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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser.
Wir sind stolz, Ihnen heute die erste
Ausgabe der Nordstadtzeitung “Nordlicht”
präsentieren zu können, die ab sofort
vier Mal pro Jahr erscheint und an alle Haushalte
in der Nordstadt kostenlos verteilt
wird. “Nordlicht” ist eine Zeitung aus der
Nordstadt für die Nordstadt. Das bedeutet
nicht allein, dass alle Artikel direkt mit dem
Stadtteil zu tun haben, sondern eben auch
von Leuten aus dem Viertel geschrieben werden.
Das Redaktionsteam setzt sich aus den
unterschiedlichsten Leuten zusammen und
trifft sich regelmäßig Donnerstags um 18.30
Uhr im Nordstadtbüro. Jeder, dem Themen
aus der Nordstadt besonders am Herzen liegen,
oder der sich einfach für die Mitarbeit
an einer Zeitung interessiert, ist herzlich
eingeladen, vorbei zu kommen und mit zu
machen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Dies zählt auch und besonders für unsere
Mitbürger, deren Muttersprache nicht deutsch
ist - Wir bieten auch die Möglichkeit, Artikel in
türkisch oder russisch abzudrucken.
Zu dieser Ausgabe: Unser Schwerpunkt-Thema
sind die Wahlen des Nordstadtbeirats. Wir
erklären, was der Beirat in der Vergangenheit
geleistet hat, was seine Möglichkeiten sind
und wieso es wichtig ist, sich an den Wahlen
zu beteiligen. Ebenfalls aktuell die Situation an
der Landgraf Ludwig Schule. Hier beleuchten
wir einerseits die drohende Schließung des
Haupt- und Realschulzweigs und bringen
andererseits einen Ausblick, wie sich Schüler
in ihrem “Schulknast” fühlen. Petra Goldack,
Mitarbeiterin im Nordstadtbüro, wird portraitiert.
Außerdem stellen wir in jeder
Ausgabe einen Gewerbe treibenden Betrieb
aus dem Viertel vor. Veranstaltungshinweise
finden sich auf der Rückseite des Heftes. Viel
Spaß beim Lesen, die Redaktion freut sich über
Ihre Reaktion, ob als Leserbrief, Telefonanruf
oder E-Mail.
Tobias Bach, Redaktionsleiter
Impressum
Nordlicht - Aus der Nordstadt für die Nordstadt
c/o Nordstadtbüro
Reichenberger Straße 9 -:- 35396 Gießen
06 41 / 9 31 11 80 -:- nordlicht@nordstadtbuero.de
Herausgeber: Trägerverbund Gießener Nordstadt eV
V.i.S.d.P.: Ralf Volgmann
Redaktionsleitung: Tobias Bach
Projektkoordination: Lothar Schreyek
Gestaltung: Wolf Schreiber (www.wolfwerke.de)
Druck: Druck & Graphik Giessen-Wieseck
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Katrin Binder, Manuel Fatia, Norbert Handke, Ulf Langwasser, Emmi Maier-Dilmac, Horst Ross, Heide
Schweizer, Peter Sommer, Eckart Voigts-Virchow, Lisa Zwanzig
Übersetzungen: Muhammet Aydin, Marina Balthasar
Erscheinungsweise: Vier mal jährlich in der Gießener Nordstadt
Die in „Nordlicht” abgedruckten Beiträge geben jeweils die Meinung der Autorin / des Autors wieder
und repräsentieren nicht zwingend die Meinung der Redaktion.
“Nordlicht - Aus der Nordstadt für die Nordstadt” ist ein LOS-Projekt - Lokales Kapital für soziale
Zwecke (www.los-online.de) und wird gefördert durch die Europäische Union, Europäischer Sozialfonds
und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Дорогие читатели и читательницы,
Мы очень рады представить Вам сегодня
первый выпуск газеты, которую теперь будут
получать четыре раза в году все жители
северного города. “Северный свет ( Nordlicht)“
- это газета северного города для северного
города. Но это не значит, что во всех статьях
будет идти речь только о этой части города.
Статьи этой газеты будут писаться жителями
нашего квартала. Наша редакция состоит из
различных людей, которые каждый четверг
в 18.30 встречаются в бюро северного
города (Nordstadtbüro). Каждый житель
интересующийся темами северного города
и нашей газетой может, без особых знаний
и умений, принять участие в этих встречах.
Особенное приглашение для жителей у
которых родной язык не немецкий. Они имеют
возможность опубликовать в нашей газете
статьи на турецком и русском языках.
Sayýn Okuyucular,
Gururlarla size “Nordlicht” isimli ilk norstadt
gazetemizi sunuyoruz. Gazetemiz bu günden
itibaren Nordstadtda senede dört deva
bedava evlerinize daðýlacaktýr. “Nordlicht”
Nordstadtlýlardan Nordstadt-lýlar için bir gazete.
Fakat yazilarimiz sadece Nordstadt ile ilgili deðil
ama Norstadtlýlardan yazýlmýstýr. Redaksiyonumuz
çeþit çeþit kiþilerden oluþuyor ve her
perþembe saat 18.30’da Nordstadtbüro’da
buluþuyor. Aranýzdaki Nordstadt ile ilgili konular
yazmak isteyenleri yada sadece gazete iþi
yapmak isteyenleri redaksiyon toplantýlarýmýza
davet ediyoruz. Önbilginizin olmasýna gerek
yok. Bu özellikle ana dilleri almanca olmayan
okuyucularýmýz için gecerlidir. Sizlere türkçe’de
yazý yazma imkanýný vermek istiyoruz.
К актуальному выпуску:
Главная тема этого выпуска- выборы совета
(Beirat) северного города. В выпуске Вы
можете прочитать: Чего достиг совет в
прошлом Возможности совета и почему так
важно голосовать. Также актуальна ситуация
в Ландграф Людвиг-школе. С одной стороны
Вы можете прочитать о угрозе закрытия
определённых ветвей школы (Realschule
und Hauptschule) и как себя чувствуют в
„школьной тюрьме“ ученики с другой стороны.
На страницах газеты Вы также найдёте
фотографию Петры Голдак (Реtra Goldack),
работницы бюро северного города. В каждом
выпуске нашей газеты будут представлены
различные предприятия и учереждения нашего
квартала. На последней странице нашей
газеты Вы найдёте различные мероприятия.
Мы желаем Вам огромного удовольствия при
чтении газеты и ждём ваших звонков и писем.
Главный редактор газеты Тобиас Бах
(Tobias Bach)
Ilk gazetemiz hakkýnda: bu gazetede aðýrlýðýmýz
nordstadtdaki seçimlerde. “Nordstadtbeirat’ýn”
yani Nordstadt meclisinin bu güne kadar
nordstadt için yaptýklarýný, meclisin imkanlarýný
ve seçimlere gelmenenin neden önemli olduðunu
size anlatacagýz. Baþka bir aktüel konu
Landgraf-Ludwig-Okulunun durumu. Burada
okulun haupt ve realschule bölümünün kapanma
konusunu ve “okul hapishanesi” konusunu
aydýnlatacaðýz. Ayrica Petra Goldak’ý sizlere
tanýtacaðýz. Kendisi Nordstadtbüroda çalýþýyor.
Yanýsýra her gazetemizde nordstadt’da dükkan
çalýstýran bir kisiyi tanýtacaðýz. Senlik, toplantý,
konser ve diyer aktüel terminleri arka sayfamýzda
bulabilirsiniz. Gazetimizi zevk ile okumanýzý
dileriz. Redaksiyonumuz sizin katgýlarýnýzý
mektup, e-mail veya telefon’dan olarak
karþýlamayý sevgilerle diler ve ister.
3
Titelthema
Schon wieder
Stadtteilbeiratswahl
Was soll ich denn da
Wo ist eigentlich die alte
Sandkuhle hinter dem
Nordstadtbüro geblieben
Auch hier hat sich in den letzten
Monaten vieles getan!
Heute finden Sie dort den
Nordstadt - Markplatz mit
schönen Sitzmöglichkeiten,
die zum Ausruhen und zur
Unterhaltung einladen.
Hallo, liebe Nordstadtbewohner!
In wenigen
Tagen sind Beiratswahlen!
In den letzen Jahren hat
sich einiges in der Nordstadt
getan. Das haben die
Bewohnervertreter des
Stadtteilbeirates mitbewirkt.
Erinnern Sie sich noch, wie
es früher auf dem Spielplatz
in der Ederstraße aussah
Heute sieht es so aus! Das
alles ist durch das tatkräftige
Mitwirken vieler Bewohner
und Bewohnerinnen der Nordstadt
möglich geworden.
Auch an die jugendlichen
Fußballfans wurde bei der
Umgestaltung des Spielplatzes
in der Ederstraße
gedacht. Die Jugendlichen
trugen ihre Anliegen in einer
Anwohnerversammlung vor.
Das Gartenbauamt setzte ihre
Ideen auf dem Bolzplatz um.
Der Unterstand wurde sogar
von den Jugendlichen selbst
gebaut!
Die Umgestaltung der Sitzgelegenheiten
im Pavillon ist
noch im Gange. Zur gegebenen
Zeit soll auch die ältere
Bevölkerung zur Mitgestaltung
dieses Bereiches eingeladen
werden.
Möchten nicht auch Sie
die Nordstadt nach Ihren
Wünschen mitgestalten
Das ist möglich! Kommen Sie
zur Wahl! Wahlberechtigt
sind alle Bewohner und
Bewohnerinnen ab 18 Jahren
der Quartiere der Nordstadt.
Sie wählen in Ihren verschiedenen
Quartieren.
(Skizze) Vielleicht haben
Sie ja auch Lust sich in den
Nordstadtbeirat wählen zu
lassen. Das können Sie am
Tag der Wahl tun.
Alle Bewohner finden demnächst
in Ihrem Briefkasten
eine persönliche Einladung
des Giessener OB zur Wahl.
Lisa Zwanzig, Peter Sommer
Nordlicht 2004/1 4
Was macht eigentlich der Nordstadtbeirat
Was sind seine Aufgaben
Der Nordstadtbeirat hat ein
beratendes Stimmrecht und
berät den Magistrat der Stadt
Giessen, das Stadtparlament
und die freien Träger bei
Angelegenheiten, die die
Nordstadt betreffen. Er gibt
seine Meinung dazu, wie
vorgegangen werden sollte.
Er mischt sich ein, wenn z.B.:
die Neugestaltung und Veränderung
von Freiflächen
anstehen.
(Spielplätze, Grünflächen)
Gebäude modernisiert, umgebaut,
neu gebaut oder
abgerissen werden sollen.
Straßen, Wege oder auch
Parkplätze gebaut werden
sollen.
es Probleme mit der Müllentsorgung
gibt.
Projekte in der Nordstadt
geplant werden.
Einrichtungen geändert,
neu eingerichtet oder abgeschafft
werden sollen.
(Beratungsstellen, Treffpunkte
für Senioren, …)
Fotos: Lisa Zwanzig
Wie finanzieren sich eigentlich
die ganzen Projekte
Das Projekt “Soziale Stadt”
wird zum Großteil von Bund
und Land finanziert. Nur ca.
30% werden von der Stadt
Giessen selbst getragen. Das
Programm “Soziale Stadt”
war zunächst ein städtebauliches
Projekt. Später kam noch
die Wohnumfeldgestaltung
hinzu. Hier liegt der heutige
Schwerpunkt des Programms.
(Umgestaltung Bolzplatz
Ederstraße, …) Ergänzt wird
das Programm der “Sozialen
Stadt” durch direkte soziale
Maßnahmen. Die Finanzierung
und Aufrechterhaltung
dieser Maßnahmen ist seit
den Sozialkürzungen des
Landes leider sehr schwierig.
Nur ein kleiner Teil der vielen
Maßnahmen wird jetzt durch
die Stadt Giessen finanziell
getragen. In den Stadtteilen
selbst gibt es vor Ort Management
- Zentren, wie z.B.:
das Nordstadtbüro. Über die
Durchführung von sozialen
Projekten vor Ort entscheidet
der Trägerverbund. Bei
städtebaulichen Projekten
gibt der Stadtteilbeirat seine
Empfehlungen ab, wie der
Magistrat entscheiden soll.
Lisa Zwanzig, Peter Sommer
5
Titelthema
Aufbau des Nordstadtbeirats Gießen
Verwaltung, Sozialvereine:
PlanungsdezernentIn, SozialdezernentIn,
Trägerverbund, Ausländerbeirat
Mit beratender
Stimme gehören
dem
Nordstadtbeirat an:
Politik:
Je ein
Vertreter
der
Fraktionen
des Stadtparlaments
Nordstadtbeirat
26 Mitglieder
wählt aus seiner Mitte:
1 Vorsitzende/n
2 stellvertretende
Vorsitzende
Wohnbau Gießen,
GWH, Bauverein
u.a., sowie private
Hauseigentümer
Nordstadtbüro
Nachbarschaftsinitiativen
JugendvertreterInnen
1 VertreterIn der
Gewerbetreibenden
des Planungsgebietes
Der Beirat kann
weitere beratende
Mitglieder berufen
Die Bewohnerinnen und Bewohner
der 7 Quartiere der Gießener Nordstadt
wählen jeweils 2 VertreterInnen in den
Nordstadtbeirat
Nordlicht 2004/1 6
Wahltermine:
Quartier I:
Mittwoch, 21.04.04, 19:00 Uhr,
Georg-Büchner-Schule
Quartier II:
Donnerstag, 22.04.04, 18:15 Uhr,
Nordstadtbüro
Quartier III:
Donnerstag, 22.04.04, 19:45 Uhr,
Nordstadtbüro
Quartier IV:
Montag, 26.04.04, 19:00 Uhr,
Nordstadtbüro
Quartier V:
Dienstag, 27.04.04, 19:00 Uhr,
Kita Heinrich-Will-Straße
Quartier VI:
Mittwoch, 28.04.04, 18:15 Uhr,
Käthe-Kollwitz-Schule
Quartier VII:
Mittwoch, 28.04.04, 19:45 Uhr,
Käthe-Kollwitz-Schule
7
Portrait
Fotos: Katrin Binder
Petra
Goldack,
Stadtteil-
Managerin
Zwischen Tiefkühl-
Bauchstopfmitteln und schwierigen
Charakteren
Muss das schön sein: jeden
Tag ein paar Stunden im
Nordstadtbüro sitzen, Kaffee
trinken, ein bißchen mit
Leuten quatschen und wenn
es das Wetter zulässt, mit dem
Fahrrad durch die Gegend
fahren. Nette Vorstellung,
aber leider völlig falsch. Ganz
so rosig sieht die Arbeit der
Mitarbeiter im Nordstadtbüro
nicht aus. Petra Goldack, die
seit Mai 2002 im Rahmen
des Stadtteilmanagements
dort arbeitet, kann davon ein
Liedchen singen.
Als Beauftragte für
Bürgerbeteiligung braucht
Petra einiges an Organisationstalent,
denn es gibt
immer was zu tun. Ihre
Aufgabe ist es, Vereine,
Gruppen und Einzelpersonen
zu unterstützen, die ansonsten
keine politische Lobby
haben. Sie kommt mit ihnen
Nordlicht 2004/1 8
ins Gespräch und hilft, selbständig
realistische Projekte
in der Nordstadt auf die Beine
zu stellen und umzusetzen.
Bei verschiedenen Arbeitsgemeinschaften,
wie der AG
Wohnen und Verkehr oder
der AG Spiel und Freizeit,
moderiert Goldack Sitzungen,
indem sie die Mitglieder in
ihrem Handeln zielorientiert
begleitet. In den Lenkungsund
Steuerungsgruppen des
Trägerverbundes ist sie an
politischer Gremienarbeit
beteiligt und setzt sich für
die Berücksichtigung der
Wünsche und Bedürfnisse
der Nordstadtbewohner ein
und leitet diese an die Stadtverwaltung
weiter. Aber auch
umgekehrt informiert sie die
Bewohner über die Arbeit
der Stadtverwaltung und den
Stand der einzelnen Projekte.
Zur Zeit arbeitet die
Stadtteilmanagerin unter
anderem an dem Projekt
“Spielplatz Rodtberg”. Dieser
soll neu gestaltet und
dadurch attraktiver für
Kinder und Bewohner werden.
Eine andere Arbeit ist
das Gesundheitsprojekt für
Frauen in der Nordstadt.
Dafür macht sie einen Teil
der Öffentlichkeitsarbeit
und unterstützt die Organisatorin
Barbara Mehnert
bei der Durchführung ihrer
Angebote, wie etwa dem
neuen Yoga Kurs. Ganz
wichtig sind zur Zeit auch
die Vorbereitungen zu den
Stadtteilbeiratswahlen.
An einem typischen
Arbeitstag springt Goldack
innerhalb und außerhalb des
Nordstadtbüros oft von Termin
zu Termin. Sie nimmt an
verschiedensten Sitzungen
teil, bespricht Baumaßnahmen
und veranstaltet Anwohnerversammlungen.
Im Büro
selbst ist sie beschäftigt mit
Telefonaten, dem verschicken
von Sitzungseinladungen
und dem beantworten von
E-Mails. Außerdem muss sie
oft an von ihr ungeliebten
Protokollen schreiben oder
Flyer entwerfen, die sie dann
im Stadtteil mit Hilfe ihrer
Praktikanten und engagierten
Bewohnern verteilt.
Für eine Mittagspause bleibt
wenig Zeit, meist “führe ich
mir hektisch ein Tiefkühl-
Bauchstopfmittel zu”, so die
engagierte Enddreißigerin,
und dann geht’s schon weiter.
Abends “komme ich häufig
erst gegen 18, manchmal
auch erst um 20 Uhr
aus dem Nordstadtbüro”.
Auch wenn sich einige
Vorhaben als recht arbeits-
und zeitintensiv herausstellen,
macht Goldack
ihre Arbeit viel Spaß. “Bei
einer Wohnumfeldgestaltung,
wie sie gerade
in der Troppauer Straße
stattfindet, braucht man
Geduld und einen langen
Atem, denn so etwas
zieht sich über Jahre hin.”
Außerdem sagt sie: “Ich
arbeite einfach gerne mit
Menschen zusammen und je
schwieriger ihre Charaktere
sind, desto mehr reizt es mich,
heraus zu finden, was sie wollen
und wie ich sie dabei
stärken kann. Ich bringe gerne
Menschen über alle Schichten
hinweg zusammen. Es ist für
mich eine Herausforderung,
zwischen Menschen, die normalerweise
nicht miteinander
in Kontakt treten, einen
Kommunikationsprozess in
Gang zu setzen. Gerade so
unterschiedliche Leute haben
sich viel zu sagen und sollten
sich ihre unterschiedlichen
Lebenswelten und Sichtweisen
mitteilen.”
Für die Nordstadt wünscht sie
sich “mehr beteiligte Bewohner,
die sich tatkräftig für die
Nordstadt einsetzen, ein alle
Jahre wiederkehrendes Kulturfestival,
aktive Verhindern
von Müllaufkommen und ein
flukturierendes Nordstadtgewerbe.
Außerdem wäre
es toll, wenn wir in absehbarer
Zeit noch eine Planungswerkstatt
zum Thema Flussstraßenviertel
durchführen,
bei der die Anwohner ihre
Wünsche äußern können und
die Vertreter von Wohnbau,
Planungsamt und Beirat
informieren.”
Katrin Binder
9
Das brisante Thema
Schulentwicklung -
Schulverwicklung
Der H- & S-Zweig der LLS in Gefahr
Auf welche Schule soll mein
Kind…
…ist eine Frage, die sich
viele Eltern in der Nordstadt
schon gestellt haben - und
auch bei den Kindern herrscht
in diesen Zeiten Neugier und
Vorfreude, aber auch Angst
angesichts des Ungewissen,
das da auf sie wartet.
Vor allem nach dem 4.
Schuljahr steht der große
Sprung an die weiterführende
Schule an, und hier hat sich viel
getan seit 2002, besonders an
der Landgraf-Ludwig-Schule
in der Reichenberger Straße -
- womit wir auch gleich
beim Thema sind. Im Jahr 2002
beschloss die Schulkonferenz
Fotos: Eckart Voigts-Virchow
der LLS gemeinsam mit der
neuen Stadtregierung die
Trennung in ein Gymnasium
und eine Stadtteilschule für
Haupt- und Realschüler, für
die man sich den Namen
Wilhelm-Liebknecht-Schule
ausdachte. So weit, so gut
- aber mit der Entwicklung
kam die Verwicklung. Es gab
einen neuen Schulentwicklungsplan,
ganz neckisch auch
“SEPl” genannt. Mit dem
SEPl teilt der Gießener Schuldezernent
Dr. Volker Kölb
dem Kultusministerium mit,
Nordlicht 2004/1 10
wie er die Gießener Schulen
weiterentwickeln will - wenn
er es denn mitteilt, denn
er hat ihn unlängst zurückgezogen.
“Weil er wahrscheinlich
abgelehnt worden
wäre”, sagt er im Gespräch.
In Wiesbaden will man
also ein Landgraf-Ludwig-
Gymnasium, aber keinen
SEPl, der eine eigenständige
“Wilhelm-Liebknecht-Schule”
vorsieht. Warum Vielleicht
zu teuer Ist also der Bestand
der Stadtteilschule für die
Nordstadt gefährdet Gibt
es dort ZU WENIG SCHÜLER,
denn mindestens 50 sollen
es pro Jahrgang sein, und das
wird im kommenden Sommer
wieder knapp Schlimm,
denn gerade mit der besonderen
Förderung der H- und
R-Schüler war 2002 die
Trennung der LLS-Zweige
begründet worden. Andrea-
Barbara Walker, Elternvertreterin
an der Landgraf-
Ludwig-Schule, ist zornig und
schreibt dies den Gießener
Landtagsabgeordneten. Man
solle sich nicht an der Zahl 50
festbeißen, denn es kämen im
Laufe der Schuljahre immer
noch Schüler (vor allem aus
dem Gymnasum) dazu, sagt
sie. Im Realschulbereich sind
es jetzt 229, schon 12 mehr als
zu Beginn des Schuljahres. Es
werde aber nur noch betriebswirtschaftlich
und nicht mehr
pädagogisch gedacht, klagt
sie im Gespräch.
Wie wird also die Zukunft
von Haupt- und Realschule in
der Nordstadt aussehen Ich
spreche mit Herrn Dr. Kölb
und Herrn Sauer vom Schulverwaltungsamt
und konfrontiere
sie mit 3 möglichen
Entwicklungen:
1. Es bleibt wie es jetzt ist:
In der Nordstadt gibt es eine
“Filiale” der Alexander-von-
Humboldt-Schule (in der
Weststadt). Nicht gerade
ideal, eine Teilschule ohne
Kopf. Die Lehrer sind z. B.
immer noch von der LLS
abgeordnet. Laut Dr. Kölb
schon ein Erfolg: der Erhalt
des Status Quo.
2. Es wird eine eigenständige
H- und R-Schule
gegründet, mit eigener
Leitung, eigenen Lehrern,
eigener Gesamtkonferenz.
Hmm, schön, aber viele
Eltern wollen ihre Kinder
nicht auf einer Haupt- und
Realschule sehen, denn, wie
Frau Walker schreibt, ist es
“ohnehin schwer genug,
Eltern von dieser Schulform
zu überzeugen.” Gute Arbeit
an der Schule, aber ein böses
Etikett, jammern die Verantwortlichen.
Immerhin gibt
es in Kooperation mit dem
Jugendzentrum Holzwurm
ein erfolgreiches Projekt zur
Nachmittagsbetreuung. Aber
wer mag es Eltern verübeln,
wenn sie von ihrer freien
Schulwahl Gebrauch machen
… Die Lehrer (und auch Dr.
Kölb und Herr Sauer) klagen
über Eltern, die ihre Kleinen
ohne Rücksicht auf Verluste
auf’s “Gymmi” schicken - tja,
aber wer möchte umgekehrt
seine Kinder schon von Lehrern
nach deren Gutdünken
in weiterführende Schulen
verteilen lassen
3. Der H- und R-Zweig wird
ganz vom Standort vertrieben.
Das will offenbar niemand.
Herr Sauer vom Schulverwaltungsamt
warnt vor
einem “Reisezirkus”. Andererseits:
Das (in Gründung
befindliche) Landgraf-Ludwig-Gymnasium
platzt aus
allen Nähten. Auf dem
Schulhof machen sich ‘schmucke’
Container für die 9.
Schulen in der Nordstadt, um die Nordstadt und um die Nordstadt herum:
Grundschulen: Weiterführende Schulen:
Georg-Büchner-Schule Ricarda-Huch-Schule (kooperative Gesamtschule 5-13)
Sandfeldschule Friedrich-Ebert-Schule (koop. Gesamtschule 5-10)
Käthe-Kollwitz-Schule Landgraf-Ludwig-Schule (neu: Gymnasium 5-13)
Friedrich-Feld-Schule
Theodor-Litt-Schule
11
Das brisante Thema
Klassen breit. Und dazu der
aktuelle Aufreger: Auf dem
Schulhof gibt es Stress, weil
den Schülern dieses Trakts
der beliebte Gang zum Edeka
morgens durch ein geschlossenes
Schultor verwehrt wird.
Frau Enners, Vertreterin der
H- und R-Eltern, stützt diese
Maßnahme als notwendig
zum Schutz der Schüler. Zwar
wird der Schulhof von H, R
und G-Schülern gemeinsam
benutzt, aber über den hinteren
Zugang werden G-Schüler
durchaus in ‘ihren’ Trakt
gelassen. So etwas fördert
nicht gerade das gleich-
berechtigte Zusammenleben
der Zweigschüler und schon
gar nicht das Image einer
Schule. Da könnte man doch
auf die Idee kommen, das
Gymnasium auszudehnen,
das dringend acht neue
Klassenzimmer und sowieso
endlich mal eine anständige
Aula braucht.
Herr Dr. Kölb mag keine
Variante ausschließen, auch
die böse letzte nicht. Wenn
des Land Hessen demnächst
ein neues Schulgesetz erlässt,
kann es den Schulträger
sogar zu solchen Maßnahmen
zwingen, sagt er. Dann wär’s
also nix mit der Stärkung
des Schulstandorts in der
Nordstadt, den Frau Walker
beim Landtagsabgeordneten
Möller und Minister Bouffier
erreichen will: “Es ist einfach
nicht überzeugend, die
Arbeit in der Nordstadt mit
Millionenbeträgen zu unterstützen
und gleichzeitig den
Schulstandort in der Nordstadt
zu schwächen, ganz
abgesehen davon, dass sie
den Standort des Gymnasiums
gleich mit schwächen, wenn
der gewohnte Realstandort
nicht nebenan verbleibt”,
so die Elternvertreterin an
die Adresse des Landes. Ein
Gymnasium auf Kosten von
Haupt- und Realschule Das
kann’s ja wohl nicht sein!
Also, liebe Eltern der
Nordstadt: Wenn demnächst
zu Elternversammlungen eingeladen
wird, dann möchten
Elternvertreter wie Frau
Enners mehr als nur 2-3 müde
Gestalten sehen. Wenn ihr
eure Kinder nicht demnächst
in Schulbussen über ganz Giessen
verteilen wollt, dann tut
etwas für den Schulstandort
Nordstadt: Beteiligt Euch
an der Unterschriftenaktion
der Eltern, schreibt an das
Kultusministerium und den
Schuldezernenten. Ohne
Druck passiert nix, und wer
zu leise heult, der bekommt
die SEPl-Klatsche am härtesten.
Damit man sich nicht
in der Nordstadt demnächst
so begrüßen muss: “Hallo!
Geht’s dir gut Oder hast du
auch schulpflichtige Kinder”
Eckart Voigts-Virchow
Nordlicht 2004/1 12
Der
“Schülerknast”
Vor kurzem wurde von
unserer Schulleitung
beschlossen, dass die vorderen
Tore unseres Schulhofes
abgeschlossen und “Wachen”
aufgestellt werden, welche
prüfen, wer Gymnasiast ist
und wer nicht. Haupt- und
Realschüler dürfen lediglich
nach der Pause und nur,
wenn sie Unterricht auf
dem Gymnasium haben, den
Hof wechseln. Da es schon
immer verboten war, das
Schulgelände zu verlassen,
um zum Beispiel zum Edeka
zu gehen, sich aber nie
jemand daran gehalten hat,
ist die Stimmung der Schüler
zur Zeit dementsprechend
schlecht! Dazu kommt, dass
den “Gymmis” das Wechseln
von einem Hof auf den
anderen gestattet wird, was
natürlich zu einem Abstecher
nach “draußen” verleitet und
das Gerechtigkeitsgefühl
bei Haupt- und Realschülern
nicht besonders fördert! Ein
Antrag auf Gleichberechtigung
für Schüler des
Gymnasiums und die des
Haupt- und Realzweiges auf
dem Haupt- und Realschulhof
wurde von der Schulleitung
des Gymnasiums abgelehnt.
Das Argument: “Unsere Schüler
verhalten sich vorbildlich
und verlassen nicht das Schulgelände!”.
Die Schüler der
Haupt- und Realschule halten
dieses Einschätzung allerdings
für wenig realistisch und sind
entsprechend verärgert.
Tatsache ist, dass das
Lehrerkollegium des Hauptund
Realschulzweigs uns
damit natürlich nicht ärgern
will: es möchte uns und sich
selbst schützen, da der Weg
zum beliebten Lebensmittelladen
nämlich nicht versichert
ist. Außerdem können die
Lehrer nicht kontrollieren,
ob Schüler vor oder hinter
dem Laden rauchen oder
andere Dinge tun, die nicht
erwünscht oder auf dem
Schulhof gar verboten sind.
Solange die Schüler das
nicht einsehen und sich an
die Regel “Das Schulgelände
wird während der Unterrichtszeiten
nicht verlassen” halten
bleibt die Schule ein Knast für
Haupt- und Realschüler!
Bianca Flaschka und Manuel
Fatia (beide Klasse 10R2)
13
Hingeschaut
Fotos: Katrin Binder
Großbaustelle
Troppauer
Gebiet
Baufahrzeuge und viele
fleißige Bauarbeiter bestimmen
zur Zeit das Bild im
unteren Troppauer Gebiet.
Riesige Berge von Erde bewegen
sich von vorn nach hinten
und von rechts nach links.
Viele Bürger hatten sich noch
nicht so recht von der für
sie überraschenden großen
Baumfäll-Aktion erholt, da
begann, oh Schreck, das
Baggern und Schaufeln.
War es wirklich eine
Überraschung
Nordlicht 2004/1 14
Die Sanierung der Häuser
innen und außen ist schon
lange kein Diskussionsthema
mehr. Es taucht nur noch die
Frage auf: “Wann sind wir
dran” Dass die Sanierung
und Umgestaltung der
Außenanlagen beabsichtigt
war, hat so mancher überraschte
Mieter vergessen.
Der interessierte Nordstadtbewohner
konnte die Pläne
bereits vor längerer Zeit
in der öffentlichen Beiratssitzung
einsehen. Die Wohnbau
Gießen GmbH hat ihre
Mieter informiert, die Pläne
im Nordstadtzentrum ausgehängt
und gab durch Präsenz
von Mitarbeitern umfassende
Auskünfte.
Weshalb nun eigentlich
das Baugeschehen
Die Entwässerungskanäle sind
genau wie die Häuser gealtert
und müssen saniert werden.
Fotos: Lothar Schreyeck
Für Rettungsfahrzeuge (Feuerwehr,
Krankenwagen) wird
eine Zufahrtsmöglichkeit zu
allen Häusern geschaffen.
Und nicht zu vergessen, der
genervte Parkplatz suchende
Autofahrer bekommt mehr
Stellfläche für sein heiß
geliebtes Auto. Die Häuserreihen
werden mit u-förmig
angelegten befahrbaren
Wegen verbunden. Die
Umfahrten zwischen den
Straßen sollen jedoch nur
von Rettungsfahrzeugen und
der Müllabfuhr genutzt werden.
Es ist eine Abtrennung
durch Poller vorgesehen. Und
zu guter Letzt werden dann
noch Bäume und Sträucher
gepflanzt, damit Herrchen
und Frauchen wieder Grün
vor den Fenstern hat und
Hundchen sich einen neuen
“Stamm”-platz suchen kann.
Weshalb nun also die
Aufregung Es kann und
wird nur besser und schöner
werden.
Heide Schweizer /
Peter Sommer
15
Wirtschaftsbetriebe in der Nordstadt
Bäckerei
Bodenschatz
Kampf der Giganten -
oder was folgt nach
der Vernichtung des
Mittelstands
Wer von Wißmar oder Marburg
her in die Gießener
Innenstadt fährt, kommt an
zahlreichen Geschäften und
Läden der Nordstadt vorbei.
Auch an der Bäckerei,
Konditorei und Café Bodenschatz
in der Marburger
Straße. Trotzdem hält kaum
mal einer an, um sich hier
seine Frühstücksbrötchen mit
zu nehmen. Es sind hauptsächlich
die Stammkunden,
die dieses Geschäft noch am
Leben halten. Die Frage, wie
sich die kleineren und mittelständischen
Unternehmen
neben der mächtigen
Konkurrenz der Großunter-
Foto: Tobias Bach
nehmen und Ladenketten
behaupten, war Anlass für
folgendes Gespräch mit Hans
Hahn, Inhaber der Bäckerei
Bodenschatz, einem Betrieb,
der früher zehn Personen
beschäftigte (je fünf in
Backstube und Café) und jetzt
nur noch ihm und seiner Frau
ein Auskommen verschafft.
Herr Hahn, haben sich die
Zeiten für Ihr Geschäft sehr
verändert
Hans Hahn: Das Publikum
hat sich verändert. Früher
waren noch viele Arbeiter
hier vor Ort, die in der
Bäckerei einkauften. Auch
die Schüler aus den umliegenden
Schulen, zum Beispiel
der Gewerbeschule, holten
sich bei uns ihr Frühstück.
Die gehen heute in andere
Geschäfte, deshalb gibt es
hier auch keine Metzgereien
mehr. Und die ausländischen
Mitbürger kaufen sowieso
nicht bei uns ein.
Was können Sie an Negativem
über den Verlauf der
letzten Jahre sagen
H. Hahn: Das Aussterben der
kleinen Läden und Geschäfte.
Der Mittelstand ist kaputt.
Die Supermärkte nehmen
Überhand.
Was gibt es Positives zu
sagen
H. Hahn: Wüsste ich nicht...
Frau Hahn: Dass es jeden Tag
einen neuen Morgen gibt.
Gibt es spürbare Veränderungen,
seitdem in unmittelbarer
Nachbarschaft ein
großer Supermarkt mit
Backshop aufgemacht hat
H. Hahn: Das hat keine weiteren
Auswirkungen auf uns;
die Stammkundschaft kommt
weiterhin.
Wie sehen Sie die Zukunft
H. Hahn: Mies. Man wird
älter; irgendwann muss man
dann auch aufhören.
Was möchten Sie gerne den
“Nordlicht”-Lesern mitteilen
H. Hahn: Es macht einen
schon missmutig: Gefördert
wird das Großkapital, die
“Kleinen” lässt man hängen.
Gewerbesteuer bezahlen die
Kleinen, und die Großen
Arbeitsplätze gibt’s bei den
Kleinen, die Großen sparen
Personal ein.
Frau Hahn: Inzwischen
bekämpfen sich ja auch die
Großmächte untereinander.
Nun folgt also der “Kampf
unter den Giganten”.
Das Gespräch führte
Emmi Maier-Dilmac
Nordlicht 2004/1 16
Briefe an die Redaktion
Wenn auch Sie ein Thema haben, dass Ihnen auf den Nägeln brennt, schreiben Sie uns!
Die Redaktion freut sich auf Ihre Meinung zu Themen aus der Nordstadt.
(Bitte nur mit vollständigem Namen, Adresse und Telefonnummer). Egal ob per Brief
oder E-Mail - unsere Adressen finden Sie im Impressum auf der ersten Umschlagseite.
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.
Ein Schandfleck im Gebiet Nordstadt Gießen
Vor rund zehn Jahren wurde auf
einem Grundstück, dem sogenannten
Verbindungsweg zwischen Marburger Straße
Richtung Troppauer Straße, der Betrieb einer
Gärtnerei aufgegeben. Das Grundstück wurde
nicht mehr gepflegt und verwilderte immer
mehr. Auch das auf dem Grundstück stehende
Wohnhaus wies mit der Zeit immer größere
Schäden auf. Der Zaun, der das Gelände vollständig
umschlossen hatte, verrottete immer
mehr, wurde an viuelen Stellen zerstört,
sodass jederzeit die Möglichkeit besteht, das
Grundstück zu betreten.
Es wurden immer mehr Abfälle, Geräte,
Flaschen und Gerümpel dort abgelagert. Diese
Abfallberge zogen Ungeziefer an. Mehrfach
wurde das Ordnungsamt Gießen schriftlich
und mündlich auf diesen Zustand hingewiesen.
Zwar wurde das verwilderte Gelände
auch einmal entbuscht und das angeschlagene
Haus abgerissen, das Ordnungsamt sorgte
sogar dafür, dass das Grundstück vom Unrat
gesäubert wurde, allerdings wirkte das alles
nur für kurze Zeit.
Seit Monaten liegen wieder Abfälle und
Gerümpel auf dem Gelände. Hier besteht ganz
klar Handlungsbedarf!
Horst Janasek
Spielplatz im Bereich Schottstraße
Mein Name ist Rudi, ich wohne in der
Schottstraße 47. Da ich mitten im Geschehen
lebe, hoffe ich, dass meine Vorschläge,
Anregungen oder Verbesserungsvorschläge
nicht auf taube Ohren treffen. Dass wir auf
die Schnelle nicht viel ändern können, weiß
ich, aber wir bleiben trotzdem weiterhin dran.
Deswegen habe ich den Weg dieses Briefs
gewählt, um damit zu versuchen, dass sich
unsere momentane Lage vielleicht doch noch
verbessert.
Zur Situation: Unsere Kinder haben im
Bereich Schottstraße zwar Platz, aber es existieren
so gut wie keine Spielmöglichkeiten.
Wenn nichts über Eigeninitiative gemacht
worden wäre, hätten die Kinder rein gar
nichts. Eltern und Aufsichtspersonen haben
keine Möglichkeit, sich zu setzen oder mit
anderen zu plauschen. Trotz einer Begehung
von Vertretern der Stadt Gießen und einem
Beitrag im Nordstadtfernsehen hat sich bislang
noch nichts getan. Ich hoffe, dass zwischen
Schottstraße und Asterweg ein kindgerechter
Spielplatz geschaffen werden kann, wo unsere
Kids aufwachsen können, denn der momentane
Zustand ist unmöglich.
17
LOS-Projekte
hat die Zusammenarbeit der
Unternehmen in der Nordstadt
“ins Rollen gebracht”
und die Anwesenden mit den
Angeboten des Projekts vertraut
gemacht.
LOS-Projekte vorgestellt:
Das Infozentrum
für Unternehmen
und Existenzgründung
Zur Unterstützung von Unternehmensgründungen
und
-sicherungen haben der Nordstadtbeirat
und die städtische
Wirtschaftsförderung das Projekt
“Info-Zentrum für Unternehmen
und Existenzgründungen
in der Nordstadt” ins
Leben gerufen. Beratung und
Information in der Planungsund
Gründungsphase von
Unternehmen, die Begleitung
darüber hinaus und die Einbindung
der Unternehmensleitung
in Netzwerke sind das
Ziel des Projekts im Rahmen
von LOS (Lokales Kapital für
soziale Zwecke).
Im Unternehmer-Workshop
wird eine Marketingstrategie
für Nordstadt-Unternehmen
erarbeitet. Organisiert
werden auch Vorträge zu
betriebswirtschaftlichen Themen.
Alle Angebote sind kostenfrei
und werden von der
Industrie- und Handelkammer
(IHK) und dem Rationalisierungs-
und Innovationszentrum
der Deutschen Wirtschaft
e.V. (RKW) unterstützt.
Eine Auftaktveranstaltung
mit vielen Interessenten fand
am 31.03.2004 im Nordstadtzentrum
statt. Mit dabei
waren Oberbürgermeister
Heinz-Peter Haumann, die
Geschäftsführerein der IHK
Beate Hammerla, der designierte
Hauptgeschäftsführer
der Kreishandwerkerschaft
Thomas Kupka sowie die
Projektverantwortlichen.
Für Unterhaltung sorgte
Marabuschki - ein bekannter
Comedy-Jongleur. Der Abend
Interessierte sollten die
Beratungstermine jeweils
am ersten Dienstag des
Monats von 17 bis 19 Uhr im
Nordstadtzentrum nutzen.
Der erste Termin findet am
20. April statt.
Bausteine des Projekts
sind neben dem allgemeinen
Beratungsangebot zwei Workshops
für Gründer/innen und
Unternehmer/innen sowie
individuelle Unternehmensberatungsangebote.
Der
Gründer-Workshop hat zum
Ziel, dass alle Teilnehmenden
einen Business-Plan erstellen.
Über die Termine von
Workshops, Unternehmensberatung
und Vorträgen
kann man sich bei Abteilung
Wirtschaftsförderung, Petra
Stuhlmann, Tel. 0641 306-
1060 informieren.
Petra Stuhlmann
Nordlicht 2004/1 18
Auf die Plätze, Fertig, LOS!
Was verbirgt sich hinter den drei Buchstaben
Was ist LOS Eine Initiative des Deutschen Sportbundes Nein nicht ganz, sondern eine
Initiative der EU. Ziel ist es, Stadteile fit zu machen.
LOS steht für das Programm “Lokales kapital für soziale Zwecke”. Mit diesem Programm werden
bundesweit vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und vom
Europäischen Sozialfond Projekte finanziell unterstützt.
Mit LOS soll in ausgewählten Gebieten die Beschäftigungsfähigkeit der Menschen erhöht
und der soziale Zusammenhalt gestärkt werden. Die Giessener Nordstadt ist eines der
Fördergebiete.
Wer kann ein Mikroprojekt beantragen
Jeder!
Wie hoch ist die Förderung
Maximal 10. 000 Euro pro Förderprojekt
Welche Mikroprojekte werden gefördert
1. Aktionen zur Förderung der beruflichen Eingliederung mit lokalem Bezug
2. Projekte zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts
3. Unterstützungsprojekte zur Existenzgründung und Gründung
von sozialen Betrieben
Wer entscheidet über die Förderung
Der LOS - Begleitausschuss sieht sich die Anträge durch und bewilligt die Gelder
Derzeitige LOS - Projekte in Giessen:
Projektname Thema Ansprechpartner
LIFT
Lebensplanung und Perspektiven Ralf Volgmann
von Jugendlichen.
MiMi -
Partizipation von Jugendlichen.
Mitmachen und Mitbestimmen Selbstbewusstsein Petra Goldack / Sabine Brück
und Lebenstrategien
Lernprojekt Lesen & Schreiben Grundbildung Deutsch Initiative Garbenteich
Helma Clüsserath /
Claudia Harnitsch
Die Hürden überwinden - Praktische Lebenshilfe Aktino
Wochenendseminar für Alleinerziehende Mütter
Susanne Gerner / Friderike Henn
PEB - Garten und Landschaftsbau IJB
Praktisch erfahrbare Berufsorientierung
Herr Balser
Werkhof Gießen Nord - Machbarkeitsstudie Reinhard Thies
Mehr als ein Platz für Schrottler
Nordlicht Zeitungsprojekt Tobias Bach / Lothar Schreyeck
Infozentrum für Beratungsprojekt Bettina Baums / Petra Stuhlmann
Unternehmen und Existenzgründung
Berufsorientierung für Seifenkistenbau Jugendwerkstatt
benachteiligte Jugendliche
Erwerb von Computerkenntnissen Computerbau
Arne Schulz
Wer mehr über die einzelnen Projekte wissen möchte oder selbst Projekte beantragen will, wendet sich
am Besten an das Nordstadtbüro.
Termine
Das Nordstadtfest rückt näher!
Am 19. Juni ist es wieder soweit. Die Bürgerinnen und Bürger der Nordstadt sind herzlich
eingeladen, gemeinsam einen entspannten Tag rund um das Nordstadtbüro zu verbringen.
Die Organisatoren haben sich auch im Jahr 2004 wieder einiges einfallen lassen und ein
buntes Programm für Jung und Alt zusammen gestellt. Neben der leckeren internationalen
Küche und kalten Getränken gibt es wieder ein Kinderprogramm mit Spielparcours und
ein Seifenkistenrennen am Rodtberg. Fürs Auge die Tanzgruppe der KITA Paulusgemeinde,
und für die Ohren gibt es HipHop aus der Nordstadt, das Giessener Zupforchester, die LLS-
Schulband und die Gießener Band lowkick, die den Abend mit funky Soul beschließen wird.
Regelmäßige Termine:
Termine aus und in der Nordstadt
Jeden Dienstag 15:00 Uhr bis 17:30 und Donnerstag 10:00 Uhr bis 12:00:
kostenloses Surfen im Internet in der “Kaffeekanne” im Nordstadtbüro, dazu
Kaffeeangebot: 50 Cent für beliebig viel Kaffee
Jeden Dienstag 14-16 Uhr:
Wohnbau-Nordstadtbüro mit Frau Bastian. Hilfe bei Unstimmigkeiten in der
Hausgemeinschaft
Spezielle Termine:
29.04., 18:00 Nordstadtfernsehen im Offenen Kanal Gießen
21.05., 18:00 Vorbereitungstreffen Nordstadtfest im Nordstadtbüro
19.06. Nordstadtfest
25.06. Schulfest Sandfeldschule
27.05., 18:00 Nordstadtfernsehen im Offenen Kanal Gießen
24.06., 18:00 Nordstadtfernsehen im Offenen Kanal Gießen
26.06. Fest in der Kindertagesstätte Bernhard Itzel im Sandfeld
27.06. Gemeindefest der Evangelischen Paulusgemeinde
11.07. Gemeindefest der Evangelischen Thomasgemeinde
Wenn auch Sie eine Veranstaltung in der Nordstadt haben, lassen Sie es uns wissen!
Wir veröffentlichen kostenlos Ihren Termin in der jeweils kommenden Ausgabe.