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Arterielle Durchblutungsstörungen der Beine - Deutsche Gefäßliga eV

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Editorial<br />

Engpässe in den <strong>Beine</strong>n:<br />

Vom „Raucherbein“ zur Schaufensterkrankheit ...<br />

In Deutschland leiden ca. 5 Millionen Menschen an einer Durchblutungsstörung <strong>der</strong> Becken –<br />

Beinarterien. Medizinisch heißt die Krankheit „periphere arterielle Verschlusskrankheit,<br />

(PAVK). Lei<strong>der</strong> müssen wegen dieser Durchblutungsstörungen, vor allem bei einem gleichzeitigen<br />

Vorliegen einer Zuckerkrankheit, über 40.000 Menschen jährlich in unserem Land<br />

amputiert werden.<br />

Jede Anstrengung zur <strong>Beine</strong>rhaltung lohnt sich. Der Verlust einer Extremität<br />

stellt für den Betroffenen ein physisch und psychisch kaum zu<br />

bewältigendes Drama dar.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> Gefässliga ist in diesem Zusammenhang <strong>der</strong><br />

Amputierteninitiative e.V. mit Sitz in Berlin für all ihre Aktivitäten sehr<br />

dankbar.<br />

Früher wurde diese Gefäßkrankheit als „Raucherbein“ bezeichnet, weil<br />

man annahm, dass nur Raucher eine solche Durchblutungsstörung<br />

bekommen können. Das ist allerdings nicht so. Auch viele Nichtraucher<br />

sind betroffen, wenn sie klassische Risikofaktoren für Gefäßsklerose<br />

haben. Dazu zählen neben Zigarettenrauchen <strong>der</strong> Bluthochdruck,<br />

Zuckerkrankheit und Fettstoffwechselstörungen.<br />

Im Volksmund werden diese Durchblutungsstörungen und <strong>der</strong>en<br />

Folgen auch als „Schaufensterkrankheit“ bezeichnet.<br />

Die Betroffenen können nur noch kurze Strecken schmerzfrei gehen.<br />

Das Gehen wird zur Qual.<br />

Warum Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen gefährlich leben....<br />

Die Erkenntnisse <strong>der</strong> letzten Jahre haben uns gezeigt, dass diese Krankheit nicht nur viel zu<br />

selten diagnostiziert wird, die betroffenen Patienten sind lei<strong>der</strong> auch unterbehandelt und sie<br />

haben unerkannt und unbehandelt lei<strong>der</strong> eine sehr schlechte Prognose. Ihre Lebenserwartung<br />

ist um zehn Jahre verkürzt. Die betroffenen Menschen haben ein doppelt so hohes Risiko,<br />

einen Schlaganfall o<strong>der</strong> Herzinfarkt zu erleiden, wie gleichaltrige Gesunde.<br />

Eines <strong>der</strong> Hauptprobleme ist eben, dass die Durchblutungsstörungen nicht nur auf die<br />

Schlaga<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Beine</strong> beschränkt sind. In vielen Fällen sind die Herzkranzgefässe und/o<strong>der</strong><br />

die hirnversorgenden Schlaga<strong>der</strong>n betroffen. Wir sagen deshalb heute, dass die PAVK eine<br />

wichtige Hinweisfunktion (deshalb sprechen wir Spezialisten von „Markererkrankung“) auf<br />

eine hohe Sterblichkeit infolge von Schlaganfall und Herzinfarkt hat.<br />

Wir wollen Ihnen mit diesem Schwerpunktheft aufzeigen, was es Neues gibt zum Thema<br />

„Schaufensterkrankheit“. Wie erkennt man Durchblutungsstörungen rechtzeitig?<br />

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und was sind zuverlässige neue Behandlungs-<br />

methoden?<br />

Wir besprechen auch eine beson<strong>der</strong>s aggressive und heimtückische Form <strong>der</strong> peripheren<br />

Verschlusskrankheit, die lei<strong>der</strong> bei jungen Menschen zu vielen Amputationen führt:<br />

die Thrombangiitis obliterans, auch Buerger – Syndrom genannt.<br />

Und wir geben Ihnen wie<strong>der</strong> zahlreiche Tipps, wie Sie atherosklerotische Gefässkrankheiten<br />

verhin<strong>der</strong>n können.<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. med. Curt Diehm<br />

GefäßReport 1/2006 3

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