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HYDRAULIKPRESSE - Hansa Flex

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12<br />

SCHIFFBAU<br />

HATLAPA hält Kurs<br />

Wie Jumbo-Containerschiff e gesteuert werden<br />

Mit 7.500 Containern (TEU) an Bord pfl ügt die über<br />

300 Meter lange „Hamburg Express“ durch die raue<br />

See des Atlantiks, gegenwärtig eines der größten<br />

Containerschiff e. Doch die Ingenieure haben bereits<br />

nachfolgende Generationen mit Containerriesen bis<br />

zu 12.500 TEU (Twenty Feet Equivalent Unit) auf<br />

dem Reißbrett. Die globale Wirtschaft wächst, die<br />

weltweit zunehmenden Handelsströme verlangen<br />

nach immer neuen Schiff skapazitäten. Der Schiff bau<br />

boomt.<br />

Vor allem Containerschiff neubauten sind gefragt.<br />

Wie die im Bau befi ndliche 8.500 TEU fassende<br />

„Tsingtao Express“, die wie ihr Schwesterschiff von<br />

einer HATLAPA Ruderanlage auf Kurs gehalten<br />

wird. Die Anforderungen an eine Rudermaschine<br />

sind enorm. Sie muss das Schiff sicher manövrieren<br />

und den Kurs halten. Bei rund 26 Knoten Dienstgeschwindigkeit<br />

und einer Ruderfl äche von 76<br />

Quadratmeter (was ungefähr der Größe einer Drei-<br />

Zimmer-Wohnung entspricht) treten dabei durch<br />

Seegang und Vibrationen starke Kräfte auf, die auf<br />

die Ruderanlage einwirken. Ein Ausfall der Ruderanlage<br />

kann für ein Containerschiff dieser Größe<br />

verheerende Folgen haben und sogar zum Verlust<br />

des Schiff es führen.<br />

Als Partner der Handelsschiff ahrt liefert der<br />

HANSA-FLEX Kunde HATLAPA Rudermaschinen für<br />

Containerschiff e, Tanker, Schlepper und Spezialschiff<br />

e für Forschung und andere Einsatzgebiete.<br />

Der Hersteller hat seit mehr als 80 Jahren Erfahrung<br />

im Bau von Rudermaschinen, hat den Wandel und<br />

<strong>HYDRAULIKPRESSE</strong><br />

die Spezialisierung im Schiff bau mit innovativen Lösungen<br />

für die unterschiedlichsten Anforderungen<br />

an die Rudermaschinen begleitet. So müssen zum<br />

Beispiel die Rudermaschinen für Schlepper oder<br />

Forschungsschiff e schnelle Manöver ausführen,<br />

wobei Ruderverstellwinkel von 68° nach links oder<br />

rechts keine Seltenheit sind. Bei Tankern, Frachtern<br />

oder Containerschiff en kommt es dagegen auf einen<br />

möglichst guten Geradeauslauf an. Hier ist das<br />

sanfte An- und Abfahren der Rudermaschine gefordert,<br />

um das Schiff auf Kurs zu halten. Schwenks<br />

des Ruderblattes bewegen sich hier nur bei 35°.<br />

Bei HATLAPA in Uetersen steht die für die „Tsingtao<br />

Express“ vorgesehene Vier-Zylinder-Tauchkolben-<br />

Maschine aus der Baureihe R4St auf dem Montageplatz.<br />

Alle Module sind bereits vormontiert: die gewaltigen<br />

Hydraulikzylinder, das Steuerungsmodul,<br />

die kräftigen Antriebsmotoren und das schwere,<br />

zwölf Tonnen wiegende Ruderjoch. Die komplette<br />

Maschine wird später 46 Tonnen wiegen. Allein der<br />

Schaftdurchmesser des Ruders beträgt einen Meter.<br />

Der Schaft übernimmt eine zusätzliche Sicherheitsaufgabe:<br />

Bei einer Überbelastung des Ruderblattes,<br />

wie sie bei einer Grundberührung oder Kollision<br />

vorkommen kann, absorbiert der Schaft die auftretenden<br />

Kräfte und schützt so die Rudermaschine.<br />

Mehr als Standard<br />

Die robust ausgelegten Rudermaschinen werden<br />

bei HATLAPA komplett in Modulbauweise hergestellt,<br />

da sie dann besser zu transportieren sind.<br />

Schließlich gehen 80 Prozent der Produktion ins<br />

Ausland, überwiegend an Werften in Südostasien.<br />

Etwa 32 Wochen dauert der Bau einer Rudermaschine<br />

des Typs R4St. Jede Maschine basiert zwar<br />

auf standardisierten Komponenten, ist aber dennoch<br />

ein Unikat, da alles auf die speziellen Anforderungen<br />

des jeweiligen Reeders ausgelegt ist. Für<br />

HANSA-FLEX als Zulieferer bedeutet das, dass zum<br />

Beispiel Rohre nicht in Serie gefertigt werden können,<br />

da sich deren Anordnung ändern kann.<br />

An der Rudermaschine auf dem Montageplatz nehmen<br />

die Spezialisten vom HANSA-FLEX Rohrbiegezentrum<br />

in Schönebeck gerade die Verrohrung<br />

vor. Dabei kommen individuell gefertigte Rohre bis<br />

60 Millimeter Durchmesser und sechs Millimeter<br />

Wandstärke zum Einsatz. Die HANSA-FLEX Monteure<br />

André Braun und Tony Hellmuth haben dazu<br />

eine Spezialmaschine aus Schönebeck mitgebracht.<br />

Unter der fachkundigen Aufsicht von Betriebsleiter<br />

Ulf Hukfeldt werden die Rohrenden in Bördeltechnik<br />

gefertigt und mit Spezialverschraubungen<br />

zusammengefügt. Die Rohre werden also nicht<br />

verschweißt wie sonst üblich, sondern verschraubt.<br />

So lassen sich einerseits Leckagen vermeiden, andererseits<br />

fällt es leichter, die Module später auf der<br />

Werft wieder zusammenzusetzen. Denn wenn die<br />

Maschine nach dem Testlauf für den Einsatz freigegeben<br />

wird, muss sie für den Transport zur Werft<br />

wieder in Baugruppen zerlegt und verpackt werden<br />

und kann durch die Bördeltechnik vor Ort auf der<br />

Hyundai Werft in Korea wiederum einfach und sicher<br />

montiert werden.<br />

AUSGABE OKTOBER 2006

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