Radio Frequency IDentification - Fakultät für ...
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3 RFID im Marketing des Einzelhandels 8<br />
3.1 Integration in die Produktpolitik<br />
Aufgabe der Produktpolitik ist es, ein Angebot zu erstellen, welches sich an den Bedürfnissen<br />
der Nachfrager orientiert. Eine positive Abgrenzung von der Konkurrenz ist dabei oberstes Ziel.<br />
Wichtige Aspekte im Rahmen der Produktpolitik sind zum Beispiel die Sortimentsgestaltung,<br />
die Produktqualität, der Innovationscharakter oder auch der angebotene Kundenservice. 20 Fer-<br />
ner spielen auch das Design sowie die Verpackung eine große Rolle. Um eine optimale Ausrich-<br />
tung der Produktpolitik am Kunden zu gewährleisten, benötigt ein Unternehmen zunächst In-<br />
formationen bezüglich des Käuferverhaltens. Die Beantwortung der Fragen ‚Was„, ‚Wie„,<br />
‚Wann„ und ‚Warum kauft ein Kunde?„ ist dabei von essentieller Bedeutung. 21<br />
Die folgenden Überlegungen sollen in diesem Zusammenhang aufzeigen, wie sich die Gestal-<br />
tung des Produktprogramms zukünftig durch den Einsatz der RFID-Technologie wesentlich<br />
vereinfachen und dynamisch an den individuellen Kunden anpassen lässt. 22 Es wird dabei aus-<br />
schließlich auf <strong>für</strong> den Handel relevante Entwicklungen eingegangen.<br />
Automatische Bereitstellung von Produktinformationen<br />
Automatische Produktinformationen können durch RFID-Einsatz im Rahmen sogenannter Intel-<br />
ligenter Regale gewährt werden. Dabei handelt es sich prinzipiell um herkömmliche Verkaufs-<br />
flächen, die mit RFID-Lesegeräten ausgestattet sind. Entnimmt ein Kunde einem solchen Regal<br />
ein mit einem Transponder versehenes Produkt, so werden automatisch an einem in unmittelba-<br />
rer Nähe platzierten Bildschirm entsprechende Produktinformationen angezeigt. Pilotprojekte<br />
sind in diesem Zusammenhang vor allem in der Bekleidungsindustrie populär, wobei auch Gale-<br />
ria Kaufhof dieses Konzept in seiner Essener Filiale erprobte. Auf dem Bildschirm werden da-<br />
bei unter anderem der Preis des jeweiligen Kleidungsstückes, die noch vorhandenen Größen<br />
oder Farben angezeigt. Wird eine Ware schließlich zur Anprobe mit in die Umkleidekabine<br />
genommen, so werden diese Informationen auch dort nochmals angezeigt. Im Rahmen des<br />
Kundenservices besteht hier zudem die Möglichkeit, zuständiges Verkaufspersonal über eine in<br />
der Umkleide integrierte Ruftaste zu veranlassen, das entsprechende Kleidungsstück in einer<br />
anderen Größe oder Farbe zu reichen. 23<br />
Eine weitere RFID-Anwendung kann mit sogenannten Intelligenten Spiegeln in der Umkleide-<br />
kabine kombiniert werden (Abbildung 3.2). Ein dort integriertes Lesegerät hat dabei die Mög-<br />
lichkeit, die zur Anprobe ausgewählten, mit Transpondern versehenen Bekleidungsstücke zu<br />
identifizieren. Auf Basis dieser Informationen werden letztlich am Spiegel weitere Artikel ange-<br />
zeigt, die mit der entsprechenden Kleidung kombiniert werden können. Gleichzeitig können zu<br />
diesen empfohlenen Kombinationsstücken sowohl Aufenthaltsort im Verkaufsraum als auch<br />
20 Vgl. Wöhe (2005), S. 483 ff.<br />
21 Vgl. Jäger (2007), S. 35<br />
22 Vgl. Jannasch und Spiekermann (2004), S. 22 f.