Verarbeitungsrichtlinie (PDF 75 KB) - URSA Home Page
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<strong>Verarbeitungsrichtlinie</strong><br />
Gültig ab 06. September 2004
02 • Inhalt<br />
1 Allgemein 3<br />
1.1 Beschreibung 3<br />
1.2 Eigenschaften 3<br />
1.3 Überwachung und Zertifizierung 3<br />
1.4 Lagerung und Einbauzustand 3<br />
1.5 Chemisches Verhalten 3<br />
1.6 Bearbeitung 4<br />
1.7 Oberflächenbehandlung 4<br />
2 Verklebung und Befestigung 4<br />
2.1 Verklebung und Befestigung horizontaler Flächen 5<br />
2.1.1 Flachdachbereich 5<br />
2.1.2 Estrich 5<br />
2.2 Verklebung und Befestigung vertikaler Flächen 5<br />
2.2.1 Perimeterdämmung Kellerwände – Verklebung außen 5<br />
2.2.2 Perimeterdämmung Kellerwände – Verklebung außen bei<br />
langanhaltend drückendem Wasser (Grundwasser) 6<br />
2.2.3 Verklebung innen 6<br />
2.2.4 Zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht 6<br />
2.3 Verklebung und Befestigung an externen Bauteilen 7<br />
2.3.1 Befestigung an bestehenden Wänden 7<br />
2.3.2 Befestigung mit Frischbeton 7<br />
3 Verputzen von <strong>URSA</strong> XPS N-III-PZ 8<br />
3.1 Unterputz mit Armierungsgewebe 8<br />
3.2 Gewebespachtelung 8<br />
3.3 Putzträger 8<br />
3.4 Verputzen im Sockelbereich 9<br />
3.5 Verputzen von Innenflächen aus <strong>URSA</strong> XPS N-III-PZ 9<br />
4 Perimeterdämmung 9<br />
4.1 Verklebung der Perimeterdämmplatten 9<br />
4.2 Verfüllen 9<br />
4.3 Anschluss Sockelbereich 9<br />
4.4 Verlegung der Perimeterdämmplatten unterhalb von Bodenplatten 9<br />
4.5 Hitze und Sonneneinstrahlung 10<br />
4.6 Dränung 10<br />
5 Umkehrdach 10<br />
5.1 Hitze und Sonneneinstrahlung 10<br />
5.2 Untergrund 10<br />
5.3 Dachabdichtung 10<br />
5.4 Dämmschicht 11<br />
5.5 Windlast, Aufschwimmen und UV-Strahlung 11<br />
5.6 Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten U 11<br />
5.7 Ausführung des Umkehrdaches als Parkfläche 12<br />
5.7.1 Parkdecks mit Verbundsteinpflaster 12<br />
5.7.2 Parkdecks mit Betonplatte 12<br />
5.7.3 Parkdecks mit Fertigbetonplatten 12<br />
5.8 Terrassen 12<br />
5.9 Gründach 12<br />
6 Aufsparrendämmung 13<br />
7 Wärmedämmende Decken 14<br />
7.1 Anwendungen 14<br />
7.2 Beständigkeit 14<br />
7.3 Befestigungsmittel 14<br />
7.4 Plattenmontage 14<br />
7.5 Reinigung 15<br />
8 Geltungsbereich 15
<strong>URSA</strong> XPS ®<br />
1 Allgemein<br />
1.1 Beschreibung<br />
<strong>URSA</strong> XPS ist die registrierte Marke für den gelben, plattenförmigen Hochleistungsdämmstoff aus extrudiertem<br />
Polystyrol der Firma <strong>URSA</strong>. Er wird nach DIN EN 13164 “Werksmäßig hergestellte Produkte aus extrudiertem<br />
Polystyrolschaum“ hergestellt und steht in drei Qualitäten zur Verfügung:<br />
Das Standardmaterial <strong>URSA</strong> XPS N-III, <strong>URSA</strong> XPS HR mit verbesserter Wärmeleitfähigkeit und mit sehr hoher<br />
Druckbelastbarkeit <strong>URSA</strong> XPS N-V. <strong>URSA</strong> XPS N-III-PZ besitzt eine thermisch geprägte Waffelstruktur.<br />
Die extrudierten Polystyrol-Hartschaumplatten <strong>URSA</strong> XPS N (NATUR) werden ausschließlich mit CO2 geschäumt und<br />
sind frei von FCKW-, HFCKW- und HFKW-haltigen Treibgasen. Die Extruderschaumplatten <strong>URSA</strong> XPS HR werden<br />
mit den, gemäß dem im Kyoto Protokoll, geregelten Gasen HFKW 134a hergestellt.<br />
1.2 Eigenschaften<br />
<strong>URSA</strong> XPS besitzt eine dauerhaft niedrige Wärmeleitfähigkeit und eine hohe Nenn- und Dauerdruckfestigkeit sowie<br />
durch das geschlossene Zellgefüge und die dichte Oberfläche eine sehr niedrige Wasseraufnahme und keine<br />
Kapillarität. Bezüglich der Einstufung in die Brennbarkeitsklasse sind die entsprechenden bauaufsichtlichen Zulassungen<br />
einzusehen. Auf Anfrage senden wir Ihnen diese gerne zu.<br />
1.3 Überwachung und Zertifizierung<br />
Alle <strong>URSA</strong> XPS-Produkte tragen gemäß DIN EN 13164 das CE-Zeichen und werden im Zuge der bestehenden<br />
allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen durch die FMPA Stuttgart güteüberwacht.<br />
1.4 Lagerung und Einbauzustand<br />
<strong>URSA</strong> XPS ist unempfindlich gegen Frost, Regen und Schnee; wird jedoch von ultravioletter Strahlung angegriffen.<br />
Dabei verwittert die Oberfläche und versprödet. <strong>URSA</strong> XPS sollte daher bei Lagerung und Einbau vor Sonneneinstrahlung<br />
geschützt werden.<br />
➔ Eine helle Folie als Abdeckung ist anzuraten, da sich unter dunkel eingefärbten Folien ein Hitzestau einstellen<br />
kann, welcher die Maßhaltigkeit beeinträchtigen und schlimmstenfalls zu Verwerfungen führen kann.<br />
➔ Plattenstapel sollten eben und trocken aufliegen und gegen Wind geschützt gelagert werden.<br />
➔ <strong>URSA</strong> XPS ist schwer entflammbar, (Baustoffklasse B1 nach DIN 4102, Euroklasse E nach DIN EN 13 501-1)<br />
jedoch brennbar. Einmal entflammtes Material brennt bei starker Rauchentwicklung. Achten Sie daher auf<br />
offene Flammen. Eine Lagerung von leicht entzündbaren Stoffen in der Nähe von <strong>URSA</strong> XPS ist zu vermeiden.<br />
1.5 Chemisches Verhalten<br />
Das chemische und physikalische Verhalten von <strong>URSA</strong> XPS entspricht dem von Polystyrol; durch sein Gefüge<br />
bedingt reagiert <strong>URSA</strong> XPS jedoch beschleunigt. Näheres hierzu in der folgenden Tabelle 1.<br />
<strong>Verarbeitungsrichtlinie</strong> <strong>URSA</strong> XPS 07/2004<br />
Allgemein • 03
04 • Allgemein/Verklebung und Befestigung<br />
Tabelle 1: Chemisches Verhalten von <strong>URSA</strong> XPS:<br />
Baustoffe Chemikalien Chemikalien<br />
Bitumen + Wasser + Kohlenwasserstoffe, aromatische -<br />
Kaltbitumen auf + Salzwasser + Kohlenwasserstoffe, -<br />
wässriger Basis halogenische<br />
Bitumen-Kleber<br />
(Adhäsiv-Bitumen)<br />
o Laugen + Kohlenwasserstoffe, aliphatische<br />
auf Lösemittelbasis, - Säuren (schwach u. verdünnt) + Methan, Ethan, Propan, -<br />
z.B. Benzin Butan, Heptan<br />
Teer - Säuren (konzentriert) Benzine -<br />
Kalk + Salzsäure (bis 35%) + Diesel,- Heizöl o<br />
Zement + Schwefelsäure (bis 95%) + Paraffinöl o<br />
Gips + Flußsäure + Vaseline o<br />
Anhydrit + Phosphorsäure +<br />
- Ameisensäure - Verschiedenes<br />
- Essigsäureanhydrid - Phenol o<br />
anorganische Gase, verflüssigt<br />
(Sauerstoff, Kohlendioxid etc.)<br />
+ 1% Phenol Lösung +<br />
organische Gase, verflüssigt<br />
(Methan, Ethan, Propylen etc.)<br />
- Silikonöle +<br />
Ether - Kampferdämpfe -<br />
Fette und Öle o Naphtalindämpfe -<br />
Alkohole + Tetrahydrofuran -<br />
Ester -<br />
Ketone -<br />
Amine -<br />
+ beständig; - nicht beständig; o bedingt beständig, bei längerer Einwirkung kann der Hartschaum schrumpfen<br />
oder die Oberfläche angegriffen werden.<br />
1.6 Bearbeitung<br />
<strong>URSA</strong> XPS kann mit allen üblichen Werkzeugen bearbeitet werden.<br />
Hohe Staubkonzentrationen können zu Reizungen der Schleimhäute führen, weshalb geschlossene Arbeitsplätze<br />
gut zu belüften sind.<br />
1.7 Oberflächenbehandlung<br />
Die Oberfläche sollte vor längerer direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden, z.B. durch Verputzen, Bestreichen<br />
oder durch Vorhängen von Fassadenelementen.<br />
Zur Erhaltung der Schwerentflammbarkeit sind die entsprechenden bauaufsichtlichen Zulassungen zu beachten.<br />
Diese senden wir Ihnen auf Verlangen gerne zu.<br />
2 Verklebung und Befestigung<br />
Da lösungsmittelhaltige Klebstoffe bzw. die meisten organischen Lösungsmittel <strong>URSA</strong> XPS angreifen, sollten möglichst<br />
nur solche Kleber verwendet werden, die eine Eignung zur Verklebung mit Hartschaumstoffen aus Polystyrol<br />
nachweisen. Im Zweifelsfall sollte der Hersteller befragt oder eine Probeklebung vorgenommen werden.<br />
Unter Umständen ist es nötig, <strong>URSA</strong> XPS-Platten mit Schäumhaut vor dem Verkleben mit Drahtbürste oder<br />
Schleifpapier aufzurauhen.<br />
Dies erübrigt sich bei der Verwendung von <strong>URSA</strong> XPS N-III-PZ mit gewaffelter Oberfläche.
<strong>URSA</strong> XPS ®<br />
<strong>Verarbeitungsrichtlinie</strong> <strong>URSA</strong> XPS 07/2004<br />
Verklebung und Befestigung • 05<br />
Durch Verkleben von <strong>URSA</strong> XPS kann sich das Brandverhalten ändern. Wenn auf massigem Untergrund die Einhaltung<br />
der Baustoffklasse B1 gefordert wird, ist ein Klebstoff notwendig, der in Verbindung mit Polystyrol den Eignungsnachweis<br />
der Baustoffklasse B1 erbracht hat. Geeignet sind Reaktionsharz-, Kautschuk- und Dispersionskleber.<br />
In der Tabelle 2 sind einige Klebstoffe aufgeführt.<br />
Tabelle 2: Klebstoffmarken (unvollständig):<br />
Klebstoff Hersteller Art Untergrund<br />
Ardurit X7G Ardex Dünnbettmörtel,kunststoffvergütet Beton, Putz, Mauerwerk<br />
Ardurit X7G Plus Ardex Flexmörtel auf Zementbasis Beton, Zementestrich,<br />
Putz, Mauerwerk<br />
Ceresit CP 43 Henkel 2-K-Bitumenkautschuk-Spachtel- Mauerwerk, Sperrputz,<br />
masse zur Abdichtung von<br />
Bauwerken<br />
Estrich, Beton<br />
Superflex 100 Deitermann kunststoffmodifizierte 2-K-Bitumendickbeschichtung<br />
Beton, Putz, Estrich<br />
PCI-Elfatherm PCI kunststoffvergüteter Dämmstoff- Beton, Porenbeton,<br />
plattenkleber auf Zementbasis Zementputz, Mauerwerk<br />
Terokal 723 Teroson 2-K-Klebstoff auf PU-Basis Metall, Holz, Mauerwerk,<br />
Beton, Gipskarton<br />
2.1 Verklebung und Befestigung horizontaler Flächen<br />
2.1.1 Flachdachbereich<br />
Zur horizontalen Verklebung von <strong>URSA</strong> XPS auf bituminösen Abdichtungen kann Heißbitumenklebemasse verwendet<br />
werden. Die Klebemasse sollte vor Andrücken der <strong>URSA</strong> XPS-Platten etwas abkühlen, da durch länger einwirkende<br />
Hitze der Schaumstoff angegriffen werden kann. Zu empfehlen sind daher Heißbitumenkleber auf modifizierter<br />
Kautschukbasis.<br />
Nach der Flachdachrichtlinie1 ist bei Verwendung von Dämmstoffen, deren temperaturbedingte Längenänderung<br />
sich nachteilig auf die Abdichtung auswirken kann, eine Trennlage zwischen Abdichtung und Dämmstoff vorzusehen,<br />
z.B. in Form von Polyestervlies.<br />
2.1.2 Estrich<br />
Zur Dämmung unterhalb von Estrich und Industriefußböden eignen sich in Abhängigkeit der Druckfestigkeit folgende<br />
Produkte: <strong>URSA</strong> XPS N-III, N-III-PZ, N-V und HR. Die Platten sind im Verband zu verlegen, Kreuzstöße sind zu vermeiden.<br />
Es können Platten sowohl mit gerader Kante als auch mit Kantenprofilierung (z.B. Stufenfalz) verwendet<br />
werden. Zwischen Wärmedämmung und Estrich ist eine PE-Folie zu verlegen.<br />
2.2 Verklebung und Befestigung vertikaler Flächen<br />
2.2.1 Perimeterdämmung Kellerwände – Verklebung außen<br />
Die Extruderschaumplatten müssen einlagig und dicht gestoßen im Verband verlegt werden und im Wandbereich<br />
eben auf dem Untergrund aufliegen. Kreuzstöße sind zu vermeiden.<br />
<strong>URSA</strong> XPS-Dämmplatten können mit für Polystyrol geeigneten heiß oder kalt zu verarbeitenden Klebemassen,<br />
Zwei-Komponenten-Klebemassen oder speziellen Klebebändern sowohl punkt- als auch vollflächig auf die Wände<br />
geklebt werden.<br />
Bei Kellerwänden ohne bituminöse Anstriche, z.B. WU-Beton, können auch Dispersionsklebstoffe (mit und ohne<br />
Zementzusatz, Baukleber) verwendet werden.<br />
1 Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks-Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik e.V.<br />
und Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
06 • Verklebung und Befestigung<br />
Bei vorhandenen Unebenheiten sind pastenartige Klebstoffe zu bevorzugen, da diese helfen, Ungleichheiten zu<br />
überbrücken.<br />
Die Verklebung dient dazu, die Dämmplatte lagestabil bis zur Aufschüttung des Erdreiches zu halten. Die vollflächige<br />
Verklebung ist bei stärkerer Feuchtebelastung bauphysikalisch zu bevorzugen.<br />
2.2.2 Perimeterdämmung Kellerwände – Verklebung außen bei langanhaltend drückendem Wasser<br />
(Grundwasser)<br />
Die Extruderschaumplatten müssen dicht gestoßen im Verband verlegt werden und eben auf dem Untergrund aufliegen.<br />
Kreuzstöße sind zu vermeiden. Zusätzlich müssen die Platten eine Kantenprofilierung aufweisen, z.B. in<br />
Form eines Stufenfalzes. Zugelassen hierfür sind u.a. unsere Platten der Reihe <strong>URSA</strong> XPS N-III, N-V und HR, die bis<br />
3,0 m in den Grundwasserspiegel einbinden dürfen.<br />
Die Extruderschaumplatten sind vollflächig auf den Untergrund zu verkleben, so dass ein Hinterlaufen der Wärmedämmung<br />
mit Wasser nicht möglich ist. Hierfür sind Dickbeschichtungen auf Bitumenbasis zu verwenden, die<br />
nachweislich seitens des Herstellers für die Anwendung in Bereichen mit langanhaltend drückendem Wasser<br />
(Grundwasser) geeignet sind.<br />
Die Platten sind dauerhaft gegen Auftrieb zu sichern. Auftriebskräfte dürfen nicht über eine bituminöse Abdichtung<br />
in das Bauwerk eingeleitet werden. In der Regel ist der vorhandene Erddruck ausreichend, um die Auftriebskräfte<br />
aufzunehmen. Sicherheitshalber ist die Auftriebssicherheit nachzuweisen. Als konstruktive Auftriebssicherung kann<br />
der Überstand von aufgehendem Mauerwerk oder die überstehende Abschlussschiene eines Wärmedämmverbundsystems<br />
herangezogen werden. Sind die Kellerwände aus WU-Beton, („Weiße Wanne”) ist keine zusätzliche<br />
Auftriebssicherung notwendig.<br />
2.2.3 Verklebung innen<br />
Es eignen sich übliche Baukleber (Dispersionskleber mit Zementzusatz).<br />
Wenn beim Verbund von Kleber mit <strong>URSA</strong> XPS die Schwerentflammbarkeit (DIN 4102 B1) beibehalten werden soll,<br />
muss ein hierzu geeigneter Kleber verwendet werden. Der Klebstoffhersteller hat auf Anfrage eine entsprechende<br />
Bestätigung zu erbringen.<br />
Gipskartonplatten können direkt auf <strong>URSA</strong> XPS mit Gips-Ansetzbindern aufgeklebt werden, Fliesen mit geeigneten<br />
Dünnbettklebern. Gegebenenfalls sind Dehnfugen vorzusehen.<br />
Direktes Verputzen von <strong>URSA</strong> XPS N-III-PZ ist mit Haftgips oder Kunststoffdispersionsputzen möglich. Eine Glasgewebebewehrung<br />
ist empfehlenswert.<br />
2.2.4 Zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht<br />
Die Extruderschaumplatten <strong>URSA</strong> XPS sind auch als Wärmedämmung in zweischaligem Mauerwerk mit Luftschicht<br />
(nach DIN 1053) geeignet. Dabei im Besonderen <strong>URSA</strong> XPS N-III-L oder HR-L mit Stufenfalz oder N-FT mit Nut<br />
und Feder.<br />
Die Extruderschaumplatten müssen - dicht gestoßen - im Verband verlegt werden. Werden Platten mit geraden<br />
Kanten verwendet, sind diese mehrlagig, mit versetzten Lagen einzubauen, so dass sich keine durchgehenden<br />
Stoßstellen ergeben. Die Befestigung erfolgt mittels eingemauerter Drahtanker oder mittels Bohranker, die durch<br />
die XPS-Platten geführt werden. Je m2 sind fünf Befestigungsanker zu verwenden.
<strong>URSA</strong> XPS ®<br />
Folgende Maße sind bei der Dämmung von zweischaligem Mauerwerk zu beachten:<br />
- Dicke Verblendmauerwerksschale: ≥ 90 mm<br />
- Dicke Luftschicht inklusive Dämmschicht: ≤ 150 mm<br />
- Dicke Dämmstoff: ≥ 40 mm<br />
- Dicke Luftschicht: mind. 40 mm<br />
2.3 Verklebung und Befestigung an externen Bauteilen<br />
2.3.1 Befestigung an bestehenden Wänden<br />
<strong>Verarbeitungsrichtlinie</strong> <strong>URSA</strong> XPS 07/2004<br />
Verklebung und Befestigung • 07<br />
Die Verbindung zu Beton erfolgt durch Aufkleben mit normalen Bauklebern. Ab dem 2. Vollgeschoss muss der<br />
Beton die Baustoffklasse B1 aufweisen. Der Untergrund ist gemäß VOB/C und DIN 18350/3 zu prüfen. Die Platten<br />
sind im Wulst-Punkt-Verfahren dicht gestoßen zu verlegen und nachträglich mit Dübeln (Tellerdurchmesser mindestens<br />
60 mm) zu befestigen. Es sind mindestens 4 Dübel je Platte erforderlich.<br />
Die Platten sind vollflächig aufzulegen, dabei muss auf die Ebenheit der Oberfläche geachtet werden. Eventuell<br />
entstandene Fugen zwischen den Platten sind zur Vermeidung von Wärmebrücken mit Füllschaum zu schließen<br />
(z.B. Polyurethan oder <strong>URSA</strong> XPS-Streifen).<br />
Zusätzlich zu unserer <strong>Verarbeitungsrichtlinie</strong> ist das „Merkblatt für das Verlegen und Verputzen von extrudierten<br />
Polystyrol-Hartschaumplatten mit rauher Oberfläche als Wärmebrückendämmung” zu beachten, das wir Ihnen auf<br />
Wunsch gerne zusenden.<br />
2.3.2 Befestigung mit Frischbeton<br />
Bei Verbindung mit Frischbeton, z.B. als verlorene Schalung in die Verschalung eingelegt und mit Drahtstiften daran<br />
fixiert, bietet sich bei Verwendung von <strong>URSA</strong> XPS N-III-PZ im vertikalen Bereich die Möglichkeit, auf die gewöhnlich<br />
erforderlichen Haftsicherungsanker („Tannenzapfen“) zu verzichten, da durch die Waffelstruktur eine sehr gute<br />
Verbindung geschaffen wird. Bei der Anwendung im Bereich von Deckenuntersichten sind zusätzlich Haftsicherungsanker<br />
zu verwenden.<br />
Produkte mit Schäumhaut (<strong>URSA</strong> XPS N-III, N-V und HR) sind wegen der glatten Oberfläche zu vermeiden.<br />
Bei Verwendung von Kunststoffnägeln sollten diese einen Kopfdurchmesser von mindestens 30 mm aufweisen.<br />
Die Verankerungstiefe sollte dabei 50 mm in den Beton betragen. Es wird empfohlen, 6 Kunststoffnägel pro Platte<br />
bzw. 5 Stück pro laufendem Meter Dämmstoffstreifen zu verwenden.<br />
Zusätzlich zu unserer <strong>Verarbeitungsrichtlinie</strong> ist das „Merkblatt für das Verlegen und Verputzen von extrudierten<br />
Polystyrol-Hartschaumplatten mit rauher Oberfläche als Wärmebrückendämmung” zu beachten, das wir Ihnen auf<br />
Wunsch gerne zusenden.
08 • Verputzen<br />
3 Verputzen von <strong>URSA</strong> XPS N-III-PZ<br />
Der Einsatz von <strong>URSA</strong> XPS in Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) ist zulassungsbedürftig. Dies trifft nicht zu beim<br />
Einbau von <strong>URSA</strong> XPS als Wärmebrückendämmung, z.B. bei Deckenrändern oder Außenstützen. Eingebaut wird<br />
sinnvollerweise <strong>URSA</strong> XPS N-III-PZ. Falls glattes Material eingebaut wurde, ist dieses mit geeigneten Werkzeugen<br />
(Drahtbürste) vollflächig aufzurauhen.<br />
Zusätzlich zu unserer <strong>Verarbeitungsrichtlinie</strong> ist das „Merkblatt für das Verlegen und Verputzen von extrudierten<br />
Polystyrol-Hartschaumplatten mit rauher Oberfläche als Wärmebrückendämmung” zu beachten, das wir Ihnen auf<br />
Wunsch gerne zusenden.<br />
Es stehen drei Möglichkeiten des Verputzens zur Verfügung:<br />
3.1 Unterputz mit Armierungsgewebe<br />
Dieses Verfahren ist zu empfehlen für kleinflächige Anwendung mit einer Streifenbreite kleiner als 60 cm.<br />
• Haftbrücke: mineralischer, kunststoffvergüteter Putz auf <strong>URSA</strong> XPS-Platten. Standzeit je nach Witterungsbedingungen<br />
zwischen einem und drei Tagen.<br />
• Unterputz: Leichtputz nach DIN 18550/4.<br />
• Gewebe: In den Unterputz im oberen Drittel wird ein alkalibeständiges Glasfasergittergewebe mit einer<br />
Rissfestigkeit von über 1500N/5 cm eingebettet. Überlappung im Stoßbereich mind. 10 cm, auf benachbarte<br />
Bauteile mind. 20 cm. Diagonale Bewehrung von Fenstern, Türen und Ecken. Standzeit ca. 3 Wochen.<br />
• Oberputz: Aufbringen des Oberputzes.<br />
• Ausgleichsanstrich: Falls erforderlich.<br />
3.2 Gewebespachtelung<br />
Dieses Verfahren ist zu empfehlen für kleinflächige Anwendung mit einer Streifenbreite kleiner als 60 cm und, falls<br />
der Hersteller über Erfahrung verfügt, auch auf großen Flächen.<br />
• Haftbrücke: mineralischer, kunststoffvergüteter Putz auf <strong>URSA</strong> XPS-Platten. Standzeit je nach Witterungsbedingungen<br />
zwischen einem und drei Tagen.<br />
• Unterputz: Leichtputz nach DIN 18550/4.<br />
• Armierungsmörtel: Aufbringen eines 5-8 mm starken mineralischen Armierungsmörtels mit mittigem alkalibeständigen<br />
Glasfasergittergewebe (Rissfestigkeit über 1500N/5 cm). Überlappung im Stoßbereich mind. 10 cm, auf<br />
benachbarte Bauteile mind. 20 cm. Diagonale Bewehrung von Fenstern, Türen und Ecken. Standzeit ca. 1 Woche<br />
• Oberputz: Aufbringen des Oberputzes.<br />
• Ausgleichsanstrich: Falls erforderlich.<br />
3.3 Putzträger<br />
Dieses Verfahren ist sowohl für kleine Flächen als auch für große Flächen geeignet.<br />
• Haftbrücke: mineralischer, kunststoffvergüteter Putz auf <strong>URSA</strong> XPS-Platten. Standzeit je nach Witterungsbedingungen<br />
zwischen einem und drei Tagen.<br />
• Putzträger: Aufbringen eines Putzträgers (stabile, punktgeschweißte, verzinkte Drahtgitter, Rippenstreckmetall ist<br />
nicht zu empfehlen) nach Angaben des Herstellers mit zugehörigen Befestigungsmitteln. Überlappung Stoßbereich<br />
5 cm, auf benachbarte Bauteile 10 cm.<br />
• Alternativ zu Haftbrücke: Nach Aufbringen des Putzträgers Anwerfen eines Spritzbewurfes aus Werktrockenmörtel<br />
mit haftverbessernden Zusätzen. Die Standzeit ist zu beachten.<br />
• Unterputz: Leichtputz nach DIN 18550/4 auf Putzträger mit Haftbrücke oder Putzträger mit Spritzbewurf.<br />
• Oberputz: Aufbringen des Oberputzes.<br />
• Ausgleichsanstrich: Falls erforderlich.
<strong>URSA</strong> XPS ®<br />
3.4 Verputzen im Sockelbereich<br />
<strong>Verarbeitungsrichtlinie</strong> <strong>URSA</strong> XPS 07/2004<br />
Verputzen/Perimeterdämmung • 09<br />
Auf über das Erdreich hinausragende Perimeterdämmung ist die oben genannte „Gewebespachtelung“ oder<br />
nachfolgend genannte Verputzart zu empfehlen:<br />
Falls im Sockelbereich kein rauhes Material eingebaut wurde, ist das glatte Material aufzurauhen.<br />
• Armierungsmörtel: Aufbringen eines dünnen Armierungsmörtels mit alkalibeständigem Glasfasergittergewebe<br />
(Rißfestigkeit über 1500N/5 cm). Überlappung im Stoßbereich mind. 10 cm, auf benachbarte Bauteile mind. 20 cm.<br />
Wiederholung nach ausreichender Aushärtung der ersten Schicht (mind. ein Tag).<br />
• Oberputz: Nach Verfestigung (mind. 1 Woche) Aufbringen eines Oberputzes. Es sind Schutzmaßnahmen zu treffen,<br />
damit der Putz vor Nässe geschützt wird.<br />
3.5 Verputzen von Innenflächen aus <strong>URSA</strong> XPS N-III-PZ:<br />
Putzhaftbrücke: Aufbringen einer Putzhaftbrücke nach Angaben des Herstellers.<br />
Putz: Aufbringen eines Gips- oder Kalk-Gipsputzes.<br />
• Im oberen Teil des Putzes ist ein Glasfasergittergewebe (Rissfestigkeit über 1500N/5 cm) zu verwenden. Überlappung<br />
im Stoßbereich mind. 10 cm, auf benachbarte Bauteile mind. 20 cm. Diagonale Bewehrung von Fenstern,<br />
Türen und Ecken.<br />
Bei Verwendung kalkhaltiger Putze ist eine Haftbrücke auf mineralischer, kunststoffvergüteter Basis zu verwenden.<br />
4 Perimeterdämmung<br />
Unter Perimeterdämmung versteht man die Dämmung von Wänden und Bodenplatten gegen Erdreich. Diese wird<br />
außerhalb der Abdichtungsebene, also im direkten Kontakt mit dem Erdreich, angebracht. Für die Anwendung<br />
Perimeterdämmung (drückendes Wasser) ist eine bauaufsichtliche Zulassung notwendig. Diese stellt Ihnen <strong>URSA</strong><br />
auf Anfrage gerne zur Verfügung. Die bauaufsichtliche Zulassung muss an der Einbaustelle vorliegen und deren<br />
Angaben sind zu beachten. Genauere Auskünfte zu Dickenbeschränkungen (minimale und maximale Dicke) von<br />
<strong>URSA</strong> XPS erteilen wir Ihnen gerne.<br />
4.1 Verklebung der Perimeterdämmplatten<br />
Siehe Punkt 2.2.1 „Perimeterdämmung Kellerwände – Verklebung außen“.<br />
4.2 Verfüllen<br />
Die Verfüllung ist lagenweise mit gemischtkörnigem Sand-Kies-Gemisch so vorzunehmen, dass die <strong>URSA</strong> XPS-<br />
Platten nicht beschädigt werden.<br />
4.3 Anschluss Sockelbereich<br />
Im Sockelbereich bzw. an der Geländeoberfläche sind die Dämmplatten vor UV-Strahlung zu schützen. Soll dies<br />
durch Verputzen geschehen, siehe Punkt 3.4 „Verputzen im Sockelbereich“. Die Dämmung darf nicht von Oberflächenwasser<br />
hinterlaufen werden.<br />
4.4 Verlegung der Perimeterdämmplatten unterhalb von Bodenplatten<br />
Die Platten sind dicht gestoßen und im Verband auf tragfähigem, ebenen Grund in Form einer Sauberkeitsschicht<br />
(z.B. Beton B5) einlagig zu verlegen. Zwischen Wärmedämmschicht und Bodenplatte kommt eine Schutzschicht,<br />
z.B. PE-Folie. Die XPS-Platten benötigen eine Kantenprofilierung (z.B. Stufenfalz).
10 • Perimeterdämmung/Umkehrdach<br />
Zur Dämmung unterhalb von Bodenplatten eignen sich in Abhängigkeit der Druckfestigkeit folgende Produkte:<br />
<strong>URSA</strong> XPS N-III, N-V und HR.<br />
Im Fall einer Dämmung unterhalb einer lastabtragenden Gründungsplatte eignen sich in Abhängigkeit der Druckfestigkeit<br />
<strong>URSA</strong> XPS N-III-L und <strong>URSA</strong> XPS N-V-L gemäß der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung.<br />
4.5 Hitze und Sonneneinstrahlung<br />
Die Platten sollten möglichst nur kurz der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.<br />
➔ Bei größerer Hitze kann es zu Beeinträchtigungen der Maßhaltigkeit und schlimmstenfalls zu Verwerfungen<br />
kommen. Siehe hierzu Punkt 1.4 „Lagerung“.<br />
4.6 Dränung<br />
Stauendes oder langanhaltend drückendes Wasser ist durch eine Dränung nach DIN 4095 abzuleiten. Das Hinterlaufen<br />
der Dämmplatten ist zu vermeiden. Gegebenenfalls ist eine vollflächige Verklebung vorzunehmen.<br />
5 Umkehrdach<br />
Als Umkehrdach versteht man im Prinzip das umgedrehte Flachdach, bei dem die Dämmung <strong>URSA</strong> XPS über der<br />
Abdichtungsebene liegt.<br />
Die bauaufsichtliche Zulassungen müssen auf der Baustelle vorliegen und deren Angaben und Ausführungshinweise<br />
sind zu beachten. <strong>URSA</strong> stellt Ihnen die Zulassung auf Wunsch gerne zur Verfügung.<br />
Genauere Auskünfte zu Dickenbeschränkungen (minimale und maximale Dicke) von <strong>URSA</strong> XPS erteilen wir Ihnen<br />
gerne.<br />
5.1 Hitze und Sonneneinstrahlung<br />
Die Platten sollten möglichst nur kurz der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.<br />
➔ Bei größerer Hitze kann es zu Beeinträchtigungen der Maßhaltigkeit und schlimmstenfalls zu Verwerfungen<br />
kommen. Siehe hierzu Punkt 1.4.<br />
Bei der Anwendung als Dämmung im Umkehrdach ist speziell während der warmen Jahreszeit, unmittelbar nach<br />
dem Verlegen der XPS-Platten, die Schutzschicht (Vlies mit Kies oder Betonplatten, etc.) aufzubringen, um eventuelle<br />
Schäden durch Hitzeeinwirkung und UV-Strahlung zu vermeiden.<br />
5.2 Untergrund<br />
Der Untergrund sollte eben sein (DIN 18201 und 18202) und als Grenzwert das in DIN 18202 in Tabelle 3, Zeile 2<br />
angegebene Stichmaß „für nicht flächenfertige Oberseiten von Dächern mit erhöhten Anforderungen“ gelten.<br />
Es sollte ein Gefälle von mindestens 2,5 % vorhanden sein. Ein geringeres Gefälle ist möglich, erfordert jedoch<br />
eine hochwertige Dachabdichtung. Ein andauerndes Überstauen der Platten durch Wasser ist zu vermeiden.<br />
5.3 Dachabdichtung<br />
Es können alle üblichen Dachabdichtungen auf Basis von Bitumen, Polymerbitumen und Hochpolymerbitumen<br />
sowie Kautschuk und Kunststoff verwendet werden. Diese sind nach Herstellerangaben zu verarbeiten.<br />
Abdichtungen auf Kunststoffbasis (z.B. PVC) werden durch Polystyrol zu einer Weichmacherwanderung angeregt<br />
und würden dadurch verspröden. In solchen Fällen ist die Anordnung eines Kunststofftrennvlieses (z.B. Polyestervlies)<br />
anzuraten. Einige Abdichtungen (z.B. Hochpolymerbahnen) gasen Weichmacher aus.
<strong>URSA</strong> XPS ®<br />
5.4 Dämmschicht<br />
Die Dämmschicht ist je nach Anforderung aus <strong>URSA</strong> XPS N-III, N-V bzw. HR einlagig auszuführen. Die Platten müssen<br />
eine Kantenprofilierung (z.B. Stufenfalz) aufweisen.<br />
5.5 Windlast, Aufschwimmen und UV-Strahlung<br />
<strong>URSA</strong> XPS wird zum Schutz vor Windlast, Aufschwimmen und UV-Strahlung mit einer Kiesschicht aus gewaschenem<br />
Rundkies der Körnung 16/32 bedeckt. Die Dicke dieser Schüttung wird nach den Flachdachrichtlinien1 bzw. der<br />
bauaufsichtlichen Zulassungen Umkehrdach bzw. DIN 4108/2 geregelt. Generell sollte die Kiesschicht der Dämmstoffdicke<br />
entsprechen und 5 cm nicht unterschreiten.<br />
Tafel 3: Auflast nach bauaufsichtlicher Zulassung:<br />
Höhe Dachtraufe Randbereich (b/8, mindestens jedoch 1 m Restfläche<br />
über Gelände b=Breite Flachdach<br />
0-8 m ≥ 1,0 kN/m2 ; z.B. Kiesschicht ≥ 0,5 kN/m2 8-20 m ≥ 1,6 kN/m2 , z.B. Gehwegplatten (350x350x60mm) ≥ 0,6 kN/m2 nach DIN 485 in Kiesbettung der Lieferkörnung 8/16<br />
oder auf Abstandhaltern<br />
20-100 m ≥ 2,0 kN/m2 , z.B. Betonplatten (500x500x80mm) in Kies- ≥ 0,8 kN/m2 bettung der Lieferkörnung 8/16 oder auf Abstandhaltern<br />
Die Dicke der lastverteilenden Schicht kann reduziert werden, wenn ein Kunststoffvlies mit einem Flächengewicht<br />
von mindestens 140 g/m2 und 30 cm Überlappung zwischen <strong>URSA</strong> XPS und Kies eingelegt wird. Glasvliese und<br />
Folien sind hierfür nicht geeignet.<br />
Achtung: Auf das sofortige Aufbringen der Kiesschicht ist zu achten, da bei großer Wärmestrahlung Verformungen<br />
des Dämmstoffes nicht ausgeschlossen werden können und Verwehungen der Platten vermieden werden.<br />
5.6 Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten U<br />
Es ist zu beachten, dass bei der Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten U folgender Aufschlag berücksichtigt<br />
wird:<br />
Tafel 4: Aufschläge U-Wert<br />
Anteil des Wärmedurchlasswiderstandes unterhalb der Erhöhung des U-Wertes<br />
Dachhaut in % des gesamten Wärmedurchlasswiderstandes<br />
0-10 0,05*<br />
10,1-50 0,03<br />
>50 0<br />
* Dieser Wert ist immer anzusetzen, wenn der Wärmedurchlasswiderstand der Bauteilschicht unter der<br />
Dachhaut < 0,1 m2 · K/W beträgt.<br />
1 Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks-Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik e.V.<br />
und Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.<br />
<strong>Verarbeitungsrichtlinie</strong> <strong>URSA</strong> XPS 07/2004<br />
Umkehrdach • 11
12 • Umkehrdach<br />
5.7 Ausführung des Umkehrdaches als Parkfläche<br />
Hierbei ist die Ebenheit der Betonrohdecke von besonderer Wichtigkeit (siehe oben).<br />
Die Abdichtung muss zur Aufnahme der Dämmplatten eventuell ausgeglichen werden. Hierfür kommen geeignete<br />
Heißanstriche bei Polymerbitumenbahnen in Frage.<br />
Wir empfehlen für diese Anwendung generell den Einbau von <strong>URSA</strong> XPS N-V.<br />
5.7.1 Parkdecks mit Verbundsteinpflaster<br />
Die Rohbetondecke bzw. der aufgebrachte Gefälleestrich sollte mindestens ein Gefälle von 2,5 % aufweisen.<br />
Auf <strong>URSA</strong> XPS N-V wird ein Rieselschutz in Form eines Kunststoffvlieses, ca. 140 g/m2 mit 30 cm Überlappung, nach<br />
Herstellerangaben verlegt. Darauf erfolgt eine Bettungsschicht aus Splitt der Körnung 2/5 in einer Stärke von 5 cm.<br />
Der Belag aus Verbundsteinpflaster wird nach den einschlägigen technischen Regeln2 in einer Mindestdicke von 10 cm<br />
hergestellt. Die Fugenbreite soll zwischen 3 und 5 mm betragen. Ausfugen mit Sand der Körnung 0/2. Parkflächen<br />
dieser Art erlauben die Befahrung mit PKW und Kleintransportern.<br />
5.7.2 Parkdecks mit Betonplatte<br />
Anstatt der oben genannten Verbundsteinpflaster kann auch eine bewehrte Betonplatte z.B. der Dicke 12 cm auf<br />
einem Trennpapier (keine Folie verwenden) über dem Splittbett hergestellt werden.<br />
5.7.3 Parkdecks mit Fertigbetonplatten<br />
Anstatt der oben genannten Möglichkeiten auf Splittbett kann ein Fahrbahnbelag auch aus Fertigteilplatten (Beton)<br />
auf Stelzlagern hergestellt werden.<br />
5.8 Terrassen<br />
Für die Ausführung des Umkehrdaches als begehbare Terrasse bietet sich an, Terrassenplatten auf einer Kiesbettung<br />
4/8 zu verlegen. Zwischen Kiesbettung und <strong>URSA</strong> XPS sollte ein Kunststoffvlies, 140g/m2 , eingelegt werden.<br />
Auch können die Terrassenplatten auf Stelzlagern, ähnlich dem genannten Parkdecksystem, verlegt werden.<br />
5.9 Gründach<br />
Die Ausführung des Umkehrdaches ist auch als begrüntes, extensiv oder intensiv genutztes Flachdach möglich.<br />
Auf Aufbauten dieser Ausführung kann im Rahmen dieser Verlegeanleitung nicht detailliert eingegangen werden.<br />
Es sollten Fachbetriebe mit Erfahrung im Dachbegrünungsbereich konsultiert werden.<br />
Bei der Anordnung einer Dachbegrünung oberhalb der Extruderschaumplatten sind die einschlägigen Fachregeln,<br />
z.B. die „Richtlinie für Dachbegrünung“, zu beachten. Der folgende Konstruktionsaufbau (von oben nach unten)<br />
ist grundsätzlich vorzusehen:<br />
2 (DIN 18318 „Straßenbauarbeiten ...”, Merkblatt für Flächenbefestigungen mit Pflaster- und Plattenbelägen der<br />
Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen)
<strong>URSA</strong> XPS ®<br />
Ausführung A:<br />
<strong>Verarbeitungsrichtlinie</strong> <strong>URSA</strong> XPS 07/2004<br />
Umkehrdach/Aufsparrendämmung • 13<br />
- Vegetationsschicht (keine Intensivbegrünung mit Wasseranstau in der Dränschicht)<br />
- Filterschicht<br />
- Dränschicht: Kiesschicht (mindestens 5 cm, Rundkorn Ø16 bis 32 mm) oder eine adäquate Dränschicht, z.B. aus<br />
Kunststofffadengeflechtmatten, deren Stauchung unter Auflast in eingebautem Zustand die Funktionsfähigkeit<br />
nicht beeinträchtigt (kein feuchtigkeitsspeicherndes Material verwenden).<br />
- Extruderschaumplatten<br />
- Schutzschicht gegen Wurzeldurchwuchs (diese Funktion kann auch mit den Abdichtungslagen erfüllt werden,<br />
wenn diese wurzelfest sind)<br />
- Abdichtung<br />
Ausführung B:<br />
Bei Anordnung einer Extensivbegrünung darf auf die Dränschicht (s. Ausführung A) verzichtet werden, wenn die<br />
Vegetationsschicht die Aufgabe der Dränschicht mit übernehmen kann.<br />
6 Aufsparrendämmung<br />
<strong>URSA</strong> XPS ist ebenfalls einsetzbar als Aufsparrendämmung im Steildach.<br />
Hierzu werden <strong>URSA</strong> XPS-N-FT-Platten mit Nut- und Federkante verwendet. Folgender Aufbau eignet sich als<br />
Aufsparrendämmung mit <strong>URSA</strong> XPS-Extruderschaumplatten:<br />
- Sparren<br />
- Holzschalung (Dicke ca. 19 mm)<br />
- Abdichtungsbahn/Dampfsperre (z.B. Bitumendachbahn V13)<br />
- <strong>URSA</strong> XPS N-FT (XPS-Platten mit Nut und Feder), im Verband verlegt<br />
- Grundlattung (Querschnitt 4/6 cm), Befestigung mittels Schrauben, - gemäß Statik<br />
- Ziegellattung<br />
- Dacheindeckung<br />
Gemäß Landesbauordnungen sind im Bereich des Kamins nur Baustoffe der Baustoffklasse A (nichtbrennbar) zu<br />
verwenden. Dies wird gewährleistet z.B. mittels eines um den Kamin herum verlegten breiten Mineralwollestreifens.<br />
Folgende Normen und Richtlinien sind zu beachten:<br />
- Landesbauordnung<br />
- DIN 4102, DIN 4108, DIN 4109, DIN 1055, DIN 18164<br />
- Regeln für Dachdeckungen mit Dachziegeln und Dachsteinen vom Zentralverband des deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
- Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />
Die Schraubenlängen ergeben sich aus der Höhe des Aufbaues, d.h. der Dicke der XPS-Platten <strong>URSA</strong> XPS N-FT, der<br />
Schalungsdicke und der Höhe der Grundlattung.<br />
Zusätzlich ist die vom Schraubenhersteller vorgegebene Mindesteinschraubtiefe in die Sparren dazu zu rechnen.<br />
Anzahl, Abstand und Einschraubwinkel sind statisch zu ermitteln.<br />
Die Lastabtragung kann mittels kontinuierlicher Lastabtragung durch die Konterlattung mit bauaufsichtlich zugelassenen<br />
Spezialnägeln/Schrauben oder mittels Lastabtragung an der Traufe vorgenommen werden. Die Hersteller dieser<br />
Spezialschrauben und -nägel3 bieten auch individuelle Statiklösungen an.<br />
3 z.B. Bierbach Befestigungstechnik
14 • Wärmedämmende Decken<br />
7 Wärmedämmende Decken<br />
7.1 Anwendungen<br />
Extrudierte Polystyrol-Hartschaumplatten unserer Produktreihe <strong>URSA</strong> XPS N-FT eignen sich aufgrund ihrer hohen<br />
Wärmedämmeigenschaften, ihres geringen Eigengewichtes und ihrer einfachen Montage hervorragend für innenliegende<br />
Deckendämmung in Sporthallen, Stallungen und Obst-, Gemüse- und Weinlager.<br />
7.2 Beständigkeit<br />
<strong>URSA</strong> XPS ist gegen die meisten auf dem Bau sowie u.a. auch in Stallungen vorkommende Stoffe, wie z.B. Zement,<br />
Kalk, Gips, Jauche und Humus beständig.<br />
<strong>URSA</strong> XPS ist unbeständig gegen Lösemittel, Treibstoffe, Mineralöle, Teer und ölige Holzschutzmittel. Aus diesem<br />
Grund sind Binder, Sparren, Pfetten und Schalbretter bei direktem Kontakt mit <strong>URSA</strong> XPS-Platten mit Holzschutzmitteln<br />
auf Salzbasis zu behandeln.<br />
7.3 Befestigungsmittel<br />
Die einfachste Variante der Befestigung besteht darin, die <strong>URSA</strong> XPS-Platten direkt auf die Unterkonstruktion zu<br />
nageln. Hierfür sollten Breitkopfnägel oder DHT S-Schraubnägel aus korrosionsfestem Material (z.B. aus verzinktem<br />
Eisen, Aluminium oder rostfreiem Stahl) zur Verwendung kommen. Um eine bessere Krafteinleitung zu gewährleisten,<br />
sind den Nagelköpfen zusätzlich Kunststoffplättchen unterzulegen.<br />
Die Abstände der Befestigungsmittel erfolgen in Abhängigkeit der Plattendicke. Für Platten mit einer Dicke ≤ 50 mm<br />
sollte der Abstand 60 cm nicht überschreiten, für Plattendicken ≥ 60 mm gilt ein maximaler Abstand von 80 cm.<br />
Für Platten mit einer Dicke bis einschließlich 50 mm sind mindestens zwei Schraubnägel an der Längsseite mit<br />
einem Abstand zum Rand in alle Richtungen von mindestens 5 bis 8 cm und mindestens ein Schraubnagel in der<br />
Plattenmitte anzubringen. Bei Platten ab 60 mm Dicke sind insgesamt 5 Schraubnägel zu verwenden: drei an der<br />
Längsseite der Platte und zwei in der Plattenmitte.<br />
Eine völlig glatte Deckenuntersicht, ohne störende Nagelköpfe, kann mittels der verdeckten Verwendung von<br />
Metallklammern, die seitlich in den Schaumstoff eingreifen, erzielt werden. Diese Klammern sind in Maulweite und<br />
Eindringtiefe auf die Dämmplatten abzustimmen. Pro Platte sind drei Klammern zu verwenden. Für die Verlegung<br />
von XPS-Platten in Stallungen oder in Gebäuden mit größeren Deckenflächen und anzunehmenden Windlasten ist<br />
die Variante der verdeckten Nagelung nicht empfehlenswert. Hier sollten die o.g. Schraubnägel zur Anwendung<br />
kommen.<br />
7.4 Plattenmontage<br />
Bei abgehängten Konstruktionen sind folgende Richtlinien zu beachten:<br />
• Vermeidung von Kreuzstößen<br />
• Berücksichtigung der thermischen Längenänderung, d.h. erfolgt die Verlegung bei hohen Temperaturen im<br />
Sommer, sind die Platten press zu verlegen. Bei winterlichen Temperaturen sind bei der Verlegung Dehnfugen<br />
(Abstand ca. 5 mm) zwischen den einzelnen Platten vorzusehen.
<strong>URSA</strong> XPS ®<br />
7.5 Reinigung<br />
<strong>Verarbeitungsrichtlinie</strong> <strong>URSA</strong> XPS 07/2004<br />
Wärmedämmende Decken/Geltungsbereich • 15<br />
<strong>URSA</strong> XPS-Platten mit glatter Oberfläche sind wenig schmutzanfällig. In Stallungen läßt sich im Laufe der Zeit die<br />
Ablagerung von Schmutz und Staub jedoch nicht vermeiden. Die Reinigung der Platten mit Wasserstrahlgeräten ist<br />
möglich, hierbei ist jedoch zur Vermeidung von Schädigungen der Platten ein Sicherheitsabstand einzuhalten. So<br />
sollte bei einem Hochdruckreiniger mit Pumpenleistung 16 l/min und Pumpendruck 150 bar ein Mindestabstand<br />
von 60 cm nicht unterschritten werden. Dem Wasser können die üblichen Spül- oder Reinigungsmittel beigefügt<br />
werden. Zur Desinfektion eignen sich Desinfektionsmittel in Form von wässrigen Lösungen.<br />
8 Geltungsbereich<br />
Diese Richtlinie ist auf Grundlage unseres derzeitigen Wissensstandes und bestem Gewissen entstanden. Sie wird<br />
periodisch ergänzt und angepasst. Garantien, Gewährleistungen und Haftungsansprüche können jedoch hieraus<br />
nicht abgeleitet werden.<br />
Die genannten konstruktiven Aufbauten dienen lediglich dazu, mögliche Ausführungsarten aufzuzeigen. Wir sind<br />
Hersteller von extrudiertem Polystyrol und können daher für bautechnische Details, sofern in dieser Richtlinie<br />
genannt, keine Gewähr übernehmen.<br />
Einschlägige Vorschriften, einschließlich die für wärmedämmende Maßnahmen, müssen eingehalten werden.
D15/0704/5.000<br />
<strong>URSA</strong> Deutschland GmbH<br />
Fuggerstraße 1<br />
D-04158 Leipzig<br />
Fax: +49(0)3 41 52 11-109<br />
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Die technischen Informationen geben unseren derzeitigen<br />
Kenntnisstand und unsere Erfahrungen wieder. Die beschriebenen<br />
Einsatzbereiche können besondere Verhältnisse des Einzelfalles<br />
nicht berücksichtigen und erfolgen daher ohne Haftung.<br />
Bitte berücksichtigen Sie den jeweiligen Stand der Technik<br />
sowie die Regeln des Fachs. Stand 07.2004.