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Wiener LehrerInnen I • März 2006 PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE chen. Sie werden feststellen müssen, welche Inhalte eher für die Erstausbildung und welche für die Fortund Weiterbildung wichtig sind. Diese Entscheidungsfindung wird auch durch Forschung und Entwicklung unterstützt werden müssen. Vom Pädagogen und von der Pädagogin wird erwartet, dass er oder sie in einer forschenden aber auch in einer aktiven Art und Weise handeln kann und mehr Verantwortung für seine bzw. ihre beruf - liche Weiterentwicklung im Sinne des lebenslangen Lernens übernimmt. Hier liegen große Chancen der Hochschulen und diese sollten sie auch wahrnehmen: Schnittstelle zwischen Bildung, Aus- und Fortbildung, Innovation und Forschung zu sein und zu werden. Der Bereich Forschung Pädagogische Hochschulen werden eine wichtige Funktion im Bereich Forschung und Entwicklung für das Bildungswesen übernehmen müssen. In den Erläuterungen zum Hochschulegesetz heißt es u.a.: „Gegenstand der Forschung sind alle Bereiche der pädagogischen Berufsfelder, die zum Aufgabengebiet der pädagogischen Hochschulen gehören, etwa das Berufsfeld Schule mit allen unterrichtlichen, pädagogischen, sozialen, psychologischen, didaktischen, methodischen, organisatorischen usw. Aspekten ebenso wie etwa pädagogische Aspekte der außerschulischen Kinder- und Jugendbetreuung, der Erwachsenenbildung usw.“ Weiters heißt es: „Die gesetzliche Forschungsverpflichtung für die Pädagogischen Hochschulen bzw. deren Recht zur Forschung ist institutionell und nicht individuell zu verstehen, um den unterschiedlichen Kompetenzund Interessenslagen der in den verschiedenen Hochschulbereich Tätigen Rechnung tragen zu können.“ Die Aufträge berufsfeldbezogener Forschung in der Lehrer- und Lehrerinnenbildung ergeben sich aus ■ Veränderungsdynamik im Bildungssystem ■ Qualität des schulischen Bildungsangebotes ■ Didaktischen und pädagogischeen Ansprüchen Theorie und Praxis sollen durch die Modularisierung der Studienangebote eine engere Verwobenheit erfahren. Die Argumentation der einen durch die andere und ihre gegenseitige Fundierung werden die Qualität einer wissenschaftlichen Lehrer- und Lehrerinnenausbildung für den Pflichtschulbereich aus - machen. Die Pädagogischen Akademien und alle anderen durch das Gesetz erfassten pädagogischen Einrichtungen werden durch das neue Hochschulgesetz eine Aufwertung erfahren. Es ist zu erwarten, dass nicht nur ein „Austausch der Türschilder“ stattfinden wird. Was an den Pädagogischen Akademien, Religionspädagogischen Akademien und allen Pädagogischen Instituten seit vielen Jahren erarbeitet und gesichert wurde – eine pädagogisch fundierte schulpraktische Ausbildung – bekommt eine neue Relevanz für die universitäre Lehrer- und Lehrerinnen-Bildung. Die beruflichen Qualitätsmerkmale werden so einander angenähert und vergleichbarer. Lehrer- und Lehrerinnen-Bildung wird sich in den nächsten Jahren an neuen Maßstäben orientieren! Wollen wir diesem Gesetz, und diesem mutigen Schritt der Regierung die Chance geben, etwas bisher schon Gutes noch besser zu gestalten! Lassen wir uns das nicht entgehen! ■ Prof. Rudolf-Michael Maier ist neuer Chefredakteur unserer Zeitschrift „Wiener LehrerInnen“. Michael Jahn hat wegen permanenter Überlastung und aus gesundheitlichen Gründen seine Funktion als CR zurückgelegt. Wir haben das zur Kenntnis genommen und ihm für die kurze Zeit seiner Aktivitäten gedankt. Unser „Michi Maier“, ein alter Haudegen in Sachen Wiener Bildungspolitik, steht uns ab sofort mit seinem ganzen Reichtum an Erfahrung und Organi sa - tionstalent als neuer CR zur Verfügung. R.M. Maier ist Professor an der Pädagogischen Akademie und am Pädagogischen Institut der Erzdiözese Wien. In der Projektgruppe rund um den jetzigen Vize - präsidenten des Wr. Stadtschulrates, war er Mit - initiator und Vorkämpfer für das Projekt der KMS. Er ist seit Jahren für seine verlässliche Arbeit bekannt. All seine Vorzüge wird er nun in seine neue Funktion als CR einbringen. Wir sind sicher, dass er gemeinsam mit dem bewährten Redaktionsteam unsere Zeitschrift konsequent weiterentwickeln und gestalten wird. Wir danken dir für deine Bereit - schaft diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen und freuen uns auf eine gute Zusam - menarbeit. 18
Wiener LehrerInnen I • März 2006 PERSONALIA Wir trauern um Hofrätin Dir. Mag. Eva Reichel die am Freitag, dem 2. Dezember 2005 nach kurzer schwerer Krankheit von uns gegangen ist. Eva Reichel war in unserer Gesinnungs gemein schaft eine intellektuell unerreichbare Stütze und ein Motor für Innovation und impulsgebende Zielsetzungen. Ihr ganzes Berufsleben als AHS-Lehrerin und Direktorin war geprägt von ihrem leistungsorientierten pädagogischen Einsatz für gebildete, mündige Menschen. Liebe Eva, wir vermissen dich sehr! Unsere Pensionisten LSI Hofrat Mag. Gustav Breyer Allzeit bereit, jederzeit auskunftsfähig, niemals gewerkschaftlich verlegen, den Schulgesetze-Kodex inklusiv Fußnoten, aus dem Eff eff und trotzdem verbindlich, nett und sympathisch – unser Gusti ist nicht als Mensch und schon gar nicht dienstrechtlich ersetzbar. Und das über alle Fraktionsgrenzen hinweg. Eigentlich stand das von der ersten Sekunde an fest, als die Objektivierungsmaschine damals in grauer Vorzeit unseren Gusti als neuen LSI ausspuckte. Seither ist er ein absolut liebenswürdig gestrenger Schulauf sichts beamter gewesen. Alle überlegen derzeit, ob man nicht ohne Präzedenz wirkung, Pensionierungen auch ohne Zustimmung des Betroffenen wieder aufheben und ihn bis zum Ableben als „Ehrensenator“ im Wiener Stadtschulrat einsetzen können sollte. AL Hofrat Mag. Ali Haider Ein Mann für alle Zeiten. Als Alt philologe und damit als großer Humanist ausgewiesen. Program miert und prädestiniert zum Päda gogen hat er sich in seiner Lebens - mitte für wirtschaftliche Schwer punkte der Schulgestal tung entschieden. Hier wurde er vor allem durch seinen Durchsetzungswillen als Sanierer und als unermüdlicher Kämpfer für einen Wiener Schul ent wick - lungsplan mit einer Zusammenführung aller Schul bau abteilungen, bekannt. Wenn er einmal einen Entschluss gefasst hatte, dann war er nur mehr schwer von seinem Vorhaben, auch auf die Gefahr gröberer zwischen mensch licher Konfrontation, abzubringen. Das Erblühen des Wiener Bundesschulbaues hat er in seiner kämpferischen Art nicht nur dem Bund abgetrutzt, sondern auch gegen jeden Widerstand von Freund und Feind in Wien durchgesetzt. Alles Gute für euren neuen Lebensabschnitt. Möge euch der liebe Gott noch viele freudvolle Stunden im Kreise eurer Lieben gewähren! Uns allen werdet ihr sehr fehlen. LSI Dr. Franz Zach ein echter Hofrat Wer, wenn nicht er, kann in seiner unnachahmenswerten Art Hof halten. Er ist ein Mann, der in allen Sport arten bisweilen hochaktiv und grundsätzlich allen positiven <strong>Seite</strong>n außerschulischer Erlebnis alter - na tiven nie abgeneigt war. Zuletzt wurde er immer öfter in knieschonender Haltung beim „Bridge-Stu - dium“ gesehen. Mit Witz und einem Schuss Zynismus, der bisweilen auch sein Ziel recht heftig erschüttern kann, nicht geizend, gilt er heute als Vater der Pflichtschullehrer unserer Gesinnungs gemeinschaft. Ausgezeichnet durch absolute Loyalität und Freund schaft über alle Partei - grenzen hinweg, ist er ein hoch anerkannter und wahrlich würdiger Hofrat. Ad multos annos, lieber Franzi! Dir. Mag. Elfi Wotke Fünf Jahre an der organisatorischen Spitze der Kolle - giums fraktion, hat sie ihr Organisations- und Ko ordi - nations talent gezeigt. Mittlerweile hat sie die Spros - sen einer AHS-Direktion erklommen, hat sich ein neues Lebensziel gesteckt und lebt fast nur mehr in der Schule. Als Kollegiumsmitglied wirst du auch weiterhin dein politisches Talent entfalten können. Liebe Elfi, wir danken dir für deinen Einsatz im Kolle gium und wünschen dir in deiner neuen Aufgabe als Frau Direktor viel Erfolg! BSI Walter Gusterer Wir wollen gratulieren. Gut Ding braucht Weile, auch wenn’s mittlerweile schon wieder eine Weile her ist… Der Obmann der CLW ist Bezirksschulinspektor. Zuvor war er wahrliche ein Tausendsassa. Direktor von zwei Schulen, VS und KMS der Ursulinen und hat sich ganz besondere Verdienste um die Umsetzung der KMS im katholischen Privatschul bereich erworben. Trotz seiner Doppelfunktion strahlte er immer eine unendlich ausgleichende Ruhe aus. Dieses Marken zeichen kommt ihm in seiner neuen Funktion als Bezirks - schulinspektor ganz besonders zugute. Wir wünschen dir viel Freude und viel Erfolg in deiner nicht mehr ganz neuen Aufgabe! 19
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Seite 3 und 4: Wiener LehrerInnen I • März 2006
Seite 9 und 10: Schulen … … aus Sicht der APS G

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