Glückauf - Windhoff Bahn
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HOL Ge orgs ma ri DING<br />
en hüt te Un ter neh mens grup pe<br />
35-jähriges Jubiläum von Finanzgeschäftsführer Wilhelm Robben ___________________________________________________<br />
Der Herr der Zahlen und Finanzen<br />
Sein Alter sieht man ihm nicht<br />
an – aber dass Wilhelm Robben<br />
zum Urgestein der Georgsmarienhütte<br />
und ihrer Rechtsvorgänger<br />
gehört, weiß jeder.<br />
Der Herr der Zahlen und Finanzen<br />
in der Georgsmarienhütte<br />
Unternehmensgruppe<br />
konnte am 1. Januar auf 35 Jahre<br />
bewegte Geschichte in der<br />
Georgsmarienhütte zurückblicken.<br />
Der gelernte Betriebswirt<br />
und Banker startete seine Hütten-Karriere<br />
1970 als Sachbearbeiter<br />
in der Kostenabteilung<br />
der Klöckner-Werke. Der Welt<br />
der Zahlen blieb er auf allen<br />
Stationen seines gradlinigen<br />
Werdegangs treu und mit einer<br />
Ausnahme auch dem Standort.<br />
Zum Leiter des Bereichs „Unternehmensstrategie“<br />
ernannt,<br />
zog es ihn 1992 für kurze Zeit<br />
weiter nordwärts – nach Bremen.<br />
Dazwischen lag die stetige<br />
berufliche Entwicklung eines<br />
Mannes, der dem Leitbild des<br />
soliden hanseatischen Kaufmanns<br />
verpflichtet war und ist.<br />
Ihn zeichnen klassische Tugenden<br />
aus: Fleiß, Loyalität, Verlässlichkeit,<br />
Verantwortungsgefühl<br />
gegenüber der Belegschaft.<br />
Besonders charakterisiert ihn<br />
aber seine Bescheidenheit. Wilhelm<br />
Robben macht kein Aufhebens<br />
von der eigenen Person,<br />
er stellt sich in den Dienst der<br />
Sache, von der er wie kein anderer<br />
etwas versteht.<br />
Im Jahr 1993 hieß es auch für<br />
ihn, eine neue Herausforderung<br />
anzunehmen. Es war die Zeit des<br />
Umbruchs und des Aufbruchs zu<br />
neuen Ufern in der Geschichte<br />
der Hütte. Als Geschäftsführer<br />
„Rechnungswesen / Einkauf“<br />
trug er mit seiner finanzpolitischen<br />
Kreativität dazu bei, die<br />
Hütte auf Erfolgskurs zu bringen<br />
und den Ausbau der Holding<br />
solide zu finanzieren.<br />
„Für Wunder müssen wir beten,<br />
für Veränderungen müssen<br />
wir arbeiten“, diese Weisheit<br />
von Thomas von Aquin<br />
könnte auch das Motto von<br />
Wilhelm Robben sein. Das<br />
Durchforsten der Wochen- und<br />
Monatsberichte der Gruppenunternehmen<br />
liegt ihm mehr<br />
als das des Gartens. An nicht<br />
Er kann auf 35 Jahre bewegte und erlebte<br />
Geschichte in der Georgsmarienhütte<br />
zurückblicken: Wilhelm Robben.<br />
wenigen Wochenenden zieht<br />
er die Büro- der Hausarbeit vor<br />
– was nicht ausschließt, dass er<br />
ab und zu mit seinem Herrenkochclub<br />
den Löffel schwingt,<br />
wo er leidenschaftlich gern und<br />
herausragend gute mehrgängige<br />
Menues zubereitet. Geld-,<br />
Zeit- und Ressourcenvergeudung<br />
sind ihm ein Graus. Klare<br />
Sprache, lösungsorientierte Verhandlungen<br />
und schnelle Entscheidungen<br />
werden als seine<br />
Markenzeichen geschätzt.<br />
Ein cooler Controller ist er<br />
deshalb nicht. Er ist vielmehr<br />
ein ideenreicher Finanzmanager,<br />
der aber die Bodenhaftung<br />
nie verloren hat und vor allem<br />
auch weiß, dass zu einem Unternehmen<br />
nicht nur eine solide<br />
Finanzierung sowie ausreichende<br />
Gewinne, sondern auch<br />
die Arbeitsplätze als Existenzgrundlage<br />
für die Menschen<br />
gehören.<br />
Wilhelm Robben trägt das<br />
Herz am rechten Fleck. Er hilft,<br />
wo er kann. Er ist ein aufrechter<br />
Freund und Kollege, der mit<br />
einer Sache nicht geizt: seinem<br />
persönlichen Einsatz für das<br />
Wohl des Unternehmens und<br />
der ihm privat und beruflich<br />
nahe stehenden Menschen.<br />
Dass er alles andere als ein<br />
trockener Buchhalter ist, zeigt<br />
Wilhelm Robben auch in seiner<br />
jetzigen Position als Geschäftsführer<br />
„Einkauf, Finanzen und<br />
Controlling“ der Holding. Stets<br />
offen für Neues, hat er in der<br />
GMH-Gruppe innovative Finanzinstrumente<br />
eingeführt.<br />
Andere von seinen Erfahrungen<br />
profitieren zu lassen ist für<br />
ihn selbstverständlich. Er ist ein<br />
echter Team-Player. Natürlich<br />
hat sein Wort im Kreise der Geschäftsführung<br />
der Holding das<br />
höchste Gewicht – schließlich<br />
sind es am Ende die Finanzen,<br />
die über Wohl und Wehe einer<br />
Firma entscheiden. Alle, die ihn<br />
kennen, wissen, was sie an ihm<br />
– der Seele des Geschäfts – haben.<br />
Wilhelm Robben hält seit 35<br />
Jahren nicht nur unsere Zahlen<br />
in Ordnung, sondern uns auch<br />
einen Spiegel vor. Wir schulden<br />
ihm Dank und Anerkennung<br />
für seinen kritischen Geist, aber<br />
auch für seine Freundschaft.<br />
Glückauf bei den vor ihm liegenden<br />
Aufgaben. Wir freuen<br />
uns auf viele Jahre der weiteren<br />
Zusammenarbeit.<br />
Legierungen: Rückblick 2004 und Ausblick 2005<br />
Nach kurzer Beruhigung drohen neue Preissteigerungen<br />
Das Jahr 2004 war für alle<br />
Teilnehmer am Legierungsmarkt<br />
ein sehr<br />
interessantes, arbeitsintensives<br />
und aufregendes Jahr. Gleich zu<br />
Beginn kamen massive Preiserhöhungen<br />
für fast alle Legierungselemente<br />
auf die Einkäufer zu.<br />
Bei Ferro-Mangan kam es<br />
zu Lieferengpässen, was dazu<br />
führte, dass die Preise innerhalb<br />
von Stunden von circa 550 auf<br />
über 1.200 Euro/t in die Höhe<br />
schnellten. Diesem Preisanstieg<br />
folgte Silico-Mangan in abgeschwächter<br />
Form. Erst im 4.<br />
Quartal begannen die Preise für<br />
beide Elemente wieder zu bröckeln.<br />
Derzeit liegt der Preis für<br />
Ferro-Mangan bei 750 Euro/t<br />
und für Silico-Mangan unter<br />
700 Euro/t – dies sind immer<br />
noch circa 30 Prozent mehr als<br />
Ende 2003. Ausnahme bei den<br />
Massenlegierungen war Ferro-<br />
Silizium. Dort stiegen die Preise<br />
„nur“ um circa 10 Prozent an.<br />
Ausblick 2005: Man rechnet<br />
mit einer Festigung der Preise<br />
auf dem jetzigen Niveau und mit<br />
leichten Preiserhöhungen im 2.<br />
Halbjahr.<br />
Ganz anders ist die Situation<br />
bei den Edellegierungen. Hier<br />
muss man die einzelnen Legierungen<br />
genau analysieren.<br />
Ferro-Chrom: Zwischen dem<br />
4. Quartal 2003 und dem 3.<br />
Quartal 2004 stiegen die Preise<br />
um circa 30 Prozent. Danach<br />
trat eine Beruhigung ein, die<br />
bis jetzt anhält. Da sich der<br />
Kurs des Rand zum US$ weiter<br />
verschlechtert, muss man in<br />
Preisentwicklung Ferro-Molybdän<br />
in €/t<br />
80.000<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
2004<br />
Dez.<br />
Jan.<br />
Feb.<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
Aug.<br />
Sept.<br />
Okt.<br />
Nov.<br />
Dez.<br />
Jan.<br />
Feb.<br />
Das vergangene Jahr war wie kein anderes<br />
geprägt durch massive Preiserhöhungen bei<br />
allen Stahlwerksrohstoffen. Die Stahlerzeuger<br />
und Gießereien in unserer Gruppe sahen sich<br />
konfrontiert mit zum Teil historischen Höchstständen<br />
bei Schrott und Legierungen. Aber auch<br />
Zuschlagstoffe, Kohle und Feuerfestmaterial<br />
zogen im Vergleich zu den Vorjahren stark an.<br />
Gebetsmühlenartig gaben alle Erzeuger und<br />
Händler den gleichen Grund für diese Marktentwicklung<br />
zu Protokoll: China. Der Rohstoffhunger<br />
des riesigen Landes wirkte sich preislich<br />
überall auf den Weltmärkten aus und führte<br />
sogar zeitweise bei einigen Legierungen zu<br />
beängstigenden Engpässen bei der Versorgung.<br />
Auch wenn sich Ende 2004 die Situation<br />
leicht entspannte und alle wichtigen Rohstoff-<br />
Rahmenverträge für 2005 unter Dach und Fach<br />
Massenlegierungen in €/t<br />
1.500<br />
2004 – ein turbulentes Jahr für Stahlwerksrohstoffe<br />
1.200<br />
900<br />
600<br />
300<br />
Dez.<br />
Jan.<br />
Feb.<br />
März<br />
April<br />
2004<br />
FeMn HC MB<br />
SiMn MB<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
Aug.<br />
Sept.<br />
Okt.<br />
Nov.<br />
Dez.<br />
Jan.<br />
FeSi 75 MB<br />
sind: Es heißt weiterhin, wachsam zu sein. Das<br />
abgelaufene Geschäftsjahr hat gezeigt, wie<br />
wichtig es ist, alternative Versorgungsstrategien<br />
aufzubauen – sei es durch die Erprobung von<br />
Hot Briquetted Iron und Roheisen als Ersatz<br />
für bestimmte Schrottsorten, den Abschluss<br />
von Jahresverträgen für die Basisversorgung<br />
bestimmter Legierungen oder auch die Nutzung<br />
der neuen EU-Märkte als Quelle für neue Lieferantenkontakte.<br />
Hinzu kommt das permanente<br />
Gespräch mit den Technikspezialisten unserer<br />
Werke, um preiswertere Zuschlagstoffe und<br />
Alternativen auf dem Feuerfestsektor zu erproben.<br />
Für die nahe Zukunft gilt, den Markt noch<br />
intensiver im Blick zu halten, um zeitnah auf<br />
geänderte Erfordernisse reagieren zu können.<br />
bmz<br />
Feb.<br />
nächster Zeit mit Erhöhungen<br />
rechnen.<br />
Ferro-Molybdän: Hier haben<br />
sich die Preise im Laufe des Jahres<br />
fast versechsfacht auf circa<br />
90 US$/kg Mo (im Vergleich<br />
zu Anfang 2003 sogar verzehnfacht).<br />
Gründe für den Preisanstieg<br />
waren mannigfaltig, daher<br />
nur die Schlagworte: China,<br />
Anti-Dumping gegen China,<br />
Schließung einer Produktionsstätte<br />
in England, EU-Erweiterung,<br />
allgemein gute Auslastung<br />
bei den Edelstahlwerken etc.<br />
Ende Januar 2005 fiel der<br />
Preis – entgegen allen Pressemitteilungen<br />
und Berichten<br />
in Fachzeitschriften – auf 65<br />
US$/kg Mo, um danach wieder<br />
zu steigen. Derzeit steht er bei<br />
circa 90 US$/kg Mo. Analysten<br />
gehen davon aus, dass FeMo<br />
bald die Grenze von 100 US$/kg<br />
Mo überschreiten wird. Die kurzzeitige<br />
Preissenkung, die viele<br />
schon als Trendwende gesehen<br />
hatten, könnte zwei Ursachen<br />
zu verdanken sein: Die Händler<br />
mussten ihre Ware bewegen, um<br />
ihre Kreditrahmen zu entlasten,<br />
und die Verbraucher waren nicht<br />
auf dem Spotmarkt aktiv.<br />
Ferro-Vanadium: Der Preis<br />
hat sich 2004 verfünffacht und<br />
liegt derzeit bei ca. 60 US$/kg V.<br />
Ursachen: Es gibt nur wenige<br />
Produzenten am Markt, der<br />
Bedarf ist sehr hoch und das<br />
Vormaterial äußerst knapp. 2005<br />
ist auch hier mit weiteren Erhöhungen<br />
zu rechnen.<br />
Ferro-Titan und Ferro-Wolfram<br />
folgten dem allgemeinen<br />
Trend und stiegen bis Ende 2004<br />
jeweils um circa 30 Prozent. In<br />
den letzten Tagen hat sich der<br />
Preis nochmals verdoppelt.<br />
Bei den Edellegierungen<br />
ist eine langfristige Prognose<br />
äußerst schwierig. Aus meiner<br />
Sicht dürften sich die Preise – im<br />
Jahresdurchschnitt – auf dem jetzigen<br />
Niveau festigen.<br />
Dieter Gastmann<br />
glück auf · 1/2005 ............ 4