteil der Anbaufläche gestiegen, die mit Drahtrahmen besorgt ist und die<br />

normalerweise mechanisch geerntet wird. Hier beginnt man seit weniger Jahren, nachts zu<br />

ernten, um die Oxidationsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren.<br />

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Bepflanzungsdichte pro Hektar:<br />

Sorten Drahtrahmen Sorten Traditionelle Einzelstockerziehung<br />

Airén, Viura/Macabeo,<br />

Moravia dulce, Garnacha<br />

tinta, Syrah, Cencibel,<br />

Tempranillo<br />

1.600 – 3.300<br />

Pflanzen/Hektar<br />

Weiß<br />

1.000 – 1.600 Pflanzen/Hektar<br />

Chardonnay, Sauvignon<br />

Blanc, Moscatel grano<br />

menudo, Verdejo, Merlot,<br />

Cabernet Sauvignon und<br />

Petit Verdot<br />

1.600 – 3.300<br />

Pflanzen/Hektar<br />

Rot<br />

1.000 – 1.600 Pflanzen/Hektar<br />

Krankheiten: Auf Grund des trocken/heißen Klimas während der Vegetationsperiode können<br />

sich kryptogame Krankheiten wie die Pilzkrankheiten kaum <strong>aus</strong>breiten. In der Regel werden<br />

die Trauben in völlig gesundem Zustand geerntet. Pflanzenschutzmaßnahmen während der<br />

Vegetationsperiode, z.B. die Behandlung der <strong>Wein</strong>berge mit Fungiziden, sind nur in geringem<br />

Ausmaß nötig und meist vorbeugender Natur.<br />

<strong>Wein</strong>lese: Der Beginn der <strong>Wein</strong>lese in der Mancha hat sich in den vergangenen Jahren zeitlich<br />

immer weiter nach vorne in Richtung Anfang August verschoben. Der Grund für die vorgezogene<br />

Lese der Trauben, die die Vollreife zu diesem Zeitpunkt noch nicht erreicht haben,<br />

ist folgender: Zur Herstellung der neuen Generation von Airén-<strong>Wein</strong>en mit einem frischen,<br />

fruchtigen Charakter, müssen die Trauben zu einem möglichst frühen Zeitpunkt gelesen werden.<br />

Der frühe Lesezeitpunkt garantiert z.B., dass klare, helle <strong>Wein</strong>e mit <strong>aus</strong>reichend Säure<br />

produziert werden können.<br />

<strong>Wein</strong>bereitung<br />

Typisch für die <strong>Wein</strong>bereitung und <strong>Wein</strong>lagerung in La Mancha sind die Tinajas, Tonkrüge,<br />

deren Öffnung seit alters her mit Strohmatten bedeckt wird. Traditionell wurde der <strong>Wein</strong> in La<br />

Mancha nicht nur in den Tinajas gelagert, sondern bereits darin vergoren. Dabei kann das<br />

Kohlendioxyd, das bei der Gärung entsteht, durch den Strohdeckel entweichen. Die riesigen<br />

Krüge, die eine Höhe von 5 bis 6 Metern erreichen können, ermöglichen darüber hin<strong>aus</strong> eine<br />

kühle Aufbewahrung des <strong>Wein</strong>es in einer Region, in der auch im Herbst noch häufig Temperaturen<br />

über 30 °C erreicht werden. Die riesigen Tinajas modernen Zuschnitts, die ein Fassungsvermögen<br />

von bis zu 16.000 Litern vorweisen können, werden allerdings nicht mehr <strong>aus</strong><br />

der traditionellen Tonerde, sondern <strong>aus</strong> armiertem Zement hergestellt. Häufig werden die Tinajas<br />

mit ihrem unteren Teil ca. 2 m tief in der Erde installiert, um eine entsprechende Kühlung<br />

und Feuchtigkeit zu gewährleisten. Vielerorts sind heute die Tinajas bestenfalls noch<br />

Ausstellungsstücke mit musealem Charakter. Mit dem Anspruch, international konkurrenzfä-<br />

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hige <strong>Wein</strong>e zu produzieren, modernisierten in den letzten 30 Jahren immer mehr Kooperativen<br />

und Bodegas in La Mancha ihre <strong>Wein</strong>produktion vom Edelstahltank bis zum Vakuumfilter.<br />

Mit der Einführung der kontrollierten Gärführung wurde in vielen Betrieben die Vor<strong>aus</strong>setzung<br />

für eine moderne <strong>Wein</strong>produktion und eine Flaschenweinvermarktung geschaffen. Im Weißweinbereich<br />

brachte diese Entwicklung eine Vielzahl interessanter Airén-<strong>Wein</strong>e hervor, die in<br />

nichts mehr an die schweren, oxydativen, harzigen Airén-<strong>Wein</strong>e alten Schlages erinnern.<br />

Auch in der Rotweinbereitung konnte La Mancha in den letzten 20 Jahren enorme Fortschritte<br />

verzeichnen. Da ist zunächst der Trend, bei der Neuanlage der <strong>Wein</strong>berge in stärkerem Maße<br />

hochwertige Rotweinreben anzupflanzen. Auch die Rot- und Roséweine wurden bis in jüngste<br />

Vergangenheit in den Tinajas vergoren, aufbewahrt und schließlich zum überwiegenden Teil<br />

als junge <strong>Wein</strong>e konsumiert. Auch hier zeigt sich eine Wandlung. Eine ganze Reihe von Betrieben<br />

ist inzwischen mit Barricas - kleinen Eichenfässern mit einem Fassungsvermögen von<br />

je 225 Litern - <strong>aus</strong>gestattet, in denen die Rotweine gelagert und zu den Qualitätsstufen Crianza,<br />

Reserva und Gran Reserva <strong>aus</strong>gebaut werden können. Erst dadurch zeigt sich das große<br />

Potential, das in den Rotweinen der Mancha steckt.<br />

Seit 1996 ist die Schaumweinproduktion in der D.O. La Mancha erlaubt. Da die Airén-Traube<br />

hervorragende Grundweine für die Schaumweinproduktion ergibt, könnte sich hier ein <strong>aus</strong>gesprochen<br />

interessanter Zukunftsmarkt entwickeln.<br />

<strong>Wein</strong>gesetz und Kontroll<strong>aus</strong>schuss<br />

Jede spanische Denominación de Origen, also jede anerkannte Herkunftsbezeichnung, verfügt<br />

über ein eigenes Aufsichtsorgan, den so genannten Consejo Regulador (Kontroll<strong>aus</strong>schuss).<br />

Der Consejo der D.O. La Mancha setzt sich zusammen <strong>aus</strong> Vertretern der Winzer,<br />

der <strong>Wein</strong>kellereien, des <strong>Wein</strong>handels und der Verwaltung der Autonomie. Zu den Aufgaben<br />

des Consejos gehören unter anderem:<br />

- Alle Fragen hinsichtlich Zulassung von Flächen für die <strong>Wein</strong>produktion sowie der Ausdehnung<br />

und Begrenzung der D.O.<br />

- Zulassung und Registrierung von Rebsorten und Neuzüchtungen.<br />

- Aufsicht und Kontrolle über weinbautechnische Fragen.<br />

- Festlegung der Hektarhöchsterträge.<br />

- Aufsicht und Kontrolle über den <strong>Wein</strong><strong>aus</strong>bau im Keller, angefangen von der Überprüfung der<br />

hygienischen Bedingungen bei der <strong>Wein</strong>lese bis hin zur Kontrolle der Einhaltung der spezifischen<br />

Bedingungen für die Herstellung der <strong>Wein</strong>spezialitäten.<br />

- Kontrolle der fertigen <strong>Wein</strong>e inklusive ihrer Vermarktung.<br />

- Schließlich werden beim Consejo verschiedene Register geführt, die eine zusätzliche Grundlage<br />

für die Qualitätskontrolle bieten:<br />

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1. <strong>Wein</strong>bergsregister<br />

2. Register der Erzeugergemeinschaften<br />

3. Register der Bodegas<br />

4. Register der Exporteure<br />

Qualitätskontrolle<br />

Im D.O.-Gebiet La Mancha verlässt kein <strong>Wein</strong> die Kellereien, ohne die verschiedenen Stufen<br />

der Qualitätskontrolle, für die das strenge spanische <strong>Wein</strong>gesetz den Rahmen absteckt,<br />

durchlaufen zu haben. Dabei können die Regelungen des allgemeinen spanischen <strong>Wein</strong>gesetzes<br />

von den Consejos der einzelnen Anbaugebiete modifiziert werden. Die Qualitätskontrolle<br />

geht von der Überprüfung der technischen Kriterien (Messung der Analysewerte etc.)<br />

über die sensorische Analyse bis hin zur Überprüfung der Einhaltung entsprechender Vermarktungskriterien<br />

(Einhaltung der Exportbestimmungen etc.). Ziel der Qualitätskontrollen ist<br />

es, dem Verbraucher überall und zu jeder Zeit ein Produkt von gleich bleibend hoher Qualität<br />

zu garantieren, das er unbedenklich genießen kann.<br />

Qualitätsstufen<br />

Vino de Calidad<br />

Hierbei handelt es sich um junge Qualitätsweine ohne Reifungszeit im Fass oder auf der Flasche.<br />

Qualitätsweine müssen <strong>aus</strong> Lesegut stammen, das innerhalb der Grenzen der D.O. La<br />

Mancha geerntet wurde. Die jungen Jahrgangsweine, die viele größere Kellereien inzwischen<br />

produzieren, gehören überwiegend zu dieser Klasse des Vino de Calidad.<br />

Vino de Crianza<br />

Die Bezeichnung Crianza dürfen nur solche <strong>Wein</strong>e tragen, die mindestens 6 Monate in Holz<br />

und Flasche gelagert sind. Dies gilt für Weiß- und Rosé-<strong>Wein</strong>e. Rotweine müssen mindestens<br />

15 Monate lang gelagert worden sein, bevor sie die Bezeichnung Crianza tragen dürfen.<br />

Vino de Reserva<br />

Ausgewählte Rotweine, die mindestens ein Jahr in Eichenfässern und weitere zwei Jahre auf<br />

der Flasche gereift sind, dürfen als Reserva bezeichnet werden. Für weiße oder rosé Reserva-<strong>Wein</strong>e<br />

darf die Gesamt<strong>aus</strong>bauzeit im Fass und auf der Flasche nicht unter 24 Monate liegen,<br />

davon mindestens ein halbes Jahr in Eichenfässern.<br />

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Vino de Gran Reserva<br />

Zur Gran Reserva werden schließlich nur die besten Rotweine <strong>aus</strong>gebaut. Um in diese Kategorie<br />

eingestuft zu werden, müssen sie mindestens zwei Jahre im Fass lagern und weitere<br />

drei Jahre in der Flasche. Weiße und rosé Gran-Reserva-<strong>Wein</strong>e hingegen müssen im Fass<br />

und auf der Flasche insgesamt vier Jahre reifen, davon mindestens sechs Monate im Fass.<br />

Während sich bekanntlich vor allem Rotweine für den Ausbau zu Reserva- und Gran Reserva-Qualitäten<br />

eignen, wird in La Mancha nur sehr wenig <strong>Wein</strong> dieser Qualitätsstufen hergestellt.<br />

In erster Linie werden hier einfache, junge Weiß-, Rosé- und Rotweine produziert, die in<br />

einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten werden.<br />

<strong>Wein</strong>jahrgänge<br />

Das kontinentale Klima in der Mancha und in Valdepeñas ist - trotz seiner Extreme - ein sehr<br />

stabiles Klima mit großer Regelmäßigkeit. Aus diesem Grund wird die Reifephase der Trauben<br />

nur selten von nassem, regnerischem Wetter gestört. Die trockenen Sommer erschweren<br />

natürlich auch Pilzkrankheiten das Leben, so dass die Trauben meist bis zur Lese gesund<br />

bleiben und im optimalen Reifezustand gelesen werden können. Aus diesem Grund bewegt<br />

sich die Qualität der Ernten bzw. der Jahrgänge in der Mancha und in Valdepeñas immer auf<br />

gleich bleibend hohem Niveau.<br />

Jahrgangsqualifizierung<br />

1975 sehr gut 1986 gut 1997 sehr gut<br />

1976 mangelhaft 1987 gut 1998 <strong>aus</strong>gezeichnet<br />

1977 <strong>aus</strong>gezeichnet 1988 gut 1999 sehr gut<br />

1978 sehr gut 1989 gut 2000 sehr gut<br />

1979 gut 1990 sehr gut 2001 sehr gut<br />

1980 sehr gut 1991 gut 2002 sehr gut<br />

1981 gut 1992 sehr gut 2003 sehr gut<br />

1982 sehr gut 1993 <strong>aus</strong>gezeichnet 2004 <strong>aus</strong>gezeichnet<br />

1983 gut 1994 sehr gut 2005 sehr gut<br />

1984 sehr gut 1995 gut 2006 sehr gut<br />

1985 gut 1996 sehr gut 2007 <strong>aus</strong>gezeichnet<br />

Quelle: Consejo Regulador der D.O. La Mancha, Ministerium für Land- und Forstwirtschaft<br />

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INFORMATIONSDOSSIER D.O. <strong>LA</strong> <strong>MANCHA</strong><br />

Export<br />

In hl. Fasswein Flaschen Gesamt<br />

1997 85.643 7.428 93.071<br />

1998 20.829 9.545 30.374<br />

1999 17.555 12.781 30.336<br />

2000 22.165 16.462 38.627<br />

2001 16.873 19.352 36.225<br />

2002 15.994 17.631 33.625<br />

2003 34.353 24.642 58.995<br />

2004 51.598 34.154 85.752<br />

2005 90.734 33.362 124.096<br />

2006 124.397 34.319 158.716<br />

2007 133.336 36.333 169.669<br />

2008 149.457 23.834 173.290<br />

Quelle: Consejo Regulador der D.O. La Mancha<br />

ENTWICKLUNG DER AUSFUHREN AUS D.O. <strong>LA</strong> <strong>MANCHA</strong> NACH<br />

DEUTSCH<strong>LA</strong>ND 1997-2008*<br />

180.000<br />

In Hl<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

85.643<br />

93.071<br />

85.752<br />

90.734<br />

124.096<br />

124.397<br />

158.716<br />

133.336<br />

169.669<br />

149.457<br />

173.290<br />

Fasswein<br />

Flaschen<br />

GESAMT<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

7.428<br />

20.829<br />

9.545<br />

30.374<br />

17.555<br />

12.781<br />

30.336<br />

22.165<br />

16.462<br />

38.627<br />

20.829<br />

19.352<br />

36.225<br />

15.994<br />

17.631<br />

33.625<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

34.353<br />

24.642<br />

58.995<br />

51.598<br />

34.154<br />

33.362<br />

34.319<br />

36.333<br />

23.834<br />

* Bis Dezember 2008<br />

Quelle: C.R.D.O. La Mancha<br />

Bearbeitung: Spanische Handelsabteilung/<strong>Wein</strong>abteilung<br />

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La Mancha - touristische Tipps<br />

International bekannt wurde die Mancha durch eine Romanfigur: Den berühmten Don Quijote<br />

des Miguel de Cervantes. Der Roman liefert in seinen Landschaftsschilderungen viele anschauliche<br />

Eindrücke von der im Herzen <strong>Spanien</strong>s gelegenen Mancha, und obwohl die Handlung<br />

des Don Quijote im 15. Jahrhundert liegt, hat sich an der Anmutung der weiten, melancholischen<br />

Hochebene, der Meseta, die das Zentrum der Mancha <strong>aus</strong>macht, nur wenig geändert.<br />

Für Touristen ist die Mancha bis heute ein Durchgangsland geblieben. Wer mit dem Auto über<br />

Madrid zu den Stränden Andalusiens reist, durchquert auf dem Weg dahin die Mancha. Dem<br />

schnellen Durchgangsreisenden wird die spröde Schönheit und Stille der Mancha-Landschaft<br />

verborgen bleiben, denn die wenigsten finden die Zeit, sich etwas näher mit der ländlichen I-<br />

dylle zu beschäftigen. Wer sich die Zeit nimmt, wird bald die Vielfalt der Mancha entdecken.<br />

So gruppieren sich z. B. um die Meseta herum viele unberührte, wunderschöne Hügel- und<br />

Bergregionen, etwa in den Regionen um Cuenca, Toledo oder im Hügelland von Valdepeñas,<br />

der südlichen Begrenzung der Mancha, dem Gebirgszug zur Sierra Morena hin. Im Folgenden<br />

ein kurzer Streifzug durch die wichtigsten kulturellen und auch touristischen Zentren der Region:<br />

Toledo<br />

Etwa 70 km von Madrid liegt im Nordwesten der Mancha die monumentale Alt-Hauptstadt<br />

<strong>Spanien</strong>s, deren historischer Kern und erstklassige Kunstwerke ein "Muss" für jeden Besucher<br />

Zentralspaniens sind. Eigentlich ist das gesamte Zentrum von Alt-Toledo ein einziges<br />

Denkmal, Grund genug für die UNESCO, diesen Stadtteil zum "Kulturgut der Menschheit" zu<br />

erklären. Zum Pflichtprogramm für Toledo-Besucher gehören die Kathedrale, der Alcazár und<br />

das Judenviertel mit dem Atelier von El Greco. Die Meisterwerke des hageren Griechen, der<br />

ab 1577 in Toledo lebte und arbeitete, sind über die ganze Stadt verteilt. Bis heute ist El Greco<br />

das künstlerische Aushängeschild Toledos geblieben.<br />

Cuenca<br />

Im Nordosten der Mancha, sozusagen "gegenüber" von Toledo, liegt mit 45.000 Einwohnern<br />

das romantische Städtchen Cuenca. Der verwinkelte und gut erhaltene historische Kern<br />

Cuencas, wo die Häuser <strong>aus</strong> Platzmangel in die Höhe gebaut wurden, steht auf einem Felsvorsprung<br />

hoch über den Schluchten der Flüsse Hécar und Júcar. Ein Natursch<strong>aus</strong>piel erster<br />

Güte ist die nahe gelegene "Ciudad Encantada" ("verzauberte Stadt"), wo auf einer Fläche<br />

von ca. 20 km Erosion, Frost und unterirdische Wasserläufe eine bizarre Landschaft märchenhafter<br />

Formationen <strong>aus</strong> Kalksandstein geschaffen haben.<br />

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Almagro<br />

Das Landstädtchen in der südlichen Mancha mit seinen 9.000 Einwohnern gehört wohl zu den<br />

schönsten und sehenswertesten Orten der Region. Im 13. Jh. wurde Almagro zunächst Sitz<br />

des Calatrava Ritterordens, später gründete unter Karl dem V. das Nürnberger Handelsh<strong>aus</strong><br />

Fugger eine Niederlassung in Almagro, um die nahen Quecksilberminen zu verwalten. Die<br />

Plaza Mayor ist mit ihrer Mischung <strong>aus</strong> spanischen und fränkischen Stilelementen des 15. Jh.<br />

<strong>aus</strong> architektonischer Sicht sicher einer der eigenwilligsten Plätze ganz <strong>Spanien</strong>s. Noch heute<br />

werden im Corral de Comedias, einem Theater <strong>aus</strong> dem 16. Jh. mit Holzgalerie, klassische<br />

spanische Theaterstücke aufgeführt. In einem alten Franziskanerkonvent <strong>aus</strong> dem 16. Jh. befindet<br />

sich derzeit einer der schönsten Paradores (Paradores = spanische Staatshotels).<br />

Ciudad Real<br />

In der Provinzmetropole in der südlichen Mancha erinnert leider nur noch wenig an die "königliche<br />

Stadt" des Mittelalters. Hier lohnt ein Abstecher in den nahen Naturpark "Las tablas de<br />

Daimiel" - ein ca. 2.000 ha großes Sumpfgebiet mit zahlreichen seltenen Tier- und Wasservogelarten.<br />

Valdepeñas<br />

Das geruhsame Städtchen im Süden der Autonomie von Castilla-La Mancha ist die Hauptstadt<br />

der gleichnamigen Provinz Valdepeñas. Es ist gleichzeitig eine Hauptstadt des <strong>Wein</strong>es,<br />

denn statt der historischen Bauwerke stehen in Valdepeñas viele große, "monumentale" Bodegas<br />

als Wahrzeichen der Stadt und als Symbol für den wichtigsten Wirtschaftszweig der<br />

Region, den <strong>Wein</strong>bau. Die weiche Hügellandschaft um Valdepeñas mit ihren roten Böden,<br />

den großen Olivenplantagen, den <strong>Wein</strong>bergen und Getreidefeldern und den immer noch zahlreichen<br />

Schafherden strahlt eine stille Schönheit und Ruhe <strong>aus</strong>.<br />

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La Mancha - gastronomische Tipps<br />

Die Mancha war immer eine arme, ländliche Region mit nur wenigen Zentren, die über kleinstädtisches<br />

Niveau kaum hin<strong>aus</strong>reichten. Entsprechend orientierte sich die traditionelle Küche<br />

der Region immer an den Ansprüchen und Bedürfnissen der einfachen Landbevölkerung und<br />

bediente sich der Nahrungsmittel, die das karge Land bereithielt: Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte,<br />

Lamm und Wild. Im Folgenden eine kurze Übersicht über die Schwerpunkte und Spezialitäten<br />

der Mancha-Küche:<br />

- Der "Gazpacho manchego", auch "Galiano" genannt, steht bis heute im Mittelpunkt der bäuerlichen<br />

Mancha-Küche. Dieser Eintopf ist nicht zu verwechseln mit dem andalusischen Gazpacho,<br />

der bekannten kalten Gemüsesuppe. Die Zusammensetzung des "Gazpacho manchego"<br />

wurde immer von den Nahrungsmitteln bestimmt, die gerade zur Verfügung standen: Kaninchen,<br />

Nieder- oder Haarwild, zusammen mit Speck, Kräutern, Pilzen, Tomaten und Gewürzen.<br />

Die Schafhirten und Bauern aßen die "Gazpacho manchego" zusammen mit der "Torta".<br />

Die Torta ist ein ungesäuertes Fladenbrot <strong>aus</strong> Mehl und Wasser, das früher auf erhitzten<br />

Steinen gebacken wurde. Die Hälfte des Torta-Fladens bricht man in Stücke, die in die Suppe<br />

wandern. Der Rest des Fladens wurde zu einer Art Kelle geformt, mit der die Schafhirten den<br />

Eintopf löffelten. Ähnlich deftig wie der Galiano sind auch andere Traditionsgerichte der Mancha,<br />

z.B. der "Mojete", ein Kartoffeleintopf, "Asadillo", Tomaten mit geschmorten Paprikaschoten,<br />

Knoblauch und Kreuzkümmel oder die "Tiznaos", in Olivenöl gegarter Kabeljau mit Tomaten,<br />

Pfeffer und Knoblauch. Bekannt und beliebt ist auch der "Pisto manchego", eine bunte<br />

Mischung <strong>aus</strong> gewürfelten Tomaten, Auberginen, Zucchini, Zwiebeln und Paprikaschoten, die<br />

so lange in Olivenöl oder Schweineschmalz gedünstet werden, bis sie sehr weich sind.<br />

Manchmal zieht man Speck- oder Schinkenstückchen darunter und krönt das Ganze mit einem<br />

Rührei.<br />

-Der "Queso manchego" ist weit über die Grenzen der Mancha hin<strong>aus</strong> bekannt, vermutlich ist<br />

er sogar international der bekannteste unter den vielen hervorragenden spanischen Käsesorten.<br />

Die Mancha ist seit jeher auch ein Käseland. Deswegen gibt es für den Käse in der Mancha<br />

- ähnlich wie für den <strong>Wein</strong> - eine Denominación de Origen (D.O./anerkannte Herkunftsbezeichnung)<br />

als Qualitätshinweis. Die großen Schafherden der Mancha dienen traditionell nicht<br />

nur zur Woll- und Fleischproduktion, sondern sie liefern mit der Schafmilch auch den Rohstoff<br />

für den Queso manchego. Den Manchego gibt es heute in den verschiedensten Varianten: als<br />

hellen, fast quarkähnlichen Frischkäse bis hin zu den reifen, mittelalten und alten Schnittkäsen<br />

mit festerer oder krümeliger Konsistenz.<br />

- Marzipan <strong>aus</strong> Toledo gilt in ganz <strong>Spanien</strong> als Delikatesse. Einer alten Überlieferung zufolge<br />

wurde das Marzipan im 13. Jh. während einer Belagerung Toledos von Nonnen des San Clemente-Convents<br />

erfunden: Nachdem das Brot <strong>aus</strong>gegangen war, verarbeiteten die Nonnen<br />

die einzigen Lebensmittel, die ihnen geblieben waren: Mandeln und Zucker - das Ergebnis<br />

war Marzipan. Historisch gesehen lässt sich diese schöne Sage zwar nicht halten - Erfinder<br />

des Marzipans waren zweifellos die Araber - aber das tut der Qualität und dem Geschmack<br />

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des Marzipans von Toledo keinen Abbruch. Noch heute wird in Toledo in vielen kleine Zuckerbäckereien<br />

das Marzipan handwerklich hergestellt, zu den verschiedensten Figürchen<br />

verarbeitet und mit Almíbar, einem Zuckersirup glasiert.<br />

- Safran, das "Gold der Mancha". Die Mancha ist die Heimat des Safrans eines der kostbarsten<br />

und teuersten Gewürze der Welt. Die Mancha ist heute nicht nur international der größte<br />

Produzent und Lieferant von Safran, sie liefert auch die besten Qualitäten. Im Spätsommer<br />

blühen in den weiten Ebenen der Meseta endlose Felder voller kleiner, violetter Krokusse. Der<br />

Safran besteht <strong>aus</strong> nichts anderem als den getrockneten Blütengriffeln und -narben dieser<br />

Krokusse, die bis heute alle in Handarbeit gesammelt werden müssen. Für ein einziges<br />

Gramm Safran werden über 500 Blütennarben gebraucht. Bereits winzige Mengen echten<br />

Safrans reichen <strong>aus</strong>, um einer Paella, einem anderen Reisgericht oder auch einem Kuchenteig<br />

(..."Safran macht den Kuchen gelb") eine intensiv-gelbe Farbe zu verleihen. Vorsicht:<br />

Echter Safran sollte sparsam verwendet werden, nicht nur wegen des Preises. Zuviel Safran<br />

gibt den Gerichten einen bitteren Geschmack.<br />

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Wichtige Anschriften<br />

Consejo Regulador de la Denominación de Origen La Mancha<br />

Avda. de Criptana, 73<br />

13600 Alcázar de San Juan (Ciudad Real)<br />

Tel: +34-926541523<br />

Fax: +34-926588040<br />

http://www.lamanchado.es<br />

E-mail: consejo@lamanchado.es<br />

Oficina de Turismo Toledo<br />

Plaza del Ayuntamiento, nº 1<br />

45002 Toledo<br />

Tel.: +34-925254030<br />

Fax: +34-925254030<br />

E-mail: turitoledo@line-pro.es<br />

Spanisches Generalkonsulat, Handelsabteilung<br />

Jägerhofstraße, 32<br />

40479 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211-4936631/32/33 Fax: 0211-4936635<br />

E-mail: vinos.dusseldorf@mcx.es<br />

Web:www.wein-<strong>aus</strong>-spanien.org<br />

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