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Tonhalle St.Gallen Verbesserung an der Bühne und Akustik

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30<br />

S T U D I E N A U F T R A G T O N H A L L E S T . G A L L E N<br />

Marcel Ferrier Architekten AG • <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> / Zürich<br />

<strong>Akustik</strong>: Müller-BBM GmbH, Pl<strong>an</strong>egg (D)<br />

<strong>St</strong>atik: Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich<br />

Deshalb ist es zunächst in jedem Fall richtig <strong>und</strong> erstrebenswert, die<br />

Raumhöhe <strong>und</strong> damit das Raumvolumen im Bereich des Orchesters /<br />

Podium zu vergrößern, was durch ein Verschieben <strong>der</strong> Podiumsfläche<br />

erreicht werden k<strong>an</strong>n. Durch diese Maßnahme wird das raumakustisch<br />

wirksame Volumen des Saales um ca. 5 % <strong>an</strong>gehoben.<br />

Die gepl<strong>an</strong>te Anordnung des Podiums ist in Abbildung 4 dargestellt. Die<br />

Podiumshöhe bleibt dabei unverän<strong>der</strong>t, was aus akustischer Sicht<br />

ebenfalls befürwortet wird.<br />

Abbildung 4<br />

Verschieben <strong>der</strong> Podiumsdecke <strong>und</strong> <strong>der</strong> gesamten Podiumsfläche<br />

im Saal<br />

Schalltr<strong>an</strong>sparente Podiumsdecke<br />

Galerie<br />

Um die mit <strong>der</strong> Podiumsdecke verb<strong>und</strong>enen Fokussierungserschei-<br />

Chorraum<br />

nungen sowohl im Podiumsbereich als auch im Zuhörerbereich zu beseitigen<br />

bzw. zu vermeiden, schlagen wir eine akustisch tr<strong>an</strong>sparente<br />

<strong>Bühne</strong><br />

Deckenkonstruktion vor.<br />

Die akustisch tr<strong>an</strong>sparente Deckenkonstruktion k<strong>an</strong>n mittels einer<br />

<strong>St</strong>auraum<br />

Kleiner Saal<br />

Grosser Saal<br />

Dirigent<br />

Lochblechdecke mit einem Lochflächen<strong>an</strong>teil von ca. 50 % hergestellt<br />

werden. Um eine möglichst hohe akustische Tr<strong>an</strong>sparenz über den<br />

gesamten akustisch wirksamen Frequenzbereich zu erhalten, muss die<br />

Blechdicke ca. 0,6 bis 0,8 mm betragen. Die Halbwertsfrequenz einer<br />

solchen gelochten Metalldecke mit ca. 50 % freiem Loch<strong>an</strong>teil mit Lochdurchmesser<br />

5 mm liegt bei ca. f0,5 = 32.000 Hz, so dass für eine<br />

vollständige Tr<strong>an</strong>sparenz <strong>der</strong> gelochten Fläche bis ca. f0,125 = 4.000 Hz<br />

Eing<strong>an</strong>gshalle<br />

Kasse<br />

Gar<strong>der</strong>obe<br />

Foyer<br />

Parterresaal<br />

gerechnet werden k<strong>an</strong>n.<br />

Die akustische tr<strong>an</strong>sparente Lochdecke muss d<strong>an</strong>n so bemalt werden,<br />

dass eine originalgetreue Abbildung <strong>der</strong> Deckenkonstruktion erfolgt (vgl.<br />

Mehrzwecksaal Foyer Gar<strong>der</strong>oben<br />

Muster in Abbildung 5).<br />

Foyer<br />

Längsschnitt 1:100<br />

Abbildung 5<br />

Originalgetreue Nachbildung <strong>der</strong> Podiumsdecke mit einer akustisch<br />

tr<strong>an</strong>sparenten Lochdecke<br />

Beispiel einer akustisch tr<strong>an</strong>sparenten W<strong>an</strong>dverkleidung,<br />

Gärtnertplatztheater München<br />

Durch den Einbau einer akustisch tr<strong>an</strong>sparenten Deckenkonstruktion im<br />

Podiumsbereich werden zukünftig ungünstige Fokussierungseffekte<br />

vermieden. Durch die Vergrößerung <strong>der</strong> Höhe im Podiumsbereich,<br />

insbeson<strong>der</strong>e im Bereich <strong>der</strong> lauten Musikinstrumente, k<strong>an</strong>n auch eine<br />

Reduzierung <strong>der</strong> Lautstärke erzielt werden.<br />

Zusätzlich k<strong>an</strong>n im Rahmen <strong>der</strong> Neupl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Deckenkonstruktion<br />

eine variable Bedämpfung <strong>der</strong> Podiumsdecke vorgesehen werden.<br />

Beispielsweise könnte durch schallabsorbierende <strong>St</strong>offe, die im Hohlraum<br />

hinter <strong>der</strong> akustisch tr<strong>an</strong>sparenten Decke <strong>an</strong>geordnet werden,<br />

eine gewünschte Bedämpfung <strong>der</strong> Podiumsdecke z. B. bei Proben<br />

Vorraum<br />

+ 11.20<br />

eingerichtet werden. Für Proben könnte somit eine zusätzliche<br />

Pegelmin<strong>der</strong>ung erreicht werden. Bei Aufführungen k<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>n die<br />

Lüftung<br />

Lüftung<br />

Bedämpfungsmaßnahmen wie<strong>der</strong> entfernt o<strong>der</strong> auch partiell im Bereich<br />

von lauten Musikinstrumenten eingesetzt werden.<br />

In jedem Fall sollten diffus schallreflektierende Reflektoren oberhalb <strong>der</strong><br />

<strong>St</strong>auraum<br />

Lüftung<br />

Lift<br />

Putz<br />

akustisch tr<strong>an</strong>sparenten Lochdecke vorgesehen werden, um eine diffuse<br />

Schallstreuung zu erzeugen, die das gegenseitigen Hören auf dem<br />

Podium verbessert (vgl. Abbildung 6).<br />

Kuppelraum<br />

Luftraum<br />

Kleiner Saal<br />

Luftraum<br />

Grosser Saal<br />

Terr.<br />

Abbildung 6<br />

Diffus schallreflektierende Elemente oberhalb <strong>der</strong> akustisch<br />

tr<strong>an</strong>sparenten Deckenkonstruktion<br />

Archiv<br />

Arbeitsraum<br />

<strong>St</strong>auraum<br />

Lüftung<br />

Lüftung<br />

Vorraum<br />

+ 11.20<br />

Dachgeschoss 1:100<br />

<strong>St</strong>udienauftrag <strong>Tonhalle</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> Bericht des Beurteilungsgremiums

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