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Optimierte lokale Modelle in der nichtlinearen Zeitreihenanalyse

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Seite 90<br />

5.1. Modellierung künstlich generierter Systeme<br />

ihre Stärken kaum ausspielen zu können. Durch die Parameteroptimierung über die<br />

LOO-CV wird bereits die Komplexität des Modells wesentlich vorgegeben, weshalb<br />

das Konzept <strong>der</strong> ε-<strong>in</strong>sensitiven Kostenfunktion hier nicht so greift wie bei globalen<br />

Modell-Ansätzen.<br />

Sehr gute Ergebnisse liefern das Modell mit lokal radialen Basisfunktionen und die<br />

nichtl<strong>in</strong>eare SVR mit Gauß-Kern. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d hier die Parameter r bzw. σ zusätzlich<br />

zu optimieren, die sehr kritisch für die Genauigkeit des Modells s<strong>in</strong>d und die bei<br />

falscher Wahl zu e<strong>in</strong>em völligen Versagen des Modells führen. H<strong>in</strong>zu kommt, dass<br />

gerade das nichtl<strong>in</strong>eare SVR-Modell weitaus höhere Rechenzeiten hat als das normale<br />

lokal l<strong>in</strong>eare Modell, weshalb gerade hier die Optimierung <strong>der</strong> Parameter sehr<br />

langwierig ist. Die lokal l<strong>in</strong>earen <strong>Modelle</strong> haben somit den Vorteil, deutlich robuster<br />

und zudem schneller zu se<strong>in</strong>.<br />

5.1.2 H<strong>in</strong>dmarsh-Rose-System<br />

Das Modell von H<strong>in</strong>dmarsh und Rose (HR-Modell) ist e<strong>in</strong> Versuch zur Beschreibung<br />

von Aktionspotentialen, die nach Depolarisation von Zellen im Hirn e<strong>in</strong>er<br />

Schnecke beobachtet wurden [17]. Diese zeigen e<strong>in</strong>e Anordnung sog. Bursts, die von<br />

längeren Aussetzern unterbrochen werden.<br />

Das Differentialgleichungssystem lautet<br />

ẋ = y − x 3 + 3x 2 − z ,<br />

ẏ = 1 − 5x 2 − y ,<br />

ż = ε [x − (z − z 0 )/4] .<br />

(5.1)<br />

Der Parameter ε ist sehr kle<strong>in</strong> zu wählen, d.h. die z-Variable än<strong>der</strong>t sich nur sehr<br />

langsam; im Folgenden wurde ε = 0, 004 gesetzt. Je nach Wahl von z 0 ergeben sich<br />

unterschiedliche Dynamiken des System, darunter auch Chaos <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em schmalen<br />

Fenster zwischen z 0 ≈ 3, 159 und z 0 ≈ 3, 2, wobei <strong>in</strong> diesem auch periodische Fenster<br />

existieren [43].<br />

Im Folgenden wurde z 0 = 3, 19 gewählt. Das System wurde von T = 0 bis T =<br />

6000 <strong>in</strong>tegriert und alle ∆T = 0, 2 abgetastet. Die Variable x wurde als Zeitreihe<br />

aufgefasst und die ersten 15000 Samples als transient verworfen. Die verbleibenden<br />

15000 Samples s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abbildung 5.1 zu sehen. Man sieht das periodische Auftreten<br />

von Bursts, die aus zahlreichen e<strong>in</strong>zelnen Spikes bestehen. Die Zahl <strong>der</strong> Spikes und<br />

auch die Abstände variieren hierbei chaotisch. Unterbrochen werden die Bursts von<br />

längeren Aussetzern. Die Modellierung dieses Systems ist recht schwierig, da die<br />

Dynamik hier auf zwei unterschiedlichen Zeitskalen abläuft: die Aussetzer zwischen<br />

den Bursts haben ca. die 10fache Länge <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Spikes. Dennoch kommen<br />

<strong>lokale</strong> <strong>Modelle</strong> erstaunlich gut mit dieser Problematik zurecht.

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