hämotherapie 05/2005 (Gesamtausgabe)
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Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong> <br />
Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />
Die transfusionsassoziierte<br />
akute Lungeninsuffizienz<br />
(TRALI)<br />
– eine gefährliche, aber wenig<br />
bekannte Transfusionsreaktion<br />
Prof. Dr. Jürgen Bux<br />
Novellierung des<br />
Transfusionsgesetzes<br />
und Folgen für die Anwendung<br />
von Blutprodukten<br />
Rechtsanwalt Dr. Horst Hasskarl<br />
DRK-Blutspendedienste<br />
und klinische Transfusionsmedizin<br />
Dr. Joachim Sternberger<br />
Dr.Torsten Tonn<br />
Dr. Markus M. Müller<br />
Leserbriefe<br />
Antworten auf Fragen aus der<br />
Leserschaft
Inhalt<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Die Ständige Konferenz der<br />
Geschäftsführer der DRK-Blutspendedienste<br />
vertreten durch:<br />
den Sprecher:<br />
Prof. Dr. Erhard Seifried,<br />
Sandhofstr. 1,<br />
6<strong>05</strong>28 Frankfurt/M<br />
den Vorsitzenden:<br />
Prof. Dr. med. Jürgen Bux<br />
Feithstr. 182,<br />
58097 Hagen<br />
beteiligte und für die<br />
Regionalteile zuständige<br />
Blutspendedienste:<br />
DRK-Blutspendedienst<br />
Baden-Württemberg -<br />
Hessen gGmbH, Mannheim<br />
Blutspendedienst des Bayerischen<br />
Roten Kreuzes, München<br />
DRK-Blutspendedienst Berlin -<br />
Brandenburg gGmbH, Berlin<br />
DRK-Blutspendedienst<br />
Mecklenburg-Vorpommern gGmbH,<br />
Neubrandenburg<br />
DRK Blutspendedienst Nord gGmbH,<br />
Lütjensee<br />
Blutspendedienst der Landesverbände<br />
des DRK Niedersachsen, Sachsen-<br />
Anhalt, Thüringen, Oldenburg und<br />
Bremen gGmbH, Springe<br />
DRK-Blutspendedienst Sachsen<br />
gGmbH, Dresden<br />
DRK-Blutspendedienst West gGmbH,<br />
Ratingen<br />
Redaktion<br />
(verantwortlich):<br />
Dr. Bernd Küpper, München<br />
Friedrich-Ernst Düppe, Hagen<br />
Feithstraße 182, 58097 Hagen<br />
Tel.: 02331/8 07-0<br />
Fax: 02331/881326<br />
Email: f.dueppe@bsdwest.de<br />
Redaktion:<br />
Dr. Jörgen Erler, Baden-Baden;<br />
Dr. Günter Fischer, Chemnitz;<br />
Jens Lichte, Lütjensee;<br />
Dr. Markus M. Müller, Frankfurt/M.;<br />
Dr. Detlev Nagl, Augsburg;<br />
Prof. Dr. Hubert Schrezenmeier, Ulm;<br />
Dr. Joachim Sternberger, Hagen;<br />
Prof. Dr. Sybille Wegener, Rostock.<br />
Mit Autorennamen gekennzeichnete<br />
Fachartikel geben die Meinung des<br />
Autors wieder und müssen nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion<br />
und der Herausgeber widerspiegeln.<br />
Der Herausgeber der „<strong>hämotherapie</strong>“<br />
haftet nicht für die Inhalte der Fachautoren.<br />
Die Fachinformationen entbinden<br />
den behandelnden Arzt nicht, sich<br />
weiterführend zu informieren.<br />
Realisation:<br />
concept-design GmbH & Co. KG<br />
deltacity.NET GmbH & Co. KG<br />
SIGMA-DRUCK GmbH<br />
www.deltacity.net<br />
Auflagen:<br />
Gesamtauflage: 35.000 Ex.<br />
ISSN-Angaben auf der Rückseite<br />
Zitierweise:<br />
<strong>hämotherapie</strong>, 5/20<strong>05</strong>, Seite ...<br />
Editorial 5/20<strong>05</strong><br />
Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier<br />
Die transfusionsassoziierte<br />
akute Lungeninsuffizienz (TRALI)<br />
– eine gefährliche, aber wenig bekannte Transfusionsreaktion<br />
Prof. Dr. med. Jürgen Bux<br />
• TRALI-Definition<br />
• Typischer TRALI-Fall<br />
• Klinisches Bild<br />
• Antikörperbedingtes (immunogenes) TRALI<br />
• Leukozytäre Antikörper<br />
• Nicht-immunogenes TRALI<br />
• Therapie<br />
• Prävention<br />
Novellierung des Transfusionsgesetzes<br />
und Folgen für die Anwendung von Blutprodukten<br />
Rechtsanwalt Dr. Horst Hasskarl<br />
• Einführung<br />
• I.Wesentlicher Inhalt des TFG-Änderungsgesetzes<br />
• II. Folgen für die Anwendung von Blutprodukten<br />
-1.Verlängerung von Aufbewahrungsfristen<br />
-2.Dokumentation der Indikation für das Blutprodukt<br />
++ REGIO-NEWS ++ REGIO-NEWS ++ REGIO-NEWS ++<br />
DRK-Blutspendedienste<br />
und klinische Transfusionsmedizin<br />
Dr. Joachim Sternberger, Dr.Torsten Tonn, Dr. Markus M. Müller<br />
Leserbriefe<br />
Antworten auf Fragen aus der Leserschaft<br />
Buchrezensionen<br />
Prof. Dr. Jörg Neuzner<br />
• Stammzelltherapie in der Kardiologie<br />
Dr. Joachim Sternberger<br />
• Transfusionspraxis – Perioperatives Management<br />
Personalia<br />
Seminare<br />
Zum Titelbild<br />
Foto:<br />
Nachweis granulozytärer Antikörper in der Fluoreszenzmikroskopie<br />
3<br />
4-11<br />
12 -19<br />
20-23<br />
24-29<br />
30-32<br />
33<br />
34
Editorial 5/20<strong>05</strong><br />
Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier<br />
<br />
Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier<br />
Institut für Klinische Transfusionsmedizin<br />
und Immungenetik Ulm und<br />
Abteilung Transfusionsmedizin,<br />
Universitätsklinikum Ulm<br />
DRK-Blutspendedienst<br />
Baden-Württemberg-Hessen gGmbH<br />
Helmholtzstraße 10<br />
D-89081 Ulm<br />
h.schrezenmeier@blutspende.de<br />
Vor Ihnen liegt mittlerweile Heft 5<br />
der von allen DRK-Blutspendediensten<br />
gemeinsam herausgegebenen<br />
Zeitschrift „<strong>hämotherapie</strong> –<br />
Beiträge zur Transfusionsmedizin“.<br />
Wir sind positiv überrascht über<br />
die Resonanz, die wir mit den bisherigen<br />
Ausgaben bei Ihnen, unseren<br />
Leserinnen und Lesern gefunden<br />
haben. 35 000 Exemplare wurden<br />
bisher von jeder Ausgabe gedruckt<br />
und verteilt. Im Internet konnten<br />
wir bislang mehr als 30 000<br />
Downloads zu den bisherigen Heften<br />
registrieren. Unsere Themenauswahl<br />
und –darstellung scheint<br />
auf Zustimmung gestoßen zu sein.<br />
Auch in den zukünftigen Heften<br />
wollen wir Themen aufgreifen, die<br />
Sie interessieren. Wenn Sie uns dazu<br />
eine kurze Nachricht als Postkarte,Brief<br />
oder Email senden, versuchen<br />
wir, Ihre Anregungen ebenso<br />
zu berücksichtigen, wie die Fragen<br />
aus der Leserschaft, die wir in der<br />
nächsten erreichbaren Ausgabe<br />
behandeln, sofern sie von allgemeinem<br />
Interesse sind.<br />
Das vorliegende Heft beschäftigt<br />
sich im Beitrag von Herrn Prof. Dr.<br />
Jürgen Bux mit der transfusionsassoziierten<br />
akuten Lungeninsuffizienz<br />
(TRALI), einer häufigen Ursache<br />
für eine gravierende transfusionsbedingte<br />
Nebenwirkung.<br />
Herr Dr. Horst Hasskarl ist als Jurist<br />
anerkannter Fachmann auf dem<br />
Gebiet des Transfusionsrechtes.<br />
Wir konnten ihn gewinnen, wesentliche<br />
Aspekte der in diesem Jahr in<br />
Kraft getretenen Novellierung des<br />
Transfusionsgesetzes und die Folgen<br />
für die Anwendung von Blutprodukten<br />
darzustellen.<br />
Mit Blick auf die Leserinnen und<br />
Leser, die das gesamte Tätigkeitsspektrum<br />
der DRK-Blutspendedienste<br />
nicht so genau kennen, beschreiben<br />
Dr. Joachim Sternberger, Dr.<br />
Torsten Tonn und Dr. Markus Müller<br />
die vielfältigen Aufgaben der<br />
DRK-Blutspendedienste. In For-<br />
schung und Entwicklung, zunehmend<br />
auch in der Lehre an den<br />
Hochschulen und natürlich in der<br />
Versorgung mit Blutprodukten und<br />
Servicedienstleistungen rund um<br />
die Uhr, auch zu den ungünstigsten<br />
Zeiten, sind die DRK-Blutspendedienste<br />
ein verlässlicher Partner<br />
für die Patientenversorgung.<br />
Wie immer finden Sie in der Heftmitte<br />
einen Beitrag Ihres zuständigen<br />
DRK-Blutspendedienstes mit<br />
wertvollen Informationen und regionalen<br />
Zusatzangeboten.<br />
Das vorliegende Heft und alle<br />
früheren Ausgaben können mit<br />
allen Regionalteilen im Internet<br />
unter www.drk.de/blutspende<br />
als PDF-Dokumente eingesehen<br />
und heruntergeladen werden.<br />
Beginnend mit dieser Ausgabe<br />
werden wir die Literaturangaben<br />
zu den Hauptbeiträgen nicht mehr<br />
im Heft abdrucken, sondern ausschließlich<br />
im Internet unter der<br />
o.a. Adresse veröffentlichen.<br />
Die Antworten auf einige interessante<br />
Anfragen aus der Leserschaft<br />
und Buchempfehlungen schließen<br />
diesmal unser Heft ab, zu dem ich<br />
Ihnen im Namen der Redaktionsgruppe<br />
viel Spaß bei der Lektüre<br />
wünsche.<br />
<br />
Ihr<br />
Hubert Schrezenmeier<br />
3<br />
Ausgabe 4 5<br />
20<strong>05</strong>
Die transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz<br />
– eine gefährliche, aber wenig bekannte Transfusionsreaktion<br />
4<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Prof. Dr. med. Jürgen Bux<br />
Vorsitzender der Ständigen Konferenz<br />
der DRK-Blutspendedienste<br />
Geschäftsführer des<br />
DRK-Blutspendedienstes West gGmbH<br />
Feithstraße 182<br />
D-58097 Hagen<br />
j.bux@bsdwest.de<br />
Denkt man an unerwünschte Reaktionen und Nebenwirkungen von Bluttransfusionen,<br />
so kommen einem zunächst die durch Bluttransfusionen übertragbaren Infektionen,<br />
insbesondere das AIDS-auslösende HI-Virus sowie die Hepatitis-Viren HBV und HCV in<br />
den Sinn. Dies ist Folge des Medieninteresses nach Entdeckung des HI-Virus und seiner<br />
potentiellen Übertragung auf Patienten durch Blutprodukte. Aufgrund der in Deutschland<br />
ergriffenen diagnostischen Maßnahmen und dem Einsatz von Inaktivierungsverfahren (Plasma)<br />
ist heute die Übertragung der erwähnten Virusinfektionen durch Bluttransfusion eine<br />
extreme Rarität geworden (1). Kaum bekannt hingegen ist die zu den pulmonalen Transfusionsreaktionen<br />
zählende transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz („transfusion-related<br />
acute lung injury“,TRALI), obwohl sie in den USA die führende transfusionsassoziierte<br />
Todesursache darstellt (2). Nach dem Bericht der angesehenen britischen Meldeund<br />
Auswertungsstelle für Nebenwirkungen von Bluttransfusionen, dem SHOT („serious<br />
hazards of transfusion“) Report, ist TRALI die häufigste Ursache für eine gravierende<br />
transfusionsbedingte Nebenwirkung (3). Die genaue Inzidenz von TRALI ist nicht bekannt.<br />
Sie wird für das antikörperbedingte, d. h. immunogene TRALI auf 1 Fall pro 5.000 Transfusionen<br />
(4) und für das nicht unumstrittene nicht-immunogene TRALI auf einen Fall pro<br />
1.120 Transfusionen geschätzt. Letzteres soll nach Transfusion von Thrombozyten häufiger<br />
auftreten (1:453) als nach der Gabe von Erythrozyten (1:4.410) (5). Ein wichtiger<br />
Grund für die unklare TRALI-Inzidenz liegt darin, dass es bis Anfang 2004 keine verbindliche<br />
TRALI-Definition gab. So beziehen sich die Daten für das nicht-immunogene TRALI<br />
auf Fälle transfusionsassoziierter Atemnot, ohne dass die heute geforderten Thoraxröntgenbilder,<br />
die das Vorhandensein von beidseitigen Lungeninfiltrationen dokumentieren,<br />
zumindest mehrheitlich vorlagen (5). Diese Unsicherheit, was als typische TRALI-Reaktion<br />
anzusehen ist, hat wesentlich dazu beigetragen, dass TRALI in manchen Ländern kaum<br />
bekannt wurde, und transfusionsassoziierte Lungenödeme den Blutspendediensten sowie<br />
den zuständigen staatlichen Meldestellen (in Deutschland das Paul-Ehrlich-Institut (6))<br />
überhaupt nicht oder fälschlicherweise als kardiogen gemeldet wurden, obwohl keine<br />
Übertransfusion und keine Herzinsuffizienz beim Patienten vorlag.<br />
TRALI-Definition:<br />
Da die für TRALI genannte Problematik<br />
auch für andere Transfusionsnebenwirkungen<br />
galt, hat das<br />
Europäischen Hämovigilanz-Netzwerk<br />
(„European Hemovigilance<br />
Network“, EHN) eine Arbeitsgruppe<br />
für die Definitionen von unerwünschten<br />
Transfusionsnebenwirkungen<br />
eingerichtet. Diese<br />
definierte TRALI als eine klinische<br />
Entität bestehend aus akuter Atemnot<br />
während oder innerhalb von<br />
sechs Stunden nach Bluttransfusion<br />
verbunden mit bilateralen Lungen-
(TRALI)<br />
<br />
<br />
Abbildung 1<br />
Bilaterale Lungeninfiltrate sind ein entscheidendes<br />
Kriterium für die klinische Diagnose von TRALI.<br />
Der radiologische Befund ist oft ausgeprägter<br />
als der auskultatorische.<br />
Thoraxröntgenaufnahmen vor und nach<br />
TRALI-Reaktion<br />
5<br />
infiltrationen (Lungenödem) in<br />
der Thoraxröntgenaufnahme (Abbildung<br />
1) und ohne Anhalt für eine<br />
Herzinsuffizienz oder Volumenüberladung<br />
(7).Vor der Einführung der<br />
Bezeichnung „TRALI“ wurden solche<br />
Reaktionen häufig unter dem Begriff<br />
„transfusionsassoziiertes nicht-kardiogenes<br />
Lungenödem“ beschrieben.<br />
Die Lungeninfiltrationen in der Thoraxröntgenaufnahme<br />
können erheblich<br />
sein, bis hin zum Bild der so<br />
genannten „weißen Lunge“. Klinisch<br />
lässt sich deshalb TRALI oft zunächst<br />
nicht von einer nicht-transfusionsbedingten,<br />
erworbenen akuten Lungeninsuffizienz<br />
(ALI) oder deren Maximalvariante<br />
dem ARDS („acquired<br />
respiratory distress syndrome“)-<br />
Syndrom unterscheiden (4). Aus<br />
Kriterien für die Diagnose einer TRALI-Reaktion<br />
Europäisches Hämovigilanz-Netzwerk (EHN)<br />
Plötzliche Atemnot<br />
Bilaterale Lungeninfiltrationen in der Thoraxröntgenaufnahme<br />
Auftreten während oder innerhalb von 6 Stunden nach Bluttransfusion<br />
Kein Anhalt für kardiogenes Lungenödem bzw. Volumenüberladung<br />
Ergänzungen durch das nordamerikanische TRALI-Konsensus-Konferenz-<br />
Komitee<br />
Hypoxämie (PaO 2 /FiO 2 < 300 mmHg oder O 2 -Sättigung < 90 % oder andere klinische<br />
Hinweise)<br />
Keine weiteren Risikofaktoren für eine akute Lungeninsuffizienz (ALI) einschließlich:<br />
Aspiration, multiple Traumata, Pneumonie, kardiopulmonärer Bypass, Brandverletzungen,<br />
Inhalation von Schadstoffen, Lungenquetschungen, akute Pankreatitis, Medikamentintoxikationen,<br />
Beinahe-Ertrinken, Schock, Sepsis.<br />
vor<br />
nach<br />
diesem Grunde hat das nordamerikanische<br />
TRALI- Konsensus-Konferenz-Komitee<br />
zusätzlich den Nachweis<br />
einer Hypoxämie sowie den<br />
Ausschluss weiterer ALI-Risikofaktoren<br />
wie Sepsis, Schock, Aspiration<br />
etc. als Definitionskriterium vorgeschlagen<br />
(Tabelle 1); bei Vorliegen<br />
einer oder mehrerer weiterer<br />
ALI-Risikofaktoren sollte man von<br />
einer möglichen („possible“) TRALI-<br />
Reaktion sprechen (8). Diese aus<br />
wissenschaftlicher Sicht sicherlich<br />
gerechtfertigten Kriterien erscheinen<br />
unter dem Gesichtspunkt einer<br />
für den klinischen Alltag praktikablen<br />
Lösung nicht leicht umsetzbar<br />
und erhöhen zusätzlich die ohnehin<br />
zunehmenden ärztlichen Dokumentationsaufgaben.<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Wenn ein oder mehrere weitere ALI-Risikofaktoren vorliegen, sollte TRALI als möglich<br />
diagnostiziert werden.<br />
<br />
Tabelle 1
6<br />
Typischer TRALI-Fall<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Patient:<br />
Männlich, 46 Jahre, Sportler<br />
Transfusionsanlass:<br />
Korrektur einer dilatierten Aortenwurzel,<br />
sonst gesund, komplikationsloser<br />
Operationsverlauf<br />
Transfusionsbedarf:<br />
3 Frischplasmen, 1 Thrombozytenkonzentrat,<br />
2 autologe<br />
Erythrozytenkonzentrate<br />
Laborbefunde:<br />
- 60 min + 20 min + 1<strong>05</strong> min<br />
vor Transfusion nach Transfusion<br />
Leukozytenzahl [x 10 9 / L] 5,4 3,9 0,9<br />
Thrombozytenzahl [x 10 9 / L] 166 140 122<br />
Hämoglobin-Konzentration [g / L] 96 75 77<br />
Mittlerer arterieller Druck [mmHg] 80 40 60<br />
Zentraler Venendruck [mmHg] 9 12 15<br />
Pulmonal-arterieller Verschlussdruck [mmHg] - - 17<br />
Pulmonal-arterieller Mitteldruck [mmHg] - - 33<br />
Diastolischer pulmonal-arterieller Druck [mmHg] - - 20<br />
Arterieller Sauerstoff-Partialdruck [mmHg] 224 177 34<br />
Inspirierte O2 -Fraktion 0,6 1,0 1,0<br />
Arterieller Blut pH 7,501 7,370 7,297<br />
Temperatur rektal [°C] 35,7 36,1 36,3<br />
Thoraxröntgenaufnahme:<br />
Bilaterale pulmonale Infiltrate,<br />
Transösophageale<br />
Echokardiographie:<br />
Normale Myokardfunktion,<br />
intakte Herzklappen, keine<br />
Perikardtamponade; EKG<br />
normal<br />
Therapie:<br />
U. a. Beatmung mit PEEP, iv-<br />
Flüssigkeit und Methylprednisolon.<br />
Zustandsverbesserung<br />
innerhalb der folgenden zwei<br />
Tage<br />
TRALI-Ursache:<br />
Agglutinierende HLA-Antikörper<br />
in einem der transfundierten<br />
Frischplasmen.<br />
Leukozytenkreuzprobe (Granulozytenimmunfluoreszenzund<br />
Agglutinationstest) stark<br />
positiv. Die Spenderin des<br />
Frischplasmas hat zwei Kinder<br />
zitiert nach (27)
Klinisches Bild:<br />
Reaktion untersuchten (4). Auffällig<br />
war eine Diskrepanz zwischen<br />
Blut bereits vor der Bluttransfusion<br />
nachweisen. Diese Ergebnisse<br />
7<br />
TRALI gehört zu den pulmonalen<br />
dem einerseits teilweise recht aus-<br />
sowie der von vielen Untersuchern<br />
Transfusionsreaktionen, zu denen<br />
neben TRALI die transfusionsbedingte<br />
Herzinsuffizienz infolge Vo-<br />
geprägten radiologischen Befund<br />
und dem andererseits relativ wenig<br />
eindrücklichen auskultatorischen<br />
bestätigte Nachweis leukozytärer<br />
Antikörper im Spender-, seltener<br />
im Empfängerblut, bei Patienten mit<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
lumenüberladung („transfusion-<br />
Befund. Alle Patienten in dieser Stu-<br />
TRALI legen eine immunologische<br />
associated circulatory overload“,<br />
die erhielten Sauerstoff; 26 (72 %)<br />
Pathogenese nahe („immunogenes<br />
TACO), der transfusionsassoziierte<br />
mussten zusätzlich künstlich beat-<br />
TRALI“) (11). Diese Vorstellung wird<br />
allergische Asthma bronchiale-An-<br />
met werden. Die Mehrzahl der Pati-<br />
von weiteren Beobachtungen und<br />
fall sowie die transfusionsbedingte<br />
enten (81%) erholte sich innerhalb<br />
Untersuchungsergebnissen unter-<br />
Dyspnoe („transfusion-associated<br />
von drei Tagen, allerdings trug die<br />
stützt. So berichtete Brittingham 1957<br />
dyspnea“, TAD) zählen (7). Schon<br />
TRALI-Reaktion bei zwei Patienten<br />
von einer akuten Atemnot bei einem<br />
1951 beschrieb Barnard einen Fall<br />
(~6 %) zu deren Tod bei. Der aktu-<br />
gesunden Freiwilligen nach Infusi-<br />
von transfusionsbedingtem Lungen-<br />
elle SHOT-Bericht, der den Zeitraum<br />
on von 50 ml Vollblut, das von einem<br />
ödem, das sich nicht als ein kardi-<br />
von 1996 - 2003 umfasst, weist eine<br />
Patienten mit leukozytären Antikör-<br />
ogenes Lungenödem infolge Kreis-<br />
Mortalität von 9 % aus (3). Bei kei-<br />
pern im Blut stammte (12). Die Tho-<br />
laufüberlastung durch Übertrans-<br />
nem der überlebenden Patienten<br />
raxröntgenaufnahme zeigte beidsei-<br />
fusion erklären ließ, und für das<br />
wurden bleibende Folgen der TRALI-<br />
tige Infiltrationen wie bei einem Lun-<br />
es einen anderen Auslöser geben<br />
Reaktion beobachtet. In der Folgezeit<br />
genödem. Im Blutbild zeigte sich ein<br />
musste (9). Er bezeichnete diese<br />
wurden zahlreiche Kasuistiken von<br />
Abfall des Leukozytenwerts, der sich<br />
Transfusionsreaktion deshalb als<br />
verschiedenen Untersuchern veröf-<br />
aber bald wieder normalisierte.<br />
pulmonale Überempfindlichkeitsre-<br />
fentlicht, die im wesentlichen die Be-<br />
aktion. Zahlreiche weitere Beschrei-<br />
obachtungen von Popovsky & Moore<br />
Eine transiente Leukopenie wurde<br />
bungen zum Teil unter Benutzung<br />
bestätigten.<br />
auch bei anderen Patienten nach<br />
anderer Bezeichnungen wie trans-<br />
Auftreten der TRALI-Reaktion be-<br />
fusionsassoziiertes allergisches<br />
Lungenödem und transfusionsassoziiertes<br />
nicht-kardiogenes Lun-<br />
Antikörperbedingtes<br />
(immunogenes) TRALI:<br />
schrieben (13). McCullough und<br />
Mitarbeiter zeigten 1987 mittels<br />
Ganzkörperszintigraphie, dass<br />
genödem folgten. Popovsky &<br />
granulozytäre Antikörper zu einer<br />
Moore und Mitarbeiter schließlich<br />
Was die Auslöser der TRALI-Re-<br />
Sequestration transfundierter, in-<br />
prägten 1983 den Begriff TRALI<br />
aktionen betrifft, so identifizierten<br />
diummarkierter Granulozyten in<br />
(10), der sich nachfolgend durch-<br />
Popovsky & Moore bei 32 der 36 Pa-<br />
die Lungen führen (14). Seeger und<br />
setzte. Popovsky & Moore veröffent-<br />
tienten (89 %) Granulozyten-reakti-<br />
Mitarbeiter schließlich wiesen<br />
lichten 1985 die Ergebnisse einer<br />
ve Antikörper in wenigstens einem<br />
1990 in einem experimentellen ex-<br />
zweijährigen Studie, wobei sie 36<br />
der transfundierten Blutpräparate.<br />
vivo-Lungenmodell, bei dem frisch<br />
Patienten der Mayo-Klinik mit einer<br />
Nur bei zwei Patienten ließen sich<br />
isolierte Kaninchenlungen an einen<br />
radiologisch gesicherten TRALI-<br />
granulozytäre Antikörper in deren<br />
extrakorporalen Kreislauf ange-
8<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Durch Leukozytenantikörper induzierte<br />
Granulozytenaggregation<br />
sollten. Tatsächlich konnten Palfi<br />
und Mitarbeiter in einer randomisierten<br />
kontrollierten Studie nachweisen,<br />
dass Frischplasmen von<br />
multiparen Spenderinnen im Vergleich<br />
zu Einzelplasmen der Kontrollgruppe<br />
signifikant die Lungenfunktion<br />
von transfundierten Intensivpatienten<br />
verschlechterten (17).<br />
Abbildung 2<br />
Granulozytenaggregate in einer Mikrotiterplatte bei 100facher Vergrößerung induziert durch Anti-HNA-3a-Antikörper.<br />
Granulozytenagglutinine können mittels Granulozytenagglutinationstest einfach nachgewiesen werden.<br />
Granulozytenagglutinine lösen häufig lebensbedrohliche TRALI-Reaktionen aus.<br />
schlossen und mit einer Pufferlösung<br />
perfundiert wurden, nach, dass granulozytäre<br />
Antikörper (Anti-HNA-3a)<br />
im Perfusat ein Lungenödem induzieren<br />
können, wenn man humane neutrophile<br />
Granulozyten sowie Kaninchenplasma<br />
als Komplementquelle<br />
zum Perfusat hinzugibt (15). Exprimierten<br />
die humanen Granulozyten<br />
nicht das von den Antikörpern erkannte<br />
Antigen (HNA-3a), d. h. es kam<br />
nicht zur Antikörperbindung an die<br />
Granulozyten, und /oder es fehlte die<br />
Komplementquelle, dann wurde kein<br />
Lungenödem beobachtet. Bux und<br />
Mitarbeiter bestätigten später diese<br />
Ergebnisse und zeigten darüber hinaus,<br />
dass Granulozyten-aktivierende<br />
Antikörper die Bildung eines Lungenödems<br />
auch ohne Komplementbeteiligung<br />
auslösen können (16).<br />
Ursächlich hierfür ist sehr wahrscheinlich<br />
die Antikörper-bedingte<br />
Stimulation der Granulozyten, so<br />
dass diese Sauerstoffradikale<br />
(„reactive oxygen species, ROS“)<br />
bilden und toxische Granula-Enzyme<br />
wie Elastase freisetzen. Andere<br />
leukozytäre Antikörper wiederum,<br />
die an neutrophile Granulozyten binden,<br />
können diese passiv agglutinieren<br />
(IgM-Antikörper, selten) oder<br />
sie zur Aggregation anregen (IgG-<br />
Antikörper, häufig) wie in Abbildung<br />
2 gezeigt.<br />
Leukozytäre Antikörper werden<br />
hauptsächlich von multiparen Frauen<br />
gebildet, so dass Frischplasmapräparate<br />
von diesen Spenderinnen ein<br />
besonderes Risiko für die Auslösung<br />
von TRALI-Reaktionen darstellen<br />
<br />
Da in Deutschland nur noch leukozytendepletierte<br />
Blutpräparate zur<br />
Anwendung kommen, ist die Auslösung<br />
einer TRALI-Reaktion durch leukozytäre<br />
Antikörper des Empfängers<br />
sehr selten geworden. Daher stellt<br />
man sich den Ablauf einer TRALI-Reaktion<br />
für die meisten Fälle wie folgt<br />
dar (Abbildung 3):Leukozytäre Antikörper<br />
im transfundierten Blutpräparat<br />
– zumeist frisch gefrorenes<br />
Plasma und Thrombozytenkonzentrate<br />
– gelangen mit der Transfusion<br />
in den Kreislauf des Empfängers, wo<br />
sie an dessen neutrophile Granulozyten<br />
binden und diese aktivieren<br />
oder aggregieren bzw. agglutinieren.<br />
Die großen Granulozytenaggregate<br />
bzw. die aktivierten Granulozyten<br />
bleiben im ersten zu passierenden<br />
Kapillarbett unseres Körpers, dies<br />
ist nach Bluttransfusion das Lungenkapillarsystem,<br />
hängen. Hierbei<br />
muss man wissen, dass die relativ<br />
großen, im Vergleich zu Erythrozyten<br />
weniger rasch deformierbaren<br />
Granulozyten selbst unter physiologischen<br />
Bedingungen die engen
Schema zur Entstehung<br />
von TRALI<br />
<br />
GFP<br />
TK<br />
bzw. vorgeschädigt hat, auch nichtaggregierende<br />
Antikörper lebens-<br />
dere für die HLA-Klasse I-Antigene.<br />
Allerdings scheinen nicht alle HLA-<br />
9<br />
bedrohliche TRALI-Reaktionen aus-<br />
Klasse I-Antikörper gleichermaßen<br />
lösen. Der Schweregrad der Reaktion<br />
hängt also von mehreren Faktoren<br />
ab: der Grundkrankheit des<br />
eine TRALI-Reaktion auslösen zu<br />
können, denn sonst müssten TRALI-<br />
Reaktionen wesentlich häufiger be-<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Patienten, der Antikörperkonzen-<br />
obachtet werden, auch wenn von<br />
tration und der Wirkung des Anti-<br />
einer gewissen Dunkelziffer nicht<br />
Freisetzung von<br />
Sauerstoffradikalen<br />
und<br />
Enzymen<br />
körpers auf die neutrophilen Granulozyten<br />
(Abbildung 4).<br />
gemeldeter Fälle trotz in Deutschland<br />
bestehender Meldepflicht ausgegangen<br />
werden muss. Besonders<br />
Lungenödem<br />
Abbildung 3<br />
Modell zur Entstehung von immunogenem TRALI.<br />
Leukozytäre Antikörper in plasmahaltigen Blutpräparaten<br />
gelangen mit diesen in die Blutbahn des Patienten,<br />
wo sie an deren neutrophilen Granulozyten binden,<br />
sofern diese das korrespondierende Antigen exprimieren.<br />
Die aktivierten ggf. aggregierten Granulozyten werden<br />
im ersten Kapillarbett nach Bluttransfusion, den Lungenkapillaren<br />
zurückgehalten, welche sie so schädigen,<br />
dass es zum Lungenödem kommt.<br />
<br />
Leukozytäre Antikörper:<br />
Die in TRALI-Reaktionen involvierten<br />
leukozytären Antikörper können<br />
gegen HLA- und HNA-Antigene gerichtet<br />
sein (Tabelle 2). Unter den<br />
HLA-Antigenen gilt dies insbeson-<br />
häufig werden Anti-HLA-A2-Antikörper<br />
nachgewiesen, von denen bekannt<br />
ist, dass sie starke Granulozytenagglutinine<br />
darstellen (11,19).Ob<br />
HLA-Klasse II-Antikörper ebenfalls<br />
eine TRALI-Reaktion induzieren<br />
können, wie neuerdings berichtet<br />
(20), auch wenn HLA Klasse II-Anti-<br />
Lungenkapillaren nur langsam<br />
passieren (18). Die von den adhärenten<br />
Granulozyten freigesetzten<br />
Sauerstoffradikale und toxischen<br />
Enzyme schädigen die Endothelzellen<br />
der Lungenkapillaren, mit<br />
der Folge, dass die Kapillarpermeabilität<br />
zunimmt und es zu einem<br />
Ausstrom von Blutplasma in<br />
das Interstitium und in die Lungenalveolen<br />
kommt. Wurden schwerwiegende<br />
TRALI-Reaktionen zumeist<br />
nach der Transfusion von so<br />
genannten „Granulozytenagglutininen“<br />
beobachtet (11), so können<br />
abhängig von der Grundkrankheit<br />
des Patienten, die seine Lungenendothelzellen<br />
bereits voraktiviert<br />
physiologisch<br />
Endothelzelle<br />
TRALI infolge agglutinierender leukozytärer Antikörper<br />
(Granulozytenagglutinine)<br />
Antikörper<br />
TRALI durch nicht-agglutinierende Antikörper oder bei<br />
schwerkranken Patienten<br />
TNF<br />
stimulierter<br />
Granulozyt<br />
Lungenpassage neutrophiler Granulozyten<br />
TNF<br />
Elastase<br />
H 2<br />
O 2<br />
O 2<br />
-<br />
Chemokine<br />
Lungenkapillaren<br />
Flüssigkeitsausstrom<br />
Abbildung 4<br />
Der durchschnittliche Durchmesser von Lungenkapillaren ist gleich oder kleiner dem durchschnittlichen<br />
Granulozytendurchmesser. Antikörperbedingte Agglutinate/Aggregate können deshalb die Lungenkapillaren nicht passieren. Lebensbedrohliche<br />
TRALI-Reaktionen sind oft Folge der Transfusion von Granulozytagglutininen. Bei schwerkranken Patienten können<br />
auch nicht-agglutinierende leukozytäre Antikörper auf Grund der aktivierten Endothelzellen und Granulozyten der<br />
Lungenkapillaren gravierende TRALI-Reaktionen auslösen. Die aktivierten neutrophilen Granulozyten bilden<br />
Sauerstoffradikale und setzen Enzyme frei, die die Endothelzellen schädigen. Letzteres steigert die<br />
Kapillarpermeabilität in deren Folge sich die Lungeninfiltrate ausbilden.<br />
Elastase<br />
H 2<br />
O 2<br />
O 2<br />
-
10<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
gene nur auf aktivierten, nicht jedoch<br />
auf ruhenden neutrophilen<br />
Granulozyten exprimiert werden,<br />
ist derzeit noch Gegenstand der<br />
Diskussion und bedarf weiterer<br />
<br />
Tabelle 2<br />
insbesondere experimenteller Bestätigung.<br />
Von den „Humanen Neutrophilen-Alloantigenen“<br />
(HNA) (21)<br />
sind Antikörper gegen die HNA-1aund<br />
HNA-1b- sowie gegen die HNA-<br />
Leukozytäre Antigene involviert in TRALI<br />
„Humane Leukozytenantigene“ (HLA)<br />
HLA Klasse I (HLA – A2 !) 25, 26<br />
HLA Klasse II 33<br />
Humane Neutrophilen-Alloantigene (HNA)<br />
Alte Bezeichnung Glykoprotein Ref.<br />
HNA -1a NA1 Fc Rezeptor IIIb / CD16b 30<br />
HNA -1b NA2 Fc Rezeptor IIIb / CD16b 23<br />
HNA -2a NB1 NB1 GP / CD177 31<br />
HNA -3a 5b nicht bekannt 27<br />
2a- und HNA-3a-Antigene in die<br />
Auslösung von TRALI-Reaktionen<br />
involviert. Insbesondere die neutrophile<br />
Granulozyten-aggregierenden<br />
HNA-3a (früher 5b)-Antikörper sind<br />
bei lebensbedrohlichen TRALI-<br />
Reaktionen nicht selten nachzuweisen<br />
(22). Der Nachweis von HLAund<br />
insbesondere HNA-Antikörpern,<br />
wie granulozytären Antikörpern<br />
überhaupt, sollte nur von<br />
anerkannten spezialisierten Laboratorien<br />
durchgeführt werden, die<br />
regelmäßig und erfolgreich (!) an<br />
nationalen und internationalen<br />
Ringversuchen teilnehmen (23).<br />
Nicht-immunogenes<br />
TRALI:<br />
In den letzten Jahren wurden von<br />
Silliman und Mitarbeitern vermehrt<br />
über TRALI-Reaktionen bei Patienten<br />
nach Transfusion von Thrombozyten-<br />
und Erythrozytenkonzentraten<br />
berichtet, ohne dass in diesen<br />
Fällen leukozytäre Antikörper hätten<br />
nachgewiesen werden können<br />
(5, 24). Allerdings erfüllte nur ein<br />
Teil der von ihnen beschriebenen<br />
TRALI-Fälle die Definitionskriterien,<br />
d. h. war radiologisch gesichert.<br />
Silliman et al. konnten in den von<br />
ihnen untersuchten TRALI-Fällen<br />
biologisch aktive Lipide, die zur<br />
Gruppe der Phosphatidylcholine<br />
gehörten, in den transfundierten<br />
Präparaten und im Patientenplasma<br />
kurz nach Transfusion nachweisen<br />
(24). Diese Lipide können u. a.<br />
neutrophile Granulozyten in einen<br />
aktivierten Zustand versetzen, so<br />
dass ihre Bereitschaft für die Bildung<br />
von Sauerstoffradikalen gesteigert<br />
ist. Diese Lipide sollen von<br />
den die Präparate kontaminierenden<br />
Leukozyten während der Lagerung<br />
gebildet werden. Darüber hinaus<br />
sollen Thrombozyten und<br />
Erythrozyten ebenfalls zur Bildung<br />
dieser und anderer Neutrophilenaktivierender<br />
Substanzen in der Lage<br />
sein. Bei den untersuchten<br />
Thrombozyten- und Erythrozytenkonzentraten<br />
handelte es sich<br />
mehrheitlich um solche, die erst<br />
nach längerer Lagerung transfundiert<br />
worden waren. Im Gegensatz<br />
zum Antikörper-induzierten (immunogenen)<br />
TRALI ist das nicht-immunogene<br />
TRALI durch einen milden<br />
klinischen Verlauf gekennzeichnet.<br />
So mussten nur in drei von 90 (3 %)<br />
nicht-immunogenen TRALI-Reaktionen<br />
die Patienten künstlich beatmet<br />
werden. In einem Fall (1%)<br />
trug die TRALI-Reaktion zum Tode<br />
des Patienten bei. Eine Untersuchung<br />
an künstlich beatmeten Patienten,<br />
die innerhalb der ersten 48 Stunden<br />
der intensivmedizinischen Behandlung<br />
Bluttransfusionen erhielten,<br />
zeigte, dass die Entwicklung einer<br />
akuten Lungeninsuffizienz mit der<br />
Transfusion von Frischplasma, jedoch<br />
nicht mit der Lagerungsdauer<br />
der transfundierten Blutpräparate<br />
assoziiert war (25). Tabelle 3<br />
fasst die wesentlich Unterschiede<br />
von immunogenem und nicht-immunogenem<br />
TRALI zusammen. Da die<br />
Bestätigung der Untersuchungsergebnisse<br />
von Silliman et al. durch
andere Untersuchergruppen noch<br />
aussteht, bleibt die klinische Bedeutung<br />
des nicht-immunogenen<br />
TRALI jedoch weiterhin unklar.<br />
Therapie:<br />
Charakteristika der antikörperbedingten<br />
(immunogenen) und nicht-immunogenen<br />
TRALI-Reaktion<br />
Immunogenes TRALI Nicht-immunogenes TRALI<br />
Auslöser leukozytäre Antikörper biologisch aktive Lipide u.a.<br />
Hauptsächlich Frischplasma > Gelagerte<br />
involvierte Thrombozytenkonzentrate Thrombozytenkonzentrate ><br />
Blutpräparate<br />
Erythrozytenkonzentrate<br />
Auftreten Sogar bei Gesunden möglich i. d. R. schwerkranke Patienten<br />
Klinischer Oft lebensbedrohlich mit Sauerstoffgabe<br />
Verlauf der Notwendigkeit der i. d. R. ausreichend<br />
künstlichen Beatmung<br />
Patienten mit unerwarteter plötzlicher<br />
Atemnot kurz nach Bluttransfusion<br />
sollten zunächst nasal Sauerstoff<br />
erhalten. Wichtig für die<br />
Prognose der TRALI-Reaktion scheint<br />
neben dem frühzeitigen Erkennen<br />
die rechtzeitige Intubation und die<br />
künstliche Beatmung zu sein. Die<br />
Gabe von Kortikosteroiden wird<br />
empfohlen, obwohl ihr klinischer<br />
Nutzen nicht gesichert ist. Von<br />
Diuretika, insbesondere ihrer vorschnellen<br />
Verabreichung, wird allgemein<br />
abgeraten – im Gegenteil:<br />
In Einzelfällen wurde sogar über<br />
eine Besserung nach Flüssigkeitsgabe<br />
berichtet (26).<br />
Prävention:<br />
Durch die Einführung der Leukozytendepletion<br />
in Deutschland ist<br />
die Auslösung einer immunogenen<br />
TRALI-Reaktion durch ein Thrombozyten-<br />
oder Erythrozytenkonzentrat<br />
infolge leukozytärer Antikörper im<br />
Patientenblut sehr unwahrscheinlich<br />
geworden.Viele ernste antikörperbedingte<br />
TRALI-Reaktionen<br />
wurden nach Transfusion von Einzelplasmen<br />
beobachtet (25). Bei der<br />
Verwendung von Plasmapräparaten,<br />
die aus gepooltem Plasma hergestellt<br />
werden, wie es das SD-Plasma<br />
darstellt, wurden TRALI-<br />
Reaktionen bislang nicht beobachtet.<br />
Der DRK-Blutspendedienst West<br />
untersucht zusätzlich alle hergestellten<br />
SD-Plasma (LyoPlas)-Chargen<br />
auf das Vorliegen leukozytärer<br />
Antikörper. Um auch bei der Transfusion<br />
von Thrombozyten das Risiko<br />
einer immunogenen TRALI-Reaktion<br />
zu minimieren, ist zu überlegen,<br />
ob nicht auch das Blut multiparer<br />
Spenderinnen vor der nächsten<br />
<br />
Tabelle 3<br />
Thrombozytenspende nach vorausgegangener<br />
Schwangerschaft auf<br />
das Vorliegen leukozytärer Antikörper<br />
hin untersucht werden sollte. Zur<br />
Vermeidung der nicht-immunogenen<br />
TRALI-Reaktion wird von dem<br />
beschreibenden US-Autorenteam<br />
die Transfusion möglichst frischer<br />
oder gewaschener Thrombozytenund<br />
Erythrozytenpräparate bei Risikopatienten,<br />
d. h. Patienten mit<br />
malignen hämatologischen Erkrankungen<br />
und / oder mit Herzkrankheiten<br />
empfohlen (5). Dies ist allerdings<br />
mit erheblichem materiellen,<br />
zeitlichen und finanziellen Aufwand<br />
verbunden und kann neue Risiken<br />
generieren (bakterielle Kontamination).<br />
Darüber hinaus besteht<br />
bei unkritischer Anforderung solcher<br />
Präparate die Gefahr, dass<br />
aus Furcht vor Auslösung einer nichtimmunogenen<br />
TRALI-Reaktion die<br />
Patienten die dringend benötigten<br />
Bluttransfusionen nicht zeitgerecht<br />
erhalten und dadurch Schaden nehmen.<br />
Angesichts des Umstandes,<br />
dass die nicht-immunogene TRALI-<br />
Reaktion in der Regel einen milden<br />
Verlauf zeigt, muss der Anforderung<br />
unbedingt eine sorgfältige Risikoabwägung<br />
durch den transfundierenden<br />
Arzt vorausgehen.<br />
Die Literaturhinweise finden<br />
Sie im Internet zum Download<br />
www.drk.de/blutspende<br />
<br />
11<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong>
Novellierung des Transfusionsgesetzes<br />
und Folgen für die Anwendung von Blutprodukten<br />
12<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Dr. Horst Hasskarl, Rechtsanwalt<br />
Bleichstraße 57<br />
D-67061 Ludwigshafen<br />
hasskarl-law@t-online.de<br />
Einführung<br />
Programmatisch legt § 1 des Transfusionsgesetzes (TFG) fest, dass der Gesetzeszweck<br />
1. in der sicheren Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und in der gesicherten und<br />
sicheren Versorgung der Bevölkerung mit Blutprodukten besteht. An diesem Grundanliegen hat sich<br />
durch das Erste Gesetz zur Änderung des TFG und arzneimittelrechtlicher Vorschriften vom 10.<br />
Februar 20<strong>05</strong> (BGBl. I S. 234) nichts geändert.Trotzdem wurde das bisher geltende TFG vom 1. Juli<br />
1998 (BGBl. I S. 1752) – im Wesentlichen mit Wirkung vom 19. Februar 20<strong>05</strong> – z. T. nicht unerheblich<br />
geändert.Anlass waren nicht in erster Linie erforderliche gesetzliche Klarstellungen und die<br />
Berücksichtigung neuer Erkenntnisse, sondern vor allem Anderen die europarechtliche Notwendigkeit,<br />
dass Deutschland als Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) gemäß Art. 10 des Vertrages<br />
über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft (EG) verpflichtet ist, europäische Normen<br />
in deutsches Recht umzusetzen.Während EG-Verordnungen gemäß Art. 249 EG-Vertrag allgemeine<br />
Geltung haben und – ohne die Notwendigkeit nationaler legislativer Umsetzung – unmittelbar<br />
in jedem Mitgliedstaat jede natürliche und juristische Person binden, bindet eine EG-Richtlinie die<br />
Bürger und juristischen Personen in einem Mitgliedstaat grundsätzlich erst dann, wenn und soweit<br />
der Richtlinieninhalt in nationales, hier also deutsches Recht umgesetzt wurde.<br />
Auf der Grundlage des Art. 152 Abs.4<br />
2. Buchstabe a des EG-Vertrages<br />
wurden drei das Transfusionsrecht betreffende<br />
EG-Richtlinien erlassen. Ziel der genannten<br />
Vorschrift ist es, Maßnahmen zur Festlegung<br />
hoher Qualitäts- und Sicherheitsstandards für<br />
Organe und Substanzen menschlichen Ursprungs<br />
sowie für Blut und Blutderivate zu<br />
ergreifen, wobei es den Mitgliedsstaaten freisteht,<br />
strengere Schutzmaßnahmen beizubehalten<br />
oder einzuführen.<br />
Bei den Richtlinien handelt es sich um<br />
Folgende:<br />
a) Richtlinie 2002/98/EG des Europäischen<br />
Parlaments und des Rates vom 27. Januar<br />
2003 zur Festlegung von Qualitäts- und<br />
Sicherheitsstandards für die Gewinnung,<br />
Testung, Verarbeitung, Lagerung und Verteilung<br />
von menschlichem Blut und<br />
Blutbestandteilen und zur Änderung<br />
der Richtlinie 2001/83/EG (Amtsblatt EU<br />
Nr. L 33/30 vom 8. Februar 2003)<br />
b) Richtlinie 2004/33/EG der Kommission<br />
vom 22. März 2004 zur Durchführung der<br />
Richtlinie 2002/98/EG des Europäischen<br />
Parlaments und des Rates hinsichtlich bestimmter<br />
technischer Anforderungen<br />
für Blut und Blutbestandteile (Amtsblatt<br />
EU Nr. L 91/25 vom 30. März 2004),<br />
c) Richtlinie 2004/23/EG des Europäischen<br />
Parlaments und des Rates vom 31. März<br />
2004 zur Festlegung von Qualitäts- und<br />
Sicherheitsstandards für die Spende,<br />
Beschaffung,Testung,Verarbeitung, Konservierung,<br />
Lagerung und Verteilung von<br />
menschlichen Geweben und Zellen<br />
(Amtsblatt EU Nr. L 102/48 vom 7.April<br />
2004).<br />
Die beiden erstgenannten Richtlinien waren<br />
bis zum 8. Februar 20<strong>05</strong> in deutsches Recht<br />
umzusetzen, während die Richtlinie Gewebe<br />
und Zellen bis zum 7.April 2006 in nationales<br />
Recht umgesetzt sein muss.<br />
Der – zumindest partiellen – Umsetzung<br />
der genannten Richtlinien dient das Erste<br />
Gesetz zur Änderung des TFG und arzneimittelrechtlicher<br />
Vorschriften, wie sich dem<br />
Gesetzentwurf (Bundestagsdrucksache 15/<br />
3593 vom 14. Juli 2004, Seite 1) entnehmen<br />
lässt.
I. Wesentlicher Inhalt des<br />
TFG-Änderungsgesetzes<br />
lich ist der Blutproduktebegriff in<br />
§ 2 Nr. 3 TFG dahingehend erweitert,<br />
stammzellseparation gewidmet<br />
war, ist diese Vorschrift nunmehr über-<br />
13<br />
dass darunter auch Blutbestandteile<br />
schrieben mit „Blutstammzellen und<br />
Der Spendebegriff in § 2 Nr. 1 wird<br />
dahingehend erweitert, dass eine<br />
Spende, die bei Menschen entnom-<br />
fallen, die zur Herstellung von Wirkstoffen<br />
oder Arzneimitteln bestimmt<br />
sind. Die bisherige ausdrückliche Er-<br />
andere Blutbestandteile“. Neu ist in<br />
diesem Zusammenhang die Schaffung<br />
eines der Öffentlichkeit zugäng-<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
mene Menge an Blut oder Blutbe-<br />
wähnung des Plasmas zur Fraktionie-<br />
lichen zentralen Registers bei dem<br />
standteilen etc. ist. Damit wurde der<br />
rung ist, weil entbehrlich, entfallen.<br />
Deutschen Institut für medizinische<br />
Spendebegriff dahingehend erwei-<br />
Dokumentation und Information<br />
tert, dass nunmehr nicht nur die ei-<br />
Die Anforderungen an eine<br />
(DIMDI) über Einrichtungen, die Blut-<br />
nem Menschen direkt-körperlich<br />
Spendeeinrichtung sind in § 4 TFG<br />
stammzellzubereitungen herstellen<br />
entnommene Menge Blut darunter<br />
ebenfalls neu formuliert und verschärft<br />
und in den Verkehr bringen, vgl. § 9<br />
fällt, sondern auch eine extrakorpo-<br />
worden. Danach muss eine Spendeein-<br />
Abs.2 TFG. Die Schaffung des Regis-<br />
rale Spende. Ausdrücklich sollte auf<br />
richtung u. a. eine leitende ärztliche<br />
ters war erforderlich geworden we-<br />
diese Weise das Nabelschnurblut –<br />
Person bestellen, die eine approbierte<br />
gen Art. 10 der bereits erwähnten<br />
erstmalig – in den Anwendungsbe-<br />
Ärztin oder ein approbierter Arzt (ap-<br />
Richtlinie 2004/23/EG „menschliche<br />
reich des Transfusionsgesetzes ein-<br />
probierte ärztliche Person) ist und die<br />
Gewebe und Zellen“. In den Anwen-<br />
bezogen werden (Bundestagsdruck-<br />
erforderliche Sachkunde nach dem<br />
dungsbereich dieser Richtlinie fallen<br />
sache 15 /3593, Seite 9).<br />
Stand der medizinischen Wissenschaft<br />
nämlich ausdrücklich auch hämato-<br />
besitzt. Bekanntlich wird dieser Stand<br />
poetische Stammzellen aus periphe-<br />
Damit einher geht eine Neudefi-<br />
der medizinischen Wissenschaft in<br />
rem Blut, Nabelschnurblut und Kno-<br />
nition der Spendereinrichtung.<br />
den Richtlinien der Bundesärztekam-<br />
chenmark, wie sich dem Erwägungs-<br />
Eine solche liegt – wie bisher – einer-<br />
mer zur Gewinnung von Blut und Blut-<br />
grund 7 der Richtlinie entnehmen<br />
seits vor, wenn sie selbst Spenden<br />
bestandteilen und zur Anwendung von<br />
lässt. Damit unterliegt die Gewinnung<br />
entnimmt oder ihre Tätigkeit auf die<br />
Blutprodukten (Hämotherapie), Bun-<br />
hämatopoetischer Zellen sowohl dem<br />
Entnahme von Spenden gerichtet<br />
desgesundheitsblatt 2000, S. 555 ff.<br />
Transfusionsgesetz als auch dem Arz-<br />
ist. Darüber hinaus ist eine Spende-<br />
(Ziffer 1.5.1.4), geregelt. Es muss sich<br />
neimittelgesetz. Arzneimittelrechtlich<br />
einrichtung aber auch nunmehr die<br />
also grundsätzlich um einen Facharzt<br />
ist für die Gewinnung der Stammzel-<br />
Institution, die, soweit die Spenden<br />
für Transfusionsmedizin handeln. Aus-<br />
len eine Herstellungserlaubnis ge-<br />
zur Anwendung am Menschen be-<br />
drücklich ist im Zusammenhang mit<br />
mäß § 13 Abs. 1 Arzneimittelgesetz<br />
stimmt sind, auf deren Testung, Ver-<br />
der Spendeentnahme nunmehr vorge-<br />
(AMG) i. d. F. der Bekanntmachung<br />
arbeitung, Lagerung und das Inver-<br />
schrieben (§ 4 Satz 1 Nr. 3 TFG), dass<br />
vom 11. Dezember 1998 (BGBl. I S.<br />
kehrbringen gerichtet ist. Damit sind<br />
bei der Spendeentnahme eine appro-<br />
3586), zuletzt geändert durch Gesetz<br />
Spendereinrichtungen sowohl die<br />
bierte ärztliche Person vorhanden<br />
vom 15. April 20<strong>05</strong> (BGBl. I S. 1068),<br />
spendenentnehmenden Einrichtun-<br />
sein muss.<br />
erforderlich, weil es sich um die Ge-<br />
gen als auch diejenigen, die diese<br />
winnung eines zur Arzneimittelher-<br />
lediglich testen, verarbeiten, lagern<br />
Während § 9 TFG in der bisherigen<br />
stellung bestimmten Stoffes menschli-<br />
und in den Verkehr bringen. Schließ-<br />
Fassung der Vorbehandlung der Blut-<br />
cher Herkunft handelt.
14<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
dass der spendenden Person eine<br />
§<br />
Aufwandsentschädigung gewährt<br />
werden kann, dass diese sich<br />
jedoch an dem unmittelbaren Aufwand<br />
je nach Spendeart zu orientieren<br />
hat. In diesem Zusammenhang<br />
ist darauf hinzuweisen, dass – asystematisch<br />
– durch Art. 2a des Ersten<br />
TFG-Änderungsgesetzes auch das<br />
Heilmittelwerbegesetz (HWG) geändert<br />
wurde. In dessen § 7 Abs. 1<br />
wurde eine Bestimmung eingefügt,<br />
wonach es unzulässig ist, für die<br />
Entnahme oder sonstige Beschaffung<br />
von Blutplasma oder Gewebespenden<br />
zur Herstellung von Blut<br />
und Gewebeprodukten und anderen<br />
Produkten zur Anwendung beim<br />
Menschen mit der Zahlung einer<br />
finanziellen Aufwendung oder Aufwandsentschädigung<br />
zu werben.<br />
Die Änderung des Heilmittelwerbegesetzes<br />
ist deswegen systemwidrig,<br />
weil dieses Gesetz ausweislich<br />
seines § 1 Abs. 1 nur für Arzneimittel,<br />
Medizinprodukte und andere<br />
Mittel,Verfahren, Behandlungen und<br />
In § 10 Satz 2 TFG wird bestätigt, Die spenderdokumentationsbe-<br />
um die Verpflichtung, Aufzeichnun-<br />
zogenen Aufbewahrungsfristen in<br />
§ 11 Abs. 1 TFG wurden differenziert<br />
auf 15 Jahre, 20 Jahre und 30 Jahre<br />
festgelegt.<br />
Erstmalig haben im deutschen<br />
Transfusionsrecht die Blutdepots<br />
von Krankenhäusern eine spezielle<br />
Regelung erfahren und sind mit eigenständigen<br />
Pflichten ausgestattet<br />
worden, vgl. § 11 a TFG. Hierbei<br />
handelt es sich um organisatorische<br />
Einheiten innerhalb eines Krankenhauses<br />
oder einer ärztlichen Einrichtung,<br />
die ausschließlich für interne<br />
Zwecke, einschließlich der<br />
Anwendung, Blutprodukte lagern<br />
und abgeben. Für diese Blutdepots<br />
gelten analog verschiedene Vorschriften<br />
der Betriebsverordnung<br />
für pharmazeutische Unternehmer<br />
vom 8. März 1985 (BGBl. I S. 546),<br />
zuletzt geändert durch Gesetz vom<br />
10. Februar 20<strong>05</strong> (BGBl. I S. 234).<br />
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen<br />
um das Betreiben eines funktionierenden<br />
Qualitätssystems, um<br />
gen über die Blutprodukte zum<br />
Zwecke der Rückverfolgung zu führen.<br />
Außerdem gelten die für Einrichtungen<br />
der Krankenversorgung<br />
bestehenden Melde- und Auskunftspflichten<br />
der §§ 16 Abs. 2, 19 Abs. 3<br />
TFG nunmehr unmittelbar auch für<br />
Blutdepots.<br />
Bekanntlich ist die Bundesärztekammer<br />
(BÄK) durch § 12 TFG,<br />
soweit es sich um die Gewinnung<br />
von Blut und Blutbestandteilen handelt,<br />
und durch § 18 TFG, soweit es<br />
sich um die Anwendung von Blutprodukten<br />
handelt, ermächtigt, in<br />
Richtlinien den Stand der medizinischen<br />
Wissenschaft und Technik<br />
festzustellen und bekannt zu<br />
machen. Ergänzt wurde diese Vorschrift<br />
durch das TFG-Änderungsgesetz<br />
vom 10. Februar 20<strong>05</strong> dahingehend,<br />
dass nunmehr auch die<br />
Richtlinien der Europäischen Union<br />
bei der Abfassung der Richtlinien<br />
der Bundesärztekammer berücksichtigt<br />
werden müssen. Damit sol-<br />
Gegenstände Anwendung findet.<br />
Das Blut selbst als ein Stoff menschlicher<br />
Herkunft, der zur Arzneimittelherstellung<br />
bestimmt ist, unterliegt<br />
dagegen nicht dem HWG. Insofern<br />
hätte das Werbeverbot im Zusammenhang<br />
mit Blutspenden richtigerweise<br />
in das TFG selbst gehört.<br />
das Vorhandensein von Personal<br />
mit ausreichender fachlicher Qualifikation<br />
und in ausreichender Zahl,<br />
um die Verpflichtung zur regelmäßigen<br />
Unterweisung des Personals,<br />
um die ordnungemäße Lagerung<br />
der Blutprodukte, um geeignete Vorratsbehältnisse<br />
und innerbetriebliche<br />
len die BÄK-Richtlinien zur Gewinnung<br />
von Blut und Blutbestandteilen<br />
und zur Anwendung von Blutprodukten<br />
(Hämotherapie) als rechtliches<br />
Instrument genutzt werden, um EG-<br />
Richtlinien in deutsches Recht umzusetzen.<br />
Bei diesen Richtlinien<br />
handelt es sich z. Z. um die zuvor<br />
Transportbehältnisse, um die erwähnten drei Richtlinien, insbelen<br />
regelmäßige Selbstinspektion und sondere die Richtlinie 2004/33/EG
über die technischen Anforderungen<br />
für Blut und Blutbestandteile.<br />
dert. Nach § 15 Abs. 2 TFG alte Fassung<br />
sind im Rahmen des Qualitäts-<br />
Auch die erforderlichen Angaben<br />
über die epidemiologischen Daten<br />
15<br />
Rechtlich erscheint es jedoch frag-<br />
sicherungssystems die Qualifikation<br />
in § 22 TFG wurden dahingehend<br />
lich, ob durch die Schaffung ärztlichen<br />
Standesrechts – darum handelt<br />
es sich bei diesen Hämotherapie-<br />
und die Aufgaben der Personen, die<br />
im engen Zusammenhang mit der<br />
Anwendung von Blutprodukten tä-<br />
geändert, dass die Träger der Spendeeinrichtungen<br />
getrennt nach den<br />
einzelnen Spendeeinrichtungen<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Richtlinien der BÄK – eine korrekte<br />
tig sind, festzulegen. Außerdem sind<br />
vierteljährlich und jährlich eine Liste<br />
Umsetzung von EG-Richtlinien über-<br />
danach die Grundsätze für die pati-<br />
über die Anzahl der spendenden<br />
haupt erfolgen kann. Die Fragestel-<br />
entenbezogene Qualitätssicherung<br />
Personen zu erstellen haben, die auf<br />
lung bleibt gerechtfertigt, auch wenn<br />
der Anwendung von Blutprodukten,<br />
einen Infektionsmarker bestätigt po-<br />
die Richtlinien der Bundesärztekam-<br />
insbesondere der Dokumentation<br />
sitiv getestet wurden. In diesen Zu-<br />
mer künftig vom Paul-Ehrlich-Institut<br />
und des fachübergreifenden Infor-<br />
sammenhang gehört eine Änderung<br />
im Bundesanzeiger bekannt gemacht<br />
mationsaustausches, die Überwa-<br />
der TFG-Meldeverordnung, wonach<br />
werden und somit eine gewisse staat-<br />
chung der Anwendung, die anwen-<br />
die Meldungen nach § 3 Abs. 2 auch<br />
liche Autorität erhalten sollen, vgl. §§<br />
dungsbezogenen Wirkungen und<br />
umfassen sollen die Art der Spende,<br />
12 Abs. 1 S. 3 und 18 Abs. 1 S. 3 TFG,<br />
Nebenwirkungen und zusätzlich er-<br />
mögliche Infektionserreger, Anzahl<br />
siehe dazu Hasskarl, „Zur Zulässig-<br />
forderliche therapeutische Maßnah-<br />
der Selbstausschlüsse von der<br />
keit der Umsetzung der EG-Blutricht-<br />
men festzulegen. Durch das Erste<br />
Spendeentnahme, Vorspenden und<br />
linien 2002/98/EG und 2004/33/EG<br />
TFG-Änderungsgesetz ist nunmehr<br />
Wohnregion der spendenden Per-<br />
in nationales Recht durch Richtlinien<br />
festgelegt worden (§ 15 Abs. 2 Satz 2),<br />
son. Als zuständige Behörde für die<br />
der Bundesärztekammer nach §§ 12<br />
dass die bereits erwähnte Doku-<br />
medizinische Dokumentation und<br />
und 18 TFG“, in: Transfusion Medicine<br />
mentation auch umfassen soll „die<br />
Information wurde, wie bereits er-<br />
and Hemotherapy 20<strong>05</strong>, S. 34 ff.<br />
Dokumentation der Indikation<br />
wähnt, das Deutsche Institut für me-<br />
zur Anwendung von Blutprodukten<br />
dizinische Dokumentation und Infor-<br />
Der Dritte Abschnitt des TFG wid-<br />
und Plasmaproteinen i. S. von § 14<br />
mation (DIMDI) in § 27 Abs. 4 TFG<br />
met sich bekanntlich der Anwendung<br />
Abs. 1 TFG“. Hierauf wird separat<br />
festgelegt.<br />
von Blutprodukten. Hier wurde in § 14<br />
eingegangen.<br />
Abs. 3 TFG festgelegt, dass die Auf-<br />
Schließlich wurde § 28 TFG, der<br />
zeichnungen, die der behandelnde<br />
Auch der Fünfte Abschnitt des<br />
die Ausnahmen vom Anwendungs-<br />
Arzt bei jeder Anwendung von Blut-<br />
TFG, der dem Meldewesen ge-<br />
bereich des Transfusionsgesetzes<br />
produkten zu dokumentieren hat, 15<br />
widmet ist, wurde geändert. U. a.<br />
behandelt, dahingehend erweitert,<br />
Jahre und bestimmte Angaben 30<br />
erhielt § 21 TFG (koordiniertes Mel-<br />
dass das TFG auch keine Anwen-<br />
Jahre lang aufzubewahren sind.<br />
dewesen) einen weiteren Absatz 3,<br />
dung findet auf die Entnahme einer<br />
der die Spendeeinrichtungen ver-<br />
geringfügigen Menge Blut zu diag-<br />
Die im Bereich der Anwendung<br />
pflichtet, der zuständigen Behörde<br />
nostischen Zwecken, auf homöopa-<br />
von Blutprodukten zentral wichtige<br />
einmal jährlich eine Liste der belie-<br />
thische Eigenblutprodukte und auf<br />
Vorschrift der Qualitätssicherung<br />
ferten Einrichtungen der Kranken-<br />
die Entnahme einer geringfügigen<br />
in § 15 TFG wurde ebenfalls geän-<br />
versorgung zur Verfügung zu stellen.<br />
Menge Eigenblut zur Herstellung
16<br />
von Produkten für die zahnärztliche<br />
Behandlung, sofern diese Produkte<br />
in der Zahnarztpraxis entsprechend<br />
durchgeführt werden, Herstellungsund<br />
Kontrollleiter ein und dieselbe<br />
Person sein können. Zu ergänzen ist<br />
II. Folgen für die<br />
Anwendung von Blutprodukten<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
der Verlautbarung der Bundeszahnärztekammer<br />
nach dem Stand<br />
der medizinischen Wissenschaft<br />
jedoch an dieser Stelle, dass die<br />
Funktionen des Herstellungsleiters<br />
und des Kontrollleiters, die bisher in<br />
1.Verlängerung von<br />
Aufbewahrungsfristen<br />
und Technik hergestellt und ange-<br />
§ 14 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 AMG und<br />
wendet werden.<br />
deren Verantwortungsbereiche in<br />
Der Dritte Abschnitt des TFG ent-<br />
§ 19 Abs. 1 und 2 AMG beschrieben<br />
hält spezielle Vorschriften für die An-<br />
Durch das TFG-Änderungsgesetz<br />
sind, aufgrund der beabsichtigten<br />
wendung von Blutprodukten. Diese<br />
(Art. 2) wurde auch das Arzneimit-<br />
14. AMG-Novelle Bundestagsdruck-<br />
Vorschriften sind daher für die An-<br />
telgesetz geändert. Hinsichtlich der<br />
sache 15/5316 vom 21. April 2004,<br />
wendung von Blutprodukten von<br />
Kennzeichnung von Blutzuberei-<br />
überhaupt entfallen werden. An die<br />
entscheidender Bedeutung. Es han-<br />
tungen schreibt § 10 Abs. 8 Satz 4<br />
Stelle von Herstellungsleiter und<br />
delt sich um § 13 (Anforderungen an<br />
AMG nunmehr vor, dass auch die<br />
Kontrollleiter wird danach – in Über-<br />
die Durchführung), § 14 (Dokumen-<br />
Bezeichnung und das Volumen der<br />
einstimmung mit dem EG-Gemein-<br />
tation, Datenschutz), § 15 (Qualitäts-<br />
Antikoagulanslösung, und soweit<br />
schaftskodex 83/2001/EG – die so<br />
sicherung), § 16 (Unterrichtungs-<br />
vorhanden, der Additivlösung, die<br />
genannte „sachkundige Person“ nach<br />
pflichten), § 17 (Nicht angewendete<br />
Lagertemperatur und bei Thrombo-<br />
§ 14 AMG (Qualified Person) treten.<br />
Blutprodukte) und § 18 (Stand der<br />
zytenkonzentraten zusätzlich der<br />
Damit wird sich die Frage der Per-<br />
medizinischen Wissenschaft und<br />
Rhesusfaktor angegeben werden<br />
sonalunion von Herstellungsleiter<br />
Technik zur Anwendung von Blut-<br />
müssen.<br />
und Kontrollleiter so nicht mehr<br />
produkten). Das Erste TFG-Ände-<br />
stellen.<br />
rungsgesetz hat in diesem Bereich<br />
Während § 14 Abs. 2 Satz 4 AMG<br />
der Anwendung von Blutprodukten<br />
bisher vorsah, dass, wenn aus-<br />
Schließlich werden u. a. auch die<br />
nur wenige Gesetzesänderungen<br />
schließlich autologe Blutzubereitun-<br />
Betriebsverordnung für pharma-<br />
mit sich gebracht. Die Hauptver-<br />
gen hergestellt und geprüft werden<br />
zeutische Unternehmer, die Apo-<br />
pflichtung in § 13 Abs. 1 TFG, näm-<br />
und Herstellung, Prüfung und<br />
thekenbetriebsordnung und die<br />
lich Blutprodukte nach dem Stand<br />
Anwendung im Verantwortungsbe-<br />
Betriebsverordnung für Arzneimit-<br />
der medizinischen Wissenschaft<br />
reich einer Abteilung eines Kranken-<br />
telgroßhandelsbetriebe geändert.<br />
und Technik anzuwenden, wurde<br />
hauses oder einer anderen Einrich-<br />
Diese Änderungen betreffen aus-<br />
nicht geändert oder modifiziert. Hin-<br />
tung stattfinden, der Herstellungslei-<br />
nahmslos die Heraufsetzung der<br />
zuweisen ist in diesem Zusammen-<br />
ter zugleich Kontrollleiter sein kann,<br />
Aufbewahrungsfristen für Aufzeich-<br />
hang lediglich beiläufig, dass die<br />
wurde nunmehr festgelegt, dass<br />
nungen bezüglich Blutzubereitun-<br />
Leitlinien der Bundesärztekammer<br />
auch dann, wenn nicht freigabebe-<br />
gen und weiteren Produkten von<br />
zur Therapie mit Blutkomponenten<br />
zogene Prüfungen außerhalb des<br />
bisher 15 auf 30 Jahre.<br />
und Plasmaderivaten inzwischen in<br />
Verantwortungsbereichs der Abtei-<br />
dritter Auflage 2003 erschienen<br />
lung oder ärztlichen Einrichtung<br />
sind, vgl. hierzu die Besprechung
von M. Müller, E. Seifried in: <strong>hämotherapie</strong><br />
– Beiträge zur Transfusions-<br />
derjenige zu verstehen, der unter<br />
seinem Namen Arzneimittel in<br />
den Unterlagen zusätzlich das genaue<br />
Datum des Ablaufs dieser 30-<br />
17<br />
medizin – 3/2004, S. 35 ff.<br />
den Verkehr bringt.) sowie Men-<br />
jährigen Aufbewahrungsfrist zu<br />
Eine wesentliche Änderung ist dagegen<br />
in § 14 TFG (Dokumentation,<br />
ge und Stärke des angewandten<br />
Präparates,<br />
vermerken. Die Frist ist nach den<br />
Vorschriften des BGB zu berechnen.<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Datenschutz) erfolgt. Sie betrifft die<br />
d) Datum und Uhrzeit der Anwen-<br />
Aufbewahrungsfristen für Blut-<br />
dung des Präparates.<br />
Das Transfusionsänderungsge-<br />
produkte betreffende Aufzeichnun-<br />
setz ist – von zwei Ausnahmen ab-<br />
gen. Aufgrund der Änderung in § 14<br />
Diese Aufzeichnungen und Daten<br />
gesehen – am 19. Februar 20<strong>05</strong> in<br />
Abs. 3 Satz 1 TFG müssen die Auf-<br />
müssen jederzeit so verfügbar sein,<br />
Kraft getreten. Dies gilt auch für<br />
zeichnungen einschließlich der EDV-<br />
dass sie patientenbezogen und pro-<br />
die nunmehr in § 14 Abs. 3 TFG<br />
erfassten Daten zwar grundsätzlich<br />
duktbezogen jederzeit genutzt wer-<br />
eingeführte 30-jährige Aufbewah-<br />
weiterhin mindestens 15 Jahre lang<br />
den können. Die neue 30-jährige Auf-<br />
rungsfrist. Es ist in diesem Zusam-<br />
aufbewahrt werden, für bestimmte<br />
bewahrungsfrist wurde zeitgleich<br />
menhang die Frage aufgeworfen<br />
Aufzeichnungen wurde diese Frist<br />
durch das TFG-Änderungsgesetz in<br />
worden, ob diese Frist nur für sol-<br />
jedoch auf mindestens 30 Jahre ver-<br />
der Betriebsverordnung für pharma-<br />
che Blutprodukte gilt, die ab dem<br />
längert.<br />
zeutische Unternehmer, in der Apo-<br />
19. Februar 20<strong>05</strong> angewendet wur-<br />
thekenbetriebsordnung und in der<br />
den. Diese Frage ist eindeutig zu<br />
Bei diesen Aufzeichnungen<br />
Betriebsverordnung für Arzneimit-<br />
verneinen. Soweit zum Zeitpunkt<br />
handelt es sich um:<br />
telgroßhandelsbetriebe verankert.<br />
des Inkrafttretens des Gesetzes<br />
Auf diese Weise wird gewährleistet,<br />
die bis dahin geltende 15-jährige<br />
a) die Patientenidentifikationsnum-<br />
dass für Rückverfolgszwecke für<br />
Aufbewahrungsfrist bereits abge-<br />
mer oder entsprechende eindeu-<br />
einen Zeitraum von 30 Jahren bei<br />
laufen war, hat die Einrichtung der<br />
tige Angaben zu der zu behan-<br />
den Beteiligten die erforderlichen<br />
Krankenversorgung ihre bis dahin<br />
delnden Person (Name, Vorname,<br />
Daten tatsächlich vorliegen. Sollte<br />
bestehende Verpflichtung nach<br />
Geburtsdatum, Adresse),<br />
eine Aufbewahrung nicht mehr er-<br />
§ 14 Abs. 3 TFG alte Fassung erfüllt.<br />
forderlich sein, sind die Aufzeich-<br />
Diese Daten können grundsätzlich<br />
b)die Chargenbezeichnung des<br />
nungen, wie bisher, zu vernichten,<br />
vernichtet oder gelöscht werden.<br />
Blutproduktes,<br />
vgl. § 14 Abs. 3 Satz 3 TFG. Da § 14<br />
Eine Verlängerung der Aufbewah-<br />
Abs. 2 Nr. 4 TFG von der behandeln-<br />
rungsfrist auch für diese Produkte<br />
c) die Pharmazentralnummer oder<br />
den ärztlichen Person u. a. verlangt,<br />
auf insgesamt 30 Jahre ist gesetz-<br />
die Bezeichnung des Präparates,<br />
dass das Datum und die Uhrzeit der<br />
lich nicht vorgesehen. Anders ver-<br />
den Namen oder die Firma des<br />
Anwendung des Blutproduktes zu<br />
hält es sich jedoch bezüglich der<br />
pharmazeutischen Unternehmers<br />
dokumentieren ist, steht damit der<br />
Aufzeichnungen, die noch keine 15<br />
(Anmerkung: Unter dem Begriff<br />
Beginn der Aufbewahrungsfrist fest.<br />
Jahre aufbewahrt wurden. Soweit<br />
des pharmazeutischen Unterneh-<br />
Diese Frist läuft genau 30 Jahre spä-<br />
derartige Aufzeichnungen vorhan-<br />
mers ist gemäß § 4 Abs. 18 AMG<br />
ter ab. Es empfiehlt sich daher, in<br />
den sind, trifft die dokumentations-
18<br />
pflichtige Einrichtung die Verpflichtung<br />
die nunmehr ab 19. Februar<br />
Ähnlich heißt es in § 18 Satz 1 Nr.<br />
1 TFG, dass die Bundesärztekammer<br />
sich um eine Klarstellung handelt,<br />
dass im Rahmen der Qualitätssiche-<br />
20<strong>05</strong> geänderte Rechtslage zu be-<br />
durch Richtlinien den allgemeinen<br />
rung auch Grundsätze für die Doku-<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
achten und daher die Aufzeichnungen<br />
solange aufzubewahren, bis sie<br />
insgesamt 30 Jahre lang aufbewahrt<br />
Stand der medizinischen Wissenschaft<br />
und Technik insbesondere für<br />
die Anwendung von Blutprodukten<br />
mentation der Indikation zur Transfusion<br />
festzulegen sind (a. a. O., S. 12).<br />
Eine weitere Begründung befindet<br />
wurden. Es ist daher zu empfehlen,<br />
einschließlich der Dokumenta-<br />
sich in dem Gesetzentwurf nicht.<br />
dass bei diesen vorhandenen Auf-<br />
tion der Indikation zur Anwen-<br />
Aufgrund der Beratungen im Bun-<br />
zeichnungen ausdrücklich ein Ver-<br />
dung von Blutprodukten und<br />
destagsausschuss für Gesundheit<br />
merk hinsichtlich der nunmehr gel-<br />
Plasmaproteinen i. S. von § 14<br />
und soziale Sicherung wurden bei-<br />
tenden Aufbewahrungsfrist mit<br />
Abs. 1, die Testung auf Infektions-<br />
de Bestimmungen, also § 15 und<br />
konkretem Ablaufdatum gemacht<br />
marker der zu behandelnden Per-<br />
§ 18 TFG, dahingehend geändert,<br />
wird.<br />
sonen anlässlich der Anwendung<br />
dass die Dokumentation die Indika-<br />
von Blutprodukten und die Anforde-<br />
tion zur Anwendung von Blutproduk-<br />
rungen an deren Rückstellproben<br />
ten und Plasmaproteinen i. S. von<br />
2. Dokumentation der<br />
feststellt. Diese neu hinzugekom-<br />
§ 14 Abs. 1 umfassen sollte. Begrün-<br />
Indikation für das Blutprodukt<br />
mene indikationsbezogene Doku-<br />
det wurde diese Änderung mit dem<br />
mentation ist nicht auf Europäisches<br />
Hinweis, dass es konsistent und<br />
§ 15 Abs. 2 Satz 2 TFG hat durch<br />
Recht zurückzuführen. Die erwähn-<br />
sachgerecht sei, nicht nur für die<br />
die Novellierung folgenden Wort-<br />
ten Richtlinien 2002/98/EG,<br />
zellulären Blutprodukte zur Trans-<br />
laut erhalten:<br />
2004/33/EG und 2004/23/EG be-<br />
fusion, sondern auch für therapeuti-<br />
schäftigen sich ausschließlich mit<br />
sches Plasma und für aus Blutplas-<br />
Zusätzlich (zur Festlegung von Qualifi-<br />
der Gewinnung und Verarbeitung,<br />
ma hergestellte Produkte sowie für<br />
kation und Aufgaben der Blutprodukte an-<br />
aber nicht mit der Anwendung von<br />
gentechnisch hergestellte Plasma-<br />
wendenden Personen) sind die Grundsätze<br />
Blutprodukten. Somit handelt es sich<br />
proteine Grundsätze für die Doku-<br />
für die patientenbezogene Qualitätssiche-<br />
bei dieser novellierten Fassung um<br />
mentation der Indikation festzule-<br />
rung der Anwendung von Blutprodukten,<br />
eine rein deutsch-rechtliche Bestim-<br />
gen. Damit werde ein weiterer<br />
insbesondere der Dokumentation, ein-<br />
mung. In dem ursprünglichen Ge-<br />
Beitrag zu einer qualitätsgesicher-<br />
schließlich der Dokumentation der Indika-<br />
setzentwurf der Bundesregierung<br />
ten Anwendung von Blutprodukten<br />
tion zur Anwendung von Blutprodukten<br />
zur Änderung des Transfusionsge-<br />
insgesamt geleistet. Insbesondere<br />
und Plasmaproteinen i. S. von § 14 Abs. 1<br />
setzes und arzneimittelrechtlicher<br />
wird durch die Ergänzung auch der<br />
und des fachübergreifenden Informations-<br />
Vorschriften (Bundestagsdrucksa-<br />
Bereich der Hämophiliebehandlung<br />
austausches, die Überwachung der Anwen-<br />
che 15/3593 vom 14. Juli 2004) war<br />
einbezogen, in dem die optimale<br />
dung, die anwendungsbezogenen Wirkun-<br />
zunächst vorgesehen, dass die Do-<br />
Behandlung der Patientinnen und<br />
gen und Nebenwirkungen und zusätzlich<br />
kumentation die Indikation zur<br />
Patienten ebenfalls von besonderer<br />
erforderliche therapeutische Maßnahmen<br />
Transfusion beinhalten sollte. Be-<br />
Bedeutung sei, vgl. Bundestags-<br />
festzulegen.<br />
gründet wurde diese Gesetzeser-<br />
drucksache 15/4174 vom 10.<br />
gänzung mit dem Hinweis, dass es<br />
November 2004, Seite 24.<br />
Fortsetzung auf Seite 19
Mehr lässt sich also den Gesetzesmaterialien<br />
nicht entnehmen. Immer-<br />
geänderten § 18 Abs. 1 Nr. 1 TFG<br />
(BÄK-Richtlinien) und dem geänder-<br />
Transfusionsbeauftragten oder<br />
der Transfusionskommission i. S.<br />
19<br />
hin ist daraus zu schließen, dass die<br />
ten § 15 Abs. 2 Satz 2 TFG (Grund-<br />
des § 15 Abs. 1 TFG. Auch die be-<br />
Dokumentation der Indikation zur<br />
Anwendung der Blutprodukte und<br />
Plasmaproteine Bestandteil des Qua-<br />
sätze) besteht, ist es für Einrichtungen<br />
der Krankenversorgung zum<br />
gegenwärtigen Zeitpunkt nicht oder<br />
handelnde ärztliche Person i. S. des<br />
§ 14 Abs. 1 TFG ist z. Z. mangels normenkonkretisierender<br />
Grundsätze<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
litätssicherungssystems i. S. des § 15<br />
nur schwer möglich, Grundsätze für<br />
für die indikationsbezogene Doku-<br />
Abs. 1 TFG ist. Es ist jedoch darauf<br />
die indikationsbezogene Dokumen-<br />
mentation noch nicht verpflichtet,<br />
hinzuweisen, dass § 15 Abs. 2 Satz 2<br />
tation festzulegen. Die Einrichtungen<br />
diese Dokumentation vorzunehmen.<br />
TFG insoweit lediglich die Pflicht der<br />
der Krankenversorgung sind viel-<br />
Sie selbst trifft eine gesetzliche<br />
Einrichtungen der Krankenversor-<br />
mehr zunächst darauf angewiesen,<br />
Verpflichtung nicht, denn § 14 TFG<br />
gung zur Festlegung von Grundsät-<br />
dass zuvor die Bundesärztekammer<br />
wurde insoweit nicht geändert.<br />
zen enthält, aber keine Vorschriften<br />
den Stand der medizinischen Wis-<br />
über die konkrete Indikationsdoku-<br />
senschaft und Technik insoweit fest-<br />
Sollte zu einem Zeitpunkt, in dem<br />
mentation festlegt. Auch § 18 Abs. 1<br />
stellt. Erst dann kann und muss eine<br />
die Grundsätze für eine derartige<br />
Satz 1 Nr. 1 TFG enthält lediglich<br />
daran orientierte Festlegung von<br />
Dokumentation festgelegt sind, die-<br />
die ausdrückliche Ermächtigung an<br />
Grundsätzen innerhalb eines Kran-<br />
se Dokumentation nicht erfolgen,<br />
die Bundesärztekammer, den allge-<br />
kenhauses erfolgen. Die Nichtfestle-<br />
läge ein Verstoß gegen den dann<br />
meinen Stand der medizinischen<br />
gung von Grundsätzen für eine in-<br />
festgelegten Stand der medizini-<br />
Wissenschaft und Technik auch im<br />
dikationsbezogene Dokumentation<br />
schen Wissenschaft und Technik<br />
Bereich der Dokumentation der In-<br />
stellt zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />
vor. Eine Haftung für eine sich dar-<br />
dikation zur Anwendung von Blut-<br />
daher noch keine Verletzung des<br />
aus ergebende fehlerhafte Behand-<br />
produkten und Plasmaproteinen fest-<br />
geänderten § 15 Abs. 2 TFG dar. In<br />
lung des Patienten käme, falls die-<br />
zustellen.Von dieser Ermächtigung<br />
keinem Fall läge eine Ordnungswi-<br />
ses überhaupt denkbar ist, in jedem<br />
hat die Bundesärztekammer bis zum<br />
drigkeit vor, wie sich zweifelsfrei<br />
Fall nur in Betracht, wenn die man-<br />
heutigen Tage – verständlicherweise<br />
§ 32 TFG entnehmen lässt. Die Ein-<br />
gelhafte indikationsbezogene Doku-<br />
– noch keinen Gebrauch gemacht.<br />
richtungen der Krankenversorgung<br />
mentation kausal zu einer Schädi-<br />
Insoweit gibt es noch keinen allge-<br />
sind allerdings verpflichtet, sobald<br />
gung des Patienten geführt hat. In<br />
meinen Stand der medizinischen<br />
die diesbezüglichen Richtlinien der<br />
einem solchen Fall gelten die allge-<br />
Wissenschaft und Technik, der die<br />
Bundesärztekammer um die indika-<br />
meinen Grundsätze über die zivil-<br />
Folge hätte, dass gemäß § 18 Abs. 2<br />
tionsbezogene Dokumentation der<br />
rechtliche Schadensersatzverpflich-<br />
TFG die Einhaltung der Richtlinien<br />
Anwendung von Blutprodukten er-<br />
tung, auf die hier nicht näher<br />
der Bundesärztekammer zu der Ver-<br />
gänzt wurden, diese in einrichtungs-<br />
eingegangen wird. Das Gleiche gilt<br />
mutung führt, dass der allgemeine<br />
bezogene Grundsätze umzusetzen.<br />
für einen evtl. Regress der Einrich-<br />
Stand der medizinischen Wissen-<br />
Damit bestehen zum gegenwärtigen<br />
tung der Krankenversorgung in Be-<br />
schaft und Technik eingehalten wur-<br />
Zeitpunkt auch keine personenbe-<br />
zug auf den behandelnden Arzt.<br />
de. Da ganz offensichtlich ein inne-<br />
zogenen Verantwortlichkeiten des<br />
rer Zusammenhang zwischen dem<br />
Transfusionsverantwortlichen, des
DRK-Blutspendedienste<br />
und klinische Transfusionsmedizin<br />
20<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Dr. Joachim Sternberger<br />
Institut für Transfusionsmedizin Hagen<br />
DRK-Blutspendedienst West gGmbH<br />
Feithstraße 182<br />
D-58097 Hagen<br />
j.sternberger@bsdwest.de<br />
Dr.Torsten Tonn<br />
Institut für Transfusionsmedizin<br />
und Immunhämatologie<br />
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-<br />
Universität Frankfurt am Main<br />
DRK-Blutspendedienst<br />
Baden-Württemberg – Hessen gGmbH<br />
Sandhofstraße 1<br />
D-6<strong>05</strong>28 Frankfurt<br />
ttonn@bsdhessen.de<br />
Die Aufgaben der DRK-Blutspendedienste<br />
haben sich in dem zurückliegenden<br />
halben Jahrhundert<br />
grundlegend gewandelt: vom Blutversorger<br />
zu Einrichtungen mit<br />
Dienstleistungs- und Forschungsschwerpunkten.<br />
Was zunächst wie ein Provisorium,<br />
quasi als Appendix der operativen<br />
Disziplinen begann, hat sich in den<br />
folgenden drei bis vier Jahrzehnten<br />
bis hin zum eigenständigen Fach-<br />
DRK-Blutspendedienste ist seit längerer<br />
Zeit akkreditiert und zertifiziert<br />
nach DIN EN ISO 9001:2000,<br />
DIN EN ISO 13485:2001 und DIN<br />
EN ISO 17025.<br />
Die Qualifizierung von Transfusionsverantwortlichen<br />
und Transfusionsbeauftragten<br />
war und ist eine<br />
der Aufgaben, die sich auch die<br />
DRK-Blutspendedienste auf die Fahnen<br />
geschrieben haben. Die Kontakte<br />
zwischen den teilweise<br />
Dr. Markus M. Müller<br />
Institut für Transfusionsmedizin<br />
und Immunhämatologie<br />
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-<br />
Universität Frankfurt am Main<br />
DRK-Blutspendedienst<br />
Baden-Württemberg – Hessen gGmbH<br />
Sandhofstraße 1<br />
D-6<strong>05</strong>28 Frankfurt<br />
mmueller@bsdhessen.de<br />
gebiet „Transfusionsmedizin“ entwickelt.<br />
Dies wurde nicht zuletzt<br />
durch die Wiedervereinigung gefördert,<br />
indem der in der DDR schon<br />
lange etablierte Facharzt für Blutspende-<br />
und Transfusionswesen die<br />
westdeutschen Bemühungen der<br />
Gebietsanerkennung beflügelte.<br />
dezentralen Einrichtungen der DRK-<br />
Blutspendedienste und dem Kliniker<br />
wurde auch dadurch enger, der<br />
Dialog verbessert.<br />
Curricula zur Fortbildung wurden<br />
unter Mitwirkung der DRK-Blutspendedienste<br />
zeitig erarbeitet und<br />
waren die Grundlage der Seminare<br />
Einen zusätzlichen Auftrieb er-<br />
zur Qualifizierung von Transfusions-<br />
hielt die intensivierte Klinikorientie-<br />
verantwortlichen und Transfusions-<br />
rung der DRK-Blutspendedienste<br />
beauftragten, welche von den<br />
durch die seit spätestens Mitte der<br />
DRK-Blutspendediensten meistens<br />
neunziger Jahre etablierten Struk-<br />
mehrmals jährlich angeboten wur-<br />
turen zur Qualitätssicherung auch<br />
den und werden. In der 2. Hälfte der<br />
bei der Anwendung von Blutpräpa-<br />
90er Jahre haben diese Curricula<br />
raten, welche mittlerweile in nahe-<br />
Eingang gefunden in die Hämothe-<br />
zu allen Krankenhäusern umgesetzt<br />
rapie-Richtlinien als verbindlicher<br />
sind.<br />
Qualifizierungsmaßstab.<br />
Die DRK-Blutspendedienste selbst<br />
Die Zahl der durchgeführten Se-<br />
waren und sind mit Vorreiter auf dem<br />
minare und die Anzahl der teilneh-<br />
Gebiet der Qualitätssicherung und<br />
menden Kolleginnen und Kollegen<br />
des Qualitätsmanagements im Ge-<br />
aus den Kliniken zusammenzufas-<br />
sundheitswesen. Der Großteil der<br />
sen, wäre „Erbsenzählerei“.
Foto: eye of science, Reutlingen<br />
Tatsache ist, dass diese Seminare<br />
nach wie vor frequentiert wer-<br />
Die DRK-Blutspendedienste bieten<br />
hierzu entweder Blockkurse an<br />
Auf dem Sektor der peritransfusionellen<br />
Diagnostik befinden<br />
21<br />
den, somit die Notwendigkeit ihrer<br />
oder vereinbaren mit den Klinikern<br />
sich flächendeckend in der Bun-<br />
Durchführung – jetzt und zukünftig<br />
– betont wird: Kolleginnen und Kollegen,<br />
welche noch unter die Über-<br />
individuell, die geforderte Fortbildung,<br />
auch abschnittsweise, zu absolvieren.<br />
Die in manchen Kranken-<br />
desrepublik in den DRK-Blutspendediensten<br />
eingerichtete ärztliche<br />
Konsiliardienste, welche die Kli-<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
gangsregelung fallen, scheiden in<br />
häusern bereits heute vorhandene<br />
niken des jeweiligen Versorgungs-<br />
den kommenden Jahren aus oder<br />
ärztliche Personalknappheit wird<br />
bereiches „rund-um-die-Uhr“<br />
sind bereits ausgeschieden. Wech-<br />
es allerdings auch in Zukunft immer<br />
diagnostisch und konsiliarisch<br />
sel der Stelleninhaber in andere<br />
wieder notwendig machen, dass für<br />
unterstützen.<br />
Positionen, an andere Kliniken wird<br />
die o. g. Funktionen externer Sach-<br />
es nach wie vor mit sich bringen,<br />
verstand herangezogen wird.<br />
Darüber hinaus waren es in<br />
dass für deren Funktion als Transfu-<br />
Deutschland die DRK-Blutspende-<br />
sionsverantwortlicher oder Trans-<br />
Aus diesem Grunde stellen sich<br />
dienste, die Mitte der 90er Jahre<br />
fusionsbeauftragter Ersatz geschaf-<br />
die Institute für Transfusionsmedi-<br />
des letzten Jahrhunderts die „groß-<br />
fen werden muss.<br />
zin der DRK-Blutspendedienste der<br />
technische“ Etablierung der mole-<br />
Aufgabe, beratend tätig zu werden:<br />
kulargenetischen Virusdiagnostik<br />
Häufig ist, weil historisch so ge-<br />
die Funktion des Transfusions-<br />
für HIV, HBV und HCV mittels PCR-<br />
wachsen, eine Personalunion von<br />
verantwortlichen Arztes zu über-<br />
Techniken in ihren Instituten, initial<br />
transfusionsverantwortlichem Arzt<br />
nehmen, ebenso die Funktion des<br />
im Rahmen von groß angelegten<br />
und Depotleiter nicht gegeben, so<br />
verantwortlichen Arztes für das<br />
Studien, einführten. Seither wer-<br />
dass auch die theoretische Qualifi-<br />
Blutgruppenserologische Labora-<br />
den alle Blutprodukte weit vor den<br />
zierung für diese Funktion berück-<br />
torium und nicht zuletzt die Funk-<br />
gesetzlichen Vorgaben und deut-<br />
sichtigt werden muss. Das gleiche<br />
tion eines Qualitätsbeauftragten.<br />
lich über diese hinausgehend<br />
gilt (als Teilqualifizierung) für die<br />
mittels moderner molekularbio-<br />
Funktion des verantwortlichen<br />
Ein anderer Schwerpunkt ist<br />
logischer Methoden auf transfusi-<br />
Arztes für das Blutgruppenlabor.<br />
die konsiliarische Betreuung des<br />
onsmedizinisch relevante Viren<br />
in der unmittelbaren Hämotherapie<br />
getestet.<br />
Ist das Angebot an transfusions-<br />
tätigen Arztes in den Krankenhäu-<br />
medizinischen Seminaren zur theo-<br />
sern. Diese beinhaltet die Blutgrup-<br />
Dank dieser modernen Virus-<br />
retischen Fortbildung noch ver-<br />
penserologie / Immunhämatologie<br />
Detektionsverfahren traten in den<br />
gleichsweise einfach umzusetzen,<br />
im Vorfeld von Bluttransfusionen<br />
vergangenen Jahren die viralen<br />
so erfordert etwa die für Transfusi-<br />
und peritransfusionell, flankiert von<br />
Erreger in den Hintergrund. Sel-<br />
onsverantwortliche und Depotleiter<br />
der HLA-Diagnostik, der Throm-<br />
tene, in früheren Jahren durch das<br />
vorgeschriebene mehrwöchige<br />
bozytenimmunologie, der Gerin-<br />
virale Risiko in den Hintergrund<br />
Hospitation einen weitaus höheren<br />
nungsdiagnostik und schließlich<br />
gedrängte Erreger gelangten in<br />
Aufwand seitens der Kliniken bzw.<br />
an wenigen Zentren der Leuko-<br />
den Fokus der Transfusionsmedi-<br />
der Klinikärzte.<br />
zytenimmunologie.<br />
zin: Das bakterielle Kontaminati-
22<br />
onsrisiko v. a. von Thrombozytenkonzentraten<br />
und dessen Redukti-<br />
dienste auf diesem Sektor beteiligen,<br />
um den Sicherheitsstandard<br />
als eine 100-prozentige, gemeinnützige<br />
Tochtergesellschaft des<br />
on wird in Studien unter dem<br />
im autologen Bereich auf dem sel-<br />
DRK-Blutspendedienstes Baden-<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Sponsoring der Forschungsgemeinschaft<br />
der DRK-Blutspendedienste<br />
untersucht.<br />
ben Niveau zu halten wie auf dem<br />
homologen Sektor.<br />
Württemberg-Hessen gGmbH geführt.<br />
Das ZKRD versteht sich als<br />
Kompetenz- und Dienstleistungs-<br />
Neben der Versorgung mit Blut-<br />
zentrum für den Bereich der<br />
Die Forschungsgemeinschaft der<br />
komponenten und der konsiliar-<br />
Suche nach nicht verwandten Blut-<br />
DRK-Blutspendedienste führt über<br />
ärztlichen Tätigkeit in der Hämo-<br />
stammzellspendern. Es vermittelt<br />
die Forschungsförderung hinaus<br />
therapie, nehmen DRK-Blutspen-<br />
die für eine Suche nach nicht ver-<br />
jährliche Symposien zu aktuellen,<br />
dedienste auch eine zentrale Rolle<br />
wandten Fremdspendern relevan-<br />
transfusionsmedizinisch relevan-<br />
in der Transplantationsmedizin<br />
ten Daten aus allen Dateien im<br />
ten Themenbereichen durch und<br />
ein. Hier sind die DRK-Blutspende-<br />
Bundesgebiet in anonymisierter<br />
verleiht im zweijährigen Abstand<br />
dienste insbesondere im Rahmen<br />
Form und stellt diese für patienten-<br />
den Preis für Transfusionsmedizin<br />
von Blutstammzelltransplantatio-<br />
bezogene Anfragen aus dem In-<br />
an international renommierte For-<br />
nen aktiv, die in den letzten Jahren<br />
und Ausland zur Verfügung.<br />
scher auf dem Gebiet der Trans-<br />
stark an Bedeutung in der Thera-<br />
Neben Spenderdaten der Deut-<br />
fusionsmedizin und ihrer beglei-<br />
pie bösartiger Erkrankungen des<br />
schen Knochenmark-Spenderda-<br />
tenden Forschungsbereiche.<br />
blutbildenden Systems (z. B. Leu-<br />
tei (DKMS) und der Stefan-Morsch-<br />
kämien) zugenommen haben.<br />
Stiftung wird das Dateisystem des<br />
Solange autologe Bluttransfusi-<br />
ZKRD zu einem nicht unerhebli-<br />
onsprogramme noch Eigenblut als<br />
So wird das Zentrale Knochen-<br />
chen Teil auch aus Spenderdatei-<br />
Praedeposit beinhalten, werden<br />
markspender-Register für die Bun-<br />
en verschiedener DRK-Blutspen-<br />
sich auch die DRK-Blutspende-<br />
desrepublik Deutschland (ZKRD)<br />
dedienste gespeist.<br />
An einigen Instituten der DRK-<br />
Blutspendedienste sind neben<br />
den Knochenmark-Spenderdateien<br />
die Sucheinheiten für die<br />
pädiatrischen und Erwachsenen-<br />
Transplantations-Einheiten etabliert<br />
worden, welche im Auftrag<br />
und nach Indikationsstellung<br />
durch die behandelnden Hämatologen<br />
und Pädiater die Suche<br />
nach einem HLA-kompatiblen<br />
Foto: eye of science, Reutlingen<br />
Fremdspender für hämatopoetische<br />
Stammzellen durchführt.
Voraussetzung für die Etablierung<br />
bedeutsamer Spenderdatei-<br />
23<br />
en war der Aufbau von Gewebetypisierungslaboratorien<br />
mit<br />
einem umfangreichen molekularbiologischen<br />
und serologischen<br />
Während die Transplantations-<br />
übernehmen DRK-Blutspende-<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Methodenspektrum an verschie-<br />
diagnostik sowie die Gewinnung<br />
dienste oftmals die Rolle des phar-<br />
denen DRK-Instituten. Als Resultat<br />
und Herstellung von Stammzell-<br />
mazeutischen Herstellers im Sinne<br />
des frühen Engagements einiger<br />
präparaten für eine Transplantati-<br />
des Arzneimittelgesetzes (AMG).<br />
DRK-Blutspendedienste beim Auf-<br />
on hämatopoetischer Stammzellen<br />
Bei der Entwicklung neuer inno-<br />
und Ausbau von Spenderdateien<br />
bei Patienten mit hämato-onkolo-<br />
vativer Zelltherapien kommt den<br />
stehen heute „State of the Art“-<br />
gischen Systemerkrankungen be-<br />
DRK-Blutspendediensten hier die<br />
Laboratorien für Transplantations-<br />
reits einen festen Bestandteil im<br />
Rolle zu, Herstellungsprozesse an<br />
immunologie zur Verfügung, wel-<br />
Dienstleistungsspektrum der DRK-<br />
GMP-Normen zu adaptieren und<br />
che auch international nach EFI<br />
Blutspendedienste einnehmen,<br />
die Einhaltung der relevanten<br />
(European Federation for Immuno-<br />
sind viele DRK-Blutspendedienste<br />
Richtlinien und Gesetze zu ge-<br />
genetics)-Standards zertifiziert<br />
auch an der Umsetzung und Wei-<br />
währleisten. Die DRK-Blutspende-<br />
und akkreditiert sind. Deren perso-<br />
terentwicklung neuer, innovativer<br />
dienste leisten somit einen wichti-<br />
nelle und methodische Expertise<br />
Therapieansätze beteiligt.<br />
gen Beitrag zur sicheren und<br />
hat dazu geführt, dass DRK-Blut-<br />
effizienten Versorgung von Patien-<br />
spendedienste auch eine wichtige<br />
Hier kommt vielen DRK-Blut-<br />
ten mit modernen zellulären The-<br />
Rolle bei der Diagnostik im Rah-<br />
spendediensten aufgrund ihrer<br />
rapeutika und tragen somit ent-<br />
men der Transplantation solider<br />
räumlichen und personellen Infra-<br />
scheidend zur Entwicklung neuer<br />
Organe wie Leber, Nieren, Herz,<br />
struktur (GMP-Reinräume, Her-<br />
Therapieverfahren im engen For-<br />
Lungen oder Dünndarm spielen.<br />
stellungsleiter, Kontrollleiter) eine<br />
schungsverbund mit den klinisch<br />
So dienen die Laboratorien für<br />
besondere Rolle bei der translato-<br />
tätigen Kolleginnen und Kollegen<br />
Transplantationsimmunologie<br />
rischen Forschung zu. Die transla-<br />
bei. Die bereits an vielen Standor-<br />
verschiedener DRK-Blutspende-<br />
torische Forschung, d. h. die Über-<br />
ten geschaffenen Voraussetzungen<br />
dienste als Referenzlabore für die<br />
führung von Erkenntnissen der<br />
im Sinne einer für eine GMP-ge-<br />
Deutsche Stiftung Organspende<br />
Grundlagenforschung in klinisch<br />
rechte Aufarbeitung hochmanipu-<br />
(DSO) in ihrer Region und fungie-<br />
anwendbare Behandlungsschema-<br />
lierter Zelltherapeutika notwendi-<br />
ren hier als wichtige transplantati-<br />
ta, ist ein wichtiger Bestandteil in<br />
gen Infrastruktur lässt erkennen,<br />
onsimmunologische Fachabteilung<br />
vielen Bereichen der Medizin. Im<br />
dass den DRK-Blutspendediensten<br />
bei der Freigabe und Zuordnung<br />
speziellen Fall der somatischen<br />
auch in diesem, sich derzeit ent-<br />
von Organen für eine Transplan-<br />
Zelltherapie, die in der Regel eine<br />
wickelnden Bereich der Hochleis-<br />
tation.<br />
gerichtete, auf einzelne Patienten<br />
tungsmedizin, eine wichtige Funk-<br />
zugeschnittene Herstellung und<br />
tion zukommen wird.<br />
Behandlung erforderlich macht,
Leserbriefe<br />
Antworten auf Fragen aus der Leserschaft<br />
24<br />
Leseranfrage von<br />
Herrn Dr. med. Reiner Sitzler,<br />
Aufgrund der in Deutschland zum<br />
01.10.2001 eingeführten generellen<br />
verminderten Inkrement besteht<br />
der Verdacht auf das Vorliegen von<br />
Arzt für Anästhesie,<br />
Leukozytendepletion von zellulä-<br />
HLA-Antikörpern bzw. thrombo-<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Transfusionsbeauftragter am<br />
Kreiskrankenhaus Rothenburg/Fulda,<br />
Kratzberg 1,<br />
ren Blutpräparaten ist die Inzidenz<br />
von febrilen, nicht-hämolytischen<br />
Transfusionsreaktionen nach Gabe<br />
zytären Antikörpern. Diese sind<br />
einerseits für den immunologisch<br />
bedingten Refraktärzustand und<br />
36199 Rothenburg/Fulda.<br />
von Erythrozytenkonzentraten (EK)<br />
anderseits möglicherweise für<br />
Frage:<br />
drastisch zurückgegangen (
können bei Patienten, bei denen<br />
neben der febrilen Reaktion auch<br />
meinen, dass ein dem Kühlschrank<br />
entnommenes Erythrozytenkonzentrat<br />
Zur Beachtung: Erythrozytenkonzentrate,<br />
die bei Raumtemperatur<br />
25<br />
Urtikaria beobachtet wurden, ein-<br />
spätestens nach 6 Stunden transfun-<br />
gelagert wurden, können – falls sie<br />
gesetzt werden.<br />
Literatur:<br />
Bundesärztekammer (2003) Leitlinien zur<br />
diert werden sollte, also auch so lange<br />
bei Raumtemperatur gelagert werden<br />
kann. Und zwar leite ich diesen Zeit-<br />
nicht transfundiert werden – nur<br />
noch zur Entsorgung, aber nicht<br />
mehr zur weiteren Lagerung und<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten;<br />
3. überarbeitete und erweiterte Auflage,<br />
Deutscher Ärzte-Verlag, Köln.<br />
raum indirekt von mehreren Aussagen<br />
in den „Richtlinien“ ab:<br />
Verwendung ans Blutdepot zurückgegeben<br />
werden, da die vorgeschriebene<br />
Kühlkette unterbrochen<br />
<br />
Dr. med. Christof Geisen,<br />
Unter „4.3.3 Technik der Bluttrans-<br />
wurde. Die transfusionsmedizini-<br />
Facharzt für Transfusionsmedizin und<br />
fusion“ heißt es unter anderem:<br />
sche Dienstanweisung Ihres Hauses<br />
Laboratoriumsmedizin, Institut für Transfu-<br />
„Über ein Transfusionsgerät, das<br />
bzw. Ihr QM-Handbuch für die<br />
sionsmedizin und Immunhämatologie,<br />
maximal 6 Stunden gebraucht wer-<br />
Hämotherapie sollte eine entspre-<br />
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe<br />
den darf, können mehrere Blutkom-<br />
chende Regelung beinhalten.<br />
Universität Frankfurt am Main,<br />
ponenten verabreicht werden.“ Au-<br />
DRK-Blutspendedienst<br />
ßerdem wird im gleichen Abschnitt<br />
Dr. med. Detlev Nagl,<br />
Baden-Württemberg-Hessen gGmbH,<br />
ausgeführt: „Eröffnete („angestoche-<br />
Institut für Transfusionsmedizin Augsburg<br />
Sandhofstraße 1,<br />
ne“) Blutkomponenten sind innerhalb<br />
Blutspendedienst Bayerisches Rotes Kreuz,<br />
D-6<strong>05</strong>28 Frankfurt am Main<br />
von 6 Stunden zu transfundieren.“<br />
Westheimerstraße 80<br />
cgeissen@bsdhessen.de<br />
D-86156 Augsburg<br />
Diese „magische“ 6-Stunden Gren-<br />
d.nagl@blutspendedienst.com<br />
Frau Dr.W. aus B. hat folgende Anfrage:<br />
ze findet sich außerdem noch im Ab-<br />
Frage:<br />
schnitt 4.6.5 „Perioperativ hergestellte<br />
Eigenblutprodukte“, in dem steht,<br />
Meine Frage ist leicht formu-<br />
dass perioperativ hergestellte Blut-<br />
liert, aber eventuell schwer zube-<br />
präparationen, die ja üblicherweise<br />
antworten, weil ich in der Litera-<br />
nicht gekühlt werden, „grundsätzlich<br />
tur (auch in den Hämotherapie-<br />
innerhalb von 6 Stunden nach Be-<br />
Richtlinien der BÄK) noch keine<br />
ginn der Entnahme zu transfundie-<br />
Aussage diesbezüglich gefunden<br />
ren“ sind.<br />
habe: Wie lange kann man ein<br />
Erythrozytenkonzentrat vor der<br />
Da alle genannten „Objekte“<br />
Transfusion bei Raumtemperatur<br />
(Transfusionsgerät,<br />
angestochene<br />
liegen lassen<br />
Blutkonserven, perioperativ herge-<br />
Antwort:<br />
stellte Blutpräparate) bei Raumtemperatur<br />
angewendet oder aufbe-<br />
! In der Tat kenne auch ich hierzu<br />
wahrt werden,<br />
halte ich meine<br />
keine definitive Aussage, würde aber<br />
Ableitung für gerechtfertigt.
26<br />
Frage:<br />
Das Transfusionsgesetz und die<br />
Hämotherapie-Richtlinien verlan-<br />
Dieser zeitabhängige Prozess<br />
erreicht 4 - 5 Wochen nach einer<br />
Wie aktuell ist Eigenblut<br />
gen die rechtzeitige Prüfung des<br />
Blutspende seinen Höhepunkt. Der<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Welche Rechtfertigung gibt<br />
es, wieder zur Herstellung von<br />
behandelnden Arztes, ob bei regelhaftem<br />
Operationsverlauf eine<br />
Transfusion ernsthaft in Betracht<br />
Zeitabstand zwischen der letzten<br />
Eigenblutspende und der Operation<br />
ist für den Erfolg entscheidend.<br />
Vollblutkonserven bei Eigenblut<br />
kommt.<br />
Bei einer Transfusions-<br />
Begrenzender Faktor ist die Lage-<br />
überzugehen<br />
wahrscheinlichkeit von mindestens<br />
rungszeit der Eigenblutkonserven.<br />
Antwort:<br />
10 % ist der Patient über die Möglichkeit<br />
der Anwendung von Ei-<br />
Mit 49 Tagen Lagerungsfrist bietet<br />
Erythrozytenkonzentrat in der<br />
Hintergrund<br />
! In den 80er Jahren fanden Verfah-<br />
genblut und Nutzen und Risiken<br />
des Verfahrens individuell aufzu-<br />
Additivlösung PAGGS-M die längste<br />
Zeitspanne. Für die Vollblut-<br />
ren zur Eigenblutgewinnung vor<br />
klären. Entscheidend ist dabei die<br />
lagerung steht CPDA-1 als Anti-<br />
dem Hintergrund der Fremdblut-<br />
auf den Patienten abgestimmte<br />
koagulans- und Lagerlösung mit<br />
transfusionsrisiken weite Verbrei-<br />
Planung, die auf einen tatsächlichen<br />
üblicherweise 35 Tagen Lage-<br />
tung. Zweifellos wurden die Wirk-<br />
Zugewinn an Erythrozyten abzielt:<br />
rungszeit deutlich ungünstiger da.<br />
samkeit im Hinblick auf die<br />
Die Erythrozytenregeneration bei<br />
Die von den Hämotherapie-Richt-<br />
Reduktion des Fremdblutbedarfs<br />
der praeoperativen Eigenblut-<br />
linien vorgegebene Leukozyten-<br />
und das Kosteneinsparpotential<br />
spende, die Rückgewinnung von<br />
depletion von autologem Vollblut<br />
überschätzt.<br />
Erythrozyten bei der maschinellen<br />
fußt auf der Tatsache, dass Leuko-<br />
Autotransfusion und /oder der<br />
zyten die Qualität der Erythro-<br />
Erfolgreiche Strategien zur Sen-<br />
quantitativ reduzierte Erythrozy-<br />
zyten während der Lagerung<br />
kung des transfusionsassoziierten<br />
tenverlust bei Blutungen unter der<br />
nachhaltig mindern.<br />
Infektionsrisikos und zahlreiche<br />
Hämodilution (2).<br />
Publikationen, die sich mit der Effi-<br />
Wenn allerdings für autologes<br />
zienz der praeoperativen Eigen-<br />
Zur praeoperativen Eigenblut-<br />
Vollblut eine ebensolange Lage-<br />
blutgewinnung, der maschinellen<br />
gewinnung<br />
rungszeit zu erzielen ist wie für EK<br />
Autotransfusion und der normo-<br />
Die praeoperative Eigenblut-<br />
in Additivlösung, gibt es einige<br />
volämischen Hämodilution befas-<br />
spende hat die Gewinnung von<br />
Gründe, die für diese Eigenblut-<br />
sen, haben den Arbeitskreis Blut ver-<br />
Erythrozyten zum Ziel. Autologes<br />
präparation sprechen. Es entfällt die<br />
anlasst, im März 20<strong>05</strong> das Votum<br />
Plasma ist von geringer Bedeutung,<br />
aufwändige Komponententrennung<br />
„Aktuelle Empfehlungen zur autolo-<br />
weil seine Anwendung allenfalls in<br />
sowie die Vernichtung des auto-<br />
gen Hämotherapie“ zu verabschie-<br />
Ausnahmefällen indiziert ist.<br />
logen Plasmas und die Lagerung<br />
den, das die individuelle Anpassung<br />
ist weniger aufwändig.<br />
eines Gesamtkonzeptes blutspa-<br />
Für den Erythrozytenzugewinn<br />
render Maßnahmen und autologer<br />
beim Patienten ist die Kompensati-<br />
Pro Volumeneinheit ist allerdings<br />
Hämotherapie an die klinische<br />
on der Anämisierung durch die<br />
der Gehalt an Erythrozyten im<br />
Situation des Patienten fordert (1).<br />
Eigenblutentnahmen<br />
notwendig.<br />
Vollblut deutlich niedriger als im
Erythrozytenkonzentrat. Während<br />
Vollblutkonserven bei einem Hä-<br />
hung von Kompensationsfähigkeit,<br />
Transfusionstrigger und Hämoglo-<br />
Frage:<br />
27<br />
matokrit von ca. 0,38 L / L liegen,<br />
binkonzentration vor jeder Transfu-<br />
Folgende E-Mail „geistert“<br />
beträgt der HKT von Erythrozytenkonzentrat<br />
im Mittel 0,6 L / L. Mit einer<br />
Vollblutkonserve werden ca. 350 ml<br />
Plasma-Antikoagulans-Gemisch<br />
transfundiert. Ob dies ein Risiko der<br />
sion – sowohl autolog als auch allogen<br />
– stehen muss (6).<br />
Literatur:<br />
1) V 32 vom 17.03.20<strong>05</strong>,Aktuelle Empfehlungen zur<br />
autologen Hämotherapie<br />
immer wieder durch die Kliniken.<br />
Was ist denn hier Wahres dran:<br />
„Bitte wenigstens weitersenden!!<br />
Blutgruppe wegen Leukämie ge-<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Hypervolämie für einzelne Patienten<br />
beinhaltet, muss offen bleiben.<br />
Publizierte Daten (3, 4, 5) weisen<br />
darauf hin, dass leukozytendepletier-<br />
http://www.rki.de/cln_011/nn_226628/DE/<br />
Content/Infekt/Blut/AK__Blut/ak__blut__node.<br />
html__nnn=true<br />
2) Singbartl G:Autologe Transfusion und fremdblutparende<br />
Maßnahmen. In:Transfusionspraxis Hrsg.<br />
Singbartl G,Walther-Wenke G. Springer-Verlag<br />
sucht!<br />
Selber wäre man auch froh, wenn's<br />
weitergeleitet werden würde......<br />
DRINGEND!!!!!!!<br />
tes Vollblut in CPDA-1 durchaus über<br />
2003<br />
42 Tage lagerfähig ist.Voraussetzung<br />
ist allerdings eine Verfahrensvalidierung<br />
mit der Untersuchung der biochemischen<br />
Lagerungsqualität in<br />
3) Opitz A, Mainhardt C, Rendl J, Großmann R,<br />
Mansouri B, Klinker E, Reiners C, Böck M. In-vivo<br />
red blood cell recovery of leukocyte depleted<br />
wohle blood. Infusionsther Transfusions-med 2001;<br />
28 (S1):V 9.3<br />
Knochenmarkspender Blutgruppe<br />
AB Rhesusfaktor negativ gesucht!<br />
Ich wende mich an euch, weil ich<br />
der herstellenden Einrichtung, weil<br />
die Blutbeutelsystemhersteller bis<br />
4) Picker SM, Stürner L, Oustianskaja L, Gathof BS.<br />
Leukodepletion leads to component – like storage<br />
ziemlich verzweifelt bin.<br />
Ich hoffe, ihr könnt mir und meiner<br />
dato 35 Tage Lagerungszeit angeben.<br />
stability of whole blood-suggesting ist komologous<br />
use Vox Sanguinis 87: 173-181; 2004<br />
Freundin helfen, und lest diesen<br />
Brief!<br />
Eigene Untersuchungen mit einer<br />
modifizierten Antikoagulanslösung<br />
mit einem höheren Adeningehalt<br />
5) Walther-Wenke G,Walker W. Etablierung der<br />
leukozytendepletierten autologen Vollblutkonserve.<br />
Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerther<br />
37 37: 674-696; 2004<br />
Das Problem ist, dass meine Freundin<br />
an Leukämie erkrankt ist. Es hat<br />
zielen auf 49 Tage Lagerungszeit von<br />
leukozytendepletiertem Vollblut (5).<br />
Die zu diesem Thema initiierte kli-<br />
6) Welte M, Habler O. Die Indikation zur perioperativen<br />
Transfusion von Erythrozyten.Anästh. Intensivmed<br />
46: 73-83; 20<strong>05</strong><br />
sich herausgestellt, dass sie nur<br />
noch wenige Wochen zu leben hat.<br />
Aus diesem Grund seid ihr meine<br />
nische Studie steht kurz vor dem<br />
letzte Chance ihr zu helfen.<br />
Abschluss. Sollten die gewonnenen<br />
Daten die Lagerungsoption von Voll-<br />
Wir benötigen dringend eine/n<br />
blut über 49 Tage stützen, ergibt sich<br />
Spender/in mit der Blutgruppe "AB<br />
eine echte Alternative zur Kompo-<br />
Rhesus negativ" !!!!, der/die bereit<br />
nentenherstellung.<br />
wären, ggf. Knochenmark zu spenden.<br />
Dies ist für euch nur ein kleiner<br />
Abschließend sei darauf hingewie-<br />
ärztlicher Eingriff, kann aber meiner<br />
sen, dass nach wie vor die kritische<br />
Freundin zu Leben verhelfen. Wenn<br />
Indikationsstellung unter Einbezie-<br />
<br />
Dr. med. Gabrielle Walther-Wenke<br />
Institut für Transfusionsmedizin Münster<br />
DRK-Blutspendedienst West gGmbH<br />
Sperlichstraße 15<br />
D-48151 Münster<br />
g.walther-wenke@bsdwest.de<br />
jemand diese Blutgruppe hat,
28<br />
möchte er/sie sich doch bitte mit<br />
mir in Verbindung setzen. Alles<br />
Adressen sind auch tatsächlich<br />
echt, die Absender werden aber<br />
zu bestimmen, müssen spezielle<br />
Untersuchungen aus einer Blutprobe<br />
Weitere besprechen wir.<br />
gegen ihren Willen missbraucht:<br />
des gesunden Spenders und des<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Sendet bitte diesen Brief an alle,<br />
die ihr kennt!!!<br />
Keiner der genannten Personen<br />
hat eine solche Mail verfasst oder in<br />
Umlauf gebracht.<br />
Patienten an den weißen Blutkörperchen<br />
durchgeführt werden. Solche<br />
HLA-Typisierungen werden<br />
Fragt in eurem Bekanntenkreis<br />
z. B. im Rahmen von Knochenmark-,<br />
nach!!!!!<br />
Tatsache ist, dass eine solche Mail<br />
aber auch im Rahmen von Organ-<br />
Ich danke euch für eure Hilfe!!!<br />
bei weitem mehr schadet als nützt!<br />
Transplantationen, in den Abteilungen<br />
für Transplantationsimmunologie<br />
Gruß, [XYZ]“<br />
Die Fakten dagegen sind:<br />
(„HLA-Labors“) der Universitäts-<br />
[Anmerkung der Redaktion: Name und<br />
Adresse des „Verfassers“ liegen der<br />
Redaktion vor. Der angebliche Verfasser<br />
Die Blutgruppen-Übereinstimmung<br />
zwischen Spender 1.<br />
und Empfänger ist bei einer Kno-<br />
kliniken und der DRK-Blutspendedienste<br />
durchgeführt.<br />
Die Blutgruppenbestimmung hat<br />
bestätigt jedoch glaubhaft, diese Mail nie<br />
chenmark-Transplantation (KMT)<br />
hiermit nichts zu tun:<br />
Sie wird<br />
geschrieben zu haben.]<br />
oder PBSCT (Transplantation von<br />
an den roten Blutkörperchen, den<br />
Blutstammzellen aus dem peri-<br />
Erythrozyten durchgeführt!<br />
Liebe Empfängerin, lieber Empfänger,<br />
[dieser Mail (Anmerkung der Redaktion)]<br />
auch, wenn Sie wie ich nicht helfen<br />
können, seien Sie bitte so nett und<br />
pheren Blut mittels Apherese<br />
gewonnen) „nice to have"; sprich:<br />
Falls Sie passt, ist dies natürlich<br />
wunderbar, viel, viel wichtiger<br />
Nach potentiellen Spendern<br />
2. gesucht wird nur über<br />
die offiziellen Stellen. Das sind<br />
verteilen diese Mail weiter, vielen<br />
aber sind die Übereinstimmungen<br />
die Sucheinheiten der jeweiligen<br />
Dank im Voraus!<br />
in den Gewebeverträglichkeits-<br />
Transplantationszentren in enger<br />
Merkmalen (=HLA-Merkmale) zwi-<br />
Abstimmung mit dem Zentralen<br />
[Anmerkung der Redaktion: Namen und<br />
schen Spender und Empfänger:<br />
Knochenmarkspender-Register<br />
Adressen auch dieser Personen liegen der<br />
Die HLA-Merkmale sind die Ober-<br />
Deutschland in Ulm (www.zkrd.de).<br />
Redaktion vor; sie sind ebenfalls von<br />
flächeneigenschaften aller unse-<br />
Dies geschieht über den behan-<br />
„unbeteiligten Dritten“, welche diese Mail<br />
rer Körperzellen und werden vom<br />
delnden Hämatologen/Onkologen<br />
nie verfasst haben!]<br />
Immunsystem, hier den so ge-<br />
des Patienten nach ärztlicher In-<br />
Antwort:<br />
nannten T-Lymphozyten, bei Übereinstimmung<br />
als „eigen“, bei<br />
dikationsstellung. Erst dann erfolgt<br />
eine offizielle Such-Anforderung.<br />
! Leider macht sich mit dieser<br />
Unterschieden als „fremd“ erkannt.<br />
Das ist auch sinnvoll, denn hier<br />
Mail irgendein fehlgeleiteter Geist<br />
Letzteres (=„fremd“!) führt zur<br />
geht es um eine sehr komplexe<br />
seit Jahren einen „Spaß“ () mit der<br />
Aktivierung des Immunsystems<br />
Anforderung und eine extrem teure<br />
Hilfsbereitschaft seiner Mitbürger.<br />
und zur Zerstörung der als fremd<br />
Logistik! Über das ZKRD hat die<br />
Diese Mail geistert schon lange<br />
erkannten Zellen bzw. der fremden<br />
Sucheinheit im Einzelfall Zugang<br />
durch´s Netz und die genannten<br />
Organe. Um diese HLA-Merkmale<br />
zu mehr als 9 Millionen freiwilligen
Spendern weltweit. Diese Suchen<br />
sind trotz weltweiter EDV-Ver-<br />
wandte Menschen so übereinstimmen,<br />
also sozusagen „genetische<br />
Kontakt im Internet für weitere<br />
Informationen zum Thema bzw.<br />
29<br />
netzung sehr arbeits-, zeit- und<br />
Zwillinge“ sind, ist in Deutschland<br />
für Ansprechpartner der lokalen<br />
kostenintensiv und werden deshalb<br />
nur über die spezialisierten Krankenhäuser<br />
und Suchzentren, nie-<br />
kleiner als 1:100.000, bei selteneren<br />
HLA-Konstellationen noch viel<br />
geringer! Und da in Deutschland<br />
Knochenmark-Spender-Register<br />
unter: www.zkrd.de<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
mals über Familienangehörige oder<br />
aus mehr als 2,4 Millionen Frei-<br />
Dr. med. Markus M. Müller,<br />
Freunde erfolgen!<br />
willigen pro Jahr ca. 2.300 Spen-<br />
Institut für Transfusionsmedizin und<br />
der gesucht werden,<br />
liegt die<br />
Immunhämatologie, Klinikum der<br />
Eine allgemeine Anfrage über<br />
Wahrscheinlichkeit,<br />
in 10 Jahren<br />
Johann Wolfgang Goethe-Universität<br />
das Internet kann deshalb in<br />
Zugehörigkeit zu einer Spender-<br />
Frankfurt am Main,<br />
Deutschland nicht ernst gemeint<br />
Datei als Spender ausgewählt zu<br />
DRK-Blutspendedienst<br />
sein, so sehr wir alle die Not Be-<br />
werden, nur bei ca. 1 %!<br />
Baden-Württemberg-Hessen gGmbH<br />
troffener und ihrer Angehörigen<br />
verstehen können. Aber das oben<br />
Gesagte zeigt schon, dass eine<br />
solche Anfrage wie die oben for-<br />
Zeit und Geld für solche<br />
4. „Spam-Mails“ wären wirklich<br />
sinnvoller und effizienter für eine<br />
Sandhofstraße 1<br />
D-6<strong>05</strong>28 Frankfurt am Main<br />
mmueller@bsdhessen.de<br />
mulierte niemals Aussicht auf Erfolg<br />
Knochenmark-Typisierungs-Aktion<br />
haben könnte!<br />
über ein lokales Knochenmark-<br />
Selbst dann, wenn „Tausende“<br />
3. bereit wären, auf eine solche<br />
Mail hin zu helfen, bringt dies<br />
Spender-Register investiert! Dann<br />
kann im Falle einer Erkrankung, die<br />
tatsächlich jede und jeden von uns<br />
täglich treffen kann, wirkungsvoll<br />
nichts: Wer gesund, zwischen 18<br />
gesucht und hoffentlich auch gehol-<br />
und 58 Jahre alt und bereit ist, sich<br />
fen werden. Wie oben ausgeführt,<br />
typisieren zu lassen (dies „kostet“<br />
ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
einen<br />
ca. 50 Euro für die HLA-Erst-Typi-<br />
passenden Spender für einen Pa-<br />
sierung und eine normale Blut-<br />
tienten zu finden,<br />
geringer als<br />
entnahme aus der Armvene), wird<br />
1:100.000, das heißt, die Suchein-<br />
in eine der deutschen Knochen-<br />
heiten müssen mehr als 100.000<br />
mark-Spender-Dateien aufgenom-<br />
HLA-typisierte Freiwillige in den<br />
men und steht dann weltweit für<br />
Dateien durchforsten, oft weit mehr<br />
die Suchzentren wie oben erwähnt<br />
als eine Million, um einen passen-<br />
als potentieller Spender zur Ver-<br />
den Spender zu identifizieren! Dies<br />
fügung, falls er mit einem Patienten<br />
kann logischerweise nur im welt-<br />
in seinen HLA-(Gewebeverträglich-<br />
weiten Verbund der Knochenmark-<br />
keits-)Merkmalen<br />
übereinstimmt.<br />
Spender-Dateien funktionieren und<br />
Die Chance, dass zwei nicht ver-<br />
niemals auf individueller Basis.
Buchrezensionen<br />
30<br />
Stammzelltherapie in der Kardiologie<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Prof. Dr. Stefanie Dimmeler und<br />
Prof. Dr.Andreas M. Zeiher (Hrsg.),<br />
Universität Frankfurt<br />
UNI-MED Science, 1.Auflage 20<strong>05</strong>,<br />
112 Seiten,<br />
39 Abb.,<br />
Hardcover,<br />
ISBN 3-89599-800-1,<br />
Euro 44,80/SFr 79,20<br />
Das hier zu besprechende Buch<br />
der Herausgeber Dimmeler und<br />
Zeiher bearbeitet eines der aktuellsten<br />
Themen der interventionellen<br />
Kardiologie – die Therapie mit<br />
adulten Stammzellen.<br />
Der thematische Bogen ist trotz der<br />
hohen Spezialisierung des Themas<br />
weit gespannt und umfasst grundlegende<br />
Informationen zur Klassifikation<br />
von Stammzellen, deren<br />
besondere Differenzierung, der Gewinnung<br />
und Aufbereitung bis hin<br />
zum interventionellen Einsatz in der<br />
Kardiologie. Die Informationen, die<br />
das Buch bietet, sind gut aufbereitet,<br />
gut illustriert und immer willkommen<br />
prägnant.<br />
Trotz der Mitarbeit recht vieler Autoren<br />
mit unterschiedlichen Arbeits-<br />
schwerpunkten sind dem Buch die<br />
typischen formalen Fehler eines Viel-<br />
Autorenbuches nicht anzulasten. Die<br />
inhaltliche und formale Präsentation<br />
ist ausreichend homogen gelungen.<br />
In komprimierter Form liefert das<br />
Buch von Dimmeler und Zeiher eine<br />
aktuelle und umfassende Information<br />
zum Thema Stammzelltherapie in<br />
der Kardiologie. Jedem Kardiologen<br />
ist die Lektüre des Buches angeraten<br />
– es vermittelt auf prägnante Weise<br />
das Wissen, das bereits schon heute<br />
in der täglichen Praxis hilfreich sein<br />
dürfte.<br />
<br />
Prof. Dr. Jörg Neuzner<br />
Med. Klinik II – Klinikum Kassel<br />
Möncheberg Strasse 41-43<br />
D-34125 Kassel<br />
Singbartl, Günter;<br />
Walther-Wenke, Gabriele:<br />
Transfusionspraxis<br />
Perioperatives Management<br />
Springer Verlag, Berlin,<br />
Heidelberg 2003,<br />
295 Seiten,<br />
14 Abbildungen,<br />
45 Tabellen<br />
ISBN 3-540-00631-1, Brosch.<br />
EUR 24,95/sFr 40,00<br />
Parallel zu dem<br />
Standardwerk<br />
„Transfusionsmedizin“<br />
von Mueller-Eckhardt<br />
und Kiefel, welches im Jahr 2003 in<br />
der 3. Auflage veröffentlich wurde,<br />
ist ein Kompendium auf den Markt<br />
gekommen, welches zum Ziel hat,<br />
den klinisch tätigen Arzt kurz und<br />
knapp an die Transfusionsmedizin<br />
heranzuführen und ihm dazu anwendungsbezogene<br />
Erfahrungen<br />
aus der Praxis weiterzugeben.<br />
Es handelt sich um „Transfusionspraxis<br />
– Perioperatives Mana-
gement“, herausgegeben von<br />
Singbartl und Walther-Wenke, er-<br />
Erfreulicherweise wird deutlich<br />
auf die fehlende Indikation der ge-<br />
nen dargelegt werden. Nahezu populär-wissenschaftlich,<br />
zugleich<br />
31<br />
schienen bei Springer.<br />
richteten (Verwandten-) Blutspen-<br />
ironisch-konterkarierend wird dem<br />
Das im Taschenbuchformat vorliegende<br />
Werk mit 295 Seiten ist<br />
de eingegangen und dem in der<br />
Praxis mit diesen Fragestellungen<br />
konfrontierten Arzt eine klare<br />
Kliniker die Praxis der Indikation<br />
zur Transfusion autologer Blutpräparate<br />
wie ein Spiegel vor Augen<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
etwa je zur Hälfte aufgeteilt in die<br />
Argumentationslinie an die Hand<br />
geführt. Nicht uneingeschränkte<br />
Darstellung der transfusionsmedi-<br />
gegeben inkl. der wenigen Aus-<br />
Zustimmung dagegen wird die<br />
zinischen Grundlagen einschließ-<br />
nahmen, in denen gerichtete Blut-<br />
genannte Aufbereitung von Wund-<br />
lich der bei Herstellung und<br />
spenden nicht nur akzeptiert, son-<br />
/ Dränageblut jenseits der 6-Stun-<br />
Anwendung zu beachtenden Regel-<br />
dern auch notwendig sind.<br />
den-Grenze finden.<br />
werke sowie die klinikorientierte<br />
Transfusionspraxis. Mit dem zwei-<br />
Aus dem transfusionsmedizini-<br />
Das Kapitel „Perioperative Be-<br />
ten Teil wird dem Untertitel „Perio-<br />
schen Grundlagenteil sei ferner<br />
handlung bei Hämostasestörun-<br />
peratives Management“ Rechnung<br />
das Notfallmanagement herausge-<br />
gen“ setzt Grundkenntnisse in der<br />
getragen.<br />
stellt: es zeigt dem Kliniker ein<br />
Gerinnungsphysiologie voraus.<br />
straffes Vorgehen auf, an dem er<br />
Praxisorientiert auch hier wieder<br />
Die blutgruppenserologischen<br />
sich orientieren kann und muss.<br />
die Hinweise zur therapeutischen<br />
Grundlagen werden übersichtlich<br />
Das dargestellte Prozedere muss<br />
Intervention. Einen besonderen hä-<br />
und leicht verständlich dargelegt.<br />
in das klinikinterne transfusions-<br />
mostasiologischen Aspekt findet<br />
Dieses Kapitel mündet in die prak-<br />
medizinische Qualitätsmanage-<br />
man ferner bei Singbartl (Kapitel<br />
tische Konsequenz der Auswahl der<br />
ment aufgenommen werden. Die<br />
10: Dilutions-induzierte Hämostase-<br />
Komponenten Erythrozyten, Throm-<br />
dringende Empfehlung der Auto-<br />
störungen): wichtig erscheinen die<br />
bozyten und therapeutisches Frisch-<br />
ren fußt auf der Erfahrung, dass<br />
Überlegungen zu Grenzwerten des<br />
plasma aus blutgruppenserologi-<br />
Regelungen für das Notfallmana-<br />
Hämostasepotenzials.<br />
scher Sicht.<br />
gement mitunter nicht umfassend<br />
vorhanden oder nicht adäquat um-<br />
Das Kapitel 7 (Notfall- und Mas-<br />
Das Kapitel wird gefolgt von<br />
gesetzt werden, selbst nach Ein-<br />
sivtransfusionen) von Dietrich<br />
einer kurzen Übersicht über die<br />
holung eines transfusionsmedizi-<br />
knüpft an das Kapitel Notfallsero-<br />
Herstellung von Erythrozyten,<br />
nischen Konsils.<br />
logie von Walther-Wenke an. Hier<br />
Thrombozyten und therapeutischem<br />
werden auch einmal Blutwärme-<br />
Frischplasma mit praxisbezogenen<br />
Das Mehr-Autorenbuch unter<br />
geräte beim Namen genannt, so-<br />
Anwendungshinweisen (Vorberei-<br />
Einbeziehung von klinisch tätigen<br />
mit wird dem Anwender eine<br />
tung, ggf. Rekonstitution, Hinweise<br />
Kollegen unterstreicht im Kapitel<br />
Marktorientierung gegeben. In die-<br />
zur Zwischenlagerung bis hin zur<br />
„Perioperative Anämietoleranz“<br />
sem Kapitel evtl. zu beobachtende<br />
Kontrolle der Wirksamkeit und der<br />
von Singbartl seinen Praxisbezug,<br />
Redundanzen werden nicht als<br />
erforderlichen Dokumentation).<br />
indem die Transfusionstrigger in<br />
störend empfunden, vielmehr ver-<br />
verschiedenen klinischen Situatio-<br />
festigt sich die Aussage, dass bei
32<br />
den hier in Rede stehenden Situationen<br />
ein striktes, kompetentes<br />
der von Singbartl mit neuerlichen<br />
Darstellungen der rechtlichen Rah-<br />
mit der wichtigen Frage der Organisation<br />
eines perioperativen<br />
Management nur dann gewährleis-<br />
menbedingungen autologer Blut-<br />
Transfusionskonzeptes, welche<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
tet ist, wenn klare Vorgaben in der<br />
Klinik festgelegt sind und jeder<br />
darüber Bescheid weiß und sich<br />
transfusionsprogramme, aber<br />
auch alternativen Verfahren fremdblutsparender<br />
Maßnahmen, die in<br />
abschließt mit Gedanken zur medizinischen<br />
und ökonomischen<br />
Ethik, die wir uns alle (vermehrt)<br />
daran hält.<br />
vielen Kliniken praktiziert werden.<br />
auf die Fahnen schreiben sollten.<br />
Erfreulich ist auch, dass mit der<br />
Deutliche Worte findet Singbartl<br />
Zusammenfassend bietet das<br />
fixen Kopplung der Transfusion von<br />
dabei für eine grundlegende Kon-<br />
vorliegende Kompendium einen<br />
Erythrozytenkonzentraten und the-<br />
traindikation zur Eigenblutentnah-<br />
(gewollt) kurzen, aber präzisen<br />
rapeutischem Plasma aufgeräumt<br />
me (s. o.). Dies vorangestellt<br />
Überblick über die perioperative<br />
wird. Auch zum Handling von the-<br />
werden für die Planung und Durch-<br />
Transfusionspraxis, eben: aus der<br />
rapeutischem Frischplasma wer-<br />
führung von Eigenblutentnahmen<br />
Praxis für die Praxis.<br />
den Hinweise gegeben, sowohl<br />
was den apparativen Aufwand bei<br />
Verwendung von tiefgefrorenem<br />
Frischplasma anbetrifft, wie auch<br />
alternativ ein schöner Querver-<br />
in der Praxis gewonnene Erfahrungen<br />
wiedergegeben, welche eine<br />
Vielzahl von Besonderheiten im<br />
Einzelfall berücksichtigen, selbst<br />
an das BSE-Risiko bei der Verab-<br />
<br />
Dr. Joachim Sternberger<br />
Institut für Transfusionsmedizin Hagen<br />
DRK-Blutspendedienst West gGmbH<br />
Feithstraße 182<br />
D-58097 Hagen<br />
weis auf das lyophilisierte, virusin-<br />
reichung von Aprotinin (als Bei-<br />
j.sternberger@bsdwest.de<br />
aktivierte Poolpräparat mit seinen<br />
spiel blutsparender Maßnahmen)<br />
Handlingsvorteilen gegenüber<br />
wird gedacht.<br />
dem tiefgefrorenen Präparat.<br />
Eines der letzten Kapitel befasst<br />
Die in Kapitel 8 (perioperative<br />
sich mit dem Thema „Bluttransfu-<br />
Bluttransfusionen bei Kindern) ge-<br />
sion und Zeugen Jehovahs“ mit<br />
machten ausführlichen Darstellun-<br />
Darstellung der im Grunde bekann-<br />
gen von autologen Programmen<br />
ten Situation: der Ablehnung von<br />
bei Kindern und Jugendlichen run-<br />
Blutübertragungen, deren rechtli-<br />
den die „autologe Thematik“ ab,<br />
cher Einschätzung wie aber auch<br />
sicherlich interessant auch unter<br />
Ausblicken einer sich bei Zeugen<br />
dem Aspekt des jüngst verabschie-<br />
Jehovahs geänderten Einstellung<br />
deten Votums 32 des Arbeitskrei-<br />
zur Verabreichung von Blutbestand-<br />
ses Blut: „Aktuelle Empfehlung zur<br />
teilen, eine Entwicklung, die auch<br />
autologen Hämotherapie“.<br />
der Kommentator in der letzten<br />
Zeit beobachtet hat.<br />
Der Rest des Buches, die Kapitel<br />
9 - 12, stammen wieder aus der Fe-<br />
Ganz zum Schluss ein Kapitel
Personalia<br />
<br />
Prof. Dr. med. Johannes Oldenburg<br />
<br />
Prof. Dr. med. Johannes Oldenburg, DRK-<br />
Institut für Transfusionsmedizin, Frankfurt<br />
am Main, im Rahmen des DGIM-Jahreskongresses<br />
20<strong>05</strong> mit dem Paul-Martini-<br />
Preis ausgezeichnet.<br />
Im Rahmen der Jahrestagung 20<strong>05</strong><br />
der Deutschen Gesellschaft für Innere<br />
Medizin (DGIM) in Wiesbaden<br />
wurde der mit 25.000 Euro dotierte<br />
Paul-Martini-Preis am 04. April an<br />
Prof. Dr. med. Johannes Oldenburg<br />
verliehen.<br />
Prof. Oldenburg und seinen Mitarbeitern<br />
in Frankfurt gelang die Charakterisierung<br />
von VKORC1, dem<br />
Membranprotein „Vitamin K-Expoxid-<br />
Reduktase-Complex Subunit 1“,<br />
welches den Angriffspunkt für die<br />
oralen Antikoagulantien vom Cumarin-Typ<br />
wie Warfarin oder Marcumar<br />
® darstellt. Diese Medikamente<br />
werden zur Gerinnungshemmung<br />
bei erhöhtem Thrombose- oder<br />
Embolie-Risiko weit verbreitet eingesetzt,<br />
so unter anderem in der Vorbeugung<br />
und Behandlung von tiefen<br />
Venenthrombosen und Lungenembolien,<br />
nach Herzinfarkt, Schlaganfall<br />
oder Gefäßoperationen.<br />
Dabei konnte das Forscherteam<br />
nicht nur das Gen und das Protein<br />
näher beschreiben. Es gelang auch<br />
die Aufklärung, warum bei manchen<br />
Patienten die oben genannten Cumarin-Derivate<br />
nicht ausreichend<br />
oder im Gegenteil überschießend<br />
wirken: Mutationen im VKORC1-Gen<br />
führen bei diesen Patienten zu einem<br />
veränderten Protein, an welches die<br />
genannten Medikamente dann nicht<br />
mehr normal andocken können. Mittels<br />
molekulargenetischen Analysen<br />
war Prof. Oldenburg in der Lage, bei<br />
diesen Patienten die Ursache ihrer ungenügenden<br />
Medikamentenwirkung<br />
nachzuweise.<br />
In seiner Laudatio zur Preisverleihung<br />
würdigte der Münchner Internist<br />
und Lehrstuhlinhaber für Innere<br />
Medizin am Klinikum Innenstadt der<br />
Ludwig-Maximilians-Universität, Prof.<br />
Dr. med. Dr. h. c. Peter C. Scriba, den<br />
Preisträger als bedeutenden Forscher.<br />
Die Identifizierung von VKORC1 werde<br />
wesentlich dazu beitragen, die<br />
Blutgerinnung besser zu verstehen<br />
und möglicherweise sogar neue<br />
Gerinnungshemmer zu entwickeln.<br />
Die Berliner Paul-Martini-Stiftung<br />
verleiht ihren Preis jährlich für herausragende<br />
klinisch-therapeutische<br />
Arzneimittelforschung.<br />
Prof. Dr. Oldenburg war bis Juli<br />
20<strong>05</strong> Leiter der Abteilung Immunhämatologie<br />
und Molekulare Hämostaseologie<br />
am Institut für Transfusionsmedizin<br />
und Immunhämatologie<br />
des Klinikums der Johann Wolfgang<br />
Goethe Universität und des DRK-<br />
Blutspendedienstes Baden-Württemberg<br />
- Hessen gGmbH (Ärztlicher<br />
Direktor: Professor Dr. med.<br />
Erhard Seifried).<br />
Im August 20<strong>05</strong> ist Prof. Oldenburg<br />
dem Ruf auf den Lehrstuhl für Experimentelle<br />
Hämatologie und Transfusionsmedizin<br />
der Universität<br />
Bonn gefolgt.<br />
Prof. Oldenburg veröffentlicht immer<br />
wieder Beiträge in der Zeitschrift<br />
„<strong>hämotherapie</strong>“,u.a.zusammen<br />
mit Dr. Geisen in Ausgabe<br />
4/20<strong>05</strong> („Rationale der molekulargenetischen<br />
Diagnostik bei erblichen<br />
Störungen der Blutgerinnung“).<br />
Das Redaktionsteam und die Herausgeber<br />
der Zeitschrift „<strong>hämotherapie</strong>“<br />
gratulieren Herrn Prof. Oldenburg<br />
auf das Herzlichste zu einem<br />
weiteren schönen Erfolg seiner<br />
Forschungsarbeiten.<br />
33<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong>
Prof. Dr. Reinhard Burger<br />
CD90<br />
CD73<br />
CD1<strong>05</strong><br />
CD1 3<br />
CD34<br />
Abo- und Redaktionsservice<br />
<br />
Abonnieren Sie die<br />
"<br />
<strong>hämotherapie</strong> - Beiträge zur Transfusionsmedizin"<br />
35<br />
Redaktionsservice<br />
für Sie<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
In Ihrer alltäglichen Arbeit ergeben<br />
sich Fragen, zu denen Sie gerne<br />
mal von einem transfusionsmedizinischen<br />
Experten eine Antwort<br />
bekommen hätten. Schreiben Sie<br />
uns diese Frage(n) auf eine der<br />
„<strong>hämotherapie</strong> - Beiträge zur Transfusionsmedizin“ ist das Fachmagazin beiliegenden Postkarten oder senden<br />
Sie eine E-Mail mit Ihrer Frage<br />
der DRK-Blutspendedienste mit aktuellen Fachbeiträgen rund um die<br />
Themen Blut, Blutpräparate und deren Anwendung.<br />
an die Schriftleitung. Wir werden<br />
Ihre Frage unseren Experten vorlegen,<br />
und in einer der nächsten<br />
„<strong>hämotherapie</strong> - Beiträge zur Transfusionsmedizin“ erhalten Sie kostenlos<br />
durch Ihren DRK-Blutspendedienst. Mit beiliegender Postkarte können Sie Ausgaben veröffentlichen wir die<br />
Ihre Adresse für den regelmäßigen Postversand vormerken lassen.<br />
Antwort. Selbstverständlich erhalten<br />
Sie vorab eine schriftliche Antwort<br />
unserer Experten. Je<br />
Ausgabe 1/2003<br />
Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />
Ausgabe 2<br />
2004<br />
Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />
<br />
Hämolytische<br />
Transfusionsreaktionen<br />
Dr. med. Dr. phil. Erwin Strobel<br />
Leserbriefe<br />
Antworten auf Fragen aus der<br />
Leserschaft<br />
Ausgabe 3<br />
2004<br />
<br />
Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />
Counts<br />
Counts<br />
Counts<br />
Counts<br />
Counts<br />
Ausgabe 4<br />
20<strong>05</strong><br />
Adulte Stammze len:<br />
Ho fnung für die regenerative<br />
Medizin<br />
Dr. med. V. Mailänder<br />
Dr. rer. medic. M. Rojewski<br />
J. Burkhart<br />
Dr. med. S. Körper<br />
Prof. Dr. med. H. Schrezenmeier<br />
Genetik von erblichen<br />
Störungen der Blutgerinnung<br />
Blutgerinnung, Thrombose,<br />
Hämophilie, genetische Tests<br />
PD Dr. med. Johannes Oldenburg<br />
<br />
Variante Creutzfeld-Jakob-<br />
Erkrankung (vCJK) und<br />
Transfusionsmedizin<br />
Konsequenzen für die Sicherheit<br />
von Blutprodukten<br />
Dr. Ruth O fergeld<br />
Prof. Dr. Georg Pauli<br />
Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />
Ausgabe 5<br />
<br />
nach Bedarf werden wir in<br />
den nächsten Ausgaben der<br />
„<strong>hämotherapie</strong> - Beiträge<br />
zur Transfusionsmedizin“<br />
entsprechenden Platz für die<br />
Beantwortung Ihrer Fragen<br />
einräumen.<br />
20<strong>05</strong> <br />
Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />
∆ m<br />
[Ca 2+] in<br />
t<br />
Blutspendewesen -<br />
eine humanitäre Aufgabe des<br />
Deutschen Roten Kreuzes<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Knut Ipsen<br />
Die Globalisierung der<br />
Infektionskrankheiten<br />
von Prof. Dr. med. Reinhard Kurth<br />
Preis für Transfusionsmedizin<br />
2003<br />
der Forschungsgemeinschaft der<br />
Blutspendedienste des Deutschen<br />
Roten Kreuzes<br />
Prof. Dr. med. Erhard Seifried<br />
Infektionsrisiken<br />
durch Blutkomponenten und<br />
Blutprodukte<br />
Prof. Dr. med. W. K. Roth und<br />
Prof. Dr. med. Erhard Seifried<br />
Transfusionsmediziner<br />
starten Informationsinitiative<br />
Kompetenznetzwerk für die<br />
„Klinische Hämotherapie“<br />
Versorgungssicherheit<br />
mit Blutkomponenten seltener<br />
Blutgruppen<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Wi ly A. Flegel<br />
Prof. Dr. med. Axel Seltsam<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Franz F. Wagner<br />
Hämatopoetische<br />
Stammze ltransplantation:<br />
Gewinnung, Präparation und<br />
klinischer Einsatz<br />
Dr. med. M. Wiesneth<br />
J. Burkhart<br />
Dr. rer. nat.T. Meyer<br />
Prof. Dr. med. H. Schrezenmeier<br />
Leitlinien der Bundesärztekammer<br />
zur Therapie mit Blutkomponenten<br />
und Plasmaderivaten<br />
Dr. med. Markus M. Müller<br />
Prof. Dr. med. Erhard Seifried<br />
Die transfusionsassoz ierte<br />
akute Lungeninsuffizienz<br />
(TRALI)<br />
– eine gefährliche, aber wenig<br />
bekannte Transfusionsreaktion<br />
Prof. Dr. Jürgen Bux<br />
Nove lierung des<br />
Transfusionsgesetzes<br />
und Folgen für die Anwendung<br />
von Blutprodukten<br />
Rechtsanwalt Dr. Horst Hasskarl<br />
DRK-Blutspendedienste<br />
und klinische Transfusionsmedizin<br />
Dr. Joachim Sternberger<br />
Dr.Torsten Tonn<br />
Dr. Markus M. Mü ler<br />
Leserbriefe<br />
Antworten auf Fragen aus der<br />
Leserschaft
Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />
Leser fragen<br />
Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />
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hat mir sehr gut gefallen, bitte mehr zu diesem Thema!<br />
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*Bitte haben Sie Verständnis, dass bei der Fülle an Rückmeldungen die geäußerten Wünsche kanalisiert werden müssen!<br />
Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />
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in Ausgabe<br />
Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong> <br />
Die transfusionsassoziierte<br />
akute Lungeninsu fizienz<br />
(TRALI)<br />
– eine gefährliche, aber wenig<br />
bekannte Transfusionsreaktion<br />
Prof. Dr. Jürgen Bux<br />
Nove lierung des<br />
Transfusionsgesetzes<br />
und Folgen für die Anwendung<br />
von Blutprodukten<br />
Rechtsanwalt Dr. Horst Ha skarl<br />
DRK-Blutspendedienste<br />
und klinische Transfusionsmedizin<br />
Dr. Joachim Sternberger<br />
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DRK-Redaktionsteam<br />
Feithstr. 182<br />
58097 Hagen<br />
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DRK-Redaktionsteam<br />
Feithstr. 182<br />
58097 Hagen<br />
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Feithstr. 182<br />
58097 Hagen<br />
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34<br />
Ausgabe 5<br />
20<strong>05</strong><br />
Seminare<br />
Seminare<br />
Immunhämatologische Wochenendseminare des dvta für MTA und Ärzte:<br />
Ort:<br />
Institut für Transfusionsmedizin Augsburg des<br />
BRK-Blutspendedienstes<br />
Westheimer Str. 80<br />
86156 Augsburg<br />
Zeit:<br />
<strong>05</strong>./06.11.20<strong>05</strong><br />
Basis der Blutgruppenkunde und Blutgruppenserologie<br />
12./13.11.20<strong>05</strong><br />
Kreuzprobe - Antikörpersuchtest -<br />
Antikörperidentifizierung<br />
19./20.11.20<strong>05</strong><br />
Spezialtechniken zur Antikörperidentifizierung<br />
Nähere Informationen erhalten Sie beim<br />
dvta (Deutscher Verband Technischer Assistentinnen<br />
und Assistenten in der Medizin e.V.)<br />
Spaldingstr. 110 B<br />
20097 Hamburg<br />
Telefon: 0 40-23 5117-16<br />
Telefax: 0 40-23 33 73<br />
E-Mail: seminarverwaltung@dvta.de<br />
Fachqualifikation Immunhämatologie /Transfusionsmedizin des DIW/ MTA<br />
Module P <strong>05</strong> - P 08:<br />
Blutspendewesen, Transfusionsmedizin, Infektionsserologie,<br />
Stammzellentransplantation<br />
Ort:<br />
Institut für Transfusionsmedizin Augsburg des BRK-<br />
Blutspendedienstes<br />
Westheimer Str. 80<br />
86156 Augsburg<br />
Nähere Informationen erhalten Sie beim<br />
DIW/ MTA Deutsches Institut zur Weiterbildung<br />
Technischer Assistentinnen und Assistenten in der<br />
Medizin e.V.<br />
Sophie-Charlotte-Str. 27 A<br />
14169 Berlin<br />
Telefon: 0 30-8 13 74 25<br />
Telefax: 0 30-8 13 24 27<br />
E-Mail: info@diw-mta.de<br />
Zeit:<br />
28.11. - 09.12.20<strong>05</strong>
ISSN 1612-5592<br />
ISSN 1612-5584<br />
ISSN 1612-5649<br />
ISSN 1612-5614<br />
ISSN 1612-5622<br />
ISSN 1612-5630<br />
ISSN 1612-5606<br />
ISSN 1612-5657<br />
(Ausg. Baden-Württemberg, Hessen)<br />
(Ausg. Bayern)<br />
(Ausg. Berlin, Brandenburg)<br />
(Ausg. Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen)<br />
(Ausg. Hamburg, Schleswig-Holstein)<br />
(Ausg. Mecklenburg-Vorpommern)<br />
(Ausg. Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland)<br />
(Ausg. Sachsen)<br />
Alles ist käuflich Von wegen !<br />
Gibt’s nirgendwo zu<br />
kaufen. Deshalb danken<br />
wir allen Spendern.<br />
Termine und Infos 0800 11 949 11 oder DRK.de<br />
Mit der Hilfe von über 3,84 Millionen Spenderinnen und Spendern im Jahr 2004<br />
konnten wir die Patientenversorgung in Deutschland mit Blutpräparaten rund um<br />
die Uhr sicherstellen.