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Katalog "Von Fürstenberg nach Asien. Junges Design aus

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von fürstenberg <strong>nach</strong> asien<br />

from fürstenberg to asia ·<br />

29.06.-18.11.2012


<strong>Junges</strong> Porzellan – <strong>Design</strong> <strong>aus</strong> Korea<br />

Young Porcelain – <strong>Design</strong> from Korea ·<br />

<strong>Katalog</strong> zur gleichnamigen Ausstellung<br />

im Museum im Schloss<br />

der Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG<br />

29.06.–18.11.2012<br />

Catalogue for the homonymous exhibition<br />

in the Museum in the Castle<br />

of the Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG<br />

2<br />

| 3


vorwort<br />

Preface ·<br />

Seit rund zehn Jahre besteht die fruchtbare Partnerschaft<br />

der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG mit<br />

Professor Kap Sun Hwang, denn der Anspruch Hwangs,<br />

Porzellane zu schaffen, die ästhetisch wie technisch<br />

höchsten Ansprüchen Genüge tun, deckt sich vollkommen<br />

mit unseren Zielen. Das dokumentierte zuerst der<br />

von Kap Sun Hwang gestaltete und mit uns umgesetzte<br />

Schalensatz QI, für den wir 2003 mit dem „red dot<br />

design award: best of the best“ <strong>aus</strong> gezeichnet wurden.<br />

Um auf den globalen Märkten bestehen zu können,<br />

hat sich die Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG<br />

wieder auf ihr Herkommen als Manufaktur besonnen<br />

und entwickelt sich auf diesem Wege ständig weiter.<br />

FÜRSTENBERG hat traditionell immer qualitativ sehr<br />

hochwertig gearbeitete Produkte hergestellt. Leidenschaftlich<br />

arbeiten wir daran, das immer wieder zu<br />

perfektionieren und stehen gern dabei im Dialog mit<br />

Partnern und Freunden wie Kap Sun Hwang: Wir schaffen<br />

nicht einfach gutes, sondern hervorragendes Porzellan.<br />

Und das tun wir mit hoher handwerk licher wie<br />

technischer Präzision. Präzision, Leidenschaft, Kreativität<br />

und Empathie: Unsere Leitwerte geben wir gern<br />

an unsere Auszubildenden und Kunden weiter, denn<br />

bei dem einmal Erreichten bleiben wir nicht stehen.<br />

Hier treffen sich unsere Ansprüche mit denen Kap Sun<br />

Hwangs: Unser Leitsatz, „FÜRSTENBERG – Präzision<br />

hat einen Namen“, kann ebenso gut für seine Arbeit als<br />

Gestalter wie Lehrer stehen. Kap Sun Hwang vollzieht in<br />

Arbeit und Lehre ständig in aktueller Interpretation und<br />

Anwendung den Brückenschlag sowohl zwischen den<br />

großen koreanischen und europäischen Keramiktradi­<br />

For 10 years now, we have enjoyed the procreative partnership<br />

of Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG and Professor<br />

Kap Sun Hwang as Hwang’s ambition to create<br />

porcelains that meet the highest aesthetic and technical<br />

requirements entirely coincides with our very own ambitions.<br />

The successful co-operation was first documented<br />

by Kap Sun Hwang’s set of bowls QI which, in 2003,<br />

received the “red dot design award: best of the best.“<br />

In order to stand our ground in the global markets, Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG has remembered its<br />

origin as a manufactory and continues its development.<br />

Traditionally, FÜRSTENBERG has always manufactured<br />

premium quality products. With passion, we strive for<br />

perfection, again and again, maintaining a dialogue with<br />

partners and friends alike, such as Kap Sun Hwang: We<br />

create not only good, but excellent porcelain. We do so<br />

with very high artisan craftsmanship and precision. Precision,<br />

passion, creativity and empathy: We gladly impart<br />

our values to our trainees as well as to our customers as<br />

we do not believe in resting on our laurels.<br />

Here, our ambitions meet with those of Kap Sun Hwang:<br />

Our guiding principle “FÜRSTENBERG – Precision has a<br />

name” can stand just as well for his efforts as a designer<br />

as for his teaching efforts. In work and teaching, Kap<br />

Sun Hwang succeeds by way of contemporary interpretation<br />

and application in bridging the gaps between<br />

grand Korean and European ceramic traditions as well as<br />

between industrial technology and artisan craftsmanship.<br />

He has, thereby, made a name for himself.<br />

Die Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH hoch über der Weser · Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH above the river Weser<br />

tionen wie zwischen industrieller Technik und Handwerkskunst.<br />

In beiden Kulturkreisen hat er sich damit<br />

einen großen Namen erarbeitet.<br />

Dass Hwang seinen Schülerinnen und Schülern erfolgreich<br />

seine Leidenschaft für Präzision in der Gestaltung<br />

von Porzellanobjekten zu vermitteln vermag, stellen<br />

die neben seinen bei uns <strong>aus</strong>gestellten Objekte seiner<br />

Schüler eindrücklich unter Beweis.<br />

Wir freuen uns sehr, dass wir 13 Studierenden unseres<br />

Partners in unserem Museum im Schloss ein Forum<br />

bieten können, weil wir auch in der Zukunft stetigen<br />

Nachwuchs von Menschen brauchen werden, die diese<br />

Leidenschaft für Präzision leben und immer wieder die<br />

Grenzen des Machbaren in der Produkt gestaltung <strong>aus</strong>zuloten<br />

suchen.<br />

Präzision, Leidenschaft, Kreativität und Empathie:<br />

Wenn die Ausstellung das den Besuchern vermittelt,<br />

haben wir unser Ziel erreicht.<br />

Zum Schluss ist es mir eine angenehme Pflicht zu danken:<br />

Unserem Freund Kap Sun Hwang für die schöne<br />

Ausstellung, seinen Studierenden für ihre beeindruckenden<br />

Objekte, Frau Professor Her für Ihren erhellenden<br />

Beitrag, Ene und Bernd Perlbach für den wunderbaren<br />

<strong>Katalog</strong> und unserem Museums team mit Thomas Krueger<br />

an der Spitze für alle Mühen bei der Verwirklichung<br />

dieser Präsentation.<br />

FÜRSTENBERG, im Juni 2012<br />

Stephanie Saalfeld<br />

Geschäftsführerin<br />

That Hwang has achieved in successfully imparting his<br />

passion for precision in designing porcelain objects to<br />

his disciples is apparent from the objects of his disciples,<br />

exhibited next to his own.<br />

We are very happy that we are in a position to offer in<br />

our castle museum a forum for 13 of our partner’s students,<br />

bec<strong>aus</strong>e in the future, we will need a constant flow<br />

of people who share and live this passion for precision<br />

trying to fathom, yet again, the ultimate limits of what is<br />

achievable in product design.<br />

Precision, passion, creativity and empathy: If the exhibition<br />

succeeds in communicating this to our dear visitors,<br />

we have achieved our goal.<br />

At least I have to thank: our friend Kap Sun Hwang for<br />

the beautiful exhibition, his students for their marvelous<br />

objects, Professor Her for her striking text, Ene and Bernd<br />

Perlbach for this wonderful catalogue and our museumsteam<br />

with Thomas Krueger on the head for all their work<br />

to realise the presentation.<br />

FÜRSTENBERG, June 2012<br />

Stephanie Saalfeld<br />

Director<br />

4<br />

| 5


Das ehemalige Jagdschloss zu <strong>Fürstenberg</strong> · The former hunting castle of <strong>Fürstenberg</strong><br />

von fürstenberg <strong>nach</strong> asien<br />

from fürstenberg to asia ·<br />

FÜRSTENBERG ist die zweitälteste Porzellanmanufaktur<br />

in Europa, die seit ihrer Gründung 1747 bis heute<br />

ohne Unterbrechung am selben Standort Porzellan herstellt.<br />

Eine wechselvolle Geschichte erlebte seitdem die<br />

Porzellanmanufaktur, doch mit innovativen Produkten<br />

konnte die Manufaktur alle Zeitläufte überstehen. Die<br />

Produktgeschichte soll hier in aller Kürze vorgestellt<br />

werden, 1 gefolgt von einer Würdigung der Zusammenarbeit<br />

der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG mit<br />

Professor Kap Sun Hwang.<br />

Die ersten Überlegungen zur Gründung einer Porzellanmanufaktur<br />

im welfischen Herzogtum Braunschweig-<br />

Wolfenbüttel reichen bis in das Jahr 1744 zurück. Ende<br />

August 1746 schlug der Hofjägermeister Johann Georg<br />

von Langen seinem Landesfürsten, Herzog Carl I. von<br />

Braunschweig­Wolfenbüttel, vor, die geplante Porzellan<br />

manufaktur im seinerzeit kaum noch genutzten alten<br />

Jagdschloss zu <strong>Fürstenberg</strong> an der Oberweser einzurichten.<br />

Hier war mit den <strong>aus</strong>gedehnten herzog lichen<br />

Forsten im Mittelgebirgszug Solling <strong>aus</strong>reichend Feuerholz<br />

für den Porzellanbrand vorhanden und der Flusslauf<br />

der Weser versprach einen günstigen Handelsweg<br />

für das kostbare Gut. Am 11. Januar 1747 verfügte Herzog<br />

Carl I., dass man „die mit Verfertigung des echten<br />

Porcellains angefangene Arbeit auf dem Schlosse zu<br />

<strong>Fürstenberg</strong> […] fortsetze“ und berief von Langen zum<br />

ersten Direktor der Porzellanmanufaktur. 1750 gelang<br />

der erste Porzellanbrand, am 3. Dezember 1753 verfügte<br />

der Herzog: „Auch finden wir gut, dass ein F zum<br />

Zeichen auf die verfertigende Porcellain­Waaren gesetzet<br />

werde.“ 2 – Die Geburt der Marke FÜRSTENBERG.<br />

Wie Bo Yoon Her richtig feststellt, war man in den<br />

europäischen Manufakturen von Beginn an nicht allein<br />

darum bemüht, das „echte Porcellain“ herzustellen,<br />

sondern ebenso eine farbige Dekoration dafür zu erlangen;<br />

3 so auch in FÜRSTENBERG. Als eigenständige Ausprägungen<br />

FÜRSTENBERGS sind dazu <strong>aus</strong> dem 18.<br />

Jahrhundert die Landschaftsmalerei von Johann Friedrich<br />

Pascha Weitsch und die Blumenmalerei von Christian<br />

Gotthelf Beuchel zu nennen. 4 Hier soll jedoch der<br />

Schwerpunkt auf die Formgebungen FÜRSTENBERGS<br />

gelegt werden, mit denen die Manufaktur bis heute<br />

mit eigenen Innovationen hervorgetreten ist.<br />

FÜRSTENBERG is the second oldest porcelain manufactory<br />

in Europe with uninterrupted production at the same<br />

location since being founded 1747. The porcelain manufactory<br />

looks back on a history rich with changes, however,<br />

with innovative products, the factory weathered the<br />

tide of events. We would like to give you a summarising<br />

introduction to the product history, 1 followed by an appreciation<br />

of the co­operation between Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG and Professor Kap Sun Hwang.<br />

First deliberations of founding a porcelain manufactory<br />

in the Guelph Duchy Brunswick­Wolfenbüttel date back<br />

to 1744. At the end of August 1746, the Court’s Master<br />

Hunter Johann Georg von Langen suggested to his sovereign,<br />

Duke Charles I of Brunswick­Wolfenbüttel, establishing<br />

the planned porcelain manufacturer at the site of<br />

the old hunting lodge at <strong>Fürstenberg</strong> on the upper Weser<br />

River. On location, the extensive ducal forests of the Solling<br />

hills provided sufficient firewood for porcelain firing<br />

and the course of the Weser River held the promise of<br />

being an opportune trade route for the costly goods. On<br />

January 11th, 1747, Duke Charles I decreed to “continue<br />

the works commenced with the manufacture of true porcelain<br />

at <strong>Fürstenberg</strong> Castle” appointing von Langen as<br />

a First Director of the porcelain manufactory. In 1750, the<br />

first porcelain firing was successfully performed, and on<br />

December 3rd, 1753, the Duke ordered: “Also, we consider<br />

it good that an F will be applied to the porcelain<br />

wares to be manufactured.” 2 – The birth of the trademark<br />

FÜRSTENBERG.<br />

As Mrs. Bo Yoon Her quite correctly established, from<br />

the beginning, the European manufactories were not only<br />

anxious to produce “true porcelain”, but also to attain<br />

a colour decoration for it; 3 which was also the case in<br />

FÜRSTENBERG. Exemplary, the discreet specifications<br />

of FÜRSTENBERG from the 18th century, i.e. landscape<br />

painting by Johann Friedrich Pascha Weitsch and floral<br />

painting by Christian Gotthelf Beuchel, are to be recognised.<br />

4 However, here, we would like to focus on the<br />

FÜRSTENBERG shape styling allowing the manufactory<br />

to excel – until today – with its own innovations.<br />

6<br />

| 7


Tasse mit Chinoiserie, um 1765<br />

Cup with Chinoiserie, about 1765<br />

Für das 18. Jahrhundert sind neben verschiedenen<br />

Dessertkörben mit eigenständiger Durchbruchgestaltung<br />

vor allem die zahlreichen Vasenformen hervorzuheben,<br />

die in der Zeit des Klassizismus <strong>nach</strong> antiken<br />

Vorbildern entstanden sind und die antike Formsprache<br />

weiter entwickelten. Eine Reihe dieser Formen werden<br />

bis heute hergestellt. Ähnlich verlief nur wenige Jahrzehnte<br />

später der Mode des Empire folgend die Gestaltung<br />

der ebenfalls bis heute produzierten Geschirrform<br />

Nr. 31 in der Kalathos­Form mit den hochgezogenen,<br />

sogenannten Campaner­Henkeln sowie zahlreicher Tassenmodelle.<br />

Anders als die meisten anderen Porzellanmanufakturen<br />

des 18. Jahrhunderts hatte FÜRSTEN­<br />

BERG die Wirren der napoleonischen Kriege um 1800<br />

damit gut überstanden. Mit neuen Modellen konnte<br />

die Manufaktur als „Manufacture Royale“ von 1807 bis<br />

1813 als Hoflieferant die Residenz des napoleonischen<br />

Satellitenstaates „Königreich Westphalen“ in Kassel<br />

bedienen.<br />

Nach 1815 verhalf der <strong>nach</strong> wie vor herzoglichen Manu ­<br />

faktur die Ausrichtung auf eine zunehmend bürgerlich e<br />

Zielgruppe dazu, sich gegen die jungen privatwirtschaftlichen<br />

Manufakturen in Thüringen, Schlesien und Oberfranken<br />

zu behaupten. Mit der Verpachtung 1859 wurde<br />

die Entwicklung zum Hersteller guten H<strong>aus</strong>halts­ und<br />

Gebrauchsporzellans für eine vor allem regionale Kundschaft<br />

in Norddeutschland verstärkt, die Umwandlung<br />

zur Aktiengesellschaft 1888 verschaffte besonders<br />

Facheinzelhändlern als Gesellschaftern Einfluss auf das<br />

Programm der Manufaktur, das jedoch immer weniger<br />

innovationsfreudig wurde.<br />

In regard to the 18th century and in addition to different<br />

fruit baskets with proprietary cut­out and perforation<br />

design, particularly the numerous vase forms must be<br />

named which were created during the era of classicism in<br />

accordance with ancient models enhancing and refining<br />

the antique formal vocabulary. One series of these forms<br />

is still produced today. Only a few decades later, following<br />

the style of the Empire, the design of tableware form<br />

Nr. 31 in its Kalathos form with the pulled, so­called Campaner<br />

handles and numerous cup models – also still in<br />

production today – saw a likewise development. Contrary<br />

to most other porcelain producers of the 18th century,<br />

FÜRSTENBERG succeeded with these models to<br />

survive troubles and disturbances c<strong>aus</strong>ed by the Napoleonic<br />

Wars around 1800. From 1807 until 1813, the manufactory,<br />

now a “Manufacture Royale” and purveyor to the<br />

court, provided the Napoleonic satellite state’s “Kingdom<br />

of Westphalia” residence at Kassel with new models.<br />

Potpourrivase Modell „M“ mit Landschaftsmalerei, um 1782<br />

Potpourrivase shape „M“ with landscape­painting, about 1782<br />

After 1815, focussing on the growing middle­class as a<br />

target group helped the (still) ducal manufacturer to stand<br />

up to the young privately operated manufactories in Thuringia,<br />

Silesia and Upper Franconia. The property lease of<br />

1859 strengthened the development in the direction of<br />

the producer of quality household and custom goods for<br />

mainly northern German customers, and the change of<br />

the corporate form into a public limited company in 1888<br />

particularly allowed retailers as new shareholders to gain<br />

influence with regard to the manufacturer’s product portfolio<br />

that suffered from an increasing lack of innovation.<br />

Kaffeekanne, Gießer der Geschirrform „31“, seit 1805<br />

Coffeepot and Creamer of tableware shape „31“, since 1805<br />

Im 20. Jahrhundert blieb das Formenprogramm der<br />

Porzellanmanufaktur im Großen und Ganzen zwar<br />

dem breiten Massengeschmack verpflichtet, dennoch<br />

kamen immer wieder interessante, eigenständige und<br />

innovative Formgestaltungen in die FÜRSTENBERG­<br />

Kollektion. 5 In den 1920er Jahren waren das vor allem<br />

Gestaltungen – und Dekore – im Stil des Art Déco,<br />

worunter besonders die Geschirrform Nr. 625 „Maja“<br />

(1928) hervorzuheben ist. Sie wurde erfolgreich in die<br />

USA, insbesondere über Tiffany in New York, unter<br />

dem Namen „Maryland“ exportiert, was der Manufaktur<br />

auch die Weltwirtschaftskrise (1929 –1933) zu überstehen<br />

verhalf.<br />

Die moderne, zweckmäßige Industriegestaltung, die<br />

nun als <strong>Design</strong> bezeichnet werden kann, hielt mit ersten<br />

h<strong>aus</strong>eigenen Gestaltungen in FÜRSTENBERG Einzug,<br />

zu nennen ist das Seriengeschirr Nr. 638. Den Durchbruch<br />

zum funktionalen Industriedesign im Sinne der<br />

Lehren des „Bauh<strong>aus</strong>“: erschwinglich, praktisch, aber<br />

zugleich vorzüglich gestaltet, schaffte FÜRSTENBERG<br />

anerkannter maßen mit dem Seriengeschirr Nr. 639 von<br />

Wilhelm Wagenfeld (1934), das erste auch mit Seladon<br />

gefärbter Masse angebotene Geschirr der Manufaktur.<br />

Hubert Griemert schuf später ein ähnlich elegantes und<br />

zugleich funktionales Geschirr mit der Form Nr. 644,<br />

„Schloss FÜRSTENBERG“ (1938).<br />

During the 20th century, the portfolio of forms of the porcelain<br />

manufacturer remained by and large committed to<br />

the taste of the masses, notwithstanding that from time<br />

to time interesting, independent and innovative design<br />

forms complemented the FÜRSTENBERG collection. 5<br />

In the twenties, these were particularly designs – and<br />

patterns – in the style of Art Déco amongst which tableware<br />

form Nr. 625 “Maja” (1928) is a highlight. This series<br />

was successfully exported under the name “Maryland”<br />

to the U.S.A., especially via Tiffany in New York, thereby<br />

helping the manufacturer to commercially survive the<br />

Great Depression (1929 –1933).<br />

Teegeschirr der Geschirrform 638, Dekor Nr. 0243, 1934<br />

Tea set of tableware shape 638, pattern Nr. 0243, 1934<br />

A modern and functional industrial design entered the<br />

FÜRSTENBERG portfolio with a first few in-house compositions,<br />

a good example for which is tableware series<br />

Nr. 638. The real breakthrough towards functional industrial<br />

design within the meaning of the “Bauh<strong>aus</strong>” style:<br />

affordable, practical, but at the same time with exquisite<br />

design – FÜRSTENBERG admittedly achieved with<br />

tableware series Nr. 639 by Wilhelm Wagenfeld (1934),<br />

the first ever tableware of the manufactory with a celadon­coloured<br />

body. Later, Hubert Griemert achieved in<br />

designing a similarly elegant, but also functional tableware<br />

called Form Nr. 644, “Schloss FÜRSTENBERG”<br />

(1938).<br />

This was also the time that marked the starting point of<br />

the FÜRSTENBERG co­operation with Siegfried Möller. 6<br />

This versatile ceramist from the “Nordische Kunsthochschule<br />

Bremen” established his first contact with FÜRS­<br />

TEN BERG in 1937 and after World War II, he started<br />

teaching at the Muthesius Academy of Fine Arts and<br />

<strong>Design</strong> in Kiel, Germany – where Kap Sun Hwang also<br />

studied in the nineties – until, in 1954, Möller settled<br />

with his own workshop in Plön, nonetheless conti nuing<br />

8<br />

| 9


Geschirr Form 639 WAGENFELD, seit 1934<br />

Tableware shape 639 WAGENFELD, since 1934<br />

In dieser Zeit begann die Zusammenarbeit FÜRSTEN­<br />

BERGS mit Siegfried Möller. 6 Dieser vielseitige Keramiker<br />

kam ursprünglich von der „Nordische Kunsthochschule<br />

Bremen“ mit FÜRSTENBERG in Kontakt, <strong>nach</strong><br />

dem II. Weltkrieg wirkte er zunächst an der Muthesius­<br />

Hochschule in Kiel – an der in den 1990­iger Jahren<br />

auch Kap Sun Hwang studierte –, bis er sich 1954 mit<br />

einer eigenen Werkstatt in Plön niederließ und die<br />

bereits 1937 begonnene Kooperation mit FÜRSTEN­<br />

BERG wieder aufnahm. Möller entwarf zwischen 1937<br />

und seinem Tode 1970 zahlreiche Zierartikel, vor allem<br />

Vasen, sowie drei Geschirrformen für FÜRSTENBERG,<br />

erweitert um ganz eigenwillige Dekore und Reliefs.<br />

Mehr als einmal erlangte FÜRSTENBERG mit ihnen die<br />

Auszeichnung „Gute Industrieform“. – Ausgezeichnet<br />

mit einer Silber medaille auf der IX. Triennale in Mailand<br />

wurde das avantgardistische Teegeschirr Nr. 667<br />

„Form A“ des Braunschweiger Silberschmieds Bodo<br />

Kampmann (1956).<br />

Der 1963 als künstlerischer Leiter <strong>nach</strong> FÜRSTENBERG<br />

gewechselte Griemert­Schüler Ernst August Sundermann<br />

verstand sich explizit als Industrie­<strong>Design</strong>er. Ihm,<br />

der bis 1976 in FÜRSTENBERG tätig war, da<strong>nach</strong> als<br />

Professor an der Werkkunstschule in Krefeld weiterhin<br />

freischaffend für die Manufaktur, war die Ausschöpfung<br />

der technischen Möglichkeiten der Porzellan gestaltung<br />

stete Her<strong>aus</strong>forderung. Seine Geschirr formen Nr. 677<br />

„Form F“ (1971) und vor allem Nr. 680 „Selecta“ (1974)<br />

– beide ebenfalls mehrfach prämiert – sowie verschiedene<br />

Vasenformen der 1970­iger Jahre sind dafür hervorragende<br />

Zeugnisse.<br />

Neben den vorgenannten Gestaltern waren auch immer<br />

wieder externe <strong>Design</strong>er für die Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG tätig. Wolfgang Henning entwarf 1973<br />

beispielsweise eine Serie von Porzellanskulpturen, Wolfgang<br />

Müller­Deising 1986 das Seriengeschirr Nr. 684<br />

his co­operation with FÜRSTENBERG. Between 1937<br />

and his death in 1970, Möller developed numerous decorative<br />

articles for FÜRSTENBERG, mostly vases as well<br />

as 3 tableware forms, augmented by very idiosyncratic<br />

patterns and reliefs. FÜRSTENBERG, more than once,<br />

won the German award “Gute Industrieform” with these<br />

forms. – In 1956, the vanguard tea­set Nr. 667 “Form A”<br />

by Brunswick silversmith Bodo Kampmann, was awarded<br />

with a silver medal at the IX. Triennale in Milan.<br />

Former supporter of Hubert Griemert, Ernst August<br />

Sundermann, joined FÜRSTENBERG in 1963 as Art<br />

Director explicitly regarding himself to be an industrial<br />

designer. For him, the exh<strong>aus</strong>tion of all the technical possibilities<br />

for porcelain design was a constant challenge.<br />

He worked for FÜRSTENBERG until 1976, when he was<br />

appointed professor at the School of Applied Arts at<br />

Krefeld, however, Sunder mann continued to freelance<br />

for the manufacturer. His tableware forms Nr. 677<br />

“Form F” (1971) and particularly Nr. 680 “Selecta” (1974)<br />

– both received multiple awards – as well as diverse vase<br />

forms of the seventies are excellent examples for this<br />

prolific co-operation.<br />

Teegeschirr Form 667 „A“, 1956<br />

Tea set shape 667 „A“, 1956<br />

In addition to the above designers, several other external<br />

designers have also worked for Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG. In 1973, Wolfgang Henning designed<br />

a series of porcelain sculptures, and in 1986, Wolfgang<br />

Müller­Deising designed tableware series Nr. 684 “Vianova”,<br />

followed in 1999 by the series of objects “Conchilia”<br />

and “Skulptura” by silversmith Werner Bünck and<br />

in 2000, by tableware series Nr. 2000 “Basic” of Italian<br />

constructivist Marcello Morandini.<br />

„Vianova“, 1999 folgten die Objektserien „Conchilia“ und<br />

„Skulptura“ des Silberschmieds Werner Bünck und im<br />

Jahr 2000 das Seriengeschirr Nr. 2000 „Basic“ des italienischen<br />

Konstruktivisten Marcello Morandini.<br />

Gepflegt wurden und werden in FÜRSTENBERG immer<br />

wieder auch Kooperationen mit jungen <strong>Design</strong>ern verschiedener<br />

Kunsthochschulen. So entstand 1986 die<br />

Studie eines Mokkaservices Nr. 685 „Eos“, bei dem H.<br />

Wenisch mit der Klassik entlehnten Elementen spielte,<br />

1995 entwickelte Jutta Lemmel <strong>nach</strong> ihrer Diplomarbeit<br />

an der Kunsthochschule Kassel das Seriengeschirr Nr.<br />

1640 „Fox“. Gruppen von Studierenden des Produktdesigns<br />

oder von Keramikklassen etwa der Burg Giebichenstein<br />

in Halle oder von der Kunsthochschule Kassel<br />

sind gern gesehene Gäste in der Manufaktur und erhalten<br />

technische Unterstützung bei ihren Projekten. So<br />

entstanden in den letzten Jahren Porzellanhandtaschen,<br />

Lampenschirme, verschiedene Duftflakons oder Porzellandosen.<br />

– Die aktuell in der Kollektion befindlichen<br />

Kristallglasuren entstanden <strong>aus</strong> der langjährigen Kooperation<br />

mit der Kunsthochschule Kassel.<br />

Tee set der Geschirrform 677 „F“, 1971<br />

Tea set of tableware shape 677 „F“, 1971<br />

Der keramische Wissenstransfer ist der Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG ein großes Anliegen sowohl in<br />

der Ausbildung der eigenen Mitarbeiter wie im Dialog<br />

mit externen Keramikern.<br />

Die Zusammenarbeit mit Kap Sun Hwang, die um die<br />

Jahrt<strong>aus</strong>endwende begann, ist dafür ein besonders<br />

gutes und erfolgreiches Beispiel. Der Kunsthistoriker<br />

und Sammler Dieter Högermann <strong>aus</strong> Berlin, ein langjähriger<br />

Freund FÜRSTENBERGS, machte uns auf einen<br />

Keramiker <strong>aus</strong> Korea aufmerksam, der mit innovativen<br />

Ideen anspruchsvolle Porzellane gestalte. Die Porzellanmanufaktur<br />

sah bereits damals <strong>Asien</strong> als Markt der<br />

Zukunft und begann 2001 bereitwillig die Kooperation<br />

mit Kap Sun Hwang.<br />

Kaffeeset der Geschirrform 680 „Selecta“, 1974<br />

Coffee set of tableware shape 680 „Selecta“, 1974<br />

In FÜRSTENBERG, we have nourished, and always will,<br />

the co­operation with young designers from several<br />

schools of art. In 1986, the co­operation resulted in the<br />

mocha coffee service Nr. 685 “Eos” where H. Wenisch<br />

playfully used classical elements. In 1995, Jutta Lemmel,<br />

after having finished her diploma thesis at the School of<br />

Arts and <strong>Design</strong> in Kassel, developed tableware series<br />

Nr. 1640 “Fox”. Groups of students studying product<br />

design or ceramic classes such as from Burg Giebichenstein<br />

in Halle/Germany or from the School of Arts and<br />

<strong>Design</strong> in Kassel are always welcome on the manufactory<br />

premises, where they receive technical support for the<br />

implementation of their projects. In the past years, porcelain<br />

handbags, lampshades, diverse perfume vials or porcelain<br />

boxes were fabricated. The crystal glazing of the<br />

current collection also originate from the long­standing<br />

co­operation with the School of Arts and <strong>Design</strong> in<br />

Kassel.<br />

The transfer of ceramist know­how also is a special concern<br />

of Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG as well in<br />

regard to the training and education of our own staff as<br />

regarding the dialogue with external ceramists.<br />

The co­operation with Kap Sun Hwang that commenced<br />

around the turn of the millennium, may serve as a wellchosen<br />

and successful example. Art historian and collector<br />

Dieter Högermann from Berlin, a friend of FÜRSTEN­<br />

BERG of many years, advised us of this Korean ceramist,<br />

who, with innovative ideas, designed sophisticated<br />

porcelain objects. Already then, Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG recognised Asia as a future market, so<br />

that the co­operation with Kap Sun Hwang was readily<br />

started in 2001.<br />

10<br />

| 11


1963 im südkoreanischen Seoul geboren, studierte<br />

Hwang in seiner Heimat Freie Kunst mit der Fachrichtung<br />

Keramik, bevor er <strong>nach</strong> einer Studienreise durch<br />

Indien 1990 <strong>nach</strong> Deutschland kam. 7 In Kiel studierte<br />

er in den Folgejahren an der Muthesius­Hochschule<br />

bei Professor Johannes Gebhardt, einem der angesehensten<br />

Keramiker Deutschlands. Nach dem Diplomabschluss<br />

folgte ein Stipendium der Dr. Hans­Hoch­<br />

Stiftung in Neumünster sowie 2000 eine Gastprofessur<br />

an der Kunstakademie Hangzhou in China. Gemeinsam<br />

mit seiner Frau Si Sook Kang, ebenfalls eine anerkannte<br />

Keramikerin, lebt und arbeitet Kap Sun Hwang seit<br />

2001 in Kellinghusen. Dank seiner Studien in Europa<br />

wie in <strong>Asien</strong> versteht es Hwang, in seiner Kunst stets<br />

eine Brücke zwischen <strong>Asien</strong> und Europa zu schlagen.<br />

Kap Sun Hwang begleitete uns ab 2001 in der Werkstatt,<br />

wo er seine Schleiftechniken vervollkommnete.<br />

Freigiebig konnte Kap Sun Hwang auch auf Porzellanmasse,<br />

Farbkörper oder Brenntechnik für seine Projekte<br />

zurückgreifen, im Gegenzug konnten die Techniker der<br />

Manufaktur Hwangs Seladon­Glasurrezepte <strong>aus</strong>probieren,<br />

die unterschiedliche Farbgebungen ermöglichen.<br />

Das erste Ergebnis dieser engen Zusammenarbeit war<br />

2003 das fünfteilige Schalenset QI, das noch im gleichen<br />

Jahr mit dem „red dot best of the best“, dem international<br />

begehrten Gütesiegel des <strong>Design</strong> Zentrums<br />

Nordrhein­Westfalen, <strong>aus</strong>gezeichnet wurde. Typisch<br />

sind hier wie für alle Arbeiten Hwangs die schlichten<br />

Formen, die die besondere Gestaltung der Oberflächen,<br />

die Glasuren und Farben der Gefäße betonen. In unzähligen<br />

Stunden experimentiert Hwang mit neuen Kombinationen<br />

und Möglichkeiten der Porzellangestaltung<br />

und ­bearbeitung, um immer wieder neue visuelle und<br />

haptische Wahrnehmungen zu erzielen. Feinsinnig,<br />

akribisch, un<strong>nach</strong>giebig perfekt hat Hwang bei seinem<br />

Entwurf QI seine Glasurtechnik <strong>aus</strong> der Keramik auf<br />

Porzellan übertragen. So schimmern die glatten Innenflächen<br />

der Schalen in einem seidigen, luftigen Seladongrün,<br />

während die unglasierten Außenseiten von<br />

Hand aufpoliert werden, so dass eine samtige Haptik<br />

entsteht. Die Farbmöglichkeiten der Seladonglasuren<br />

schöpfte Hwang zudem in mehreren Einzelserien des<br />

Schalensatzes <strong>aus</strong>.<br />

Born in 1963 in Seoul, South Korea, Hwang studied the<br />

Free Arts specialising in ceramics in Korea, before coming<br />

to Germany after completing an educational journey<br />

through India. 7 During the following years, he studied<br />

in Kiel at the Muthesius­Hochschule under Professor<br />

Johannes Gebhardt, one of the most acclaimed German<br />

ceramists. After receiving his diploma, he continued university<br />

education with a scholarship of the foundation<br />

Dr. Hans­Hoch­Stiftung based in Neumünster, as well<br />

as in 2000, a visiting professorship at the Academy of<br />

Arts in Hangzhou, China. Since 2001, Hwang has lived<br />

and worked with his wife Si Sook Kang, also a much<br />

acclaimed ceramist, in Kellinghusen, Germany. Owing<br />

to his studies in Europe and Asia, Hwang knows how to<br />

bridge the gap between Asia and Europe within his art.<br />

Beginning in 2001, Kap Sun Hwang accompanied us on<br />

our shop floor, where he perfected his grinding technique.<br />

Kap Sun Hwang was provided with plenty of resources<br />

with regard to porcelain body, colour bodies or firing<br />

technology for his projects; in return, the manufactory’s<br />

technical staff were allowed to sample Hwang’s celadon<br />

glazing formulas offering different colourings.<br />

In 2003, the first result of the close co-operation was<br />

finally completed – the five-piece set of bowls QI, immediately<br />

receiving the “red dot best of the best award” for<br />

2003, an internationally sought­after seal of quality of the<br />

<strong>Design</strong> Zentrum Nordrhein­Westfalen. As applicable to all<br />

of Hwang’s works, it is the chaste form that accentuates<br />

the special surface design and finish, the glazing and colours<br />

of the vessels. Hwang spent countless hours experimenting<br />

with new combinations and possibilities of porcelain<br />

design and processing in order to always achieve<br />

new visual and haptic perceptions. Subtly, meticulously<br />

and unrelentingly perfect, Hwang transferred his glazing<br />

technique from pottery to porcelain when designing<br />

QI, so that the smooth inside surfaces of the bowls glisten<br />

in a silky and airy celadon­green, while the unglazed surfaces<br />

of the bowls’ outside are manually polished resulting<br />

in velvety haptics. Hwang also exh<strong>aus</strong>ts the colour<br />

potential of the celadon glazing in several individual series<br />

of the bowl set.<br />

Schalensatz Form B 752 „QI“, seit 2003<br />

Bowl set shape B 752 „QI“, since 2003<br />

12<br />

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Drei der vier Vasen der Serie ZENDO, 2005 · Three of four vases of series ZENDO, 2005 Vasenserie TAO, 2005 · Vase series TAO, 2005<br />

Nach QI folgten 2005 in der Kooperation mit FÜRSTEN­<br />

BERG Hwangs Vasenserien TAO und ZENDO. Das vierteilige<br />

Vasenset ZENDO knüpft zwar in Textur und<br />

Haptik an das Schalenset QI an, doch werden sie mit<br />

gänzlich anderen Stilmitteln zum Ausdruck gebracht:<br />

Vier <strong>aus</strong>nehmend – und für Porzellan untypisch – dickwandige<br />

Vasen formieren sich zu einem Set. Sie können<br />

als Ensemble wie auch getrennt voneinander aufgestellt<br />

werden. Eine große Vase mit einem Durchmesser von<br />

29 cm nimmt drei kleinere Vasen in sich auf und bildet<br />

in der Gesamtheit ein eigenes Objekt. Die seidig schimmernden<br />

Effekte der glatten Innenflächen aller Vasen<br />

werden durch eine spezielle Glasur in zarten Farben<br />

hervorgerufen, die <strong>aus</strong> der keramischen Töpferkunst<br />

Hwangs auf Porzellan übertragen ist. So schimmert die<br />

größte Vase in Seladon, die drei kleineren sind mit perlmuttfarbener,<br />

einer zartgelben oder dezent ochsenblutfarbigen<br />

Glasur versehen. Einen Kontrapunkt bilden die<br />

matten, unglasierten Außenseiten der Vasen, die einzeln<br />

von Hand aufpoliert werden.<br />

Auch beim Vasensatz TAO wird Porzellan auf eine ungewöhnliche<br />

und innovative Weise bearbeitet, die Hwang<br />

auch in seiner Studiokeramik immer wieder verwendet:<br />

Jeweils drei identische blaue und weiße Vasen in drei<br />

Größen und Durchmessern werden roh hergestellt. Sie<br />

trocknen, bis sie einen lederharten Zustand erreichen.<br />

After QI, in 2005, the co­operation between FÜRSTEN­<br />

BERG and Hwang resulted in vase series TAO and ZENDO.<br />

The four-piece set of vases ZENDO may, at first view, tie<br />

in with texture and haptics of the set of bowls QI, but<br />

these are expressed by using totally different stylistic<br />

featu res: Here, 4 exquisitely – entirely untypical for porcelain<br />

– thick­walled vases form the set. The vases may<br />

be used as an ensemble or separate from each other. A<br />

large vase with a diameter of 29 cm accommodates three<br />

smaller vases thereby creating as a whole an entirely new<br />

object. The silky shimmering effects of the vases’ smooth<br />

inside are c<strong>aus</strong>ed by a special glazing with delicate colouring<br />

that was transferred from Hwang’s ceramic pottery<br />

art to be used on porcelain. The largest vase gleams<br />

in celadon, while the other 3 smaller vases are provided<br />

with mother­of­pearl, a delicate yellow or a decent oxblood<br />

red glazing. The matted and unglazed outside surfaces<br />

of the vases, individually polished by hand, provide<br />

a prominent counterpoint.<br />

An unusual and innovative process for porcelain is also<br />

used with regard to set of vases TAO; this process is also<br />

utilised by Hwang with regard to his studio ceramics:<br />

Three identical blue and white vases in 3 different sizes<br />

provided with 3 different diameters are produced<br />

as green ware and left to dry until reaching a leathery<br />

Nun können sie <strong>nach</strong> vorgegebenem Schnittmuster in<br />

unterschiedlich große Segmente zerteilt werden, die<br />

anschließend farbvert<strong>aus</strong>cht wieder zusammengefügt<br />

werden und jetzt drei verschieden große blau­weiße<br />

Vasen ergeben. In der Form sind sie zwar mit den Ausgangsvasen<br />

identisch, erzielen aber durch ihre neu<br />

entstandene Farbigkeit eine gänzlich andere Wirkung.<br />

Nach erneutem Trocknungsvorgang werden die Außen­<br />

und Innenseiten verschliffen, dann gebrannt, um später<br />

aufpoliert und von innen glasiert zu werden.<br />

Die scheinbar einfache Form der TAO­Vasen stellt Porzelliner<br />

vor eine höchst schwierige Aufgabe, denn das<br />

Zerschneiden und wieder Zusammensetzen von einmal<br />

geformtem Porzellan erfordert viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl.<br />

Exakte Schnitte und eine passgenaue<br />

erneute Zusammensetzung sind die Vor<strong>aus</strong>setzung für<br />

ein perfektes Endprodukt. Es ist eine Her<strong>aus</strong>forderung,<br />

<strong>aus</strong> dieser handwerklichen Technik ein Serien produkt<br />

zu entwickeln, eine Her<strong>aus</strong>forderung, der sich Kap Sun<br />

Hwang in der Zusammenarbeit mit der Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG immer wieder stellt. – 2011 entwarf<br />

Kap Sun Hwang mit der Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG einen porzellinen „Staffelstab“ für den<br />

Verlag Deutsche Standards Editionen. Gegen wärtig<br />

arbeitet Hwang in FÜRSTENBERG an einer neuen<br />

Geschirrserie.<br />

condition. Now, they can be divided in accordance<br />

with a defined cutting pattern into segments of different<br />

sizes which, subsequently, are re­assembled in colourassorted<br />

arrangement, resulting in 3 blue­white vases<br />

with different sizes. The form is identical with the original<br />

vases; however, the assorted colour composition allows<br />

an entirely new impression. After another drying cycle,<br />

inside and outside surfaces are ground, and then fired<br />

to be later polished; glazing is provided only to the inside.<br />

The seemingly simple form of the TAO vases poses a<br />

difficult challenge for the porcelain master as cutting and<br />

re­assembling the individual segments of already formed<br />

porcelain requires experience and sure instinct. Precise<br />

cuts and accurate fitting when assembling are the prerequisites<br />

for the perfect end result. It is a true challenge,<br />

to develop from this artisan technique a repetition part for<br />

a series, a challenge that Kap Sun Hwang gladly accepts<br />

within the co­operation with Porzellanmanufaktur FÜRS­<br />

TENBERG. – In 2011, Kap Sun Hwang designed, together<br />

with Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG, a porcelain<br />

“baton” for the publishing company Verlag Deutsche<br />

Standards Editionen. Currently, Hwang is creating a<br />

new tableware series in FÜRSTENBERG.<br />

14<br />

| 15


2005 stellten Kap Sun Hwang und Si Sook Kang ge ­<br />

mein sam einige ihrer her<strong>aus</strong>ragenden Porzellanarbeiten<br />

im Museum im Schloss der Porzellanmanufaktur FÜRS­<br />

TENBERG <strong>aus</strong>. Im Laufe der engen Zusammenarbeit<br />

ist Hwang den Porzellinern in FÜRSTENBERG zu einem<br />

echten Freund und Partner geworden, der in der Manufaktur<br />

immer wieder herzlich willkommen ist.<br />

Seit 2003 bekleidet Kap Sun Hwang eine Professur an<br />

der Keramikklasse am College of Fine Arts der National<br />

Universität in seiner Heimatstadt Seoul. 8 Seinen Studierenden<br />

vermittelt Kap Sun Hwang seither traditionelle<br />

handwerkliche Techniken wie modernste Technologien<br />

im kulturellen Brückenschlag zwischen Europa<br />

und <strong>Asien</strong>. Ziel seiner Ausbildung ist es, <strong>aus</strong> dem naturgegebenen<br />

Material nicht unikate Studiokeramiken<br />

entstehen zu lassen, sondern ästhetisch wie technisch<br />

höchst anspruchsvolle Objekte, die auch im seriellen<br />

industriellen Produktionsprozess anwendbar sein müssen.<br />

In unzähligen Stunden experimentieren die Studierenden<br />

dazu unter der Leitung ihres kompromisslosen<br />

Lehrers an neuen Kombinationen und Möglichkeiten,<br />

um immer wieder neue visuelle und haptische Wahrnehmungen<br />

zu erzielen. Am Ende ergeben sich per ­<br />

fekte Porzellanobjekte.<br />

Die besten Arbeiten seiner Studierenden präsentiert<br />

Kap Sun Hwang nun im Museum im Schloss der Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG und belegt damit die<br />

hohe Qualität des keramischen Wissenstransfers zwischen<br />

<strong>Asien</strong> und Europa.<br />

Thomas Krueger<br />

Leiter Museum im Schloss<br />

Anmerkungen siehe Seite 54 For annotations, see page 54<br />

In 2005, Kap Sun Hwang and Si Sook Kang jointly exhibited<br />

some of their excelling works at the museum of<br />

Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG. In the course of<br />

the close co­operation, Hwang has become a true friend<br />

and partner to the porcelain masters at FÜRSTENBERG<br />

so that he remains a welcome guest at the manufactory<br />

at any time.<br />

Since 2003, Kap Sun Hwang has held a professorship<br />

at the ceramic class of the College of Fine Arts of the<br />

National University of his hometown Seoul. 8 There,<br />

Hwang imparts to his students traditional artisan techniques<br />

as well as state­of­the­art technologies within<br />

the cultural bridging between Europe and Asia. It is the<br />

goal of his teaching, not to fabricate one of a kind studio<br />

ceramics, but to create aesthetically as well as technically<br />

highly ambitious objects eligible for the industrial<br />

mass production process. In order to achieve this, the<br />

students, with time­consuming efforts and under the<br />

guidance of their uncompromising teacher, experiment<br />

with new combinations and possibilities to achieve ever<br />

new visual and haptic perceptions. In the end, perfect<br />

porcelain objects are created.<br />

Hwang is now exhibiting the best works of his students<br />

in the Museum in the Castle of Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG, thereby furnishing convincing evidence<br />

for the high quality of the ceramic know­how transfer<br />

between Asia and Europe.<br />

Thomas Krueger<br />

Director of the Museum in the Castle<br />

Kap Sun Hwang und Dipl.Ing. Stephan Hofmann, Bereichsleiter Produktion in FÜRSTENBERG, diskutieren neue Formen für Tafelgeschirr.<br />

Kap Sun Hwang and graduated engineer Stephan Hofmann, head of production at FÜRSTENBERG, debating on new forms of porcelain tableware.<br />

16<br />

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KaP sun hwang<br />

황 갑 순<br />

Professor Kap Sun Hwang wurde 1963 in Seoul geboren.<br />

1998 schloss er sein Keramikstudium an der<br />

Muthesius­Hochschule für Gestaltung in Kiel als M.A.<br />

ab und war da<strong>nach</strong> Stipendiat der Dr. Hans­Hoch­Stiftung<br />

in Neumünster und freier Mitarbeiter der Staatlichen<br />

Porzellanmanufaktur Meissen. Seit 2001 führt er<br />

mit seiner Frau Si Sook Kang eine eigene Keramikwerkstatt<br />

in Kellinghusen. Ebenfalls seit 2001 ist er freier<br />

Mitarbeiter der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG.<br />

Dort gestaltete er u.a. das Schalenset ‚QI‘, für das er<br />

2003 mit dem „red dot design award: best of the best“<br />

<strong>aus</strong>gezeichnet wurde. 2003 wurde er an die Staatliche<br />

Universität Seoul als Professor für Keramik berufen<br />

und leitet dort seitdem die Keramikklasse. Neben zahlreichen<br />

Auszeichnungen wurde ihm und seiner Ehefrau<br />

2003 der Preis ‚KulturAktuell‘ des Landes Schleswig­Holstein<br />

verliehen. Seine Arbeiten sind in vielen<br />

Museen im In­ und Ausland vertreten. Seine in der Ausstellung<br />

vorgestellten Objekte sind Montagen verschiedener<br />

Teile – <strong>aus</strong> gefärbter oder marmorierter Porzellanmasse<br />

gedreht, <strong>aus</strong>einander geschnitten und neu<br />

zusammengesetzt. Nach dem Brand werden die Oberflächen<br />

bis zur Perfektion geschliffen und poliert.<br />

Professor Kap Sun Hwang was born in Seoul in 1963.<br />

He graduated at the Muthesius­Hochschule Kiel in 1998,<br />

when he got his diploma as Master of Arts. After that he<br />

was scholar of the Dr. Hans­Hoch­Foundation at Neumünster<br />

and worked freelance for the Porcelainmanufactory<br />

Meissen. Since 2001 he runs a workshop together<br />

with his wife Si Sook Kang at Kellinghusen. At the same<br />

time he started to work freelance for the Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG, where he designed the 5­piecebowls­set<br />

QI in 2003, receiving the “red dot design<br />

award: best of the best” for 2003. In the same year<br />

Hwang received a call for professorship at the ceramic<br />

class of the College of Fine Arts of the National University<br />

of Seoul. Since that he runs the ceramic class there.<br />

Amongst other numerous honours, in 2003 he got the<br />

award ‘CurrentCulture’ of the county of Schleswig­Holstein<br />

together with his wife. Numerous museums abroad<br />

and at home hold his works in their collections. His<br />

objects represented in this exhibition are fittings of different<br />

parts – wheel throwned of colored or marbled porcelain,<br />

cut into several parts and fit together anew. After<br />

firing the outside surfaces will be grinded and polished<br />

perfectly by hand.<br />

18<br />

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Jung hong ParK<br />

박 정 홍<br />

Jung Hong Park wurde 1979 in Chicago geboren.<br />

2009 schloss er sein Keramikstudium an der Staatliche n<br />

Universität Seoul bei Prof. Hwang als M.A. ab. Bereits<br />

2007 wurde er mit der Gold­Medaille des Wettbewerb s<br />

‚Neue Generation‘ in Süd­Korea <strong>aus</strong>gezeichnet. Seit<br />

2009 ist er selbstständig tätig. Schwerpunkt seiner<br />

Arbeit ist die jahrt<strong>aus</strong>endalte Einlegetechnik, die in der<br />

koreanischen Keramikkunst sehr angesehen ist und die<br />

er mit höchster Präzision perfektioniert hat. Die feinen<br />

Linien seiner Objekte sind häufig Bedeutungsträger<br />

bestimmter Botschaften, z.B. ein Wort, ein Satz, eine<br />

Idee.<br />

Jung Hong Park was born in Chicago at 1979.<br />

In 2009 he finished his ceramic studies at Prof. Hwang<br />

and graduated M.A. at the National University of Seoul.<br />

In 2007 already he was distinguished by the gold medal<br />

of the competition ‘New Generation’ at South­Korea.<br />

Since 2009 he works freelance. In the centre of his work<br />

stands the millenial technique of inlays, which still is<br />

much appreciated in Korean ceramics and Park has perfected<br />

with highest precision. The delicate lines on his<br />

objects often bears the meaning of specific messages<br />

such as a particular word, a sentence, or an idea.<br />

20<br />

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min soo lee<br />

이 민 수<br />

Min Soo Lee wurde 1980 in Seoul geboren.<br />

2012 schloss er sein Keramikstudium an der Staatlichen<br />

Universität Seoul bei Prof. Hwang als M.A. ab und ist<br />

seither selbstständig tätig. Neben vielen Auszeichnungen<br />

erhielt er 2009 den Preis des italienischen Präsidenten<br />

des internationalen Wettbewerbs der modernen<br />

Keramikkunst ‘56° Premio Faenza’ (Italien). Er wendet<br />

für seine Werke sowohl Gieß­ als auch Drehtechnik an.<br />

So hat er seinen persönlichen Herstellungsprozess mit<br />

eigener Formensprache entwickelt. Die feinen blauen<br />

Linien, durch die Objekte durchgehend, sind charakteristisches<br />

Merkmal seiner Arbeiten.<br />

Min Soo Lee was born in Seoul at 1980.<br />

In 2012 he finished his ceramic studies at Prof. Hwang<br />

and graduated M.A. at the National University of Seoul.<br />

Since then he works freelance. Amongst other numerous<br />

honours, in 2009 he got the award of the Italian President<br />

at the international competition of modern art of ceramics<br />

‘56° Premio Faenza’, Italy. For his works he uses slipping<br />

as well as wheelthrowing. So he has developped his own<br />

manufacturing method with an individual diction of shape.<br />

Delicate blue lines, going through the objects, are characteristic<br />

of his works.<br />

22<br />

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seo Yeon ParK<br />

박 서 연<br />

Seo Yeon Park wurde 1981 in Seoul geboren.<br />

2011 schloss sie ihr Keramikstudium an der Staatlichen<br />

Universität Seoul bei Prof. Hwang als M.A. ab und ist<br />

seither selbstständig tätig. Neben vielen Auszeichnungen<br />

erhielt sie bereits 2009 die Silber­Medaille des Keramik­Wettbewerbs<br />

für Studierende in Süd­Korea. 2010<br />

war sie Teilnehmerin der Ausstellung ‘Talente 2010’ bei<br />

der Handwerksmesse München. Sie wendet für ihre<br />

Arbeit bevorzugt die Gießtechnik an: Der flüssige Schlicker<br />

setzt Flächen an der Wand der Gießform ab, wenn<br />

diese in bestimmtem Grad geneigt wird. Durch mehrfache<br />

Wiederholung dieser Prozedur entsteht das Relief<br />

im Inneren ihrer wunderbaren Blüten­Vasen.<br />

Seo Yeon Park was born in Seoul at 1981.<br />

In 2012 she finished her ceramic studies at Prof. Hwang<br />

and graduated M.A. at the National University of Seoul.<br />

Since then she works freelance. Amongst other numerous<br />

honours, in 2009 she got the silver­medal at the competition<br />

for students of ceramics in South­Korea. In 2010<br />

she was participant at the exhibition ‘talents 2010’ at the<br />

arts & crafts fair in Munich. She favours slipping for her<br />

work: When the mould is bend on a specific degree, the<br />

porcelain­mud puts down a surface on the inside of the<br />

plaster­mould. Reiterating this procedure provokes the<br />

relief inside of her marvelous blossom­vases.<br />

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sol Yoon<br />

윤 솔<br />

Sol Yoon wurde 1976 in Seoul geboren.<br />

2006 schloss er sein Keramikstudium an der Staatlichen<br />

Universität Seoul bei Prof. Hwang als M.A. ab. Seit 2010<br />

ist er Doktorand bei Prof. Hwang. Zugleich ist er als Professor<br />

für Keramik an der Universität Baekseok in Südkorea<br />

tätig. Bereits 2007 erhielt er den Spezial preis des<br />

internationalen Keramik­Wettbewerbs ‘Biennale I­Chon’<br />

(Süd­Korea) und 2009 die Silber­Medaille der ‘Cheongju<br />

International Craft Biennale’ (Süd­Korea). Seine Arbeiten<br />

sind Montagen mehrerer Elemente, die zuvor mit Hilfe<br />

verschiedener Gipsformen hergestellt werden. Objekte<br />

dieser Art erfordern höchste Präzision sowohl bei der<br />

Herstellung der einzelnen Elemente als auch bei der<br />

Montagetechnik.<br />

Sol Yoon was born in Seoul at 1976.<br />

In 2006 he finished his ceramic studies at Prof. Hwang<br />

and graduated M.A. at the National University of Seoul.<br />

Since 2010 he is candidate for a doctor’s degree of<br />

Prof. Hwang. At the same time he teaches as a professor<br />

for ceramics at the University of Baekseok, South­Korea.<br />

In 2007 already he got the special award of the international<br />

ceramic­competition ‘Biennale I­Chon’ (South­<br />

Korea), and in 2009 the silver­medal of the ‘Cheongju<br />

International Craft Biennale’ (South­Korea). His objects<br />

are fittings of different elements, produced in distinct<br />

plaster­moulds before. Objects of that kind need highest<br />

precision in producing each of the parts as well as<br />

fitting them.<br />

26<br />

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o KYung Kim<br />

김 보 경<br />

Bo Kyung Kim wurde 1986 in Seoul geboren.<br />

2012 schloss sie ihr Keramikstudium an der Staatlichen<br />

Universität Seoul bei Prof. Hwang als M.A. ab und ist<br />

seither selbstständig tätig. Seit 2010 bereits nahm sie<br />

an verschiedenen Ausstellungen und Wettbewerben<br />

teil. Neben vielen Auszeichnungen erhielt sie 2011 die<br />

Bronze­Medaille der ‘Cheongju International Craft Biennale’<br />

(Süd­Korea). Ihre Arbeiten entstehen <strong>aus</strong>schließlich<br />

in Drehtechnik. Charakteristisch für ihre Objekte<br />

sind verschiedenste Farben, die entweder mit dem<br />

Pinsel aufgetragen oder in die gestempelten Flächen<br />

einge legt werden.<br />

Bo Kyung Kim was born in Seoul at 1986.<br />

In 2012 she finished her ceramic studies at Prof. Hwang<br />

and graduated M.A. at the National University of Seoul.<br />

Since then she works freelance. In 2010 already she<br />

participated at distinct exhibitions and competitions.<br />

Amongst other numerous honours, in 2011 she got the<br />

bronze­medal at the ‘Chungju International Craft Biennale’<br />

(South­Korea). Her objects are solely made by<br />

wheel throwing. Different colours, either painted on<br />

or layed in stamped surfaces, are characteristics of<br />

her works.<br />

28<br />

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Jeong Yong han<br />

한 정 용<br />

Jeong Yong Han wurde 1976 in Seoul geboren.<br />

2008 schloss er sein Keramikstudium an der Staatlichen<br />

Universität Seoul bei Prof. Hwang als M.A. ab. Seit<br />

2010 ist er Doktorand bei Prof. Hwang und praktiziert<br />

zugleich als freischaffender Keramiker. Neben vielen<br />

Auszeichnungen wurde er im Keramik­Wettbewerb<br />

‘The 3rd Our Beautiful Ceramics‘ (Süd­Korea) 2007 mit<br />

einer Gold­Medaille und 2009 mit dem Grand Prix <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />

Sein Werk ist durch zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen<br />

im In­ und Ausland vertreten. Er<br />

arbeitet mit großer Leidenschaft und Hingabe und<br />

bewegt sich im Spannungsfeld zwischen traditioneller<br />

und moderner Keramik Koreas.<br />

Jeong Yong Han was born in Seoul at 1976.<br />

In 2008 he finished his ceramic studies at Prof. Hwang<br />

and graduated M.A. at the National University of Seoul.<br />

Since 2010 he is candidate for a doctor’s degree with<br />

Prof. Hwang. At the same time he works as a freelance<br />

potterer. Amongst other numerous honours, in 2007 he<br />

was distinguished with a gold medal of the ceramics­<br />

competition ‘The 3rd Our Beautiful Ceramics‘ (South­<br />

Korea) and again with a Grand Prix in 2009. Due to<br />

numerous participations in exhibitions abroad and at<br />

home his works are already well known. With high passion<br />

and empathy he works in the field of discrepancy<br />

in between traditional and modern Korean ceramics.<br />

30<br />

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Peung mun (wen Ping)<br />

문 평 (文 平)<br />

Peong Mun (chin. Wen Ping) wurde 1975 in Dun Hwa,<br />

China geboren. Er studierte zunächst in China an der<br />

Fachhochschule Ji Lin Industrie­<strong>Design</strong>. Da<strong>nach</strong> studierte<br />

er Keramik an der Staatlichen Universität Seoul<br />

bei Prof. Hwang und schloss sein Studium 2009 als<br />

M.A. ab. Z.Zt. ist er dort als Gastdozent tätig. Seine<br />

groß dimensionierten Vasen folgen der uralten koreanischen<br />

Tradition der ‘Mond­Vasen’, die <strong>aus</strong> zwei gedrehten<br />

Schalen montiert werden. Besonderes Merkmal dieser<br />

Vasen ist der bewusste Verzicht auf eine perfekt e<br />

Rotationssymmetrie – das Zusammenfügen beider Hälften<br />

soll ablesbar bleiben. Für diese Vasenserie verwendet<br />

er verschiedenste Glasuren, die in den letzten Jahren<br />

von der Keramikklasse gemeinsam experimentell<br />

entwickelt wurden.<br />

Peong Mun (chin. Wen Ping) was born in 1975 in Dun<br />

Hwa, China. At first he studied industrial design at the<br />

polytechnic of Ji Lin. After that he studied ceramics at<br />

the National University of Seoul and graduated M.A.<br />

at Prof. Hwang in 2009. At present he teaches as guest<br />

lecturer there. His vases of large dimensions follow the<br />

very ancient Korean tradition of the ‘moon­vases’, which<br />

are fitted out of two wheelthrown bowls. It is characteristic<br />

for this type of vases to renounce deliberately a perfect<br />

symmetry of rotation: The fitting of both halves should be<br />

visible. For this series of vases Mun used different glazes,<br />

which were developed experimental by the ceramic class<br />

during the last years.<br />

32<br />

| 33


Ka Jin lee<br />

이 가 진<br />

Ka Jin Lee wurde 1985 in Seoul geboren.<br />

2012 schloss sie ihr Keramikstudium an der Staatlichen<br />

Universität Seoul bei Prof. Hwang als M.A. ab. Bereits<br />

2009 nahm sie am internationalen Keramik­Wettbewerb<br />

‘Biennale I­Chon’ (Süd­Korea) teil. 2011 beteiligte<br />

sie sich am internationalen Wettbewerb der moderne n<br />

Keramikkunst ‘57° Premio Faenza’ (Italien). Charakteristisch<br />

für ihr Werk ist die schlichte große Form, die zum<br />

unaufdringlichen Träger ihrer Seladonglasuren wird.<br />

Dick und mehrschichtig aufgetragen entfalten sie eine<br />

außergewöhnliche Haptik, Tiefe und eigene Optik:<br />

Durch die halbtransparente oberste Schicht schimmern<br />

wolkig und geheimnisvoll darunter liegende Sphären.<br />

Für diese Vasenserie verwendet sie verschiedenste Glasuren,<br />

die in den letzten Jahren von der Keramikklasse<br />

gemeinsam experimentell entwickelt wurden.<br />

Ka Jin Lee was born in Seoul at 1985.<br />

In 2012 she finished her ceramic studies at Prof. Hwang<br />

and graduated M.A. at the National University of Seoul.<br />

In 2009 already she participated at the international competition<br />

‘Biennale I­Chon’ (South­Korea), and, in 2011,<br />

at the international competition of modern art of ceramics<br />

‘57° Premio Faenza’, Italy. Characteristic for her work<br />

is the unpretentious, large shape, which becomes the<br />

unobtrusive wearer of her celadon­glazes. Coated thick<br />

and multilayered, they develop an outstanding haptic,<br />

deepness and particular aspect: Beneath the half diaphanous<br />

coat on the surface, cloudy and mysterious spheres<br />

glisten. For this series of vases Lee used different glazes,<br />

which were developed experimental by the ceramic class<br />

during the last years.<br />

34<br />

| 35


sung chul Kim<br />

김 성 철<br />

Sung Chul Kim wurde 1980 in Po Hang geboren.<br />

2008 schloss er sein Keramikstudium an der Staatlichen<br />

Universität Seoul bei Prof. Hwang als M.A. ab. Seitdem<br />

ist er als Abteilungsleiter der Firma Na Mu Internet<br />

Korea tätig. Zugleich arbeitet er als freischaffender<br />

Keramiker in einem gemeinschaftlichen Keramikstudi o<br />

in Seoul. Er stellt u.a. feinste Öllampen her, die sehr<br />

modern, zugleich aber auch klassisch anmuten. Seine<br />

Arbeiten, in Drehtechnik gefertigt, bestechen durch ihre<br />

Miniaturität bei vollendeter Perfektion. Durch seine Hingabe,<br />

Leidenschaft und Fein­Seeligkeit ist er in Korea<br />

zu einem beachteten und geachteten Keramikkünstler<br />

geworden.<br />

Sung Chul Kim was born in Po Hang in 1980.<br />

In 2008 he finished his ceramic studies at Prof. Hwang<br />

and graduated M.A. at the National University of Seoul.<br />

Since then he works as departemental chief at Na Mu<br />

Internet Korea, and at the same time as a freelance potterer<br />

in a co­operative workshop of poterers in Seoul.<br />

Among others he produces delicate oil lamps, which<br />

seams very modern as well as classical at the same time.<br />

His wheelthrown objects impress bec<strong>aus</strong>e of their miniatureness<br />

in perfection. Due to his empathy, passion<br />

and sensitiveness, in Korea he became one of the most<br />

noticed and esteemed potterer.<br />

36<br />

| 37


Jeong won lee<br />

이 정 원<br />

Jeong Won Lee wurde 1985 in Seoul geboren.<br />

Sie hat 2008 ein Keramikstudium an der Seoul University<br />

of Technology mit Vordiplom abgeschlossen.<br />

Seit 2010 ist sie in der Masterklasse an der Staatlichen<br />

Universität Seoul bei Prof. Hwang. 2011 nahm<br />

sie an der ‘Cheongju International Craft Biennale’<br />

(Süd­Korea) teil. Sie konzentriert sich seit Jahren auf<br />

Formen, die von zylindrischen Körpern abgeleitet<br />

werden. Für die besondere Haptik und Optik (strukturierte,<br />

farbige Oberflächen) verwendet sie Porzellan-<br />

Schlicker mit Glasurzusatz, der sorgfältig auf das<br />

Gefäß gesprüht wird.<br />

Jeong Won Lee was born in Seoul in 1985.<br />

In 2008 she finished bachelor studies in ceramics at<br />

Seoul University of Technology. Since 2010 she studies<br />

in the master­class of Prof. Hwang at the National University<br />

of Seoul. In 2011 she participated at the ‘Cheongju<br />

International Craft Biennale’ (South­Korea). For years she<br />

concentrates herself on shapes, which are derived off<br />

cylindric bodies. She uses porcelain­mud with an admixture<br />

of glaze, which will be sprayed accurately on the<br />

vessel, to get an outstanding haptic and appearance<br />

with structured, colored surfaces.<br />

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| 39


in hwa lee<br />

이 인 화<br />

In Hwa Lee wurde 1986 in Seoul geboren.<br />

2011 schloss sie ihr Keramikstudium an der Staatlichen<br />

Universität Seoul bei Prof. Hwang als M.A. ab. Seitdem<br />

arbeitet sie als Assistentin der Keramikklasse und praktiziert<br />

zugleich als freischaffende Keramikeri n. 2011<br />

erhielt sie die Gold­Medaille der ‘Cheongju International<br />

Craft Biennale’ (Süd­Korea) und die D‘A­Magazin­Medaille<br />

des internationalen Wettbewerbs der modernen<br />

Keramikkunst ‘57° Premio Faenza’ (Italien). Außerdem<br />

nahm sie 2011 am Internationalen Keramik­Festival<br />

in Mino (Japan) teil. Mit ihrer Drehtechnik schafft sie<br />

erstaunlich dünnwandige, durchscheinende Gefäße,<br />

die durch ihre gefärbte Marmorierung einzigartig<br />

erscheinen. Die Oberflächen werden <strong>nach</strong> dem Brand<br />

leicht poliert – dadurch bekommen sie ihre geheimnisvolle<br />

Tiefe.<br />

In Hwa Lee was born in Seoul in 1986.<br />

In 2008 she finished her ceramic studies at Prof. Hwang<br />

and graduated M.A. at the National University of Seoul.<br />

Since then she works as an assistant at the ceramic­class<br />

and as a freelance potterer at the same time. In 2011 she<br />

got the gold­medal of the ‘Cheongju International Craft<br />

Biennale’ (South­Korea) and the D’A­Magazin­Medal at<br />

the international competition of modern art of ceramics<br />

‘57° Premio Faenza’, Italy. Moreover, she participated at<br />

the International Ceramic­Festival in Mino (Japan) in 2011.<br />

With her wheelthrowing technique she creates astonishing<br />

thin­walled, translucent vessels, which appears<br />

unique bec<strong>aus</strong>e of their colored marble­structure. After<br />

firing, the surfaces will be polished that they get their<br />

mysterious deepness.<br />

40<br />

| 41


DeoK ho Kim<br />

김 덕 호<br />

Deok Ho Kim wurde 1985 in Seoul geboren.<br />

Er studiert seit 2003 Keramik an der Staatlichen Universität<br />

Seoul und ist seit 2011 in der Masterklasse bei<br />

Prof. Hwang. Zugleich arbeitet er als sein Assistent für<br />

forschende und technische Aufgaben. 2011 nahm er<br />

am internationalen Wettbewerb der modernen Keramikkunst<br />

‘57° Premio Faenza’ (Italien) teil. Die Entwicklung<br />

des modernen koreanischen Geschirrs im Set ist<br />

sein leidenschaftlicher Schwerpunkt. Seine präzise und<br />

systematische Arbeitsweise prädestiniert ihn für diese<br />

Aufgabe. Er ordnet seine Arbeit in die traditionelle koreanische<br />

Keramik ein, vermeidet bewusst ästheti sierende<br />

Effekte und legt stattdessen den Schwerpunkt auf formale<br />

Qualität und Funktionalität.<br />

Deok Ho Kim was born in Seoul in 1985.<br />

Since 2003 he studies ceramics at the National University<br />

of Seoul and since 2011 in the master­class of Prof.<br />

Hwang. At the same time he assists Prof. Hwang for<br />

research and technical purposes. In 2011 he participated<br />

at the international competition of modern art of ceramics<br />

‘57° Premio Faenza’, Italy. His purpose is the development<br />

of sets for a modern Korean tableware and due to his<br />

precise and systematic mode of operation he is determined<br />

for this task. He adjust his own work to the traditional<br />

Korean ceramic and avoid just esthetic effects.<br />

In the contrary he emphasies formal quality and functionality.<br />

42<br />

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hYeon mYeong Yang<br />

양 현 명<br />

Hyen Myeong Yang wurde 1988 in Seoul geboren.<br />

Er studiert seit 2009 Keramik an der Staatlichen Uni versität<br />

Seoul bei Prof. Hwang und ist der jüngste Teilnehmer<br />

dieser Ausstellung. In seiner Arbeit akzentuiert er<br />

schlichte weiße zylindrische Körper durch relief artige<br />

weiß getrübte Streifen, die auf der Drehscheibe aufgetragen<br />

werden. Seine Objekte sind ein gutes Beispiel<br />

für elementare und systematische Studien, die in der<br />

Keramikklasse zu den gestalterischen Grundübungen<br />

gehören.<br />

Hyen Myeong Yang was born in Seoul in 1988,<br />

the youngest participant of the exhibition. Since 2009<br />

he studies ceramics at the National University of Seoul<br />

at Prof. Hwang. He stresses unpretentious white cylindric<br />

bodies by relief­like, cloudy white stripes, which are<br />

applied on the wheel. His objects are good examples<br />

for the elementary and systematic studies, which belong<br />

to the basic exercises of the ceramic class.<br />

44<br />

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In der Masterklasse von Kap Sun Hwang · In the master class of Kap Sun Hwang<br />

neue möglichKeiten Der Porzellangestaltung<br />

new Possibilities of Porcelain ·<br />

Diese Ausstellung ist dem Dialog zwischen einer deutschen<br />

Porzellanmanufaktur und jungen Keramikern <strong>aus</strong><br />

Korea gewidmet. Sie ist eines der internationalen Ereignisse,<br />

die auf her<strong>aus</strong>ragende Weise in das Zeitalter der<br />

Globalisierung passen, indem sie über die Grenzen hinweg<br />

den Kultur<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch ermöglicht. Doch bedeutet<br />

sie mehr, weil ihre Wirkung über den Tag hin<strong>aus</strong> anhalten<br />

und kulturell weiter wirken wird. Sie ermöglicht den<br />

historischen Rückblick auf den Dialog zwischen West<br />

und Ost in der Keramik – und hier besonders des Porzellans<br />

–, und zugleich regt sie uns an, erneut über das<br />

Verhältnis von industrieller und handwerklicher Produktion<br />

<strong>nach</strong>zudenken.<br />

Neuer Aust<strong>aus</strong>ch zwischen Ost und West<br />

Im 14. Jahrhundert begann der erste ernsthafte Export<br />

von chinesischer Keramik <strong>nach</strong> Europa. Auf dem Seeweg<br />

gelangten bis ins 20. Jahrhundert erkleckliche<br />

Mengen an Keramik <strong>aus</strong> China, Korea und Japan hierher.<br />

Das <strong>aus</strong> dem Kaolin von Jingdezhen hergestellte<br />

Porzellan <strong>aus</strong> den Epochen der Yuan, Ming und Cheong<br />

in China bezeugte hohe technologische Könnerschaft<br />

und versetzte die Europäer in Neid, so dass eine große<br />

Nachfrage entstand. Nachdem die Technologie der<br />

Porzellanherstellung von China <strong>nach</strong> Korea und Japan<br />

gelangt war, exportierten auch diese Länder Porzellan.<br />

Zur gleichen Zeit wuchs in Europa die Schicht derer,<br />

die Porzellan gebrauchten, die Nachfrage <strong>nach</strong> Porzellan<br />

explodierte. Schließlich begannen die Europäer,<br />

<strong>nach</strong> dem fernöstlichen Vorbild selbst Porzellan <strong>nach</strong>zumachen.<br />

Es begann in Meißen, wo es um 1708 erstmals<br />

in Europa gelang, Porzellan herzustellen. Frankreich,<br />

Italien und England bemühten sich zu folgen.<br />

Die 1747 gegründete Porzellanmanufaktur FÜRSTEN­<br />

BERG verfolgte das gleiche Ziel. Diese Manufakturen<br />

erneuerten die handwerklichen Techniken, verbesser ­<br />

ten sie und übertrafen schließlich die fernöstliche<br />

Technologie.<br />

In dieser Ausstellung nun trifft sich eine der europäischen<br />

Porzellanmanufakturen, deren Wurzeln in das<br />

fernöstliche Porzellan zurückreichen, mit modernen<br />

koreanischen Keramikern, die selbst der Porzellantradition<br />

folgen. So vereinigen sich fernöstliche und westliche<br />

Porzellantradition: Es gibt in der gegenwärtigen<br />

Keramik mit ihren vielfältigen Erscheinungsformen<br />

nur sehr wenige Fälle, wo die ursprüngliche Porzellantradition<br />

derart aufrecht erhalten wird.<br />

Here, there is a forum for a German porcelain manufacturer<br />

and Korean young potters. This exhibition is one of<br />

international events suitable for the era of globalization in<br />

that they exchange culture beyond the border. But, the<br />

meaning of this exhibition doesn’t stop there. It contains<br />

historically longer and culturally larger meaning. It enables<br />

to review the history of exchanges between the West<br />

and the East by means of ceramics, especially porcelain,<br />

and also it makes us to think about the meaning of industrial<br />

production and manual production again.<br />

New exchange between the East and the West<br />

In the 14th century, Chinese ceramics started to be ex­<br />

ported to Europe in earnest, and after that, quite much<br />

amount of Chinese, Korean and Japanese cera mics<br />

arrived at Europe by sea until the 20th century. Porcelain<br />

which passed the era of Yuan, Ming and Cheong in<br />

China and made from kaolin of Jingdezhen was a product<br />

showing high technology at that time, being the<br />

envy of European people and also generating enormous<br />

demands. As such a technology to make porcelain was<br />

introduced from China to Korea, to Japan, Korea and<br />

Japan joined the ranks of porcelain exporters.<br />

At that time, the class using porcelain expanded in<br />

Europe, increasing demands for porcelain explosively,<br />

and finally, they started to manufacture their own porcelain<br />

by imitating that of the East. Starting Meissen in<br />

Germany which first succeeded to make porcelain<br />

in Europe around 1708, France, Italy and England<br />

rushed into manu facturing it. The Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG which was established in 1747 also had<br />

the same purpose. Such manufacturers then innovated<br />

the manufacturing technique, developed it elaborately<br />

and finally, they surpassed the technique of the East.<br />

This exhibition is the meeting of one of the European porcelain<br />

manufacturers putting down their roots in Eastern<br />

porcelain with Korean modern potters who follow tradition<br />

of the porcelain. This is reunion of the East and the<br />

West by means of porcelain. In today’s ceramics culture<br />

occurring variously, there are quite rare cases to hold on<br />

to the tradition of porcelain like them.<br />

46<br />

| 47


Das diese beiden Traditionslinien eng miteinander verknüpfende<br />

„Porzellan“ steht als allgemeine Bezeichnung<br />

für die Erde namens Kaolin. Weil diese Erde zuerst<br />

in China entdeckt und dort die größten Mengen gefördert<br />

wurden, konnte hier auch die Technologie der Porzellanherstellung<br />

entstehen. Mit der Entdeckung weiterer<br />

Kaolinlagerstätten verbreitete sich die Technik weiter<br />

an andere Orte. Kaolin zeichnet <strong>aus</strong>, dass es auf Temperaturen<br />

über 1.300°C erhitzt und dadurch zu Porzellan<br />

gebrannt werden kann. So besteht die Gemeinsamkeit<br />

beider Partner dieser Ausstellung, die europäische Porzellanmanufaktur<br />

und die koreanischen Keramiker, darin,<br />

dass sie sowohl die gleiche Erde, das Ausgangsmaterial<br />

des Porzellans nutzen wie auch die gleiche Hochtechnologie<br />

es herzustellen.<br />

Doch historisch und geographisch zeigen Gestaltungen<br />

und Muster Unterschiede. Die europäischen Porzellanmanufakturen<br />

stellten hauptsächlich Weißporzellan mit<br />

hervorragenden Aufglasurdekorationen her. Selbst<br />

wenn sie wie FÜRSTENBERG <strong>aus</strong>gangs des 20. Jahrhunderts<br />

gelegentlich moderne Gestaltungen herstellten,<br />

sind die typischen Produkte der europäischen<br />

Manufakturen noch immer mit bildlichen oder abstrakten<br />

Dekoren verziert. Dagegen erproben junge koreanische<br />

Keramiker eher Formen oder Techniken als Dekorationen.<br />

Sie stellen folglich Porzellane vor, bei denen<br />

sie sich der Aufgabe gestellt haben, traditionelle Techniken<br />

wie Einlagen oder Stempelungen neu zu interpretieren,<br />

neue Gießtechniken zu entwickeln und mit Glasuren<br />

zu experimentieren oder traditionelle koreanische<br />

Porzellangestaltungen in eine neue Formensprache zu<br />

wandeln.<br />

Die historische Rückbesinnung offenbart den Zweck<br />

dieser Ausstellung. Sie will eine neue Porzellankultur in<br />

der modernen koreanischen Keramik in einer der europäischen<br />

Porzellanmanufakturen vorstellen, die selbst<br />

einst <strong>aus</strong> der Bewunderung des fernöstlichen Porzellans<br />

wurzelte. Das ist deswegen besonders bemerkenswert,<br />

weil die europäischen Porzellanmanufakturen in ihrer<br />

Entwicklung seit der Mitte der 1950­iger Jahre nahezu<br />

still standen. So wie in der fernen Vergangenheit mag<br />

diese Ausstellung einen Neubeginn andeuten.<br />

Die Verknüpfung von Industrie und Handwerk<br />

Trotz des gemeinsamen Gegenstandes „Porzellan“<br />

besteht ein großer Unterschied in den Produktionsmethoden<br />

von Porzellanmanufakturen und modernen<br />

Keramikern. Das liegt zum einen an der schieren Menge,<br />

die jeweils hergestellt wird: Europäische Porzellanmanufakturen<br />

haben sich recht früh mit industriellen<br />

Fertigungstechniken <strong>aus</strong>gestattet und durch die tech­<br />

‘Porcelain’ which connects these two closely means<br />

ceramics which considers soil named kaolin as a common<br />

denominator. As the soil was first found in China<br />

and also the large amount was buried there, the technique<br />

to make porcelain could start in China. And the<br />

manufacturing technique was spread to other places<br />

with the finding of kaolin. Kaolin has a characteristic<br />

that it can be fired at a high temperature over 1300°C,<br />

and when it is baked like that, it can be born as por ­<br />

celain. That is, European porcelain manufacturers and<br />

Korean potters taking part in this exhibition share soil,<br />

the material composing the root of porcelain and highdegree<br />

of technique to manage it.<br />

However, the expression and patterns show difference<br />

in the times and geography. European porcelain manufacturers<br />

mainly produced white porcelain with overglaze<br />

decoration splendidly. Though they sometimes try<br />

modern style like FÜRSTENBERG Manufacturer after the<br />

20th century, the typical products of European manufacturers<br />

are still porcelain decorated with pictures and patterns.<br />

On the other hand, Korean young modern potters<br />

are focusing on testing shapes or techniques rather than<br />

decoration. They introduce porcelains containing various<br />

challenges such as modern transformation of traditional<br />

techniques including inlay or stamping, development of<br />

new slip casting technique and experiment of glaze, as<br />

well as to try to reinterpret traditional Korean white porcelain<br />

into a modern shape.<br />

Such a historical recollection exposes the meaning of this<br />

exhibition that it will introduce a new porcelain culture<br />

of Korean modern potters in one of European porcelain<br />

manufacturer starting from adoration of the Eastern porcelain.<br />

Especially, for European porcelain manufacturers<br />

who have been at a standstill since the middle of 20th<br />

century, this exhibition may suggest a new starting point<br />

like it did far back in history.<br />

Connection of industry to craft<br />

Despite the common point of ‘porcelain’, there is a big<br />

difference in production method between porcelain manufacturers<br />

and modern potters. This may be c<strong>aus</strong>ed by<br />

the production scale, that is to say the amount of products.<br />

European porcelain manufacturers got equipped<br />

with an industrial producing system rather early and<br />

achieved the mechanical mass­production system by<br />

developing the producing technology. The mass­pro­<br />

nologische Entwicklung eine mechanisierte Massenfertigung<br />

erreicht. Die Massenproduktion ermöglicht<br />

es vielen Menschen, eine gewisse Menge an Gütern zu<br />

besitzen und zu gebrauchen; es ist ein Allgemeinplatz,<br />

dass der Überfluss in modernen Gesellschaften auf diesem<br />

Produktionssystem beruht. Aber abgesehen von<br />

den Problemen der Entfremdung von Arbeit oder der<br />

allgemeinen Qualitätsverschlechterung ist kaum denkbar,<br />

dass das System der Massenproduktion verschwinden<br />

wird.<br />

„Handwerk“ wird dagegen üblicherweise im Gegensatz<br />

zur Massenherstellung gesehen. Es war das Handwerk,<br />

das für die materielle Kultur verantwortlich war, mit der<br />

die Menschen sich umgaben, bevor die industrielle Produktionsweise<br />

aufkam. Handwerk, bei dem die Menschen<br />

unmittelbar mit Werkstoffen umgehen und Dinge<br />

aktiv und unabhängig mit ihren geübten Händen herstellen,<br />

kann die industrielle Massenfertigung ergänzen,<br />

die die Menschen zu bloßen Kopien ihrer Massenproduktionsmaschinen<br />

mutieren lässt. So wie Handwerk<br />

grundsätzlich <strong>nach</strong> einer qualitativen, nicht <strong>nach</strong> einer<br />

quantitativen Produktion sucht, kann das Handwerk<br />

einen Ausweg <strong>aus</strong> dem Qualitätsverfall von Gütern<br />

durch Massenproduktion weisen.<br />

Eine Industrieproduktion, die dem Prinzip folgt, <strong>aus</strong><br />

einer einzigen Form möglichst endlos viele Produkte<br />

herzustellen, um Gestaltungs­, Werkzeug­ und Produktionskosten<br />

zu sparen, kann die Profitrate an einem Gut<br />

endlos steigern. Andererseits vermag eine handwerkliche<br />

Produktion, die Gestaltung und Herstellung zusammen<br />

führt, in jedem Produktionsschritt unterschiedliche<br />

Güter herstellen. Ohne große Mühen können im handwerklichen<br />

Produktionsprozess Werkstoff und Technik<br />

überprüft, geeignete Formgebung berücksichtigt und<br />

Bestrebungen zur Qualitätsverbesserung unternommen<br />

werden. Und schließlich kann Handwerk eine angemessene<br />

Form für einen Prototyp zur Massenherstellung<br />

entwickeln. Das aber ist ein durch<strong>aus</strong> verschiedener<br />

Weg vom schlichten Gestalten im System der Massenherstellung.<br />

Auf dem handwerklichen Weg kann ein<br />

her<strong>aus</strong>ragendes Gut <strong>aus</strong> der Verbindung von Kopf und<br />

Hand geschaffen werden, das der Massenproduktion<br />

als Modell dient. So werden handwerkliche Objekte<br />

zu Prototypen für industrielle Produkte. Tatsächlich ist<br />

das Handwerk die ursprüngliche Wurzel des <strong>Design</strong>s.<br />

Mithin gilt, dass Regionen, in denen eine hochrangige<br />

Handwerkstradition besteht, ein her<strong>aus</strong>ragendes<br />

<strong>Design</strong> von Industriegütern schaffen.<br />

Damit Handwerk zur Vervollkommnung von Industrie<br />

beitragen kann, müssen beide notwendigerweise so oft<br />

wie möglich miteinander verknüpft werden. Wir müssen<br />

aufhören damit, Industriegestaltung von modernem<br />

Handwerk zu unterscheiden, sondern vielmehr damit<br />

duction system enables more people to possess and use<br />

some level of things. It is a matter of common knowledge<br />

that material affluence in the modern society is based on<br />

this production system. Despite the problem of isolation<br />

of labors or a falling­off in quality, when considering the<br />

population in the earth recently, the mass­production system<br />

may be hard to disappear or be given up.<br />

‘Craft’ is usually mentioned as a producing technique<br />

contrasted with the mass­production system. It was craft<br />

which assumed the responsibility on the material culture<br />

surrounding the human being before the industrial production<br />

appeared. Craft where people deal with materials<br />

directly and make things actively and independently with<br />

skilled hands can supplement the industrial production<br />

which transforms human being into the copy of massproducing<br />

machines. Also, as crafts fundamentally seek<br />

for qualitative production, not quantitative production,<br />

it can suggest a solution for a fall­off in quality of massproduced<br />

things.<br />

Industrial production which follows the principle that<br />

only when making products as many as possible using<br />

one mold spent design cost and production cost, can<br />

enhance the profit rate reproduces the same thing endlessly.<br />

On the other hand, craft production which integrates<br />

a design and manufacturing can make different<br />

things in every trial. Without much burden, the craft producing<br />

process can test materials and techniques, consider<br />

a suitable shape and make efforts to pursue the<br />

quality. And it can make an appropriate form as a prototype<br />

for mass­production. This is quite different from the<br />

behavior only designing things under the mass­production<br />

system. It makes a great product made by combining<br />

the hands with the head as a model for mass­production.<br />

Now, craft objects become the prototype of industrial<br />

products. In fact, craft is the root of design originally.<br />

Therefore, regions having sophisticated crafts survive<br />

also have excellent design and industrial products.<br />

In order to make craft as a complement for industry, it<br />

is necessary to prepare the connecting points between<br />

those two as many as possible. We should stop distinguishing<br />

industry from modern craft and should explore<br />

the link between the two. This exhibition is also the part<br />

of such an exploring process. And it is quite interesting<br />

that the connecting point was made between Korea and<br />

Germany and between a manufacturer and a university.<br />

48<br />

| 49


eginnen, die Verbindungen zwischen beiden her<strong>aus</strong>finden.<br />

Diese Ausstellung trägt zum Entdecken dieser<br />

Verbindungen bei. – Und es ist besonders interessant,<br />

dass eine dieser Verbindungen zwischen Korea und<br />

Deutschland und zwischen einer Manufaktur und einer<br />

Universität entstanden ist.<br />

Dieses spannende Zusammentreffen wurde von Kap<br />

Sun Hwang arrangiert, <strong>Design</strong>er für die Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG und Professor an der National<br />

Universität Seoul. Nach Abschluss seines Studiums<br />

ging Kap Sun Hwang <strong>nach</strong> Deutschland, wo er über<br />

zehn Jahre für weitere Studien und Arbeit lebte. In dieser<br />

Zeit lernte er in verschiedenen Porzellanmanufakturen<br />

die europäische Keramikkultur kennen und verstehen<br />

und wurde durch die Entwicklung einer eigenen<br />

Kunst in Europa bekannt. Er kehrte zurück <strong>nach</strong> Korea<br />

und verbrachte weitere zehn Jahre als Lehrer an der<br />

National Universität Seoul. In diesem zweiten Jahrzehnt<br />

vermischte er auf wunderbare Weise die mitgebrachte<br />

europäische Porzellantradition mit der fernöstlichen,<br />

wie sie Korea zueigen ist und gab diesen Mix an seine<br />

Studierenden weiter.<br />

Die in dieser Ausstellung vertretenen jungen Keramiker<br />

<strong>aus</strong> Korea sind seine Studenten. Die meisten sind<br />

im weiterführenden Studiengang oder arbeiten kurz<br />

da<strong>nach</strong> als freischaffende Keramiker. Die Grundlage<br />

ihrer Arbeiten ist „Weißporzellan“ und „Gefäß“.<br />

„Weißporzellan“ ist für die Ausstellung das Schlüsselwort<br />

für den Aust<strong>aus</strong>ch der Porzellantraditionen und<br />

„Gefäß“ der Schlüssel für die Möglichkeiten der Verknüpfung<br />

von Handwerk und Industrieproduktion.<br />

Das bezeugt zugleich, dass die Ausstellung in der<br />

Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG nicht zufällig,<br />

sondern notwendigerweise zustande gekommen ist.<br />

Zum Schluss habe ich im Namen der Teilnehmer und<br />

der Universität zu danken: Zunächst dem Museum im<br />

Schloss der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG, das<br />

bereitwillig und gern diese wichtige Ausstellung präsentiert.<br />

Ich wünschte mir, dass dieses Ereignis den Beginn<br />

weiteren Aust<strong>aus</strong>ches bedeutet und die Chance weiterer<br />

Entwicklung bietet. Ebenso herzlich danke ich Ene<br />

und Bernd Perlbach dafür, dass sie Seoul für die Fotografien<br />

und die Gestaltung dieses <strong>Katalog</strong>es besuchten<br />

und bei uns unvergessliche Eindrücke hinterließen. Ich<br />

hoffe, wir können die gute Beziehung zwischen Porzellan,<br />

Manufaktur und Menschen bewahren.<br />

Bo Yoon Her<br />

Ass. Professorin<br />

an der Fakultät für Kunsthandwerk und <strong>Design</strong><br />

an der Nationaluniversität Seoul, Korea<br />

This interesting meeting was arranged by Kap Sun Hwang,<br />

a designer of FÜRSTENBERG Manufacturer and professor<br />

in the Seoul National University. Kap Sun Hwang<br />

graduated from the University, went to Germany and<br />

lived for about 10 years there for a further study and work.<br />

Meanwhile, he understood and learnt European ceramic<br />

culture in and around porcelain manufacturers. And he<br />

attained fame in Europe by constructing his own world<br />

of art. Then he came back to Korea and spent another<br />

10 years as an educator in the Seoul National Universit y.<br />

During the second 10 years, he mixed beautifully the<br />

Western porcelain culture brought to Korea with the Eastern<br />

porcelain tradition inhering in Korea and delivered it<br />

to his students.<br />

Korean young potters participating in this exhibition are<br />

all his students. They are mostly in the graduate course,<br />

or work as professional potters after the graduation. The<br />

root of their works is ‘white porcelain’ and ‘vessel.’ In this<br />

exhibition, ‘white porcelain’ is a keyword meaning the<br />

tradition of porcelain exchanges and ‘vessel’ is a keyword<br />

implying the possibility to connect craft with industrial<br />

production. This is also the evidence that this exhibition<br />

in FÜRSTENBERG Manufacturer is not accident but<br />

inevitable.<br />

Before completing to write, I want to thank some people<br />

on behalf of participants and the university. First, I thank<br />

the Museum in the Castle of the Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG which holds the meaningful exhibition<br />

willingly. I wish this event would be the start of exchanges<br />

and the chance for devel opment. Also, I deeply<br />

thank Mr. and Mrs. Perlbach who visited Seoul for photography<br />

and brochure design and made unforgettable<br />

memories to us. I wish we could keep a good relation<br />

between porcelain, manufacturer and people.<br />

Bo Yoon Her<br />

Assistant Professor<br />

Faculty of Craft and <strong>Design</strong>,<br />

Seoul National University, Korea<br />

Auf dem Campus der Nationaluniversität Seoul, 17. April 2012 · On the campus of Seoul National University, 17th April 2012<br />

Vordere Reihe (von links) · Front row (from left)<br />

Prof. Kap Sun Hwang, In Hwa Lee, Peong Mun, Deok Ho Kim, Prof. Bo Yoon Her<br />

Hintere Reihe (von links) · Back row (from left)<br />

Ka Jin Lee, Jeong Won Lee, Ene Perlbach, Hyen Myeong Yang, Bo Kyung Kim, Seo Yeon Park,<br />

Sung Chul Kim, Bernd Perlbach, Jeong Yong Han, Jung Hong Park, Min Soo Lee<br />

50<br />

| 51


Die entstehung Des <strong>Katalog</strong>es<br />

maKing of the catalogue ·<br />

Vom 4. bis 18. April 2012 besuchten wir auf Einladung<br />

der National universität Seoul die Keramikklasse von<br />

Professor Kap Sun Hwang.<br />

Zweck unseres Besuchs war es, den Studierenden<br />

einen Einführungsvortrag über bildnerische Strategien<br />

in der fotografischen Darstellung von keramischen<br />

Objekten zu halten und anschließend durch praktische<br />

Demonstration die Umsetzung in die Praxis zu vermitteln.<br />

So hatten die Teilnehmer dieser Ausstellung die<br />

Möglichkeit, den Aufnahmen ihrer Objekte für diesen<br />

<strong>Katalog</strong> beizuwohnen und auch aktiv lernend mitzuwirken.<br />

Ausserdem konnten sie hautnah erleben, wie<br />

Fotografie und <strong>Katalog</strong>-Layout einander wechselseitig<br />

bedingen, wie Bildideen passend zum Layout entwickelt<br />

werden oder aber wie besondere Merkmale von<br />

Keramik in Bildkonzepte überführt werden.<br />

Der Glasurraum der Keramikklasse hatte sich für die<br />

Tage unseres Aufenthalts zum Fotoatelier und <strong>Design</strong>studio<br />

gewandelt. Es herrschte lebhafte Labor­ und<br />

Experimentierstimmung – wie die Bilderimpressionen<br />

dieser Seite zeigen.<br />

Diese Tage waren voll von intensiven Begegnungen –<br />

es war für uns eine große Freude, Kap Sun Hwangs<br />

Studenten kennengelernt zu haben. Wir waren erstaunt<br />

und begeistert über ihre unentwegte Ausdauer und<br />

ihren mühseligen Fleiß, über ihre Neugier, Wiss­ und<br />

Lernbegierigkeit – bei aller Zielstrebigkeit solch eine<br />

Lebensfreude, Fröh lichkeit und Hingabe ...<br />

Bernd und Ene Perlbach<br />

Of 4th to 18th April 2012, we visited the ceramic<br />

class of Professor Kap Sun Hwang at an invitation<br />

of the Seoul National University.<br />

The purpose of our visit was to hold the students an<br />

intro ductory lecture on artistic strategies in the photographic<br />

representation of ceramic objects, and then<br />

to communicate through practical demonstration the<br />

im plementation in practice. This gave the participants<br />

of this exhibition the opportunity to attend the photoshooting<br />

of their ceramic objects for this catalogue as<br />

well as to participate by active learning. They also were<br />

able to experience firsthand how interdependent<br />

photo graphy and catalogue layout are, how image<br />

ideas are developed to match the layout, or how<br />

special features of ceramic objects can be converted<br />

into visual concepts.<br />

For the days of our stay the glazingroom of the ceramic<br />

class had changed into a photo and design studio.<br />

There was a lively laboratory and experimental mood –<br />

as the pictures show on this page.<br />

Those days were full of intense encounters –<br />

it was our great pleasure to have met the students<br />

of Kap Sun Hwang. We were surprised and delighted<br />

at their steadfast perseverance and painstaking diligence,<br />

their curiosity, their thirst for knowledge and<br />

enjoy of learning – despite of purposefulness such<br />

a zest for life, devotion and cheerfulness ...<br />

Bernd and Ene Perlbach<br />

Arbeitsimpressionen · Impressions of the working atmosphere<br />

52<br />

| 53


überblicK unD technische Daten<br />

overview anD technical Data ·<br />

Kap Sun Hwang<br />

SERIES OF VASES · 2012­12<br />

Porzellan, gedreht, geschnitten<br />

montiert mit farbigem Porzellan<br />

1280°C Oxidationsbrand, poliert<br />

Ø 9,5 H 25 cm<br />

Porcelain, wheel throwing, cutting<br />

assembled with colored porcelain<br />

1280°C oxidation firing, polishing<br />

Min Soo Lee<br />

THE MEMORY · 2012<br />

Porzellan, gefärbtes Porzellan<br />

gegossen, gedreht<br />

1280°C Reduktionsbrand, poliert<br />

Ø 42,5 cm H 8,5 cm<br />

Porcelain, colored porcelain<br />

casting, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing, polishing<br />

Bo Kyung Kim<br />

CyLInDER · 2011<br />

Porzellan, gedreht<br />

Punkte bemalt<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

Ø 20 cm H 19,5 cm<br />

Porcelain, wheel throwing<br />

painted dots<br />

1280°C reduction firing<br />

Kap Sun Hwang<br />

SERIES OF VASES · 2012­15<br />

SERIES OF VASES · 2012­19<br />

SERIES OF VASES · 2012­22<br />

Porzellan, gedreht, geschnitten<br />

montiert mit farbigem Porzellan<br />

1280°C Oxidationsbrand, poliert<br />

Ø 9,5 H 25 cm<br />

Porcelain, wheel throwing, cutting<br />

assembled with colored porcelain<br />

1280°C oxidation firing, polishing<br />

Min Soo Lee<br />

THE ‘+’ · 2012<br />

Porzellan, gefärbtes Porzellan<br />

gegossen, gedreht<br />

1280°C Reduktionsbrand, poliert<br />

Ø 42,5 cm H 8,5 cm<br />

Porcelain, colored porcelain<br />

casting, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing, polishing<br />

Bo Kyung Kim<br />

4 CyLInDER · 2011<br />

Porzellan, gedreht<br />

Linien bemalt<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

Ø 15 cm H 14,5 cm<br />

Porcelain, wheel throwing<br />

painted lines<br />

1280°C reduction firing<br />

Jung Hong Park<br />

MAXIMALIST · 2011<br />

Porzellan, gedreht<br />

farbiges Porzellan eingelegt<br />

1280° C Oxidationsbrand, poliert<br />

Ø 18 cm H 42,4 cm<br />

Porcelain, wheel throwing<br />

colored porcelain inlay<br />

1280°C oxidation firing, polishing<br />

Seo Yeon Park<br />

BLOSSOMS · 2012<br />

Porzellan, gefärbtes Porzellan<br />

gegossen<br />

1280°C Oxidationsbrand, poliert<br />

Ø 19 cm H 17 cm<br />

Porcelain, colored porcelain<br />

slip casting<br />

1280°C oxidation firing, polishing<br />

Jeong Yong Han<br />

WHITE LIDDED CONTAINER · 2012<br />

Porzellan, gedreht, facettiert<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

Ø 18,2 cm H 13,5 cm<br />

Porcelain, wheel throwing, cut sides<br />

1280°C reduction firing<br />

Jung Hong Park<br />

FROM THE RED ROOM · 2012<br />

Porzellan, gedreht<br />

farbiges Porzellan eingelegt<br />

1280° C Oxidationsbrand, poliert<br />

1) Ø 18,5 cm H 25 cm<br />

2) Ø 15,5 cm H 35 cm<br />

3) Ø 22,5 cm H 20,5 cm<br />

Porcelain, wheel throwing<br />

colored porcelain inlay<br />

1280°C oxidation firing, polishing<br />

Seo Yeon Park<br />

LEAVING TRACES · 2011<br />

Porzellan, gefärbtes Porzellan<br />

gegossen<br />

1280°C Oxidationsbrand, poliert<br />

1) Ø 26 cm H 19,5 cm<br />

2) Ø 25 cm H 18 cm<br />

3) Ø 24 cm H 7 cm<br />

Porcelain, colored porcelain<br />

slip casting<br />

1280°C oxidation firing, polishing<br />

Jeong Yong Han<br />

SIX PIECES OF WORK · 2012<br />

Porzellan, gedreht, facettiert<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

1) 13 x 8,2 cm H 7,5 cm<br />

2) Ø 10,4 cm H 9,1 cm<br />

3) Ø 8,2 cm H 5 cm<br />

4) Ø 10 cm H 3 cm<br />

5) Ø 6,9 cm H 12,1 cm<br />

6) Ø 10,7 cm H 10,3 cm<br />

Porcelain, wheel throwing, cut sides<br />

1280°C reduction firing<br />

Sol Yoon<br />

VARIATION 2009_17<br />

Porzellan, gegossen, montiert<br />

1260°C Oxidationsbrand<br />

30 x 35 x 17 cm<br />

Porcelain, slip casting, assembled<br />

1260°C oxidation firing<br />

Ka Jin Lee<br />

A WATER DROP · 2012<br />

Porzellan, gedreht<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

Ø 35 cm H 23,5 cm<br />

Porcelain, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing<br />

Jeong Won Lee<br />

RE­FORMED · 2012<br />

Porzellan, gegossen<br />

1280°C Reduktionsbrand, poliert<br />

Ø 9 cm H 18,2 cm<br />

Porcelain, slip casting<br />

1280°C reduction firing, polishing<br />

Deok Ho Kim<br />

‘R2’ · 2012<br />

Porzellan, gedreht<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

Ø 29,5 cm H 4,5 cm<br />

Porcelain, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing<br />

Sol Yoon<br />

A MEANINGFUL SPHERE · 2011<br />

Porzellan, gegossen, montiert<br />

1260°C Oxidationsbrand<br />

1) 20 x 17 x 15 cm<br />

2) 20 x 24 x 20 cm<br />

Porcelain, slip casting, assembled<br />

1260°C oxidation firing<br />

Ka Jin Lee<br />

A WATER DROP · 2012<br />

Porzellan, gedreht<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

1) Ø 31 cm H 27,5 cm<br />

2) Ø 34 cm H 23,5 cm<br />

Porcelain, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing<br />

Jeong Won Lee<br />

RE­FORMED · 2012<br />

Porzellan, gegossen<br />

Porcelain, slip casting<br />

1) Ø 9,3 cm H 18,7 cm<br />

3) Ø 11,7 cm H 16 cm<br />

4) Ø 8,7 cm H 18 cm<br />

1280°C Oxidationsbrand, poliert<br />

1280°C oxidation firing, polishing<br />

2) Ø 9 cm H 17 cm<br />

1280°C Reduktionsbrand, poliert<br />

1280°C reduction firing<br />

Deok Ho Kim<br />

‘FOR 1’ · ‘90’ · 2012<br />

Porzellan, gedreht<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

1) Ø 16,2 cm H 11,5 cm<br />

2) Ø 15 cm H 4,5 cm<br />

Porcelain, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing<br />

Sung Chul Kim<br />

OIL LAMP · 2012<br />

Porzellan, gedreht,<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

Ø 9,5 cm H 4 cm<br />

Porcelain, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing<br />

Peung Mun<br />

MOON JAR · 2012<br />

Porzellan, gedreht<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

Ø 51 cm H 60 cm<br />

Porcelain, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing<br />

In Hwa Lee<br />

SHADOWED COLOR SERIES · 2012<br />

Porzellan, gefärbtes Porzellan,<br />

marmoriert, gedreht,<br />

1280°C Reduktionsbrand, poliert<br />

Ø 14 cm H 7,2 cm<br />

Porcelain, colored porcelain<br />

marmorated, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing, polishing<br />

Hyeon Myeong Yang<br />

DELICACY 17 · 2012<br />

Porzellan, Porzellan mit<br />

Zirkonsilikat, gedreht<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

Ø 15 cm H 17 cm<br />

Porcelain, porcelain with<br />

zirconsilicate, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing<br />

Sung Chul Kim<br />

OIL LAMPS · 2012<br />

Porzellan, gedreht,<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

1) Ø 9,5 cm H 3 cm<br />

2) Ø 6,3 cm H 5 cm<br />

3) Ø 5,5 cm H 6 cm<br />

Porcelain, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing<br />

Peung Mun<br />

MOON JARS · 2012<br />

Porzellan, gedreht<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

1) Ø 47 cm H 48 cm<br />

2) Ø 48 cm H 51 cm<br />

Porcelain, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing<br />

In Hwa Lee<br />

SHADOWED COLOR SERIES · 2012<br />

Porzellan, gefärbtes Porzellan,<br />

marmoriert, gedreht,<br />

1280°C Reduktionsbrand, poliert<br />

1) Ø 11,7 cm H 8 cm,<br />

2) Ø 12,5 cm H 8,8 cm<br />

Porcelain, colored porcelain<br />

marmorated, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing, polishing<br />

Hyeon Myeong Yang<br />

DELICACY 12, 18, 15 · 2012<br />

Porzellan, Porzellan mit<br />

Zirkonsilikat, gedreht<br />

1280°C Reduktionsbrand<br />

1) Ø 7 cm H 17 cm<br />

2) Ø 14 cm H 18 cm<br />

3) Ø 10 cm H 15 cm<br />

Porcelain, porcelain with<br />

zirconsilicate, wheel throwing<br />

1280°C reduction firing<br />

54<br />

| 55


von fürstenberg <strong>nach</strong> asien<br />

thomas Krueger<br />

anmerKungen<br />

1 Die Geschichte der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG wurde<br />

zuletzt zusammengefasst in: Thomas Krueger (Hg.), Sammellust –<br />

Eine Einführung in das Sammeln von Porzellan <strong>aus</strong> FÜRSTENBERG.<br />

Holzminden: Verlag Jörg Mitzkat, 2011 (= Schriften zur Geschichte<br />

des <strong>Fürstenberg</strong>er Porzellans 3, hrsgg. vom Freundeskreis<br />

<strong>Fürstenberg</strong>er Porzellan e.V.).<br />

2 Zur Frühgeschichte der Porzellanmanufaktur vgl. Thomas Krueger:<br />

Notizen zur Frühgeschichte der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG,<br />

1746–1753: Neue Forschungsfragen <strong>aus</strong> historischer Sicht anlässlich<br />

erster archäologischer Testgrabungen an frühen Ofenbauten der<br />

Manufaktur. In: Königstraum und Massenware: 300 Jahre europäisches<br />

Porzellan; das Symposium [deutsch/englisch]. Hrsgg. von<br />

Wilhelm Siemen. Selb: Porzellanikon, 2010, S. 48–69.<br />

3 Zur Geschichte der europäischen Porzellanmanufakturen vgl. die<br />

beiden Ausstellungskataloge: Ulrich Pietsch, Theresa Witting (Hg.):<br />

Zauber der Zerbrechlichkeit. Meisterwerke Europäischer Porzellankunst;<br />

und Ulrich Pietsch, Claudia Banz (Hg.): Triumph der blauen<br />

Schwerter. Meissener Porzellan für Adel und Bürgertum 1710–1815;<br />

beide Leipzig: Seemann Henschel 2010.<br />

4 Beatrix Freifrau von Wolff Metternich, Manfred Meinz: Die Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG. Eine Kulturgeschichte im Spiegel des<br />

FÜRSTENBERGER Porzellans. Unter Mitarbeit von Thomas Krueger;<br />

2 Bde. (= Braunschweigisches Kunsthandwerk 1). München, Prestel<br />

2004. Band 1, S. 148–157.<br />

5 Für die FÜRSTENBERGER Produktion im 20. Jahrhundert vgl.<br />

Thomas Engelke: Zeitzeichen – Porzellan der Manufaktur FÜRSTEN­<br />

BERG im 20. Jahrhundert – Sammlung Dr. habil. Thomas Engelke.<br />

Hannover: creo­media 2011.<br />

6 Hans­Georg Bluhm (Hg.): Stationen. Der Keramiker Siegfried Möller<br />

(1897–1970). Museum Kellinghusen, Neumünster 2003. – Für 2012<br />

ist im Museum im Schloss FÜRSTENBERG eine Werkschau Siegfried<br />

Möller mit Begleitkatalog in Vorbereitung.<br />

7 Vgl. Hans­Georg Bluhm (Bearb.): Kiel – Kellinghusen – Korea.<br />

Kap Sun Hwang und der keramische Wissenstransfer. Ceramica<br />

Borealis­Edition zur zeitgenössischen Keramik im Norden 3, hrsgg.<br />

von der Sparkassenstiftung Schleswig­Holstein. Kiel 2011.<br />

8 Vgl. dazu a.a.O., S. 10–18.<br />

from fürstenberg to asia<br />

thomas Krueger<br />

annotations<br />

1 Recently, the history of Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG was<br />

summarised in: Thomas Krueger (Ed.), Sammellust – Eine Einführung in<br />

das Sammeln von Porzellan <strong>aus</strong> FÜRSTENBERG. Holzminden: Verlag<br />

Jörg Mitzkat, 2011 (= Schriften zur Geschichte des <strong>Fürstenberg</strong>er Porzellans<br />

3, edited by the Freundeskreis <strong>Fürstenberg</strong>er Porzellan e.V.).<br />

2 With regard to the early history of the porcelain manufacturer, compare<br />

Thomas Krueger: Notizen zur Frühgeschichte der Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG, 1746–1753: Neue Forschungsfragen <strong>aus</strong> historischer<br />

Sicht anlässlich erster archäologischer Testgrabungen an frühen<br />

Ofenbauten der Manufaktur. In: From a King‘s Dream to Massproduction:<br />

300 Years of European Porcelain; Symposium [German/English].<br />

Ed. Wilhelm Siemen. Selb: Porzellanikon, 2010, p. 48–69.<br />

3 With regard to the history of the European porcelain manufacturers<br />

compare both exhibition catalogues: Ulrich Pietsch, Theresa Witting<br />

(Ed.): Zauber der Zerbrechlichkeit. Meisterwerke Europäischer Porzellankunst;<br />

and Ulrich Pietsch, Claudia Banz (Ed.): Triumph der blauen<br />

Schwerter. Meissener Porzellan für Adel und Bürgertum 1710–1815;<br />

both Leipzig: Seemann Henschel 2010.<br />

4 Beatrix Freifrau von Wolff Metternich, Manfred Meinz: Die Porzellanmanufaktur<br />

FÜRSTENBERG. Eine Kulturgeschichte im Spiegel des<br />

FÜRSTENBERGER Porzellans. In co­operation with Thomas Krueger; 2<br />

Vols. (= Braunschweigisches Kunsthandwerk 1). München, Prestel 2004.<br />

Band 1, p. 148–157.<br />

5 With regard to the FÜRSTENBERG productions in the 20th century,<br />

compare Thomas Engelke: Zeitzeichen – Porzellan der Manufaktur<br />

FÜRSTENBERG im 20. Jahrhundert – Sammlung Dr. habil. Thomas<br />

Engelke. Hannover: creo­media 2011.<br />

6 Hans­Georg Bluhm (Hg.): Stationen. Der Keramiker Siegfried Möller<br />

(1897–1970). Museum Kellinghusen, Neumünster 2003. – For 2012, in<br />

the Museum in the Castle of the Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG,<br />

an exhibition (with catalogue to the exhibition) showcasing the work<br />

of Siegried Möller is under way.<br />

7 Comp. Hans­Georg Bluhm (Ed.): Kiel–Kellinghusen–Korea. Kap Sun<br />

Hwang und der keramische Wissenstransfer. Ceramica Borealis­Edition<br />

zur zeitgenössischen Keramik im Norden 3, published by the Sparkassenstiftung<br />

Schleswig­Holstein. Kiel 2011.<br />

8 Comp. l.c., p. 10–18.<br />

Museum im Schloss der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG · Museum in the Castle of the Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG<br />

56<br />

| 57


imPressum<br />

imPrint ·<br />

<strong>Von</strong> FürsteNberg <strong>nach</strong> <strong>Asien</strong>. <strong>Junges</strong> Porzellan – <strong>Design</strong> <strong>aus</strong> Korea<br />

From FürstENbErg to Asia. Young porcelain – <strong>Design</strong> from Korea<br />

<strong>Katalog</strong> zur gleichnamigen Ausstellung im Museum im Schloss<br />

der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG<br />

29.06.–18.11.2012<br />

Catalogue for the exhibition at the Museum in the Castle<br />

of the Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG<br />

1.000 Exemplare · Copies<br />

<strong>Fürstenberg</strong>/Weser 2012<br />

Her<strong>aus</strong>geber · Publisher<br />

Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH, Museum im Schloss<br />

Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH, Museum in the Castle<br />

Thomas Krueger<br />

texte · texts<br />

Stephanie Saalfeld, <strong>Fürstenberg</strong><br />

Thomas Krueger, <strong>Fürstenberg</strong><br />

Bo Yoon Her, Seoul<br />

Bernd Perlbach, Preetz<br />

redaktion, übersetzung · Editorial staff, translation<br />

Thomas Krueger, <strong>Fürstenberg</strong><br />

gestaltung · <strong>Design</strong><br />

Ene Perlbach, Preetz<br />

Fotos · Photos<br />

© Bernd Perlbach, Preetz<br />

Umschlag/cover, Seite/page 11, 15, 16­43, 52, 53,<br />

57 (assistiert von/assisted by Si Eun Oh)<br />

© Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH<br />

Seite/page 3, 4, 8, 12, 55<br />

© Kap Sun Hwang, Seoul<br />

Portraits Seite/page 17­43, Seite/page 44, 50–51<br />

© Ene Perlbach, Preetz<br />

Seite/page 50–51<br />

© 2012<br />

Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH, Museum im Schloss<br />

und die Autoren, alle Rechte vorbehalten<br />

Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH, Museum in the Castle<br />

and the authors, all rights reserved<br />

ISBN 978­3­00­038597­1<br />

Kontakt · Contact<br />

Associate Prof. Kap Sun Hwang<br />

Am Markt 4<br />

25548 Kellinghusen<br />

Deutschland/Germany<br />

T. +49 4822 362 820<br />

kapsun63@snu.ac.kr<br />

Faculty of Crafts & <strong>Design</strong><br />

College of Fine Arts<br />

Seoul National University<br />

151­742 Seoul, Gwanak­gu, Gwanak­ro 599<br />

Süd­Korea/South Korea<br />

T. +82 10 7114 5424<br />

Sammlung der Glasurproben, angelegt in 10 Jahren<br />

Collection of glaze samples, created in 10 years


<strong>Von</strong> FÜRSTENBERG <strong>nach</strong> <strong>Asien</strong> … und wieder zurück.<br />

So ließe sich der Weg der Gestaltungsideen und ­techniken<br />

beschreiben, die in den Porzellanobjekten dieser<br />

Ausstellung von jungen Meisterschülern der National<br />

Universität Seoul in Korea umgesetzt wurden.<br />

Seit 2001 arbeitet die Porzellanmanufaktur FÜRSTEN­<br />

BERG mit ihrem Lehrer, Professor Kap Sun Hwang,<br />

sehr erfolgreich zusammen. Hwang, der in Kellinghusen<br />

lebt, vermittelt im kulturellen Brückenschlag<br />

zwischen Europa und <strong>Asien</strong> an der National Universität<br />

Seoul traditionelle handwerkliche Techniken, die<br />

modern interpretiert auch im seriellen indust riellen Produktionsprozess<br />

anwendbar sein müssen. In unzähligen<br />

Stunden experimentieren die Studierenden dazu<br />

unter der Leitung ihres kompromisslosen Lehrers an<br />

neuen Kombinationen und Möglichkeiten, um immer<br />

wieder neue visuelle und haptische Wahrnehmungen<br />

zu erzielen.<br />

Feinsinnig, akribisch und un<strong>nach</strong>giebig perfekt –<br />

so sind die zum Teil erstmals in Deutschland vorgestellten<br />

und hier beschriebenen Objekte gestaltet.<br />

Sie zeigt einen neuen Weg auf zu einem manufakturiellen<br />

Porzellandesign, das Handwerkskunst und<br />

Industriedesign miteinander verknüpft.<br />

From FÜRSTENBERG to Asia … and back again – that<br />

is certainly one way of describing design ideas and techniques<br />

implemented in this exhibition’s porcelain objects<br />

by the young master students of the National University<br />

of Seoul, Korea.<br />

Since 2001, Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG cooperates<br />

not only very closely but also very successfully<br />

with the master students’ teacher, Professor Kap Sun<br />

Hwang. By way of cultural bridging, Hwang, currently<br />

living in Kellinghusen, conveys a modern interpretation<br />

of traditional artisan techniques required that can also be<br />

exploitable by the industrial mass production process.<br />

To this purpose, the students, with time­consuming<br />

efforts and under the guidance of their uncompromising<br />

teacher, experiment with new combinations and possibilities<br />

to achieve new visual and haptic perceptions.<br />

Subtle, meticulous and unrelentingly perfect – a good<br />

description of the design of these objects, some of which<br />

are making their debut in a European exhibition; the<br />

objects present a new approach towards manufactorial<br />

porcelain design by linking craftsmanship and industrial<br />

design.<br />

Porzellanmanufaktur<br />

FürsteNberg gmbH<br />

Museum im Schloss<br />

Meinbrexener Straße 2<br />

37699 <strong>Fürstenberg</strong>, Germany<br />

T + 49 5271 401­161<br />

F + 49 5271 401­ 4163<br />

museum@fuerstenberg­porzellan.com<br />

fuerstenberg­porzellan.com ISBN 978­3­00­038597­1

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