Albmagazin - Ausgabe Heidengraben 4/2014
Regionales Albmagazin auf der Schwäbischen Alb für die Region Heidengraben, Grabenstetten, Hülben, Erkenbrechtsweiler, Hochwang und Böhringen
Regionales Albmagazin auf der Schwäbischen Alb für die Region Heidengraben, Grabenstetten, Hülben, Erkenbrechtsweiler, Hochwang und Böhringen
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<strong>Ausgabe</strong> 4 / Dezember <strong>2014</strong><br />
Zwischen Makkaronis und Feuersteinen<br />
Ein Besuch in der Hülbener Tropfsteinhöhle<br />
Buch- und Papierrestaurierung<br />
Konservieren für die Nachwelt<br />
Aglishardt<br />
Der paradiesische Flecken Erde<br />
Schickardtstollen in Seeburg<br />
Abtauchen in die Tiefen des Kalktuffs – Seite 10 – 12<br />
Historisches Gasthaus Lamm<br />
Als das „Lamm“ noch stand – Vom Werden un Vergehen eines Gasthauses in Erkenbrechtsweiler – Seite 15<br />
Wo Wasser und Feuer sich mengt...<br />
Ein kleiner Spaziergang zum Molachmaar bei Erkenbrechtsweiler – Seite 20 – 21
Inhaltsverzeichnis<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Editorial<br />
Editorial<br />
Seite 3<br />
Aglishardt<br />
Seite 4 – 5<br />
topex in Erkenbrechtsweiler<br />
Seite 6<br />
Ausstellung in Erkenbrechtsweiler<br />
Seite 7<br />
Artenportrait Wasseramsel<br />
Seite 8 – 9<br />
Schickardtstollen in Seeburg<br />
Seite 10 – 12<br />
Hermann Doster GmbH<br />
Seite 13<br />
Alb-Apotheke in Hülben<br />
Seite 14<br />
Historisches Gasthaus Lamm<br />
Seite 15<br />
Buch- und Papierrestaurierung Raum<br />
Seite 16 – 17<br />
Zwischen Makkaronis und Feuersteinen<br />
Seite 18 – 19<br />
Wo Wasser und Feuer sich mengt...<br />
Seite 20 – 21<br />
Weihnachtsmarkt Hülben<br />
Seite 22<br />
Dümmel Werkzeugfabrik<br />
Seite 23<br />
DataGraph Werbetechnik<br />
Seite 24<br />
BKK Scheufelen<br />
Seite 25<br />
6. Archäologie-Forum<br />
Seite 26<br />
Albbad in Westerheim<br />
Seite 27<br />
Universität Tübingen deckt auf<br />
Seite 28 – 29<br />
Outplacement mit PMB International<br />
Seite 30<br />
Wissenswertes in Kürze<br />
Seite 31 – 33<br />
Veranstaltungskalender / Impressum<br />
Seite 34 – 35<br />
Titelfotografie: Winterlandschaft – fotografiert von<br />
Thomas Blank, www.thomasblank-fotografie.de<br />
Rückseite: Tropfsteinhöhle Hülben – fotografiert<br />
von Thomas Blank, www.thomasblank-fotografie.de<br />
Seit rund fünf Jahren gibt es nun das Alb-Magazin<br />
in der Region am <strong>Heidengraben</strong>. Jetzt,<br />
zum Jahreswechsel, ist die richtige Zeit sich<br />
zurückzulehnen, nachzudenken und das<br />
Erlebte Revue passieren zu lassen. Es gab<br />
viele schöne Momente in diesen Jahren: Lustige<br />
Dorffeste und traditionsreiche Vereinsveranstaltungen,<br />
die ich immer wieder gerne<br />
mit meiner Kamera „bewaffnet“ besucht<br />
habe. Denn genau das ist, was die Region<br />
ausmacht: Die Menschen, die in Vereinen<br />
oder sonstigen Institutionen organisiert, die<br />
Leute zusammenbringen.<br />
Das Highlight war in diesem Jahr ohne Zweifel<br />
die Leistungsschau der Region am <strong>Heidengraben</strong><br />
mit rund 6000 Besuchern. Unser<br />
Team hatte diese Veranstaltung zusammen<br />
mit dem Wirtschaftsforum organisiert und<br />
gestaltet. Erstmals hat sich dabei die Wirtschaft<br />
gemeinsam hier bei uns in der Region<br />
präsentiert. Ein weiteres Beispiel regionaler<br />
Zusammenarbeit ist der gemeinsame <strong>Heidengraben</strong>chor<br />
bei dem Sänger aus allen<br />
drei Gemeinden der Region am <strong>Heidengraben</strong><br />
ihrem Hobby frönen und als Sahnehäubchen<br />
ihren Stammvereinen so zu weiteren<br />
Vorteilen verhelfen. Es wäre wünschenswert,<br />
wenn eine solche Zusammenarbeit auch in<br />
anderen Bereichen genauso reibungslos<br />
funktionieren würde – allerdings ist hier der<br />
Weg oft noch weit.<br />
Bei den diversen Festivitäten spielt immer einer<br />
eine große Rolle: Der Wettergott, bei dem<br />
alle hoffen, das er auch gnädig ist. Manchmal<br />
tut er einem den Gefallen, manchmal<br />
nicht. Aber auch wenn sich am Himmel die<br />
Schleusen öffneten – ins Wasser gefallen ist<br />
meines Wissens noch keines der Dorffeste in<br />
der Region. Im Gegenteil. Gerade bei Regen<br />
gab es Dorffeste, die trotzdem gut besucht<br />
waren und richtig schön waren. Denn ändern<br />
können wir das Wetter nicht. Aber das Wetter<br />
wird immer gerne als Ausrede genommen,<br />
wobei wir gleich beim nächsten Thema<br />
wären: Das „Keltenspektakel“ in Hülben.<br />
Eigentlich war das Wetter im September auf<br />
dem Fluggelände in Hülben gar nicht mal so<br />
übel, trotzdem sollte ausgerechnet die meteorologischen<br />
Verhältnisse dafür verantwortlich<br />
gemacht werden, dass die Veranstaltung<br />
angesichts der geringen Besucherzahl als<br />
Fiasko endete. Das Konzept des neuen Veranstalters<br />
ist wohl so nicht tragfähig. Schade<br />
für ein tolles Fest, das seine sehr erfolgreiche<br />
Premiere vor zwei Jahren noch unter<br />
unserer Ägide feierte.<br />
Bei der Neuauflage in diesem Jahr haben wir<br />
nicht mitgewirkt. Wir berichteten in <strong>Albmagazin</strong><br />
nicht darüber und blieben so unserem<br />
Motto, schöne, spannende Beiträge aus<br />
unserer tollen Region am <strong>Heidengraben</strong> zu<br />
liefern, treu. Ein bisschen Kritik ist an dieser<br />
Stelle allerdings durchaus angebracht.<br />
Nun bleibt noch, Danke zu sagen: An unsere<br />
Unterstützer und Sponsoren, die es erst<br />
möglich machen, dass das Alb-Magazin vier<br />
Mal im Jahr erscheinen kann und bei Ihnen<br />
im Briefkasten steckt. Und ein herzliches<br />
Dankeschön auch an Sie, liebe Leser: Danke<br />
für die vielen tollen Momente, die vielen Geschichten<br />
und für die Hinweise auf interessante<br />
Menschen und Begebenheiten. Das<br />
gesamte Team vom Alb-Magazin inklusive<br />
aller Journalisten wünscht Ihnen einen formidablen<br />
Rutsch und alles Gute für das neue<br />
Jahr.<br />
Es grüßt herzlichst,<br />
Ihr Thomas Blank<br />
Seite 10 – 12 Seite 20 – 21<br />
Seite 28 – 29 Seite 8 – 9<br />
2 3
Aglishardt<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Der paradiesische Flecken Erde<br />
Aglishardt mögen viele Menschen als einen gar verwunschenen und schönen Ort zugleich bezeichnen. Zugehörig ist der<br />
schon paradiesische Flecken Erde der Ortschaft Böhringen. Das darauf befindliche Hofgut wird heute als Landwirtschaftlicher<br />
Gutsbetrieb genutzt – im Besitz der Freiherr von Tessin´schen Gutsverwaltung. Bewohnt wird das Herrenhaus<br />
derzeit von vier Menschen. Die Geschichte von Aglishardt geht weit über 800 Jahre zurück. Der Beiname „Sperberseck“<br />
bleibt in der Historie dabei bedeutend.<br />
Hinter dem Hofgut Aglishardt mit seinen alten Gemäuern liegt eine jahrhundertelange Historie<br />
Die Burg Sperberseck wurde einst durch Berthold<br />
von Sulmentingen gegründet, der 1092<br />
erstmals mit dem Beinamen von Sperberseck<br />
erschien. Der herzogliche Fahnenträger starb<br />
als Mönch im Kloster Zwiefalten. Die Ortsherrschaft<br />
über Böhringen hatten die Herren von<br />
Sperberseck vom 12. bis ins 14. Jahrhundert.<br />
Um 1180 verkaufte Albert von Sperberseck<br />
Streubesitz in der Markung Böhringen an den<br />
Pfalzgrafen Rudolf von Tübingen.<br />
Aglishardt als Grangium 1204 erwähnt<br />
Die Herren von Sperberseck waren Ministeriale<br />
der Herzoge von Teck. Unter dem verkauften<br />
Besitz in Böhringen war auch eine<br />
Altsiedlung Aglishardt, rund zwei Kilometer<br />
nordöstlich des jetzigen Hofguts. Alsbald<br />
sollte dieser Besitz des Pfalzgrafen an das<br />
Kloster Bebenhausen gehen, das seinen weit<br />
entfernten Streubesitz aber bald zusammenfasste.<br />
Ein autarker Hof, ein „Grangium“ sollte<br />
eingerichtet werden. Aglishardt als Grangium<br />
ist erstmals 1204 erwähnt. Im Laufe der historischen<br />
Erweiterungen erreichte Aglishardt<br />
eine Größe von rund 601 Hektar. Der arrondierte<br />
Besitz wurde durch Marksteine gesichert.<br />
Diese Grenzsteine sind teils heute noch<br />
vorhanden. In einem Lagerbuch des Klosters<br />
wurde 1356 diese Grenze und der Besitz des<br />
Klosters in der Markung Böhringen so klar beschrieben,<br />
dass dies heute noch in der Örtlichkeit<br />
nachvollziehbar ist. Wohl bedingt durch<br />
eine damalige Pestwelle, gab das Kloster den<br />
Eigenbetrieb auf Aglishardt bereits 1345 wieder<br />
auf. Der Hof wurde verlehnt und bis 1620<br />
von einer Familie aus Böhringen betrieben.<br />
1620, als der letzte aus der Jahrhunderte langen<br />
Pächterfamilie, Peter Leibfart, mit 90 Jahren<br />
den Hof aufgab, verkaufte ihn der Herzog<br />
an die Gemeinde Böhringen um 12.300 Gulden.<br />
Die Gemeinde ließ die Gebäude alsbald<br />
abreißen und verkaufte das Ackerland 1624<br />
restlos an Böhringer Bauern. Die großen Wälder<br />
des Hofs waren 1620 von der Herrschaft<br />
zurückbehalten und dem Forstamt Urach unterstellt<br />
worden.<br />
Nur noch 37 Personen übrig<br />
Als ab 1634 der 30-jährige Krieg auch Böhringen<br />
heimsuchte, waren von den 1618, bei der<br />
Visitation gezählten rund 600 Einwohnern, bis<br />
1643 nur noch 37 Personen übrig geblieben.<br />
Diese wenigen Leute konnten danach weder<br />
die Restschuld von 6000 Gulden tilgen noch<br />
den Zins dafür aufbringen. Auf ihr wiederholtes<br />
Bitten nahm der Herzog deshalb im<br />
Januar 1657 den Hof wieder zurück, ohne jedoch<br />
von den bereits gezahlten 6300 Gulden<br />
auch nur einen Heller zu erstatten.<br />
Zahlreiche Pächter<br />
Mit den Jahrzehnten stand der Hof in Verpachtung<br />
zahlreicher Pächter. Um 1700<br />
wurde Aglishardt vom Tübinger Pfleghof an<br />
die Stiftsverwaltung in Urach übertragen.<br />
Von 1700 bis 1737 betrieb die Herrschaft<br />
den Hof Aglishardt in eigener Regie. Als Verwalter<br />
auf Aglishardt wurde der Böhringer<br />
Bauer, Andreas Anhorn, angestellt. 1699<br />
erstellte man das „dreistöckiges Schaf- und<br />
Futterhaus“. Dieser Schafstall rechts unten<br />
im Hof, steht heute noch. 1701 wurde auf<br />
der westlichen oberen Seite des Hofs ein<br />
zweistöckiges Schäferwohnhaus gebaut, dem<br />
bald danach eine Schafscheuer folgte. 1703<br />
wurde auf der linken Seite des Hofs ein neues<br />
Wohnhaus mit einem Viehstall darunter und<br />
einem Türmchen darauf, samt einer nördlich<br />
daran angebauten Fruchtscheuer erstellt. An<br />
das Wohnhaus wurde gegen Süden im Jahre<br />
1737 noch ein „Käshaus“ angehängt, um die<br />
Milch zu verwerten. Dies alles stand auf der<br />
östlichen Seite des Hofs, unmittelbar entlang<br />
der Durchgangstraße. Über Jahrhunderte<br />
hinweg aufwendig blieb die Wasserversorgung.<br />
Wasser musste vom nahen Brucktal<br />
heraufgekarrt werden. Ab 1712 wurde es<br />
dann durch Bronzerohre aus Alt-Aglishardt<br />
(Schwedenbrünnele) in den Hof geleitet. Erst<br />
1965 erfolgte letztlich der Anschluss an die<br />
Albwasserversorgung.<br />
Neue Glocke und eigener Friedhof<br />
Ein Brand (durch Blitzschlag) zerstörte in<br />
Aglishardt 1771 auch Gebäude. Weil die<br />
alte Glocke beim Brand ebenso geschmolzen<br />
war, goss Glockengießer Ludwig Neubert<br />
aus Ludwigsburg 1773 eine neue Glocke.<br />
Um 1828 hatte der Hof Aglishardt noch eine<br />
Größe von rund 190 Hektar. Etliche davon<br />
waren Viehtriebe und Wege, die auch von den<br />
Böhringern mit benutzt wurden. 1861 wurde<br />
das Schäferhaus nach Gruorn versetzt und<br />
stattdessen das heutige Herrenhaus und ein<br />
Pferdestall gebaut. Der eigene Friedhof auf<br />
Aglishardt wurde 1905 angelegt. Wilhelm von<br />
Vischer-Ihingen erweiterte 1922 das Herrenhaus<br />
in Richtung Westen, nach Plänen des<br />
Stuttgarter Architekten Hugo Schlösser. Letzterer<br />
baute in Stuttgart die Villa Reitzenstein.<br />
Der Kreis schließt sich<br />
Über den Enkel des Wilhelm von Vischer-Ihingen,<br />
Dr. Bernhard Freiherr Göler von Ravensburg,<br />
in dessen Zeit 1948 der obere Viehstall<br />
abgebrochen und neu aufgebaut wurde, kam<br />
dessen Hofanteil an seine Tochter, Christa<br />
Freifrau von Tessin, die seit 2004 zusammen<br />
mit ihrem Sohn, Dr. Peter Freiherr von Tessin,<br />
den Hof besitzt und ihn an den Agraringenieur<br />
Hans Gerhard Fink aus Nellingen-Oppingen<br />
verpachtet hat. Da die heutigen Besitzer in<br />
ihrer Ahnenreihe auch einen Philipp von Sperberseck<br />
(gest. 1708) aufweisen können, ist<br />
Aglishardt heute wieder in Händen von demselben<br />
Geschlecht, dem es schon vor 1180<br />
gehört hat.<br />
Text: Patricia Kozjek<br />
Quelle: Historische Dokumentation<br />
Ernst Strähle<br />
4 5
topex in Erkenbrechtsweiler<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Ausstellung in Erkenbrechtsweiler<br />
Den Nachwuchs immer im Blick<br />
Gleich drei neue Auszubildende starteten Anfang September bei der Firma topex in Erkenbrechtsweiler in einen neuen Lebensabschnitt.<br />
Damit erhöht sich die Zahl der Auszubildenden zum Mechatroniker auf sechs „Der Nachwuchs ist uns wichtig“,<br />
sagt Firmeninhaber Karl Schwarz, „Das Ziel ist immer die Übernahme, wir wollen uns so unsere eigenen Leute heranziehen.“<br />
Wenn Technik Verborgenes sichtbar macht<br />
Unsichtbares sichtbar machen, verborgene Spuren vorgeschichtlicher Zeiten aufspüren, ohne dabei den Spaten anzusetzen,<br />
Grabungsergebnisse naturgetreu für die Zukunft aufbewahren – was von jeher Wunschvorstellung der Archäologie<br />
war, setzt modernste Technik heutzutage in die Realität um.<br />
topex auf Erfolgskurs: Die Auftragsbücher für 2015 sind schon gut gefüllt<br />
Als das Unternehmen 1998 von Nürtingen<br />
auf die Vordere Alb zog kamen die meisten<br />
Mitarbeiter noch aus dem Tal. Mittlerweile<br />
sind bei topex rund 50 Mitarbeiter beschäftigt<br />
und die Mehrheit kommt auch direkt<br />
aus der Region am <strong>Heidengraben</strong>. „Wir versuchen<br />
immer die Stärken und Interessen<br />
unserer Azubis zu berücksichtigen, damit<br />
wir sie später an der richtigen Stelle einsetzen<br />
können“, so Karl Schwarz weiter.<br />
Überhaupt wird Nachwuchsarbeit bei dem<br />
Fachunternehmen für maßgeschneiderte<br />
Komplettlösungen zur Etikettierung und<br />
Laserkennzeichnung, das <strong>2014</strong> sein 30.<br />
Firmenjubiläum feierte, groß geschrieben.<br />
So wird regelmäßig ein Tag der Offenen Tür<br />
veranstaltet. In diesem Jahr wurde dies mit<br />
der vom Wirtschaftsforum veranstalteten<br />
1. Erkenbrechtsweiler Leistungsschau Anfang<br />
Juni kombiniert. Zu diesem Anlass<br />
gab es einige besonderen Aktionen: Dicht<br />
umlagert war zum Beispiel der von der<br />
Jugend der Fliegergruppe Grabenstetten<br />
aufgebaute Flugsimulator und obendrein<br />
wurden drei von topex gesponserte Rundflüge<br />
über den <strong>Heidengraben</strong> verlost. Für<br />
Karl Schwarz war dieses Engagement eine<br />
Selbstverständlichkeit: „Wir leben und arbeiten<br />
hier, insofern unterstützen wir auch<br />
die Region.“<br />
Erfolgreiches Jubiläumsjahr<br />
Unternehmerisch geht der Blick allerdings<br />
weit über den schmalen Tellerrand der<br />
Schwäbischen Alb hinaus, Der Spezialist<br />
für industrielle Teilekennzeichnung kann<br />
auf ein überaus erfolgreiches Geschäftsjahr<br />
zurückblicken – so wurden gleich 17<br />
Großaufträge gestemmt, dazu kamen die<br />
üblichen Messeauftritte, die ebenfalls<br />
sehr zufriedenstellend verliefen. Für 2015<br />
sind die Auftragsbücher bereits halb voll<br />
– für die nächsten Jahre haben sich Karl<br />
Schwarz und Co aber einiges vorgenommen:<br />
„Wir wollen uns für die Zukunft als<br />
weltweit tätiges Unternehmen noch intensiver<br />
platzieren. Der Markt entwickelt sich<br />
stetig weiter und die sichere Kennzeichnung<br />
von Produkten zum Beispiel im Bereich<br />
Automotive, Pharma und Diagnostik,<br />
wird immer wichtiger.“<br />
Text: Kerstin Dannath<br />
topex GmbH<br />
Informationen<br />
Daimlerstraße 2<br />
D-73268 Erkenbrechtsweiler<br />
Tel.: 07026 / 9316-0<br />
Fax: 07026 / 9316-90<br />
Mail: zentrale@topex.de<br />
Internet: www.topex.de<br />
Die Pioniere der wissenschaftlichen Archäologie<br />
hatten noch eine schweißtreibende<br />
Arbeit: mit Pickeln und Schaufeln drangen<br />
sie in die Erde vor und machten Artefakte<br />
früherer Kulturen mit all ihren Details mittels<br />
Pinsel und Spatel sichtbar. Heute stehen<br />
den Wissenschaftlern ganz andere Methoden<br />
zur Verfügung. Bis Mitte November<br />
konnte man sich bei der Ausstellung „Mit<br />
Hightech auf den Spuren der Kelten“ über<br />
die neusten archäologischen Praktiken im<br />
Bürgerhaus von Erkenbrechtsweiler informieren.<br />
Über 300 Personen ließen sich diese einmalige<br />
Gelegenheit nicht entgehen. „Das<br />
Fazit war bei fast allen Besuchern durchweg<br />
positiv“, sagt Gemeinderat Werner<br />
Huber und stellvertretender Bürgermeister<br />
von Erkenbrechtsweiler in Personalunion.<br />
Die Aufsicht teilten sich die Mitglieder des<br />
Fördervereins für Archäologie, Kultur und<br />
Tourismus (FAKT), der Gemeinderat und die<br />
Mitarbeiter der Bücherei. Auch Werner Huber<br />
schob einige Male Dienst: „Die meisten<br />
Besucher interessierten sich für den Film.“<br />
Aber auch die Holzstelen luden dazu ein,<br />
die ausgeklügelten Methoden kennenzulernen,<br />
wie Archäologen heute die Hinterlas-<br />
Erkenbrechtsweiler<br />
Im Höfle 1<br />
Telefon: 0 70 26 / 370 666<br />
Die Ausstellung war modern aufbereitet<br />
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Termine nach Voranmeldung<br />
senschaften längst vergangener Kulturen<br />
aufspüren, dokumentieren und rekonstruieren<br />
– selbst wenn diese nicht ausgegraben<br />
werden.<br />
Ein „Blick in den Boden“ ganz ohne Spaten<br />
Geophysikalische Untersuchungen – wie<br />
sie ja auch schon einige Male in der Region<br />
am <strong>Heidengraben</strong> durchgeführt wurden<br />
– erfüllen ergänzend den Traum vom „Blick<br />
in den Boden“ ohne den Spaten anzusetzen.<br />
Die Ausstellung erklärte, wie aus den<br />
gewonnenen Daten zunächst futuristisch<br />
anmutende Grafiken werden und wie man<br />
anhand deren archäologische Strukturen<br />
identifizieren kann. Mit modernsten Geräten<br />
wird die Ausgrabung dreidimensional<br />
vermessen. Auf dieser Basis sind sensationelle<br />
Rekonstruktionen möglich.<br />
„Zwar ging es auch um die Kelten wie bei<br />
der ersten gut besuchten Ausstellung in diesen<br />
Räumlichkeiten, aber das Thema wurde<br />
von einer ganz anderen Seite beleuchtet“,<br />
zeigte sich Werner Huber begeistert, „Wenn<br />
man über eine gewisse Technikaffinität verfügt,<br />
war das mehr als eindrucksvoll.“<br />
Nachdem im Bürgerhaus nun schon die<br />
zweite Ausstellung erfolgreich über die Bühne<br />
gegangen ist, ist es für die Gemeinde<br />
durchaus denkbar, den Faden weiter fortzuführen.<br />
„Die Ausstellungen waren durchweg<br />
positiv für uns“, betonte auch Roman<br />
Weiß. „Zwar wird es 2015 definitiv keine<br />
Ausstellung geben, was auch dem Umstand<br />
geschuldet ist, dass unsere Mehrzweckhalle<br />
umgebaut wird und wir das Bürgerhaus<br />
brauchen“ so der Erkenbrechtsweiler<br />
Bürgermeister weiter, „aber eventuell folgt<br />
dann eben 2016 eine Schau über den<br />
schwäbischen Landschaftsmaler Maler<br />
Martin Nicolaus, der ja einige Zeit in Erkenbrechtsweiler<br />
gewohnt hat.“<br />
Text: Kerstin Dannath<br />
6 7
Artenportrait Wasseramsel<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Wasseramseln an Fließgewässern auf der Alb<br />
Meine allererste Begegnung mit Cinclus cinclus, der Wasseramsel fand auf der Schwäbischen Alb statt. Mit der Kamera<br />
im Anschlag hockte ich am Bachufer des Dolderbachs, unterhalb der ehemaligen herzoglichen Schwemme, die von den<br />
Einheimischen liebevoll „Wolfgangsee“ genannt wird und wartete geduldig, ob sich vielleicht einer der dort siedelnden<br />
Biber blicken lässt. Doch es sollte anders kommen: Emsiger Flugverkehr und geschäftiges, grell zwitscherndes Schwatzen<br />
lenkte meine Aufmerksamkeit auf ein Wasseramsel-Paar. Die beiden Vögel waren offensichtlich mit dem Nestbau beschäftigt.<br />
Sie schwirrten mit Moosbüscheln im Schnabel in gerader Linie an mir vorbei, dicht über die Wasseroberfläche<br />
hinweg. Neugierig geworden, begann ich mich näher mit dieser Art zu beschäftigen und entlang von Bachläufen gezielt<br />
nach Wasseramseln Ausschau zu halten.<br />
Tauchen, Schwimmen und Unterwasserlaufen<br />
Die Anpassung der Wasseramsel an ihren<br />
nassen Lebensraum könnte optimaler<br />
nicht sein. Die adrett gezeichneten,<br />
starengroßen Singvögel, die ihren kompletten<br />
Lebenszyklus an relativ schnell<br />
fließenden Mittelgebirgsgewässern verbringen<br />
– einem Lebensraum, den sie sich<br />
mit Zaunkönigen, Eisvögeln und Gebirgsstelzen<br />
teilen, sind in ihrer Nahrungsbeschaffungsmethode<br />
einzigartig. Kopfüber<br />
stürzen sie sich in die Strudel der klaren<br />
Bäche, tauchen das Bach- (oder Flussbett)<br />
bis zu anderthalb Meter tief nach den Larven<br />
und Nymphen von Fliegen, Bachflohkrebsen<br />
und winzigen Fischen ab. Wenn<br />
genügend Strömung herrscht, sind sie sogar<br />
in der Lage, auf dem steinigen Bachgrund<br />
- vom Wasserdruck nach unten gepresst<br />
- einige Schritte unter Wasser gegen<br />
die Fließrichtung zu laufen. Die Dauer ihrer<br />
Tauchgänge beträgt maximal 15 Sekunden;<br />
hierbei können Entfernungen von bis<br />
zu 20 Metern zurückgelegt werden. Unter<br />
Blinzeln als Kommunikationsmittel<br />
Wasser verschließt die Wasseramsel ihre<br />
Nasenlöcher mit dünnen Häutchen. Die<br />
Augen hingegen bleiben die meiste Zeit<br />
geöffnet, denn Wasseramseln jagen ihre<br />
Insektenbeute auf Sicht. So ist es auch<br />
unschwer zu erklären, dass diese Vogelart<br />
nur an klaren, naturbelassenen und relativ<br />
sauberen Gewässern, sprich: in intakten<br />
Öko-Systemen, vorkommt.<br />
Stummelschwänzchen und ein wasserdichtes<br />
Gefieder<br />
Körperbau und Zeichnung der Tiere sind<br />
so auffällig, dass sie auch vogelkundliche<br />
Laien kaum mit anderen Arten verwechseln<br />
können. Während die Oberseite der kurzflügeligen<br />
Tiere unauffällig schwarzbraun<br />
gefärbt ist, leuchten einen der rostfarbene<br />
Bauchbereich und die schneeweiße Brust<br />
förmlich an. Das Wasseramsel-Gefieder ist<br />
dichter als das anderer Vögel. Täglich wird<br />
es von den Tieren mit dem Sekret ihrer<br />
Bürzeldrüse eingestrichen; diese „Imprägnierung“<br />
ist notwendig, um den Amseln<br />
das nasskalte Element vom Leibe zu halten.<br />
Während der einmal im Jahr stattfindenden<br />
Mauser verlieren die Tiere kurzfristig<br />
so viele Federn, dass sie nicht in der<br />
Lage sind zu schwimmen oder zu tauchen.<br />
Wasseramsel – dichtes Federkleid und kurze Flügel<br />
In dieser Zeit führen sie ein verborgenes<br />
Dasein, gut versteckt zwischen dem Bewuchs<br />
der Uferzone.<br />
Genetisch mit dem Zaunkönig verwandt<br />
und wie dieser mit einem recht lauten „Organ“<br />
ausgestattet<br />
Mit den im Wald und in unseren Gärten lebenden<br />
Amseln haben Wasseramseln, abgesehen<br />
vom Namen und einer gewissen<br />
äußerlichen Ähnlichkeit, nicht viel gemein.<br />
Genetisch sind sie mit dem nur ca. 8-10<br />
Gramm leichten Zaunkönig verwandt, der<br />
trotz seiner Winzigkeit sehr ähnliche Körperproportionen<br />
aufweist.<br />
Die durchdringend lauten Rufe der Tiere<br />
sind nötig um das Rauschen der Bäche zu<br />
übertönen. Sie bedienen sich jedoch auch<br />
körpersprachlicher Signale, zu denen, neben<br />
dem auffälligen Knicksen, einer wippende<br />
Bewegung auf der Stelle, das Blinzeln<br />
mit ihren weißen Augenlidern gehört.<br />
Nahrungssuche auf dem Bachgrund<br />
2 Bruten pro Jahr<br />
Am schönsten kann man Wasseramseln<br />
während ihrer Balzzeit beobachten; diese<br />
beginnt bereits im Februar. Die balzenden<br />
Männchen, die ihr Revier ganzjährig gegen<br />
eindringende Artgenossen verteidigen, recken<br />
ihre Schnäbel in die Höhe und singen<br />
die erwählten Weibchen an. Auch Imponierflüge<br />
und -Tauchgänge gehen der eigentlichen<br />
Paarung voraus. Tagelang habe ich<br />
ein Männchen beobachtet, das den Bachlauf<br />
kurz vor Sonnenaufgang laut rufend<br />
und in Wasseramsel-Maximalgeschwindigkeit<br />
mehrmals hintereinander abflog und<br />
sich anschließend mit weit geöffnetem<br />
Schnabel auf einem grün bemoosten Stein<br />
niederließ. Auffallend „erschlankt“ – wohl<br />
konnte das Tierchen nach dem hitzigen<br />
Flug keine weitere Wärme durch aufgeplustertes<br />
Gefieder mehr vertragen – saß<br />
das Männchen ein paar Minuten lang auf<br />
seinem Stammplatz um dann erneut lautstark<br />
sein Revier zu markieren.<br />
Nestbau<br />
Die kugelförmigen Moos-Nester werden<br />
zumeist unter überhängenden Stellen im<br />
Uferbereich, oftmals auch unter Brücken,<br />
gebaut. Je wilder das Wasser an den Nistplätzen<br />
vorbeitost, desto besser ist der<br />
Wasseramselnachwuchs vor Fressfeinden<br />
wie Wasserratten, Wieseln oder Mardern<br />
geschützt. Deshalb werden gerne Nester<br />
hinter Wasserfällen errichtet. Bewährte<br />
Nistplätze werden über viele Jahre hinweg<br />
bewohnt und zu Beginn der Brutsaison lediglich<br />
ein wenig ausgebessert. Ein Gelege<br />
besteht aus 3 bis 6 Eiern. Das Bebrüten<br />
übernimmt das Weibchen alleine, während<br />
das Männchen das Revier bewacht.<br />
Die Jungen schlüpfen nach 16 oder 17<br />
Tagen und werden dann von beiden Altvögeln<br />
gefüttert. Ungefähr 20 Tage nach<br />
dem Schlupf verlässt der putzige Wasseramselnachwuchs<br />
das Nest, wird aber noch<br />
Erhitzt und außer Atem nach Verfolgungsjagd<br />
eine Zeitlang von den Eltern mit Nahrung<br />
versorgt. Geradezu drollig anzusehen sind<br />
die ersten Tauchversuche der Jungvögel.<br />
Sie müssen die Tauchtechnik erst erlernen<br />
und wirken anfangs wie kleine Kork-<br />
Bällchen, die es immer wieder an die Wasseroberfläche<br />
treibt. Kaum hat die erste<br />
Nachwuchsgeneration das Nest verlassen,<br />
legt das Weibchen erneut und beginnt mit<br />
der zweiten Brut, während das Männchen<br />
weiterhin die Jungen aus dem ersten Gelege<br />
füttert.<br />
In harten Wintern sind die Fließwasserbewohner,<br />
die ganzjährig in ihren Revieren<br />
verbleiben, auf eisfreie Stellen angewiesen.<br />
Sind die Bachläufe zur Gänze zugefroren,<br />
wandern die Tiere ab und halten<br />
sich an größeren Flüssen auf, wo noch<br />
immer eisfreie Stellen anzutreffen sind.<br />
Doch sobald die Frostperioden vorbei sind,<br />
sind ihre „zip zip zip„ Rufe sowie ihr emsig<br />
zwitschernder Gesang wieder entlang der<br />
naturbelassenen Bäche auf und am Fuße<br />
der Alb zu hören.<br />
Text & Fotografie: Eva-Maria Pulvermüller<br />
8 9
Schickardtstollen in Seeburg<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Abtauchen in die Tiefen des Kalktuffs<br />
Die Jungs von der Freiwilligen Feuerwehr Ortsgruppe Bad Urach-Seeburg nehmen die Sache ernst: Wathose sowie<br />
Helm mit Grubenlampe sind Pflicht und mehr als 10 Personen nehmen sie pro Tour nicht mit. Der Schickhardt-Stollen<br />
in Seeburg übt eine ganz besondere Faszination aus und ganz ungefährlich ist eine Begehung nicht: Nur alle zwei Jahre<br />
am „Tag des Offenen Denkmals“ ist das eigentümliche Bauwerk für die Öffentlichkeit geöffnet.<br />
Die Feuerwehr sorgte während der Wartezeit für eine gute Verpflegung<br />
Die Expedition startet nach einer rasanten<br />
Fahrt im knallroten Feuerwehrauto. Am<br />
sonst vergitterten Eingang warten weitere<br />
Feuerwehrleute um den Teilnehmern<br />
beim Einstieg über eine Eisenleiter zu<br />
helfen. Dann steht man im acht bis neun<br />
Grad kalten Wasser des Fischbachs, der<br />
heute zum Glück nur wenig Wasser führt.<br />
200 Liter pro Sekunde plätschern sonst<br />
durch den insgesamt rund 500 Meter langen<br />
Tunnel, der in 14 Meter Tiefe unter<br />
dem beschaulichen Örtchen verläuft.<br />
Die Wathose legt sich aufgrund des Wasserdrucks<br />
gleich unangenehm eng um<br />
die Beine und die Kühle des Wassers ist<br />
deutlich zu spüren. Eine Frau weiter hinten<br />
flucht über ihre Körpergröße von 1,50<br />
Meter - ihr reicht das Wasser schon fast<br />
bis zu den Oberschenkeln. Ein Stück in<br />
den Tunnel hinein gewatet weiß sie aber<br />
ganz schnell ihre Vorteile zu schätzen:<br />
Während die größer gewachsenen Expeditionsteilnehmer<br />
teilweise in die Hocke<br />
müssen um sich durch den engen Gang<br />
zu quetschen, kommt sei relativ bequem<br />
in leicht gebückter Haltung durch.<br />
Einst hatten Arbeiter aus dem Schwarzwald<br />
den Stollen aus dem Tuffstein geklopft.<br />
„Baumeister Heinrich Schickardt<br />
hat dafür extra Spezialisten geholt – die<br />
Leute hier hatten ja mit Bergbau wenig<br />
am Hut“, sagt der Seeburger Ortsvorsteher<br />
Heinz Gnoyke. Der württembergische<br />
Hofbaumeister zeichnete sich im Auftrag<br />
des Herzogs für den Bau des Stollens<br />
zwischen 1617 und 1620 verantwortlich.<br />
Der Grund: Durch die geologischen Besonderheiten<br />
der Schwäbischen Alb kam<br />
es am Zusammenfluss von Erms und<br />
Fischbach zur Entstehung einer mächtigen<br />
Kalktuffbarre, deren oberer Bereich<br />
heute noch in der Ortsmitte von Seeburg<br />
sichtbar ist. Dieser natürliche Damm verriegelte<br />
dort, wo sich heute der Ort befindet,<br />
auf ganzer Breite das Fischburgtal.<br />
Mit dem Anwachsen des Dammes kam<br />
es zu einer Aufstauung des Fischbaches<br />
zu einem See, welcher sich immer weiter<br />
talaufwärts ausdehnte. Bei seiner größten<br />
Ausdehnung reichte der so genannte<br />
„Bodenlose See“ etwa einen Kilometer<br />
talaufwärts bis zum Kapuzinerfelsen.<br />
Nach historischen Berichten soll die maximale<br />
Wassertiefe des „Bodenlosen Sees“<br />
etwa elf bis zwölf Meter betragen haben.<br />
Der Namen ‚Bodenloser See’ rührte wahrscheinlich<br />
daher, dass die Seeburger die<br />
Tiefe des Seegrunds nicht erfassen konnten<br />
und vermuteten, dass dort die größten<br />
Fische sich tummelten.<br />
Die dicken Fische locken<br />
Um an diese dicken Fische heranzukommen,<br />
und später auch zur Flößerei,<br />
sollte der „Bodenlosen See“ periodisch<br />
abgelassen werden. So wurde zwischen<br />
1617 und 1620 durch die Tuffbarre<br />
ein 467 Meter langer Stollen, genannt<br />
Schickhardt- oder Fischbachstollen, getrieben.<br />
Als der See dann 1620 erstmals<br />
vollständig abgelassen wurde, war die<br />
Enttäuschung allerdings groß – außer<br />
Schlick zappelten nur kleine Fische am<br />
Grund. Danach wurde der Stollen jährlich<br />
einmal für die Flößerei abgelassen, damit<br />
die Holzstämme per Wasserkraft die<br />
Erms hinabtreiben konnten. Anno 1821<br />
wurde der See zwecks Baulandgewinnung<br />
endgültig abgelassen. 1978 brach<br />
der Stollen ziemlich genau in der Mitte<br />
ein – ungefähr gegenüber dem Rathaus.<br />
Schickhardts Bauwerk wurde an dieser<br />
Stelle durch eine 45 m lange Betonröhre<br />
ersetzt.<br />
Im Stollen geht die Tour derweil weiter.<br />
Die Raumformen des Stollens sind wechselhaft,<br />
im Licht der Lampen lassen sich<br />
Alle zwei Jahre bietet sich die Gelegenheit mit der Feuerwehr den Schickardtstollen zu begehen<br />
Rübteile 4<br />
72574 Bad Urach-Hengen<br />
10<br />
11
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Hermann Doster GmbH<br />
eigentümliche Gebilde ausmachen. Der<br />
Vordermann reisst ein paar Witze, aber<br />
ganz ehrlich: Mutterseelenalleine will<br />
man hier unten garantiert nicht sein. Ungefähr<br />
alle zehn bis 15 Meter ändert sich<br />
die Gewölbeform: rechteckige, trapezförmige<br />
gemauerte Gesimse, gemauerte<br />
Rundgewölbe oder aus dem Tuff gehauene<br />
Formen. Man staunt, wie glatt gespült<br />
die Wände sind. Dann heißt es wieder<br />
Kopf einziehen und aufpassen, dass man<br />
auf dem unebenen Untergrund nicht stolpert<br />
- jeder Fehltritt kann feuchtfröhliche<br />
Folgen haben. Mal kann man aufrecht<br />
gehen, mal ist ein Weiterkommen nur<br />
in gebückter Haltung möglich. Das Wasser<br />
strudelt, kleine Stalaktiten schaffen<br />
Höhlenatmosphäre, aber schon ein paar<br />
Meter weiter ist wieder Schickhardts<br />
Baukunst in Stein gemeißelt. Kleine Pause<br />
in einem Schacht, der eigentlich ein<br />
Notausstieg ist. „Das Gebiet über dem<br />
Stollen darf nicht überbaut werden, fünf<br />
Meter Wasserschutzzone muss man einhalten“,<br />
weiß Heinz Gnoyke.<br />
An den Wänden jagen die Schatten, ab<br />
und zu blitzt in der Dunkelheit der Lampenstrahl<br />
auf, Hände tasten über den<br />
feuchten Fels. Es ist nun ganz still, bis<br />
auf das rauschende Wasser. Mächtige<br />
Tuffsteinquader lassen einen höchsten<br />
Respekt vor der Bergmannskunst zollen.<br />
Nach etwa 200 Metern hat das nasse Vergnügen<br />
ein Ende: Der Ausgang liegt gegenüber<br />
des Seeburger Rathauses. Eine<br />
gewisse Erleichterung macht sich bei den<br />
Expeditionsteilnehmern breit, die Sonne<br />
scheint und ein weiterer freundlicher<br />
Feuerwehrmann hilft beim Ausstieg.<br />
Der Fischbach plätschert derweil fröhlich<br />
weiter in der Tiefe. Die restlichen 250<br />
Meter des Stollens sind für Laien zu eng<br />
und zu gefährlich, der Fischbach tritt erst<br />
wieder hinter dem Backhaus ans Tageslicht.<br />
Der gesamte Stollen wird allerdings<br />
regelmässig von Fachleuten kontrolliert.<br />
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste:<br />
„Wenn der Stollen einbricht, steht halb<br />
Seeburg unter Wasser“, warnt der Ortsvorsteher.<br />
Text: Kerstin Dannath<br />
Informationen<br />
Der Schickardtstollen ist alle zwei Jahre<br />
(in den graden Jahren) am „Tag des<br />
Offenen Denkmals“ am zweiten Septemberwochenende<br />
zu besichtigen.<br />
Der nächste Termin ist also 2016. Die<br />
Tour ist für Kinder unter zwölf Jahren<br />
nicht geeignet, da die Mindestgröße<br />
1,50 Meter betragen sollte. Alle, die<br />
Enge, Dunkelheit, Tiefe nicht aushalten<br />
beziehungsweise an Klaustrophobie<br />
leiden, sollten auf eine Begehung<br />
verzichten. Wathosen und Co werden<br />
von der Feuerwehr gestellt.<br />
Mit Stanzteilen, Skibacken und Beschlägen fing alles an<br />
Nunmehr in dritter Generation wird das Familienunternehmen von Frank Doster geführt, das sich in Erkenbrechtsweiler<br />
niedergelassen hat. Die Gründung geht auf Hermann Doster sen. im Jahr 1936 zurück. Damals waren es unter anderem<br />
Stanzteile, Skibacken und Beschläge für Munitionskisten, die in einem Wohnhaus produziert wurden. 2002 zog das gewachsene<br />
Unternehmen für Drahtbiegeteile- und Federn samt Verwaltung aus dem Ermstal hinauf nach Erkenbrechtsweiler.<br />
Was der Esslinger Landrat bei der jüngsten Gewerbeschau in Erkenbrechtsweiler mit dem Rollblitz einsammelt<br />
– hier Golfbälle – geht sogar mit Eiern<br />
Zwischenzeitlich ist ein modern verarbeitender<br />
Betrieb, ein gesundes mittelständisches<br />
Unternehmen, mit gut 50 Mitarbeitern<br />
daraus geworden.<br />
Langjährige Mitarbeiter<br />
Dass langjährige Mitarbeiter der Garant<br />
für ein gut funktionierendes Unternehmen<br />
sein können, ist in der Firma Doster<br />
schon lange kein Geheimnis mehr. Viele<br />
Mitarbeiter sind mehr als 20 Jahre im<br />
Unternehmen, nahezu zwei Drittel der<br />
Belegschaft hat bereits ihr zehnjähriges<br />
Jubiläum gefeiert.<br />
Produkte sind nicht sofort zu erkennen<br />
Auf Anhieb sind die in Erkenbrechtsweiler<br />
entwickelten wie produzierten Metall-<br />
Teile im Alltag und Gebrauch vielleicht<br />
nicht immer zu erkennen, gewiss ist<br />
aber, dass sie in zahlreichen Haushaltsund<br />
Gartengerätschaften zu finden sind.<br />
So werden Dosters Produkte ebenso in<br />
der Automobilindustrie wie in der Medizin<br />
eingesetzt. In erster Linie stelle<br />
man sich dem Europäischen Markt, sagt<br />
der Unternehmer Frank Doster, der seit<br />
2011 Inhaber der Firma ist. „Doch internationale<br />
Kontakte sind unsere Zukunft<br />
von morgen“. Delegationen aus vielen<br />
Ländern und Kontinenten kommen auf<br />
die Alb, um sich vor Ort von unserer Leistungsfähigkeit<br />
und Produktvielfalt im<br />
Bereich der Drahtbiege- und Stanzteilproduktion<br />
zu überzeugen, wie er verrät.<br />
„Wir produzieren individuelle Stanzteile<br />
der unterschiedlichsten Art. Die Vielfalt<br />
und das Spektrum überrascht die Menschen<br />
immer wieder“, lacht er.<br />
Internationale Kontakte sind die Zukunft<br />
Um sich vor Ort zu präsentieren, wurden<br />
in der Vergangenheit schon Gewerbeund<br />
Leistungsschauen genutzt. So auch<br />
im Juni dieses Jahres. Hervorragend angekommen<br />
ist dort ein „Rückenschoner<br />
der besonderen Art“.<br />
Rollblitz schont Rücken<br />
Gut gebrauchen kann die von Doster<br />
entwickelte Erfindung wohl nicht nur der<br />
Ermstäler Obstbauer. Der „Rollblitz“, ein<br />
handliches wie komfortables „Aufsammel-Gerät“<br />
in unterschiedlichen Größen,<br />
Die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern.<br />
Hier Max Doster beim Präsentieren der Produkte<br />
das Nüsse wie Äpfel und anderes Vitamingut<br />
– auch Eier – beim Gang über<br />
die Wiese rollend verschlingt, fast wie<br />
ein Staubsauger, begeisterte die Testpersonen.<br />
Bleibt doch jener, der erntet,<br />
rückentechnisch geschont.<br />
Text: Patricia Kozjek<br />
Informationen<br />
Hermann Doster GmbH<br />
Uracher Straße 32<br />
73268 Erkenbrechtsweiler<br />
Deutschland<br />
Telefon: 07026 / 60 193 - 0<br />
Fax: 07026 / 60 193 - 99<br />
info@wirebending.de<br />
www.wirebending.de<br />
12 13
Alb-Apotheke in Hülben<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Historisches Gasthaus Lamm<br />
Bewährter Service in neuen Räumlichkeiten<br />
2013 ist in Deutschland die Zahl der Apotheken zurückgegangen. „Im Schnitt macht jede Woche eine Apotheke zu“,<br />
bestätigt Michael Schmid von der Alb-Apotheke in Hülben. Er sorgt seit nunmehr 35 Jahren in Hülben für die lückenlose<br />
Arzneimittelversorgung in dem beschaulichen 2800-Seelen-Dorf und drumherum. Und das soll auch so bleiben: Vor<br />
kurzem zog die Alb-Apotheke in den Neubau Im Hof 1 und ab dem 1.1.2015 führt der Senior die Apotheke nun offiziell<br />
zusammen mit seiner Tochter Annabelle als Offene Handelsgesellschaft (OHG).<br />
Die Albapotheke ist in in schmucke, neue Räumlichkeiten umgezogen<br />
Mit Parkplätzen direkt vor der Türe,<br />
einem barrierefreien Zugang und großzügigen,<br />
hellen Räumlichkeiten punktet<br />
das neu errichtete Holzhaus in<br />
modernem weinroten Design bereits<br />
auf den ersten Blick. „Seit Juni 2012<br />
ist die neue Apothekenbetriebsordnung<br />
in Kraft“, sagt Annabelle Schmid,<br />
„Das war der Grund, einen Neuanfang<br />
zu wagen.“ Denn in den alten Räumlichkeiten<br />
hätten die neuen Auflagen<br />
- wenn überhaupt - nur im Zuge eines<br />
grundlegenden und teuren Umbau erfüllt<br />
werden können. „Wir standen vor<br />
der Entscheidung Neubau oder Schließung“,<br />
so Michael Schmid. Nachdem<br />
die Entscheidung fürs Weitermachen<br />
gefallen war, wobei die Tatsache, dass<br />
die Nachfolge in Person seiner Tochter<br />
geregelt ist, nicht unwichtig war,<br />
fing die Suche nach einem Grundstück<br />
an. „Uns war dabei wichtig, den Standort<br />
Hülben zu halten“, sagt Annabelle<br />
Schmid. Schnell fiel die Wahl auf ein<br />
gemeindeeigenes, noch überbautes<br />
Grundstück, das nur wenige Hundert<br />
Meter vom alten Standort entfernt ist.<br />
Schreck am Hüle-Hock<br />
Auch die Gemeinde hatte ein großes<br />
Interesse daran, die Alb-Apotheke im<br />
Ort zu halten und regelte den Kauf des<br />
Grundstücks zügig. Die Feinplanung<br />
durch den Architekten Thomas Bofinger,<br />
einem Neffen von Michael Schmid,<br />
startete im Herbst 2013. Im folgenden<br />
Frühjahr rückte das Abbruchkommando<br />
an und ab Mitte August startete der<br />
Neubau. Einen Schreckensmoment<br />
gab es gleich am Anfang, als sich kurz<br />
nach dem Beginn der Bauarbeiten, am<br />
Abend vor dem Hüle-Hock, ein gefährlicher<br />
Schwelbrand entwickelte. „Da<br />
haben aber zum Glück unsere neuen<br />
Nachbarn, die Familie Schrade, gut aufgepasst<br />
und gleich die Feuerwehr gerufen“,<br />
erinnert sich Annabelle Schmid,<br />
„Nur ihrer Aufmerksamkeit und dem<br />
schnellen Eingreifen der Freiwilligen<br />
Feuerwehr von Hülben haben wir es zu<br />
verdanken, dass nichts Schlimmeres<br />
passiert ist.“<br />
Danach ging der ökologisch vorbildliche<br />
Bau durch einen Generalunternehmer<br />
aus Bad Wurzach relativ schnell über<br />
die Bühne und seit Dezember ist die<br />
Alb-Apotheke in den neuen Räumlichkeiten<br />
beheimatet. Der großzügig gestaltete<br />
Verkaufsraum, sowie Rezeptur<br />
und Labor, nehmen fast das komplette<br />
Untergeschoss ein, im Obergeschoss<br />
sind das Büro, das Lager sowie das<br />
Nacht- und Notdienstzimmer untergebracht.<br />
Und auf eins legt die Familie<br />
Schmid auch weiterhin höchstes Augenmerk:<br />
„Guter Service wird bei uns<br />
weiterhin groß geschrieben.“<br />
Text: Kerstin Dannath<br />
Alb-Apotheke<br />
Informationen<br />
Im Hof 1<br />
72584 Hülben<br />
Telefon: 07125 / 96233<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag<br />
8.30 – 12 Uhr und 14.30 bis 18.30 Uhr<br />
Samstag 8.30 – 12 Uhr<br />
Als das „Lamm“ noch stand – Vom Werden und Vergehen eines Gasthauses<br />
in Erkenbrechtsweiler<br />
Das Grundstück, worauf das Gebäude stand, von dem hier die Rede sein soll, befindet sich in der Kirchheimer Straße 6 in<br />
Erkenbrechtsweiler unweit des Rathauses. Zur Straße hin präsentiert es sich als gepflegtes, sattgrünes Stück Rasen, etwas<br />
nach hinten versetzt steht ein modernes Wohngebäude. Keine Mauerreste, keine Treppe, kein Schild, nichts, was auf<br />
die frühere Nutzung des Areals hindeuten könnte. Keine Spur von all den Füßen, die hier ein und aus gegangen sind. Kein<br />
Hauch von all den Verwandtschaftsgeschichten und Anekdoten, die man sich an den langen Abenden erzählt haben mag.<br />
Und nicht einmal die Andeutung eines Geräusches, das an klirrende Gläser und klappernde Messer und Gabeln denken<br />
ließe. Einzig das kleine weiße Häuschen mit den dunklen Balken, ganz unauffällig im Hintergrund des Areals hingeduckt,<br />
wirkt noch, als sei es aus anderen Zeiten übrig geblieben.<br />
Dennoch: Genau an dieser Stelle stand 130<br />
Jahre lang – von 1834 bis 1964 nämlich –<br />
das größte Gasthaus, das Erkenbrechtsweiler<br />
einst hatte – das Lamm. Nicht schwer zu<br />
errechnen also, dass dieses Wirtshaus heuer<br />
gleich zwei Jubiläen zu feiern hätte, falls<br />
es noch immer da wäre: das seiner Erbauung<br />
vor 180 Jahren und das seines Endes<br />
vor 50 Jahren.<br />
Vom „Lamm“ zum „Schäfle“<br />
Die Ortschronik „Erkenbrechtsweiler – Bilder<br />
erzählen unsere Geschichte“ gibt in wenigen<br />
Worten ein paar Fakten zu der Wirtschaft<br />
wieder: 1834 „außen im Dorf“ gebaut, wurde<br />
die „dingliche Schankwirtschaft“ 1908 an<br />
Christiane Diederich vererbt, die einen Adolf<br />
Vogt ehelichte. Als „Nane Vogt“ betrieb sie bis<br />
zum Alter von 75 Jahren die Wirtschaft. Ende<br />
1964 wurde zum Schutz der Allgemeinheit<br />
die Schankgenehmigung zurückgezogen, weil<br />
das Gebäude baufällig geworden war.<br />
Der Wirtshausname „Lamm“ ist im Schwabenland<br />
weit verbreitet. Dieser ist häufig,<br />
aber nicht immer biblischen Ursprungs und<br />
auch in der Schweiz anzutreffen, wo aus<br />
dem „Lamm“ allerdings ein „Schäfle“ wird.<br />
Enge Flure, knarrende Stiegen und niedrige<br />
Wirtsstuben, erfüllt von summendem Stimmengewirr<br />
und mit Scheiben, die sich im<br />
Winter von der Atemluft der dicht an dicht<br />
sitzenden Gäste beschlagen – so oder ähnlich<br />
stellt sich der heutige Mensch das Wirtshausleben<br />
der zurückliegenden 100 Jahre<br />
vielleicht vor. Doch wer es genauer wissen<br />
möchte, tut gut daran, jene älteren Bewohner<br />
eines Ortes zu befragen, die noch „mit<br />
von der Partie“ waren, als die Wirtschaft ihre<br />
besseren Zeiten erlebte.<br />
„Gammer zur Nana!“<br />
Eugen Hausmann aus Erkenbrechtsweiler<br />
zum Beispiel ist einer von denjenigen, die<br />
Gasthaus Lamm in Erkenbrechtsweiler - Außenansicht<br />
als „jonge Kerle“ öfter mal im Lamm eingekehrt<br />
sind, und er erinnert sich gerne daran<br />
zurück. „Gammer zur Nana (gesprochen mit<br />
dem bekannten schwäbische Nasal, für den<br />
es leider kein Lautzeichen gibt)!“, habe es<br />
bei ihnen geheißen, als sie so um die zwanzig<br />
Jahre herum alt gewesen seien. Da sei<br />
man im Lamm zusammengekommen, um<br />
sich zu unterhalten und auszutauschen und<br />
etwas miteinander zu essen und zu trinken.<br />
An den Sonntagen habe in der Gastwirtschaft<br />
oft auch eine Kapelle gespielt und die<br />
Gäste unterhalten. Keine Frage, dass dann<br />
auch getanzt wurde.<br />
Und auch das Innenleben des Gasthauses<br />
ist ihm noch ganz bildlich vor Augen: Eine<br />
Stiege sei es hinaufgegangen in den ersten<br />
Stock, geradeaus kam man in die Küche,<br />
und dahinter befand sich die Wurstküche<br />
von Nanes Sohn Karl, der im Hof hinter<br />
dem Haus eine kleine Hausmetzgerei betrieb.<br />
Wer kam, um Wurst oder Fleisch zu<br />
kaufen, erhielt seine Ware in der Wirtschaft,<br />
denn in den Vierziger- oder Fünfzigerjahren<br />
war es noch nicht üblich, dass an die Metzgereigaststätten<br />
ein extra Metzgerladen mit<br />
Verkaufstheke angeschlossen gewesen sei.<br />
Ebenfalls in der Hinterhoflandschaft des<br />
Lamm-Grundstückes – so erinnert er sich<br />
– befand sich der Stall der Wirtsleute vom<br />
Lamm, denn wie in der ersten Hälfte des vorigen<br />
Jahrhunderts üblich, hatten diese auch<br />
eine eigene kleine Landwirtschaft für die<br />
Selbstversorgung mit den notwendigsten<br />
Lebensmitteln.<br />
Anlaufstelle für Familienfeiern und Vereine<br />
Der Schankraum lag zur Straße hin, die Fenster<br />
des Nebenraumes gingen nach hinten<br />
zum Hof hinaus. Und im Stockwerk darüber<br />
befand sich der Saal, der geschätzte 80 bis<br />
100 Personen aufnehmen konnte. In diesem<br />
Saal, der von Vereinen wie dem Albverein<br />
oder dem Schützenverein gleichermaßen<br />
gerne und häufig für Versammlungen<br />
und dergleichen genutzt wurde, fanden<br />
darüber hinaus Familienfeiern und sonstige<br />
größere Festivitäten statt. Auch er selbst feierte<br />
dort im Jahr 1946 seine Hochzeit, erzählt<br />
Eugen Hausmann.<br />
Ein anderer ehemaliger Wirtshausbesucher,<br />
Karl Baumgärtner, erinnert daran, dass<br />
auch der Sportverein den Saal des Gasthauses<br />
Lamm gerne anmietete – und zwar<br />
unter anderem für die vereinseigenen Theateraufführungen,<br />
wie zum Beispiel jene vom<br />
Schultes Knöpfle, die ihm noch lebhaft vor<br />
Augen ist.<br />
Erzählte Bilder wie aus einer anderen Zeit,<br />
als die Welt noch klein und übersichtlich und<br />
die Kirche noch im Dorf war, will es scheinen.<br />
Vergangen und unwiederholbar, gewiss!<br />
Doch wie zum Beweis, dass es auch sie<br />
einmal gegeben hat, steht im Hinterhof des<br />
Lamm-Grundstück noch immer jenes kleine<br />
weiße Häuschen, in dem der Sohn der Gastwirtin<br />
seine kleine Metzgerei betrieb.<br />
Text: Petra Zwerenz<br />
Informationen<br />
www.alb-magazin.com<br />
14 15
Buch- und Papierrestaurierung Raum<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Böhringen – Konservieren für die Nachwelt ist Handarbeit<br />
Der Familienbetrieb, der sich in seiner Werkstatt professionell und mit Fingerspitzengefühl zahlreichen Buch-, Kunstund<br />
Papierrestaurierungen widmet, stellt sich fast allen Herausforderungen, die teils jahrzehntelanger Verfall, Feuer,<br />
Insektenbefall, Wasser oder eben einfach das Alter mit sich bringen. In zweiter Generation führt Matthias Raum, das von<br />
Vater Helmut Raum gegründete Unternehmen. „Wir restaurieren alles was mit Papier, Büchern und Bildern zusammenhängt“,<br />
sagt der junge Unternehmer, der als gefragter Ausbilder eines Nischenhandwerks viele Bundes-, Landes- und<br />
Kammersieger hervorgebracht hat.<br />
„Ist das Papier entsäuert, kann es vorsichtig angefasert werden“ erklärt Gesellin Jenny Hensel<br />
Hier zeigt Firmeninhaber Matthias Raum alte Druckbögen von 1608 – einst Vorlagen für Spielkarten. Ohne Handarbeit und der Portion Gespür geht es bei der Papier- und<br />
Buchrestaurierung nicht<br />
„Im Süddeutschen Raum gibt es insgesamt<br />
noch drei Werkstätten in dieser Größenordnung,<br />
die nächsten findet man erst wieder<br />
in Leipzig“, sagt Matthias Raum, der den<br />
Betrieb in Böhringen 2008 von seinem Vater<br />
übernommen hat. „Mein Vater begann<br />
mit einer kleinen Werkstatt im Flecken.<br />
Recht schnell ging an diesem Ort in der Albstraße<br />
aber der Platz aus. Wir entschlossen<br />
uns zu bauen“, blickt er zurück.<br />
Regelrecht explodiert über die Jahre<br />
Der heutige Firmeninhaber werkelt mit seinen<br />
derzeit zwölf Mitarbeitern, davon sechs<br />
Lehrlinge, fortan unermüdlich im Gewerbegebiet<br />
von Römerstein-Böhringen. Erneut<br />
scheint man derweil an räumliche Grenzen<br />
zu stoßen, wie der umtriebige Chef erklärt.<br />
„Wir sind regelrecht explodiert mit den Jahren“.<br />
Nur fünf Prozent seiner Auftraggeber<br />
zählen dabei zu den Privatleuten. Zum großen<br />
Rest zählt er (Gemeinde-)Archive, Museen,<br />
Bibliotheken, Universitäten, Firmenstiftungen<br />
und Kirchen.<br />
Werke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert<br />
„Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt im 16.<br />
bis 18. Jahrhundert. Aus dieser Zeit restau-<br />
rieren wir überwiegend Handschriftenbände<br />
und alte Drucke, auch Gebets- und Liederbücher“.<br />
Blickt man in diese alten Handschriftenbände,<br />
stockt einem geradezu der Atem,<br />
ob der präzisen wie akkuraten Handschrift.<br />
„Wüsste man es nicht besser, könnte man<br />
meinen, ein Computer hätte das hier ausgespuckt“,<br />
lacht der Handwerks-Buchbindermeister<br />
und zeigt auf ein dickes, steinaltes<br />
Meisterwerk, in Präzision vollendet. „Hier<br />
wurde mit einem Federkiel auf Hadernpapier<br />
geschrieben“, erklärt er und zeigt auf die<br />
gestochen-scharfe Schrift – vermutlich die<br />
eines Mönchs.<br />
Feinde sind Wasser und Schimmel<br />
„Hadernpapier hat einen hohen Baumwollanteil,<br />
ist sehr strapazierfähig und haltbar“.<br />
Die größten Feinde der Papiere sind Wasser<br />
und Schimmel, erklärt er. Hinzu kommen<br />
Mäuse, alle möglichen Insekten, Silberfische<br />
und der Papierwurm, der artverwandt ist mit<br />
dem Holzwurm. Natürlich überleben Bücher<br />
auch große Brände, sehen aber hinterher<br />
entsprechend aus. „Wir müssen mit den<br />
Händen vorsichtig erspüren, was mit dem<br />
Papier los ist. Ist das Blatt allzu dünn, wird es<br />
aufgespalten und mit einem neuen „Skelett“<br />
stabilisiert, das im aufwendigen Verfahren<br />
zwischen die Schichten des Blattes eingelegt<br />
wird. Bedauerlich: „Fehlt eine Seite in einem<br />
Handschriftenband, ist sie definitiv für immer<br />
und alle Zeit verloren“. Denn: „Ergänzen können<br />
wir einen Text nicht. Angefressene oder<br />
(an-)gerissene Papierseiten jedoch schon“.<br />
Nach dem Entsäuern des entsprechenden<br />
Blattes, wird das Papier vorsichtig „angefasert“,<br />
wie Gesellin Jenny Hensel erklärt. „Die<br />
Vor- und Nachbereitung ist das Aufwendigste<br />
am Anfasern“. Gut drei Tage müssen die<br />
einzelnen Papierseiten nach dem Anfasern<br />
im Faserbecken trocknen. Später, nach der<br />
vollständigen Bindung des Buches, erkennt<br />
man diese Arbeit an den meist helleren Stellen<br />
einer Seite. „Das soll und muss so sein“,<br />
erklärt der Chef. „Die Seite ist zwar wieder<br />
vollständig, doch erkenntlich muss bleiben,<br />
an welcher Stelle restauriert wurde“.<br />
Auf das Gespür kommt es an<br />
Chemie hat in seiner Werkstatt bei der Restaurierung<br />
nichts verloren. „Wir dürfen sie<br />
nicht nehmen, weil wir nicht wissen, wie<br />
es sich damit in hundert Jahren verhält“.<br />
Der Grund, warum er so viele Lehrlinge in<br />
seinem Betrieb ausbildet, ist von Matthias<br />
Raum schnell erklärt: „Ich lebe und liebe<br />
diesen Beruf. Ich möchte, dass er erhalten<br />
bleibt“, sagt er. „Viele kommen mit Abitur zu<br />
uns“, obschon der Abschluss für ihn nicht<br />
ausschlaggebend ist, wie er sagt. Großen<br />
Wert legt er auf Gespür. Und: „Bei uns geht<br />
es sehr familiär zu, deshalb muss die Person<br />
einfach zu uns passen“. Ein Vorab-Praktikum<br />
in der Böhringer Werkstatt scheint ihm daher<br />
durchaus zielführend.<br />
Unschätzbare Werte<br />
Die Buchbinderei als Handwerk, ist zur kleinen,<br />
feinen Nische geworden. An der Gutenbergschule<br />
in Bad Cannstatt, die auch<br />
Raums Auszubildende besuchen, werden<br />
pro Jahr vier bis acht Handwerksbuchbinder<br />
ausgebildet und rund 70 Industriebuchbinder.<br />
Teure, edle und gar unschätzbare Werte<br />
gingen bereits durch des Meisters erfahrene<br />
Hände. „Holt man solch ein handsigniertes<br />
Unikat oder Kunstwerk ab, sind erhebliche<br />
Sicherheitsvorkehrungen zwingend“, erklärt<br />
der Böhringer Gutachter, der freilich auch<br />
„verdammt gut gemachte Fälschungen“ von<br />
Originalen zweifelsfrei unterscheiden kann.<br />
Fehler darf sich sein Betrieb keine leisten.<br />
„Wir müssen immer 120 Prozent geben“,<br />
versichert er. „An ganz besonderen Schätzen,<br />
arbeitet man am besten nachts. Da hat<br />
man seine Ruhe und kann dranbleiben“,<br />
verrät er. Neuen Herausforderungen stellt<br />
er sich grundsätzlich gerne. „Zu machen ist<br />
eigentlich alles. Ist nur alles eine Frage des<br />
Aufwands“. Früher war Zeit kein Problem.<br />
„Wenn Bücher schon 300 Jahre liegen,<br />
kommt es auf eines oder zwei mehr auch<br />
nicht an“, lautete einst das Motto. „Das ist<br />
heute leider nicht mehr so“, bedauert der<br />
Mann, der als Bub „in einem Stück Paradies<br />
aufgewachsen“ ist, wie er sagt. In Aglishardt.<br />
Text & Fotografie: Patricia Kozjek<br />
16 17
Zwischen Makkaronis und Feuersteinen<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Ein Besuch in der Hülbener Tropfsteinhöhle<br />
Ein unauffälliger Schachtdeckel im Grünstreifen zwischen der alten und der neuen Straße an der Hülbener Steige, gefühlte<br />
dreißig Meter tief der feuchte Betonschacht darunter und nicht etwa eine Leiter, sondern lediglich die in die Wände<br />
einbetonierten Steigeisen, die dem interessierten Besucher beim Abstieg Halt bieten sollen: Wer es auf sich nimmt, die<br />
Hülbener Tropfsteinhöhle zu besichtigen, lässt sich auf ein echtes Abenteuer ein. So auch die Verfasserin dieses Berichts,<br />
die – selbst nicht ganz schwindelfrei – wie ein scheuendes Pferd auch nach mehreren Anläufen, Umrundungen<br />
und misstrauischem Beäugen des Schachts keine rechte Ausgangsposition für den Einstieg finden will – bis endlich ein<br />
sicherndes Seil den Schalter im Kopf umlegt. Und siehe da – von unten sieht der Schacht denn auch gleich viel kürzer aus.<br />
Ist er auch: Fünf Höhenmeter sind es nämlich nur, die den Grund des Schachts von der darüber liegenden Straße trennen.<br />
Stalagmiten und Makkaronis in der Hülbener Tropfsteinhöhle<br />
Nun noch den Kopf eingezogen, um einen<br />
niedrigen Durchlass zu passieren, und<br />
schon steht man in einer steingewordenen<br />
Wunderwelt. Fantasie-Männchen, hauchdünne<br />
Sinterröhrchen, glitzernde Steine<br />
und fahnenähnlichen Gebilde schauen<br />
von der Höhlendecke herab – allesamt geschaffen<br />
von Mutter Natur aus nicht mehr<br />
als zwei Zutaten: Wasser und Kalk. In den<br />
Massenkalkschichten des Weißjura delta<br />
liegt die Haupthalle der Höhle. Sie ist etwas<br />
mehr als 150 Quadratmeter groß, an der<br />
höchsten Stelle 2,1 Meter hoch und von<br />
einem Alter, das sich schwer schätzen lässt.<br />
Dies sagt mit Klaus Baldzer aus Frickenhausen<br />
einer, der es wissen muss. Denn dieser<br />
Mann ist Mitglied der Höhlenforschungsgruppe<br />
Nürtingen und der Hüter des Schlüssels<br />
für den Schachtdeckel der Höhle. Man<br />
könnte auch sagen, dass Klaus Baldzer der<br />
Betreuer der Hülbener Höhle ist.<br />
Beim Straßenneubau entdeckt<br />
Man schrieb den 19. September des Jahres<br />
1978, als beim Ausbau der Steige von<br />
Urach nach Hülben gegenüber dem Gebäude<br />
Uracher Straße 5 ein Bagger plötzlich<br />
in einen Hohlraum einbrach. Straßenbauarbeiter<br />
und Neugierige sahen sich<br />
veranlasst, mit einer Leiter in den sich<br />
auftuenden Untergrund zu steigen. Was<br />
sie entdeckten, war eine kleine, aber sehenswerte<br />
Tropfsteinhöhle, von der vorher<br />
niemand etwas gewusst hatte. Jedoch,<br />
als die Höhlenforschungsgruppe Nürtingen<br />
zwei Tage später von der Existenz der<br />
Höhle erfuhr, war schon ein großer Teil der<br />
Bodentropfsteine abgeschlagen. Man veranlasste<br />
daher zunächst, dass der Eingang<br />
mit einem Felsbrocken verschlossen und<br />
die Öffnung mit drei Kubikmetern Mineralbeton<br />
verfüllt und verplombt wurde. Einen<br />
Monat später aber kam man zusammen mit<br />
dem Hülbener Bürgermeister Herrn Herter<br />
überein, die sehenswerte Höhle für einen<br />
kontrollierten Besucherstrom doch wieder<br />
zu öffnen. Da dies über den ursprünglichen<br />
Zugang nun nicht mehr möglich war, musste<br />
ein alternativer Eingang gefunden werden.<br />
Anderthalb Jahre gingen dann aber<br />
doch noch ins Land, ehe am 9. März 1981<br />
mit den Ausschachtungsarbeiten begonnen<br />
werden konnte. Seither öffnet alljährlich im<br />
September am Tag des Offenen Denkmals<br />
die kleine Schauhöhle ihren Schachtdeckel<br />
für die Allgemeinheit. Wer sie besichtigen<br />
möchte, sollte aber eine Taschenlampe<br />
mitbringen, denn eine Beleuchtung gibt es<br />
nicht im Höhleninneren.<br />
Höhlendecke wird Höhlenboden<br />
Dass aus der Hülbener Höhle keine Schauhöhle<br />
wurde wie etwa die Nebel- oder Bärenhöhle,<br />
das liegt nicht nur an ihrer geringen<br />
Tiefenlage und den kleinen Ausmaßen<br />
der Haupthalle, sondern auch daran, dass<br />
die Höhle aufgrund von Deckenverstürzen<br />
nur an wenigen Stellen überhaupt aufrecht<br />
begehbar ist. So ist zum Beispiel der in<br />
der Höhle befindliche sogenannte Tropfsteinberg<br />
mit seinen mehr als 100 Stalagmiten<br />
einstmals selbst Teil der Höhlendecke<br />
gewesen, ehe dieses Deckenstück<br />
herabbrach und den Höhleninnenraum zu<br />
einem großen Teil ausfüllte. Gerade 2,5<br />
Meter Überdeckung liegen nun noch über<br />
der Halle, zu wenig, um kräftige Stalaktiten<br />
hervorzubringen, mächtig genug aber für<br />
die Bildung ungezählter alabasterweißer<br />
Sinterröhrchen. Durch sie hindurch findet<br />
bis heute das Sickerwasser den Weg auf<br />
den Höhlenboden. Viele von ihnen sind<br />
korrodiert und im Zustand der Auflösung<br />
begriffen, weil ihnen das winterliche Streusalz<br />
zusetzt. Andere zeigen merkwürdige<br />
Verformungen und weichen von der Senkrechte<br />
ab, als hätte der Wind sie verweht.<br />
Wieder andere verbreitern sich zu sogenannten<br />
Sinterfahnen. Und jene, die vom<br />
Boden aufwärts wachsen, sitzen teilweise<br />
auf dickeren Tropfsteinen auf wie Zipfel auf<br />
einer Mütze.<br />
Doch nicht nur die Tropfsteine und ihre<br />
kleineren Geschwister – Makkaronis genannt<br />
– sind sehenswert in der Halle der<br />
Hülbener Höhle. Wer den Kegel seiner Taschenlampe<br />
über die niedrige Höhlendecke<br />
wandern lässt, entdeckt neben eingebackenen<br />
Muschelschalen und glitzernden Kalzit-<br />
Kristallen eine Vielzahl von Feuersteinknollen.<br />
Letztere, so Klaus Baldzer, seien auch<br />
hierzulande in der Steinzeit abgebaut worden<br />
und als Handelsware bis hinunter an<br />
den Bodensee gelangt, wo sie unter den<br />
kundigen Händen der Pfahlbaubewohner<br />
zu Faustkeilen, Speerspitzen und anderen<br />
Werkzeugen verarbeitet wurden. Und den<br />
Beweis, dass es in ihrer Vergangenheit tierische<br />
Besucher zeitweise auch gegeben<br />
haben muss, liefert die Höhle in Gestalt<br />
gefundener Tierknochen: Beispiele hierfür<br />
sind das Schädelbruchstück einer Rotzahn-<br />
Spitzmaus, ein eingesintertes Fledermausskelett<br />
und andere Kleinsäugerknochen.<br />
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im Hause.<br />
Verwirklichung Ihrer Ideen<br />
und Wünschen.<br />
Der hintere Teil der Hülbner Höhle ist aufrecht nicht begehbar<br />
Einblicke und Ausblicke<br />
Was aber wäre eine Tropfsteinhöhle, wollten<br />
da nicht noch weitere Gänge oder Schächte<br />
ins Ungewisse führen, die Fantasie anregen<br />
oder Fragen aufwerfen Stellvertretend<br />
für andere in der Hülbener Höhle mag der<br />
sogenannte Horrorschacht erwähnt werden,<br />
ein knapp sechs Meter tiefer Abstieg<br />
in die darunter liegende Halle des 1. Untergeschosses.<br />
Halsbrecherisch sei er, gelange<br />
man doch nur über einen 0,5 Meter<br />
dünnen zusammengebackenen Vorsprung<br />
dort hinein, so die schriftliche Höhlenbeschreibung<br />
aus der Feder von Klaus Baldzer.<br />
Man komme dann in einen Raum ohne<br />
jede Sinterbildung, aber mit meterdickem<br />
Versturz am Grund. Weiterhin geht es über<br />
eine kleine Kammer und eine Engstelle ins<br />
zweite Untergeschoss und zu weiteren Hallen<br />
hinab, ehe in einer Tiefe von 20 Metern<br />
unter der Erdoberfläche die Reise in den<br />
Untergrund aufgrund mangelnder Begehbarkeit<br />
endet. Und so muss bis auf Weiteres<br />
die Frage offen bleiben, ob es sich, wie vermutet<br />
wird, bei der Hülbener Tropfsteinhöhle<br />
um einen Seitengang der „Grabenstetter<br />
Großhöhle“ handeln könnte – und damit<br />
Fliesen<br />
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um einen Teil eines gigantischen Höhlensystems,<br />
das sich unter dem Albkörper befinden<br />
könnte. Von dessen Existenz jedenfalls<br />
ist der bekannte Höhlentaucher Jochen<br />
Hasenmeyer schon seit mehr als 25 Jahren<br />
überzeugt.<br />
Text: Petra Zwerenz<br />
Informationen<br />
www.alb-magazin.com<br />
18 19
Wo Wasser und Feuer sich mengt....<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Ein kleiner Spaziergang zum Molachmaar bei Erkenbrechtsweiler<br />
Es begann vor etwa 17 Millionen Jahren – zu einer Zeit, da die Schwäbische Alb noch jung und unberührt war – und es<br />
dauerte in etwa sechs Millionen Jahre, bis der Spuk wieder vorbei war. Noch kein menschlicher Fuß hatte die Albhochfläche<br />
zu jener Zeit betreten und deshalb war niemand – auch kein Höhlenmaler – anwesend, um die Ereignisse festzuhalten. Und<br />
so kommt es, dass uns nur die verwürfelten Steinbrocken und andere Spuren in der Landschaft von jenen Zeiten im Tertiär<br />
erzählen können, in denen es hier auf der Alb und im Albvorland immer wieder „nur so geknallt“ haben muss. Die Ursache<br />
dafür war unterirdischer Natur: Feuer und Wasser hatten sich unter der Erdoberfläche gemengt – und eine hochexplosive<br />
Mischung war entstanden. Das Feuer kam aus dem Erdinnern, von dort, wo die Erde flüssig ist. Das Wasser stammte aus<br />
den grundwasserführenden Gesteinsschichten des Jura. Die Explosionen, die sich aus diesem Zusammentreffen der Elemente<br />
ergaben, waren von durchschlagender Wirkung: Ohne viel Federlesens zu machen, durchbrachen sie das darüber<br />
liegende Deckgestein. Ganze Schollen Juragestein wurden umhergeschleudert, als seien sie aus Styropor. Krater wurden<br />
aufgerissen, die teilweise heute noch in der Landschaft der Schwäbischen Alb entdeckt werden können. Im Albvorland blieben<br />
Vulkanschlote als kleine Berge stehen. Merkwürdig nur, dass kaum irgendwo Magma austrat.<br />
Ein Tümpel auf der Albhochfläche Wasserundurchlässsiger Vulkantuff macht`s möglich<br />
Den „Schwäbischen Vulkan“ nennen Geologen<br />
und Landeskundler eine Erscheinung,<br />
deren steingewordene Spuren zwischen<br />
Laichingen im Südosten und Scharnhausen<br />
im Norden noch heute vielerorts in Augenschein<br />
genommen werden können. Diese<br />
Vulkantätigkeit, die an der Erdoberfläche in<br />
einem Gebiet von 40 Kilometern Durchmesser<br />
rund um Bad Urach herum mehr als 300<br />
Tuffschlote hervorbrachte, entsprang unterirdisch,<br />
so wird vermutet, einem einzigen<br />
großen Vulkan. Er wurde tätig, als infolge<br />
der Auffaltung der Alpen – sozusagen als<br />
Fernwirkung – auch hierzulande Risse und<br />
Verwerfungen im Gestein auftraten. Magma<br />
drängte aus dem Erdinnern nach oben und<br />
fand Ritzen und Spalten, um sich hindurchzuzwängen.<br />
So konnte es aufsteigen und<br />
kam in Berührung mit dem Grundwasser<br />
der tiefer liegenden wasserführenden Juraschichten.<br />
Die Elemente reagierten mitein-<br />
ander. Immense Dampfkessel entstanden<br />
unter der Erdoberfläche. Druck entstand<br />
und steigerte sich so lange, bis sich das solcherart<br />
eingepresste flüssige Gestein samt<br />
aufgeheiztem Wasser und Wasserdampf in<br />
Form gewaltiger Explosionen den Weg ins<br />
Freie bahnte. Ohne Rücksicht auf Verluste<br />
wurde das Juragestein, das darüber den Deckel<br />
bildete, weggesprengt. Dann aber, nachdem<br />
es sich Luft verschafft hatte, fiel das<br />
geschmolzene Gestein aus dem Erdinnern<br />
wieder zurück in den selbst geschaffenen<br />
Kessel. Zurück blieben größere und kleinere<br />
Krater in der Landschaft, angefüllt mit erstarrtem<br />
basaltähnlichem Gestein und abgesprengten<br />
Schollen des Jura-Deckgebirges.<br />
Die Sprengkraft des Magmas selber jedoch,<br />
ursprünglich treibende Kraft des ganzen<br />
Vorgangs, verpuffte, ehe es an die Erdoberfläche<br />
gelangen konnte. Solche „Rohrkrepierer“<br />
sind die meisten der vulkanischen Erscheinungen<br />
im Bereich der Schwäbischen<br />
Alb. Kein Wunder also, dass die Geologen<br />
hierzulande eher von „Vulkanembryos“ als<br />
von Vulkanen sprechen.<br />
Ein kleines Biotop an unerwarteter Stelle<br />
Um eine solche vulkanische Erscheinung<br />
handelt es sich auch beim Molachmaar<br />
unweit der Ruine Hohenneuffen. Es ist zu<br />
finden, wenn man vom Wanderparkplatz<br />
aus nicht in Richtung Burg, sondern in die<br />
entgegengesetzte Richtung geht. Ein rotes<br />
Dreieck und ein gelber Kreis markieren den<br />
Weg entlang dem Trauf, der zunächst steil<br />
ansteigend zum Segelflugplatz Neuffen, danach<br />
aber auf Kalksteinstufen scharf bergab<br />
führt. Nach wenigen Metern zweigt vom<br />
Hauptweg links ein kleiner Trampelpfad ab<br />
und führt gleich darauf zu einem kleinen<br />
See inmitten der ansonsten knochentrockenen<br />
Kalklandschaft entlang des Albtraufs.<br />
Ein Biotop, so klein, so unerwartet<br />
und so fehl am Platze, dass man sich als<br />
Spaziergänger fast die Augen reiben muss<br />
ob des ungewöhnlichen Anblicks. Steht doch<br />
das Karstgebirge Schwäbische Alb und ganz<br />
besonders dessen oberste Schichtstufe<br />
des Weißjura im Ruf, löchrig zu sein wie ein<br />
Schweizerkäse. Alles Regenwasser, sowie es<br />
von oben herunterkomme, so sagt man ihm<br />
nach, werde von ihm direkt verschluckt, ehe<br />
es nur auch eine Pfütze an der Oberfläche<br />
bilden könne.<br />
Und nun also direkt hinter dem Trauf ein<br />
kreisrundes Gewässer, auf dem Seerosen<br />
wachsen Im Durchmesser vielleicht 30 Meter<br />
groß, also mehr eine Lache als ein Tümpel,<br />
immerhin aber drei Meter tief, schenkt<br />
man den Angaben einer Geocoaching-Internetseite<br />
Glauben. Bestanden mit Schilf, Weiden,<br />
Rohrkolben und Karden, eingefasst von<br />
einem aufgeweichten Trampelpfad, auf dem<br />
sich in geschätzten anderthalb Minuten der<br />
ganze See umrunden lässt Umgeben von<br />
einer Art Mulde, deren Durchmesser etwa<br />
150 Meter beträgt, und dahinter Waldbestand.<br />
Wie passt denn so etwas zusammen<br />
Oberflächenwasser auf der Albhochfläche<br />
Das Geheimnis ist schnell gelüftet, wenn<br />
man sich klarmacht, dass in die Weißjuraschicht<br />
der Schwäbischen Alb immer wieder<br />
auch andere, wasserhaltende, „dichte“ Gesteinsarten<br />
eingelagert sind, über denen sich<br />
dann Seen, Teiche, Tümpel oder auch nur<br />
Hülen bilden konnten. Solch ein wasserhaltendes<br />
Gestein ist z. B. der Vulkantuff, der in<br />
Die Molach im Winter<br />
den längst erkalteten Schloten des „Schwäbischen<br />
Vulkans“ eingelagert ist. Überall<br />
dort, wo er – angeschnitten durch die Erosion<br />
oder aufgrund eigener Durchschlagskraft<br />
– an der Oberfläche zutage tritt, ist auf der<br />
Alb Oberflächenwasser zu finden. Solche Gewässer,<br />
die sich über wasserhaltendem Vulkangestein<br />
bilden, werden Maare genannt.<br />
In der Vulkaneifel findet man ihrer viele,<br />
doch auch die Alb ist nicht arm daran. Die<br />
Molach beim Hohenneuffen ist nur ein Beispiel<br />
dafür, andere sind etwa das Randecker<br />
Maar oder das Schopflocher Moor. Und weil<br />
oberflächig auffindbares Wasser auf der Alb<br />
solch eine Rarität darstellte, wurden solche<br />
Plätze selbstverständlich bevorzugt zu Siedlungsorten<br />
auserkoren: Die Albdörfer Zainingen,<br />
Donnstetten und Hengen, darüber klärt<br />
die Infotafel am Molachmaar auf, entstanden<br />
nicht umsonst gerade dort, wo sie heute<br />
sind. Auch sie stehen auf solch wasserführendem<br />
vulkanischem Untergrund. Wäre es<br />
nicht der Fall, so hätten die Vorfahren der<br />
heutigen Dorfbewohner keine Hülen anlegen<br />
können. Die aber stellten bis zum Anfang des<br />
zurückliegenden Jahrhunderts deren einzige<br />
Wasserversorgungsmöglichkeit dar.<br />
Ob es an ihrer exponierten Lage direkt hinter<br />
dem Trauf liegt, dass die Molach als solch<br />
ein Siedlungsgebiet nicht infrage kam Diese<br />
nämlich – genauer gesagt, die maarähnliche<br />
Mulde, die das kleine Gewässer umgibt<br />
– ist von der Traufseite her bereits durch die<br />
Erosion angeschnitten. Noch ist das Wässerchen<br />
selbst weit genug von der Albkante<br />
entfernt, um nicht auszulaufen. Es ist allerdings<br />
nur eine Frage der Zeit, bis wann sich<br />
Abtragungskräfte wie Frostsprengung, Regen<br />
und Wind so weit in den Albkörper hinein<br />
vorgearbeitet haben werden, dass sie sich<br />
auch die Uferzone des zauberhaften Biotops<br />
einverleiben können. Und dann gibt es für<br />
das Wasser kein Halten mehr – Vulkanuntergrund<br />
hin oder her. Denn Wasser fließt<br />
bekanntermaßen immer bergab....<br />
Text: Petra Zwerenz<br />
20 21
Weihnachtsmarkt Hülben<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Dümmel Werkzeugfabrik<br />
Der glänzend-heimelige Erfolg<br />
Paul Dümmel Werkzeugfabrik – Präzision bringt den Erfolg<br />
Er ist der letzte im Marathon-Bunde aller Weihnachtsmärkte der (Alb-)Region und erfreut sich seit seiner Erstauflage<br />
großer Beliebtheit. In diesem Jahr war das bereits zum siebten Mal der Fall. Dass es gar „einer der schönsten Weihnachtsmärkte<br />
der Umgebung“ ist, davon ist Hülbens Bürgermeister Siegmund Ganser überzeugt.<br />
Das moderne Unternehmen hat sich bewusst ein zweites Mal für den Standort Hülben entschieden. Erneut präsentierte es sich auf der Stuttgarter Messe mit Neuheiten<br />
Made in Hülben<br />
Der Weihnachtsbaum ist „gepudert“. Zeit für heimeliges Beisammensein auf dem Weihnachtsmarkt in Hülben<br />
Wer bis dato, Mitte Dezember, noch kein<br />
Geschenk hat, kann in Hülben eigentlich<br />
immer fündig werden. Denn hier zählt<br />
einfach „Klasse statt Masse“. Letzteres<br />
gilt freilich auch für den kulinarischen<br />
(Trink-)Genuss, der immer wieder für<br />
Überraschungen und manch´ nette alte<br />
Geschichte von früher gut ist. Tipp: Einfach<br />
mal nachfragen! Recht oft genießen<br />
die Besucher an diesem Ort sogar die<br />
passende „Schneeflöckchen-Atmosphäre“<br />
– in direkter Nachbarschaft mit der<br />
malerischen vereisten Hüle. Nicht selten<br />
kam in den vergangenen Jahren nämlich<br />
auch der Schnee – oft in letzter Minute<br />
und gerade noch rechtzeitig, um die Dächer<br />
der Holzbuden und den großen Lichterbaum<br />
weihnachtlich zu pudern.<br />
Viele Hände packen mit an<br />
Der zweitägige Weihnachtsmarkt wird rein<br />
von Hülbener Gewerbetreibenden organisiert.<br />
Zahlreiche ehrenamtliche Helfer<br />
packen im emsigen Albdorf außerdem mit<br />
an. Während sich Torsten Schiller um die<br />
Finanzen kümmert, ist Kurt Schwenkel<br />
beim Transport der Hütten und Michael<br />
Weber beim Auf- und Abbau aktiv. Lucie<br />
Schiller-Hermle legt Hand an bei der Deko,<br />
während Jochen Kuder sich um die Elektrik<br />
kümmert und Bernd Reichert um die zahlreichen<br />
Gläser.<br />
Mehr als 20 Aussteller<br />
Mit von der Partie und Organisation sind<br />
bei den zahlreichen Vorbereitungen auch<br />
Heike Maurer und der Schultes persönlich.<br />
Die von Willi Scheu gebaute Krippe<br />
wird derweil von Lucie Schiller-Hermle<br />
und Traude Bock hergerichtet und dekoriert.<br />
Ihren Standort hat sie mit den<br />
Jahren gewechselt. 22 Aussteller sorgen<br />
unterm Strich für Schönes, Leckeres und<br />
Dekoratives zugleich.<br />
Bis 22 Uhr geöffnet<br />
Sich bei einem Glühwein, dem heißen Amaretto-Punsch,<br />
einem „Bombardino“ oder<br />
noch besser, bei »Großvaters Glühmost«<br />
zum Plausch zu treffen, während die Kinder<br />
sich auf rasante Fahrt im historischen Kinderkarussell<br />
begeben, gehört in Hülben freilich<br />
ganz zum feinen Budenzauber. „Dass<br />
wir samstags immer bis 22 Uhr geöffnet haben,<br />
zahlt sich definitiv aus“, glaubt Ganser.<br />
„Die Leute bleiben gerne etwas länger und<br />
nutzen das eigentlich immer“. Während andere<br />
Märkte schon früher schließen, bleibt<br />
in Hülben Zeit und Muße für Plausch und<br />
Gemütlichkeit. Auch (gemeinsames) weihnachtliches<br />
Singen und Musizieren gehört<br />
in Hülben dazu. (Schul-)Chöre, Gesangverein,<br />
Posaunenchor oder auch ein vorgetragenes<br />
Gedicht, sorgen für stimmungsvolle<br />
Unterhaltung und enges, heimeliges Beisammensein.<br />
Ganz so, wie´s an Weihnachten<br />
eben sein soll.<br />
Text: Patricia Kozjek<br />
Messeauftritt AMB Stuttgart – „Den großen<br />
Zulauf aus ganz Europa nutzen wir immer<br />
wieder gerne“, sagt Geschäftsführer<br />
Jochen Dümmel von der Hartmetall-Werkzeugfabrik<br />
Paul Dümmel in Hülben. Seit<br />
ca. 30 Jahren, immer im Turnus von zwei<br />
Jahren, präsentiert sich das moderne Unternehmen<br />
mit eigenem Stand in Stuttgart<br />
und stellt dort „hauseigene Highlights“ aus.<br />
„Wir pflegen über diesen Weg den Kontakt<br />
zu unseren bestehenden Direkt- und Endkunden<br />
und gewinnen neue hinzu“, fasst<br />
er zusammen. Weltweit kooperieren rund<br />
60 Vertretungsfirmen in über 40 Ländern<br />
mit dem aufsteigenden, mittelständischen<br />
Familienunternehmen, das bereits in dritter<br />
und vierter Generation Hersteller von<br />
Hartmetallwerkzeugen zur Miniaturbearbeitung<br />
ist.<br />
60 Vertretungsfirmen in über 40 Ländern<br />
Dass die Stimmung in der Metallbranche<br />
derzeit sehr gut ist, schlägt sich klar auf<br />
den guten wie positiven Zulauf nieder,<br />
bemerkt der Jungunternehmer nebenbei,<br />
dessen Firma sich sowohl mit der Entwicklung,<br />
wie mit der Produktion von hochwertigen<br />
Präzisions- Hartmetallwerkzeugen,<br />
weit über Deutschland hinaus einen Namen<br />
gemacht hat. 4 500 Standartartikel<br />
zählen zu den Produkten, die im Hülbener<br />
Stammhaus lagerhaltig sind und schon<br />
am nächsten Tag, ab Werk, beim Kunden<br />
(hauptsächlich in der Industrie), eintreffen.<br />
Ein Ergänzungskatalog mit 400 neuen Produkten<br />
wurde heuer für die Messe aufgelegt<br />
und vorgestellt, wie Jochen Dümmel<br />
informiert. Zu den Top-News, made in Hülben,<br />
zählt er die Produktlinie „Mediline“,<br />
ein neues Werkzeugsystem für die Bohrungsbearbeitung<br />
ab 0,5 mm, das unter<br />
anderem in der Medizin, beispielsweise<br />
bei Implantaten oder Knochenschrauben<br />
eine hoch-präzise, wie sensible Verwendung<br />
findet. Für die Herstellung solcher<br />
Miniaturwerkzeuge benötigt es einen<br />
hochtechnologischen Maschinenpark im<br />
Zusammenspiel mit außergewöhnlich guten<br />
Mitarbeitern. „Das Werkzeug muss<br />
schließlich möglichst lange halten um dem<br />
Kunden eine hohe Standzeit zu garantieren“,<br />
erklärt der findige Schwabe.<br />
Mit Entwicklung und Produktion den Namen<br />
gemacht<br />
Zur umfangreichsten Produkterweiterung<br />
im bewährten „Minimill-System“, zählen<br />
derweil Fräsplatten mit erweiterten Breitenvarianten,<br />
die im Standard erhältlich sind.<br />
In Sachen technischer Konstruktion, Knowhow<br />
und Entwicklung greift das 50-köpfige<br />
Unternehmen nunmehr auf fast neun Jahrzehnte<br />
Erfahrung zurück. Was die interne<br />
Struktur angeht, steht die Paul Dümmel<br />
Werkzeugfabrik der eines Großbetriebes<br />
in (fast) nichts nach. „Eine moderne EDV<br />
macht es mitunter möglich, dass Logistik<br />
und Disposition neben Eigenentwicklung,<br />
Konstruktion, Produktion, Vertrieb und Außendienst<br />
reibungslos unter dem eigenen<br />
Dach funktionieren“, sagt Jochen Dümmel,<br />
der sich mit Vater Karl-Heinz Dümmel beim<br />
Bau des zweiten Werkes, ganz bewusst ein<br />
zweites Mal für den Standort Schwäbische<br />
Alb, entschieden hat.<br />
Fast neun Jahrzehnte Erfahrung<br />
Einen Messe-Sonderpreis in der Kategorie<br />
„Emotion“, erhielt das Unternehmen<br />
für sein besonders aussagekräftiges wie<br />
ausdrucksstarke Werbefoto im Zuge des<br />
Projekts „Kunst trifft Technik“.<br />
Text: Patricia Kozjek<br />
Paul Dümmel Werkzeugfabrik GmbH<br />
Lerchenstraße 15<br />
72584 Hülben<br />
Telefon: 07125 / 9691-0<br />
Telefax: 07125 / 9691- 50<br />
E-mail: info@duemmel.de<br />
www.duemmel.de<br />
Informationen<br />
22 23
DataGraph Werbetechnik<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
BKK Scheufelen<br />
Modernste Standards für professionelle Lösungen<br />
Der Region verpflichtet<br />
Seit 20 Jahren ist die Firma DataGraph Werbetechnik aus Erkenbrechtsweiler eine feste Größe in der Region. Wer kompetente<br />
Beratung, kreative Konzepte und professionelle Umsetzung für eine individuelle und unverwechselbare Werbebotschaft<br />
sucht, ist bei DataGraph Werbetechnik in guten fachmännischen Händen.<br />
Die BKK Scheufelen blickt auf eine mehr als 125-jährige Geschichte zurück. Hervorgegangen aus der Papierfabrik Scheufelen<br />
in Oberlenningen betreut sie heutzutage etwa 48 000 Versicherte in ganz Baden-Württemberg und erhält Bestnoten<br />
für ihre Leistungspalette und die Kundenzufriedenheit.<br />
Doris und Mark Krohmer garantieren individuell gefertigte Lösungen für Fahrzeugbeschriftungen.<br />
„Vor dem Hintergrund unserer 20-jährigen<br />
Erfahrung können wir den Kunden Lösungen<br />
auf höchstem Niveau anbieten, die kreativ<br />
und innovativ sind und dank modernster<br />
Technik den aktuellen internationalen Standard<br />
repräsentieren“, beschreiben Doris und<br />
Mark Krohmer, die Inhaber von DataGraph<br />
Werbetechnik in Erkenbrechtsweiler.<br />
Handwerksbetriebe wie auch größere Unternehmen<br />
wissen etwa um die Werbewirksamkeit<br />
einer soliden und prägnanten<br />
Fahrzeugbeschriftung. DataGraph Werbetechnik<br />
hat darin langjährige Kompetenz,<br />
sei es in der Herstellung von Schablonen<br />
für Fahrzeuglackierungen oder der Entwicklung<br />
von Lösungen mit digital bedruckten<br />
Hochleistungsfolien. „Wir erstellen für jeden<br />
Fahrzeugtyp und für jede Fahrzeuggröße individuell<br />
auf das Unternehmen des Kunden<br />
zugeschnittene Entwürfe für werbewirksame<br />
und damit erfolgversprechende Beschriftungen.<br />
Geleitet von den Wünschen und den<br />
Vorstellungen der Kunden wird die Werbebotschaft<br />
effektiv verbreitet. Das Fahrzeug<br />
wird damit zur rollenden Visitenkarte eines<br />
Betriebs“, betonen Doris und Mark Krohmer.<br />
DataGraph Werbetechnik kann dabei insbesondere<br />
mit seiner Kompetenz beim ganzheitlichen<br />
Blick auf die Umsetzung eines<br />
durchgehenden Konzepts punkten. „Von der<br />
ersten Idee über das Logo, den Firmenstempel,<br />
das Fahrzeug, die Werbetafel auf der<br />
Baustelle, die Gestaltung des Messeauftritts<br />
bis zu den T-Shirts der Mitarbeiter garantieren<br />
wir ausgezeichnete Wirksamkeit durch<br />
hohen Wiedererkennungswert“, sagen die<br />
Geschäftsführer.<br />
Derzeit steht mit dem Umzug des Unternehmens<br />
in ein neues und repräsentatives<br />
Firmengebäude ein bedeutender Schritt in<br />
die Zukunft an. Dort stehen eine wesentlich<br />
größere Werkstatt und Büroräume zur Verfügung.<br />
Ein neuer Digitaldrucker garantiert den<br />
Kunden überdies auch bei großer Fläche<br />
höchste Professionalität nach modernsten<br />
Standards. „Dabei legen wir größten Wert<br />
auf stetigen direkten Kontakt mit den Kunden,<br />
auf persönliche und individuelle Begleitung<br />
von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt“,<br />
versprechen Doris und Mark Krohmer.<br />
Text: Peter Stotz<br />
BKK Scheufelen – Silke Ulbricht (links) zeigt Christina Mantineo (rechts) eine Angebotsbroschüre der BKK, Francesco Di Primo, Assistent der Geschäftsleitung, bei der Arbeit<br />
Als am 31. Dezember 1888 die „Krankenkasse<br />
der Papierfabrik Oberlenningen“ aus<br />
der Taufe gehoben wurde, war fünf Jahre<br />
zuvor mit der Sozialgesetzgebung der Regierung<br />
des damaligen Reichskanzlers Otto von<br />
Bismarck der wohl entscheidende Schritt<br />
hin zum modernen Sozialstaat getan worden.<br />
Ein Kernelement dabei war ein Gesetz<br />
zur Krankenversicherung der Arbeiter mit<br />
Versicherungspflicht für die Beschäftigten<br />
und einem Leistungsanspruch im Fall einer<br />
Krankheit oder bei Invalidität. Für die Leitung<br />
der Papierfabrik Scheufelen in Oberlenningen<br />
lag es nahe, mit der Einrichtung<br />
einer betrieblichen Krankenkasse die soziale<br />
Fürsorge und Beratung für die Beschäftigten<br />
möglichst nah am Arbeitsplatz und am<br />
Wohnort anzubieten.<br />
Dem Grunde nach hat sich daran bis zur Gegenwart<br />
nichts geändert. Zwar hat sich die<br />
BKK Scheufelen vor zehn Jahren für die Allgemeinheit<br />
in Baden-Württemberg geöffnet,<br />
und längst sind nicht mehr nur Mitarbeiter<br />
der Papierfabrik und ihre Angehörigen dort<br />
versichert. Etwa 48 000 Versicherte aus<br />
ganz Baden-Württemberg zählt die BKK<br />
derzeit, rund 80 Mitarbeiter in der Hauptverwaltung<br />
in der Schöllkopfstraße in Kirchheim<br />
sowie am traditionellen Standort auf<br />
dem Gelände von Scheufelen in Lenningen<br />
kümmern sich um ihre Anliegen. „Wir sind<br />
regional ausgerichtet und sehen uns auch<br />
aus unserer Tradition heraus dieser Regionalität<br />
verpflichtet, ebenso wie der Nähe zu<br />
unseren Mitgliedern“, sagt Francesco Di Primo,<br />
Assistent der Geschäftsleitung der BKK<br />
Scheufelen.<br />
Dieses Traditionsbewusstsein in Verbindung<br />
mit der Selbstverpflichtung, als modernes<br />
Dienstleistungsunternehmen unbürokratisch,<br />
flexibel und schnell im Sinne der Bedürfnisse<br />
der Versicherten handlungsfähig<br />
zu sein, hat der BKK bei Kundenbefragungen<br />
Bestnoten eingebracht. „Beim Service und<br />
bei unseren Leistungen belegen wir Spitzenwerte.<br />
Da müssen wir uns wirklich nicht verstecken“,<br />
erzählt Di Primo.<br />
So habe der Gesamtdurchschnitt der Kundenzufriedenheit<br />
in der jüngsten Befragung<br />
auf der Skala von eins bis sechs bei 1,39 gelegen.<br />
„Besonders positiv hat sich die Fachkompetenz<br />
der Mitarbeiter mit 1,32 gezeigt,<br />
und der Wert von 1,39 bei der Bearbeitungsdauer<br />
im Schriftverkehr spiegelt unsere Philosophie<br />
wider, schnell auf die Anliegen der<br />
Versicherten zu reagieren“, berichtet Di Primo.<br />
Auf die individuellen Bedürfnisse der Versicherten<br />
werde dabei mit einer Palette „weit<br />
überdurchschnittlicher Leistungen“ eingegangen,<br />
sei es in der Prävention, bei der<br />
Zahngesundheit einschließlich professioneller<br />
Zahnreinigung und hochwertiger Füllungen,<br />
oder auch bei Brillen, bei der Impfkostenerstattung<br />
oder durch die Möglichkeit<br />
zur Kostenübernahme für eine weltweit<br />
gültige Auslandsreisekrankenversicherung.<br />
„Viele dieser Leistungen sind keine gesetzlichen<br />
Regelleistungen, die wir aber trotzdem<br />
im Rahmen unserer Satzungsregelungen bezuschussen<br />
oder zum Teil sogar vollständig<br />
übernehmen können. Das ist fast einzigartig“,<br />
erklärt Di Primo.<br />
Ihre Verbundenheit mit der Region drückt<br />
die BKK Scheufelen allerdings auch ganz<br />
direkt mit der Förderung von Vereinsaktivitäten<br />
aus, insbesondere die Jugendarbeit<br />
der Sportvereine in der Region wird unterstützt.<br />
Auch Vorträge etwa zu den Themen<br />
Bewegung oder gesunde Ernährung werden<br />
regelmäßig angeboten. „Dieses aktive Engagement<br />
sehen wir als Verpflichtung an“, sagt<br />
Francesco Di Primo.<br />
Text & Fotografie: Peter Stotz<br />
BKK Scheufelen<br />
Informationen<br />
Schöllkopfstraße 120<br />
73230 Kirchheim<br />
Tel.: 0800 / 2552965 (kostenfrei)<br />
persönliche Beratung<br />
Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />
info@bkk-scheufelen.de<br />
www.bkk-scheufelen.de<br />
24 25
6. Archäologie-Forum<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Albbad in Westerheim<br />
Erfolgreicher Austausch<br />
Eintauchen und wohlfühlen<br />
Bereits zum sechsten Mal lud der Förderverein für Archäologie, Kultur und Tourismus (FAKT) zum Archäologie-Forum<br />
ein. Mittlerweile hat sich die Veranstaltung etabliert und so kamen wieder viele wichtige Vertreter aus der Archäologie<br />
und den Kommunen am großen Tisch des Bürgerhauses von Erkenbrechtsweiler zusammen, um sich auszutauschen und<br />
um über die Zukunft der Region am <strong>Heidengraben</strong> zu sprechen.<br />
Geballtes Wissen: Beim Archäologie-Forum tauschten sich wieder zahlreiche Vertreter verschiedenster Bereiche aus<br />
„Die Kommunen und die Archäologie müssen<br />
an einem Strang ziehen“, so Peter Heiden,<br />
der 1. Vorsitzende von FAKT, in seiner<br />
Einführung, „Das Bewusstsein hier am <strong>Heidengraben</strong><br />
ist schon sehr hoch, es kann aber<br />
noch besser werden.“<br />
Zum Auftakt der Veranstaltung stellte Markus<br />
Ege vom dem von den drei Gemeinden<br />
Erkenbrechtsweiler, Hülben und Grabenstetten<br />
beauftragten Planungsbüro Hartmaier<br />
und Mangold den neuesten Zwischenbericht<br />
in Sachen „<strong>Heidengraben</strong>-Erlebnisfeld“<br />
vor. Die Planer aus Kirchentellinsfurt stehen<br />
in engem Kontakt mit den drei Bürgermeistern,<br />
Roman Weiß aus Erkenbrechtsweiler,<br />
Siegmund Ganser aus Hülben sowie Harald<br />
Steidl aus Grabenstetten. Seit der erstmaligen<br />
Vorstellung hat sich einiges getan,<br />
unter anderem haben die drei Gemeinden<br />
mittlerweile alle relevanten Grünflächen<br />
am Burrenhof, wo das Erlebnisfeld-Zentrum<br />
entstehen soll, in ihren Besitz gebracht. „Wir<br />
sind aber immer noch in der Planungsphase“,<br />
erklärte Roman Weiß, „Die breite Öffentlichkeit<br />
soll erst im Laufe des Frühjahrs<br />
informiert werden.“<br />
Nach einer Kurzvorstellung des Projekts Archäologie<br />
und Landwirtschaft des Landesamts<br />
für Denkmalpflege durch Dr. Frieder<br />
Klein vom Referat für Archäologische<br />
Denkmalpflege im Regierungspräsidium<br />
Tübingen, informierte Bürgermeister Weiß<br />
über die Verlegung einer Hochspannungsstromleitung<br />
auf der Gemarkung Erkenbrechtsweiler<br />
und betonte abermals wie<br />
wichtig Veranstaltungen wie das Archäologie-Forum<br />
seien, um eine enge Vernetzung<br />
zwischen Archäologen und Kommunen zu<br />
gewährleisten.<br />
Abschließend gab Dr. Gerd Stegmaier einen<br />
Überblick über die Lehrgrabung der<br />
Universität Tübingen im Sommer <strong>2014</strong><br />
auf dem Gebiet des Burrenhofs, die dieses<br />
Mal so herausragende Ergebnisse lieferte,<br />
dass die Universität plant, bereits im kommenden<br />
Sommer an selber Stelle weiterzugraben.<br />
Text: Kerstin Dannath<br />
Informationen<br />
www.heidengraben.com<br />
Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten ist das Albbad der Gemeinde Westerheim seit einiger Zeit wieder geöffnet und punktet<br />
mit Badespaß für die ganze Familie. Insgesamt 1,3 Millionen Euro hat die Kommune investiert, um die in die Jahre gekommene<br />
Freizeiteinrichtung rechtzeitig zum 40-jährigen Jubiläum im Jahr 2015 wieder auf die Höhe der Zeit zu bringen.<br />
Wasser- und Spielspaß für groß und klein im Albbad – im Sommer wie im Winter<br />
Egal ob man im großen Schwimmbecken<br />
(12,50 m x 25,00 m) ungestört seine Bahnen<br />
ziehen will oder in der gemütlichen<br />
Sauna Entspannung sucht: Im Albbad ist<br />
jeder an der richtigen Adresse. In den komplett<br />
modernisierten Umkleiden wurde viel<br />
Wert auf Familienfreundlichkeit gelegt. So<br />
wurden bei den Frauen- und auch bei den<br />
Männersammelumkleiden ein Babywickeltisch<br />
sowie eine geräumige Familienumkleidekabine<br />
eingebaut. Ebenso wurden<br />
die Duschen und WC-Anlagen saniert. Dank<br />
einer durchdachten Anordnung von Sichtschutzwänden<br />
und Möbeln hat der komplette<br />
Umkleidebereich ein neues Gesicht<br />
erhalten.<br />
Und auch an die kleinsten Badegäste wurde<br />
bei der Sanierung gedacht: So locken<br />
im Kinderplanschbecken ein wasserspritzender<br />
Fisch und eine „Schlingeschlange“<br />
ins nasse Vergnügen. Im Sommer lädt weiterhin<br />
die schöne Außenanlage zum Planschen,<br />
Spielen und Grillen ein.<br />
Schwimmkurse und Wassergymnastik<br />
Saniert wurde das Albbad in zwei Bauabschnitten.<br />
Im Jahr 2010 stand die Modernisierung<br />
des Beckens und des Beckenumgangs<br />
auf dem Programm, in Durchgang<br />
zwei folgte die energetische Sanierung der<br />
Schwimmhalle und der Anbau eines neuen<br />
Kinder- und Liegebereichs.<br />
Weiterhin gibt es im Albbad die Möglichkeit<br />
Anfänger- und Fortgeschrittenen-Schwimmkurse<br />
zu buchen. Auch Wassergymnastik<br />
ist im Angebot. Daneben locken an einigen<br />
Tagen diverse Sonderaktionen mit Spielgeräten<br />
im Wasser. Das Albbad ist ganzjährig<br />
geöffnet, die durchschnittliche Wassertemperatur<br />
liegt bei 28 Grad.<br />
Besucht wird das idyllisch am Ortsrand gelegene<br />
Albbad übrigens nicht nur von Einheimischen:<br />
Auch viele Touristen und Besucher<br />
aus den Nachbargemeinden ziehen dort regelmäßig<br />
ihre Bahnen. Schließlich hieß es<br />
schon in der Eröffnungs-Broschüre aus dem<br />
Jahr 1975: „Das Albbad ist ein Meilenstein<br />
und der endgültige Durchbruch des Fremdenverkehrs<br />
auf der Schwäbischen Alb“.<br />
Text: Kerstin Dannath<br />
Informationen<br />
Albbad – Öffnungszeiten<br />
Dienstag, Mittwoch, Freitag<br />
15 bis 21 Uhr<br />
Donnerstag 15 bis 21 Uhr<br />
(Warmbadetag 30 Grad)<br />
Samstag 14 bis 20 Uhr<br />
Sonntag 8 bis 17 Uhr<br />
www.westerheim.de<br />
Wild-Lädle und<br />
Geschenk - Manufaktur<br />
Ziegelstr. 21<br />
72582 Grabenstetten<br />
Telefon: 07382 / 94 29 274<br />
Mobil: 0162 / 90 13 517<br />
(Gudrun Wiest)<br />
und 0174 / 20 47 644<br />
(Ralf Strähle)<br />
www.wild-lädle.de<br />
www.die-geschenkmanufaktur.de<br />
Unsere Öffnungszeiten<br />
15. September - 31. Dezember<br />
Donnerstag + Freitag<br />
14:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Samstag<br />
09:00 Uhr bis 15:00 Uhr<br />
01. Januar - 30. Juni<br />
Samstag<br />
09:00 Uhr bis 15:00 Uhr<br />
Auch außerhalb unserer<br />
Geschäftszeiten sind wir<br />
gerne für Sie da!<br />
& Geschenk - Manufaktur<br />
Die Geschenk - Manufaktur<br />
Die mit viel Fantasie gestalteten und beeindruckenden<br />
Geschenke verleihen den verschiedensten<br />
Arrangements einen besonderen Ausdruck<br />
und bleiben unvergesslich. Es ist bestimmt für<br />
jeden Geschmack und Anlass „das Besondere“<br />
dabei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
- Geburtstage - Hochzeiten - Jubiläen -<br />
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26 27
Universität Tübingen deckt auf<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Ergebnisse der Lehrgrabung <strong>2014</strong> am Burrenhof<br />
Von Ende August bis Mitte September<br />
<strong>2014</strong> führte das Institut für Ur- und Frühgeschichte<br />
und Archäologie des Mittelalters<br />
der Universität Tübingen im Bereich<br />
des Grabhügelfelds beim Burrenhof seine<br />
diesjährige Lehrgrabung durch.<br />
Die Nachforschungen, an denen insgesamt<br />
15 Studentinnen und Studenten<br />
teilnahmen, hatten verschiedene archäologische<br />
Befunde und Strukturen zum<br />
Ziel, die zwischen den großen Grabhügeln<br />
der frühen Eisenzeit (800-450 v. Chr.)<br />
liegen. Diese Strukturen konnten in den<br />
vergangenen Jahren bereits anhand von<br />
geomagnetischen Messungen lokalisiert<br />
und in Form von Messbildern dargestellt<br />
werden. Sichere Aussagen zu Alter und Erhaltung<br />
der archäologischen Hinterlassenschaften<br />
lassen sich aber nur anhand von<br />
archäologischen Ausgrabungen treffen. Im<br />
Rahmen der vierwöchigen Lehrgrabung,<br />
wurden daher insgesamt drei Grabungsschnitte<br />
angelegt.<br />
Die untersuchten Grabungsflächen erbrachten<br />
eine Vielzahl an archäologischen<br />
Funden und Befunden und übertrafen die<br />
an sie gestellten Erwartungen bei Weitem.<br />
Neben mehreren Graben- und Gräbchenstrukturen,<br />
die den Bestattungsplatz auf<br />
einer Länge von mehreren hundert Metern<br />
durchziehen, war es möglich, zwei in den<br />
Boden eingetiefte Brandgrubengräber zu<br />
bergen. Während eines der beiden Gräber<br />
in die frühe Eisenzeit (Hallstattkultur) datiert,<br />
ist die zweite Bestattung wohl etwas<br />
jünger und gehört bereits der sogenannten<br />
Latènekultur (ab 450 v. Chr) an.<br />
Beide Gräber waren durch den Pflug und<br />
landwirtschaftliche Bodeneingriffe bereits<br />
erheblich in Mitleidenschaft gezogen. So<br />
hatten sich von der älteren Grablege nur<br />
noch die Reste zweier Gefäße erhalten.<br />
Beide Keramikbehältnisse zeigen eine aufwändige<br />
Verzierung im Alb-Hegau-Stil mit<br />
Ritzmustern und einer Bemalung mit roter<br />
Farbe und Graphit.<br />
Etwas besser war das zweite Brandgrubengrab<br />
erhalten. Dies ist vor allem einer<br />
Abdeckung der Grabgrube mit zwei großen<br />
Kalksteinen zu verdanken. Die Bestattung<br />
enthielt die Bruchstücke eines riefenverzierten<br />
Keramikgefäßes und eines Bronzerings.<br />
Eine absolute Besonderheit stellt die Entdeckung<br />
eines kleinen Grabhügels mit<br />
einem Durchmesser von maximal 3,3 m<br />
dar. Hügel mit einer so geringen Größe waren<br />
bislang vom Burrenhof nicht bekannt<br />
und sind auch ansonsten eher selten.<br />
Der kleine Grabhügel besaß in seinem<br />
Zentrum eine massive Packung aus Kalksteinen,<br />
die die darunter liegende Bestattung<br />
vor Tieren und Grabräubern schützte.<br />
Am Rand des Hügels fand sich, in dessen<br />
Schüttung eingetieft, die Deponierung<br />
eines unverzierten, schwarzen Keramikgefäßes<br />
und eines Messers aus Eisen. Beide<br />
Objekte gehören wohl zu einer späteren<br />
Nachbestattung und werden derzeit noch<br />
restauriert.<br />
Auch hier deutet sich eine Datierung in die<br />
Latènezeit (nach 450 v. Chr.) an. Dies ist<br />
vor allem deshalb interessant, da aus dem<br />
Bereich des <strong>Heidengraben</strong>s Bestattungen<br />
aus der Zeit der spätkeltischen „Stadtanlage“<br />
(2./1. Jahrhunder v. Chr.) sowie aus<br />
den vorhergehenden chronologischen Abschnitten<br />
(4./3. Jahrhundert v. Chr.) vollständig<br />
fehlen.<br />
Mit den aktuellen Grabungsergebnissen<br />
zeigt sich erneut, dass es sich im Fall des<br />
Gräberfelds beim Burrenhof um ein einmaliges<br />
Kulturdenkmal in Baden-Württemberg<br />
handelt, das es in Zukunft nicht nur archäologisch<br />
weiter zu untersuchen sondern auch<br />
nachthaltig zu schützen gilt. So belegen<br />
zahlreiche archäologische Hinterlassenschaften,<br />
von der späten Bronze- bis in die<br />
römische Kaiserzeit, eine Aufsuchung und<br />
Nutzung dieses bedeutenden Fundplatzes<br />
während mehr als eintausend Jahren.<br />
Die archäologischen Ausgrabungen, die in<br />
diesem Sommer erstmals seit den 1980er<br />
Jahren wieder auf zwei Gemarkungen (Grabenstetten<br />
und Erkenbrechtsweiler) durchgeführt<br />
wurden, fanden von vielen Seiten<br />
bereitwillige Unterstützung. Zu danken ist<br />
diesbezüglich an erster Stelle dem Förderverein<br />
für Archäologie, Kultur und Tourismus<br />
(FAKT e.V.) sowie dem Förderverein<br />
<strong>Heidengraben</strong> e.V., ohne deren finanzielle<br />
Hilfe die Untersuchungen <strong>2014</strong> am<br />
Burrenhof nicht möglich gewesen wären.<br />
Ebenso ist Herrn K. Huppert und der Firma<br />
Schotterwerk Jakob Bauer Söhne GmbH &<br />
Co. KG zu danken, die unentgeltlich technisches<br />
Gerät zur Verfügung stellten, ohne<br />
das die Durchführung der Grabung im zuvor<br />
beschriebenen Maße nicht gelungen<br />
wäre. Darüber hinaus stellte die archäologische<br />
Gruppe von FAKT e.V., für die Dauer<br />
der Grabung einen PKW zur Verfügung.<br />
Großer Dank gilt des Weiteren den Bürgermeistern<br />
R. Weiß und H. Steidl sowie den<br />
Mitarbeitern der beiden Gemeinden Erkenbrechtsweiler<br />
und Grabenstetten, die die<br />
Arbeiten am Burrenhof mit Rat und Tat unterstützten.<br />
Vor allem die Unterbringung der<br />
Studentinnen und Studenten in einem gemeindeeigenen<br />
Haus in Erkenbrechtsweiler<br />
stellte diesbezüglich eine große Hilfe dar. Zu<br />
danken ist darüber hinaus Familie G. Kalmbach<br />
(Grabenstetten) und den Gebrüdern H.<br />
und G. Schempp (Erkenbrechtsweiler), die einer<br />
Untersuchung der von ihnen bewirtschafteten<br />
Ackerflächen bereitwillig zustimmten.<br />
Die Untersuchungen <strong>2014</strong> fanden in enger<br />
Kooperation mit der Denkmalpflege Baden-Württemberg<br />
statt. Auch im kommenden<br />
Jahr sollen die erfolgreichen Arbeiten<br />
am <strong>Heidengraben</strong> fortgeführt werden. Die<br />
Universität Tübingen plant diesbezüglich<br />
neben Ausgrabungen auch geomagnetische<br />
Messungen durchzuführen.<br />
Text: Gerd Stegmaier, Institut für Ur- und<br />
Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters<br />
Universität Tübingen<br />
Informationen<br />
www.heidengraben.com<br />
28 29
Outplacement mit PMB International<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Wissenswertes<br />
Saubere Trennung<br />
Autorin Rita Schütte-Heinold<br />
Interne Umstrukturierungen, Fusionen oder kritische Marktentwicklung – Gründe, warum sich Unternehmen von Mitarbeitern<br />
trennen müssen, gibt es zuhauf. Outplacement ist dabei ein guter Weg, die Trennung sauber durchzuführen.<br />
„Outplacement bringt beiden Seiten Vorteile“, bestätigt Herbert Merk, Gründer und Geschäftsführer der PMB International<br />
GmbH Unternehmensberatung. Das Böblinger Unternehmen ist seit 1996 aktiv in der Personalberatung mit<br />
Schwerpunkt Outplacement. „Im Gegensatz zur Kündigung spart Outplacement dem Unternehmen Geld und Zeit“, so<br />
Herbert Merk weiter.<br />
PMB International GmbH – Martin Gosch<br />
Juristische Auseinandersetzungen und<br />
Imageschäden im Trennungsprozess werden<br />
verkürzt oder vermieden, zudem werden<br />
Vertrauen und Glaubwürdigkeit bei der<br />
verbleibenden Belegschaft gestärkt. Denn<br />
auch die ausscheidenden Mitarbeiter haben<br />
was vom Outplacement: 69 Prozent<br />
der Kandidaten haben nach sechs Monaten<br />
einen neuen Job, nach einem Jahr<br />
haben mehr als 90 Prozent einen neuen<br />
Vertrag in der Tasche.<br />
Das in der Regel auf drei bis zwölf Monate<br />
angelegte Outplacement-Verfahren beginnt<br />
für den ausscheidenden Mitarbeiter mit<br />
der Klärung der Erwartungshaltungen. „In<br />
Einzelgesprächen wird ganz genau ana-<br />
lysiert, was der Mitarbeiter kann und wo<br />
seine Ziele liegen“, erklärt Martin Gosch,<br />
Partner und Gesellschafter bei PMB. Daneben<br />
werden seine Bewerbungsunterlagen<br />
geprüft und auf den neuesten Stand<br />
gebracht. Weiter geht es bei Bedarf mit<br />
zusätzlichen Schulungen und Qualifizierungen,<br />
auch professionelle Bewerbertrainings<br />
stehen auf dem Plan. Ist der Mitarbeiter<br />
unsicher kann das Verfahren durch<br />
eine Persönlichkeitsanalyse<br />
ergänzt werden. Parallel<br />
suchen die Outplacement-Berater<br />
bereits<br />
passende Jobs.<br />
Dabei wird der offene<br />
Arbeitsmarkt über<br />
Zeitungen und Internetbörsen<br />
ebenso<br />
herangezogen wie<br />
das eigene Netzwerk<br />
der Outplacement -<br />
Spezialisten. Auch die<br />
erste Kontaktaufnahme<br />
zum potenziellen<br />
neuen Arbeitgeber läuft<br />
über das Outplacement-<br />
Unternehmen. „Wir stehen<br />
im gesamten Bewerbungsprozess<br />
mit Rat und Tat zur Seite“,<br />
sagt Martin Gosch. Vermittelt werden branchenübergreifend<br />
Stellen von Fach- und<br />
Führungskräften bis hin zum Logistik- oder<br />
Produktionsmitarbeiter.<br />
Outplacement sorgt also dafür, dass Trennungen<br />
zwischen Unternehmen und Mitarbeitern<br />
fair ablaufen. Gleichzeitig erhalten<br />
Mitarbeiter neue berufliche Perspektiven.<br />
Übrigens: Während früher hauptsächlich<br />
Großbetriebe ihren Mitarbeitern Outplacement-Berater<br />
zur Seite stellten, sind es heute<br />
ebenso viele kleine und mittelständische<br />
Unternehmen. „Einen einvernehmlichen<br />
Weg einzuschlagen ist für alle Beteiligten<br />
besser, egal wie groß die Firma ist“, bestätigt<br />
Martin Gosch: „dabei gewinnen sowohl<br />
die Firmen also auch die Mitarbeiter“.<br />
Text: PR<br />
Informationen<br />
PMB International GmbH<br />
Unternehmensberatung<br />
Ansprechpartner: Martin Gosch<br />
Herrenberger Str. 122<br />
71034 Böblingen<br />
Tel.: 07031 / 30999-0<br />
info@pmbi.de<br />
www.pmbi.de<br />
Die gebürtige Hochwangerin Rita Schütte-Heinold, wohnt seit dreißig Jahren in Erkenbrechtsweiler.<br />
Sie ist im August 1964 geboren, verheiratet und hat zwei Kinder.<br />
Im erlernten Beruf Industriekauffrau, arbeitet sie seit über zwanzig Jahren.<br />
Schon als Kind und Jugendliche war sie von Büchern begeistert. Regelrecht<br />
verschlungen hat sie ihre Lektüre. Sobald sie ein Buch oder einen Roman begonnen<br />
hatte zu lesen, war sie meistens von der Handlung so gefesselt, dass<br />
sie sich zwingen musste, das Buch aus der Hand zu legen. Oftmals wurde sie<br />
als Kind von der Mutter ermahnt, wenn Schlafenszeit war, aufzuhören mit dem<br />
Lesen. “Dann habe ich heimlich mit einer Taschenlampe in der Hand unter<br />
der Bettdecke weiter gelesen”, berichtet sie. “Und sobald ein Buch ausgelesen<br />
war, musste schnellstens ein neues her.“<br />
Die Leidenschaft Bücher zu lesen hat sich zum Bücher schreiben weiterentwickelt.<br />
Rita Schütte-Heinold hat im März <strong>2014</strong> ihren ersten Roman veröffentlicht,<br />
im November <strong>2014</strong> folgte der zweite Roman. Beide Romane sind als Taschenbuch<br />
und als E-Book erhältlich und für Jugendliche ab 12 Jahre geeignet.<br />
Sicherlich haben auch jung gebliebene Erwachsene ihre Freude daran. Rita “Sonjas Jungs”<br />
Schütte-Heinold möchte mit ihren Romanen Jugendliche zum Lesen bewegen, oder Kein Tag ist ein normaler Tag<br />
Jugendliche die bereits Leseratten sind sowie auch Jugendliche die vielleicht Der Fantasy-Abenteuerroman für Leseratten ab 12 Jahre<br />
noch Leseratten werden wollen.<br />
ISBN: 9783735722133<br />
Verlag: BoD Books on Demand<br />
Text: Rita Schütte-Heinold<br />
E-Mail: rita.heinold@gmx.de<br />
Konzertabend mit den Musikfreunden Hochwang-Erkenbrechtsweiler<br />
Am Samstag, den 15.11.<strong>2014</strong> sowie am 22.11.<strong>2014</strong> begrüßten die Musikfreunde<br />
ihr Publikum in der evangelischen Kirche in Lenningen-Hochwang bzw. in der Kelter<br />
in Beuren. Beide Konzerte waren restlos ausverkauft. Unter der Leitung von<br />
Günther Orban nahmen die beiden Orchester sowie der evangelische Kirchenchor<br />
Erkebrechtsweiler-Hochwang unter Leitung von Lia Kasrasvilli die Gäste mit auf<br />
eine Reise quer durch die USA. Das Ensemble präsentierte Stücke wie „Take Five“,<br />
„The Magnificent Seven“ - besser bekannt als die Glorreichen Sieben oder den<br />
„Honkey Tonk Train Blues“. Bei diesem Stück hatte man förmlich das Gefühl in<br />
einer alten Dampflock unterwegs zu sein. Der evangelische Kirchenchor bot mit<br />
Unterstützung des Ensembles der Musikfreunde verschiedene Gospel dar, wie z.B.<br />
„Go Down Moses“, „Swing Low, Sweet Chariot“ und „Born Again“. Diese Kombination<br />
aus Akkordeon und Gesang war eine Bereicherung für das Konzert. Den<br />
zweiten Teil des Abends bestritt das Konzertorchester. Mit dem Musical „West Side<br />
Story“ eröffneten sie nach der Pause. Gefolgt von dem fetzigen „See you later Alligator“,<br />
regte die „New York Overture“ zum Träumen an. In ihr sind verschiedene<br />
Sehenswürdigkeiten von New York musikalisch verborgen, so dass man selbst<br />
auch Pferde laufen hörte. Ebenso durften bekannte Melodien von Billy Joel wie My<br />
Life, Uptown Girl, Piano Man und noch viele andere nicht fehlen, die in „Billy Joel in<br />
Concert“ arrangiert wurden. Als Zugabe ließen die Musikfreunde wortwörtlich ihre<br />
Finger laufen. Beim Rootbeer Rag, ebenfalls von Billy Joel, zeigten sie, dass man<br />
auch mit dem Akkordeon Gas geben kann. Stehender Beifall des Publikums war<br />
die Belohnung für dieses gelungene Konzert.<br />
Text: Nathalie Klaus<br />
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Wissenswertes<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong> Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Wissenswertes<br />
2. Literarisches Konzert<br />
Starke Helfer – Preise für FAKT<br />
Am Samstag, den 15. November fand im Saal des Gasthofes Lamm in Grabenstetten<br />
das 2. Literarische Konzert von FAKT statt.<br />
Zur Erinnerung das Programm: Les Charakteres de la Dance von J.F. Rebel<br />
(1715) Es spielte das ArteFAKT Ochester unter Leitung von Sigrid Kasparian<br />
Amor als Maler (Der Sizilier) von Moliere (gest. 1673) Akteure von Theatro<br />
FAKTissimo unter Regie von Ursel Bernlöhr<br />
Bevor die Theateraufführung begann hatten die Konzertbesucher die Gelegenheit<br />
nach einer Speisekarte, die speziell für diesen Abend herausgegeben<br />
wurde, etwas Leckeres heraus zu suchen. Dann erst begann die Theateraufführung<br />
in Begleitung des Orchesters. Der Saal war sehr gut besetzt. Die<br />
Gäste wurden in den Bann einer Liebesgeschichte mit Eifersuchts-Szenen<br />
hineingezogen. Die Akteure haben Ihre Rollen hervorragend zum Ausdruck<br />
gebracht. Die Theaterleute waren im Stil der Zeit von Moliere gekleidet, was<br />
dieser Veranstaltung ein bezauberndes Gepräge verlieh. Die gesamte Kulisse<br />
war von Ursel Bernlöhr gestaltet; aus Ihrem Fundus kamen auch die Kleider<br />
der Akteure.<br />
Zusammengefasst muss man bestätigen: Das Literarische Konzert war eine<br />
hervorragende mitreißende Veranstaltung, was durch den Applaus akustisch<br />
zur Geltung kam. Mehrfache Stimmen wünschen sich eine Wiederholung<br />
dieses gelungenen Theaterstückes.<br />
Text: Peter Heiden<br />
Am Montag, 13. Oktober wurden die Preisträger des Ehrenamtspreises<br />
„Starke Helfer“ im Fritz-Ruoff-Saal der Kreissparkasse in Nürtingen ausgezeichnet.<br />
40 Vorschläge waren eingereicht worden, 14 wurden ausgewählt.<br />
Der Preis widmet sich jedes Jahr einem neuen Schwerpunktthema. <strong>2014</strong> lautete<br />
das Motto "Heimat - Tradition (er)leben".<br />
Die Begrüßung der Gäste übernahm Franz Scholz, Vorstandsvorsitzender der<br />
Kreissparkasse Esslingen.<br />
Die Moderation des Abends hatte die Ressortleiterin des Lokalteiles der Nürtinger<br />
Zeitung, Annelies Lieb, übernommen.<br />
Wir freuen uns, dass FAKT es dieses Jahr in die Gruppe der Gewinner geschafft<br />
hat und für seine Arbeit in der Region einen Preis bekommen hat.<br />
Freudestrahlend nahm Peter Heiden, 1. Vorsitzender von FAKT, die Ehrung<br />
- stellvertretend für die aktiven Vereinsmitglieder - aus den Händen von Franz<br />
Scholz, assistiert von der Verlegerin der NTZ, Monika Krichenbauer, entgegen.<br />
Diese Anerkennung ehrt uns und gibt unserem Engagement neuen Auftrieb.<br />
Es war ein kurzweiliger Abend, unterbrochen durch Tanz und Gesangsdarbietungen.<br />
Zum Abschluss war im Foyer der Kreissparkasse ein kleiner Imbiss<br />
nebst Getränken angerichtet, bei dem alte Bekanntschaften gepflegt und neue<br />
geschlossen wurden.<br />
Text: Klaus Beekmann<br />
www.fakt-heidengraben.de<br />
Vortrag – Jimmy Hartwig<br />
Check Dich! Echte Männer sind gesund.<br />
Am 23.10.<strong>2014</strong> um 19 Uhr konnte der SV Hülben und die BKK Scheufelen<br />
Jimmy Hartwig den Botschafter für Gesundheitsvorsorge für einen Vortrag<br />
gewinnen. Jimmy Hartwig war in den 80er Jahren einer der besten Mittelfeldspieler.<br />
Jimmy Hartwig hat sich aufgrund eigener Erfahrungen einem speziellen Thema<br />
verschrieben: Botschafter für Männergesundheit. Jimmy Hartwig hat in<br />
einem kurzen Zeitraum drei Mal gegen den Krebs gekämpft – und gewonnen.<br />
Die dritte Attacke, einen Hirntumor, hätte er sicherlich nicht überlebt, wenn<br />
er nicht schon vorgewarnt gewesen wäre und erste Anzeichen früh erkannt<br />
hätte. Diese Erfahrung hat ihn gelehrt, mehr auf seine Gesundheit zu achten<br />
und auch kleinste Vorzeichen nicht zu ignorieren. Worum geht es Männer<br />
gehen oft recht sorglos mit ihrer Gesundheit um. Das Thema Krebsvorsorge<br />
zum Beispiel stößt bei vielen Männern immer noch auf taube Ohren. „Solange<br />
mir nichts weh tut, hab ich auch nichts“ ist leider immer noch eine häufig vorherrschende<br />
Meinung – oder Ausrede. Aber auch die Vorsorge im Kleinen, die<br />
aus vernünftiger Ernährung und Bewegung besteht, wird von Männern gern<br />
von Tisch gewischt. Jimmy Hartwig möchte die Männer wachrütteln, für sich<br />
und ihren Körper die Verantwortung zu übernehmen.<br />
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Veranstaltungskalender<br />
Alb-Magazin <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2014</strong><br />
Januar<br />
Do. 01.01.2015<br />
Neujahrstag-Distrikt- Gottesdienst<br />
Evangelische Kirche Brucken<br />
So. 18.01.2015 – 11:00 bis 18:00 Uhr<br />
Hochzeitsmesse – HochzeitPUR<br />
thomasblank.com gmbh,<br />
Dorfgemeinschaftshaus Sirchingen<br />
Februar<br />
So. 01.02.2015<br />
Ponyreiten<br />
Reitverein Hülben, Reitanlage<br />
März<br />
So. 01.03.2015<br />
Konzert Projektchor<br />
Gesangverein, Bürgersaal Hülben<br />
Fr. 02.01.2015 bis Mo. 05.01.2015<br />
Jugendskilager<br />
Schi-Club Hülben, Davos<br />
Sa. 03.01.2015<br />
Theaterbesuch in Ingstetten<br />
SAV Erkenbrechtsweiler<br />
So. 04.01.2015<br />
Neujahrssprung und Ponyreiten<br />
Reitverein Hülben, Reitanlage<br />
So. 04.01.2015 ab 7:00 - 16:00 Uhr<br />
Volkslauf und Wandertag<br />
TSV Grabenstetten<br />
Di. 06.01.2015<br />
Heilige Drei Könige - Distrikt-Gottesdienst<br />
Evangelische Kirche Unterlenningen<br />
Di. 06.01.2015<br />
Weißwurstfrühschoppen<br />
Fliegergruppe Hülben, Fliegerheim<br />
Di. 06.01.2015<br />
Vereinskegeln<br />
SAV Erkenbrechtsweiler<br />
Di. 06.01.2015<br />
Distriktsgottesdienst<br />
Evangelische Kirchengemeinde Hülben,<br />
Römerstein-Zainingen<br />
Sa. 10.01.2015<br />
Schneebar<br />
Harmonikaclub Hülben, Clubhaus<br />
Sa. 10.01.2015<br />
Christbaumsammlung<br />
CVJM Hülben<br />
Fr. 23.01.2015 ab 19:00 Uhr<br />
Jahreshauptversammlung RWA<br />
Vereinsheim RWA, Erkenbrechtsweiler<br />
Sa. 24.01.2015<br />
Neujahrsempfang<br />
FAKT e.V., Rietenlauhalle Hülben<br />
Sa. 24.01.2015<br />
Altpapiersammlung<br />
Evangelische Kirche, Erkenbrechtsweiler<br />
Sa. 24.01.2015 ab 18:00 Uhr<br />
Neujahrsempfang der Region am<br />
<strong>Heidengraben</strong> und Umgebung<br />
FAKT e.V., Rietenlauhalle Hülben<br />
Do. 29.01.2015 ab 15:00 - 20:00 Uhr<br />
Lichtstube<br />
Begegnungsstätte, Erkenbrechtsweiler<br />
Do. 29.01.2015 ab 15:00 - 20:00 Uhr<br />
Blutspendeaktion<br />
Deutsches Rotes Kreuz,<br />
Rietenlauhalle Hülben<br />
Sa. 31.01.2015 bis So. 01.02.2015<br />
Skikurs 3<br />
Schi-Club Hülben, Hesel<br />
Mo. 02.02.2015 ab 19:00 Uhr<br />
Losen Backhaus<br />
Backhaus, Erkenbrechtsweiler<br />
Do. 05.02.2015 ab 19:00 Uhr<br />
FAKT-Mitgliedertreffen<br />
Begegnungsstätte im Bürgerhaus,<br />
Erkenbrechtsweiler<br />
Do. 05.02.2015 ab 19:00 Uhr<br />
Sportler- und Blutspenderehrung<br />
Gemeinde Hülben, Bürgersaal<br />
Mi. 07.02.2015 ab 14:00 - 16:00 Uhr<br />
Frühjahrsbasar<br />
Falkensteinhalle, Grabenstetten<br />
Mi. 07.02.2015 ab 14:00 - 16:00 Uhr<br />
Vereinsmeisterschaften<br />
mit Aprés Ski Party<br />
Schi-Club Hülben, Hesel<br />
Do. 12.02.2015 ab 15:00 Uhr - 20:00 Uhr<br />
Lichtstube<br />
Begegnungsstätte im Bürgerhaus,<br />
Erkenbrechtsweiler<br />
Fr. 13.02.2015<br />
Kinderfasching<br />
Förderverein Schulen und Jugend,<br />
Rietenlauhalle Hülben<br />
Mi. 18.02.2015 bis So. 22.02.2015<br />
Skifreizeit<br />
CVJM Hülben, Brongen<br />
Do. 26.02.2015 ab 15:00 Uhr - 20:00 Uhr<br />
Lichtstube<br />
Begegnungsstätte im Bürgerhaus,<br />
Erkenbrechtsweiler<br />
Do. 26.02.2015 ab 19:00 Uhr<br />
Vereinsstammtisch<br />
Sportheim, Erkenbrechtsweiler<br />
Fr. 27.02.2015<br />
Bürgerversammlung<br />
Gemeinde Hülben, Rietenlauhalle<br />
So. 01.03.2015<br />
Ponyreiten<br />
Reitverein Hülben, Reitanlage<br />
Fr. 06.03.2015<br />
Weltgebetstag der Frauen<br />
CVJM und Evangelische Kirchengemeinde,<br />
Gemeindehaus Hülben<br />
Sa. 07.03.2015<br />
Springbeat<br />
Bauwagen Dürrlau Hülben,<br />
Rietenlauhalle<br />
Di. 10.03.2015 ab 17:00 Uhr<br />
Kinderuni Urkundenverleihung<br />
Bürgersaal, Erkenbrechtsweiler<br />
Fr. 13.03.2015<br />
Männervesper mit Colin Bell<br />
Evangelische Kirche, Gemeindehaus Hülben<br />
Sa. 14.03.2015<br />
Tanzveranstaltung FACE<br />
Sportverein Hülben, Rietenlauhalle<br />
Mo. 16.03.2015 ab 19:00 Uhr<br />
Losen Backhaus<br />
Backhaus, Erkenbrechtsweiler<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
TES+M GmbH<br />
Thomas Blank<br />
Achalmstraße. 11<br />
73268 Erkenbrechtsweiler<br />
Telefon 07026 / 601 9646<br />
alb@albmarketing.de<br />
Layout & Gestaltung:<br />
thomasblank.com gmbh<br />
Erscheinungsweise:<br />
viermal im Jahr<br />
Tel.: 07026 / 601 988-0<br />
post@thomasblank.com<br />
Winter 2010 – fotografiert von Thomas Blank, www.thomasblank-fotografie.de<br />
Fr. 20.03.2015 ab 19:00 Uhr<br />
FAKT-Jahres-Mitgliederversammlung<br />
Sportgaststätte (bei der Rietenlauhalle),<br />
Hülben<br />
Sa. 21.03.2015<br />
Frühjahrskonzert<br />
Musikverein Hülben, Rietenlauhalle<br />
Redaktion:<br />
Patricia Kozjek<br />
Kerstin Dannath<br />
Simon Wagner<br />
Eva-Maria Pulvermüller<br />
Peter Stotz<br />
Petra Zwerenz<br />
Druck:<br />
Leibfarth & Schwarz<br />
GmbH & Co.KG<br />
72581 Dettingen/Erms<br />
Telefon 07123 / 9785-0<br />
kontakt@leibfarth-schwarz.de<br />
Sa. 21.03.2015<br />
Konzertabend mit Andi Weiss<br />
Evangelische Kirche Hülben<br />
Sa. 28.03.2015<br />
Mundart-Theater Eulazwicker<br />
Förderverein Schulen und Jugend,<br />
Rietenlauhalle Hülben<br />
So. 29.03.2015<br />
Goldene Konfirmation<br />
Evangelische Kirche, Erkenbrechtsweiler<br />
So. 29.03.2015<br />
Osterschießen<br />
Hubertusgilde, Schützenhaus Hülben<br />
Mo. 30.03.2015 ab 19:00 Uhr<br />
Losen Backhaus<br />
Backhaus, Erkenbrechtsweiler<br />
Allgemeine Hinweise:<br />
Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt erstellt (Stand<br />
12/<strong>2014</strong>). Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir für<br />
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