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Oster-Pfarrbrief 2013 - Stmarien-fallersleben.de

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Weltkirche<br />

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Ruhepol, einen Ort, an <strong>de</strong>m wir unseren<br />

Glauben leben konnten.<br />

Ökumenisch geprägte Gemein<strong>de</strong><br />

So waren wir sehr froh, dass es in Shanghai<br />

die <strong>de</strong>utschsprachige christliche Gemein<strong>de</strong><br />

gibt, die stark ökumenisch geprägt<br />

ist. Gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> sie vor elf Jahren von<br />

evangelischen und katholischen Christen<br />

gemeinsam. Inzwischen gibt es einen<br />

<strong>de</strong>utschen katholischen Priester und einen<br />

evangelischen Pastor. Der Pfarrgemein<strong>de</strong>rat<br />

setzt sich zu gleichen Teilen aus bei<strong>de</strong>n<br />

Konfessionen zusammen. Viele Feste und<br />

Ereignisse wer<strong>de</strong>n gemeinsam gefeiert, z.B.<br />

<strong>de</strong>r Neujahrsgottesdienst. Auch fin<strong>de</strong>n<br />

immer wie<strong>de</strong>r Gottesdienste und Feierstun<strong>de</strong>n<br />

im <strong>de</strong>utschen Konsulat unter<br />

Beteiligung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Konsuls statt.<br />

Die Gottesdienste sind abwechselnd<br />

katholisch und evangelisch. Aber sehr viele<br />

Gläubige besuchen gegenseitig die Gottesdienste.<br />

Die Unterteilung in Konfessionen<br />

tritt in <strong>de</strong>n Hintergrund. Alle 14 Tage wur<strong>de</strong><br />

also ein katholischer Gottesdienst in<br />

<strong>de</strong>utscher Sprache in <strong>de</strong>r St. Peter‘s Church<br />

in <strong>de</strong>r Innenstadt Shanghais gefeiert. Für<br />

viele be<strong>de</strong>utete dies einen Anfahrtsweg von<br />

über einer Stun<strong>de</strong>.<br />

Staatliche Einmischung<br />

Aber wir waren sehr froh, dass wir überhaupt<br />

einen Kirchenraum mieten durften.<br />

Das ist keinesfalls selbstverständlich und<br />

kann von heute auf morgen zu En<strong>de</strong> sein.<br />

So war uns auch klar, dass wir zu je<strong>de</strong>r Zeit<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Kirche beobachtet wer<strong>de</strong>n<br />

konnten. Beson<strong>de</strong>rs betroffen war unser<br />

Pfarrer, als ihm auf einer Wallfahrt ein<br />

Gottesdienst zur Gabenbereitung einfach<br />

abgebrochen wur<strong>de</strong>. Er muss auch je<strong>de</strong>s<br />

Jahr neu beantragen, dass die Erstkommunion<br />

in <strong>de</strong>r ältesten noch intakten katholischen<br />

Kirche gefeiert wer<strong>de</strong>n darf o<strong>de</strong>r die<br />

Firmung in einer Seitenkirche <strong>de</strong>r St.-Igna-<br />

tius-Kathedrale, die von Jesuiten gebaut<br />

wur<strong>de</strong>. Der Zusammenhalt <strong>de</strong>r Christen<br />

unter diesen Bedingungen ist daher enorm.<br />

Unsere Palmsonntagsprozession führte uns<br />

je<strong>de</strong>s Jahr in die wichtigste Kirche Chinas<br />

auf <strong>de</strong>n Berg Sheshan.<br />

Persönlicher Einsatz<br />

Die Gemein<strong>de</strong> finanziert sich mehr o<strong>de</strong>r<br />

weniger selbst. Je<strong>de</strong>r ’muss’ etwas zum<br />

Gemein<strong>de</strong>leben beitragen, sonst existiert es<br />

nicht, da <strong>de</strong>r Pfarrer für alle katholischen<br />

Christen in China zuständig ist.<br />

Auch wir haben versucht, uns nach Kräften<br />

einzubringen. So sind wir in Shanghai mit<br />

<strong>de</strong>n Sternsingern unterwegs gewesen, sehr<br />

zum Erstaunen <strong>de</strong>r Chinesen. Auch dabei<br />

hatten wir oft genug Fahrtwege von bis zu<br />

einer Stun<strong>de</strong>. Alle 14 Tage traf sich <strong>de</strong>r<br />

Chor bei uns im Wohnzimmer. Weiterhin<br />

habe ich dreimal Kin<strong>de</strong>r auf die erste Hl.<br />

Kommunion vorbereitet. Und nicht selten<br />

haben wir im Gottesdienst die Lie<strong>de</strong>r<br />

angestimmt.<br />

So ist unser Fazit aus drei Jahren Shanghai:<br />

Eigentlich ist es nicht wichtig, wo auf <strong>de</strong>r<br />

Welt man lebt, man braucht überall<br />

Freun<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nen man vertraut, mit <strong>de</strong>nen<br />

man im Glauben verbun<strong>de</strong>n ist und mit<br />

<strong>de</strong>nen man das Leben meistern kann. Für<br />

unsere Familie war die Zeit in Shanghai<br />

eine große Bereicherung. Brigitta Zahn<br />

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