Stellungnahme des Psychiaters Mag. Dr. Christian Spaemann (PDF ...
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unangenehm, welche als neutral. Jedenfalls geht es um das Signal, dass es erlaubt<br />
und passend ist, in der Wortwahl unterscheiden und wählen zu dürfen“ (S. 81).<br />
Kritik<br />
Wissenschaftlichkeit der Gendertheorie<br />
Die den Materialien zugrunde liegende Gendertheorie wird von Entwicklungsbiologen<br />
und -psychologen durchgehend abgelehnt. Die These, dass das soziale<br />
und biologische Geschlecht entgegen dem individuell empfundenen gesellschaftlich<br />
und erzieherisch erworben sei, ist mehrfach widerlegt worden. Den<br />
chromosomalen und körperlichen Unterschieden von Mann und Frau entsprechen<br />
signifikante Unterschiede in der neurobiologischen Funktionsweise <strong>des</strong> Gehirns und<br />
in den damit verbundenen psychologischen Reaktionsweisen und Fähigkeiten von<br />
Mann und Frau. Diese Unterschiede lassen sich bereits von Geburt an feststellen und<br />
sind weltweit kulturübergreifend stabil und haben pädagogische Implikationen. Alle<br />
Versuche, sie durch soziale Umgebungsbedingungen zu neutralisieren sind<br />
gescheitert. An der, die menschliche Evolution bestimmenden Zweigeschlechtlichkeit<br />
ändert weder das Phänomen von homosexueller (ca. 1,5-3%) oder transsexueller<br />
Empfindung (ca. 0,003-0,01%) etwas, noch die Tatsache, dass es seltene sexuelle<br />
Entwicklungsstörungen genetischer und hormoneller Art gibt (0,01-0,02%), die die<br />
geschlechtliche Zuordnung erschweren oder in Frage stellen können. Wenn in den<br />
vorliegenden Materialien die Hälfte der gezeigten Geschlechtsorgan-Installationen<br />
intersexueller Art sind (S. 57 ff) und die Kinder aufgefordert werden solche<br />
Installationen nachzuahmen, kann man erkennen, dass hier Kinder für die<br />
Ideologie Erwachsener instrumentalisiert werden. Erziehung und Pädagogik<br />
haben in differenzierter Weise an die Unterschiede zwischen den Geschlechtern<br />
anzuknüpfen.<br />
Darstellung der familiären Realität<br />
Der, entgegen den wissenschaftlichen Daten, zugrunde gelegte normative Pluralismus<br />
zeigt sich auch im Familienbild. Die in den Materialien vorgenommene Marginalisierung<br />
der herkömmlichen Familie geht an der gesellschaftlichen Realität<br />
vorbei. <strong>Dr</strong>ei Viertel der Kinder leben bei ihren leiblichen Eltern. Der Rest lebt in<br />
Patchwork-Familien, die an der herkömmlichen Familie orientiert sind sowie bei<br />
alleinerziehenden Eltern. Der Anteil derer, die in anderen Familienstrukturen, wie<br />
z. B. auch bei gleichgeschlechtlichen Paaren leben, ist verschwindend gering.<br />
Nahezu 100 % der Kinder wachsen in ihrem Selbstverständnis in einem Vater-<br />
Mutter-Narrativ auf. Dieses Narrativ ist in der Zeugung durch Mann und Frau, der<br />
heterosexuelle Aus-richtung von gut 97 % aller Menschen und in dem Bedürfnis<br />
nach Identitätsentwicklung durch einen gleichgeschlechtlichen und gegengeschlechtlichen<br />
Elternteil begründet. Insofern stellen die vorliegenden Unterrichtsmaterialien<br />
eine Ideologisierung <strong>des</strong> Schulunterrichts entgegen der Realität und auf