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Christentum und Judentum - bgmweb.at

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S EITE 4<br />

Evangelische Pfarrgemeinde<br />

www.evangab.<strong>at</strong>/moedling<br />

Evangelische<br />

Pfarrgemeinde AB<br />

MÖDLING<br />

Liebe Mitchristinnen <strong>und</strong> Mitchristen!<br />

Im Jahr 2017 feiert die Evangelische<br />

Kirche 500 Jahre<br />

Reform<strong>at</strong>ion. Am 31.10.1517<br />

soll der Augustinermönch<br />

Dr. Martin Luther seine 95<br />

Thesen zur Reform der römischen<br />

Kirche an die Kirchentüre<br />

in Wittenberg geschlagen<br />

haben. Was dann passiert<br />

ist, ist Geschichte: st<strong>at</strong>t<br />

zu einer Reform kam es zum<br />

Bruch mit Rom <strong>und</strong> am Reichstag zu Augsburg<br />

wurde dann das Bekenntnis der Evangelischen<br />

angenommen.<br />

Luther h<strong>at</strong> den Reformprozess initiiert, trotzdem<br />

muss seine Rolle in der Reform<strong>at</strong>ionsgeschichte<br />

sehr kritisch betrachtet werden. Zum<br />

Beispiel während der Bauernaufstände, die im<br />

Zuge der Veränderungen halb Europa im Blut<br />

ertrinken lassen, ist Luthers Rolle, gelinde gesagt,<br />

unglücklich. Und auch was den Umgang<br />

mit unseren jüdischen Geschwistern angeht,<br />

kann er kein Vorbild sein. In seinen jüngeren<br />

Jahren wirbt er noch voll Idealismus um die<br />

Anhänger des Alten B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> lädt sie ein,<br />

sich Christus anzuschließen. Als der Erfolg aber<br />

ausbleibt, wird mit zunehmendem Alter der<br />

Ton Luthers gegenüber den Juden schärfer. Und<br />

am Ende seines Lebens kann wohl mit Fug <strong>und</strong><br />

Recht behauptet werden, dass Luther ein echter<br />

Judenhasser geworden ist, so explizit, dass<br />

die Evangelische Kirche sich in einer Stellungnahme<br />

aus dem Jahr 1997 ausdrücklich davon<br />

distanziert <strong>und</strong> diese Schriften verwirft.<br />

Die Rolle unseres Reform<strong>at</strong>ors <strong>und</strong> n<strong>at</strong>ürlich<br />

auch die jüngere Geschichte in Österreich mit<br />

den Jüdinnen <strong>und</strong> Juden belasten unser Verhältnis<br />

<strong>und</strong> erschweren einen echten Dialog.<br />

Und es ist in der Evangelischen Kirche bis heute<br />

ein Streitthema, ob missionarische Bemühungen<br />

in Richtung <strong>Judentum</strong> überhaupt erlaubt<br />

sind.<br />

Ich bin sehr froh, dass es wieder möglich ist, in<br />

einem Jüdisch-christlichen Dialog miteinander<br />

ins Gespräch zu kommen. Ich hoffe sehr, dass<br />

im Zuge dieser Gespräche die Gemeinsamkeiten<br />

erkannt aber auch die Unterschiede benannt<br />

werden. Besonders wichtig ist es aber,<br />

gemeinsam daran zu arbeiten, dass Vorurteile<br />

<strong>und</strong> Antisemitismus in Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft<br />

im Keim erstickt werden.<br />

Markus Lintner<br />

Das Jahr 2013 ist in der evangelischen<br />

Kirche in Österreich das<br />

„Jahr der Diakonie“, nach dem<br />

Motto „…dass es zum Ausgleich<br />

komme“ (2. Kor. 8). Der Dienst<br />

am Nächsten, die gelebte Nächstenliebe,<br />

soll heuer besonders in<br />

den Mittelpunkt gerückt werden.<br />

Am 14. April wurde in allen evangelischen<br />

Gemeinden ein großes<br />

Fest, ein Diakoniesonntag, gefeiert.<br />

Auch wir in Mödling luden zu<br />

einem festlichen, stimmungsvollen<br />

Gottesdienst ein. Als Gäste<br />

durften wir Bürgermeister Hans Stefan Hintner, Vizebürgermeister<br />

Gerhard Wannenmacher, GfGR Brigitte Güntner aus Hinterbrühl <strong>und</strong><br />

Direktorin Elisabeth Leitner von der Jakob Thoma –Mittelschule<br />

begrüßen, sowie unseren Pfr.i.R., Dr. Klaus Heine als Vertreter des Roten<br />

Kreuzes <strong>und</strong> Irmgard Henrich <strong>und</strong> Pawel Serkowitsch vom BACH –<br />

Bildungszentrum.<br />

Nach dem Gottesdienst feierten wir im Lichthaus weiter. Seit Mitte<br />

März h<strong>at</strong>te bei uns eine Ausstellung der Evangelischen Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler zum Thema „Diakonie – gelebte Nächstenliebe“ st<strong>at</strong>tgef<strong>und</strong>en.<br />

An diesem Tag wurden die Kunstwerke zugunsten von BACH-<br />

Bildungszentrum (Hauptschulabschlusskurse <strong>und</strong> Basisbildung für<br />

jugendliche Flüchtlinge im Haus der Jugend in Mödling) versteigert <strong>und</strong><br />

verkauft. Zudem war auch die Kollekte der Gottesdienstes sowie der<br />

Erlös des Suppenessens am Ende der Versteigerung für diesen Zweck<br />

bestimmt. Wir konnten insgesamt unglaubliche 2500 € für die jugendlichen<br />

Flüchtlinge versammeln, <strong>und</strong> auch sonst war der Tag ein stimmungsvoller<br />

<strong>und</strong> gelungener Festtag, für den wir sehr dankbar sind!<br />

Anne Tikkanen-Lippl.<br />

Termine der Evangelischen Pfarrgemeinde<br />

So 1. Sept 9:30 Familiengottesdienst für Schulanfänger/-innen Evang. Kirche<br />

So 15. Sept 9:30<br />

Gottesdienst mit dem nö. Gefängnisseelsorger Markus Fellinger,<br />

Evang. Kirche,<br />

danach Lesung von Pfrin i.R. Christine Hubka aus ihrem Buch<br />

„Reitet den Drachen“ sowie ein Gespräch mit Pfr. Fellinger <strong>und</strong><br />

Pfrin Hubka<br />

27. – 29. Sept: Familienfreizeit in Pöllau zum Thema „Alles h<strong>at</strong> seine Zeit“<br />

27. – 29. Sept: Ex-Konfi-Freizeit in Trofaiach<br />

So 6. – Do 31. Okt Wanderausstellung „Gott h<strong>at</strong> den Fremdling lieb“ im Lichthaus<br />

Die Wanderausstellung der österreichischen Bibelgesellschaft<br />

bringt biblische Herausforderungen zum Umgang mit Fremden<br />

zur Sprache<br />

So 6. Okt 09:30 Familiengottesdienst zum Erntedank, Evang. Kirche<br />

Di.15. Okt 19:30<br />

Ein Abend mit Flüchtlingen, Ev. Lichthaus<br />

Foto evangelische Pfarre<br />

Di 19. Nov. 19:30<br />

ökum. Forum: Zehn Jahre Ökumenisches Sozialwort, Ev. Lichthaus

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