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Jahresbericht 2008 - NET eV

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naturerlebnistouren.net<br />

www.net-ev-online.de<br />

Zielgruppenorientierte Erlebnis-& Naturpädagogik<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong>


Inhalt<br />

Natur Erlebnis Touren e.V. –<br />

zielgruppenorientierte Erlebnisund<br />

Naturpädagogik<br />

Natur Erlebnis Touren e.V. (<strong>NET</strong>) ist ein gemeinnütziger,<br />

überregional tätiger, eingetragener Verein. Zweck des<br />

Vereins ist die Planung und Durchführung von erlebnisund<br />

naturpädagogischen Angeboten für Einrichtungen<br />

der Sozialen Arbeit und der Kinder-, Jugend- und<br />

Erwachsenenbildung. <strong>NET</strong> ist es dabei ein besonderes<br />

Anliegen, spezielle erlebnis- und naturpädagogische<br />

Programme anzubieten, die Menschen mit geistigen,<br />

seelischen und körperlichen Behinderungen ansprechen.<br />

Die Arbeitsschwerpunkte von <strong>NET</strong> sind die<br />

Durchführung von Bildungsangeboten für Kinder,<br />

Jugendliche und Erwachsene, Programmen<br />

für Menschen mit Behinderungen, Fortbildungen für<br />

Multiplikatoren, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung<br />

und Rehabilitation, Klassenfahrten und Projekttagen,<br />

Trainingskursen und Jugendhilfemaßnahmen,<br />

Ausbildungs- und Arbeitsförderungskursen<br />

sowie Kinder- und Jugendfreizeiten.<br />

Die Veranstaltungen von <strong>NET</strong> setzen sich aus<br />

Angebotsbausteinen aus den folgenden Handlungsfeldern<br />

der Erlebnis- und Naturpädagogik zusammen:<br />

Naturerfahrung, Berge, Klettern, Wasser, Höhle sowie<br />

Kooperationsaufgaben und Spielaktionen.<br />

<strong>NET</strong> arbeitet mit freiberuflichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern aus verschiedenen Fachbereichen<br />

der Pädagogik und Sozialen Arbeit zusammen. Diese<br />

verfügen über die entsprechenden methodischen<br />

und fachsportlichen Qualifikationen und orientieren<br />

ihre Arbeit für <strong>NET</strong> an den konzeptionellen Standards<br />

des Vereins.<br />

Zur Sicherung und Verbesserung der Qualität der Arbeit<br />

hat <strong>NET</strong> zudem folgende Aufgaben und Ziele: regelmäßige<br />

Überprüfung und Weiterentwicklung des pädagogischen<br />

Konzepts, des Sicherheitskonzepts und der ökologischen<br />

Standards; regelmäßige interne Fortbildungen der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; zielgruppenorientierte<br />

Weiterentwicklung der erlebnis- und naturpädagogischen<br />

Methoden; Erschließung finanzieller Ressourcen<br />

zur Projektförderung.<br />

Die <strong>NET</strong> Trainerinnen und Trainer <strong>2008</strong><br />

(inklusive der Gründungsmitglieder):<br />

Peter Antesberger, Johannes Bauer, Roland Dähne,<br />

Ulli Dietrich, Stefan Eder, Diana Haberl, Max Haberl,<br />

Johannes Halbig, Petra Heidegger, Franz Hoffmann,<br />

Anton Högerl, Angelika Klein, Norbert Löwenguth,<br />

Eugen Münch, Kerstin Mutschinski, Andreas Pudil,<br />

Sabine Reithmeier, Beate Röseler, Agnes Scheidl,<br />

Gabriel Schneider, Volker Schneider,<br />

Rosi Schnitzenbaumer, Jörg Schröder, Sabine Soban,<br />

Boris Trapp, Christine Weidemann, Karl Weidemann,<br />

Britta Wörndle, Karl-Heinz Zölch und Stefan Zölch.<br />

Aktuelles<br />

Mitglieder / Neuigkeiten / Vorstandsarbeit / Fortbildungen _______________________________________ S.6<br />

Veranstaltungen <strong>2008</strong><br />

Übersicht über alle Veranstaltungen ___________________________________________________________ S.7<br />

Statistik – Arbeitsschwerpunkte und Angebotsbausteine ________________________________________ S.12<br />

Berichte von Veranstaltungen<br />

Klettertraining mit Rehakunden der Pfennigparade München _____________________________________ S.13<br />

Den Notfall beherrschen! Interne Fortbildung – Notfallmanagement im Wildwasser __________________ S.14<br />

FREIWILLIGKEIT wird groß geschrieben - am Beispiel der Arbeit<br />

mit der Outdoorgruppe von Lacrima, München _________________________________________________ S.14<br />

Zwei Dresdner Veranstaltungen<br />

Klettern trifft ADS - Ein Klettertag für Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten ________________________ S.16<br />

Klettern mit Menschen mit Behinderung in der Lausitz ___________________________________________ S.16<br />

Es bleibt wild - wieder einmal Wildwasser mit dem Kaleidoskop __________________________________ S.17<br />

Floßbau mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen _________________________________________ S.17<br />

Kurz-Bergexerzitien Hinterbärenbad, Wilder Kaiser ______________________________________________ S.19<br />

Fachbeiträge<br />

Erlebnispädagogik für Menschen mit Behinderung _____________________________________________ S.20<br />

Erlebnispädagogik als Hilfe in der Trauerarbeit _________________________________________________ S.20<br />

2 3<br />

Kundenforum<br />

Erlebnis-Reise Isar mit einer Gruppe der Lebensgemeinschaft Heydenmühle _______________________ S.22<br />

Ertlhof goes Erlebnispädagogik - Bau einer Seilbrücke __________________________________________ S.22<br />

Erlebnispädagogisches Seminar von Auszubildenden des Werkhof e.V. in der Fränkischen Schweiz ___ S.23<br />

Dinner for One, Schatzsuche und Schneeschuhe im bayerischen Fichtelgebirge ____________________ S.24<br />

Interviews mit drei Teilnehmern am Klettertraining von <strong>NET</strong> e.V. für Rehakunden der Pfennigparade ___ S.24<br />

Rubriken<br />

Vorwort ____________________________________________________________________________________ S.4<br />

Inhalt ______________________________________________________________________________________ S.3<br />

Danksagungen _____________________________________________________________________________ S.5<br />

Rätsel ____________________________________________________________________________________ S.26


Vorwort<br />

Danksagungen<br />

Es war überfällig! Aber jetzt ist es passiert! Auch der<br />

gute alte <strong>NET</strong>-<strong>Jahresbericht</strong> wurde mit der vorliegenden<br />

Ausgabe endlich an das einheitliche Design der anderen<br />

<strong>NET</strong>-Publikationen und des <strong>NET</strong>-Internetauftritts<br />

angepasst. Diese Aufgabe hat selbstredend wieder<br />

die Grafik-Designerin Andrea Hölzle übernommen.<br />

Sie gestaltete damit den professionellen äußeren<br />

Rahmen für diesen Bericht. Jetzt musste das Vereinsgeschehen<br />

des Jahres <strong>2008</strong> nur noch genügend<br />

„Stoff“ bieten, um diesen Rahmen auch adäquat<br />

mit Inhalt füllen zu können:<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> konnte <strong>NET</strong> zwar keinen Zuwachs an<br />

Veranstaltungen verzeichnen. Wie im Vorjahr wurden<br />

wieder rund 60 erlebnis- und naturpädagogische<br />

Angebote durchgeführt. Stark erweitert hat sich im<br />

letzten Jahr hingegen das Spektrum der Zielgruppen mit<br />

denen gearbeitet wurde. So gab es <strong>2008</strong> beispielsweise<br />

Veranstaltungen für minderjährige Flüchtlinge (siehe S. 17),<br />

trauernde Jugendliche (siehe S. 14 und S. 20) oder Kinder<br />

mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (siehe S. 16).<br />

Neben den zahlreichen neuen Projekten fanden <strong>2008</strong><br />

selbstverständlich auch viele altbewährte Angebote<br />

ihre Fortsetzung. Einige davon müssen bereits als<br />

„Klassiker“ bezeichnet werden und stehen daher<br />

berechtigterweise immer wieder im Blickpunkt:<br />

Das Klettertraining für Menschen mit Behinderung<br />

in München beispielsweise (siehe S. 13) läuft mit<br />

mittlerweile über 100 Terminen jährlich seit 2003.<br />

Ebenfalls seit 2003 führt <strong>NET</strong> einmal pro Jahr mehrtägige<br />

Bergexerzitien für Mitarbeiter/innen sozialer Einrichtungen<br />

durch (siehe S. 19), mit vielen Teilnehmer/innen die seit<br />

den Anfängen dabei sind.<br />

Gute Tradition ist es außerdem geworden, dass <strong>NET</strong><br />

mindestens einmal pro Jahr eine interne Fortbildung<br />

für seine aktiven Mitglieder organisiert. Dabei wird<br />

immer auf eine hohe Qualität der Referenten/innen und<br />

der inhaltlichen Konzepte geachtet. Dadurch erhalten<br />

diese Veranstaltungen auch außerhalb des Vereins stets<br />

große Anerkennung vom Fachpublikum. <strong>2008</strong> bot <strong>NET</strong><br />

eine Fortbildung zum Thema „Notfallmanagement<br />

im Wildwasser“ an (siehe S. 14).<br />

Der wichtigste Arbeitsschwerpunkt des Vereins war<br />

auch <strong>2008</strong> wieder der Bereich „Programme für Menschen<br />

mit Behinderungen“. Über 25 % der in diesem Jahr<br />

durchgeführten Veranstaltungen wurden speziell für geistig,<br />

körperlich oder seelisch behinderte Menschen angeboten.<br />

Seit 2003 arbeitet <strong>NET</strong> jetzt schon im großem Rahmen mit<br />

diesem Teilnehmer/innenkreis. Dadurch hat sich innerhalb<br />

des Vereins mittlerweile ein umfangreicher Schatz<br />

an Erfahrung und Wissen zu einem Thema angesammelt,<br />

das selbst in Fachkreisen immer noch als ungewöhnlich<br />

gilt: „Erlebnispädagogik für Menschen mit Behinderung“<br />

(siehe beispielsweise S. 20).<br />

Es gab <strong>2008</strong> also definitiv genügend „Stoff“! So konnte<br />

nicht nur ein optisch überaus ansprechender, sondern<br />

auch ein inhaltlich außergewöhnlich vielfältiger <strong>Jahresbericht</strong><br />

entstehen. Besonderer Dank hierfür gebührt<br />

Diana Haberl die die redaktionelle Verantwortung für<br />

die Erstellung dieses Berichts übernahm und mit<br />

größtem Engagement die Beiträge zusammen trug<br />

und in Form brachte.<br />

Ein Dank geht auch an alle Mitglieder, Teilnehmer/innen<br />

und Kunden/innen die mit ihren Artikeln und Fotos<br />

zum Gelingen dieser Ausgabe beigetragen haben.<br />

Stefan Zölch<br />

<strong>NET</strong> e.V. möchte sich ganz herzlich bedanken …<br />

bei allen Vereinsmitgliedern<br />

für das ehrenamtliche Engagement und<br />

die finanzielle Unterstützung<br />

bei allen Erlebnispädagogen/innen,<br />

den externen Referenten/innen und Helfer/innen<br />

• Silvia Korn<br />

• Roland Herzog<br />

• Andrea Schmidt<br />

• Christine Steiner<br />

• Timo Jakob<br />

• Roland Ampenberger<br />

• Ute Bokelmann<br />

den Praktikanten/innen Angelina Finzl,<br />

Dominika Kozak, und Patrick Schinker:<br />

für die geleistete Arbeit<br />

bei unserem Steuerberater Manfred Streichhahn;<br />

unserem Webdesigner Raimund Schiller;<br />

unserer Grafik-Designerin Andrea Hölzle (lilli.knopf);<br />

bei unseren Kunden und Kooperationspartnern<br />

• Gabriel Laszlo, Rafaela Rohn, Oswald Utz und<br />

dem Team der Münchner Volkshochschule;<br />

• Herrn Späker, Zivildienstbeauftragter der<br />

Pfennigparade GmbH in München;<br />

• Sozialtherapeutisches Wohnheim Ertlhof<br />

Rimsting, insbesondere Herrn Seidl<br />

• Übergang Schule-Arbeitswelt, München,<br />

insbesondere Ulrich Koprek<br />

• Lacrima, Zentrum f. trauernde Kinder und<br />

Jugendliche, insbesondere Tobias Rilling<br />

und allen Ehrenamtlichen der Outdoorgruppe<br />

• Michaela Deinhardt, Leona Vanova, Dominica Fuchs,<br />

Andreas Würth, Christoph Kulchon und Tania<br />

Sontheim und ihren Teams von der Pfennigparade<br />

GmbH in München;<br />

• Henrike Großmann und den Betreuer/innen<br />

der Lebenshilfe OV Dresden e.V.;<br />

• den Mitarbeiter/innen der<br />

Lebensgemeinschaft e.V. Sassen/Richthof<br />

• Nicole Fleischmann von der Bayerischen<br />

Landesschule für Körperbehinderte in München;<br />

• Adelheid Hahnemann von der Lebensgemeinschaft<br />

Heydenmühle e.V.;<br />

• Susanne Wolf und den Mitarbeiter/innen<br />

des WerkhofDarmstadt e.V.;<br />

• Ina Maul vom Förderverein der<br />

Friedrich-Ebert-Schule in Griesheim;<br />

• Kerstin Ebel von der Ernst-Reuter-Schule in Offenbach;<br />

• Claudia Veith und Alexander Kinz von der Erich-Kästner-<br />

Schule in Darmstadt;<br />

• Ursula Igel vom Johannes-Calvin-Haus<br />

der Diakonie Mannheim;<br />

• Kona e.V. aus München;<br />

• Frau Heinloth von der Inselhaus Kinder-und<br />

Jugendhilfe in Wolfratshausen;<br />

• Bernd Scheuerlein von der Jugendorganisation<br />

Bund Naturschutz<br />

• Christian Walch vom Jugendhaus La Vida<br />

in Wolfratshausen;<br />

• Sabine Altmann und Claudia Höfler von der<br />

Realschule der Ernst-Barlach-Schulen GmbH;<br />

• Christine Reiz vom Jugendcafe e.V.<br />

der Gemeinde Mammendorf;<br />

• Marianne Sailer von der Arbeiterwohlfahrt München;<br />

• Gertrud Plank und Daniela Dreier vom<br />

Kindertageszentrum Kinderglobus in München;<br />

• Frau Sterr vom Stadtjugendamt München; ‚<br />

• Claudia John und dem Team FSJ<br />

des Bayerischen Roten Kreuzes;<br />

• Andrea Weißer vom FSJ beim Bund der<br />

Deutschen Katholischen Jugend in Bayern,<br />

• Björn Röhrle von Tchaka, Kreisjugendring<br />

München-Stadt;<br />

• Team der Kletterhalle Heavens Gate und<br />

der IG Klettern München & Südbayern e.V.<br />

• Andreas Bedacht von der Jugendbildungsstätte<br />

Burg Schwaneck in Pullach;<br />

• Josef Birzele und dem Team der<br />

Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf;<br />

• Monika und Markus Haberle vom Jugendhaus<br />

Haslau in Frasdorf;<br />

• Käthe und Achim Müller von<br />

Pegnitzcamping in Hohenstadt;<br />

• Christian Donner und dem Team<br />

vom Naturfreundhaus Veilbronn;<br />

• Team der Kletterhalle Bernau, insbesondere Ralf Bayer<br />

• Team der Kletterhalle Rosenheim,<br />

insbesondere Bruno Vacka<br />

• Markus Wiesböck, Sport Go West, Kolbermoor<br />

• Frau Sternischer vom Gymnasium Gars am Inn;<br />

• Julia Schönthaler von der Grundschule Taufkirchen;<br />

• Frau Wittkowsiki und Herr Aschauer<br />

vom Gymnasium Bad Aibling;<br />

• dem Lehrerkollegium der Freien<br />

Waldorfschule Darmstadt;<br />

4 5<br />

Die <strong>NET</strong> Trainer/innen auf der Jahresversammlung im Januar 2009<br />

für die gute Zusammenarbeit<br />

sowie bei allen Menschen, die an unseren<br />

Veranstaltungen teilnahmen:<br />

für das Vertrauen, dass sie uns schenkten<br />

die Vorstandschaft<br />

<strong>NET</strong> sagt Danke!


Aktuelles<br />

Veranstaltungen <strong>2008</strong><br />

Vorstandsarbeit<br />

Der <strong>NET</strong> Vorstand, bestehend aus Karl Weidemann,<br />

Stefan Zölch, Angelika Klein, Johannes Bauer, Stefan<br />

Eder und Diana Haberl, kam im Jahr <strong>2008</strong> zu fünf<br />

Sitzungen zusammen. Eine wichtige Aufgabe des ‚<br />

Vorstands war es, das Konzept und das Leitbild des<br />

Vereins weiter zu entwickeln. Die Zwischenergebnisse<br />

wurden den Mitgliedern auf der Vereinsversammlung<br />

Anfang 2009 präsentiert. Ein Abschluss der Konzeptentwicklung<br />

ist für das Jahr 2010 vorgesehen.<br />

Weiterhin beschäftigte sich der Vorstand mit dem Thema<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Von der Graphikdesignerin Andrea<br />

Hölzle wurde im Auftrag des Vorstands eine Präsentationsmappe<br />

erstellt, Webdesigner Raimund Schiller glich<br />

die Internetseite optisch dem Design von Mappe und<br />

Flyer an. Darüber hinaus wurden Angebote eingeholt für<br />

eine modische „Teamweste“, die von den Trainer/innen bei<br />

Veranstaltungen getragen werden kann, um <strong>NET</strong> einheitlich<br />

zu vertreten ohne uniformiert zu wirken.<br />

Ein weiterer wichtiger Inhalt der Sitzungen war das Thema<br />

Sicherheit. Es wurde eine neue Vorgehensweise für die<br />

Veranstaltungsanmeldungen der Trainer/innen beim Verein<br />

diskutiert. Unser interner Sicherheitsbeauftragter für den<br />

Bereich Alpin (Peter Antesberger) erstellte eine Vorlage<br />

für die Materialsichtung des Kursmaterials (z.B. Gurte,<br />

Helme, Seile).<br />

Im Bereich der allgemeinen Vereinsführung organisierte<br />

der Vorstand mit Unterstützung von anderen Vereinsmitgliedern<br />

die internen Fortbildungen und die Jahresversammlung.<br />

Karl Weidemann und Stefan Zölch oblag<br />

außerdem der Bereich der Kassenführung. Johannes<br />

Bauer hat bei den Vorstandsneuwahlen im Januar 2009<br />

aus persönlichen und beruflichen Gründen nicht mehr<br />

kandidiert. Wir danken ihm herzlich für sein Engagement<br />

und die geleistete Arbeit, er bleibt uns natürlich im Verein<br />

als Trainer erhalten. Wir begrüßen als neues Mitglied im<br />

Vorstand Gabriel Schneider, Diplom Sportwissenschaftler<br />

und Fachübungsleiter der IG Klettern aus München!<br />

Fortbildungen<br />

In diesem Jahr haben folgende Mitglieder fachspezifische<br />

Fortbildungen abgeschlossen: Bine Soban und Stefan<br />

Eder, die Zusatzqualifikation Erlebnispädagogik für<br />

den Bereich Klettern sowie Ulli Dietrich, die Zusatzqualifikation<br />

Erlebnispädagogik für den Bereich Wasser<br />

beim Trägerverbund des Bayerischen Jugendrings.<br />

Interne Fortbildungen und<br />

das Thema Sicherheit bei<br />

Veranstaltungen<br />

Die Mitglieder von <strong>NET</strong> bilden sich gegenseitig aus,<br />

erweitern und ergänzen ihre fachlichen Kompetenzen<br />

bei bis zu zwei jährlichen internen Fortbildungen.<br />

An der Fortbildung „Notfallmanagement im Wildwasser“<br />

mit Agnes Scheidl und Roland Herzog (extern) als<br />

Leitungsteam im Juni <strong>2008</strong> in Königsdorf (siehe Bericht)<br />

nahmen teil: Peter Antesberger, Roland Dähne, Johannes<br />

Halbig, Stefan Eder, Diana und Max Haberl, Rosi<br />

Schnitzenbaumer, Andreas Pudil, Boris Trapp, Gabriel<br />

Schneider, Stefan Zölch und Karl Weidemann.<br />

Im Frühjahr 2009 wird von Anton Högerl eine interne<br />

Fortbildung zum Thema „Bergexerzitien“ durchgeführt<br />

und im Herbst zum Thema „mobile Seilaufbauten“<br />

(externer Referent: Dr. Bernhard Streicher)<br />

Das Thema Sicherheit steht bei unseren Veranstaltungen<br />

an oberster Stelle! Um immer mit den neuesten Entwicklungen<br />

Schritt zu halten, hat <strong>NET</strong> für die verschiedenen<br />

Handlungsfelder Sicherheitsbeauftragte benannt,<br />

die den Trainer/innen von aktuellen Ereignissen und<br />

Veränderungen berichten. Für den Bereich Alpin verfasst<br />

Peter Antesberger in regelmäßigen Abschnitten ein Sicherheitsrundschreiben,<br />

das an alle Mitglieder versandt wird.<br />

Übersicht über alle Veranstaltungen –<br />

62 Angebote mit insgesamt 950 Teilnehmer/innen<br />

Insgesamt wurden 69 Veranstaltungen beim Verein<br />

angemeldet, wovon 63 in diesem Jahr durchgeführt,<br />

zwei ins Frühjahr 2009 verschoben wurden. Drei<br />

Veranstaltungen mussten aufgrund der zu geringen<br />

Teilnehmerzahl entfallen, zwei Angebote wurden durch<br />

den Auftraggeber abgesagt. Das fortlaufende Angebot<br />

„Klettertraining mit Rehakunden der Pfennigparade<br />

München“ fand im Jahr <strong>2008</strong> insgesamt 120 Mal statt.<br />

Alle Angebote <strong>2008</strong> in der chronologischen Auflistung<br />

6 Karl Weidemann und Diana Haberl<br />

02.04.-03.04. Kletterkurs für Kinder auf der Felsberghütte im Odenwald<br />

7<br />

Leitung: Norbert Löwenguth<br />

Datum<br />

Februar<br />

Thema/Titel - Zielgruppe – Auftraggeber – Leitung<br />

11.02.-15.02. Wandern, Orientierungstour, mobile Seilaufbauten mit Azubis in Förderprojekten<br />

des Werkhof Darmstadt e.V. im Bayerischen Wald<br />

Leitung: Norbert Löwenguth<br />

28.02. Fortbildung Naturpädagogik zur Gesundheitsförderung für pädagogische Mitarbeiterinnen<br />

des Kindertageszentrum Kinderglobus im Auftrag des Stadtjugendamts München<br />

Thema: Wald 1<br />

Leitung: Christine Weidemann und Christine Steiner<br />

März<br />

01.03.-02.03 Bergwanderung mit Hüttenübernachtung für Kinder und Jugendliche der Inselhaus<br />

Kinder- und Jugendhilfe, Wolfratshausen. Grafenaschau, Hörnle, Unterammergau.<br />

Leitung: Boris Trapp<br />

08.03.-09.03. Klettern mit Menschen mit Behinderung des Bingenheim e.V. in der Fränkischen Schweiz<br />

Leitung: Norbert Löwenguth<br />

25.03.-28.03. Kletterkurs für Kinder auf der Felsberghütte im Odenwald<br />

Leitung: Norbert Löwenguth<br />

April<br />

06.04. Fortbildung Seilaufbauten für das pädagogische Personal des Vereins Spielwiese e.V., Richthof<br />

Leitung: Norbert Löwenguth<br />

Die Sicherheitsbeauftragten von <strong>NET</strong>:<br />

Peter Antesberger (Alpin), Diana Haberl (Wasser),<br />

Stefan Eder (Höhle), v.l.n.r.<br />

10.04. Fortbildung Naturpädagogik zur Gesundheitsförderung für pädagogische Mitarbeiterinnen<br />

des Kindertageszentrum Kinderglobus im Auftrag des Stadtjugendamts München<br />

Thema: Garten 2<br />

Leitung: Karl Weidemann und Christine Steiner<br />

12.04. Orientierungstour für trauernde Jugendliche, Lacrima Johanniter Unfall Hilfe,<br />

Grattenbach/Geigelsteingebiet<br />

Leitung: Angelika Klein<br />

16.04. Naturerfahrung mit allen Sinnen für Menschen mit Behinderung, Münchner VHS, Englischer Garten<br />

Leitung: Karl und Christine Weidemann<br />

24.04. Klettern und Paddeln für eine FSJ-Gruppe des Bayerischen Roten Kreuzes, Hirschbach<br />

Leitung: Karl Weidemann, Diana Haberl und Agnes Scheidl<br />

24.04. Floßbauaktion für eine FSJ-Gruppe des Bayerischen Roten Kreuzes, Kranzberger Weiher<br />

Leitung: Petra Heidegger


Veranstaltungen <strong>2008</strong> Veranstaltungen <strong>2008</strong><br />

Datum<br />

Thema/Titel - Zielgruppe – Auftraggeber – Leitung<br />

Datum<br />

Thema/Titel - Zielgruppe – Auftraggeber – Leitung<br />

Mai<br />

Juli<br />

02.05. Clearing mit Schüler/innen eines Bad Aiblinger Gymnasiums<br />

Leitung: Stefan Eder<br />

07.05. Floßbauaktion für eine FSJ-Gruppe des Bayerischen Roten Kreuzes, Kranzberger Weiher<br />

Leitung: Petra Heidegger und Britta Wörndle<br />

10.05. Orientierungstour für trauernde Jugendliche, Lacrima Johanniter Unfall Hilfe,<br />

Grattenbach/Geigelsteingebiet<br />

Leitung: Angelika Klein<br />

01.07. Bootstour mit einer FSJ-Gruppe des Bayerischen Roten Kreuzes, Isar ab Bad Tölz<br />

Leitung: Angelika Klein, Diana Haberl, Andi Pudil und Britta Wörndle<br />

01.07. Kletterkurs für Menschen mit Behinderung, Münchner VHS in der Kletterhalle Heavensgate<br />

Leitung: Karl Weidemann<br />

02.07.-05.07. Zeltlager und Floßbau mit Isarbefahrung mit der 8. Klasse der Montessorischule Peißenberg<br />

in Königsdorf<br />

Leitung: Boris Trapp<br />

13.05.-15.05. Klettern mit Jugendlichen Flüchtlingen der AWO München, Lenggries/Brauneck<br />

Leitung: Ulli Dietrich<br />

16.05.-18.05. Zeltlager und Floßbau mit Befahrung der Isar für Kinder und Jugendliche der Wohngruppe<br />

Geretsried der Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe Wolfratshausen, Königsdorf<br />

Leitung: Boris Trapp<br />

23.05.-25.05. Klettern für Menschen mit Behinderung, Richthof im Odenwald<br />

Leitung: Karl Weidemann und Norbert Löwenguth<br />

24.05. Höhlentour mit Jugendlichen der Diakonie Rosenheim, Flexible Jugendhilfe, Laubenstein<br />

Leitung: Stefan Eder und Sabine Reithmeier<br />

25.05. Floßbau mit Kindern und Jugendlichen der Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe<br />

aus Wolfratshausen, Isar/Königsdorf<br />

Leitung: Boris Trapp<br />

26.05.-30.05. Klettern für Menschen mit Behinderung mit dem Bingenheim e.V., Odenwald<br />

Leitung: Norbert Löwenguth<br />

Juni<br />

03.06. Kooperative Spiele für behinderte Schüler/innen der Ernst-Barlach-Schule, Bad Tölz,<br />

Leitung: Karl Weidemann und Max Haberl<br />

06.06.-08.06. Klettern für Menschen mit Behinderung der Lebenshilfe OV Dresden in Oderwitz<br />

(Oberlausitz/Sachsen)<br />

Leitung: Roland Dähne<br />

12.06. Fortbildung Naturpädagogik zur Gesundheitsförderung für pädagogische Mitarbeiterinnen<br />

des Kindertageszentrum Kinderglobus im Auftrag des Stadtjugendamts München<br />

Thema: Umgebung 2<br />

Leitung: Ulli Dietrich und Christine Steiner<br />

14.06.-15.06. Bootstour mit Kindern und Jugendlichen des Kinderheims Inselhaus der Inselhaus<br />

Kinder- und Jugendhilfe Wolfratshausen, Isar/Königsdorf<br />

Leitung: Boris Trapp<br />

17.06. Bootstour mit einer FSJ-Gruppe des Bayerischen Roten Kreuzes, Isar ab Lenggries<br />

Leitung: Diana Haberl und Karl Weidemann<br />

21.06. Klettern mit schwer vermittelbaren Jugendlichen der ÜSA Beratungsstelle, Oberwössen<br />

Leitung: Angelika Klein<br />

22.06.-06.07. Erlebnispädagogische Freizeit an und auf der Isar für Menschen mit Behinderung<br />

der Lebensgemeinschaft Heydenmühle<br />

Leitung: Norbert Löwenguth und Andreas Pudil<br />

24.06. Bootstour mit einer FSJ-Gruppe des Bayerischen Roten Kreuzes, Isar ab Bad Tölz<br />

Leitung: Boris Trapp, Diana Haberl und Karl Weidemann<br />

23.06.-27.06. Klettern und Abseilen mit einer FSJ-Gruppe des Bayerischen Roten Kreuzes, Grainau<br />

Leitung: Peter Antesberger und Angelika Klein<br />

28.06. Klettern mit Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten in der Sächsischen Schweiz<br />

Leitung: Roland Dähne<br />

03.07. Fortbildung Naturpädagogik zur Gesundheitsförderung für pädagogische Mitarbeiterinnen<br />

des Kindertageszentrum Kinderglobus im Auftrag des Stadtjugendamts München<br />

Thema: Wasser 1<br />

Leitung: Karl Weidemann und Ulli Dietrich<br />

11.07. Seminar zur Gewaltprävention mit Hauptschülern, Jugendhaus LA VIDA, Wolfratshausen<br />

Leitung: Stefan Eder<br />

14.07.-19.07. Erlebnispädagogische Freizeit für Menschen mit Behinderung der Diakonie Mannheim,<br />

Isar/Königsdorf<br />

Leitung: Norbert Löwenguth<br />

15.07. Floßbauaktion mit einer FSJ-Gruppe des Bayerischen Roten Kreuzes, Haarsee<br />

Leitung: Petra Heidegger und Silvia Korn<br />

19.07. Bergwanderung und mobile Seilaufbauten mit trauernden Jugendlichen,<br />

Lacrima Johanniter Unfall Hilfe, Grattenbach/Geigelsteingebiet<br />

Leitung: Angelika Klein<br />

24.07. Erlebnispädagogische Fortbildung „Seilbrückenbau“ inklusive Orientierungs- und<br />

Wahrnehmungswanderung für Mitarbeiter/innen in sozialen Einrichtungen, Ertlhof Rimsting<br />

Leitung: Angelika Klein und Peter Antesberger<br />

27.07. Floßbau mit Kindern der Heilpädagogischen Tagesstätte der Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe<br />

Wolfratshausen, Isar/Königsdorf<br />

Leitung: Boris Trapp<br />

31.07. Fortbildung Naturpädagogik zur Gesundheitsförderung für pädagogische Mitarbeiterinnen<br />

des Kindertageszentrum Kinderglobus im Auftrag des Stadtjugendamts München<br />

Thema: Wiese 1<br />

Leitung: Karl und Christine Weidemann<br />

8 9<br />

August<br />

07.08.-10.08. Bootsfreizeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen des Kaleidoskop (Betreutes Wohnen)<br />

der Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe Wolfratshausen, Lofer<br />

Leitung: Boris Trapp<br />

09.08.-16.08. Erlebnispädagogische Freizeit „Naturerlebnis Frankenjura“ für Menschen mit Behinderung<br />

der Lebenshilfe Dresden, Hohenstadt in der Fränkischen Schweiz<br />

Leitung: Karl Weidemann und Diana Haberl<br />

10.08. Höhlentour mit Jugendlichen des Jugendcafe e.V., Mammendorf, Laubenstein<br />

Leitung: Stefan Eder und Sabine Reithmeier<br />

18.08.-22.08. Internationale Begegnung mit Höhlentour und Klettern für Azubis in Förderprojekten<br />

des Werkhof Darmstadt e.V. in der Fränkischen Schweiz<br />

Leitung: Norbert Löwenguth<br />

31.08.-05.09. Boots- und Höhlentour und Klettern mit Schüler/innen der Walddorfschule Darmstadt, Kochel<br />

Leitung: Norbert Löwenguth


Veranstaltungen <strong>2008</strong> Veranstaltungen <strong>2008</strong><br />

Datum<br />

Thema/Titel - Zielgruppe – Auftraggeber – Leitung<br />

Datum<br />

Thema/Titel - Zielgruppe – Auftraggeber – Leitung<br />

September<br />

03.09.-05.09. Bootstour mit Jugendlichen Flüchtlingen der AWO München in Königsdorf<br />

Leitung: Ulli Dietrich<br />

07.09.-11.09. Erlebnispädagogische Freizeit mit Bootstour, Höhlenbefahrung und Klettern mit Azubis<br />

in Förderprojekten des Werkhof e.V., Darmstadt in der Fränkischen Schweiz<br />

Leitung: Norbert Löwenguth<br />

29.09.-02.10. Kooperative Spiele und Klettern für Schüler/innen mit körperlichen Behinderungen<br />

der Landesschule für Körperbehinderte in Weilheim<br />

Leitung: Ulli Dietrich<br />

30.09.-03.10. Bergexerzitien für die Mitarbeiter/innen sozialer Einrichtungen<br />

im Gebiet Wilder Kaiser, Österreich<br />

Leitung: Anton Högerl, Karl Weidemann und Rosi Schnitzenbaumer<br />

Oktober<br />

11.10. Seilbrückenbegehung für trauernde Jugendliche, Lacrima Johanniter Unfall Hilfe,<br />

Grattenbach/Geigelsteingebiet<br />

Leitung: Angelika Klein<br />

23.10. Fortbildung Naturpädagogik zur Gesundheitsförderung für pädagogische Mitarbeiterinnen<br />

des Kindertageszentrum Kinderglobus im Auftrag des Stadtjugendamts München<br />

Thema: Wiese 2<br />

Leitung: Karl und Christine Weidemann<br />

30.10. Klettern mit Zivildienstleistenden der Stiftung Pfennigparade in Bad Tölz<br />

Leitung: Peter Antesberger und Angelika Klein<br />

November<br />

06.11. Fortbildung Naturpädagogik zur Gesundheitsförderung für pädagogische Mitarbeiterinnen<br />

des Kindertageszentrum Kinderglobus im Auftrag des Stadtjugendamts München<br />

Thema: Wasser 2<br />

Leitung: Karl Weidemann und Ulli Dietrich<br />

11.12. Kletterkurs für Menschen mit Behinderung, Münchner VHS in der Kletterhalle Heavensgate<br />

Leitung: Karl Weidemann und Timo Jakob<br />

Verschoben<br />

auf 2009<br />

Fortlaufend<br />

Fortbildung Naturpädagogik zur Gesundheitsförderung für pädagogische Mitarbeiterinnen<br />

des Kindertageszentrum Kinderglobus im Auftrag des Stadtjugendamts München<br />

Thema: Wald 2 und Abschlußveranstaltung<br />

Leitung: Karl und Christine Weidemann, Ulli Dietrich und Christine Steiner<br />

Klettertrainings für Menschen mit Behinderungen für Bewohner/innen der Einrichtungen<br />

der Pfennigparade GmbH in München mit 120 Einheiten im Jahr <strong>2008</strong><br />

Leitung: Stefan Zölch, Johannes Bauer, Max Haberl, Gabriel Schneider,<br />

Karl Weidemann und Timo Jakob<br />

<strong>NET</strong> bringt Menschen zusammen<br />

Fortbildung Naturpädagogik<br />

Thema „Umgebung“<br />

13.11.-17.11. Erlebnispädagogische Freizeit mit Klettern für Menschen mit Behinderung<br />

der Diakonie Mannheim im Odenwald<br />

Leitung: Norbert Löwenguth<br />

10 11<br />

25.11.-26.11. Notfalltraining für eine FSJ-Gruppe des Bayerischen Roten Kreuzes in Magnetsried<br />

Leitung: Roland Ampenberger<br />

29.11. Kooperationsspiele und Lagerbau für trauernde Jugendliche,<br />

Lacrima Johanniter Unfall Hilfe, Grattenbach/Geigelsteingebiet<br />

Leitung: Angelika Klein<br />

Dezember<br />

Sprung ins kühle Nass<br />

13.12. Schneeschuhtour für trauernde Jugendliche, Lacrima<br />

Johanniter Unfall Hilfe, Grattenbach/Geigelsteingebiet<br />

Leitung: Angelika Klein<br />

27.12.-03.01. „Silvester im Schnee“, erlebnispädagogische Winterfreizeit<br />

für Menschen mit Behinderung der Lebenshilfe Dresden<br />

im Fichtelgebirge<br />

Leitung: Karl und Christine Weidemann<br />

27.12.-30.12. Orientierungstour mit Menschen mit Behinderung<br />

der Lebensgemeinschaft Heydenmühleund des Bingenheim<br />

e.V. im Odenwald<br />

Leitung: Norbert Löwenguth<br />

Zwei,<br />

die sich gut verstehen


Veranstaltungen <strong>2008</strong><br />

Berichte von Veranstaltungen<br />

Statistik – Arbeitsschwerpunkte <strong>2008</strong><br />

In diesen Bereichen war <strong>NET</strong> e.V. im Jahr <strong>2008</strong> tätig.<br />

Die Zahlen stehen jeweils für die Anzahl der Veranstaltungen (insgesamt 62).<br />

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Programme<br />

Reha/<br />

Jugendhilfe<br />

Freizeiten<br />

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für Behinderte Gesundheitsförderung<br />

Bildungsangebote Programme Fortbildungen Reha/ Klassenfahrten/Projekttage Jugendhilfe AusbildungsförderungFreizeiten<br />

Sonstige<br />

für Behinderte Gesundheitsförderung<br />

Bildungsangebote<br />

Fortbildungen Klassenfahrten/Projekttage<br />

Statistik – Angebotsbausteine <strong>2008</strong><br />

Ausbildungsförderung<br />

Aus folgenden Bausteinen setzten sich unsere Veranstaltungen im vergangenen Jahr zusammen.<br />

Die Zahlen stehen jeweils für die Anzahl der Veranstaltungen (insgesamt 62).<br />

Sonstige<br />

Klettertraining mit Rehakunden<br />

der Pfennigparade München<br />

Seit dem Jahr 2005 nehmen Rehakunden aus unserem<br />

Wohnbereich an von <strong>NET</strong> e.V. durchgeführten Klettereinheiten<br />

teil. Für die meisten war dies der erste Kontakt mit<br />

diesem Erlebnissport und neben einigen Teilnehmer/innen,<br />

die eher gelegentlich Termine wahrnehmen, hat sich eine<br />

feste Teilnehmer/innengruppe von vier Kletterbegeisterten<br />

gebildet, die im Schnitt alle zwei Wochen je eine Einheit<br />

absolvieren.<br />

Die Kooperation mit <strong>NET</strong> e.V. ist für uns in vielerlei Hinsicht<br />

von großer Bedeutung. Hier haben wir die Möglichkeit eine<br />

Freizeitaktivität anbieten zu können durch einen externen<br />

Kooperationspartner in einer öffentlichen Kletterhalle als<br />

Erlebnis- und Begegnungsraum. Vertrauensbildend stehen<br />

die Klettertrainer/innen als konstante Bezugspersonen<br />

zu vereinbarten Terminen für die Teilnehmer/innen zur<br />

Verfügung und bringen alle wichtigen Kenntnisse und<br />

Voraussetzungen für die erlebnispädagogische Arbeit<br />

für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen mit,<br />

so dass schnell ein direkter Kontakt zwischen Klettertrainer/in<br />

und Teilnehmer/in entsteht.<br />

Der Klettersport hat Herausforderungscharakter und<br />

bietet zahlreiche Möglichkeiten sich neu zu erleben und<br />

neue Kompetenzen zu erwerben bzw. bestehende zu<br />

verbessern.<br />

Ganz entscheidend hierbei ist das hohe Maß an Vertrauen<br />

welches die Teilnehmer/innen zu den Klettertrainer/innen<br />

aufbauen.<br />

Wir haben über die Jahre zahlreiche Fortschritte und<br />

Erfolge bei unseren Teilnehmer/innen beobachten können,<br />

dazu zählen u.a.:<br />

Nutzung weiter führender Angebote und Knüpfung<br />

neuer sozialer Kontakte:<br />

Die Rehakunden nehmen an weiterführenden Angeboten<br />

von <strong>NET</strong> e.V. teil wie z.B. an einer erlebnispädagogischen<br />

Urlaubswoche oder an einem Kletterwochenende für<br />

Gruppen. Dort lernen sie sich untereinander besser<br />

kennen, knüpfen neue Kontakte und übernehmen<br />

innerhalb der Gruppe soziale Verantwortung.<br />

Durch eine teilnehmerbezogene Dokumentation werden<br />

die Ergebnisse des Kletterns gesichert und können gut<br />

mit der Förderplanung im Wohnbereich abgestimmt<br />

werden, so dass Gelerntes auch auf andere Bereiche der<br />

alltäglichen Lebensförderung übertragen werden kann.<br />

Wir wünschen uns weiterhin eine so spannende,<br />

professionelle und möglichst lang anhaltende Kooperation<br />

mit <strong>NET</strong> e.V. und möchten uns bei allen Trainer/innen für<br />

ihr hohes persönliches Engagement herzlich bedanken.<br />

Macht weiter so!<br />

Andreas Würth<br />

Wohnbereichsleitung<br />

Pfennigparade<br />

Stationäre Wohngruppen GmbH<br />

www.pfennigparade.de<br />

Lesen Sie hierzu auch die Interviews mit den<br />

Teilnehmern am Klettertraining auf Seite 24<br />

<br />

Verbesserung der Orientierung<br />

12<br />

<br />

<br />

und Selbstorganisation:<br />

<br />

Die Rehakunden erledigen die Terminvereinbarung in<br />

13<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Verkehrsmitteln oder unter Nutzung eines Taxis<br />

Eigenregie und suchen die Kletterhalle mit öffentlichen<br />

<br />

<br />

<br />

mittlerweile selbstständig auf.<br />

<br />

<br />

Körperliche Ausdauerfähigkeit und Auslastung:<br />

Die Rehakunden wirken ausgeglichener, haben eine<br />

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<br />

bessere Fitness und können ihre Beweglichkeit bzw.<br />

<br />

<br />

Koordination verbessern. Persönliche Grenzerfahrungen<br />

können durch die verschieden schwierigen Kletterrouten<br />

<br />

<br />

verschoben werden und fördern ein realistischeres<br />

Selbstbewusstsein.<br />

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<br />

Bergwandern<br />

Bergwandern<br />

Klettern<br />

Klettern<br />

Spielaufgaben/<br />

Wasser<br />

Kooperationsaufgaben Spielaufgaben/ Höhle<br />

Kooperationsaufgaben<br />

Wasser<br />

Höhle<br />

Naturpädagogik<br />

Sonstige<br />

Naturpädagogik Verschiedene BausteineSonstige<br />

Verschiedene z.B. Klettern und Bausteine Höhle<br />

z.B. Klettern und Höhle<br />

<strong>NET</strong> Trainer Stefan in der Pause<br />

mit Dominik und Constantin


Berichte von Veranstaltungen<br />

Berichte von Veranstaltungen<br />

Den Notfall beherrschen!<br />

Interne Fortbildung – Notfallmanagement<br />

im Wildwasser, 14./15. Juni <strong>2008</strong><br />

Ein Grundsatz von <strong>NET</strong> ist, alle Trainer/innen des Vereins<br />

auf einem sehr hohen fachlichen Niveau zu halten. Ein<br />

wichtiger Aspekt der Fachlichkeit von Erlebnispädagogen/<br />

innen ist ihre Fähigkeit mit dem Risiko um zu gehen und<br />

in Notsituationen schnell, sicher und richtig zu handeln.<br />

<strong>NET</strong> organisiert jährlich Fortbildungen zu Themen des<br />

Notfallmanagements in denen das aktuelle Notfallkonzept<br />

des Vereins überprüft wird, und die Trainer/innen in der<br />

Umsetzung geschult werden. Die Fortbildungen dienen<br />

auch dazu, Erkenntnisse aus der Praxis auszutauschen<br />

und die Fähigkeiten der Trainer/innen fachübergreifend<br />

weiterzuentwickeln. Nach Fortbildungen in den<br />

Bereichen Erste Hilfe Outdoor, Höhle und Klettern<br />

stand dieses Jahr nun das Arbeitsfeld Wasser<br />

auf dem Programm.<br />

Die 11 Teilnehmer/innen des Sicherheitstrainings trafen<br />

sich im Juni <strong>2008</strong> zu der zweitägigen Fortbildung auf<br />

dem Gelände der Jugendbildungsstätte Königsdorf.<br />

Die Jugendbildungsstätte liegt in der Nähe der Isar,<br />

dem Fluss auf dem der praktische Teil der Fortbildung<br />

durchgeführt wurde. Für die anstehenden Themen<br />

konnten Agnes Scheidl (VDKS Kanu-Lehrerin, Mitglied<br />

des Lehrteams der Zusatzqualifikation Erlebnispädagogik)<br />

und Roland Herzog (Rettungsassistent und ebenfalls<br />

Mitglied des Lehrteams) als Leitung gewonnen werden.<br />

Am ersten Tag der Fortbildung wurde das Sicherheitskonzept<br />

von <strong>NET</strong> bearbeitet. Den fachfremden Trainer/<br />

innen wurde die Umsetzung des Konzepts im Bereich<br />

Wasser vermittelt. Der Nachmittag blieb für praktische<br />

Übungen. Hier stand Retten und Bergen auf dem Lehrplan.<br />

Wie setze ich den Wurfsacke ein, wie rette ich gekenterte<br />

Mannschaften aus schnell fließendem Gewässer,<br />

wie berge ich davon schwimmendes Material<br />

In einem zweiten Theorieteil lag das Hauptaugenmerk<br />

auf der Wahrnehmung von objektiven und subjektiven<br />

Risiken und den Möglichkeiten diese zu minimieren. Leitfragen<br />

waren, was vermittelt uns und unseren Teilnehmer/<br />

innen Sicherheit und was verunsichert uns.<br />

Der zweite Tag stand unter dem Motto Notfallszenarien.<br />

Ziel des Tages war, anhand komplexer Notfallsituationen<br />

das systematische Notfallmanagement zu üben und<br />

die Kenntnisse der Ersten Hilfe (Rettungskette, Notruf,<br />

lebensrettende Sofortmaßnahmen und weiterführende<br />

Erste Hilfe Maßnahmen) auf den neuesten<br />

Stand zu bringen<br />

Nach einem kurzen Input zur sicheren Tourenplanung<br />

wurde es an der Isar wieder praktisch (und nass).<br />

Unter realistischen Bedingungen galt es, die von den<br />

Referenten/innen vorgegeben Szenarien zu beherrschen.<br />

Die gestellten Aufgaben entsprachen dem Arbeitsfeld<br />

von <strong>NET</strong>. Die Notfälle, die durchgespielt wurden, stellten<br />

an die Teilnehmer/innen hohe Anforderungen. Mehrere<br />

schwer und leicht Verletzte mussten versorgt werden.<br />

Die Rettungsdienste mussten zu den Verletzten<br />

gelotst werden.<br />

Neben den notwendigen Ersten Hilfe Maßnahmen, war<br />

die psychische Betreuung von traumatisierten Personen<br />

bzw. Gruppen in der akuten Krisensituation sowie die<br />

Nachbetreuung ein wichtiger Aspekt der Übungen.<br />

Die Rückmeldung der teilnehmenden Trainer/innen<br />

war durchwegs positiv. Die Anforderungen<br />

entsprachen unserem Tätigkeitsfeld und hatten einen<br />

hohen praktischen Nutzen. Nur durch das regelmäßige<br />

Üben von fiktiven Notfällen ist es möglich auch in einem<br />

realen Fall handlungsfähig zu bleiben und den Notfall<br />

zu beherrschen.<br />

Max Haberl<br />

14<br />

FREIWILLIGKEIT wird<br />

groß geschrieben<br />

am Beispiel der Arbeit mit der Outdoorgruppe<br />

von Lacrima, München<br />

Dann fuhren wir los in Richtung Berge um den Tag<br />

ist, wieder in sicherere Bahnen.<br />

15<br />

Praktische Übungen – Wurfsackrettung<br />

Glücklich da nur leicht verletzt!<br />

„Die Teilnahme an den einzelnen Aktivitäten erfolgt<br />

freiwillig und selbstbestimmt“, .steht als methodischer<br />

Baustein in unserem Konzept. Bei scheinbar „gefährlichen“<br />

Aktionen wie Klettern oder Abseilen scheint die Evidenz<br />

der Freiwilligkeit eine eingängige und leicht nachvollziehbare<br />

Voraussetzung. Wie wichtig das Prinzip Freiwilligkeit/<br />

Selbstbestimmung auch bei objektiv einfachen Übungen<br />

ist, soll der folgende Bericht zeigen:<br />

vorne: Ersthelfer beim Einsatz<br />

hinten: Betreuung der unverletzten<br />

Teilnehmer/innen<br />

Die Outdoorgruppe von Lacrima trifft sich einmal im<br />

Monat, um durch Bewegung und Erlebnisse in der<br />

Natur Trauer begreifbar und bearbeitbar zu machen.<br />

Der Trauer aktiv begegnen heißt das Motto und in der<br />

Tat ist es so, dass durch die Aktion auch psychisch<br />

etwas in Bewegung kommt.<br />

Es handelt sich um eine offene Gruppe, d.h. ab und zu<br />

kommen neue Jugendliche zu dem bereits bestehenden<br />

Stamm an Teilnehmern hinzu. Meist kommen die Jungs<br />

und Mädchen aus freien Stücken, haben evtl. den<br />

eintägigen Schnupperkurs besucht und Gefallen an dem<br />

Angebot gefunden. Sie sind grundsätzlich motiviert und<br />

kommen gerne. Auch wenn es natürlich dennoch schwer<br />

fällt, sich mit dem Gefühl der Trauer und allem was dazu<br />

gehört zu konfrontieren.<br />

Andere, so auch im Falle von Daniel*), kommen weil die<br />

Eltern denken, dass es gut für ihr Kind wäre, eine solche<br />

Gruppe zu besuchen. Sie selbst würden dies jedoch nicht<br />

wählen, würden sich lieber abkapseln und hinter ihrem PC<br />

verkriechen. So saß Daniel auch sehr verschlossen und<br />

abwehrend mit uns am Tisch und dachte sich vermutlich<br />

seinen Teil, als wir anderen den Samstag im November<br />

mit unserem Kerzenritual begannen. Um uns zu vergegenwärtigen,<br />

warum wir uns treffen, ist jeder Teilnehmer<br />

eingeladen, eine Kerze für denjenigen zu entzünden, um<br />

den er trauert und dies auch zu verbalisieren. Manchmal<br />

dauert es lange, bis einem die Worte über die Lippen<br />

kommen, manchmal geht es auch gar nicht. An diesem<br />

Samstag hatten alle ihre Kerze entzündet, nur Daniel<br />

saß noch vor seinem nicht brennenden Teelicht und<br />

sagte dann, er möge das nicht machen. Ganz gelassen<br />

erwiderte ich, dass das okay sei, wie es generell okay<br />

sei bei uns, etwas mal nicht mit zu machen und ein<br />

Gespür dafür zu entwickeln, was einem gut tun<br />

würde und was nicht.<br />

mit Kooperationsübungen und Lagerbau sowie einem<br />

Lagerfeuer zu begehen. Daniel machte die ersten<br />

Kooperationsübungen aktiv mit, um sich bei einer<br />

komplexeren Übung wieder auszuklinken. Gedanklich<br />

war er jedoch voll dabei und lieferte letztendlich den<br />

entscheidenden Hinweis zur Lösung des Problems.<br />

Auch da gibt es kein „entweder zu machst mit, oder<br />

du lässt es!“, sondern die Idee wurde aufgegriffen und<br />

gebührend gewürdigt. So war Daniel wieder mit im Boot!<br />

Trotz Höhenangst ganz hinauf<br />

Jetzt ging es an den Bau eines Lagers, das groß genug<br />

für alle 9 Teilnehmer war. Noch bei der Suche nach einem<br />

geeigneten Platz für das Lager wurde uns klar, dass die<br />

Zeit für ein zusätzliches Lagerfeuer recht knapp bemessen<br />

war. Sollten wir eines von beiden Vorhaben opfern Die<br />

Gruppe entschied kurzer Hand, sich aufzuteilen. Vier<br />

wollten sich ums Lagerfeuer kümmern, während die<br />

anderen 5 aus herumliegenden Ästen einen Unterschlupf<br />

bauten. Daniel, der zunächst wieder nur am Rande saß,<br />

kam zur Entscheidungsfindung dazu, entschied sich für<br />

die Lagerfeuergruppe und spitzte aus eigenem Antrieb<br />

für alle Anwesenden Stöcke, auf die wir die mitgebrachten<br />

Würstel aufspießen konnten.<br />

Im abschließenden Reflexionsgespräch betonte Martin*)<br />

wie toll er es fand, dass wir jetzt doch beides gemacht<br />

haben, quasi 2 Ergebnisse hätten und dass auch wirklich<br />

jeder die Wahl gehabt hätte das zu tun, was ihm lieber<br />

war oder was er besser könne. So hätte jeder dazu<br />

beigetragen, dass etwas Tolles entstehen konnte….<br />

Während wir Trainer/innen in anderen erlebnispädagogischen<br />

Settings das Selbstvertrauen der Teilnehmer<br />

mehr heraus zu locken versuchen, evtl. zu mehr Mut<br />

anspornen und viel Motivationsarbeit leisten, merke ich<br />

in der Arbeit mit den trauernden Jugendlichen, dass hier<br />

das Prinzip der Selbstbestimmung noch viel früher greifen<br />

muss. Vielleicht so denke ich, ist ihre Situation am ehesten<br />

mit einem Missbrauchserlebnis zu vergleichen: Sie wurden<br />

nicht gefragt! Über ihren Kopf hinweg wurde „bestimmt“,<br />

dass ein für sie wichtiger Mensch jetzt nicht mehr unter<br />

ihnen weilt. Gefühle der Ohnmacht, des hilflos Ausgeliefertseins<br />

machen sich breit. Von äußerster Wichtigkeit ist<br />

es für diese Jugendliche zu spüren, dass sie sehr wohl etwas<br />

bestimmen können, dass sie gefragt werden und ihre<br />

Entscheidung auch voll und ganz akzeptiert wird. Das gibt<br />

Halt und lenkt die Welt, die völlig aus den Fugen geraten<br />

Daniel war übrigens beim nächsten Treffen wieder mit<br />

von der Partie und es war schön zu sehen, wie er ganz<br />

gelöst, ja fast selig mit seinen Schneeschuhen im<br />

Schnee eingebuddelt da saß…<br />

*) die Namen der Teilnehmer wurden von der Autorin geändert<br />

Angelika Klein<br />

Spuren hinterlassen – ein wichtiges Thema<br />

für die betroffenen Jugendlichen


Berichte von Veranstaltungen<br />

Berichte von Veranstaltungen<br />

Zwei Dresdner Veranstaltungen<br />

Klettern trifft ADS –<br />

Ein Klettertag für Kinder mit<br />

Entwicklungsauffälligkeiten<br />

Mit der Sächsischen Schweiz liegt vor den Toren<br />

Dresdens eine abenteuerliche Landschaft, die Bewegung<br />

geradezu herausfordert. Dies trifft in besonderem Maße<br />

auf Kinder zu. So eignet sie sich natürlich hervorragend<br />

als ein Raum, um aktiv zu sein, für solche Kinder, die<br />

wegen unterschiedlicher Auffälligkeiten in ihrer Entwicklung<br />

in therapeutischer Behandlung sind. In Zusammenarbeit<br />

mit der Praxis für Ergotherapie Marsen/Helm in Dresden-<br />

Johannstadt fand nun schon zum zweiten Mal<br />

ein Klettertag statt.<br />

Wir trafen uns im Bielatal – einem Gebiet mit vielen<br />

kleinen beieinander stehenden Felsen und damit ideal<br />

für Kinder. Wenige Minuten Fußweg reichten aus, um uns<br />

bis zu unserem Fels zu führen. Hier sollte das Abenteuer<br />

beginnen und hier begannen auch für einige bereits<br />

die ersten Herausforderungen: Zuhören, Regeln kennen<br />

lernen und sich selbst dabei zurückhalten. Glücklicherweise<br />

durfte dann jeder gleich mal aktiv werden und<br />

seinen Klettergurt anziehen.<br />

Das Klettern im Elbsandsteingebirge wird von jeher nur<br />

an Gipfeln betrieben, die anders gar nicht zu erreichen<br />

sind. So konnte auch jeder Teilnehmer an diesem Tag<br />

seinen eigenen Erfolg erleben und sein Gipfelglück<br />

genießen, als er oben auf dem Felsen saß. Für alle war<br />

das ein ganz besonderer Moment. Dieses Erlebnis, ein<br />

Ziel zu erreichen, etwas zu schaffen, was man sich<br />

vorgenommen hat, ist für so manche der teilnehmenden<br />

Kinder keine Selbstverständlichkeit im Alltag. Daneben<br />

wirkt sich aber auch der Umstand des Gipfelerlebnisses<br />

auf eine weitere Weise als positiv aus. Der Platz über den<br />

Baumwipfeln erlegt ganz natürlich andere Regeln auf, die<br />

Wartezeit auf die anderen ist unumstößlich, das Verbot,<br />

Knoten oder Karabiner anzufassen, erklärt sich von selbst.<br />

Um andere schließlich jedoch wieder den sicheren Waldboden<br />

unter den Füßen spüren zu können, hatte jeder<br />

noch einige Überwindung aufzubringen, als es darum<br />

ging, den Gipfel wieder zu verlassen.<br />

Nach 7 Stunden konnten die Eltern ihre geschafften<br />

Kinder wieder in Empfang nehmen.<br />

Klettern mit Menschen mit<br />

Behinderung in der Lausitz<br />

Eine ganz anders geartete Veranstaltung fand im Juni<br />

in der Lausitz statt, obgleich es ebenfalls um Klettern<br />

ging. Eine Gruppe behinderter Menschen der Lebenshilfe<br />

Dresden verbrachte ein Wochenende am Oderwitze<br />

Spitzberg unweit der tschechischen Grenze. Dieser Felsen<br />

bietet für Anfänger ideale Voraussetzungen. Eine besondere<br />

Herausforderung für das Leitungsteam war in diesem<br />

Falle die Bandbreite der Fähigkeiten und der bereits<br />

vorhandenen Erfahrung bezüglich des Kletterns, welche<br />

die Teilnehmer mitbrachten. Die Zaghaft-Zögerlichen<br />

erhielten ebenso ihren Raum zum Ausprobieren wie<br />

die Sportlich-Ehrgeizigen. Doch die Voraussetzungen<br />

am Spitzberg sind dafür wie geschaffen.<br />

Roland Dähne<br />

Gemeinsam den Gipfel genießen<br />

Es bleibt wild – wieder einmal<br />

Wildwasser mit dem Kaleidoskop<br />

Im August <strong>2008</strong> fand bereits zum wiederholten Mal<br />

eine erlebnispädagogische Fahrt mit 6 Jugendlichen /<br />

jungen Erwachsenen der Abteilung Kaleidoskop der<br />

Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe an die Saalach<br />

in Österreich statt.<br />

Erfreulich ist dies für mich nicht nur, da hier die<br />

erlebnispädagogischen Projekte im Bereich Wildwasser<br />

einen festen Platz in der Jahresplanung einer Jugendhilfeeinrichtung<br />

(hier: flexible Betreuung junger Menschen)<br />

gefunden haben, sondern auch, da es sich in diesem Fall<br />

um die Fortsetzung einer mehrjährigen, von mir sehr<br />

geschätzten Zusammenarbeit handelt.<br />

Im Rahmen des Nachtreffens zu dieser Veranstaltung<br />

wurde mit den Jugendlichen auch sehr offen die Frage<br />

nach deren Stellenwert im Verhältnis zu Aufwand und<br />

Herausforderung diskutiert – hieraus entstand die Idee,<br />

durch einen Artikel der Teilnehmer/innen im Newsletter<br />

der Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe der durchgängig<br />

positiven Resonanz – und damit auch der Sinnhaftigkeit<br />

dieser Projekte – Ausdruck zu verleihen. Freundlicherweise<br />

wurde uns dieser Artikel (Hauptautorin: Lara<br />

Niedermeier) für unseren <strong>Jahresbericht</strong> zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Anmerkung: die Planung für neue Herausforderungen<br />

im Wildwasser 2009 steht!<br />

Boris Trapp<br />

Wildwasser Ade!<br />

5 Jugendliche des Kaleidoskop kamen samt Betreuern<br />

in den Genuss 4 Tage lang auf einem Campingplatz<br />

in Lofer (Österreich) erste Kontakte mit dem<br />

Wildwasser aufzunehmen.<br />

Nach einem deftigen Frühstück brechen wir am 07.08.<strong>2008</strong><br />

zu einer 4 tägigen Reise auf, in der wir durch Sicherheitsübungen<br />

Vertrauen zueinander finden. Später lernen wir<br />

durch das Steuern eines Wildwasserbootes dem Kontakt<br />

mit der reißenden Saalach zwar mit Respekt, aber auch<br />

mit Wagemut gegenüberzutreten. Trotz einiger Stürze<br />

in das kalte Wasser hat es der Erlebnispädagoge<br />

Boris geschafft uns klarzumachen, dass man auch in<br />

gefährlichen Situationen im Wasser Ruhe bewahren muss.<br />

Insgesamt gesehen war es eine sehr<br />

gelungene Erlebnisfahrt.<br />

Hier die Meinungen einiger Teilnehmer:<br />

Eva: Am meisten freute mich das gelungene<br />

Miteinander und das Fließen mit dem Wasser.<br />

David V.: Mir gefällt am besten dieser besondere<br />

Kick, der einen aus dem Alltagstrott herauslockt.<br />

Kathrin: Das Gefühl einer Gruppe zugehörig zu sein und<br />

dabei gemeinsam an individuelle Grenzen zu stoßen und<br />

diese zu überwinden macht für mich das „ Wildwasserfahren“<br />

aus.<br />

Sandra: Wer nichts wagt, der gewinnt nichts.<br />

Lara: Es geht doch nichts über einen gesunden Teamgeist!<br />

David E: Wir waren eine gute Gruppe, in der jeder<br />

seinen eigenen Beitrag zu der positiven Stimmung<br />

eingebracht hat.<br />

Floßbau mit unbegleiteten<br />

minderjährigen Flüchtlingen<br />

Im September waren wir drei Tage zum Floßbau<br />

in der Jugendsiedlung Hochland.<br />

Wir – ein Team aus 4 Sozialpädagoginnen aus dem<br />

Schlau-Projekt, Net e.V. und der AWO, ein Übersetzer<br />

und – unsere Kinder. Die Gruppe mit 16 jugendlichen<br />

Jungs, minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge aus<br />

arabischen und afrikanischen Ländern sind alle<br />

frühestens letzten Januar – oder später– nach<br />

Deutschland gekommen.<br />

Die Jugendlichen und wir trafen uns in der Baierbrunner<br />

Straße. Von den eingeladenen 18 Teilnehmern waren nur<br />

vier wach und zum vereinbarten Zeitpunkt da. Für kurze<br />

Zeit war nicht klar, ob wir das Projekt überhaupt – und<br />

wenn ja, mit wem durchführen könnten. Währenddessen<br />

kam auch die Nachricht, dass das beim türkischen Bäcker<br />

bestellte Brot nicht geliefert werden würde – und die<br />

Helferin für unsere Kinder war kurzfristig verhindert.<br />

16 17<br />

Klettern am Oderwitzer Spitzberg<br />

Abseilen im Doppelpack<br />

Ob das gut geht<br />

Verdiente Pause am Flußufer


Berichte von Veranstaltungen<br />

Berichte von Veranstaltungen<br />

Wir hatten damit gerechnet, dass nicht alle Jugendlichen<br />

kommen können würden und uns in der Planung auf eine<br />

Teilnehmerzahl von 10 Teilnehmern eingerichtet. Also<br />

wurden alle Jugendlichen zusammengetrommelt, die<br />

in Frage kommen konnten – noch mal Genehmigungen<br />

gefaxt, Essenspaketanträge geändert ….etc. – und<br />

dann waren plötzlich 16 Jungs da und wollten mit. Nach<br />

kurzer Rücksprache und dem nicht gelungenen Versuch<br />

zu klären, wie es nun doch zu so vielen TN kommen<br />

konnte, fuhren wir mit allen nach Königsdorf.<br />

Am ersten Tag stand Wassergewöhnung auf dem<br />

Programm. Wir mussten herausfinden, wer wie<br />

schwimmen kann…. Die Jugendlichen gingen<br />

mit viel Spaß, einige mit deutlichem Übermut<br />

an die gestellten Aufgaben.<br />

Einem der Jugendlichen, der in seiner Heimat wohl schon<br />

eine Position im Militär erlangt hatte, viel es sehr schwer,<br />

sich zurück zu nehmen. Seinem Bedürfnis nach Struktur<br />

und organisiertem Ablauf konnten sich die anderen nicht<br />

entziehen, zumal er seine Vorstellungen klar und<br />

zugewandt durchsetzen konnte. Deutlich wurde dies am<br />

nächsten Morgen beim Floßaufbau. Schon beim Heraustragen<br />

des Materials übernahm er die Führung, wollte<br />

dann aber beim Floßbau selbst nicht dabei sein. Sein<br />

dringendes Anliegen war es, die Mittagsbrotzeit<br />

vorzubereiten – und nach gemeinsamer Diskussion<br />

übernahm er dann diese Aufgabe.<br />

Die Jugendlichen brauchten eine Weile, bis sie nach<br />

Darstellung und Übersetzung der Aufgabenstellung<br />

versuchten sich zu organisieren. Nach und nach<br />

gesellten sich einzelne Jugendliche zueinander und<br />

begannen verschiedene Konstruktionen auszuprobieren.<br />

Und allmählich kam Schwung in den Plan – immer mehr<br />

beteiligten sich, anfangs noch verbal, dann aber auch<br />

aktiv. Und dann war innerhalb relativ kurzer Zeit ein<br />

tragfähiges Floß aufgebaut – und die Freude und<br />

Erleichterung deutlich in den Gesichtern der<br />

Jugendliche zu erkennen.<br />

Nach bewältigter Aufgabe, den daraufhin in den Bussen<br />

verstauten Floßteilen (eine Problemlösungsaufgabe für<br />

sich) und sonstiger Paddelausrüstung sollte es Mittagessen<br />

geben. Aber … der Reis war noch nicht fertig ….<br />

Und der Reis brauchte, aufgrund besonderer Kochmethode<br />

– noch länger, genauer gesagt 2,5 Stunden.<br />

Die Geduld der Jungs war bewundernswert –<br />

meine dafür schon deutlich angekratzt. Unsere „Hektik“<br />

ist wohl kulturspezifisch deutsch, weder den arabischen<br />

noch den afrikanischen Jugendlichen kam es komisch vor<br />

zu warten. Sie nahmen es mit großer Gelassenheit – auch<br />

mit der Perspektive, dann eben entsprechend spät und<br />

lang am See zu sein.<br />

Endlich dort, war das Floß unglaublich schnell im<br />

Wasser, die Jugendlichen umgezogen und fahrbereit.<br />

Die folgenden Stunden verliefen voller Ausgelassenheit<br />

und Energie. Allein die Paddeltechnik – das Gefühl für<br />

das Floß, die Steuerung etc. bereitete mir Kopfzerbrechen.<br />

Nach Rücksprache mit den anderen Teamer/innen – und<br />

dann auch mit den Jugendlichen - beschloss ich am<br />

letzten Tag von einer Befahrung der Isar abzusehen und<br />

stattdessen Spiele und Aufgaben am See durchzuführen.<br />

Die Jugendlichen waren darüber sichtlich erleichtert.<br />

Die Tage haben viel Spaß gemacht, wir haben viel<br />

gelernt – und ich bin wieder eine Einheit weiter<br />

in der „Übung zur Gelassenheit“.<br />

Ulli Dietrich<br />

Das Floß schwimmt!<br />

Am Stausee bei Bad Tölz<br />

„Ein spiritueller Weg, der nicht<br />

in den Alltag führt, ist ein Irrweg“<br />

(Willigis Jäger)<br />

Kurz-Bergexerzitien<br />

Hinterbärenbad, Wilder Kaiser<br />

30. September bis 3. Oktober <strong>2008</strong><br />

Es gibt viele verschiedene Arten von Exerzitien. Ihnen<br />

gemeinsam ist die „Zeit des Rückzuges“ um sich selbst<br />

(wieder) zu begegnen und neu Zugang zur Transzendenz,<br />

zu Gott, zu finden. <strong>NET</strong> bietet inzwischen als festes<br />

Standardprogramm Bergexerzitien an. Hier wird die<br />

Landschaft mit in den Exerzitienprozess eingebunden.<br />

Und Anton Högerl, Diplomtheologe mit ZQ Alpin, wählt<br />

immer besonders schöne Ecken aus, um es den Teilnehmer/innen<br />

leicht zu machen, wieder Kraft zu schöpfen<br />

und vielleicht transzendente Erfahrungen zu machen.<br />

Dieses Jahr verbrachten wir die Tage im Hinterbärenbad<br />

im Wilden Kaiser. Und nicht zu viel versprochen war, dass<br />

es dort überraschend einsame und wildromantische stille<br />

Winkel gibt. Zur Einsamkeit selbst im Bereich von Hinterbärenbad<br />

trug sicherlich der schlechte Wetterbericht<br />

bei, der sich zu unserer Freude erst am letzten Tag<br />

bewahrheitete und sogar den ersten Schnee<br />

auf das Kaiserhaupt puderte.<br />

Die Tage gestaltete Anton thematisch nach den drei<br />

Grundstufen christlicher Mystik: Purgatio („Reinigung“),<br />

Illuminatio („Erleuchtung“) und Perfectio („Vollendung“).<br />

Texte von Evagrius Ponticus, einem ägyptischen Wüstenvater<br />

aus der Frühzeit des Christentums, begleiteten uns<br />

diese Tage. Für Exerzitienlaien hört sich das jetzt vielleicht<br />

recht befremdlich an. Aber vielleicht wird es etwas klarer,<br />

wenn ich schildere, was ich die Jahre seit ich an den<br />

Exerzitien teilnehme gelernt habe: Sehend, hörend,<br />

riechend, tastend und schmeckend in der Natur gehen,<br />

in meinem Atemrhythmus. Ohne Hektik, ohne Eile den<br />

Weggehen, auch wenn nicht immer ein Gipfel erreicht<br />

wird – das ist nicht nötig. Zeit nehmen für Orte, die mich<br />

anziehen. Bleiben, verweilen. Mich spüren und erkennen,<br />

dass es da mehr gibt, als ich gerade sehen, gerade<br />

wahrnehmen kann, selbst oder gerade weil die<br />

Umgebung so überwältigend schön ist. Und das<br />

ganz tief aus meinem Inneren heraus…<br />

Zu diesen intensiven Tagen gehören aber auch die<br />

kulinarischen geselligen Abende. Dass Fasten nicht<br />

zum Exerzitienprogramm gehört, dafür sorgen schon<br />

Kalle Weidemann (und seine Frau). Und die Geselligkeit<br />

wird getragen von der „Stammgruppe“, Teilnehmer/innen<br />

die schon von Anfang an mit dabei sind und sich daher<br />

auf das jährliche Wiedersehen freuen. Aber auch die<br />

Neuen sind immer herzlich willkommen.<br />

Ach ja, wie bewältige ich die Zeit zwischen den Exerzitien<br />

Ich nehme einen Stein, beladen mit all meinen Sorgen und<br />

werfe ihn weit von mir.<br />

Rosi Schnitzenbaumer<br />

18 19<br />

Gemeinsam geschafft<br />

Alles im Fluß…<br />

Wunderbare Ausblicke<br />

am Wilder Kaiser<br />

Bergexerzitien – zur Ruhe kommen


Fachbeiträge<br />

Fachbeiträge<br />

Erlebnispädagogik für<br />

Menschen mit Behinderung<br />

Im Bereich Klettern, Höhle, Wasser und Schnee hat <strong>NET</strong><br />

inzwischen verschiedene Veranstaltungen für Menschen<br />

mit Behinderungen mit großem Erfolg durchgeführt.<br />

Dadurch hat sich <strong>NET</strong> in diesem Bereich ein hohes Maß<br />

an Kompetenz erarbeitet.<br />

Oft wird die Frage gestellt, warum Klettern, Höhlenbegehung<br />

oder Wildwasserbefahrung mit Behinderten<br />

Haben diese Menschen nicht schon mit ihrer Behinderung<br />

genug zu kämpfen Ist das nicht vor allem für die<br />

Menschen mit einer geistigen Behinderung viel zu<br />

schwierig und bringt das denen überhaupt etwas<br />

Viele Menschen mit einer geistigen Behinderung leben<br />

in einer geschützten Atmosphäre, in der Eigeninitiative<br />

und selbstverantwortliches Handeln selten vorkommen.<br />

Durch erlebnispädagogische Erfahrungen werden<br />

Erlebnisse initiiert, durch die Menschen mit Behinderungen<br />

Zutrauen zu ihren eigenen Fähigkeiten entwickeln können.<br />

Die Verantwortung für das eigene Handeln liegt nicht in<br />

erster Linie bei einem Betreuer, wie das im Alltag meist<br />

der Fall ist, sondern „ich bin für mich selbstverantwortlich“.<br />

Das Erlebnis „ich kann auch etwas“ ist für die Entwicklung<br />

der eigenen Persönlichkeit von großer Bedeutung. Gerade<br />

hier ist ein großer Vorteil der erlebnispädagogischen<br />

Natursportarten zu sehen. Es gibt keine festgelegte<br />

Bewegungsabfolge, wie z.B. beim Kugelstoßen. Der<br />

Einsatz und die Entwicklung der individuellen Fähigkeiten<br />

stehen im Vordergrund. Es gibt keine objektive Leistungsmessung,<br />

im Mittelpunkt stehen die individuell erreichbaren<br />

Ziele. Damit zeigt sich gleichzeitig, dass man für<br />

die Erlebnispädagogik keine besonderen Voraussetzungen<br />

mitbringen muss. In der Erlebnispädagogik<br />

setzt man sich intensiv mit dem eigenen Körper<br />

auseinander. Dies ist gerade für Menschen mit<br />

Behinderung besonders wichtig. Die Erfahrung, trotz<br />

Defizite etwas Besonderes leisten zu können erhöht das<br />

Selbstwertgefühl. Durch die Ermöglichung der Teilnahme<br />

an erlebnispädagogischen Projekten wird gleichzeitig<br />

dem Ziel der Inklusion von Menschen mit Behinderung<br />

Rechnung getragen. Ein weiteres wichtiges Anliegen in der<br />

Arbeit mit<br />

Menschen mit Behinderung ist uns die Förderung der<br />

Reflexion des eigenen Handelns. In diesem Bereich liegen<br />

vor allem bei Menschen mit geistiger Behinderung große<br />

Defizite vor. Da ihr Handeln in der Regel durch andere<br />

Menschen beurteilt wird, besteht für sie im Alltag keine<br />

Notwendigkeit dies selbst zu tun. Dies schlägt sich auch<br />

darin nieder, dass viele nicht oder nur sehr schwer in der<br />

Lage sind, eigene Wünsche zu formulieren. Durch das<br />

Anbieten differenzierter Feedbackmöglichkeiten versucht<br />

<strong>NET</strong> hier zu verstärkter Selbsteinschätzung und damit<br />

auch Selbstbestimmung hinzuführen.<br />

in ihren sozialen Kontaktmöglichkeiten eingeschränkt.<br />

Da wir unsere Veranstaltungen für Gruppen aus<br />

verschiedenen Einrichtungen anbieten, können neue<br />

Kontakte geknüpft werden, die den eigenen Horizont<br />

erweitern. Durch den Erfahrungsaustausch mit<br />

Menschen kann die eigene Lebenssituation<br />

relativiert werden.<br />

In unserer Arbeit mit dieser Zielgruppe sind wir nicht<br />

nur „gebende“, sondern auch „nehmende“ Partner. Es ist<br />

immer wieder beglückend zu erleben, welche Geduld diese<br />

Menschen im sozialen Miteinander besitzen. Sie leben ihr<br />

Sosein, ohne dass sie den Anderen irgendetwas beweisen<br />

müssen. Dadurch sind sie auch in der Lage, die Leistung<br />

jedes einzelnen gebührend zu würdigen, was auch immer<br />

wieder in sehr intensiver Weise geschieht. Vergleichskategorien<br />

wie „besser, höher, weiter“ spielen hier keine<br />

Rolle. Hier können wir als Trainer nur lernen.<br />

In unserer langjährigen Arbeit mit Menschen mit geistiger<br />

Behinderung haben wir gelernt, in weiten Zeiträumen zu<br />

denken und zu planen. Kurzfristig sind Ziele bei dieser<br />

Gruppe nur selten zu erreichen. Entwicklung findet nur<br />

in kleinsten Schritten statt. Lernprozesse bedürfen vielfältigster<br />

Übungen und finden nur über lange Zeiträume<br />

hinweg statt. Nimmt man sich diese Zeit und übt sich<br />

in Geduld, so können Entwicklungen stattfinden,<br />

die man nicht für möglich gehalten hat.<br />

Johannes Halbig<br />

Erlebnispädagogik als<br />

Hilfe in der Trauerarbeit<br />

„Kinder trauern anders als Erwachsene, sie springen<br />

in ihre Trauer hinein und heraus, sie drücken ihre Trauer<br />

nicht immer mit Worten und Weinen aus, sondern oft ist<br />

ihre Trauerarbeit Spielen, Malen, Schreien und Toben usw.<br />

Daher ist es wichtig, dass Kinder mit Kindern und Jugendliche<br />

mit Jugendlichen ihre Trauergefühle teilen. So sind<br />

sie nicht isoliert und Trauer bekommt eine Natürlichkeit<br />

und den Platz im Leben und in der Gesellschaft, den<br />

Trauer braucht.“ Trauerarbeit unterscheidet sich von<br />

den üblichen Therapie- und Beratungsformen, denn<br />

ungewöhnliche Situationen brauchen auch flexiblere<br />

und phantasievollere Reaktionen. Lacrima möchte Aufklärungsarbeit<br />

leisten, denn oft wissen Eltern oder Bezugspersonen<br />

nicht, wie sie mit trauernden Kindern umgehen<br />

sollen. Sie möchten die Kinder schützen, indem sie das<br />

Thema aussparen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Kinder<br />

und Jugendliche die Wahrheit wollen und brauchen.<br />

Lacrima bietet Kinder- und Jugendgruppen an: Alle<br />

14 Tage treffen sich Kinder und Betreuer, um gemeinsam<br />

Zeit zu verbringen und der Trauer Raum zu geben. Wenn<br />

sie möchten, können die Kinder darüber sprechen.<br />

Genauso wird aber auch gemalt, gebastelt oder getobt.<br />

Auch die Eltern bekommen die nötige Unterstützung<br />

und Hilfen im Umgang mit ihrer Trauer und der „neuen“<br />

Familiensituation. Dies geschieht an Wochenenden mit<br />

und ohne Kinder und Jugendliche, in Gruppenarbeit und<br />

Freizeiten. Dort lernen die Kinder, Jugendlichen und Eltern<br />

Rituale für den Alltag und den Abschied und die Trauer<br />

kennen, die ihnen in dieser schwierigen Lebenssituation<br />

helfen, das Leben mit ihrer speziellen Geschichte wieder<br />

annehmen zu können.<br />

Ein spezielles Angebot ist das für Jugendliche. Sie<br />

treffen sich mit den Freiwilligen und der Erlebnispädagogin<br />

Angelika Klein von <strong>NET</strong> e.V. einmal im Monat, dafür einen<br />

ganzen Tag lang. Nach dem Eröffnungsritual besteigen<br />

die Teilnehmer/innen die Busse und fahren in die Natur.<br />

Und das bei jedem Wetter. Dort gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten. Vorherrschend steht die Methode der<br />

Erlebnispädagogik mit ihrer Vielfalt zur Verfügung.<br />

Angeleitet durch die Fachkraft erleben die Jugendlichen<br />

in der Natur ihre Grenzen. So braucht es u. a. schon eine<br />

Entscheidung, wenn bei einem Orientierungslauf<br />

die falsche Seite eines Baches trotz Karte gewählt wurde<br />

und nun der Weg in eine andere Richtung verläuft. Der<br />

Umgang mit dieser Situation kann sehr verschieden sein.<br />

Ein Jugendlicher wollte einfach weitergehen, frei nach dem<br />

Motto „irgendwann kommen wir schon an“,<br />

eine andere hielt inne, studierte die Karte und suchte nach<br />

einer anderen Lösung und schaute fragend in die Runde.<br />

Soll sie nun etwas sagen Soll sie sich trauen Und<br />

wenn es dann doch nicht stimmt In der Reflexion stellte<br />

sich dann schnell die Parallele zur Lebenswirklichkeit der<br />

Jugendlichen und ihrer Erfahrung mit dem Tod heraus.<br />

Das Mädchen wusste ihren Weg, war sich aber unsicher<br />

im Umgang mit ihrer Trauer und ihren Gefühlen dabei. Sie<br />

nutzte die Situation für sich und nahm die Verantwortung<br />

in die Hand. Alle stiegen wieder ab und am Bach entlang<br />

hinunter und auf der anderen Seite hinauf. So können in<br />

den Situationen die Jugendlichen mit den Themen Angst,<br />

Umgang damit, Umgang mit anderen, Eigenwahrnehmung,<br />

Fremdwahrnehmung, Unsicherheit im Umgang mit Grenzerlebnissen<br />

und anderen Erfahrungen (z. B. Gefühl bei<br />

Höhlenfahrten usw.) konfrontiert werden.<br />

Ziel ist es durch Bewegung Körper, Geist und Seele<br />

in Bewegung zu bringen! Trauerumwandlung in Lebensenergie<br />

durch Bewegung und Erfahrungen in und mit der<br />

Natur. Die Natur gibt dabei den natürlichen Prozess vom<br />

Werden und Vergehen vor. Jugendliche reagieren oft mit<br />

Schock auf Todesnachrichten. Dadurch ist Erstarrung<br />

und Rückzug eine häufige Folge. Bedingt durch den<br />

gesellschaftlichen Umgang damit. Schuldgefühle und<br />

Ohnmacht sind oft unbekannte Gefühle, die schwierig<br />

zu handhaben sind. Durch EP-Angebote sollen Jugendliche<br />

lernen, mit diesen Gefühlen umzugehen und/oder<br />

diese Gefühle in ihr Leben zu integrieren und umzuwandeln<br />

in positive Lebensenergie.Die Mitarbeiter/innen von<br />

Lacrima sind bis auf Tobias Rilling ehrenamtlich tätig.<br />

Sie werden speziell für diese Arbeit geschult, ausgebildet<br />

und begleitet. Sie kommen aus den verschiedensten<br />

Bereichen; dabei ist zum Beispiel eine Kinderärztin,<br />

Heilpädagogen, Therapeuten, Psychologen,<br />

Studenten/innen oder ein IT-Manager.<br />

20 21<br />

Franziska, das Glück über einen gelungenen<br />

Kletterversuch steht ihr ins Gesicht geschrieben<br />

Die Trauer teilen<br />

Tobias Rilling, Diakon<br />

Leiter von Lacrima® – Zentrum für trauernde<br />

Kinder und Jugendliche, München<br />

Infos zu Lacrima® gibt es unter<br />

www.lacrima-muenchen.de<br />

Die meisten erwachsenen Menschen mit einer geistigen<br />

Behinderung leben in einer Institution und sind von daher<br />

Einstiegsübung


Kundenforum<br />

Kundenforum<br />

Erlebnis-Reise Isar mit einer<br />

Gruppe der Lebensgemeinschaft<br />

Heydenmühle 22.06.-06.07.<strong>2008</strong><br />

Radfahren, Wandern, Klettern, Bootfahren stand auf dem<br />

Programm der abenteuerlustigen Gruppe, die unter Leitung<br />

von Norbert Löwenguth von <strong>NET</strong> e.V. eine 15tägige Reise<br />

an und auf der Isar unternahm. Fester Standort war der<br />

Campingplatz am Stahdauer Weiher, wo alle zusammen<br />

kochten und in Zelten schliefen. Von dort arbeitete man<br />

sich in mehreren Etappen Isar aufwärts. In zwei Tagen<br />

fuhr man mit dem Rad von Wolfratshausen nach<br />

Geretsried und von dort nach Bad Tölz. Abends kehrte<br />

man zurück zum Zeltplatz. Am nächsten Tag fuhr man<br />

dorthin, wo man am Abend vorher aufgehört hatte und<br />

machte weiter. Die Fahrräder wurden in einem Anhänger<br />

der Imkerei Wagner transportiert. Eigentlich wollte man<br />

zum Ursprung der Isar gelangen. Aber das war dann<br />

doch ein zu hoch gestecktes Ziel. Je nach Kondition<br />

und Vorliebe teilten sich die Teilnehmer in Gruppen<br />

auf Die einen bestiegen einen Berg, andere unternahmen<br />

eine Bachbettbegehung. An den Pausentagen badete<br />

man gemeinsam in Walchen- und Kochelsee oder<br />

erkundete Bad Tölz. Höhepunkt aber war die zweitägige<br />

Paddeltour. In einem großen Rafting-Boot mit neun<br />

Personen und zwei Dreier-Kanadiern paddelten alle vom<br />

Sylvenstein Stausee bis nach Bad Tölz. Natürlich gehörte<br />

dazu die richtige Ausrüstung und auch das Retten wollte<br />

geübt sein! Mit einem Wurfsack wurden Freiwillige aus<br />

der Isar an Land gezogen. Bei der Übung „Mann über<br />

Bord“ musste der aus dem Boot Gesprungene<br />

wieder eingeholt werden.<br />

Michael Rasch: Mir gefiel am besten Kanufahren, Klettern,<br />

Fahrradfahren! Wandern nicht so. Einmal sind 5-7 Leute<br />

auf 1.000 m hoch geklettert. Erst mussten wir auf einen<br />

kleinen Berg, dann wieder ein Stück runter und dann auf<br />

den großen Berg. Es war sehr heiß! Beim Bootfahren war<br />

ich Steuermann und ich wollte gar nicht mehr aussteigen.“<br />

Christian Kilsch: „Plötzlich hieß es, wer sich traut, stellt<br />

sich auf den Rand des Boots. Ich habe das auch gemacht.<br />

Angst hatte ich keine. Ich wusste ja, die holen mich raus,<br />

wenn was passiert. Das Retten hatten wir vorher geübt.“<br />

Silke Herbig: ,,Mir hat die Bootsfahrt mit dem großen<br />

Rafting-Boot am besten gefallen. Angst hatte ich keine.<br />

Ich war ja schon das zweite Mal dabei und alle arbeiten<br />

zusammen Hand in Hand!“<br />

Aus dem „Mühlenspatz“, Zeitung der Heydenmühle,<br />

Ausgabe September <strong>2008</strong><br />

Die Heydenmühle ist eine Lebensgemeinschaft im vorderen Odenwald<br />

www.heydenmühle.de<br />

Ertlhof goes Erlebnispädagogik –<br />

Bau einer Seilbrücke<br />

Am 24. Juli haben wir im Rahmen einer Fortbildung<br />

Erlebnispädagogik im Wortsinn praktiziert. Es war ohne<br />

Zweifel ein außergewöhnliches Erlebnis, im Wald über<br />

einen Bach eine Brücke aus Seilen zu bauen, die auch<br />

nutzbar war; der pädagogische Ansatz ergab sich aus<br />

der sich entwickelnden Gruppendynamik.<br />

Zuallererst erhielten wir am Morgen hinter dem Haus<br />

von unseren Trainern eine Basiseinweisung in das Knotenknüpfen,<br />

Seilspannen und Gurtanlegen. Und um uns die<br />

Sache möglichst schwer zu machen, wurden uns sodann<br />

mehrere Fotos ausgehändigt, mit deren Hilfe wir unseren<br />

Weg zum Ziel selbst suchen durften. Es waren darauf<br />

Merkmale zu sehen, wie z.B. eine ungewöhnliche Wurzel<br />

oder ein liegender Baumstamm, die es in der richtigen<br />

Reihenfolge und aus der richtigen Perspektive zu erkennen<br />

galt. Gott sei´s gedankt, hatten wir Kathy dabei, die uns<br />

mit ihrer scharfen Beobachtungsgabe meist den richtigen<br />

Weg entlang führte.<br />

Nachdem wir uns trotzdem einmal verlaufen hatten und<br />

unsere Trainer von <strong>NET</strong> e.V. Erbarmen zeigten und Hilfestellung<br />

leisteten, fanden wir sicher zu unserem Zielort,<br />

suchten dort in langwierigen Diskussionen zwei passende<br />

Bäume für die geplante Seilbrücke aus, um dann mittels<br />

den vorher eingeübten Knoten drei Seile in der Weise über<br />

den Bach zu spannen, dass man sie anschließend<br />

„begehen“ konnte. Eine nicht bedachte Schwierigkeit<br />

bestand darin, dass wir nicht wussten, wie wir den Baum<br />

jenseits des Baches erreichen sollten, um das Seil daran<br />

zu befestigen. Um unser Projekt nicht zu gefährden,<br />

zogen schließlich einige harte Kerle Schuhe und<br />

Strümpfe aus und durchquerten das kalte Wasser<br />

(wirklich kalt, trotz Juli!).<br />

Unser Projekt brauchte den ganzen Tag, aber wir haben<br />

es letztendlich geschafft und durften alle – nacheinander –<br />

unter Zuhilfenahme von Karabinern und Gurten die selbst<br />

geschaffene Seilbrücke überqueren, hin und zurück. Das<br />

war überraschend anstrengend, doch auch befriedigend,<br />

wie wir uns auf diese ungewöhnliche Art und Weise<br />

fortbewegten. Am schönsten aber fand ich im nachhinein<br />

betrachtet, dass wir ein unglaublich gutes Team waren,<br />

zusammen gewürfelt, aber allesamt fähig zum konstruktiven<br />

Dialog; ein Team, in dem niemand das Bedürfnis<br />

hatte, sich selbst zum Führer zu erklären.<br />

Ein insgesamt ausgesprochen positives Erlebnis,<br />

auf das ich gerne zurück blicke.<br />

Gabi (Mitarbeiterin des Ertlhof)<br />

Sozialtherapeutische Einrichtung Ertlhof in Rimsting<br />

www.krohn-leitmannstetter.de<br />

Erlebnispädagogisches Seminar<br />

von Auszubildenden in der<br />

Fränkischen Schweiz 7.09.-11.09.<strong>2008</strong><br />

Anfang September hat das dritte Lehrjahr, zusammen<br />

mit ihrem Ausbildungsteam, an einem 5-Tage Seminar mit<br />

erlebnispädagogischen Inhalten teilgenommen. Die Reise<br />

führte sie an den kleinen Fluss Pegnitz in der Fränkischen<br />

Schweiz. Der Fluss fließt direkt an dem Städtchen Hohenstadt<br />

vorbei. Dort war auch der Campingplatz, auf dem<br />

sich die Gruppe in ihren Zelten und als Selbstversorger<br />

von den Strapazen der Tagesausflüge erholen konnte.<br />

Die Woche hatte drei Schwerpunkte mit erlebnispädagogischen<br />

Inhalten: Paddeln auf dem Fluss Pegnitz,<br />

Klettersteigklettern und eine Höhlenbegehung. Eine<br />

Tagestour beinhaltete das Paddeln mit Kanadiern<br />

auf der Pegnitz, einem ruhigen Fluss, der aber seine<br />

Tücken in Form von weit ausufernden Bäumen und<br />

einigen Stromschnellen hat. Nur drei Auszubildenden<br />

in ihrem Kanadier ist das Kunststück gelungen, vollkommen<br />

trocken am Ziel anzukommen. Die nächste Aktion<br />

war das Klettern auf dem Höhenglücksteig, dem längsten<br />

Klettersteig im dortigen Klettergebiet. Er hat unterschiedliche<br />

Schwierigkeitsstufen, die sowohl für Anfänger als auch<br />

für Fortgeschrittene geeignet sind. Dennoch kamen einige<br />

Jugendliche sehr nahe an ihre persönlichen Grenzen und<br />

alle waren froh, sich abends von der starken körperlichen<br />

Anstrengung am Lagerfeuer erholen zu können. Das dritte<br />

Highlight der Woche war die Begehung der Bismarckgrotte,<br />

einer der drei größten nicht beleuchteten Höhlen<br />

mit hohen Kammern und engen Gängen in der Fränkischen<br />

Schweiz. Sie darf nur mit Führung und entsprechender<br />

Ausrüstung begangen werden. Ohne künstliches Licht<br />

ist eine Begehung nicht möglich. Die Dunkelheit und<br />

die Enge der Gänge waren für viele in der Gruppe eine<br />

besondere Erfahrung, die sie nicht missen möchten.<br />

Bei allen Aktivitäten wurden die Sicherheitsstandards<br />

genau beachtet und sie wurden entsprechend vor, sowie<br />

nachbereitet. Dafür sorgte der, dafür eigens engagierte,<br />

Erlebnispädagoge Norbert Löwenguth von <strong>NET</strong> e.V.,<br />

der die Gruppe professionell und fachmännisch<br />

angeleitet hat. Dieses Seminar war bereits das siebte<br />

erlebnis-pädagogische Projekt, das der Pädagoge in<br />

verschiedenen Konstellationen, zusammen mit dem<br />

Werkhof Darmstadt durchgeführt hat. Das Konzept der<br />

verschiedenen Erlebnisbereiche, gepaart mit dem Zelten<br />

und der Selbstversorgung, hat sich mehr als nur bewährt.<br />

Der Werkhof wird auch in Zukunft auf dieses Konzept<br />

bauen und in jeder Ausbildungsgruppe eine erlebnispädagogische<br />

Woche in die Ausbildung einbauen.<br />

Aus der „Werkhof Darmstadt e.V. Rundumschau“,<br />

Ausgabe 4/Dezember <strong>2008</strong><br />

Der gemeinnützige Verein Werkhof e.V. bereitet<br />

in Darmstadt Jugendliche auf eine Berufsausbildung<br />

vor und bildet junge Menschen zu Industriemechaniker/innen<br />

aus.<br />

www.werkhof-darmstadt.de<br />

22 23<br />

Aufbruch zur Fahrradtour<br />

Kooperation im Raft<br />

Mit Bildern und Landkarte zum Ziel<br />

Voller Einsatz beim Bau der Seilbrücke<br />

Drei vergnügte Auszubildende beim Paddeln


Kundenforum<br />

Kundenforum<br />

Dinner for One, Schatzsuche und<br />

Schneeschuhe im bayerischen Fichtelgebirge<br />

Silvesterfreizeit von 27.12.08-03.01.09<br />

Ein schöneres Silvester kann man sich eigentlich nicht<br />

wünschen: liebe Leute treffen sich kurz vor Mitternacht<br />

an der Schneebar mit ihren kerzenbeschienenen<br />

Fenstern aus Eis und Blättern. Mit einem Becher<br />

alkoholfreiem, sehr warmen Punsch in der Hand stoßen<br />

alle gemeinsam auf das neue Jahr an und sammeln sich<br />

dann ums wärmende Feuer. Zuvor gab es jede Menge<br />

leckeres Essen vom Buffet und natürlich ein großartiges<br />

Silvesterprogramm. Nachmittags wurde heftig geprobt:<br />

neben Breakdancern, der ABBA-Revivalband, Solotanzeinlagen<br />

und Schlagerhits aus den letzten Jahrzehnten<br />

gab es dieses Jahr als Höhepunkt der selbstgemachten<br />

Showeinlagen zum ersten Mal ein echtes „Dinner for One“.<br />

Christoph Arnold gab einen herrlichen Butler für seine<br />

Lady Stefanie Herde! Und auch ohne echten schottischen<br />

Whiskey fand er seinen Isomattentiger und stolperte<br />

herrlich elegant über dessen eingerollten Kopf.<br />

Doch natürlich waren auch die Tage rund um den<br />

Silvesterabend für alle voll von schönen Erlebnissen: mit<br />

Schneeschuhen wurde der Wald erobert; mit Schaufeln<br />

und Manneskraft eine Eisbar gebaut; um einen Schatz<br />

im Dunklen zu finden, mussten viele Aufgaben gelöst<br />

werden; der Gipfel wurde zu Fuß und dick eingemummelt<br />

rauf und dann wieder runter geschlittert; im Thermalbad<br />

entspannten viele im Solebecken; Knüppelkuchen am<br />

Lagerfeuer gab es in süß und in salzig; morgens, mittags<br />

und abends gab es sehr viel leckeres Essen und auch<br />

so mancher, der dies sonst nie tut, schlief Mittags einfach<br />

ein. Am Ende fuhren alle sehr glücklich nach Hause und<br />

es sind schon ganz schön viele, die auch nächstes Jahr<br />

wieder mitfahren wollen. Wir bedanken uns bei Natur<br />

Erlebnis Touren für die Ausgestaltung unserer Freizeit.<br />

Manuela Scharf<br />

Lebenshilfe OV Dresden e.V.<br />

(Betreuerin der Freizeit)<br />

Interviews mit drei Teilnehmern<br />

am Klettertraining von <strong>NET</strong> e.V.<br />

für Rehakunden der Pfennigparade<br />

Ludwig Breu<br />

Wie heißt du<br />

Ludwig<br />

Wie alt bist du<br />

Ich werde 49 dieses Jahr. Ich sehe aber jünger aus.<br />

Ich habe mich gut gehalten. (lacht)<br />

Wo wohnst du<br />

In München, in der Pfennigparade, in der Barlachstraße 36.<br />

Wie lange kletterst du schon mit <strong>NET</strong> e.V.<br />

2 Jahre oder 3 Jahre. Ich weiß es nicht genau.<br />

Oder 4 Jahre<br />

Wie oft kommst du zum Klettertraining<br />

Einmal die Woche. Aber ich möchte demnächst<br />

zweimal die Woche kommen.<br />

Was macht dir besonders Spaß am Klettern<br />

Meinen inneren Schweinehund zu überwinden.<br />

Meine Faulenzerei zu überwinden.<br />

Die Höhe erklimmen. Das Ziel erreichen.<br />

Die sozialen Kontakte, die ich mit den<br />

Trainern geknüpft habe.<br />

Wie reagieren andere (Familienmitglieder, Freunde,<br />

Mitbewohner, Betreuer/innen), wenn du erzählst,<br />

dass du kletterst<br />

Mein Sohn findet es toll, dass ich klettere. Er klettert<br />

auch selber und war auch hier schon mal dabei.<br />

Meine Betreuer finden gut, dass ich da meinen<br />

inneren Schweinehund überwinde.<br />

Was ist das Besondere am Klettern<br />

mit den Trainer/innen von <strong>NET</strong> e.V.<br />

Die Trainer unterstützen mich, dass ich raufklettern kann.<br />

Die Trainer fordern mich.<br />

Ich kann mir sicher sein, dass nichts passiert.<br />

Ich finde es toll, wenn die Trainer mich loben,<br />

wenn ich das Ziel erreiche.<br />

Constantin Wührer<br />

Wie heißt du<br />

Constantin Wührer<br />

Wie alt bist du<br />

23<br />

Wo wohnst du<br />

In München in der Nadistraße 12 / 3. Stock<br />

und zuhause in Osterhofen / Niederbayern.<br />

Wie lange kletterst du schon mit <strong>NET</strong> e.V.<br />

Ich bin schon ewig lang dabei! Ich weiß nicht mehr<br />

genau, wann ich angefangen habe, aber bestimmt<br />

schon vor 3 Jahren.<br />

Wie oft kommst du zum Klettertraining<br />

Alle 14 Tage am Donnerstag.<br />

Was macht dir besonders Spaß am Klettern<br />

Dass ich sehe, dass ich immer besser klettern kann.<br />

Dass ich immer nach oben komme.<br />

Dass ich meistens zusammen mit Dominik klettern kann.<br />

Wie reagieren andere (Familienmitglieder, Freunde,<br />

Mitbewohner, Betreuer/innen), wenn du erzählst,<br />

dass du kletterst<br />

Familie, Freundin und Betreuer finden es alle super toll!<br />

Was ist das Besondere am Klettern<br />

mit den Trainer/innen von <strong>NET</strong> e.V.<br />

Sie nehmen sich viel Zeit.<br />

Sie motivieren mich immer zum weiterklettern.<br />

Sie zeigen mir wo ich hin steigen soll, wenn<br />

ich nicht weiterkomme.<br />

Ich glaube immer, die Trainer freuen<br />

sich, wenn ich zum Klettern komme.<br />

Dominik Faralisz<br />

Wie heißt du<br />

Faralisz Dominik<br />

Wie alt bist du<br />

23<br />

Wo wohnst du<br />

Conollistraße 6<br />

Wie lange kletterst du schon mit <strong>NET</strong> e.V.<br />

Oh Gott! Sehr lange! 5 bis 6 Jahre<br />

Wie oft kommst du zum Klettertraining<br />

Alle 14 Tage.<br />

Was macht dir besonders Spaß am Klettern<br />

Bewegung zu haben.<br />

Der Körper kann sich auspowern.<br />

Wie reagieren andere (Familienmitglieder, Freunde,<br />

Mitbewohner, Betreuer/innen), wenn du erzählst,<br />

dass du kletterst<br />

Familie und Betreuer finden es sehr gut!<br />

Was ist das Besondere am Klettern mit den Trainer/innen<br />

von <strong>NET</strong> e.V.<br />

Alle sind sehr freundlich und nehmen sich viel Zeit für uns.<br />

Ich finde es toll, dass sowas überhaupt angeboten wird!<br />

Constantin in der Kletterroute „easy day“<br />

24 25<br />

Die prächtige Schneeburg!<br />

Die Teilnehmer/innen und Betreuer/innen der Silvesterfreizeit<br />

Dominik und Timo knüpfen den Anseilknoten<br />

Ludwig und Johannes üben gezieltes Treten


Das ultimative <strong>NET</strong>-Rätsel<br />

5<br />

Hinterlassenschaften im Schnee<br />

1<br />

sollte in keiner Höhle fehlen<br />

6<br />

(eher schwerfälliges) Fortbewegungsmittel auf dem Wasser aus Gummi<br />

3<br />

ermöglicht horizontale Gleichgewichtsübung zwischen 2 Bäumen<br />

4<br />

ermöglicht horizontale Erholung zwischen 2 Bäumen<br />

2<br />

braucht man beim Klettern<br />

26<br />

Die Buchstaben in den fetten Kästchen in die richtige Reihenfolge gebracht ergeben das Lösungswort,<br />

welches einen unabkömmlichen Stimmungsausdruck bei Outdooraktivitäten mit <strong>NET</strong> beschreibt:<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Viel Spaß beim Rätseln!<br />

Wer die Lösung herausgefunden hat, schickt<br />

einfach eine email mit dem Lösungswort an:<br />

diana.haberl@naturerlebnistouren.net<br />

Unter allen Einsender/innen wird ein<br />

<strong>NET</strong>-Überraschungspaket verlost!<br />

Einsendeschluss ist der 15. Juli 2009.<br />

<strong>NET</strong> Mitglieder sind von der Teilnahme<br />

ausgeschlossen.<br />

Herausgeber:<br />

Natur Erlebnis Touren, <strong>NET</strong> e.V.<br />

gemeinnütziger eingetragener Verein<br />

Asamstraße 24, 81541 München<br />

Telefon/Fax: (089) 65308391<br />

E-Mail: info@naturerlebnistouren.net<br />

vertretungsberechtigt: Karl Weidemann<br />

und Stefan Zölch (Vorstand)<br />

eingetragen im Vereinsregister beim<br />

Amtsgericht München VR 18019<br />

Redaktion und Satz: Diana Haberl<br />

Design und Layout : Andrea Hölzle alias lilli.knopf<br />

Druck: Laserline, Berlin<br />

Erscheinungsdatum: März 2009<br />

Auflage: 200 Stück<br />

Textbeiträge sind mit den Namen der Autoren<br />

unterzeichnet und werden von diesen verantwortet.<br />

Die verwendeten Fotos wurden von den für <strong>NET</strong> e.V.<br />

tätigen Trainern und Erlebnispädagogen, sowie von<br />

Henrike Großmann, der Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe<br />

in Wolfratshausen und dem Werkhof Darmstadt e.V.<br />

zur Verfügung gestellt.

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