VAF Report - VAF - Bundesverband Telekommunikation eV
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Winter 2004/2005<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong><br />
MITGLIEDERMAGAZIN<br />
INFORMATION FÜR MITTELSTÄNDISCHE SYSTEMHÄUSER<br />
Branchentreff<br />
in Bamberg<br />
Siemens Communications präsentiert<br />
Strategie: Die Überwindung<br />
von Kommunikationsbarrieren<br />
Technik & Service<br />
Jahrestagung bringt neue Impulse<br />
aus der Facharbeit<br />
Fach- und Teillosvergabe<br />
Urteil des OLG Düsseldorf – beachtenswert!<br />
<strong>VAF</strong>: Rechtsmittel nutzen!
Editorial<br />
Sehr geehrte<br />
Damen und Herren,<br />
wohin bewegt sich<br />
unser Markt Das<br />
ist natürlich die<br />
Kernfrage, die wir<br />
uns als Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer immer stellen –<br />
und klug beantworten müssen. Ich fand es<br />
darum sehr gelungen, dass wir auf unserer<br />
diesjährigen Herbsttagung mit Siemens<br />
einen deutlichen Schwerpunkt auf diese<br />
Frage gesetzt haben und die Vertreter von<br />
Siemens klare Aussagen für ihr Haus getroffen<br />
haben. Sehen Sie dazu auch die Beiträge in<br />
diesem Heft.<br />
In der anhaltenden Diskussion um die Veränderung<br />
des Marktes durch Voice-over-IP geht<br />
es längst nicht mehr um ein irgendwie geartetes<br />
„Ob“, sondern es geht um die vielen<br />
Detailfragen des „Wie“, an denen letztlich<br />
der Erfolg hängt.<br />
Der Austausch mit Kollegen bestätigt mir,<br />
dass wir uns in einer gespaltenen Marktlage<br />
befinden. Auf der einen Seite stehen weite<br />
Teile der Branchenpresse und Berater, die in<br />
den Markt posaunen, die IP-Konvergenz sei<br />
vollendete Tatsache. Auf der anderen Seite<br />
finden wir die Mehrheit der Kunden, welche<br />
die veredelten IP-Konvergenzlösungen nur<br />
zögerlich nachfragen und ebenso die Techniker,<br />
denen die „Haken und Ösen“ in der<br />
Praxis leichter einsichtig sind als manchem<br />
Journalisten. Ich möchte darum Bernd Kuhlin<br />
von Siemens recht geben, als er auf der<br />
Herbsttagung feststellte, dass die zweite<br />
Phase der IP-Konvergenz begonnen habe.<br />
Sie hat begonnen, ist aber nicht marktbeherrschendes<br />
Phänomen oder vollendete<br />
Tatsache.<br />
Werte Kolleginnen und Kollegen, das anstehende<br />
Jahr 2005 dürfte eines der spannendsten<br />
für unsere Branche werden, mit ebenso<br />
großen Herausforderungen wie Chancen. Der<br />
<strong>VAF</strong> hat darum ein Sonderprojekt für 2005<br />
eingerichtet, in dem wir unsere Mitglieder<br />
mit interessanten Angeboten begleiten werden.<br />
Zwei Teilprojekte sind schon in der konkreten<br />
Erstellung, weitere werden auf einer<br />
Arbeitssitzung im Januar festgelegt. Sie dürfen<br />
gespannt sein!<br />
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre<br />
Ihres <strong>VAF</strong> <strong>Report</strong><br />
* Impressum<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong><br />
Mitgliedermagazin und Informationsschrift für mittelständische Systemhäuser<br />
Ausgabe Winter 2004/2005<br />
Anfragen für Redaktionelle Beiträge und Anzeigen an den Herausgeber:<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Bundesverband</strong> <strong>Telekommunikation</strong> e.V.<br />
Otto-Hahn-Str. 16<br />
40721 Hilden<br />
Tel.: 02103/700-250 (Fax.: -106)<br />
Email: info@vaf-ev.de<br />
Internet: www.vaf-ev.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Martin Bürstenbinder<br />
Gestaltung: StarkDESIGN, Team für visuelle Kommunikation, Nottuln<br />
Druck: Das Druckhaus, Neuss-Büttgen<br />
Bilder: <strong>VAF</strong>, Siemens, Komsa<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
2
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial 2<br />
Verbandsnachrichten 4<br />
BMA Beauftragter <strong>VAF</strong><br />
Mehrwertdienste<br />
Nationales ISDN<br />
BITKOM Operation Management<br />
DIN 14675, Zertifizierung<br />
Training: Gelebte Servicekultur<br />
Bundesleistungswettbewerb des ZVEH<br />
<strong>VAF</strong> Young<br />
ARAG Wettbewerb 7<br />
Vergaberecht 8<br />
OLG Düsseldorf Urteil zur Losvergabe<br />
Wie groß ist Mittelstand<br />
Mängelansprüche § 13 VOB/B<br />
Herbsttagung 2004 10<br />
Branchentreff in Bamberg<br />
Die Überwindung von Kommunikationsbarrieren<br />
Fachprogramm<br />
Nachgefragt: Interview mit Erol Kirilmaz<br />
23. Jahrestagung Technik & Service 14<br />
Öffentliche Auftragsvergabe<br />
Mit Rufanlagen Service generieren<br />
eService als Zukunftsmodell<br />
Terminkoordinierung mit T-Com<br />
Sicherheit: Die TK-Anlage im LAN<br />
Ist das Datennetz VoIP-fähig<br />
Komsa AG 18<br />
Leiter DataVoice Rolf Mittag im Interview<br />
Quo Vadis Telefonanschluss<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
3
Verbandsnachrichten<br />
Brandmeldemarkt<br />
Harald Schüssler zum Beauftragten ernannt<br />
Der Vorstand des <strong>VAF</strong> hat am 2. Dezember<br />
Harald Schüssler mit der Betreuung des<br />
Arbeitsgebietes Rahmenbedingungen für<br />
Fachbetriebe im Brandmeldemarkt beauftragt.<br />
Die Einrichtung dieser neuen Funktion<br />
im <strong>VAF</strong> war erforderlich geworden, nachdem<br />
Fragen rund um die Zertifizierung von<br />
Fachbetrieben erheblich an Bedeutung<br />
gewonnen hatten. Als Unternehmer und verantwortlicher<br />
Ingenieur kennt Harald<br />
Schüssler die zahlreichen Facetten der<br />
Thematik aus der eigenen Praxis. Schüssler<br />
ist Inhaber der Schüssler Fernmeldetechnik<br />
und Nachrichtensysteme GmbH mit Sitz in<br />
Nordhorn und zugleich im Sinne der einschlägigen<br />
Brandmeldenorm DIN 14675 ’verantwortliche<br />
Person’ der VdS-anerkannten<br />
Errichterfirma für Brandmeldeanlagen.<br />
Harald Schüssler, BMA-Beauftragter des <strong>VAF</strong><br />
Mehrwertdienste<br />
Große Anfrage im Bundestag<br />
Am 29. Oktober veröffentlichte die Bundesregierung<br />
ihre Antwort auf die Große<br />
Anfrage der CDU/CSU Fraktion im Deutschen<br />
Bundestag, welche unter dem Titel „Stärkung<br />
von Auskunfts- und Mehrwertdiensten durch<br />
Missbrauchsbekämpfung“ im Juni 2004<br />
gestellt worden war.<br />
Bedeutung von<br />
Mehrwertdiensten steigt<br />
Telefonische Auskunfts- und Mehrwertdienste<br />
erlangen in Deutschland eine zunehmende<br />
wirtschaftliche Bedeutung. Das Marktvolumen<br />
von Auskunfts- und Mehrwertdiensten<br />
ist in den vergangenen Jahren deutlich<br />
gestiegen und wird heute auf fast 2 Mrd.<br />
Euro geschätzt. 43 % davon entfallen auf<br />
Dienste mit den Rufnummergassen 0190,<br />
0900 und 0137, wobei letztere aufgrund der<br />
zunehmenden Möglichkeiten, bei Fernsehsendungen<br />
über Fragen abzustimmen oder<br />
an Gewinnspielen teilzunehmen, laut des<br />
Anfragetextes überproportional wachsen.<br />
Inzwischen tragen demgemäß die Auskunftsund<br />
Mehrwertdienste ca. 3 % zum gesamten<br />
Umsatzvolumen im TK-Markt und sogar 7 %<br />
zum Umsatzvolumen des Festnetz-TK-<br />
Marktes bei. Dennoch sei das Potenzial für<br />
Auskunfts- und Mehrwertdienste bei weitem<br />
noch nicht ausgeschöpft: bisher setzen erst<br />
ca. 13 % der Unternehmen und Non-Profit-<br />
Organisationen Auskunfts- und Mehrwertdienste<br />
ein. Kostenpflichtige Premium-Rate-<br />
Dienste (0190er- und 0900er-Nummern)<br />
haben erst 10 % der Bevölkerung genutzt.<br />
Missbrauch von Mehrwertdiensten<br />
Die Themen der Großen Anfrage reichen von<br />
Premium-SMS, Dialern, Pseudo-Satelliten-<br />
Nummern und Auslandsdialern, über Inkasso<br />
vorgeblicher Forderungen bis zu Erotik-<br />
Auskunftsnummern und geben mit den über<br />
50 Fragen und Antworten einen Abriss zur<br />
aktuellen Diskussion um teils klärungsbedürftige,<br />
teils unlautere Geschäftspraktiken<br />
bei dem Einsatz von Mehrwertdiensten.<br />
Festzuhalten ist natürlich auch, wie in der<br />
Antwort der Bundesregierung ausgeführt,<br />
dass sich Missbräuche auf die hochpreisigen<br />
Rufnummerngassen konzentrieren. Zudem<br />
wurden mit dem neuen <strong>Telekommunikation</strong>sgesetz<br />
die Befugnisse der Regulierungsbehörde<br />
RegTP dahingehend erweitert, bei<br />
Rufnummernmissbrauch direkt einzugreifen.<br />
Quelle: Datenbank des Deutschen Bundestages,<br />
Bundestagsdrucksache 15/4092<br />
http://dip.bundestag.de/parfors/parfors.htm<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
4
Verbandsnachrichten<br />
Nationales ISDN<br />
Verpflichtung für 1TR6 läuft aus<br />
Noch bis zum 31.12.2005 muss die T-Com<br />
bundesweit das nationale ISDN-Protokoll<br />
1TR6 verfügbar halten, um ihre Auflage zur<br />
Erbringung von Universaldienstleistungen<br />
gemäß § 78 TKG zu erfüllen. Die ursprünglich<br />
bereits für 2000 geplante Entbindung<br />
war mit Verfügung 286/1994 der damaligen<br />
„Deutschen Bundespost – Telekom“ zwar<br />
angekündigt worden, jedoch seinerzeit auf<br />
den 31.12.2005 verschoben worden, um<br />
einen zeitlich angemessenen Rahmen für den<br />
Umstieg zu ermöglichen. (Bekanntmachung<br />
in "Telekom Offiziell" Nr. 6/98 vom 25.02.98).<br />
Nach Aussagen der Regulierungsbehörde<br />
RegTP soll es bei diesem Termin bleiben.<br />
Danach ist es der T-Com freigestellt, den<br />
Dienst weiter anzubieten oder auslaufen zu<br />
lassen. Altbestände, die noch auf 1TR6 ausgelegt<br />
sind, funktionieren nicht mit dem etablierten<br />
Standard Euro-ISDN DSS1.<br />
Aus Gründen der Planungssicherheit für die<br />
Mitgliedsunternehmen und damit letztlich<br />
auch deren Kunden befindet der <strong>VAF</strong> sich im<br />
Gespräch mit der T-Com über möglichst frühzeitige<br />
zuverlässige Aussagen zur Zukunft<br />
von 1TR6. (Weitere Informationen im <strong>VAF</strong><br />
Rundschreiben 27/04.)<br />
www.vaf-ev.de, Rundschreiben 27/04<br />
BITKOM Ausschuss Operation Management<br />
<strong>VAF</strong>-Geschäftsführer zum Vorsitzenden gewählt<br />
Am 9. November wählte der Fachausschuss<br />
Operation Management (FA OM) des ITK-<br />
Branchenverbands BITKOM den <strong>VAF</strong>-Geschäftsführer<br />
Martin Bürstenbinder zum<br />
neuen Vorsitzenden. Martin Bürstenbinder<br />
tritt damit die Nachfolge von Wolfgang Peetz<br />
(Tenovis) an, der in den Ruhestand geht.<br />
In dem FA sind Hersteller, Netzbetreiber,<br />
Systemhäuser sowie die Regulierungsbehörde<br />
RegTP vertreten. Themen des Ausschusses<br />
sind Fragen, welche die Schnittstelle<br />
zwischen privatem und öffentlichem<br />
Netz betreffen. Das Augenmerk liegt auf<br />
Rahmenbedingungen, die ein günstiges<br />
Geschäftsklima und den reibungsfreien<br />
Betrieb von Kommunikationsanlagen im<br />
Geschäftskundensegment ermöglichen.<br />
Damit nimmt der Ausschuss eine Querschnittsfunktion<br />
zu anderen Fachgremien<br />
im BITKOM ein und filtert Themen auf den<br />
besonderen Bedarf für private Netze.<br />
www.bitkom.org<br />
DIN 14675 Zertifizierung<br />
Harmonisierung der Regeln<br />
In der anhaltenden Diskussion um einheitliche<br />
Umsetzungsregeln und Mindeststandards<br />
für die akkreditierten Zertifizierer der DIN<br />
14675 besteht Aussicht auf eine Harmonisierung.<br />
Die Akkreditierung erfolgt bei der Deutschen<br />
Akkreditierungsstelle Technik (DATech) in<br />
Frankfurt. Dort angesiedelt ist das Sektorkomitee<br />
Brandschutz und Sicherungstechnik<br />
(SK BS), in welchem die Regeln für den<br />
Zertifizierungsvorgang vereinbart werden.<br />
Vertreten sind neben den Zertifizierern<br />
selbst, auch die interessierten Verkehrskreise,<br />
wie Feuerwehren und Fachverbände. Der <strong>VAF</strong><br />
ist seit 2004 Gast im Sektorkomitee und seit<br />
6. Dezember ordentliches Mitglied.<br />
Gegenstand der Gespräche sind derzeit die<br />
weit gediehenen Entwürfe für die ergänzenden<br />
Akkreditierungsregeln, die Gestaltung<br />
der Zertifikate und die Festlegung einer<br />
Prüfungsordnung für die „verantwortliche<br />
Person“ nach DIN 14675. Positiv kann festgestellt<br />
werden, dass nach längerem Vorlauf ein<br />
einheitliches Regelwerk nun konkret in<br />
Aussicht steht.<br />
www.datech.de<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
5
Training<br />
Gelebte Servicekultur<br />
Die erfolgreichen Trainings für Serviceleiter und -mitarbeiter werden in 2005 zum vierten Mal wiederholt.<br />
Serviceeinsätze sind teuer und die Erwartungen<br />
der Kunden hoch, häufig begegnen<br />
die Mitarbeiter dem Kunden in einer kritischen<br />
Situation. Der Service ist darum immer<br />
auch eine Herausforderung für Kundenbindung<br />
und die Realisierung von Folgeaufträgen.<br />
Hier kann der Service Terrain bewahren<br />
und neues gewinnen. Vor vier Jahren hatte<br />
der <strong>VAF</strong> mit dem Trainer Manfred Kalbfleisch<br />
und Serviceleitern aus Mitgliedsunternehmen<br />
das Konzept der Trainingsreihe entwickelt<br />
und bietet diese seitdem regelmäßig an.<br />
Die Trainings wurden in der Vergangenheit<br />
mit der Durchschnittsnote 1,1 bewertet.<br />
Training für Serviceleiter, 11.-12.02.2005, Hilden<br />
Situations- und personenangepasste Methoden der Mitarbeiterführung<br />
und -motivation sowie professioneller Kundengespräche.<br />
Training für Servicemitarbeiter, 25.-26.02.2005, Hilden<br />
Erfolgreiche Kundenbindung und Umsatzsteigerung durch<br />
Servicetechniker und Monteure im Außendienst.<br />
Weitere Informationen: www.vaf-ev.de, Rundschreiben 31/04<br />
<strong>VAF</strong> Young<br />
Jungunternehmer-Kreis im <strong>VAF</strong><br />
Der Kreis für Jungunternehmer(innen) und junge Führungskräfte im <strong>VAF</strong> wird wieder eingerichtet.<br />
Worum es geht Netzwerkaufbau und<br />
Erfahrungsaustausch in der Gruppe und zu<br />
weiteren Unternehmen im <strong>VAF</strong> sowie der<br />
Industrie. Hintergrundgespräche zu Themen<br />
der ITK-Branche und Fragen der Unternehmensführung.<br />
Spaß darf es auch machen.<br />
Vor einigen Jahren hatte es schon einmal<br />
einen Kreis <strong>VAF</strong> Young gegeben. Da jedoch<br />
niemand für immer Jungunternehmer ist,<br />
hatte sich die Gruppe wieder aufgelöst und<br />
die Teilnehmer sind jetzt erfolgreich in der<br />
Leitung von Unternehmen im <strong>VAF</strong> tätig.<br />
Den Anlass für die Neueinrichtung bildete<br />
die Anfrage einzelner Jungunternehmer und<br />
nach einer Umfrage im <strong>VAF</strong> hat sich inzwischen<br />
ein kleiner Kreis von Interessenten<br />
gemeldet. Wollen Sie mehr erfahren<br />
Nicht zögern, nachfragen:<br />
Martin Bürstenbinder, Geschäftsstelle <strong>VAF</strong><br />
Tel. 02013 – 700 250<br />
buerstenbinder@vaf-ev.de<br />
ZVEH<br />
Bundesleistungswettbewerb<br />
Im jährlichen Turnus veranstaltet der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen<br />
Handwerke den Bundesleistungswettbewerb der Junghandwerker in den elektro- und informationstechnischen<br />
Handwerken.<br />
Auch in diesem Jahr trafen sich 40 Landessieger<br />
zum Abschlusswettbewerb in Oldenburg<br />
am 11. bis 13. November. Neu in<br />
diesem Jahr war, dass im Schema der Aufgabenstellung<br />
und Bewertung die Neuerungen<br />
der Ausbildungsverordnungen Eingang<br />
gefunden haben. Wesentliches Element:<br />
es wurden die Aufgaben in Form von konkreten<br />
Kundenaufträgen gestellt und als Ziel der<br />
rundum zufriedene Kunde vorgegeben.<br />
Eine weitere Neuerung ist, dass eine festliche<br />
Siegerehrung direkt an die Veranstaltung<br />
angeschlossen wird, was dem Gesamtbild<br />
der Veranstaltung zugute kommt. In der<br />
Vergangenheit fand die Ehrung zeitlich versetzt<br />
auf der Jahrestagung statt. In 2005<br />
werden dann voraussichtlich auch die<br />
Bundessieger erstmals in den neuen<br />
Berufsgruppen ermittelt.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
6
ARAG Wettbewerb im <strong>VAF</strong><br />
Go Hockenheim!<br />
Faszination Motorsport – die konnten die Gewinner des ARAG Wettbewerbs im <strong>VAF</strong> hautnah beim Finale der Deutschen<br />
Tourenwagen Meisterschaft am Hockenheim Ring erleben.<br />
Vom 1.- 3. Oktober hatte die ARAG die bestplatzierten<br />
<strong>VAF</strong>-Unternehmen des Wettbewerbs<br />
eingeladen und ein tolles Programm<br />
rund um die DTM auf die Beine gestellt. Mit<br />
einer launigen Begrüßung stimmte Friedhelm<br />
Westkämper, Vorstand der ARAG, die<br />
Teilnehmer am Freitag auf ein genussvolles<br />
wie spannendes Wochenende ein. Man traf<br />
sich im Weinkeller des idyllischen Landhotels<br />
zur Verkostung regionaler Spitzengewächse<br />
und ließ sich an den Abenden vom Meisterkoch<br />
verwöhnen.<br />
Tagsüber war das Programm prall gefüllt mit<br />
allem, was das Herz des Fans begehrt:<br />
Pitwalk, Qualifyings, Formel 3, Formel BMW,<br />
Porsche Carrera Cup ... und am Sonntag als<br />
Höhepunkt das DTM-Finale. Beste Plätze auf<br />
ARAG-Vorstand Friedhelm<br />
Westkämper (vorne Mitte)<br />
und <strong>VAF</strong>-Vorstand Klaus Nolle<br />
(rechts daneben) im Kreis der<br />
Gewinner des ARAG<br />
Wettbewerbs.<br />
der Haupttribüne und strahlender Spätsommerhimmel<br />
garantierten ungetrübtes<br />
Rennvergnügen.<br />
Seit 30 Jahren kooperiert der <strong>VAF</strong> mit der<br />
Düsseldorfer ARAG. Kernstück der Zusammenarbeit<br />
ist ein maßgeschneidertes<br />
Modell für Elektronikschutz-Versicherungen,<br />
das weit über eine einfache Police<br />
hinausgeht. Das Abkommen bietet <strong>VAF</strong><br />
Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit,<br />
dem Kunden beim Abschluss eines Service-,<br />
Miet- oder Leasingvertrages für ITK-<br />
Equipment eine Police zu offerieren, die<br />
sich in der Praxis immer wieder bewährt:<br />
•Umfassende Versicherungsleistungen<br />
über marktüblichem Niveau.<br />
•Unbürokratische Abwicklung im<br />
Schadensfall.<br />
•<strong>VAF</strong>-Mitglied ist zentraler Ansprechpartner.<br />
•Auftritt als flexibler Betreuer des<br />
Kunden wird unterstützt.<br />
•Denkbar einfache Prämieneinhebung<br />
über das <strong>VAF</strong>-Mitglied.<br />
•Vergütung durch attraktive, laufende<br />
Provision.<br />
Infomaterial zur ARAG:<br />
www.vaf-ev.de (Mitgliederbereich)<br />
Ansprechpartner:<br />
Rudolf.Szkudlarek@arag.de<br />
Tel.: 0211-963-37 57<br />
Monika.Kuerten@arag.de<br />
Tel.: 0211-963-35 85<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
7
Vergaberecht<br />
OLG Urteil zu Fach- und Teillosen<br />
September 2004 hat das Oberlandesgericht Düsseldorf einem mittelständischen Dienstleister Recht gegeben,<br />
der Beschwerde gegen die Zusammenfassung mehrerer Einzellose geführt hatte. Die Urteilsbegründung<br />
ist lesenswert. (OLG Düsseldorf VII Verg 38/04)<br />
Gegenstand war eine Ausschreibung, bei<br />
welcher der Öffentliche Auftraggeber im<br />
nichtoffenen Verfahren Dienstleistungen des<br />
technischen und infrastrukturellen Gebäudemanagements<br />
in zwei Losen ausgeschrieben<br />
hatte. Dabei wurde im Los 1 der Bereich<br />
Infrastruktur-Leistungen zusammengefasst:<br />
Hausmeisterdienste, Sicherheits- und Empfangsdienstleistungen<br />
sowie Reinigungsund<br />
Pflegeleistungen in Außenanlagen für<br />
insgesamt 172 Objekte.<br />
Ein Reinigungsunternehmen hatte Beschwerde<br />
geführt, „der Umfang des Los 1 sei<br />
mittelstandfeindlich“ und damit Recht<br />
bekommen. Die Zusammenfassung der verschiedenen<br />
Fachlose überfordere das<br />
Unternehmen. Dies gelte aufgrund der<br />
Gesamtgröße der Objekte auch schon innerhalb<br />
eines Fachs, weswegen auch eine<br />
Zerlegung nach Teillosen erforderlich sei.<br />
Die Urteilsbegründung räumt insbesondere<br />
im Kapitel 3 (a) mit verschiedenen Missverständnissen<br />
auf, die immer wieder bei<br />
öffentlichen Auftraggebern zu finden sind.<br />
Vielleicht der wichtigste Punkt: es ist nicht<br />
hinreichend für eine Loszusammenfassung,<br />
wenn die ausschreibende Stelle pauschal<br />
erklärt, dass dies aus wirtschaftlichen oder<br />
technischen Gründen erforderlich sei. Sie<br />
muss dies dokumentiert prüfen und zwar im<br />
konkreten Einzelfall vor der Entscheidung<br />
über den Zuschnitt der Lose. Und weiterhin:<br />
ein gewisser Mehraufwand bei der Abwicklung<br />
mehrerer Lose „entspricht dem Wesen<br />
einer losweisen Vergabe und wird vom<br />
Gesetz hingenommen.“<br />
„Bei der Verpflichtung zur Fach- und Teillosvergabe handelt<br />
es sich nicht um ein inhaltsleeres Postulat an die öffentlichen<br />
Auftraggeber, sondern um eine bedeutende wirtschaftspolitische<br />
Vorgabe, der ein hoher Stellenwert bei<br />
der Vergabe eines öffentlichen Auftrags einzuräumen ist."<br />
Heinz-Werner Bonjean, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB), 15.10.2004<br />
Rede anlässlich der "Badenweiler Gespräche" des Forums Vergabe, der bedeutensten Vortragsveranstaltung zum Vergaberecht im<br />
deutschsprachigen Raum.<br />
Urteilstext:<br />
OLG Düsseldorf, VII Verg 38/04 vom 8. September 2004, Download unter www.vaf-ev.de<br />
Wie groß ist „Mittelstand“<br />
Und: Warum das keine Scherzfrage ist.<br />
§ 97, Absatz 3 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen<br />
(GWB) lautet „Mittelständische<br />
Interessen sind vornehmlich durch<br />
Teilung der Aufträge in Fach- und Teillose<br />
angemessen zu berücksichtigen.“ Aber wer<br />
ist im Sinne des GWB ein kleines oder mittelständisches<br />
Unternehmen (KMU)<br />
Das Düsseldorfer OLGericht stellt in seinem<br />
Urteil zur Losvergabe vom 8. September<br />
2004 fest, dass eine rechtliche Definition des<br />
Mittelstandbegriffs fehlt. Deswegen würde<br />
auf die Definition der EU aus 2003 zurückgegriffen<br />
(Amtsblatt der EU L124/36 vom<br />
20.5.2003). Das Gericht räumte dabei ein,<br />
dass diese Definition speziell als Empfehlung<br />
für KMU-Förderprogramme der EU aufgestellt<br />
wurde und somit nicht – und schon gar<br />
nicht zwingend - für den Bereich des Vergaberechts<br />
oder allgemein verbindlich verstanden<br />
werden muss. Es leitet aus der<br />
Definition jedoch Anhaltspunkte für die<br />
Einordnung als KMU ab.<br />
Unterschiedliche Größenklassen<br />
Zwar gibt es auch qualitative Definitionen,<br />
doch für juristische Zwecke kommen eher die<br />
rein quantitativen Merkmale, wie Anzahl der<br />
Mitarbeiter und Umsatz bzw. Bilanzsumme,<br />
in Betracht.<br />
Während das renommierte Institut für Mittelstandsforschung<br />
in Bonn (IfM Bonn) unverändert<br />
von 499 Mitarbeitern als Obergrenze<br />
für KMU ausgeht, senkt die EU-Definition die<br />
Obergrenze seit Sommer 2003 auf 249.<br />
Kurios: Die Mittelstandsrichtlinie des Landes<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
8
Hessen anerkennt ein Unternehmen als KMU<br />
nur bei weniger als 100 Mitarbeitern. Die<br />
Frage, welche von den zahlreichen Definitionen<br />
vor Gericht zum Tragen kommt – und<br />
dann auch Bestand hat – , muss im allgemeinen<br />
unbeantwortet bleiben. Sollte sich die<br />
Definition der EU durchsetzen, engt dies den<br />
Kreis der Unternehmen, die unter die<br />
Schutzbestimmungen des § 97 GWB fallen,<br />
empfindlich ein.<br />
KMU-Definitionen:<br />
www.ifm-bonn.de<br />
http://europa.eu.int/comm/enterprise/enterprise_policy/sme_definition/index_de.htm<br />
Schema der EU<br />
Unternehmenskategorie<br />
* Mitarbeiter Umsatz (in €) oder Bilanzsumme (in €)<br />
mikro < 10 ≤ 2 Mio. ≤ 2 Mio.<br />
klein < 50 ≤ 10 Mio. ≤ 10 Mio.<br />
mittelgroß < 250 ≤ 50 Mio. ≤ 43 Mio.<br />
* Des Weiteren sind noch Bestimmungen zu verbundenen Unternehmen zu berücksichtigen. Quelle: Europäische Union<br />
Schema des IfM Bonn<br />
Unternehmenskategorie<br />
Mitarbeiter Umsatz (in €)<br />
klein < 10 < 1 Mio.<br />
mittel < 500 < 50 Mio.<br />
groß 500 und mehr 50 Mio. und mehr<br />
Quelle: IfM Bonn<br />
§ 13 VOB/B: Mängelansprüche<br />
Rechtsanwalt F. Manfred Koch, Mönchengladbach<br />
Wann ist eine Leistung mangelfrei<br />
Entsprechend der Definition des Sachmangels<br />
im BGB nach der Schuldrechtsreform ist auch<br />
in der VOB die Leistung frei von Sachmängeln,<br />
"wenn sie bei der Abnahme die vereinbarte<br />
Beschaffenheit hat und den anerkannten<br />
Regeln der Technik entspricht."<br />
Welche Verjährungsfristen<br />
gibt es nach VOB<br />
Die Verjährungsfrist für Mängelansprüche<br />
beträgt nach VOB 4 Jahre (früher waren dies<br />
2 Jahre). Ein gewichtiges Argument bei der<br />
Akquisition, einen Wartungs-Servicevertrag<br />
über mindestens 4 Jahr zu erhalten, kann<br />
sich bei elektrotechnischen bzw. elektronischen<br />
Anlagen oder Teilen ergeben, bei<br />
denen die Wartung Einfluss auf die Sicherheit<br />
und Funktionsfähigkeit hat: Hier verringert<br />
sich die Verjährungsfrist für Mängelansprüche<br />
auf 2 Jahre (früher: 1 Jahr), wenn<br />
der Auftraggeber keinen Wartungsvertrag<br />
auf die Dauer von 4 Jahren abschließt.<br />
Mangelrüge und Verjährung bei<br />
Vereinbarung der VOB<br />
Der Anspruch auf Beseitigung eines gerügten<br />
Mangels verjährt in 2 Jahren ab Zugang des<br />
schriftlichen Mangelbeseitigungsverlangens,<br />
so dass ein Anspruch auf Mangelbeseitigung<br />
auch noch nach knapp 6 Jahren theoretisch<br />
durchgesetzt werden kann.<br />
Nach Durchführung einer Mangelbeseitigung<br />
und deren Abnahme durch den Auftraggeber<br />
beginnt für diese Mangelbeseitigungsarbeit<br />
eine neue Verjährungsfrist von 2 Jahren, so<br />
dass hinsichtlich einer solchen Mangelbeseitigungsleistung,<br />
sogar nach fast 8 Jahren<br />
noch Ansprüche bestehen können.<br />
Fahrlässigkeit<br />
Hat der Auftragnehmer einen Mangel schuldhaft<br />
verursacht, so haftet er für alle Körperund<br />
Gesundheitsschäden, die durch den<br />
Mangel auftreten, und zwar auch für leichteste<br />
Fahrlässigkeit.<br />
Für Sachschäden als Folge eines Mangels<br />
haftet der Auftragnehmer, wenn er den<br />
Mangel vorsätzlich oder grob fahrlässig verursacht<br />
hat.<br />
Achtung: Bei BGB-Verträgen ohne Vereinbarung<br />
der VOB gelten teilweise andere Regelungen.<br />
(Siehe dazu <strong>VAF</strong>-Leitfaden Sachmängelhaftung.)<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
9
Herbsttagung 2004<br />
Branchentreff in Bamberg<br />
Anfang Oktober trafen sich die mittelständischen ITK-Systemhäuser in Bamberg zur jährlichen Herbsttagung.<br />
Rund 150 Teilnehmer waren der Einladung von Einkaufskooperation GFT und Verband <strong>VAF</strong><br />
gefolgt. Veranstaltungspartner Siemens berichtete tagesaktuell zum Beginn seines Geschäftsjahres über<br />
Strategien und Konzepte in der Kommunikationssparte.<br />
Begonnen hatte der erste Tag der Herbsttagung<br />
mit der Mitgliederversammlung der<br />
GFT-Genossenschaft. Nach der Begrüßung<br />
durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrates,<br />
Peter Schwabe, hatte der Sprecher des Vorstandes,<br />
Rudolf Saken, über die positive<br />
Entwicklung des ersten Halbjahres 2004<br />
berichtet. Die bereits auf der Frühjahrstagung<br />
in Berlin festgestellten steigenden<br />
Auftragszahlen hätten sich bestätigt, „natürlich<br />
nicht in dem Maße, dass wir vor Freude<br />
jubeln – aber es geht aufwärts“.<br />
Vor allem die Notwendigkeit mittelständischer<br />
Unternehmen, den Investitionsstau der<br />
letzten Jahre aufzulösen, trage auch den<br />
positiven Ausblick auf die zweite Jahreshälfte.<br />
Insbesondere in den Märkten der<br />
Informations- und Sicherheitstechniken gebe<br />
es Nachholbedarf.<br />
Last but not least wurde in der GFT Versammlung<br />
das <strong>VAF</strong> Mitglied Com/Net aus Isernhagen<br />
mit Applaus der Teilnehmer als 200’stes<br />
GFT-Mitglied begrüßt - wir gratulieren!<br />
Horst Keitel, 1. Vorsitzender des <strong>VAF</strong> <strong>Bundesverband</strong><br />
<strong>Telekommunikation</strong>, kündigte in seiner<br />
Ansprache einen praxisnahen Strategie-<br />
Workshop für Systemhäuser in 2005 an.<br />
Dabei richtete der <strong>VAF</strong> Vorsitzende auch an<br />
Siemens die Einladung zur Mitwirkung, welche<br />
von den anwesenden Vertretern gerne<br />
aufgenommen wurde.<br />
Des Weiteren informierte der <strong>VAF</strong> Vorstand<br />
zu laufenden Projekten. Besonders erfreulich<br />
sind die Fortschritte in den Gesprächen mit<br />
der Deutschen Telekom im Bereich Terminkoordinierung.<br />
Ein Entwurf liegt inzwischen vor<br />
und von beiden Seiten wurde der Abschluss<br />
einer Vereinbarung noch in 2004 ins Auge<br />
gefasst. Ebenso positiv ist zum Brandmeldemarkt<br />
festzustellen, dass sich die beteiligten<br />
Verkehrskreise auf eine einheitliche Empfehlung<br />
für die Zertifizierungsregeln zur DIN<br />
14675 geeinigt haben. Verbindlichkeit erlangt<br />
die Empfehlung, wenn sie die Beschlussfassung<br />
in der nächsten Sitzung der Akkreditierungsstelle<br />
(DATech) passiert. Weiterhin<br />
informierte der Bericht über die Auffassung<br />
der RegTP, dass – anders als noch im Jahr<br />
2000 – das Ende der Verpflichtung zum<br />
Angebot des nationalen ISDN (1TR6) zum<br />
31.12.2005 nicht zurückgenommen werden<br />
soll. Im Zusammenhang mit dem neuen<br />
<strong>Telekommunikation</strong>sgesetz (TKG) ging Horst<br />
Keitel auf die Verpflichtungen bei Überwachungsmaßnahmen<br />
von nicht-öffentlichen<br />
Netzen ein: wird eine Maßnahme angeordnet,<br />
so ist der Betreiber einer TK-Anlage der<br />
Verpflichtete, wobei dies im Falle einer<br />
Mietanlage deren Mieter und nicht der<br />
Vermieter ist.<br />
Freuen sich über eine gelungene Herbsttagung 2004: Peter Schwabe (GFT), Horst Keitel (<strong>VAF</strong>), Erol Kirilmaz (Siemens), Rudolf Saken<br />
(GFT), Bernd Kuhlin (Siemens), Martin Bürstenbinder (<strong>VAF</strong>), Stefan Herrlich (Siemens).<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
10
Herbsttagung 2004<br />
Die Überwindung von Kommunikationsbarrieren<br />
Schwerpunkte des Fachprogramms bildeten die Zusammenarbeit der Systemhäuser mit dem Partnervertrieb<br />
von Siemens Communications sowie Strategien für die Märkte von heute und morgen.<br />
Bernd Kuhlin eröffnete das Fachprogramm<br />
als Keynote-Speaker und stellt seine<br />
Ansprache unter das Motto „Die Überwindung<br />
von Kommunikationsbarrieren“. Kuhlin,<br />
der bei Siemens die weltweiten Aktivitäten<br />
im Bereich Enterprise Systems verantwortet,<br />
sieht in dem grundlegenden Wandel von<br />
geschlossenen zu offenen Systemen eine<br />
besondere Stärke von Siemens als Anbieter,<br />
der in allen Gebieten der Kommunikation<br />
tätig ist. Aktuelle Markttrends werden in<br />
Hinsicht auf die technologischen Veränderungen<br />
im Endgerätebereich beleuchtet und<br />
die treibenden Kräfte identifiziert, wobei der<br />
Multi-Netzwerkfähigkeit von Businessgeräten<br />
ein besonderes Augenmerk gilt.<br />
Nach aktuellen, unabhängigen Marktbefragungen<br />
unter IT-Entscheidern zur Wichtigkeit<br />
und Budgetplanung gehören „Sicherheit“,<br />
„IT-Infrastruktur“ und „Mobilität/Wireless“<br />
zu den Top-Themen. Der Wandel der Geschäftsprozesse<br />
hin zu mehr Flexibilität in<br />
der Zusammenarbeit und zunehmender<br />
Geschwindigkeit in den Entscheidungsprozessen<br />
ist es schließlich, aus dem Siemens<br />
das „LifeWorks“-Konzept ableitet.<br />
Bernd Kuhlin, President Enterprise Systems Siemens Communications,<br />
spricht über barrierenfreie Kommunikation und die<br />
Zukunft der ITK-Märkte im Geschäftskundensegment.<br />
„Die zweite Phase der IP-Konvergenz hat<br />
begonnen. Lassen Sie uns gemeinsam daran<br />
arbeiten, die Lösungen von Siemens in<br />
konkreten Kundennutzen umzusetzen!“<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
11
Herbsttagung 2004<br />
Fachprogramm mit Siemens Communications<br />
Stefan Herrlich, global verantwortlich für den<br />
Vertrieb im Enterprise-Segment bei Siemens<br />
Communications, informiert die Teilnehmer<br />
über die neue Regionalorganisation, welche<br />
am selben Tag, 1. Oktober 2004, bei Siemens<br />
in Deutschland in Kraft gesetzt wird. Dabei<br />
geht Herrlich auf die Positionierung des<br />
Partnervertriebs ein und erläutert kanalspezifische<br />
Ansätze im Zusammenhang mit<br />
Entwicklungsplänen für die Vertriebskanäle.<br />
Erol Kirilmaz, Leiter des Siemens Partnervertriebs<br />
in Deutschland, stellt die Auswertung<br />
einer Umfrage zu Kernpunkten und Details<br />
der operativen Zusammenarbeit vor, die mit<br />
Fragebögen und ergänzenden Telefoninterviews<br />
zuvor im Kreis der Systemhäuser stattgefunden<br />
hatte. Ein guter Ansatz, wie wir<br />
finden.<br />
Kuno Schafhauser präsentiert und diskutiert<br />
in einer Fallstudie die Verkaufs- und Einsatzpotenziale<br />
von HiPath OpenScape, der<br />
Siemens Software-Suite für Echtzeitkommunikation<br />
und schlägt damit den Bogen zum<br />
Motto des Fachprogramms: Barrierefreie<br />
Kommunikation als Innovationstreiber heute<br />
und Marktstandard von morgen.<br />
Interview<br />
Nachgefragt<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: Viele haben sich im Markt an<br />
die Bezeichnung ICN für die Siemenssparte<br />
Information and Communication Networks<br />
gewöhnt. Welche Vorteile haben die Partner<br />
von dieser Neuorganisation<br />
Auf diese Weise soll gerade Großkunden ein<br />
umfassender und einheitlicher Service geboten<br />
werden. Für unsere Partner ist und bleibt<br />
der Partnervertrieb in Düsseldorf der Ansprechpartner.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: ... wurde der Partnervertrieb<br />
ebenfalls umorganisiert<br />
Kirilmaz: Mit einem Umsatz von € 17 Mrd.<br />
und 60.000 Mitarbeitern weltweit ist mit der<br />
Zusammenlegung der Arbeitsgebiete ICN und<br />
ICM zu Siemens Communications ein neuer<br />
<strong>Telekommunikation</strong>sriese unter den Herstellern<br />
entstanden. Wir hoffen, durch die intensive<br />
Zusammenarbeit der beiden Bereiche<br />
noch besser den Markttrends zu folgen.<br />
Die Partner profitieren von der Entwicklung<br />
mobiler Kommunikationslösungen, die flexibel<br />
auf verschiedene Netze zugreifen können.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: Auf der Tagung wurde die neue<br />
Regionalorganisation von Siemens vorgestellt.<br />
Sind die Partner davon betroffen<br />
Kirilmaz: Im Vordergrund steht die Bündelung<br />
der Vertriebs- und Serviceaktivitäten in<br />
Deutschland. Siemens möchte einen gemeinsamen<br />
Vertrieb über alle Arbeitsgebiete<br />
ermöglichen (Cross Selling) und Synergien<br />
aus der engen Zusammenarbeit schöpfen.<br />
Kirilmaz: Der Partnervertrieb ist durch die<br />
Umorganisation weiter aufgewertet worden.<br />
Über die Geschäftsleitung Channel Management,<br />
unter deren Dach künftig weitere<br />
indirekte Vertriebsaktivitäten zusammengefasst<br />
werden, besteht eine direkte Berichtslinie<br />
an den Vorstand der Region Deutschland.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: Der Siemens Partnervertrieb ist<br />
Ihr Geschäft Herr Kirilmaz, wie sehen Sie diesen<br />
im Verhältnis zu den anderen Vertriebskanälen<br />
Kirilmaz: Bei dieser Frage denken alle<br />
Beteiligten nur an ein Wort: Kanalkonflikte.<br />
Solche Zusammenstöße sind, und hier bin ich<br />
mir mit den Geschäftsführern unserer Partner<br />
einig, unvermeidbar. Den entscheidenden<br />
Unterschied machen Menge und Management<br />
solcher Kanalkonflikte. Dazu gehört<br />
eine sinnvolle Abgrenzung der Vertriebsaufträge<br />
und eine Portion Fingerspitzengefühl.<br />
Erol Kirilmaz, Leiter Partner Sales,<br />
sieht den Siemens-Partnervertrieb gut aufgestellt.<br />
Hier sind wir in den letzten zwei Jahren<br />
einen Riesenschritt weiter gekommen.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: Schauen wir weiter nach vorn.<br />
Sie bezeichnen Ihr Marketingkonzept für die<br />
Zukunft als das LifeWorks-Konzept für<br />
Unternehmen. Was muss ich mir darunter<br />
vorstellen<br />
Kirilmaz: In der Tat, LifeWorks ist ein<br />
Konzept, kein Produkt. Unter diesem Begriff<br />
stellen wir uns eine nicht allzu ferne Zukunft<br />
vor, in der Informationen schneller und vollständiger<br />
präsent sind, als heutige Lösungen<br />
es abbilden können. Dazu gehört auch die<br />
sinnvolle Steuerung von Informationen, also<br />
wann, wie und für wen ich erreichbar sein<br />
möchte. Alle Entwicklungsanstrengungen<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
12
Herbsttagung 2004<br />
fokussieren sich auf die Entwicklung einer<br />
durchgängig nutzbaren Lebens- und<br />
Arbeitsumgebung.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: ... Das hört sich recht komplex<br />
an, wie bringt man das rüber<br />
Kirilmaz: Einfach ist das nicht, denn wir<br />
müssen unsere Lösungen in die Geschäftsprozesse<br />
unserer Kunden einbinden. Wir<br />
erhöhen die Flexibilität mobiler Mitarbeiter<br />
und senken die sogenannten Transaktionskosten<br />
der Informationsübertragung. Damit<br />
können wir Kundennutzen greifbar machen.<br />
Das lässt sich natürlich auch vorrechnen.<br />
Nach den Technikern sind jetzt also auch die<br />
Vertriebsleute gefragt, sich in ihrer Vorgehensweise<br />
an die neuen Herausforderungen<br />
anzupassen. Siemens unterstützt diese<br />
Aufgaben mit entsprechenden Schulungen.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: Wo sehen Sie derzeit die wichtigsten<br />
Baustellen<br />
Kirilmaz: Eine Herausforderung ist sicherlich<br />
die Logistik. Das ist ein zentraler Teil des<br />
Partner- und Kundenservice und muss daher<br />
perfekt funktionieren. Ein groß angelegtes<br />
Optimierungsprogramm hat schon spürbare<br />
Verbesserungen gebracht: Bei kleineren und<br />
mittleren Systemen ist die Liefertreue inzwischen<br />
hervorragend. Zum Erfolg verholfen<br />
hat das Konzept verteilter Produktionsstandorte,<br />
das wir auch beibehalten werden.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: ... und wo liegen die spannendsten<br />
Chancen der nächsten ein bis zwei Jahre<br />
Kirilmaz: Die Entwicklungszusammenarbeit<br />
mit unseren Kollegen aus dem Mobile-<br />
Bereich wird für einige Überraschungen gut<br />
sein, wir freuen uns hier sehr auf innovative<br />
Produkte. Gute Marktaussichten sehen wir<br />
schon heute für unsere Mobile Office-Applikationen.<br />
Hier können wir gemeinsam punkten.<br />
Anzeige<br />
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23. Jahrestagung Technik & Service<br />
Treffen der Technik- und Serviceleiter<br />
Am 5. und 6. November trafen sich in Osnabrück 80 Spezialisten für Informationstechnik (IT) und<br />
<strong>Telekommunikation</strong> (TK) aus den mittelständischen Systemhäusern und folgten damit der Einladung des<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Bundesverband</strong> <strong>Telekommunikation</strong> zur 23. Jahrestagung Technik&Service.<br />
Öffentliche Auftragsvergabe<br />
Beschaffungsmaßnahmen der Öffentlichen<br />
Hand werden gebündelt, der mittelständische<br />
Anbieter soll sich hinten anstellen oder<br />
wird gänzlich ignoriert. Die Bestimmungen<br />
des Vergaberechts besagen: Regelmäßig sind<br />
Aufträge in Fach- oder Teillose zu zerlegen<br />
und nur in begründeten Ausnahmen kann<br />
davon abgewichen werden. Die Praxis ist<br />
aber: Die Regel ist zur Ausnahme herabgesunken.<br />
Ist das alles rechtens - Oftmals<br />
nicht, aber es geschieht trotzdem. Warum<br />
Auch hier gilt der einfache Satz: Wo kein<br />
Kläger, da kein Richter. Und allzu oft scheuen<br />
sich regionale Anbieter, diese Klage zu erheben<br />
aus der Sorge heraus, später vielleicht<br />
bei beschränkten Ausschreibungen und freihändigen<br />
Vergaben von vornherein chancenlos<br />
zu sein. Doch, Hand aufs Herz, was hilft<br />
diese vorsorgende Unterordnung, wenn die<br />
späteren Vergaben auch wieder – und dies<br />
zunehmend – in großen Losen vergeben werden<br />
Hans Becker appelliert als Vertreter des <strong>VAF</strong><br />
Vorstands in seiner Eröffnungsrede an die<br />
Teilnehmer, nicht im voreilenden Gehorsam<br />
alle Auswüchse in Kauf zu nehmen. Aktuelle<br />
Urteile belegen, dass ein Bieter mit der<br />
Einlegung von Rechtsmitteln gegen unbegründet<br />
zu große Ausschreibungen Erfolg<br />
haben kann. Dabei gilt: nur wer rechtzeitig<br />
eine solche Ausschreibung rügt, kann den<br />
Rechtsweg nutzen. Hans Becker ermutigt die<br />
<strong>VAF</strong>-Mitglieder, sich bei Fragen und Unterstützungsbedarf<br />
frühzeitig an den <strong>VAF</strong> zu<br />
wenden. Der <strong>VAF</strong> hat zudem im September<br />
2004 zusammen mit anderen Mittelstands-<br />
Hans Becker, Schirmherr der Jahrestagung, appelliert an die<br />
Teilnehmer, bei mittelstandsfeindlichen Ausschreibungen der<br />
Öffentlichen Hand rechtzeitig Rechtsmittel einzulegen.<br />
Verbänden in der ITK – Branche eine Abstimmungsgruppe<br />
ins Leben gerufen. Ziel der Zusammenarbeit<br />
ist es, sowohl ein effektives<br />
Netzwerk für die Unterstützung im Einzelfall<br />
anzubieten, als auch die politische Interessenvertretung<br />
im Bereich Öffentliche Auftragsvergabe<br />
auf eine breitere Basis zu stellen.<br />
Mit Rufanlagen Service generieren<br />
Mit der Clino-Serie ist Novar Marktführer für Rufanlagen.<br />
Hans-Hermann Haackmann stellt die einschlägige DIN-Norm<br />
vor und zeigt Potenziale für Einsatz und Service auf.<br />
Die DIN VDE 0834 (Rufanlagen in Krankenhäusern,<br />
Pflegeheimen u.ä.) setzt Rahmenbedingungen<br />
für technische Grenzwerte,<br />
Zeit- und Funktionsabläufe sowie für die<br />
Schnittstelle Mensch und Anlage.<br />
Darüber hinaus legt sie Intervalle fest für die<br />
Inspektion (viermal pro Jahr) und die Wartung<br />
(mindestens einmal pro Jahr). Rufanlagen<br />
müssen perfekt funktionieren, steuern sie<br />
doch in oft kritischen Situationen den Einsatz<br />
von Pflegern und medizinischem Personal.<br />
Herstellern, Serviceunternehmen und nicht<br />
zuletzt Betreibern obliegen darum zurecht<br />
hohe Anforderungen.<br />
www.novar.de<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
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23. Jahrestagung Technik & Service<br />
e-Service als Zukunftsmodell<br />
Was sind die optimalen Bestandteile der<br />
Service-Organisation Ein Frage, auf die es<br />
weder die eine richtige noch eine abschließende<br />
Antwort gibt. Technologien und<br />
Kundenanforderungen wandeln sich und so<br />
muss auch der Service immer auf der Höhe<br />
der Zeit sein. Besser noch: einen Schritt voraus.<br />
Ist e-Service ein solcher Schritt<br />
Unter dem Begriff e-Service verbergen sich<br />
eine Vielfalt von Konzepten ganz unterschiedlichen<br />
Umfangs und verschiedener<br />
Integrationstiefe. Gemeinsam ist diesen, dass<br />
definierte Regelkreise aus Statusmeldung<br />
und Aktionsauslösung in Software-<br />
Applikationen übertragen werden und die<br />
Software entsprechende Aufgaben der<br />
Service-Steuerung und des Kundendialogs<br />
übernehmen.<br />
Zu den Alleinstellungsmerkmalen von mittelständischem<br />
Service gehören Flexibilität,<br />
Schnelligkeit und Kundennähe. Stoßen hier<br />
Michael Kopp von der MTG-Kommunikations-Technik formuliert<br />
Anforderungen für den Einsatz von e-Service-Lösungen in<br />
mittelständischen Systemhäusern.<br />
zwei (Denk-)Welten aufeinander Niemand<br />
will seinen Kunden Prozesse zumuten, die<br />
eher bevormunden als unterstützen, die standardisieren,<br />
wo individuelles Eingehen auf<br />
den Kunden erforderlich ist. Andererseits zeigen<br />
sowohl kleine durchdachte Teillösungen,<br />
als auch ausgereifte, umfassende Lösungen,<br />
dass im e-Service Potenziale zur Effizienzsteigerung<br />
liegen.<br />
Projektgruppe e-Service<br />
Auf der Fachtagung wurde eine Projektgruppe<br />
eingerichtet, die das Thema weiterbearbeitet. Zu<br />
den Aufgaben gehören vergleichende<br />
Auswertung bereits eingesetzter Systeme,<br />
Erstellung einer Marktübersicht und die<br />
Identifizierung von Best-Practice Beispielen. Des<br />
Weiteren soll der bereits formulierte<br />
Kriterienkatalog für mittelständische Systemhäuser<br />
weiter entwickelt werden. Die Leitung<br />
der Projektgruppe liegt bei Michael Kopp,<br />
Serviceleiter der MTG-Kommunikations-Technik<br />
GmbH. Informationen zur Projektgruppe erhalten<br />
Interessierte in der <strong>VAF</strong> Geschäftsstelle.<br />
Kontakt:<br />
Martin Bürstenbinder, <strong>VAF</strong>-Geschäftsstelle<br />
buerstenbinder@vaf-ev.de<br />
Vereinbarung mit T-Com zur Terminkoordinierung<br />
Andreas Wagner, T-Com Leiter des Aufgabenbereichs Arbeitsund<br />
Auftragnehmermanagement (ANCOM) stellt das<br />
Koordinierungs-Modell vor.<br />
Kernelemente der neuen Vereinbarung mit T-<br />
Com sind der bundesweit direkte Zugang zu<br />
T-Com Disponenten vor Ort sowie Regelungen<br />
zur Information über Schalttermine und<br />
eventuelle Verschiebungen an die aufbauende<br />
Firma. Eine detaillierte Prozessbeschreibung<br />
kann im Intranet des <strong>VAF</strong> eingesehen<br />
werden (<strong>VAF</strong> Rundschreiben 29/04). Das<br />
Verfahren gilt nur für die Firmen, die sich<br />
regulär anmelden und ihrerseits den verantwortlichen<br />
Betreuer benennen.<br />
Rechtzeitig zur Fachtagung hatten T-Com<br />
und <strong>VAF</strong> ihre Gespräche abschließen können,<br />
deren Ziel es war, die Terminkoordinierung<br />
bei Schaltaufträgen möglichst reibungsfrei zu<br />
gestalten, da das Systemhaus für die ordnungsgemäße<br />
Inbetriebnahme eines Neusystems<br />
regelmäßig die vorherige Freischaltung<br />
der Amtsleitung benötigt. Enge Zeitfenster in<br />
der Personaleinsatzplanung und Abstimmung<br />
mit dem Kunden erfordern eine genaue und<br />
zuverlässige Koordinierung.<br />
Diskussion und anschließende Abstimmung<br />
ergaben ein eindeutiges Votum für das vorgestellte<br />
Modell. Der Abschluss der<br />
Vereinbarung erfolgte dann zeitlich unmittelbar<br />
anschließend auf der Sitzung des BIT-<br />
KOM Ausschusses „Operation Management“<br />
am 8./9. November in Paderborn und wurde<br />
damit in Kraft gesetzt.<br />
www.vaf-ev.de, Rundschreiben 29/04<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
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23. Jahrestagung Technik & Service<br />
Sicherheit: Die TK-Anlage im LAN<br />
Sicherheit ist auf jeder Jahrestagung Technik&Service ein Pflichtthema! In diesem Jahr referierte Klaus Wirl, Spezialist<br />
für IT-Security vom Systemhaus OSMO-Kommunikation in Osnabrück zum aktuellen Stand der Technik rund um die<br />
Einbindung der TK-Anlage in das LAN.<br />
Ausgangspunkt bildete die Betrachtung von<br />
heute im Markt noch vorherrschenden Infrastrukturen.<br />
Bei diesen ist die TK-Anlage zwar<br />
mit dem Ethernet verbunden, aber noch<br />
nicht dessen integraler Bestandteil. Nach<br />
einer einleitenden Bestandsaufnahme von<br />
Sicherheitsaspekten setzt der Referent ausgewählte<br />
Schwerpunkte.<br />
neue Viren mit neuen Bitmustern erzeugt<br />
und erkannt werden, bedeutet dieses ein<br />
häufiges Updaten der Software, was für den<br />
Sprachverkehr zu einem Störfaktor werden<br />
kann. Da Viren überwiegend per Mail übertragen<br />
werden, sollte eine TK-Anlage nicht<br />
auch als E-Mailserver betrieben werden.<br />
VLAN´s und gehärtete<br />
Betriebssysteme<br />
Besondere Bedeutung sieht Wirl im Netzdesign.<br />
Mit der Installation von VLAN´s werden<br />
einzelne Netze logisch getrennt. Ist dem<br />
VLAN eine IP-Adresse zugewiesen, können<br />
nur Geräte mit einer Adresse aus dem jeweiligen<br />
IP-Netz an dem Port betrieben werden.<br />
Ist kein Routing eingeschaltet, sind die Netze<br />
isoliert. Einen weiteren Schwerpunkt bildete<br />
die Betrachtung von gehärteten Betriebsystemen,<br />
welche – fokussiert auf die Erfordernisse<br />
der TK-Anlage – die Angriffspunkte für<br />
Hacker minimieren und die damit eine wichtige<br />
Rolle für die gezielte Absicherung des<br />
Systems bilden.<br />
Klaus Wirl, Spezialist für IT-Sicherheit bei OSMO-<br />
Kommunikation berichtet aus der Praxis über<br />
Sicherheitskonzepte im LAN – Umfeld.<br />
Kontrovers: Anti-Virusprogramme<br />
Der Einsatz von Anti-Virusprogrammen für<br />
TK-Anlagen wurde als problematisch diskutiert.<br />
Die Programme müssen jedes Datenpaket<br />
lesen und nach bekannten Bitfolgen<br />
untersuchen. Dieses ist gerade bei zeitkritischen<br />
Applikationen, wie der Übertragung<br />
von Video und Sprache, auf Grund von<br />
Zeitverzögerungen schwierig. Da ständig<br />
Ausblick<br />
Mit der zunehmenden Integration der<br />
Sprachkommunikation in das LAN verschwinden<br />
die Unterschiede in der Technologie der<br />
Übertragungskomponenten und -protokolle.<br />
Der Referent schließt mit dem Ausblick, dass<br />
Techniken für die Authentifizierung und<br />
Verschlüsselung zunehmend auch im LAN für<br />
den internen Datentransfer eingesetzt werden.<br />
Bei der zeitkritischen IP-Telefonie (VoIP)<br />
müssten dann modifizierte Verfahren zum<br />
Einsatz kommen, so z. B. kürzere Verschlüsselung<br />
mit häufigem Schlüsselwechsel und/<br />
oder gemeinsamen Schlüsseln für alle IP-<br />
Telefone im LAN.<br />
www.osmo-kommunikation.de<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
16
23. Jahrestagung Technik & Service<br />
Ist das Netz VoIP - fähig<br />
Voice-over-IP kann schnell zum Härtetest für die vorhandene IT-Infrastruktur<br />
werden, welche in der Regel nicht für anspruchsvolle Sprachanwendungen ausgelegt<br />
wurde. Ein Kunde, der hier ohne genaue Kenntnis seines vorhandenen<br />
Netzes Sprache realisieren will, kann böse Überraschungen erleben.<br />
Eine Arbeitsgruppe im <strong>VAF</strong> beschäftigt sich<br />
darum mit Konzepten für diesen Bereich.<br />
Dabei geht es dem Verband aber um mehr<br />
als die reine Technik. <strong>VAF</strong> Geschäftsführer<br />
Martin Bürstenbinder dazu „Wir brauchen<br />
wirklich umfassende Konzepte, welche zu<br />
den Systemhäusern und vor allem zur<br />
Realität bei den Kunden passen.“<br />
Und dazu gehört nun einmal, dass die Zahlungsbereitschaft<br />
der Kunden für Analyseleistungen<br />
gering ist. Oftmals fehlt überhaupt<br />
das Bewusstsein für die Erfordernis einer eingehenden<br />
Netzprüfung. Kein Systemhaus<br />
darf sich aber darauf einlassen, eine VoIP-<br />
Lösung zu realisieren, ohne vorherige gründliche<br />
Netzanalyse. Aufwand und Vorinvestitionen<br />
sind dabei für das Systemhaus erheblich<br />
und das Dilemma beim Kunden ist damit<br />
vorprogrammiert.<br />
Die Arbeitsgruppe hatte darum schon in<br />
2002 begonnen, Anforderungen für die<br />
Praxistauglichkeit von Lösungen zu entwikkeln.<br />
Ziel: Wege aus dem Dilemma aufzeigen. Die<br />
Kriterien bilden unter anderem die Grundlage<br />
für die Befassung mit Angeboten hinsichtlich<br />
ihrer Eigenschaften wie Leistung, Preisniveau<br />
und Preisgestaltung, Schulung, Einsetzbarkeit<br />
und Bedieneigenschaften.<br />
Alfred Selker (r.) von ALCATEL, Leiter des Bereichs ESD<br />
Dienstleistungen präsentiert zusammen mit Mark Ruoff (l.)<br />
aus dem Entwicklerteam die VoIP-Analyse-Software AVISO.<br />
Vor Ort sind über ein LAN vernetzte TK-Anlagen aufgebaut und<br />
Alfred Selker demonstriert den Start einer Analyse-Session.<br />
Sonderaktion<br />
zur Fachtagung mit Alcatel<br />
Alcatel bietet den Mitgliedsunternehmen<br />
anlässlich der Verbandstagung eine<br />
Sonderaktion für die Analyse des Daten-<br />
Netzwerks auf seine VoIP-Fähigkeit. Die<br />
Aktion besteht aus zwei getrennten<br />
Paketen: Einer Schulung mit der Analyse-<br />
Software AVISO als Freeware sowie einem<br />
Bundle mit erforderlichem Equipment und<br />
Software für den geschäftsmäßigen<br />
Einsatz.<br />
Neben der herstellerunabhängigen<br />
Leistungsfähigkeit des Analysetools waren<br />
auf der Fachtagung ebenso wichtige<br />
Kriterien, dass der Schulungsaufwand als<br />
angemessen bewertet wurde und das Tool<br />
auch im Vertrieb einsetzbar ist.<br />
Letzteres ist eine durchaus bedeutsame<br />
Eigenschaft. Der technisch geschulte<br />
Vertrieb kann so frühzeitig vorqualifizierende<br />
Tests durchführen und direkt vor<br />
Ort erste Beratungsleistungen erbringen,<br />
welche dann als Orientierung für das weitere<br />
Vorgehen dienen.<br />
Material zur Tagung unter www.vaf-ev.de im Mitgliederbereich.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
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Komsa im Interview<br />
Quo Vadis Telefonanschluss <br />
In wenigen Jahren hat sich die eigentlich noch recht junge Komsa AG zu einem der führenden ITK-<br />
Distributoren in Deutschland entwickelt. Wie sieht man bei Komsa die Zukunft rund um IP-Telefonie<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> sprach mit Rolf Mittag, Leiter DataVoice.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: Wie sehen Sie die Zukunft des<br />
klassischen Telefonanschlusses<br />
Mittag: Voice-over-IP, vor zwei Jahren noch<br />
ein eher akademisches Thema, entwickelt<br />
sich derzeit rasch zum massenmarktfähigen<br />
Produkt und macht dem klassischen<br />
Anschluss – ob analog oder ISDN – zunehmend<br />
Konkurrenz. Vor allem der SIP-<br />
Standard, das speziell für Multimediaverbindungen<br />
entwickelte Internet-Protokoll,<br />
macht Internet-Telefonie kommerziell attraktiv<br />
– sowohl für das Geschäftskunden-Segment<br />
wie für den privaten Endverbraucher.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: Bei Firmennetzen sind die<br />
Anforderungen komplexer...<br />
Mittag: Das stimmt, noch sind es einige<br />
„Junge Wilde“ wie SIPgate, freenet oder<br />
WEB.DE, die diese Technologie besetzen.<br />
Doch schon in wenigen Wochen werden auch<br />
namhafte Telefonie-Anbieter mit SIP auf diesen<br />
Markt drängen. Dies dürfte mit eine<br />
Überlegung für die Deutsche Telekom gewesen<br />
sein, als es um den Rückkauf ihrer<br />
Online-Tochter ging. Der klassische Telefon-<br />
Anschluss wird zunehmend multimedial und<br />
Internet-kompatibel. Und VoIP ist ein wichtiger<br />
Treiber für diesen Wandel.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: Wo sehen sie die profitablen<br />
Möglichkeiten für Fachhandel und<br />
Systemhäuser<br />
Mittag: Im Moment sind es noch die Technik-<br />
Freaks, die sich der Angebote auf dem VoIP-<br />
Markt bedienen. Die Tage des Nischenmarktes<br />
für „Early Adopters“ jedoch sind gezählt.<br />
Spätestens wenn zur nächsten CeBIT die<br />
ersten TK-Anlagen integrierte SIP-Trunks bieten,<br />
wird die Voice-over-IP-Telefonie im<br />
Businessbereich hoffähig – und zwar ohne<br />
Headsets am PC. Fachhändler und Systemhäuser<br />
tun gut daran, sich jetzt damit zu<br />
beschäftigen. Denn sicher ist: VoIP ist ein<br />
Wachstumsmarkt mit großem Potenzial und<br />
zusätzlichen Umsatzchancen.<br />
Eine Hürde ist die derzeit noch per Gesetz<br />
geregelte Verknüpfung zwischen Telefonanschluss<br />
und Breitbandzugang. Doch mit der<br />
Zunahme der alternativen IP-Zugangs-<br />
Angebote wird auch dieses Problem gelöst<br />
werden.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: Was braucht man an Hardware<br />
Mittag: In der VoIP-SIP-Welt sollte man sich<br />
an zwei Hardware-Bezeichnungen gewöhnen:<br />
1) SIP-Phone: Telefon mit LAN-Schnittstelle,<br />
das direkt an jeden DSL-Router angeschlossen<br />
werden kann.<br />
2) ATA-Box: Ein Terminaladapter der die IP-<br />
Welt mit der (meist analogen) Telefonieschnittstelle<br />
verbindet. ATA-Boxen besitzen<br />
in der Regel einen LAN-Anschluss und einen<br />
Analogport für den Anschluss eines analogen<br />
Telefons. Im Idealfall können diese Geräte<br />
auch als (HKZ)-Amt an eine TK-Anlage angeschaltet<br />
werden.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: Damit bewegen wir uns<br />
zunächst im Bereich kleinerer Systeme...<br />
Mittag: ...und einzelner Endgeräte. Im<br />
Moment besteht unser SIP-Produktportfolio<br />
aus Produkten recht unbekannter Hersteller<br />
wie Grandstream und Snom. Noch in diesem<br />
Jahr erwarten wir ein Siemens OptiPoint 400,<br />
welches durch eine angepasste Firmware für<br />
Internettelefonie genutzt werden kann. AVM<br />
hat mit der Fritz!Box Fon eine erste Mini-TK-<br />
Anlage (2 Teilnehmerports), leider ist diese<br />
zur Zeit nur über Provider erhältlich. Die<br />
nächste CeBIT bleibt also spannend.<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong>: Wie hat Komsa sich auf die<br />
technologische Entwicklung eingestellt<br />
Mittag: Komsa hat sich das Know-how und<br />
die Kompetenzen für VoIP-Lösungen bereits<br />
in der vorkommerziellen Phase angeeignet.<br />
Und natürlich bieten wir unseren Partnern<br />
schon heute die erforderlichen Produkte an.<br />
Denn unseres Erachtens ist es für den<br />
Fachhandel von zentraler Bedeutung, sich<br />
von Anfang in diesem neuen Markt zu positionieren<br />
und das Wachstumspotenzial frühzeitig<br />
zu erschließen. Um den Fachhandel<br />
hierbei zu unterstützen, werden wir Anfang<br />
des nächsten Jahres Workshops zu diesem<br />
Thema anbieten.<br />
Kontakt:<br />
Rolf Mittag, Leiter DataVoice bei KOMSA<br />
Rolf.Mittag@komsa.de<br />
18<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de
<strong>VAF</strong> – Terminvorschau 2005<br />
26.-27. Jan. 2005 Voice-over-IP Netz-Analyse Seminar Stuttgart<br />
11.-12. Feb. 2005 „Gelebte Servicekultur“ Seminar Hilden<br />
für Serviceleiter<br />
14.-15. Feb. 2005 Voice-over-IP Netz-Analyse Seminar Hilden<br />
16.-17. Feb. 2005 Voice-over-IP Netz-Analyse Seminar Hilden<br />
25.-26. Feb. 2005 „Gelebte Servicekultur“ Seminar Hilden<br />
für Servicemitarbeiter<br />
10.-16. Mrz. 2005 CeBIT: <strong>VAF</strong> auf der Messe Messe Hannover<br />
28.-29. Apr. 2005 Frühjahrstagung Mitgliederversammlung Mainz<br />
17.-18. Jun. 2005 Vertriebsleitertreffen Fachtagung Bonn<br />
27.-28. Jun. 2005 „Das harte Verkaufsgespräch“ Seminar Hilden<br />
<strong>VAF</strong> <strong>Report</strong> Winter 2004/2005 • www.vaf-ev.de<br />
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