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Magisterarbeit - Karate-Budo-Torgelow

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ten. Auf Grund dieser Unterscheidung können drei wesentliche Taktiken bezüglich<br />

des Rhythmus im Kampf festgestellt werden. Die ersten beiden Taktiken beziehen<br />

sich auf die Antizipation des Kampfrhythmus des Gegners und sind Abwarten und<br />

Zuvorkommen. Abwarten bedeutet einen Angriff abzuwehren und schließlich zu kontern.<br />

Zuvorkommen bedeutet eine eigene Angriffstechnik anzubringen, kurz bevor<br />

der Gegner zuschlägt oder gleichzeitig anzugreifen. Die dritte Taktik ist das Überrennen<br />

und bedeutet den Kampfrhythmus des Gegners nicht zu beachten, sondern ihm<br />

den eigenen aufzuzwingen. Ein gutes Rhythmusgefühl ist Bedingung einen Kampf<br />

erfolgreich zu bestreiten.<br />

Kokyu bedeutet Atmung und ist das alles verbindende Element im <strong>Karate</strong>. In Ruhe<br />

ist die Atmung tief und langsam, sie wird grundsätzlich in den Bauch gelenkt. Wird<br />

eine Technik ausgeführt, ist die Ausatmung schneidender und schnell. Ist die Technik<br />

sehr stark, kommt es dabei zu einem Kampfschrei. Diese Form der Ausatmung<br />

unterstützt die Muskelkontraktion und die Spannung für eine Technik. Daraus wird<br />

ersichtlich, dass die Atmung den Rhythmus der Handlung regelt bzw. koordiniert (vgl.<br />

W. Lind et al. 1995, S.43). Deshalb ist sie für das richtige Timing aller karatespezifischen<br />

Bewegungen ein bestimmender Faktor. Erkennt ein Gegner den Atemrhythmus<br />

seines Gegenübers, kann er die angreifbaren Schwachpunkte leichter erfolgreich<br />

angreifen. Während des Einatemzyklus ist man konzentrationsmäßig und körperlich<br />

schwächer als bei der Ausatmung. Deshalb greifen fortgeschrittene Kämpfer<br />

den Gegner in dessen Einatmungsphase an (vgl. W. Lind et al. 1995, S.43).<br />

Waza bedeutet Technik. Die sportliche Technik ist ein „in der Praxis erprobtes, aufgrund<br />

der allgemeinen psycho-physischen Voraussetzungen des Menschen realisierbares<br />

charakteristisches Lösungsverfahren einer in sportlichen Handlungen erwachsenden<br />

Bewegungsaufgabe, das als Bewegungsalgorithmus der jeweiligen Bewegung<br />

immanent ist.“ (Schnabel, Harre und Borde (Hrsg.), S.102). Die Technik ist<br />

das Werkzeug, mit dem etwas Spezielles geschaffen werden kann. Ohne richtiges<br />

Werkzeug kann kein Haus gebaut werden, ohne das richtige Werkzeug kann <strong>Karate</strong><br />

nicht ausgeübt werden. Die Technik ist Grundlage für ein Vorankommen in einer<br />

Sportart. Im <strong>Karate</strong> ist es die Basis zum Verstehen der Elemente Kata, Kihon und<br />

Kumite. Außerdem gewährleistet nur eine richtig erlernte und ausgeführte Technik<br />

den Erhalt der Gesundheit. Wird, um nur ein Beispiel zu nennen, ein schnappender<br />

Fußtritt ständig mit einer ganzen Beinstreckung und gleichzeitig fehlender Muskelkontraktion<br />

ausgeführt, so hat das zur Folge, dass das Kniegelenk stark beansprucht<br />

wird, bis es großen Schaden nimmt oder völlig defekt ist. Die korrekte Ausführung<br />

der Technik, mit all ihren Einzelelementen, gewährleistet in diesem Fall, dass das<br />

Knie gesund und heil bleibt. Werner Lind sagt dazu: „Wenn die Technik stimmt, ist<br />

vieles möglich. Wenn sie nicht stimmt, bleibt alles nur Theorie.“ (W. Lind et al. 1995,<br />

S. 44)<br />

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