17.01.2015 Aufrufe

Download - UFA-Revue

Download - UFA-Revue

Download - UFA-Revue

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 6/2013<br />

Markus Ritter:<br />

Zwischenbilanz<br />

Seite 12<br />

Säkombination im<br />

Praxiseinsatz<br />

Seite 28<br />

Mäuse konsequent<br />

bekämpfen<br />

Seite 50<br />

Hobbygeflügel professionell<br />

füttern<br />

Seite 78


METRAC<br />

Metrac X-Serie.<br />

Sicher. Bodenschonend.<br />

Extrem hangtauglich.<br />

Neu: H7 SX<br />

Das kompakte<br />

Kraftpaket!<br />

SEIT 1910<br />

www.agromont.ch<br />

www.agromont.ch<br />

AGROMONT AG | REFORM Schweiz | Tel. 041 / 784 20 20 | Bösch 1 | 6331 Hünenberg


INHALTSVERZEICHNIS<br />

EDITORIAL<br />

Die Ernährung von<br />

Legehennen ist<br />

auf deren Gewicht<br />

und Leistung<br />

abzustimmen.<br />

Bild: agrarfoto.com<br />

Kiesabbau – wie regeln<br />

Flächenwegfall, Rekultivierung,<br />

Bewirtschaftungserschwernisse<br />

und Entschädigungen sind<br />

vertraglich zu regel.n.<br />

16<br />

Vielseitige Mittelklasse<br />

Mit der Baureihe «7600» hat<br />

Massey Ferguson eine neue Profi-<br />

Mittelklasse mit vielen Ausrüstungvarianten<br />

lanciert.<br />

22<br />

An Kalkdüngung denken<br />

Kalk hat einen grossen Einfluss<br />

auf die Ertragsbildung. Es lohnt<br />

sich, jetzt den Boden<br />

zu untersuchen.<br />

48<br />

Zu viel nützt nichts<br />

Schweinefutter weisen ganz<br />

unterschiedliche Vitamingehalte auf.<br />

Warum ist dies so und<br />

was gilt es zu beachten<br />

74<br />

FENACO AKTUELL<br />

Gesunde Balance zwischen Mitgliedernutzen und Rentabilität<br />

Geschäftsjahr fenaco 2012 4<br />

Auf ein Wort von Martin Keller 5<br />

Natürlich nah mit LANDI-Frische 8<br />

MANAGEMENT<br />

Mehr Klarheit beim Gewerbebegriff<br />

Bäuerliches Bodenrecht und AP 2014 – 2017 14<br />

Kurzmeldungen 10<br />

Markus Ritter: Nicht die Grösse, sondern Wertschöpfung zählt 12<br />

Vertragspunkte: Was ist beim Kiesabbau zu beachten 16<br />

LANDTECHNIK<br />

Einfach und flexibel<br />

Die Säkombination Kuhn «Venta LC 3000» im Test 28<br />

Kurzmeldungen 21<br />

MF «7618»: Professionelle Mittelklasse 22<br />

Produktneuheiten 24<br />

Wettbewerb: «App» zur Saat mit Kuhn 30<br />

PFLANZENBAU<br />

Mäuse konsequent bekämpfen<br />

Die verschiedenen Methoden im Überblick 50<br />

Kurzmeldungen 31<br />

Marktorientierte Sortenwahl für die Getreidesaat 2013 32<br />

Raps: Eine intensive Kultur vor neuen Herausforderungen 34<br />

Schweizer Kirschen: Emotionale Produkte 38<br />

Ein Problem im Karottenbau 40<br />

Futterbau in Trockenlagen: Eine Herausforderung! 44<br />

Stabile Unkrautsituation nach Umstellung auf Bio-Landbau 46<br />

Jetzt an die Kalkdüngung denken 48<br />

Sortenvergleiche in der Praxis 52<br />

Bio-Seite: Anbauempfehlungen für die Ernte 2014 54<br />

NUTZTIERE<br />

Land der höchsten Milchleistungen<br />

Leserreise nach Israel, 5. bis 10. Oktober 68<br />

Kurzmeldungen 57<br />

<strong>UFA</strong> aktuell: Die Seiten für den Tierhalter 59<br />

Rationiert in der alten Stallhülle 63<br />

Viel Milch und Gesundheit – ein Widerspruch 64<br />

Pressschnitzel: Energiereich und verzehrsfördernd 66<br />

Von hohen Tränkerpreisen profitieren 72<br />

Kraftfuttermast 73<br />

Wie viel Vitamine brauchen Schweine wirklich 74<br />

Wenn’s heiss wird im Schweinestall 76<br />

Hobbyhennen professionell gefüttert 78<br />

Haben alte Geflügelrassen Zukunft 80<br />

LANDLEBEN<br />

Neue Serie: Selbstversorgung und Küchenlatein<br />

ABC der Gelierhilfen für die Konfitürenherstellung 84<br />

Kurzmeldungen 83<br />

Rezepte von Barbara Mäder 87<br />

Volkstanzfest in Chur 88<br />

Gartenseite: Nachschub fürs Gemüsebeet 93<br />

Peter Neuenschwander ist gerne Bauer 94<br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

Seit Februar 2013 bin ich als<br />

Redaktorin bei der <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> tätig.<br />

Mein Fokus liegt schwerpunktmässig<br />

im Online-Bereich. So betreue<br />

ich die Homepage www.ufarevue.ch,<br />

pflege aktuelle Nachrichten im<br />

Newsticker ein, versende regelmässig<br />

den Newsletter und betreue das<br />

neu geschaffene Facebook- und<br />

Twitterprofil.<br />

Vor kurzem bekam ich die Möglichkeit,<br />

für die <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> erstmalig<br />

zwei Webinare durchzuführen – ein<br />

spannendes Projekt mit vielen<br />

positiven Rückmeldungen. Mein<br />

Studium der Agrarwissenschaften<br />

habe ich an der Universität<br />

Hohenheim (D), der University of<br />

Wisconsin-Madison (USA) und der<br />

Universidad de Córdoba (E) mit der<br />

Spezialisierung «Pflanzenbau»<br />

absolviert. Seit einigen Jahren<br />

befasse ich mich verstärkt mit<br />

neuen Medien im Agrarbereich. Als<br />

Redaktorin und Drehbuchautorin<br />

für E-Learning habe ich in der<br />

Vergangenheit bereits viele Projekte<br />

für Agrarverlage und Kunden im<br />

Segment Pflanzenschutz und<br />

Landtechnik realisiert. Einen<br />

weiteren Schwerpunkt meiner<br />

bisherigen beruflichen Laufbahn<br />

stellt die Tätigkeit als Referentin<br />

und Journalistin dar.<br />

Ich habe mir nun zum Ziel gesetzt,<br />

das Potenzial der Online-Welt<br />

gezielt für die <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> auszuschöpfen.<br />

Als besonders reizvoll<br />

empfinde ich hierbei die unkomplizierte<br />

Form des Austausches und der<br />

Wissensvermittlung. Es würde mich<br />

freuen, Sie bald auf unseren<br />

Kanälen zu treffen. Schauen Sie<br />

einfach mal rein.<br />

info@ufarevue.ch<br />

LELY CENTER SUISSE<br />

Dairy Solution GmbH<br />

suisse@sui.lelycenter.com<br />

Tel. 0848 11 33 77<br />

Melkroboter<br />

For a professional<br />

milk production.<br />

Anna<br />

Steindl<br />

www.lely.com<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 3


FENACO<br />

AKTUELL<br />

Gesunde Balance zwischen<br />

Mitgliedernutzen und Rentabilität<br />

GESCHÄFTSJAHR 2012 Im 20. Betriebsjahr wuchs die fenaco Genossenschaft<br />

trotz Preisdruck weiter. Der Umsatz erhöhte sich um 2.3 % auf 5.681 Milliarden<br />

Franken. Gesamthaft wurden 219 neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Die Sparten Getreide,<br />

Ölsaaten, Futtermittel<br />

sowie Pflanzennahrung<br />

trugen zum Umsatzwachstum<br />

bei.<br />

Unbeschadet von Minusteuerung<br />

und wachsendem Preisdruck konnte<br />

die fenaco 2012 den Gesamtumsatz<br />

erneut steigern und ihre Marktposition<br />

real ausbauen. Mit 5.681 Mrd.<br />

Fr. lag der Umsatz der Unternehmensgruppe<br />

um 2.3% über dem Vorjahr. Das<br />

Jahresergebnis wurde mit 60.6 Mio. Fr.<br />

um 1.3% tiefer ausgewiesen. Es widerspiegelt<br />

die gesunde Balance, welche<br />

die genossenschaftlich organisierte<br />

fenaco zwischen der Gewährleistung eines<br />

optimalen Mitgliedernutzens und<br />

den Mindestanforderungen in Bezug auf<br />

die wirtschaftliche Rentabilität des Unternehmens<br />

seit Jahren hält. Mit einem<br />

Eigenkapital von 1.192 Mrd. Fr. oder<br />

41.9 % der Bilanzsumme (Vorjahr<br />

41.7 %) steht das Unternehmen der<br />

Schweizer Bauern auch in seinem 20.<br />

Betriebsjahr auf einer grundsoliden Basis.<br />

Mehr Ware umgesetzt, mehr Arbeit<br />

investiert Das Betriebsergebnis<br />

vor Zinsen, Abschreibungen und<br />

Steuern (EBITDA) lag mit 240 Mio. Fr.<br />

über den budgetierten Werten, aber um<br />

5.9% unter dem Resultat des Vorjahrs.<br />

Die Gründe für diese Entwicklung der<br />

fenaco Genossenschaft liegen in sinkenden<br />

Margen und in gezielten Leistungsverbesserungen<br />

im hohen einstelligen<br />

Millionenbereich an die Mitglieder, unter<br />

anderem in Form von günstigeren<br />

Einkaufskonditionen und erhöhten Leistungsprämien.<br />

Der Bruttogewinn blieb mit 1.178<br />

Mrd. Fr. stabil und knüpfte damit nahtlos<br />

an die positiven Resultate der Vorjahre<br />

an. Um ihn auf diesem Niveau halten<br />

zu können, waren auch 2012 erneut<br />

mehr Mengen umzusetzen und mehr<br />

Arbeitsleistung zu erbringen. Zwei Auf-<br />

1 · Das Leistungszentrum<br />

Braeburn in Charrat wurde<br />

im Mai 2012 eröff net und<br />

liegt in unmittelbarer Nähe<br />

der Obstproduzenten.<br />

1 2 3<br />

2, 3 · Photovoltaik auf der<br />

erweiterten Volg-Verteil -<br />

zentrale in Winterthur,<br />

die im September 2012<br />

eröffnet wurde.<br />

4 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


BILD DES MONATS<br />

PHOTO DU MOIS<br />

AKTUELL<br />

FENACO<br />

AUF EIN WORT<br />

EN UN MOT<br />

Medienkonferenz der fenaco<br />

Die diesjährige Medienkonferenz fand im Kursaal in Bern statt –<br />

einem symbolträchtigen Ort. Vor 20 Jahren war nämlich dort die fenaco gegründet<br />

worden. Seit der damaligen Gründungsversammlung hat sich fenaco hervorragend<br />

entwickelt und war auch 2012 erfolgreich unterwegs, was die Journalisten an der Medienkonferenz<br />

zufrieden zur Kenntnis nahmen.<br />

wandpositionen belegen diese Tatsache.<br />

So wuchsen insbesondere die<br />

Transportkosten um über 3 Mio. Fr. und<br />

der Personalaufwand stieg um 13 Mio.<br />

Fr. oder 2.1% an, dies trotz Erneuerungs-<br />

und Rationalisierungsmassnahmen<br />

in diversen Verarbeitungsbetrieben.<br />

2012 konnte die fenaco 219 Personen<br />

mehr beschäftigen als im Vorjahr.<br />

Mit 8935 Beschäftigten, darunter 480<br />

Delegiertenversammlung<br />

der fenaco<br />

18. Juni 2013 in Luzern<br />

TERMINE<br />

AGENDA<br />

Tag der offenen Tür<br />

des Leistungszentrums<br />

«fresh&cool»<br />

17. August 2013 in Bätterkinden<br />

Lernenden, gehörte das Genossenschaftsunternehmen<br />

2012 zu den bedeutendsten<br />

Arbeitgebern im ländlichen<br />

Raum der Schweiz.<br />

Unterschiedliche Marktentwicklung<br />

In den Geschäftsfeldern<br />

Agrar, Lebensmittelindustrie, Detailhandel<br />

und Energie entwickelten sich<br />

die Märkte im Berichtsjahr unterschiedlich.<br />

Im strategischen Geschäftsfeld<br />

Agrar, dessen Umsatz mit 1.611 Mrd. Fr.<br />

auf Vorjahresniveau blieb, trugen vor allem<br />

die Sparten Getreide, Ölsaaten, Futtermittel<br />

sowie Pflanzennahrung zum<br />

Umsatzwachstum bei, während in den<br />

anderen Tätigkeitsfeldern Preise und<br />

Margen marktbedingt gesenkt werden<br />

mussten.<br />

Mehr Lebensmittel verarbeitet<br />

Der akute Preiskampf am Ladentisch<br />

setzte die Produzentenpreise weiter unter<br />

Druck. Das wirkte sich auf Umsatz<br />

und Ergebnis der Lebensmittelindustrie<br />

Fortsetzung Seite 6<br />

Wachstum trotz Preisdruck<br />

Das wirtschaftliche Umfeld der fenaco<br />

Genossenschaft hat sich 2012 im<br />

Vergleich zum turbulenten Vorjahr<br />

stabilisiert. Die Finanzmärkte haben mit<br />

moderatem Wachstum reagiert, wobei<br />

eine gewisse Unsicherheit bezüglich der<br />

realwirtschaftlichen Entwicklung im<br />

Euroraum und in den USA sowie in den<br />

weltweiten Finanzmärkten geblieben ist.<br />

Die Untergrenze des Eurowechselkurses<br />

zum Schweizer Franken hat uns<br />

Planungssicherheit gegeben, obwohl der<br />

Einkaufstourismus und der damit<br />

verbundene Preisdruck im Schweizer<br />

Detailhandel anhaltend hoch blieben.<br />

Andauernde Tiefpreisphase<br />

Die durchschnittliche Jahresteuerung von<br />

– 0.7 % – der niedrigste Wert seit über<br />

50 Jahren – ist ein Beleg dafür, wie hart<br />

der Verdrängungswettbewerb im<br />

Detailhandel, aber auch in der Gastronomie<br />

geworden ist. Der Preisdruck im<br />

Lebensmittelmarkt führt zu sinkenden<br />

Margen in der gesamten Wertschöpfungskette<br />

bis zum Landwirt und in die<br />

vorgelagerten Stufen. Dies hat z. B. im<br />

Schweinemarkt, in Kombination mit dem<br />

Überangebot, eine langan dauernde<br />

Tiefpreisphase bewirkt. Durch die<br />

historisch höchsten Weltmarktpreise für<br />

Sojaschrot und die dadurch notwendigen<br />

Preissteigerungen bei Futtermitteln<br />

entstand eine schwierige Situation für<br />

die Schweineproduzenten.<br />

Gute Erträge im Erntejahr 2012<br />

Das Erntejahr 2012 bescherte den Land -<br />

wirten ordentliche, jedoch nicht über -<br />

mässige Erträge bei den meisten Pro -<br />

dukten, die wir als Handelspartnerin<br />

vermarkten. Dies hatte zur Folge, dass<br />

Angebot und Nachfrage bei Getreide,<br />

Ölsaaten, Kartoffeln, Kernobst und<br />

Gemüse ausgewogen waren und die<br />

Ernten zügig und ohne ausserordentliche<br />

Turbulenzen vermarktet werden<br />

konnten. Überangebote gab es – auch<br />

bedingt durch hohe Lagerbestände aus<br />

dem Vorjahr – beim Mostobst-Konzentrat<br />

und beim Wein, ein deutliches<br />

Unterangebot resultierte bei Steinobst<br />

und bei verschiedenen Produkten in<br />

Bioqualität.<br />

Das Jahresergebnis 2012 der fenaco, die<br />

als Marktpartnerin ihrer Mitglieder, der<br />

Schweizer Landwirte, in der gesamten<br />

Wertschöpfungskette tätig ist, bildet die<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 5


FENACO<br />

AKTUELL<br />

Fortsetzung<br />

AUF EIN WORT<br />

EN UN MOT<br />

oben beschriebenen Entwicklungen ab.<br />

Das Preisniveau und die Margen sanken<br />

in den meisten Geschäftsfeldern, so dass<br />

wir beim EBITDA zwar das Budget über -<br />

treffen, jedoch das Vorjahresniveau nicht<br />

erreichen konnten. Das Unternehmens -<br />

ergebnis bleibt im Vergleich zum Vorjahr<br />

stabil.<br />

Die Ernst Sutter AG war die<br />

erste Firma, die via Mobile<br />

Tagging (QR-Codes) transparent<br />

für Rückverfolgbarkeit sorgte.<br />

Marktposition weiter ausgebaut<br />

Umso erfreulicher ist es, dass wir trotz<br />

Minus teuerung den Gesamtumsatz<br />

steigern und unsere Marktpositionen real<br />

ausbauen konnten. Insbesondere die<br />

LANDI- und Volg-Läden, die Tankstellenshops<br />

sowie die Departemente Energie<br />

und Getränke, aber auch die <strong>UFA</strong> AG<br />

und die Geschäftseinheiten Getreide,<br />

Ölsaaten und Futtermittel sowie<br />

Pflanzennahrung haben zum Wachstum<br />

beigetragen.<br />

Ich danke allen Mitarbeitenden der<br />

fenaco für ihr grosses Engagement im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr, welches in<br />

der Summe den Erfolg unserer Genossenschaft<br />

ausmacht.<br />

Unsere Antworten auf die negative<br />

Margenentwicklung geben wir vor allem<br />

auf drei Arten:<br />

1. Wir bauen unsere Marktposition<br />

weiter aus.<br />

2. Wir behalten unsere Kosten im Griff.<br />

3. Wir investieren in hochautomatisierte<br />

Lagerinfrastruktur, in unsere Verteilzentralen,<br />

in Produktions- und<br />

Verarbeitungsbetriebe.<br />

Damit verbunden ist die laufende<br />

Optimierung der Prozesse, insbesondere<br />

der IT und der Logistik. Ziel dieser<br />

Investitionen ist es, langfristig die<br />

Verarbeitungskosten zu senken, da der<br />

Preisdruck von Seiten des Detailhandels<br />

weiter anhalten wird.<br />

Effizienz nicht zu Lasten der Qualität<br />

An dieser Stelle sei aber mit Nachdruck<br />

darauf hingewiesen: Die laufende<br />

Verbesserung der Effizienz auf allen<br />

Stufen der Wertschöpfungskette darf<br />

nicht zulasten der Qualität und der<br />

Sicherheit unserer gesunden Schweizer<br />

Lebensmittel gehen. Wir würden sonst<br />

den Mehrwert der «Swissness» aufs Spiel<br />

setzen. Unsere Konsumentinnen und<br />

Konsumenten schätzen es, dass die<br />

Schweizer Landwirte rücksichtsvoll mit<br />

ihren Tieren und schonend mit der<br />

Umwelt umgehen. Dies hat seinen Preis<br />

und diesen Preis sind verantwortungsbewusste<br />

Konsumenten auch langfristig<br />

bereit zu zahlen.<br />

Dr. Martin Keller<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Die Genossenschaften<br />

in der Schweiz sollen<br />

gefördert und gestärkt<br />

werden. Sie bieten mit<br />

ihrer demokratischen<br />

Struktur als Innova -<br />

tionsmotoren eine<br />

nachhaltige Alternative<br />

zu den rein gewinnorientierten<br />

Unternehmensformen.<br />

Dies war<br />

das Fazit des ersten<br />

nationalen Genossenschaftskongresses<br />

am<br />

21. September 2012 im<br />

KKL Luzern.<br />

Spatenstich Juni 2012 für die Logis -<br />

tikplattform der Ramseier Suisse AG.<br />

aus, die ihren Absatz mengenmässig<br />

zwar etwas steigern konnte, mit einem<br />

Umsatz von 1.285 Mrd. Fr. das Geschäftsjahr<br />

aber um 0.5 % leicht unter<br />

dem Vorjahr abschloss. 2012 bescherte<br />

den Landwirten durchschnittliche Erträge<br />

bei den meisten Produkten, die die<br />

fenaco als Handelspartnerin veredelt<br />

und vermarktet. Dies hatte zur Folge,<br />

dass Angebot und Nachfrage bei Getreide,<br />

Ölsaaten, Kartoffeln, Kernobst und<br />

Gemüse ausgewogen waren und die<br />

Ernten zügig und ohne Turbulenzen vermarktet<br />

werden konnten.<br />

Überangebote gab es – auch bedingt<br />

durch hohe Lagerbestände aus dem<br />

Vorjahr – beim Mostobstkonzentrat und<br />

beim Wein. Zu kleine Ernten resultierten<br />

jedoch aufgrund der ungünstigen<br />

Wetterverhältnisse beim Steinobst und<br />

bei verschiedenen Produkten in Bio-<br />

Qualität.<br />

Im Geschäftsfeld Energie stiegen<br />

Absatz und Umsatz 2012 erfreulich.<br />

Detailhandel und Energie Wirtschaftlich<br />

positiv entwickelte sich der<br />

Detailhandel. Obwohl Preissenkungen<br />

auf dem Volg- und LANDI-Sortiment erfolgten,<br />

stieg der Umsatz erneut und<br />

zum Teil expansionsbedingt um 4.1 %<br />

auf 1.670 Mrd. Fr. an.<br />

Auch im strategischen Geschäftsfeld<br />

Energie stiegen Absatz und Umsatz erfreulich<br />

an. Am dichten Tankstellennetz<br />

der Agrola verkaufte die fenaco bedeutend<br />

mehr Diesel und leicht weniger<br />

Benzin. Auch der Umsatz mit Holzpellets<br />

stieg an. Das Heizölgeschäft gestaltete<br />

sich anfangs 2012 schwierig, entwickelte<br />

sich aufgrund sinkender<br />

Weltmarktpreise gegen Ende des Jahres<br />

positiv.<br />

Insgesamt wurde im Geschäftsfeld<br />

Energie ein Umsatz von 1.088 Mrd. Fr.<br />

erzielt, der zum Teil preisbedingt um<br />

7.8% höher als im Vorjahr ausfiel.<br />

6 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


AKTUELL<br />

FENACO<br />

Neu eröffnete LANDI-Marktplätze,<br />

wie in Neftenbach, sind erfolgreich<br />

unterwegs. Insgesamt konnten 2012<br />

die LANDI-Verkaufsstellen den Absatz<br />

mengenmässig um 10 % steigern.<br />

Nachhaltigkeit Trotz Umsatzwachstum,<br />

Mehrmengen und Transportmehrleistungen<br />

blieb der CO2-Ausstoss der<br />

fenaco aufgrund umfassender Reduktionsmassnahmen<br />

stabil – das dritte Jahr<br />

in Folge. Zudem konnten weitere Photovoltaikanlagen<br />

in Betrieb genommen<br />

werden. Mit den neuen Anlagen zur Solarstromproduktion<br />

kann die fenaco<br />

heute bereits eine Spitzenleistung von<br />

949kWp erbringen, was rund 950000<br />

Kilowattstunden pro Jahr oder dem<br />

Grafik:<br />

Bei der Düngerhandelsfirma<br />

Landor in Muttenz wurden<br />

die 20-jährige Anlage mit<br />

Aufgabebunker, Rohrförderer<br />

und Camionverlad erneuert.<br />

durchschnittlichen Stromverbrauch von<br />

gegen 200 Einfamilien häusern entspricht.<br />

Diese Kapazitäten werden in<br />

Zukunft laufend weiter ausgebaut.<br />

Umsatz 2012 der fenaco, aufgeteilt nach strategischen<br />

Geschäftsfeldern<br />

(in Mio. Schweizer Franken)<br />

Lebensmittelindustrie<br />

1285 (22.6 %)<br />

Agrar<br />

1611 (28.3 %)<br />

Detailhandel<br />

1670 (29.4 %)<br />

Energie<br />

1088 (19.2 %)<br />

Diverses<br />

27 (0.5 %)<br />

2012 wurden 28.3% oder 1.611 Mrd. Fr. des konsolidierten Gesamtumsatzes im Agrarbereich<br />

erzielt. Dazu gehören der Verkauf von landwirtschaftlichen Produktionsmitteln, Getreide,<br />

Ölsaaten und Futtermitteln sowie der Tierhandel und die Agrartechnik. 1.285 Mrd.<br />

Fr. (22.6%) fielen im Segment Lebensmittel bei der Übernahme, Verarbeitung und Vermarktung<br />

von landwirtschaftlichen Erzeugnissen an. Im Segment Detailhandel, bei welchem die<br />

Erlöse der eigenen LANDI-, Volg- und TopShop-Verkaufsstellen sowie die Lieferungen an<br />

die vorwiegend von den Mitglied-LANDI und Dritten geführten Detailhandelsläden (Visavis,<br />

frisch-nah-günstig) enthalten sind, wurden 1.670 Mrd. Fr. beziehungsweise 29.4% des konsolidierten<br />

Gruppenumsatzes erarbeitet. 1.088 Mrd. Fr. (19.2%) wurden mit dem Verkauf<br />

von Energieträgern der Marke Agrola und 27 Mio. Fr. (0.5%) im Segment «Diverses» erzielt.<br />

Tabelle: Umsatz- und Ertragsentwicklung der fenaco<br />

in den letzten 5 Jahren<br />

(in Mio. Schweizer Franken)<br />

2012 2011 2010 2009 2008<br />

Gesamtumsatz 5680.6 5551.0 5449.2 5402.4 5787.7<br />

Betriebsergebnis vor Zinsen,<br />

Abschreibungen und Steuern (EBITDA) 240.4 255.4 248.7 246.3 247.9<br />

Unternehmungsergebnis 60.6 61.4 61.8 56.3 62.2<br />

Das Unternehmen der Schweizer Bauern<br />

Die fenaco ist ein genossenschaftlich organisiertes Unternehmen in den<br />

Händen der Schweizer Bauern. Sie ging 1993 aus dem Zusammenschluss<br />

von sechs landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbänden mit<br />

über hundertjähriger Tradition hervor. Die fenaco verfolgt das über -<br />

geordnete Ziel, die Landwirte bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer<br />

Unternehmen zu unterstützen. Gemeinsam mit ihren Mitglied-LANDI<br />

(landwirtschaftlichen Genossenschaften) bildet die fenaco einen körper -<br />

schaftlichen Konzern und versorgt die Bauern mit Produktionsmitteln<br />

wie Sämereien, Futtermitteln, Pflanzennahrung und anderen mehr.<br />

Gleichzeitig übernimmt sie die Erzeugnisse der Landwirte. Dazu ge -<br />

hören Getreide, Ölsaaten, Kartoffeln, Schlachtvieh, Eier, Mais, Gemüse,<br />

Obst, Beeren und Weintrauben. In den eigenen Industriebetrieben<br />

veredelt die fenaco diese Erzeugnisse zu hochwertigen Schweizer<br />

Lebensmitteln und Getränken. Diese vermarktet sie über Hotels,<br />

Restaurants und zu einem grossen Teil über die bekannten Detailhandelsketten,<br />

aber auch über die eigenen Verkaufskanäle LANDI, Volg,<br />

frisch-nah-günstig, TopShop und Visavis. So bringt die fenaco die<br />

Produkte der Schweizer Bauern ohne Umwege direkt und frisch auf den<br />

Ladentisch – genau so wie es der Name sagt: «fenaco – natürlich nah,<br />

de la terre à la table».<br />

Strukturentwicklung Die fenaco<br />

ist ein genossenschaftlich organisiertes<br />

Unternehmen in den Händen der<br />

Schweizer Bauern. Aufgrund des gezielt<br />

vorangetriebenen Strukturentwicklungs-<br />

Prozesses schlossen sich 2012 verschiedene<br />

landwirtschaftliche Genossenschaften<br />

zu grösseren und leistungsfähigeren<br />

Unternehmen zusammen. 2012<br />

reduzierte sich deren Zahl um 11. Per 31.<br />

Dezember 2012 gehörten der fenaco<br />

251 Mitgliedgenossenschaften (LANDI)<br />

mit 43553 Mit gliedern an. An der Delegiertenversammlung<br />

vom 18. Juni<br />

2013 wird beantragt, die Anteilscheine<br />

der Mitglied-LANDI unverändert mit<br />

6% zu verzinsen (7.7 Mio. Fr.). <br />

Die <strong>UFA</strong> hat 2012 ihr<br />

Mischfutterwerk<br />

Puidoux erneuert und<br />

erweitert.<br />

Durch die moderne<br />

Pflanzenschutz -<br />

vertriebszentrale in<br />

Moudon konnte die<br />

Warenwirtschaft und<br />

Logistik vereinfacht<br />

werden.<br />

Investitionen ins<br />

Leistungszentrum für<br />

Obst in Perroy.<br />

Autor Hans Peter<br />

Kurzen, fenaco,<br />

8401 Winterthur<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 7


FENACO<br />

AKTUELL<br />

Natürlich nah mit LANDI-Frische<br />

DIE VERMARKTUNG VON SCHWEIZER OBST UND GEMÜSE Mit dem<br />

Konzept«LANDI-Frische» sorgt die fenaco in enger Zusammenarbeit mit Produzenten,<br />

Lieferanten und LANDI-Läden dafür, dass die Konsumenten in den LANDI-Läden<br />

allzeit mit frischem und gesundem Obst und Gemüse versorgt werden – gemäss dem<br />

fenaco- Slogan «fenaco – natürlich nah, de la terre à la table».<br />

Daniel<br />

Beutler<br />

Patric<br />

Gutknecht<br />

Im Rahmen des Projekts «LANDI<br />

Frische» fungiert das Departement<br />

Landesprodukte der fenaco als<br />

Dienstleister in den Bereichen Beschaffung<br />

und Kommissionierung. Rund<br />

150 saisonal angebotene Fürchte und<br />

Gemüse kann der Laden während 24<br />

Stunden via EDV bestellen. Ausgeliefert<br />

wird von Montag bis Samstag.<br />

Früchte und Gemüse werden täglich<br />

im Leistungszentrum Utzenstorf (BE)<br />

kommissioniert und für die Feinverteilung<br />

via Volg-Logistik bereitgestellt.<br />

Dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

mit der LANDI Schweiz finden<br />

die Produkte des fenaco-Departements<br />

Landesprodukte ihren Wege in<br />

den LANDI-Laden.<br />

Gemüse hart am Markt Rund<br />

2000 Schweizer Gemüsebaubetriebe<br />

produzieren 370 Mio. kg Gemüse in<br />

über 100 verschiedenen Kulturen. Die<br />

Gemüse-Produktionsbetriebe sind heute<br />

um einiges grösser und spezialisierter<br />

als früher. Auch ist der Gemüseanbau<br />

kostenintensiv, denn Glashäuser, Bewässerungstechnologie,<br />

Angestellte<br />

und Pachtland sind teuer. So wird denn<br />

auch, um Kosten zu sparen, ein grosser<br />

Teil der Mechanisierung überbetrieblich<br />

organisiert. Gemüse zählt zu den intensivsten<br />

und anspruchsvollsten landwirtschaftlichen<br />

Kulturen überhaupt. Viele<br />

Arbeitsschritte sind nötig: säen, pflegen,<br />

transportieren und verkaufen. Wetter,<br />

Temperatur, Pflanzenkrankheiten und<br />

Schädlinge entscheiden mehr als bei anderen<br />

Kulturen über Erfolg oder Misserfolg.<br />

Um einen möglichst frühen Saisonstart<br />

mit inländischem Gemüse zu<br />

gewährleisten, unternehmen die Produzenten<br />

grosse finanzielle und arbeitstechnische<br />

Anstrengungen. Einerseits<br />

wurde in den letzten Jahren viel in Gewächshaus-<br />

und Tunnelanlagen investiert,<br />

andererseits wird mit dem Einsatz<br />

von Vlies/Plastik versucht, die Lücke<br />

zwischen Gewächshaus- und Freilandproduktion<br />

zu überbrücken.<br />

Obstbau – langfristig planen<br />

Hohe Investitionskosten fordert auch<br />

der Kernobstanbau. Während bei einjährigen<br />

Kulturen die Anbauplanung<br />

von Jahr zu Jahr aufs Neue den Kundenbedürfnissen<br />

angepasst werden kann,<br />

benötigt die Sortenplanung bei Dauerkulturen<br />

ein hohes Mass an Voraussicht.<br />

Damit sich die Investitionen für die Produzenten<br />

wirtschaftlich lohnen, gilt es,<br />

einmal gepflanzte Kernobstanlagen<br />

während 15 Jahren zu nutzen.<br />

Die fenaco Gruppe vermarktet jährlich<br />

40 000 t Kernobst. Davon übernimmt<br />

die fenaco 35000t bei über 300<br />

Produzenten direkt ab Hof. Sämtliche<br />

Schweizer Äpfel und Birnen entsprechen<br />

dem Label Suisse Garantie und erfüllen<br />

die Anforderungen von SwissGAP.<br />

Mit einem Inlandanteil von über 90 %<br />

fördert die fenaco die produzierende<br />

Schweizer Landwirtschaft.<br />

Der Gemüsesektor unterliegt grossen<br />

Angebots- und Preis schwankungen,<br />

die grösstenteils durch das Wetter<br />

verursacht werden.<br />

De la terre à la table Der Weg,<br />

den Obst und Gemüse zurücklegen<br />

müssen, bis sie schliesslich auf den Teller<br />

kommen, ist selbst in der kleinen<br />

Schweiz weiter, als man denkt. Das Thema<br />

«Frische» ist zentral. Verschiedene<br />

Arbeitsschritte (rüsten, waschen) werden<br />

von den Produzenten bereits während<br />

oder direkt nach der Ernte erledigt.<br />

Die Aufgabe der fenaco-Dienstleistungsbetriebe<br />

ist es anschliessend, Obst<br />

und Gemüse in den von den Kunden gewünschten<br />

Verpackungen und Einheiten<br />

termingerecht zu liefern.<br />

Frisch, leistungsfähig flexibel<br />

In den dezentralen Leistungszentren der<br />

fenaco werden Obst und Gemüse gewaschen,<br />

aufbereitet und abgepackt.<br />

Beliefert werden neben den fenacoeigenen<br />

Gastro- und Detailhandelskanälen,<br />

wie die frigemo Gruppe oder die<br />

Volg- und LANDI-Läden, auch übrige<br />

Detaillisten und Grossisten.<br />

Rolle der fenaco Die fenaco als<br />

Genossenschaft ist via die LANDI-<br />

Mitgliedschaften im Eigentum<br />

der Schweizer Landwirte. Oberste<br />

Maxime ist eine faire und transparente<br />

Zusammenarbeit mit Produzenten<br />

und Kunden. Ihre Aufgabe<br />

sieht die fenaco heute nicht mehr im<br />

Sinn eines klassischen Zwischenhändlers,<br />

sondern als Dienstleister in der<br />

Übernahme, Aufbereitung und Logistik.<br />

Tägliches Ziel ist es, die Kunden mit einer<br />

hohen Lieferbereitschaft und qualitativ<br />

erstklassigem Obst und Gemüse zu<br />

überzeugen.<br />

8 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


AKTUELL<br />

FENACO<br />

Pro-Kopf-Konsum Der aktuelle Ernährungsbericht<br />

zeigt, dass Frau und<br />

Herr Schweizer 80 kg frische Früchte<br />

und 85 kg Gemüse pro Jahr essen. Versorgen<br />

können sich die Konsumenten<br />

mit Früchten und Frisch- und Lagergemüse<br />

auch in den LANDI-Läden. Dort<br />

wird ein abwechslungsreiches Sortiment<br />

an gesunden Früchten und Gemüsen<br />

angeboten. Besonders Gewicht wird dabei<br />

auf Suisse Garantie und Saisonalität<br />

gelegt. Um die Nachfrage der Konsumenten<br />

möglichst breit zu befriedigen,<br />

wird das einheimische Angebot, wenn<br />

nötig, mit importierten Produkten aus<br />

dem nahen Ausland ergänzt. <br />

In den Leistungs -<br />

zentren der fenaco in<br />

Ins, Charrat und Sursee<br />

wird Frischgemüse<br />

gewaschen, aufbereitet<br />

und abgepackt.<br />

Mit LANDI-Frische<br />

gesunde Früchte und<br />

Gemüse, natürlich aus<br />

der Schweiz, zu finden<br />

in der LANDI.<br />

Sortier- und Pack -<br />

betriebe arbeiten<br />

kundenorientiert und<br />

sind flexibel.<br />

Eine konsequente<br />

Qualitätspolitik auf<br />

allen Stufen der<br />

Wertschöpfung.<br />

In den letzten zwei<br />

Jahrzehnten stieg der<br />

Konsum von Gemüse auf<br />

85 kg und von Früchten<br />

auf 80 kg pro Jahr. Das<br />

ist aber nach Ansicht<br />

des Bundesamtes zur<br />

Förderung der Gesundheit<br />

noch nicht genug:<br />

Empfohlen wird der<br />

tägliche Konsum von<br />

Früchten und Gemüsen<br />

empfohlen – am besten<br />

5 Portionen pro Tag.<br />

Autoren Daniel<br />

Beutler, LANDI<br />

Schweiz AG, Dotzingen<br />

Patric Gutknecht,<br />

fenaco Landesprodukte,<br />

3001 Bern<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 9


MANAGEMENT<br />

Alp-Infrastruktur und<br />

Pendel-Alpen<br />

KURZMELDUNGEN<br />

Obschon das Sömmerungsgebiet<br />

ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten<br />

Fläche in der Schweiz ausmacht,<br />

ist nur wenig über die Infrastruktur<br />

auf den Alpen bekannt.<br />

Stefan Lauber, Judith Büchel und<br />

Edith Beising von der Forschungsanstalt<br />

für Wald, Schnee und Landschaft<br />

(WSL) schliessen mit ihrer<br />

Studie «Alp-Infrastruktur: Rahmenbedingungen<br />

und Herausforderungen<br />

im Sömmerungsgebiet» diese<br />

Lücke. Lesenswert werden im Abschlussbericht<br />

Problemfelder und<br />

Fallbeispiele erläutert, auch unkonventionelle<br />

Lösungen kommen<br />

nicht zu kurz: Beispielsweise wird<br />

Webinar der <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> stösst auf grosses Interesse<br />

Hofübergabe ist wohl für fast jede<br />

Bauernfamilie ein wichtiges Thema<br />

und Wohnrechte sind meistens ein<br />

Knackpunkt. Aus diesem Grund organisierte<br />

die <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> nachfolgend<br />

an das <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>-Sonderheft<br />

der Maiausgabe «Hofübergabe – damit<br />

es weitergeht» gemeinsam mit<br />

der Abteilung Treuhand und Schätzung<br />

des Bauernverbands am<br />

14. und 22. Mai 2013 zwei Webinare,<br />

die auf grosses Interesse<br />

stiessen. Webinare sind<br />

Seminare, die live über<br />

das World Wide Web gehalten<br />

werden. Die Hofübergabe-Webinare<br />

enthielten<br />

interaktive<br />

Elemente wie Umfragen<br />

und Chat. Beide Elemente<br />

wurden von den Teilneh-<br />

mern rege genutzt. Moderiert wurden<br />

die Webinare von Anna Steindl<br />

(Redaktorin der <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>), Gerhard<br />

Ryf und Martin Goldenberger<br />

von SBV Treuhand und Schätzungen.<br />

Martin Würsch, Leiter von SBV<br />

Treuhand und Schätzungen und<br />

Martin Angehrn standen im Nachgang<br />

via Chat für die Fragen der Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer zur<br />

Verfügung. Jeweils über 30 Perso-<br />

nen nahmen an den Webinaren teil.<br />

Die positive Resonanz zeigte, dass<br />

Webinare auch im Agrarbereich ein<br />

gutes Medium zur Wissensvermittlung<br />

darstellen. «Wir staunen über<br />

die grosse Anzahl an Anmeldungen<br />

und freuen uns über das Interesse<br />

der Landwirte», so Roman Engeler,<br />

Chefredakteur der <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>. Die<br />

Resonanz aus dem Publikum fiel<br />

durchweg positiv aus. «Das war<br />

mein erstes Webinar<br />

und wird sicher nicht<br />

mein letztes sein»,<br />

meldete sich ein Teilnehmer<br />

im Anschluss<br />

an den Vortrag im<br />

Chat. Die Webinare<br />

sind archiviert auf<br />

www.ufarevue.ch, Rubrik<br />

Webinar.<br />

darauf hingewiesen, dass man nicht<br />

oder nur mit Seilbahnen erschlossenen<br />

Alpen höhere Sömmerungsbeiträge<br />

ausbezahlen könnte – dies angesichts<br />

der hohen Kosten sowohl<br />

von Neuerschliessungen als auch<br />

von periodischen Wiederinstandstellungen.<br />

Die gute Erschliessung<br />

habe im Kanton Obwalden dazu geführt,<br />

dass rund zwei Drittel der Betriebe<br />

als Pendelalpen betrieben<br />

werden und nur noch etwa ein Drittel<br />

der Alpmilch auf dem Sömmerungsbetrieb<br />

verarbeitet werde.<br />

Bei den Alp-Ökonomiegebäuden<br />

konzentriert man sich heute vor<br />

allem auf die Unterstützung milchproduzierender<br />

Betriebe mit überbetrieblichen<br />

Zusammenarbeitslösungen.<br />

Der Abschlussbericht der Studie<br />

wird ergänzt durch einen Leitfaden<br />

und eine Checkliste, die bei der Planung<br />

von Infrastrukturprojekten auf<br />

den Alpen von Nutzen sind.<br />

www.alpfutur.ch/publikationen<br />

Tagesaktuelle Neuigkeiten<br />

www.ufarevue.ch<br />

Beiträge berechnen<br />

Was die Konsequenzen der Direktzahlungen<br />

im Rahmen der AP 2014-<br />

2017 für den eigenen Betrieb sind,<br />

können die Bauernfamilien schon<br />

zum Voraus am PC berechnen.<br />

Landwirtschaftliche Bildungszentren<br />

bieten diesbezüglich Kurse an,<br />

beispielsweise auf der Liebegg am<br />

11. Juli 2013, abends um 20 Uhr.<br />

Der Kurs kostet 30 Fr. Die Teilnehmerzahl<br />

ist begrenzt. Liebegg, 5722<br />

Gränichen, 062 855 86 55.<br />

kurse@liebegg.ch<br />

SAK-Anpassung verschoben<br />

Der Entscheid, ob und wie die Faktoren<br />

der Standardarbeitskräfte<br />

(SAK) angepasst werden, ist nicht<br />

mehr Teil der AP 14-17 und soll erst<br />

nach dem Vorliegen des Berichts<br />

zum Postulat von Nationalrat Leo<br />

Müller gefällt werden. Der Bericht<br />

soll auf Frühjahr 2014 fertiggestellt<br />

werden.<br />

Um die Hälfte erhöht<br />

Ende Oktober 2012 beschloss der<br />

Bundesrat die RGVE-Beiträge bei<br />

den Milchkühen um 50 Fr. zu senken.<br />

Das Parlament hat in der Wintersession<br />

den Kredit für die allgemeinen<br />

Direktzahlungen um 15<br />

Mio. Fr. aufgestockt. Die Beiträge<br />

können deshalb um 25 Fr. auf 425<br />

Fr. erhöht werden. Ab 2014 sollen<br />

die mit der AP 2014-2017 beschlossenen<br />

Direktzahlungen in Kraft treten.<br />

Die RGVE-Beiträge werden<br />

dann aufgehoben und durch Versorgungssicherheitsbeiträge<br />

für Grünland<br />

ersetzt.<br />

Gesundheit und Ernährung<br />

64.6 Mia. Fr. hat das Schweizer Gesundheitswesen<br />

im Jahr 2011 gekostet.<br />

Die Ausgaben haben im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 3.4 %<br />

zugenommen, wie aus den provisorischen<br />

Zahlen des Bundesamtes für<br />

Statistik hervorgeht. Pro Einwohner<br />

wurden in der Schweiz monatlich<br />

680 Fr. für die Gesundheit aus ge -<br />

geben. Zum Vergleich: Für Nahrungsmittel<br />

und alkoholfreie Ge -<br />

tränke betragen die monatlichen<br />

Pro-Kopf-Ausgaben 658 Fr.<br />

Damian Keller, Agrisano<br />

CAS-Agrarrecht in Luzern<br />

Der Zertifikatslehrgang Agrarrecht<br />

richtet sich an Berater, Behördenvertreterinnen<br />

und -vertreter, Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter von<br />

landwirtschaftlichen Organisationen<br />

und will im Themenfeld Agrar,<br />

Ernährungswirtschaft und Umwelt<br />

die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

vermitteln. Anmeldungen sind<br />

bis spätestens zum 30. Juni 2013 an<br />

cas-agrarrecht@unilu.ch zu richten.<br />

Merkblatt: Landwirtschaft<br />

und Naturgefahren<br />

Das Merkblatt «Landwirtschaft und<br />

Naturgefahren» zeigt auf, mit welchen<br />

Massnahmen Naturgefahren<br />

wie Erosion oder Rutschungen vermindert<br />

werden können. Weitere<br />

Themen im Merkblatt sind Hochwasserrückhaltsflächen<br />

und Hochwasserentlastungskorridore.<br />

www.suissemelio.ch<br />

10 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


MANAGEMENT<br />

Nicht Grösse – Wertschöpfung zählt<br />

ZWISCHENBILANZ Markus Ritter ist seit rund einem<br />

halben Jahr Präsident des schweizerischen Bauernverbands.<br />

Im Interview mit der <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> zeigt er den breiten<br />

Spannungsbogen auf, in dem er tätig ist.<br />

Markus Ritter (46)<br />

bewirtschaftet mit<br />

seiner Familie einen<br />

Bio-Betrieb von knapp<br />

30 ha in Altstätten<br />

(SG). 2011 wurde er für<br />

die CVP in den<br />

Nationalrat gewählt<br />

und im November 2012<br />

gewann er die Wahl<br />

zum Präsidenten des<br />

schweizerischen<br />

Bauernverbands.<br />

<strong>UFA</strong> <strong>Revue</strong>: Ihrer Wahl ging ein<br />

spannender Wahlkampf voraus.<br />

Auch der Wahlkampf um das Vize-<br />

Präsidiums sorgte für Spannnung.<br />

Wie ist das Verhältnis heute zwischen den<br />

Mitbewerbern<br />

Markus Ritter: Wir pflegen<br />

ein sehr gutes Verhältnis.<br />

Auch schon der Wahlkampf<br />

war von Kollegialität<br />

geprägt gewesen. Wir haben<br />

im Bauernverband ein<br />

hohes Verständnis für die<br />

Einbindung der Regionen<br />

und der Produktionsrichtungen,<br />

aber auch der bürgerlichen<br />

Parteien. Ich<br />

rechne es meinen Kollegen, allen voran<br />

Josef Dissler, der zugunsten der Parität<br />

auf sein Vizepräsidium verzichtet hat,<br />

hoch an, dass wir diese kollegiale Zusammenarbeit<br />

fortsetzen und einheitlich<br />

auftreten können.<br />

Mit der AP 14– 17 wurden Sie zu Beginn<br />

Ihrer Amtszeit mit einem grossen Brocken<br />

konfrontiert. Nach anfänglich lautem Gepolter<br />

ist es seitens des SBV etwas ruhiger<br />

geworden. Hat der SBV kapituliert<br />

Wir haben nicht kapituliert. Wir setzen<br />

uns aktiv für die Interessen der Landwirtschaft<br />

ein und konnten in der Frühjahrssession<br />

im Differenzbereinigungsverfahren<br />

wichtige Erfolge erzielen,<br />

insbesondere die Erhöhung des Rahmenkredits<br />

um 160 Mio. Fr. auf jetzt<br />

über 13.8 Mia. Fr. Der SBV-Vorstand<br />

und die Landwirtschaftskammer haben<br />

in einer Gesamtbeurteilung Risiken und<br />

Chancen eines Referendums abgewogen<br />

und beschlossen, weder das Referendum<br />

zu ergreifen, noch es zu unterstützen.<br />

Die Landwirtschaftskammer<br />

und der Vorstand haben dies bei jeweils<br />

nur einer Gegenstimme beschlossen.<br />

Sofern das Referendum zustande kommt,<br />

wird es eine Volksabstimmung geben.<br />

Wie wird sich der SBV positionieren<br />

Bis am 13. Juli können Unterschriften für<br />

das Referendum eingereicht werden,<br />

dann wird man wissen, ob das Referendum<br />

zustande gekommen ist. Der SBV-<br />

Vorstand wird sich in der Augustsitzung<br />

mit dieser Frage auseinandersetzen und<br />

allfällig einen Antrag an die Landwirtschaftskammer<br />

stellen, welche die Position<br />

des SBV beschliessen würde. Meine<br />

Aufgabe ist es für eine demokratische<br />

Entscheidungsfindung zu sorgen.<br />

Wird das Referendum zustande kommen<br />

Das ist schwierig zu beurteilen. Es stehen<br />

sehr wenige bäuerliche Organisationen<br />

geschlossen hinter einem Referendum.<br />

Die Reaktionen der Verbände auf die AP-<br />

Anhörungsunterlagen fielen unterschiedlich<br />

aus: Bio-Suisse begrüsst die AP, wogegen<br />

der Getreideproduzentenverband<br />

von einem Affront spricht. Wo positionieren<br />

Sie sich als Bio-Bauer im eigentlich<br />

produktionsorientierten Umfeld des SBV<br />

Der SBV ist klar der Meinung, dass eine<br />

produktive Landwirtschaft, die einen<br />

wesentlichen Anteil zur Ernährungsund<br />

Versorgungssicherheit leistet und<br />

gesunde und regional produzierte Lebensmittel<br />

im Rahmen der Multifunktionalität<br />

hergestellt, der Schwerpunkt<br />

unserer bäuerlichen Tätigkeiten sein<br />

soll. Dieser Position kann ich mich vollumfänglich<br />

anschliessen - auch auf meinem<br />

Bio-Betrieb wollen wir Lebensmittel<br />

produzieren.<br />

Zu welchen Hauptpunkten werden Sie in<br />

der Anhörung Stellung beziehen<br />

Es sind sehr viele Punkte wichtig für uns.<br />

Speziell möchte ich die Umsetzung der<br />

Landschaftsqualitätsbeiträge, die graslandbasierten<br />

Beiträge für die Milchund<br />

Fleischproduktion und die Verordnungsartikel<br />

betreffend des Futtergetreides<br />

erwähnen. Je nachdem, was ein<br />

Landwirt für Betriebszweige hat und wo<br />

der Betrieb gelegen ist, verschieben sich<br />

die Prioritäten der Basis. So haben wir<br />

für die graslandbasierte Milch- und<br />

Fleischproduktion drei Varianten vorgelegt.<br />

Ich hoffe, dass wir einen einheitlichen<br />

Standpunkt finden. Am 21. Juni<br />

wird die Landwirtschaftskammer unseren<br />

Bericht zur Anhörung zuhanden des<br />

Bundesrates verabschieden.<br />

Im Gegensatz zu früher ist Diversifikation<br />

zu einem Thema für den SBV geworden.<br />

Mit AgroCleanTech wird die Energieproduktion<br />

in der Landwirtschaft gefördert,<br />

auch sollen Ferien auf dem Bauernhof<br />

oder Direktvermarktung zu den SAK angerechnet<br />

werden. Diese Tätigkeiten bilden<br />

oft eine Schnittstelle zum Gewerbe.<br />

Was macht der SBV, um das Einvernehmen<br />

mit dem Gewerbe zu verbessern<br />

Unsere Betriebe sind heute innovativ<br />

und verändern sich laufend. Es braucht<br />

Betriebszweige, mit denen die Bauernfamilien<br />

eine optimale Wertschöpfung<br />

erzielen können – dies soll mit einem<br />

kleinen oder grossen Betrieb oder mit<br />

einem dazugehörenden Nebenerwerb<br />

möglich sein. Das Ziel ist nicht primär<br />

Grössenwachstum, sondern eine hohe<br />

Wertschöpfung – Wertschöpfung je<br />

Stunde geleisteter Arbeit. Dann gibt es<br />

ein entsprechendes Einkommen. Jeder<br />

Betrieb muss eine Strategie finden.<br />

12 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


MANAGEMENT<br />

Grössenwachstum ist eine Option, sofern<br />

es betriebswirtschaftlich Sinn<br />

macht. Selbst Skaleneffekte bringen nur<br />

beschränkt Erfolg, wenn das Wachstum<br />

nicht in Wert gesetzt werden kann. Darum<br />

ist es wichtig, dass der SBV seine<br />

Themen beispielsweise mit AgroClean-<br />

Tech oder Agrotourismus breiter setzt.<br />

Wo es mit dem Gewerbe Schnittstellen<br />

gibt, sind gleich lange Spiesse immer ein<br />

wichtiges Thema, das heisst, dass für<br />

Landwirtschaft und Gewerbe die gleichen<br />

Rahmenbedingungen gelten sollen.<br />

Wir von der Landwirtschaft sind bereit,<br />

in diesen Themen eine offene und<br />

faire Diskussion zu führen. Wir dürfen<br />

aber auch feststellen, dass die Landwirtschaft<br />

viele wichtige Aufträge an das<br />

Gewerbe vergibt. Im Baugewerbe profitiert<br />

das Gewerbe direkt. Das Einvernehmen<br />

mit dem schweizerischen Gewerbeverband<br />

ist gut. Wir haben auch<br />

gleiche oder ähnliche politische Anliegen,<br />

die wir gemeinsam anpacken.<br />

Heute muss ein Milchbauer 20% der Arbeitszeit<br />

mit Büroarbeit verbringen. Gibt<br />

es Vorschläge des SBV, diese Bürokratie zu<br />

verkleinern<br />

In der Anhörung der AP 14 – 17 und in<br />

Gesprächen mit dem Bundesamt für<br />

Landwirtschaft weisen wir permanent<br />

darauf hin, dass der administrative Aufwand<br />

für die Betriebe, aber auch für die<br />

Kantone nicht steigen darf. Die Bauernfamilien<br />

dürfen nicht noch mehr mit<br />

Projekten, Statistiken, Erhebungen, etc.<br />

belastet werden. Wir in der Landwirtschaft<br />

brauchen Regelungen, die einfach<br />

und überschaubar zu bewältigen<br />

sind. Wir können uns nicht für jede Fragestellung<br />

einen teuren Spezialisten<br />

leisten.<br />

Es gibt kaum eine<br />

breiter gefächerte<br />

Branche als die<br />

Landwirtschaft.<br />

Markus Ritter<br />

verteidigt den<br />

Bauernstand auf<br />

breiter Ebene.<br />

Die Agrarpolitik ist nur eine Ihrer Arenen,<br />

daneben kämpfen Sie punkto Mehrwertsteuer<br />

oder Alkoholgesetz gegen eine Verschlechterung<br />

der Position der Bauern.<br />

Was haben sie erreicht<br />

Mit der Mehrwertsteuer scheint sich abzuzeichnen,<br />

dass das Dreisatzmodell mit<br />

dem reduzierten Steuersatz von 2.5 %<br />

bleibt. Für uns Bauern die beste Lösung.<br />

Das vorgeschlagene Zweisatz-Modell<br />

hätte für uns im schlechtesten Fall<br />

Mehrkosten von 170 Mio. Fr. gebracht.<br />

Dies ist inakzeptabel. Gewehrt haben<br />

wir uns auch bei der Diskussion des Spirituosensteuergesetzes<br />

und setzen uns<br />

für die Steuerbefreiung bei der Herstellung<br />

von Spirituosen für den Eigengebrauch<br />

ein. Auch die Lagervorräte sollen<br />

nicht nachbesteuert werden. Zudem<br />

wollen wir die inländische Produktion<br />

von Edelbränden durch eine Ausbeutebesteuerung<br />

mit einem vergünstigten<br />

Steuersatz fördern. Wir unterstützen in<br />

dieser Frage die ständerätliche Lösung.<br />

Wie beurteilen Sie den Einfluss des Freihandelsabkommen<br />

mit China auf die<br />

Schweizer Landwirtschaft<br />

Mit dem, was wir als Verhandlungsergebnis<br />

bis jetzt gehört haben, könnten<br />

wir leben. Der Bundesrat hat zugesichert,<br />

dass die bisherigen Zugeständnisse<br />

im Rahmen der WTO Uruguay-Runde<br />

nicht durchbrochen werden. Die Zollansätze<br />

werden beibehalten und es werden<br />

keine zusätzlichen Ausserzollkontingente<br />

gewährt. Wir haben aber die<br />

Details des Abkommens noch nicht prüfen<br />

können und werden das Ergebnis<br />

noch eingehend analysieren. In der Folge<br />

werden wir uns unsere Meinung abschliessend<br />

bilden. Übrigens besuchte<br />

am 24. Mai der chinesische Ministerpräsident<br />

einen Bauernbetrieb im Kanton<br />

Zürich. Vor Ort waren neben der bundesrätlichen<br />

Delegation auch die Spitze<br />

des Bauernverbandes. Die chinesische<br />

Delegation war beeindruckt von der<br />

Schweizer Landwirtschaft. Unsere hohe<br />

Produktequalität, die Lebensmittelsicherheit,<br />

das Ausbildungssystem in der<br />

Landwirtschaft und die Leistungsfähigkeit<br />

unserer Bauernfamilien wurden positiv<br />

zur Kenntnis genommen.<br />

Der Landfrauenverband hat die Kampagne<br />

«Frau und Mann vom Land – Zusammenleben<br />

bewusst gestalten» gestartet,<br />

die auch der SBV mitträgt. Der Zusammenhalt<br />

zwischen Mann und Frau, aber<br />

auch zwischen den Generationen ist nicht<br />

mehr so stark wie früher. Gibt es Patentrezepte<br />

Wir finden die Kampagne gut und wissen<br />

um die grosse Bedeutung der Bäuerinnen<br />

für unsere Bauernfamilie und unsere<br />

Betriebe. Die Bäuerin ist das<br />

Zentrum, ist Herz und Seele, des Betriebs<br />

– das ist auch bei mir zu Hause so.<br />

Die Anerkennung dieser Leistung ist<br />

wichtig. Dies kann man nicht genug sagen.<br />

Die Stellung der Bäuerin wird in einem<br />

Bericht des Bundesrates umfassend<br />

reflektiert werden. Jede Familie muss ihr<br />

Modell für Wohnrecht und Stöckli finden.<br />

Für die einen harmoniert es im<br />

gleichen Haus mit zwei Wohnungen<br />

oder nebeneinander im Stöckli zu leben.<br />

Andere bevorzugen es, dass eine Generation<br />

ins Dorf zieht. Bei mir haben wir<br />

uns mit den unterschiedlichen Generationen<br />

auf gemeinsame Ziele geeinigt,<br />

der Weg zum Ziel war und ist für jeden<br />

ein wenig anders. Dies hat sich im Alltag<br />

bewährt. Wenn alle einen Gestaltungsspielraum<br />

haben, ist dies sehr motivierend.<br />

Gegenseitiges Vertrauen und positive<br />

Rückmeldungen tun das übrige.<br />

Eine Frage, die viele Gemüter bewegt ist<br />

die Situation der Verdingkinder. Der SBV<br />

hat sich offiziell entschuldigt. Bundesrätin<br />

Sommaruga hat einen runden Tisch<br />

vorgeschlagen – wird sich der SBV daran<br />

beteiligen, sofern er zustande kommt<br />

Wir haben uns für Unrecht, das geschehen<br />

ist, entschuldigt. Der SBV ist sich<br />

bewusst, dass die Verdingkinder in unterschiedlichen<br />

Verhältnissen aufgewachsen<br />

sind, und ist bereit, am runden<br />

Tisch teilzunehmen. Themen sind die<br />

historische Aufarbeitung, aber auch die<br />

Frage der Entschädigungen, beispielsweise<br />

die Schaffung eines Härtefallfonds<br />

durch den Bund, wo heutiges Leid, das<br />

aus der damaligen Zeit entstanden ist,<br />

zu mildern versucht wird. Es braucht faire<br />

Diskussionen basierend auf korrekten<br />

und seriösen Fakten.<br />

Danke für das Gespräch.<br />

Interview Daniela Clemenz,<br />

<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>, 8401 Winterthur<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 13


MANAGEMENT<br />

Mehr Klarheit beim Gewerbebegriff<br />

BÄUERLICHES BODENRECHT Im Rahmen des Reformpaketes zur Agrarpolitik<br />

AP 2014 – 2017 beschloss das Parlament zwei Artikel-Änderungen und zwei neue<br />

Bestimmungen des bäuerlichen Bodenrechts. Bis am 13. Juli 2013 läuft die<br />

Referendumsfrist. Mit dem Inkrafttreten ist nicht vor dem 1. Januar 2014 zu rechnen.<br />

Pius<br />

Koller<br />

Franz A.<br />

Wolf<br />

Die Botschaft des<br />

Bundesrates hatte<br />

keine Revision des<br />

BGBB vorgesehen. Die<br />

nun beschlossenen<br />

Änderungen wurden<br />

erst im Gesetz -<br />

gebungsprozess<br />

eingefügt.<br />

Die Änderungen des BGBB vom 22.<br />

März 2013 wurden durch das Parlament<br />

im Rahmen des Reformpaketes<br />

zur Agrarpolitik AP 2014 -<br />

2017 beschlossen. Zwei Artikel wurden<br />

geändert und zwei Bestimmungen neu<br />

eingeführt. Betroffen sind der Geltungsbereich<br />

für kleine Grundstücke, der<br />

Vorbehalt kantonalen Rechts für landwirtschaftliche<br />

Gewerbe und die Berücksichtigung<br />

der auf längere Dauer<br />

zugepachteten Grundstücke in der Gewerbeberechnung.<br />

Bis am 13. Juli 2013<br />

läuft die Referendumsfrist. Mit dem Inkrafttreten<br />

ist nicht vor dem 1. Januar<br />

2014 zu rechnen.<br />

Kleine Grundstücke Nach der geltenden<br />

Fassung sind kleine Grundstücke<br />

mit weniger als 15 Aren Rebland oder<br />

25 Aren anderem Land nicht dem BGBB<br />

unterstellt, wenn sie nicht zu einem Gewerbe<br />

gehören (Art. 2 Abs. 3 BGBB).<br />

Bezüglich dieser kleinen Grundstücke<br />

hat der Gesetz geber den Geltungsbereich<br />

einerseits ausgeweitet, andererseits<br />

eingeschränkt.<br />

Neu sind die kleinen Grundstücke<br />

zeitlich befristet vollumfänglich dem<br />

BGBB unterstellt, wenn sie sich im Beizugsgebiet<br />

einer Landumlegung befinden<br />

(allgemeiner Geltungsbereich Art. 2<br />

Abs. 4 BGBB). Diese neue Bestimmung<br />

steht im Zusammenhang mit dem landwirtschaftlichen<br />

Pachtrecht (LPG). Das<br />

geltende LPG sieht vor, dass laufende<br />

Pachtverhältnisse bei einer Neuordnung<br />

des Grundeigentums (Güterzusammenlegung)<br />

von jeder Partei entschädigungslos<br />

aufgelöst werden können (Art.<br />

20 Abs. 1 und 2 LPG). Der Bundesrat hat<br />

dem Parlament vorgeschlagen, die<br />

Möglichkeit der vorzeitigen Pachtauflösung<br />

auch auf eine Pachtlandarrondierung<br />

anzuwenden, bei der nur die<br />

Pachtverhältnisse, nicht aber das<br />

Grundeigentum neu geordnet werden.<br />

Die Bestimmung soll, einem Ziel der Reform<br />

der Agrarpolitik 2014 – 2017 folgend,<br />

Landumlegungen erleichtern. Das<br />

Parlament hat dem zugestimmt (Art. 20<br />

Abs. 1 LPG).<br />

Bei der Einführung des BGBB wollte<br />

der Gesetzgeber die kleinen Grundstücke<br />

zwar vom allgemeinen Geltungsbereich<br />

ausnehmen (Art. 2 Abs. 3 BGBB),<br />

hielt es aber dennoch für erforderlich,<br />

diese den Bestimmungen über die Verhütung<br />

der Überschuldung nach Art. 73<br />

bis 79 BGBB zu unterstellen (besonderer<br />

Geltungsbereich, Art. 3 Abs. 4 BGBB).<br />

Leitend war damals unter anderem der<br />

Gedanke, dass eine freie hypothekarische<br />

Belastung dieser kleinen Grundstücke<br />

eine Güterzusammenlegung erschweren<br />

könnte.<br />

Tatsächlich hat die Unterstellung der<br />

kleinen Grundstücke einen unnötigen<br />

administrativen Mehraufwand bei der<br />

Errichtung von Grundpfandrechten auf<br />

Grundstücken mit gemischter Nutzung<br />

zur Folge (Landhäuser mit landwirtschaftlich<br />

genutztem Umschwung, Art.<br />

2 Abs. 2 lit. d BGBB).<br />

Mit der Gesetzesänderung sind die<br />

nicht zu einem landwirtschaftlichen Gewerbe<br />

gehörenden kleinen Grundstücke<br />

künftig nicht mehr den Bestimmungen<br />

über die Massnahmen zur Verhütung<br />

der Überschuldung unterstellt. Die Belastungsgrenze<br />

für Pfandrechte nach<br />

Art. 73 Abs. 1 BGBB gilt für diese nicht,<br />

dementsprechend können darauf ohne<br />

Beachtung öffentlich-rechtlicher Vorschriften<br />

Grundpfandrechte errichtet<br />

werden.<br />

Gewerbebegriff Nach geltendem<br />

Recht können die Kantone abweichend<br />

von Art. 7 Abs. 1 BGBB bereits landwirtschaftliche<br />

Betriebe mit einem Arbeitskraftbedarf<br />

von 0.75 SAK den Bestimmungen<br />

über die landwirtschaftlichen<br />

Gewerbe unterstellen (Art. 5 lit. a<br />

BGBB). Neu können die Kantone schon<br />

Betriebe ab 0.60 SAK den Bestimmungen<br />

über die landwirtschaftlichen Gewerbe<br />

unterstellen. Diese Änderung ist<br />

im Zusammenhang mit der vorgesehenen<br />

Anhebung der SAK-Berechnungsfaktoren<br />

zu verstehen (Art. 2a VBB).<br />

Macht ein Kanton von seiner Kompetenz<br />

Gebrauch, wird die Anhebung der<br />

Berechnungsfaktoren durch den tieferen<br />

Grenzwert in etwa kompensiert.<br />

Länger zugepachtete Grund -<br />

stücke Kernstück der Revision vom<br />

22. März 2013 ist der neu eingeführte<br />

Abs. 4bis zu Art. 7 BGBB, dessen Bedeutung<br />

gross sein wird:<br />

14 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


MANAGEMENT<br />

Art. 7 Abs. 4bis BGBB (neu):<br />

Bei der Beurteilung, ob Eigentum an einem<br />

landwirtschaftlichen Gewerbe im<br />

Sinne der Artikel 21, 36 Absatz 2, 42 Absatz<br />

2, 47 Absatz 2 und 49 Absatz 2 vorliegt,<br />

sind die Grundstücke nach Absatz 4<br />

Buchstabe c ebenfalls zu berücksichtigen.<br />

Der Gesetzgeber wollte klarstellen,<br />

dass für die in der Bestimmung aufgezählten<br />

Anwendungsfälle bei der Gewerbeberechnung<br />

auch die für längere<br />

Dauer zugepachteten Grundstücke zu<br />

berücksichtigen sind. Das Bundesgericht<br />

hatte dies verweigert, was Kritik in<br />

der Lehre ausgelöst hat. Die für längere<br />

Dauer zugepachteten Grundstücke nach<br />

Art. 4 lit. c BGBB sind künftig beim erbrechtlichen<br />

Zuweisungsrecht an einem<br />

Grundstück (Art. 21 BGBB), beim Zuweisungsrecht<br />

des Miteigentümers an<br />

einem Grundstück (Art. 36 Abs. 2<br />

BGBB), beim Vorkaufsrecht der Nachkommen<br />

an einem Grundstück (Art. 42<br />

Abs. 2 BGBB), beim Vorkaufsrecht des<br />

Pächters an einem Grundstück (Art. 47<br />

Abs. 2 BGBB) und beim Vorkaufsrecht<br />

an Miteigentumsanteilen an einem<br />

Grundstück (Art. 49 Abs. 2 BGBB) zu berücksichtigen.<br />

In all diesen Fällen muss<br />

der Ansprecher Eigentümer eines landwirtschaftlichen<br />

Gewerbes sein.<br />

Da für die Gewerbeberechnung nun<br />

auch die für längere Dauer zugepachteten<br />

Grundstücke zu berücksichtigen<br />

sind, gelangen mehr Betriebe in den Genuss<br />

der Zuweisungs- oder Vorkaufsrechte<br />

an Grundstücken. Angesichts des<br />

grossen Pachtlandanteils in der ganzen<br />

Schweiz betrifft die Gesetzesänderung<br />

all jene Betriebe, die Grundstücke zugepachtet<br />

haben und verleiht ihnen gegebenenfalls<br />

das Pächtervorkaufsrecht<br />

nach Art. 47 Abs. 2 BGBB. Ein gewisser<br />

Teil der Betriebe dürfte allerdings durch<br />

die Anhebung der SAK-Berechnungsfaktoren<br />

den Gewerbestatus und damit<br />

die genannten Vorkaufs- und Zuweisungsrechte<br />

wieder verlieren.<br />

Betrachtet man die in Art. 7 Abs. 4bis<br />

BGBB erwähnten Anwendungsfälle,<br />

fragt sich, ob diese Aufzählung abschliessend<br />

ist oder ob auch der erbrechtliche<br />

Zuweisungsanspruch an einem<br />

landwirtschaftlichen Gewerbe<br />

nach Art. 11 Abs. 1 BGBB erfasst ist.<br />

Dies ist nach der hier vertretenen Auffassung<br />

zu bejahen. Die Nichterwähnung<br />

von Art. 11 Abs. 1 BGBB in Art. 7<br />

Abs. 4bis BGBB rührt daher, dass das<br />

Bundesgericht in seinen Urteilen, die<br />

Berücksichtigung von Zupachtland für<br />

das erbrechtliche Zuweisungsrecht an<br />

einem landwirtschaftlichen Gewerbe<br />

nach Art. 11 Abs. 1 BGBB – soweit ersichtlich<br />

– nie in Frage gestellt hat. Auch<br />

in der Lehre ist die Berücksichtigung von<br />

Zupachtland für das Zuweisungsrecht<br />

nach Art. 11 BGBB unbestritten. Der<br />

Gesetzgeber sah hierzu keinen Handlungsbedarf.<br />

Für die Auslegung der neuen<br />

Bestimmung steht damit die historische<br />

Auslegung im Vordergrund.<br />

Dementsprechend sind bei der Beurteilung,<br />

ob sich in der Erbschaft ein landwirtschaftliches<br />

Gewerbe befindet, an<br />

dem ein Erbe die Zuweisung nach Art.<br />

11 Abs. 1 BGBB verlangen kann, wie bis<br />

Übergangsrecht<br />

Anders als bei früheren Revisionen des BGBB hat der Gesetzgeber keine<br />

Übergangsbestimmung geschaffen. Das Bundesgericht hat zur Über -<br />

gangs bestimmung in Art. 95 BGBB festgehalten, diese Bestimmung<br />

enthalte keine allgemeine übergangsrechtliche Regelung, die auch auf<br />

spätere Änderungen des BGBB anwendbar sei. Bei Fehlen einer über -<br />

gangsrechtlichen Bestimmung sei das ZGB heranzuziehen. Daraus ist<br />

nach der hier vertretenen Auffassung zu schliessen, dass das derzeit<br />

geltende Übergangsrecht des BGBB mangels ausdrücklicher Übergangsnorm<br />

auf die Änderungen vom 22. März 2013 keine Anwendung<br />

findet. Anwendbar sind daher die Art. 1 bis 4 Schlusstitel ZGB (Regel<br />

der Nichtrückwirkung) und Art. 15 Schlusstitel ZGB (Erbrecht), wonach<br />

das im Zeitpunkt des Todes des Erblassers geltende Recht anwendbar<br />

ist. Dies hat zur Folge, dass das neue Recht erst anwendbar ist, wenn<br />

der Vorkaufsfall im Jahr 2014 eintritt oder der Erblasser im Jahr 2014<br />

verstirbt.<br />

anhin die für längere Dauer zugepachteten<br />

Grundstücke nach Art. 7 Abs. 4 lit.<br />

c BGBB zu berücksichtigen.<br />

Im Umkehrschluss gilt, dass für die<br />

Gewerbeberechnung unter revidierten<br />

Recht die für längere Dauer zugepachteten<br />

Grundstücke in jedem Fall zu berücksichtigen<br />

sind, sofern sie dem BGBB<br />

unterstellt sind (Art.7Abs.3, Abs.4lit.c,<br />

Abs. 4bis BGBB). Es gilt daher für alle<br />

Anwendungsfälle bezüglich der Berücksichtigung<br />

von Zupacht ein einheitlicher<br />

Gewerbebegriff. Es sind grundsätzlich<br />

keine Konstellationen denkbar, bei denen<br />

eine Gewerbeberechnung ohne<br />

Pachtland zu erfolgen hätte. Davon ausgenommen<br />

sind die Bestimmungen des<br />

LPG über die Pacht von landwirtschaftlichen<br />

Gewerben, bei denen einzelne<br />

zugepachtete Grundstücke nicht berücksichtigt<br />

werden (Art. 1 Abs. 1 lit. b<br />

LPG).<br />

<br />

Autoren Pius Koller<br />

(Rechtsanwalt und dipl.<br />

Ing.-Agr. HTL) und<br />

Franz A. Wolf (Rechts-<br />

anwalt und dipl. Ing.-<br />

Agr. FH) sind für Studer<br />

Anwälte und Notare in<br />

Möhlin (AG) tätig.<br />

www.studer-law.com<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 15


MANAGEMENT<br />

Kiesabbau – wie regeln<br />

ENTSCHÄDIGUNG UND VERTRAGSPUNKTE Wird auf landwirtschaftlicher<br />

Nutzfläche Kies abgebaut, muss geregelt werden, wie dies zwischen dem Landwirt<br />

und dem Kiesabbauunternehmer zu entschädigen ist. Zu berücksichtigen sind<br />

dabei der Flächenwegfall, Bewirtschaftungserschwernisse und die Rekultivierung.<br />

Ruedi<br />

Streit<br />

August<br />

Köpfli<br />

Der Wert des Kieses im Boden<br />

hängt von verschiedenen Faktoren<br />

ab. Die Abbauzeit ist abhängig<br />

vom vorhandenen Kiesvorkommen,<br />

der geplanten Abbaumenge pro<br />

Jahr und der Abbaubewilligung der Behörde<br />

– kann also mehrere Jahre dauern.<br />

Auch wenn der Abbau etappenweise<br />

vorgenommen wird und so nicht<br />

die gesamte Fläche in der Abbauzone<br />

während der ganzen Zeit als<br />

landwirtschaftliche Nutzfläche wegfällt,<br />

kann der Kiesabbau doch zu nachteiligen<br />

Auswirkungen auf den Landwirtschaftsbetrieb<br />

führen. Dies ist bei<br />

der Festlegung des Entschädigungsbetrages<br />

und bei der Vertragsgestaltung<br />

zu berücksichtigen.<br />

Tabelle 1: Auswirkungen auf Landwirtschaftsbetrieb<br />

Ertragsausfall, Ertragsminderung,<br />

Mehraufwand<br />

Wegfall landwirt- • Wegfall von Ackerkulturen.<br />

schaftlicher • Wegfall von Grundfutterfläche.<br />

Nutzfläche (LN) • Wegfall von Weidefläche.<br />

• Wegfall von düngbarer Fläche.<br />

• Wegfall von Direktzahlungen.<br />

Behinderung der • Veränderte Feldform und verlängerte<br />

Bewirtschaftung<br />

Zufahrten.<br />

• Lärm und Staub.<br />

• Beeinträchtigung von Entwässerungsleitungen<br />

oder Quellen.<br />

• Beeinträchtigung von Strassen und<br />

Wegen.<br />

Wiederherstellung, • Reduzierte Folgebewirtschaftung.<br />

Rekultivierung • Änderung der Oberflächengestaltung.<br />

• Ökologische Ersatzmassnahmen (Feuchtgebiet,<br />

Tümpel, Bachöffnung, Bäume).<br />

Mehraufwand Die nicht mehr<br />

landwirtschaftlich nutzbare Fläche fällt<br />

sowohl als Produktionsgrundlage für<br />

Ackerkulturen und Grundfutter wie<br />

auch als direktzahlungsberechtigte Fläche<br />

weg. Muss das wegfallende Grundfutter<br />

zugeführt und allenfalls zusätzlich<br />

Hofdünger weggeführt werden, ergeben<br />

sich erhebliche Mehrkosten für<br />

den Landwirt. Weiterer Mehraufwand<br />

kann entstehen, wenn eine Fläche nur<br />

noch erschwert bewirtschaftet oder<br />

nur noch über einen Umweg angefahren<br />

werden kann. Häufig erst bei Beginn<br />

des Kiesabbaus zeigen sich Nachteile<br />

durch Lärm oder Staub. Zu<br />

berücksichtigen sind das Weiterfunktionieren<br />

von Entwässerungsanlagen<br />

und Mitbenützen von Zufahrten. Eine<br />

Zustandsprüfung vor Beginn des Kiesabbaus<br />

hilft bei späteren Verhandlungen<br />

über die Sanierungspflichten und<br />

Schadenübernahme durch die Kiesabbaufirma.<br />

Rekultivierung Nach Abschluss<br />

des Kiesabbaus ist die beanspruchte<br />

Fläche für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung<br />

wiederherzustellen (gemäss<br />

Auflagen der Abbaubewilligung).<br />

Unter der Voraussetzung, dass die Geländeform<br />

nicht verändert wird, muss<br />

Material zugeführt werden. Mit der<br />

Auffüllung des abgebauten Volumens<br />

erhält der Kiesabbauer einen Mehrnutzen,<br />

für den der Grundeigentümer zusätzlich<br />

zu entschädigen ist. Zu beachten<br />

ist, dass die Rekultivierung nicht<br />

abgeschlossen ist, wenn die Ansaat<br />

aufgelaufen ist. In den ersten Jahren<br />

nach der Ansaat darf nur eine reduzierte<br />

Bewirtschaftung erfolgen. So sind<br />

unbedingt Überfahrten mit schweren<br />

Lasten (z. B. Güllefass), aber<br />

auch das Weiden, zur Verhinderung<br />

von Verdichtungsschäden zu unterlassen.<br />

Gemäss der Rekultivierungsrichtlinie<br />

des Fachverbands der Schweizerischen<br />

Kies- und Betonindustrie (FSKB),<br />

die bei Rekultivierungen von wiederaufgefüllten<br />

Kiesgruben verwendet<br />

wird, darf bei Grünland erst ab dem 5.<br />

Jahr und bei Ackerland mit Hackfrüchten<br />

erst ab dem 9. Jahr nach der Ansaat<br />

wieder die betriebsübliche Nutzung<br />

vorgenommen werden. Dies bedeutet,<br />

dass die Nachteile des Kiesabbaus<br />

nicht nur während der Dauer des Kiesabbaus<br />

und der Wiederauffüllung, sondern<br />

auch noch weitere Jahre nach Abschluss<br />

der Materialzufuhr anhalten.<br />

In Anbetracht der verschiedenen<br />

nachteiligen Auswirkungen auf den<br />

Landwirtschaftsbetrieb sind neben der<br />

Entschädigung für den abgebauten<br />

Kies auch die vertraglichen Regelungen<br />

über den Kiesabbau und die Wiederherstellung<br />

sorgfältig zu prüfen.<br />

Entschädigungsregelung Die<br />

Entschädigung des Grundeigentümers<br />

für den Abbau des Kiesvolumens richtet<br />

sich nach der Menge des verwertbaren<br />

Materials. Neben der Qualität<br />

und des Vorrates beeinflussen auch die<br />

Wandhöhe (abbaubare Höhe) und der<br />

Anteil des nichtverwertbaren Abdeck-<br />

16 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


MANAGEMENT<br />

Tabelle 2: Zusammensetzung der Entschädigung<br />

Kiesabbau • 4 bis 6 Fr. pro m³ abgebautes Material.<br />

• Indexierung.<br />

• Feststellung der Abbaumenge über<br />

den Geometer.<br />

• Jährliche Zahlung.<br />

Wiederauffüllung • 2 bis 3 Fr. pro m³ aufgefüllte Menge,<br />

eventuell in Prozent der Deponiegebühr.<br />

• Indexierung.<br />

• Feststellung der Abbaumenge über<br />

den Geometer.<br />

Ertragsausfall während • Wegfall von Ackerkulturen und<br />

des Kiesabbaus oder Grundfutterfläche.<br />

der Wiederauffüllung • Wegfall von Direktzahlungen.<br />

• Mehraufwand während des Kiesabbaus<br />

oder der Wiederauffüllung<br />

• Wegfuhr des Hofdüngers.<br />

• Mehraufwand wegen Bewirtschaftungserschwernissen<br />

(veränderte Feldform,<br />

Mehrwege, Hanglagen).<br />

Abgeltung • Wertminderung wegen Bewirtschaftungserschwernissen.<br />

In Anbetracht der Auswirkungen auf den Landwirtschaftsbetrieb<br />

sind neben der Entschädigung auch die<br />

vertraglichen Regelungen über den Kiesabbau und die<br />

Wiederherstellung zu prüfen.<br />

Bilder: KIBAG Baustoffe, www.kibag.ch<br />

Tabelle 3: Besonderheiten im Vertrag<br />

Zweck, Grundlagen • genauer Beschrieb der massgeblichen Grundlagen.<br />

• Kiesabbauer stellt Projektunterlagen und Bewilligungen zur<br />

Verfügung.<br />

• Bezeichnung der notwendigen Erschliessungs- und<br />

Installationsanlagen (z. B. separate Zufahrtsstrasse).<br />

• Änderungen und Erweiterungen nur mit<br />

Zustimmung Grundeigentümer.<br />

Vertragsdauer<br />

• Vertragsdauer bis Endabnahme Rekultivierung plus 5 Jahre.<br />

• Rücktrittsrecht vom Vertrag, wenn innert 2 Jahren keine<br />

Bewilligung vorliegt (keine Reservation für unbestimmte<br />

Dauer).<br />

• Vorzeitige Auflösung des Vertrags, wenn dem Abbau- oder<br />

Auffüllunternehmer die Betriebsbewilligung entzogen wird.<br />

Ebenso, wenn Vertragspflichten verletzt werden oder wenn<br />

der Abbau- oder Auffüllunternehmer in Konkurs fällt.<br />

• Rechte und Pflichten von Grundeigentümer und Abbauunternehmer<br />

bei vorzeitiger Auflösung.<br />

Entschädigung • Entschädigungsansatz in Fr. pro m³ fest oder lose, jährliche<br />

Zahlung aufgrund des abgebauten oder eingefüllten<br />

Materials.<br />

• Eventuell zusätzliche Entschädigung aufgrund des Ertragsausfalls<br />

und des Mehraufwands beziehungsweise für Ersatzland<br />

während des Wegfalls des Landwirtschaftslandes.<br />

• Das Ausmass wird vom Geometer jährlich festgestellt.<br />

• Anpassung des Entschädigungsansatzes gemäss Index.<br />

• Eventuell einen Fonds für Sicherung oder Rekultivierung<br />

(Garantieverpflichtung) einrichten.<br />

Vorgehen<br />

• Information des Grundeigentümers rechtzeitig vor der<br />

Inanspruchnahme des Lands.<br />

• Abdeckung von Oberboden und Zwischenlager gemäss<br />

Standards. Keine Wegfuhr des Oberbodens, das Material<br />

bleibt im Eigentum des Grundeigentümers.<br />

• Kiesabbau und Wiederauffüllung gemäss Bewilligung:<br />

Vorgehen in Etappen mit dem Ziel, dass möglichst wenig<br />

Fläche abgedeckt ist.<br />

• Begleitung des Kiesabbaus, der Wiederauffüllung und der<br />

Rekultivierung durch Fachpersonen (z. B. FSKB-Inspektorat,<br />

Bodenkundler).<br />

Betrieb<br />

• Vor Beginn des Kiesabbaus ist der Ist-Zustand von Bodenqualität,<br />

Entwässerungsleitungen oder Zufahrtsstrassen<br />

aufzunehmen.<br />

• Sorgfaltspflicht des Abbauunternehmers: Betrieb gemäss<br />

Standards und Kontrolle durch Fachleute.<br />

• Haftung des Abbauunternehmers unter gleichzeitiger<br />

Befreiung des Grundeigentümers bis zur Endabnahme der<br />

Rekultivierung plus fünf Jahre.<br />

Abschluss<br />

• Verzicht auf Wiederauffüllung und Rückbau von<br />

Erschliessungs- oder Installationsanlagen ist nur mit<br />

Zustimmung des Grundeigentümers möglich.<br />

• Wiederauffüllung und Rekultivierung mit dem Ziel, die<br />

ursprüngliche Ertragsfähigkeit und Bewirtschaftung wieder<br />

herzustellen. Abnahme vor Rückgabe zur Bewirtschaftung<br />

(nach Ansaat) und Endabnahme nach Abschluss der<br />

reduzierten Folgebewirtschaftung.<br />

• Bei Mängeln sollen diese behoben werden. Entschädigung<br />

nur mit Zustimmung des Grundeigentümers.<br />

• Festhalten des Vorgehens bei Uneinigkeit über Wiederherstellungs-<br />

und Rekultivierungsmassnahmen.<br />

materials sowie die Distanz- und Transportverhältnisse<br />

zum Hauptverbrauchsort<br />

den Preis des abgebauten<br />

Kieses. In der Mehrzahl liegen die vereinbarten<br />

Entschädigungsansätze für<br />

Kiesabbau im Mittelland zwischen 4<br />

und 6 Fr. pro m³ verwertbares Material.<br />

Da der Kiesabbau über mehrere Jahre<br />

dauert, sind die Vereinbarung einer<br />

jährlichen Zahlung sowie die Indexierung<br />

des Entschädigungsansatzes zu<br />

empfehlen. Die Menge des verwertbaren<br />

Materials kann nur der Kiesabbauer<br />

liefern. Soll sich die Entschädigung auf<br />

unabhängige Angaben stützen, kann<br />

als Grundlage das Ausmass des jährlich<br />

abgebauten Volumens herangezogen<br />

werden, das durch ein Geometerbüro<br />

festgestellt wird. Dazu ist jedoch eine<br />

Umrechnung des verwertbaren Materials<br />

auf die Menge Abbauvolumen notwendig.<br />

Wenn das Abbauvolumen wieder<br />

aufgefüllt wird, ist zusätzlich eine<br />

Entschädigung für das zugeführte Material<br />

zu vereinbaren (2 bis 3 Fr. pro m³,<br />

eventuel in Prozent der Deponiegebühr).<br />

Neben diesen Entschädigungen<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 17


MANAGEMENT<br />

Tabelle 4: Rekultivierung und fachgerechter Umgang mit Böden<br />

Kontrollen<br />

Kultur / Nutzung<br />

Düngung<br />

Jahr 0<br />

(Ansaat)<br />

• Abnahmeprotokoll.<br />

• Vereinbarung der<br />

Folgenutzung.<br />

• Übergabe an<br />

Bewirtschafter.<br />

Ansaat Spezialmischung<br />

(z.B.<br />

mehrjährige Luzerne-<br />

Kleegrasmischung).<br />

Keine<br />

Jahr 1<br />

nach Ansaat<br />

Wiese: Dürrfutter.<br />

Keine<br />

Jahr 2<br />

nach Ansaat<br />

Wiese: Dürrfutter.<br />

½ der Düngungsnorm<br />

oder Mist.<br />

Keine Gülle.<br />

Jahr 3<br />

nach Ansaat<br />

• Wiese: Dürrfutter.<br />

• Ackerland: im<br />

Herbst eventuell<br />

Umbruch und<br />

Ansaat von Wintergetreide.<br />

• Gemäss Düngungsnorm.<br />

• Gülle reduziert.<br />

Jahr 4<br />

nach Ansaat<br />

• Abnahmeprotokoll<br />

vor der definitiven<br />

Rückgabe.<br />

• Wiesland: eventuell<br />

Bestandeserneuerung<br />

und bestandeslenkende<br />

Massnahmen.<br />

• Ackerland: Ansaat<br />

Wintergetreide.<br />

• Gemäss Düngungsnorm.<br />

Jahr 5 – 9<br />

nach Ansaat<br />

• Wiesland: betriebsübliche<br />

Nutzung<br />

(reduzierte Tragfähigkeit<br />

beachten).<br />

• Ackerland: getreidebetonte<br />

Fruchtfolge<br />

(kein Mais, Hackfrüchte,<br />

Gemüse)<br />

• Gemäss Düngungsnorm.<br />

Weide<br />

Keine<br />

Keine<br />

Keine<br />

Keine<br />

Ja (reduzierte Trag -<br />

fähigkeit beachten).<br />

Ja (reduzierte Trag -<br />

fähigkeit beachten).<br />

Quelle: FSKB-Rekultivierungsrichtlinie, Richtlinie für den fachgerechten Umgang mit Böden<br />

für das abgebaute und wiedereingefüllte<br />

Material ist auch eine Entschädigung<br />

für den landwirtschaftlichen Ertragsausfall<br />

üblich (zum Beispiel 40 Fr. pro<br />

Are und Jahr, je nach angebauten Kulturen<br />

und Bewirtschaftungsmöglichkeiten).<br />

Dabei sind die Auswirkungen<br />

auf die Direktzahlungen zu berück -<br />

sichtigen. Allenfalls kann dem Grund -<br />

eigentümer eine Ersatzfläche angeboten<br />

werden. Falls weitere nachteilige<br />

Auswirkungen zu Ertragsausfällen oder<br />

Mehraufwendungen führen, sind diese<br />

ebenso zu entschädigen. Falls die landwirtschaftliche<br />

Nutzfläche nicht mehr<br />

vollständig in die ursprüngliche Bewirtschaftung<br />

zurückgeführt werden kann<br />

(zum Beispiel ökologische Ersatzmassnahmen,<br />

zusätzliche Hanglagen), ist<br />

zusätzlich eine Wertminderung der beanspruchten<br />

Fläche abzugelten.<br />

Vertragspunkte Für den Kiesabbau<br />

wird eine kantonale Bewilligung<br />

benötigt. Dazu hat das Abbauunternehmen<br />

Untersuchungen und Berichte<br />

zu erarbeiten, die die Grundlage für eine<br />

Bewilligung bilden. Mit der Bewilligung<br />

sind häufig Auflagen verbunden.<br />

Beispielsweise können ökologische Ersatzmassnahmen,<br />

die nach Abschluss<br />

des Kiesabbaus und der Wiederauffüllung<br />

auf der beanspruchten Fläche errichtet<br />

werden müssen, verlangt werden.<br />

Der Grundeigentümer sollte daher<br />

sowohl über die eingereichten Projektunterlagen<br />

wie auch über Bewilligungen,<br />

einschliesslich damit verbundener<br />

Auflagen, informiert sein. Auch wenn<br />

Projektänderungen, die der Kiesabbauer<br />

nachträglich vornehmen will, von<br />

den kantonalen Stellen bewilligt werden,<br />

dürfen diese nur mit Einverständnis<br />

des Grundeigentümers umgesetzt<br />

werden.<br />

Nach der Beanspruchung der landwirtschaftlichen<br />

Nutzfläche durch den<br />

Kiesabbau sollte die Fläche wiederum<br />

für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung<br />

rekultiviert werden. Für den<br />

Grundeigentümer ist es von Vorteil,<br />

wenn sich der Kiesabbauer zur Einhaltung<br />

von Standards und zur Begleitung<br />

der Auffüllung und Rekultivierung<br />

durch bodenkundliche Fachpersonen<br />

verpflichtet. Dazu gehört, dass nach<br />

der Wiederansaat unter Beizug der bodenkundlichen<br />

Fachperson eine Abnahme<br />

erfolgt, an der die Folgebewirtschaftung<br />

vereinbart wird. Werden<br />

Mängel festgestellt, so muss die Behebung<br />

des Mangels im Vordergrund<br />

stehen und nicht eine allfällige Entschädigung.<br />

Nach Abschluss der Folgebewirtschaftung<br />

ist die Endabnahme<br />

vorzusehen, nach der die beanspruchte<br />

Fläche wieder in die betriebsübliche<br />

Nutzung überführt werden kann. <br />

Autoren Ruedi Streit, dipl. Ing.-Agr.<br />

ETH, ist Fachverantwortlicher Umwelt<br />

und Entschädigungen bei SBV Treuhand<br />

und Schätzungen Brugg.<br />

August Köpfli, Ing. Agr. FH, Betriebs -<br />

ökonom FH ist Fachverantwortlicher<br />

Liegenschaftsvermittlung bei SBV<br />

Treuhand und Schätzungen.<br />

SBV Treuhand und Schätzungen,<br />

Laurstrasse 10, 5201 Brugg AG 1,<br />

056 462 51 11<br />

www.sbv-treuhand.ch<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

18 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


PNEUHAUS EDI LEU<br />

VERKAUF & BERATUNG<br />

HOFMONTAGE<br />

GROSSES LAGER<br />

PROFITIEREN<br />

SIE VON UNSEREM<br />

SERVICE<br />

PNEUHAUS EDI LEU<br />

Hohenrainstrasse 44<br />

CH-6280 Hochdorf<br />

Tel. +41 (41) 910 03 10<br />

Fax +41 (41) 910 52 05<br />

www.pneuhausleu.ch<br />

LANDWIRTSCHAFTSREIFEN, KOMPLETTRÄDER, ACHSEN<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 19


Marktplatz<br />

LANDTECHNIK<br />

zu verkaufen<br />

Heugebläse Aebi 10<br />

mit 15 PS + Zw.-Getriebe,<br />

Rohre mit Maisschaufeln,<br />

ca. Fr. 400<br />

061 981 55 04<br />

Reifen, Pneu, Räder,<br />

kpl Rad Kleber 14.9<br />

x28 neu Fr. 1200,<br />

540/65x34 Michelin<br />

30% Fr. 500, Pirelli<br />

40% Fr. 700,<br />

600/68x38, Michelin<br />

30% Fr. 300, Good Year<br />

20% Fr. 200, 16.9 x 24<br />

30% Fr. 200,<br />

500/50x17 90%<br />

Fr. 400, Preise je Paar<br />

078 639 54 55<br />

Rasentraktor John<br />

Deere X300R, 18.5 PS,<br />

Breite 107 cm, 300 l<br />

Fangsack, 18 h,<br />

Fr. 7500; 4-Rad Töff<br />

Artic Cat, 500 ccm mit<br />

Seilwinde und<br />

Schneepflug, 3700 km,<br />

Jg. 2002; Granitsteine,<br />

40x40x60-130 cm, total<br />

ca. 32 t Preis je Tonne<br />

Fr. 220<br />

079 417 09 84<br />

Ladewagen Pöttinger,<br />

Trend, 1 Tiefgang, AS-<br />

Pneu<br />

034 435 14 80<br />

Elektro-Silogabel für<br />

Grosssiloentnahme im<br />

Hochsilo<br />

041 480 28 36<br />

Motormäher Aebi am<br />

52 mit Messerbalken<br />

und 2 Messer, Honda<br />

Motor Fr. 500;<br />

Staplermast trilex, gut<br />

erhalten, freihub mit<br />

Gabeln, ca. 4.5 m,<br />

Neigungszylinder<br />

Fr. 1100<br />

062 299 04 36<br />

Mühle 15 PS, Elektromotor<br />

mit Horizontalfuttermischer<br />

Fr. 1100<br />

079 517 11 90<br />

Lely Splendimo FC<br />

320, 3.2 m Arbeitsbreite,<br />

integrierter<br />

Aufbereiter, BJ 2013,<br />

Top Konditionen<br />

078 824 93 19<br />

div. occ. Pneuwagen<br />

günstig abzugeben,<br />

Holz z.T. mit Seitenbrettern<br />

und Blinklichtanlage<br />

079 323 23 40<br />

Federzinkengruber<br />

Fr. 400<br />

079 517 11 90<br />

Mistzange, neu, 90 cm<br />

breit für BobCat; occ<br />

Siliergebläse Gehl<br />

1540; Frontscheibenmähwerk<br />

Pöttinger<br />

Alpha Motion 306,<br />

Jahrgang 2012 mit<br />

zusatz. Schwadscheiben<br />

079 778 10 87<br />

Kreiselheuer KUHN GF<br />

5001 MH, sehr guter<br />

Zustand Fr. 4500<br />

076 476 62 26<br />

neuer Kombiboiler<br />

600 l, infolge Falschlieferung<br />

zu verkaufen,<br />

600 l Solarboiler mit<br />

Elektroeinsatz oben,<br />

Registerausgang links<br />

Fr. 3000<br />

078 832 95 30<br />

Absauganlage Alfa<br />

Laval mit 2 Aggregaten<br />

und 1 Standeimer<br />

Pumpe, VP 74<br />

Glasleitung, Gelenkhalsramen<br />

Kolb mit diff.<br />

Ersatzteilen, Fuge<br />

Elecrem, Raum Bern<br />

078 832 95 30<br />

4 Pneu Pirelli<br />

280/70R20 AS 2 Stück<br />

ca. 50% à Fr. 100, 2<br />

Stück ca. 20-30 % à<br />

Fr. 50 Raum Bern<br />

078 832 95 30<br />

Schneeketten für<br />

Traktor 13.6 x 36<br />

079 334 58 83<br />

Autoanhänger mit<br />

Aufbau, neuwertig, ab<br />

MFK, Nutzlast 800 kg,<br />

Gesamtgewicht 1000<br />

kg, Preis nach Absprache,<br />

Kt. TG<br />

071 971 17 16<br />

Subaru Forester 4x4<br />

kombi mit allen<br />

modernen Anlagen,<br />

Privat, aus erster Hand,<br />

Farbe Silber, Jg. 1998,<br />

184000 Kilometer,<br />

frisch ab MFK, top<br />

Zustand, Preis nach<br />

Vereinbarung<br />

071 971 17 16<br />

Motormäher Rapid<br />

606 mit Bandeingraser;<br />

Rapid 505 mit<br />

Schneepflug und<br />

Ketten, Service<br />

benötigt, je Fr. 1000<br />

062 299 04 36<br />

Anbindeaufstallung für<br />

26GVE Moser;<br />

Heugebläse Lanker<br />

15PS Motor mit<br />

Rohrleitung und<br />

Verteiler Siloverteiler<br />

elektro Antrieb<br />

preisgünstig<br />

079 122 20 56<br />

Holzschnitzelheizung,<br />

25 kW Jg. 2008,<br />

komplett mit Steuerung,<br />

Austragung und<br />

Wasserhochhaltung,<br />

neuwertig Fr. 17600<br />

078 705 54 79<br />

Futtermischwagen<br />

4m 3 zwei liegende;<br />

Schnecken mit Waage;<br />

2 Kunstoffsilo, 80m 3 ;<br />

2 Kunstoffsilo, 100m 3 ,<br />

preisgünstig abzugeben<br />

079 122 20 56<br />

Milchtank, fahrbar,<br />

650 l Fr. 6500<br />

076 415 15 90<br />

Traktor Hürlimann<br />

358.4, 4 x 4, 60 PS, Jg.<br />

88, 6400 h mit Front -<br />

lader Quicke 8-jährig<br />

Fr. 20’000; Silohäcksler<br />

Botsch, IBR HG33<br />

Fr. 2000<br />

079 667 42 47<br />

Balonflaschen, 25 l in<br />

Holzgestell, wenig<br />

gebraucht Fr. 30 pro<br />

stück<br />

076 347 75 14<br />

Traktor Deutz Agroplus<br />

410, 85 PS, 70 h, wie<br />

neu, 1 Jahr Garantie,<br />

Lastrevesierer, 3 Last -<br />

gänge, FH Sauter und<br />

FZ, 20410 Fr. 56500<br />

078 683 45 66 oder<br />

024 425 47 86<br />

Aebi AM 53 mit<br />

Schneepflug Fr.1000;<br />

OTT Hoch Kippschaufel<br />

185 cm breit, stabile<br />

Ausführung Fr. 1000<br />

079 470 02 49 oder<br />

041 493 15 31<br />

Poliester Tank, 3000 l,<br />

günstig; Schotte<br />

Pumpe, versch.<br />

Schläuche gratis Fr. 250<br />

041 493 15 31<br />

Allrad-Traktor Agrifull,<br />

Derbi 60 DT, Jg. 1981,<br />

ca. 4920 Std., guter<br />

Zustand Fr. 6800<br />

041 493 15 31<br />

Heubelüftung kompl.<br />

mit Gebläse 15 KW,<br />

Heuverteiler, Lüfter und<br />

Holzroste Fr. 2000<br />

076 525 31 99<br />

Frontscheibenmähwerk<br />

Pöttinger Nova<br />

Cat 301 Alpha Motion,<br />

Zusatzschwadscheiben<br />

mit Förderkegeln,<br />

Klingenschnellwechsel<br />

079 454 33 42<br />

Aluminiumkübel mit<br />

Stopfdeckel 50 l und<br />

60 l, ideal für Küchenabfälle<br />

Fr. 150 bis 160 /<br />

Occasionsbörse<br />

Weitere Inserate auf www.agropool.ch<br />

Traktor Massey-<br />

Silo Huber<br />

100m 3<br />

Ferguson 6470<br />

PS 125<br />

B-Std. 1450<br />

Preis auf Anfrage Preis auf Anfrage<br />

H. Vollenweider, Zwillikon Traktorenreich, Matzingen<br />

Tel. 079 415 13 25 Tel. 052 376 14 06<br />

Inserate-Nr. 244142 Inserate-Nr. 242695<br />

1000 l; Faserplast-Behälter,<br />

rund mit Deckel<br />

Fr. 400; Siloverteiler<br />

Lanker Fr. 200;<br />

Siloverteiler Alka<br />

Fr. 200; 2 Silopressen<br />

Dirim, 3 m Durchmesser<br />

je Fr. 150<br />

079 675 70 22<br />

Schredder, Willibald<br />

MZA, 200 PS mit<br />

Aufbaukran und<br />

Austragband<br />

079 354 86 73<br />

Kochherd, Feuerung<br />

rechts, Farbe braun,<br />

Alter 1980, guter<br />

Zustand Fr. 200<br />

St.Gallen<br />

071 298 17 63<br />

Andaineur Stoll<br />

R1400S; Pöttinger<br />

TOP42N; Dessileuse<br />

mais epple 032 426<br />

60 59<br />

032 426 60 59<br />

2x Lenkstock zu Bührer<br />

445/O/P; Felgen<br />

W11x36 zu Fiat<br />

neuwertig<br />

079 672 94 13<br />

2 Brückenwagen<br />

Marolf, Breite 1.8 m,<br />

Länge 4.5 m, guter<br />

Zustand pro Wagen<br />

Fr. 450<br />

079 349 83 76<br />

Heurüstmaschinen,<br />

Kran- oder Handmodell,<br />

Lieferung ganze<br />

Schweiz mit Garantie<br />

Informationen und<br />

Offerten<br />

079 643 59 65<br />

Vorkeimharrasli ca.<br />

220 St., pro St. Fr. 1<br />

und Fr. 0.50<br />

056 241 18 79<br />

Rauch Schleuderstreuer<br />

3-Punkt, 250 Liter,<br />

für Salz, Splitt und<br />

Sand, Streubreite 0.8-<br />

6 m, inkl. Rührwerk,<br />

Behälterabdeckung und<br />

Beleuchtung NP<br />

Fr. 4620 VP Fr. 2200<br />

Kt. LU<br />

078 744 30 32<br />

Nissan Pathfinder<br />

2004, 3.5L, V6, 220 PS,<br />

Benzin, gepflegte<br />

Leder-Innenaustattung,<br />

Regelm. Service,<br />

105000 km, Navi und<br />

Klima, ab MFK<br />

079 779 36 44<br />

Siloblockschneider,<br />

neuwertig<br />

062 797 50 86<br />

Kipper mit Ladekran,<br />

einachs, dreiseiten<br />

062 797 50 86<br />

landwirtschaftliche<br />

Gerätschaften, antik<br />

062 797 50 86<br />

Paloxenfülltrichter zu<br />

Samro Offset, mit<br />

zusätzlichen Polsterungen,<br />

sehr wenig<br />

gebraucht, wie neu,<br />

Normalpreis Fr. 850,<br />

Verkaufspreis Fr. 400<br />

079 328 76 63<br />

Trommelmäher Deutz<br />

Fahr 195 cm mit<br />

Walzenaufbereiter,<br />

einsatzbereit, Jg. 89<br />

Fr. 500<br />

076 347 75 14<br />

2 Schar Pflug Ott,<br />

Hydr. Wendung, einfach<br />

wirkendes Ventil, Halb<br />

autom., Steinbruchsicherung,<br />

neuwertige<br />

Werkzeuge Fr. 1200<br />

079 714 42 06<br />

Kartoffelernter<br />

Samro Master<br />

Bezeichnung: SC RB 90<br />

Jg. 1990<br />

Preis 10 800 CHF<br />

F. Studer-Stucki, Oberösch<br />

Tel. 079 773 77 50<br />

Inserate-Nr. 244615<br />

Holzherd, Tiba, 105 cm<br />

breit, dunkelbraun,<br />

rechts Kochfeld 53 x<br />

49 cm, links Abstellfläche,<br />

Höhe 110 cm,<br />

Holz- und Besteckschubladen,<br />

zum<br />

Demontieren, guter<br />

Zustand Fr. 500<br />

079 513 36 15<br />

Traktoren Reifen<br />

Michelin, Multibib 650<br />

/ 65 R38, ca. 70%<br />

078 81212 24<br />

Absauganlage,<br />

demontiert Fr. 1500;<br />

Ladewagen Pöttinger<br />

Fr. 2500; Mulcher mit<br />

Tastarm Fr. 2500<br />

079 476 55 73<br />

Kreiselheuer, Fahr<br />

KH400, in gepflegtem<br />

und gutem Zustand mit<br />

3Punkt-Schwenkbock,<br />

ideal an Metrac oder<br />

leichte Traktoren, kein<br />

Spiel Fr. 500<br />

079 502 05 08<br />

Traktor D. Brown 990,<br />

Jahrgang 64, PS 55,<br />

Oldtimer, top Zustand<br />

Fr. 4000<br />

052 301 45 08<br />

Tiergehege, Länge<br />

2.50 m, Breite 2.10 m,<br />

Höhe 1.10 m, Rahmen<br />

CNS, Wände 50 mm<br />

Kunststoffplatten,<br />

transportabel, zerlegbar<br />

079 625 82 92<br />

Einhandsäge Efco,<br />

132S-301, 6 PS, 30 cm<br />

Schwert, 2 Jahre<br />

Garantie, Ausstellungsmodell<br />

Fr. 450 anstatt<br />

Fr. 550<br />

055 440 34 64<br />

Fortsetzung<br />

Seite 30<br />

20 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


«Gangl-Docking»-System nun auch in der Schweiz<br />

Mit dem «Gangl-Docking»-System<br />

lassen sich Traktor und Gerät ohne<br />

grosse Anstrengung automatisch in<br />

kurzer Zeit verbinden. Gekuppelt<br />

werden Mechanik, Hydraulik und<br />

Zapfwelle. Berger Agrartech in Büren<br />

(SO), importiert dieses «GDS»-<br />

System, das der Landwirt Johann<br />

Gangl aus der Steiermark während<br />

zehn Jahren entwickelt und für das<br />

er einst den «Pöttinger-Preis» für herausragende<br />

Innovationen für die<br />

Landwirtschaft erhalten hat.<br />

Der Anbau von Geräten an den<br />

Traktor hat sich seit der Normierung<br />

des Dreipunkts nicht wesentlich<br />

weiterentwickelt. Im Gegenteil, immer<br />

höhere Sicherheitsstandards<br />

machen das An- und Abkuppeln einer<br />

schweren Gelenkwelle zuweilen<br />

zu einem wahren Kraftakt. Zudem<br />

gibt es Geräte, bei denen der Platz<br />

zwischen Traktor und Gerät so eng<br />

ist, dass es fast unmöglich ist, die<br />

Gelenkwelle und die Hydraulikschläuche<br />

zu verbinden.<br />

Ähnlich wie das bekannte und<br />

weit verbreitete Weiste-Schnellkuppeldreieck<br />

besteht auch das «GDS»-<br />

System aus zwei Elementen: Das<br />

dreieckige Hauptmodul wird am<br />

Traktor montiert und beim Kuppelvorgang<br />

mit dem dreieckigen Gegenstück<br />

am Anbaugerät verbunden.<br />

Im Unterschied zu allen bisher<br />

bekannten Systemen werden mit<br />

dem «GDS 3» neben der mechanischen<br />

Dreipunktverbindung auch<br />

die Hydraulik und die Gelenkwelle<br />

in einem Zug vollautomatisch gekuppelt.<br />

Mit etwas Geschick ist das<br />

anzubauende Gerät in weniger als<br />

sechs Sekunden einsatzbereit.<br />

Das «Gangl-Docking»-System<br />

wird in<br />

verschiedenen Ausbaustufen<br />

angeboten. Das<br />

Grundmodul ist mit einer<br />

automatischen Hydraulikverbindung<br />

ausgestattet.<br />

Die dreieckige Rahmenverbindung<br />

wird entweder<br />

mechanisch oder automatisch verriegelt.<br />

Dieses Basismodul lässt sich<br />

auch später jederzeit mit der Gelenkwellenaufnahme<br />

erweitern.<br />

Diese wird von Hand oder automatisch<br />

vom Traktorsitz aus bedient.<br />

Die Vorteile des schnellen, sicheren<br />

und bequemen An- und Abkuppelns<br />

von Geräten liegen auf der<br />

Hand. Zudem ergeben sich aber laut<br />

Angeben des Herstellers auch bedeutende<br />

Umwelt- und Kostenvorteile.<br />

Durch den sekundenschnellen<br />

Kupplungsvorgang wird nämlich der<br />

Motorbetrieb des Traktors wesentlich<br />

verkürzt.<br />

KURZMELDUNGEN<br />

LANDTECHNIK<br />

Gewinner des<br />

Hürlimann «XM»<br />

wurde ermittelt<br />

Ein Monat lang dürfen Markus und<br />

Ruth Schneider aus Bolligen (BE)<br />

den neuen Hürlimann Traktor der<br />

Baureihe «XM» fahren. Karl Tanner,<br />

Verkaufsleiter von Same Deutz-Fahr<br />

(Schweiz), überreichte dem stolzen<br />

Gewinner des Gewinnspiels (<strong>UFA</strong>-<br />

<strong>Revue</strong> 4/2013) den Preis in Form eines<br />

Gutscheins. Gerade zum richtigen<br />

Zeitpunkt, nämlich zur<br />

Getreideernte im Hochsommer, bekommt<br />

die Familie Schneider die<br />

Möglichkeit, den Hürlimann «XM»<br />

auf ihrem Bio-Milchviehbetrieb einzusetzen.<br />

«Der neue Hürlimann hat<br />

ein schickes Design und ist für unseren<br />

Betrieb in Bergzone 3 bestimmt<br />

gut geeignet», bemerkt<br />

Markus Schneider.<br />

Bester Traktorfahrer gesucht<br />

Seit vielen Jahren ist der von Traktorenbauer<br />

Lindner organisierte «Geotrac<br />

Supercup» ein Begriff. Ziel dieser<br />

jährlich stattfindenden Veranstaltung<br />

ist es, den besten Traktorfahrer zu ermitteln<br />

und dabei auch das Bewusstsein<br />

für einen sicheren und geschickten<br />

Umgang mit landwirtschaftlichen<br />

Geräten zu fördern. Erstmals kommt<br />

diese Veranstaltung in die Schweiz<br />

und gastiert am 6. Juli beim Innerschweizerischen<br />

Schwing- und Älplerfest.<br />

Wer den «Geotrac Supercup»<br />

gewinnen will, muss mit dem Traktor<br />

unter anderem einen Ball auf einer<br />

Rumpelpiste balancieren, mit dem<br />

ganzen Gespann rückwärts einparken<br />

und fünf Sekunden auf der Hexenwippe<br />

meistern.<br />

Neuer Tele-Radlader<br />

In der wichtigen 6-t-Klasse schickt<br />

Schäffer einen neuen Lader an den<br />

Start. Der «8090 T» sei das ideale<br />

Arbeitsgerät für Landwirte, welche<br />

die Vorteile eines Teleskopladers<br />

mit der Wendigkeit und guten<br />

Rundumsicht eines knickgelenkten<br />

Radladers verbinden wollen, heisst<br />

es beim Hersteller. Beim neuen Tele-Radlader<br />

geniesst der Fahrer in<br />

der zentral positionierten Kabine eine<br />

gute Ergonomie. Als Antriebsaggregat<br />

kommt ein Kubota-Motor<br />

mit 86 PS zum Einsatz. Das Getriebe<br />

ist hydrostatisch und die maximale<br />

Hubhöhe beträgt 5.10 m bei einer<br />

Kipplast von 3 t. Die Bedienungselemente<br />

der Arbeitshydraulik können<br />

komplett mit dem Joystick bedient<br />

werden.<br />

Schlang&Reichart wird von<br />

Pfanzelt übernommen<br />

Der Forstmaschinenhersteller Pfanzelt<br />

Maschinenbau hat den Seilwinden-Spezialisten<br />

Schlang&Reichart<br />

aus dem bayerischen Rettenbach<br />

übernommen und sieht darin einen<br />

strategischen Schritt für einen weiteren<br />

Ausbau der Aktivitäten beider<br />

Unternehmen im In- und Ausland.<br />

Synergieeffekte durch die gemeinsame<br />

Produktion und Entwicklung<br />

würden dabei eine wichtige Stelle<br />

einnehmen, heisst es bei Pflanzelt<br />

weiter. Nach Angaben von Pfanzelt<br />

werde das komplette Produktprogramm<br />

inklusive der Ersatzteilversorgung<br />

und des Kundendienstes<br />

übernommen. Der Markennamen<br />

«Schlang&Reichart» soll jedoch weitergeführt<br />

werden.<br />

Die Produkte von Schlang&Reichart<br />

werden in der Schweiz über<br />

GVS-Agrar in Schaffhausen vertrieben,<br />

während die Firma Rappo aus<br />

Plaffeien für den Import von Pfanzelt<br />

zuständig ist.<br />

Karl Tanner, Verkaufsleiter von<br />

Same Deutz-Fahr (Schweiz),<br />

überreicht Markus Schneider den<br />

Gewinn, vorläufig noch als<br />

Gutschein.<br />

Laut den Umfrageergebnissen<br />

des Gewinnspiels gefällt den Lesern<br />

der neue Hürlimann «XM» durchwegs.<br />

Das neue Outfit im «Retro-<br />

Look» stiess auf eine Zustimmung<br />

von über 94 %.<br />

Man darf gespannt sein, welche<br />

Erfahrungen Markus und Ruth<br />

Schneider mit dem Traktor machen<br />

werden. Die <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> wird im<br />

Herbst exklusiv darüber und im Detail<br />

über die technischen Aspekte<br />

des Hürlimann «XM» berichten.<br />

Tagesaktuelle Neuigkeiten<br />

www.ufarevue.ch<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 21


KNOW-HOW<br />

PRAXISTEST<br />

Professionelle Mittelklasse<br />

MF «7618» Herzstück der im letzten Jahr lancierten Traktorbaureihe MF «7600»<br />

sind die Agco-Sisu-Power-Motoren (6.6 oder 7.4 l Hubraum) mit dem wartungsfreien<br />

SCR-System der zweiten Generation. Beim Modell «7618» stehen zwei Getriebearten<br />

und drei Ausrüstungsvarianten zur Wahl. Dieser Traktor mit 175 PS Maximalleistung<br />

punktet zudem mit seinem geringen Gewicht.<br />

2011 hat Massey Ferguson die mit<br />

6-Zylinder-Motoren ausgestattete<br />

Serie «7600» zunächst mit vier, ein<br />

Jahr später dann nochmals mit fünf<br />

weiteren Modellen lanciert und damit<br />

die Baureihen «5400», «6400» und<br />

«7400» abgelöst. Mit dem Modell<br />

«7618» kam zudem ein neues Element<br />

in diese Leistungsklasse, das mit einem<br />

Gewicht von 6300 kg bei 175 PS Maximalleistung<br />

punkten kann.<br />

Motor Der MF «7618« wird von einem<br />

6.6-l-Motor von Agco Sisu Power<br />

angetrieben. Die Nennleistung liegt bei<br />

165 PS (175 maximale Leistung, nach<br />

ISO). Mit dem Powermanagement, das<br />

bei der Getriebeoption «Dyna-6» zur<br />

Verfügung gestellt wird, sind es dann bis<br />

gegen 200 PS. Um die Abgasnorm der<br />

Stufe 3b einzuhalten, setzt Massey Ferguson<br />

auf das SCR-System der zweiten<br />

Generation, verbaut also zusätzlich zur<br />

«AdBlue»-Einspritzung einen Dieseloxidationskatalysator.<br />

Beim Getriebe stehen zwei Varianten<br />

zur Verfügung. Einerseits gibt es<br />

das «Dyna-6», das sechs Lastschaltstufen<br />

in vier voll synchronisierten und automatisch<br />

schaltbaren Gruppen bietet.<br />

Die Kupplung muss nur noch beim Starten<br />

des Traktors, respektive beim Anhängen<br />

eines Geräts, betätigt werden.<br />

Darüber hinaus können Schaltvorgänge<br />

manuell sowohl mit der rechten Hand<br />

über den Hebel auf der Bedienkonsole,<br />

als auch mit der linken Hand über den<br />

Wendeschalthebel erfolgen.<br />

Anderseits kann auch das stufenlose<br />

«Dyna-VT»-Getriebe geordert werden.<br />

Dieses umfasst zwei Fahrbereiche: Einen<br />

In der «exclusive»-Ausstattung gibt es<br />

den «Multipad»-Fahrhebel und den<br />

Joystick sowie das «Datatronic»-<br />

System mit dem 7-Zoll-Farbmonitor.<br />

ersten von 0 – 28 km/h für Anwendungen<br />

im langsameren Geschwindigkeitsbereich,<br />

bei hohen Zugkräften mit einem<br />

optimierten Wirkungsgrad. Dann<br />

einen zweiten Bereich von 0 – 40 km/h<br />

für alle Arbeiten mit höheren Geschwindigkeiten<br />

bei hoher Last oder für geringere<br />

Tempi bei wenig Last.<br />

Praxisstimme zum MF «7618 Dyna-VT»<br />

Guillaume Gilliéron<br />

Guillaume Gilliéron führt in Commungny<br />

(VD) einen Ackerbaubetrieb mit 62 ha, auf<br />

dem er Weizen, Raps, Zuckerrüben,<br />

Sojabohnen und Kartoffeln anbaut. Zudem<br />

bewirtschaftet er einige Hektaren extensive<br />

Naturwiesen. Der junge Bauer führt auch<br />

Arbeiten für Dritte aus, vor allem in den<br />

Segmenten Bodenbearbeitung (Pflügen,<br />

Säen) und Pflanzenschutzapplikationen.<br />

Mit dem neuen MF «7618» ersetzte<br />

Gilliéron einen MF «8240». Die Markentreue<br />

zu Massey Ferguson hat er bei der<br />

Betriebsübernahme von seinem Onkel<br />

«mitgenommen». Auf dem Betrieb sind<br />

nämlich mit einem MF «6480» und einem<br />

MF «6455» noch zwei weitere Traktoren<br />

dieser Marke.<br />

Überzeugt vom MF «7618 Dyna-VT» wurde<br />

Gilliéron anlässlich einer Vorführung vor<br />

rund einem Jahr. Insbesondere der Komfort<br />

in der Kabine und die einfache Bedienung<br />

waren wichtige Gründe für den Kauf.<br />

«Dieser Traktor ist speziell für die schwere<br />

Bodenbearbeitung gut geeignet», meint<br />

Gilliéron. Darüber hinaus zeige die<br />

Maschine Qualitäten beim Transport –<br />

Gilliéron transportiert Rüben zur rund 15<br />

km entfernten Laderampe in Eysin. Mit<br />

dem MF «7618» verfüge er über die Kraft<br />

des Vorgängers MF «8240», aber in<br />

wesentlich kompakterer Form bei einer<br />

komfortableren Lenkung.<br />

Wichtig für Gilliéron bei einem Traktor ist<br />

die Wartung. «Dies ist entscheidend für die<br />

Lebensdauer der Maschine». Der Ölstand<br />

sei einfach abzulesen, gut gelöst seien die<br />

Schmierung mit zentralen Schmiernippeln<br />

und der verfügbare Platz zwischen den<br />

Kühlelementen sowie der Zugang zum<br />

Luftfilter. Einzig der Zugang zum Ölwechsel<br />

sei etwas kompliziert.<br />

«Die Kabine (in der ‹exclusiv›-Ausstattung)<br />

besticht durch die Einfachheit. Alle<br />

wichtigen Funktionen sind auf den beiden<br />

Joysticks positioniert, zudem werden alle<br />

Parameter gut sichtbar auf dem ‹Datatronic›-Bildschirm<br />

dargestellt», hält Gilliéron<br />

weiter fest. Die Sicht auf die Frontachse<br />

und die Anbaugeräte sei ausgezeichnet,<br />

ebenso die externe Bedienung an den<br />

Kotflügeln.<br />

22 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


PRAXISTEST<br />

KNOW-HOW<br />

Steckbrief<br />

Massey Ferguson «7618»<br />

Motor: 6.6 l Turbo-Motor von Agco Sisu<br />

Power mit 6 Zylindern, Ladeluftkühler,<br />

Turbolader und Commonrail-Einspritzung,<br />

165 PS (121 kW) Nennleistung bei<br />

2100 Umin, 175 PS (129 kW) Maximalleistung<br />

bei 1950 Umin (nach ISO).<br />

Maximales Drehmoment: 830 Nm. 310 l<br />

Tankinhalt, 30l AdBlue.<br />

Getriebe: Stufenloses Getriebe «Dyna-<br />

VT» oder vollautomatisches «Dyna-6»<br />

mit sechs Gruppen und vier Lastschaltstufen<br />

(24 x 24), erweiterbar mit Kriechoder<br />

Superkriechganggruppe.<br />

Zapfwelle: Elektrohydraulisch. Je nach<br />

Getriebe 540/540E/1000/1000E.<br />

Hydraulik: EHR mit Schwingungstilgung.<br />

Je nach Ausrüstungsvariante mechanische<br />

und/oder elektrische Steuerventile<br />

(4 hinten, 2 vorne). Pumpe: 110 l/min<br />

mit 200 bar. Hubkraft 8.1 oder 8.6 t im<br />

Heck, 3.2 oder 4 t Front (Option).<br />

Masse: Leergewicht: 6300 kg, zulässiges<br />

Höchstgewicht: 11 500 kg. Radstand:<br />

2.88 m. Höhe: 2.86 m.<br />

(Herstellerangaben)<br />

Mit einem Leergewicht<br />

von 6300 kg bei einer<br />

Maximalleistung von<br />

175 PS weist der MF<br />

«7618» ein exzellentes<br />

Leistungsgewicht auf.<br />

Je stärker man beim «Dyna-VT» den<br />

Fahrhebel drückt oder zieht, desto progressiver<br />

wird die Beschleunigung, respektive<br />

die Verzögerung. Sobald man<br />

die gewünschte Geschwindigkeit erreicht<br />

hat, lässt man den Hebel los, das<br />

Getriebe bleibt in der jeweiligen Übersetzung<br />

stehen. Per Knopfdruck wechselt<br />

man den Modus und kann dann mit<br />

dem Fahrpedal anstelle des Joysticks<br />

fahren.<br />

Flexibilität in der Ausrüstung<br />

Mit der Baureihe «7600» führte Massey<br />

Ferguson neue Ausrüstungsvarianten<br />

ein, die sich vor allem bei den Bedienhebeln<br />

in der Kabine zeigen. Als Standard-Variante<br />

(«essential») zusammen<br />

mit dem «Dyna-6»-Getriebe gibt es den<br />

«T»-Hebel. Diese Version, ausgelegt für<br />

Fahrer, die einfacher Technik nutzen<br />

möchten, ist in der Standard Armlehne<br />

integriert und bietet mechanische Steuerventile.<br />

Ein mechanischer Joystick für<br />

Frontladerarbeiten ist optional möglich.<br />

In der «efficient»-Ausführung werden<br />

zusätzliche Automatikfunktionen geboten.<br />

Man hat die Auswahl zwischen<br />

elektrischen und mechanischen Steuerventilen.<br />

Neben dem «T»-Hebel gibt es<br />

optional eine Joystickbedienung für<br />

zwei elektrische Steuerventile.<br />

Für Fahrer, die Komfort und wirtschaftlichste<br />

Technik nutzen möchten,<br />

steht die «exclusiv»-Variante bereit, mit<br />

der über den «Multipad»-Hebel Geschwindigkeit,<br />

Fahrrichtung, Zapfwelle,<br />

Hubwerk, Steuerventile und weiteres<br />

mehr geregelt werden können. Dieser<br />

Hebel kann zudem mit dem Joystick<br />

kombiniert werden, über den weitere<br />

Funktionen und zwei elektrische Steuergeräte<br />

geregelt werden können.<br />

Die einteilige Motorhaube lässt sich<br />

vollständig öffnen, guter Zugang für<br />

die Wartungsarbeiten.<br />

Hydraulik Das mit einer neuen elektronischen<br />

Steuerung bedachte Heckhubwerk<br />

hat eine Hubkraft von 8.1 t<br />

(optional 8.6 t), das CCLS-Hydrauliksystem<br />

ist mit einer 110-l/min-Pumpe bei<br />

200 bar maximalem Druck ausgestattet.<br />

Bei den Steuerventilen besteht die Wahl<br />

zwischen mechanischen oder elektrischen<br />

Versionen.<br />

Während die Anzahl der Steuerventile<br />

im Heck standardmässig bei vier liegt,<br />

gibt es im Frontbereich deren zwei, oder<br />

eines mit Power-beyond-Möglichkeit.<br />

Die Hubkraft beim Fronthubwerk beträgt<br />

3.2t (optional 4.0t).<br />

Die Kabine, unter anderem mit<br />

gewölbten Scheiben und wahlweise einer<br />

mechanischen oder dynamischen<br />

Federung «Optiride Plus» sowie der<br />

Neugestaltung des Interieurs, wurden<br />

viele Elemente von der Baureihe<br />

«8600» übernommen. Von dieser Baureihe<br />

stammt auch das «Datatronic<br />

Control Centre Display» – ein alles umfassendes<br />

Vorgewende- und Gerätemanagementsystem<br />

mit entsprechendem<br />

Monitor.<br />

<br />

Das Hubwerk weist<br />

eine Hubkraft von bis<br />

zu 8.6 t auf. Maximal<br />

stehen 4 Steuerventile<br />

zur Verfügung.<br />

Autor Dr. Roman<br />

Engeler, Gaël Monnerat,<br />

<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>, 8401<br />

Winterthur<br />

In loser Folge publiziert<br />

die <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> unter<br />

dem Titel «Praxistest»<br />

Berichte über landwirtschaftliche<br />

Maschinen.<br />

Die Interviewpartner,<br />

respektive Eigentümer<br />

dieser Maschinen,<br />

werden jeweils in<br />

Zusammenarbeit mit<br />

den Herstellern oder<br />

Importeuren ausgesucht.<br />

www.gvs-agrar.ch<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 23


KNOW-HOW<br />

NEUHEITEN<br />

«Red Dot Design» Award<br />

DER TRANSPORTER «MULI T10 X» VON REFORM ist bereits vor Produktionsstart<br />

ein Verkaufsschlager. Die Vorstellung der ersten Serienmaschine auf Österreichs<br />

grösster Kommunalmesse «Astrad» wurde mit grossem Interesse verfolgt. Zusammen mit<br />

dem Unternehmen «Spirit Design», für Reform tätig in Designentwicklung und Produktkommunikation,<br />

erhielt man den «Red Dot Design» Award.<br />

Mit dem Transporter<br />

«Muli T10 X» ist<br />

Reform die vielversprechende<br />

Verbindung<br />

von Innovation und<br />

Tradition gelungen.<br />

Bei dem international renommierten<br />

«Red Dot Design» Award konnte<br />

sich Gestaltungsqualität und charakteristische<br />

Formensprache des<br />

«Muli T10 X» unter 4662 eingereichten<br />

Arbeiten aus 54 Ländern durchsetzen.<br />

Reform wurde gemeinsam mit dem Unternehmen<br />

«Spirit Design – Innovation<br />

and Brand GmbH» mit dem begehrten<br />

Qualitätssiegel ausgezeichnet. Das strategische<br />

Designunternehmen mit Sitz in<br />

Wien übernahm sowohl die Designkonzeption<br />

als auch die Entwicklung der<br />

Produktmarke und Inszenierung des<br />

Transporters durch innovative begleitende<br />

Kommunikationsmassnahmen.<br />

Stefan Augl, Verkaufsleiter für Reform<br />

in Österreich, Italien und Slowenien,<br />

freut sich über den Erfolg: «Mit der<br />

schrittweisen Markteinführung des<br />

‹Muli T10 X› ist es uns gelungen – durch<br />

den Einsatz von 3D-Visualisierungen<br />

und Imagefilm – grossartige Verkaufserfolge<br />

zu erzielen. Wir konnten erstmals<br />

bereits vor dem eigentlichen Produktionsbeginn<br />

mehr als 40 Bestellungen aus<br />

Österreich, der Schweiz, Italien,<br />

Deutschland und Frankreich verzeichnen.<br />

Die Präsentation der ersten Serienmaschine<br />

verspricht eine Fortsetzung<br />

dieses Erfolges.» Diese rollte rechtzeitig<br />

zur «Astrad», der zweijährlich in Wels<br />

stattfindenden Kommunalmesse, vom<br />

Montageband und stiess bei dem Fachpublikum<br />

aus Bund, Ländern und Gemeinden<br />

auf reges Interesse.<br />

Erfolgsstory Von der ersten Idee<br />

bis zur Auslieferung nahm die Entwicklung<br />

des neuen Flaggschiffs der beliebten<br />

Transporter-Baureihe rund drei Jahre<br />

in Anspruch. Ein termingerecht<br />

umgesetztes Projekt, auf das man bei<br />

Reform stolz ist: Immerhin wurde der<br />

ursprünglich geplante Leistungsumfang<br />

des neuen Topmodells im Zuge der<br />

Neuentwicklung sogar noch übertroffen.<br />

Das von «Spirit Design» in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Kunden erstellte<br />

Design wurde von Reform im eigenen<br />

Werk mit viel Liebe zum Detail umgesetzt.<br />

Umfassende Erprobung zweier<br />

Prototypen in der Versuchsabteilung<br />

diente genauso der kontinuierlichen<br />

Qualitätssicherung wie intensive Praxistests.<br />

Ganzheitliches Design Im Fokus<br />

der Produktentwicklung standen der<br />

Anwender sowie dessen Arbeitseffizienz<br />

und Sicherheit. Neben dem äusseren Erscheinungsbild<br />

wurden Ergonomie, Arbeitsplatzgestaltung,<br />

Rundumsicht und<br />

technische Merkmale verbessert. Daniel<br />

Huber, Managing Partner von «Spirit<br />

Design», erläutert: «Bereits der visuelle<br />

Eindruck und die Formensprache des<br />

neuen ‹Muli T10 X› vermitteln die Produktvorteile<br />

auf emotionale Weise: Das<br />

auf Purismus ausgelegte Design verzichtet<br />

auf verspieltes Styling und transportiert<br />

die funktionalen Eigenschaften sowie<br />

die dynamische Robustheit des<br />

Transporters. Strategisch aufeinander<br />

abgestimmtes Produkt- und Markendesign<br />

ist ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor,<br />

der wesentlich zu Umsatzsteigerungen<br />

beitragen kann. Das hat uns der<br />

neue ‹Muli T10 X› schon vor Produktionsstart<br />

eindrucksvoll bewiesen.»<br />

Die Weiterentwicklung des Marktführers<br />

im Transporterbereich betont<br />

die Leistungsattribute, denen in Bezug<br />

auf Investitionsgüter als Verkaufsargument<br />

höhere Bedeutung als die ästhetische<br />

Gestaltung zukommt. Schon die<br />

Fahrzeugfront des «Muli T10 X» schafft<br />

eine kraftvolle und sichere Ausstrahlung<br />

und spiegelt die hohe Leistungsfähigkeit<br />

wider. Die grosse Frontscheibe gewährleistet<br />

optimale Rundumsicht. Ergonomische<br />

Anordnung der Bedien- und Anzeigeelemente<br />

sowie der geräumige<br />

Innenraum des Transporters bieten dem<br />

Fahrer ein ideales Arbeitsumfeld. Der<br />

modulare Aufbau und die vier verfügbaren<br />

Geräteanbauräume ermöglichen<br />

überaus flexiblen und zielgruppenorientierten<br />

Ganzjahreseinsatz. Das Chassis<br />

des «Muli T10 X» inkludiert ein spezielles<br />

Gelenk, das ihm in Kombination mit<br />

der großen Bodenfreiheit auch bei Einsatz<br />

in alpinem oder unwegsamem Terrain<br />

Hangtauglichkeit und optimale Geländegängigkeit<br />

verleiht.<br />

Agromont AG, Reform Schweiz<br />

6331Hünenberg<br />

041 784 20 20<br />

www.agromont.ch<br />

24 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


Besser ackern<br />

mit ALTHAUS:<br />

Bodenbearbeitungs- und<br />

Sätechnik von Pöttinger<br />

Exklusiv bei ALTHAUS<br />

Pflüge<br />

OnLand-Pflüge<br />

Kreiseleggen<br />

Grubber<br />

Scheibeneggen<br />

Sämaschinen<br />

Mulchsaatmaschinen<br />

www.althaus.ch<br />

Althaus AG Ersigen<br />

Burgdorfstrasse 12, CH-3423 Ersigen, Tel. 034 448 80 00, Fax 034 448 80 01<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 25


KNOW-HOW<br />

NEUHEITEN<br />

Ladewagen glänzt mit Vielfalt<br />

Dem Kraut Meister werden<br />

Pöttinger, weltweit die Nummer 1<br />

bei Ladewagen, bietet mit dem «Euroboss»<br />

ein attraktives Produkt für<br />

den Klein- und Mittelbetrieb. Bei<br />

dem Wagen wurde in der Entwicklung<br />

auf beste Verarbeitungsqualität<br />

und hohen Bedienkomfort geachtet.<br />

Alle Modelle der Reihe «Euroboss»<br />

werden als Hoch- und Tieflader angeboten.<br />

Beim Tieflader ist durch die<br />

Verlagerung des Schwerpunkts nach<br />

unten beste Hanglage garantiert: Die<br />

Pöttinger Kurzschnittladewagen von<br />

25– 37 m 3 «kleben» förmlich am<br />

Hang und geben somit entsprechend<br />

Sicherheit bei Arbeiten im steilen<br />

Gelände. Der Rahmen der Ladewa-<br />

gen besteht aus einer geschraubten<br />

Rahmen-Konstruktion. Die bewährte<br />

Pöttinger-Lackqualität garantiert<br />

Langlebigkeit. Die Bodenanpassung<br />

ist Grasnarben schonend durch die<br />

neuartige Pendel-Pick-up mit<br />

200 mm Pendelbereich und die starke<br />

Federentlastung: Damit geringer<br />

Auflagendruck und saubere Recharbeit.<br />

Das Besondere beim Pöttinger<br />

«Euroboss»: Ein hydraulisch ausklappbares<br />

Schneidwerk mit seitlicher<br />

Schneidwerksausschenkung<br />

«Easy Move» für bequemes Wechseln<br />

und Warten der Messer. Von der<br />

serienmässigen, hydraulischen Kabinenbedienung<br />

bis zur elektronischen<br />

Komfortbedienung können in diesem<br />

Ladewagensegment sämtliche<br />

Kundenwünsche erfüllt werden.<br />

Pöttinger AG, 5413 Birmenstorf<br />

056 201 41 60<br />

info@poettinger.ch<br />

www.poettinger.ch<br />

Der Universalmulcher «MasterCut<br />

MU2», Nachfolgemodell des «MasterCut<br />

MU», ist als Heckgerät oder<br />

durch Umsetzen des Anbauturms<br />

als Frontgerät einsetzbar. Durch einen<br />

optional erhältlichen Doppel-<br />

Anbaubock ist ein kombinierter<br />

Front-/Heckeinsatz möglich.<br />

Die Zapfwellendrehzahl ist durch<br />

einfaches Wechseln der Riemenscheibe<br />

zwischen 540 Umin und<br />

1000 Umin wählbar. Für jeden Traktor<br />

bis zu 90 PS das richtige Anbaugerät,<br />

indem zwischen unterschiedlichen<br />

Getrieben gewählt werden<br />

kann:<br />

• Für Traktoren mit klassischem<br />

Front/Heckantrieb: Serienmässiges<br />

Getriebe mit Durchtrieb und<br />

integriertem Freilauf.<br />

• Für Traktoren mit Rückfahreinrichtung<br />

oder Wendesitzen: Optionales<br />

Getriebe mit Änderung<br />

der Drehrichtung und Doppelfreilauf.<br />

• Optionales Getriebe mit unabhängiger<br />

Eingangsdrehrichtung<br />

und Doppelfreilauf.<br />

Der «MasterCut MU2» ist auch in<br />

den Arbeitsbreiten von 250 und<br />

280 cm erhältlich. Universalmesser<br />

oder Hämmer werden an einem Rotor<br />

mit Durchmesser 153 mm oder<br />

193 mm bei Arbeitsbreite 280 cm<br />

montiert. Die Stützwalze mit Abstreifer<br />

ist in zwei Positionen verstellbar.<br />

Serco Landtechnik AG,<br />

4538 Oberbipp<br />

058 434 07 07<br />

www.sercolandtechnik.ch


KNOW-HOW<br />

PRAXISTEST<br />

Einfach flexibel<br />

KUHN «COMBILINER VENTA LC 3000» Diese pneumatische, zapfwellengetriebene<br />

Sämaschine in Kombination mit Kreiselegge ist eine professionelle Lösung für die<br />

Aussaat auf konventionell und konservierend bearbeiteten Parzellen. Mit den in einem<br />

Parallelogramm geführten Säelementen kommt die Maschine besonders in schweren<br />

Böden gut zurecht.<br />

«Seedflex» besteht aus zwei stark<br />

versetzten, mit einem Abstand von<br />

35 cm angeordneten Doppelscheiben.<br />

Pneumatische Sämaschinen sind<br />

zwar etwas teurer als die mechanischen,<br />

punkten im Allgemeinen<br />

aber durch erhöhte Präzision und<br />

bessere Feldaufgänge. Zudem ergeben<br />

sich bei grösseren Arbeitsbreiten Vorteile<br />

in der Konstruktion, da die grossvolumigen<br />

Saatgutbehälter hinsichtlich<br />

Gewichtsverteilung optimaler angeordnet<br />

werden können.<br />

Beim aufgebauten Modell «Venta LC<br />

3000» haben die Konstrukteure diesbezüglich<br />

einen guten Kompromiss gefunden:<br />

Der Saatguttank weist ein ordentliches<br />

Fassungsvermögen von 1200 l auf,<br />

bringt aber dennoch nicht zuviel Gewicht<br />

auf die Hinterachse des Traktors.<br />

Der Behälterdeckel lässt sich rechtwinklig<br />

öffnen, somit geht das Befüllen<br />

und Entleeren leicht vonstatten. Der<br />

Verteilerkopf liegt auf dem Behälterdeckel<br />

und ist somit auch bei gefülltem<br />

Saatguttank jederzeit gut zugänglich.<br />

Dosierung Der Gebläseantrieb ist<br />

von der Zapfwellen- oder Motordrehzahl<br />

unabhängig, da er hydraulisch via<br />

Traktorhydraulik erfolgt. Diese muss<br />

rund 40l/min Förderleistung bei 70 bar<br />

Öldruck leisten. Vom Saatgutbehälter<br />

Der Verteilerkopf liegt auf dem<br />

Tankdeckel und ist auch bei vollem<br />

Saatguttank gut zugänglich.<br />

wird das Saatgut zum elektrisch angetriebenen,<br />

zentralen Dosierorgan<br />

geführt. Die volumetrische Zellraddosierung<br />

ist dabei in der Lage, Saatgutmengen<br />

zwischen 1 und über 400kg/ha<br />

auszubringen, ohne dass man Teile austauschen<br />

oder lange am Dosierorgan<br />

hantieren muss. Die Saatmenge wird<br />

über die in der Kabine installierte Be-<br />

Praxisstimme zur Säkombination «Combiliner Venta LC 3000»<br />

Joël Bossy<br />

Joël Bossy führt in Franex-Murist (FR)<br />

einen Landwirtschaftsbetrieb mit Ackerbau<br />

und Pouletmast (6000 Tiere). Auf 65 ha<br />

pflanzt er Getreide und Ölsaaten an.<br />

Daneben führt er ein Lohnunternehmen,<br />

das unter dem Namen «Bossybat» firmiert<br />

ist. Mit diesem Unternehmen führt er<br />

Arbeiten in den Bereichen Mähdrusch,<br />

Ballenpressen, Miststreuen, Bodenbearbeitung<br />

und Saat aus.<br />

Die pneumatische Sämaschine «Venta LC<br />

3000» in Kombination mit der Kreiselegge<br />

«HR 3004» und einer Walze vom Typ<br />

«Packliner» (Stahlkern mit elastischen<br />

Kunst stoffringen) hat er auf dieses Frühjahr<br />

gekauft und damit ein ebenfalls pneumatisches<br />

Modell eines anderen Herstellers<br />

ersetzt. «Ich war in meiner Gegend seiner -<br />

zeit einer der ersten mit einer pneumatischen<br />

Sämaschine», blickt Bossy zurück.<br />

Seiner Meinung nach sei aber der Her stel -<br />

ler seiner ersten Maschine in dieser Technik<br />

etwas «stehengeblieben». «Ich wollte etwas<br />

Neues anschaffen, damit ich bestehende<br />

Kunden behalten und neue hinzugewinnen<br />

kann», kommentiert Bossy seine Entscheidung.<br />

Denn, so Bossy weiter, es gäbe mitt -<br />

ler weile einige Lohnunternehmer in der<br />

Region, die mit pneumatischen Sägeräten<br />

unterwegs seien. Überzeugt bei der «Venta<br />

LC 3000» hat ihn insbesondere das «Seed -<br />

flex»-System der Säelemente. Mit der<br />

Maschine sät Bossy vor allem Getreide,<br />

Raps, Gras, Gründüngungen, Erbsen und<br />

Sonnenblumen. Als Zugfahrzeug setzt er<br />

einen 200-PS-Traktor ein, wobei 150 PS<br />

auch ausreichen würden. Die Geschwindigkeit<br />

im Feld liegt zwischen 8 und 10 km/h.<br />

Obwohl erst kurz im Einsatz, habe ihn die<br />

Kombination vor allem in schweren Böden<br />

bisher überzeugt. «Ziel für dieses Jahr sind<br />

250 ha mit der Kombination und etwa<br />

300 ha mit der Kreiselegge», betont Bossy.<br />

Die Kreiselegge setzt er nämlich auch solo<br />

ein. «Der An- und Abbau ist einfach und in<br />

einer Viertelstunde erledigt».<br />

Die Einstellungsmechanismen der Maschine<br />

seien vielleicht auf den ersten Blick etwas<br />

komplex (wie generell bei neuen Geräten),<br />

meint Bossy. «Doch wenn man sich inten -<br />

siv damit auseinandersetzt, kommt man<br />

doch gut zurecht». Als verbesserungs -<br />

würdig bezeichnet Bossy die Tiefenverstellung<br />

mit einer Spindel. «Da gibt es ein -<br />

fachere Systeme am Markt, die aber<br />

bezüglich Einstellgenauigkeit vielleicht<br />

weniger exakt sind.»<br />

28 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


PRAXISTEST<br />

KNOW-HOW<br />

Steckbrief<br />

Sämaschine Kuhn «Venta LC 3000»<br />

Masse: Arbeitsbreite: 3 m. Überlade -<br />

höhe: 2.05 m. Behälterbreite: 2.10 m.<br />

Fassungsvermögen Saatguttank: 1200 l.<br />

Reihenzahl: 20 oder 24 mit Reihenabstand<br />

von 15 oder 12.5 m.<br />

Dosiermenge: 1 bis 430 kg/ha.<br />

Gebläse-Antrieb: Über die Traktor -<br />

hydraulik.<br />

Säelemente: «Seedflex»-Doppelscheibenschar:<br />

2 um 37mm zueinander versetzt<br />

angeordnete Scheiben, mit Karbid-<br />

Abstreifern.<br />

Kreiselegge Kuhn «HR 3004»<br />

Arbeitsbreite: 3 m (Gesamtbreite 3.08 m).<br />

Zapfwellendrehzahl: 1000/750/540Umin.<br />

Serienmässiger Zapfwellendurchtrieb.<br />

Getriebe: Duplex.<br />

Leistungsbedarf an Zapfwelle: 80 PS<br />

(maximal 250 PS).<br />

(Herstellerangaben)<br />

Diese pneumatische, zapfwellengetriebene Sämaschine in Kombination mit Kreiselegge ist eine<br />

professionelle Lösung für die Aussaat auf konventionell und konservierend bearbeiteten Parzellen.<br />

dienkonsole «Quantron S» eingestellt.<br />

Diese Konsole bietet zudem eine Vordosierschaltung<br />

für das Aussäen von<br />

Parzellenecken sowie eine Speichermöglichkeit<br />

der Einstelldaten für bereits<br />

abgedrehtes Saatgut. Für die Abdrehprobe<br />

wird einfach eine Platte eingeschwenkt<br />

und die Körner rieseln in den<br />

Auffangbehälter.<br />

Die Reihenabstände können insofern<br />

verändert werden, indem man<br />

entweder den Verteilerdeckel auswechselt<br />

oder jene Ausläufe durch das Anbringen<br />

von Stöpseln verschliesst, denen<br />

kein Saatgut zugeführt werden soll.<br />

Auch eine Halbseitenschaltung (mittels<br />

Elektrozylinder) ist auf Wunsch verfügbar.<br />

«Seedflex»-Säschare Die Sämaschine<br />

«Venta» lässt sich mit den «Seedflex»-Säelementen<br />

ausrüsten. «Seedfex»<br />

besteht aus zwei stark versetzt (Abstand:<br />

35 cm) angeordneten Doppelscheiben.<br />

Die Scheiben sind über ein<br />

Parallelogramm verbunden, was einen<br />

grossen Pendelbereich in vertikaler<br />

Richtung ergibt, so dass sich die Säelemente<br />

schnell an Bodenunebenheiten<br />

anpassen können. Den Säscheiben fol-<br />

gen die Tiefenführungsräder, deren Position<br />

zu den Säscheiben die Saattiefe<br />

bestimmt. Die Saattiefe kann zentral<br />

über eine Handkurbel reguliert werden.<br />

Ebenso kann man den Schardruck zentral<br />

einstellen.<br />

Der Wartungsaufwand für die Säelemente<br />

ist auf ein Minimum reduziert. Es<br />

gibt keine Schmiernippel an den Gelenken,<br />

die Lager sind wartungsfrei und die<br />

Abstreifer an den Scheiben sind mit<br />

Karbid beschichtet.<br />

Kreiselegge In Kombination mit einer<br />

Kreiselegge (hier «HR 3004») wird<br />

aus der «Venta LC 3000» eine Säkombination<br />

mit der Bezeichnung «Combiliner».<br />

Die Kreiselegge hat die Aufgabe,<br />

eine krümelige Struktur an der Oberfläche<br />

mit feiner Erde im Saathorizont herzustellen<br />

und in der Tiefe für eine Rückverfestigung<br />

zu sorgen. Kuhn rüstet<br />

Die Steuerung der<br />

Säarbeiten erfolgt per<br />

Knopfdruck über die<br />

Bedienkonsole<br />

«Quantron S».<br />

seine Kreiseleggen mit Zinken aus, die<br />

eine speziell gewundene, konkave Form<br />

aufweisen. Zudem sind die Zinken mit<br />

Wolfram-Karbid beschichtet und in verschiedenen<br />

Längen verfügbar. Serienmässig<br />

gibt es das Schnellwechselsystem<br />

«Fast-Fit»: In wenigen Minuten ist<br />

ein kompletter Zinkensatz ausgetauscht.<br />

Neu bei der Serie «HR 1004» sind die<br />

seitlichen Leitbleche, was einen besseren<br />

Übergang des Erdmaterials an die<br />

Walze (hier gibt es sechs verschiedene<br />

Modelle) bewirkt und vor allem die lästige<br />

Dammbildung verhindert. <br />

Autor Dr. Roman Engeler, <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>,<br />

8401 Winterthur<br />

In loser Folge publiziert die <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong><br />

unter dem Titel «Praxistest» Berichte<br />

über landwirtschaftliche Maschinen. Die<br />

Interviewpartner, respektive Eigentümer<br />

dieser Maschinen, werden jeweils in<br />

Zusammenarbeit mit den Herstellern<br />

oder Importeuren ausgesucht.<br />

www.kuhncenterschweiz.ch<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 29


Wettbewerb<br />

Gewinnen Sie<br />

diesen Subaru<br />

Legacy 2.0i AWD<br />

Swiss im Wert von<br />

Fr. 31 850.– und<br />

einen von drei<br />

Sofort-Preisen!<br />

Ob Sie mit der Familie, für<br />

Ihren Betrieb oder zum<br />

Vergnügen unter wegs sind,<br />

jede Strecke ist für Über -<br />

raschungen gut. Genau<br />

richtig für den neuen Subaru<br />

Legacy. Er fährt Sie spiele -<br />

risch über Strassen aller Art,<br />

ob in der City oder weit<br />

draussen, ob Boule vard, Feld -<br />

weg oder Auto bahn. Die<br />

Strasse gehört Ihnen und<br />

Ihrem Subaru Legacy mit<br />

2.0-l-Motor, Lineartronic<br />

Getriebe und 150 PS.<br />

Schreiben Sie ein SMS (90 Rp.) mit<br />

KFL Kuhn Name Adresse an<br />

die Nummer 880 oder nehmen Sie via<br />

Internet auf www.ufarevue.ch teil.<br />

Teilnahmeschluss ist der 25. Juli 2013.<br />

Sofort gewinnen!<br />

1. Preis Kuhn Sammlermodell 1:32: Kreiselegge<br />

«HR» mit «Sitera» und «Cultisol»<br />

2. Preis Kuhn Softshell-Jacke<br />

3. Preis Kuhn Sporttasche<br />

Kuhn Center Schweiz<br />

8166 Niederweningen<br />

044 857 28 00<br />

www.kuhncenterschweiz.ch<br />

Smartphone-App für die Saat<br />

Kuhn hat eine neue Smartphone-App entwickelt,<br />

die den Landwirt bei der Einstellung seiner<br />

Sämaschine und der Optimierung der Aussaat<br />

unterstützen soll. Zu<br />

den wichtigsten<br />

Funktionen gehört die<br />

Einstellhilfe für die<br />

Maschinen «Premia»,<br />

«Integra», «Sitera» und<br />

«Venta», angepasst auf<br />

das jeweilige Saatgut.<br />

Zudem kann man leicht<br />

von Körnern/m² auf<br />

kg/ha und umgekehrt<br />

umschalten.<br />

Marktplatz<br />

LANDTECHNIK<br />

zu verkaufen<br />

Fortsetzung<br />

von Seite 20<br />

Hänggi Mahl- und<br />

Mischanlage mit<br />

Nachtautomat,<br />

Getreidereiniger,<br />

Durchlauf-Waagen,<br />

Getreidebunker<br />

1800 kg, Mischer<br />

2000 kg verschiedene<br />

Förderschnecken, kann<br />

in Betrieb besichtigt<br />

werden, Demontage<br />

durch Abnehmer<br />

079 625 82 92<br />

Elektr. Heuschrot -<br />

maschine, Schmid und<br />

Mägert mit auto.<br />

Kabelaufrollung Fr. 550<br />

079 579 71 54<br />

2 Silos Harvestore,<br />

complets avec fraises,<br />

900m 3 et 560 m 3 , prix à<br />

discuter<br />

079 298 92 80<br />

Zwiebelputzmaschine<br />

Zwieba, 2 Reinigungsmotoren<br />

Fr. 3500<br />

081 785 14 77<br />

Zwiebelschawadleger,<br />

AsaLift, WR 135,<br />

Spurbreite 150 cm<br />

081 785 14 77<br />

Schwadaufnahme<br />

Samro für Zwiebeln,<br />

passend zu Offset<br />

081 785 14 77<br />

2 Kompletträder 80%,<br />

8-Loch, 550/60-22.5<br />

Fr. 600; Düngerstreuer<br />

3-Punkt, 1 Scheibe rau,<br />

Fr. 150; 3-Schar-Pflug<br />

Kverneland, leicht<br />

defekt, 1 Scheibensäch,<br />

Fr. 450; Gebläse,<br />

Zumstein mit Rohr,<br />

Winkelgetriebe Fr. 700;<br />

Gebläse-Rohr Durch<br />

30 cm, ca. 8 m Länge,<br />

mit Bogen, Fr. 400;<br />

Querförderband, 3 m,<br />

Kette, Fr. 550;<br />

Schneeketten zu Gr.<br />

14x30, Fr. 250;<br />

Betonmischer, ca. 50 l,<br />

220 V, Fr. 80 Kt. BL<br />

079 219 78 67<br />

Heubelüftung, Aebi<br />

BL9, 10 PS, isolierte<br />

Krippenrollwand, An -<br />

trieb elektrisch, L 14 m,<br />

H 1.4 m; Anbindevorrichtung<br />

12 Plätze;<br />

Krananlage Bücheler<br />

Spur 4 m, B 16 m<br />

041 450 17 41<br />

Absauganlage Happel,<br />

für 4 Melkeinheiten<br />

und Melkstand<br />

041 980 12 78<br />

Zweierpferdeanhänger,<br />

poliester Dach, gute<br />

Pneu, ab MFK, Fr. 1500<br />

079 771 82 84<br />

2 Förderschnecken,<br />

4 m; 2 Hydraulik -<br />

agregate<br />

079 470 80 61<br />

Kunststoffsilo Huber,<br />

100 m3<br />

079 370 99 24<br />

Kreiselegge Maschio,<br />

3 m, mit Spirowalze,<br />

sehr gut erhalten<br />

033 453 17 77<br />

3-Schar Pflug Althaus<br />

Fr. 3000<br />

079 327 50 89<br />

Milchkühltank, 530 l<br />

mit kompl. Kühlaggregat,<br />

sehr guter Zustand<br />

032 675 26 36<br />

3-Achs Fräsmaschine<br />

Hispano, sehr gut<br />

erhalten<br />

076 330 41 60<br />

Rapid Spezial, guter<br />

Zustand, günstig<br />

079 245 11 41<br />

2 Güllenmixer, 4 und 3<br />

m, mit Untersetzungsgetriebe,<br />

Schaufelrührwerk<br />

für ca. 50 -<br />

200 m³, Antrieb für<br />

Flügelrührwerk, 12 PS,<br />

bis ca. 400 m³<br />

079 678 81 49<br />

Drehkolbenpumpe<br />

Vogelsang<br />

031 755 67 44<br />

LKW, 45 kmh;<br />

Sattelzugmaschine<br />

Mercedes Axor 1840,<br />

400 PS, 374000<br />

kilometer, Kipphydraulik,<br />

079 446 55 59<br />

Reform Metrac 2003<br />

mit Doppelrad vorne<br />

und hinten, 3290<br />

Stunden Fr. 14800<br />

079 746 43 80<br />

Absauganlage De<br />

Laval, guter Zustand,<br />

VP neuwertig;<br />

Milchtank Griesser,<br />

1040 l, 12-Jährig<br />

044 929 21 51<br />

Ladewagen TL219 mit<br />

Breitreiten Boden,<br />

wurde vor 2 Jahren<br />

erneuert Fr. 2000<br />

071 311 18 65<br />

Ladewagen Mengele<br />

435, inkl. elektrohydraulische<br />

Steuerung<br />

und hydraulischer<br />

Kratzboden, ab Platz<br />

079 794 52 70<br />

Fronthackgerät<br />

Schmozer, 3-reihig mit<br />

Düngertank , Zustand<br />

fast wie neu Fr. 4500<br />

056 225 16 42<br />

Schlauchhaspel,<br />

150 m, Querschnitt<br />

50 mm, Fr. 1000<br />

056 225 16 42<br />

Gastank, 5000 l,<br />

zylindrisch liegend,<br />

Armaturen und<br />

Dokumente vorhanden<br />

071 655 18 42<br />

Front Busatis-Mähwerk,<br />

310 m<br />

079 430 57 71<br />

Motor Maag, zu<br />

Motormäher oder<br />

Schilter usw.<br />

079 245 11 39<br />

Haben Sie<br />

etwas zu<br />

verkaufen<br />

Formular auf<br />

www.ufarevue.ch<br />

Tank Delaval, 3000 l<br />

avec récupérateur de<br />

chaleuer<br />

079 400 78 83<br />

Front-Mähwerke mit<br />

rotierenden Fingern,<br />

280 m<br />

079 430 57 71<br />

4 Radmäher Rapid<br />

MT200, 27 PS,<br />

Mähwerk 2 m mit<br />

Bandheuer, guter<br />

Zustand Fr. 9900<br />

079 430 57 71<br />

Fent GT230, top<br />

Zustand, neu lackiert,<br />

ab MFK<br />

079 430 57 71<br />

Traktor IHC 533,<br />

Jg. 1981 Fr. 3000;<br />

Kreiselheuer Pöttinger<br />

Hit 54, Jg. 1991<br />

Fr. 1500; Siloblockschneider<br />

Kuhn,<br />

Jg. 1991 Fr. 800;<br />

Kraftfuttersilo Hug<br />

Trevira, Jg. 2004 Fr. 800<br />

061 841 05 39<br />

Traktor ICH 383;<br />

Mengelehäcksler MB<br />

290<br />

041 910 28 45<br />

Traktor TN 55 mit<br />

Allradfronthydraulik<br />

und Frontzapfwellle,<br />

Bereifung neuwertig<br />

3500 h; 1 Heck -<br />

schaufel hydraulisch<br />

kippbar 2.2 m<br />

052 680 19 90<br />

Modeldampftraktor,<br />

Masstab 1-4 Befeuerung<br />

mit Kohle<br />

079 688 25 74<br />

Brennholzfräse mit<br />

Motor, neuwertig<br />

Fr. 600<br />

041 988 19 72<br />

1-Achs Dreiseiten -<br />

kipper, Reisch, 8 t, 4 x<br />

2.1 m, 50 x 50 cm<br />

Aufsatz, top Zustand<br />

079 422 30 55<br />

Kraftfuttersilo, 4 t;<br />

Vielfachgerät Müller;<br />

Kartoffelhäufelgerät<br />

079 620 57 00<br />

4-Rad Wagen<br />

Hofmann, 5 x 2 m,<br />

2 x 50 cm, Bereifung<br />

18», Auflaufbremse,<br />

8 to GG, top Zustand<br />

Fr. 3900; Quaderballen-Zinken,<br />

2 Stk. à<br />

110 cm + Konus,<br />

Fr. 100; Diesel<br />

Tanksäule, ex BP, 45<br />

l/min, Fr. 150 Kanton<br />

ZH<br />

078 817 65 00<br />

Kreiselegge Lely, 2.5 m<br />

mit Stabwalze,<br />

Huckepack möglich;<br />

Sähmaschine, Roger<br />

2,5 m Schleppschar<br />

079 733 06 46<br />

Generator, 2-Zylinder,<br />

ex. Armee, GKW 380 V<br />

Fr. 950<br />

079 460 76 43<br />

Dosiergerät Neuero,<br />

6 m, Fr. 8000;<br />

Siliergebläse New<br />

Holland 28 mit Diesel-<br />

Aufbaumotor, Fr. 4000;<br />

Feldhäcksler Gehl mit<br />

Pic-Up<br />

056 634 15 43 oder<br />

079 679 10 22<br />

Rohrmelkanlage De<br />

Laval für 26 Kühe,<br />

komplett mit 4<br />

Melkmaster-Melkaggregaten,<br />

Selbstabnahme;<br />

Milchtank Griesser<br />

Savoy Typ 2000 RK-C4,<br />

2100 l inkl. Kühlaggregat<br />

und Selbstreinigung<br />

auf Mai 2013 Preis<br />

nach Absprache<br />

079 383 50 59<br />

2 Standeimer-Melkanlagen,<br />

Manus, kompl.<br />

guter Zustand<br />

052 385 40 51<br />

Fortsetzung<br />

Seite 35<br />

30 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


Neue Getreidesorten<br />

Die Auswahl der besten Sorten basiert<br />

auf den agronomischen Ergebnissen<br />

der offiziellen Versuche von<br />

Agroscope (Extenso) sowie – für<br />

Winterweizen und -gerste – der Anbauversuche<br />

von der Branchenorganisation<br />

«swiss granum» (ÖLN). Bei<br />

einzelnen Getreidearten wurden<br />

ebenfalls die Ergebnisse der Qualitätstests<br />

herangezogen. Mit der Liste<br />

der empfohlenen Sorten werden<br />

Sorten vorgeschlagen, die an die<br />

hiesigen klimatischen Bedingungen<br />

angepasst sind und den Bedürfnissen<br />

der Produzenten, der Verarbeiter<br />

und der Verbraucher entsprechen.<br />

Die neue Liste enthält 24<br />

Winterweizensorten, darunter zwei<br />

neue Schweizer Sorten in der Klasse<br />

Top: «Molinera» und «Lorenzo». Die<br />

Sorten «Orzival» (I), im Jahr 2012<br />

provisorisch aufgenommen, und<br />

«Scaletta» (II) wurden von der Liste<br />

der empfohlenen Sorten gestrichen.<br />

«Tapidor» (Futterweizen) befindet<br />

sich zum letzten Mal auf der Liste.<br />

Zwei neue Sorten wurden aufgenommen:<br />

«Chasseral» (Top) und<br />

«Altare» (I). Die Liste weist insgesamt<br />

fünf Sorten auf, die alle aus<br />

dem Schweizer Zuchtprogramm<br />

stammen. Die Sorten «Prosa» (Top)<br />

und «Sertori» (I) wurden von der Liste<br />

gestrichen. Die Liste für Wintergerste<br />

umfasst 11 Sorten darunter<br />

eine neue zweizeilige sowie drei<br />

neue sechszeilige Sorten. Die sechszeiligen<br />

Sorten «Fridericus» und<br />

«Franziska» sowie die zweizeilige<br />

Sorte «Cantare» stehen zum letzten<br />

Mal auf der Liste.<br />

Die Sorte «Borowik» wurde in die<br />

Liste Wintertriticale neu aufgenommen.<br />

Die Sorte «Bedretto» befindet<br />

sich zum letzten Mal auf der Liste.<br />

Die Liste der empfohlenen Sorten<br />

umfasst neu zwei Sommertriticalesorten,<br />

darunter die neu aufgenommene<br />

Schweizer Sorte «Villars».<br />

Nach der im 2012 abgeschlossenen<br />

zweijährigen Prüfung werden<br />

folgende vier Sommerhafersorten<br />

neu empfohlen: «Canyon», «Typhon»,<br />

«Husky» und «Zorro». Die bisherigen<br />

Sorten «Triton», «President»,<br />

«Expander» und «Gaillette»<br />

sind letztmals auf der Liste.<br />

KURZMELDUNGEN<br />

PFLANZENBAU<br />

Stressresistente<br />

Weide-Pflanze<br />

Der Rotschwingel ist leicht auszumachen.<br />

Er ist überall anzutreffen:<br />

von Grünflächen am Seeufer bis<br />

hin zu Bergweiden. Gegenüber<br />

anderen Pflanzen ist der Rotschwingel<br />

konkurrenzschwach,<br />

kann sich aber bei gewissen Bedingungen<br />

dennoch als dominant<br />

erweisen.<br />

Die Weideversuche von Agroscope<br />

im Jura zeigen, dass der Rotschwingel<br />

bei einem tiefen Viehbesatz<br />

an sogenannten Geilstellen<br />

sehr üppig wächst. Der dichte Bewuchs<br />

und der von ihm gebildete<br />

Filz verhindern die Entwicklung<br />

anderer Pflanzen, insbesondere<br />

Vereinbarung zwischen<br />

Syngenta und DuPont<br />

stimmte Kulturen ausserhalb Nordamerikas.<br />

Die Vereinbarung ermöglicht Du-<br />

Pont exklusiven Zugriff auf Solatenol.<br />

Solatenol ist ein neues Benzopyrazol-SDHI-Fungizid,<br />

dem ein<br />

neuartiger Wirkmechanismus ohne<br />

Kreuzresistenz gegenüber bisherigen<br />

Fungiziden zugrunde liegt.<br />

Neue Produktionsanlage<br />

Bayer<br />

Bayer CropScience plant den Bau einer<br />

World-Scale-Anlage zur Produktion<br />

des Herbizids Glufosinat-Ammonium<br />

in den USA (Alabama).<br />

Dieses Herbizid stellt eine Alternative<br />

zum Totalherbizid Glyphosat<br />

dar und soll im Resistenzmanagement<br />

zum Einsatz kommen. Die Inbetriebnahme<br />

der neuen Produktionsanlage<br />

ist für das vierte Quartal<br />

2015 geplant.<br />

Krautfäule-Situation via<br />

Smartphone<br />

Kartoffelproduzenten Schweiz haben<br />

dank der neuen «PhytoPRE<br />

Web»-App via Smartphone nun Zugang<br />

zu Informationen bezüglich<br />

Kraut- und Knollenfäule, die mehrmals<br />

täglich aktualisiert werden.<br />

Abrufbar sind eine Befallskarte, die<br />

Hauptinfektions- und Sporulationsperioden<br />

(HISP), das regionale Infektionsrisiko<br />

sowie verschiedene<br />

Pflanzenschutz-Bulletins. Seitdem<br />

hat es zahlreiche Verbesserungen<br />

gegeben und zu diesem Jubiläum<br />

bietet Agroscope für die laufende<br />

Saison den Smartphone-Service<br />

kostenlos an. Nähere Informatione<br />

gibt es auf der Homepage<br />

www.phytopre.ch.<br />

Syngenta und DuPont haben eine<br />

neue Technologie-Lizenzvereinbarung<br />

unterzeichnet. Syngenta erhält<br />

damit eine weltweite Lizenz von<br />

DuPont zur Entwicklung von Produkten,<br />

die das Fungizid Oxathiapiprolin<br />

enthalten. Die Entwicklung<br />

dieser neuen Fungizidklasse bietet<br />

Landwirten eine deutlich bessere<br />

Kontrolle von Krankheiten bei Kartoffeln,<br />

Trauben, Gemüse und anderen<br />

Spezialkulturen. Syngenta erhält<br />

somit exklusive Rechte für die Blattund<br />

Bodenanwendung in allen Kulturen<br />

Nordamerikas sowie für die<br />

weltweite Anwendung im Rasenund<br />

Gartensegment. Syngenta sichert<br />

sich zudem die Rechte für die<br />

weltweite Saatgutbehandlung sowie<br />

für die Entwicklung von Blattund<br />

Bodenanwendungen für beder<br />

Sträucher. Obwohl sein Futterwert<br />

tief ist, wird er von den Rindern<br />

gerne verzehrt. Beobachtungen auf<br />

Parzellen, die auf 1200m ü.M. angesät<br />

wurden, zeigen, dass der Rotschwingel<br />

von Feldmäusen gemieden<br />

wird.<br />

Kürzlich hat Agroscope ein Forschungsprojekt<br />

lanciert, mit dem die<br />

Auswirkungen der Trockenheit auf<br />

Wiesen und Weiden beurteilt werden<br />

sollen. Bei einem ersten Bewässerungsversuch<br />

am Genfersee (400<br />

m ü.M.) konnte die Entwicklung eines<br />

Gräser- und Kleegemischs verfolgt<br />

werden. Nach drei Jahren war<br />

in den Varianten unter Wassermangel<br />

der Rotschwingel doppelt so<br />

dicht. In La Frêtaz wurde auf 1200 m<br />

ü.M. ein zweiter Versuch auf einer<br />

Dauerweide durchgeführt. Auch hier<br />

bewies der Rotschwingel im Vergleich<br />

zu anderen Pflanzen eine bessere<br />

Resistenz gegenüber Wasserdefizit<br />

und Mäusefrass – wo er<br />

vorkommt, sorgt er deshalb für stabile<br />

Weideerträge.<br />

Tagesaktuelle Neuigkeiten<br />

www.ufarevue.ch<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 31


PFLANZENBAU<br />

Marktorientierte Sortenwahl<br />

BROTGETREIDE UND ÖLSAATEN Die Marktfähigkeit von Mahlweizen der Klasse<br />

Top orientiert sich stärker an Mindest-Proteinwerten. Standard- und Futterweizen<br />

fehlen. Die Verarbeiter verlangen Futtergerste mit hohem Hektolitergewicht. Der Anbau<br />

von «HOLL»-Raps und «HO»-Sonnenblumen kann ausgedehnt werden.<br />

Joseph<br />

von Rotz<br />

Top-Qualität ist zwar<br />

gefragt, dennoch<br />

sollte der Anbau von<br />

Top-Sorten nicht<br />

ausgedehnt werden.<br />

Bild: agrarfoto.com<br />

Auf Grund der kleineren Vorjahresernte<br />

gehen die Schweiz sowie die<br />

Nachbarländer aufgeräumt in die<br />

neue Kampagne. Die grosse Nachfrage<br />

des Futtersektors macht sich in der<br />

knappen Verfügbarkeit von Standardweizen<br />

bemerkbar. Die Prognosen für<br />

die kommende weltweite Ernte werden<br />

sich durch den Vegetationsverlauf und<br />

das Wetter zum Erntezeitpunkt verändern.<br />

Durchbrechen die Preisnotierungen<br />

an der Warenterminbörse Euronext<br />

die Marke von 200 Euro/t nach unten<br />

oder nehmen sie Fahrt nach oben auf<br />

Dies wird allfällige Zollveränderungen<br />

auf anfangs Juli sowie die Richtpreis-<br />

Verhandlungen vom 26. Juni 2013 beeinflussen.<br />

Proteinbewirtschaftung Die Geschäftsbereichsgruppe<br />

«Getreide, Ölsaaten,<br />

Futtermittel» der fenaco (GOF)<br />

wird in Zusammenarbeit mit interessierten<br />

Getreidesammelstellen die Proteinbewirtschaftung<br />

bei Brotgetreide weiter<br />

vorantreiben und hat darüber bereits<br />

ausführlich informiert. Dadurch wird die<br />

Kenntnis über die tatsächlich eingelieferten<br />

Proteinwerte ermöglicht und eine<br />

zusätzliche Information für die bevorstehende<br />

Sortenwahl geschaffen. Zudem<br />

sollen die Sammelstellen die Aufbereitung<br />

der Lagerzellen für eine<br />

erfolgreiche Vermarktung umsetzen.<br />

Welches Marktsegment<br />

Fokus auf hohe backtechnische Qualität<br />

(Klassen Top und 1)<br />

Anbauerfahrung und erzielte Qualitätswerte<br />

in den Vorjahren sind entscheidende<br />

Faktoren. Sortenwahl mit Priori -<br />

tät, die von den Verarbeitern erwarteten<br />

Proteinwerte zu erreichen.<br />

Fokus auf Ertrag zum Einsatz als<br />

Standardweizen (Klassen 2 und 3)<br />

Alternative in Anbaugebieten mit tiefen<br />

Proteinwerten in der Klasse Top.<br />

Aktuelle Preisdifferenz begünstigt<br />

Angebotsverlagerung zu mehr Standardweizen,<br />

vorzugsweise Klasse 2.<br />

Fokus auf Produktion von Futtergetreide<br />

Insbesondere Futterweizen fehlt in der<br />

Schweiz. Gerstensorten mit hohem<br />

Hektolitergewicht sind gefragt. Generell<br />

Sorten mit guter Fusarien-Resistenz den<br />

Vorzug geben.<br />

Zu beachten sind die individuellen,<br />

regional unterschiedlichen Anbaurichtlinien<br />

der Getreidesammelstellen. Sie<br />

bilden Teil der nationalen Angebotssteuerung<br />

im System «Maxi» (Tabelle).<br />

Die fenaco LANDI-Gruppe sieht dieses<br />

Engagement im Sinne der Schweizer<br />

Qualitätsstrategie.<br />

Top-Qualität gefragt Der Anbau<br />

von Top-Sorten sollte nicht ausgedehnt<br />

werden. Die Produktion von Mahlweizen<br />

in der obersten Qualitätsklasse bedingt<br />

die Einhaltung entsprechender<br />

Der Anbau von «HOLL»-Raps und<br />

«HO»-Sonnenblumen kann durchaus<br />

noch ausgedehnt werden.<br />

32 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


PFLANZENBAU<br />

Mehr<br />

Knospe<br />

im Talgebiet<br />

Per 1.1.2013 haben sich 245 Betriebe für<br />

die Umstellung auf Biolandbau nach den<br />

Richtlinien der Bio Suisse entschieden,<br />

eine Entwicklung, die seit einigen Jahren<br />

anhält. Erfreulich ist der Anstieg der<br />

Bioflächen im Talgebiet und vermehrt<br />

auch in der Westschweiz, was zu einem<br />

steigenden Inlandanteil bei Bio-Getreide<br />

und –Ölsaaten führt.<br />

Informationen zu den Anbauempfehlungen<br />

für den Bio-Ackerbau 2013/2014<br />

sowie zum 2. Schweizer Bio-Ackerbautag<br />

am 12. Juni 2013 in Moudon (VD)<br />

siehe Seite 54.<br />

backtechnischer Eigenschaften. Damit<br />

werden der Markterlös und der Preisabstand<br />

zur Klasse 1 entscheidend beeinflusst.<br />

Mit der Proteinerfassung auf Stufe<br />

Sammelstelle erhalten die<br />

Produzenten eine Rückmeldung über<br />

die tatsächlich erzielte Qualität der angebauten<br />

Sorte. Die Verarbeiter erwarten<br />

in der Belieferung einen minimalen<br />

Proteinwert von rund 13%. Der Anbau<br />

von Sorten der Klasse 1 kann leicht reduziert<br />

werden. Die Sorten «Suretta»,<br />

«Arina» und «Forel» erfüllen die Qualitätsansprüche<br />

dieser Klasse optimal.<br />

Mehr Standardweizen Das Manko<br />

an Standardweizen soll mit einer<br />

Ausdehnung von Sorten der Klasse 2<br />

ausgeglichen werden. Der Anbau von<br />

Mahlweizen der Preisklasse 3 bedingt<br />

die Absprache mit der Sammelstelle. In<br />

der Klassenwahl gilt es zudem die Entwicklung<br />

der Markterlöse über die letzten<br />

Jahre zu berücksichtigen (Grafik).<br />

Hohe Hektolitergewichte sind<br />

entscheidend für eine erfolgreiche Vermarktung<br />

von Futtergerste. In der Sortenwahl<br />

ist darum diesem Qualitätskriterium<br />

die entsprechende Priorität<br />

einzuräumen. Der Anbau von Triticale<br />

soll nicht ausgedehnt werden. Überschüssiger<br />

Mahlroggen gelangt in den<br />

Futterkanal. Futterweizen fehlt in der<br />

Schweiz in grossen Mengen. Für eine<br />

Tabelle: Anbaurichtlinien der fenaco für die Ernte 2014<br />

Stand am 24. Mai 2013, Anpassungen bleiben vorbehalten.<br />

Kernbotschaften für Herbstsaat 2013<br />

• Hohe Protein- und Feuchtkleberwerte bei Klasse Top und 1 sind gefragt<br />

• Mit Anbausteigerung bei Klasse 2 die Absatzchancen nutzen<br />

• Auf Empfehlungen der MAXI Sammelstellen abstützen<br />

• Einlieferungsqualität der Vorjahre für Sortenentscheid berücksichtigen<br />

• Futtergerste-Sorten mit hohem Hektolitergewicht für erfolgreiche Vermarktung<br />

Klasse Top Verarbeiter erwarten Proteinwerte über 13.0 %<br />

ca. 40 %<br />

Runal, Molinera, CH-Camedo, Nara, Lorenzo, Siala, Claro<br />

Klasse 1<br />

ca. 40 %<br />

Klasse 2<br />

ca. 20 %<br />

Anbau auf nachgefragte Sorten konzentrieren<br />

Suretta, Arina, Simano, Forel, Zinal<br />

Anbau erhöhen<br />

Levis, Ludwig, Rainer<br />

A-Mahlroggen, Biskuit und Dinkel nur in Absprache mit Sammelstelle / fenaco<br />

Bisquitweizen Roggen Dinkel<br />

Cambrena Palazzo, Matador Oberkulmer, Ostro<br />

Anbau von Futtergetreide / Körnerleguminosen<br />

Futterweizen Triticale Gerste Körnermais Eiweisserbsen<br />

Anbau verdoppeln nicht erhöhen erhöhen erhöhen erhöhen<br />

mutterkornresistente<br />

Sorten mit hohem<br />

Sorten anbauen<br />

HL-Gewicht wählen<br />

Anbau von Ölsaaten<br />

Raps Sonnenblumen Soja<br />

– gemäss Zuteilung SGPV – in Rücksprache mit LANDI – Anbau auf traditionelle<br />

– HOLL im Vertrag mit Mehrpreis – konkurrenzfähiger Markterlös – Gebiete konzentrieren<br />

Steigerung des Inlandanteils ist darum<br />

die Einführung eines kulturspezifischen<br />

Flächenbeitrages im Rahmen der Ausgestaltung<br />

der «AP 2014– 17» von grosser<br />

Bedeutung.<br />

Spezialitäten nur mit Vertrag<br />

A-Biskuitweizen, A-Mahlroggen sowie<br />

A-Mahldinkel werden ausschliesslich<br />

über Liefervereinbarungen mit den Getreidesammelstellen<br />

beschafft. Diese<br />

Mengen sind auf die Absatzmöglichkeiten<br />

abgestimmt und orientieren sich an<br />

den Richtpreisen. Mehrmengen sowie<br />

Ware ohne Liefervereinbarung wird im<br />

Futtersektor vermarktet und entsprechend<br />

abgerechnet. Dadurch kann eine<br />

deutliche Preisdifferenzierung zu Vertragsware<br />

entstehen.<br />

«HOLL»-Raps und «HO»-Sonnenblumen<br />

Um den Absatzmöglichkeiten<br />

zu entsprechen, kann der Anbau<br />

dieser beiden interessanten Ölsaaten<br />

ausgedehnt werden. fenaco orientiert<br />

sich in enger Zusammenarbeit mit den<br />

beteiligten Sammelstellen an der Zielmenge<br />

von 20 000 t «HOLL»-Raps in<br />

Grafik: Markterlöskurve Inland-Mahlgetreide seit 2001<br />

CHF/100 kg<br />

64<br />

62<br />

60<br />

58<br />

56<br />

54<br />

52<br />

50<br />

48<br />

46<br />

44<br />

42<br />

40<br />

38<br />

Top<br />

Klasse 1<br />

Biskuitweizen<br />

Klasse 2<br />

Roggen<br />

Abbau Grenzschutz<br />

von 2005 – 2009<br />

minus Fr. 10.–/100 kg<br />

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13<br />

Vertragsproduktion. Der Preiszuschlag<br />

von 10 Fr./100 kg vermag den agronomischen<br />

Minderertrag auszugleichen.<br />

Demgegenüber stagniert der Absatz<br />

von Speiseöl aus konventionellem<br />

Raps. Der Anbau von «High Oleic»-<br />

oder konventionellen Sonnenblumen<br />

soll aus Kapazitätsgründen ebenfalls in<br />

Rücksprache mit der Sammelstelle geplant<br />

werden.<br />

<br />

Autor Joseph von<br />

Rotz, Getreide, Öl -<br />

saaten, Futtermittel<br />

(GOF),<br />

8401 Winterthur<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 33


PFLANZENBAU<br />

Intensive Kontrollen notwendig<br />

AN RAPSKULTUREN wurden dieses Jahr nur geringe Winterschäden fest gestellt.<br />

Während beim Anbau beinahe optimale Bedingungen herrschten, war der Herbst 2012<br />

dagegen sehr regenreich. Derartige klimatische Bedingungen begünstigten das Auftreten<br />

der Kohlhernie und so wurde dann auch auf vielen Rapsparzellen die für diese Krankheit<br />

typischen knotenartigen Gallen festgestellt.<br />

Lukas<br />

Aebi<br />

Die Zahl der Vertragsmengen, die in<br />

den letzten Jahren zwischen dem<br />

Getreideproduzentenverband und<br />

den Ölmühlen geschlossen wurden,<br />

hat sich erhöht und führte zu einer Zunahme<br />

der Rapsanbauflächen. Die Betriebe<br />

erreichen häufig den maximalen<br />

Rapsanteil in der Fruchtfolge, wodurch<br />

alle vier Jahre auf der gleichen Fläche<br />

Raps angebaut wird. Wenn dabei die<br />

Feldhygiene vernachlässigt wird, begünstigt<br />

dies das Auftreten von Krankheiten<br />

wie der Kohlhernie. Basis der<br />

Feldhygiene ist eine sorgfältige Bekämpfung<br />

von Ausfallraps. Nach der<br />

Ernte muss der Boden mehrmals bearbeitet<br />

werden, um das Keimen von Ausfallraps<br />

zu fördern und ihn danach mechanisch<br />

oder chemisch zu bekämpfen.<br />

In verschiedenen Studien wurde nachgewiesen,<br />

dass Ausfallraps die Hauptursache<br />

für die Kohlhernie ist. Besonderes<br />

Augenmerk muss auch auf die Wirtspflanzen<br />

für diese Krankheit gelegt werden,<br />

nämlich auf alle Kreuzblütler. So<br />

dürfen für die Gründüngung keine Sorten<br />

aus dieser Familie angebaut werden,<br />

aber auch natürliche Wirtspflanzen<br />

wie das Hirtentäschelkraut müssen bekämpft<br />

werden.<br />

Sorten für die Aussaat 2013 Die<br />

Liste der empfohlenen Sorten von<br />

«swiss granum» umfasst die am besten<br />

geeigneten Sorten. Diese wurden auf<br />

Körnerertrag, Frühreife und Krankheitsresistenz<br />

im Versuchsnetz von ACW<br />

Changins-Wädenswil getestet. Um die<br />

Anpassung der Sorten an ihren Standort<br />

besser zu charakterisieren, wurde der<br />

Ertrag jeder Sorte als Funktion der produzierten<br />

Körner pro Quadratmeter und<br />

dem Tausendkorngewicht (TKG) dargestellt<br />

(Grafik). Die Kornzahl pro Quadratmeter<br />

wird in der Zeit zwischen der<br />

Herbstentwicklung bis nach der Blüte<br />

festgelegt. Erzielt eine Sorte ihren Ertrag<br />

über eine hohe Kornzahl, ist dieser abhängig<br />

von den Bedingungen während<br />

der Vegetationszeit (Verfügbarkeit von<br />

Wasser, Stickstoff, Strahlung, Tempera-<br />

Der Erfolg des Rapsanbaus hängt<br />

von einer steten Kontrolle der<br />

Felder hinsichtlich Krankheiten<br />

und Schädlingen ab.<br />

«HOLL»-Raps – eine interessante Kultur und vom<br />

Markt gefragte Qualität<br />

Die Anbaufläche von «HOLL»-Raps (High Oleic – Low Linolenic) in der<br />

Schweiz hat sich in den letzten 10 Jahren sehr erfreulich entwickelt und<br />

die Nachfrage seitens der Oelwerke hält an. Vor allem Dank dieser<br />

Nach frage konnte die Rapsfläche in den vergangenen Jahren um ca.<br />

9000 ha gesteigert werden. Das aus «HOLL»-Raps gewonnene, hitze -<br />

stabile Oel eignet sich zum Braten und Frittieren, ohne dabei ungesunde<br />

Transfettsäuren entstehen zu lassen. Der Mehrpreis von 10 Fr./100 kg<br />

gegenüber konventionellem Raps zu Gunsten der Produzenten<br />

kompensiert das tiefere Ertragspotenzial der «HOLL»-Sorten. Die<br />

Produktion und Verarbeitung dieser nachgefragten Qualität stärkt die<br />

Schweizer Wertschöpfungskette, berücksichtigt Ernährungstrends und<br />

reduziert den Import von Halb- und Fertigfabrikaten. Das aktuelle<br />

Mengenpotenzial für HOLL-Raps liegt bei mindestens 20 000 t/Jahr.<br />

Der Anbau erfolgt ausschliesslich über eine Vertragsproduktion mit<br />

LANDI/Getreidesammelstellen im System «Maxi». Für die Aussaat 2013<br />

können sich interessierte Produzenten noch anmelden. Weitere Aus -<br />

künfte erhalten Sie bei Ihrer Sammelstelle oder unter & 058 433 64 96.<br />

34 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


Marktplatz<br />

LANDTECHNIK<br />

zu verkaufen<br />

Fortsetzung von Seite 30<br />

Strohmühle Vakuumat mit 10 PS<br />

Elektromotor Fr. 400; Vieputzmaschine,<br />

elektrisch, HATA, neues<br />

Modell Fr. 300, 079 370 27 00<br />

Motormäher Rapid 507, Hydrostat<br />

mit Busatis-Mähbalken 2.30 m,<br />

wenige Std., absolut neuwertig und<br />

sehr gepflegt, 079 326 09 53<br />

Melkboy 041 480 28 36<br />

2 Selbstfanggitter für je fünf<br />

Kälber, mit Eimerhalter; Holzwagen<br />

für drec Ster, Holz, einachsig;<br />

Schleifapparat für Mäher und<br />

Busatismesser, ab 19:30 Uhr<br />

034 423 44 38<br />

Klingenrotor Maschier, 3 m;<br />

Scheibenegge Soschen-Pinte,<br />

3.3 m; Förderband Blaser 7 m;<br />

2-R Rodesystem, klein, 6-Reihig,<br />

und Ladebunker Bleinroth 25 m³<br />

079 717 62 19 oder<br />

032 381 14 89<br />

GB Hochsilo mit Obenentnahme,<br />

Silofräse, Zyklon und Transportleitung<br />

653 m 3 ; Hochsilo, Rotaver mit<br />

Aussenlucken 70 m³<br />

079 717 62 19 oder<br />

032 381 14 89<br />

Reihendünger-Sägerät, Haruwy<br />

4-reihig, 079 810 43 53<br />

Türe, schön und robust, neuwertig<br />

mit Metall Futter, Feuchtigkeitsbeständig,<br />

geeignet im Wohn- und<br />

Kellerbereich, Grösse<br />

2000 x 800 x 40 mm Fr. 200<br />

041 921 16 35<br />

Schaufel-Rührwerk hydr., Greber,<br />

bis 300 m³, abholen Fr. 350<br />

079 769 21 47<br />

Fortsetzung<br />

Seite 37<br />

swissfarm<br />

Melde dich jetzt an!<br />

www.swissfarm.ch<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 35


PFLANZENBAU<br />

Grafik: Erträge von Rapssorten<br />

TKG (g)<br />

4.6<br />

4.4<br />

4.2<br />

4.0<br />

3.8<br />

3.6<br />

3.4<br />

V2800L<br />

Adriana<br />

55 60 65<br />

Sensation<br />

25 dt/ha<br />

Visby<br />

Compass<br />

Hybrirock<br />

70 75 80<br />

Zahl der produzierten Körner/m² (x 1000)<br />

35 dt/ha<br />

Avatar<br />

NK Petrol<br />

30 dt/ha<br />

Durchschnittliche Erträge (dt/ha) von den Winterrapssorten, die auf<br />

der Liste der empfohlenen Sorten von «swiss granum» sind und in den<br />

Jahren 2010-2012 getestet wurden. Die Erträge der einzelnen Sorten<br />

sind in Abhängigkeit des Tausendkorngewichts (TKG) und der Anzahl<br />

Körner/m 2 angegeben. Die Werte gleicher Erträge sind durch<br />

gestrichelte Linien angegeben.<br />

Quelle: Liste der empfohlenen Sorten von «suisse granum»<br />

85<br />

tur). Die Sorten mit einem hohen Tausendkorngewicht<br />

hingegen reagieren<br />

am Ende der Vegetationszeit empfindlich<br />

auf Stress (Trockenheit; Krankheiten,<br />

die eine ausreichende Kornfüllung<br />

verhindern). So werden die Sorten in<br />

drei Kategorien eingeteilt: Ertrag durch<br />

ein hohes TKG (V280OL), Ertrag durch<br />

eine ausgewogene Kombination zwischen<br />

TKG und Anzahl Körner pro Quadratmeter<br />

(Visby, Sensation, Hybrirock)<br />

und Ertrag durch eine erhöhte Anzahl<br />

Körner pro Quadratmeter (Avatar, NK<br />

Petrol). Die Feldversuche der fenaco liefern<br />

ein Bild, wie sich die Sorten beim<br />

Anbau in der Praxis verhalten.<br />

Klassische Sorten Sammy ist die<br />

einzige erhältliche Liniensorte. Sie verfügt<br />

über eine gute Produktivität und<br />

zeichnet sich durch einen besonders frühen<br />

Blühbeginn aus, weshalb sie sich für<br />

Regionen mit erhöhtem Auftreten des<br />

Rapsglanzkäfers eignet. Sammy ist auch<br />

in Bio-Qualität erhältlich.<br />

Visby gehört noch immer zu den ertragsreichsten<br />

Sorten und überzeugt<br />

durch ihre Regelmässigkeit.<br />

Avatar weist unter den empfohlenen<br />

Sorten am meisten Vorteile auf: Ausgezeichnete<br />

Erträge, früher Blühbeginn<br />

und eine mittelfrühe Abreife. Weiter hat<br />

sie eine sehr gute Standfestigkeit sowie<br />

eine gute Resistenz gegen Wurzelhalsund<br />

Stängelfäule. Diese Sorte hat durchaus<br />

das Potenzial für eine Hauptsorte.<br />

Sensation erzielt sehr gute Erträge,<br />

weist zudem eine hervorragende Standfestigkeit<br />

und eine sehr hohe Resistenz<br />

gegen Wurzelhals- und Stängelfäule auf.<br />

Sie ist mittelfrüh in der Abreife.<br />

Hybrirock überzeugt durch hohe Erträge.<br />

Sie verdankt ihren Ertrag auch einer<br />

ausgeglichenen Kombination von<br />

TKG und Anzahl produzierter Körner<br />

pro Quadratmeter.<br />

NK Petrol hat einen vergleichbaren<br />

Ertrag wie Visby. Durch ihr vergleichsweise<br />

tiefes TKG muss diese Sorte eine<br />

hohe Anzahl Körner produzieren, um<br />

hohe Erträge zu erreichen.<br />

Mendel ist aktuell die einzige Sorte,<br />

die gegenüber bestimmten Pathotypen<br />

der Kohlhernie resistent ist. Sie darf nur<br />

auf Flächen angebaut werden, wo die<br />

Kohlhernie bereits aufgetreten ist.<br />

«HOLL»-Sorten In diesem Jahr ist<br />

V280OL die einzige HOLL-Sorte, die für<br />

den Anbau erhältlich ist. Für diesen Sortentyp<br />

ist ein spezieller Vertrag mit Ihrer<br />

LANDI notwendig. Damit ein Öl von<br />

hoher Qualität mit einem hohen Ölsäureanteil<br />

und einem Linolensäureanteil<br />

unter 3% garantiert werden kann, muss<br />

Folgendes beachtet werden:<br />

• Isolationsabstand von 50 m zwischen<br />

konventionellen und «HOLL»-Sorten.<br />

• Durchwuchs von konventionellem<br />

Raps verhindern.<br />

• Trennung von klassischem Raps und<br />

«HOLL»-Sorten bei der Lieferung.<br />

Die Sorte V280OL erzielt die besten Erträge,<br />

wenn am Ende der Vegetationsperiode<br />

gute Bedingungen herrschen.<br />

Aussaat Die Aussaat erfolgt im<br />

Flachland vom 25. August bis 10. September.<br />

Ab einer Höhe von 600 m ü. M.<br />

muss das letzte Aussaatdatum auf den<br />

5. September vorverlegt werden. Ziel<br />

ist, vor dem Wintereinbruch eine gut<br />

entwickelte Pflanze zu haben, die den<br />

Winter schadlos überstehen kann. Der<br />

Wurzelhalsdurchmesser sollte über<br />

8 mm betragen und die Pflanze sollte 6<br />

bis 8 Blätter gebildet haben. Die Saatdichte<br />

beträgt bei optimalen Bedingungen<br />

50-60 Körner/m 2 für Hybridsorten<br />

und 55-65 Körner für Liniensorten. Bei<br />

erschwerten Bedingungen oder bei<br />

Spätsaaten wird die Saatdichte leicht erhöht.<br />

Bei Aussaaten mit der Einzelkornsämaschine<br />

sollten 20 Pflanzen/m 2 nicht<br />

überschritten werden, da sich sonst das<br />

Risiko des Längenwachstums im Herbst<br />

erhöht und in der Folge die Standfestigkeit<br />

stärker beeinträchtig wird.<br />

Für die Drillsaat muss unbedingt das<br />

TKG auf der Verpackung oder der Zertifizierungsetikette<br />

beachtet werden, damit<br />

die Saatdichte präzis eingestellt<br />

werden kann. Das TKG schwankt zwischen<br />

3 und 10 g, desgleichen variiert<br />

auch das Gewicht einer Dose mit<br />

750 000 Körnern von 3 bis 9kg.<br />

Fazit Infolge des Entscheids des Bundesamts<br />

für Landwirtschaft, dem Beispiel<br />

der EU zu folgen und die Verwendung<br />

von Neonicotinoiden ab<br />

Dezember 2013 zu verbieten, ist es nur<br />

noch in diesem Jahr möglich, behandeltes<br />

Saatgut zu verwenden. Die Branche<br />

arbeitet fieberhaft daran, eine neue,<br />

wirksame und vernünftige Lösung für<br />

die Aussaat 2014 zu finden. <br />

Autor Lukas Aebi, <strong>UFA</strong>-Samen,<br />

1510 Moudon<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

36 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


LANDTECHNIK<br />

zu verkaufen<br />

Fortsetzung<br />

von Seite 35<br />

Akku Baumschere bis<br />

30 mm Durchmesser,<br />

Akkuleistung bis 7 h,<br />

Leuchtdiodenanzeige<br />

von Akku, neu mit<br />

Garantie, Neupreis<br />

Fr. 2190, Fr. 1500,<br />

055 440 34 64<br />

3-Melkstand, Alpro<br />

mit automatischer<br />

Abnahme und Futter -<br />

station Delaval, ab<br />

Service, Preis nach<br />

Absprache<br />

041 921 26 47<br />

Reform Metrac2002,<br />

2400 h Fr. 8300<br />

079 235 49 62<br />

112 Kartoffelvorkeimkisten<br />

aus Holz zu<br />

verkaufen, pauschal<br />

Fr. 90, nähe Frauenfeld<br />

079 523 68 29<br />

Kreiselegge Maschio,<br />

2.5 m mit Stabwalze,<br />

Zinken 90 %, Kreisel<br />

abgedichtet Fr. 2000<br />

079 676 34 43<br />

Deutz 7007C mit<br />

Doppelrad, Fr. 11‘000;<br />

Förderband 10 m,<br />

Stab-Ketten, el.<br />

Zapfwellen; Rapstisch<br />

zu ICH Schneidwerk<br />

Typ 825, B 4.30 m,<br />

Fr. 1500<br />

079 324 87 74<br />

Heurüstmaschinen,<br />

Kran / und Kleinmodelle;<br />

Heuschrotte,<br />

elektrisch mit Kabel<br />

079 678 81 49<br />

Laubbläser Stiehl<br />

BR600, sehr guter<br />

Zustand<br />

055 440 34 64<br />

Motorsense, Rucksackmodell<br />

Husqvarna<br />

240RBD, mit Fadenkopf,<br />

betriebsbereit<br />

Fr. 380<br />

055 440 34 64<br />

Scheibenmähwerk<br />

Knüsel zu Rasant<br />

079 673 24 71<br />

Pneu-/Hoflader Kramer<br />

511, 4 x 4 mit Deuzmotor,<br />

kleine Mängel aber<br />

funktionstüchtig, sofort<br />

einsatzbereit günstig<br />

abzugeben, Preis auf<br />

Anfrage<br />

061 981 18 18 oder<br />

079 614 41 40<br />

Milchkannen, 20 l,<br />

neu, Stk. Fr. 180;<br />

Silokarre, 500 l,<br />

gebraucht Fr. 500<br />

079 575 25 52<br />

Sähkasten Fiona 3M<br />

mit div. Zubehör, zwei<br />

Sähbalken, Fahrgassenschaltung<br />

Fr. 950<br />

078 885 32 50<br />

BPW-Achse, 9 t<br />

079 653 96 35<br />

Axial Ventilator,<br />

geeignet für Raumbelüftung,<br />

Gesamtdurchmesser<br />

80 cm,<br />

geräuscharm Fr. 150<br />

077 492 51 10<br />

Schutzgasschweiss -<br />

anlage, neuwertig,<br />

Preis auf Anfragen<br />

076 597 05 14<br />

Heuschrotmesser,<br />

Schmid und Megert mit<br />

Kabelrückzugrolle<br />

Fr. 1000; Messerschleifappart<br />

für<br />

Motormäher Fr. 800<br />

079 575 25 52<br />

Kipper Fr. 500; Rota<br />

Ver Silo 40 m 3 Fr. 100<br />

079 656 99 14<br />

Agrardruckfass, 3000 l,<br />

guter Zustand; LKW-<br />

Kipper, klein Fr. 500<br />

079 286 15 88<br />

Plattwalze, 3.05 m<br />

breit, Durchmesser<br />

29 cm, 320 kg<br />

079 653 96 35<br />

Hauswasserpumpe mit<br />

Speicher, 500 l<br />

077 492 51 10<br />

Haruwy Sternhackgerät,<br />

4-reihig<br />

077 492 51 10<br />

Reform Metrac G5,<br />

1900 Std, mit Kabine,<br />

Doppelräder vorne und<br />

hinten, Fr. 49‘000<br />

079 318 93 07<br />

Div. Elektromotoren,<br />

0.5 - 1 PS, 380 und 220<br />

Volt<br />

079 318 93 07<br />

Aluautoräder, 16 Zoll,<br />

Fr. 200<br />

079 318 93 07<br />

LKW-Wechselpritschenanhänger,<br />

18 t<br />

mit Pritsche, 40 Kmh<br />

Fr. 6500; LKW-Anhänger,<br />

12 t mit Aluläden<br />

Fr. 2800; Herborg mit<br />

Reinigung<br />

079 354 86 73<br />

Rundballenbelüftung,<br />

Ideal für wachsende<br />

Betriebe, einfach<br />

günstig Heu produzieren,<br />

Direktimport von<br />

verschidenen Marken<br />

RMH, Lasco etc.,<br />

Modelle zu besten<br />

Marktplatz<br />

Preisen mit Lieferung<br />

und Garantie, Besichtigung<br />

auf eigenem<br />

Betrieb möglich<br />

079 643 59 65<br />

Lüftungsautomatik für<br />

Schweinestall, inkl. 3<br />

Ventilatoren<br />

079 723 61 25<br />

Kartoffelvollernter<br />

Samro SC mit Noppenband<br />

und Kippbunker,<br />

fahrbereit, läuft gut,<br />

Fr. 1000<br />

079 675 40 39<br />

Pöttinger EUROBOSS<br />

330 T, Modelljahr<br />

2012, Breitreifen, 31<br />

Messer, 4 Schwingen,<br />

Comfort - Steuerung,<br />

Kt. SZ, Fr. 33000<br />

079 434 69 74<br />

Viehanhänger, Daltec,<br />

allu, 3 x 1.7 m, Jg.<br />

2011, ab MFK,<br />

Gesammtgewicht<br />

2500 kg, Verkaufpspreis<br />

Fr. 6900, Neupreis<br />

Fr. 10000<br />

079 516 02 22<br />

Turbozyklon Huber;<br />

Tränkebecken Suevia;<br />

Aufsatz zu Düngerstreuer<br />

Rauch MDS Typ<br />

M 423 + 400 l<br />

079 243 75 25<br />

2 Achs Gülletransport<br />

fass, 12 m 3 mit<br />

Dodapumpe und<br />

Rührwerk<br />

079 243 75 25<br />

Kreiselmäher Fella<br />

1.90 m mit Knicker;<br />

Kreiselheuer Fella<br />

4tlg., 5.40 m hydr.<br />

klappbar und schrägstellung,<br />

neuwertig;<br />

Druckfass Kaiser<br />

2800 l, Pumpe und Fass<br />

in gutem Zustand;<br />

Obstwagen Dechenreiter<br />

und «Brüggli» an<br />

Dreipunkt, beides<br />

günstig; Kippschaufel/Frontladerschaufel<br />

1.7 m mit Euro 8 und<br />

Dreipunktaufnahme;<br />

Heuraupe Pöttinger,<br />

Motor revidiert, mit<br />

Fortsetzung<br />

Seite 39<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 37


PFLANZENBAU<br />

Emotionale Produkte<br />

SCHWEIZER KIRSCHEN der fenaco-LANDI Gruppe sind<br />

ein herausragendes Beispiel dafür, wie durch die enge Zusammen -<br />

arbeit zwischen Produzenten und Vermarktern Mehrwert<br />

geschaffen wird. Die Basis dazu bilden professionelle Strukturen<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Markus<br />

Hämmerli<br />

Kirschen Kalibrierund<br />

Sortieranlage mit<br />

einer Leistung von<br />

3000 kg/h und<br />

optischer Qualitäts -<br />

sortierung im<br />

Leistungszentrum<br />

Utzenstorf.<br />

Mit der Investition in Kirschenanlagen<br />

mit Witterungsschutz gegen<br />

Hagel und Regen haben die Produzenten<br />

den Grundstein zur erfolgreichen<br />

Entwicklung des Kirschen -<br />

anbaus gelegt. Die Ertrags- und<br />

Qualitätssicherung ist für den Produzenten<br />

oberstes Gebot. Stets auf der Suche<br />

nach neuen Sorten mit noch besseren<br />

Geschmackseigenschaften und darauf<br />

bedacht, die Kulturen optimal durch die<br />

Vegetation zu begleiten, wachsen Jahr<br />

für Jahr tausende von zauberhaften<br />

Früchten auf den Betrieben der fenaco<br />

Kirschenproduzenten.<br />

Modernste Sortier- und Abpacktechnik<br />

Als Dienstleister im Auftrag<br />

der Kirschenproduzenten übernimmt<br />

die fenaco-LANDI Gruppe die nationale<br />

Vermarktung. Dabei kann das Departement<br />

Landesprodukte auf die modernste<br />

Infrastruktur der Schweiz zählen.<br />

Zentrales Element bildet dabei die neue<br />

Kirschen Sortier- und Kalibrieranlage im<br />

Leistungszentrum Utzenstorf. Bereits<br />

heute werden über 50% der geernteten<br />

Kirschen nicht mehr auf den Bauernhöfen<br />

sortiert – zu hoch ist der personelle<br />

und zeitliche Aufwand. Frisch geerntet<br />

werden die Kirschen mit Hilfe der vollautomatischen<br />

Sortieranlage nach Grösse<br />

/ Farbe und äusserer Qualität in homogene<br />

Partien unterteilt. Erstmalig in<br />

Europa kommt dabei auch der optische<br />

Qualitätssortierer zum Einsatz. Dabei<br />

werden die Kirschen duzendfach fotografiert<br />

und aufgrund ihrer Haut -<br />

beschaffenheit aussortiert. Bereits in naher<br />

Zukunft wird es möglich sein, auch<br />

innere Mängel wie z. B. Insektenfrass<br />

zerstörungsfrei nachzuweisen. Mit der<br />

steigenden Sensibilisierung der Konsumenten<br />

in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit<br />

verändern sich auch die Ansprüche<br />

an die Produktpräsentation.<br />

Dies zeigt sich in der stark steigenden<br />

Nachfrage nach abgepackter Ware. Um<br />

diesen Anforderungen gerecht zu werden,<br />

investierte die fenaco in eine Hochgeschwindigkeits-Abpackanlage<br />

für<br />

Kleinpackungen von 500 g bis 1.5 kg<br />

und einer Leistung von 60 Einheiten pro<br />

Minute.<br />

Motivierte Detailhändler und<br />

begeisterte Kunden Die besten<br />

Produkte sind wertlos, wenn es nicht<br />

CM Steinobst fenaco in<br />

Kürze<br />

Das CM Steinobst fenaco bildet die<br />

nationale Vertriebsstruktur für sämtliche<br />

Aktivitäten der Produktgruppen<br />

Kirschen / Zwetschgen / Mirabellen. In<br />

sechs regionalen Leistungszentren wer -<br />

den die Früchte von über 400 Produ -<br />

zenten übernommen. Dabei werden bis<br />

zu 3000 t Früchte an regionale und<br />

nationale Detailhändler, Grossisten und<br />

Industriepartner vermarktet.<br />

gelingt, zur richtigen Zeit am richtigen<br />

Ort zu verkaufen. In einer Zeit, wo viele<br />

Produkte fast 365 Tage im Jahr verfügbar<br />

sind, erleben stark saisonale Produkte<br />

einen wahren Höhenflug. Die Kirsche<br />

mit ihrer kurzen Präsenz im Verkaufsregal<br />

und ihrem optisch ansprechenden<br />

Erscheinungsbild steht sowohl beim Detailhändler<br />

wie auch beim Konsumenten<br />

hoch im Kurs. Dank der partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit mit den<br />

Grossverteilern ist es gelungen die Positionierung<br />

der Kirschen im Verkaufsregal<br />

stetig zu optimieren und die Angebotspalette<br />

kontinuierlich auszubauen.<br />

38 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


PFLANZENBAU<br />

Marktplatz<br />

fenaco Steinobst:<br />

Nationale Einheit mit regionalen<br />

Leistungszentren<br />

Kaufentscheide sind oft emotionale<br />

Entscheide – versuchen wir also<br />

auch künftig beim Konsumenten<br />

Emotionen zu wecken und so den<br />

Kirschenkonsum weiter zu steigern.<br />

Jahr für Jahr ist die Blütenpracht<br />

der Kirschbäume zu bewundern.<br />

Quelle: Agrarfoto.com<br />

Attraktive Übernahmebedingungen<br />

und hohes Dienstleistungsangebot<br />

In Zusammenarbeit<br />

mit der LANDI betreibt<br />

das Department Landesprodukte in<br />

allen Hauptanbaugebieten dezentrale<br />

Leistungszentren (siehe Grafik).<br />

Diese betreuen die Produzenten vor<br />

Ort und organisieren die Übernahme<br />

der Ernte. Dabei darf der Produzent<br />

auf die langjährige Erfahrung<br />

und eine kompetente Beratung zählen.<br />

Die nationale Ausrichtung der<br />

Vermarktung unter dem Dach der<br />

«Frunoba» und die damit verbundene<br />

Stärkung der Marke «SwissKisses»<br />

ermöglichte die Ausarbeitung<br />

von neuen Übernahmebedingungen.<br />

Gemeinsam mit Produzentenvertretern<br />

aus den einzelnen<br />

Anbauregionen erarbeitete eine Arbeitsgruppe<br />

die auf die Ernte 2011<br />

eingeführten «nationalen Übernahmebedingungen<br />

Steinobst fenaco».<br />

Dabei ist es gelungen, attraktive<br />

Konditionen für alle Produktionsstrukturen<br />

zu schaffen. Nebst den<br />

neugeschaffenen preislichen Anreizsystemen<br />

sind die vollumfängliche<br />

Transparenz und das aktive Mitspracherecht<br />

der Produzenten auch<br />

künftig elementare Eckpfeiler in der<br />

Zusammenarbeit zwischen Produktion<br />

und Vermarkter.<br />

Vorhandenes Potenzial nutzen<br />

Trotz dem stetigen Ausbau<br />

der Produktionsfläche ist weiterhin<br />

ein Potential für neue Kulturen vorhanden.<br />

Die Inlandproduktion vermag<br />

die Nachfrage im Mittel der<br />

Jahre nicht zu decken. Dabei gilt das<br />

Augenmerk vor allem dem frühen<br />

und mittelfrühen Bereich vor der<br />

Ernte der Hauptsorten Kordia und<br />

Regina. Dank den Fortschritten in<br />

der Züchtung gibt es heute eine<br />

breite Auswahl an Sorten, welche<br />

genau diese Erntewochen abzudecken<br />

vermögen. Haben wir Ihr Interesse<br />

geweckt – Ihr regionaler Ansprechpartner<br />

steht Ihnen gerne für<br />

weitere Auskünfte zur Verfügung. <br />

Autor Markus Hämmerli, CM<br />

Steinobst, fenaco Landespordukte,<br />

3001 Bern<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

LANDTECHNIK<br />

zu verkaufen<br />

Fortsetzung<br />

von Seite 37<br />

Ersatzzinken, Gitterrad<br />

und anhängevorr. an<br />

Traktor, Fr. 550;<br />

Förderband 6 m mit<br />

Elektromotor Fr. 700<br />

071 951 45 94<br />

Mixerbottich, 600 l<br />

mit Futterpumpe<br />

079 723 61 25<br />

Fahrsiloverteilgerät,<br />

defekt, eigenbau, Preis<br />

ab Platz, Fr. 400<br />

079 466 73 60<br />

New Holland TN 75D,<br />

Jahrgang 2001 FH,<br />

FZW, hydr. Entlastung,<br />

MFK 9.1.13, 2010<br />

Stunden, Pneu 40 %,<br />

Preis Fr. 35‘800; Fiat<br />

88-94 DT, Jahrgang 95,<br />

1700 Stunden, FL Alö<br />

Euro 8, Klima,<br />

Drehlicht, Luftsitz, hydr.<br />

Oberlenker, absolut<br />

top, Fr. 42‘800<br />

079 407 61 60<br />

Heuschrotte, elektrisch,<br />

Marke Lanker,<br />

neu geschliffen, Fr. 900<br />

034 435 03 24<br />

Maishäcksler PZ MH<br />

80, günstig zu<br />

verkaufen; Heugebläse<br />

Taurus mit Elektromotor,<br />

18 PS, günstig<br />

abzugeben<br />

079 789 05 12<br />

Melkmaschine De<br />

Laval mit Standeimer<br />

25 l und Spühlgerät,<br />

Preis verhandelbar;<br />

Heuschrotte 220,<br />

elektrisch mit Kabelrückzug,<br />

Preis verhandelbar<br />

079 596 67 44<br />

2 Kunstofftanks,<br />

3000 l, 1 Tank 2000 l,<br />

1 Ersatzspumpe,<br />

Leistung 6-12<br />

m³/Stund, 2-9 Bar und<br />

ein Ersatz el. Druckschalter<br />

Fr. 5800<br />

071 664 16 56<br />

Heuentnahmekran<br />

Frischkopf, Fernsteuerung,<br />

20 m Schienen<br />

079 673 24 71<br />

Kunststofffässer mit<br />

Hahn und Filter<br />

2x 200 l, 2x 100 l,<br />

1x 150 l, 2x 60 l; Zu<br />

Bucher Packpresse<br />

Duplex 2, Wasserdruckpumpe<br />

700 ATU<br />

mit diversen Packungen<br />

und guter Zustand;<br />

Obstharassen ca. 100<br />

Stk.; 30 Ballonflaschen<br />

unten Anstich mit<br />

Gummizapfen, günstig<br />

071 917 12 55<br />

Jumbo-Anhänger,<br />

Krone 3 Achsen, Jg. 04,<br />

8.3 m x 2.55 m,<br />

Luftfederung, EU-Luftdruckbremse,<br />

top<br />

Zustand VP Fr. 19500;<br />

Kulturegge, 2.5 m mit<br />

Doppelkrümmler, guter<br />

Zustand, wenig<br />

gebraucht VP Fr. 600<br />

076 347 55 11<br />

Mahl und Mischanlage<br />

mit Nachtautomat,<br />

Getreidereiniger,<br />

Durchlauf-Waagen,<br />

Getreidebunker<br />

1800 kg, Mischer<br />

2000 kg, verschiedene<br />

Förderschnecken, kann<br />

in Betrieb besichtigt<br />

werden<br />

079 625 82 92<br />

Ladewagen Pöttinger<br />

Trend 2, neu bereift;<br />

Säkombination CS30<br />

mit Rototiller, 3 m<br />

079 315 27 84<br />

2-Achs 3-Seitenkipper<br />

Beck, Brücke220X5m,<br />

13 m³, Aluwände<br />

70+50 cm, Bremse<br />

Hydr.+mech. gefedert,<br />

Pneu 13x18PLY16<br />

079 315 27 84<br />

1 Pneu, neu, Firestone<br />

11.5x15; 1 Pneu, neu,<br />

Goodyer 11.5x15;<br />

1 Rad, Redestein<br />

13x1610, PLy, 6-Loch<br />

079 315 27 84<br />

3 Scharpflug, Kevrenland;<br />

Güllenrührwerk<br />

Schaufel; Sähmaschine<br />

Nodet, 2.45; Kreiselegge<br />

2.50, 5 Kreisel;<br />

Walze Aebi 1.5,<br />

Wasserfüllung; Milch -<br />

kannen 4014, sehr<br />

gut,; Düngerstreuer<br />

Rotina 700A<br />

032 641 23 43<br />

Notstromgruppe, 25<br />

KVA, 3 Zyl. Deutz-Disel,<br />

1500 U/min,<br />

220 Std., Jg. 86,<br />

Provimod., neuwertig,<br />

komplett Fr. 8500;<br />

Mistetter Saco,<br />

2.4 m 3 auf Reform,<br />

langer Radstand,<br />

Hydr. Kratzboden, sehr<br />

guter Zustand Fr. 2800<br />

079 445 61 28<br />

Kälberiglu, 2 Stk.,<br />

wenig gebraucht mit<br />

Auslaufgatter, Eimerhalter<br />

u. Barrli; Jauchepumpe<br />

Vogelsang,<br />

Drehkolben, sehr gut<br />

erhalten, 60-<br />

80 m3 Std., Zapfwellenantrieb<br />

u. Fahrgestell<br />

mit Rädern<br />

079 646 33 58<br />

Motorsäge Husqvarna<br />

359 mit 45 cm Schwert,<br />

ab Service Fr. 380<br />

078 835 33 68<br />

Wiesenegge, Marke<br />

Fässler CH, Arbbr<br />

6.80 m, hydr. Aufzug,<br />

Jg. 03/2003, guter<br />

Zustand, Fr. 999<br />

062 844 34 50<br />

Feldspritze Fischer,<br />

1000 l, gezogen, guter<br />

Zustand, 12 m Balken,<br />

mechanisch, Ordomat<br />

Fr. 2500<br />

079 215 74 32<br />

Kleinballenpresse<br />

Claas Markant 65, Jg.<br />

1999, sehr guter<br />

Zustand; Ballenwerfer<br />

BvL mit Sammelwagen<br />

für ca. 80 Ballen;<br />

Kleinballenförderband<br />

5 m bis 3 m Höhe;<br />

Kleinballenförderband<br />

Gruse, 9 m bis 7 m<br />

Höhe<br />

076 367 7782<br />

2 Feldhäcksler gezogen<br />

Riviera Casalis, 1x mit<br />

Pick-up und 1x mit 2-<br />

reihigem Maisgebiss,<br />

inkl. vielen Ersatzteilen;<br />

Kreiselschwader Fella<br />

TS 335 DN mit 3.3 m<br />

Arbeitsbreite, Tastrad<br />

und abnehmbaren<br />

Zinkenarmen<br />

076 367 7782<br />

Tandemkipper Marolf,<br />

3-Seitenkipper, 12 t,<br />

14 m³, 30 km/h,<br />

Bremsen wurden 2011<br />

erneuert und geprüft,<br />

sehr gepflegter Zustand;<br />

Einachsanhänger mit<br />

Getreideaufsätzen,<br />

4,5 x 2.2 m, 30 km/h,<br />

hydr. Bremsen, guter<br />

Zustand; Zweiachsanhänger<br />

mit Getreideaufsätzen,<br />

4 x 2 m,<br />

30 km/h, hydr.<br />

Bremsen, günstig<br />

076 367 7782<br />

Kompletträder<br />

Vredestein, 10/75-15.3,<br />

8 Ply., neuwertig Fr. 300,<br />

079 676 34 50<br />

Alu Kübel mit<br />

Stopfdeckel, 50 + 60 l;<br />

Faserplastbehälter,<br />

1000 l mit Deckel;<br />

Siloverteiler Lanker;<br />

Siloverteiler Alka; 2<br />

Silopressen, Ø 3 m<br />

079 675 70 22<br />

Fortsetzung<br />

Seite 42<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 39


PFLANZENBAU<br />

Ein Problem<br />

im Karottenanbau<br />

DIE MÖHRENFLIEGE (PSILA ROSAE) ist der bedeutendste Schädling beim<br />

Anbau von Karotten. Auch in anderen Gemüsekulturen wie Sellerie, Petersilie oder<br />

Fenchel kann sie grossen wirtschaftlichen Schaden anrichten.<br />

Markus<br />

von Gunten<br />

Möhrenfliegenschaden<br />

an Karotten.<br />

Bild: J.Rüegg, Agroscope<br />

Die Möhrenfliege misst 4 – 5 mm<br />

und weist einen gelben Kopf mit roten<br />

Augen auf. Brust und Hinterleib<br />

sind schwarz. Der Schädling tritt<br />

jährlich in drei Generationen auf. Die<br />

erste Generation schlüpft aus Puppen,<br />

welche im Boden in einer Tiefe bis ca.<br />

30 cm überwintern. Die Flugaktivität<br />

beginnt Ende April und endet ca. Mitte<br />

Juni. Auch die Larven besitzen die Fähigkeit<br />

zur Überwinterung. Nach dem<br />

Schlüpfen suchen sie feuchte Umgebungen<br />

auf, wo die Paarung stattfindet. Die<br />

Ablage der länglich-ovalen, weissen Eier<br />

im Boden erfolgt jeweils nachmittags,<br />

möglichst nahe der Karottenpflanzen.<br />

Bereits nach wenigen Tagen schlüpfen<br />

die Larven und bewegen sich Richtung<br />

Karottenwurzel.<br />

Die ersten beiden Larvenstadien verursachen<br />

in der Regel noch keinen Schaden.<br />

Meist ist das dritte und letzte Larvenstadium<br />

für die rostbraun verfärbten<br />

Frassgänge an der Hauptwurzel verantwortlich,<br />

welche oft am unteren Drittel<br />

der Karotte festzustellen sind. Fünf bis<br />

sechs Wochen nach dem Schlupf verlassen<br />

die Larven der Möhrenfliege die<br />

Wurzel und verpuppen sich im Boden.<br />

Zwei bis drei Wochen nach der Verpuppung<br />

schlüpfen die Fliegen der zweiten<br />

Generation. Der Zyklus beginnt von vorne.<br />

Die zweite Generation der Möhrenfliegen<br />

ist von Juli bis August anzutreffen.<br />

Sie verursacht in den meisten Fällen<br />

den grössten Schaden. Häufig gibt es sogar<br />

noch eine dritte Generation welche<br />

Mitte September bis Oktober auftritt.<br />

Dies ist jedoch von der Bodentemperatur<br />

während der Entwicklungszeit der<br />

zweiten Generation abhängig.<br />

Ein Möhrenfliegenbefall hat immer<br />

Auswirkungen auf die Lagerfähigkeit der<br />

Karotten. Die Frassgänge sind ideale<br />

Eindringungspforten für Fäulniserreger,<br />

was erheblichen Schaden am Lagergut<br />

verursachen kann.<br />

Kontrolle mit Klebefallen Damit<br />

man bei der Ernte nicht von einem Befall<br />

überrascht wird, sollte der Einflug<br />

der Möhrenfliege auf jeder Parzelle<br />

überwacht werden. Dies geschieht beispielsweise<br />

mit einer Klebefalle «Rebell<br />

orange» von der Firma Andermatt Biocontrol.<br />

Die Klebefalle wird vor dem<br />

ersten Einflug (Ende April) in die Karottenfelder<br />

platziert. Pro Parzelle sollten<br />

mindestens zwei Fallen aufgestellt werden.<br />

Dabei ist darauf zu achten, dass die<br />

Klebefläche senkrecht, oberhalb der<br />

Blätter angebracht und entsprechend<br />

des Kulturwachstums angepasst wird.<br />

Die Gebrauchsanweisung sieht vor, dass<br />

die Falle 5-10 m vom Feldrand entfernt<br />

aufgestellt wird, nach Möglichkeit in der<br />

Nähe von Hecken, Waldrändern oder<br />

höheren Kulturpflanzen wie Mais. Um<br />

Flugbeginn und Flugstärke rechtzeitig<br />

zu erkennen, müssen die Klebefallen<br />

wöchentlich gewechselt werden. Die<br />

40 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


PFLANZENBAU<br />

wirtschaftliche Schadschwelle liegt bei<br />

einer Fliege pro Falle und Woche.<br />

Befallsrisiko mindern Larven und<br />

Puppen der Möhrenfliege überwintern<br />

in Doldenblütlerfeldern des Vorjahrs.<br />

Da die schlüpfenden Fliegen nicht über<br />

grosse Distanzen wandern können,<br />

kann es helfen, den Abstand zur Vorjahresparzelle<br />

möglichst gross zu halten.<br />

Die Wahl einer windoffenen Lage ist eine<br />

weitere Massnahme, um einen starken<br />

Befall zu vermeiden, denn Möhrenfliegen<br />

bevorzugen windgeschützte,<br />

schattige Lagen.<br />

Der Beratungsring Gemüse führt übrigens<br />

parzellenbezogene Kontrollen<br />

der Möhrenfliegenfallen durch. So werden<br />

die Produzenten über die Aktivität<br />

der Möhrenfliegen in ihren Feldern direkt<br />

informiert. Sofern möglich, ist der<br />

Anbau, also Saat- und Erntezeitpunkt so<br />

Grafik: Auftreten der Möhrenfliege im Seeland 2012<br />

Anzahl kontrollierte Felder<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

16.03.2012<br />

30.04.2012<br />

14.05.2012<br />

28.05.2012<br />

starker Befall<br />

mittlerer Befall<br />

kein bis schwacher Befall<br />

Fliegen pro Parzelle<br />

11.06.2012<br />

25.06.2012<br />

09.07.2012<br />

23.07.2012<br />

06.08.2012<br />

20.08.2012<br />

03.09.2012<br />

17.09.2012<br />

01.10.2012<br />

15.10.2012<br />

29.10.2012<br />

12.11.2012<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Anzahl Fliegen pro Parzelle<br />

Auftreten der Möhrenfliegen in der Region Seeland im Jahr 2012.<br />

Gut zu erkennen ist der Flugverlauf der ersten beiden Generationen.<br />

Die dritte Generation trat nicht mehr so stark in Erscheinung.<br />

Quelle: M. Keller (Beratungsring Gemüse)<br />

zu wählen, dass die<br />

Kultur nur von einer<br />

Generation Möhrenfliege<br />

befallen werden<br />

kann.<br />

Schwierige Bekämpfung<br />

Obwohl<br />

vieles über<br />

die Lebensweise<br />

des Schädlings bekannt<br />

ist, kann ein Befall<br />

oft nicht ganzheitlich<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Der beste Wirkungsgrad wird<br />

mit Kulturschutznetzen erzielt.<br />

Diese werden in der Praxis teilweise<br />

mit Erfolg eingesetzt. Ein grosser Nachteil<br />

der Netze ist jedoch der hohe Arbeitseinsatz<br />

und die sehr hohen Anschaffungskosten.<br />

Im Bioanbau von<br />

Karotten hilft die mechanische Unkrautbekämpfung,<br />

die Entwicklung der<br />

Möhrenfliege zu stören. Regelmässiges<br />

anhäufeln der Karotten soll starken Befall<br />

verhindern, ist jedoch laut FIBL<br />

nicht statistisch belegt. In der Integrierten<br />

Produktion erfolgt die Bekämpfung<br />

der adulten Tiere mit chemischen Pflanzenschutzmitteln.<br />

Diese müssen während<br />

des Fluges der Möhrenfliege,<br />

abends zwischen 17.00 – 21.00 Uhr angewendet<br />

werden. Aktuell dürfen gegen<br />

die Möhrenfliege nur Mittel aus der<br />

Wirkstoffgruppe der Pyrethroide (z. B.<br />

Cypermethrin, Karate Zeon) eingesetzt<br />

werden. Der Wirkungsgrad wird von<br />

Agroscope lediglich auf ca. 50 – 70 %<br />

eingeschätzt. Seit Mitte Mai dieses Jahres<br />

nicht mehr zugelassen sind die Produkte<br />

Marshal, Diazinon (Giessverfahren)<br />

und Diazinon Granulat. Beim<br />

Einsatz der zugelassenen Pyrethroide<br />

muss neben dem Anwendungszeitpunkt<br />

(17.00 – 21.00 Uhr) auch die Temperatur,<br />

Luft- und Bodenfeuchtigkeit<br />

berücksichtigt werden. Pyrethroide verlieren<br />

bereits bei Temperaturen über<br />

23 °C einen Teil ihrer Wirkung. In Kombination<br />

mit niedriger Luftfeuchtigkeit<br />

und trockenem Boden ist der Wirkungsverlust<br />

doppelt so gross. Deshalb<br />

muss bei der aktuellen Bewilligungssituation<br />

davon ausgegangen werden,<br />

dass bei hohem Befallsdruck wöchentlich<br />

zwei Applikationen durchgeführt<br />

werden müssen. Die Bekämpfung der<br />

Möhrenfliege kann ca. drei Wochen vor<br />

dem Erntetermin eingestellt werden, da<br />

sich dann der Madenfrass auf die Seitenwurzeln<br />

beschränkt.<br />

<br />

Adulte Möhrenfliege<br />

auf Klebefalle.<br />

Bild: E. Städler, Agroscope<br />

Autor Markus von<br />

Gunten, Pflanzenschutz<br />

Berater, 3421 Lyssach<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 41


Marktplatz<br />

LANDTECHNIK<br />

zu verkaufen<br />

Fortsetzung<br />

von Seite 37<br />

Teleskopverteiler<br />

Zumstein, vollautomatische<br />

Steuerung, ca.<br />

17 m, Fr. 500<br />

031 747 74 53<br />

Ballenwagen, Kemper<br />

BE 125, Jg. 1993<br />

079 347 97 19<br />

Vieh-Anhänger Daltec<br />

Alu, ges. Gew. 2500 kg,<br />

ab MFK, Topzustand,<br />

hinten mit Kombitüre,<br />

Preisgünstig abzugeben<br />

079 460 97 44<br />

Tränkefässer, 1000 l<br />

mit TB oder Trog,<br />

verzinkt, Handbremse,<br />

höhenverstellbare<br />

Deichsel, Stützfuss und<br />

Schwallwand; Round-<br />

Pan Akrion, 17 Panel<br />

3 m Fr. 2350; Laufhofabschrankungen<br />

in<br />

diversen Ausführungen;<br />

Weidefutterraufen in<br />

diversen Ausführungen<br />

12 PL. Rundbogen<br />

Fr. 1190; Kälberiglus<br />

inkl. Umzäunung mit<br />

Tränkevorrichtung, Iglu<br />

mit Umzäunung<br />

Fr. 418; Futtersilos, für<br />

aussen; Pferdeboxen,<br />

in diversen Ausführungen;<br />

Weidezelt, 3.6 x<br />

3.6 m, Montage auf<br />

Panels, Dachkonstruk -<br />

tion und Plane bis auf<br />

Boden, inkl. 3 Panelen,<br />

neu, Fr. 1850<br />

079 514 69 87<br />

Hier<br />

könnte Ihr<br />

Inserat<br />

stehen.<br />

Formular auf<br />

www.ufarevue.ch<br />

Kunststofftank,<br />

1000 l, Fr. 35; Panels<br />

3.00 m x 1.60 m,<br />

robust, Fr. 136; Lüfter<br />

fahrbar, Fr. 1700;<br />

Gummimatten für alle<br />

Tiere, 20% Rabatt;<br />

Supper 80 Behandlungsstand,<br />

Supperaktion<br />

Fr. 6000, geliefert<br />

der Meistverkaufte<br />

079 514 69 87<br />

Rübenschneider, Occ.,<br />

Müller, 380 V, Fr. 350;<br />

Frontladerkonsole Alö,<br />

passend zu Deutz Serie<br />

06 und 07 Fr. 600;<br />

Werkstattwagen, neu,<br />

Fr. 1350<br />

079 206 11 16<br />

Renault Kangoo 1.4,<br />

Jg. 2005, 77000 km,<br />

Automat, 2 Plätze,<br />

5-Türig, hinten Schiebe -<br />

türen, linksgesteuert,<br />

MFK 14.3.2012, in sehr<br />

gutem Zustand<br />

Fr. 2950; Messerbalken,<br />

1.6 m, passend zu<br />

Bührer Baugrösse 0,<br />

sehr gut erhalten;<br />

Mähbalkenaufzug<br />

hydraulisch mit Flansch<br />

zu Bührer Baugrösse 0;<br />

Ersatzteile zu<br />

Fortsetzung<br />

Seite 82<br />

Traumwetter oder<br />

Hundewetter<br />

LANDI Wetter<br />

zum Mitnehmen!<br />

Dreimal täglich mit LANDI Wetter TV auf<br />

www.landi.ch<br />

42 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


Kartoffeln –<br />

Schnecken im Griff<br />

Der Frühling und Vorsommer war<br />

nass; nur allzu gerne hätten wir uns<br />

bessere Anbaubedingungen gewünscht.<br />

Umso mehr gilt es, die sich<br />

entwickelnden Kulturen bestmöglich<br />

zu pflegen.<br />

Besonders gilt dies für die bevorstehende<br />

Kartoffelernte, Top-Qualität<br />

ist gefragt! Die feucht-nassen Bedingungen<br />

unter dem Kartoffelkraut sind<br />

ideale Voraussetzungen für die Vermehrung<br />

der Schnecken. Sobald das<br />

Metarex TDS:<br />

Höchste<br />

Qualität – für<br />

eine erfolg -<br />

reiche Ernte.<br />

Kraut älter wird, suchen die Schnecken<br />

andere schmackhaftere Nahrung,<br />

d. h. sie werden vermehrt die Knollen<br />

anfressen. Schäden von Schnecken gilt<br />

es unter allen Umständen zu vermeiden,<br />

Null-Toleranz ist ein Muss für<br />

Qualitätsware.<br />

Empfehlung: Auf gefährdeten Flächen<br />

erste Behandlung vor Reihenschluss<br />

der Kartoffeln, damit die Körner<br />

wirklich auf den Boden fallen und<br />

nicht auf den Blättern kleben bleiben.<br />

Die letztjährige Kartoffelsaison zeigte,<br />

dass in diesem feuchten Mikroklima<br />

unter den Stauden qualitativ ungenügende<br />

Schneckenkörner nicht befriedigen<br />

und nur Metarex TDS 5 kg/haerfolgreich<br />

sind.<br />

Cercospora Blattfleckenkrankheit –<br />

Vorbeugen oder heilen<br />

Ist es Ihnen auch schon passiert, dass<br />

bei Ihren Zuckerrüben trotz Fungizideinsatz<br />

der Infektionsdruck nicht mehr<br />

zu bremsen war Kennen Sie die Gründe,<br />

warum dies passiert ist Welche<br />

Möglichkeiten gibt es die Cercospora-<br />

Blattflecken besser vorzubeugen<br />

Nebst der Sortenwahl gibt es mehrere<br />

andere Kriterien, welche den Krankheitsverlauf<br />

begünstigen:<br />

• Altes Rübenlaub der letztjährigen<br />

Parzelle oder Rübenmiete ist der Infektionsherd<br />

für neue Infektionen;<br />

bereits im April/Mai fliegen die Ascosporen<br />

vom letztjährigen Laub und<br />

infizieren die neuen Rüben. Die Infektion<br />

ist nicht sichtbar und hält sich<br />

still bis die heissen Juli Tage einsetzen.<br />

Wenn die ersten Blattflecken<br />

sichtbar werden, ist (es schon zu<br />

spät) bereits viel Blattfläche befallen.<br />

• Nasse Böden; die zahlreichen Niederschläge<br />

im Frühling bewirken viel<br />

morgendliche Taubildung und sind<br />

ideale Bedingungen für eine stille<br />

nicht sichtbare Infektion der Blattfleckenkrankheit.<br />

• Regionale Unterschiede; vor allem<br />

Niederungen (windgeschützt und<br />

lange Blattnassdauer) begünstigen<br />

den Infektionsdruck. Klimatisch<br />

günstiger gelegene Rübenfelder werden<br />

meist später und weniger stark<br />

befallen, weil die Blätter rascher abtrocknen.<br />

Empfehlung Blattflecken in Zuckerrüben<br />

Amistar Xtra 1.0 l/ha<br />

• Wirkungsdauer der Fungizide; die<br />

Spritzintervalle sollten 3 Wochen<br />

nicht überschreiten und zwingend so<br />

gesetzt sein, dass die Wirkung überlappend<br />

ist, bzw. zwischen zwei Fungizid<br />

Einsätzen keine Neuinfektionen<br />

stattfinden können.<br />

• Luftfeuchtigkeit! Oftmals ist es im<br />

Juli und August sehr heiss und die<br />

Luftfeuchtigkeit tief. Die Pflanze ist<br />

passiv und die Spaltöffnungen geschlossen;<br />

dies erschwert das Eindringen<br />

des Wirkstoffes und die Fungizide<br />

können ihre eigentliche<br />

Wirkung nicht entfalten.<br />

Empfehlung: Bei grossem Blattfleckendruck,<br />

bzw ungenügender Wirkung,<br />

treffen Sie folgende Massnahmen:<br />

• Erster Fungizideinsatz eine Woche<br />

vorziehen;<br />

• Gesündere Sorten wählen;<br />

• Kürzere Spritzintervalle (max 3 Wo.);<br />

• Nur bei hoher Luftfeuchtigkeit behandeln<br />

(morgens früh oder abends<br />

spät).<br />

<br />

Gesunde Blattmasse:<br />

vorbeugend – gesund<br />

erhalten!<br />

info@staehler.ch<br />

www.staehler.ch<br />

Monat Juli August September<br />

Woche 3 4 1 2 3 4 1 2<br />

Capitan 0.8 l/ha<br />

062 746 80 00 www.staehler.ch<br />

Pflanzenaktivator<br />

mit<br />

Bor<br />

Goëmar Multi 3.0 l/ha<br />

Opus 0.75 l/ha<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 43


PFLANZENBAU<br />

Futterbau in Trockenlagen:<br />

Eine Herausforderung!<br />

WÄRME UND VOR ALLEM WASSER sind im Futterbau elementar. Bei flachgründigen<br />

und sonnenexponierten Standorten sowie bei Böden mit schwacher Wasserspeicherung<br />

wirken sich Jahre mit wenigen Niederschlägen stark negativ auf den Ertrag aus.<br />

Hanspeter<br />

Hug<br />

Stefan<br />

Lüthy<br />

Gras-Luzerne-<br />

Mischungen sind<br />

resistent gegenüber<br />

Trockenperioden.<br />

Wasser ist der grösste, natürliche<br />

Ertragsbeeinflusser. Im Durchschnitt<br />

beträgt die Vegetationszeit<br />

200 Tage. Für einen durchschnittlichen<br />

Jahresertrag von rund 110 dt TS<br />

pro Hektare braucht es in diesen Wachstumstagen<br />

700 l Wasser pro m 2 . Das<br />

entspricht einer Jahresniederschlagsmenge<br />

von rund 1000 mm in Form von<br />

Regen oder Schnee. Je tiefer die Niederschlagsmenge,<br />

desto tiefer ist der zu erwartende<br />

Jahresertrag.<br />

Standortgerecht Pflanzenarten<br />

sind durch natürliche Selektion entstanden,<br />

beeinflusst durch Klima, Standort<br />

und Bewirtschaftung. So etablierte sich<br />

für jeden Standort die richtige Pflanzenfamilie.<br />

In Naturwiesen sind es vor allem<br />

die Gräser, die sich über lange Zeit an einem<br />

Standort behaupten können. Gräser<br />

bringen im (Natur-)Futterbau meist<br />

die höchsten Erträge. Bei den Typen unterscheidet<br />

man zwischen den horstbildenden<br />

Gräsern und jenen, die Ausläufer<br />

machen. Zu den horstbildenden<br />

Gräsern gehören Knaulgras, Wiesenschwingel,<br />

Rohrschwingel, italienisches<br />

Raigras, Goldhafer. Zu den ausläuferoder<br />

grasnarbenbildenden Arten zählt<br />

man die Rispengrasarten, das englische<br />

Raigras und den Wiesenfuchsschwanz.<br />

Alle<br />

sehr<br />

trockenheitsverträglichen Arten sind<br />

strukturreich, horstbildend und hochwachsend,<br />

während die feinen, ausläuferbildenden<br />

Arten feuchtere Gebiete<br />

bevorzugen.<br />

Sonderfall Raigras Nicht alle<br />

horstbildenden Arten sind auch trockenheitstolerant.<br />

Ein typisches Horstgras<br />

ist das italienische Raigras. Auf trockenen<br />

Standorten kann es sich auch als<br />

Horstgras nicht halten. Alle Raigräser<br />

stellen hohe Anforderungen an Temperatur,<br />

Niederschlag und Bodenart (Raigrasfähigkeit).<br />

Lange Trockenperioden<br />

oder sonnenexponierte Standorte liebt<br />

das Raigras nicht. Darum findet sich in<br />

Naturwiesen an solchen Standorten<br />

auch kein Raigras.<br />

Und der Klee Der Kleeanteil in<br />

Naturwiesen an Trockenstandorten ist<br />

oft nur gering und liegt bei 5-10 %. Luzerne<br />

ist ein Fruchtfolgeklee, trockentolerant,<br />

aber nicht ausdauernd. Da Luzerne<br />

unter Konkurrenzdruck durch andere<br />

Arten schlecht aufläuft, nützt ein allfälliges<br />

Absamen so wenig wie eine Übersaat,<br />

um einen nachhaltigen Anteil im<br />

Bestand zu erhalten.<br />

Beim Rotklee ist es ähnlich. Doch gibt<br />

es in Naturwiesen Ökotypen, die in trockenen<br />

Lagen auch in kleineren Anteilen<br />

überdauern können. Aus diesen<br />

Ökotypen wurde der Mattenklee<br />

gezüchtet. Als neuster Zuchterfolg resultiert<br />

die neue Sorte «Pastor». Der Forschungsanstalt<br />

Agroscope Reckenholz-<br />

Tänikon ist es gelungen, aus diesen<br />

Ökotypen einen weidefähigen Rotklee<br />

zu züchten. Ob sich dieser Weiderotklee<br />

über längere Zeit in den Wiesen halten<br />

und etablieren kann, wird die Zukunft<br />

zeigen. Schön wäre es, dies nur mit einer<br />

gelegentlichen Absamung eines<br />

Sommeraufwuchses zu erreichen. Für<br />

den flachwurzelnden Weissklee sind<br />

solche Standorte für eine nachhaltige<br />

Entwicklung meist zu trocken.<br />

Bewirtschaftung von Trockenstandorten<br />

Trockenheitsverträgliche<br />

Gräser, Klee und Kräuter sind tief<br />

wurzelnde Arten, die das Wasser auch<br />

aus tieferen Schichten des Bodens holen<br />

können. Sie verfügen nach langen Trockenheitsperioden<br />

über ein hohes Regenerationsvermögen.<br />

Die dazu benötigte<br />

Kraft nehmen sie aus den<br />

44 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


PFLANZENBAU<br />

Pfahlwurzeln (Kräuter und Klee) und aus<br />

den Horsten (Gräser). Diese Arten sind<br />

bei der Bewirtschaftung in ihrer Schnitthäufigkeit<br />

eingeschränkt. Drei, maximal<br />

vier Jahresnutzungen sind möglich.<br />

Wird mehr genutzt, können sie keine<br />

Reserven mehr bilden und gehen früher<br />

oder später ein. Horstbildende Gräser<br />

müssen, damit sie sich erhalten können,<br />

periodisch absamen. Bei der Schnittnutzung<br />

muss die Schnitthöhe 7cm betragen,<br />

damit für den Wiederaustrieb genügend<br />

Reserven in den Horsten<br />

(Gräser) und den Stängeln (Rotklee/Luzerne)<br />

verbleiben.<br />

Tabelle 1: Hauptmischungsübersicht und Verwendung für sehr trockene Standorte<br />

Mischung Zusammensetzung Saatmenge Nutzungsjahre Verwendung<br />

<strong>UFA</strong> 300 Mattenklee, Bastard Raigras, 300 g/a 3 Mähnutzung, Silage,<br />

Knaulgras, Timothe, Wiesenschwingel<br />

Eingrasen<br />

<strong>UFA</strong> Queen Luzerne, Mattenklee Weissklee, 350 g/a 3 Mähweide (Herbstweide),<br />

GOLD Engl. Raigras, Knaulgras, Wiesen- Mähnutzung, Silage,<br />

schwingel, Timothe, Knaulgras<br />

Eingrasen<br />

<strong>UFA</strong> 323 Luzerne, Mattenklee, Knaulgras, 380 g/a 3 Mähnutzung Silage,<br />

GOLD Timothe, Wiesenschwingel Eingrasen<br />

<strong>UFA</strong> 431 AR Rotklee, Weissklee, Engl. Raigras, 400 g/a ab 2, zum Mäh-Weidenutzung, Dürr-<br />

Highspeed Knaulgras, Goldhafer, Timothe, Überführen in futter, Silage, Eingrasen<br />

Wiesenschwingel, Rotschwingel,<br />

Naturwiese<br />

Wiesenrispe<br />

<strong>UFA</strong> Trocken- Weiderotklee, Weissklee, Engl. 380 g/a ab 2, zum Weidenutzung mit einer<br />

weide Pastor Raigras, Rohrschwingel, Rot- Überführen in Schnittnutzung als Dürrfutter<br />

Highspeed schwingel, Wiesenrispe, Kammgras Naturwiese<br />

Weiden in trockenen Gebieten<br />

In Weiden sind Grasarten gewünscht,<br />

die mit ihren Ausläufern eine dichte<br />

Grasnarbe bilden. Die trockenheitsverträglichen<br />

Horst bildenden Arten können<br />

das nicht. Darum ist es nie möglich,<br />

mit trockenheitsverträglichen Arten<br />

dichte Grasnarben zu bilden. Horste<br />

sind im generellen trittempfindlich, zudem<br />

gibt es vermehrte Trittschäden<br />

durch die nicht geschlossene Pflanzendecke.<br />

Kurzrasenweiden sind ebenso<br />

wenig möglich, wie intensive Standweiden.<br />

Das einzig angepasste Weidesystem<br />

auf Trockenstandorten ist das Mäh-<br />

Weidesystem, bei dem immer auf den<br />

Weidegang eine Schnittnutzung folgt.<br />

Nur so können sich die horstbildenden<br />

Gräser vom Weidestress erholen. Eine<br />

echte Verbesserung von Weiden in Trockengebieten<br />

konnte mit den neuen<br />

Zuchtsorten vom Rohrschwingel erreicht<br />

werden. Rohrschwingel kann sich<br />

zwischen den Horsten etablieren. Er ist<br />

zuckerreich, ertragsstark und wird von<br />

den Tieren auf der Weide gerne gefressen,<br />

solange er nicht zu alt ist. Bestände<br />

mit den neuen Rohrschwingel-Zuchtsorten<br />

sind deutlich dichter und somit<br />

weidefähiger.<br />

Grafik: Zuwachsschwankungen nach<br />

Niederschlagsmengen<br />

Auswirkungen der Jahresniederschläge auf den Ertragszuwachs<br />

Jahresniederschlag in Liter pro m 2<br />

750 Liter/m 2<br />

– 0.2 dt TS/ha<br />

und Tag<br />

1000 Liter/m 2<br />

+/–<br />

1250 Liter/m 2<br />

+ 0.2 dt TS/ha<br />

und Tag<br />

Der Futterbau benötigt 700 Liter Wasser/m 2 in den 200 Wachstums -<br />

tagen für einen Ertrag von 100 – 110 dt TS/ha<br />

Quelle: Agroscope Reckenholz-Tänikon<br />

Fazit Ein erfolgreicher Futterbau in<br />

trockenen Gebieten kann nur mit einem<br />

Standort-angepassten Pflanzenbestand<br />

erreicht werden. Je länger die Nutzungszeit,<br />

desto wichtiger wird dies. Luzerne<br />

und Rotklee sind Fruchtfolgeklee-<br />

Arten mit einer Nutzungszeit von<br />

maximal drei Jahren. Längerdauernde<br />

Mischungen müssen vor allem trockenresistente,<br />

horstbildende Gräser enthalten,<br />

diese dürfen aber nicht übernutzt<br />

werden. Mit dem neuen Weiderotklee<br />

«Pastor» und den neuen Zuchtsorten<br />

beim Rohrschwingel stehen dem Futterbauer<br />

heute neue und erfolgsversprechende<br />

Arten zur Verfügung, die vor allem<br />

im Weidebetrieb erhebliche<br />

Vorteile versprechen.<br />

<br />

Wassermangel im<br />

Futterbau wirkt sich<br />

negativ auf den Ertrag<br />

aus.<br />

Bei flachgründigen und<br />

sonnenexponierten<br />

Standorten sowie bei<br />

Böden mit schwacher<br />

Wasserspeicherung<br />

wirken sich Jahre mit<br />

wenigen Nieder -<br />

schlägen stark negativ<br />

auf den Ertrag aus.<br />

Autor Hanspeter Hug<br />

und Stefan Lüthy, <strong>UFA</strong>-<br />

Samen Beratungsdienst,<br />

8408 Winterthur<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 45


PFLANZENBAU<br />

Stabile Unkrautsituation nach<br />

Umstellung auf Biolandbau<br />

DIE ANGST VOR UNKRAUTPROBLEMEN hindert viele Betriebe daran, auf Biolandbau<br />

umzustellen. Eine Studie zeigt nun, dass der Unkrautdruck nach der Umstellung<br />

zwar ansteigt, mit Dauer der Biobewirtschaftung aber stabil bleibt.<br />

Adrian<br />

Honegger<br />

Raphaël<br />

Wittwer<br />

Betriebsleiter von ÖLN-Ackerbaubetrieben<br />

befürchten gemäss einer<br />

jüngeren Umfrage bei der Umstellung<br />

auf Biolandbau häufig Probleme<br />

mit Unkraut. Ein verstärkter Unkrautdruck<br />

und ein erhöhter Arbeitsaufwand<br />

unter Biobewirtschaftung sind<br />

demnach die wichtigsten Umstellungshindernisse.<br />

Doch wie verändern sich<br />

der Unkrautdruck und die Erträge nach<br />

der Umstellung auf Biolandbau tatsächlich<br />

Und steigt der Unkrautdruck mit<br />

zunehmender Dauer der Biobewirtschaftung<br />

an Um Antworten auf diese<br />

Fragen zu finden, hat Agroscope eine<br />

Studie auf Ackerparzellen von Praxisbetrieben<br />

durchgeführt (siehe Kasten).<br />

Unkrautsituation im Mais auf zwei langjährigen Bioparzellen (Aufnahmen<br />

von Ende Mai/Anfang Juni 2011). Anfangs Juli 2011 bedeckte das Unkraut auf<br />

der Parzelle oben 9 % des Bodens, auf der Parzelle unten 73 %. Bilder: D. Hegglin<br />

Unkrautdruck Der Unkrautdruck<br />

ist auf den ÖLN-Parzellen wegen der<br />

Anwendung von Herbiziden generell<br />

sehr gering. Wird auf biologische Bewirtschaftung<br />

umgestellt, nimmt der<br />

Unkrautdruck bereits kurze Zeit nach<br />

der Umstellung stark zu, wobei Problemunkräuter<br />

durchschnittlich 30 bis<br />

50% der gesamten Unkrautbodenbedeckung<br />

ausmachen. Die Bodenbedeckung<br />

auf Umstellungsparzellen ist ähnlich<br />

hoch, wie auf «jüngeren» und «älteren» Bioparzellen (vgl. Grafik 1).<br />

Das bedeutet, dass der Unkrautdruck<br />

nicht in jedem Fall mit der Dauer der<br />

biologischen Bewirtschaftung zunimmt.<br />

Generell ist der Unkrautdruck auf den<br />

biologischen Parzellen sehr unter-<br />

Tabelle 1: Gruppierung der untersuchten Betriebe nach<br />

Dauer der biologischen Bewirtschaftung<br />

Gruppe Beschreibung Dauer Bio- Jahr der<br />

bewirtschaftung Umstellung<br />

per 12.2012 auf Bio<br />

ÖLN Kontrollgruppe – –<br />

Umsteller Kürzlich umgestellte<br />

Betriebe 2 – 4 Jahre 2009 – 2011<br />

«jüngere» Betriebe unter<br />

BIO 15 Jahren Bio 10 – 14 Jahre 1999 – 2003<br />

«ältere» Betriebe über<br />

BIO 15 Jahren Bio 16 – 33 Jahre 1980 – 1997<br />

Tabelle 2: Durchschnittserträge von Silomais und Winterweizen<br />

in den vier Gruppen<br />

Silomais 2011 Winterweizen 2012<br />

Trockensubstanz Prozentual Trockensubstanz Prozentual<br />

Gruppe Ertrag (dt/ha) (ÖLN = 100 %) Ertrag (dt/ha) (ÖLN = 100 %)<br />

ÖLN 209 100 % 75 100 %<br />

Umsteller 207 99 % 59 78 %<br />

«jüngere» BIO 201 96 % 59 78 %<br />

«ältere» BIO 208 100 % 62 82 %<br />

46 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


PFLANZENBAU<br />

Um das Absamen zu verhindern,<br />

müssen Problemunkräuter wie<br />

Blacken und Ackerkratzdisteln im<br />

Bioackerbau vor der Ernte von Hand<br />

entfernt werden.<br />

Bild: P. Weber<br />

schiedlich. So bedeckt Unkraut im Silomais<br />

auf «älteren» Bioparzellen zwischen<br />

9 und 73% des Bodens. Einerseits<br />

gibt es also einige Bioparzellen, auf denen<br />

vor allem Problemunkräuter oder<br />

Ungräser ein beachtliches Problem darstellen.<br />

Andererseits gibt es aber auch<br />

einige Biobetriebe, die seit über 15 Jahren<br />

biologisch bewirtschaftet werden<br />

und die den Unkrautdruck auch langfristig<br />

gut unter Kontrolle halten. Wichtig<br />

dafür sind einerseits geeignete Standortvoraussetzungen<br />

(Bodenart, Niederschlagsintensität,<br />

Unkrautsamenpotential)<br />

und andererseits gut durchgeführte<br />

Bewirtschaftungsmassnahmen sowie<br />

eine angepasste Unkrautmanagementstrategie<br />

(z. B. diverse vorbeugende Regulierungen,<br />

mehrfaches Striegeln/Hacken,<br />

Vermeiden von zu frühen<br />

Aussaatterminen bei Wintergetreide,<br />

Maschinen reinigen).<br />

«Unkrauttoleranz» Die «Unkrauttoleranz»<br />

der Betriebsleiter scheint mit<br />

der Dauer der Biobewirtschaftung zuzunehmen.<br />

Die Beurteilung der Unkrautsituation<br />

im Winterweizen durch die<br />

Betriebsleitenden entspricht zwar sehr<br />

gut den realen Verhältnissen (Bodenbedeckung<br />

durch Problemunkräuter) auf<br />

der Parzelle, allerdings unterscheidet<br />

sich die Wahrnehmung eines Unkrautbesatzes<br />

je nach Betriebsleiter. Die Betriebsleiter<br />

von Umstellungsbetrieben<br />

tendieren dazu, einen geringen Unkrautbesatz<br />

früher bereits als «eher<br />

stark» zu beurteilen, während Betriebsleiter<br />

von «älteren» Biobetrieben einen<br />

relativ hohen Unkrautbesatz noch als<br />

«eher schwach» beurteilen.<br />

Unkrautregulierung Trotz effektiver<br />

mechanischer Unkrautkontrolle sind<br />

Unkrautregulierungen von Hand auf<br />

den Bioparzellen unabdingbar – vor allem<br />

wegen Problemunkräutern wie Blacke<br />

und Ackerkratzdistel. So werden im<br />

Winterweizen auf den meisten Bioparzellen<br />

noch Unkrautregulierungen von<br />

Hand durchgeführt. Dabei werden<br />

durchschnittlich zwei Stunden pro Hektar<br />

aufgewendet. Die aufgewendete<br />

Zeit erhöhte sich allerdings bei grösserem<br />

Unkrautaufkommen rasch und beträgt<br />

auch mal fünf Stunden pro Hektar.<br />

Umso wichtiger sind darum vorbeugende<br />

Massnahmen, die ein mögliches Unkrautaufkommen<br />

im Voraus schon stark<br />

hemmen. Solche vorbeugenden Massnahmen<br />

werden oft durchgeführt. Am<br />

häufigsten ist die Unkrautkur vor der<br />

Saat. Meist wird zudem mit abwechslungsreichen<br />

und flexiblen Fruchtfolgen<br />

(mit mehrjährigen Kunstwiesen) gearbeitet.<br />

Die Stoppelbearbeitung und der<br />

Anbau von Zwischenfrüchten sind<br />

ebenfalls sehr verbreitet. Untersaaten<br />

sind dagegen weniger gebräuchlich.<br />

Erträge Weder die Silomais- noch<br />

die Winterweizenerträge nehmen mit<br />

der Dauer der biologischen Bewirtschaftung<br />

ab. Bei Silomais ist der Unkrautdruck<br />

nicht ertragsbeeinflussend. Die<br />

Silomaiserträge sind auf allen Biobetrieben<br />

hoch und vergleichbar mit den Erträgen<br />

auf den ÖLN-Betrieben (vgl. Tabelle<br />

2). Die Winterweizenerträge auf<br />

den Biobetrieben sind dagegen durchschnittlich<br />

20 % geringer als auf den<br />

ÖLN-Betrieben. Dennoch ist der biologische<br />

Getreideanbau wirtschaftlich interessant<br />

dank höheren Marktpreisen<br />

und zusätzlichen Direktzahlungsbeiträgen<br />

für Bioackerbau, wodurch sogar höhere<br />

Gewinne als im ÖLN erzielt werden<br />

können. Die Beurteilung der Winterweizenerträge<br />

ist allerdings schwierig,<br />

da insgesamt elf verschiedene Sorten<br />

angebaut wurden. Dennoch zeigt sich,<br />

dass neben der Stickstoffdüngung und<br />

dem Saatzeitpunkt auch der Unkrautbesatz<br />

ein wichtiger Faktor bei der Ertragsbildung<br />

ist.<br />

Grafik 1: Bodenbedeckung durch Unkräuter<br />

im Silomais (Bonitur Anfang Juli 2011) und<br />

im Winterweizen (Bonitur Ende Juni 2012)<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

ÖLN Umsteller «jüngere» Bio «ältere» Bio<br />

%<br />

Grafik 2: Gesamte Anzahl der Unkrautarten<br />

über beide Untersuchungsjahre<br />

Anzahl Unkrautarten<br />

Silomais<br />

16<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

Studiendesign<br />

Winterweizen<br />

ÖLN Umsteller «jüngere» Bio «ältere» Bio<br />

Während zwei Jahren hat Agroscope auf 34 Betrieben in den Kantonen<br />

Aargau, Zürich und Thurgau Untersuchungen zum Unkrautdruck und<br />

zum Ertrag auf Ackerparzellen durchgeführt. Untersucht wurde pro<br />

Betrieb jeweils eine Parzelle, auf der im Jahr 2011 Silomais und im Jahr<br />

2012 Winterweizen angebaut wurde. Die beteiligten Betriebe werden<br />

unterschiedlich lange biologisch bewirtschaftet und wurden anhand der<br />

Dauer der Biobewirtschaftung in vier Gruppen unterteilt: ÖLN-Betriebe<br />

(als Kontrollgruppe), kürzlich umgestellt Biobetriebe (seit 2 – 4 Jahren<br />

Bio), «jün gere» Biobetriebe (seit 10 – 14 Jahren Bio) und «ältere»<br />

Biobetriebe (seit über 15 Jahren Bio) (vgl. Tabelle 1).<br />

Höhere Biodiversität im Bioacker<br />

Die Praxisstudie zeigt, dass der<br />

Unkrautdruck auch im Bioackerbau<br />

langfristig unter Kontrolle gehalten werden<br />

kann und nicht in jedem Fall zunimmt.<br />

Der Unkrautbesatz hat zwar einen<br />

direkten Einfluss auf den Ertrag, er<br />

stellt aber bei der Ertragsbildung nur eine<br />

Teilkomponente dar und kann im Silomais<br />

sogar vernachlässigt werden. Ein<br />

Unkrautbestand unterhalb der Schadschwelle<br />

sollte darum toleriert werden.<br />

Daneben zeigt sich, dass auf den Bioparzellen<br />

die Anzahl an Unkrautarten deutlich<br />

höher ist als auf ÖLN-Parzellen (vgl.<br />

Grafik 2). Die Biodiversität im Acker<br />

nimmt nach der Umstellung auf Bio<br />

demzufolge rasch zu, steigt aber mit<br />

Dauer der biologischen Bewirtschaftung<br />

nicht zusätzlich an.<br />

<br />

Autoren Adrian<br />

Honegger, Raphaël<br />

Wittwer, Django<br />

Hegglin, Urs Zihlmann,<br />

Marcel van der Heijden,<br />

Forschungsanstalt<br />

Agroscope Reckenholz-<br />

Tänikon ART,<br />

8046 Zürich,<br />

www.agroscope.ch<br />

Die Autoren danken<br />

allen beteiligten<br />

Betriebsleitenden für<br />

die Teilnahme an der<br />

zweijährigen Praxis -<br />

studie.<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 47


PFLANZENBAU<br />

Jetzt an die Kalkdüngung denken<br />

BEI EINEM PH-WERT VON 6 BIS 7 ist der Boden am besten auf mögliche<br />

Trockenperioden, aber auch auf Nässe vorbereitet. Weiter ist bei diesem pH-Wert auch<br />

die beste Verfügbarkeit der Hauptnährstoffe gewährleistet. Es lohnt sich deshalb jetzt,<br />

vor der Getreideernte, die Bodenproben der einzelnen Parzellen anzuschauen und sich<br />

Gedanken über die Kalkdüngung zu machen<br />

René<br />

Simon<br />

Einerseits werden durch Regenwasser<br />

mit einem durchschnittlichen<br />

pH-Wert von 5.6 laufend Säuren in<br />

den Boden eingetragen und anschliessend<br />

mit dem Sickerwasser in den<br />

Unterboden transportiert. Andererseits<br />

trägt die Atmung der Bodenlebewesen<br />

und Pflanzen wesentlich zur Bodenversauerung<br />

bei. Steht nun im Boden nicht<br />

genügend Kalk für die Neutralisation<br />

dieser Säuren zur Verfügung, so sinkt<br />

der pH und der Boden versauert. Durch<br />

weitere Faktoren wie Kalkentzug mittels<br />

Abfuhr des Erntegutes oder dem Einsatz<br />

sauerwirkender Dünger sinkt der pH-<br />

Wert stetig. Der Verlust an Kalk liegt pro<br />

Jahr im Schnitt zwischen 100 und<br />

600kg CaO/ha.<br />

Dem Kalkverlust entgegenwirken<br />

Um diesem Umstand entgegenzuwirken,<br />

muss regelmässig eine Aufoder<br />

Erhaltungskalkung durchgeführt<br />

werden. Anhand der Bodenprobenresultate<br />

wird ersichtlich, ob eine Aufoder<br />

eine Erhaltungskalkung notwendig<br />

ist. Bis pH 6.0 (Futterbau) respektive 6.5<br />

(Ackerbau) spricht man von einer Aufkalkung.<br />

Liegen die Werte höher, spricht<br />

man von einer Erhaltungskalkung, welche<br />

regelmässig alle ein bis zwei Jahre<br />

durchgeführt werden sollte.<br />

Optimaler pH-Wert bewirkt<br />

• Bessere Nährstoffverfügbarkeit<br />

• Weniger Düngerkosten bei höherem<br />

Ertrag und besserer Qualität<br />

• Gute Bedingungen für Bodenlebewesen<br />

wie Regenwürmer und Mikroorganismen<br />

• Bessere Verrottung der Ernterückstände<br />

und Bildung von Humus<br />

• Das Verhindern von Säureschäden<br />

Mit oder ohne Magnesium Für<br />

die Aufkalkung, bei welcher grössere<br />

Kalk-Mengen benötigt werden, empfiehlt<br />

sich, einen Feuchtkalk (CaO 48)<br />

oder einen Agrokalk (CaO 54) zu verwenden.<br />

Bei gleichzeitigem Magnesium-Mangel<br />

oder hohen Kalki-Gehalten<br />

sollte ein Mg-Feuchtkalk (CaO 52) verwendet<br />

werden. Diese Kalke sind nährstoffbilanzneutral,<br />

das heisst sie enthalten<br />

kein Phosphor, welcher in der Nährstoffbilanz<br />

angerechnet wird.<br />

Bei der Erhaltungskalkung wo geringere<br />

Kalk-Mengen ausgebracht werden,<br />

können granulierte Produkte wie etwa<br />

Dolomiten-Mg-Kalk (55 CaO), Düngkalk<br />

(52 CaO) oder Hasolit Kombi (Meeresalgen,<br />

58 CaO) eingesetzt werden.<br />

Aufkalken nach der Getreide -<br />

ernte Einen bestimmten Zeitpunkt,<br />

um die Kalkung durchzuführen, gibt es<br />

eigentlich nicht. Was es auf alle Fälle zu<br />

beachten gilt, ist die Befahrbarkeit des<br />

Bodens. Sind die Böden abgetrocknet<br />

oder gefroren, kann die Kalkausbringung<br />

an und für sich in jeder Jahreszeit<br />

erfolgen. Nach der Ernte im Sommer<br />

sind die Böden in den meisten Fällen<br />

trocken und somit sehr gut befahrbar.<br />

Durch die Stoppelbearbeitung wird der<br />

gestreute Kalk in den Boden gemischt<br />

und durch die im Bodenwasser enthaltenen<br />

Säuren schnell aufgelöst. So steht<br />

das Calcium der Folgekultur zur Verfügung.<br />

Mehr Ca im Boden bewirkt<br />

• Dass die Tonteilchen im Boden besser<br />

verkitten, dadurch werden Bodenstruktur<br />

verbessert und Verschlämmung<br />

und Erosion verringert<br />

• Durch mehr Luftporen im Boden<br />

werden Vegetationszeit verlängert und<br />

Nährstoffe für die Wurzeln besser<br />

erreichbar<br />

• Dank der verbesserten Bodenstruktur<br />

wird die Tragfähigkeit der Böden<br />

erhöht und der Kraftbedarf für die<br />

Bodenbearbeitung reduziert<br />

• Ca ist ein Nährstoff der Pflanzen<br />

Vorsaatkalkung zu Raps und<br />

Gerste mit Branntkalk Speziell<br />

behandelt werden muss die Vorsaatkalkung.<br />

Bei kalkbedürftigen Kulturen wie<br />

Raps, Zuckerrüben, Kabisarten, Mais<br />

und Gerste erfolgt eine sogenannte Vorsaatkalkung<br />

mit Branntkalk. Direkt vor<br />

der Saat wird der Branntkalk oder Mg-<br />

Branntkalk gestreut und danach sofort<br />

eingearbeitet. Branntkalk liefert nicht<br />

nur den benötigten Kalk, sondern lockert<br />

den Boden auf und macht ihn feinkrümeliger,<br />

da er durch Wasser aktiviert<br />

wird und daher sehr schnell reagiert.<br />

Dank der positiven Wirkung auf die<br />

Krümelstruktur wird auch bei Kartoffeln<br />

und Karotten oft eine Vorsaatkalkung<br />

mit Branntkalk durchgeführt. Das erleichtert<br />

die Ernte und die Qualität der<br />

Produkte wird erhöht.<br />

Verbesserte Nährstoffverfügbarkeit<br />

Da die Pflanzen die Nährstoffe<br />

in gelöster Form aufnehmen und<br />

die meisten Nährstoffe eine optimale<br />

Löslichkeit bei einem pH von 5.5 bis 7.0<br />

48 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


PFLANZENBAU<br />

Was gilt es bei der<br />

Kalk düngung zu beachten:<br />

• Kalkung in die Fruchtfolge einplanen,<br />

Vorlieben der Kulturen brücksichtigen<br />

• Die Wirkgeschwindigkeit ist abhängig<br />

von der Mahlfeinheit (grössere<br />

Oberfläche). Je feiner der Kalk desto<br />

schneller die Wirkung<br />

• Kalkwirkung kann verglichen werden<br />

anhand der CaO Gehalte<br />

• Bei Magnesium-Mangel, Mg-Kalke<br />

verwenden<br />

• Landor Qualitätskalke haben<br />

garantierte Gehalte!<br />

• Mögliche Vorsaatkalkung mit Brannt -<br />

kalk bei Zuckerrüben, Raps, Kartoffeln,<br />

Karotten, Gerste, etc.<br />

• Tipp: Erhaltungskalkung via Hof -<br />

dünger > Kalkstroh-Mischung als<br />

alternative Einstreu in der Tierhaltung<br />

zeigen, verschlechtert sich die Verfügbarkeit<br />

der meisten Nährstoffe für die Pflanzen<br />

mit sinkendem pH stark. Insbesondere<br />

die Phosphatverfügbarkeit reagiert<br />

deutlich auf zu geringe pH-Werte. Die<br />

Löslichkeit der Bodenphosphate ist im<br />

Bereich von pH 6 und pH 7 am besten.<br />

Stabile Bodenstruktur Eine Kalkdüngung<br />

ist neben der Einstellung eines<br />

geeigneten pH-Wertes aber auch für<br />

wichtige bodenphysikalische Prozesse<br />

verantwortlich. Nur bei einem optimalen<br />

Kalkzustand ist eine stabile<br />

Bodenstruktur gewährleistet. Die Calcium-Ionen<br />

bilden Brücken zwischen<br />

den Bodenfeinanteilen Ton und Schluff<br />

und sorgen für eine Ausflockung der<br />

Tonminerale. Der «freie Kalk» gewährleistet<br />

dadurch eine beständige Krümelstruktur<br />

und eine dauerhafte, belastbare<br />

Gefügestabilität. Somit ist eine<br />

gute «Regenverdaulichkeit» des Bodens<br />

bei hohen Niederschlagsmengen aber<br />

auch ein gutes Wasserhaltevermögen in<br />

Trockenzeiten gesichert.<br />

Fazit Es lohnt sich in jedem Fall bereits<br />

jetzt, vor der Getreideernte, die Bodenproben<br />

der einzelnen Parzellen anzuschauen<br />

und sich Gedanken über die<br />

Kalkdüngung zu machen. Kalk hat durch<br />

seine direkte und indirekte Wirkung im<br />

Boden einen grossen Einfluss auf die Ertragsbildung<br />

der Kulturen. Eine individuelle<br />

und kompetente Beratung erhalten<br />

Sie beim Landor Beratungsdienst. <br />

Nach der Ernte im Sommer findet man die besten Bedingungen zum Kalken:<br />

dank dem Landor Feuchtkalk-Konzept kann die Kalkung rationnel durch geführt<br />

werden.<br />

Autor René Simon<br />

Fachberatung Landor,<br />

4127 Birsfelden<br />

Kostenloses Beratungstelefon<br />

0800 80 99 60<br />

www.landor.ch,<br />

info@landor.ch<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 49


PFLANZENBAU<br />

Mäuse konsequent bekämpfen<br />

MÄUSESCHÄDEN IM ACKERBAU oder in Sonderkulturen erfolgreich entgegen -<br />

wirken, bedarf einiges an Arbeit und Ausdauer. Um einen massenhaften Anstieg der<br />

Mäusepopulation zu verhindern, sollten neben der chemischen Bekämpfung auch<br />

indirekte Massnahmen, wie die Förderung von Räubern oder das Aufstellen von Fallen<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Daniel<br />

Günter<br />

Vallée de la Brévine,<br />

April 2013: Durch<br />

Mäuse verursachte<br />

Schäden sind in<br />

mehreren Regionen des<br />

Landes und in unterschiedlichen<br />

Kulturen<br />

anzutreffen.<br />

In den letzten Jahren konnte eine<br />

stetige Zunahme der Mäusepopulationen<br />

beobachtet werden. Diese<br />

verursachen zunehmend Schäden in<br />

Obstanlagen, Ackerkulturen, Wiesen<br />

oder anderen Produktionszweigen. Bekanntlich<br />

sind Schwankungen der Populationsgrössen<br />

bei Mäusen an der Tagesordnung.<br />

Dennoch stellen sich viele<br />

Landwirte die Frage, ob der steigende<br />

Schaddruck nicht noch andere Ursachen<br />

hat. In diesem Kontext wird oft der Verdacht<br />

geäussert, dass dies mit der zunehmenden<br />

«Ökologisierung» zusammenhängen<br />

könnte.<br />

Ökoflächen als Ursache Die<br />

agrarpolitischen Ziele und deren Lenkungsmittel<br />

fördern ökologische Ausgleichsflächen<br />

landwirtschaftlicher<br />

Nutzflächen. Dabei bietet insbesondere<br />

der Altgrasstreifen einen nahezu idealen<br />

Lebensraum für Mäuse. Dennoch wäre<br />

es falsch, die Schuld alleine auf diesen<br />

Sachverhalt abzuschieben. Denn jede<br />

ökologische Leistung, welche die Landwirtschaft<br />

erbringt, fördert auch den Lebensraum<br />

der Nützlinge. So nehmen die<br />

Bestände an natürlichen Feinden wie<br />

Raubvögel und Füchse ebenfalls zu. In<br />

manchen Gebieten können sogar vermehrt<br />

wieder Mauswiesel oder Hermeline<br />

gesichtet werden. Gerade diese<br />

kleinen Räuber profitieren in ihrer Fortpflanzung<br />

und Verbreitung von Vernetzungsflächen.<br />

Ein Grund für die drohende Mäuseplage<br />

ist unter anderem, dass immer<br />

weniger indirekte Bekämpfungsmassnahmen<br />

durchgeführt werden. Eine äusserst<br />

effiziente Massnahme ist zum Beispiel<br />

das Aufstellen von Sitzstangen für<br />

Raubvögel. Diese sollten mindestens<br />

2.5m hoch sein und einen Querbalken<br />

von 25– 30cm aufweisen. 2– 3 solcher<br />

Sitzstangen pro Hektare an prägnanten<br />

Stellen installiert, können zur Reduktion<br />

der Mäusepopulation beitragen. Weiterhin<br />

sollte in gefährdeten Lagen die<br />

Grasnarbe zum Vegetationsende kurz<br />

gehalten werden. Auch ein spätes Überweiden<br />

kann die Herbstaktivität der<br />

Mäuse mindern. Im Ackerbau werden<br />

Kulturen wie Raps oder Wintergerste<br />

zur Ertragsoptimierung inzwischen eher<br />

früher gesät. Die dadurch weit entwickelten<br />

Bestände bieten idealen Schutz<br />

für Mäuse und fördern deren Entwicklung.<br />

Ein grosses Problem stellen die<br />

Nager in Obstanlagen dar, wo sie gerne<br />

die Wurzeln oder die Rinde vom<br />

Stammgrund anknabbern. Zur Ertragssicherung<br />

werden oft Hagelnetze und<br />

Einzäunungen eingesetzt, was die Aktivität<br />

der Räubern teilweise behindert.<br />

Fangen und ausschliessen Das<br />

«Mausen» wurde früher in praktisch allen<br />

Gemeinden durch kleine Belohnungen<br />

für jeden abgelieferten Mäuseschwanz<br />

gefördert. Heute ist diese<br />

Fördermassnahme weitgehend verschwunden<br />

und damit auch viele Rentner<br />

und Schulkinder, welche sich dadurch<br />

einen kleinen Obolus verdienten.<br />

50 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


PFLANZENBAU<br />

Tabelle: Gaserzeugende Präparate und Fertigköder gegen Mäuse im Überblick<br />

Wirkstoffe Produkte<br />

Gefahrenbez.<br />

Firma Anwendung<br />

Packung<br />

Calciumphosphid<br />

Aluminiumphosphid<br />

Polytanol<br />

Polytanol granulés<br />

Kobra Wühlmaus Pellets<br />

Mauskiller U2<br />

T+<br />

T+<br />

T+<br />

T+<br />

Omya<br />

Omya<br />

Sintagro<br />

Schneiter<br />

im Freien, 3 – 5 Tabletten<br />

pro Kolonie an 3 bis 7<br />

Stellen in Gänge legen<br />

500 g – 1 kg<br />

750 g<br />

1 kg<br />

600 g<br />

Kaliumnitrat<br />

+ Schwefel<br />

Mäusetod<br />

(Räucherpatrone)<br />

frei Hauri im Freien, 1 – 5 Gaspatronen 10 Stück<br />

pro Kolonie legen<br />

Hinweise<br />

Bei Feuchtigkeit: Gasentwicklung (giftig) , riecht knoblauchähnlich.<br />

Gas ist schwerer als Luft und verteilt sich im<br />

Gangsystem.<br />

Patronen in freigelegte Gänge legen. Verhindern, dass Gas<br />

ins Freie gelangt. Giftig für Atemwege und Nervensystem.<br />

Fertigköder<br />

Brodifacum<br />

Bromadiolone<br />

0.005 %<br />

0.020 %<br />

0.015 %<br />

Xn.<br />

frei<br />

frei<br />

Maag<br />

Stähler<br />

Omya<br />

im Freien, 10 Köder pro<br />

Kolonie an 5 – 7 Stellen<br />

im Freien, 6 Köder an<br />

6 Stellen pro Kolonie<br />

im Freien, 15 – 25 g/Kolonie<br />

250 g<br />

500 g – 5 kg<br />

500 g<br />

Anwendung am idealsten im Frühjahr vor der Massenvermehrung.<br />

Einmalige Aufnahme genügt.<br />

Gebrauchsfertiger Köder zur Bekämpfung der Wühlmäuse.<br />

Geeignet für die Anwendung von Hand.<br />

Dennoch ist das «Mausen» nach wie vor<br />

eine sehr effiziente Bekämpfungsweise<br />

und kann frühzeitig durchgeführt grosse<br />

Schäden verhindern.<br />

In Spezialkulturen hat sich die Installation<br />

vom Mäusezäunen bewährt. Dabei<br />

wird ein feinmaschiges Drahtgeflecht<br />

ca. 30 cm tief in den Boden<br />

eingelassen, welches auch um etwa dieses<br />

Mass aus dem Boden herausragt.<br />

Dadurch werden die Mäuse am Einwandern<br />

in die Fläche gehindert. Zum Teil<br />

werden noch sogenannte Fangkasten<br />

für Mäuse aufgestellt. Diese sind so<br />

konstruiert, dass ein Räuber (z. B. ein<br />

Fuchs) den Deckel öffnen und sich die<br />

Maus schnappen kann.<br />

Einsatz von Rodentiziden Zur<br />

Bekämpfung von Mäusen stehen auch<br />

einige chemische Produkte auf dem<br />

Markt bereit (Tabelle). Deren Einsatz<br />

kann bei korrekter Anwendung sehr effektiv<br />

sein. Zum Schutz von Anwender,<br />

Räuber und Umwelt müssen die Anwendungsvorschriften<br />

jedoch sehr genau<br />

eingehalten werden. Ein weit verbreitetes<br />

Produkt ist «Polytanol»,<br />

welches den Wirkstoff Calciumphos-<br />

phid enthält. Das Produkt wird in die<br />

Gänge der Wühlmäuse gelegt, welche<br />

anschliessend rasch verschlossen werden<br />

müssen. Beim Kontakt mit Wasser<br />

wird eine chemische Reaktion ausgelöst,<br />

bei welcher das hoch giftige Gas<br />

Phosphorwasserstoff entsteht. Phosphorwasserstoff<br />

wirkt als Atemgift und<br />

tötet Mäuse, welche sich im Bau befinden.<br />

Den gleichen Wirkungsmechanismus<br />

weisen auch die beiden Produkte<br />

«Kobra Wühlmaus Pellets» und «Mauskiller<br />

U2» auf. Diese beinhalten den<br />

Wirkstoff Aluminiumphosphid. Bei der<br />

Arbeit mit diesen Produkten gilt es, sich<br />

strikt an die Anweisungen auf der Verpackung<br />

zu halten und das Einatmen<br />

des Gases zu vermeiden. Das Gas weist<br />

einen Knoblauch ähnlichen Geruch auf.<br />

Nach den chemischen Reaktionen (Hydrolyse<br />

und Oxydation) verbleiben nur<br />

noch anorganische Calcium- bzw. Aluminiumsalze<br />

und Phosphate zurück,<br />

welche keinerlei weitere Gefahren darstellen.<br />

So besteht auch keine Gefahr<br />

von Rückständen in Kulturpflanzen.<br />

Beim Einsatz von Fertigködern ist es<br />

wichtig, diese so in die Gänge zu platzieren,<br />

dass keine Nichtzielorganismen<br />

Zugang zu den Ködern haben. In der<br />

Anwendung sind diese Produkte weniger<br />

gefährlich, als die gaserzeugenden<br />

Präparate. Leider kommt es immer wieder<br />

vor, dass Räuber, welche die vergifteten<br />

Mäuse fressen, durch Akkumulation<br />

ebenfalls vergiftet werden.<br />

Grundsätzlich gilt bei der Anwendung<br />

von Rodentiziden, sich immer konsequent<br />

an die Anwendungsvorschriften<br />

zu halten, um die Gefahr für Anwender<br />

und Nichtzielorganismen möglichst gering<br />

zu halten.<br />

Fazit Die zum Teil massiven Zunahmen<br />

der Mäusepopulationen haben<br />

mehrere Ursachen. Dementsprechend<br />

muss in der Bekämpfung auf diverse<br />

Massnahmen zurückgegriffen werden.<br />

Eine konsequente, vorbeugende sowie<br />

direkte Bekämpfung dieser unbeliebten<br />

Nager ist mit einem hohen Arbeitsaufwand<br />

verbunden. Sofern es auf<br />

einem Betrieb bzw. in einer Region<br />

möglich ist diesen Aufwand konsequent<br />

zu betreiben, ist eine erfolgreiche<br />

Bestandesregulierung<br />

möglich.<br />

<br />

Autor Daniel Günter,<br />

Berater Pflanzenbau,<br />

3421 Lyssach<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 51


PFLANZENBAU<br />

Sortenvergleiche in der Praxis<br />

VERSUCHSPLATTFORMEN UND FLURBEGEHUNGEN werden nicht nur zum<br />

Zweck wissenschaftlicher Sortenvergleiche durchgeführt. Vielmehr bieten diese<br />

Veranstaltungen die einmalige Gelegenheit, Sorten zu vergleichen, die unter realitäts -<br />

nahen Praxisbedingungen angebaut werden. Nicht zuletzt fördern solche Events auch<br />

den fachlichen Austausch zwischen Fachleuten und Berufskollegen.<br />

Beim Pflanzenbau trägt die Wahl<br />

geeigneter Sorten und Anbaumethoden<br />

ganz massgeblich zum Anbauerfolg<br />

bei. Zwar findet ein regelmässiger<br />

Erfahrungsaustausch zwischen<br />

den Produzenten statt, dennoch sind direkte<br />

Sortenvergleiche schwierig, da bei<br />

Parzellen, Fruchtwechsel und Anbauempfehlungen<br />

zahlreiche unterschiedliche<br />

Faktoren eine Rolle spielen. Mit den<br />

Versuchsplattformen von fenaco soll der<br />

Einfluss derartiger Faktoren gesenkt<br />

werden, indem auf der gleichen Parzelle<br />

eine grosse Anzahl Sorten unter gleichen<br />

bodenklimatischen Bedingungen<br />

und mit identischen Verfahren angebaut<br />

werden. Dadurch ist es einfacher, die<br />

Sorten zu vergleichen.<br />

Mit standardisierten Versuchen,<br />

deren Ergebnisse statistisch untersucht<br />

werden, können Vergleiche verschiedener<br />

Sorten objektiv verglichen werden.<br />

Die Zuverlässigkeit dieser Ergebnisse<br />

hängt von der Anzahl Versuche ab, weshalb<br />

viele Mikroparzellen am gleichen<br />

Standort benötigt werden. Dies macht<br />

Begehungen mit grösseren Gruppen<br />

praktisch unmöglich. Mit den alljährlich<br />

von der Abteilung Pflanzenbau der<br />

fenaco organisierten Versuchsplattformen<br />

will man gerade den Austausch<br />

zwischen Landwirten und Fachleuten<br />

fördern.<br />

Anbauverfahren Ziel dieser Versuchsplattformen<br />

ist, eine Möglichkeit<br />

zum Sortenvergleich zu bieten. Dabei<br />

werden Intensiv- und Extensivsorten<br />

angebaut sowie Versuche mit Wachstums-<br />

und Unkrautregulatoren und mit<br />

Düngung durchgeführt. Diese Versuche<br />

werden in Zusammenarbeit mit den verschiedenen<br />

Partnern der Veranstaltung<br />

realisiert, also mit offiziellen Stellen<br />

Der Besuch der<br />

Versuchsplattformen<br />

vereint Weiterbildung<br />

mit Geselligkeit.<br />

52 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


PFLANZENBAU<br />

oder verschiedenen Pflanzenbaufirmen<br />

(Pflanzenernährung und -schutz). Hierbei<br />

werden üblicherweise die Betriebsmittel<br />

des jeweiligen Betriebsleiters eingesetzt.<br />

Überdies steht für jede Variante<br />

eine gewisse Flächengrösse zur Verfügung,<br />

damit die verschiedenen Verfahren<br />

gut sichtbar und voneinander zu unterscheiden<br />

sind.<br />

Geselligkeit Die Versuchsplattformen<br />

dienen als Bühne für das Knowhow<br />

und die Geschäftsbeziehungen, die<br />

das Departement Pflanzenbau der fenaco<br />

auszeichnen. Vor allem aber möchte<br />

man damit den Produzenten und den<br />

verschiedenen Akteuren die Möglichkeit<br />

zum Austausch bieten. Die Vielfalt<br />

der Sorten und der technischen Verfahren<br />

sowie die zahlreichen Partner geben<br />

Aufschluss über die neuesten Entwicklungen<br />

in den Bereichen Technik und<br />

Märkte. Im Vordergrund steht aber eindeutig<br />

der Erfahrungsaustausch zwischen<br />

den Produzenten, der gerne während<br />

eines kleinen Apéros durchgeführt<br />

wird.<br />

Weiterbildung Die LANDI und<br />

fenaco Pflanzenbau engagieren sich<br />

schweizweit aktiv für Flurbegehungen<br />

und Demonstrationsplattformen, damit<br />

Landwirte Zugang zu Informationen<br />

über technische Neuheiten erhalten.<br />

Die Erfahrungen, die bei diesen Veranstaltungen<br />

gewonnen werden, erweitern<br />

das Wissen der Beratungsdienste<br />

und der LANDI-Mitarbeiter. Somit ist<br />

doppelt gewährleistet, dass Qualität<br />

und Erfolg im Pflanzenbau stetig verbessert<br />

werden.<br />

Fazit Der Besuch der Versuchsplattformen<br />

vereint Weiterbildung mit Geselligkeit.<br />

Hier steht nicht nur im Vordergrund,<br />

neue Sorten zu entdecken<br />

oder zu vergleichen, sondern man kann<br />

zusätzlich mit Berufskollegen Erfahrungen<br />

austauschen sowie Gespräche mit<br />

den anwesenden Fachleuten führen. So<br />

ergibt sich die einmalige Gelegenheit,<br />

Ideen einzubringen und sich über die<br />

Entwicklungen in der Forschung zu informieren.<br />

Gleichzeitig sind diese Veranstaltungen<br />

auch eine Plattform für die fenaco-<br />

LANDI Gruppe, wo sie ihr Know-how<br />

weitergeben und Kontakte mit der<br />

Agrarindustrie und -forschung knüpfen<br />

kann.<br />

<br />

Versuchsbegehungen in Bünzen (AG)<br />

Neben der Präsentation von traditionellen Weizensorten, zeigt der<br />

Standort Bünzen in diesem Jahr einen Versuch mit unterschiedlichen<br />

Hof- und Recyclingdüngern. Die Landwirte werden über die derzeitige<br />

Fusariensituation im Getreidecenter Villmergen informiert und werden<br />

über mögliche pflanzenbauliche Massnahmen zur Verbesserung der<br />

Problematik aufgeklärt. Die Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau<br />

wird über aktuelle Trends in der Anbautechnik und Kulturführung<br />

von Zuckerrüben informieren. Zudem wird ein spezialisierter Betrieb<br />

Techniken für die frühe Aussaat von «Mais unter Folie» präsentieren.<br />

Datum 13. und 14. Juni 2013<br />

Zeit jeweils um 19.15 Uhr<br />

Ort Versuchsfeld in Bünzen/Zufahrt signalisiert<br />

Die Präsentation der Versuche zum Winterweizen und zur Unkrautkontrolle<br />

im Zuckerrübenanbau fanden bereits am 6. und 7. Juni 2013 in<br />

Humlikon (ZH) statt.<br />

Die Versuchsbesichtigungen zu Raps-, Sonnenblumen-, und Sojasorten<br />

haben am 30. und 31. Mai 2013 auf den Versuchsfeldern in Hochfelden<br />

und Windlach stattgefunden.<br />

Versuchsbegehungen in Pampigny (VD)<br />

Die Besichtigungen am Vor- und Nachmittag dienen dazu, die<br />

verschiedenen Weizen-, Sonnenblumen- und Rapssorten zu vergleichen.<br />

Die Teilnehmer finden alle Auskünfte in den unterschiedlichen<br />

Marktberichten.<br />

Weizendüngung, intensive und extensive Formen der Produktion,<br />

Neuheiten im Pflanzenschutz und im Sortenbereich, Applikationstechniken<br />

und Möglichkeiten zur Unkrautbekämpfung im Sonnenblumenbau<br />

werden von den anwesenden Spezialisten und Partnern erörtert.<br />

Führungen finden am Vormittag und Nachmittag statt. Alle Teilnehmer<br />

werden vor Ort verpflegt.<br />

Datum 27. Juni 2013<br />

Zeit 9.00 Uhr und 13.30 Uhr<br />

Ort Wegweiser ab Pampigny<br />

Futterbautag in Wichtrach (BE)<br />

Anhand von Praxisbeispielen wird aufgezeigt, welche Auswirkungen die<br />

Futterqualität auf die Grundfutterleistung und die Grundfutterkosten<br />

hat. Mittelpunkt des Anlasses stellt der Hof von Christoph Baumann in<br />

Wichtrach dar, auf welchem im 2012 ein neuer Boxenlaufstall gebaut<br />

wurde.<br />

Für den Futterbautag wurden diverse Grasmischungen und Maissorten<br />

zur Präsentation ausgesät sowie verschiedene Düngerstrategien<br />

gewählt. Bei einem Rundgang werden verschiedene Aussteller ihren<br />

Beitrag zum Futterbau präsentieren. Stimmen die Wetterbedingungen,<br />

ist auch eine Maschinenvorführung von Serco Landtechnik geplant. Für<br />

die Verpflegung vor Ort ist gesorgt.<br />

Datum 14. August 2013<br />

Zeit ab 9.00 Uhr<br />

Ort Betrieb von Christoph Baumann in Wichtrach<br />

Zufahrt signalisiert<br />

Autor Gaël Monnerat, <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>,<br />

1510 Moudon<br />

Alle Versuchsergebnisse sind auf<br />

folgender Internet seite einzusehen:<br />

www.pflanzenbau.ch<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 53


BIO-SEITE<br />

Anbauempfehlungen 2014<br />

DIE ZAHL DER BIO-BETRIEBE hat sich 2013 wiederum leicht erhöht. Erfreulich<br />

ist der Anstieg der Bio-Flächen im Talgebiet, was zu steigenden Inlandanteilen bei Bio-<br />

Getreide und -Ölsaaten führt. Obwohl die gedroschenen Bio-Ackerfrüchte allesamt<br />

gesucht sind, gilt es je nach Betrieb, den optimalen Mix in der Fruchtfolge zu finden –<br />

auch schon während der Umstellung. Ein Vergleich der Deckungsbeiträge lohnt sich.<br />

Ulrich<br />

Zürcher<br />

Andreas<br />

Rohner<br />

Die Vermarktung des letztjährigen<br />

Bio-Getreides ist abgeschlossen.<br />

Noch vor Jahresende bezahlte<br />

fenaco den Sammelstellen das Bio-<br />

Futtergetreide auf dem Niveau der<br />

Knospe-Richtpreise aus. Mit 3200t gab<br />

es beim Mais einen Rekordertrag. Auffallend<br />

war die Zunahme der Mischkulturen<br />

(v.a. Gerste-Eiweisserbse) auf<br />

schweizweit etwa 700t. Für das Brotgetreide<br />

tätigte fenaco im Oktober 2012<br />

eine Akontozahlung an die Sammelstellen<br />

in der Höhe der Knospe-Richtpreise.<br />

Die gute Zusammenarbeit mit Verarbeitern,<br />

die für einen starken<br />

Schweizer Bio-Getreidebau einstehen,<br />

liess im März eine Nachzahlung von<br />

2.50 Fr./dt Brotweizen, Roggen und<br />

Dinkel zu. Trotz wenig Auswuchs fehlte<br />

es akut an Bio-Roggen.<br />

Für Knospe-Sonnenblumenkerne der<br />

Ernte 2012 hat fenaco 155 Fr./dt an die<br />

Sammelstellen bezahlt. Die Perspektive<br />

für 2013 sieht dank integrativer Zusammenarbeit<br />

mit der Abnehmerkette gut<br />

aus. fenaco strebt einen Auszahlungspreis<br />

von mindestens 165 Fr./dt an. Erstmals<br />

zeigt sich der Markt aufnahmefähig<br />

für grössere Mengen Umstellungs-Sonnenblumen.<br />

Hier liegt das Auszahlungsziel<br />

für die Ernte 2013 bei 155 Fr./dt.<br />

Mahlgetreide Auch bei Bio-Weizen<br />

spielt der Proteingehalt eine wichtige<br />

Rolle in der industriellen Brotproduktion,<br />

die zwei Drittel des Schweizer<br />

Bio-Brotes herstellt. Eine dreijährige<br />

Versuchsreihe der Forschungsanstalt für<br />

biologischen Landbau (FiBL) hat den Ertrag<br />

sowie den Eiweiss- und Feuchtglutengehalt<br />

einiger Sorten mit Standort,<br />

Düngung und Saatzeitpunkt in Zusammenhang<br />

gebracht. Positive Ergebnisse<br />

Süsslupinen – das blaue Eiweisswunder<br />

Im Zuge der Diskussion um fehlende Eiweissträger in der Bio-<br />

Fütterung werden derzeit verschiedene Ansätze zur Steige -<br />

rung des Inlandanteils geprüft. fenaco hat dieses Jahr ein<br />

mehr jähriges Projekt mit der Körnerleguminose Süsslupine<br />

lanciert, das aus dem Ackerbaubeitragsfonds der Bio Suisse<br />

unter stützt wird. Mit Streifenversuchen an drei Standorten<br />

werden sechs gängige Sorten des deut schen Anbaus auf ihre<br />

hiesige Eignung ge testet. Parallel haben sich schon einige<br />

Landwirte für einen Vertragsanbau ent schieden, damit auch<br />

die fütterungstechnischen Werte untersucht werden können.<br />

Die Erkenntnisse werden nach Ernteabschluss veröffentlicht.<br />

Für die Aussaat 2014 sucht fenaco jetzt schon Bio-Bauern<br />

(Knospe oder Umstellung), die mindestens 1 ha Süsslupinen<br />

testen wollen. Interessierte melden sich via 058 433 64 91<br />

(Deutschschweiz) oder 058 433 64 01 (Westschweiz). Das<br />

Auszahlungsziel beträgt 120 Fr./dt.<br />

resultierten vorwiegend bei Bio-Weizen,<br />

der auf tiefgründigen, gut versorgten<br />

Böden geerntet wurde. Da es in der<br />

Schweiz leider nicht nur solche Böden<br />

gibt und das Wetter bei der Nährstoffversorgung<br />

der Pflanzen eine zentrale<br />

Rolle spielt, gilt es, die Sorte gezielt zu<br />

wählen. Für die Ernte 2014 empfiehlt<br />

fenaco:<br />

Claro: für intensive Standorte, guter<br />

Ertrag, hohe Standfestigkeit, frühreif.<br />

Gute Resistenz gegen Fusarien. Nicht<br />

geeignet für Spätsaaten. Siala: Ertrag<br />

mittel bis gut, hohe Standfestigkeit, geeignet<br />

für Spätsaaten. Gute Resistenz<br />

gegen Mehltau. Wiwa: Ertrag mittel bis<br />

gut, Anbau auch in Grenzlagen möglich,<br />

allgemein gute Krankheitsresistenz und<br />

gute Backeigenschaften. Ludwig: Verwendung<br />

nur als Futterweizen! Guter<br />

Ertrag, mittlere bis gute Krankheitsresistenz.<br />

Geeignet für Umstellungsbetriebe.<br />

Aus der Ernte 2013 übernimmt die<br />

fenaco eine begrenzte Menge an Umstellungsmahlweizen.<br />

Für diese Spezialmenge<br />

besteht Vertragsanbaupflicht;<br />

Süsslupinen, im<br />

nordöstlichen<br />

Europa etabliert.<br />

54 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


BIO-SEITE<br />

KURZMELDUNGEN<br />

Tabelle: Deckungsbeiträge (DB) Bio-Kulturen 2012/2013<br />

in Fr./ha Mahlweizen Körnermais Sonnenblumen Eiweisserbsen<br />

Knospe Knospe/Umstellung Knospe Knospe/Umstellung<br />

Körner 4452 6048 3630 3232<br />

(42 dt/ha, 106 Fr./dt) (72 dt/ha, 84 Fr./dt) (22 dt/ha, 165 Fr./dt) (32 dt/ha, 101 Fr./dt)<br />

Biosaatgut – 386 – 400 – 196 – 564<br />

(2 dt/ha) (2 dt/ha) (1 dt/ha) (1.3 dt/ha)<br />

organischer Dünger – 50 – 200 – 50<br />

Hagelversicherung – 102 | 2.3 % – 212 | 3.5 % – 167 | 4.6 % – 113 | 3.5 %<br />

Lohnarbeiten/Maschinenmiete – 450 – 650 – 611 – 450<br />

variable Maschinenkosten – 670 – 700 – 600 – 370<br />

Labelkosten – 43 – 43 – 43 – 43<br />

DB Landwirt 2751 3843 1963 1692<br />

Annahme/Reinigung – 190 – 350 – 135 – 157<br />

Trocknung – 95 – 393 – 120 – 57 | 15 %<br />

DB ohne Beiträge 2466 3100 1708 1478<br />

Direktzahlungsbeiträge* 2610 2610 2610 2610<br />

Anbaubeitrag 1000 1000<br />

Extensobeitrag 400<br />

DB inklusive Beiträge 5476 5710 5318 5088<br />

* ÖLN 1020 Fr., offene Ackerfläche 640 Fr., Bio Ackerfläche 950 Fr.<br />

Berechnung in Anlehnung an den DB-Katalog von Agridea, Ausgabe November 2012<br />

Es handelt sich um Durchschnittswerte; die individuellen DB pro Betrieb schwanken um rund 10 %. Ab 2014 gibt es auch<br />

für Sonnenblumen, Eiweisserbsen und Ackerbohnen einen Extensobeitrag von 400 Fr./ha.<br />

das Sortenspektrum ist eingeschränkt<br />

und nur bestimmte Sammelstellen sind<br />

für die Übernahme bestimmt. Über den<br />

Umfang des Projekts für Ernte 2014<br />

wird zu gegebener Zeit informiert.<br />

Der Bedarf an Bio-Roggen und Bio-<br />

Dinkel ist weiter steigend. Die beiden<br />

Kulturen eignen sich auch für den Anbau<br />

auf höher gelegenen Standorten.<br />

Futtergetreide, Eiweissträger<br />

Zusätzliche Anbauflächen für Bio-Futtergetreide<br />

und Bio-Eiweissträger sind<br />

willkommen. Priorität haben Weizen,<br />

Frisch aufgelaufene Bio-Sojabohnen<br />

Mitte Mai bei Wäldi im Kanton<br />

Thurgau.<br />

Mais, Gerste, Triticale sowie Eiweisserbsen<br />

und Ackerbohnen.<br />

Mischkulturen machen aus agronomischer<br />

Sicht durchaus Sinn. fenaco bevorzugt<br />

in erster Priorität Gerste-Eiweisserbsen-Mischungen.<br />

Für den<br />

Mehraufwand (v.a. Trocknung, Trennung,<br />

Logistik) muss der Produzent aber<br />

einen Abzug von rund 4 Fr./dt (je nach<br />

Sammelstelle) in Kauf nehmen.<br />

Ölsaaten und Soja Der Anbau<br />

von Bio-Sonnenblumen hat in den letzten<br />

zwei Jahren etwas zugenommen. fenaco<br />

sucht weitere Produzenten, auch<br />

Umsteller. Am besten eignen sich nebelarme<br />

Weinbauregionen unter 550 m<br />

über Meer. Verglichen mit Sonnenblumen<br />

ist der Rapsanbau anspruchsvoller<br />

und risikoreicher. Absatzseitig wird Bio-<br />

Raps für Kaltpressung extrem gesucht,<br />

was der attraktive Produzentenpreis beweist:<br />

220 Fr./dt (Ernte 2012). Übernommen<br />

wird Knospe- und Umstellungsknospe-Raps.<br />

Der Boom an<br />

Speiseprodukten aus Schweizer Bio-Soja<br />

hält an; Neuproduzenten sind gesucht.<br />

Anbau in milden Lagen unter 500 m.<br />

Vertrag Für alle erwähnten Kulturen<br />

(auch ohne Vertragspflicht) schliesst fenaco<br />

gern einen Anbauvertrag ab. Bei<br />

der Sammelstelle gibt es Infos über Sorten,<br />

Anbau und Vermarktung. <br />

Autoren Ulrich<br />

Zürcher, fenaco,<br />

3052 Zollikofen und<br />

Andreas Rohner, fenaco<br />

GOF, 8401 Winterthur.<br />

Für zusätzliche<br />

Informationen<br />

nehmen Sie Kontakt<br />

auf mit<br />

Ulrich Zürcher<br />

( 058 434 06 66) oder<br />

Bernhard Graf<br />

( 058 433 64 92,<br />

Deutschschweiz) bzw.<br />

Didier Kunkler<br />

( 058 433 64 01,<br />

Westschweiz). Aus -<br />

führliche Dokumen -<br />

tationen zum Anbau<br />

und zur Rentabilität der<br />

Kulturen sind unter<br />

www.fenaco-gof.ch<br />

(Bio-Rohprodukte) zu<br />

finden.<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

Nationaler Bio-Ackerbautag<br />

Viel Sehenswertes und Neuigkeiten für<br />

die Praktiker verspricht das Programm<br />

des 2. Schweizer Bio-Ackerbautags am<br />

12. Juni 2013 in Moudon (VD). Auch<br />

ÖLN-Landwirte sollen profitieren! Die<br />

Schwerpunktthemen reichen von den<br />

neusten Getreidesortenversuchen, über<br />

Ölsaaten, Mais- und Mischkulturenanbau<br />

bis hin zu Maschinendemonstrationen.<br />

Nach der erfolgreichen<br />

ersten Durchführung mit<br />

über 500 Teilnehmenden<br />

im vergangenen Jahr am<br />

Strickhof in Lindau (ZH),<br />

treffen sich die Bio-<br />

Ackerbauprofis diesmal<br />

am landwirtschaftlichen<br />

Bildungszentrum Agrilogie in Grange-Verney.<br />

Die Veranstaltungssprache ist<br />

französisch. Der Anlass startet um 9.00<br />

Uhr und dauert bis 16.00 Uhr. Die<br />

Maschinen demonstrationen (Unkrautregulierung<br />

im Mais und Einarbeitung von<br />

Gründüngungen) finden um 11.00 Uhr<br />

sowie um 14.30 Uhr statt. Die Feldposten<br />

werden von Experten aus Beratungsund<br />

Forschungsinstitutionen betreut und<br />

widmen sich den Themen Kunstwiesensaat,<br />

Gründüngung, Raps, Getreide,<br />

Mais, Mischkulturen und ÖLN-Gerstenversuchen.<br />

Detaillierte Informationen<br />

sind unter www.bio-ackerbautag.ch zu<br />

finden. Auch in diesem Jahr ist fenaco<br />

GOF mit einem Stand im Ausstellerbereich<br />

ver treten. Bei einem feinen Bio-<br />

Snack lohnt sich ein Schwatz zu den<br />

aktuellen Marktaktivitäten.<br />

Tagung «Ertragssicherheit<br />

im Bio-Landbau»<br />

Am 13. Juni 2013, 9 bis 13.30 Uhr,<br />

erhält der Bio-Landwirt auf dem Betrieb<br />

von Peter Andrey, Selgiswil 21, 1714<br />

Heitenried, wertvolle Tipps, wie grosse<br />

Ertragsschwankungen reduziert werden<br />

können. Die Themen: Mäusebekämpfung<br />

mit «top-cat» und «standby» (Alex Meier,<br />

Andermatt Biocontrol AG), Totalsanierung,<br />

Übersaat oder anders bewirtschaften<br />

(Thomas Habegger, <strong>UFA</strong>-Samen),<br />

Was ist der limitierende Faktor in meinen<br />

Böden (Urs Hodel, Landor/Monika<br />

Keller, Labor Ins), Effektive Mikroorganismen<br />

(Ueli Rothenbühler, EM Schweiz<br />

AG), Für mehr Schweiz im Bio-Futter<br />

(Ueli Zürcher, fenaco GOF / Daniel<br />

Schmied, <strong>UFA</strong>). Nach dem Fachteil sind<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

zum gemeinsamen Mittagsimbiss<br />

eingeladen.<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 55


SAATGUT<br />

<strong>UFA</strong>-SAMEN EMPFIEHLT<br />

<strong>UFA</strong> 330 – Allrounderin in Varianten<br />

DIE ENGLISCH RAIGRAS-WEISSKLEEMISCHUNG mit Timothe,<br />

Wiesen schwingel, Knaulgras und Rotklee ist die am meisten gesäte Mischung<br />

hier zu Lande. Flexibilität in der Bewirtschaftung und Anpassungsfähigkeit<br />

an den Standort machen diesen Mischungstyp sehr beliebt.<br />

Für Fragen<br />

fenaco Sursee,<br />

Dominik Fischer<br />

058 433 65 88<br />

GVS Schaffhausen,<br />

Daniel Item<br />

052 631 17 65<br />

LV St. Gallen,<br />

Albert Fässler<br />

071 226 77 11<br />

fenaco Winterthur,<br />

Hanspeter Hug<br />

058 433 76 04<br />

fenaco Moudon,<br />

Lukas Aebi<br />

058 433 67 81<br />

fenaco Lyssach,<br />

Andreas Wyss<br />

034 448 18 61<br />

Infos zu den Mischungen<br />

gibt es auch im <strong>UFA</strong>-<br />

Samen Feldsamenkatalog<br />

(in Ihrer LANDI) oder via<br />

www.ufasamen.ch.<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

Durch die grösser werdenden Betriebe<br />

und die individuelle Spezialisierung<br />

in der Tierhaltung wünschen<br />

viele Landwirte Mischungen,<br />

die auf ihre Bedürfnisse besonders gut<br />

abgestützt sind, ohne Verzicht der<br />

Grundvorzüge der <strong>UFA</strong> 330er. <strong>UFA</strong>-Samen<br />

entwickelte zusammen mit Ihren<br />

Anforderungen und den weltweit besten<br />

Zuchtsorten in den vergangenen<br />

Jahren 7 weitere Varianten dieses Mischungstyps.<br />

Aufgebaut auf der Grundmischung<br />

330 erhält der Futterbauer Mischungen,<br />

die seinen Anforderungen noch<br />

besser entsprechen, ohne auf die 330er<br />

Vorzüge verzichten zu müssen.<br />

Folgende <strong>UFA</strong>-330er Typen sind erhältlich:<br />

• <strong>UFA</strong> 330 Grundmischung für alle<br />

Verwendungszwecke.<br />

• <strong>UFA</strong> 330 AW Grundmischung mit<br />

der neuen Deckfrucht Alexandrinerklee<br />

und Westerwoldisch Raigras =<br />

Mehrertrag im 1. Schnitt.<br />

• <strong>UFA</strong> 330 Gras Grundmischung ohne<br />

Klee für Betriebe, die immer zu viel<br />

Kleeanteil in den Wiesen haben oder<br />

für Verwendungen wo kein Klee gewünscht<br />

ist (z. B. Pferdehaltung).<br />

• <strong>UFA</strong> 330 M Der Acker-Rotklee wird<br />

in der Grundmischung durch Mattenklee<br />

ersetzt. Mattenklee ist ausdauernd.<br />

Dadurch verändert sich der Mischungstyp<br />

von einer reinen<br />

Gras-Weisskleemischung zu einer<br />

Gras-Weissklee-Mattenkleemischung.<br />

• <strong>UFA</strong> 330 MAW Mischungstyp wie<br />

<strong>UFA</strong> 330 M jedoch mit Deckfrucht<br />

wie in der <strong>UFA</strong> 330 AW.<br />

• <strong>UFA</strong> Queen GOLD Mischungstyp<br />

wie <strong>UFA</strong> 330 M mit zusätzlicher Luzerne.<br />

Dadurch erhält der Landwirt<br />

eine Gras-Weisskleemischung mit<br />

Mattenklee und Luzerne.<br />

• <strong>UFA</strong> Strufu Grundmischung mit<br />

den begrannten Italienisch- und Bastard-Raigrastypen.<br />

Sie erhalten eine<br />

(Struktur)gräserbetonte Hochertragsmischung.<br />

Sommeraktion<br />

2013<br />

Erleben Sie die Anziehungskraft von<br />

<strong>UFA</strong>-Samen Kleegrasmischungen und<br />

Gründüngungen!<br />

Bei einem Bezug ab 50 kg <strong>UFA</strong>-Klee-<br />

Grasmischung und/oder <strong>UFA</strong> Grün -<br />

düngung erhalten Sie in Ihrer LANDI<br />

ein <strong>UFA</strong>-Samen T-Shirt.<br />

Das beliebte, an ziehende T-Shirt der<br />

Marke Switcher ist qualitativ hochwertig,<br />

robust und aus 100 % Baumwolle. Es<br />

eignet sich für die tägliche Arbeit auf<br />

dem Hof und selbst verständlich auch für<br />

die Freizeit.<br />

Die Aktion läuft bis zum 28. Juni 2013.<br />

56 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


Höherer Milchbedarf – höhere Leistung<br />

Eine Mutterkuh gibt genau jene<br />

Milchmenge, die das Kalb zu trinken<br />

vermag und das sind etwa 3500<br />

bis 4000 kg in 300 Säugetagen.<br />

Fleischrassen und unterversorgte<br />

Kühe produzieren deutlich weniger<br />

Milch. Über 4000kg geben Mutterkühe,<br />

wenn sie Zwillingsgeburten<br />

haben oder Ammenkälber ver -<br />

sorgen müssen, zeigt eine vier -<br />

jährige Untersuchung am Lehr- und<br />

Forschungszentrum (LFZ) Raumberg-Gumpenstein.<br />

Ein häufiger<br />

Milchentzug stimuliert die milchbildenden<br />

Hormone und ein niedriger<br />

Euterinnendruck fördert die Milchsekretion.<br />

Während im Versuch eine<br />

Kuh mit einem Kalb jeweils lediglich<br />

eine Milchleistung von 2782 beziehungsweise<br />

2917 kg Milch in 270<br />

Säugetagen erzielte, steigerte sie ihre<br />

Leistung unter praktisch gleichen<br />

Bedingungen nach einer Zwillingsgeburt<br />

auf 3883kg, was einem Plus<br />

von 40% entspricht.<br />

Je nach Leistung unterscheiden<br />

sich die Fütterungsempfehlungen,<br />

um weder Verfettung noch eine zu<br />

starke Abmagerung – mit allen möglichen<br />

Folgestörungen – zu riskieren.<br />

Zwischen dem 50. und ungefähr<br />

dem 200. Säugetag benötigt die<br />

Mutterkuh leicht verdauliche, energiereiche<br />

Futtermittel. Denn in dieser<br />

Periode trinken die Kälber am<br />

meisten.<br />

Hans Häusler,<br />

LFZ Raumberg-Gumpenstein<br />

KURZMELDUNGEN<br />

NUTZTIERE<br />

Fleischschafhaltung<br />

optimieren<br />

Analysen typischer Bergbetriebe<br />

mit Fleischschafhaltung ergeben,<br />

dass die Vollkosten aus den<br />

Fleischerlösen und Direktzahlungen<br />

oft nicht gedeckt werden können.<br />

Ein kalkulatorischer Stundenlohn<br />

von 28Fr. wird nicht erreicht.<br />

Zwar arbeiten kurz- (Leistungen –<br />

liquiditätswirksame Fremdkosten<br />

= Cashflow) und mittelfristig<br />

(Cashflow – Abschreibungen =<br />

Einkommen) alle untersuchten<br />

Betriebe rentabel. Längerfristig<br />

(Cashflow – Abschreibungen – Eigenkosten)<br />

ist die Wirtschaftlichkeit<br />

nicht sichergestellt. Hier drei<br />

Optimierungsansätze:<br />

Natürliche Ammen vorne<br />

In einem Vergleich am Zentrum<br />

Boxberg haben Ferkel in Säugezeit<br />

(264g Tageszunahme TZ, 8.8kg Ab-<br />

setzgewicht) und Aufzucht (490 g<br />

TZ) das beste Resultat erzielt, wenn<br />

sie bei einer natürlichen Amme aufgezogen<br />

wurden (zehn Ferkel je<br />

Sau). Doch auch die Alternativen für<br />

«überzählige» Ferkel schnitten gut<br />

ab: Milchbeifütterung in der Abferkelbucht<br />

mit Muttersau und zwölf<br />

Ferkeln sowie Rescue Deck mit<br />

zwölf Ferkeln. Als Kontrollvariante<br />

diente eine Sau mit zwölf Ferkeln.<br />

BCS-Beurteilung lohnt sich<br />

Bei einer mageren Sauen mit einem<br />

Body condition scoring (BCS) von 1<br />

bis 2 liegt die Differenz zwischen Jagerverkauf<br />

und den Kostenfaktoren<br />

Aufzucht, Futter, Arbeit und Infrastruktur<br />

bei 195 Fr. Bei Tieren mit<br />

optimalem BCS von 3 bis 4 beträgt<br />

diese Differenz + 862 Fr. Zu fette<br />

Sauen (BCS 5 bis 6) machen minus<br />

(-644 Fr.), zeigt eine Berechnung<br />

von Peter Stoll, Agroscope, anhand<br />

der Preise von 2010.<br />

Wie lange fasten<br />

Für Schweine sind Transporte angenehmer,<br />

wenn ihr Magen leer ist.<br />

Auch um den zu entsorgenden<br />

Darminhalt zu begrenzen und Futter<br />

zu sparen, werden Schweine vor<br />

dem letzten Verlad nicht mehr gefüttert.<br />

Dauert der Futterentzug jedoch<br />

zu lange, werden Energiereserven<br />

in den Muskeln abgebaut, was<br />

zur Säuerung des Fleisches oder gar<br />

Gewichtsverlust führen kann. Gemäss<br />

Versuchen am französischen<br />

Institut Romillé ist es am besten,<br />

wenn Schweine bei rationierter Fütterung<br />

rund sieben Stunden vor<br />

dem Verlad kein Futter mehr erhalten.<br />

Bei Automatenfütterung liess<br />

sich kein Unterscheid zwischen verschiedenen<br />

Fastenzeiten feststellen.<br />

Spülungen jetzt attraktiver<br />

Mit der genomischen Selektion<br />

wird es noch interessanter, bei vielversprechenden<br />

Kühen einen Embryotransfer<br />

durchzuführen, ist<br />

Alain Passeraub, Tierarzt Embryoproduktion<br />

bei Swissgenetics, überzeugt.<br />

Im Ausland sei es bereits von<br />

praktischer Relevanz, die genomischen<br />

Zuchtwerte der Embryonen<br />

zu bestimmen und diese rasch auf<br />

Empfängertiere zu übertragen.<br />

16 % verdienen dank Fleisch<br />

Zählt man Bauernbetriebe, Nahrungs-,<br />

Futterhersteller, Detailhandel<br />

und Gastronomie zusammen,<br />

hängen 16% der Schweizer Arbeitsstellen<br />

mit der Wertschöpfungskette<br />

Fleisch zusammen. Am landwirtschaftlichen<br />

Produktionswert hatte<br />

die Fleischproduktion 2012 einen<br />

Anteil von 24.1%.<br />

aus «Fleischmarkt im Überblick»,<br />

Proviande<br />

• Bei den Stallleistungsdaten und<br />

beim Management zeigen sich<br />

grosse Unterschiede. Dies vor<br />

allem bei der Remontierungs -<br />

rate, beim Erstlammalter und<br />

bei der Anzahl geborener Lämmer<br />

je Aue. Mit zunehmender<br />

Herdengrösse sinken die Produktionskosten<br />

deutlich.<br />

• Bei den Fleischerlösen ist die<br />

Vermarktungsform entscheidend.<br />

Mit Direktvermarktung<br />

lässt sich der Erlös nahezu verdoppeln.<br />

• Da die Direktzahlungen in der<br />

Fleischschafproduktion höher<br />

liegen als die Umsatzerlöse, gilt<br />

es mit der Agrarpolitik 2014/17,<br />

die staatlichen Beiträge betriebsspezifisch<br />

zu optimieren.<br />

Lorenz Büchel, SBV Treuhand<br />

und Schätzungen<br />

Tagesaktuelle Neuigkeiten<br />

www.ufarevue.ch<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 57


TOP<br />

ANGEBOTE<br />

<strong>UFA</strong>-AKTUELL<br />

<strong>UFA</strong>-ACTUEL<br />

10 JAHRE BIBLIS<br />

Geschenk für Lose kunden<br />

Rabatt Fr. 2.– / 100 kg<br />

Auf einer Lieferung Losefutter (bis<br />

max. Ladekapazität des Camions)<br />

für Schweine, Rindviehmast,<br />

Jung- und Legehennen sowie<br />

Pferde und Diverse<br />

bis 28.06.2013<br />

PREMIUM-RABATT<br />

<strong>UFA</strong> 505<br />

Ergänzungsfutter für Legehennen<br />

Rabatt Fr. 10.– /100 kg<br />

bis 24.08.2013<br />

PREMIUM-RABATT<br />

<strong>UFA</strong> 855<br />

Ergänzungsfutter für Kaninchen<br />

Rabatt Fr. 10.– / 100 kg<br />

bis 24.08.2013<br />

AKTION<br />

HYPONA 783<br />

Fohlenfutter<br />

Rabatt Fr. 5.– / 100 kg<br />

bis 22.06.2013<br />

AKTUELL<br />

<strong>UFA</strong>-Lohnmischfutter<br />

Getreideerlöse bis 10 % über<br />

Marktpreis<br />

Jetzt anmelden!<br />

10 JAHRE<br />

BIBLIS<br />

QUALITÄT<br />

Vollkosten senken<br />

mit <strong>UFA</strong>-Lohnmischgetreide<br />

Über 62 % der Selbstkosten fallen<br />

in der Milchproduktion<br />

auf die Arbeit. Unternehmerische<br />

Tierhalter versuchen,<br />

wo möglich, die Arbeitsproduktivität<br />

(z. B. kg Milch pro<br />

Stunde) zu erhöhen und die Arbeitskosten<br />

zu senken.<br />

Endspurt<br />

Loseaktion<br />

Noch bis am 28.6.2013 profitieren<br />

Sie von Fr. 2.– Rabatt<br />

pro 100 kg auf einer Lieferung<br />

Losefutter. Jeder Kunde bestimmt<br />

selber, wann er den<br />

Rabatt beanspruchen will<br />

und gibt dies bei der Bestellung<br />

an. Die Aktion erfolgt im<br />

Rahmen des Jubiläums «10<br />

Jahre Biblis – 10 Jahre Qualität»<br />

und umfasst Losefutter<br />

für die Rindviehmast, für<br />

Schweine, Jung- und Legehennen<br />

sowie Pferde und Diverse.<br />

Keinen Rabatt gibt es<br />

auf Milchvieh- und Geflügelmast-Losefutter.<br />

Rabatt:<br />

Fr. 2.– / 100 kg Rabatt bis<br />

28.6.2013 auf einer<br />

<strong>UFA</strong>-Losefutter-Lieferung<br />

(exkl. Milchvieh<br />

und Geflügelmast)!<br />

Melden Sie Ihre Ernte<br />

jetzt als <strong>UFA</strong>-Lohnmischfutter<br />

an und profitieren<br />

Sie vom <strong>UFA</strong>-Mischfutter<br />

oder -Eiweiss konzentrat<br />

Ihrer Wahl.<br />

Die kombinierte Fütterung mit<br />

80 bis 90 g <strong>UFA</strong> 505 und 35 bis<br />

40 g <strong>UFA</strong> 506 Körner-Plus pro<br />

Legehenne und Tag bewährt sich<br />

in der Praxis. Im Unterschied zu<br />

Alleinfutter, das den ganzen Bedarf<br />

abdeckt, enthält das expandierte<br />

<strong>UFA</strong> 505 jene Nährstoffe,<br />

die in den Körnern fehlen.<br />

Expandieren führt zu einer hervorragenden<br />

Hygienisierung und<br />

Futterverwertung, weil die Nährstoffe<br />

durch gezieltes Mahlen,<br />

Erhitzen und Druck aufgeschlüsselt<br />

werden. Ein Kilogramm <strong>UFA</strong><br />

505 enthält 10.7 MJ umsetzbare<br />

Energie, 200 g Rohprotein und<br />

40 g Rohfaser. Das Angebot der<br />

Eine doppelte Optimierungsmöglichkeit<br />

bietet das <strong>UFA</strong>-Lohnmischsystem,<br />

weil:<br />

• für Futtergetreide ein bis 10 %<br />

höherer Erlös resultiert.<br />

• die Produktionskosten in der<br />

Tierhaltung sinken dank weniger<br />

Arbeit (kein Trocknen, Mischen,<br />

Lagern, Verteilen usw.),<br />

geringerem Risiko und dank<br />

nährstoffeffizientem (<strong>UFA</strong> W-<br />

FOS), mineralisiertem und vitaminiertem<br />

<strong>UFA</strong>-Mischfutter<br />

aus modernster Qualitätsproduktion.<br />

PREMIUM<br />

Mehr Nutzen pro Futterkilo<br />

<strong>UFA</strong> 505<br />

Premium-Rabatt<br />

Fr. 10.– / 100 kg <strong>UFA</strong> 505<br />

und <strong>UFA</strong> 855 COMBI für<br />

Kaninchen, bis<br />

24.8.2013 in Ihrer LANDI.<br />

Körnermischung <strong>UFA</strong> 506 sichert<br />

eine bedarfsgerechte Faserversorgung<br />

und eine tiergerechte<br />

Beschäftigung.<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 59


UNTERWEGS MIT...<br />

EN ROUTE AVEC…<br />

…AFP-Spezialist Guido Wanner<br />

«Erst optimieren, dann expandieren»<br />

Guido Wanner betreut den Ring 47 bereits<br />

seit 2002. Familie Schmitz stieg<br />

2005 als vierter Abferkelbetrieb in den<br />

Ring ein. In der Zwischenzeit wurde der<br />

Sauenbestand aufgestockt und Peter<br />

Schmitz übernahm den Deck-Warte-Betrieb<br />

des Rings, weil der Vorgänger diesen<br />

aus gesundheitlichen Gründen abgeben<br />

musste.<br />

Rationell arbeiten Auf die<br />

Frage, wie denn der Betrieb<br />

Schmitz in zehn Jahren aussähe,<br />

antwortet Peter: Erst optimieren,<br />

dann expandieren! Diese Reihenfolge<br />

ist zwar sehr logisch<br />

und vernünftig, wird aber nicht<br />

von allen wachsenden Betrieben<br />

so gesehen. Flächenmässiges<br />

Wachstum lässt sich nicht<br />

planen. Das gesamte Konzept<br />

des Betriebs Schmitz ist konsequent<br />

auf Rationalisierung<br />

ausgelegt. «Als wir auf saisonale Abkalbung<br />

umstellen wollten, waren<br />

viele in unserem Umfeld erst<br />

skeptisch», erinnert sich<br />

Peter Schmitz. «Heute<br />

sind wir alle begeistert<br />

und die Umstellung war eine der besten<br />

Entscheidungen». Veränderungen sind<br />

immer eine Chance.<br />

Spezialisierung als Vorteil Der<br />

Bau eines Abferkelstalls im Jahr 2005<br />

war einer der grössten Meilensteine des<br />

Betriebs Schmitz. Zu den 150 Mastplätzen<br />

im alten Bauernhaus kam nun die<br />

Zuchtsauenhaltung dazu. Durch die<br />

Spezialisierung und Integration in einen<br />

AFP-Ring musste nicht der gesamte Produktionsprozess<br />

auf einmal erlernt werden.<br />

Der Neubau wurde mit viel Eigenleistung<br />

aufgestellt, im ersten Schritt für<br />

zwei 15er Gruppen mit Jageraufzuchtstall.<br />

Auf drei Kantone verteilt Im<br />

Rahmen eines mehrmonatigen Arbeitsaufenthalts<br />

in Wisconsin konnte Betriebsleiter<br />

Peter Schmitz wertvolle Eindrücke<br />

in die Milchproduktion und<br />

Rindviehzucht der USA gewinnen. 2006<br />

kamen dann die Meisterprüfung und eine<br />

Generationengemeinschaft mit dem<br />

Vater als weiterer Meilenstein in der Betriebsentwicklung<br />

hinzu. Der plötzliche<br />

Tod des Vaters 2010 war für die junge<br />

Der Stammbetrieb in<br />

Untersteckholz.<br />

Familie ein schwerer Schlag. «Es fehlt<br />

einfach jemand, den man fragen kann»,<br />

beschreibt Peter die Momente, in denen<br />

er gerne auf die Erfahrung seines<br />

Vaters zurückgreifen würde. «Die<br />

schnelle Entwicklung lässt manchmal<br />

keine Planung zu», fährt er fort. «Als der<br />

Deck-Warte-Betrieb zum Verkauf anstand,<br />

hatten wir nicht lange Zeit zu<br />

überlegen.» Ein Nachteil sei die räumliche<br />

Trennung zwischen dem Heimbetrieb<br />

in Untersteckholz und dem Deck-<br />

Betriebsspiegel<br />

Peter und Doris Schmitz mit Arline und<br />

Levin, 4916 Untersteckholz<br />

Meilensteine: 1997 Bau Boxenlaufstall;<br />

2005 Bau Abferkelstall; ab 2006<br />

Generationengemeinschaft; 2009<br />

Schnitzelheizung für Wohnhäuser,<br />

Abferkel- und Jagerstall; 2012 Über -<br />

nahme Deck-Warte-Stall<br />

Fläche: 41.2ha Nutzfläche, 8.3ha Wald<br />

Tiere: 30 Milchkühe (Vollweide und<br />

saisonale Abkalbung), 25 Aufzuchtrinder<br />

(davon 1/3 Vertragsaufzucht für andere<br />

Landwirte) 380 Zuchtsauen (Deck-Warte-Betrieb)<br />

plus 40 Zuchtsauen<br />

(Abferkelbetrieb), 147 Mastschweine<br />

Pflanzenbau: 14ha Acker, 27.2ha<br />

Grünland<br />

Arbeitskräfte: Betriebsleiter-Ehepaar,<br />

2 landw. Mitarbeiter (1x100%,<br />

1x60%), 1 LuB-Mitarbeiter (Landwirtschaft<br />

und Behinderte), Mutter Schmitz<br />

Guido Wanner, Dorfstrasse 41, 6211 Buchs<br />

Geboren 24. Juli 1962<br />

Zivilstand<br />

Werdegang<br />

Hobbys<br />

Motto<br />

verheiratet mit Priska, Tochter Myriam (23 Jahre)<br />

Landwirt mit Meisterprüfung, Vollerwerbslandwirt bis<br />

2000, 2000 bis 2002 50% Aussendienst bei LANDI<br />

Nottwil-Buttisholz, eidgenössisch diplomierter<br />

Verkaufsleiter seit 2011, seit 2002 bei <strong>UFA</strong> AG als<br />

AFP-Verantwortlicher und Verkaufsberater<br />

Familie, Natur, Wandern, Fitnesstraining, Tanzen,<br />

Velofahren<br />

«Durch vorausschauende Planung den Betrieben gute<br />

Voraussetzungen schaffen für eine wirtschaftliche<br />

Schweineproduktion.»<br />

60 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


Warte-Betrieb in St. Urban. Immerhin<br />

ist die Betriebsfläche auf drei Kantone<br />

verteilt, was den administrativen Aufwand<br />

nicht gerade einfacher macht.<br />

Lieber gleich richtig Doris und<br />

Peter Schmitz treffen ihre Entscheidungen<br />

über die Betriebszukunft nach einer<br />

eigenen Philosophie: «Lieber gleich<br />

richtig bauen als später nachrüsten.»<br />

Schmitz‘ sprechen aus Erfahrung. Der<br />

Abferkelstall wurde erst 2011 auf zwei<br />

Mal 20 Plätze erweitert. Der nächste<br />

Schritt ist für Peter Schmitz jetzt ein dazu<br />

passender Aufzuchtstall. Es gibt noch<br />

viel zu tun. Peter Schmitz hat deshalb<br />

immer mehrere Projekte gleichzeitig im<br />

Kopf, die er gerne als nächstes umsetzten<br />

würde.<br />

Fütterung konsequent einfach<br />

Nicht nur die Fütterung der Milchkühe<br />

ist durch die Vollweide rationell organisiert.<br />

Bei den Schweinen setzt Familie<br />

Guido Wanner und<br />

Peter Schmitz besprechen<br />

die Sauendaten aus<br />

dem <strong>UFA</strong> 2000planer.<br />

Schmitz auf Alleinfutter. Als Abferkelbetrieb<br />

weiss Peter um die Wichtigkeit der<br />

Versorgung bereits während der Trächtigkeit<br />

im Wartebereich. Auf dem Sandacherhof<br />

wird das Sauenfutter der Extra-Linie<br />

(<strong>UFA</strong> 362-6) mit Schotte<br />

gemischt, da die betriebseigene Quelle<br />

zu wenig Wasser liefert, um die Wohnungen<br />

und die Tierhaltung zu versorgen.<br />

Die Voraussetzungen für gute biologische<br />

Leistungen sind gegeben: Mit<br />

aktuell 2.3 Umtrieben erreicht der Ring<br />

nach dem <strong>UFA</strong> 2000planer immerhin<br />

25.6 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr.<br />

Noch Verbesserungspotenzial gibt es<br />

bei den Saugferkelverlusten und den<br />

Umrauschern.<br />

Bei den Ferkeln setzt Peter Schmitz<br />

auf Fresta Gel, <strong>UFA</strong> 302 Prestarter sowie<br />

<strong>UFA</strong> 304 piccolo und erreicht damit sehr<br />

gute Absetzgewichte von 9 bis 9.5 kg.<br />

Gut organisiert Eine Besonderheit<br />

auf dem Betrieb Schmitz ist das Arbeitsmanagement:<br />

Notizen werden elektronisch<br />

erfasst und synchronisiert. Dadurch<br />

hat jeder den Einkaufszettel für<br />

die LANDI auf seinem Telefon. Arbeitslisten,<br />

Kalender und Tierverkehr sind integriert<br />

und erlauben eine bessere Organisation<br />

der Arbeiten. So weiss jeder,<br />

was geht. Zusammen mit dem Mitarbeiter<br />

wechselt man sich morgens und<br />

abends mit der Arbeit ab. «Wir hatten<br />

einfach Glück mit dem Personal», begründet<br />

Peter das trotz vieler und sehr<br />

anspruchsvoller Aufgaben gute Arbeitsklima.<br />

Der Eindruck bleibt, dass auf dem<br />

Betrieb Schmitz mehr als 80 % des Erfolgs<br />

vom Management des Betriebsleiters<br />

ausgehen. Ab Ende August wird übrigens<br />

eine neue Arbeitskraft gesucht.<br />

Kontakt: 079 283 66 87.<br />

Auf den ersten Blick lässt der arbeitsintensive<br />

Betrieb eine Ahnung von Hektik<br />

aufkommen. Doch in der Küche<br />

hängt ein Souvenir, geschrieben in Englisch:<br />

«Es ist immer 5 Uhr, irgendwo», also<br />

Zeit, Tee zu trinken.<br />

Extra-Futter als solide Grund lage Ein phasengerechtes<br />

Paket an Mineral-, Wirk- und Zusatzstoffen ist in den <strong>UFA</strong>-<br />

Extra-Futter <strong>UFA</strong> 362/462 für tragende und <strong>UFA</strong> 361/461 für<br />

säugende Sauen enthalten:<br />

• Ausgewogenes Ca:P-Verhältnis für starke Knochen ohne Beeinträchtung<br />

der Verfügbarkeit anderer Inhaltsstoffe.<br />

• Organisch gebundene Spurenelemente in Form von Glycinaten<br />

und Proteinaten gewährleisten einen guten Keratinund<br />

Hornzellenaufbau.<br />

• Essenzielle Vitamine A, D und E zur Unterstützung des Organismus.<br />

• Biotin für eine gute Hornqualität.<br />

• L-Carnitin für eine optimale Energieverwertung und hohe<br />

Milchleistung.<br />

• Bedarfsgerechte Versorgung mit allen Aminosäuren, speziell<br />

Methionin und Cystin für den Klauenaufbau.<br />

BLICKPUNKT<br />

POINT DE VUE<br />

Levin, Peter, Arline und Doris Schmitz,<br />

Untersteckholz (BE)<br />

«Wir schätzen, dass Guido Wanner das<br />

Funktionieren des AFP-Rings sicherstellt.<br />

Und: Die Schweine werden von<br />

der Anicom termingerecht abgeholt.»<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 61


ERFOLG IN DER PRAXIS<br />

SUCCÈS DANS LA PRATIQUE<br />

LESE-FUTTER<br />

À LIRE<br />

Guido Meier,<br />

Niederwil (AG).<br />

Schweinegelenke wieder in Schuss gebracht<br />

Die moderne Schweinegenetik ist leistungsstark.<br />

Guido Meier erreicht mit<br />

seinen 150 QM-Mastplätzen durchschnittliche<br />

Tageszunahmen bis 930g<br />

bei einer Futterverwertung von<br />

2.45kg. Mit einer Umtriebsdauer von<br />

je 86 Tagen sind vier Durchgänge pro<br />

Jahr möglich.<br />

Solche Leistungen stellen hohe Anforderungen<br />

ans Management. Um<br />

die Krankheitsgefahr beim Einstallen<br />

HOBBYTIER-ECKE<br />

ANIMAUX D’AGREMENT<br />

zu minimieren, bezieht Guido Meier<br />

alle Mastjager von einem Ferkelproduzenten<br />

(Jakob Mäder, Boswil). Die Fütterung<br />

erfolgt genau nach Plan: Während<br />

der ersten rund zehn Tage wird<br />

<strong>UFA</strong> 313-6 verabreicht (Trockenfutter-<br />

Automat), danach erfolgt der Wechsel<br />

auf <strong>UFA</strong> 331-5 (flüssig). Für ein angenehmes,<br />

gleichmässiges Klima sorgt<br />

die Zufuhr frischer Waldluft über einen<br />

Bodenkanal.<br />

Gesund und fit dank <strong>UFA</strong> 855 Combi<br />

Rund 70 bis 80 Jungkaninchen vermarktet<br />

Claudia Anderhub, Eschenbach<br />

(LU), pro Jahr. Ihre zehn Zwergkaninchen-Weibchen<br />

füttert sie mit<br />

<strong>UFA</strong> 855. «Unsere<br />

Tiere sind gesund»,<br />

stellt die gelernte<br />

Zoofachverkäuferin fest und führt dies<br />

auf das konsequente Minimieren des<br />

Keimdrucks, unter anderem durch tägliches<br />

Misten, und den Einsatz des<br />

passenden Futters zurück.<br />

<strong>UFA</strong> 855 Combi, ein energiereiches<br />

Kaninchenfutter aus<br />

Würfeln und Körnern, ist die<br />

Premium-Rabatt<br />

Fr. 10.– / 100 kg <strong>UFA</strong> 855,<br />

bis 24.8.2013<br />

in Ihrer LANDI.<br />

Nutzen Sie die<br />

Sammelkarte! Pro volle<br />

Karte gibt es einen Sack<br />

<strong>UFA</strong>-Kaninchenfutter<br />

gratis.<br />

Um den Umstallstress abzufedern<br />

und weil früher Gelenkprobleme aufgetaucht<br />

waren, kommt auf den Rat<br />

von <strong>UFA</strong>-Schweinespezialist Hansueli<br />

Baumgartner der Schweinemineralstoff<br />

<strong>UFA</strong> 395 zum Einsatz (10 g/kg<br />

Futter). «Dank diesem Produkt sind<br />

die gesundheitlichen Probleme deutlich<br />

zurückgegangen», stellt Guido<br />

Meier nach zwei Jahren Erfahrung<br />

fest.<br />

richtige Ergänzung zu Heu, Gras (mit<br />

wenig Kleeanteil), Karotten und sauberen<br />

Gemüseresten. Mit seinen gezielt<br />

ausgewählten Zusätzen erhöht<br />

<strong>UFA</strong> 855 die Sicherheit punkto Tiergesundheit.<br />

Ab fünf Tagen vor der<br />

Schlachtung muss es mit <strong>UFA</strong> 858 ersetzt<br />

werden.<br />

10 JAHRE<br />

BIBLIS<br />

QUALITÄT<br />

Das Beste für Fohlen<br />

Im Frühling geborene Fohlen<br />

befinden sich in einer wichtigen<br />

Wachstumsphase. Sie beginnen,<br />

neben Milch weitere Futter<br />

auf zunehmen. Genügend Bewe -<br />

gung und der Einsatz des<br />

protein reichen Ergänzungs -<br />

futters HYPONA 783, das eine<br />

hohe Verdaulichkeit aufweist<br />

und mit den notwendigen<br />

Mineralstoffen und Vitaminen<br />

angereichert ist, tragen zu einer<br />

gesunden Entwicklung ohne<br />

Wachstumsknick bei. Einsatz<br />

HYPONA 783: für säugende<br />

Fohlen zur freien Verfügung, für<br />

Absetzfohlen 1 bis 3 kg pro Tier<br />

und Tag, für über einjährige<br />

Fohlen 1.5 bis 2.5 kg. Bis<br />

22.6.2013 ist HYPONA 783 in<br />

Ihrer LANDI mit Fr. 5.–/100 kg<br />

Rabatt erhältlich.<br />

Neuweltkameliden:<br />

Wie füttern<br />

<strong>UFA</strong> 765 Combi eignet sich als<br />

Ergänzungsfutter für Lamas und<br />

Alpakas. Ab zwei Monaten vor<br />

dem Abfohlen erhält eine Stute<br />

200 bis 300 g. Für säugende<br />

Mütter mit einem Fohlen sind<br />

300 bis 500 g zu empfehlen. Zur<br />

raschen Entwicklung der<br />

Nachzuchttiere haben sich im<br />

zweiten Lebenshalbjahr 200 bis<br />

300g <strong>UFA</strong> 765 pro 100 kg<br />

Gewicht und Tag bewährt. Das<br />

schmackhafte Mineralsalz <strong>UFA</strong><br />

9981 wird Neuweltkameliden<br />

zur freien Verfügung angeboten.<br />

<strong>UFA</strong>-Berater<br />

Conseiller <strong>UFA</strong><br />

3052 Zollikofen<br />

058 434 10 00<br />

1070 Puidoux<br />

058 434 09 00<br />

6210 Sursee<br />

058 434 12 00<br />

9500 Wil<br />

058 434 13 00<br />

ufa.ch<br />

62 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


STALLBAU & -TECHNIK<br />

Rationiert in der alten Hülle<br />

NUTZTIERE<br />

BEI EINEM STALLBAU fallen zahlreiche Entscheidungen mit grosser Tragweite an.<br />

Zusammen mit seinen Söhnen Thomas und Stefan hat sich Josef Wigger intensiv damit<br />

auseinandergesetzt, wie die Arbeitsproduktivität und der Kuhkomfort gesteigert werden<br />

können. Zwei Jahre nach der Inbetriebnahme des neuen<br />

Laufstalls kann eine positive Bilanz gezogen werden.<br />

Familie Wigger ist zufrieden mit<br />

dem neuen Laufstall, der gekonnt in<br />

die bestehende Luzerner Scheune<br />

unter die Heubühne integriert wurde.<br />

Das Melken ist bequemer und die<br />

Kühe geben mehr Milch. Dank weicher<br />

Tiefboxen sind Gelenkentzündungen<br />

zur Rarität geworden. Auch Pansenazidosen<br />

kommen nicht mehr vor, seit das<br />

Leistungsfutter via Abrufstation gezielt<br />

zugeteilt wird, rühmen Josef, Thomas<br />

und Stefan Wigger.<br />

Tenn verschmälert Dem Umbau<br />

im Jahr 2011 gingen viele Betriebsbesichtigungen<br />

voraus. Nötig war das Projekt,<br />

um den Tierschutznormen per<br />

1.September 2013 zu entsprechen, aber<br />

auch um zu rationalisieren, die körperliche<br />

Arbeit zu erleichtern und zu Gunsten<br />

des Tierwohls. Der neue Laufstall<br />

umfasst einen Teil für laktierende und<br />

einen Teil für galtstehende Kühe sowie<br />

zwei Abkalbeboxen. Vis à vis der Kühe<br />

ist die Aufzucht untergebracht. Um die<br />

erforderlichen Liege- und Fressplatzmasse<br />

zu erreichen, wurde das Tenn um<br />

70cm verschmälert.<br />

Das Melkzentrum ist mit einem<br />

2x4 Fischgerät von Happel ausgerüstet.<br />

Es wurde ausserhalb des bestehenden<br />

Stallgebäudes angebaut. So hatte man<br />

Platz und konnte punkto Kriechstrom<br />

auf Nummer sicher gehen und professionell<br />

erden.<br />

Der Melkstand verfügt über eine automatische<br />

Tiererkennung, Milchmengenmessung<br />

und ein Herdenmanagementprogramm.<br />

Fällt die Milchleistung<br />

einer Kuh um über 10 %, leuchtet ein<br />

Warnsignal auf. Das Melksystem ist mit<br />

der Fütterung verknüpft, um das Leistungsfutter<br />

über die Abrufstation gezielt<br />

zuzuteilen, und beinhaltet die Fruchtbarkeitsdaten,<br />

um Listen der zu besamenden<br />

oder auf Trächtigkeit zu prüfenden<br />

Tiere ausdrucken zu können.<br />

Das «Aktiv Puls»-System hat schonendes<br />

Melken zum Ziel. Eine spezielle<br />

Kopfdüse am Zitzengummi soll für eine<br />

natürliche Vakuumentlastung in der<br />

Massagephase und so für eine bessere<br />

Eutergesundheit und ein besseres Ausmelken<br />

sorgen.<br />

Laufmatte für Trittsicherheit<br />

Der Fressbereich befindet sich auf einem<br />

Spaltenboden mit Matte. Matten<br />

sind auch im Gang zwischen den Liegeboxen<br />

angebracht, um eine hohe Trittsicherheit<br />

zu gewährleisten. Der Schieber<br />

wird vier bis sechs Mal pro Tag<br />

betätigt, so dass die Klauen trocken und<br />

gesund bleiben. Für den nötigen Klauenabrieb<br />

sorgt der Beton in den Zwischengängen<br />

sowie im Laufhof, der bereits<br />

vor dem Umbau bestanden hatte.<br />

Tief- und Hochboxen Die Tiefboxen<br />

der Kühe werden mit Stroh und zur<br />

Reduktion des Keimdrucks täglich mit<br />

total 12 bis 14 kg kohlensaurem Kalk<br />

eingestreut. Um die Matratze zu machen,<br />

wurde auf den Boxenboden etwas<br />

Kälbermist verteilt. Die Rinder liegen<br />

auf Hochboxen, da die Gefahr von Gelenksentzündungen<br />

bei leichten Tieren<br />

gering ist, begründet Josef Wigger.<br />

Autor Matthias Roggli, <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>,<br />

3360 Herzogenbuchsee<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

1<br />

Betriebsspiegel<br />

Familie Josef und Brigitte Wigger mit<br />

Andrea (25 Jahre), Monika (23), Thomas<br />

(22) und Stefan (20), 6034 Inwil<br />

Nutzfläche: 31.5 ha (arrondiert um<br />

Ökonomiegebäude)<br />

Tiere: 50 Brown Swiss Kühe (etwa<br />

8000 kg Milch pro Laktation), 30 Stück<br />

Jungvieh, 330 Mastschweine (Coop<br />

Naturafarm)<br />

Ackerbau: 2 ha Winterweizen, 2 ha<br />

Wintergerste, 1.5 ha Körnermais, 1 ha<br />

Silomais<br />

Arbeitskräfte: Betriebsleiter-Ehepaar,<br />

Thomas und Stefan<br />

2<br />

3<br />

1 · Der Schieber wird<br />

vier bis sechs Mal pro<br />

Tag betätigt.<br />

2 · Die Happel-Melkzeuge<br />

mit den<br />

speziellen Kopfdüsen<br />

zur Vakuumentlastung<br />

in der<br />

Massagephase.<br />

3 · In der Mitte die<br />

typische Luzerner<br />

Scheune.<br />

4 · Stefan, Josef und<br />

Thomas Wigger mit<br />

<strong>UFA</strong>-Fütterungsspezialist<br />

Michael<br />

Fankhauser (v.l.n.r.).<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 63


NUTZTIERE<br />

Hohe Leistung und Gesundheit –<br />

ein Widerspruch<br />

IN DEN ZURÜCKLIEGENDEN DEKADEN sind die Laktationsleistungen der<br />

Schweizer Milchkühe deutlich gestiegen. Um mit der aktuellen Genetik auch hohe<br />

Lebensleistungen zu erzielen, ist eine gezielte Fütterung rund ums Abkalben nötig.<br />

Martin<br />

Kaske<br />

Grafik 1: Abgänge – aber warum<br />

Zuchtvieh<br />

geringe Leistung,<br />

Melkbarkeit,<br />

Alter<br />

Euterkrankheiten,<br />

Unfruchtbarkeit,<br />

Klauenerkrankung,<br />

Stoffwechsel, Labmagen,<br />

Infektionen, Unfall,<br />

sonstige Gründe<br />

Sowohl bei Schweizer Holstein- als<br />

auch bei Fleckviehkühen steigen die<br />

Laktationsleistungen weitgehend linear<br />

um über 2% pro Jahr. Zwischen<br />

1960 und 2006 haben sich die Milchleistungen<br />

nahezu verdoppelt. Aus Sicht<br />

der Tierzüchter ist eine weitere Erhöhung<br />

der Milchleistung auch in Zukunft<br />

möglich; ein Selektionsplateau ist noch<br />

nicht erreicht.<br />

Weiter steigern Es erscheint jedoch<br />

zweifelhaft, ob eine weitere unkritische<br />

Erhöhung der Milchleistung ein<br />

erstrebenswertes Ziel darstellt. Die<br />

durchschnittliche Lebensleistung der<br />

Milchkühe bewegt sich heute noch auf<br />

dem Niveau der achtziger Jahre des letzten<br />

Jahrhunderts. Zunehmend gibt es<br />

sogar in der breiten Öffentlichkeit Bedenken,<br />

dass eine weitere Leistungssteigerung<br />

die Kühe überfordern könnte.<br />

Hohe Abgangsraten Tatsächlich<br />

ist die unbefriedigende durchschnittliche<br />

Lebensleistung der Milchkühe auf<br />

hohe Abgangsraten zurückzuführen, die<br />

Abgangsrate<br />

Merzungsrate<br />

Ist die Zwangsmerzungsrate sehr hoch, sind dafür meist<br />

gehäuft auftretende Produktionskrankheiten verantwortlich.<br />

Grafik 2: Risiko für Produktionskrankheiten<br />

Zwangsmerzungsrate<br />

heute auf Milchviehbetrieben meist<br />

zwischen 30 und 50% liegen. Eine hohe<br />

Abgangsrate muss jedoch nicht zwangsläufig<br />

ein Ausdruck eines schlechten Gesundheitsstatus<br />

der Herde sein. Einige<br />

sehr erfolgreiche Betriebe verkaufen in<br />

erheblichem Umfang Zuchtvieh oder selektieren<br />

auf der weiblichen Seite möglichst<br />

scharf. Wenn aber die Zwangsmerzungsrate<br />

(Grafik 1) hoch ist, so lässt<br />

sich dies mit einer ökonomisch tragfähigen<br />

und tiergerechten Milchviehhaltung<br />

kaum vereinbaren. Ursache dafür<br />

sind in der Regel gehäuft auftretende<br />

Produktionskrankheiten. Das sind Erkrankungen,<br />

deren Häufigkeit mit der<br />

Höhe der Milchproduktion direkt oder<br />

indirekt korreliert. Gemäss zahlreicher<br />

Studien trifft dies auf bestimmte nichtinfektiöse<br />

Erkrankungen wie Ketose,<br />

Labmagenverlagerung, hypocalcämische<br />

Gebärparese («Milchfieber»), aber<br />

auch infektiöse Erkrankungen wie Mastitiden<br />

(Euterentzündungen), Metritiden<br />

(Entzündung der Gebärmutter) und<br />

bestimmte Klauenerkrankungen zu.<br />

Rund ums Abkalben Produktionskrankheiten<br />

treten vor allem im Zusammenhang<br />

mit der Kalbung beziehungsweise<br />

während der ersten zwei<br />

Laktationsmonate auf. Diese Häufung<br />

erklärt sich dadurch, dass der Stoffwechsel<br />

der Tiere zu Laktationsbeginn<br />

aufgrund des hohen Energiebedarfs für<br />

die Milchsynthese besonders gefordert<br />

wird. Während der Erhaltungsbedarf einer<br />

600 kg schweren Kuh bei lediglich<br />

36 MJ NEL pro Tag liegt, erfordert die<br />

Synthese von beispielsweise 30kg Milch<br />

zusätzlich 93 MJ NEL pro Tag. Insbesondere<br />

die Transitperiode (drei Wochen<br />

vor und nach der Kalbung) bildet für die<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Wahrscheinlichkeit<br />

in %<br />

6 7 8 9 10 11 12<br />

Milchleistung (x 1000 kg)<br />

Euterentzündung<br />

Klauenerkrankung<br />

Zysten<br />

Entzündung<br />

Gebärmutter<br />

Nachgeburts-<br />

Verhalten<br />

Milchfieber<br />

Mit der steigenden Milchleistung hat sich<br />

auf Ebene der Population das Risiko für<br />

verschiedene Produktionskrankheiten<br />

deutlich erhöht. Ein gutes Herdenmanagement<br />

gewährleistet dennoch die Verein -<br />

barkeit von Hochleistung, Tiergesundheit,<br />

Fruchtbarkeit und langer Nutzungsdauer.<br />

Hochleistungskuh eine maximale metabolische<br />

Herausforderung. Ursache ist<br />

der rapide Anstieg der Milchleistung<br />

nach der Kalbung, während die maximale<br />

Trockensubstanz-Aufnahme erst<br />

vier bis zwölf Wochen nach Erreichen<br />

der Höchstleistung erreicht wird. Es resultiert<br />

in den ersten Laktationswochen<br />

eine negative Energiebilanz (NEB). Diese<br />

wird durch Mobilisierung von Körperreserven<br />

(vor allem Fett, aber auch<br />

Muskelgewebe) ausgeglichen. Die moderate<br />

Mobilisierung von Körperreserven<br />

ist physiologisch sinnvoll. Bei übermässiger<br />

Fettmobilisation nach der<br />

Geburt besteht jedoch die Gefahr von<br />

Stoffwechselentgleisungen wie die Ver-<br />

64 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


NUTZTIERE<br />

Verzehrsförderung als Schlüssel zum Erfolg<br />

Im Rahmen eines optimierten Transit-Managements kann vieles getan werden, um die<br />

Futteraufnahme um die Geburt zu maximieren und den Tieren damit den Übergang von<br />

der Spätträchtigkeit auf die Frühlaktation zu erleichtern. Die wichtigsten Ziele des<br />

Managements in der Trockenstehperiode sind:<br />

• Vermeidung einer Überkonditionierung (BCS > 4) der trächtigen Muttertiere durch<br />

eine bedarfsgerechte Energieversorgung im letzten Laktationsdrittel und in der<br />

Trockenstehperiode,<br />

• Adaptation der Pansenflora an die nach der Abkalbung übliche, kraftfutterreiche<br />

Ration durch die sukzessive Erhöhung des Kraftfutteranteils in den letzten zwei bis<br />

drei Wochen der Trächtigkeit («Anfütterung»),<br />

• gezielte Vorbeugung von Milchfieber (hypocalcämische Gebärparese) bei allen<br />

mehrkalbigen Kühen durch geeignete Massnahmen in Absprache mit dem Hoftierarzt<br />

und Fütterungsspezialist,<br />

• Verfügbarkeit einer sauberen und geräumigen Abkalbebox und adäquate Geburtsüberwachung<br />

beziehungsweise Geburtshilfe («stressfreie Abkalblinie»).<br />

fettung der Leber oder Ketose. Zudem<br />

ist die Abwehrbereitschaft des Organismus<br />

gegenüber Infektionserregern während<br />

der Transitperiode herabgesetzt.<br />

Infektiöse Erkrankungen wie Euterentzündungen<br />

(Mastitis) und Entzündungen<br />

der Gebärmutter (Metritis) treten<br />

deshalb häufiger auf und sind oft die indirekte<br />

Folge der NEB.<br />

Ein Schlüssel, hohe<br />

Laktationsleistungen<br />

mit guter Gesundheit,<br />

Fruchtbarkeit und<br />

hohen Lebensleistungen<br />

vereinbaren<br />

zu können, liegt in der<br />

Fütterung.<br />

Nach der Abkalbung gelten folgende Massnahmen als sinnvoll zur Erreichung einer<br />

maximalen Futteraufnahme:<br />

• Angebot von Wasser mit einem Energiesupplement direkt nach der Kalbung,<br />

• Verfütterung einer Ration mit hochwertigen, schmackhaften und energiereichen<br />

Futtermitteln mit einem ausreichend hohen Strukturanteil,<br />

• Fütterungsmanagement, das jeder Kuh der Herde einen ungehinderten und ständigen<br />

Zugang zum Futter ermöglicht,<br />

• ständige Verfügbarkeit von Trinkwasser,<br />

• Vermeidung von sozialem Stress durch möglichst geringe Fluktuation innerhalb der<br />

Herde,<br />

• Fress-Liegeplatz-Verhältnis von grösser/gleich 1:1,<br />

• Maximierung des «cow comfort» im Hinblick auf Gestaltung des Stalls, Boden belag,<br />

Liegeboxen, Güllebeseitigung und Klauenpflege,<br />

• Aufstallung der frisch abgekalbten Kühe möglichst in einer speziellen Gruppe,<br />

• tägliche, routinemässige Erfassung des Gesundheitsstatus (Gesamteindruck, rektale<br />

Körpertemperatur, Pansenfüllung, vaginaler Ausfluss, Milchsekret) während der ersten<br />

zwei Wochen und die unmittelbare und entschlossene Behandlung etwaiger Erkrankungen<br />

durch den Hoftierarzt.<br />

Anpassungsfähigkeit variiert Es<br />

gibt andererseits keine unmittelbare Beziehung<br />

zwischen der Höhe der Milchleistung,<br />

dem Ausmass der NEB und der<br />

Tiergesundheit. Trotz einer häufig ausgeprägten<br />

NEB erkranken viele Hochleistungstiere<br />

nicht an Produktionskrankheiten<br />

– entsprechend gelten<br />

Produktionskrankheiten heute als Ausdruck<br />

einer individuell unzureichenden<br />

Anpassungsfähigkeit an eine NEB. Diese<br />

Adaptationsfähigkeit variiert zwischen<br />

den Tieren ausserordentlich. Eine<br />

Schlüsselrolle kommt der Höhe der Futteraufnahme<br />

im geburtsnahen Zeitraum<br />

zu. Hier gilt es hervorzuheben, dass jede<br />

einzelne Massnahme, die nach der Kalbung<br />

zu einer höheren Futteraufnahme<br />

führt, als Vorbeugung gegen Produktionskrankheiten<br />

anzusehen ist – jedes<br />

Gramm zusätzliche Futteraufnahme, jeder<br />

einzelne Kieferschlag des Tieres, jeder<br />

zusätzliche Besuch des Futtertisches<br />

sind deshalb von Vorteil (siehe Kasten<br />

oben). Grundsätzlich können hohe Herdenleistungen<br />

nur erzielt werden, wenn<br />

Produktionskrankheiten selten auftreten.<br />

Ein offensichtlicher Widerspruch<br />

besteht nicht zwischen Hochleistung<br />

und Tiergesundheit, wohl aber führen<br />

Produktionskrankheiten zu einer verminderten<br />

Milchleistung und schliessen<br />

insofern eine hohe Herdenleistung aus.<br />

Fazit Das Ziel erfolgreicher Milchviehhalter<br />

ist es, auch bei einem hohen<br />

Leistungsniveau eine gute Tiergesundheit<br />

und Fruchtbarkeit zu erreichen.<br />

Viele Hochleistungsherden mit befriedigender<br />

Fruchtbarkeit und überdurchschnittlicher<br />

Nutzungsdauer belegen<br />

eindrucksvoll, dass Hochleistung und<br />

Tiergesundheit vereinbar sind, sofern<br />

das Fütterungs- und Haltungsmanagement<br />

optimiert werden. Somit ist stets<br />

ein suboptimales Management – und<br />

damit der Mensch – die primäre Ursache<br />

von Produktionskrankheiten. Der<br />

entscheidende Unterschied zwischen<br />

über- und unterdurchschnittlich erfolgreichen<br />

Milchviehbetrieben ist entsprechend<br />

weniger die Laktationsleistung<br />

der Herde als vielmehr die Kompetenz<br />

und Erfahrung der Betriebsleiter. <br />

Autor Martin Kaske, Apl.-Prof. Dr.<br />

med. vet. Fachtierarzt für Physiologie<br />

und Rinder, Dip. ECBHM; Spezialgebiet:<br />

Bestandesmedizin, Kälbergesundheit,<br />

Stoffwechsel-Physiologie; Rinder -<br />

gesundheitsdienst, Agridea,<br />

8315 Lindau, martin.kaske@agridea.ch<br />

Zur Erkennung spezifischer<br />

Problemfelder auf dem Betrieb<br />

dienen Kennzahlen zur Tiergesundheit,<br />

die Gegenstand eines Folgeartikels in der<br />

<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> vom Juli sein werden.<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 65


NUTZTIERE<br />

Energiereich und verzehrsfördernd<br />

PRESSSCHNITZEL stammen aus der Zuckerindustrie und<br />

können Wiederkäuer- und Schweinerationen sinnvoll<br />

ergänzen. Die Erzeugung einer qualitativ hochwertigen<br />

Pressschnitzelsilage erfordert eine grosse Sorgfalt aller<br />

Beteiligten.<br />

Alain<br />

Morel<br />

Pressschnitzel sind ein Einzelfuttermittel,<br />

das bei der Gewinnung von<br />

Zucker aus Rüben anfällt. Die Rüben<br />

werden nach der Reinigung in<br />

einer Schneidmaschine in Streifen geschnitten.<br />

So wird eine grosse Oberfläche<br />

für den nächsten Fabrikationsschritt<br />

geschaffen: Das Einmaischen mit etwa<br />

70°C heissem Wasser, um den Zucker<br />

herauszulösen. Schnitzel und Zuckerwasser<br />

werden dann im Extraktionsturm<br />

getrennt. Neben Rohsaft entstehen<br />

Nassschnitzel, die abgepresst 25 %<br />

Trockensubstanz (TS) aufweisen. Nach<br />

dem Herauspressen des verbleibenden<br />

Saftes gelangen die etwa 55 bis 60 °C<br />

heissen Schnitzel an die Verladeplattformen.<br />

Die von den Fabriken organisierte<br />

Logistik (Bahn, Strasse) gewährleistet,<br />

dass die Schnitzel sofort zum Endkunden<br />

gelangen.<br />

TS-Gehalte und Qualität Fürs Silieren<br />

haben sich melassierte Pressschnitzel<br />

mit zirka 25 % TS bewährt.<br />

Ware mit höherem TS-Gehalt wird in<br />

den Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld<br />

(ZAF) melassiert und getrocknet.<br />

Trockenschnitzel stehen unpelletiert<br />

oder pelletiert zur Verfügung.<br />

Die Produktion von Pressschnitzeln<br />

unterliegt hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards.<br />

Die ZAF garantieren die<br />

Produktequalität ab Werk. Zum Gelingen<br />

der Silage tragen aber auch die SBB,<br />

Transporteure, Lohnunternehmer und<br />

der silierende Betrieb bei.<br />

Heissvergärung Die Milchsäuregärung<br />

unter aneroben Bedingungen ist<br />

eine der wichtigsten Futterkonservierungsarten.<br />

Während bei der Silierung<br />

Trockenschnitzel<br />

gibt es unpelletiert oder pelletiert.<br />

Siloschläuche sind in unterschiedlichen<br />

Grössen verfügbar.<br />

von Mais oder Gras eine Kaltvergärung<br />

bei unter 30 °C stattfindet, siliert man<br />

die Schnitzel durch Heissvergärung. Die<br />

Rübenschnitzel verlassen die Pressen<br />

heiss und weisen bei der Verladung<br />

noch Temperaturen von über 50°C auf.<br />

Die Abkühlung sowohl beim Transport<br />

als auch bei einer Zwischenlagerung bis<br />

24 Stunden ist relativ gering. Da die mikrobielle<br />

Aktivität in warmen Schnitzeln<br />

Bezugsmengen und Logistik ab Werk Aarberg und Frauenfeld<br />

Pressschnitzel lose<br />

• ab Werk (Selbstabholung)<br />

• franko Hof mit Dosier- oder<br />

Abschiebewagen (ca. 12 – 24 t)<br />

• franko Hof, Fahrsilo oder Siloschlauch<br />

mit Kipp- oder Schubbodenfahrzeug<br />

(ca. 25 – 27 t)<br />

• franko Hof (Hochsilo ca. 7 – 8 m) mit<br />

Kranwagen (ca. 19 – 23 t)<br />

• franko Hof, Fahrsilo oder Siloschlauch<br />

per LKW mit ACTS-Container<br />

(drei Container à ca. 13 t, total<br />

ca. 39 t)<br />

• franko Bahnwagen / Station ohne<br />

Auslad (ca. 45 t)<br />

Pressschnitzel in Siloballen à 1200 kg<br />

• ab Werk (Selbstabholung)<br />

• franko Hof per LKW à 16 Stück mit<br />

Hebebühne oder Kran<br />

• franko Hof per LKW à 20 Stück mit<br />

Hebebühne<br />

• franko Hof per Traktor/LKW (ab<br />

Bahnwagen/Station)<br />

• franko Bahnwagen / Station, ohne<br />

Auslad (20 – 23 Stück)<br />

Struktur-Trockenschnitzel unpelletiert*<br />

Produktion nur im Werk Frauenfeld<br />

• Big Bag à 500 kg, auf Europaletten<br />

• Lose (auf Anfrage)<br />

Trockenschnitzel, pelletiert*<br />

• Lose<br />

• Big Bag à 1000 kg, auf Europaletten<br />

• 30 kg Säcke, auf Europaletten à 900 kg<br />

* franko Lieferungen auf Anfrage<br />

Günstigste Bestell-/Bezugstermine für<br />

Pressschnitzel<br />

• Bestellung: Vorverkaufskonditionen Ende<br />

Mai bis Ende Juni 2013 (Neue Ernte)<br />

• Bezug: ab 15.11.13 bis Kampagneende<br />

Infos: Gratis-Infoline 0800 808 850,<br />

www.landi.ch, www.raufutter.ch,<br />

www.zucker.ch, www.zuckerwirtschaft.de<br />

66 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


NUTZTIERE<br />

zu Nährstoffverlusten führen kann, muss<br />

möglichst rasch siliert werden.<br />

Checkliste zur Silierung von<br />

Pressschnitzeln<br />

Eine hochwertige Pressschnitzelsilage<br />

setzt Folgendes voraus:<br />

• Silogrösse (tägliche Entnahmemenge,<br />

Vorschub) und -ort (Befestigung,<br />

Sauberkeit, Öffnungsrichtung<br />

windabgewandt) gut planen.<br />

• Pressschnitzel in warmem Zustand<br />

zügig einsilieren.<br />

• Einträge von Schmutz und damit von<br />

Schaderregern vermeiden. Wo eine<br />

Zwischenlagerung notwendig ist, die<br />

betreffende Fläche anschliessend<br />

reinigen und desinfizieren.<br />

• Gut verdichten, sorgfältig abdecken<br />

und mit Vogelschutznetzen oder -<br />

gittern schützen.<br />

• In Flachsilos soll der Stock maximal<br />

2m hoch sein (für ausreichende und<br />

gleichmässige Abkühlung). Seitlicher<br />

Wassereintritt lässt sich durch das<br />

Unterlegen einer Silofolie verhindern.<br />

Gute Ergebnisse werden auch mit<br />

einer dünnen Unterziehfolie unter<br />

einer luftdichten, UV-beständigen<br />

Silofolie erzielt. Zur Beschwerung<br />

eignen sich Sand, Erde oder gefüllte<br />

Sandsäcke. Reifen genügen nicht.<br />

• Silo regelmässig kontrollieren und bei<br />

Bedarf ausbessern.<br />

• Silierdauer mindestens sechs Wochen,<br />

um eine ausreichende Auskühlung auf<br />

Aussentemperatur-Niveau zu<br />

gewährleisten.<br />

• Wenn Unsicherheiten bezüglich der<br />

tatsächlichen Abkühlung bestehen,<br />

sollte eine Temperaturmessung per<br />

Einstichthermometer in Betracht<br />

gezogen werden.<br />

• Wird die Mindestsilierdauer unterschritten,<br />

können chemische<br />

Siliermittel zur Verbesserung der<br />

aeroben Stabilität führen.<br />

• Glatte, senkrechte Anschnittfläche<br />

(Futterstock nicht lockern).<br />

• Entfernung von Futterresten.<br />

• Ausreichenden Vorschub (0.2 m/Tag<br />

im Winter und 0.4 m/Tag im Sommer)<br />

bei der Entnahme sicherstellen.<br />

Mischsilierung Pressschnitzel haben<br />

ein ausgeprägtes Wasserbindevermögen,<br />

was die Sickersaftbildung und<br />

damit Silierverluste minimiert. Sie eignen<br />

sich zur Mischsilierung mit Gras<br />

oder Silomais. Das Volumenverhältnis<br />

wird auf die Ration ausgerichtet.<br />

Folienschlauch Mit einer Schlauchpresse<br />

können Pressschnitzel in Folienschläuche<br />

gepresst werden. Vorteile:<br />

• Reduzierte Energie- und TS-Verluste<br />

durch sofortigen Luftabschluss und<br />

gleichmässige Verdichtung.<br />

• Verringerung Nachgärrisiko durch<br />

kleine Anschnittflächen.<br />

• Flexibilität bezüglich Lagerort.<br />

Der Schlauchdurchmesser ist entscheidend<br />

für den Vorschub im Silo: Bei<br />

1.90m werden etwa 2.0t/m, bei 3m etwa<br />

5t Pressschnitzel gelagert.<br />

Siloballen Die Silierung von Pressschnitzeln<br />

in Rundballen ist ebenfalls<br />

möglich. Die Siloballen haben ein Gewicht<br />

von etwa 1.2 t und sind vor allem<br />

für kleine Bestände und kleine Abnahmemengen<br />

geeignet. Sie sind einfach<br />

zu lagern und handhaben. Die Pressdichte<br />

liegt höher (ca. 1 t/m 3, , je nach<br />

TS) als bei Schlauch- und Horizontalsilierung,<br />

was sich positiv auf die Lagereigenschaften<br />

auswirkt. Zudem kühlen<br />

Schnitzel in Ballen schneller ab.<br />

Während im Fahrsilo oder im<br />

Schlauch silierte Schnitzel frühestens<br />

nach sechs Wochen verfüttert werden<br />

können, ist bei den Ballen eine Öffnung<br />

bereits nach etwa zwei Wochen<br />

möglich. Das Verfahren ist zwar relativ<br />

teuer, liefert aber bei sachgerechtem<br />

Umgang und regelmässiger Kontrolle<br />

der Siloballen auf Beschädigung eine<br />

nahezu verlustfrei konservierte Silage.<br />

Melassezusatz Die ZAF bieten<br />

melassierte Pressschnitzel an. Melasse<br />

wirkt sich positiv auf die aerobe Stabilität<br />

aus, da sich die Silagen besser verdichten<br />

lassen. Ausserdem dringt die<br />

Luft bei der Entnahme weniger stark in<br />

die Silage ein. Der Energiegehalt der Silage<br />

steigt durch den Melassezusatz<br />

nicht, da der zugeführte Zucker während<br />

der Gärung in Milchsäure umgewandelt<br />

wird. Bewährt haben sich Melassezusätze<br />

von maximal 5 % (30 bis<br />

50kg/t Pressschnitzel).<br />

Saftfutter Pressschnitzel gehören<br />

zu den energiereichen Saftfuttermitteln<br />

und passen gut zu proteinreicher Grassilage,<br />

da sie die N- und Proteinbilanz im<br />

Pansen ausgleichen. Von frischer, unsilierter<br />

Ware unterscheidet sich Pressschnitzelsilage<br />

gehaltsmässig kaum. Der<br />

Zuckergehalt reduziert sich durch die<br />

Milchsäurebildung im Gärprozess. Die<br />

Energie der Pressschnitzel stammt aus<br />

den Gerüst- oder Zellwandkohlenhydraten,<br />

die im Pansen langsam und konstant<br />

abgebaut werden. Mit ihren 18% Rohfaser<br />

können Pressschnitzel die Azidosegefahr<br />

in Rationen mit viel Mais- und Getreidestärke<br />

reduzieren. Als feuchte<br />

Komponente beeinflussen sie die Gesamtfutteraufnahme<br />

positiv und lassen<br />

sich gut in Mischrationen integrieren<br />

(Ziel: 38 bis 45% TS in Mischung). Je<br />

nach Ration sind bis 15kg pro Kuh und<br />

Tag einsetzbar. Zu beachten ist:<br />

• Ration sorgfältig berechnen.<br />

• Schrittweise Futterumstellung.<br />

• Auf Mineralstoffausgleich achten.<br />

• Nie in den leeren Futtertrog vorlegen.<br />

Auch bei den Schweinen kommen<br />

Pressschnitzel (oder Trockenschnitzel<br />

gemahlen) zum Einsatz. Durch ihre<br />

Quelleigenschaft bewirken sie eine<br />

schnelle, nachhaltige Sättigung ohne<br />

hohen Energiegewinn. Sie sind ein<br />

günstiges Saftfutter für tragende Sauen<br />

(bis 5kg je Tier und Tag), reduzieren die<br />

Mykotoxingefahr und der tiefe pH-Wert<br />

der Schnitzelsilage stabilisiert das Magen-Darm-Milieu.<br />

Enthaltene Pektine<br />

(Ballaststoffe) wirken der Dickdarmträgheit<br />

um die Geburt entgegen. <br />

Rübenschnitzel<br />

können zusammen mit<br />

Mais-, Grassilage oder<br />

weiteren Komponenten<br />

in Schichten aufgebracht<br />

oder vermischt<br />

werden.<br />

Bilder: ZAF<br />

Autor Alain Morel, Produkteleader<br />

Press- und Trockenschnitzel, fenaco<br />

Raufutter, 3001 Bern<br />

Unter www.raufutter.ch finden Sie das<br />

ganze Sortiment von fenaco Raufutter,<br />

das in den LANDI angeboten wird.<br />

Gratis-Infoline 0800 808 850<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 67


NUTZTIERE<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE REISE<br />

Milchwirtschaftliche Exkursion<br />

nach Israel, 5. bis 10. Oktober 2013<br />

Israel ist mit knapp 30 000 km²<br />

etwas kleiner als die Schweiz. Obwohl<br />

die klimatischen Bedingungen<br />

alles andere als optimal sind, gehört Israel<br />

zur weltweiten Spitze in der Milch -<br />

produktion. Ein Erfolgsfaktor ist die tierärztliche<br />

Bestandsbetreuung. Zu den weiteren<br />

Besonderheiten gehören die<br />

Versorgung mit Mischrationen über Futterzentralen<br />

und die Einstreue mit getrocknetem<br />

Dung. Nicht zuletzt ist Israel<br />

auch Entwickler bekannter Managementtechnik,<br />

wie etwa dem Wiederkau-<br />

Aktivitätssensor.<br />

All dies wird auf der<br />

milchwirtschaftlichen<br />

Exkursion vom 5. bis 10.<br />

Oktober 2013 vor Ort<br />

besichtigt. Darüber hinaus<br />

werden nebenbei<br />

auch historische und geschichtsträchtige<br />

Attraktionen<br />

besucht.<br />

Der Aktivitätssensor,<br />

eine Entwicklung<br />

aus Israel.<br />

Bild: P. Zieger, Homberg-Ohm<br />

Anmeldetalon zur <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> Exkursion nach Israel<br />

Bis 5. Juli an: Agrar Reisen, Rohrerstrasse 100, 5001 Aarau (Passkopie beilegen!)<br />

Ich/wir melde(n) mich/uns für die Israelreise vom 5. bis 10. Oktober 2013 an:<br />

Programm<br />

Samstag, 5.10.: Flug mit Swiss von Zürich<br />

nach Tel Aviv (09.45bis14.35Uhr).<br />

Treffen der lokalen Reiseleitung und<br />

Fahrt ins Gästehaus beim Kibbuz in Degania<br />

am See Genezareth. Besuch der<br />

historischen Stadt Caesarea.<br />

Sonntag, 6.10.: Unter anderem steht<br />

der Besuch eines grossen Milchviehbetriebs<br />

(820 Kühe), einer Bullenstation<br />

und eines «Moshav» (genossenschaftliche<br />

Siedlung) auf dem Programm. Übernachtung<br />

im Kibbuz Degania.<br />

Montag, 7.10.: Fahrt auf den Golan und<br />

Besichtigung zweier Betriebe mit Komposthaltung.<br />

Durch das Hulatal geht es<br />

zum See Genezareth. Besuch einer Farm<br />

mit hochstehender Melk- und Management-Technik.<br />

Übernachtung im Kibbuz<br />

Nachsholim am Mittelmeer. Abendveranstaltung<br />

mit Dr.Doron Bar, Entwickler<br />

des Wiederkau-Aktivitätssensors.<br />

Dienstag, 8.10.: Besichtigung der Israelian<br />

Cattlebreeders Asociation (ICBA).<br />

Anschliessend Besuch bei Hochaklait,<br />

der Tierärztevereinigung in Israel, und<br />

eines Milchviehbetriebs in Ji’fat, nahe<br />

von Nazareth. Übernachtung im Kibbuz<br />

Nachsholim.<br />

Mittwoch, 9.10.: Besichtigung eines<br />

Milchviehbetriebes zwischen Netanya<br />

und Tel Aviv. Übernachtung im Kibbuz<br />

Ramat Rachel bei Jerusalem.<br />

Donnerstag, 10.10.: Fahrt nach Jerusalem,<br />

Besichtigung der Altstadt. Rückflug<br />

mit Swiss und Ankunft abends in Zürich.<br />

Wichtige Hinweise Wegen beschränkter<br />

Teilnehmerzahl ist eine frühzeitige<br />

Anmeldung empfehlenswert.<br />

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge<br />

des Eingangs berücksichtigt,<br />

nach Anmeldeschluss am 5. Juli 2013<br />

nur noch auf telefonische Anfrage. Die<br />

minimale Teilnehmerzahl beträgt 20<br />

Personen. Bei Abmeldungen nach dem<br />

Versand der Rechnung/Bestätigung fallen<br />

eine Bearbeitungsgebühr von 60 Fr.<br />

pro Person (maximal 120 Fr.) und Annullationskosten<br />

(bis zum vollen Reisepreis)<br />

an, weshalb eine Annullationskostenversicherung<br />

zu empfehlen ist (siehe<br />

Anmeldetalon). Schweizer Bürger benötigen<br />

für die Reise einen Pass, der noch<br />

mindestens sechs Monate gültig ist.<br />

Pauschalpreise pro Person<br />

• bei mindestens 25 Personen:<br />

2580 Fr. (Doppelzimmer)<br />

• ab 30 Personen: 2490 Fr.<br />

(Doppelzimmer)<br />

• ab 35 Personen: 2400 Fr.<br />

(Doppelzimmer)<br />

• Einzelzimmerzuschlag:<br />

410 Fr./Person<br />

Vorname<br />

Nationalität<br />

Strasse<br />

Name<br />

Geburtsdatum<br />

PLZ/Ort<br />

Im Preis inbegriffen sind: Flug; Unterkunft; <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong><br />

Reisebegleitung; lokale, deutschsprechende Reisebegleitung;<br />

vier Mittag- sowie alle Abend- und Morgenessen; Aus -<br />

flüge; Eintritte; Reisedokumentation; Auftragspauschale.<br />

Kleine Programmänderungen bleiben vorenthalten.<br />

Festnetz<br />

E-Mail<br />

Natel<br />

Unterkunft: Doppelzimmer Ich bin bereit, ein Doppelzimmer zu teilen mit<br />

Einzelzimmer (Zuschlag 410 Fr.)<br />

Einschränkungen: Gehbehinderung<br />

Essensvorschriften (Allergie)<br />

Annulierungs-/Assistance-<br />

Jahresversicherung für 105 Fr./Person<br />

Versicherung: Jahresversicherung für 179 Fr./Familie Ich/Wir sind bereits versichert bei<br />

✁<br />

Organisation Agrar Reisen,<br />

Rohrerstrasse 100, 5001 Aarau,<br />

062 834 71 51,<br />

groups@agrar-reisen.ch,<br />

www. agrar-reisen.ch<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

68 Datum<br />

Unterschrift<br />

6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


Von den Weltmeistern<br />

der Hochleistungszucht<br />

GENETIK<br />

NUTZTIERE<br />

ISRAEL ist nahezu jeden Tag in den Schlagzeilen. Doch nur wenige wissen,<br />

dass die Israelis mit durchschnittlich fast 12 000 Liter Milch pro Kuh und Jahr weltweit<br />

einsame Spitze sind.<br />

Da Israel auf dem Landweg so gut<br />

wie isoliert ist, ist die heimische<br />

Wirtschaft auf maximale Pro duk -<br />

tion getrimmt. Die Versorgung mit<br />

Exportgütern ist nur auf dem Luft- oder<br />

Wasserweg möglich, was die Kosten natürlich<br />

in die Höhe treibt.<br />

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

wurden in Israel erstmals Milchviehbetriebe<br />

angesiedelt, mit dem Ziel, die<br />

einheimische Bevölkerung planmässig<br />

zu versorgen. Schnell wurden die Milchviehbetriebe<br />

zu den Herzstücken der<br />

Kibbuzim, den Genossenschaften, die<br />

nach stalinistischem Vorbild für alle Mitglieder<br />

in diesen Lebens- und Arbeitsgemeinschaften<br />

die Existenz sichern<br />

und dabei auch ein israelisches Nationalbewusstsein<br />

entwickeln helfen sollten.<br />

Aber auch private Milchfarmen, die<br />

«Moshavs», wurden vom Staat bei der<br />

Ansiedlung unterstützt.<br />

Das alte Dogma, wonach hohe Leistungen<br />

der Fruchtbarkeit schaden, wird von<br />

den Israelis zerstört. Mit Zwischenkalbezeiten<br />

von 420 Tagen liegen sie nur<br />

unwesentlich höher als deutsche Betriebe<br />

mit deutlich niedrigeren Leistungen.<br />

Da so gut wie alle Betriebe der Milchleistungsprüfung<br />

angeschlossen sind,<br />

gelten diese Daten als zuverlässig. Neben<br />

der Fütterung, Haltung und Teamarbeit<br />

zwischen Tierarzt und Landwirt<br />

hat auch die Züchtung einen wesentlichen<br />

Anteil am Erfolg. Die Israelis haben<br />

es im Gegensatz zu den klassischen Holstein-Friesian-Hochzuchtländern<br />

verstanden,<br />

früh eine eigene Breitbandzucht<br />

aufzubauen, indem sie neben der<br />

reinen Milchleistung konsequent auch<br />

auf Konstitutions- und Fitnessmerkmale<br />

gesetzt haben (Grafik 2).<br />

Peter<br />

Zieger<br />

Konstitution und Fitness Derzeit<br />

gibt es fast 1000 Milchproduktionsbetriebe<br />

in Israel, zwei Drittel der Kühe<br />

stehen in privaten Ställen, der Rest in<br />

den Kibbuzims. Israel kommt damit auf<br />

rund 1.2 Millionen Kühe. Die israelischen<br />

Kühe geben durchschnittlich<br />

11667kg Milch pro Jahr. Vor dem Hintergrund<br />

der widrigen und harten äusseren<br />

Bedingungen erscheint diese Leistung<br />

schier unglaublich, auch wenn die<br />

Inhaltsstoffe relativ tief liegen (Grafik 1).<br />

Die Liegefläche wird<br />

nicht eingestreut,<br />

sondern besteht aus<br />

getrocknetem Dung.<br />

Stroh ist knapp<br />

in Israel.<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 69


NUTZTIERE<br />

GENETIK<br />

Grafik 1:<br />

Leistungsentwicklung in Israel<br />

Jahresmilchleistung (kg/Kuh)<br />

12 000<br />

11 750<br />

11 500<br />

11 250<br />

11 000<br />

10 750<br />

10 500<br />

10 250<br />

10 000<br />

Grafik 2:<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Milch Fett Protein<br />

Merkmalsgewichtung<br />

im israelischen Züchtungsindex<br />

Fett und Protein (%)<br />

3.70<br />

Fett (kg), 15 % Langlebigkeit, 8 %<br />

Protein (kg), 41 % Persistenz, 4 %<br />

Zellzahl, 13 % Geburtsverlauf der Töchter, 3 %<br />

Fruchtbarkeit der Töchter, 16 %<br />

Quelle: Sion A.I.<br />

Autor Dr. Peter Zieger, 35315 Homberg-Ohm, Deutschland<br />

Das Innovationsteam Milch Hessen (www.agrinet.de/i-team) war<br />

2011/12 mit Reisegruppen in Israel, um den Geheimnissen dieser<br />

äusserst erfolgreichen Milchproduktion auf die Spur zu kommen.<br />

3.60<br />

3.50<br />

3.40<br />

3.30<br />

3.20<br />

3.10<br />

3.00<br />

2.90<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

Damaskiner Rind Grundlage bildet<br />

das einheimische Damaskiner Rind,<br />

eine lokale Milchvieh-Rasse mit hervorragender<br />

Hitzetoleranz und genetisch<br />

bedingter geringer Anfälligkeit gegenüber<br />

einheimischen Krankheiten. Das<br />

Damaskiner Rind wurde mit importierten<br />

Holstein Friesian Bullen aus Nordamerika<br />

und den Niederlanden gekreuzt.<br />

Die F1-Tiere wurden über<br />

wenige Generationen mit Import-Holstein-Bullen<br />

belegt. Mit der Verbreitung<br />

der künstlichen Besamung in den 40er<br />

Jahren erhielt die Zucht einen Aufschwung.<br />

Schon nach kurzer Zeit wurde<br />

die erste eigene Bullennachzucht zur<br />

Besamung verwendet und somit das genetische<br />

Toleranzpotenzial gegenüber<br />

den trocken-heissen Bedingungen aus<br />

dem Damaskiner Rind erhalten und<br />

weitergegeben. Durch jahrzehntelange<br />

konsequente und kontrollierte Zucht<br />

enstand das israelische Holstein Rind in<br />

seiner heutigen Form.<br />

Straffe Organisation Hinter der<br />

strikten Zucht in Israel verbirgt sich eine<br />

interessante Organisationsstruktur: Die<br />

heutige Zuchtorganisation ICBA (Israelian<br />

Cattle Breeders Association) wurde<br />

bereits 1926 gegründet, damals unter<br />

dem Namen «Dairymen’s Union».<br />

Schon drei Jahre später wurden die ersten<br />

Milchleistungsprüfungen mit insgesamt<br />

336 Kühen durchgeführt.<br />

Mit Beginn der künstlichen Besamung<br />

formierten sich in Israel viele kleine<br />

Besamungsorganisationen, die nach<br />

und nach zu zwei grossen Organisationen,<br />

«On» im Norden und «Hasherut»<br />

im Süden des Landes, verschmolzen. Im<br />

Jahr 2001 schlossen sich diese beiden<br />

Organisationen unter dem Schirm der<br />

ICBA zur heutigen Besamungsorganisation<br />

«Sion A.I.» zusammen.<br />

Anpaarungsprogramm im Herdenplaner<br />

Die enge Vernetzung<br />

verschiedenster Organisationen im<br />

Milchviehsektor und deren gute Zusammenarbeit<br />

sind ein weiterer wesentlicher<br />

Beitrag für den Erfolg der israelischen<br />

Züchtung. Nicht nur die Daten<br />

aus der Milchleistungsprüfung (MLP),<br />

auch kuhindividuelle Informationen zur<br />

Physiologie und Gynäkologie vom Tierärzteverbund<br />

«Hachaklait», Analysedaten<br />

zur Eutergesundheit von dem «National<br />

Service for Udder Health and<br />

Milk» (Nationaler Service für Euter, Gesundheit<br />

und Milch) sowie Informationen<br />

zum Schlachtkörper von den<br />

Schlachthöfen werden zuverlässig bei<br />

der ICBA gesammelt und ausgewertet.<br />

Diese Vernetzung ist möglich, da die<br />

ICBA vor etwa zehn Jahren ein eigenes<br />

Rechenzentrum einrichtete und auf dieser<br />

Basis eine Vielzahl von weiteren<br />

Computerprogrammen entwarf. Hieraus<br />

wurde ebenfalls das umfassende Herdenmanagementprogramm<br />

NOA entwickelt,<br />

mit dem fast 50% aller israelischen<br />

Milchviehbetriebe arbeiten. Ziel<br />

dieses Programmes ist neben der üblichen<br />

Herdenübersicht auch eine Vernetzung<br />

verschiedener Organisationen<br />

mit dem Einzelbetrieb, indem Daten automatisch<br />

übertragen und verarbeitet<br />

werden. Unter anderem enthält NOA<br />

ein Anpaarungsprogramm, auf das die<br />

Besamungstechniker von Sion zurückgreifen.<br />

Selektion nach Wirtschaftlichkeit<br />

Der Selektionsindex PD01, nach<br />

dem alle Bullen und Kühe bewertet<br />

sind, wurde nach ökonomischen Gesichtspunkten<br />

entwickelt. Ziel dieses<br />

Indexes ist die Maximierung des betrieblichen<br />

Gewinns. Futterkosten werden<br />

ebenso berücksichtigt wie die<br />

Milchtransport- und Festkosten. Neben<br />

der Milchmenge und den Fett- und Eiweissgehalten<br />

fliessen in den Index<br />

auch die Zellzahlen und die Fruchtbarkeit<br />

der Kühe ein.<br />

65 % Konzentrat Eine Hochleistungsration<br />

enthält in Israel gerne einen<br />

Konzentratfutteranteil von 65 % der<br />

Trockenmasse. Die verbleibenden 35%<br />

Grundfutteranteil bestehen aus etwa<br />

zwei Dritteln Weizensilage und einem<br />

Drittel Maissilage. Eine solche Ration<br />

deckt den gewaltigen Energie- und<br />

Nährstoffbedarf der Hochleistungskuh,<br />

ohne den Pansen aus dem Gleichgewicht<br />

zu bringen. Kühe mit geringer<br />

Körperkondition aufgrund einer negativen<br />

Energiebilanz im ersten Laktationsdrittel<br />

sucht man daher in den israelischen<br />

Betrieben fast vergebens. Diese<br />

High-Input und High-Output Strategie<br />

macht Sinn, denn die Kosten für das<br />

Grundfutter sind in Israel wesentlich höher<br />

als in Mitteleuropa.<br />

<br />

70 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


Zuckerrübenschnitzel<br />

schmackhaft und energiereich<br />

Zuckerrübenschnitzel<br />

sind eines der<br />

kostengünstigsten<br />

Futtermittel<br />

Sie können lose, in Rundballen oder<br />

getrocknet bezogen werden.<br />

Sichern Sie sich mit einer<br />

frühzeitigen Bestellung die Lieferung<br />

der Schnitzel im Herbst.<br />

info@zucker.ch, www.zucker.ch<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 71


NUTZTIERE<br />

GENETIK<br />

Mit Fleisch besamen<br />

IM SOMMER UND SEPTEMBER sind die Tränkerpreise hoch. Entsprechend<br />

interessant ist es, in dieser Zeit qualitativ hochstehende Tränker zu verkaufen.<br />

Aber nicht alle Fleischrassen-Stiere decken die Bedürfnisse der Mäster und Verarbeiter<br />

gleichermassen ab.<br />

Fritz<br />

Zahnd<br />

Ab Mai steigen die Preise der Tränker<br />

für die Kälbermast manchmal<br />

fast ums Doppelte an, weil das Angebot<br />

knapp ist. Ab September fallen<br />

die Preise wieder. Bei den Tränkern<br />

für die Munimast entwickelt sich die<br />

Preiskurve ähnlich, jedoch fällt der Anstieg<br />

mit rund 30 % etwas tiefer aus.<br />

AA-Tränker Im Sommer und Frühherbst<br />

besonders gesucht sind AA-Tränker,<br />

weil viele Mäster bereits beim Einstallen<br />

nach Qualität selektieren. Für die<br />

Produktion qualitativ hochstehender<br />

Schlachtkörper ist geeignete Genetik<br />

unabdingbar.<br />

Im Trend Milchproduzenten profitieren<br />

von guten Tränkerpreisen, wenn<br />

sie ihre Kühe vermehrt mit Mastrassen<br />

besamen. Im Juni bis September ist es<br />

besonders attraktiv, entsprechende Kälber<br />

auf den Markt zu bringen. Bei Swissgenetics<br />

stieg der Anteil Fleischrassenbesamungen<br />

in den Sommermonaten<br />

2012 denn auch weiter an, so dass dieser<br />

auf über 37% zu liegen kam. Nebst<br />

der schwierigen Situation auf den<br />

Milchmärkten ist dies auch eine Folge<br />

des Einsatzes von gesextem Sperma.<br />

Auf was schauen In der Vergangenheit<br />

wurde bei der Wahl eines<br />

Tabelle: Aktuelle Zuchtwerte (ZW)<br />

Angus<br />

Simmental<br />

Stier Dox Rejan Homer Elliott<br />

ZW Banktiere<br />

Nettozuwachs 121 113 102 105<br />

Fleischigkeit 115 121 120 109<br />

ZW Kälber<br />

Nettozuwachs 118 104 103 104<br />

Fleischigkeit 116 114 123 113<br />

Fleischrassenstieres stark auf den Geburtsverlauf<br />

geachtet. Während dies bei<br />

Rindern Sinn macht, sollten Kühe mit<br />

Stieren besamt werden, deren Nachkommen<br />

genetisch sehr gute Mast- und<br />

Schlachtleistungen aufweisen. Auch der<br />

Züchter profitiert vom Einsatz qualitativ<br />

wertvoller Fleischrassenstiere über den<br />

Qualitätszuschlag, der zum Tränkerpreis<br />

ausbezahlt wird.<br />

Breites Limousinangebot Nach<br />

wie vor ist Limousin die meisteingesetzte<br />

Fleischrasse. Mit den Stieren Elin, Elitas<br />

und Titanus sind Vererber im Angebot,<br />

die sowohl beim Zuwachs als auch<br />

bei der Fleischigkeit überzeugen. Daniel<br />

und Suc Au May zeigen Höchstwerte bei<br />

der Fleischigkeit und weisen ebenfalls<br />

einen guten Geburtsverlauf auf.<br />

Angus und Simmental gesucht<br />

Obwohl mit Angus und Simmental-M<br />

(Mast) hervorragende Kälber und<br />

Angepaart auf<br />

Milchkühe bringt<br />

Dox hervorragende<br />

Kälber.<br />

Banktiere produziert werden können,<br />

haben diese beiden Rassen etwas an<br />

Terrain verloren. Angus und Simmental-M<br />

sollten wieder vermehrt eingesetzt<br />

werden.<br />

Insbesondere der Angus-Stier Dox<br />

eignet sich bestens auf Kühe und zeichnet<br />

sich durch gute Mast- und<br />

Schlachteigenschaften aus. Bei Simmental-M<br />

ist mit Homer ebenfalls ein<br />

harmonischer Fleischigkeitsvererber im<br />

Einsatz, der auch beim Geburtsablauf<br />

gut abschneidet.<br />

<br />

Autor Fritz Zahnd, Ressortleiter<br />

Rindvieh, Anicom AG, 3052 Zollikofen.<br />

www.anicom.ch<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

72 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


Kraftfuttermast<br />

NUTZTIERE<br />

MIT DER AGRARPOLITIK 2014/17 sind Rindfleischproduzenten in der Schweiz<br />

gefordert, ihre Betriebe weiter zu optimieren. Um zu prüfen, ob und wie<br />

wirtschaftlich eine Kraftfuttermast unter Schweizer Verhältnissen ist, wurde im<br />

Rahmen der Höheren Fachschule am Strickhof ein Versuch durchgeführt.<br />

Die Kraftfuttermast von Muni ist<br />

vor allem in Deutschland aus wirtschaftlichen<br />

Gründen verbreitet.<br />

Weil per 2014 die Raufutterverzehrer-Beiträge<br />

wegfallen, wird auch in der<br />

Schweiz nach Möglichkeiten gesucht,<br />

die Leistungen in der Rindfleischproduktion<br />

zu erhöhen und/oder die Kosten<br />

zu senken.<br />

In einem Versuch am Strickhof<br />

standen sich zwei ad libitum gefütterte<br />

Gruppen à zwölf Tiere gegenüber. Die<br />

Kontrollgruppe erhielt die herkömmliche<br />

Strickhof-Ration mit 41% Maissilage<br />

(11.80 Fr./dt Frischsubstanz FS), 24%<br />

Grassilage (11.90 Fr./dt FS), 21 % Zuckerrübenschnitzel<br />

(12.85 Fr./dt FS) und<br />

14% Kraftfutter (66.45 Fr./dt). Es wurden<br />

absichtlich die Marktpreise genommen<br />

mit der Annahme, dass die Kraftfuttermast<br />

eine Alternative bei<br />

Futtermangel ist und sowieso Futter zugekauft<br />

werden muss. Die Versuchsgruppe<br />

kam in den Genuss von rund<br />

20 % Dürr- und 80 % Kraftfutter (<strong>UFA</strong><br />

133-6 Vormastfutter beziehungsweise<br />

<strong>UFA</strong> 133-7 Ausmastfutter). Kalkuliert<br />

wurde für das Kraftfutter der Bruttopreis<br />

abzüglich Rabatt bei einer Bezugsmenge<br />

von 22t. Wenn ein Betrieb Kraftfuttermast<br />

betreiben will, ist es für eine gute<br />

Für einen umfassenden Rations -<br />

vergleich wären auch die Kosten für<br />

die Futtervorlage zu berücksichtigen.<br />

Tabelle: Versuchsresultate<br />

Kennzahlen Versuch Kontrolle<br />

Ø Tageszuwachs (75 kg bis Schlachtung) 1491 1291<br />

Ø Anzahl Masttage 261 354<br />

Anteil Tiere C oder H 64 % 45 %<br />

Anteil Tiere Fettklasse 3 100 % 82%<br />

Ertrag (Fr./Tier) 2458 2587<br />

Grundfutterkosten (Fr./Tier) 171 752<br />

Ergänzungsfutterkosten (Fr./Tier) 846 376<br />

Deckungsbeitrag (Fr./Tier) 438 384<br />

Deckungsbeitrag (Fr./Platz und Jahr) 613 396<br />

Wirtschaftlichkeit zwingend, das Kraftfutter<br />

günstig einzukaufen und entsprechend<br />

über eine Lagerkapazität von 22t<br />

zu verfügen.<br />

Die Versuchstiere wurden als Swiss<br />

Quality Beef (SQB) vermarktet und entsprechend<br />

rund drei Monate früher geschlachtet<br />

als normale Muni.<br />

Höherer Deckungsbeitrag Aus<br />

wirtschaftlicher sowie produktionstechnischer<br />

Sichtweise hat die Versuchsgruppe<br />

die besseren Ergebnisse erzielt.<br />

Sie wies mit 1491 g im Durchschnitt<br />

einen um 200g höheren Tageszuwachs<br />

auf als die Kontrollgruppe. Der Deckungsbeitrag<br />

lag mit 613 Fr. pro Platz<br />

und Jahr ebenfalls höher (siehe Tabelle),<br />

da mit der Kombination von SQB und<br />

Kraftfuttermast 1.4 Umtriebe pro Jahr<br />

erreicht wurden.<br />

Interessant bei Futtermangel<br />

Damit ist die Kraftfuttermast eine ernstzunehmende<br />

Variante, wenn ein Betrieb<br />

keine Ackerfürchte (Mais) einsetzen<br />

kann und dennoch Munimast betreiben<br />

will. Wichtig: Die Ration muss genügend<br />

Rohfaseranteil aufweisen. <br />

Autoren Michael<br />

Burkard und Stefan<br />

Rüttner absolvieren die<br />

Technikerschule am<br />

Strickhof, 8315 Lindau,<br />

und haben sich im<br />

Rahmen einer<br />

Semesterarbeit mit der<br />

Munimast befasst.<br />

Betreut wurde die<br />

Arbeit von Dr. Roger<br />

Bolt. www.strickhof.ch<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 73


NUTZTIERE<br />

Zu viel nützt nicht viel<br />

VITAMINVERSORGUNG DER SCHWEINE Vergleicht man Ferkel-, Mast- oder<br />

Muttersauenfutter verschiedener Anbieter, stellt man fest, dass diese ähnliche<br />

Nährstoff- und Energiegehalte aufweisen, sich aber in Bezug auf die Vitamingehalte<br />

stark voneinander unterscheiden können. Welcher Gehalt ist für eine optimale<br />

Leistung nötig<br />

Kathrin<br />

Bühler<br />

Ursprünglich wurden Vitamine als<br />

organische Verbindungen definiert,<br />

die der Körper in sehr geringen<br />

Mengen zur Aufrechterhaltung der<br />

normalen Stoffwechselfunktionen benötigt,<br />

aber nicht selber herstellen kann.<br />

Allerdings weiss man heute, dass einige<br />

«Vitamine» oder deren Vorstufen (Provitamine)<br />

vom Organismus zumindest<br />

teilweise selber produziert werden. Beispiele<br />

dafür sind Vitamin D (UV-Strahlung),<br />

Vitamin K (Darmmikroben) und<br />

bei vielen Tieren (inklusive Schwein)<br />

auch Vitamin C.<br />

Reproduktion gemessen wird. Je nach<br />

analysiertem Parameter und dessen Definition<br />

können so verschiedene Untersuchungen<br />

für das gleiche Vitamin zu<br />

unterschiedlichen Bedarfsempfehlungen<br />

führen.<br />

Das «Gelbe Buch» Heutzutage<br />

wird bei den Fütterungsempfehlungen<br />

meistens nicht mehr der Totalbedarf des<br />

Schweins angegeben, sondern eine<br />

Empfehlung für die Gehaltsmenge eines<br />

Vitamins in einem Alleinfutter. Die empfohlene<br />

Vitaminzulage in Futtermitteln<br />

ist im «Gelben Buch» von Agroscope zusammengestellt<br />

und berücksichtigt die<br />

bereits in den Futtermitteln enthaltenen<br />

Vitamingehalte (Tabelle 2). Dies im Gegensatz<br />

zu den meisten publizierten Angaben,<br />

die sich auf den Gesamtbedarf<br />

beziehen und den Gehalt in den Futtermitteln<br />

nicht berücksichtigen.<br />

Speicherbar Die Vitamine lassen<br />

sich in zwei Gruppen unterteilen: fettlöslich<br />

und wasserlöslich. Die fettlöslichen<br />

Vitamine A, D, E und K können<br />

sich im Körperfett anreichern. Wasserlöslich<br />

und somit im Körper nicht speicherbar<br />

sind alle B-Vitamine sowie Vitamin<br />

C. Tabelle 1 gibt einen Überblick<br />

über die Wirkung einzelner ausgewählter<br />

Vitamine, die in der Schweinefütterung<br />

eine Rolle spielen.<br />

Welcher Bedarf ist gemeint<br />

Bei der Vitaminversorgung muss zwischen<br />

Minimalbedarf, Optimalbedarf<br />

und Versorgungsempfehlung unterschieden<br />

werden (siehe Kasten). Während<br />

der Minimalbedarf relativ einfach<br />

geschätzt werden kann, ist die Bestimmung<br />

des Optimalbedarfes und damit<br />

der Bedarfsempfehlung schwieriger. In<br />

der Regel wird dieser mittels einer Dosis-Wirkungs-Beziehung<br />

geschätzt. Dies<br />

bedeutet, dass unterschiedliche Dosierungen<br />

eines Vitamins gewählt werden<br />

und der Effekt auf unterschiedliche Parameter,<br />

wie Auftreten von Mangelsymptomen,<br />

Wirkung auf Leistung und<br />

74 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


NUTZTIERE<br />

Spezialfall Stress Die Werte in der<br />

Tabelle 2 gelten für gesunde Schweine<br />

bei den in der Schweiz üblichen Haltungs-<br />

und Fütterungsbedingungen. Bei<br />

Stress und Krankheit steigt der Vitaminbedarf<br />

der Tiere jedoch stark an. So ist<br />

die Absorbierbarkeit der Vitamine im<br />

Darm bei Durchfall deutlich reduziert,<br />

wie man dies auch von anderen Nährstoffen<br />

kennt. Ist zusätzlich die Futteraufnahme<br />

reduziert, wird die Lücke zwischen<br />

der täglichen Vitaminaufnahme<br />

und dem Optimalbedarf für das betroffene<br />

Tier immer grösser. Deshalb ist es<br />

in solchen Fällen ratsam, die Ration mit<br />

einer Vitaminzulage zu ergänzen, um<br />

die auftretenden Defizite abfangen zu<br />

können. Dies kann einfach und gezielt<br />

durch eine zusätzliche Gabe eines Spezialproduktes<br />

(z. B. <strong>UFA</strong> Solvi) erzielt<br />

werden.<br />

Tabelle 1: Ausgewählte Vitamine und ihre Wirkung<br />

Name Wirkung Mangelerscheinung Überversorgung<br />

Vitamin A Wachstumsfördernd, Schlechtere Zunahmen, gestörtes Störung des Knochenpositive<br />

Wirkung auf Knochenwachstum, Durchfälle bei wachstums, Frakturen,<br />

Knochenwachstum wachsenden Tieren, Leistungseinbussen,<br />

reduzierter Futterverzehr<br />

Schleimhautveränderungen<br />

Vitamin D Einfluss auf den Phosphor- Schlechte Knochenmineralisierung Kalziumablagerungen in Arterien,<br />

und Kalziumstoffwechsel (Rachitis), Krampferscheinungen Gelenken, Nieren und anderen<br />

Organen<br />

Vitamin E Antioxidans, wirkt Störungen der Fruchtbarkeit, Sehr selten, da bei erhöhter Zufuhr<br />

synergistisch mit Selen, Schäden am Herzmuskel (Maulbeer- auch erhöhte Ausscheidungsrate<br />

Förderung des Immun- herzkrankheit), Weissmuskelkrankheit,<br />

systems<br />

Leberveränderungen, Gelbfettkrankheit<br />

Biotin (B7) 1) Verbesserung der Haut- und Fellveränderungen Nicht bekannt, da überschüssiges<br />

Qualität des Klauenhorns<br />

Biotin mit dem Harn ausgeschieden<br />

wird<br />

1)<br />

Biotin wird auch im Darm von Mikroorganismen gebildet. Quelle: nach Jeroch et al. 2008<br />

Bedarf und Empfehlung<br />

• Minimalbedarf: Vitaminmenge, die<br />

nötig ist, um das Auftreten von<br />

Mangelerscheinungen zu verhindern.<br />

• Optimalbedarf: Vitaminmenge, die es<br />

dem Tier erlaubt, seine Leistungsfähigkeit<br />

auszuschöpfen. Höher als der<br />

Minimalbedarf.<br />

• Empfehlung zur Versorgung: beinhaltet<br />

einen Sicherheitszuschlag und stellt<br />

die Menge des Vitamins dar, welches<br />

unter praktischen Bedingungen den<br />

Tagesbedarf deckt.<br />

Bei Ferkeln und<br />

Zuchtsauen ist der<br />

Vitaminbedarf<br />

besonders hoch.<br />

Bild: agrarfoto.com<br />

Tabelle 2: Empfohlene Zulagen pro Kilogramm Futter<br />

(88 % Trockensubstanz)<br />

Mast- Zuchtsau,<br />

Vitamin Ferkel schwein Deckeber<br />

Vitamin A (IE 1) ) 8000 4000 8000<br />

Vitamin D (IE) 1000 400 800<br />

Vitamin E (mg) 2) 25 12 40<br />

Biotin (µg) 100 50 100<br />

1)<br />

IE = Internationale Einheit. Quantifiziert die biologische Aktivität<br />

und nicht die Menge.<br />

2)<br />

Zusätzlich pro g Polyensäuren 2.6 mg Vitamin E je kg Futter und<br />

pro 1 % zugesetztes Fett 4.4 mg Vitamin E je kg Futter.<br />

Quelle: gelbes Buch, 2004<br />

Tabelle 3: Obergrenzen gemäss Futtermittelverordnung<br />

(Höchstgehalt pro kg Alleinfuttermittel mit 88 % Trockensubstanz)<br />

Mast-<br />

Vitamin Ferkel schwein Zucht<br />

Vitamin A keine Ober- 13 500 keine Obergrenze<br />

definiert<br />

grenze definiert<br />

Vitamin D3 1) 10 000 2000 2000<br />

1)<br />

Vitamin D wird häufig in dieser Form zugelegt.<br />

Sicherheitszuschlag In den von<br />

Agroscope empfohlenen Zulagen ist bereits<br />

ein Sicherheitszuschlag inbegriffen.<br />

Somit ist gewährleistet, dass die Vitamingehalte<br />

im Futter keinen limitierenden<br />

Faktor für die Leistung und die Gesundheit<br />

der Schweine darstellen. Auch<br />

wenn hohe Leistungen einen höheren<br />

Vitaminbedarf zur Folge haben können,<br />

sollte eine zu hohe Vitaminzulage vermieden<br />

werden. Einerseits reagieren die<br />

Tiere auf ein hohes Angebot mit einer<br />

schlechteren Verwertung der Vitamine.<br />

Anderseits besteht die Gefahr, dass sich<br />

die einzelnen Vitamine gegenseitig negativ<br />

beeinflussen. So kann ein zu hoher<br />

Vitamin A Gehalt im Futter den Bedarf<br />

an Vitamin E erhöhen und im Extremfall<br />

zu Vitamin E Mangelerscheinungen führen.<br />

Als weiteren Nebeneffekt hoher Vitaminzulagen<br />

kann es zu unerwünschten<br />

Anreicherungen in Körpergewebe<br />

(z. B. Vitamin A in der Leber) kommen.<br />

Weiter ist bei der Vitaminzulage zu beachten,<br />

dass die futtermittelrechtlich<br />

geregelten Obergrenzen des Gesamtvitamingehaltes,<br />

welche für die Vitamine<br />

A und D bestehen, eingehalten werden<br />

(Tabelle 3).<br />

Fazit Eine ausreichende Vitaminversorgung<br />

gesunder Tiere ist mit dem<br />

Standardschweinefutter der <strong>UFA</strong> gewährleistet.<br />

Die zugesetzten Mengen<br />

entsprechen langjährigen Erfahrungen<br />

und garantieren eine optimale und ausgewogene<br />

Vitaminversorgung aller Alters-<br />

und Produktionsstufen. In Zeiten<br />

höheren Bedarfs haben sich Spezialitäten<br />

wie <strong>UFA</strong> 395 oder <strong>UFA</strong> Solvi bewährt,<br />

welche die veränderten Bedürfnisse<br />

der Tiere gezielt abdecken. <br />

Autorin Dr. Kathrin<br />

Bühler, Technischer<br />

Dienst <strong>UFA</strong> AG,<br />

3360 Herzogenbuchsee.<br />

www.ufa.ch<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 75


NUTZTIERE<br />

Probleme und Lösungen bei Hitze<br />

SCHWEINE haben ihr Temperaturoptimum in einem sehr engen Bereich. Nur in<br />

diesem fühlen sie sich wohl und erbringen beste Leistungen hinsichtlich Fruchtbarkeit<br />

und Mast. Da Schweine nicht schwitzen können, versuchen sie, ihre überschüssige<br />

Körperwärme durch Hecheln abzuführen, was keine sehr wirksame Methode darstellt.<br />

Thomas<br />

Barmettler<br />

Auslauf von<br />

Absetz ferkeln mit<br />

Sonnenschutznetz.<br />

Bilder: SGD<br />

Ab dem Mastalter übersteigen die<br />

Temperaturen in der warmen Jahreszeit<br />

oft den optimalen Bereich<br />

(Tabelle 1). Dabei gibt es direkte<br />

und indirekte negative Auswirkungen<br />

(siehe Kasten).<br />

Warum ist Hitze<br />

ein Problem<br />

Eine zu hohe Stalltemperatur kann<br />

folgende Auswirkungen auf die<br />

Schweine haben:<br />

• Reduzierte Futteraufnahme, Leistungsabnahme<br />

• Verstärkte Atmung, Suche nach<br />

Kühlung (suhlen), Verschmutzung<br />

• Unwohlsein, Schwanzbeissen,<br />

Kannibalismus<br />

• Hitzschlag und Kreislaufversagen bei<br />

Kerntemperatur über 42 °C<br />

• Fertilitätsstörungen (Spätsommer!),<br />

saisonale Fruchtbarkeitsstörung<br />

(Sommerloch)<br />

• Beeinträchtigung des Abwehrsystems,<br />

Anfälligkeit für Krankheiten<br />

Quelle: Adaptiert aus SGD-Merkblatt<br />

«Stallklima - Stalltemperatur»<br />

Abwehrsystem beeinträchtigt<br />

Durch den Hitzestress wird das Abwehrsystem<br />

beeinträchtigt, was zu allen erdenklichen<br />

negativen Folgen führen<br />

kann. Schweine suchen kühle und<br />

feuchte Liegeplätze auf. Fehlen in Stallhaltungen<br />

solche Möglichkeiten, halten<br />

sich die Tiere stattdessen oft am Kotplatz<br />

auf. Dies kann jedoch zu starken<br />

Tierverschmutzungen und damit zu Beanstandungen,<br />

bei Sauen zu Milchfieber<br />

und bei Saugferkeln zu Durchfällen, Gelenksinfektionen,<br />

Blutvergiftungen und<br />

weiteren gesundheitlichen Problemen<br />

führen. Vor allem für die Sauen im Abferkelstall<br />

kann Hitze problematisch<br />

werden. Die Geburten sind anstrengender<br />

und dauern oft länger, zum Teil bekommen<br />

Sauen Kreislaufprobleme. Längere<br />

Geburten gehen mit einer höheren<br />

Anzahl tot geborener Ferkeln einher.<br />

Das Intervall zwischen Absetzen und erfolgreicher<br />

Wiederbelegung bei Altsauen<br />

nimmt zu.<br />

Grosse Portion zum Frühstück<br />

Schweine verringern die Futteraufnahme,<br />

um die Wärmeproduktion aus dem<br />

Stoffwechsel einzuschränken. Denn jede<br />

Stoffwechselaktivität wie Verdauung,<br />

Milchbildung oder Bewegung produziert<br />

Wärme. Bei Mastschweinen sinken<br />

die Tageszunahmen und die Futterverwertung<br />

verschlechtert sich. Säugende<br />

Sauen nehmen pro Grad Temperaturzunahme<br />

pro Tag bis zu 170g weniger Futter<br />

auf. Durch die Milchbildung haben<br />

Muttersauen jedoch einen erhöhten<br />

Energiebedarf und magern schneller ab,<br />

wenn sie nicht genug fressen. Das wiederum<br />

wirkt sich nachteilig auf den<br />

nächsten Zyklus aus, die Sau kommt<br />

später in die Rausche. In den Sommermonaten<br />

sollte deshalb verstärkt morgens<br />

und abends gefüttert werden, die<br />

grössere Portion davon in den kühleren<br />

Morgenstunden. Eventuell kann eine<br />

Zwischenmahlzeit helfen, die Futteraufnahme<br />

zu verbessern.<br />

Eber haben eine schlechtere Spermaqualität,<br />

was zu sinkenden Ferkelzahlen<br />

und vermehrten Umrauschern führt.<br />

In der Tierschutzverordnung ist<br />

der Schutz vor Hitze in neu eingerichte-<br />

76 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


NUTZTIERE<br />

Bau eines Erdwärmetauschers<br />

mit Rippenrohren.<br />

ten Ställen seit 1. September 2008 vorgeschrieben.<br />

Gemäss Tierschutzkontrollhandbuch<br />

ist diese Anforderung erfüllt,<br />

wenn:<br />

• in Räumen und Innengehegen ein<br />

den Tieren angepasstes Klima<br />

herrscht;<br />

• für Schweine ab 25kg in Gruppenhaltung<br />

und für Eber bei Temperaturen<br />

über 25° C eine Abkühlungsmöglichkeit<br />

vorhanden ist.<br />

In Ferkelaufzuchtbuchten, in Abferkelbuchten<br />

und im Deckzentrum müssen<br />

somit keine Abkühlungsmöglichkeiten<br />

vorhanden sein. Abkühlungsmöglichkeiten<br />

sind Erdwärmetauscher, Zuluftkühlung,<br />

Bodenkühlung, Vernebelungsanlagen<br />

sowie mit Feuchtigkeit auf das<br />

Tier einwirkende Einrichtungen wie Duschen<br />

oder Suhlen. Die vorgegebenen<br />

Temperaturwerte sind als Richtwerte zu<br />

verstehen. Das Verhalten der Tiere ist<br />

bei der Beurteilung zu berücksichtigen.<br />

Zuluftkühlung im Vorteil Bei<br />

Neubauten sollte, wenn immer möglich,<br />

eine Zuluftkühlung installiert werden.<br />

Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.<br />

Am gebräuchlichsten sind Unterflurlüftungen.<br />

Die Luft wird unter dem<br />

Stall hindurch angesogen und kühlt sich<br />

dabei ab. Noch effizienter sind Erdwärmetauscher.<br />

Sie können die Zulufttemperaturen<br />

um bis zu 6°C abkühlen, bedingen<br />

aber einen hohen Investitionsaufwand.<br />

Vorteil bei beiden Systemen<br />

ist, dass die Zuluft im Winter auch erwärmt<br />

wird.<br />

Unterflurlüftungskanäle mit<br />

Umspülung.<br />

Eine Kühlung durch Befeuchtung<br />

der Zuluft kann mit Hochdruckanlagen,<br />

die die Zuluft in einem zentralen Zuluftkanal<br />

befeuchten, oder perforierte Wabenkartonage<br />

beziehungsweise Wände<br />

aus Hohlblockziegeln, die mit Wasser<br />

berieselt werden (PAD-Cooling, Rieselbox,<br />

Coolbox) erreicht werden. Der Methode<br />

der Zuluftbefeuchtung mit Hochdruckanlage<br />

sind aber Grenzen gesetzt,<br />

denn sie funktioniert nur bis zu einer relativen<br />

Luftfeuchte von 80%.<br />

Duschen Analog zur Zuluftbefeuchtung<br />

kann auch die Stallluft befeuchtet<br />

werden. Hierfür eignen sich Niederdrucksysteme<br />

oder spezielle Hochdrucksysteme.<br />

Je kleiner die Tropfen<br />

(Hochdruck) sind, umso besser der Kühlungseffekt.<br />

Duschen sind bei Mehrflächensystemen<br />

oder Buchten mit Auslauf eine sehr<br />

effektive Abkühlungsmöglichkeit. Optimal<br />

sind Niederdruckverneblungen mit<br />

Temperatursteuerung. Für den Eigenbau<br />

können auch Berieselungsschläuche<br />

oder bei Grossgruppen Rasensprenger<br />

verwendet werden. Üblicherweise werden<br />

Duschen im Intervallbetrieb laufen<br />

gelassen. Bei nicht so grosser Hitze wären<br />

das alle 90 Minuten etwa zwei Minuten,<br />

bei grösserer Hitze alle 30 Minuten<br />

ein bis zwei Minuten. Aus eigener<br />

Erfahrung stellen solche Niederdrucksysteme<br />

auch in Abferkelbuchten, über<br />

dem Rost montiert, eine wertvolle Hilfe<br />

dar. Die Sauen werden durch das Wasser<br />

auf ihrer Haut gekühlt und nicht durch<br />

ihre Ausscheidungen.<br />

Der Luftaustausch im Stall muss<br />

genügend hoch sein. Im Winter sollte<br />

die Luftgeschwindigkeit im Liegebereich<br />

nicht über 0.2m/s liegen, im Sommer<br />

kann sie 1 bis maximal 4 m/s bei<br />

Muttersauen sein. Ein Landwirt stellte<br />

letzten Sommer, nachdem die Hygiene<br />

in der Gruppensäugebucht schlecht war,<br />

einen Ventilator auf. Sofort legten sich<br />

die vier Sauen in den Luftstrom und benutzen<br />

den Liegebereich als solchen<br />

und nicht mehr den Kotbereich als Suhle.<br />

Wichtig ist der Luftaustausch auch<br />

Tabelle 1: Optimale Temperaturen für den Liegebereich<br />

Alterskategorien<br />

Temperatur (°C)<br />

Abferkelstall (Sau) 18<br />

Saugferkel bis 1. Woche 32<br />

Saugferkel 2. bis 4. Woche 28<br />

Absetzferkel bis 4. Woche 27<br />

Absetzferkel bis 8. Woche 22<br />

Vormaststall 20<br />

Maststall 18<br />

Zuchtschweine 18<br />

Quelle: SGD-Merkblatt «Stallklima-Stalltemperaturen»<br />

Tabelle 2: Massnahmen bei zu hohen Temperaturen<br />

Ursachen Prüfung Massnahmen<br />

Temperatur der Woher kommt die Luftzufuhr von der sonnen-<br />

Zuluft zu hoch Frischluft abgewandten Seite<br />

Ungenügende Wärmedämmung Dach wärmedämmen,<br />

Wärmedämmung Dach berieseln<br />

Wärmeeindringung Einstrahlung Beschattung<br />

Fenster<br />

kontrollieren<br />

Luftrate zu tief Förderrate Lüfter, Drehzahl erhöhen, stärkerer<br />

Widerstand Lüfter, Widerstand reduzieren<br />

Sehr hohe Aussen- Möglichkeiten für Vernebelung, Duschen,<br />

temperaturen Kühlung Erdreichkühlung<br />

Quelle: Ludo Van Caenegem, ART<br />

bei Passivlüftungen. Wenn Innen- und<br />

Aussentemperatur gleich hoch sind und<br />

kein Luftaustausch mehr stattfindet,<br />

kann ein Grossraumventilator Hilfe bieten.<br />

Weitere Massnahmen Folgende<br />

zusätzliche Massnahmen sollten berücksichtigt<br />

werden:<br />

• Ausläufe sollten beschattet werden,<br />

wodurch die direkte Hitzestrahlung<br />

reduziert wird.<br />

• Bei Neu- und Umbauten von Ställen<br />

ist darauf zu achten, dass Dachflächen<br />

isoliert werden und dass die<br />

Luftansaugung auf der Nord- oder<br />

Ostseite sowie aus dem Schattenbereich<br />

erfolgt.<br />

• Bei starker Aufwärmung des Daches<br />

kann ein Berieselungssystem auf der<br />

Dachoberfläche eingesetzt werden.<br />

Dadurch wird die Dachhülle etwas<br />

abgekühlt und das Stallinnere weniger<br />

aufgeheizt. Dazu eignen sich Rasensprenger,<br />

die möglichst auf dem<br />

First eingesetzt werden sollen.<br />

Fazit Am wirkungsvollsten ist, das<br />

Tier zu beobachten und verschiedene<br />

Möglichkeiten zu kombinieren. Tabelle<br />

2 kann bei Problemen erste Hilfe bieten.<br />

Oft ist es ratsam, sich zusätzlich fundiert<br />

beraten zu lassen, damit klug investiert<br />

wird.<br />

<br />

Autor Dr. Thomas<br />

Barmettler, Beratungstierarzt<br />

beim Schweinegesundheitsdienst<br />

(SGD) Bern-Westschweiz,<br />

3001 Bern.<br />

www.suisag.ch<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 77


NUTZTIERE<br />

PREMIUM<br />

Hobbygeflügel professionell<br />

gefüttert<br />

DIE ERNÄHRUNG VON LEGEHENNEN ist auf deren Gewicht und Leistung<br />

abzustimmen. Wer es genau nimmt, berücksichtigt darüber hinaus das Haltungssystem,<br />

die Umgebungstemperatur und allfällige Stressfaktoren.<br />

Jacques<br />

Emmenegger<br />

Martin<br />

Herrmann<br />

Der vielseitige<br />

Betrieb Anderhub in<br />

Eschenbach (LU)<br />

füttert seine Hennen<br />

mit <strong>UFA</strong> 505.<br />

Hennen haben einen sehr ausgeprägten<br />

Seh- und Tastsinn. Darum<br />

ist die Futterstruktur bei diesen Tieren<br />

besonders wichtig. Die Absenz<br />

von Zähnen wird durch den Muskelmagen<br />

und Magensteinchen kompensiert.<br />

Der Darm ist kurz, die Passage des Futters<br />

erfolgt schnell und die Verdauung<br />

ist zeitlich begrenzt. Aus diesem Grund<br />

sind Fasern kaum verdaubar. Hennen<br />

benötigen hochwertige Futterkomponenten<br />

mit hoher Verdaulichkeit!<br />

Schätzung des Energiebedarfs<br />

Wie viel eine Legehenne frisst, hängt<br />

vom Nährstoffbedarf ab. Für die Bestimmung<br />

des Energiebedarfs sind Faktoren<br />

wie Erhaltung (Gewicht), Leistung (Eiproduktion),<br />

Wachstum (bis 32. Legewoche),<br />

Umgebungstemperatur (Grafik)<br />

und Haltungssystem massgebend. Bei<br />

Freilandhaltung muss man mit einem<br />

15% erhöhten Bedarf rechnen. Braune<br />

Hybriden sind schwerer als weisse und<br />

haben daher einen höheren Bedarf. Den<br />

Energiebedarf erhöhen ausserdem Verdauungsstörungen,<br />

Parasiten, hohe Besatzdichte,<br />

Stress und Befiederung! Der<br />

Proteinbedarf lässt sich einfacher berechnen,<br />

weil er nur von Erhaltung, Leistung<br />

und Wachstum abhängt.<br />

Fette und Öle Zu den Energieträgern<br />

im Legehennenfutter gehören<br />

Kohlenhydrate und Fette. Bei den Kohlenhydraten<br />

sind vor allem Monosaccharide,<br />

Oligosaccharide und Stärke<br />

von Bedeutung. Zu viel Nicht-Stärke-<br />

Polysaccaride (NSP) wie Pektine sind<br />

beim Geflügel unerwünscht wegen der<br />

schlechteren Futterverwertung und<br />

Kotkonsistenz. Feuchter Kot verschlechtert<br />

das Stallklima und den Hygienezustand<br />

und führt zu vermehrter Tier- und<br />

Eierverschmutzung. Krankheitserreger<br />

werden gefördert.<br />

Fette und Öle spielen in der Legehennenfütterung<br />

eine zentrale Rolle. Sie<br />

• erhöhen die Energiekonzentration,<br />

• haben eine hohe Absorbierbarkeit,<br />

• sind Träger wichtiger fettlöslicher Vitamine,<br />

Pigmente und Aromen, essenzieller<br />

Fettsäuren (Linolsäure und<br />

Omega-3-Fettsäuren) und<br />

• erlauben futtertechnisch die Bindung<br />

der Feinpartikel, was die Stallsauberkeit<br />

und Hygiene verbessert.<br />

Limitierende Aminosäuren und<br />

Fasern Zur Bewertung der Proteinquellen<br />

sind die Gehalte an Rohprotein<br />

(160 bis 190g/kg) sowie an limitierenden<br />

Aminosäuren massgebend. Methio-<br />

10 JAHRE<br />

BIBLIS<br />

QUALITÄT<br />

Auf der sicheren Seite<br />

mit <strong>UFA</strong> 505<br />

<strong>UFA</strong> 505 ist das Ergänzungsfutter zu<br />

Körner für Legehennen! Es enthält alle<br />

wichtige Nährstoffe, Mineralstoffe und<br />

Vitamine in hoher Konzentration. <strong>UFA</strong><br />

505 wird zu freien Verfügung angeboten.<br />

Richtmenge: 80 bis 90 g pro Tier<br />

und Tag respektive zwei Drittel der<br />

Tagesration. Um eine bedarfsgerechte<br />

Fütterung zu garantieren, werden pro<br />

Tag zusätzlich 35 bis 40 g der Körnermischung<br />

<strong>UFA</strong> 506 beigefüttert.<br />

Premium-Rabatt Fr. 10.– / 100 kg<br />

<strong>UFA</strong> 505 Ergänzungsfutter, bis<br />

24.8.2013 in Ihrer LANDI.<br />

nin und Cystein nehmen als limitierende<br />

Schwefelelemente für die Federbildung<br />

eine wichtige Stellung ein. Lysin unterstützt<br />

die Bildung von Körpermasse und<br />

Muskeleiweiss. Ferner ist Threonin der<br />

Liste zuzufügen.<br />

Die Ration soll auch 3 bis 5% Rohfaser<br />

(Zellulose und Lignin) enthalten.<br />

78 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


Dies fördert die Darmfunktion und<br />

beugt Kannibalismus vor.<br />

Mineralstoffe und Vitamine<br />

spielen in der Legehennenfütterung eine<br />

bedeutende Rolle. Das wichtigste<br />

Element ist natürlich Kalzium. Neben<br />

seiner Wirkung in der Reizübertragung<br />

(Nervensystem und Muskelkontraktion)<br />

ist Kalzium der grösste Bestandteil der<br />

Eischale. Für die Bildung von zirka 2 g<br />

Eischale werden rund 4g Kalzium benötigt.<br />

Während der Legephase sollte 4%<br />

der Ration aus Kalzium bestehen. Trotzdem<br />

muss man aufpassen, nicht zu<br />

übertreiben. Kalziumgaben von über<br />

50 g/kg Futter sind kontraproduktiv,<br />

weil sie «sekundäre Rachitis» und einen<br />

geringen Futterverzehr verursachen.<br />

Kommt hinzu, dass sich altersbedingte<br />

Abnahmen der Eischalqualität nur begrenzt<br />

korrigieren lassen. Neben korrekten<br />

Kalziumgehalten im Futter ist ein<br />

zusätzliches Kalziumangebot in Form<br />

von grobem Kalkgrit zu empfehlen.<br />

Phosphor (P) unterstützt den Knochenbau<br />

und die Energieverwertung.<br />

Der Einsatz spezifischer Enzyme (Phytase)<br />

zur Verbesserung der Phosphorverwertung<br />

ist heute üblich. Die Bedarfsempfehlung<br />

lautet 5.5 bis 6 g P/kg<br />

Futter.<br />

Körner Neben dem korrekten Nährstoffgehalt<br />

muss die Physiologie des<br />

Geflügels berücksichtigt werden. Eine<br />

Legehennenration soll zu zwei Dritteln<br />

aus grob strukturiertem Mehl, Expander<br />

oder Crumbs und einer Körnermischung<br />

bestehen. Das garantiert die<br />

bedarfs gerechte Rohfaserversorgung<br />

und eine genügende Beschäftigung der<br />

Grafik: Geschätzte<br />

Futteraufnahme<br />

10.8 MJ umsetzbare Energie/kg, 3 g Tageszuwachs,<br />

48 g Eimasse pro Tag<br />

140 g Futter/Tag 5 °C<br />

120<br />

100<br />

80<br />

25 °C<br />

1.6 kg 1.8 kg 2.0 kg<br />

Lebendgewicht<br />

15 °C<br />

Lesebeispiel: Ein 2 kg schweres Huhn frisst<br />

bei 25 °C ca. 112 g Futter.<br />

Quelle: Universität Hohenheim, 2010<br />

Sebi und Claudia Anderhub<br />

achten bei Hobbytieren<br />

ebenso auf eine bedarfsgerechte<br />

Fütterung wie bei<br />

den Nutztieren.<br />

Tiere (weniger Zeit für Untugenden<br />

wie Federpicken).<br />

Als Alternative zur kombinierten<br />

Fütterung mit Körnern und Ergänzungsfutter<br />

werden aus praktischen<br />

Gründen auch Alleinfutter<br />

angeboten, in denen die Körner<br />

integriert sind.<br />

<br />

Das Gute vom Hof<br />

«Es ist der Hit, wie die Leute auf unsere vielen Tiere reagieren», erzählt<br />

Claudia Anderhub-Bühlmann voll Begeisterung. Neben Milchwirtschaft<br />

(17 Kühe, 10 Stück Jungvieh), Obstbau (100 Hochstämmer), etwas<br />

Ackerbau (1.5 ha Mais, 1 ha Raps, 0.5 ha Winterweizen), Lohnarbeiten<br />

und Transporten ge hören die Direktvermarktung (Most) und Eventdurchführung<br />

in der eigenen Festhalle zu den Standbeinen des Betriebs<br />

Anderhub. Für Verdauungsspaziergänge und Erkundungen bietet der<br />

Hof ideale Möglichkeiten. Denn hier leben auch acht Pensionspferde,<br />

21 Damm hirsche, 50 Seidenhühner, 20 Legehennen, 20 Kaninchen, 16<br />

Bienenvölker, Mops-Hunde, junge Perserkatzen, Farbmäuse, Fische in<br />

einem idyllischen Teich und Ferienplätze für weitere Tiere, die meisten<br />

mit eigenem Namen. Die Söhne Sebi (24 Jahre), Christian (23) und<br />

Michael (18) sind um den Bau der ent spre chenden Kleintierställe<br />

besorgt, die sie auch zum Verkauf anbieten. Für die Konstruktion von<br />

Imkereinrichtungen ist Vater Franz Bühlmann der Spezialist.<br />

Von ihren 50 Seidenhühnern vermarktet Claudia im Frühling rund 300<br />

Küken und 300 Bruteier. «Die Hühnerzucht ist ein Hobby und bringt ein<br />

kleines Sackgeld», erklärt die gelernte Zoofachverkäuferin, die im<br />

Farbenzwerg-Klub Innerschweiz mitmacht. Gefüttert werden die<br />

Hühner mit <strong>UFA</strong> 505 Ergänzungsfutter ( 2 ⁄3 der Tagesration) am Automat<br />

und <strong>UFA</strong> 506 Körner-Plus ( 1 ⁄3) auf den Boden gestreut. Draussen<br />

nehmen die Tiere Gras auf. Im Winter gibt’s Salat und geraffelte<br />

Karotten. Jungtiere werden mit <strong>UFA</strong> 513 angefüttert. Nach zehn<br />

Lebenswochen erfolgt der schrittweise Wechsel auf das Junghennenfutter<br />

<strong>UFA</strong> 515. Neben dieser bedarfsgerechten Fütterung hat sich laut<br />

Claudia Anderhub auch das zweimalige Entwurmen im Jahr bewährt,<br />

um gesundheitlichen Störungen vorzubeugen.<br />

Mehr zum Betrieb Anderhub steht unter www.dasgutevomhof.ch<br />

Autoren Jacques<br />

Emmenegger, Technischer<br />

Dienst <strong>UFA</strong> AG,<br />

3360 Herzogenbuchsee.<br />

Martin Herrmann,<br />

Agrarhandel/Aussendienst,<br />

LANDI<br />

Oberseetal, 6280<br />

Hochdorf. www.ufa.ch<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 79


NUTZTIERE<br />

Hühner zwischen Tradition<br />

und Moderne<br />

HABEN ALTE GEFLÜGELRASSEN ZUKUNFT Die Erhaltung der Vielfalt ist<br />

heute den Hobbyzüchtern vorenthalten, während sich die wirtschaftliche Geflügelzucht<br />

auf wenige effiziente Rassen beschränkt.<br />

Holger<br />

Schellschmidt<br />

Bereits um 1900 entbrannte eine<br />

internationale Diskussion über die<br />

Perspektive der Wirtschafts- und<br />

Rassegeflügelzucht. Beide Seiten<br />

verfolgten damals das gleiche Ziel. Es<br />

galt neben der Wirtschaftlichkeit auch<br />

die einheitliche Optik der Rassen weiter<br />

zu vervollkommnen. Individueller Ehrgeiz<br />

oder der kollektive Wille, neue,<br />

bessere Varianten hervorzubringen,<br />

sorgten zudem schon seit Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts für eine merkliche Erweiterung<br />

der Rassepalette.<br />

Hybrid versus Allzweckhuhn In<br />

der wirtschaftlichen Geflügelzucht ist<br />

die Zahl der gezüchteten Rassen auf<br />

sehr wenige zusammengeschmolzen.<br />

Zudem werden vorwiegend Inzuchtlinien<br />

gehalten, die bei einer Kreuzung die<br />

gewünschten Hybride hervorbringen. In<br />

Hochleistungszuchtlinien wird aus 2kg<br />

Futter ein Gesamtgewicht von über 1kg<br />

Eier erzielt. Moderne Mastpoulets benötigen<br />

unter 1.7 kg Futter pro Kilogramm<br />

Zuwachs.<br />

Marketing über Rassenamen<br />

Erhalten haben sich auch bei Händlern<br />

vielfach populäre Namen wie Leghorn,<br />

New Hampshire oder Sussex. Die so bezeichneten<br />

Tiere haben oft nichts mehr<br />

mit der eigentlichen Rasseidee zu tun.<br />

Der Erhalt der traditionsreichen Rassen<br />

wird fast ausschliesslich von Hobbyhaltern<br />

betrieben und die Vielfalt an Formen<br />

und Farben ist vor allem international<br />

kaum überschaubar. Dennoch<br />

gelingt es, Raritäten zu erhalten. Auf europäischer<br />

Ebene wurde eine Rote Liste<br />

bedrohter Rassen erstellt, die – umfangreich<br />

wie sie ist – zahlreiche ehemalige<br />

Wirtschaftsrassen, besonders aus den<br />

südeuropäischen Ländern aufführt. Die<br />

Minorka galten zum Beispiel einst als<br />

hervorragende Lieferanten grosser weisser<br />

Eier und die Dorking sind durch ihre<br />

massige Erscheinung der Prototyp heutiger<br />

Fleischrassen. Interessanterweise<br />

haben sich während der Entwicklung<br />

der Wirtschaftsgeflügelzucht im vorigen<br />

Jahrhundert zahlreiche Züchtungen entwickelt,<br />

die obgleich ihrer Leistungsfähigkeit<br />

keine andauernde Popularität<br />

erlangten und schnell wieder verschwanden.<br />

Weder wirtschaftlich interessant<br />

noch optisch ansprechend gingen<br />

sie verloren oder in späteren Rassen<br />

auf.<br />

Zweinutzungslinien Einige Zuchtrichtungen<br />

haben sich etabliert, bei denen<br />

das Geschlecht der Tiere keine Rolle<br />

spielt. Diese Zuchtlinien basieren ursprünglich<br />

auf Zweinutzungslinien, die<br />

vornehmlich in Nordamerika entwickelt<br />

wurden. Noch heute werden solche originären<br />

Züchtungen als Rassehühner<br />

geschätzt. Wyandotten, Plymouth<br />

Rocks, Rhodeländer und New Hampshire<br />

sind die wohl bekanntesten Rassen.<br />

Die Legeleistung und ein geräumiger<br />

Schlachtkörper gleichermassen<br />

galten bei allen als Zuchtziel. Vitalität<br />

und Frohwüchsigkeit waren die vordringlichsten<br />

Selektionskriterien. Besonders<br />

in den Niederlanden und in<br />

Grossbritannien wurde auf möglichst<br />

dunkelbraune Eier viel Wert gelegt und<br />

Bresse-Gauloise<br />

(2,5 – 3 kg, 2 – 2,5 kg)<br />

kommen in Weiss, Blau,<br />

Schwarz und Silber-<br />

Schwarzgeflockt vor und<br />

sind speziell für ihre<br />

Mastfähigkeit bekannt.<br />

Sie legen jedoch auch<br />

60 g schwere Eier.<br />

Welsumer<br />

(2,75 – 3,25 kg,<br />

2 – 2,5 kg) sind für ihre<br />

160 dunkelbraunen Eier<br />

(Ø 65 g) bekannt, geben<br />

aber auch einen<br />

stattlichen Braten ab.<br />

Ganz neu sind die Perl -<br />

grau-Orangefarbigen.<br />

Faverolles<br />

(3.5 – 4 kg,<br />

2,8 – 3,5 kg) werden<br />

für ihr kurzfaseriges<br />

Fleisch sehr geschätzt<br />

und liefern darüber<br />

hinaus etwa 150<br />

hellgelbe bis bräun liche<br />

Eier (Ø 55 g).<br />

Eulenbarthühner<br />

(2,2 – 2,5 kg,<br />

1,6 – 1,8 kg) sind eine<br />

alte und leider seltene<br />

niederländische Rasse<br />

mit wenig Kammbildung<br />

und Bart. Sie legen<br />

160 rein weisse Eier<br />

(Ø 55 g).<br />

New Hampshire<br />

(3 – 3,5 kg,<br />

2,25 – 2,7 kg) werden<br />

traditionell sowohl in<br />

Goldbraun als auch in<br />

Weiss gezüchtet. Die<br />

Blau-Goldbraunen<br />

wurden erst jüngst<br />

erzüchtet.<br />

New Hampshire in<br />

Goldbraun<br />

(3 – 3,5 kg,<br />

2,25 – 2,7 kg) wurden<br />

als Zweinutzungshuhn<br />

in den USA erzüchtet<br />

und legen etwa 220<br />

braune Eier (Ø 55 g)<br />

im ersten Jahr.<br />

80 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


NUTZTIERE<br />

Rassezucht in der Schweiz<br />

Der Verband Rassegeflügel Schweiz setzt<br />

sich für eine Vielfalt an Rassen,<br />

Eigenheiten und Farbenschlägen beim<br />

Geflügel ein. Hierzu werden regionale,<br />

kantonale und schweizerische Rasseklub-Ausstellungen<br />

organisiert und<br />

unterstützt sowie Kurse und Tagungen<br />

angeboten. Ob jung oder alt – die<br />

Geflügelzucht ist ein sinnvolles,<br />

ansprechendes Hobby mit engem Bezug<br />

zur Natur.<br />

Auskunftsstelle für Rassefragen:<br />

Hans und Margrit Zürcher-Huber,<br />

1566 St.-Aubin, 026 677 22 49<br />

(08.00 – 12.00 / 16.00 – 19.00 Uhr),<br />

hans.zuercher@kleintiere-schweiz.ch,<br />

www.kleintiere-schweiz.ch<br />

so wurden gezielt Rassen wie Barnevelder<br />

und Welsumer entwickelt, die<br />

jedoch ebenso zu den Zweinutzungsrassen<br />

zählen. Wirklich schokoladenbraune<br />

Eier wurden aber einzig bei den französischen<br />

Marans erreicht. Im<br />

Gegensatz dazu stammen die sogenannten<br />

Grünleger wohl von den aus Südamerika<br />

stammenden Araucana ab, die<br />

türkisfarbige Eier legen. Der Ausgangspunkt<br />

der als Leghorn weltweit bekannten<br />

Hennen, die weissschalige Eier legen,<br />

liegt in italienischen Landhühnern.<br />

Ebenso wie bei den spanischen Rassen<br />

war ein grosses und weisses Ei das<br />

Zuchtmotiv, und dies mit globaler Ausstrahlung.<br />

Hobbyzüchter als Erhaltungszüchter<br />

Für Rassegeflügelzüchter<br />

sind Eier und ein gelegentlicher Braten<br />

ein ebenso grosses Motiv wie das Aussehen<br />

der Tiere. Die heutige Vielfalt an<br />

Formen und Farben ist nichts weniger<br />

als der Ausdruck individueller Entfaltung.<br />

Die kaum überschaubare Merkmalsvariation<br />

ist hier der Anreiz für<br />

Zucht und Haltung. Zier- oder Zwergrassen<br />

werden ebenso geschätzt wie einstige<br />

Hochleistungsrassen. Deren Leistungsfähigkeit<br />

wiederum hat viel mit<br />

der Haltung und Fütterung zu tun. Genaue<br />

Abstammungskontrolle und gezielte<br />

Selektion werden hinsichtlich der<br />

Schönheitsmerkmale konsequent betrieben,<br />

aber ebenso leicht liessen sich<br />

die Tiere auch auf wirtschaftliche Merkmale<br />

züchten. Die Kunst liegt in der<br />

Kombination beider Ideen und dies galt<br />

schon zu Beginn der organisierten Geflügelzucht<br />

in Europa, die nur wenig<br />

zwischen kommerziell und privat unterschied.<br />

Renaissance alter Ideale Eine<br />

zunehmend sensibilisierte Öffentlichkeit<br />

führt zu Veränderungen der Haltungsformen.<br />

Das Verbot der Käfighaltung<br />

war nicht nur ein Fortschritt für<br />

den Tierschutz, es hat auch zu einer<br />

Kostensteigerung bei der Erzeugung geführt.<br />

Die Tiere wurden der Haltungsform<br />

entsprechend gezüchtet und sind<br />

natürlich nur unter diesen Verhältnissen<br />

effizient. Effizienz allein ist jedoch nicht<br />

mehr in allen Bereichen vordergründig.<br />

Beim Poulet werden gern Bresse, Houdan<br />

oder Challans verwendet, alte Rassen,<br />

die gerade für ein langsames<br />

Wachstum stehen und sich insbesondere<br />

für die Freilandhaltung eignen. Frühestens<br />

nach 80 Tagen werden sie geschlachtet.<br />

Dafür lassen sich nahezu alle<br />

bekannten Zweinutzungsrassen gezielt<br />

selektieren und bieten eine Alternative<br />

zu reinen Mastlinien. Auch die Zucht<br />

mehrjährig gut legender Rassen könnte<br />

bei Freilandhaltung in raueren Regionen<br />

wieder an Bedeutung gewinnen. Allein<br />

dafür wurden einst zum Beispiel die Appenzeller<br />

Barthühner erzüchtet und<br />

auch das Schweizer Huhn ist mit seinen<br />

Merkmalen den klimatischen Verhältnissen<br />

seiner Heimat gut angepasst.<br />

Schönheit und Leistung Jede<br />

Hühnerrasse, und mag sie noch so extravagant<br />

anmuten, kann durch gezielte<br />

Zucht oder Verpaarung in seiner wirtschaftlichen<br />

Leistungsfähigkeit von Bedeutung<br />

sein. Gegenüber Hybridvarianten<br />

lassen sich alte Rassen mit<br />

gefestigten Merkmalen ohne weiteres<br />

züchten und weiter vermehren und dies<br />

von jedermann. Herkunft, Zuchtidee<br />

und Rassemerkmale verraten viel über<br />

die verschiedenen Rassen und zudem<br />

über ihr Potenzial. Wenn sie dann noch<br />

optisch ansprechend sein dürfen, sollte<br />

so mancher Züchtung durchaus eine gute<br />

Zukunft beschienen sein. <br />

Wyandotten<br />

(3,4 – 3,8 kg,<br />

2,5 – 3 kg) sind sehr<br />

robuste Zwiehühner mit<br />

einer grossen Auswahl<br />

an Farbenschlägen.<br />

Ne ben ihrer Schnellwüchsigkeit<br />

bieten sie<br />

auch 180 gelbe bis dun -<br />

kel braune Eier (Ø 55 g).<br />

Amrocks<br />

(3 – 4 kg,<br />

2,5 – 3 kg) sind als<br />

Wirtschaftstyp der<br />

Plymouth Rocks<br />

nur gestreift anerkannt.<br />

Diese Rasse legt etwa<br />

210 braune bis bräun -<br />

lich-gelbe Eier (Ø 58 g).<br />

Ancona<br />

(2 – 2,7 kg,<br />

1,8 – 2,3 kg) stammen<br />

aus Italien und wurden<br />

speziell auf ihr Aussehen<br />

gezüchtet. Die<br />

Leistung variiert<br />

zwischen 200 bis 250<br />

weissen Eiern (Ø 50 g).<br />

Bergische Schlotterkämme<br />

(2 – 2,75 kg,<br />

1,75 – 2,25 kg) sind<br />

ein klassisches regio -<br />

nales Landhuhn und<br />

heute leider sehr selten.<br />

Sie legen 150 weisse<br />

Eier (Ø 55 g).<br />

Ardenner<br />

(1,75 – 2,5 kg,<br />

1,5 – 1,75 kg) sind<br />

leicht, an die Haltung in<br />

rauen Gegenden an -<br />

gepasst und schätzen<br />

ausgedehnten Freilauf.<br />

Sie legen etwa 190<br />

weisse Eier (Ø 60 g).<br />

Schwarze Minorka<br />

(2,5 – 3,5 kg,<br />

2,25 – 3 kg) aus<br />

Spanien waren einst<br />

wegen ihrer grossen<br />

weissen Eier (Ø 65 g)<br />

gefragt. Trotz 170 Eiern<br />

im ersten Jahr heute<br />

auf der Roten Liste.<br />

Autor Holger Schell -<br />

schmidt, HK-Verlag,<br />

10713 Berlin, www.<br />

gefluegelzeitung.de<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 81


Branchen<br />

Nutzen Sie diese aktuellen Adressen<br />

im neuen Branchenverzeichnis der <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>.<br />

LANDMASCHINEN<br />

BAUEN<br />

TIERHALTUNG<br />

BURGMER<br />

Geflügelzucht AG<br />

8207 Schaffhausen<br />

052 631 19 00<br />

www.gvs-agrar.ch<br />

8570 Weinfelden<br />

071 622 15 22, www.burgmer-ag.ch<br />

2942 Alle 058 434 04 10<br />

2800 Delémont 058 434 04 20<br />

1564 Domdidier 026 675 21 41<br />

1470 Estavayer-le-Lac 026 663 93 70<br />

3360 Herzogenbuchsee 058 434 04 50<br />

1733 Treyvaux 026 413 17 44<br />

3052 Zollikofen 058 434 07 90<br />

www.umatec.ch<br />

HOFTECHNIK<br />

Die Entstörung von<br />

Wasseradern und Erdstrahlen<br />

wie auch die Wasserbelebung für Ihre Gesundheit:<br />

METRABOL<br />

Bolus nach dem Kalben<br />

026 913 79 84<br />

www.lgc-sa.ch<br />

ONLINE<br />

SHOP<br />

Vitaltron · Huobstrasse 15 · CH-8808 Pfäffikon SZ<br />

055 420 34 74 oder 079 436 36 04 · www.vitaltron.ch<br />

HAYLAGE<br />

Schweizer Qualitätsfutter<br />

für Pferde, die gerne frei atmen<br />

INFORMATIK<br />

EDV-Komplettlösungen<br />

für Produktion und Handel<br />

<br />

www.cbt.ch 061 981 25 33<br />

www.ufarevue.ch<br />

Marktplatz<br />

LANDTECHNIK<br />

zu verkaufen<br />

Fortsetzung<br />

von Seite 42<br />

Kreiselschwader<br />

Galfree<br />

079 820 14 02<br />

2 Kälberiglus, wenig<br />

gebraucht mit Auslaufgatter<br />

Eimerhalter und<br />

Barrli<br />

079 646 33 58<br />

Jauchepumpe<br />

Vogelsang, Drehkolben,<br />

60-80 m 3 pro Std.,<br />

Zapfwellenantrieb und<br />

Fahrgestell mit Rädern,<br />

sehr gut erhalten<br />

079 646 33 58<br />

2 DO Räder Müller,<br />

9.5-36 6 Loch, 98%<br />

neuwertig, günstig;<br />

Lanker Heuschrotte,<br />

elektrisch, 30 m, Kabel<br />

wie neu, günstig;<br />

Staplergabel für Front<br />

u. Heckanbau mit 2<br />

Zinken, Heu und<br />

Siloballen, ev. mit<br />

Palettengabel,<br />

neuwertig, günstig;<br />

Tandem Dreiseitenkipper,<br />

40 km, 12 t, Anti.-<br />

Bremse gef. Achsen,<br />

3 x 0.50 m, Aufsätze<br />

Beratung<br />

Verkauf<br />

Service<br />

Reparaturen<br />

SCHNEIDER<br />

LANDMASCHINEN<br />

FUTTERMITTEL<br />

Eugen-Kolb-<br />

Entmistungsanlagen<br />

SCHNEIDER<br />

AG<br />

15 m³, neuwertiger<br />

Zustand, günstig<br />

079 776 33 78<br />

Traktor Deutz-Fahr<br />

Agrotron, 100 PS mit<br />

FHZ 4 DO Steuergerät,<br />

Betr. Std. 3200,<br />

Bereifung 480-65 R24,<br />

600-65 R34, Klimaanlage,<br />

sehr guter Zustand,<br />

günstig<br />

079 436 96 66<br />

Rasenmäher, John<br />

Deere JX 90, Schnittbreite<br />

54 cm, Messerkupplung,<br />

wenig<br />

gebraucht; Wechseldrehstecker<br />

25A/500 Volt, Fr. 50;<br />

ESM Messer für<br />

Mulchbalken, Länger<br />

137 cm, neu, Fr. 150<br />

079 796 92 68<br />

grosses<br />

Ersatzteillager<br />

Telefon 052 376 16 95<br />

www.schneider-landmaschinen.ch<br />

9548 MATZINGEN<br />

Semoir Nodet,<br />

1950CS, GC, passage,<br />

Fr. 1000; Relevage<br />

hydraulique, Alpego,<br />

Fr. 500; Moulin a<br />

marteau, entrainement<br />

pdf, prix bas<br />

079 487 85 21<br />

New Holland TVT 190<br />

Vario-Getriebe,<br />

Jg. 2004, 4100 h, FH<br />

Luftbremsen Fr. 65000,<br />

Miete auch möglich<br />

079 472 55 17<br />

Cambridge-Walze HE-<br />

VA, Tiproller, 6.2 m,<br />

Jg. 2000 Fr. 8200<br />

079 472 55 17<br />

Förderband Blaser, 8 m<br />

lang Fr. 300<br />

052 657 13 93<br />

Gratis-Infoline<br />

0800 808 850<br />

www.raufutter.ch<br />

MELKTECHNIK<br />

Holzsilos, druckimprägniert<br />

079 355 04 59<br />

Scheibenschar Accord;<br />

Frontpacker Unibeed<br />

079 299 49 09<br />

Presse HD John<br />

Deere336, Revisee<br />

Fr. 5200; remorque<br />

camion 7mx2.30m, alu<br />

17 m 3 frein hydr.<br />

Fr. 3200; cornadis<br />

veaux Berra, 10 places<br />

Fr. 1000 2 ans<br />

079 297 43 47<br />

Vorkeimharässli und<br />

Obstharassen aus<br />

Holz; Pferdekumet;<br />

Pferdeegge; Pnöwagen<br />

Körnerdicht, 3 Stück;<br />

Wagen Antik, sehr gut<br />

erhalten<br />

032 351 23 58<br />

Nutzen Sie den<br />

Marktplatz in der<br />

<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>. Geben Sie<br />

Ihr Inserat per Telefon:<br />

058 433 65 20, per<br />

Fax 058 433 65 35<br />

oder per Mail:<br />

info@ufarevue.ch auf!<br />

Wollen Sie immer auf<br />

dem Laufenden sein<br />

Dann klicken sie sich in<br />

die Agro-News hinein:<br />

www.ufarevue.ch<br />

Dieseltank, 1000 l mit<br />

Wanne und Handpumpe<br />

Fr. 50<br />

079 259 56 80<br />

Div. Holzzuber<br />

079 302 56 53<br />

Strohriegel für 12<br />

Kühe, 13.30 m lang,<br />

wie neu<br />

081 404 15 02<br />

Big Bag<br />

079 426 06 35<br />

Milchtank mit<br />

Kühlung, stationär<br />

250 l, Milchtauglich<br />

ideal auf Alp. Fr. 500<br />

Kt. BE<br />

034 495 50 43<br />

Fortsetzung<br />

Seite 86<br />

82 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


Regionalprodukte-Wettbewerb<br />

Schweizer Wettbewerb der Regionalprodukte: Jetzt anmelden!<br />

KURZMELDUNGEN<br />

LANDLEBEN<br />

Innovative Bäuerinnen und Bauern<br />

können am 5. Schweizer Wettbewerb<br />

der Regionalprodukte vom 28.<br />

Karins Tipp<br />

Spitzwegerich<br />

Die noch zarten Spitzwegerichblätter<br />

werden durch einen gesalzenen<br />

Omeletten-Teig gezogen<br />

und in wenig Öl goldgelb<br />

gebraten. Ideal für den kleinen<br />

Hunger oder als Apérogebäck.<br />

Ein Hauch von Champignon<br />

Noch grüne Spitzwegerich-Blütenköpfe<br />

mit Bärlauch-Zwiebeln<br />

und/oder Knoblauch in Butter<br />

andünsten, mit Salz und Pfeffer<br />

würzen. Passt vorzüglich zu Risotto<br />

und ist über den Salat verteilt<br />

eine leckere Abwechslung.<br />

Karin Näf<br />

www.kraeuterkurse.ch<br />

und 29. September 2013 Gold-, Silber-<br />

und Bronzemedaillen gewinnen.<br />

Durch die Teilnahme am Wettbewerb<br />

erhöhen sich die<br />

Vermarktungschancen. Die bäuerlichen<br />

Produzenten können bis Ende<br />

Juni 2013 ihre regionalen Spezialitäten<br />

fur den Wettbewerb anmelden.<br />

Die Regionalprodukte werden von<br />

einer Fachjury und Konsumenten<br />

objektiv und anonym verkostet und<br />

beurteilt.<br />

Olivier Boillat von der Fondation<br />

Rurale Interjurassienne ist<br />

Koordinator des Regionalprodukte-Wettbewerbs<br />

und freut<br />

sich, wenn sich viele Bäuerinnen<br />

und Bauern anmelden.<br />

Müde Beine und<br />

Venenbeschwerden<br />

Wenn die Beine schwer sind,<br />

kribbeln oder sich kalt anfühlen,<br />

liegt das oft an beeinträchtigter<br />

Blutzirkulation. Zur Linderung von<br />

Venenbeschwerden und als Vorbeugung<br />

helfen Kräuter Pfarrer Künzle's<br />

Pinus Pygenol. Dabei handelt es sich<br />

um natürliche Mittel. Das macht<br />

müde Beine wieder fit. Zusätzlich<br />

helfen ausreichende Bewegung,<br />

Bein- und Fussgymnastik sowie<br />

Hochlegen der Beine. Auch durch<br />

genügend Trinken wird das Blut<br />

dünner und der Rücktransport erleichtert.<br />

Pinus Pygenol Gel, Lotion<br />

und Tabletten sind in Apotheken<br />

und Drogerien erhältlich.<br />

www.kp-kuenzle.ch<br />

Für die besten Produkte gibt es<br />

Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen.<br />

Die Organisatoren rechnen, dass<br />

rund 1000 Regionalprodukte aus der<br />

ganzen Schweiz im Wettbewerb stehen<br />

werden. Die Produzenten können<br />

aber auch ausserhalb des Wettbewerbs<br />

teilnehmen und einen<br />

Standplatz mieten, wo sie ihre Produkte<br />

am 28. und 29. September<br />

verkaufen können. Gerechnet wird<br />

mit rund 25 000 Besuchern.<br />

Unter www.concours-terroir.ch<br />

kann man sich am Wettbewerb anmelden.<br />

Auch kann man sich einen<br />

Markstand reservieren.<br />

Schweizerischer Wettbewerb der Regionalprodukte,<br />

Courtemelon, 2852 Courtetelle.<br />

info@concours-terroir.ch<br />

Kampagnenstart<br />

In Bern ist Mitte Mai 2013 mit der<br />

Unterzeichnung einer Zusammenarbeitserklärung<br />

die Kampagne «Frauen<br />

und Männer in der Landwirtschaft,<br />

Zusammenleben bewusst<br />

gestalten» gestartet worden. Zur<br />

Trägerschaft gehören der Bäuerinnen-<br />

und Landfrauenverband, der<br />

Bauernverband, das Beratungsforum<br />

Schweiz und die Agridea.<br />

Wie sich benehmen<br />

Das Zusammenleben im ländlichen<br />

Raum setzt gegenseitig<br />

Rücksichtsnahme<br />

und Respekt<br />

voraus. Der Mini-<br />

Faltflyer «Stadt und<br />

Land - Hand in<br />

Hand» enthält Tipps<br />

für Besucher auf dem Land, aber<br />

auch Tipps für Bauern. Diese Mini-<br />

Broschüre des LID sollte in keinem<br />

Verkehrsbüro fehlen. Sie ist gratis,<br />

Versandkosten werden verrechnet.<br />

Bezug: LID, Weststrasse 10, 3000<br />

Bern, 031 359 59 77.<br />

www.lid.ch<br />

Verlosung<br />

Badetuch und<br />

Shoppingtasche<br />

Der Sommer und auch die Badesaison<br />

kommen bestimmt. Gut, sind<br />

die Schweizer Bäuerinnen und Bauern<br />

dabei und zeigen es, beispielsweise<br />

mit dem Badetuch und der<br />

Shoppingtasche im Edelweisslook.<br />

Die <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> verlost fünf Badetücher<br />

mit je einer robusten Shoppingtasche<br />

im Edelweisslook.<br />

Schreiben Sie eine SMS an 880 (90<br />

Rp.) mit KFL Shopping Name Adresse<br />

oder senden Sie uns eine Postkarte<br />

mit dem Vermerk Shopping, <strong>UFA</strong>-<br />

<strong>Revue</strong>, Theaterstrasse 15 a, 8401<br />

Winterthur. Einsendeschluss ist der<br />

30. Juni 2013.<br />

Gewinner <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> 5/2013<br />

Eine Agrisano-Taschenapotheke gewannen<br />

Beat Aeschlimann aus<br />

Oberthal, Petra Bucheli aus Buttisholz,<br />

Bernadette Buchli aus Versam,<br />

Antonia Caminada aus Vrin, Markus<br />

Dennler aus Oberentfelden, Milena<br />

Gendotti aus Rodi Fiesso, Vreni Murer<br />

aus Beckenried, Ruth Schenk aus<br />

Altishausen, Irene Schuler aus<br />

Steinen und Andreas Weibel aus<br />

Schlatt.<br />

Mit dem Versicherungsangebot der Agrisano sind<br />

Bauernfamilien gut versichert. Die Regionalstellen<br />

sind den bäuerlichen<br />

Kantonalorganisationen<br />

angegliedert. Kontaktdaten<br />

unter www.agrisano.ch oder<br />

direkt mit Mobile über den<br />

QR-Code.<br />

Tagesaktuelle Neuigkeiten<br />

www.ufarevue.ch<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 83


SELBSTVERSORGUNG UND KÜCHENLATEIN<br />

LANDLEBEN<br />

ABC der Gelierhilfen<br />

für die Konfitürenherstellung<br />

TIPPS UND TRICKS rund um Zusatzstoffe wie beispielsweise<br />

Geliermittel, die helfen, damit es in der Beerensaison mit<br />

der Konfitürenproduktion auch bestens klappt.<br />

Konfitüre zu kochen ist keine Hexerei,<br />

doch braucht es das nötige Wissen,<br />

damit es gelingt. Konfitüre aus<br />

Zucker und Früchten und damit<br />

basta Dies ist möglich, aber nicht in jedem<br />

Fall die beste Wahl. Unterschiedlichste<br />

Geliermittel stehen zur Verfügung.<br />

Es ist sinnvoll, Bescheid zu wissen,<br />

welches geeignet ist und worauf es beim<br />

Einsatz ankommt.<br />

Schon beim Zucker beginnt der Entscheidungsprozess:<br />

Will ich die Konfitüre<br />

nach Grossmutter-Art mit 1 Kilogramm<br />

Früchten und 1 Kilogramm<br />

Zucker herstellen Dies macht die Konfitüre<br />

zwar gut haltbar, doch Zucker ist<br />

nicht gesund. Aber wie weit kann ich<br />

den Zucker reduzieren Die Zuckermenge<br />

ist abhängig von der Fruchtart, von<br />

persönlichen Vorlieben und der Gelierhilfe.<br />

Verschiedene Früchte enthalten<br />

unterschiedlich viel Zucker. Der Zuckergehalt<br />

ist zudem abhängig vom Klima.<br />

Regnet es in der Erntezeit häufig, ist er<br />

tiefer. Durchschnittliche Geniesser von<br />

Konfitüre sind sich an einen relativ hohen<br />

Anteil Zucker gewöhnt. Wer aber<br />

etwas für die Gesundheit in der Familie<br />

tun möchte, reduziert den Zuckergehalt<br />

schrittweise, so merkt niemand, dass<br />

immer etwas weniger Zucker drin ist.<br />

Wird sauber gearbeitet und Unigel eingesetzt<br />

sowie die Konfitüre in kleinere<br />

Gläser abgefüllt, so ist es möglich, den<br />

Zucker bis gegen Null zu reduzieren. Allerdings<br />

muss die Konfitüre nach dem<br />

Öffnen im Kühlschrank aufbewahrt und<br />

rasch verbraucht werden. Geschmack<br />

und Konsistenz können sich dadurch<br />

verändern – dies braucht etwas Angewöhnung.<br />

Gelierzucker, Gelierpulver und<br />

alternative Gelierhilfen<br />

Früchte und Beeren gelieren unterschiedlich<br />

gut. Dies hängt vom ausgewogenen<br />

Verhältnis zwischen Fruchtsäure,<br />

Pektin und Zucker ab. Sehr gut<br />

gelieren rote Johannisbeeren, Cassis,<br />

Stachelbeeren, Brombeeren, nicht zu<br />

reife Quitten und Äpfel. Auch Himbeeren,<br />

Aprikosen oder Zwetschgen gelieren<br />

gut. Hingegen Erdbeeren, Kirschen,<br />

Holunder gelieren schlecht. Möglich ist<br />

Tabelle: Übersicht über Gelierhilfen<br />

Gelierzucker Kristallzucker, welchem Pektin (E 440) und Zitronensäure (E 330) beigegeben wurde.<br />

Massive Reduktion der Kochzeit.<br />

Gelierpulver Enthalten Pektin, Frucht-, Trauben- oder Milchzucker und Zitronensäure.<br />

Achtung: Zuckersparende Gelierpulver können zusätzliche Konservierungsstoffe enthalten,<br />

beispielsweise Sorbinsäure. Wer dies nicht möchte, wechselt das Produkt oder die Gelierhilfe.<br />

Insbesondere in der Direktvermarktung ist zu beachten, was man deklarieren muss.<br />

Unigel<br />

Empfehlenswertes Geliermittel aus Pektin und Weinsäure, ohne Konservierungsstoffe.<br />

Einsatz auch bei stark Zucker reduzierten Konfitüren möglich. Gelees werden<br />

manchmal nicht ganz stichfest. Bei der Verarbeitung die Rezeptur beachten, denn der Zucker<br />

wird erst am Ende beigegeben.<br />

Agar-Agar Aus Algen gewonnenes Geliermittel. Eine exakte Dosierung ist nötig, sonst werden die Konfitüren<br />

und Gelees gummig und hart. Man nehme einen Masslöffel – ein Teelöffel ist nicht immer<br />

gleich gross. Die Konfitüre wird unter ständigem Rühren drei bis fünf Minuten gekocht. Es gibt<br />

verschiedene Produkte auf dem Markt, die Qualität ist unterschiedlich. Agar-Agar ist die<br />

vegetarische Alternative zu Gelatine und kann auch gut bei Panna Cotta eingesetzt werden.<br />

Es quillt in kalter Flüssigkeit, löst sich jedoch nur in kochendem Wasser auf.<br />

das Mischen von Früchten und Beeren,<br />

die nicht gut gelieren mit pektinreichen<br />

Früchten wie Äpfeln oder den seltenen<br />

Mispeln. Oder man kann eine Gelierhilfe<br />

beifügen. Damit verkürzt sich die<br />

Kochzeit. Eine weitere Variante ist das<br />

Zufügen von drei bis vier Esslöffeln Zitronensaft<br />

oder 15g Zitronensäure pro<br />

Kilogramm Früchte. Die Säure zieht das<br />

natürliche Pektin aus den Früchten. <br />

Buchtipp:<br />

• Gesamt-Ordner «Selbstgemacht –<br />

eingemacht – feingemacht».<br />

Verarbeitung von Lebensmitteln für<br />

die Selbstversorgung (323 Seiten)<br />

inklusive CD: Verarbeitung, Lagerung,<br />

Konservierung und Rezepte von Obst,<br />

Gemüse, Milch und Fleisch.<br />

Bestellnummer: HAU-1502011,<br />

Agridea, Preis 72 Fr. Die einzelnen<br />

Kapitel sind als Broschüren erhältlich.<br />

• Feines aus dem Glas (Separatbroschüre<br />

Kapitel 6 und Kapitel 7 des oben<br />

genannten Ordners), Bestellnummer:<br />

HAU-156, Agridea 15 Fr.<br />

Bezug: Agridea, Eschikon 28,<br />

8315 Lindau, Tel. 052 354 97 00,<br />

Fax 052 354 97,<br />

kontakt@agridea.ch,<br />

www.agridea.ch<br />

• Broschüre «Konfitüre, Gelee und<br />

Fruchtaufstrich für den Verkauf ab<br />

Hof», Preis 5 Fr.<br />

Bezug: Bildungszentrum Wallierhof,<br />

Höhenstrasse 46, 4533 Riedholz,<br />

Tel. 032 627 99 11,<br />

wallierhof@vd.so.ch<br />

84 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


SELBSTVERSORGUNG UND KÜCHENLATEIN<br />

LANDLEBEN<br />

Süss-saure Aprikosen<br />

mit Ingwer passen zu<br />

kaltem Fleisch und<br />

Raclette.<br />

Wenn Konfitüren nicht gelieren, in die<br />

erkaltete Konfitüre Geliermittel ein -<br />

rühren, gemäss Anleitung auf kochen.<br />

Der Gelierpunkt ist erreicht, wenn<br />

einige Tropfen Konfitüre oder Gelees<br />

nach kurzer Zeit fest werden.<br />

Ist das Gelees zu fest, vor dem<br />

Ver zehr mit etwas Zitronensaft, Fruchtsaft<br />

oder heissem Wasser verrühren.<br />

Fruchtkonfitüre, heisseingefüllt<br />

Ergibt etwa 3 Gläser à 5dl Inhalt<br />

1 kg Früchte oder Beeren<br />

500 – 800 g Zucker<br />

evtl. Geliermittel oder<br />

3 – 4 EL Zitronensaft<br />

Früchte waschen, rüsten, fein schneiden<br />

und in eine grosse Pfanne geben. Zucker<br />

(evtl. Geliermittel oder 3 − 4 EL Zitronensaft)<br />

zufügen und aufkochen. Unter Rühren<br />

einkochen. Bei Verwendung von Geliermittel<br />

Anleitung auf der Verpackung<br />

beachten. Je nachdem abschäumen und<br />

pürieren. Die Konfitüre siedend heiss bis<br />

1mm unter den Rand in Gläser füllen<br />

und sofort verschliessen. Konfitüren sind<br />

ein bis zwei Jahre haltbar.<br />

Beliebte Konfitürenvariationen<br />

¹⁄ ³ Erdbeeren, ¹⁄ ³ Rhabarber<br />

²⁄ ³ Brombeeren, ¹⁄ ³ Himbeeren<br />

½ Quitten, ½ Birnen<br />

(pürierte Marmelade)<br />

¾ Aprikose, ¼ Rhabarber<br />

½ Kirschen, ½ Himbeeren<br />

½ Himbeere, ½ Apfel<br />

Spezialität: Kirschenmarmelade<br />

Die Kirschenmarmelade pro Kilogramm<br />

Früchte mit 2 EL Kirsch und 2 Dolden<br />

Holunderblüten (abgezupft) ergänzen.<br />

Holunderblüten können ein bis zwei<br />

Monate tiefgekühlt werden.<br />

Quellen: Ordner «Selbstgemacht – eingemacht –<br />

feingemacht», Agridea<br />

Süss-saure Aprikosen mit Ingwer<br />

1 kg Aprikosen<br />

0,5 l Wasser<br />

3 EL Apfel- oder Weissweinessig<br />

200 g Zucker, 1 (– 2) Ingwerknollen<br />

1 Vanillestängel, 3 Stk. Kardamom<br />

Aprikosen halbieren und entsteinen.<br />

Wasser, Essig, Zucker und in Scheiben<br />

geschnittenen Ingwer sowie Vanillestängel<br />

zum Kochen bringen. Aprikosen<br />

beigeben und köcheln lassen. Die Früchte<br />

mit der Schaumkelle in heisse Konservengläser<br />

geben, sofort verschliessen.<br />

Den Sud etwa 15 Minuten weiter einkochen<br />

lassen und über die Früchte geben.<br />

Lufdicht verschliessen.<br />

Quelle: Ruth Bossardt, Anton Gottsponer, Aprikosen -<br />

Köstliches aus dem Wallis, Rotten Verlag, Visp, 2006<br />

Autorin Ruth Bossardt<br />

ist Mitarbeiterin<br />

Ernährung und<br />

Landwirtschaft/Direktvermarktung,<br />

Agridea,<br />

Eschikon 28,<br />

8315 Lindau.<br />

www.agridea.ch<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 85


Marktplatz<br />

LANDTECHNIK<br />

zu verkaufen<br />

Fortsetzung<br />

von Seite 82<br />

Notstromgruppe<br />

25KVA, 3-Zyl. Deutz,<br />

1500 U/min, 220 Std.,<br />

auf Rahmen, wie neu<br />

Fr. 7500; Bergmäher<br />

Aebi AM20, Jg. 07, 10<br />

Betr. Stunden, 1.75 m<br />

Balken, Doppelrad Fr.<br />

7900 079 445 61 28<br />

Ladewagen Bucher alt;<br />

VW Passat Kombi,<br />

frisch ab MFK, guter<br />

Zustand Fr. 3200;<br />

Roller Honda, ideal<br />

auch auf Alp, MFK<br />

neue Batterie und<br />

Pneus Fr. 950<br />

079 445 61 28<br />

Brandschutztüre,<br />

neuwertig, mit<br />

Metallfutter, Grösse<br />

2000x800x40 mm<br />

Fr. 200<br />

079 765 20 26<br />

Federzahnegge mit<br />

Doppelkrümler, 3.5 m,<br />

Marke Bärtschi<br />

077 492 51 10<br />

Grupper Non-Stop,<br />

Arbeitsbreite 3.0 m mit<br />

Tasträder<br />

079 810 43 53<br />

UV-Wasserentkeimungsanlage<br />

079 765 20 26<br />

Tandem-Kipper<br />

Mengele MED 8000,<br />

2 TA, mit Auflaufbremse<br />

Fr. 7900<br />

077 472 26 18<br />

Saug/Druckfass Bauer,<br />

4000 l, rostfrei mit<br />

guter Pumpleistung<br />

Fr. 4900<br />

077 492 51 10<br />

Feldspritze Fischer,<br />

2000 l, gezogen, 15<br />

oder 18 m, vollhydr.,<br />

Test und Garantie,<br />

Grubber Rabewer, K<br />

2.7 m, non-stop, mit<br />

nachlaufer; Cambridgewalze<br />

3 m, Ø 45 cm<br />

078 647 57 76<br />

Kleinviewage, verzinkt,<br />

fahrbar; Kunststofftank<br />

mit Wanne,<br />

2000 l<br />

079 857 80 09<br />

Sähkasten Fiona 3M<br />

mit div. Zubehör, zwei<br />

Sähbalken, Fahrgassenschaltung<br />

Fr. 950<br />

079 885 32 50<br />

Tiergehege CNS,<br />

geeignet für Aussteller<br />

oder Kinderzoo, für<br />

Schafe, Ziegen, Kälber,<br />

Schweine usw.,<br />

L 2.50 m B 2.10 m,<br />

H 1.10 m, Transporttabel<br />

und zerlegbar; Mahl<br />

und Mischanlage, mit<br />

Nachtautomat,<br />

Getreidereiniger,<br />

Durchlauf-Waagen,<br />

Getreidebunker<br />

1800 kg, Mischer<br />

2000 kg, Demontage<br />

durch Abnehmer<br />

079 625 82 92<br />

Motormäher Aebi AM<br />

70 und Aebi AM 250,<br />

günstig<br />

079 748 30 57<br />

Güllenseparator mit<br />

4 Separatoren inkl. FUgesteuerte<br />

Dickgüllenpumpe,<br />

Steinabscheider,<br />

Rotocut,<br />

Mistförderschnecken,<br />

Dünngüllenpumpe,<br />

Saug- und Druckschläuche,<br />

ganze Anlage wird<br />

angetrieben mit<br />

internem Stromaggregat,<br />

Aufgebaut auf<br />

einem Thermo-LKW-<br />

Anhänger; 3 Stück<br />

Kratzbodenwagen je<br />

15m 3 ; Kramer Allrad<br />

Typ 420, Jahrgang 1998<br />

inkl. Teleskop,<br />

Erdschaufel und<br />

Leichtschüttgutschaufel,<br />

wurde nicht auf<br />

dem Bau gebraucht<br />

079 429 30 42<br />

Notstromaggregat/<br />

Stromerzeuger, 70KVA,<br />

wie neu, wenig<br />

Betriebsstunden, mit<br />

Wärmetauscher<br />

077 472 26 18<br />

Seiten-Scheibenmähwerk,<br />

2.10 m Arbeitsbreite,<br />

ohne Aufbereiter<br />

061 791 19 21<br />

Rundballenbelüftung<br />

RMH Modul, Bauweise<br />

für 8 Rundballen<br />

Fr. 7500 mit Garantie<br />

079/643 59 65<br />

Rundballenbelüftung<br />

Lasco, für 30 Ballen,<br />

portables System<br />

Fr. 17160 mit Garantie<br />

079 643 59 65<br />

Holzrückezange mit<br />

1.5 m breitem Rückeschild,<br />

Armlänge 1.2 m,<br />

Zange öffnet 1.8 m<br />

Fr. 3320<br />

079 643 59 65<br />

Schalldämpfer für<br />

Turboziklon; Holzbrügiwagen<br />

mit Aufsätzen<br />

zum unten öffnen;<br />

Standeimer DeLawal;<br />

Tränkebeken Suevia<br />

079 243 75 25 oder<br />

+41 79 243 75 25<br />

Stapler-TCM, Benzin,<br />

Hubhöhe 3 m, Hubkraft<br />

1.5 t, 4 grosse Lufträder,<br />

mechanisch und<br />

optisch, guter Zustand,<br />

günstig<br />

079 422 30 55<br />

2-Scharpflug Althaus,<br />

non Stop Fr. 450; Roller<br />

HONDA 50cm³, 45 km<br />

ab MFK, top Zustand<br />

Fr. 980<br />

079 464 69 61<br />

Reform Muli T7, Jg.<br />

2009, 404 Std., Kabine,<br />

Chassis, Türe, Heizung,<br />

ab Service Fr. 92’000;<br />

Reform Muli T9, Jg.<br />

2005, 1635 Std., ab<br />

Service Fr. 79’000;<br />

Reform Muli 565S, Jg.<br />

2004, 1816 Std., 68 PS,<br />

Kabine, Chassis, Türe,<br />

Heizung, ab Service<br />

Fr. 75’000<br />

079 320 05 40<br />

Reform Muli 555S, Jg.<br />

2008, 530 Std., 68 PS,<br />

Kabine, Chassis, Türe,<br />

Heizung, ab Service<br />

Fr. 79’000; Reform<br />

Metrac 3003S, Jg.<br />

1994, 2533 Std., Hydr.<br />

Hubwerksentlastung,<br />

ab Service Fr. 25’000;<br />

Reform Metrac 3004,<br />

Jg. 1999, 1810 Std.,<br />

40 PS, Grundgerät, ab<br />

Service Fr. 37’000<br />

079 320 05 40<br />

Dreiseitenkipper, 8 t,<br />

2.2x3.5+2x60 Seitenwände,<br />

top Zustand,<br />

körnerdicht Fr. 5800<br />

079 415 04 61<br />

Sterbündelgerät auf<br />

Räder mit ca. 100<br />

Drahtseilen zum<br />

Binden, kann am<br />

Traktor mit Spaltmaschine<br />

verwendet<br />

werden, Fr. 600<br />

079 341 08 22<br />

Milchkühltank Serap<br />

1350 l<br />

078 614 73 77<br />

Transporter mit<br />

aufgebautem Mistzetter,<br />

inkl. Querband,<br />

wurde gebraucht für<br />

Silagefütterung<br />

078 614 73 77<br />

Futterstation mit 2<br />

Futter- und einem<br />

Flüssigdosierer mit Tor<br />

078 614 73 77<br />

Melkstand Delaval, 2 x<br />

3, 078 614 73 77<br />

Silohäcksler, Strom<br />

betrieben; Eiskühlwanne<br />

für 4 Milchkannen,<br />

40 l oder 50 l;<br />

Durchlauferwärmer für<br />

alle Flüssigkeiten zur<br />

Fütterung von Kälber<br />

und Schweine<br />

071 799 14 03<br />

Heissluftofen Jumbo<br />

110, 128 KW, mit Rohr<br />

und Thermostat,<br />

Topzustand; Tränkefass<br />

Geba, 600 l, mit<br />

Schwimmtrog;<br />

Futterwagen, verzinkt,<br />

ca. 400 l<br />

052 337 20 04<br />

Strohballenfräse<br />

Vakuumat, 15 PS, mit<br />

Wasser-Einspritzung;<br />

Silowasserpresse, 2.5<br />

m und 3 m; Milchzentrifuge<br />

Elecreme, 125<br />

l/Std., 220 V<br />

052 337 20 04<br />

LANDTECHNIK<br />

gesucht<br />

Brandschutztüre EI30,<br />

90 cm breit<br />

079 460 76 43<br />

Klauenstand; Traktor<br />

bis Fr. 5000; Glocken<br />

und Treicheln;<br />

Amboss; Silokarren;<br />

Elektro-Silogabel,<br />

Wiger, für Entnahme im<br />

Hochsilo<br />

079 575 25 52<br />

Mähdrescher,<br />

guterhalten, alter<br />

kleiner Mähdrescher ab<br />

19 Uhr<br />

079 652 25 34<br />

Gummimatten,<br />

occasion<br />

062 965 33 65<br />

Siloballenzange, an<br />

3-Punkthydraulik<br />

079 483 60 90<br />

Taktgeber, z.B. Accord<br />

zu Pflanzmaschine<br />

052 745 30 11<br />

Baumspritze, 3-Punkt,<br />

Kolbenpumpe<br />

079 610 58 23<br />

Transporter oder<br />

kleinerer Traktor,<br />

Marke egal, Preis bis ca.<br />

Fr. 2000, je nach<br />

Zustand auch zum<br />

Restaurieren; Rapid<br />

505, Motormäher<br />

062 299 04 36<br />

diverse Loch-Säscheiben<br />

zu Einzelkornsämaschine<br />

Nodet Pneumasem<br />

oder Minigraines,<br />

bitte alles anbieten<br />

052 745 30 11<br />

Spuranreisser zu<br />

Haruwy Setzmaschine<br />

052 745 30 11<br />

Kartoffelvorkeimharassen,<br />

Plastik weiss<br />

oder Holz; Vorkeimlampen<br />

079 468 99 86<br />

Krokodilzange an<br />

Frontlader, Traktor<br />

1.5 m - 1.6 m breit,<br />

Euro 8<br />

079 505 68 44<br />

Doppelmesser-Mähwerk,<br />

Busatis, 1.50 m<br />

bis 1.80 m breit<br />

052 745 30 11<br />

Traktorenpneu ab 40%,<br />

Grössen 11.2 R 36<br />

079 673 24 71<br />

Getreidequetsche für<br />

Futtergetreide<br />

079 241 64 81<br />

Vielfachrahmen<br />

Haruwy<br />

079 243 96 57<br />

Seilwinde zu Rapid,<br />

Frontseilwinde<br />

079 335 32 76<br />

Heurüstmaschine,<br />

Kranmodell, auch<br />

defekt<br />

079 672 76 25<br />

Backenbrecher,<br />

Steinbrecher<br />

079 723 61 25<br />

Kulturegge «Haruwy»<br />

mit Doppelkrümler<br />

079 579 71 54<br />

Tandem 3 Seitenkipper<br />

oder Einachs 3<br />

Seitenkipper<br />

079 278 45 31<br />

Seiten-Scheibenmähwerk<br />

mit 2.5 - 3 m<br />

Arbeitsbreite, gut<br />

erhalten, ohne Auf -<br />

bereiter, zum Mähen<br />

von Böschungen<br />

079 255 07 15<br />

Ein Paar Occasionsschneeketten,<br />

Grösse<br />

16.9 - R28<br />

079 356 88 13<br />

Sternhackgerät<br />

Haruwy<br />

077 472 26 18<br />

Busatis Mähwerk,<br />

Anbau hinten<br />

077 492 51 10<br />

Fordson Dexta, guter<br />

Zustand<br />

052 657 28 63<br />

Wiesenegge, 5-6 cm,<br />

klappbar<br />

079 483 60 90<br />

Heurüstmaschine<br />

Lanker für Kranbeschickung<br />

077 492 51 10<br />

Cambridge Walze,<br />

2.8 m bis 3 m<br />

079 810 43 53<br />

Allrad-Traktor, bis<br />

Fr. 5000; Kreiselheuer,<br />

6-teilig, günstig;<br />

Milchtank, Steckerfertig<br />

bis 600 l; Gittersilo<br />

mit Wasserpresse<br />

079 673 24 71<br />

Tandem oder Einachskipper,<br />

kein LKW<br />

079 278 45 31<br />

Hürlimann Traktor<br />

466/607 etc., bitte alles<br />

anbieten<br />

079 286 15 88<br />

Rapid 505, 606,<br />

spezial/Super Euro,<br />

Alter und Zustand egal,<br />

wird abgeholt und bar<br />

bezahlt, ab 18 Uhr<br />

079 603 85 63<br />

Occ. Schwemmkanalroste,<br />

1 m breit,<br />

Rundstab, T-Stab oder<br />

Guss: 3-Punktbock zu<br />

Kreiselheuer, Fahr, KH<br />

500<br />

079 366 15 21<br />

Schneidebrenner zu<br />

Autogehnschweissan -<br />

lage, 079 723 61 25<br />

Kälbetränkeautomat,<br />

günstig<br />

079 673 24 71<br />

Gittersilo oder<br />

Kunststoffsilo mit<br />

Wasserpresse<br />

079 951 27 18<br />

Kartoffelsetzgerät 2-<br />

reihig, halb Automat<br />

079 567 96 59<br />

Traktorenpneu<br />

Occasion, 8.3-8x32,<br />

max. 50%<br />

079 381 89 28<br />

Doppelräder zu Metrac<br />

3003 6x6<br />

079 713 33 06<br />

Anhängerachse, ca. 5 t<br />

für Viehtransportanhänger,<br />

ca. 2.4 m 16»<br />

079 713 33 06<br />

Autoanhänger für<br />

Bastler, fahrtauglich<br />

aber kein MFK nötig,<br />

Gebiet Ostschweiz<br />

079 356 88 13<br />

Räumung Nachlass<br />

Kaufe Antikes und<br />

Raritäten aller Art aus<br />

Haus und Hof www.antix.ch<br />

071 633 20 50<br />

Holzsilos druckimprägniert<br />

079 355 04 59<br />

zu Bucher Moseritz, ca.<br />

120 kg, oberes Guss-<br />

Tellerrad, Øca. 33 cm,<br />

36 Zähne, ev. ganzes<br />

Gerät<br />

044 781 24 37 oder<br />

076 284 24 37<br />

Seitenmähwerk mit<br />

Knicker, ca. 250 cm<br />

079 598 71 31<br />

Futtermischwagen<br />

12 m³, Verikalmischer<br />

mit Waage<br />

079 378 18 57<br />

Hecklader und<br />

Kippanhänger<br />

044 935 19 70<br />

Schwiizerörgeli<br />

079 810 43 53<br />

Fortsetzung<br />

Seite 95<br />

86 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


Gastfreundschaft<br />

in den Sommermonaten<br />

REZEPT<br />

LANDLEBEN<br />

MENÜPLANUNG Fleischvögel lassen sich gut vorbereiten und ein Mini-Schoggi-<br />

Gugelhopf ist schnell gemacht. So müssen Bäuerinnen wie Barbara Mäder die arbeitsintensiven<br />

Sommermonate planen, vor allem, wenn sich kurzfristig Gäste anmelden.<br />

Fleischvögel im<br />

Ofen<br />

6 Rindsplätzli, dünn geschnitten<br />

(Vogelplätzli)<br />

500 g Kalbsbrät, gewürzt<br />

(in Brätschale)<br />

200 g Rüebli<br />

100 g Cornichon<br />

6 Specktranchen<br />

5 dl Gemüsebouillon<br />

3 dl Weisswein<br />

2 EL Bratsaucen<br />

1 dl Rahm<br />

Die Rüebli mit dem Zwiebelhacker<br />

in kleine Würfel hacken.<br />

Cornichon in Würfel schneiden.<br />

Rüebli- und Cornichonwürfel<br />

mit dem<br />

Fleischbrät vermengen.<br />

Die Vogelplätzli ausbreiten.<br />

Den Speck quer<br />

auf je ein Plätzli legen, dass<br />

die Tranchenenden beidseits<br />

herausschauen. Das Brät portionenweise<br />

auf den Speck legen. Die<br />

Tranchenenden des Specks über der<br />

Brätportion einschlagen und das Plätzli<br />

einrollen. Zahnstocher nicht nötig. Die<br />

Fleischvögel in eine Gratinform geben<br />

und mit Bouillon und Weisswein übergiessen.<br />

Backen bei 180 Grad Umluft<br />

während 1 ¼ Stunde. Die Fleischvögel<br />

zwischendurch wenden.<br />

Nach dem Garen den Sud von Bouillon<br />

und Wein in ein Pfännli sieben. Bratensauce<br />

beigeben und Rahm einrühren.<br />

Leicht köcheln lassen.<br />

Schoggi-<br />

Gugelhöpfli<br />

250 g Butter<br />

250 g Zucker<br />

5 Eier<br />

1 Päckli Vanillezucker<br />

1 Prise Salz<br />

100 g Schokolade<br />

2 EL Schokoladepulver<br />

250 g Mehl<br />

1 Päckli Backpulver<br />

Die Butter schaumig rühren und den Zucker<br />

beifügen. Die Eier darunter rühren<br />

und die Masse schaumig rühren. Vanillezucker<br />

und eine Prise Salz beifügen.<br />

Die Schokolade in Würfeli schneiden<br />

und dazugeben. Das Schoggipulver dazu<br />

sieben. Mehl und Backpulver sachte<br />

darunter mischen. Die Silikon-Minigugelhopfformen<br />

kalt ausspülen und den<br />

Teig einfüllen. Die Teigmasse reicht für<br />

18 kleine Gugelhöpfli. Backen bei 180<br />

Grad Umluft, 20 Minuten.<br />

Variation: Anstelle von Schokolade<br />

und Schokoladepulver 50 g Weinbeeren,<br />

50 g Hasel- oder Baumnüsse oder<br />

50g Früchte verwenden.<br />

Rezeptbäuerin<br />

Barbara Mäder (45)<br />

führt mit ihrem Mann<br />

Benjamin und ihren<br />

Kindern Ramona,<br />

Jonas, Carina und<br />

Tobias einen Pacht -<br />

betrieb der Wölfflin-<br />

Stiftung mitten in<br />

Winterthur. Hoch über<br />

der Stadt gelegen ist<br />

der Hof ein beliebtes<br />

Ausflugsziel für<br />

Spaziergänger, aber<br />

auch für Schulkinder.<br />

Denn Mäders bringen<br />

im Rahmen des<br />

Projekts «Schule auf<br />

dem Bauernhof» den<br />

Stadtkindern die<br />

Landwirtschaft näher.<br />

Das Bauernpaar lernt<br />

die Kinder melken, Eier<br />

bei den Hühnern holen<br />

und Kälber bürsten und<br />

vieles mehr. So erleben<br />

die Kinder den<br />

Bauernhof und die<br />

Landwirtschaft mit<br />

allen Sinnen. Nebst<br />

diesem zeitintensiven<br />

Engagement bleibt der<br />

Bäuerin wenig Freizeit,<br />

die sie aber intensiv<br />

nutzt, um zu fotografieren<br />

und filmen.<br />

Barbara Mäder mit<br />

dem Wahrzeichen ihres<br />

Hofes in Winterthur.<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 87


LANDLEBEN<br />

RARITÄTEN & NOSTALGIE<br />

Schweizerisches Volkstanzfest<br />

AM 15. UND 16. JUNI 2013 organisiert die<br />

Bündner Trachtenvereinigung das schweizerische<br />

Volkstanzfest in Chur. Am Samstag, 15. Juni 2013, finden<br />

zudem die jährliche Delegiertenversammlung der STV<br />

sowie das kantonale Kindertanztreffen statt.<br />

Die Königin der Alpen<br />

Die Königin der<br />

Alpen in der<br />

Mediathek in<br />

Martigny.<br />

In der Mediathek in Martigny (VS) findet<br />

bis anfangs Oktober eine Ausstellung<br />

über eines der Walliser Wahrzeichen<br />

statt, nämlich die Eringerkühe. Bild- und<br />

Filmaufnahmen aus dem vorigen<br />

Jahrhundert erzählen die Geschichte der<br />

Eringerrasse und ihrer traditionellen<br />

Kuhkämpfe. Identitätsbildend und<br />

inspirierend für Grafiker und Künstler,<br />

begeistern diese Kuhkämpfe immer<br />

mehr Leute, auch ausserhalb des Kanton<br />

Wallis.<br />

Die Mediathek in Martigny ist von<br />

13 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: 5 Fr. für<br />

Erwachsene, 3 Fr. für Studierende/<br />

Lernende, Kinder unter 16 Jahren gratis.<br />

Mediatheque, Av. de la Gare 15,<br />

1920 Martigny, www.mediatheque.ch/<br />

valais/martigny.html<br />

Martigny ist die Anreise wert, sind doch<br />

dort auch ein römisches Amphitheater,<br />

das Museum Pierre Gianadda und ein<br />

Bernhardinermuseum zu finden.<br />

Auflösung «Was ist das»!<br />

Bei dem gesuchten Gegenstand handelte<br />

es sich um einen Kirschenentsteiner. Die<br />

richtige Antwort wusste Sandra Romang<br />

aus Turbach (BE). Sie gewann einen<br />

LANDI-Gutschein im Wert von 20 Fr.<br />

Das schweizerische Volkstanzfest<br />

findet alle drei bis funf Jahre statt.<br />

Die letzten grösseren nationalen<br />

Volkstanzfeste wurden 2008 in Herisau<br />

und 2004 in Baden durchgeführt.<br />

Die Bündner Trachtenvereinigung organisiert<br />

nun das Schweizerische Volkstanzfest<br />

in der Bündner Kantonshauptstadt.<br />

Dafür wird das Festzelt auf der<br />

Quaderwiese aufgeschlagen. Nebst gemeinsamen<br />

Volkstänzen sowie freiem<br />

Tanz auf der Quaderwiese, dem Theaterplatz<br />

und im RhB-Park, wird das Fest<br />

durch Tanzvorführungen von Trachtenleuten<br />

aus der ganzen Schweiz bereichert.<br />

Musikalisch wird das Volkstanzfest<br />

vom Bündner Ländlermix, der Kapelle<br />

Rätia, den Stelser Buaba, den Davoser<br />

Ländlerfründa, den Panyer Hengertmusig,<br />

der Chapella Junaiver, der Ländlerkapelle<br />

GrischArt, den Türmlibuebe, der<br />

Oberbaselbieter Ländlerkapelle und der<br />

Schwyzerörgelifrönde Rast-Wiss umrahmt.<br />

Neben diesem erstklassigen Ohrenschmaus,<br />

wird auch die Vielfalt der<br />

Schweizer Trachten für die Besucher ein<br />

Augenschmaus sein. Ein Fest für alle<br />

Sinne – denn auch kulinarisch wird einiges<br />

geboten. Im Festzelt werden<br />

Bündner Spezialitäten wie Capuns und<br />

Pizokels offeriert.<br />

Ein Kontaktformular für Klein anzeigen<br />

steht auf www.ufarevue.ch zur<br />

Verfügung.<br />

Sie können auch einfach anrufen<br />

(058 433 65 30) oder faxen<br />

(058 433 65 35). LANDI-Mitglieder<br />

inserieren gratis!<br />

Volkstanz und Trachten erfreuen alle Sinne.<br />

Bilder: www.tanzfestchur.ch<br />

Etwa 1500 bis 2000 aktive Trachtenleute<br />

aus allen Kantonen freuen sich bereits<br />

darauf, in Chur das Tanzbein zu<br />

schwingen. Tanzpräsentation und tolle<br />

Choreographien sind im Stadttheater<br />

und im Brandissaal zu sehen.<br />

www.tanzfestchur.ch<br />

RARITÄTEN<br />

zu verkaufen<br />

Wohnwagen mit Schutzdach, Fr. 1800;<br />

Reitsattel Hannover (Dressur), Fr. 100;<br />

Eichenfässer, div. Grössen, Stk. Fr. 50;<br />

Heurüstmaschine Lanker fahrbar, Fr. 50;<br />

Silowasserpresse, rechteckig, Silomasse<br />

4.35 m x 2.35 m, Kt. ZG<br />

079 452 56 33<br />

Was ist das<br />

C Ein Kumet<br />

(Pferdegeschirr)<br />

D Burdi-Schlitten<br />

Verlost wird ein<br />

LANDI-<br />

Gutschein im<br />

Wert von 20 Fr.<br />

Einsendeschluss:<br />

22. Juni 2013<br />

Schreiben Sie eine SMS<br />

an 880 (90 Rp.) mit KFL<br />

C Name Adresse oder<br />

KFL D Name Adresse.<br />

Das Lösungswort<br />

können Sie uns auch<br />

per Post mitteilen:<br />

<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>, Theaterstr.<br />

15a, 8401 Winterthur.<br />

88 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


GARTENSEITE<br />

Nachschub fürs Gemüsebeet<br />

LANDLEBEN<br />

FOLGESAATEN Nach dem endlos kalten Frühling ist so<br />

mancher mit der Bestellung seines Pflanzblätzes arg in Verzug<br />

geraten. Doch keine Sorge: Für viele Gemüse und Salatarten<br />

hat man zu Sommerbeginn eine zweite Chance für eine<br />

üppige Ernte bis im späten Herbst.<br />

Edith<br />

Beckmann<br />

Für eingefleischte Hobbygärtner ist<br />

der November der schönste Monat<br />

im Gemüsegarten: Da kann man in<br />

Hülle und Fülle ernten, hingegen das<br />

Jäten, die Schnecken und das Giessen<br />

vergessen! Um dieses Erfolgserlebnis zu<br />

geniessen, wird im Juni und Juli nochmals<br />

reichlich gesät und gesetzt. Der<br />

warme Boden und die Sonne sorgen für<br />

zügiges Wachstum.<br />

Zeit für Nachzügler Für Gurken,<br />

Bodenkohlrabi, Randen, Rotkraut, Sommerblumenkohl,<br />

Kohlrabi und Broccoli<br />

ist bis Ende Juni letzte Gelegenheit für<br />

Kunterbunt: Krautstiel findet<br />

sogar Platz im Blumenbeet<br />

und kann auch noch im Juni<br />

gesät werden.<br />

Bild: Holger Beckmann<br />

Augen- und Gaumenschmaus:<br />

Farbenprächtiger Zierkohl als<br />

Winterschmuck und für deftige<br />

Kohlgerichte.<br />

Bild: Gabi Schönemann/pixelio.de<br />

Saaten, wenn die Ernte garantiert sein<br />

soll. Dann gibt es aber auch Gemüse und<br />

Salate, die für gutes Gedeihen auf Kurzzeittage<br />

angewiesen sind.<br />

Typischer Vertreter ist Chinakohl: Die<br />

Blüte – und somit keine Kopfbildung –<br />

wird durch den Langtag oder durch Temperaturen<br />

unter 12°C angeregt. Deshalb<br />

am besten erst ab Anfang Juli bis Ende<br />

August direkt aussäen und die Pflanzen<br />

später auf 30x30cm vereinzeln.<br />

Auch Pak Choi schosst bei frühen Aussaaten;<br />

richtig sind die Saattage gegen<br />

Ende Juni bis anfangs September, direkt<br />

ins Freiland. Bereits nach acht bis zehn<br />

Wochen beginnt die Ernte.<br />

Zauberhafter Zierkohl In kräftigem<br />

Pink, Weinrot oder Cremeweiss<br />

malt der Zierkohl hübsche Farben in den<br />

winterlichen Garten – oder auf Balkon<br />

und Terrasse. Je kälter die Tage, umso intensiver<br />

färben sich die (essbaren!) Blätter.<br />

Zierkohl ist frosthart bis minus 10 °C.<br />

Im Juli in Schalen säen. Pflanzen nach<br />

drei Wochen in kleine Töpfe versetzen.<br />

Erst auspflanzen, wenn sich der Sommerflor<br />

verabschiedet hat.<br />

Salat satt fürs Frühjahr Gesät<br />

werden bis Ende Juli auch grüner und roter<br />

Cicorino, zum Beispiel zwischen die<br />

bald erntereifen Zwiebeln. Im Oktober<br />

die Blätter zwei Finger breit über dem<br />

Boden abschneiden. Im Winter mit Stroh<br />

Bild: Kladu/pixelio.de<br />

Grüne Tipps für den Nutzund<br />

Ziergarten<br />

• Prima Giesswasser für Gemüse:<br />

Brennnesseln in die Kanne geben, mit<br />

Wasser auffüllen und 24 Stunden<br />

stehen lassen. Wasser jeweils<br />

erneuern, bis sich die Blätter zersetzt<br />

haben. Damit sie in der Kanne<br />

bleiben, Holzwolle in den inneren<br />

Ausguss stopfen.<br />

• Tomaten wöchentlich ausgeizen, bei<br />

Bedarf aufbinden. Schütteln der<br />

Pflanze fördert die Bestäubung!<br />

• Offene Bodenflächen laufend mit<br />

Mulch aus dünn verteiltem Rasenschnitt<br />

oder Kompost abdecken.<br />

• Rosen im Juni ein zweites Mal<br />

düngen. Um die neue Knospenbildung<br />

zu fördern: Verwelkte Blüten<br />

unterhalb von zwei ausgebildeten<br />

Laubblättern abschneiden.<br />

• Für die Vermehrung von Mauerblümchen<br />

büschelweise Stecklinge<br />

schneiden und frisch setzen.<br />

oder Vlies abgedeckt, spriessen bereits<br />

im Februar die ersten zarten Rosetten<br />

und liefern begehrten Frühjahrssalat. Genauso<br />

wie Nüsslisalat, der im August und<br />

September gesät wird, etwa zwischen<br />

Tomaten oder Lauch.<br />

Zuckerhut erträgt Fröste bis zu minus<br />

7 °C. Er wird an Ort und Stelle nach dem<br />

längsten Tag (21. Juni) bis Mitte Juli gesät.<br />

Reihenabstand 30cm, Pflanzen auf<br />

30cm vereinzeln.<br />

<br />

Delikate Spezialität: Radicchio<br />

Castelfranco ist ein typischer<br />

Wintersalat mit Saattermin ab<br />

20. Juni bis 10. Juli.<br />

Bild: wrw/pixelio.de<br />

Autorin Edith Beck mann, Freie<br />

Journalistin BR aus Frauenfeld (TG),<br />

leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln<br />

in der Landwirtschaft.<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 93


LANDLEBEN<br />

ICH BIN GERNE BAUER<br />

Landwirtschaft:<br />

Genau mein Ding!<br />

Fragt man Peter Neuenschwander, wie<br />

er sich selbst beschreiben würde, antwortet<br />

er: zielstrebig, gewissenhaft und<br />

gutmütig. Wenn man den sauberen und<br />

ordentlich geführten Hof sieht und ein<br />

paar Worte mit ihm gewechselt hat,<br />

merkt man schnell, dass Peter mit seiner<br />

Selbsteinschätzung genau richtig liegt.<br />

Der frisch gebackene Meisterlandwirt<br />

aus Rumendingen (BE) hat Anfang 2013<br />

den elterlichen Abferkel- und Mastbetrieb<br />

übernommen. Für die Hofübergabe<br />

war die Ausbildung zum Meisterlandwirt<br />

sehr hilfreich. Durch die<br />

Anfertigung einer Betriebsstudie hatte<br />

Peter die Möglichkeit, seinen Betrieb<br />

richtig unter die Lupe zu nehmen, Stärken<br />

und Schwächen zu identifizieren<br />

und Arbeitsabläufe zu optimieren. Zudem<br />

schätzt Peter an seiner Ausbildung,<br />

dass er Gleichgesinnte kennenlernen<br />

und sich mit Landwirtschaftsexperten<br />

austauschen durfte. Jetzt fühlt sich der<br />

Junglandwirt darin gestärkt, den Betrieb<br />

weiter zu verbessern und top Mastresultate<br />

zu erzielen. Zusammen mit 5 weiteren<br />

Schweinehaltern betreibt Peter eine<br />

arbeitsteilige Ferkelproduktion (AFP)<br />

mit insgesamt 230 Muttersauen. Seit<br />

2010 gehört zu seinem Betrieb ein neu<br />

errichteter Maststall mit 350 Mastplätzen.<br />

So fällt einiges an Arbeit für den<br />

Vollerwerbslandwirt an. Für Peter ist es<br />

jedoch kein Problem, wenn er nicht um<br />

17 Uhr den Hammer fallen lässt. Als naturverbundener<br />

Mensch ist es für ihn<br />

Peter Neuenschwander (29)<br />

Der frischgebackene Betriebsleiter<br />

hat seine Ziele stets im Blick.<br />

selbstverständlich, sich jederzeit um das<br />

Wohl seiner Tiere und die Pflege der<br />

Äcker zu kümmern. Zeit, um abends mit<br />

Freunden zu grillieren oder einen Trip<br />

mit dem Motorrad zu machen muss<br />

trotzdem bleiben.<br />

Anna Steindl, <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong><br />

94 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE


Fortsetzung<br />

von Seite 86<br />

Fressgitter für<br />

Mutterkühe oben und<br />

unten zum öffnen;<br />

Zellenrad für Turbozyklon<br />

beziehungsweise<br />

Silofräse<br />

079 243 75 25 oder<br />

+41 79 243 75 25<br />

Milchkannenwagen<br />

078 681 90 41<br />

Sulzer Traktor<br />

031 751 17 16<br />

Agrar Ladewagen<br />

Bison oder Jumbo<br />

079 464 69 61<br />

Futtermischwagen ca.<br />

14 m3, voll funktionstüchtig<br />

und ohne<br />

Mängel<br />

079 505 68 44<br />

Futtersilo<br />

078 614 73 77<br />

LANDTECHNIK<br />

zu verschenken<br />

Vierrad Holzbrückenwagen,<br />

Pneubereift mit<br />

Beleuchtung, steht<br />

immer in Remise,<br />

Zustand dementsprechend<br />

i.o<br />

076 347 75 14<br />

Betonfutterkrippenelemente,<br />

Gadola<br />

2 x 4.4 m, 1 x 3.0 m<br />

mit passender Chromnickelstahlabdeckung<br />

079 370 27 00<br />

Süssmostballonflaschen,<br />

25 l im<br />

Holzgestell<br />

052 385 40 51<br />

3 Polyester Hochsilo,<br />

70 m³, ab Platz<br />

079 717 62 19 oder<br />

032 381 14 89<br />

Brückenwagen mit<br />

Traktorendeichsel, gut<br />

erhalten<br />

079 596 67 44<br />

Rebbergpflug Clemens<br />

Fr. 400; 2 Pneu,<br />

8.3x24, 50%<br />

052 685 27 77<br />

IMMOBILIEN<br />

zu verkaufen<br />

Haus, 4.5 Zimmer,<br />

Nähe Amriswils<br />

071 944 11 37<br />

IMMOBILIEN<br />

gesucht<br />

30 jähriger Landwirt<br />

sucht Liegenschaft<br />

oder Bergheimat, zum<br />

pachten oder kaufen<br />

079 362 58 67<br />

IMMOBILIEN<br />

zu vermieten<br />

Bauernhaus neu<br />

renovierte 4 1 ⁄2 Zimmer<br />

Wohnung, 1. Stock<br />

und Dachgeschoss,<br />

grosszügiger Ausbau,<br />

eigene Waschmaschine,<br />

Schwedeofen etc.,<br />

Miete inkl. NK 1600.-<br />

monatlich, Kanton Bern<br />

Herzogenbuchsee<br />

062 961 06 70<br />

TIERE<br />

zu verkaufen<br />

Rind gekalbt, 28 - 30<br />

kg, Red Holstein, mit<br />

Horn, Fr. 2500<br />

078 685 45 25<br />

junge Appenzellerhundli,<br />

günstig<br />

041 467 18 61<br />

Limousin Mutterkühe<br />

mit Kalb bei Fuss; Rin -<br />

der, trächtig; Absetzern<br />

0793124641<br />

SBS Schafe ohne<br />

Papier mit und ohne<br />

Lämmer, BFS mit gutem<br />

Abstammungs Papier,<br />

Verkauf wegen Über -<br />

zahl, 032 351 23 58<br />

schöne Kaninchen zum<br />

züchten oder mästen,<br />

schwere Rasse Raum<br />

Ostschweiz<br />

079 764 97 87<br />

TIERE<br />

gesucht<br />

Milch oder Galzkühe<br />

an guter Fütterung, bis<br />

ende April eventuell<br />

ende Mai<br />

079 673 24 71<br />

TIERE<br />

zu verschenken<br />

Appenzeller Hundli,<br />

abzugeben auf<br />

Bauernbetrieb, von<br />

gutem Wächter, an<br />

Kinder gewöhnt<br />

079 685 73 70<br />

TIERZUBEHÖR<br />

zu verkaufen<br />

Stallventilator 50 cm,<br />

ev. mit Regler und Füh -<br />

ler, Abluftrohr isoliert, 5<br />

m, mit Dachhaube<br />

041 930 13 24<br />

RAUFUTTER<br />

zu verkaufen<br />

Maissiloballen, rund,<br />

30 Stk. , 900 kg,<br />

Mantelfolie, 8-lagig<br />

gewickelt, ab<br />

Fr. 100./Stk.; Stroh<br />

Quaderballen, 60 Stk.,<br />

80 cm x 90 cm x 200 c<br />

m geschnitten oder<br />

Marktplatz<br />

gehäckselt, ab<br />

Fr. 18.50/100 kg,<br />

Wangen b. Dübendorf<br />

079 293 97 35<br />

Siloballen unkrautfrei.<br />

Fr. 70/Stk.; Maiswürfel<br />

ganze Pflanze in Bigbag,<br />

Fr. 48/100 kg, ab Platz<br />

Gams SG<br />

078 685 45 25<br />

ca. 80 Quaderballen<br />

Emd, zweiter und<br />

dritter Schnitt so wie<br />

Belüftungsheu, Raum<br />

Bern<br />

078 832 95 30<br />

Stroh in Quaderballen,<br />

1. Klassige Qualität, ab<br />

Hof oder geliefert in der<br />

ganzen Schweiz, fairen<br />

Preis<br />

079 643 59 65<br />

Balles de maïs 900 kg<br />

environ, Fr. 100 la<br />

balle, région Broye<br />

Vaudoise<br />

079 456 73 75<br />

Heu und Emd ab Stock,<br />

belüftet, top Qualität,<br />

blackenfrei Kt. TG<br />

079 422 30 50<br />

Heu und Emd, KB.<br />

belüftet Blakefrei<br />

044 954 32 05<br />

Maisballen, 3400<br />

Burgdorf<br />

079 653 96 35<br />

Futterkarotten,<br />

ungewaschen Fr. 25/<br />

Paloxe<br />

078 824 17 17<br />

Quaderballen;<br />

Oekoheu; Maisrundballen<br />

079 243 75 25<br />

Stroh Klein- oder<br />

Quaderballen, top<br />

Qualität, Raum<br />

Ostschweiz, Lieferung<br />

oder Abholung, Preis<br />

auf Anfrage<br />

071 440 43 86<br />

Strohquaderballen,<br />

Fr. 18/100 kg;<br />

Heuquaderballen,<br />

Fr. 30/100 kg, Region<br />

Laufenthal<br />

079 215 74 32<br />

Siloballen, 27 Stk., Öko<br />

2012, 2. & 3. Schnitt<br />

079 796 92 68<br />

7 Stk. Oekoheurundballen;<br />

15 St. Okoheurundballen,<br />

gewickelt<br />

Ø 1.1 m<br />

062 961 06 70<br />

Zu diesen Themen lesen Sie<br />

mehr in der nächsten Nummer<br />

Direktzahlungs -<br />

beiträge auslösen<br />

Gut, wenn man weiss, wie<br />

viele Direktzahlungen man<br />

nächstes Jahr mit der AP<br />

2014-2017 auslösen kann.<br />

Die <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> zeigt<br />

Betriebsbeispiele.<br />

Zehn Jahre<br />

Claas-Traktoren<br />

Mit dem Kauf der Traktorsparte<br />

von Renault stieg<br />

Claas vor zehn Jahren in<br />

den Traktorenbau ein. Was<br />

hat sich in dieser Zeit im<br />

Werk Le Mans verändert<br />

Bodenanalyse und<br />

ihre Aussagekraft<br />

Bodenanalysen sind gute<br />

Werkzeuge für das Ernte-<br />

Management. Aber die<br />

Zuverlässigkeit der Daten<br />

hängt von der Qualität der<br />

Probenahme ab.<br />

Mut zum<br />

Vergleich<br />

Wo steht die Kuhherde<br />

bezüglich Fruchtbarkeit,<br />

Abgangs-, Remontierungsrate<br />

und Lebenseffektivität<br />

Kennzahlen zeigen das<br />

Optimierungspotenzial.<br />

Vakuumieren und<br />

gefrieren<br />

Zu den wichtigsten<br />

Küchengeräten gehört<br />

heutzutage eine Vakuumiermaschine<br />

- äusserst<br />

nützlich für die Selbstversorgung<br />

mit Gemüse.<br />

Impressum<br />

<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong><br />

Die Mitglieder-Fach zeit schrift<br />

der fenaco-LANDI Gruppe.<br />

Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8,<br />

9 und 11 erscheinen mit im<br />

Abonne ment inbe grif fener<br />

Beilage des LANDI-Contact.<br />

ISSN 1420-5106.<br />

Herausgeber<br />

fenaco Genossenschaft,<br />

Erlachstrasse 5, 3001 Bern<br />

Hans Peter Kurzen,<br />

Publizistische Leitung.<br />

Mitherausgeber<br />

LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen.<br />

Die Beteiligungen der Heraus -<br />

geber an anderen Unter neh -<br />

mungen sind in den gültigen<br />

Geschäfts berichten auf ge führt.<br />

Erhältlich beim Verlag.<br />

Redaktion<br />

Tel. 058 433 65 30<br />

Fax 058 433 65 35<br />

Theaterstrasse 15a,<br />

8401 Winterthur<br />

Dr. Roman Engeler (Chefredaktor),<br />

Daniela Clemenz, Christian<br />

Hirschi, Gaël Monnerat, Cyril de<br />

Poret, Matthias Roggli und Anna<br />

Steindl. Anne-Marie Trümpi<br />

(Redaktionsassistentin).<br />

Anzeigen/Abonnemente<br />

Tel. 058 433 65 30<br />

Fax 058 433 65 35<br />

<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong><br />

Anzeigenberatung<br />

Theaterstrasse 15a<br />

8401 Winterthur<br />

Dr. Roman Engeler, Alex<br />

Reimann, Anja Rickenbach.<br />

Annahmeschluss<br />

20 Tage vor Erscheinen<br />

Verlag<br />

Tel. 058 433 65 20<br />

Fax 058 433 65 35<br />

Verlag LANDI-Medien,<br />

ein Bereich der fenaco,<br />

Postfach, 8401 Winterthur<br />

Dr. Roman Engeler, Verlagsleiter.<br />

Auflage<br />

Mitgliederabonnemente 74’592<br />

davon deutsch 61’642<br />

davon französisch 12’950<br />

(WEMF/SW beglaubigt 2012)<br />

Druckauflage 76’145<br />

info@ufarevue.ch<br />

Bezugspreis<br />

Für Mitglieder landwirtschaftliche<br />

Genos sen schaften gratis.<br />

<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>-Abonnenten<br />

akzeptieren die Nutzung und<br />

Weitergabe ihrer Post-Adresse<br />

für den Versand von zielgerichteten<br />

Mailings. Ist dies<br />

nicht erwünscht, kann die<br />

Adresse beim Verlag gesperrt<br />

werden.<br />

Prepress<br />

Conny Johler, Stephan Rüegg,<br />

AMW – Werbewerkstatt der<br />

fenaco-LANDI Gruppe, Winterthur<br />

www.ufarevue.ch<br />

Druck<br />

Print Media Corporation,<br />

8618 Oetwil am See<br />

Die Weiterverwendung von<br />

Beiträgen und Inseraten,<br />

insbesondere für Online-Dienste,<br />

ist nur mit Ge nehmigung<br />

gestattet.<br />

Beiträge in der Rubrik<br />

«Know-how» sind PR oder<br />

Publireportagen über Firmen<br />

und ihre Produkte.<br />

Papier<br />

Leipa 60 g/m 2 Papier mit<br />

FSC- und PEFC-Zertifizierung<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 95

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!