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Ratsdepesche Nr. 9 5/2012 - FDP-Fraktion

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Freie Dresdner<br />

<strong>Ratsdepesche</strong><br />

Informationen der <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> im Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden<br />

Ausgabe 5/<strong>2012</strong>–November/Dezember<br />

3. Jahrgang, <strong>Nr</strong>. 9<br />

Grüne Visionen: Windräder im<br />

Dresdner Stadtgebiet<br />

Die Energiewende kommt und<br />

sie wird immer teuerer, das dürfte<br />

jedem spätestens nach der in den<br />

vergangenen Tagen angekündigten<br />

Strompreiserhöhung klar sein.<br />

Um bis zu 10 Prozent werden die<br />

Strompreise auch bei der DREWAG<br />

steigen. Ein durchschnittlicher<br />

Vier-Personen-Haushalt muss 2013<br />

rund 70–80 Euro mehr für Strom<br />

bezahlen. Geht es nach den Grünen,<br />

sind das aber nicht die einzigen<br />

Kosten, die auf die Dresdner<br />

zukommen. Denn geht es nach<br />

ihnen, sollen die Dresdner auch<br />

mit ihrer Kulturlandschaft für die<br />

Energiewende bezahlen. Weil man<br />

Dresden zu einer „energieautarken<br />

Gemeinde“ machen will, sollen im<br />

Dresdner Stadtgebiet riesige Windkraftanlagen<br />

entstehen. Wie weit<br />

darf der Öko-Wahn eigentlich noch<br />

gehen Für die <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> ist<br />

das Maß voll. Es gilt, Dresden vor<br />

einer Verspargelung zu schützen.<br />

Lesen Sie mehr auf Seite 3<br />

Haushaltsdebatte: <strong>FDP</strong> lehnt Steuererhöhungen<br />

und neue Schulden ab<br />

Obwohl das Stadtsäckel prall gefüllt ist, schlägt die Oberbürgermeisterin für 2013/14 höhere Steuern<br />

vor, streicht Mittel für Straßen und Wege und verzehrt trotzdem alle Reserven. Für die <strong>FDP</strong> ein Irrweg.<br />

von Holger Zastrow<br />

Ungläubig ist wohl das richtige<br />

Wort. Denn das, was Oberbürgermeisterin<br />

Helma Orosz (CDU) da im<br />

September dem Stadtrat vorlegte,<br />

hatte manches, aber es hatte nichts<br />

mit einem bürgerlichen Haushalt<br />

zu tun. Steuererhöhungen, Investitionen<br />

in Straßen, Fuß- und Radwege<br />

auf niedrigstem Niveau und das<br />

Verzehren aller Rücklagen – das<br />

würde man vielleicht von Linken,<br />

SPD und Grünen erwarten, doch<br />

aber nie und nimmer von einer<br />

CDU-geführten Stadtspitze. Entsprechend<br />

verlief auch die Stadtratsdebatte:<br />

Eine verunsicherte<br />

Union, Linksgrüne, die kaum was<br />

Rummäkeln konnten, was unter<br />

anderem in dem bemerkenswerten<br />

Zitat der Grünen-Sprecherin gipfelte,<br />

eigentlich könne man als Grüne<br />

ja gar nichts gegen den Haushalt<br />

haben, schließlich würden ja keine<br />

Straßen mehr gebaut ... Und die<br />

<strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong>, die als einzige <strong>Fraktion</strong><br />

den Haushaltsentwurf sofort<br />

ablehnte.<br />

Was war passiert Auf den ersten<br />

Blick sieht einiges in diesem Haushalt<br />

vernünftig aus. Hohe Investitionen<br />

in Schulen und Kitas. Klar,<br />

das ist das Wichtigste. Keine (noch<br />

keine) Neuverschuldung – auch gut<br />

und für die <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> ohnehin<br />

ein Dogma, schließlich wurde die<br />

Schuldenfreiheit Dresdens unter<br />

einem liberalen Oberbürgermeister<br />

erreicht und die <strong>FDP</strong> war es, die<br />

einst die Initiative zur Verankerung<br />

eines Neuverschuldungsverbots<br />

in der Hauptsatzung ergriff.<br />

Aber der Rest Die Stadt ist drauf<br />

und dran, die Erfolge der Vergangenheit<br />

zu verspielen. Sie übernimmt<br />

sich.<br />

Die OB will die Grundsteuer erhöhen,<br />

die Grünen zusätzlich die<br />

Gewerbesteuer, die SPD will eine<br />

Bettensteuer einführen und all das<br />

in Zeiten von Rekordsteuereinnahmen.<br />

Noch nie hatte Dresden so<br />

hohe Steuereinnahmen. Noch nie!<br />

Trotzdem reicht es nicht. Es reicht<br />

nicht, weil Rat und Verwaltung<br />

nimmersatt sind. Man beschließt<br />

Kulturgroßinvestitionen und soziale<br />

Wohltaten, egal, ob man sie<br />

bezahlen kann. Und man traut<br />

sich nicht an heilige Kühe ran, wie<br />

die oft unnötig hohen Ausbaustandards<br />

bei Straßen, den Bauprojekten<br />

der DVB und öffentlichen Bauten.<br />

Maßhalten, das kennt dieser<br />

Stadtrat nicht.<br />

Ein Grund ist, dass es dank der vier<br />

Stadträte der Bürgerfraktion weder<br />

für Schwarz-Gelb noch für Linksgrün<br />

eine stabile Mehrheit gibt. Die<br />

sich teilweise zu den Freien Wählern<br />

rechnende Bürgerfraktion<br />

lebt ihre Rolle als Zünglein frech<br />

und frei aus und gibt dabei oft ein<br />

Musterbeispiel an politischer Verantwortungslosigkeit<br />

ab. Denn die<br />

Bürgerfraktion stimmt heute mal<br />

mit CDU/<strong>FDP</strong> und morgen mit SPD,<br />

Grünen, Linken – je nachdem, was<br />

populärer ist und ihr einen größeren<br />

parteipolitischen Profit verspricht.<br />

Für Reformen, fürs Sparen<br />

oder sich Beschränken findet sich<br />

so nie eine Mehrheit. Da stehen<br />

<strong>FDP</strong> und CDU meistens alleine da.<br />

Dresden entwickelt sich gut. Dennoch<br />

ist Dresden noch längst keine<br />

reiche Stadt. Wieso denken dann<br />

einige, sich mehr leisten zu können<br />

als reiche westdeutsche Städte<br />

Nein, Dresden kann sich nicht<br />

zwei Kulturgroßprojekte leisten.<br />

Das geht nicht ohne neue Schulden,<br />

massive Steuererhöhungen<br />

oder den Verzicht auf viele andere<br />

notwendige Investitionen. Kulturpalast<br />

und Kunstkraftwerk Mitte<br />

– das ist ein Großprojekt zu viel.<br />

Aber niemand – außer der <strong>FDP</strong> –<br />

spricht das aus.<br />

Wer in Zeiten von Rekordsteuereinnahmen<br />

die Steuern erhöht, leistet<br />

einen politischen Offenbarungseid.<br />

Steuererhöhungen in Notsituationen<br />

mögen denkbar sein, aber<br />

nicht jetzt in diesen Zeiten. Wer<br />

nicht mal in guten Zeiten seinen<br />

Haushalt dicht kriegt, wie will er<br />

es in schlechten Zeiten schaffen<br />

Unfassbar!<br />

Inhalt / Seite 2<br />

Inhalt / Seite 3<br />

Inhalt / Seite 4<br />

Albertbrücke<br />

droht Vollsperrung<br />

Busmannkapelle<br />

wird Gedenkort<br />

Sind Straßen<br />

nicht wichtig


Freie Dresdner<br />

<strong>Ratsdepesche</strong><br />

Albertbrücke: Vollsperrung für Autos<br />

Weil die DVB keinen Schienenersatzverkehr einrichten möchte, will die Stadtverwaltung die Albertbrücke ab Herbst 2013 neun Monate<br />

lang für PKW, LKW und Motorräder sperren. Seit einem Jahr kämpft die <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> dagegen. Leider allein. Denn alle anderen <strong>Fraktion</strong>en<br />

ordnen ihre Verkehrspolitik bislang den Interessen des ÖPNV unter. Mit dramatischen Folgen für Anwohner und Straßenverkehr.<br />

Als 2009 Teile der Albertbrücke<br />

abbrachen und Bereiche wegen<br />

Mängeln baupolizeilich gesperrt<br />

werden mussten, war der Aufschrei<br />

groß. Allen war sofort klar,<br />

dass die zügige Sanierung der<br />

Albertbrücke absolute Priorität<br />

besitzen muss, denn als innerstädtische<br />

Brücke mit damals<br />

rund 40.000 Querungen und zwei<br />

Straßenbahnlinien ist sie von<br />

entscheidender Bedeutung. Die<br />

Stadtverwaltung legte im Frühjahr<br />

2010 den Sanierungsplan für<br />

das Bauwerk vor. Dieser sah eine<br />

abschnittsweise Sanierung vor.<br />

Die Brücke sollte jederzeit in jeweils<br />

eine Fahrtrichtung für den<br />

Individualverkehr und den ÖPNV<br />

offen bleiben. Das versprach die<br />

Verwaltung den Stadträten und begründete<br />

damit die Notwendigkeit<br />

für eine 1,75 Millionen Euro teure<br />

Interimsbrücke für Fußgänger und<br />

Radfahrer. Es klang logisch: Die<br />

Sanierung könnte so beschleunigt<br />

werden und die Albertbrücke während<br />

der gesamten Bauzeit für Autos<br />

passierbar bleiben. So wurde es<br />

dann auch beschlossen.<br />

Im September 2011 war dann<br />

plötzlich alles anders. Das Straßen-<br />

und Tiefbauamt kündigte in<br />

der Presse überraschend die komplette<br />

Sperrung der Albertbrücke<br />

für den Individualverkehr für einen<br />

Zeitraum von neun Monaten<br />

an. Ab Herbst 2013 soll das passieren.<br />

Dabei dürften neun Monate<br />

noch optimistisch gerechnet sein,<br />

denn wann stimmen die Bauzeitprognosen<br />

der Dresdner Straßenbauverwaltung<br />

schon Oder wie<br />

war das noch mal bei der Waldschlösschenbrücke<br />

Die sollte doch<br />

längst fertig sein!<br />

Jetzt soll die Brücke also eine lange<br />

Zeit für Autos, den Wirtschaftsverkehr<br />

und Motorräder geperrt<br />

Eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt, die Albertbrücke<br />

werden. Aber woher kommt der<br />

plötzliche Meinungsschwenk Angeblich<br />

würde durch die Vollsperrung<br />

die Gesamtbauzeit verkürzt<br />

werden. Kann sein. Jedoch gibt es<br />

gute Gründe, eine etwas längere<br />

Bauzeit in Kauf zu nehmen, nämlich<br />

wenn durch eine Vollsperrung<br />

zu große Verkehrsbehinderungen<br />

und Belastungen für Anwohner<br />

etc. zu erwarten sind. Und genau<br />

diese drohen vor allem in den<br />

Stadtteilen zwischen Carolabrücke<br />

und Blauen Wunder. Deshalb<br />

scheint der wahre Grund ein anderer<br />

zu sein. Es sei, so hört man aus<br />

dem Straßen- und Tiefbauamt, den<br />

Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB)<br />

nicht zumutbar, während der Bauphase<br />

einen Schienenersatzverkehr<br />

einzurichten. Ein Schienenersatzverkehr<br />

würde wahrscheinlich<br />

zu Einnahmeverlusten für die<br />

DVB führen. Zur Erinnerung: Die<br />

DVB sind ein hochsubventioniertes<br />

öffentliches Unternehmen. Die<br />

Fahrpreise decken die Kosten bei<br />

weitem nicht, weshalb die Gewin-<br />

ne der DREWAG, des städtischen<br />

Energieversorgers, zu einem großen<br />

Teil in die DVB gesteckt werden<br />

müssen. Damit finanzieren<br />

übrigens alle Stromkunden der<br />

DREWAG die Straßenbahnen und<br />

Busse mit. Wussten Sie das<br />

Doch was ist eigentlich mit den<br />

Kosten der PKW-Nutzer und der<br />

Wirtschaft aufgrund einer Vollsperrung<br />

Die misst natürlich<br />

keiner, die sind der Verkehrsideologen<br />

in der Verwaltung egal. Auch<br />

die Zeit, die man so als Otto-Normalverbraucher<br />

im Stau steht oder<br />

die Belastungen für die Anwohner<br />

interessieren nicht.<br />

Seit einem Jahr kämpft die <strong>FDP</strong>-<br />

<strong>Fraktion</strong> gegen die drohende Vollsperrung<br />

der Albertbrücke. Leider<br />

allein. Denn die Liberalen sind die<br />

einzige politische Kraft, die auf<br />

allen Ebenen gegen die Sperrung<br />

kämpft. Sogar bei der Landesdirektion<br />

ist die <strong>Fraktion</strong> schon<br />

vorstellig geworden. Alle anderen<br />

<strong>Fraktion</strong>en nehmen die Vollsperrung<br />

in Kauf. Einmal mehr ordnet<br />

man die Verkehrspolitik der Stadt<br />

den Interessen eines einzigen Verkehrsteilnehmers,<br />

der Straßenbahn,<br />

und eines einzigen Unternehmens,<br />

den DVB, unter. Obwohl<br />

viel mehr Dresdner die Brücke mit<br />

dem eigenen PKW überqueren als<br />

die DVB Fahrgäste auf dieser Strecke<br />

hat, soll diese Mehrheit ausgesperrt<br />

werden! Lesen Sie hier noch<br />

einmal die fünf wichtigsten Argumente<br />

der <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> gegen<br />

eine Vollsperrung auf einen Blick:<br />

01<br />

Nach der Eröffnung der Waldschlösschenbrücke<br />

werden noch<br />

mehr als 31.000 PKWs, LKWs,<br />

Transporter und Motorräder, aber<br />

nur 18.500 Straßenbahnfahrgäste<br />

über die Albertbrücke fahren. Diese<br />

Kfz müssten auf andere Brücken<br />

ausweichen, d.h. mehr Verkehr in<br />

der Altstadt, der Neustadt, der Johannstadt,<br />

Blasewitz, Loschwitz.<br />

02<br />

Welche Auswirkungen das haben<br />

kann, wissen alle Autofahrer seit<br />

dem Jahr 2010, als die Albertbrücke<br />

nur einspurig war. Sogar die<br />

Reisezeitstudie der Technischen<br />

Universität hat Auswirkungen dieser<br />

vergleichsweise geringfügigen<br />

Einschränkungen weit über die<br />

Brücke hinaus nachgewiesen und<br />

damals sind trotzdem noch weit<br />

über 30.000 Autos über die Albertbrücke<br />

gefahren.<br />

03<br />

Die Waldschlößchenbrücke kann<br />

aufgrund ihrer Zufahrten die Albertbrücke<br />

niemals ersetzen. Abfahrten<br />

von der Brücke in die Neustadt sind<br />

quasi nicht möglich, damit verlagert<br />

sich der Verkehr massiv in<br />

Wohngebiete, z.B. in die Marienallee,<br />

Forst-, Radeberger Straße und<br />

sogar in die Königsbrücker Straße.<br />

04<br />

Die Verkehrsverlagerung von<br />

Tausenden Autos wird zwangsläufig<br />

zum weiteren Anstieg der Emissionsbelastung<br />

in der Neustadt<br />

führen, wobei die vielbefahrenen<br />

Straßen die Grenzwerte weiter<br />

überschreiten werden und die Einführung<br />

einer Umweltzone in Dresden<br />

wahrscheinlicher wird. Damit<br />

widerspricht die aktuelle Planung<br />

dem Luftreinhalteplan der Landeshauptstadt.<br />

05<br />

Bei Offenhaltung der Brücke für<br />

den Individualverkehr ist ein deutlich<br />

höherer Fördermittelsatz vom<br />

Freistaat möglich. Über 3 Millionen<br />

Euro mehr könnten so beantragt<br />

werden.<br />

Kurznachrichten<br />

BA-Studenten erhalten<br />

Umzugsbeihilfe<br />

Neuer Martin-Luther-<br />

Platz in der Kritik<br />

Umbenennung der<br />

Carolabrücke abgelehnt<br />

<strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> befürwortet Nepomuk-Figur –<br />

Kunstkommission überschreitet Kompetenzen<br />

Auf Antrag der <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> wurde die<br />

Umzugsbeihilfe für Studenten ausgeweitet.<br />

Mit dem Beginn des Semesters haben<br />

nun auch die Studenten der Berufsakademie<br />

Dresden Anspruch auf 150 Euro,<br />

wenn sie ihren Hauptwohnsitz erstmalig<br />

in die Landeshauptstadt verlegen. Bisher<br />

sind nur die Studenten der sieben Dresdner<br />

Hochschulen in den Genuss dieser<br />

Förderung gekommen. Dank des <strong>FDP</strong>-<br />

Vorstoßes gilt die entsprechende Richtlinie<br />

jetzt auch für die BA-Studenten und<br />

wird von der Stadt bereits angewendet.<br />

Einer der wichtigsten Plätze der Neustadt,<br />

der Martin-Luther-Platz, soll umgestaltet<br />

werden. Der Gestaltungsvorschlag der<br />

Stadtverwaltung trifft dabei jedoch auf den<br />

Widerstand von <strong>FDP</strong>-Ortsbeirätin Benita<br />

Horst. Vor allem der Wegfall der Hälfte der<br />

Anwohnerparkplätze, die noch breiteren<br />

Fußwege und die Schaffung von „Freiraum“<br />

seien der „falsche Weg“. Die Umgestaltung<br />

des Platzes kostet 850.000 Euro.<br />

Dem Wunsch der Anwohner nach dem<br />

Erhalt von genügend Parkraum entspricht<br />

die Stadtverwaltung nicht.<br />

Auch mit den Stimmen der <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong><br />

scheiterte der Vorstoß der SPD, die Carolabrücke<br />

in Dr.-Rudolf-Friedrichs-Brücke<br />

rückzubenennen. Die SPD hatte gefordert,<br />

der Brücke den Namen des 1947 verstorbenen<br />

SPD-Politikers zu verleihen. Rudolf<br />

Friedrichs wurde im Mai 1945 von der Sowjetischen<br />

Militäradministration (SMAD)<br />

für zwei Monate zum Dresdner Oberbürgermeister<br />

ernannt und war 1946 auch<br />

sächsischer Ministerpräsident. Zu DDR-<br />

Zeiten trug die Brücke seinen Namen. Seine<br />

geschichtliche Rolle ist umstritten.<br />

Ende September hat die Dresdner Kunstkommission<br />

das Geschenkangebot des<br />

Bistums Dresden-Meißen, auf der Waldschlößchenbrücke<br />

eine Nepomuk-Figur<br />

aufzustellen, abgelehnt. Die Kommission<br />

begründet ihre Haltung dabei vorrangig<br />

politisch. So heißt es in der Stellungnahme:<br />

„... ist es aber unmöglich, die inhaltlichen<br />

und politischen Aspekte außen vor zu<br />

lassen“ und weiter: „Da die Diskussionen<br />

zur Waldschlößchenbrücke noch frisch<br />

und keineswegs abgeschlossen sind<br />

...“. Das kritisiert der <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong>schef<br />

Holger Zastrow: „Aufgabe der Kunstkommission<br />

wäre es gewesen, sich auf die<br />

künstlerisch-ästhetische Bewertung des<br />

vorgestellten Kunstwerkes zu beschränken.<br />

Mit der Begründung überschreitet<br />

die Kommission jedoch ihre Kompetenzen<br />

und übt politische Zensur.“ Zastrow<br />

fordert, die Entscheidung dem Stadtrat<br />

vorzulegen. Der heilige Nepomuk gilt unter<br />

anderem als Schutzpatron der Brücken.<br />

Statuen stehen vor allem im Böhmischen,<br />

so auf der Karlsbrücke in Prag. Die <strong>FDP</strong><br />

befürwortet die Aufstellung.


www.<strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong>-Dresden.de<br />

Gedenkort für Bombenopfer entsteht<br />

Als am 13. Februar 2009 die vier Stelen für die neue Busmannkapelle auf der Fläche der im Krieg beschädigten und auf Anweisung Walter<br />

Ulbrichts abgerissenen Sophienkirche errichtet wurden, kam die Erinnerung zurück. Doch die Kapelle wird nicht nur an das Schicksal der<br />

Sophienkirche erinnern. Auf Initiative von CDU und <strong>FDP</strong> entsteht hier der Gedenkort für die Toten der Luftangriffe von 1945. Ein stiller Ort.<br />

Der Krieg kam zurück in das<br />

Land, das ihn entfesselt hatte und<br />

am 13., 14. und 15. Februar 1945<br />

kam er auch nach Dresden. Britische<br />

und amerikanische Bomber<br />

griffen die bis dahin von großen<br />

Bombenangriffen verschont gebliebene<br />

Stadt an und zerstörten<br />

innerhalb weniger Stunden das,<br />

was über Generationen aufgebaut<br />

worden war. Weite Teile der Stadt<br />

lagen in Schutt und Asche. 25.000<br />

Menschen verloren ihr Leben.<br />

Auch die Sophienkirche, bis 1945<br />

ein Wahrzeichen der Stadt und<br />

Hauptkirche der evangelischen<br />

Kirche in Sachsen, wurde von<br />

Bomben und Feuersturm getroffen<br />

und brannte aus. Aber anders als<br />

die schwerer getroffene Frauenkirche<br />

fiel sie nicht vollkommen<br />

in sich zusammen. Sie stand und<br />

wurde damit zu einem Symbol der<br />

Hoffnung, dass die Stadt und auch<br />

die Sophienkirche selbst eines<br />

Tages wieder aufgebaut werden<br />

würden. Es waren Walter Ulbricht<br />

Die Busmannkapelle am Postplatz<br />

und die SED-Machthaber, die diese<br />

Hoffnung beerdigten und die<br />

Sophienkirche ein zweites Mal<br />

zerstörten. In den Jahren 1962/63<br />

ließen sie die Kirche abgetragen.<br />

Experten sind sich einig: Die Sophienkirche<br />

hätte gerettet werden<br />

können, aber es war nun mal eine<br />

Kirche ...<br />

Seit vielen Jahren engagieren sich<br />

die Bürgerstiftung und die Gesellschaft<br />

zur Förderung einer Gedenkstätte<br />

für die Sophienkirche<br />

Dresden e.V. für die Errichtung eines<br />

Erinnerungsortes. Mit Erfolg.<br />

Die Bauarbeiten laufen. Dort, wo<br />

einmal die Sophienkirche stand,<br />

entsteht die Busmannkapelle. Die<br />

Kapelle, früher die Sakristei der<br />

Kirche, wird in Zukunft an das<br />

Schicksal der Sophienkirche erinnern.<br />

Aber nicht nur das. Auf Initiative<br />

der <strong>Fraktion</strong>en von CDU und<br />

<strong>FDP</strong> soll die Busmannkapelle auch<br />

der innerstädtische Erinnerungsort<br />

für die Opfer der Bombenangriffe<br />

vom Feburar 1945 werden.<br />

In den Räumen der Kapelle soll ein<br />

Gedenkort entstehen, der die Namen<br />

der Opfer sichtbar macht und<br />

Angehörigen, Dresdnern und Besuchern<br />

der Stadt zum ersten Mal<br />

seit dem Krieg die Möglichkeit des<br />

stillen Gedenkens an einem Ort<br />

in der Mitte der Stadt gibt – ohne<br />

von Nazi-Aufmärschen und linksautonomen<br />

Gegendemonstranten<br />

begleitet zu werden, ohne ritualisierte<br />

Kranzniederlegungen,<br />

Kundgebungen und Debatten. Das<br />

Hausrecht wird das möglich machen.<br />

Denn es liegt bei Bürgerstiftung<br />

und Förderverein. Kein Nazi,<br />

kein Radikaler, niemand kann<br />

sich hier ein Demonstrationsrecht<br />

einklagen. Vielleicht ist das ein<br />

Grund dafür, weshalb nicht alle<br />

die Initiative unterstützen.<br />

Die Busmannkapelle soll aufgreifen,<br />

was in Dresden lange Tradition<br />

war, bevor Extremisten das<br />

Gedenken für ihre eigenen Ziele<br />

mißbrauchten und die Stadt seither<br />

alljährlich am 13. Feburar und danach<br />

beschämen: das stille Gedenken<br />

an die Toten – ohne Hass und<br />

Rache, für Frieden und Menschlichkeit.<br />

Mit der Sophienkirche<br />

scheint endlich ein würdiger Ort<br />

gefunden. Ein Ort, der das Schicksal<br />

der Stadt unter zwei Dikaturen<br />

in sich trägt.<br />

Finanziert werden soll der Ausbau<br />

der Busmannkapelle zu einem Gedenkort<br />

für die Opfer der Luftangriffe<br />

auch durch einen Verzicht<br />

auf die im Haushalt bereits vorgesehene<br />

Erhöhung der Entschädigungen<br />

für die Stadträte. Die<br />

<strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> hatte den Verzicht<br />

vorgeschlagen. Nur die CDU folgte<br />

diesem Vorschlag sofort.<br />

Liberale schlagen Kulturgroschen vor<br />

In den kommenden Jahren sollen<br />

mit dem Kulturpalast und dem<br />

Kraftwerk Mitte gleich zwei Kulturgroßprojekte<br />

umgesetzt werden.<br />

Über 180 Millionen Euro<br />

wird das mindestens kosten. Da<br />

die Stadt aufgrund der hohen Geburtenzahlen<br />

und des Zuzugs von<br />

Familien mit Kindern jedoch zuerst<br />

in den Ausbau der Schul- und<br />

Kita-Kapazitäten investieren muss,<br />

überbieten sich derzeit alle linksgrünen<br />

<strong>Fraktion</strong>en und die Oberbürgermeisterin<br />

in Steuererhöhungsphantasien.<br />

Die OB will die<br />

Grundsteuer auf einen deutschen<br />

Rekordwert schrauben, die Grünen<br />

Kulturpalast<br />

Kraftwerk Mitte<br />

faseln zusätzlich von einer Erhöhung<br />

der ohnehin schon hohen Gewerbesteuer,<br />

SPD und Linke wollen<br />

zudem noch eine Bettensteuer, neudeutsch<br />

Citytax genannt, für das<br />

Beherbergungsgewerbe einführen.<br />

Die <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> lehnt sämtliche<br />

Steuererhöhungspläne ab und wartet<br />

stattdessen mit einem kreativen<br />

Vorschlag auf. Um die Finanzierung<br />

der Kulturprojekte angesichts<br />

der laufenden Diskussionen auch<br />

unabhängig von Steuererhöhungen<br />

voranzubringen, schlägt sie die<br />

Wiedereinführung des aus DDR-<br />

Zeiten bekannten Kulturgroschens<br />

in Form eines Kultur-Euros vor.<br />

Dabei sollen auf alle Eintrittspreise<br />

von großen städtischen Kultureinrichtungen<br />

ein Euro bzw. 50<br />

Cent aufgeschlagen und in einen<br />

Fonds gelegt werden. Auf Basis<br />

der Besucherzahlen von 2011 würden<br />

so über 643.000 Euro im Jahr<br />

zusammen kommen. „Angesichts<br />

der Großinvestitionen ist das natürlich<br />

nur ein Tropfen auf den<br />

heißen Stein, aber es wäre ein Zeichen,<br />

dass die Nutzer der Kultureinrichtungen<br />

bereit sind, sich an<br />

den anstehenden Investitionen zu<br />

beteiligen“, so der Vorsitzende der<br />

<strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong>, Holger Zastrow.<br />

Kurznachrichten<br />

<strong>FDP</strong> will Investionspauschale<br />

für Ortschaften<br />

Forsythe-Vertrag im<br />

Festspielhaus verlängert<br />

Sanierung der Hüblerstraße<br />

gefordert<br />

<strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> gegen Windkraftanlagen<br />

im Dresdner Stadtgebiet<br />

Die von Oberbürgermeisterin Helma Orosz<br />

(CDU) vorgeschlagene Streichung der<br />

Investitionspauschalen der Ortschaften<br />

lehnt die <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> ab und setzt sich<br />

stattdessen dafür ein, den früher selbständigen<br />

Ortschaften eigene Handlungsmöglichkeiten<br />

und Kompetenzen zu erhalten.<br />

Viele Ortschaften haben aufgrund ihrer oft<br />

eher ländlichen Prägung und über Generationen<br />

gewachsenen Ortsstrukturen Aufgaben<br />

zu erfüllen, über deren Erledigung<br />

besser vor Ort entschieden wird als im<br />

Stadtrat oder in der Stadtverwaltung.<br />

Gegen die Stimmen der Liberalen hat der<br />

Stadtrat im September den 1,5-Millionen-<br />

Euro-Vertrag mit der Forsythe GmbH<br />

verlängert. Umgerechnet auf die Besucherzahlen<br />

sind das rund 500 Euro pro Zuschauer,<br />

die der Steuerzahler für die Aufführungen<br />

von Forsythe bezahlt, rechnet<br />

<strong>FDP</strong>-Stadträtin Barbara Lässig vor. Trotz<br />

dieser Fakten sowie seit Jahren sinkenden<br />

Zuschauer- und Veranstaltungszahlen hat<br />

eine Mehrheit aus CDU, Grünen und Bürgerfraktion<br />

für eine Verlängerung des Vertrages<br />

bis Ende 2016 gestimmt.<br />

Die Hüblerstraße in Blasewitz ist das, was<br />

man eine echte Holperpiste nennt. Die Anwohner<br />

wünschen sich schon lange eine<br />

Verbesserung. Auch <strong>FDP</strong>-Ortsbeirat Sven<br />

Gärtner macht sich für eine Sanierung der<br />

Straße stark: „Busse, LKW und Autos haben<br />

mittlerweile so tiefe Spurrillen in den<br />

Straßenbelag gefahren, dass manches<br />

Fahrzeug schon aufsetzt.“ Aus Sicht des<br />

Blasewitzer <strong>FDP</strong>-Ortsbeiratsmitgliedes<br />

muss die Stadt mehr für den Erhalt und die<br />

Erneuerung von Straßen, Fuß- und Radwegen<br />

tun.<br />

Nein, es war kein verspäteter Aprilscherz.<br />

Die meinen es ernst! Schon wieder haben<br />

die Grünen die Aufstellung von Windkraftanlagen<br />

im Dresdner Stadtgebiet gefordert.<br />

Diesmal war es Grünen-Stadtrat Wolfgang<br />

Daniels persönlich, der Windkraftanlagen<br />

von bis zu 120 Metern Höhe mitten in der<br />

Dresdner Heide, im Schönfelder Hochland,<br />

in den ländlich geprägten Gebieten und auf<br />

den Höhenlagen im Süden der Stadt für<br />

eine gute Idee hält. Es mag sein, dass Daniels<br />

eigene wirtschaftliche Interessen im<br />

Blick hat, schließlich ist er selbst Inhaber<br />

einer Firma, die alles rund um den Bau von<br />

Windkraftanlagen anbietet. Für die <strong>FDP</strong>-<br />

<strong>Fraktion</strong> ist das engergiepolitischer Unsinn<br />

und Horror-Szenario zugleich: „Man<br />

muss Dresden dringend vor den Grünen<br />

schützen und ihrer ideologisch motivierten<br />

Energiepolitik wenigstens hier einen Riegel<br />

vorschieben“, so <strong>FDP</strong>-Stadtrat Dr. Thoralf<br />

Gebel. „Windkraftanlagen haben dort, wo<br />

sie gewachsene Kulturlandschaften und<br />

die Natur zerstören sowie im unmittelbaren<br />

Wohnumfeld von Menschen nichts zu<br />

suchen.“


Freie Dresdner<br />

<strong>Ratsdepesche</strong><br />

Sind Straßen nicht wichtig<br />

43 bis 46 Millionen Euro müsste Dresden jedes Jahr in Straßen, Rad- und Fußwege investieren, allein um sie<br />

auf dem aktuellen Stand zu halten. Im neuen Haushalt schlägt Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) gerade<br />

mal ein Drittel vor und erhält dafür Beifall von Grünen, Linken, SPD. Die <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> hält das für falsch.<br />

Im Frühjahr 2013 soll die Waldschlößchenbrücke<br />

nun endlich<br />

eröffnet werden. Davon geht zumindest<br />

die Stadtverwaltung aus.<br />

Danach werden bis zu 40.000<br />

Fahrzeuge täglich über die Brücke<br />

fahren, die die Wohngebiete im<br />

Dresdner Süden mit den Industriegebieten<br />

und der Autobahn im<br />

Norden verbindet. Seit dem Bürgerentscheid<br />

zum Bau der Brücke<br />

aus dem Frühjahr 2005 weiß jeder,<br />

dass die Brücke kommt. Bis heute<br />

hat die Stadt allerdings noch nicht<br />

einmal Planungen für die Zufahrten<br />

zur Brücke gemacht. So hat<br />

der Stadtrat für die Fetscherstraße<br />

zwischen Stübelallee und Fiedlerstraße<br />

im September gerade einmal<br />

die Vorplanung beschlossen.<br />

Für den Fetscherplatz auf der einen<br />

Seite und die wichtige Stauffenbergallee<br />

zwischen Königsbrücker<br />

Straße und Radeburger<br />

Straße auf der anderen Seite fehlen<br />

dagegen noch die Vorplanungen.<br />

Im neuen Haushalt und in der<br />

Finanzplanung bis 2017 sind alle<br />

drei Projekte gar nicht enthalten.<br />

Warnung vor Straßenschäden<br />

auf der Stauffenbergallee<br />

Dürerstraße: Nicht reparierte Winterschäden<br />

Matteo Böhme und Huckelpiste<br />

Gerokstraße: Nicht im Haushalt<br />

60. Jahrestag<br />

würdig begehen<br />

2013 ist es genau 60 Jahre her – der<br />

Volksaufstand in der DDR. Am 17.<br />

Juni 1953 erhoben sich Tausende<br />

Arbeiter in Berlin, Dresden und<br />

anderen Städten der DDR und protestierten<br />

gegen Normerhöhungen,<br />

unwürdige Arbeitsbedingungen,<br />

gegen Sozialismus und Unfreiheit.<br />

Die Stadt Dresden gedenkt dem<br />

Volksaufstand in jedem Jahr. Seit<br />

einiger Zeit erfolgt dieses Gedenken<br />

an dem bemerkenswert mißlungenen<br />

Denkmal „Panzerkette“<br />

am Postplatz und meistens wirkt<br />

dieses Gedenken so wie das Denkmal<br />

– unwürdig. Aus diesem Grund<br />

hat <strong>FDP</strong>-Stadtrat Jens Genschmar<br />

die Initiative ergriffen, eine Aufwertung<br />

des Tages angeregt und<br />

Vorschläge für eine würdige Gestaltung<br />

des 60. Jahrestages des<br />

Volksaufstandes unterbreitet. „Der<br />

Jahrestag sollte deutlich wahrnehmbarer<br />

begangen werden. Die<br />

Erinnerung ist wichtig, denn in<br />

keinem Geschichts- oder Schulbuch<br />

der DDR stand die Wahrheit<br />

über diesen Tag“, so Genschmar.<br />

Er schlägt eine gemeinsame Gedenkveranstaltung<br />

der Stadt und<br />

des Freistaates vor, denn auch in<br />

anderen Städten in Sachsen sind<br />

die Menschen 1953 auf die Straße<br />

gegangen.<br />

Das empört den verkehrspolitischen<br />

Sprecher der <strong>FDP</strong> im Dresdner<br />

Stadtrat, Matteo Böhme: „Seit<br />

Jahren fordern wir die Planungen<br />

für diese wichtigen Projekte<br />

und genauso lange ignoriert die<br />

Stadtverwaltung einen Beschluss<br />

nach dem anderen. Dass im neuen<br />

Haushalt aber weder Bau noch Planungsmittel<br />

für diese wichtigen<br />

Projekte vorgesehen sind, schlägt<br />

dem Fass den Boden aus“. Ohne<br />

eine finanzielle Untersetzung<br />

dieser Maßnahmen droht in den<br />

kommenden Jahren der komplette<br />

Stillstand. Neben diesen Projekten<br />

fehlen aber auch noch eine ganze<br />

Reihe weiterer Maßnahmen im<br />

Haushalt. So sind weder die Sanierung<br />

der Kesselsdorfer Straße<br />

oder der Bautzner Straße noch<br />

die Sanierung der Augustusbrücke<br />

oder des Blauen Wunders im<br />

Haushaltsentwurf eingeordnet.<br />

Daneben plant die Stadt auch für<br />

Instandhaltungsmaßnahmen wie<br />

der Reparatur von Winterschäden<br />

seit Jahren zu wenig Geld ein. So<br />

verweist Böhme auf Unterlagen<br />

der Stadtverwaltung, wonach noch<br />

alte Winterschäden aus den Jahren<br />

2010 und 2011 in Höhe von über<br />

7 Millionen Euro nicht repariert<br />

wurden. „Man muss kein Straßenbauexperte<br />

sein, um zu sehen,<br />

dass diese Politik sich in wenigen<br />

Jahren bitter rächen wird. Jeder<br />

Winter wird die Straßen weiter<br />

angreifen und am Ende müssen<br />

wir statt kleinen Reparaturen die<br />

Straße komplett sanieren.“ Aus<br />

Sicht des liberalen Verkehrsexper-<br />

ten fährt die Stadt die Dresdner<br />

Straßen mit dieser Politik dauerhaft<br />

auf Verschleiß. Er fordert Korrekturen<br />

im Haushalt: „Bei allem<br />

Verständnis für die angespannte<br />

Haushaltslage, gibt es keine Entschuldigung<br />

dafür, dass die Stadt<br />

nicht einmal ausreichend Mittel<br />

für den Erhalt unseres Straßensystems<br />

in den Haushalt einstellt.<br />

Was wir jetzt kürzen, legen wir in<br />

wenigen Jahren dreifach und vierfach<br />

für komplette Sanierungen<br />

wieder drauf.“<br />

In Dresden liefen am 17. Juni 1953<br />

vom Sachsenwerk in Niedersedlitz<br />

über 5.000 Arbeiter ins Stadtzentrum.<br />

Auf dem Postplatz und dem<br />

Theaterplatz trafen sich schließlich<br />

weit über 20.000 Menschen und<br />

die Versammlung wurde dann von<br />

der sowjetischen Armee brutal aufgelöst.<br />

Der Volksaufstand wirkte<br />

im Rückblick wie eine Blaupause<br />

auf die Erhebungen in Ungarn, Polen,<br />

Tschechien und letztlich auch<br />

auf die friedliche Revolution im<br />

Herbst 1989.<br />

Geschichte: 60 Jahre Stadtrat<br />

Erika Peters: Stadträtin der ersten Stunde<br />

Es war über die Parteigrenzen hinweg ein ganz besonderer Moment im Stadtrat: Der<br />

Besuch von Erika Peters kurz vor der Sommerpause. Immerhin schon 95 schaute die<br />

Altliberale bei einer Sitzung des Dresdner Stadtrates vorbei und freute sich über die Begrüßung<br />

durch den Ersten Bürgermeister Dirk Hilbert. Für Erika Peters war es ein Besuch<br />

an alter Wirkungsstätte. Denn sie war Stadträtin der ersten Stunde und Mitglied der nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Liberal-Demokratischen Partei (LDP). Für die Liberalen<br />

wurde sie 1946 in den Stadtrat gewählt. Einer ihrer <strong>Fraktion</strong>skollegen war Wolfgang<br />

Mischnick. Erika Peters: „Zunächst war die Arbeit des Stadtrates dadurch geprägt,<br />

dass das Leben in der Stadt wieder normalisiert werden musste, die Lebensmittelversorgung<br />

sichergestellt und Strom und Wasser für die Menschen zur Verfügung gestellt<br />

werden mussten. Ebenfalls hatte der Wohnungsbau oberste Priorität.“ Erika Peters war<br />

im Sozial-, im Jugendwohlfahrts- und im Schulausschuss tätig. Hier sorgte sie mit dafür,<br />

dass wieder ein normaler Schulbetrieb aufgenommen werden konnte. Noch in dieser Zeit<br />

nahm jedoch der Druck seitens der Sowjetischen Militäradministration zu. Auch weil ihr<br />

Ehemann von der Geheimpolizei bedroht wurde, entschloss sich die Familie, die Flucht<br />

zu ergreifen. Im Jahr 1949 wurde die Familie in Hagen sesshaft. Dort zählte Erika Peters<br />

zusammen mit Liselotte Funcke zu den Gründungsmitgliedern der <strong>FDP</strong> Hagen. Von 1952<br />

bis 1964 sowie von 1968 bis 1972 gehörte sie wieder für die <strong>FDP</strong> dem Hagener Stadtrat<br />

an. Erika Peters und ihre Familie weilte auf Einladung der <strong>FDP</strong>-Stadtratsfraktion und der<br />

Landtagsfraktion in Dresden und besuchte auch das Liberale Burgfest in Großedlitz.<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Die Freie Dresdner <strong>Ratsdepesche</strong> wird<br />

herausgegeben von der <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> im Dresdner<br />

Stadtrat und den Stadträten Matteo Böhme,<br />

Dr. Thoralf Gebel, Jens Genschmar, Dr. Frank<br />

Kroschinsky, Barbara Lässig, André Schindler,<br />

Burkhard Vester, Holger Zastrow, Jens-Uwe Zastrow<br />

Kontakt<br />

<strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> im Stadtrat der Landeshauptstadt<br />

Dresden (www.fdp-fraktion-dresden.de)<br />

Rathaus, Dr.-Külz-Ring 19, 01067 Dresden<br />

Tel. 4 88 26 62, Fax 4 88 29 89<br />

E-Mail fdp-fraktion@dresden.de<br />

Redaktion<br />

Steffen Hintze (V.i.S.d.P.), Thomas Widra<br />

Gesamtherstellung: Saxedo GmbH/SDV AG<br />

Bildnachweise<br />

www.istockphoto.de/ ©tanya_lug (S.1), Tristan T<br />

(S. 2 u. und S. 3), Karl-Ludwig Oberthür (S.4 u.)<br />

Diese Druckschrift ist eine Information über die Arbeit der <strong>FDP</strong>-<br />

Stadtratsfraktion und darf nicht zur Wahlwerbung verwendet werden.<br />

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