15.01.2015 Aufrufe

hämotherapie 05/2005 (Gesamtausgabe)

hämotherapie 05/2005 (Gesamtausgabe)

hämotherapie 05/2005 (Gesamtausgabe)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong> <br />

Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />

Die transfusionsassoziierte<br />

akute Lungeninsuffizienz<br />

(TRALI)<br />

– eine gefährliche, aber wenig<br />

bekannte Transfusionsreaktion<br />

Prof. Dr. Jürgen Bux<br />

Novellierung des<br />

Transfusionsgesetzes<br />

und Folgen für die Anwendung<br />

von Blutprodukten<br />

Rechtsanwalt Dr. Horst Hasskarl<br />

DRK-Blutspendedienste<br />

und klinische Transfusionsmedizin<br />

Dr. Joachim Sternberger<br />

Dr.Torsten Tonn<br />

Dr. Markus M. Müller<br />

Leserbriefe<br />

Antworten auf Fragen aus der<br />

Leserschaft


Inhalt<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Die Ständige Konferenz der<br />

Geschäftsführer der DRK-Blutspendedienste<br />

vertreten durch:<br />

den Sprecher:<br />

Prof. Dr. Erhard Seifried,<br />

Sandhofstr. 1,<br />

6<strong>05</strong>28 Frankfurt/M<br />

den Vorsitzenden:<br />

Prof. Dr. med. Jürgen Bux<br />

Feithstr. 182,<br />

58097 Hagen<br />

beteiligte und für die<br />

Regionalteile zuständige<br />

Blutspendedienste:<br />

DRK-Blutspendedienst<br />

Baden-Württemberg -<br />

Hessen gGmbH, Mannheim<br />

Blutspendedienst des Bayerischen<br />

Roten Kreuzes, München<br />

DRK-Blutspendedienst Berlin -<br />

Brandenburg gGmbH, Berlin<br />

DRK-Blutspendedienst<br />

Mecklenburg-Vorpommern gGmbH,<br />

Neubrandenburg<br />

DRK Blutspendedienst Nord gGmbH,<br />

Lütjensee<br />

Blutspendedienst der Landesverbände<br />

des DRK Niedersachsen, Sachsen-<br />

Anhalt, Thüringen, Oldenburg und<br />

Bremen gGmbH, Springe<br />

DRK-Blutspendedienst Sachsen<br />

gGmbH, Dresden<br />

DRK-Blutspendedienst West gGmbH,<br />

Ratingen<br />

Redaktion<br />

(verantwortlich):<br />

Dr. Bernd Küpper, München<br />

Friedrich-Ernst Düppe, Hagen<br />

Feithstraße 182, 58097 Hagen<br />

Tel.: 02331/8 07-0<br />

Fax: 02331/881326<br />

Email: f.dueppe@bsdwest.de<br />

Redaktion:<br />

Dr. Jörgen Erler, Baden-Baden;<br />

Dr. Günter Fischer, Chemnitz;<br />

Jens Lichte, Lütjensee;<br />

Dr. Markus M. Müller, Frankfurt/M.;<br />

Dr. Detlev Nagl, Augsburg;<br />

Prof. Dr. Hubert Schrezenmeier, Ulm;<br />

Dr. Joachim Sternberger, Hagen;<br />

Prof. Dr. Sybille Wegener, Rostock.<br />

Mit Autorennamen gekennzeichnete<br />

Fachartikel geben die Meinung des<br />

Autors wieder und müssen nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

und der Herausgeber widerspiegeln.<br />

Der Herausgeber der „<strong>hämotherapie</strong>“<br />

haftet nicht für die Inhalte der Fachautoren.<br />

Die Fachinformationen entbinden<br />

den behandelnden Arzt nicht, sich<br />

weiterführend zu informieren.<br />

Realisation:<br />

concept-design GmbH & Co. KG<br />

deltacity.NET GmbH & Co. KG<br />

SIGMA-DRUCK GmbH<br />

www.deltacity.net<br />

Auflagen:<br />

Gesamtauflage: 35.000 Ex.<br />

ISSN-Angaben auf der Rückseite<br />

Zitierweise:<br />

<strong>hämotherapie</strong>, 5/20<strong>05</strong>, Seite ...<br />

Editorial 5/20<strong>05</strong><br />

Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier<br />

Die transfusionsassoziierte<br />

akute Lungeninsuffizienz (TRALI)<br />

– eine gefährliche, aber wenig bekannte Transfusionsreaktion<br />

Prof. Dr. med. Jürgen Bux<br />

• TRALI-Definition<br />

• Typischer TRALI-Fall<br />

• Klinisches Bild<br />

• Antikörperbedingtes (immunogenes) TRALI<br />

• Leukozytäre Antikörper<br />

• Nicht-immunogenes TRALI<br />

• Therapie<br />

• Prävention<br />

Novellierung des Transfusionsgesetzes<br />

und Folgen für die Anwendung von Blutprodukten<br />

Rechtsanwalt Dr. Horst Hasskarl<br />

• Einführung<br />

• I.Wesentlicher Inhalt des TFG-Änderungsgesetzes<br />

• II. Folgen für die Anwendung von Blutprodukten<br />

-1.Verlängerung von Aufbewahrungsfristen<br />

-2.Dokumentation der Indikation für das Blutprodukt<br />

++ REGIO-NEWS ++ REGIO-NEWS ++ REGIO-NEWS ++<br />

DRK-Blutspendedienste<br />

und klinische Transfusionsmedizin<br />

Dr. Joachim Sternberger, Dr.Torsten Tonn, Dr. Markus M. Müller<br />

Leserbriefe<br />

Antworten auf Fragen aus der Leserschaft<br />

Buchrezensionen<br />

Prof. Dr. Jörg Neuzner<br />

• Stammzelltherapie in der Kardiologie<br />

Dr. Joachim Sternberger<br />

• Transfusionspraxis – Perioperatives Management<br />

Personalia<br />

Seminare<br />

Zum Titelbild<br />

Foto:<br />

Nachweis granulozytärer Antikörper in der Fluoreszenzmikroskopie<br />

3<br />

4-11<br />

12 -19<br />

20-23<br />

24-29<br />

30-32<br />

33<br />

34


Editorial 5/20<strong>05</strong><br />

Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier<br />

<br />

Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier<br />

Institut für Klinische Transfusionsmedizin<br />

und Immungenetik Ulm und<br />

Abteilung Transfusionsmedizin,<br />

Universitätsklinikum Ulm<br />

DRK-Blutspendedienst<br />

Baden-Württemberg-Hessen gGmbH<br />

Helmholtzstraße 10<br />

D-89081 Ulm<br />

h.schrezenmeier@blutspende.de<br />

Vor Ihnen liegt mittlerweile Heft 5<br />

der von allen DRK-Blutspendediensten<br />

gemeinsam herausgegebenen<br />

Zeitschrift „<strong>hämotherapie</strong> –<br />

Beiträge zur Transfusionsmedizin“.<br />

Wir sind positiv überrascht über<br />

die Resonanz, die wir mit den bisherigen<br />

Ausgaben bei Ihnen, unseren<br />

Leserinnen und Lesern gefunden<br />

haben. 35 000 Exemplare wurden<br />

bisher von jeder Ausgabe gedruckt<br />

und verteilt. Im Internet konnten<br />

wir bislang mehr als 30 000<br />

Downloads zu den bisherigen Heften<br />

registrieren. Unsere Themenauswahl<br />

und –darstellung scheint<br />

auf Zustimmung gestoßen zu sein.<br />

Auch in den zukünftigen Heften<br />

wollen wir Themen aufgreifen, die<br />

Sie interessieren. Wenn Sie uns dazu<br />

eine kurze Nachricht als Postkarte,Brief<br />

oder Email senden, versuchen<br />

wir, Ihre Anregungen ebenso<br />

zu berücksichtigen, wie die Fragen<br />

aus der Leserschaft, die wir in der<br />

nächsten erreichbaren Ausgabe<br />

behandeln, sofern sie von allgemeinem<br />

Interesse sind.<br />

Das vorliegende Heft beschäftigt<br />

sich im Beitrag von Herrn Prof. Dr.<br />

Jürgen Bux mit der transfusionsassoziierten<br />

akuten Lungeninsuffizienz<br />

(TRALI), einer häufigen Ursache<br />

für eine gravierende transfusionsbedingte<br />

Nebenwirkung.<br />

Herr Dr. Horst Hasskarl ist als Jurist<br />

anerkannter Fachmann auf dem<br />

Gebiet des Transfusionsrechtes.<br />

Wir konnten ihn gewinnen, wesentliche<br />

Aspekte der in diesem Jahr in<br />

Kraft getretenen Novellierung des<br />

Transfusionsgesetzes und die Folgen<br />

für die Anwendung von Blutprodukten<br />

darzustellen.<br />

Mit Blick auf die Leserinnen und<br />

Leser, die das gesamte Tätigkeitsspektrum<br />

der DRK-Blutspendedienste<br />

nicht so genau kennen, beschreiben<br />

Dr. Joachim Sternberger, Dr.<br />

Torsten Tonn und Dr. Markus Müller<br />

die vielfältigen Aufgaben der<br />

DRK-Blutspendedienste. In For-<br />

schung und Entwicklung, zunehmend<br />

auch in der Lehre an den<br />

Hochschulen und natürlich in der<br />

Versorgung mit Blutprodukten und<br />

Servicedienstleistungen rund um<br />

die Uhr, auch zu den ungünstigsten<br />

Zeiten, sind die DRK-Blutspendedienste<br />

ein verlässlicher Partner<br />

für die Patientenversorgung.<br />

Wie immer finden Sie in der Heftmitte<br />

einen Beitrag Ihres zuständigen<br />

DRK-Blutspendedienstes mit<br />

wertvollen Informationen und regionalen<br />

Zusatzangeboten.<br />

Das vorliegende Heft und alle<br />

früheren Ausgaben können mit<br />

allen Regionalteilen im Internet<br />

unter www.drk.de/blutspende<br />

als PDF-Dokumente eingesehen<br />

und heruntergeladen werden.<br />

Beginnend mit dieser Ausgabe<br />

werden wir die Literaturangaben<br />

zu den Hauptbeiträgen nicht mehr<br />

im Heft abdrucken, sondern ausschließlich<br />

im Internet unter der<br />

o.a. Adresse veröffentlichen.<br />

Die Antworten auf einige interessante<br />

Anfragen aus der Leserschaft<br />

und Buchempfehlungen schließen<br />

diesmal unser Heft ab, zu dem ich<br />

Ihnen im Namen der Redaktionsgruppe<br />

viel Spaß bei der Lektüre<br />

wünsche.<br />

<br />

Ihr<br />

Hubert Schrezenmeier<br />

3<br />

Ausgabe 4 5<br />

20<strong>05</strong>


Die transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz<br />

– eine gefährliche, aber wenig bekannte Transfusionsreaktion<br />

4<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Prof. Dr. med. Jürgen Bux<br />

Vorsitzender der Ständigen Konferenz<br />

der DRK-Blutspendedienste<br />

Geschäftsführer des<br />

DRK-Blutspendedienstes West gGmbH<br />

Feithstraße 182<br />

D-58097 Hagen<br />

j.bux@bsdwest.de<br />

Denkt man an unerwünschte Reaktionen und Nebenwirkungen von Bluttransfusionen,<br />

so kommen einem zunächst die durch Bluttransfusionen übertragbaren Infektionen,<br />

insbesondere das AIDS-auslösende HI-Virus sowie die Hepatitis-Viren HBV und HCV in<br />

den Sinn. Dies ist Folge des Medieninteresses nach Entdeckung des HI-Virus und seiner<br />

potentiellen Übertragung auf Patienten durch Blutprodukte. Aufgrund der in Deutschland<br />

ergriffenen diagnostischen Maßnahmen und dem Einsatz von Inaktivierungsverfahren (Plasma)<br />

ist heute die Übertragung der erwähnten Virusinfektionen durch Bluttransfusion eine<br />

extreme Rarität geworden (1). Kaum bekannt hingegen ist die zu den pulmonalen Transfusionsreaktionen<br />

zählende transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz („transfusion-related<br />

acute lung injury“,TRALI), obwohl sie in den USA die führende transfusionsassoziierte<br />

Todesursache darstellt (2). Nach dem Bericht der angesehenen britischen Meldeund<br />

Auswertungsstelle für Nebenwirkungen von Bluttransfusionen, dem SHOT („serious<br />

hazards of transfusion“) Report, ist TRALI die häufigste Ursache für eine gravierende<br />

transfusionsbedingte Nebenwirkung (3). Die genaue Inzidenz von TRALI ist nicht bekannt.<br />

Sie wird für das antikörperbedingte, d. h. immunogene TRALI auf 1 Fall pro 5.000 Transfusionen<br />

(4) und für das nicht unumstrittene nicht-immunogene TRALI auf einen Fall pro<br />

1.120 Transfusionen geschätzt. Letzteres soll nach Transfusion von Thrombozyten häufiger<br />

auftreten (1:453) als nach der Gabe von Erythrozyten (1:4.410) (5). Ein wichtiger<br />

Grund für die unklare TRALI-Inzidenz liegt darin, dass es bis Anfang 2004 keine verbindliche<br />

TRALI-Definition gab. So beziehen sich die Daten für das nicht-immunogene TRALI<br />

auf Fälle transfusionsassoziierter Atemnot, ohne dass die heute geforderten Thoraxröntgenbilder,<br />

die das Vorhandensein von beidseitigen Lungeninfiltrationen dokumentieren,<br />

zumindest mehrheitlich vorlagen (5). Diese Unsicherheit, was als typische TRALI-Reaktion<br />

anzusehen ist, hat wesentlich dazu beigetragen, dass TRALI in manchen Ländern kaum<br />

bekannt wurde, und transfusionsassoziierte Lungenödeme den Blutspendediensten sowie<br />

den zuständigen staatlichen Meldestellen (in Deutschland das Paul-Ehrlich-Institut (6))<br />

überhaupt nicht oder fälschlicherweise als kardiogen gemeldet wurden, obwohl keine<br />

Übertransfusion und keine Herzinsuffizienz beim Patienten vorlag.<br />

TRALI-Definition:<br />

Da die für TRALI genannte Problematik<br />

auch für andere Transfusionsnebenwirkungen<br />

galt, hat das<br />

Europäischen Hämovigilanz-Netzwerk<br />

(„European Hemovigilance<br />

Network“, EHN) eine Arbeitsgruppe<br />

für die Definitionen von unerwünschten<br />

Transfusionsnebenwirkungen<br />

eingerichtet. Diese<br />

definierte TRALI als eine klinische<br />

Entität bestehend aus akuter Atemnot<br />

während oder innerhalb von<br />

sechs Stunden nach Bluttransfusion<br />

verbunden mit bilateralen Lungen-


(TRALI)<br />

<br />

<br />

Abbildung 1<br />

Bilaterale Lungeninfiltrate sind ein entscheidendes<br />

Kriterium für die klinische Diagnose von TRALI.<br />

Der radiologische Befund ist oft ausgeprägter<br />

als der auskultatorische.<br />

Thoraxröntgenaufnahmen vor und nach<br />

TRALI-Reaktion<br />

5<br />

infiltrationen (Lungenödem) in<br />

der Thoraxröntgenaufnahme (Abbildung<br />

1) und ohne Anhalt für eine<br />

Herzinsuffizienz oder Volumenüberladung<br />

(7).Vor der Einführung der<br />

Bezeichnung „TRALI“ wurden solche<br />

Reaktionen häufig unter dem Begriff<br />

„transfusionsassoziiertes nicht-kardiogenes<br />

Lungenödem“ beschrieben.<br />

Die Lungeninfiltrationen in der Thoraxröntgenaufnahme<br />

können erheblich<br />

sein, bis hin zum Bild der so<br />

genannten „weißen Lunge“. Klinisch<br />

lässt sich deshalb TRALI oft zunächst<br />

nicht von einer nicht-transfusionsbedingten,<br />

erworbenen akuten Lungeninsuffizienz<br />

(ALI) oder deren Maximalvariante<br />

dem ARDS („acquired<br />

respiratory distress syndrome“)-<br />

Syndrom unterscheiden (4). Aus<br />

Kriterien für die Diagnose einer TRALI-Reaktion<br />

Europäisches Hämovigilanz-Netzwerk (EHN)<br />

Plötzliche Atemnot<br />

Bilaterale Lungeninfiltrationen in der Thoraxröntgenaufnahme<br />

Auftreten während oder innerhalb von 6 Stunden nach Bluttransfusion<br />

Kein Anhalt für kardiogenes Lungenödem bzw. Volumenüberladung<br />

Ergänzungen durch das nordamerikanische TRALI-Konsensus-Konferenz-<br />

Komitee<br />

Hypoxämie (PaO 2 /FiO 2 < 300 mmHg oder O 2 -Sättigung < 90 % oder andere klinische<br />

Hinweise)<br />

Keine weiteren Risikofaktoren für eine akute Lungeninsuffizienz (ALI) einschließlich:<br />

Aspiration, multiple Traumata, Pneumonie, kardiopulmonärer Bypass, Brandverletzungen,<br />

Inhalation von Schadstoffen, Lungenquetschungen, akute Pankreatitis, Medikamentintoxikationen,<br />

Beinahe-Ertrinken, Schock, Sepsis.<br />

vor<br />

nach<br />

diesem Grunde hat das nordamerikanische<br />

TRALI- Konsensus-Konferenz-Komitee<br />

zusätzlich den Nachweis<br />

einer Hypoxämie sowie den<br />

Ausschluss weiterer ALI-Risikofaktoren<br />

wie Sepsis, Schock, Aspiration<br />

etc. als Definitionskriterium vorgeschlagen<br />

(Tabelle 1); bei Vorliegen<br />

einer oder mehrerer weiterer<br />

ALI-Risikofaktoren sollte man von<br />

einer möglichen („possible“) TRALI-<br />

Reaktion sprechen (8). Diese aus<br />

wissenschaftlicher Sicht sicherlich<br />

gerechtfertigten Kriterien erscheinen<br />

unter dem Gesichtspunkt einer<br />

für den klinischen Alltag praktikablen<br />

Lösung nicht leicht umsetzbar<br />

und erhöhen zusätzlich die ohnehin<br />

zunehmenden ärztlichen Dokumentationsaufgaben.<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Wenn ein oder mehrere weitere ALI-Risikofaktoren vorliegen, sollte TRALI als möglich<br />

diagnostiziert werden.<br />

<br />

Tabelle 1


6<br />

Typischer TRALI-Fall<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Patient:<br />

Männlich, 46 Jahre, Sportler<br />

Transfusionsanlass:<br />

Korrektur einer dilatierten Aortenwurzel,<br />

sonst gesund, komplikationsloser<br />

Operationsverlauf<br />

Transfusionsbedarf:<br />

3 Frischplasmen, 1 Thrombozytenkonzentrat,<br />

2 autologe<br />

Erythrozytenkonzentrate<br />

Laborbefunde:<br />

- 60 min + 20 min + 1<strong>05</strong> min<br />

vor Transfusion nach Transfusion<br />

Leukozytenzahl [x 10 9 / L] 5,4 3,9 0,9<br />

Thrombozytenzahl [x 10 9 / L] 166 140 122<br />

Hämoglobin-Konzentration [g / L] 96 75 77<br />

Mittlerer arterieller Druck [mmHg] 80 40 60<br />

Zentraler Venendruck [mmHg] 9 12 15<br />

Pulmonal-arterieller Verschlussdruck [mmHg] - - 17<br />

Pulmonal-arterieller Mitteldruck [mmHg] - - 33<br />

Diastolischer pulmonal-arterieller Druck [mmHg] - - 20<br />

Arterieller Sauerstoff-Partialdruck [mmHg] 224 177 34<br />

Inspirierte O2 -Fraktion 0,6 1,0 1,0<br />

Arterieller Blut pH 7,501 7,370 7,297<br />

Temperatur rektal [°C] 35,7 36,1 36,3<br />

Thoraxröntgenaufnahme:<br />

Bilaterale pulmonale Infiltrate,<br />

Transösophageale<br />

Echokardiographie:<br />

Normale Myokardfunktion,<br />

intakte Herzklappen, keine<br />

Perikardtamponade; EKG<br />

normal<br />

Therapie:<br />

U. a. Beatmung mit PEEP, iv-<br />

Flüssigkeit und Methylprednisolon.<br />

Zustandsverbesserung<br />

innerhalb der folgenden zwei<br />

Tage<br />

TRALI-Ursache:<br />

Agglutinierende HLA-Antikörper<br />

in einem der transfundierten<br />

Frischplasmen.<br />

Leukozytenkreuzprobe (Granulozytenimmunfluoreszenzund<br />

Agglutinationstest) stark<br />

positiv. Die Spenderin des<br />

Frischplasmas hat zwei Kinder<br />

zitiert nach (27)


Klinisches Bild:<br />

Reaktion untersuchten (4). Auffällig<br />

war eine Diskrepanz zwischen<br />

Blut bereits vor der Bluttransfusion<br />

nachweisen. Diese Ergebnisse<br />

7<br />

TRALI gehört zu den pulmonalen<br />

dem einerseits teilweise recht aus-<br />

sowie der von vielen Untersuchern<br />

Transfusionsreaktionen, zu denen<br />

neben TRALI die transfusionsbedingte<br />

Herzinsuffizienz infolge Vo-<br />

geprägten radiologischen Befund<br />

und dem andererseits relativ wenig<br />

eindrücklichen auskultatorischen<br />

bestätigte Nachweis leukozytärer<br />

Antikörper im Spender-, seltener<br />

im Empfängerblut, bei Patienten mit<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

lumenüberladung („transfusion-<br />

Befund. Alle Patienten in dieser Stu-<br />

TRALI legen eine immunologische<br />

associated circulatory overload“,<br />

die erhielten Sauerstoff; 26 (72 %)<br />

Pathogenese nahe („immunogenes<br />

TACO), der transfusionsassoziierte<br />

mussten zusätzlich künstlich beat-<br />

TRALI“) (11). Diese Vorstellung wird<br />

allergische Asthma bronchiale-An-<br />

met werden. Die Mehrzahl der Pati-<br />

von weiteren Beobachtungen und<br />

fall sowie die transfusionsbedingte<br />

enten (81%) erholte sich innerhalb<br />

Untersuchungsergebnissen unter-<br />

Dyspnoe („transfusion-associated<br />

von drei Tagen, allerdings trug die<br />

stützt. So berichtete Brittingham 1957<br />

dyspnea“, TAD) zählen (7). Schon<br />

TRALI-Reaktion bei zwei Patienten<br />

von einer akuten Atemnot bei einem<br />

1951 beschrieb Barnard einen Fall<br />

(~6 %) zu deren Tod bei. Der aktu-<br />

gesunden Freiwilligen nach Infusi-<br />

von transfusionsbedingtem Lungen-<br />

elle SHOT-Bericht, der den Zeitraum<br />

on von 50 ml Vollblut, das von einem<br />

ödem, das sich nicht als ein kardi-<br />

von 1996 - 2003 umfasst, weist eine<br />

Patienten mit leukozytären Antikör-<br />

ogenes Lungenödem infolge Kreis-<br />

Mortalität von 9 % aus (3). Bei kei-<br />

pern im Blut stammte (12). Die Tho-<br />

laufüberlastung durch Übertrans-<br />

nem der überlebenden Patienten<br />

raxröntgenaufnahme zeigte beidsei-<br />

fusion erklären ließ, und für das<br />

wurden bleibende Folgen der TRALI-<br />

tige Infiltrationen wie bei einem Lun-<br />

es einen anderen Auslöser geben<br />

Reaktion beobachtet. In der Folgezeit<br />

genödem. Im Blutbild zeigte sich ein<br />

musste (9). Er bezeichnete diese<br />

wurden zahlreiche Kasuistiken von<br />

Abfall des Leukozytenwerts, der sich<br />

Transfusionsreaktion deshalb als<br />

verschiedenen Untersuchern veröf-<br />

aber bald wieder normalisierte.<br />

pulmonale Überempfindlichkeitsre-<br />

fentlicht, die im wesentlichen die Be-<br />

aktion. Zahlreiche weitere Beschrei-<br />

obachtungen von Popovsky & Moore<br />

Eine transiente Leukopenie wurde<br />

bungen zum Teil unter Benutzung<br />

bestätigten.<br />

auch bei anderen Patienten nach<br />

anderer Bezeichnungen wie trans-<br />

Auftreten der TRALI-Reaktion be-<br />

fusionsassoziiertes allergisches<br />

Lungenödem und transfusionsassoziiertes<br />

nicht-kardiogenes Lun-<br />

Antikörperbedingtes<br />

(immunogenes) TRALI:<br />

schrieben (13). McCullough und<br />

Mitarbeiter zeigten 1987 mittels<br />

Ganzkörperszintigraphie, dass<br />

genödem folgten. Popovsky &<br />

granulozytäre Antikörper zu einer<br />

Moore und Mitarbeiter schließlich<br />

Was die Auslöser der TRALI-Re-<br />

Sequestration transfundierter, in-<br />

prägten 1983 den Begriff TRALI<br />

aktionen betrifft, so identifizierten<br />

diummarkierter Granulozyten in<br />

(10), der sich nachfolgend durch-<br />

Popovsky & Moore bei 32 der 36 Pa-<br />

die Lungen führen (14). Seeger und<br />

setzte. Popovsky & Moore veröffent-<br />

tienten (89 %) Granulozyten-reakti-<br />

Mitarbeiter schließlich wiesen<br />

lichten 1985 die Ergebnisse einer<br />

ve Antikörper in wenigstens einem<br />

1990 in einem experimentellen ex-<br />

zweijährigen Studie, wobei sie 36<br />

der transfundierten Blutpräparate.<br />

vivo-Lungenmodell, bei dem frisch<br />

Patienten der Mayo-Klinik mit einer<br />

Nur bei zwei Patienten ließen sich<br />

isolierte Kaninchenlungen an einen<br />

radiologisch gesicherten TRALI-<br />

granulozytäre Antikörper in deren<br />

extrakorporalen Kreislauf ange-


8<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Durch Leukozytenantikörper induzierte<br />

Granulozytenaggregation<br />

sollten. Tatsächlich konnten Palfi<br />

und Mitarbeiter in einer randomisierten<br />

kontrollierten Studie nachweisen,<br />

dass Frischplasmen von<br />

multiparen Spenderinnen im Vergleich<br />

zu Einzelplasmen der Kontrollgruppe<br />

signifikant die Lungenfunktion<br />

von transfundierten Intensivpatienten<br />

verschlechterten (17).<br />

Abbildung 2<br />

Granulozytenaggregate in einer Mikrotiterplatte bei 100facher Vergrößerung induziert durch Anti-HNA-3a-Antikörper.<br />

Granulozytenagglutinine können mittels Granulozytenagglutinationstest einfach nachgewiesen werden.<br />

Granulozytenagglutinine lösen häufig lebensbedrohliche TRALI-Reaktionen aus.<br />

schlossen und mit einer Pufferlösung<br />

perfundiert wurden, nach, dass granulozytäre<br />

Antikörper (Anti-HNA-3a)<br />

im Perfusat ein Lungenödem induzieren<br />

können, wenn man humane neutrophile<br />

Granulozyten sowie Kaninchenplasma<br />

als Komplementquelle<br />

zum Perfusat hinzugibt (15). Exprimierten<br />

die humanen Granulozyten<br />

nicht das von den Antikörpern erkannte<br />

Antigen (HNA-3a), d. h. es kam<br />

nicht zur Antikörperbindung an die<br />

Granulozyten, und /oder es fehlte die<br />

Komplementquelle, dann wurde kein<br />

Lungenödem beobachtet. Bux und<br />

Mitarbeiter bestätigten später diese<br />

Ergebnisse und zeigten darüber hinaus,<br />

dass Granulozyten-aktivierende<br />

Antikörper die Bildung eines Lungenödems<br />

auch ohne Komplementbeteiligung<br />

auslösen können (16).<br />

Ursächlich hierfür ist sehr wahrscheinlich<br />

die Antikörper-bedingte<br />

Stimulation der Granulozyten, so<br />

dass diese Sauerstoffradikale<br />

(„reactive oxygen species, ROS“)<br />

bilden und toxische Granula-Enzyme<br />

wie Elastase freisetzen. Andere<br />

leukozytäre Antikörper wiederum,<br />

die an neutrophile Granulozyten binden,<br />

können diese passiv agglutinieren<br />

(IgM-Antikörper, selten) oder<br />

sie zur Aggregation anregen (IgG-<br />

Antikörper, häufig) wie in Abbildung<br />

2 gezeigt.<br />

Leukozytäre Antikörper werden<br />

hauptsächlich von multiparen Frauen<br />

gebildet, so dass Frischplasmapräparate<br />

von diesen Spenderinnen ein<br />

besonderes Risiko für die Auslösung<br />

von TRALI-Reaktionen darstellen<br />

<br />

Da in Deutschland nur noch leukozytendepletierte<br />

Blutpräparate zur<br />

Anwendung kommen, ist die Auslösung<br />

einer TRALI-Reaktion durch leukozytäre<br />

Antikörper des Empfängers<br />

sehr selten geworden. Daher stellt<br />

man sich den Ablauf einer TRALI-Reaktion<br />

für die meisten Fälle wie folgt<br />

dar (Abbildung 3):Leukozytäre Antikörper<br />

im transfundierten Blutpräparat<br />

– zumeist frisch gefrorenes<br />

Plasma und Thrombozytenkonzentrate<br />

– gelangen mit der Transfusion<br />

in den Kreislauf des Empfängers, wo<br />

sie an dessen neutrophile Granulozyten<br />

binden und diese aktivieren<br />

oder aggregieren bzw. agglutinieren.<br />

Die großen Granulozytenaggregate<br />

bzw. die aktivierten Granulozyten<br />

bleiben im ersten zu passierenden<br />

Kapillarbett unseres Körpers, dies<br />

ist nach Bluttransfusion das Lungenkapillarsystem,<br />

hängen. Hierbei<br />

muss man wissen, dass die relativ<br />

großen, im Vergleich zu Erythrozyten<br />

weniger rasch deformierbaren<br />

Granulozyten selbst unter physiologischen<br />

Bedingungen die engen


Schema zur Entstehung<br />

von TRALI<br />

<br />

GFP<br />

TK<br />

bzw. vorgeschädigt hat, auch nichtaggregierende<br />

Antikörper lebens-<br />

dere für die HLA-Klasse I-Antigene.<br />

Allerdings scheinen nicht alle HLA-<br />

9<br />

bedrohliche TRALI-Reaktionen aus-<br />

Klasse I-Antikörper gleichermaßen<br />

lösen. Der Schweregrad der Reaktion<br />

hängt also von mehreren Faktoren<br />

ab: der Grundkrankheit des<br />

eine TRALI-Reaktion auslösen zu<br />

können, denn sonst müssten TRALI-<br />

Reaktionen wesentlich häufiger be-<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Patienten, der Antikörperkonzen-<br />

obachtet werden, auch wenn von<br />

tration und der Wirkung des Anti-<br />

einer gewissen Dunkelziffer nicht<br />

Freisetzung von<br />

Sauerstoffradikalen<br />

und<br />

Enzymen<br />

körpers auf die neutrophilen Granulozyten<br />

(Abbildung 4).<br />

gemeldeter Fälle trotz in Deutschland<br />

bestehender Meldepflicht ausgegangen<br />

werden muss. Besonders<br />

Lungenödem<br />

Abbildung 3<br />

Modell zur Entstehung von immunogenem TRALI.<br />

Leukozytäre Antikörper in plasmahaltigen Blutpräparaten<br />

gelangen mit diesen in die Blutbahn des Patienten,<br />

wo sie an deren neutrophilen Granulozyten binden,<br />

sofern diese das korrespondierende Antigen exprimieren.<br />

Die aktivierten ggf. aggregierten Granulozyten werden<br />

im ersten Kapillarbett nach Bluttransfusion, den Lungenkapillaren<br />

zurückgehalten, welche sie so schädigen,<br />

dass es zum Lungenödem kommt.<br />

<br />

Leukozytäre Antikörper:<br />

Die in TRALI-Reaktionen involvierten<br />

leukozytären Antikörper können<br />

gegen HLA- und HNA-Antigene gerichtet<br />

sein (Tabelle 2). Unter den<br />

HLA-Antigenen gilt dies insbeson-<br />

häufig werden Anti-HLA-A2-Antikörper<br />

nachgewiesen, von denen bekannt<br />

ist, dass sie starke Granulozytenagglutinine<br />

darstellen (11,19).Ob<br />

HLA-Klasse II-Antikörper ebenfalls<br />

eine TRALI-Reaktion induzieren<br />

können, wie neuerdings berichtet<br />

(20), auch wenn HLA Klasse II-Anti-<br />

Lungenkapillaren nur langsam<br />

passieren (18). Die von den adhärenten<br />

Granulozyten freigesetzten<br />

Sauerstoffradikale und toxischen<br />

Enzyme schädigen die Endothelzellen<br />

der Lungenkapillaren, mit<br />

der Folge, dass die Kapillarpermeabilität<br />

zunimmt und es zu einem<br />

Ausstrom von Blutplasma in<br />

das Interstitium und in die Lungenalveolen<br />

kommt. Wurden schwerwiegende<br />

TRALI-Reaktionen zumeist<br />

nach der Transfusion von so<br />

genannten „Granulozytenagglutininen“<br />

beobachtet (11), so können<br />

abhängig von der Grundkrankheit<br />

des Patienten, die seine Lungenendothelzellen<br />

bereits voraktiviert<br />

physiologisch<br />

Endothelzelle<br />

TRALI infolge agglutinierender leukozytärer Antikörper<br />

(Granulozytenagglutinine)<br />

Antikörper<br />

TRALI durch nicht-agglutinierende Antikörper oder bei<br />

schwerkranken Patienten<br />

TNF<br />

stimulierter<br />

Granulozyt<br />

Lungenpassage neutrophiler Granulozyten<br />

TNF<br />

Elastase<br />

H 2<br />

O 2<br />

O 2<br />

-<br />

Chemokine<br />

Lungenkapillaren<br />

Flüssigkeitsausstrom<br />

Abbildung 4<br />

Der durchschnittliche Durchmesser von Lungenkapillaren ist gleich oder kleiner dem durchschnittlichen<br />

Granulozytendurchmesser. Antikörperbedingte Agglutinate/Aggregate können deshalb die Lungenkapillaren nicht passieren. Lebensbedrohliche<br />

TRALI-Reaktionen sind oft Folge der Transfusion von Granulozytagglutininen. Bei schwerkranken Patienten können<br />

auch nicht-agglutinierende leukozytäre Antikörper auf Grund der aktivierten Endothelzellen und Granulozyten der<br />

Lungenkapillaren gravierende TRALI-Reaktionen auslösen. Die aktivierten neutrophilen Granulozyten bilden<br />

Sauerstoffradikale und setzen Enzyme frei, die die Endothelzellen schädigen. Letzteres steigert die<br />

Kapillarpermeabilität in deren Folge sich die Lungeninfiltrate ausbilden.<br />

Elastase<br />

H 2<br />

O 2<br />

O 2<br />

-


10<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

gene nur auf aktivierten, nicht jedoch<br />

auf ruhenden neutrophilen<br />

Granulozyten exprimiert werden,<br />

ist derzeit noch Gegenstand der<br />

Diskussion und bedarf weiterer<br />

<br />

Tabelle 2<br />

insbesondere experimenteller Bestätigung.<br />

Von den „Humanen Neutrophilen-Alloantigenen“<br />

(HNA) (21)<br />

sind Antikörper gegen die HNA-1aund<br />

HNA-1b- sowie gegen die HNA-<br />

Leukozytäre Antigene involviert in TRALI<br />

„Humane Leukozytenantigene“ (HLA)<br />

HLA Klasse I (HLA – A2 !) 25, 26<br />

HLA Klasse II 33<br />

Humane Neutrophilen-Alloantigene (HNA)<br />

Alte Bezeichnung Glykoprotein Ref.<br />

HNA -1a NA1 Fc Rezeptor IIIb / CD16b 30<br />

HNA -1b NA2 Fc Rezeptor IIIb / CD16b 23<br />

HNA -2a NB1 NB1 GP / CD177 31<br />

HNA -3a 5b nicht bekannt 27<br />

2a- und HNA-3a-Antigene in die<br />

Auslösung von TRALI-Reaktionen<br />

involviert. Insbesondere die neutrophile<br />

Granulozyten-aggregierenden<br />

HNA-3a (früher 5b)-Antikörper sind<br />

bei lebensbedrohlichen TRALI-<br />

Reaktionen nicht selten nachzuweisen<br />

(22). Der Nachweis von HLAund<br />

insbesondere HNA-Antikörpern,<br />

wie granulozytären Antikörpern<br />

überhaupt, sollte nur von<br />

anerkannten spezialisierten Laboratorien<br />

durchgeführt werden, die<br />

regelmäßig und erfolgreich (!) an<br />

nationalen und internationalen<br />

Ringversuchen teilnehmen (23).<br />

Nicht-immunogenes<br />

TRALI:<br />

In den letzten Jahren wurden von<br />

Silliman und Mitarbeitern vermehrt<br />

über TRALI-Reaktionen bei Patienten<br />

nach Transfusion von Thrombozyten-<br />

und Erythrozytenkonzentraten<br />

berichtet, ohne dass in diesen<br />

Fällen leukozytäre Antikörper hätten<br />

nachgewiesen werden können<br />

(5, 24). Allerdings erfüllte nur ein<br />

Teil der von ihnen beschriebenen<br />

TRALI-Fälle die Definitionskriterien,<br />

d. h. war radiologisch gesichert.<br />

Silliman et al. konnten in den von<br />

ihnen untersuchten TRALI-Fällen<br />

biologisch aktive Lipide, die zur<br />

Gruppe der Phosphatidylcholine<br />

gehörten, in den transfundierten<br />

Präparaten und im Patientenplasma<br />

kurz nach Transfusion nachweisen<br />

(24). Diese Lipide können u. a.<br />

neutrophile Granulozyten in einen<br />

aktivierten Zustand versetzen, so<br />

dass ihre Bereitschaft für die Bildung<br />

von Sauerstoffradikalen gesteigert<br />

ist. Diese Lipide sollen von<br />

den die Präparate kontaminierenden<br />

Leukozyten während der Lagerung<br />

gebildet werden. Darüber hinaus<br />

sollen Thrombozyten und<br />

Erythrozyten ebenfalls zur Bildung<br />

dieser und anderer Neutrophilenaktivierender<br />

Substanzen in der Lage<br />

sein. Bei den untersuchten<br />

Thrombozyten- und Erythrozytenkonzentraten<br />

handelte es sich<br />

mehrheitlich um solche, die erst<br />

nach längerer Lagerung transfundiert<br />

worden waren. Im Gegensatz<br />

zum Antikörper-induzierten (immunogenen)<br />

TRALI ist das nicht-immunogene<br />

TRALI durch einen milden<br />

klinischen Verlauf gekennzeichnet.<br />

So mussten nur in drei von 90 (3 %)<br />

nicht-immunogenen TRALI-Reaktionen<br />

die Patienten künstlich beatmet<br />

werden. In einem Fall (1%)<br />

trug die TRALI-Reaktion zum Tode<br />

des Patienten bei. Eine Untersuchung<br />

an künstlich beatmeten Patienten,<br />

die innerhalb der ersten 48 Stunden<br />

der intensivmedizinischen Behandlung<br />

Bluttransfusionen erhielten,<br />

zeigte, dass die Entwicklung einer<br />

akuten Lungeninsuffizienz mit der<br />

Transfusion von Frischplasma, jedoch<br />

nicht mit der Lagerungsdauer<br />

der transfundierten Blutpräparate<br />

assoziiert war (25). Tabelle 3<br />

fasst die wesentlich Unterschiede<br />

von immunogenem und nicht-immunogenem<br />

TRALI zusammen. Da die<br />

Bestätigung der Untersuchungsergebnisse<br />

von Silliman et al. durch


andere Untersuchergruppen noch<br />

aussteht, bleibt die klinische Bedeutung<br />

des nicht-immunogenen<br />

TRALI jedoch weiterhin unklar.<br />

Therapie:<br />

Charakteristika der antikörperbedingten<br />

(immunogenen) und nicht-immunogenen<br />

TRALI-Reaktion<br />

Immunogenes TRALI Nicht-immunogenes TRALI<br />

Auslöser leukozytäre Antikörper biologisch aktive Lipide u.a.<br />

Hauptsächlich Frischplasma > Gelagerte<br />

involvierte Thrombozytenkonzentrate Thrombozytenkonzentrate ><br />

Blutpräparate<br />

Erythrozytenkonzentrate<br />

Auftreten Sogar bei Gesunden möglich i. d. R. schwerkranke Patienten<br />

Klinischer Oft lebensbedrohlich mit Sauerstoffgabe<br />

Verlauf der Notwendigkeit der i. d. R. ausreichend<br />

künstlichen Beatmung<br />

Patienten mit unerwarteter plötzlicher<br />

Atemnot kurz nach Bluttransfusion<br />

sollten zunächst nasal Sauerstoff<br />

erhalten. Wichtig für die<br />

Prognose der TRALI-Reaktion scheint<br />

neben dem frühzeitigen Erkennen<br />

die rechtzeitige Intubation und die<br />

künstliche Beatmung zu sein. Die<br />

Gabe von Kortikosteroiden wird<br />

empfohlen, obwohl ihr klinischer<br />

Nutzen nicht gesichert ist. Von<br />

Diuretika, insbesondere ihrer vorschnellen<br />

Verabreichung, wird allgemein<br />

abgeraten – im Gegenteil:<br />

In Einzelfällen wurde sogar über<br />

eine Besserung nach Flüssigkeitsgabe<br />

berichtet (26).<br />

Prävention:<br />

Durch die Einführung der Leukozytendepletion<br />

in Deutschland ist<br />

die Auslösung einer immunogenen<br />

TRALI-Reaktion durch ein Thrombozyten-<br />

oder Erythrozytenkonzentrat<br />

infolge leukozytärer Antikörper im<br />

Patientenblut sehr unwahrscheinlich<br />

geworden.Viele ernste antikörperbedingte<br />

TRALI-Reaktionen<br />

wurden nach Transfusion von Einzelplasmen<br />

beobachtet (25). Bei der<br />

Verwendung von Plasmapräparaten,<br />

die aus gepooltem Plasma hergestellt<br />

werden, wie es das SD-Plasma<br />

darstellt, wurden TRALI-<br />

Reaktionen bislang nicht beobachtet.<br />

Der DRK-Blutspendedienst West<br />

untersucht zusätzlich alle hergestellten<br />

SD-Plasma (LyoPlas)-Chargen<br />

auf das Vorliegen leukozytärer<br />

Antikörper. Um auch bei der Transfusion<br />

von Thrombozyten das Risiko<br />

einer immunogenen TRALI-Reaktion<br />

zu minimieren, ist zu überlegen,<br />

ob nicht auch das Blut multiparer<br />

Spenderinnen vor der nächsten<br />

<br />

Tabelle 3<br />

Thrombozytenspende nach vorausgegangener<br />

Schwangerschaft auf<br />

das Vorliegen leukozytärer Antikörper<br />

hin untersucht werden sollte. Zur<br />

Vermeidung der nicht-immunogenen<br />

TRALI-Reaktion wird von dem<br />

beschreibenden US-Autorenteam<br />

die Transfusion möglichst frischer<br />

oder gewaschener Thrombozytenund<br />

Erythrozytenpräparate bei Risikopatienten,<br />

d. h. Patienten mit<br />

malignen hämatologischen Erkrankungen<br />

und / oder mit Herzkrankheiten<br />

empfohlen (5). Dies ist allerdings<br />

mit erheblichem materiellen,<br />

zeitlichen und finanziellen Aufwand<br />

verbunden und kann neue Risiken<br />

generieren (bakterielle Kontamination).<br />

Darüber hinaus besteht<br />

bei unkritischer Anforderung solcher<br />

Präparate die Gefahr, dass<br />

aus Furcht vor Auslösung einer nichtimmunogenen<br />

TRALI-Reaktion die<br />

Patienten die dringend benötigten<br />

Bluttransfusionen nicht zeitgerecht<br />

erhalten und dadurch Schaden nehmen.<br />

Angesichts des Umstandes,<br />

dass die nicht-immunogene TRALI-<br />

Reaktion in der Regel einen milden<br />

Verlauf zeigt, muss der Anforderung<br />

unbedingt eine sorgfältige Risikoabwägung<br />

durch den transfundierenden<br />

Arzt vorausgehen.<br />

Die Literaturhinweise finden<br />

Sie im Internet zum Download<br />

www.drk.de/blutspende<br />

<br />

11<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong>


Novellierung des Transfusionsgesetzes<br />

und Folgen für die Anwendung von Blutprodukten<br />

12<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Dr. Horst Hasskarl, Rechtsanwalt<br />

Bleichstraße 57<br />

D-67061 Ludwigshafen<br />

hasskarl-law@t-online.de<br />

Einführung<br />

Programmatisch legt § 1 des Transfusionsgesetzes (TFG) fest, dass der Gesetzeszweck<br />

1. in der sicheren Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und in der gesicherten und<br />

sicheren Versorgung der Bevölkerung mit Blutprodukten besteht. An diesem Grundanliegen hat sich<br />

durch das Erste Gesetz zur Änderung des TFG und arzneimittelrechtlicher Vorschriften vom 10.<br />

Februar 20<strong>05</strong> (BGBl. I S. 234) nichts geändert.Trotzdem wurde das bisher geltende TFG vom 1. Juli<br />

1998 (BGBl. I S. 1752) – im Wesentlichen mit Wirkung vom 19. Februar 20<strong>05</strong> – z. T. nicht unerheblich<br />

geändert.Anlass waren nicht in erster Linie erforderliche gesetzliche Klarstellungen und die<br />

Berücksichtigung neuer Erkenntnisse, sondern vor allem Anderen die europarechtliche Notwendigkeit,<br />

dass Deutschland als Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) gemäß Art. 10 des Vertrages<br />

über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft (EG) verpflichtet ist, europäische Normen<br />

in deutsches Recht umzusetzen.Während EG-Verordnungen gemäß Art. 249 EG-Vertrag allgemeine<br />

Geltung haben und – ohne die Notwendigkeit nationaler legislativer Umsetzung – unmittelbar<br />

in jedem Mitgliedstaat jede natürliche und juristische Person binden, bindet eine EG-Richtlinie die<br />

Bürger und juristischen Personen in einem Mitgliedstaat grundsätzlich erst dann, wenn und soweit<br />

der Richtlinieninhalt in nationales, hier also deutsches Recht umgesetzt wurde.<br />

Auf der Grundlage des Art. 152 Abs.4<br />

2. Buchstabe a des EG-Vertrages<br />

wurden drei das Transfusionsrecht betreffende<br />

EG-Richtlinien erlassen. Ziel der genannten<br />

Vorschrift ist es, Maßnahmen zur Festlegung<br />

hoher Qualitäts- und Sicherheitsstandards für<br />

Organe und Substanzen menschlichen Ursprungs<br />

sowie für Blut und Blutderivate zu<br />

ergreifen, wobei es den Mitgliedsstaaten freisteht,<br />

strengere Schutzmaßnahmen beizubehalten<br />

oder einzuführen.<br />

Bei den Richtlinien handelt es sich um<br />

Folgende:<br />

a) Richtlinie 2002/98/EG des Europäischen<br />

Parlaments und des Rates vom 27. Januar<br />

2003 zur Festlegung von Qualitäts- und<br />

Sicherheitsstandards für die Gewinnung,<br />

Testung, Verarbeitung, Lagerung und Verteilung<br />

von menschlichem Blut und<br />

Blutbestandteilen und zur Änderung<br />

der Richtlinie 2001/83/EG (Amtsblatt EU<br />

Nr. L 33/30 vom 8. Februar 2003)<br />

b) Richtlinie 2004/33/EG der Kommission<br />

vom 22. März 2004 zur Durchführung der<br />

Richtlinie 2002/98/EG des Europäischen<br />

Parlaments und des Rates hinsichtlich bestimmter<br />

technischer Anforderungen<br />

für Blut und Blutbestandteile (Amtsblatt<br />

EU Nr. L 91/25 vom 30. März 2004),<br />

c) Richtlinie 2004/23/EG des Europäischen<br />

Parlaments und des Rates vom 31. März<br />

2004 zur Festlegung von Qualitäts- und<br />

Sicherheitsstandards für die Spende,<br />

Beschaffung,Testung,Verarbeitung, Konservierung,<br />

Lagerung und Verteilung von<br />

menschlichen Geweben und Zellen<br />

(Amtsblatt EU Nr. L 102/48 vom 7.April<br />

2004).<br />

Die beiden erstgenannten Richtlinien waren<br />

bis zum 8. Februar 20<strong>05</strong> in deutsches Recht<br />

umzusetzen, während die Richtlinie Gewebe<br />

und Zellen bis zum 7.April 2006 in nationales<br />

Recht umgesetzt sein muss.<br />

Der – zumindest partiellen – Umsetzung<br />

der genannten Richtlinien dient das Erste<br />

Gesetz zur Änderung des TFG und arzneimittelrechtlicher<br />

Vorschriften, wie sich dem<br />

Gesetzentwurf (Bundestagsdrucksache 15/<br />

3593 vom 14. Juli 2004, Seite 1) entnehmen<br />

lässt.


I. Wesentlicher Inhalt des<br />

TFG-Änderungsgesetzes<br />

lich ist der Blutproduktebegriff in<br />

§ 2 Nr. 3 TFG dahingehend erweitert,<br />

stammzellseparation gewidmet<br />

war, ist diese Vorschrift nunmehr über-<br />

13<br />

dass darunter auch Blutbestandteile<br />

schrieben mit „Blutstammzellen und<br />

Der Spendebegriff in § 2 Nr. 1 wird<br />

dahingehend erweitert, dass eine<br />

Spende, die bei Menschen entnom-<br />

fallen, die zur Herstellung von Wirkstoffen<br />

oder Arzneimitteln bestimmt<br />

sind. Die bisherige ausdrückliche Er-<br />

andere Blutbestandteile“. Neu ist in<br />

diesem Zusammenhang die Schaffung<br />

eines der Öffentlichkeit zugäng-<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

mene Menge an Blut oder Blutbe-<br />

wähnung des Plasmas zur Fraktionie-<br />

lichen zentralen Registers bei dem<br />

standteilen etc. ist. Damit wurde der<br />

rung ist, weil entbehrlich, entfallen.<br />

Deutschen Institut für medizinische<br />

Spendebegriff dahingehend erwei-<br />

Dokumentation und Information<br />

tert, dass nunmehr nicht nur die ei-<br />

Die Anforderungen an eine<br />

(DIMDI) über Einrichtungen, die Blut-<br />

nem Menschen direkt-körperlich<br />

Spendeeinrichtung sind in § 4 TFG<br />

stammzellzubereitungen herstellen<br />

entnommene Menge Blut darunter<br />

ebenfalls neu formuliert und verschärft<br />

und in den Verkehr bringen, vgl. § 9<br />

fällt, sondern auch eine extrakorpo-<br />

worden. Danach muss eine Spendeein-<br />

Abs.2 TFG. Die Schaffung des Regis-<br />

rale Spende. Ausdrücklich sollte auf<br />

richtung u. a. eine leitende ärztliche<br />

ters war erforderlich geworden we-<br />

diese Weise das Nabelschnurblut –<br />

Person bestellen, die eine approbierte<br />

gen Art. 10 der bereits erwähnten<br />

erstmalig – in den Anwendungsbe-<br />

Ärztin oder ein approbierter Arzt (ap-<br />

Richtlinie 2004/23/EG „menschliche<br />

reich des Transfusionsgesetzes ein-<br />

probierte ärztliche Person) ist und die<br />

Gewebe und Zellen“. In den Anwen-<br />

bezogen werden (Bundestagsdruck-<br />

erforderliche Sachkunde nach dem<br />

dungsbereich dieser Richtlinie fallen<br />

sache 15 /3593, Seite 9).<br />

Stand der medizinischen Wissenschaft<br />

nämlich ausdrücklich auch hämato-<br />

besitzt. Bekanntlich wird dieser Stand<br />

poetische Stammzellen aus periphe-<br />

Damit einher geht eine Neudefi-<br />

der medizinischen Wissenschaft in<br />

rem Blut, Nabelschnurblut und Kno-<br />

nition der Spendereinrichtung.<br />

den Richtlinien der Bundesärztekam-<br />

chenmark, wie sich dem Erwägungs-<br />

Eine solche liegt – wie bisher – einer-<br />

mer zur Gewinnung von Blut und Blut-<br />

grund 7 der Richtlinie entnehmen<br />

seits vor, wenn sie selbst Spenden<br />

bestandteilen und zur Anwendung von<br />

lässt. Damit unterliegt die Gewinnung<br />

entnimmt oder ihre Tätigkeit auf die<br />

Blutprodukten (Hämotherapie), Bun-<br />

hämatopoetischer Zellen sowohl dem<br />

Entnahme von Spenden gerichtet<br />

desgesundheitsblatt 2000, S. 555 ff.<br />

Transfusionsgesetz als auch dem Arz-<br />

ist. Darüber hinaus ist eine Spende-<br />

(Ziffer 1.5.1.4), geregelt. Es muss sich<br />

neimittelgesetz. Arzneimittelrechtlich<br />

einrichtung aber auch nunmehr die<br />

also grundsätzlich um einen Facharzt<br />

ist für die Gewinnung der Stammzel-<br />

Institution, die, soweit die Spenden<br />

für Transfusionsmedizin handeln. Aus-<br />

len eine Herstellungserlaubnis ge-<br />

zur Anwendung am Menschen be-<br />

drücklich ist im Zusammenhang mit<br />

mäß § 13 Abs. 1 Arzneimittelgesetz<br />

stimmt sind, auf deren Testung, Ver-<br />

der Spendeentnahme nunmehr vorge-<br />

(AMG) i. d. F. der Bekanntmachung<br />

arbeitung, Lagerung und das Inver-<br />

schrieben (§ 4 Satz 1 Nr. 3 TFG), dass<br />

vom 11. Dezember 1998 (BGBl. I S.<br />

kehrbringen gerichtet ist. Damit sind<br />

bei der Spendeentnahme eine appro-<br />

3586), zuletzt geändert durch Gesetz<br />

Spendereinrichtungen sowohl die<br />

bierte ärztliche Person vorhanden<br />

vom 15. April 20<strong>05</strong> (BGBl. I S. 1068),<br />

spendenentnehmenden Einrichtun-<br />

sein muss.<br />

erforderlich, weil es sich um die Ge-<br />

gen als auch diejenigen, die diese<br />

winnung eines zur Arzneimittelher-<br />

lediglich testen, verarbeiten, lagern<br />

Während § 9 TFG in der bisherigen<br />

stellung bestimmten Stoffes menschli-<br />

und in den Verkehr bringen. Schließ-<br />

Fassung der Vorbehandlung der Blut-<br />

cher Herkunft handelt.


14<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

dass der spendenden Person eine<br />

§<br />

Aufwandsentschädigung gewährt<br />

werden kann, dass diese sich<br />

jedoch an dem unmittelbaren Aufwand<br />

je nach Spendeart zu orientieren<br />

hat. In diesem Zusammenhang<br />

ist darauf hinzuweisen, dass – asystematisch<br />

– durch Art. 2a des Ersten<br />

TFG-Änderungsgesetzes auch das<br />

Heilmittelwerbegesetz (HWG) geändert<br />

wurde. In dessen § 7 Abs. 1<br />

wurde eine Bestimmung eingefügt,<br />

wonach es unzulässig ist, für die<br />

Entnahme oder sonstige Beschaffung<br />

von Blutplasma oder Gewebespenden<br />

zur Herstellung von Blut<br />

und Gewebeprodukten und anderen<br />

Produkten zur Anwendung beim<br />

Menschen mit der Zahlung einer<br />

finanziellen Aufwendung oder Aufwandsentschädigung<br />

zu werben.<br />

Die Änderung des Heilmittelwerbegesetzes<br />

ist deswegen systemwidrig,<br />

weil dieses Gesetz ausweislich<br />

seines § 1 Abs. 1 nur für Arzneimittel,<br />

Medizinprodukte und andere<br />

Mittel,Verfahren, Behandlungen und<br />

In § 10 Satz 2 TFG wird bestätigt, Die spenderdokumentationsbe-<br />

um die Verpflichtung, Aufzeichnun-<br />

zogenen Aufbewahrungsfristen in<br />

§ 11 Abs. 1 TFG wurden differenziert<br />

auf 15 Jahre, 20 Jahre und 30 Jahre<br />

festgelegt.<br />

Erstmalig haben im deutschen<br />

Transfusionsrecht die Blutdepots<br />

von Krankenhäusern eine spezielle<br />

Regelung erfahren und sind mit eigenständigen<br />

Pflichten ausgestattet<br />

worden, vgl. § 11 a TFG. Hierbei<br />

handelt es sich um organisatorische<br />

Einheiten innerhalb eines Krankenhauses<br />

oder einer ärztlichen Einrichtung,<br />

die ausschließlich für interne<br />

Zwecke, einschließlich der<br />

Anwendung, Blutprodukte lagern<br />

und abgeben. Für diese Blutdepots<br />

gelten analog verschiedene Vorschriften<br />

der Betriebsverordnung<br />

für pharmazeutische Unternehmer<br />

vom 8. März 1985 (BGBl. I S. 546),<br />

zuletzt geändert durch Gesetz vom<br />

10. Februar 20<strong>05</strong> (BGBl. I S. 234).<br />

Hierbei handelt es sich im Wesentlichen<br />

um das Betreiben eines funktionierenden<br />

Qualitätssystems, um<br />

gen über die Blutprodukte zum<br />

Zwecke der Rückverfolgung zu führen.<br />

Außerdem gelten die für Einrichtungen<br />

der Krankenversorgung<br />

bestehenden Melde- und Auskunftspflichten<br />

der §§ 16 Abs. 2, 19 Abs. 3<br />

TFG nunmehr unmittelbar auch für<br />

Blutdepots.<br />

Bekanntlich ist die Bundesärztekammer<br />

(BÄK) durch § 12 TFG,<br />

soweit es sich um die Gewinnung<br />

von Blut und Blutbestandteilen handelt,<br />

und durch § 18 TFG, soweit es<br />

sich um die Anwendung von Blutprodukten<br />

handelt, ermächtigt, in<br />

Richtlinien den Stand der medizinischen<br />

Wissenschaft und Technik<br />

festzustellen und bekannt zu<br />

machen. Ergänzt wurde diese Vorschrift<br />

durch das TFG-Änderungsgesetz<br />

vom 10. Februar 20<strong>05</strong> dahingehend,<br />

dass nunmehr auch die<br />

Richtlinien der Europäischen Union<br />

bei der Abfassung der Richtlinien<br />

der Bundesärztekammer berücksichtigt<br />

werden müssen. Damit sol-<br />

Gegenstände Anwendung findet.<br />

Das Blut selbst als ein Stoff menschlicher<br />

Herkunft, der zur Arzneimittelherstellung<br />

bestimmt ist, unterliegt<br />

dagegen nicht dem HWG. Insofern<br />

hätte das Werbeverbot im Zusammenhang<br />

mit Blutspenden richtigerweise<br />

in das TFG selbst gehört.<br />

das Vorhandensein von Personal<br />

mit ausreichender fachlicher Qualifikation<br />

und in ausreichender Zahl,<br />

um die Verpflichtung zur regelmäßigen<br />

Unterweisung des Personals,<br />

um die ordnungemäße Lagerung<br />

der Blutprodukte, um geeignete Vorratsbehältnisse<br />

und innerbetriebliche<br />

len die BÄK-Richtlinien zur Gewinnung<br />

von Blut und Blutbestandteilen<br />

und zur Anwendung von Blutprodukten<br />

(Hämotherapie) als rechtliches<br />

Instrument genutzt werden, um EG-<br />

Richtlinien in deutsches Recht umzusetzen.<br />

Bei diesen Richtlinien<br />

handelt es sich z. Z. um die zuvor<br />

Transportbehältnisse, um die erwähnten drei Richtlinien, insbelen<br />

regelmäßige Selbstinspektion und sondere die Richtlinie 2004/33/EG


über die technischen Anforderungen<br />

für Blut und Blutbestandteile.<br />

dert. Nach § 15 Abs. 2 TFG alte Fassung<br />

sind im Rahmen des Qualitäts-<br />

Auch die erforderlichen Angaben<br />

über die epidemiologischen Daten<br />

15<br />

Rechtlich erscheint es jedoch frag-<br />

sicherungssystems die Qualifikation<br />

in § 22 TFG wurden dahingehend<br />

lich, ob durch die Schaffung ärztlichen<br />

Standesrechts – darum handelt<br />

es sich bei diesen Hämotherapie-<br />

und die Aufgaben der Personen, die<br />

im engen Zusammenhang mit der<br />

Anwendung von Blutprodukten tä-<br />

geändert, dass die Träger der Spendeeinrichtungen<br />

getrennt nach den<br />

einzelnen Spendeeinrichtungen<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Richtlinien der BÄK – eine korrekte<br />

tig sind, festzulegen. Außerdem sind<br />

vierteljährlich und jährlich eine Liste<br />

Umsetzung von EG-Richtlinien über-<br />

danach die Grundsätze für die pati-<br />

über die Anzahl der spendenden<br />

haupt erfolgen kann. Die Fragestel-<br />

entenbezogene Qualitätssicherung<br />

Personen zu erstellen haben, die auf<br />

lung bleibt gerechtfertigt, auch wenn<br />

der Anwendung von Blutprodukten,<br />

einen Infektionsmarker bestätigt po-<br />

die Richtlinien der Bundesärztekam-<br />

insbesondere der Dokumentation<br />

sitiv getestet wurden. In diesen Zu-<br />

mer künftig vom Paul-Ehrlich-Institut<br />

und des fachübergreifenden Infor-<br />

sammenhang gehört eine Änderung<br />

im Bundesanzeiger bekannt gemacht<br />

mationsaustausches, die Überwa-<br />

der TFG-Meldeverordnung, wonach<br />

werden und somit eine gewisse staat-<br />

chung der Anwendung, die anwen-<br />

die Meldungen nach § 3 Abs. 2 auch<br />

liche Autorität erhalten sollen, vgl. §§<br />

dungsbezogenen Wirkungen und<br />

umfassen sollen die Art der Spende,<br />

12 Abs. 1 S. 3 und 18 Abs. 1 S. 3 TFG,<br />

Nebenwirkungen und zusätzlich er-<br />

mögliche Infektionserreger, Anzahl<br />

siehe dazu Hasskarl, „Zur Zulässig-<br />

forderliche therapeutische Maßnah-<br />

der Selbstausschlüsse von der<br />

keit der Umsetzung der EG-Blutricht-<br />

men festzulegen. Durch das Erste<br />

Spendeentnahme, Vorspenden und<br />

linien 2002/98/EG und 2004/33/EG<br />

TFG-Änderungsgesetz ist nunmehr<br />

Wohnregion der spendenden Per-<br />

in nationales Recht durch Richtlinien<br />

festgelegt worden (§ 15 Abs. 2 Satz 2),<br />

son. Als zuständige Behörde für die<br />

der Bundesärztekammer nach §§ 12<br />

dass die bereits erwähnte Doku-<br />

medizinische Dokumentation und<br />

und 18 TFG“, in: Transfusion Medicine<br />

mentation auch umfassen soll „die<br />

Information wurde, wie bereits er-<br />

and Hemotherapy 20<strong>05</strong>, S. 34 ff.<br />

Dokumentation der Indikation<br />

wähnt, das Deutsche Institut für me-<br />

zur Anwendung von Blutprodukten<br />

dizinische Dokumentation und Infor-<br />

Der Dritte Abschnitt des TFG wid-<br />

und Plasmaproteinen i. S. von § 14<br />

mation (DIMDI) in § 27 Abs. 4 TFG<br />

met sich bekanntlich der Anwendung<br />

Abs. 1 TFG“. Hierauf wird separat<br />

festgelegt.<br />

von Blutprodukten. Hier wurde in § 14<br />

eingegangen.<br />

Abs. 3 TFG festgelegt, dass die Auf-<br />

Schließlich wurde § 28 TFG, der<br />

zeichnungen, die der behandelnde<br />

Auch der Fünfte Abschnitt des<br />

die Ausnahmen vom Anwendungs-<br />

Arzt bei jeder Anwendung von Blut-<br />

TFG, der dem Meldewesen ge-<br />

bereich des Transfusionsgesetzes<br />

produkten zu dokumentieren hat, 15<br />

widmet ist, wurde geändert. U. a.<br />

behandelt, dahingehend erweitert,<br />

Jahre und bestimmte Angaben 30<br />

erhielt § 21 TFG (koordiniertes Mel-<br />

dass das TFG auch keine Anwen-<br />

Jahre lang aufzubewahren sind.<br />

dewesen) einen weiteren Absatz 3,<br />

dung findet auf die Entnahme einer<br />

der die Spendeeinrichtungen ver-<br />

geringfügigen Menge Blut zu diag-<br />

Die im Bereich der Anwendung<br />

pflichtet, der zuständigen Behörde<br />

nostischen Zwecken, auf homöopa-<br />

von Blutprodukten zentral wichtige<br />

einmal jährlich eine Liste der belie-<br />

thische Eigenblutprodukte und auf<br />

Vorschrift der Qualitätssicherung<br />

ferten Einrichtungen der Kranken-<br />

die Entnahme einer geringfügigen<br />

in § 15 TFG wurde ebenfalls geän-<br />

versorgung zur Verfügung zu stellen.<br />

Menge Eigenblut zur Herstellung


16<br />

von Produkten für die zahnärztliche<br />

Behandlung, sofern diese Produkte<br />

in der Zahnarztpraxis entsprechend<br />

durchgeführt werden, Herstellungsund<br />

Kontrollleiter ein und dieselbe<br />

Person sein können. Zu ergänzen ist<br />

II. Folgen für die<br />

Anwendung von Blutprodukten<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

der Verlautbarung der Bundeszahnärztekammer<br />

nach dem Stand<br />

der medizinischen Wissenschaft<br />

jedoch an dieser Stelle, dass die<br />

Funktionen des Herstellungsleiters<br />

und des Kontrollleiters, die bisher in<br />

1.Verlängerung von<br />

Aufbewahrungsfristen<br />

und Technik hergestellt und ange-<br />

§ 14 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 AMG und<br />

wendet werden.<br />

deren Verantwortungsbereiche in<br />

Der Dritte Abschnitt des TFG ent-<br />

§ 19 Abs. 1 und 2 AMG beschrieben<br />

hält spezielle Vorschriften für die An-<br />

Durch das TFG-Änderungsgesetz<br />

sind, aufgrund der beabsichtigten<br />

wendung von Blutprodukten. Diese<br />

(Art. 2) wurde auch das Arzneimit-<br />

14. AMG-Novelle Bundestagsdruck-<br />

Vorschriften sind daher für die An-<br />

telgesetz geändert. Hinsichtlich der<br />

sache 15/5316 vom 21. April 2004,<br />

wendung von Blutprodukten von<br />

Kennzeichnung von Blutzuberei-<br />

überhaupt entfallen werden. An die<br />

entscheidender Bedeutung. Es han-<br />

tungen schreibt § 10 Abs. 8 Satz 4<br />

Stelle von Herstellungsleiter und<br />

delt sich um § 13 (Anforderungen an<br />

AMG nunmehr vor, dass auch die<br />

Kontrollleiter wird danach – in Über-<br />

die Durchführung), § 14 (Dokumen-<br />

Bezeichnung und das Volumen der<br />

einstimmung mit dem EG-Gemein-<br />

tation, Datenschutz), § 15 (Qualitäts-<br />

Antikoagulanslösung, und soweit<br />

schaftskodex 83/2001/EG – die so<br />

sicherung), § 16 (Unterrichtungs-<br />

vorhanden, der Additivlösung, die<br />

genannte „sachkundige Person“ nach<br />

pflichten), § 17 (Nicht angewendete<br />

Lagertemperatur und bei Thrombo-<br />

§ 14 AMG (Qualified Person) treten.<br />

Blutprodukte) und § 18 (Stand der<br />

zytenkonzentraten zusätzlich der<br />

Damit wird sich die Frage der Per-<br />

medizinischen Wissenschaft und<br />

Rhesusfaktor angegeben werden<br />

sonalunion von Herstellungsleiter<br />

Technik zur Anwendung von Blut-<br />

müssen.<br />

und Kontrollleiter so nicht mehr<br />

produkten). Das Erste TFG-Ände-<br />

stellen.<br />

rungsgesetz hat in diesem Bereich<br />

Während § 14 Abs. 2 Satz 4 AMG<br />

der Anwendung von Blutprodukten<br />

bisher vorsah, dass, wenn aus-<br />

Schließlich werden u. a. auch die<br />

nur wenige Gesetzesänderungen<br />

schließlich autologe Blutzubereitun-<br />

Betriebsverordnung für pharma-<br />

mit sich gebracht. Die Hauptver-<br />

gen hergestellt und geprüft werden<br />

zeutische Unternehmer, die Apo-<br />

pflichtung in § 13 Abs. 1 TFG, näm-<br />

und Herstellung, Prüfung und<br />

thekenbetriebsordnung und die<br />

lich Blutprodukte nach dem Stand<br />

Anwendung im Verantwortungsbe-<br />

Betriebsverordnung für Arzneimit-<br />

der medizinischen Wissenschaft<br />

reich einer Abteilung eines Kranken-<br />

telgroßhandelsbetriebe geändert.<br />

und Technik anzuwenden, wurde<br />

hauses oder einer anderen Einrich-<br />

Diese Änderungen betreffen aus-<br />

nicht geändert oder modifiziert. Hin-<br />

tung stattfinden, der Herstellungslei-<br />

nahmslos die Heraufsetzung der<br />

zuweisen ist in diesem Zusammen-<br />

ter zugleich Kontrollleiter sein kann,<br />

Aufbewahrungsfristen für Aufzeich-<br />

hang lediglich beiläufig, dass die<br />

wurde nunmehr festgelegt, dass<br />

nungen bezüglich Blutzubereitun-<br />

Leitlinien der Bundesärztekammer<br />

auch dann, wenn nicht freigabebe-<br />

gen und weiteren Produkten von<br />

zur Therapie mit Blutkomponenten<br />

zogene Prüfungen außerhalb des<br />

bisher 15 auf 30 Jahre.<br />

und Plasmaderivaten inzwischen in<br />

Verantwortungsbereichs der Abtei-<br />

dritter Auflage 2003 erschienen<br />

lung oder ärztlichen Einrichtung<br />

sind, vgl. hierzu die Besprechung


von M. Müller, E. Seifried in: <strong>hämotherapie</strong><br />

– Beiträge zur Transfusions-<br />

derjenige zu verstehen, der unter<br />

seinem Namen Arzneimittel in<br />

den Unterlagen zusätzlich das genaue<br />

Datum des Ablaufs dieser 30-<br />

17<br />

medizin – 3/2004, S. 35 ff.<br />

den Verkehr bringt.) sowie Men-<br />

jährigen Aufbewahrungsfrist zu<br />

Eine wesentliche Änderung ist dagegen<br />

in § 14 TFG (Dokumentation,<br />

ge und Stärke des angewandten<br />

Präparates,<br />

vermerken. Die Frist ist nach den<br />

Vorschriften des BGB zu berechnen.<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Datenschutz) erfolgt. Sie betrifft die<br />

d) Datum und Uhrzeit der Anwen-<br />

Aufbewahrungsfristen für Blut-<br />

dung des Präparates.<br />

Das Transfusionsänderungsge-<br />

produkte betreffende Aufzeichnun-<br />

setz ist – von zwei Ausnahmen ab-<br />

gen. Aufgrund der Änderung in § 14<br />

Diese Aufzeichnungen und Daten<br />

gesehen – am 19. Februar 20<strong>05</strong> in<br />

Abs. 3 Satz 1 TFG müssen die Auf-<br />

müssen jederzeit so verfügbar sein,<br />

Kraft getreten. Dies gilt auch für<br />

zeichnungen einschließlich der EDV-<br />

dass sie patientenbezogen und pro-<br />

die nunmehr in § 14 Abs. 3 TFG<br />

erfassten Daten zwar grundsätzlich<br />

duktbezogen jederzeit genutzt wer-<br />

eingeführte 30-jährige Aufbewah-<br />

weiterhin mindestens 15 Jahre lang<br />

den können. Die neue 30-jährige Auf-<br />

rungsfrist. Es ist in diesem Zusam-<br />

aufbewahrt werden, für bestimmte<br />

bewahrungsfrist wurde zeitgleich<br />

menhang die Frage aufgeworfen<br />

Aufzeichnungen wurde diese Frist<br />

durch das TFG-Änderungsgesetz in<br />

worden, ob diese Frist nur für sol-<br />

jedoch auf mindestens 30 Jahre ver-<br />

der Betriebsverordnung für pharma-<br />

che Blutprodukte gilt, die ab dem<br />

längert.<br />

zeutische Unternehmer, in der Apo-<br />

19. Februar 20<strong>05</strong> angewendet wur-<br />

thekenbetriebsordnung und in der<br />

den. Diese Frage ist eindeutig zu<br />

Bei diesen Aufzeichnungen<br />

Betriebsverordnung für Arzneimit-<br />

verneinen. Soweit zum Zeitpunkt<br />

handelt es sich um:<br />

telgroßhandelsbetriebe verankert.<br />

des Inkrafttretens des Gesetzes<br />

Auf diese Weise wird gewährleistet,<br />

die bis dahin geltende 15-jährige<br />

a) die Patientenidentifikationsnum-<br />

dass für Rückverfolgszwecke für<br />

Aufbewahrungsfrist bereits abge-<br />

mer oder entsprechende eindeu-<br />

einen Zeitraum von 30 Jahren bei<br />

laufen war, hat die Einrichtung der<br />

tige Angaben zu der zu behan-<br />

den Beteiligten die erforderlichen<br />

Krankenversorgung ihre bis dahin<br />

delnden Person (Name, Vorname,<br />

Daten tatsächlich vorliegen. Sollte<br />

bestehende Verpflichtung nach<br />

Geburtsdatum, Adresse),<br />

eine Aufbewahrung nicht mehr er-<br />

§ 14 Abs. 3 TFG alte Fassung erfüllt.<br />

forderlich sein, sind die Aufzeich-<br />

Diese Daten können grundsätzlich<br />

b)die Chargenbezeichnung des<br />

nungen, wie bisher, zu vernichten,<br />

vernichtet oder gelöscht werden.<br />

Blutproduktes,<br />

vgl. § 14 Abs. 3 Satz 3 TFG. Da § 14<br />

Eine Verlängerung der Aufbewah-<br />

Abs. 2 Nr. 4 TFG von der behandeln-<br />

rungsfrist auch für diese Produkte<br />

c) die Pharmazentralnummer oder<br />

den ärztlichen Person u. a. verlangt,<br />

auf insgesamt 30 Jahre ist gesetz-<br />

die Bezeichnung des Präparates,<br />

dass das Datum und die Uhrzeit der<br />

lich nicht vorgesehen. Anders ver-<br />

den Namen oder die Firma des<br />

Anwendung des Blutproduktes zu<br />

hält es sich jedoch bezüglich der<br />

pharmazeutischen Unternehmers<br />

dokumentieren ist, steht damit der<br />

Aufzeichnungen, die noch keine 15<br />

(Anmerkung: Unter dem Begriff<br />

Beginn der Aufbewahrungsfrist fest.<br />

Jahre aufbewahrt wurden. Soweit<br />

des pharmazeutischen Unterneh-<br />

Diese Frist läuft genau 30 Jahre spä-<br />

derartige Aufzeichnungen vorhan-<br />

mers ist gemäß § 4 Abs. 18 AMG<br />

ter ab. Es empfiehlt sich daher, in<br />

den sind, trifft die dokumentations-


18<br />

pflichtige Einrichtung die Verpflichtung<br />

die nunmehr ab 19. Februar<br />

Ähnlich heißt es in § 18 Satz 1 Nr.<br />

1 TFG, dass die Bundesärztekammer<br />

sich um eine Klarstellung handelt,<br />

dass im Rahmen der Qualitätssiche-<br />

20<strong>05</strong> geänderte Rechtslage zu be-<br />

durch Richtlinien den allgemeinen<br />

rung auch Grundsätze für die Doku-<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

achten und daher die Aufzeichnungen<br />

solange aufzubewahren, bis sie<br />

insgesamt 30 Jahre lang aufbewahrt<br />

Stand der medizinischen Wissenschaft<br />

und Technik insbesondere für<br />

die Anwendung von Blutprodukten<br />

mentation der Indikation zur Transfusion<br />

festzulegen sind (a. a. O., S. 12).<br />

Eine weitere Begründung befindet<br />

wurden. Es ist daher zu empfehlen,<br />

einschließlich der Dokumenta-<br />

sich in dem Gesetzentwurf nicht.<br />

dass bei diesen vorhandenen Auf-<br />

tion der Indikation zur Anwen-<br />

Aufgrund der Beratungen im Bun-<br />

zeichnungen ausdrücklich ein Ver-<br />

dung von Blutprodukten und<br />

destagsausschuss für Gesundheit<br />

merk hinsichtlich der nunmehr gel-<br />

Plasmaproteinen i. S. von § 14<br />

und soziale Sicherung wurden bei-<br />

tenden Aufbewahrungsfrist mit<br />

Abs. 1, die Testung auf Infektions-<br />

de Bestimmungen, also § 15 und<br />

konkretem Ablaufdatum gemacht<br />

marker der zu behandelnden Per-<br />

§ 18 TFG, dahingehend geändert,<br />

wird.<br />

sonen anlässlich der Anwendung<br />

dass die Dokumentation die Indika-<br />

von Blutprodukten und die Anforde-<br />

tion zur Anwendung von Blutproduk-<br />

rungen an deren Rückstellproben<br />

ten und Plasmaproteinen i. S. von<br />

2. Dokumentation der<br />

feststellt. Diese neu hinzugekom-<br />

§ 14 Abs. 1 umfassen sollte. Begrün-<br />

Indikation für das Blutprodukt<br />

mene indikationsbezogene Doku-<br />

det wurde diese Änderung mit dem<br />

mentation ist nicht auf Europäisches<br />

Hinweis, dass es konsistent und<br />

§ 15 Abs. 2 Satz 2 TFG hat durch<br />

Recht zurückzuführen. Die erwähn-<br />

sachgerecht sei, nicht nur für die<br />

die Novellierung folgenden Wort-<br />

ten Richtlinien 2002/98/EG,<br />

zellulären Blutprodukte zur Trans-<br />

laut erhalten:<br />

2004/33/EG und 2004/23/EG be-<br />

fusion, sondern auch für therapeuti-<br />

schäftigen sich ausschließlich mit<br />

sches Plasma und für aus Blutplas-<br />

Zusätzlich (zur Festlegung von Qualifi-<br />

der Gewinnung und Verarbeitung,<br />

ma hergestellte Produkte sowie für<br />

kation und Aufgaben der Blutprodukte an-<br />

aber nicht mit der Anwendung von<br />

gentechnisch hergestellte Plasma-<br />

wendenden Personen) sind die Grundsätze<br />

Blutprodukten. Somit handelt es sich<br />

proteine Grundsätze für die Doku-<br />

für die patientenbezogene Qualitätssiche-<br />

bei dieser novellierten Fassung um<br />

mentation der Indikation festzule-<br />

rung der Anwendung von Blutprodukten,<br />

eine rein deutsch-rechtliche Bestim-<br />

gen. Damit werde ein weiterer<br />

insbesondere der Dokumentation, ein-<br />

mung. In dem ursprünglichen Ge-<br />

Beitrag zu einer qualitätsgesicher-<br />

schließlich der Dokumentation der Indika-<br />

setzentwurf der Bundesregierung<br />

ten Anwendung von Blutprodukten<br />

tion zur Anwendung von Blutprodukten<br />

zur Änderung des Transfusionsge-<br />

insgesamt geleistet. Insbesondere<br />

und Plasmaproteinen i. S. von § 14 Abs. 1<br />

setzes und arzneimittelrechtlicher<br />

wird durch die Ergänzung auch der<br />

und des fachübergreifenden Informations-<br />

Vorschriften (Bundestagsdrucksa-<br />

Bereich der Hämophiliebehandlung<br />

austausches, die Überwachung der Anwen-<br />

che 15/3593 vom 14. Juli 2004) war<br />

einbezogen, in dem die optimale<br />

dung, die anwendungsbezogenen Wirkun-<br />

zunächst vorgesehen, dass die Do-<br />

Behandlung der Patientinnen und<br />

gen und Nebenwirkungen und zusätzlich<br />

kumentation die Indikation zur<br />

Patienten ebenfalls von besonderer<br />

erforderliche therapeutische Maßnahmen<br />

Transfusion beinhalten sollte. Be-<br />

Bedeutung sei, vgl. Bundestags-<br />

festzulegen.<br />

gründet wurde diese Gesetzeser-<br />

drucksache 15/4174 vom 10.<br />

gänzung mit dem Hinweis, dass es<br />

November 2004, Seite 24.<br />

Fortsetzung auf Seite 19


Mehr lässt sich also den Gesetzesmaterialien<br />

nicht entnehmen. Immer-<br />

geänderten § 18 Abs. 1 Nr. 1 TFG<br />

(BÄK-Richtlinien) und dem geänder-<br />

Transfusionsbeauftragten oder<br />

der Transfusionskommission i. S.<br />

19<br />

hin ist daraus zu schließen, dass die<br />

ten § 15 Abs. 2 Satz 2 TFG (Grund-<br />

des § 15 Abs. 1 TFG. Auch die be-<br />

Dokumentation der Indikation zur<br />

Anwendung der Blutprodukte und<br />

Plasmaproteine Bestandteil des Qua-<br />

sätze) besteht, ist es für Einrichtungen<br />

der Krankenversorgung zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt nicht oder<br />

handelnde ärztliche Person i. S. des<br />

§ 14 Abs. 1 TFG ist z. Z. mangels normenkonkretisierender<br />

Grundsätze<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

litätssicherungssystems i. S. des § 15<br />

nur schwer möglich, Grundsätze für<br />

für die indikationsbezogene Doku-<br />

Abs. 1 TFG ist. Es ist jedoch darauf<br />

die indikationsbezogene Dokumen-<br />

mentation noch nicht verpflichtet,<br />

hinzuweisen, dass § 15 Abs. 2 Satz 2<br />

tation festzulegen. Die Einrichtungen<br />

diese Dokumentation vorzunehmen.<br />

TFG insoweit lediglich die Pflicht der<br />

der Krankenversorgung sind viel-<br />

Sie selbst trifft eine gesetzliche<br />

Einrichtungen der Krankenversor-<br />

mehr zunächst darauf angewiesen,<br />

Verpflichtung nicht, denn § 14 TFG<br />

gung zur Festlegung von Grundsät-<br />

dass zuvor die Bundesärztekammer<br />

wurde insoweit nicht geändert.<br />

zen enthält, aber keine Vorschriften<br />

den Stand der medizinischen Wis-<br />

über die konkrete Indikationsdoku-<br />

senschaft und Technik insoweit fest-<br />

Sollte zu einem Zeitpunkt, in dem<br />

mentation festlegt. Auch § 18 Abs. 1<br />

stellt. Erst dann kann und muss eine<br />

die Grundsätze für eine derartige<br />

Satz 1 Nr. 1 TFG enthält lediglich<br />

daran orientierte Festlegung von<br />

Dokumentation festgelegt sind, die-<br />

die ausdrückliche Ermächtigung an<br />

Grundsätzen innerhalb eines Kran-<br />

se Dokumentation nicht erfolgen,<br />

die Bundesärztekammer, den allge-<br />

kenhauses erfolgen. Die Nichtfestle-<br />

läge ein Verstoß gegen den dann<br />

meinen Stand der medizinischen<br />

gung von Grundsätzen für eine in-<br />

festgelegten Stand der medizini-<br />

Wissenschaft und Technik auch im<br />

dikationsbezogene Dokumentation<br />

schen Wissenschaft und Technik<br />

Bereich der Dokumentation der In-<br />

stellt zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />

vor. Eine Haftung für eine sich dar-<br />

dikation zur Anwendung von Blut-<br />

daher noch keine Verletzung des<br />

aus ergebende fehlerhafte Behand-<br />

produkten und Plasmaproteinen fest-<br />

geänderten § 15 Abs. 2 TFG dar. In<br />

lung des Patienten käme, falls die-<br />

zustellen.Von dieser Ermächtigung<br />

keinem Fall läge eine Ordnungswi-<br />

ses überhaupt denkbar ist, in jedem<br />

hat die Bundesärztekammer bis zum<br />

drigkeit vor, wie sich zweifelsfrei<br />

Fall nur in Betracht, wenn die man-<br />

heutigen Tage – verständlicherweise<br />

§ 32 TFG entnehmen lässt. Die Ein-<br />

gelhafte indikationsbezogene Doku-<br />

– noch keinen Gebrauch gemacht.<br />

richtungen der Krankenversorgung<br />

mentation kausal zu einer Schädi-<br />

Insoweit gibt es noch keinen allge-<br />

sind allerdings verpflichtet, sobald<br />

gung des Patienten geführt hat. In<br />

meinen Stand der medizinischen<br />

die diesbezüglichen Richtlinien der<br />

einem solchen Fall gelten die allge-<br />

Wissenschaft und Technik, der die<br />

Bundesärztekammer um die indika-<br />

meinen Grundsätze über die zivil-<br />

Folge hätte, dass gemäß § 18 Abs. 2<br />

tionsbezogene Dokumentation der<br />

rechtliche Schadensersatzverpflich-<br />

TFG die Einhaltung der Richtlinien<br />

Anwendung von Blutprodukten er-<br />

tung, auf die hier nicht näher<br />

der Bundesärztekammer zu der Ver-<br />

gänzt wurden, diese in einrichtungs-<br />

eingegangen wird. Das Gleiche gilt<br />

mutung führt, dass der allgemeine<br />

bezogene Grundsätze umzusetzen.<br />

für einen evtl. Regress der Einrich-<br />

Stand der medizinischen Wissen-<br />

Damit bestehen zum gegenwärtigen<br />

tung der Krankenversorgung in Be-<br />

schaft und Technik eingehalten wur-<br />

Zeitpunkt auch keine personenbe-<br />

zug auf den behandelnden Arzt.<br />

de. Da ganz offensichtlich ein inne-<br />

zogenen Verantwortlichkeiten des<br />

rer Zusammenhang zwischen dem<br />

Transfusionsverantwortlichen, des


DRK-Blutspendedienste<br />

und klinische Transfusionsmedizin<br />

20<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Dr. Joachim Sternberger<br />

Institut für Transfusionsmedizin Hagen<br />

DRK-Blutspendedienst West gGmbH<br />

Feithstraße 182<br />

D-58097 Hagen<br />

j.sternberger@bsdwest.de<br />

Dr.Torsten Tonn<br />

Institut für Transfusionsmedizin<br />

und Immunhämatologie<br />

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-<br />

Universität Frankfurt am Main<br />

DRK-Blutspendedienst<br />

Baden-Württemberg – Hessen gGmbH<br />

Sandhofstraße 1<br />

D-6<strong>05</strong>28 Frankfurt<br />

ttonn@bsdhessen.de<br />

Die Aufgaben der DRK-Blutspendedienste<br />

haben sich in dem zurückliegenden<br />

halben Jahrhundert<br />

grundlegend gewandelt: vom Blutversorger<br />

zu Einrichtungen mit<br />

Dienstleistungs- und Forschungsschwerpunkten.<br />

Was zunächst wie ein Provisorium,<br />

quasi als Appendix der operativen<br />

Disziplinen begann, hat sich in den<br />

folgenden drei bis vier Jahrzehnten<br />

bis hin zum eigenständigen Fach-<br />

DRK-Blutspendedienste ist seit längerer<br />

Zeit akkreditiert und zertifiziert<br />

nach DIN EN ISO 9001:2000,<br />

DIN EN ISO 13485:2001 und DIN<br />

EN ISO 17025.<br />

Die Qualifizierung von Transfusionsverantwortlichen<br />

und Transfusionsbeauftragten<br />

war und ist eine<br />

der Aufgaben, die sich auch die<br />

DRK-Blutspendedienste auf die Fahnen<br />

geschrieben haben. Die Kontakte<br />

zwischen den teilweise<br />

Dr. Markus M. Müller<br />

Institut für Transfusionsmedizin<br />

und Immunhämatologie<br />

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-<br />

Universität Frankfurt am Main<br />

DRK-Blutspendedienst<br />

Baden-Württemberg – Hessen gGmbH<br />

Sandhofstraße 1<br />

D-6<strong>05</strong>28 Frankfurt<br />

mmueller@bsdhessen.de<br />

gebiet „Transfusionsmedizin“ entwickelt.<br />

Dies wurde nicht zuletzt<br />

durch die Wiedervereinigung gefördert,<br />

indem der in der DDR schon<br />

lange etablierte Facharzt für Blutspende-<br />

und Transfusionswesen die<br />

westdeutschen Bemühungen der<br />

Gebietsanerkennung beflügelte.<br />

dezentralen Einrichtungen der DRK-<br />

Blutspendedienste und dem Kliniker<br />

wurde auch dadurch enger, der<br />

Dialog verbessert.<br />

Curricula zur Fortbildung wurden<br />

unter Mitwirkung der DRK-Blutspendedienste<br />

zeitig erarbeitet und<br />

waren die Grundlage der Seminare<br />

Einen zusätzlichen Auftrieb er-<br />

zur Qualifizierung von Transfusions-<br />

hielt die intensivierte Klinikorientie-<br />

verantwortlichen und Transfusions-<br />

rung der DRK-Blutspendedienste<br />

beauftragten, welche von den<br />

durch die seit spätestens Mitte der<br />

DRK-Blutspendediensten meistens<br />

neunziger Jahre etablierten Struk-<br />

mehrmals jährlich angeboten wur-<br />

turen zur Qualitätssicherung auch<br />

den und werden. In der 2. Hälfte der<br />

bei der Anwendung von Blutpräpa-<br />

90er Jahre haben diese Curricula<br />

raten, welche mittlerweile in nahe-<br />

Eingang gefunden in die Hämothe-<br />

zu allen Krankenhäusern umgesetzt<br />

rapie-Richtlinien als verbindlicher<br />

sind.<br />

Qualifizierungsmaßstab.<br />

Die DRK-Blutspendedienste selbst<br />

Die Zahl der durchgeführten Se-<br />

waren und sind mit Vorreiter auf dem<br />

minare und die Anzahl der teilneh-<br />

Gebiet der Qualitätssicherung und<br />

menden Kolleginnen und Kollegen<br />

des Qualitätsmanagements im Ge-<br />

aus den Kliniken zusammenzufas-<br />

sundheitswesen. Der Großteil der<br />

sen, wäre „Erbsenzählerei“.


Foto: eye of science, Reutlingen<br />

Tatsache ist, dass diese Seminare<br />

nach wie vor frequentiert wer-<br />

Die DRK-Blutspendedienste bieten<br />

hierzu entweder Blockkurse an<br />

Auf dem Sektor der peritransfusionellen<br />

Diagnostik befinden<br />

21<br />

den, somit die Notwendigkeit ihrer<br />

oder vereinbaren mit den Klinikern<br />

sich flächendeckend in der Bun-<br />

Durchführung – jetzt und zukünftig<br />

– betont wird: Kolleginnen und Kollegen,<br />

welche noch unter die Über-<br />

individuell, die geforderte Fortbildung,<br />

auch abschnittsweise, zu absolvieren.<br />

Die in manchen Kranken-<br />

desrepublik in den DRK-Blutspendediensten<br />

eingerichtete ärztliche<br />

Konsiliardienste, welche die Kli-<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

gangsregelung fallen, scheiden in<br />

häusern bereits heute vorhandene<br />

niken des jeweiligen Versorgungs-<br />

den kommenden Jahren aus oder<br />

ärztliche Personalknappheit wird<br />

bereiches „rund-um-die-Uhr“<br />

sind bereits ausgeschieden. Wech-<br />

es allerdings auch in Zukunft immer<br />

diagnostisch und konsiliarisch<br />

sel der Stelleninhaber in andere<br />

wieder notwendig machen, dass für<br />

unterstützen.<br />

Positionen, an andere Kliniken wird<br />

die o. g. Funktionen externer Sach-<br />

es nach wie vor mit sich bringen,<br />

verstand herangezogen wird.<br />

Darüber hinaus waren es in<br />

dass für deren Funktion als Transfu-<br />

Deutschland die DRK-Blutspende-<br />

sionsverantwortlicher oder Trans-<br />

Aus diesem Grunde stellen sich<br />

dienste, die Mitte der 90er Jahre<br />

fusionsbeauftragter Ersatz geschaf-<br />

die Institute für Transfusionsmedi-<br />

des letzten Jahrhunderts die „groß-<br />

fen werden muss.<br />

zin der DRK-Blutspendedienste der<br />

technische“ Etablierung der mole-<br />

Aufgabe, beratend tätig zu werden:<br />

kulargenetischen Virusdiagnostik<br />

Häufig ist, weil historisch so ge-<br />

die Funktion des Transfusions-<br />

für HIV, HBV und HCV mittels PCR-<br />

wachsen, eine Personalunion von<br />

verantwortlichen Arztes zu über-<br />

Techniken in ihren Instituten, initial<br />

transfusionsverantwortlichem Arzt<br />

nehmen, ebenso die Funktion des<br />

im Rahmen von groß angelegten<br />

und Depotleiter nicht gegeben, so<br />

verantwortlichen Arztes für das<br />

Studien, einführten. Seither wer-<br />

dass auch die theoretische Qualifi-<br />

Blutgruppenserologische Labora-<br />

den alle Blutprodukte weit vor den<br />

zierung für diese Funktion berück-<br />

torium und nicht zuletzt die Funk-<br />

gesetzlichen Vorgaben und deut-<br />

sichtigt werden muss. Das gleiche<br />

tion eines Qualitätsbeauftragten.<br />

lich über diese hinausgehend<br />

gilt (als Teilqualifizierung) für die<br />

mittels moderner molekularbio-<br />

Funktion des verantwortlichen<br />

Ein anderer Schwerpunkt ist<br />

logischer Methoden auf transfusi-<br />

Arztes für das Blutgruppenlabor.<br />

die konsiliarische Betreuung des<br />

onsmedizinisch relevante Viren<br />

in der unmittelbaren Hämotherapie<br />

getestet.<br />

Ist das Angebot an transfusions-<br />

tätigen Arztes in den Krankenhäu-<br />

medizinischen Seminaren zur theo-<br />

sern. Diese beinhaltet die Blutgrup-<br />

Dank dieser modernen Virus-<br />

retischen Fortbildung noch ver-<br />

penserologie / Immunhämatologie<br />

Detektionsverfahren traten in den<br />

gleichsweise einfach umzusetzen,<br />

im Vorfeld von Bluttransfusionen<br />

vergangenen Jahren die viralen<br />

so erfordert etwa die für Transfusi-<br />

und peritransfusionell, flankiert von<br />

Erreger in den Hintergrund. Sel-<br />

onsverantwortliche und Depotleiter<br />

der HLA-Diagnostik, der Throm-<br />

tene, in früheren Jahren durch das<br />

vorgeschriebene mehrwöchige<br />

bozytenimmunologie, der Gerin-<br />

virale Risiko in den Hintergrund<br />

Hospitation einen weitaus höheren<br />

nungsdiagnostik und schließlich<br />

gedrängte Erreger gelangten in<br />

Aufwand seitens der Kliniken bzw.<br />

an wenigen Zentren der Leuko-<br />

den Fokus der Transfusionsmedi-<br />

der Klinikärzte.<br />

zytenimmunologie.<br />

zin: Das bakterielle Kontaminati-


22<br />

onsrisiko v. a. von Thrombozytenkonzentraten<br />

und dessen Redukti-<br />

dienste auf diesem Sektor beteiligen,<br />

um den Sicherheitsstandard<br />

als eine 100-prozentige, gemeinnützige<br />

Tochtergesellschaft des<br />

on wird in Studien unter dem<br />

im autologen Bereich auf dem sel-<br />

DRK-Blutspendedienstes Baden-<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Sponsoring der Forschungsgemeinschaft<br />

der DRK-Blutspendedienste<br />

untersucht.<br />

ben Niveau zu halten wie auf dem<br />

homologen Sektor.<br />

Württemberg-Hessen gGmbH geführt.<br />

Das ZKRD versteht sich als<br />

Kompetenz- und Dienstleistungs-<br />

Neben der Versorgung mit Blut-<br />

zentrum für den Bereich der<br />

Die Forschungsgemeinschaft der<br />

komponenten und der konsiliar-<br />

Suche nach nicht verwandten Blut-<br />

DRK-Blutspendedienste führt über<br />

ärztlichen Tätigkeit in der Hämo-<br />

stammzellspendern. Es vermittelt<br />

die Forschungsförderung hinaus<br />

therapie, nehmen DRK-Blutspen-<br />

die für eine Suche nach nicht ver-<br />

jährliche Symposien zu aktuellen,<br />

dedienste auch eine zentrale Rolle<br />

wandten Fremdspendern relevan-<br />

transfusionsmedizinisch relevan-<br />

in der Transplantationsmedizin<br />

ten Daten aus allen Dateien im<br />

ten Themenbereichen durch und<br />

ein. Hier sind die DRK-Blutspende-<br />

Bundesgebiet in anonymisierter<br />

verleiht im zweijährigen Abstand<br />

dienste insbesondere im Rahmen<br />

Form und stellt diese für patienten-<br />

den Preis für Transfusionsmedizin<br />

von Blutstammzelltransplantatio-<br />

bezogene Anfragen aus dem In-<br />

an international renommierte For-<br />

nen aktiv, die in den letzten Jahren<br />

und Ausland zur Verfügung.<br />

scher auf dem Gebiet der Trans-<br />

stark an Bedeutung in der Thera-<br />

Neben Spenderdaten der Deut-<br />

fusionsmedizin und ihrer beglei-<br />

pie bösartiger Erkrankungen des<br />

schen Knochenmark-Spenderda-<br />

tenden Forschungsbereiche.<br />

blutbildenden Systems (z. B. Leu-<br />

tei (DKMS) und der Stefan-Morsch-<br />

kämien) zugenommen haben.<br />

Stiftung wird das Dateisystem des<br />

Solange autologe Bluttransfusi-<br />

ZKRD zu einem nicht unerhebli-<br />

onsprogramme noch Eigenblut als<br />

So wird das Zentrale Knochen-<br />

chen Teil auch aus Spenderdatei-<br />

Praedeposit beinhalten, werden<br />

markspender-Register für die Bun-<br />

en verschiedener DRK-Blutspen-<br />

sich auch die DRK-Blutspende-<br />

desrepublik Deutschland (ZKRD)<br />

dedienste gespeist.<br />

An einigen Instituten der DRK-<br />

Blutspendedienste sind neben<br />

den Knochenmark-Spenderdateien<br />

die Sucheinheiten für die<br />

pädiatrischen und Erwachsenen-<br />

Transplantations-Einheiten etabliert<br />

worden, welche im Auftrag<br />

und nach Indikationsstellung<br />

durch die behandelnden Hämatologen<br />

und Pädiater die Suche<br />

nach einem HLA-kompatiblen<br />

Foto: eye of science, Reutlingen<br />

Fremdspender für hämatopoetische<br />

Stammzellen durchführt.


Voraussetzung für die Etablierung<br />

bedeutsamer Spenderdatei-<br />

23<br />

en war der Aufbau von Gewebetypisierungslaboratorien<br />

mit<br />

einem umfangreichen molekularbiologischen<br />

und serologischen<br />

Während die Transplantations-<br />

übernehmen DRK-Blutspende-<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Methodenspektrum an verschie-<br />

diagnostik sowie die Gewinnung<br />

dienste oftmals die Rolle des phar-<br />

denen DRK-Instituten. Als Resultat<br />

und Herstellung von Stammzell-<br />

mazeutischen Herstellers im Sinne<br />

des frühen Engagements einiger<br />

präparaten für eine Transplantati-<br />

des Arzneimittelgesetzes (AMG).<br />

DRK-Blutspendedienste beim Auf-<br />

on hämatopoetischer Stammzellen<br />

Bei der Entwicklung neuer inno-<br />

und Ausbau von Spenderdateien<br />

bei Patienten mit hämato-onkolo-<br />

vativer Zelltherapien kommt den<br />

stehen heute „State of the Art“-<br />

gischen Systemerkrankungen be-<br />

DRK-Blutspendediensten hier die<br />

Laboratorien für Transplantations-<br />

reits einen festen Bestandteil im<br />

Rolle zu, Herstellungsprozesse an<br />

immunologie zur Verfügung, wel-<br />

Dienstleistungsspektrum der DRK-<br />

GMP-Normen zu adaptieren und<br />

che auch international nach EFI<br />

Blutspendedienste einnehmen,<br />

die Einhaltung der relevanten<br />

(European Federation for Immuno-<br />

sind viele DRK-Blutspendedienste<br />

Richtlinien und Gesetze zu ge-<br />

genetics)-Standards zertifiziert<br />

auch an der Umsetzung und Wei-<br />

währleisten. Die DRK-Blutspende-<br />

und akkreditiert sind. Deren perso-<br />

terentwicklung neuer, innovativer<br />

dienste leisten somit einen wichti-<br />

nelle und methodische Expertise<br />

Therapieansätze beteiligt.<br />

gen Beitrag zur sicheren und<br />

hat dazu geführt, dass DRK-Blut-<br />

effizienten Versorgung von Patien-<br />

spendedienste auch eine wichtige<br />

Hier kommt vielen DRK-Blut-<br />

ten mit modernen zellulären The-<br />

Rolle bei der Diagnostik im Rah-<br />

spendediensten aufgrund ihrer<br />

rapeutika und tragen somit ent-<br />

men der Transplantation solider<br />

räumlichen und personellen Infra-<br />

scheidend zur Entwicklung neuer<br />

Organe wie Leber, Nieren, Herz,<br />

struktur (GMP-Reinräume, Her-<br />

Therapieverfahren im engen For-<br />

Lungen oder Dünndarm spielen.<br />

stellungsleiter, Kontrollleiter) eine<br />

schungsverbund mit den klinisch<br />

So dienen die Laboratorien für<br />

besondere Rolle bei der translato-<br />

tätigen Kolleginnen und Kollegen<br />

Transplantationsimmunologie<br />

rischen Forschung zu. Die transla-<br />

bei. Die bereits an vielen Standor-<br />

verschiedener DRK-Blutspende-<br />

torische Forschung, d. h. die Über-<br />

ten geschaffenen Voraussetzungen<br />

dienste als Referenzlabore für die<br />

führung von Erkenntnissen der<br />

im Sinne einer für eine GMP-ge-<br />

Deutsche Stiftung Organspende<br />

Grundlagenforschung in klinisch<br />

rechte Aufarbeitung hochmanipu-<br />

(DSO) in ihrer Region und fungie-<br />

anwendbare Behandlungsschema-<br />

lierter Zelltherapeutika notwendi-<br />

ren hier als wichtige transplantati-<br />

ta, ist ein wichtiger Bestandteil in<br />

gen Infrastruktur lässt erkennen,<br />

onsimmunologische Fachabteilung<br />

vielen Bereichen der Medizin. Im<br />

dass den DRK-Blutspendediensten<br />

bei der Freigabe und Zuordnung<br />

speziellen Fall der somatischen<br />

auch in diesem, sich derzeit ent-<br />

von Organen für eine Transplan-<br />

Zelltherapie, die in der Regel eine<br />

wickelnden Bereich der Hochleis-<br />

tation.<br />

gerichtete, auf einzelne Patienten<br />

tungsmedizin, eine wichtige Funk-<br />

zugeschnittene Herstellung und<br />

tion zukommen wird.<br />

Behandlung erforderlich macht,


Leserbriefe<br />

Antworten auf Fragen aus der Leserschaft<br />

24<br />

Leseranfrage von<br />

Herrn Dr. med. Reiner Sitzler,<br />

Aufgrund der in Deutschland zum<br />

01.10.2001 eingeführten generellen<br />

verminderten Inkrement besteht<br />

der Verdacht auf das Vorliegen von<br />

Arzt für Anästhesie,<br />

Leukozytendepletion von zellulä-<br />

HLA-Antikörpern bzw. thrombo-<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Transfusionsbeauftragter am<br />

Kreiskrankenhaus Rothenburg/Fulda,<br />

Kratzberg 1,<br />

ren Blutpräparaten ist die Inzidenz<br />

von febrilen, nicht-hämolytischen<br />

Transfusionsreaktionen nach Gabe<br />

zytären Antikörpern. Diese sind<br />

einerseits für den immunologisch<br />

bedingten Refraktärzustand und<br />

36199 Rothenburg/Fulda.<br />

von Erythrozytenkonzentraten (EK)<br />

anderseits möglicherweise für<br />

Frage:<br />

drastisch zurückgegangen (


können bei Patienten, bei denen<br />

neben der febrilen Reaktion auch<br />

meinen, dass ein dem Kühlschrank<br />

entnommenes Erythrozytenkonzentrat<br />

Zur Beachtung: Erythrozytenkonzentrate,<br />

die bei Raumtemperatur<br />

25<br />

Urtikaria beobachtet wurden, ein-<br />

spätestens nach 6 Stunden transfun-<br />

gelagert wurden, können – falls sie<br />

gesetzt werden.<br />

Literatur:<br />

Bundesärztekammer (2003) Leitlinien zur<br />

diert werden sollte, also auch so lange<br />

bei Raumtemperatur gelagert werden<br />

kann. Und zwar leite ich diesen Zeit-<br />

nicht transfundiert werden – nur<br />

noch zur Entsorgung, aber nicht<br />

mehr zur weiteren Lagerung und<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten;<br />

3. überarbeitete und erweiterte Auflage,<br />

Deutscher Ärzte-Verlag, Köln.<br />

raum indirekt von mehreren Aussagen<br />

in den „Richtlinien“ ab:<br />

Verwendung ans Blutdepot zurückgegeben<br />

werden, da die vorgeschriebene<br />

Kühlkette unterbrochen<br />

<br />

Dr. med. Christof Geisen,<br />

Unter „4.3.3 Technik der Bluttrans-<br />

wurde. Die transfusionsmedizini-<br />

Facharzt für Transfusionsmedizin und<br />

fusion“ heißt es unter anderem:<br />

sche Dienstanweisung Ihres Hauses<br />

Laboratoriumsmedizin, Institut für Transfu-<br />

„Über ein Transfusionsgerät, das<br />

bzw. Ihr QM-Handbuch für die<br />

sionsmedizin und Immunhämatologie,<br />

maximal 6 Stunden gebraucht wer-<br />

Hämotherapie sollte eine entspre-<br />

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe<br />

den darf, können mehrere Blutkom-<br />

chende Regelung beinhalten.<br />

Universität Frankfurt am Main,<br />

ponenten verabreicht werden.“ Au-<br />

DRK-Blutspendedienst<br />

ßerdem wird im gleichen Abschnitt<br />

Dr. med. Detlev Nagl,<br />

Baden-Württemberg-Hessen gGmbH,<br />

ausgeführt: „Eröffnete („angestoche-<br />

Institut für Transfusionsmedizin Augsburg<br />

Sandhofstraße 1,<br />

ne“) Blutkomponenten sind innerhalb<br />

Blutspendedienst Bayerisches Rotes Kreuz,<br />

D-6<strong>05</strong>28 Frankfurt am Main<br />

von 6 Stunden zu transfundieren.“<br />

Westheimerstraße 80<br />

cgeissen@bsdhessen.de<br />

D-86156 Augsburg<br />

Diese „magische“ 6-Stunden Gren-<br />

d.nagl@blutspendedienst.com<br />

Frau Dr.W. aus B. hat folgende Anfrage:<br />

ze findet sich außerdem noch im Ab-<br />

Frage:<br />

schnitt 4.6.5 „Perioperativ hergestellte<br />

Eigenblutprodukte“, in dem steht,<br />

Meine Frage ist leicht formu-<br />

dass perioperativ hergestellte Blut-<br />

liert, aber eventuell schwer zube-<br />

präparationen, die ja üblicherweise<br />

antworten, weil ich in der Litera-<br />

nicht gekühlt werden, „grundsätzlich<br />

tur (auch in den Hämotherapie-<br />

innerhalb von 6 Stunden nach Be-<br />

Richtlinien der BÄK) noch keine<br />

ginn der Entnahme zu transfundie-<br />

Aussage diesbezüglich gefunden<br />

ren“ sind.<br />

habe: Wie lange kann man ein<br />

Erythrozytenkonzentrat vor der<br />

Da alle genannten „Objekte“<br />

Transfusion bei Raumtemperatur<br />

(Transfusionsgerät,<br />

angestochene<br />

liegen lassen<br />

Blutkonserven, perioperativ herge-<br />

Antwort:<br />

stellte Blutpräparate) bei Raumtemperatur<br />

angewendet oder aufbe-<br />

! In der Tat kenne auch ich hierzu<br />

wahrt werden,<br />

halte ich meine<br />

keine definitive Aussage, würde aber<br />

Ableitung für gerechtfertigt.


26<br />

Frage:<br />

Das Transfusionsgesetz und die<br />

Hämotherapie-Richtlinien verlan-<br />

Dieser zeitabhängige Prozess<br />

erreicht 4 - 5 Wochen nach einer<br />

Wie aktuell ist Eigenblut<br />

gen die rechtzeitige Prüfung des<br />

Blutspende seinen Höhepunkt. Der<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Welche Rechtfertigung gibt<br />

es, wieder zur Herstellung von<br />

behandelnden Arztes, ob bei regelhaftem<br />

Operationsverlauf eine<br />

Transfusion ernsthaft in Betracht<br />

Zeitabstand zwischen der letzten<br />

Eigenblutspende und der Operation<br />

ist für den Erfolg entscheidend.<br />

Vollblutkonserven bei Eigenblut<br />

kommt.<br />

Bei einer Transfusions-<br />

Begrenzender Faktor ist die Lage-<br />

überzugehen<br />

wahrscheinlichkeit von mindestens<br />

rungszeit der Eigenblutkonserven.<br />

Antwort:<br />

10 % ist der Patient über die Möglichkeit<br />

der Anwendung von Ei-<br />

Mit 49 Tagen Lagerungsfrist bietet<br />

Erythrozytenkonzentrat in der<br />

Hintergrund<br />

! In den 80er Jahren fanden Verfah-<br />

genblut und Nutzen und Risiken<br />

des Verfahrens individuell aufzu-<br />

Additivlösung PAGGS-M die längste<br />

Zeitspanne. Für die Vollblut-<br />

ren zur Eigenblutgewinnung vor<br />

klären. Entscheidend ist dabei die<br />

lagerung steht CPDA-1 als Anti-<br />

dem Hintergrund der Fremdblut-<br />

auf den Patienten abgestimmte<br />

koagulans- und Lagerlösung mit<br />

transfusionsrisiken weite Verbrei-<br />

Planung, die auf einen tatsächlichen<br />

üblicherweise 35 Tagen Lage-<br />

tung. Zweifellos wurden die Wirk-<br />

Zugewinn an Erythrozyten abzielt:<br />

rungszeit deutlich ungünstiger da.<br />

samkeit im Hinblick auf die<br />

Die Erythrozytenregeneration bei<br />

Die von den Hämotherapie-Richt-<br />

Reduktion des Fremdblutbedarfs<br />

der praeoperativen Eigenblut-<br />

linien vorgegebene Leukozyten-<br />

und das Kosteneinsparpotential<br />

spende, die Rückgewinnung von<br />

depletion von autologem Vollblut<br />

überschätzt.<br />

Erythrozyten bei der maschinellen<br />

fußt auf der Tatsache, dass Leuko-<br />

Autotransfusion und /oder der<br />

zyten die Qualität der Erythro-<br />

Erfolgreiche Strategien zur Sen-<br />

quantitativ reduzierte Erythrozy-<br />

zyten während der Lagerung<br />

kung des transfusionsassoziierten<br />

tenverlust bei Blutungen unter der<br />

nachhaltig mindern.<br />

Infektionsrisikos und zahlreiche<br />

Hämodilution (2).<br />

Publikationen, die sich mit der Effi-<br />

Wenn allerdings für autologes<br />

zienz der praeoperativen Eigen-<br />

Zur praeoperativen Eigenblut-<br />

Vollblut eine ebensolange Lage-<br />

blutgewinnung, der maschinellen<br />

gewinnung<br />

rungszeit zu erzielen ist wie für EK<br />

Autotransfusion und der normo-<br />

Die praeoperative Eigenblut-<br />

in Additivlösung, gibt es einige<br />

volämischen Hämodilution befas-<br />

spende hat die Gewinnung von<br />

Gründe, die für diese Eigenblut-<br />

sen, haben den Arbeitskreis Blut ver-<br />

Erythrozyten zum Ziel. Autologes<br />

präparation sprechen. Es entfällt die<br />

anlasst, im März 20<strong>05</strong> das Votum<br />

Plasma ist von geringer Bedeutung,<br />

aufwändige Komponententrennung<br />

„Aktuelle Empfehlungen zur autolo-<br />

weil seine Anwendung allenfalls in<br />

sowie die Vernichtung des auto-<br />

gen Hämotherapie“ zu verabschie-<br />

Ausnahmefällen indiziert ist.<br />

logen Plasmas und die Lagerung<br />

den, das die individuelle Anpassung<br />

ist weniger aufwändig.<br />

eines Gesamtkonzeptes blutspa-<br />

Für den Erythrozytenzugewinn<br />

render Maßnahmen und autologer<br />

beim Patienten ist die Kompensati-<br />

Pro Volumeneinheit ist allerdings<br />

Hämotherapie an die klinische<br />

on der Anämisierung durch die<br />

der Gehalt an Erythrozyten im<br />

Situation des Patienten fordert (1).<br />

Eigenblutentnahmen<br />

notwendig.<br />

Vollblut deutlich niedriger als im


Erythrozytenkonzentrat. Während<br />

Vollblutkonserven bei einem Hä-<br />

hung von Kompensationsfähigkeit,<br />

Transfusionstrigger und Hämoglo-<br />

Frage:<br />

27<br />

matokrit von ca. 0,38 L / L liegen,<br />

binkonzentration vor jeder Transfu-<br />

Folgende E-Mail „geistert“<br />

beträgt der HKT von Erythrozytenkonzentrat<br />

im Mittel 0,6 L / L. Mit einer<br />

Vollblutkonserve werden ca. 350 ml<br />

Plasma-Antikoagulans-Gemisch<br />

transfundiert. Ob dies ein Risiko der<br />

sion – sowohl autolog als auch allogen<br />

– stehen muss (6).<br />

Literatur:<br />

1) V 32 vom 17.03.20<strong>05</strong>,Aktuelle Empfehlungen zur<br />

autologen Hämotherapie<br />

immer wieder durch die Kliniken.<br />

Was ist denn hier Wahres dran:<br />

„Bitte wenigstens weitersenden!!<br />

Blutgruppe wegen Leukämie ge-<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Hypervolämie für einzelne Patienten<br />

beinhaltet, muss offen bleiben.<br />

Publizierte Daten (3, 4, 5) weisen<br />

darauf hin, dass leukozytendepletier-<br />

http://www.rki.de/cln_011/nn_226628/DE/<br />

Content/Infekt/Blut/AK__Blut/ak__blut__node.<br />

html__nnn=true<br />

2) Singbartl G:Autologe Transfusion und fremdblutparende<br />

Maßnahmen. In:Transfusionspraxis Hrsg.<br />

Singbartl G,Walther-Wenke G. Springer-Verlag<br />

sucht!<br />

Selber wäre man auch froh, wenn's<br />

weitergeleitet werden würde......<br />

DRINGEND!!!!!!!<br />

tes Vollblut in CPDA-1 durchaus über<br />

2003<br />

42 Tage lagerfähig ist.Voraussetzung<br />

ist allerdings eine Verfahrensvalidierung<br />

mit der Untersuchung der biochemischen<br />

Lagerungsqualität in<br />

3) Opitz A, Mainhardt C, Rendl J, Großmann R,<br />

Mansouri B, Klinker E, Reiners C, Böck M. In-vivo<br />

red blood cell recovery of leukocyte depleted<br />

wohle blood. Infusionsther Transfusions-med 2001;<br />

28 (S1):V 9.3<br />

Knochenmarkspender Blutgruppe<br />

AB Rhesusfaktor negativ gesucht!<br />

Ich wende mich an euch, weil ich<br />

der herstellenden Einrichtung, weil<br />

die Blutbeutelsystemhersteller bis<br />

4) Picker SM, Stürner L, Oustianskaja L, Gathof BS.<br />

Leukodepletion leads to component – like storage<br />

ziemlich verzweifelt bin.<br />

Ich hoffe, ihr könnt mir und meiner<br />

dato 35 Tage Lagerungszeit angeben.<br />

stability of whole blood-suggesting ist komologous<br />

use Vox Sanguinis 87: 173-181; 2004<br />

Freundin helfen, und lest diesen<br />

Brief!<br />

Eigene Untersuchungen mit einer<br />

modifizierten Antikoagulanslösung<br />

mit einem höheren Adeningehalt<br />

5) Walther-Wenke G,Walker W. Etablierung der<br />

leukozytendepletierten autologen Vollblutkonserve.<br />

Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerther<br />

37 37: 674-696; 2004<br />

Das Problem ist, dass meine Freundin<br />

an Leukämie erkrankt ist. Es hat<br />

zielen auf 49 Tage Lagerungszeit von<br />

leukozytendepletiertem Vollblut (5).<br />

Die zu diesem Thema initiierte kli-<br />

6) Welte M, Habler O. Die Indikation zur perioperativen<br />

Transfusion von Erythrozyten.Anästh. Intensivmed<br />

46: 73-83; 20<strong>05</strong><br />

sich herausgestellt, dass sie nur<br />

noch wenige Wochen zu leben hat.<br />

Aus diesem Grund seid ihr meine<br />

nische Studie steht kurz vor dem<br />

letzte Chance ihr zu helfen.<br />

Abschluss. Sollten die gewonnenen<br />

Daten die Lagerungsoption von Voll-<br />

Wir benötigen dringend eine/n<br />

blut über 49 Tage stützen, ergibt sich<br />

Spender/in mit der Blutgruppe "AB<br />

eine echte Alternative zur Kompo-<br />

Rhesus negativ" !!!!, der/die bereit<br />

nentenherstellung.<br />

wären, ggf. Knochenmark zu spenden.<br />

Dies ist für euch nur ein kleiner<br />

Abschließend sei darauf hingewie-<br />

ärztlicher Eingriff, kann aber meiner<br />

sen, dass nach wie vor die kritische<br />

Freundin zu Leben verhelfen. Wenn<br />

Indikationsstellung unter Einbezie-<br />

<br />

Dr. med. Gabrielle Walther-Wenke<br />

Institut für Transfusionsmedizin Münster<br />

DRK-Blutspendedienst West gGmbH<br />

Sperlichstraße 15<br />

D-48151 Münster<br />

g.walther-wenke@bsdwest.de<br />

jemand diese Blutgruppe hat,


28<br />

möchte er/sie sich doch bitte mit<br />

mir in Verbindung setzen. Alles<br />

Adressen sind auch tatsächlich<br />

echt, die Absender werden aber<br />

zu bestimmen, müssen spezielle<br />

Untersuchungen aus einer Blutprobe<br />

Weitere besprechen wir.<br />

gegen ihren Willen missbraucht:<br />

des gesunden Spenders und des<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Sendet bitte diesen Brief an alle,<br />

die ihr kennt!!!<br />

Keiner der genannten Personen<br />

hat eine solche Mail verfasst oder in<br />

Umlauf gebracht.<br />

Patienten an den weißen Blutkörperchen<br />

durchgeführt werden. Solche<br />

HLA-Typisierungen werden<br />

Fragt in eurem Bekanntenkreis<br />

z. B. im Rahmen von Knochenmark-,<br />

nach!!!!!<br />

Tatsache ist, dass eine solche Mail<br />

aber auch im Rahmen von Organ-<br />

Ich danke euch für eure Hilfe!!!<br />

bei weitem mehr schadet als nützt!<br />

Transplantationen, in den Abteilungen<br />

für Transplantationsimmunologie<br />

Gruß, [XYZ]“<br />

Die Fakten dagegen sind:<br />

(„HLA-Labors“) der Universitäts-<br />

[Anmerkung der Redaktion: Name und<br />

Adresse des „Verfassers“ liegen der<br />

Redaktion vor. Der angebliche Verfasser<br />

Die Blutgruppen-Übereinstimmung<br />

zwischen Spender 1.<br />

und Empfänger ist bei einer Kno-<br />

kliniken und der DRK-Blutspendedienste<br />

durchgeführt.<br />

Die Blutgruppenbestimmung hat<br />

bestätigt jedoch glaubhaft, diese Mail nie<br />

chenmark-Transplantation (KMT)<br />

hiermit nichts zu tun:<br />

Sie wird<br />

geschrieben zu haben.]<br />

oder PBSCT (Transplantation von<br />

an den roten Blutkörperchen, den<br />

Blutstammzellen aus dem peri-<br />

Erythrozyten durchgeführt!<br />

Liebe Empfängerin, lieber Empfänger,<br />

[dieser Mail (Anmerkung der Redaktion)]<br />

auch, wenn Sie wie ich nicht helfen<br />

können, seien Sie bitte so nett und<br />

pheren Blut mittels Apherese<br />

gewonnen) „nice to have"; sprich:<br />

Falls Sie passt, ist dies natürlich<br />

wunderbar, viel, viel wichtiger<br />

Nach potentiellen Spendern<br />

2. gesucht wird nur über<br />

die offiziellen Stellen. Das sind<br />

verteilen diese Mail weiter, vielen<br />

aber sind die Übereinstimmungen<br />

die Sucheinheiten der jeweiligen<br />

Dank im Voraus!<br />

in den Gewebeverträglichkeits-<br />

Transplantationszentren in enger<br />

Merkmalen (=HLA-Merkmale) zwi-<br />

Abstimmung mit dem Zentralen<br />

[Anmerkung der Redaktion: Namen und<br />

schen Spender und Empfänger:<br />

Knochenmarkspender-Register<br />

Adressen auch dieser Personen liegen der<br />

Die HLA-Merkmale sind die Ober-<br />

Deutschland in Ulm (www.zkrd.de).<br />

Redaktion vor; sie sind ebenfalls von<br />

flächeneigenschaften aller unse-<br />

Dies geschieht über den behan-<br />

„unbeteiligten Dritten“, welche diese Mail<br />

rer Körperzellen und werden vom<br />

delnden Hämatologen/Onkologen<br />

nie verfasst haben!]<br />

Immunsystem, hier den so ge-<br />

des Patienten nach ärztlicher In-<br />

Antwort:<br />

nannten T-Lymphozyten, bei Übereinstimmung<br />

als „eigen“, bei<br />

dikationsstellung. Erst dann erfolgt<br />

eine offizielle Such-Anforderung.<br />

! Leider macht sich mit dieser<br />

Unterschieden als „fremd“ erkannt.<br />

Das ist auch sinnvoll, denn hier<br />

Mail irgendein fehlgeleiteter Geist<br />

Letzteres (=„fremd“!) führt zur<br />

geht es um eine sehr komplexe<br />

seit Jahren einen „Spaß“ () mit der<br />

Aktivierung des Immunsystems<br />

Anforderung und eine extrem teure<br />

Hilfsbereitschaft seiner Mitbürger.<br />

und zur Zerstörung der als fremd<br />

Logistik! Über das ZKRD hat die<br />

Diese Mail geistert schon lange<br />

erkannten Zellen bzw. der fremden<br />

Sucheinheit im Einzelfall Zugang<br />

durch´s Netz und die genannten<br />

Organe. Um diese HLA-Merkmale<br />

zu mehr als 9 Millionen freiwilligen


Spendern weltweit. Diese Suchen<br />

sind trotz weltweiter EDV-Ver-<br />

wandte Menschen so übereinstimmen,<br />

also sozusagen „genetische<br />

Kontakt im Internet für weitere<br />

Informationen zum Thema bzw.<br />

29<br />

netzung sehr arbeits-, zeit- und<br />

Zwillinge“ sind, ist in Deutschland<br />

für Ansprechpartner der lokalen<br />

kostenintensiv und werden deshalb<br />

nur über die spezialisierten Krankenhäuser<br />

und Suchzentren, nie-<br />

kleiner als 1:100.000, bei selteneren<br />

HLA-Konstellationen noch viel<br />

geringer! Und da in Deutschland<br />

Knochenmark-Spender-Register<br />

unter: www.zkrd.de<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

mals über Familienangehörige oder<br />

aus mehr als 2,4 Millionen Frei-<br />

Dr. med. Markus M. Müller,<br />

Freunde erfolgen!<br />

willigen pro Jahr ca. 2.300 Spen-<br />

Institut für Transfusionsmedizin und<br />

der gesucht werden,<br />

liegt die<br />

Immunhämatologie, Klinikum der<br />

Eine allgemeine Anfrage über<br />

Wahrscheinlichkeit,<br />

in 10 Jahren<br />

Johann Wolfgang Goethe-Universität<br />

das Internet kann deshalb in<br />

Zugehörigkeit zu einer Spender-<br />

Frankfurt am Main,<br />

Deutschland nicht ernst gemeint<br />

Datei als Spender ausgewählt zu<br />

DRK-Blutspendedienst<br />

sein, so sehr wir alle die Not Be-<br />

werden, nur bei ca. 1 %!<br />

Baden-Württemberg-Hessen gGmbH<br />

troffener und ihrer Angehörigen<br />

verstehen können. Aber das oben<br />

Gesagte zeigt schon, dass eine<br />

solche Anfrage wie die oben for-<br />

Zeit und Geld für solche<br />

4. „Spam-Mails“ wären wirklich<br />

sinnvoller und effizienter für eine<br />

Sandhofstraße 1<br />

D-6<strong>05</strong>28 Frankfurt am Main<br />

mmueller@bsdhessen.de<br />

mulierte niemals Aussicht auf Erfolg<br />

Knochenmark-Typisierungs-Aktion<br />

haben könnte!<br />

über ein lokales Knochenmark-<br />

Selbst dann, wenn „Tausende“<br />

3. bereit wären, auf eine solche<br />

Mail hin zu helfen, bringt dies<br />

Spender-Register investiert! Dann<br />

kann im Falle einer Erkrankung, die<br />

tatsächlich jede und jeden von uns<br />

täglich treffen kann, wirkungsvoll<br />

nichts: Wer gesund, zwischen 18<br />

gesucht und hoffentlich auch gehol-<br />

und 58 Jahre alt und bereit ist, sich<br />

fen werden. Wie oben ausgeführt,<br />

typisieren zu lassen (dies „kostet“<br />

ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

einen<br />

ca. 50 Euro für die HLA-Erst-Typi-<br />

passenden Spender für einen Pa-<br />

sierung und eine normale Blut-<br />

tienten zu finden,<br />

geringer als<br />

entnahme aus der Armvene), wird<br />

1:100.000, das heißt, die Suchein-<br />

in eine der deutschen Knochen-<br />

heiten müssen mehr als 100.000<br />

mark-Spender-Dateien aufgenom-<br />

HLA-typisierte Freiwillige in den<br />

men und steht dann weltweit für<br />

Dateien durchforsten, oft weit mehr<br />

die Suchzentren wie oben erwähnt<br />

als eine Million, um einen passen-<br />

als potentieller Spender zur Ver-<br />

den Spender zu identifizieren! Dies<br />

fügung, falls er mit einem Patienten<br />

kann logischerweise nur im welt-<br />

in seinen HLA-(Gewebeverträglich-<br />

weiten Verbund der Knochenmark-<br />

keits-)Merkmalen<br />

übereinstimmt.<br />

Spender-Dateien funktionieren und<br />

Die Chance, dass zwei nicht ver-<br />

niemals auf individueller Basis.


Buchrezensionen<br />

30<br />

Stammzelltherapie in der Kardiologie<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Prof. Dr. Stefanie Dimmeler und<br />

Prof. Dr.Andreas M. Zeiher (Hrsg.),<br />

Universität Frankfurt<br />

UNI-MED Science, 1.Auflage 20<strong>05</strong>,<br />

112 Seiten,<br />

39 Abb.,<br />

Hardcover,<br />

ISBN 3-89599-800-1,<br />

Euro 44,80/SFr 79,20<br />

Das hier zu besprechende Buch<br />

der Herausgeber Dimmeler und<br />

Zeiher bearbeitet eines der aktuellsten<br />

Themen der interventionellen<br />

Kardiologie – die Therapie mit<br />

adulten Stammzellen.<br />

Der thematische Bogen ist trotz der<br />

hohen Spezialisierung des Themas<br />

weit gespannt und umfasst grundlegende<br />

Informationen zur Klassifikation<br />

von Stammzellen, deren<br />

besondere Differenzierung, der Gewinnung<br />

und Aufbereitung bis hin<br />

zum interventionellen Einsatz in der<br />

Kardiologie. Die Informationen, die<br />

das Buch bietet, sind gut aufbereitet,<br />

gut illustriert und immer willkommen<br />

prägnant.<br />

Trotz der Mitarbeit recht vieler Autoren<br />

mit unterschiedlichen Arbeits-<br />

schwerpunkten sind dem Buch die<br />

typischen formalen Fehler eines Viel-<br />

Autorenbuches nicht anzulasten. Die<br />

inhaltliche und formale Präsentation<br />

ist ausreichend homogen gelungen.<br />

In komprimierter Form liefert das<br />

Buch von Dimmeler und Zeiher eine<br />

aktuelle und umfassende Information<br />

zum Thema Stammzelltherapie in<br />

der Kardiologie. Jedem Kardiologen<br />

ist die Lektüre des Buches angeraten<br />

– es vermittelt auf prägnante Weise<br />

das Wissen, das bereits schon heute<br />

in der täglichen Praxis hilfreich sein<br />

dürfte.<br />

<br />

Prof. Dr. Jörg Neuzner<br />

Med. Klinik II – Klinikum Kassel<br />

Möncheberg Strasse 41-43<br />

D-34125 Kassel<br />

Singbartl, Günter;<br />

Walther-Wenke, Gabriele:<br />

Transfusionspraxis<br />

Perioperatives Management<br />

Springer Verlag, Berlin,<br />

Heidelberg 2003,<br />

295 Seiten,<br />

14 Abbildungen,<br />

45 Tabellen<br />

ISBN 3-540-00631-1, Brosch.<br />

EUR 24,95/sFr 40,00<br />

Parallel zu dem<br />

Standardwerk<br />

„Transfusionsmedizin“<br />

von Mueller-Eckhardt<br />

und Kiefel, welches im Jahr 2003 in<br />

der 3. Auflage veröffentlich wurde,<br />

ist ein Kompendium auf den Markt<br />

gekommen, welches zum Ziel hat,<br />

den klinisch tätigen Arzt kurz und<br />

knapp an die Transfusionsmedizin<br />

heranzuführen und ihm dazu anwendungsbezogene<br />

Erfahrungen<br />

aus der Praxis weiterzugeben.<br />

Es handelt sich um „Transfusionspraxis<br />

– Perioperatives Mana-


gement“, herausgegeben von<br />

Singbartl und Walther-Wenke, er-<br />

Erfreulicherweise wird deutlich<br />

auf die fehlende Indikation der ge-<br />

nen dargelegt werden. Nahezu populär-wissenschaftlich,<br />

zugleich<br />

31<br />

schienen bei Springer.<br />

richteten (Verwandten-) Blutspen-<br />

ironisch-konterkarierend wird dem<br />

Das im Taschenbuchformat vorliegende<br />

Werk mit 295 Seiten ist<br />

de eingegangen und dem in der<br />

Praxis mit diesen Fragestellungen<br />

konfrontierten Arzt eine klare<br />

Kliniker die Praxis der Indikation<br />

zur Transfusion autologer Blutpräparate<br />

wie ein Spiegel vor Augen<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

etwa je zur Hälfte aufgeteilt in die<br />

Argumentationslinie an die Hand<br />

geführt. Nicht uneingeschränkte<br />

Darstellung der transfusionsmedi-<br />

gegeben inkl. der wenigen Aus-<br />

Zustimmung dagegen wird die<br />

zinischen Grundlagen einschließ-<br />

nahmen, in denen gerichtete Blut-<br />

genannte Aufbereitung von Wund-<br />

lich der bei Herstellung und<br />

spenden nicht nur akzeptiert, son-<br />

/ Dränageblut jenseits der 6-Stun-<br />

Anwendung zu beachtenden Regel-<br />

dern auch notwendig sind.<br />

den-Grenze finden.<br />

werke sowie die klinikorientierte<br />

Transfusionspraxis. Mit dem zwei-<br />

Aus dem transfusionsmedizini-<br />

Das Kapitel „Perioperative Be-<br />

ten Teil wird dem Untertitel „Perio-<br />

schen Grundlagenteil sei ferner<br />

handlung bei Hämostasestörun-<br />

peratives Management“ Rechnung<br />

das Notfallmanagement herausge-<br />

gen“ setzt Grundkenntnisse in der<br />

getragen.<br />

stellt: es zeigt dem Kliniker ein<br />

Gerinnungsphysiologie voraus.<br />

straffes Vorgehen auf, an dem er<br />

Praxisorientiert auch hier wieder<br />

Die blutgruppenserologischen<br />

sich orientieren kann und muss.<br />

die Hinweise zur therapeutischen<br />

Grundlagen werden übersichtlich<br />

Das dargestellte Prozedere muss<br />

Intervention. Einen besonderen hä-<br />

und leicht verständlich dargelegt.<br />

in das klinikinterne transfusions-<br />

mostasiologischen Aspekt findet<br />

Dieses Kapitel mündet in die prak-<br />

medizinische Qualitätsmanage-<br />

man ferner bei Singbartl (Kapitel<br />

tische Konsequenz der Auswahl der<br />

ment aufgenommen werden. Die<br />

10: Dilutions-induzierte Hämostase-<br />

Komponenten Erythrozyten, Throm-<br />

dringende Empfehlung der Auto-<br />

störungen): wichtig erscheinen die<br />

bozyten und therapeutisches Frisch-<br />

ren fußt auf der Erfahrung, dass<br />

Überlegungen zu Grenzwerten des<br />

plasma aus blutgruppenserologi-<br />

Regelungen für das Notfallmana-<br />

Hämostasepotenzials.<br />

scher Sicht.<br />

gement mitunter nicht umfassend<br />

vorhanden oder nicht adäquat um-<br />

Das Kapitel 7 (Notfall- und Mas-<br />

Das Kapitel wird gefolgt von<br />

gesetzt werden, selbst nach Ein-<br />

sivtransfusionen) von Dietrich<br />

einer kurzen Übersicht über die<br />

holung eines transfusionsmedizi-<br />

knüpft an das Kapitel Notfallsero-<br />

Herstellung von Erythrozyten,<br />

nischen Konsils.<br />

logie von Walther-Wenke an. Hier<br />

Thrombozyten und therapeutischem<br />

werden auch einmal Blutwärme-<br />

Frischplasma mit praxisbezogenen<br />

Das Mehr-Autorenbuch unter<br />

geräte beim Namen genannt, so-<br />

Anwendungshinweisen (Vorberei-<br />

Einbeziehung von klinisch tätigen<br />

mit wird dem Anwender eine<br />

tung, ggf. Rekonstitution, Hinweise<br />

Kollegen unterstreicht im Kapitel<br />

Marktorientierung gegeben. In die-<br />

zur Zwischenlagerung bis hin zur<br />

„Perioperative Anämietoleranz“<br />

sem Kapitel evtl. zu beobachtende<br />

Kontrolle der Wirksamkeit und der<br />

von Singbartl seinen Praxisbezug,<br />

Redundanzen werden nicht als<br />

erforderlichen Dokumentation).<br />

indem die Transfusionstrigger in<br />

störend empfunden, vielmehr ver-<br />

verschiedenen klinischen Situatio-<br />

festigt sich die Aussage, dass bei


32<br />

den hier in Rede stehenden Situationen<br />

ein striktes, kompetentes<br />

der von Singbartl mit neuerlichen<br />

Darstellungen der rechtlichen Rah-<br />

mit der wichtigen Frage der Organisation<br />

eines perioperativen<br />

Management nur dann gewährleis-<br />

menbedingungen autologer Blut-<br />

Transfusionskonzeptes, welche<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

tet ist, wenn klare Vorgaben in der<br />

Klinik festgelegt sind und jeder<br />

darüber Bescheid weiß und sich<br />

transfusionsprogramme, aber<br />

auch alternativen Verfahren fremdblutsparender<br />

Maßnahmen, die in<br />

abschließt mit Gedanken zur medizinischen<br />

und ökonomischen<br />

Ethik, die wir uns alle (vermehrt)<br />

daran hält.<br />

vielen Kliniken praktiziert werden.<br />

auf die Fahnen schreiben sollten.<br />

Erfreulich ist auch, dass mit der<br />

Deutliche Worte findet Singbartl<br />

Zusammenfassend bietet das<br />

fixen Kopplung der Transfusion von<br />

dabei für eine grundlegende Kon-<br />

vorliegende Kompendium einen<br />

Erythrozytenkonzentraten und the-<br />

traindikation zur Eigenblutentnah-<br />

(gewollt) kurzen, aber präzisen<br />

rapeutischem Plasma aufgeräumt<br />

me (s. o.). Dies vorangestellt<br />

Überblick über die perioperative<br />

wird. Auch zum Handling von the-<br />

werden für die Planung und Durch-<br />

Transfusionspraxis, eben: aus der<br />

rapeutischem Frischplasma wer-<br />

führung von Eigenblutentnahmen<br />

Praxis für die Praxis.<br />

den Hinweise gegeben, sowohl<br />

was den apparativen Aufwand bei<br />

Verwendung von tiefgefrorenem<br />

Frischplasma anbetrifft, wie auch<br />

alternativ ein schöner Querver-<br />

in der Praxis gewonnene Erfahrungen<br />

wiedergegeben, welche eine<br />

Vielzahl von Besonderheiten im<br />

Einzelfall berücksichtigen, selbst<br />

an das BSE-Risiko bei der Verab-<br />

<br />

Dr. Joachim Sternberger<br />

Institut für Transfusionsmedizin Hagen<br />

DRK-Blutspendedienst West gGmbH<br />

Feithstraße 182<br />

D-58097 Hagen<br />

weis auf das lyophilisierte, virusin-<br />

reichung von Aprotinin (als Bei-<br />

j.sternberger@bsdwest.de<br />

aktivierte Poolpräparat mit seinen<br />

spiel blutsparender Maßnahmen)<br />

Handlingsvorteilen gegenüber<br />

wird gedacht.<br />

dem tiefgefrorenen Präparat.<br />

Eines der letzten Kapitel befasst<br />

Die in Kapitel 8 (perioperative<br />

sich mit dem Thema „Bluttransfu-<br />

Bluttransfusionen bei Kindern) ge-<br />

sion und Zeugen Jehovahs“ mit<br />

machten ausführlichen Darstellun-<br />

Darstellung der im Grunde bekann-<br />

gen von autologen Programmen<br />

ten Situation: der Ablehnung von<br />

bei Kindern und Jugendlichen run-<br />

Blutübertragungen, deren rechtli-<br />

den die „autologe Thematik“ ab,<br />

cher Einschätzung wie aber auch<br />

sicherlich interessant auch unter<br />

Ausblicken einer sich bei Zeugen<br />

dem Aspekt des jüngst verabschie-<br />

Jehovahs geänderten Einstellung<br />

deten Votums 32 des Arbeitskrei-<br />

zur Verabreichung von Blutbestand-<br />

ses Blut: „Aktuelle Empfehlung zur<br />

teilen, eine Entwicklung, die auch<br />

autologen Hämotherapie“.<br />

der Kommentator in der letzten<br />

Zeit beobachtet hat.<br />

Der Rest des Buches, die Kapitel<br />

9 - 12, stammen wieder aus der Fe-<br />

Ganz zum Schluss ein Kapitel


Personalia<br />

<br />

Prof. Dr. med. Johannes Oldenburg<br />

<br />

Prof. Dr. med. Johannes Oldenburg, DRK-<br />

Institut für Transfusionsmedizin, Frankfurt<br />

am Main, im Rahmen des DGIM-Jahreskongresses<br />

20<strong>05</strong> mit dem Paul-Martini-<br />

Preis ausgezeichnet.<br />

Im Rahmen der Jahrestagung 20<strong>05</strong><br />

der Deutschen Gesellschaft für Innere<br />

Medizin (DGIM) in Wiesbaden<br />

wurde der mit 25.000 Euro dotierte<br />

Paul-Martini-Preis am 04. April an<br />

Prof. Dr. med. Johannes Oldenburg<br />

verliehen.<br />

Prof. Oldenburg und seinen Mitarbeitern<br />

in Frankfurt gelang die Charakterisierung<br />

von VKORC1, dem<br />

Membranprotein „Vitamin K-Expoxid-<br />

Reduktase-Complex Subunit 1“,<br />

welches den Angriffspunkt für die<br />

oralen Antikoagulantien vom Cumarin-Typ<br />

wie Warfarin oder Marcumar<br />

® darstellt. Diese Medikamente<br />

werden zur Gerinnungshemmung<br />

bei erhöhtem Thrombose- oder<br />

Embolie-Risiko weit verbreitet eingesetzt,<br />

so unter anderem in der Vorbeugung<br />

und Behandlung von tiefen<br />

Venenthrombosen und Lungenembolien,<br />

nach Herzinfarkt, Schlaganfall<br />

oder Gefäßoperationen.<br />

Dabei konnte das Forscherteam<br />

nicht nur das Gen und das Protein<br />

näher beschreiben. Es gelang auch<br />

die Aufklärung, warum bei manchen<br />

Patienten die oben genannten Cumarin-Derivate<br />

nicht ausreichend<br />

oder im Gegenteil überschießend<br />

wirken: Mutationen im VKORC1-Gen<br />

führen bei diesen Patienten zu einem<br />

veränderten Protein, an welches die<br />

genannten Medikamente dann nicht<br />

mehr normal andocken können. Mittels<br />

molekulargenetischen Analysen<br />

war Prof. Oldenburg in der Lage, bei<br />

diesen Patienten die Ursache ihrer ungenügenden<br />

Medikamentenwirkung<br />

nachzuweise.<br />

In seiner Laudatio zur Preisverleihung<br />

würdigte der Münchner Internist<br />

und Lehrstuhlinhaber für Innere<br />

Medizin am Klinikum Innenstadt der<br />

Ludwig-Maximilians-Universität, Prof.<br />

Dr. med. Dr. h. c. Peter C. Scriba, den<br />

Preisträger als bedeutenden Forscher.<br />

Die Identifizierung von VKORC1 werde<br />

wesentlich dazu beitragen, die<br />

Blutgerinnung besser zu verstehen<br />

und möglicherweise sogar neue<br />

Gerinnungshemmer zu entwickeln.<br />

Die Berliner Paul-Martini-Stiftung<br />

verleiht ihren Preis jährlich für herausragende<br />

klinisch-therapeutische<br />

Arzneimittelforschung.<br />

Prof. Dr. Oldenburg war bis Juli<br />

20<strong>05</strong> Leiter der Abteilung Immunhämatologie<br />

und Molekulare Hämostaseologie<br />

am Institut für Transfusionsmedizin<br />

und Immunhämatologie<br />

des Klinikums der Johann Wolfgang<br />

Goethe Universität und des DRK-<br />

Blutspendedienstes Baden-Württemberg<br />

- Hessen gGmbH (Ärztlicher<br />

Direktor: Professor Dr. med.<br />

Erhard Seifried).<br />

Im August 20<strong>05</strong> ist Prof. Oldenburg<br />

dem Ruf auf den Lehrstuhl für Experimentelle<br />

Hämatologie und Transfusionsmedizin<br />

der Universität<br />

Bonn gefolgt.<br />

Prof. Oldenburg veröffentlicht immer<br />

wieder Beiträge in der Zeitschrift<br />

„<strong>hämotherapie</strong>“,u.a.zusammen<br />

mit Dr. Geisen in Ausgabe<br />

4/20<strong>05</strong> („Rationale der molekulargenetischen<br />

Diagnostik bei erblichen<br />

Störungen der Blutgerinnung“).<br />

Das Redaktionsteam und die Herausgeber<br />

der Zeitschrift „<strong>hämotherapie</strong>“<br />

gratulieren Herrn Prof. Oldenburg<br />

auf das Herzlichste zu einem<br />

weiteren schönen Erfolg seiner<br />

Forschungsarbeiten.<br />

33<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong>


Prof. Dr. Reinhard Burger<br />

CD90<br />

CD73<br />

CD1<strong>05</strong><br />

CD1 3<br />

CD34<br />

Abo- und Redaktionsservice<br />

<br />

Abonnieren Sie die<br />

"<br />

<strong>hämotherapie</strong> - Beiträge zur Transfusionsmedizin"<br />

35<br />

Redaktionsservice<br />

für Sie<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

In Ihrer alltäglichen Arbeit ergeben<br />

sich Fragen, zu denen Sie gerne<br />

mal von einem transfusionsmedizinischen<br />

Experten eine Antwort<br />

bekommen hätten. Schreiben Sie<br />

uns diese Frage(n) auf eine der<br />

„<strong>hämotherapie</strong> - Beiträge zur Transfusionsmedizin“ ist das Fachmagazin beiliegenden Postkarten oder senden<br />

Sie eine E-Mail mit Ihrer Frage<br />

der DRK-Blutspendedienste mit aktuellen Fachbeiträgen rund um die<br />

Themen Blut, Blutpräparate und deren Anwendung.<br />

an die Schriftleitung. Wir werden<br />

Ihre Frage unseren Experten vorlegen,<br />

und in einer der nächsten<br />

„<strong>hämotherapie</strong> - Beiträge zur Transfusionsmedizin“ erhalten Sie kostenlos<br />

durch Ihren DRK-Blutspendedienst. Mit beiliegender Postkarte können Sie Ausgaben veröffentlichen wir die<br />

Ihre Adresse für den regelmäßigen Postversand vormerken lassen.<br />

Antwort. Selbstverständlich erhalten<br />

Sie vorab eine schriftliche Antwort<br />

unserer Experten. Je<br />

Ausgabe 1/2003<br />

Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />

Ausgabe 2<br />

2004<br />

Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />

<br />

Hämolytische<br />

Transfusionsreaktionen<br />

Dr. med. Dr. phil. Erwin Strobel<br />

Leserbriefe<br />

Antworten auf Fragen aus der<br />

Leserschaft<br />

Ausgabe 3<br />

2004<br />

<br />

Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />

Counts<br />

Counts<br />

Counts<br />

Counts<br />

Counts<br />

Ausgabe 4<br />

20<strong>05</strong><br />

Adulte Stammze len:<br />

Ho fnung für die regenerative<br />

Medizin<br />

Dr. med. V. Mailänder<br />

Dr. rer. medic. M. Rojewski<br />

J. Burkhart<br />

Dr. med. S. Körper<br />

Prof. Dr. med. H. Schrezenmeier<br />

Genetik von erblichen<br />

Störungen der Blutgerinnung<br />

Blutgerinnung, Thrombose,<br />

Hämophilie, genetische Tests<br />

PD Dr. med. Johannes Oldenburg<br />

<br />

Variante Creutzfeld-Jakob-<br />

Erkrankung (vCJK) und<br />

Transfusionsmedizin<br />

Konsequenzen für die Sicherheit<br />

von Blutprodukten<br />

Dr. Ruth O fergeld<br />

Prof. Dr. Georg Pauli<br />

Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />

Ausgabe 5<br />

<br />

nach Bedarf werden wir in<br />

den nächsten Ausgaben der<br />

„<strong>hämotherapie</strong> - Beiträge<br />

zur Transfusionsmedizin“<br />

entsprechenden Platz für die<br />

Beantwortung Ihrer Fragen<br />

einräumen.<br />

20<strong>05</strong> <br />

Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />

∆ m<br />

[Ca 2+] in<br />

t<br />

Blutspendewesen -<br />

eine humanitäre Aufgabe des<br />

Deutschen Roten Kreuzes<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Knut Ipsen<br />

Die Globalisierung der<br />

Infektionskrankheiten<br />

von Prof. Dr. med. Reinhard Kurth<br />

Preis für Transfusionsmedizin<br />

2003<br />

der Forschungsgemeinschaft der<br />

Blutspendedienste des Deutschen<br />

Roten Kreuzes<br />

Prof. Dr. med. Erhard Seifried<br />

Infektionsrisiken<br />

durch Blutkomponenten und<br />

Blutprodukte<br />

Prof. Dr. med. W. K. Roth und<br />

Prof. Dr. med. Erhard Seifried<br />

Transfusionsmediziner<br />

starten Informationsinitiative<br />

Kompetenznetzwerk für die<br />

„Klinische Hämotherapie“<br />

Versorgungssicherheit<br />

mit Blutkomponenten seltener<br />

Blutgruppen<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Wi ly A. Flegel<br />

Prof. Dr. med. Axel Seltsam<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Franz F. Wagner<br />

Hämatopoetische<br />

Stammze ltransplantation:<br />

Gewinnung, Präparation und<br />

klinischer Einsatz<br />

Dr. med. M. Wiesneth<br />

J. Burkhart<br />

Dr. rer. nat.T. Meyer<br />

Prof. Dr. med. H. Schrezenmeier<br />

Leitlinien der Bundesärztekammer<br />

zur Therapie mit Blutkomponenten<br />

und Plasmaderivaten<br />

Dr. med. Markus M. Müller<br />

Prof. Dr. med. Erhard Seifried<br />

Die transfusionsassoz ierte<br />

akute Lungeninsuffizienz<br />

(TRALI)<br />

– eine gefährliche, aber wenig<br />

bekannte Transfusionsreaktion<br />

Prof. Dr. Jürgen Bux<br />

Nove lierung des<br />

Transfusionsgesetzes<br />

und Folgen für die Anwendung<br />

von Blutprodukten<br />

Rechtsanwalt Dr. Horst Hasskarl<br />

DRK-Blutspendedienste<br />

und klinische Transfusionsmedizin<br />

Dr. Joachim Sternberger<br />

Dr.Torsten Tonn<br />

Dr. Markus M. Mü ler<br />

Leserbriefe<br />

Antworten auf Fragen aus der<br />

Leserschaft


Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />

Leser fragen<br />

Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />

● Dieses Thema/diese Themen würde(n) mich interessieren. Bitte berichten Sie darüber!*<br />

● Der Artikel<br />

hat mir sehr gut gefallen, bitte mehr zu diesem Thema!<br />

● Platz für Verbesserungsvorschläge!<br />

*Bitte haben Sie Verständnis, dass bei der Fülle an Rückmeldungen die geäußerten Wünsche kanalisiert werden müssen!<br />

Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />

✗<br />

Ja,<br />

ich möchte Ihre Zeitschrift „<strong>hämotherapie</strong>“ abonnieren !<br />

Bitte senden Sie zukünftig ein Exemplar „<strong>hämotherapie</strong>“<br />

kostenlos an die folgende Adresse:<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Straße, Hausnummer:<br />

PLZ/ORT:<br />

Telefon:<br />

Experten antworten<br />

Ihre Fragen leitet das Redaktionsteam an die Experten weiter.<br />

Veröffentlichte Anfragen werden anonymisiert.<br />

● Ihre Frage:<br />

<br />

Fax:<br />

in Ausgabe<br />

Beiträge zur Transfusionsmedizin<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong> <br />

Die transfusionsassoziierte<br />

akute Lungeninsu fizienz<br />

(TRALI)<br />

– eine gefährliche, aber wenig<br />

bekannte Transfusionsreaktion<br />

Prof. Dr. Jürgen Bux<br />

Nove lierung des<br />

Transfusionsgesetzes<br />

und Folgen für die Anwendung<br />

von Blutprodukten<br />

Rechtsanwalt Dr. Horst Ha skarl<br />

DRK-Blutspendedienste<br />

und klinische Transfusionsmedizin<br />

Dr. Joachim Sternberger<br />

Dr.Torsten Tonn<br />

Dr. Markus M. Mü ler<br />

Leserbriefe<br />

Antworten auf Fragen aus der<br />

Leserschaft<br />

!<br />

<br />

<br />

<br />

ABO-SERVICE


Meine Adresse:<br />

ADRESSÄNDERUNG<br />

Bitte abtrennen, ausfüllen und abschicken<br />

✃<br />

Vorname:<br />

Name:<br />

Straße, Hausnummer:<br />

PLZ/ORT:<br />

Telefon:<br />

Meine Adresse:<br />

Vorname:<br />

Name:<br />

Straße, Hausnummer:<br />

PLZ/ORT:<br />

Telefon:<br />

Bitte streichen Sie folgende Adresse aus Ihrem Verteiler<br />

Vorname:<br />

Name:<br />

Straße, Hausnummer:<br />

PLZ/ORT:<br />

Telefon:<br />

und ersetzen Sie diese durch<br />

Vorname:<br />

Name:<br />

Straße, Hausnummer:<br />

PLZ/ORT:<br />

Telefon:<br />

Antwort<br />

DRK-Redaktionsteam<br />

Feithstr. 182<br />

58097 Hagen<br />

Antwort<br />

DRK-Redaktionsteam<br />

Feithstr. 182<br />

58097 Hagen<br />

Antwort<br />

Bestellservice<br />

Feithstr. 182<br />

58097 Hagen<br />

Bitte<br />

ausreichend<br />

frankieren.<br />

Danke!<br />

Bitte<br />

ausreichend<br />

frankieren.<br />

Danke!<br />

Bitte<br />

ausreichend<br />

frankieren.<br />

Danke!


34<br />

Ausgabe 5<br />

20<strong>05</strong><br />

Seminare<br />

Seminare<br />

Immunhämatologische Wochenendseminare des dvta für MTA und Ärzte:<br />

Ort:<br />

Institut für Transfusionsmedizin Augsburg des<br />

BRK-Blutspendedienstes<br />

Westheimer Str. 80<br />

86156 Augsburg<br />

Zeit:<br />

<strong>05</strong>./06.11.20<strong>05</strong><br />

Basis der Blutgruppenkunde und Blutgruppenserologie<br />

12./13.11.20<strong>05</strong><br />

Kreuzprobe - Antikörpersuchtest -<br />

Antikörperidentifizierung<br />

19./20.11.20<strong>05</strong><br />

Spezialtechniken zur Antikörperidentifizierung<br />

Nähere Informationen erhalten Sie beim<br />

dvta (Deutscher Verband Technischer Assistentinnen<br />

und Assistenten in der Medizin e.V.)<br />

Spaldingstr. 110 B<br />

20097 Hamburg<br />

Telefon: 0 40-23 5117-16<br />

Telefax: 0 40-23 33 73<br />

E-Mail: seminarverwaltung@dvta.de<br />

Fachqualifikation Immunhämatologie /Transfusionsmedizin des DIW/ MTA<br />

Module P <strong>05</strong> - P 08:<br />

Blutspendewesen, Transfusionsmedizin, Infektionsserologie,<br />

Stammzellentransplantation<br />

Ort:<br />

Institut für Transfusionsmedizin Augsburg des BRK-<br />

Blutspendedienstes<br />

Westheimer Str. 80<br />

86156 Augsburg<br />

Nähere Informationen erhalten Sie beim<br />

DIW/ MTA Deutsches Institut zur Weiterbildung<br />

Technischer Assistentinnen und Assistenten in der<br />

Medizin e.V.<br />

Sophie-Charlotte-Str. 27 A<br />

14169 Berlin<br />

Telefon: 0 30-8 13 74 25<br />

Telefax: 0 30-8 13 24 27<br />

E-Mail: info@diw-mta.de<br />

Zeit:<br />

28.11. - 09.12.20<strong>05</strong>


ISSN 1612-5592<br />

ISSN 1612-5584<br />

ISSN 1612-5649<br />

ISSN 1612-5614<br />

ISSN 1612-5622<br />

ISSN 1612-5630<br />

ISSN 1612-5606<br />

ISSN 1612-5657<br />

(Ausg. Baden-Württemberg, Hessen)<br />

(Ausg. Bayern)<br />

(Ausg. Berlin, Brandenburg)<br />

(Ausg. Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen)<br />

(Ausg. Hamburg, Schleswig-Holstein)<br />

(Ausg. Mecklenburg-Vorpommern)<br />

(Ausg. Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland)<br />

(Ausg. Sachsen)<br />

Alles ist käuflich Von wegen !<br />

Gibt’s nirgendwo zu<br />

kaufen. Deshalb danken<br />

wir allen Spendern.<br />

Termine und Infos 0800 11 949 11 oder DRK.de<br />

Mit der Hilfe von über 3,84 Millionen Spenderinnen und Spendern im Jahr 2004<br />

konnten wir die Patientenversorgung in Deutschland mit Blutpräparaten rund um<br />

die Uhr sicherstellen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!