PDF, 0.4 MB - SCHUFA-Kredit-Kompass.de
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Schul<strong>de</strong>n-<strong>Kompass</strong> | Analyse B | 1<br />
1. Privatinsolvenzen<br />
Verbraucherinsolvenzen<br />
seit En<strong>de</strong> 2007 rückläufig<br />
1.1 Verbraucherinsolvenz: Ausweg aus <strong>de</strong>r Überschuldung<br />
Seit Einführung <strong>de</strong>r Insolvenzordnung zum 1. Januar 1999 besteht in Deutschland für zahlungsunfähige<br />
private Schuldner die Möglichkeit, mit <strong>de</strong>r Durchführung eines Insolvenzverfahrens nach<br />
einer min<strong>de</strong>stens sechsjährigen Wohlverhaltensphase die restlichen Schul<strong>de</strong>n erlassen zu bekommen.<br />
In <strong>de</strong>r Wohlverhaltensphase muss <strong>de</strong>r verschul<strong>de</strong>te Verbraucher <strong>de</strong>n pfändbaren Teil seines<br />
Einkommens an einen Treuhän<strong>de</strong>r abtreten. Von <strong>de</strong>r Möglichkeit <strong>de</strong>r Verbraucherinsolvenz machten<br />
zunächst nur wenige überschul<strong>de</strong>te Personen Gebrauch, da sie die Kosten für die Eröffnung<br />
<strong>de</strong>s Verbraucherinsolvenzverfahrens in <strong>de</strong>r Größenordnung von 2.000 Euro nicht aufbringen<br />
konnten. Die Verfahrenseröffnung ist aber Voraussetzung für die Erteilung <strong>de</strong>r Restschuldbefreiung.<br />
Erst als En<strong>de</strong> 2001 die Stundung <strong>de</strong>r Verfahrenskosten durch die Staatskassen gesetzlich<br />
geregelt wur<strong>de</strong>, sahen von Jahr zu Jahr mehr Schuldner ihre Chance, dauerhaft von ihrer<br />
Schul<strong>de</strong>nlast befreit zu wer<strong>de</strong>n. Vor Einführung <strong>de</strong>r Stundung <strong>de</strong>r Verfahrenskosten hatten im<br />
Jahr 2001 nur gut 13.000 Verbraucher einen Insolvenzantrag gestellt. Ein Fünftel dieser Anträge<br />
wur<strong>de</strong> abgelehnt, da <strong>de</strong>r private Schuldner die Verfahrenskosten nicht aufbringen konnte und<br />
auch keine Prozesskostenhilfe erhielt. Nach Einführung <strong>de</strong>r Stundung drängten immer mehr überschul<strong>de</strong>te<br />
Personen auf die Durchführung eines Verbraucherinsolvenzverfahrens. Die Zahl <strong>de</strong>r<br />
Verbraucherinsolvenzen stieg seit<strong>de</strong>m von Jahr zu Jahr, bis auf rund 105.000 Anträge im Jahr<br />
2007, von <strong>de</strong>nen auch nur wenige abgewiesen wur<strong>de</strong>n. Zum Jahresen<strong>de</strong> 2007 und in <strong>de</strong>r ersten<br />
Verbraucherinsolvenzen 1999 bis 2008<br />
Tab. 1<br />
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