Internet - Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik
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Auswirkungen der<br />
Bevölkerungsentwicklung auf die<br />
Arbeitsfelder der<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />
bis zum Jahre 2012 in Thüringen<br />
Eine Arbeitshilfe für Jugendämter<br />
Im Auftrag des<br />
Landesamtes für Soziales <strong>und</strong> Familie,<br />
Abteilung 5 – Landesjugendamt Thüringen<br />
erstellt von der<br />
Dortm<strong>und</strong>er <strong>Arbeitsstelle</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
AutorInnen:<br />
Sandra Fendrich<br />
Matthias Schilling<br />
FACHBEREICH ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT<br />
UND SOZIOLOGIE<br />
Forschungsverb<strong>und</strong> Deutsches Jugendinstitut/<br />
Universität Dortm<strong>und</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Impressum<br />
Dortm<strong>und</strong> 2003<br />
Dortm<strong>und</strong>er <strong>Arbeitsstelle</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
AKJ Stat<br />
Tel.: 0231/755-5557<br />
Fax: 0231/755-5559<br />
www.akj-stat.fb12.uni-dortm<strong>und</strong>.de<br />
e-mail: fendrich@fb12.uni-dortm<strong>und</strong>.de<br />
schilling@fb12.uni-dortm<strong>und</strong>.de<br />
Verantwortlich:<br />
Sandra Fendrich<br />
Matthias Schilling<br />
Forschungsverb<strong>und</strong> Deutsches Jugendinstitut /<br />
Universität Dortm<strong>und</strong><br />
Dortm<strong>und</strong>er <strong>Arbeitsstelle</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
CDI-Gebäude<br />
Vogelpothsweg 78<br />
44227 Dortm<strong>und</strong><br />
Die Arbeitshilfe wurde im Auftrag des Landesamtes für Soziales <strong>und</strong> Familie,<br />
Abteilung 5 – Landesjugendamt Thüringen erstellt.<br />
2 2<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Inhalt<br />
Teil I:<br />
Wissenschaftliche Analyse der Auswirkungen der<br />
Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahre 2012 auf die<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />
1. Einleitung .............................................................................................................. 6<br />
2. Erläuterungen zur Bevölkerungsvorausberechnung .................................................... 7<br />
2.1 Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Annahmen der Bevölkerungsvorausberechnung ...................... 7<br />
2.1.1 Geburtenrate..................................................................................... 7<br />
2.1.2 Sterbefälle ......................................................................................... 8<br />
2.1.3 Wanderungen.................................................................................... 8<br />
2.2 Zur Problematik der Abwanderung von wirtschaftlich aktiven Jahrgängen ........... 9<br />
2.3 Aussagekraft der Bevölkerungsvorausberechnung........................................... 10<br />
2.4 Aussagekraft der Bevölkerungsvorausberechnung im Kontext anderer<br />
Sozialindikatoren......................................................................................... 12<br />
3. Bevölkerungsentwicklung der jugendhilferelevanten Altersgruppen............................ 12<br />
4. <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen...................................................................................... 15<br />
4.1 Entwicklung der relevanten Altersgruppen im Arbeitsfeld der<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen............................................................................. 15<br />
4.2 Auswirkungen auf den Platzbedarf in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen bis zum<br />
Jahre 2012 ................................................................................................ 17<br />
4.3 Altersstruktur der sozialpädagogischen Fachkräfte .......................................... 21<br />
5. Angebote <strong>und</strong> Maßnahmen der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit <strong>und</strong> Jugendsozialarbeit ..... 24<br />
5.1 <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit............................................................................. 24<br />
5.1.1 Die Entwicklung der relevanten Altersgruppen..................................... 24<br />
5.1.2 Regionale Disparitäten ..................................................................... 25<br />
5.1.3 Zur Personalsituation in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit ......................... 26<br />
5.1.4 Mögliche Konsequenzen des Bevölkerungsrückgangs auf die<br />
Personalsituation in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit............................... 32<br />
5.2 Jugendsozialarbeit....................................................................................... 34<br />
6. Hilfen zur Erziehung ............................................................................................. 36<br />
6.1 Das Personal in den Hilfen zur Erziehung....................................................... 37<br />
6.2 Die mögliche Entwicklung der Hilfen zur Erziehung auf der Gr<strong>und</strong>lage der<br />
Bevölkerungsprognose................................................................................. 40<br />
7. Zusammenfassung der wissenschaftlichen Analyse................................................... 46<br />
7.1 Allgemeine Tendenzen der Bevölkerungsvorausschätzung ............................... 46<br />
7.2 Auswirkungen auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe............................................... 46<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
3
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Teil II:<br />
Arbeitshilfe<br />
zur Nutzung der<br />
Bevölkerungsvorausberechnung<br />
auf der Ebene der Jugendämter<br />
8. Erste Grobanalyse <strong>und</strong> Einbeziehung der Fachdezernate.......................................... 49<br />
9. Die Auftragserteilung einer regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung für<br />
einzelne Planungsbezirke ...................................................................................... 50<br />
10. Umgang mit den Ergebnissen der Prognoseberechnungen ....................................... 52<br />
10.1 Aufbereitung der altersbezogenen Leistungsdaten der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />
Jugendhilfe................................................................................................. 53<br />
10.2 Projektion des Ist-Zustandes auf die Entwicklung in den nächsten 10 Jahren ..... 54<br />
11. Hinweise zur Analyse <strong>und</strong> Einschätzung zukünftiger Bedarfslagen der einzelnen<br />
Arbeitsfelder in den Landkreisen bzw. kreisfreien Städten.......................................... 56<br />
11.1 <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen............................................................................. 56<br />
11.2 <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit................................................. 56<br />
11.3 Hilfen zur Erziehung..................................................................................... 58<br />
11.4 Arbeitsfeldübergreifende Planung ................................................................. 58<br />
11.5 Evaluation .................................................................................................. 59<br />
12. Zusammenfassung ............................................................................................... 59<br />
Anhang ................................................................................................................. 61<br />
Tabellenverzeichnis .............................................................................................. 61<br />
Abbildungsverzeichnis........................................................................................... 62<br />
Literaturverzeichnis ............................................................................................... 63<br />
Tabellenanhang<br />
Erläuterungen zum Aufbau der Arbeitshilfe<br />
Die vorliegende Arbeitshilfe für Jugendämter zur Nutzung der Bevölkerungsvorausberechnung<br />
untergliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil umfasst die wissenschaftliche Analyse hinsichtlich<br />
der Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe im<br />
Freistaat Thüringen bis zum Jahr 2012. Auf Basis der Bevölkerungsprognose erfolgt eine a-<br />
nalytische Darstellung der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung. Hierbei werden insbesondere<br />
die Auswirkungen auf einzelne Arbeitsfelder der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe ins Blickfeld gerückt<br />
<strong>und</strong> vor dem Hintergr<strong>und</strong> der unterschiedlichen Entwicklungen einzelner Altersgruppen<br />
in den nächsten Jahren diskutiert.<br />
Der zweite Teil der Arbeitshilfe wendet sich den pragmatischen Fragestellungen zu, die<br />
dann zu berücksichtigen sind, wenn Verantwortliche der örtlichen Jugendhilfeplanung die eigene<br />
Situation unter dem Gesichtspunkt der Auswirkungen der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung<br />
im Hinblick auf die eigenen Angebote <strong>und</strong> Leistungen der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />
analysieren. Im Sinne der Arbeitshilfe werden die einzelnen notwendigen Schritte bis zur Entwicklung<br />
unterschiedlicher Handlungsoptionen für die einzelnen Arbeitsfelder der <strong>Kinder</strong><strong>und</strong><br />
Jugendhilfe aufgezeigt <strong>und</strong> erläutert.<br />
4 4<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Teil I<br />
Wissenschaftliche Analyse der Auswirkungen der<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
bis zum Jahre 2012 auf die<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />
in Thüringen<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
5
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
1. Einleitung<br />
Die Bevölkerungswissenschaft weist bereits seit einiger Zeit nachdrücklich darauf hin, dass alle<br />
Modellrechnungen des zukünftigen Bevölkerungsbestandes einen überaus deutlichen Bevölkerungsrückgang<br />
für die nächsten Jahrzehnte prognostizieren (vgl. Birg 1998). Diese für<br />
Gesamtdeutschland gültige Aussage ist allerdings für die neuen B<strong>und</strong>esländer zu differenzieren.<br />
Hier wird erwartet, dass nach dem Geburteneinbruch Mitte der 1990er-Jahre (vgl. hierzu<br />
u.a. Grünheid/Mammey 1997; Beck-Gernsheim 1997; Dorbritz 1997) die Altersgruppen<br />
der unter 12-Jährigen wieder leicht steigen <strong>und</strong> die Anzahl der über 12-Jährigen noch dramatisch<br />
einbrechen wird.<br />
Der demographische Wandel <strong>und</strong> seine Auswirkungen ist daher ein Thema, mit dem sich<br />
Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft konfrontiert sieht (vgl. Steinmann/Fuchs/Tagge 2002).<br />
Während diese Entwicklung des Bevölkerungsrückgangs im Bereich der Rentenpolitik bereits<br />
seit längerem diskutiert wird, zeigt auch die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe ein zunehmendes Interesse<br />
daran, sich Kenntnisse über Bedingungen <strong>und</strong> Faktoren der Bevölkerungsentwicklung<br />
anzueignen, um dieses Wissen in die aktive Gestaltung <strong>und</strong> Planung der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />
einzubringen. Denn eins ist zu bedenken: „Wenn nicht die Jugendhilfe selbst Strategien<br />
<strong>und</strong> Konzepte entwickelt, wenn sie nicht selbst beschreibt, mit welchen Bedarfen sie in<br />
den nächsten 10 Jahren konfrontiert sein wird <strong>und</strong> welche Ressourcen sie zu welchem Zeitpunkt<br />
benötigt, dann werden es andere Akteure sein, die der Jugendhilfe ihre Ressourcen<br />
zuweisen werden“ (Landschaftsverband Westfalen-Lippe – Landesjugendamt 2002, S. 1).<br />
Die vorliegende Expertise möchte einen Beitrag zur Ermittlung der Konsequenzen der Bevölkerungsentwicklung<br />
auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe leisten <strong>und</strong> legt die notwendigen<br />
Analyseschritte dar sowie sie Handlungsoptionen für die kommunale Jugendhilfeplanung eröffnet.<br />
Aufgabe <strong>und</strong> Ziel der durch das Landesjugendamt Thüringen in Auftrag gegebenen<br />
Expertise ist es, die Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung (Prognose bis 2012) auf die<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe quantitativ statistisch zu untersuchen. Der vorliegende Bericht gibt<br />
hierzu einen ersten Problemaufriss <strong>und</strong> soll Anregungen für eigene Berechnungen auf der<br />
Ebene der Kreise <strong>und</strong> selbst definierter Sozialräume im Rahmen der kommunalen Jugendhilfeplanung<br />
bieten.<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Expertise ist die 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, die<br />
vom Statistischen Landesamt auf der Basis des Bevölkerungsbestandes am 31.12.1997 errechnet<br />
wurde. Zur Darstellung der aktuellen Situation der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe werden<br />
zudem Daten des Bevölkerungsbestandes, Verwaltungsdaten des Landesjugendamtes Thüringen<br />
sowie Daten der amtlichen <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong> verwendet. 1<br />
Bei der Analyse muss gr<strong>und</strong>sätzlich beachtet werden, dass der Faktor Bevölkerungsentwicklung<br />
nur einer von vielen bedarfsbestimmenden Faktoren für Angebote <strong>und</strong> Leistungen<br />
der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe ist. Weitere bedarfsbestimmende Faktoren wie die Entwicklung<br />
sozialstruktureller Belastungsfaktoren, fachliche Weiterentwicklungen <strong>und</strong> fachpolitische Entscheidungen<br />
können aufgr<strong>und</strong> der begrenzten Aufgabenstellung der Expertise nicht systematisch<br />
berücksichtigt werden, gleichwohl an den entsprechenden Textstellen auf die weiteren<br />
Faktoren hingewiesen wird.<br />
In der Expertise werden zunächst die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Annahmen der Bevölkerungsprognose<br />
dargelegt <strong>und</strong> erläutert. Daran schließt sich die Darstellung der wichtigsten zu erwartenden<br />
Entwicklungstrends für die einzelnen jugendhilferelevanten Altersgruppen an. Weiter<br />
wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen diese Entwicklungen für die einzelnen<br />
Arbeitsfelder haben werden. Abschließend werden die zentralen Ergebnisse zusammengefasst<br />
<strong>und</strong> die Möglichkeiten der Nutzung der Bevölkerungsprognose auf der Ebene der Jugendämter<br />
näher beschrieben.<br />
1 Vgl. ausführlich zur <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong> Rauschenbach/Schilling (1997).<br />
6 6<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
2. Erläuterungen zur Bevölkerungsvorausberechnung<br />
Diesem Bericht liegen die Ergebnisse der 9. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung<br />
(9. kBV) zugr<strong>und</strong>e, einer auf B<strong>und</strong>esebene koordinierten Vorausberechnung, an der alle 16<br />
B<strong>und</strong>esländer beteiligt waren. Ausgangspunkt der vorliegenden Berechnungen ist die zum<br />
31.12.1997 fortgeschriebene Bevölkerungszahl nach Altersjahren <strong>und</strong> Geschlecht. Für das<br />
Jahr 1998 wurde die reale Entwicklung weitestgehend berücksichtigt. Zur Anwendung<br />
kommt ein Modell der Komponentenfortschreibung. Dabei wird die Bevölkerung Jahr für<br />
Jahr mittels altersspezifischer Geburten- <strong>und</strong> Sterbeziffern <strong>und</strong> unter Berücksichtigung von<br />
Wanderungsdaten jahrgangsweise fortgeschrieben. Den besonderen Schwierigkeiten der<br />
Einschätzung des künftigen Verlaufs der nationalen <strong>und</strong> internationalen Wanderungsströme<br />
wurde dadurch Rechnungen getragen, dass zwei verschiedene Varianten berücksichtigt wurden.<br />
Die für einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren angelegte Vorausberechnung der 9. koordinierten<br />
Bevölkerungsvorausberechnung wird zeitlich untergliedert in eine Vorausschätzung<br />
(bis 2015) <strong>und</strong> eine Modellrechnung (2016 bis 2050). Gr<strong>und</strong>sätzlich ist zur Bevölkerungsvorausberechnung<br />
anzuführen, dass die Ergebnisse umso unsicherer eingestuft werden<br />
müssen, je weiter der Prognosezeitpunkt vom Ausgangsjahr entfernt ist (vgl. Thüringer Landesamt<br />
für Statistik 2000b, 2001 sowie gr<strong>und</strong>sätzlich zur Kommentierung Ginter 2000;<br />
Voigtsberger 1999). In dem vorliegenden Bericht werden die Prognosejahre bis 2012 berücksichtigt.<br />
Nach Auskunft des Thüringer Landesamtes für Statistik wird derzeit die 10. koordinierte<br />
Bevölkerungsvorausberechnung auf der Gr<strong>und</strong>lage der Bevölkerungszahl vom 31.12.2002<br />
erarbeitet. Die Daten werden voraussichtlich Ende 2003 zur Verfügung stehen.<br />
2.1 Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Annahmen der Bevölkerungsvorausberechnung<br />
Die Bevölkerungsprognose für den Freistaat Thüringen bezieht sich auf die zugr<strong>und</strong>eliegenden<br />
demographischen Annahmen zu den Komponenten<br />
‣ Geburtenrate,<br />
‣ Sterbefälle,<br />
‣ Wanderungen,<br />
die auf Analysen <strong>und</strong> Bewertungen vorangegangener Zeiträume basieren (vgl. gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
zu den Komponenten der Bevölkerungsvorausberechnung Steinmann/Tagge 2002). Auf<br />
Landesebene wurden zwei Prognosevarianten erarbeitet, die sich nur in der Höhe der Migrationsannahmen<br />
unterscheiden (vgl. Kap. 2.1.3).<br />
2.1.1 Geburtenrate<br />
Die Fertilitätsrate (Fruchtbarkeitsziffer), d.h. die Zahl der <strong>Kinder</strong>, die eine Frau im gebärfähigen<br />
Alter zwischen 15 <strong>und</strong> 45 Jahren zur Welt bringt, ist nicht nur als ein ausschlaggebender<br />
Faktor für die weitere Bevölkerungsentwicklung zu sehen, sondern ist darüber hinaus auch<br />
bedeutend im Rahmen von Aussagen zum zukünftigen Bedarf an Jugendhilfeleistungen.<br />
Die Summe der altersspezifischen Geburtenziffern ist in Thüringen von 772 im Jahre<br />
1994 auf 1.067 im Jahre 1997 <strong>und</strong> 1.102 im Jahre 1998 gestiegen. Das heißt, unter der<br />
Geburtenhäufigkeit des Jahres 1998 bringen 1.000 Thüringer Frauen im Laufe ihres Lebens<br />
1.102 <strong>Kinder</strong> zur Welt. Zur einfachen Reproduktion der Bevölkerung wären jedoch 2.100<br />
<strong>Kinder</strong> erforderlich. Die Reproduktionsquote beträgt damit für das Jahr 1998 etwa 52%. Im<br />
Jahr 2001 2 lag die Geburtenhäufigkeit je 1.000 Frauen bei 1.225. Zum Vergleich: Das Niveau<br />
im früheren B<strong>und</strong>esgebiet liegt seit einigen Jahren relativ konstant bei 1.400 <strong>Kinder</strong>n.<br />
2 Angaben laut Auskunft des Thüringer Landesamtes für Statistik vom 26.02.2003.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
7
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Es wird angenommen, dass sich die Reproduktionsquote im Freistaat Thüringen weiter erhöhen<br />
wird <strong>und</strong> im Jahre 2005 das jetzige Niveau im früheren B<strong>und</strong>esgebiet erreicht (vgl. Thüringer<br />
Landesamt für Statistik 2000b).<br />
Für die letzten Jahre kann bereits überprüft werden, inwiefern sich Abweichungen zwischen<br />
der altersspezifischen Fruchtbarkeitskennziffer in der 9. koordinierten Bevölkerungsvorausberechung<br />
<strong>und</strong> der tatsächlichen Entwicklung zeigen. Bei diesem Vergleich wird deutlich,<br />
dass bislang nur geringe Differenzen identifiziert werden können (vgl. Tab. 1).<br />
Tab. 1: Vergleich der altersspezifischen Fruchtbarkeitskennziffern in der 9. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung<br />
<strong>und</strong> der tatsächlichen Entwicklung in Thüringen für die Jahre 1998 bis<br />
2002<br />
1998 1999 2000 2001 2002<br />
Tatsächliche Entwicklung 1.101,8 1.144,8 1.213,0 1.225,2 / 1<br />
9. kBV 1.111,0 1.150,9 1.190,9 1.230,8 1.270,8<br />
1 Der Wert für 2002 liegt noch nicht vor.<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); Entwicklung<br />
der altersspezifischen Fruchtbarkeitsziffern laut Auskunft des Thüringer Landesamtes für Statistik<br />
2.1.2 Sterbefälle<br />
Die ferne Lebenserwartung der Bevölkerung wird mit Hilfe der Sterbetafeln ermittelt <strong>und</strong> für<br />
Neugeborene angegeben. Ausgehend vom kontinuierlichen Anstieg der Lebenserwartung –<br />
seit 1990/92 hat sich in Thüringen die Lebenserwartung neugeborener Jungen um 2,3 Jahre<br />
<strong>und</strong> die neugeborener Mädchen um 2,4 Jahre erhöht – wird auch für die kommenden Jahre<br />
eine Zunahme unterstellt. Dabei wird davon ausgegangen, dass bis 2005 eine Angleichung<br />
an die jetzt im früheren B<strong>und</strong>esgebiet erreichte Lebenserwartung eintritt <strong>und</strong> im Jahre 2025<br />
bei neugeborenen Jungen mit 76,2 Jahren <strong>und</strong> bei neugeborenen Mädchen mit 82,6 Jahren<br />
in den alten <strong>und</strong> neuen B<strong>und</strong>esländern dieselbe Lebenserwartung vorliegen wird. Ab diesem<br />
Zeitpunkt wird die Entwicklung als gleichverlaufend eingeschätzt. Trotz der höheren Lebenserwartung<br />
wird jedoch mit ansteigenden Sterbeüberschüssen, d.h. die Zahl der Gestorbenen<br />
liegt über der der Geborenen, gerechnet.<br />
Auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe hat die Veränderung der Lebenserwartung aufgr<strong>und</strong> der<br />
geringen <strong>Kinder</strong>sterblichkeit jedoch keine direkten Auswirkungen (vgl. Thüringer Landesamt<br />
für Statistik 2000b). Allerdings liegen die Konsequenzen aus dem kontinuierlichen Anstieg<br />
der Lebenserwartung darin, dass sich eine zunehmende Überalterung der Bevölkerung entwickelt.<br />
Die stetig zurückgehende Zahl von <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen bleibt in Anbetracht<br />
einer sich zeitgleich verändernden Mortalitätsrate nicht ohne Auswirkungen auf das Verhältnis<br />
von jüngeren <strong>und</strong> älteren Menschen in Deutschland. In dieser Hinsicht lässt sich in den<br />
letzten Jahrzehnten eine Verschiebung zu Gunsten der älteren Menschen <strong>und</strong> zu Ungunsten<br />
der jüngeren Bevölkerung beobachten (vgl. Voigtsberger 1999; Scholze 2002a, 2002b).<br />
2.1.3 Wanderungen<br />
Die Wanderungen setzen sich zusammen aus den Binnenwanderungen, das sind die Zu- <strong>und</strong><br />
Fortzüge über die Landesgrenze Thüringens von <strong>und</strong> in andere B<strong>und</strong>esländer, sowie den Außenwanderungen<br />
Deutscher (in der Hauptsache Aussiedler) <strong>und</strong> von Ausländern (in starkem<br />
Maße Asylbewerber). Darüber hinaus sind Wanderungen auf der Kreisebene, also zwischen<br />
Kreisen, von Interesse.<br />
Die Wanderungsbewegungen innerhalb der Bevölkerung werden durch vielerlei Faktoren<br />
beeinflusst. Zu diesen zählen die wirtschaftliche Entwicklung ebenso wie andere Standortfaktoren,<br />
z.B. eine attraktive Wohnlage. Die Entwicklung in den vergangenen Jahren hat gezeigt,<br />
dass jährlich 5.000 bis 8.000 Thüringer mehr in die anderen B<strong>und</strong>esländer weg- als<br />
von diesen Ländern in den Freistaat Thüringen zuziehen. Auch für die nächsten Jahre wird<br />
mit einer solchen Abwanderung gerechnet, die jedoch allmählich zurückgeht. Ab 2016 geht<br />
8 8<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
man von einem ausgeglichenen Wanderungssaldo aus. Somit ist bis 2015 ein Binnenwanderungsverlust<br />
von 100.300 Personen angesetzt worden. Das entspricht einem durchschnittlichen<br />
jährlichen Verlust von 5.600 Einwohnern (vgl. hierzu auch DGB-Landesbezirk Thüringen<br />
2001).<br />
Der Außenwanderungsgewinn Deutscher im Freistaat Thüringen ist in den letzten Jahren<br />
ständig zurückgegangen. Während 1993 fast 6.000 Deutsche aus dem Ausland mehr nach<br />
Thüringen zu- als wegzogen, waren es 1997 <strong>und</strong> 1998 nur 800 bzw. 500. Ausgehend von<br />
Berechnungen des B<strong>und</strong>esministerium des Innern (BMI) wurde angenommen, dass sich der<br />
Wanderungsgewinn in den Jahren 2000 bis 2005 auf jährlich 1.750 beläuft, dann bis 2010<br />
auf 1.400 <strong>und</strong> bis 2020 auf 1.050 zurückgeht <strong>und</strong> ab 2040 ganz auslaufen wird. Dieser<br />
Betrachtung liegt eine Einschätzung des noch vorhandenen Potenzials ausreisewilliger Aussiedler<br />
zugr<strong>und</strong>e (vgl. Thüringer Landesamt für Statistik 2000b, 2001).<br />
Mit großer Unsicherheit behaftet, da von jeweiligen politischen Entscheidungen <strong>und</strong> der<br />
internationalen Lage determiniert, ist die Einschätzung der Außenwanderungen der Ausländer.<br />
Deshalb wurden in der Bevölkerungsvorausberechnung 2 Varianten berechnet: Variante<br />
1 geht in Deutschland von einem jährlichen Wanderungsgewinn von 100.000 Personen ab<br />
dem Jahr 2003 aus. Der Variante 2 liegt in Deutschland ein Gewinn von jährlich 200.000<br />
Personen ab 2008 zugr<strong>und</strong>e. Für die Jahre bis 2002 bei Variante 1 bzw. 2008 bei Variante<br />
2 wird eine Anpassung an dieses Niveau vorgesehen. Für Thüringen entspricht dies aufgr<strong>und</strong><br />
der Aufnahmequote von 3,3 Prozent <strong>und</strong> der Entwicklungen der letzten Jahre einem jährlichen<br />
Gewinn von 2.500 Personen (Variante 1) bzw. 5.000 Personen (Variante 2) (vgl. Thüringer<br />
Landesamt für Statistik 2000b).<br />
2.2 Zur Problematik der Abwanderung von wirtschaftlich aktiven<br />
Jahrgängen<br />
Durch die anhaltend hohen Abwanderungen in andere B<strong>und</strong>esländer verringert sich von Jahr<br />
zu Jahr die Einwohnerzahl Thüringens. Hohe Abwanderungsquoten finden sich in Bevölkerungsgruppen,<br />
die für die wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Stabilität des Landes mitbestimmend<br />
sind. Dazu zählen Personen, die am Beginn ihres Berufslebens stehen, Personen mit hoher<br />
Ausbildung sowie Frauen in Altersgruppen mit einer hohen Fruchtbarkeitsquote (vgl. DGB-<br />
Landesbezirk Thüringen 2001). Somit sind die einzelnen Bevölkerungsgruppen an der Abwanderungsbewegung<br />
aus Thüringen unterschiedlich beteiligt. Dies hat Konsequenzen auf<br />
die zukünftige wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Entwicklung <strong>und</strong> mit der derzeitigen Abwanderungstendenz<br />
zeichnen sich Probleme auf verschiedenen Gebieten ab:<br />
‣ Beinahe die Hälfte der Abwanderungsverluste in Thüringen entfällt auf die Altersgruppe<br />
der 18- bis unter 25-Jährigen, also diejenige Bevölkerungsgruppe, die sich in der Ausbildung<br />
befindet oder diese gerade abgeschlossen hat. Nach Ergebnissen einer Studie<br />
des DGB-Landesbezirks Thüringen hat der Freistaat Thüringen zwischen 1997 <strong>und</strong><br />
1999 r<strong>und</strong> 5% dieses Altersgruppenbestandes verloren (DGB-Landesbezirk Thüringen<br />
2001, S. 10, vgl. hierzu auch Jugendberufshilfe Thüringen 2002, S. 3).<br />
‣ Nach Untersuchungen des Instituts für Wirtschaftsförderung in Halle verfügt r<strong>und</strong> die<br />
Hälfte der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter, die aus den neuen B<strong>und</strong>esländern in die<br />
alten B<strong>und</strong>esländer zieht über einen Schulabschluss in Form von Abitur oder Fachhochschulreife.<br />
Dies ist in quantitativer Hinsicht weit mehr als im Durchschnitt der Bevölkerung.<br />
Zudem hat die Untersuchung ergeben, dass der Anteil der Personen mit Universitäts-<br />
oder Fachhochschulexamen mit einem Anteil von r<strong>und</strong> 25% unter den Fortgezogenen<br />
mehr als doppelt so hoch ist wie im Mittel der ostdeutschen Bevölkerung (vgl. Kempe<br />
2001). Bisher hat sich die Annahme auch nicht bestätigt, dass die Fortgezogenen<br />
nach ihrer Ausbildung als gut ausgebildete Fachkräfte zurückkehren (vgl. DGB-<br />
Landesbezirk Thüringen 2001, S. 10).<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
9
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
‣ Der Frauenanteil in diesen beiden Gruppen ist überdurchschnittlich hoch. Der Wegzug<br />
von Frauen in geburtenaktiven Jahrgängen hat wiederum zur Konsequenz, dass sich der<br />
Freistaat Thüringen von dem Geburtenrückgang in den 1990er-Jahren entsprechend<br />
langsamer erholen wird (vgl. DGB-Landesbezirk Thüringen 2001). Durch die starke Abwanderung<br />
von jüngeren Frauen <strong>und</strong> damit von potentiellen Müttern kommt es trotz<br />
leicht steigender Geburtenraten in der Folge zu Geburtenausfällen (vgl. Scholze 2002a)<br />
2.3 Aussagekraft der Bevölkerungsvorausberechnung<br />
Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung nach den Gr<strong>und</strong>merkmalen Alter, Geschlecht <strong>und</strong><br />
Staatsangehörigkeit gehören zum Standard der amtlichen Statistik. Zusammen mit der Bevölkerungsprognose<br />
sollen sie dazu verwendet werden ein möglichst umfassendes Bild der Bevölkerung<br />
für aktuelle <strong>und</strong> zukünftige Entscheidungen in der Politik, Wirtschaft, für Verbände<br />
<strong>und</strong> die Verwaltung zur Verfügung zu stellen.<br />
Im Gegensatz zu den Bevölkerungs- <strong>und</strong> Geburtendaten, die umfassend erhoben werden,<br />
beruhen Bevölkerungsvorausberechnungen auf den dargelegten spezifischen Annahmen zukünftiger<br />
Entwicklungen. Prognosen sind jedoch mit einem mehr oder weniger großen Unsicherheitsfaktor<br />
behaftet.<br />
Die in dieser Expertise verwendete Prognose basiert auf den realen Bevölkerungszahlen<br />
vom 31.12.1997. Inwieweit die Annahmen der Prognose auf die reale Entwicklung hindeuten,<br />
kann bereits für mehrere Berechnungsjahre geprüft werden, da inzwischen die Bevölkerungszahlen<br />
bis einschließlich 2001 vorliegen. Tab. 2 zeigt eine Gegenüberstellung der Werte<br />
beispielhaft für den Stichtag 31.12.2001 nach Altersjahren.<br />
10 10<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Tab. 2: Vergleich der vorausberechneten Bevölkerung <strong>und</strong> des Bevölkerungsbestandes am<br />
31.12.2001 in Thüringen<br />
Vorausberechnung<br />
der Bevölkerung für<br />
den 31.12.2001<br />
Bevölkerungsbestand<br />
am 31.12.2001<br />
Abweichung<br />
in %<br />
0 bis unter 1 J. 17.855 17.287 -3,2<br />
1 bis unter 2 J. 17.399 17.390 -0,1<br />
2 bis unter 3 J. 17.045 16.766 -1,6<br />
3 bis unter 4 J. 16.750 16.510 -1,4<br />
4 bis unter 5 J. 16.537 16.466 -0,4<br />
5 bis unter 6 J. 15.354 15.138 -1,4<br />
6 bis unter 7 J. 13.880 13.866 -0,1<br />
7 bis unter 8 J. 12.873 12.916 0,3<br />
8 bis unter 9 J. 13.471 13.600 1,0<br />
9 bis unter 10 J. 14.716 14.904 1,3<br />
10 bis unter 11 J. 17.451 17.575 0,7<br />
11 bis unter 12 J. 27.841 27.774 -0,2<br />
12 bis unter 13 J. 29.488 29.438 -0,2<br />
13 bis unter 14 J. 32.264 32.145 -0,4<br />
14 bis unter 15 J. 33.519 33.457 -0,2<br />
15 bis unter 16 J. 33.219 33.186 -0,1<br />
16 bis unter 17 J. 33.617 33.669 0,2<br />
17 bis unter 18 J. 34.015 33.845 -0,5<br />
18 bis unter 19 J. 34.348 33.960 -1,1<br />
19 bis unter 20 J. 35.754 34.955 -2,2<br />
20 bis unter 21 J. 34.917 33.833 -3,1<br />
21 bis unter 22 J. 35.837 34.296 -4,3<br />
22 bis unter 23 J. 33.733 32.186 -4,6<br />
23 bis unter 24 J. 31.920 30.398 -4,8<br />
24 bis unter 25 J. 30.720 29.296 -4,6<br />
25 bis unter 26 J. 26.757 25.898 -3,2<br />
26 bis unter 27 J. 24.732 24.105 -2,5<br />
Insgesamt 686.010 674.859 -1,6<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung am 31.12.2001; Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte<br />
Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); eig. Berechnungen<br />
Der Vergleich der vorausberechneten Bevölkerungszahlen für das Jahr 2001 <strong>und</strong> des Bevölkerungsbestandes<br />
zeigt leichte Abweichungen, wobei größere Differenzen in den Altersgruppen<br />
der unter 1-Jährigen <strong>und</strong> der über 19-Jährigen zu finden sind. Daraus folgt, dass<br />
prognostizierte Entwicklungen innerhalb der jugendhilferelevanten Altersgruppen unterschiedliche<br />
Unsicherheitsfaktoren haben. Während die Zahl der <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen in<br />
zehn Jahren in der Regel gut berechnet werden kann, ist die Sicherheit der Prognose für die<br />
jüngeren Altersgruppen wesentlich geringer. Dies ist aber nicht in erster Linie auf eine abweichende<br />
Fertilitätsrate zurückzuführen, da sich hier bislang keine erheblichen Differenzen zeigen<br />
(vgl. Kap. 2.1.1, Tab. 1). Vielmehr kann vermutet werden, dass die Differenz zwischen<br />
vorausberechneter Bevölkerung <strong>und</strong> Bevölkerungsstand auch aus Abwanderungstendenzen<br />
jüngerer Frauen resultiert (vgl. Kap. 2.2). Darüber hinaus sind für die älteren Jahrgänge ab<br />
19 Jahren Abweichungen zu verzeichnen, die mit einem veränderten Wanderungsverhalten<br />
der jungen Menschen erklärt werden könnten.<br />
Nach Auskunft der Bevölkerungsexperten müssen diese abweichenden Entwicklungen<br />
nicht gr<strong>und</strong>sätzlich für alle Prognosejahre gelten. Eine abschließende Beurteilung der Vorhersagesicherheit<br />
ist erst nach mehreren Jahren möglich.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
11
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
2.4 Aussagekraft der Bevölkerungsvorausberechnung im Kontext<br />
anderer Sozialindikatoren<br />
Wie in der Einleitung schon erwähnt wurde, stellt die Bevölkerungsentwicklung nur einen Einflussfaktor<br />
auf die Angebote <strong>und</strong> Leistungen der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe dar. Wie noch weiter<br />
unten ausgeführt wird, sind die Bedarfe, insbesondere im Bereich der Hilfen zur Erziehung,<br />
der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit <strong>und</strong> der Jugendsozialarbeit in einem engen Zusammenhang<br />
zu sozialen Belastungsfaktoren zu sehen. Dieser Zusammenhang wurde in den letzten<br />
Jahren insbesondere von U. Bürger für die Hilfen zur Erziehung nachgewiesen (vgl. Bürger<br />
1999 <strong>und</strong> ISA 1999).<br />
Um die Aussagekraft der Bevölkerungsprognose insbesondere in den genannten Arbeitsfeldern<br />
noch zu steigern, ist es hilfreich die Entwicklung ausgewählter Sozialindikatoren in die<br />
Analysen einzubeziehen. An entsprechenden Stellen wird in dem vorliegenden Bericht hierauf<br />
verwiesen.<br />
3. Bevölkerungsentwicklung der jugendhilferelevanten<br />
Altersgruppen<br />
Die Bevölkerungsprognose für den Freistaat Thüringen weist als generelle Tendenz eine steigende<br />
Anzahl geborener <strong>Kinder</strong> für die nächsten Jahre aus. Dies wird deutlich, wenn man<br />
die zukünftige Entwicklung der geborenen <strong>Kinder</strong> des Landes, also die 0- bis unter 1-<br />
Jährigen des jeweiligen Jahres, betrachtet (vgl. Abb. 1). In diesem Zusammenhang muss<br />
darauf hingewiesen werden, dass sich, wie in Kap. 2.3 für 2001 aufgezeigt, bereits für 1998<br />
bis 2001 leichte Abweichungen zwischen dem tatsächlichen Bevölkerungsbestand <strong>und</strong> der in<br />
der 9. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung erwarteten Entwicklung der unter 1-<br />
Jährigen zeigen. Während der Bevölkerungsbestand zwischen 1998 <strong>und</strong> 2000 ansteigende<br />
Geburtenzahlen ausweist, ist im Jahr 2001 gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang<br />
der unter 1-Jährigen zu verzeichnen. Die Entwicklung zwischen 2000 <strong>und</strong> 2001 kann ein<br />
Hinweis darauf sein, dass die angenommene Geburtenentwicklung in der 9. koordinierten<br />
Bevölkerungsvorausberechnung zu positiv eingeschätzt wurde, muss es allerdings nicht. Das<br />
Thüringer Landesamt für Statistik gibt zur Zeit auch keine abschließende Bewertung dieser<br />
Entwicklung ab, sondern verweist auf die laufenden Berechnungen für die 10. koordinierte<br />
Bevölkerungsvorausberechnung. Die Ergebnisse werden allerdings erst Ende 2003 erwartet.<br />
Auch wenn die Vorhersagegenauigkeit für die noch nicht geborenen <strong>Kinder</strong> abschließend<br />
nicht beurteilt werden kann, weist die aktuelle Bevölkerungsvorausberechnung für den Freistaat<br />
Thüringen insgesamt einen Bevölkerungszuwachs für die Altersgruppe der unter 1-<br />
Jährigen von 9,2% zwischen 2002 <strong>und</strong> 2012 aus. Innerhalb dieses Zeitraums ist zwischen<br />
2002 <strong>und</strong> 2009 eine kontinuierliche Zunahme der Bevölkerung der unter 1-Jährigen von<br />
11,1% zu erwarten, bevor die Anzahl in den Folgejahren wieder allmählich zurückgeht.<br />
Die dargestellte Entwicklung für das Land zeigt sich nicht in allen Kreisen <strong>und</strong> kreisfreien<br />
Städten sondern vielmehr können sehr unterschiedliche Entwicklungen auf regionaler Ebene<br />
ermittelt werden. Betrachtet man allein die Landkreise ohne die kreisfreien Städte kann bei<br />
dieser differenzierten Betrachtung der höchste Bevölkerungszuwachs dieses Geburtenjahrgangs<br />
im Landkreis Hildburghausen mit einem Zuwachs von 20,4% ausgemacht werden,<br />
während sich der Zuwachs im Landkreis Altenburger Land im gleichen Zeitraum bei 4,3%<br />
bewegt (vgl. Abb. 2).<br />
12 12<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Abb. 1: Bevölkerungsvorausschätzung der unter 1-Jährigen zwischen dem 31.12.2002 <strong>und</strong> dem<br />
31.12.2012 im Freistaat Thüringen (Basisjahr 31.12.2002)<br />
21.000<br />
20.500<br />
20.000<br />
19.500<br />
19.332<br />
19.869 19.962 20.121<br />
20.278 20.372 20.360 20.256<br />
Maximum:<br />
31.12.2009<br />
20.372 <strong>Kinder</strong><br />
20.029<br />
Anzahl<br />
19.000<br />
18.824<br />
18.500<br />
18.000<br />
17.500<br />
18.335<br />
Minimum:<br />
31.12.2002<br />
18.335 <strong>Kinder</strong><br />
17.000<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Jahr<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Abb. 2: Vergleich der Bevölkerungsvorausschätzung der unter 1-Jährigen im Freistaat Thüringen<br />
<strong>und</strong> in den Landkreisen Hildburghausen <strong>und</strong> Altenburger Land (Indexentwicklung in %; 2002 =<br />
100)<br />
Indexentwicklung (2002 = 100)<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
Altenburger Land<br />
Hildburghausen<br />
Thüringen<br />
100,0<br />
103,3<br />
102,7<br />
101,7<br />
106,7<br />
110,4<br />
108,4<br />
111,4<br />
108,9<br />
113,2<br />
109,7<br />
115,2<br />
117,2<br />
110,6 111,1<br />
118,9<br />
120,0<br />
120,4<br />
111,0 110,5 109,2<br />
105,4<br />
105,2<br />
105,3<br />
104,5 104,5 104,8<br />
105,5 105,2<br />
103,4 104,3<br />
95<br />
900<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Jahr<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante), eig. Berechnungen<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
13
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Nimmt man darüber hinaus zudem die Entwicklung in den kreisfreien Städten mit in den<br />
Blick, zeigt sich, dass sich die Differenz zwischen höchstem Geburtenanstieg <strong>und</strong> rückläufiger<br />
Geburtenquote noch vergrößert (vgl. Tab. 3). So liegen die Werte des Jahres 2012 im Vergleich<br />
zum Basisjahr 2002 zwischen einem rückläufigen Wert von -14,6% in der Stadt Jena<br />
<strong>und</strong> einem prognostizierten Anstieg von 20,4% im Landkreis Hildburghausen. Insgesamt gesehen<br />
zeichnet sich die Entwicklung in den kreisfreien Städten Thüringens – sieht man einmal<br />
von der kreisfreien Stadt Eisenach ab – im Vergleich zu der Entwicklung in den einzelnen<br />
Landkreisen durch rückläufige Werte aus. Die Variationen zwischen den einzelnen Landkreisen<br />
<strong>und</strong> kreisfreien Städten sind in Tab. 3 dargestellt.<br />
An dieser Stelle wird deutlich, dass die ermittelten Durchschnittswerte für das Land nur eine<br />
erste Orientierung bieten können. Konkrete Schlussfolgerungen, die in Handlungsschritte<br />
umgesetzt werden, können aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen Ergebnisse erst auf der Ebene der<br />
Stadt bzw. des Kreises oder des kreisangehörigen Jugendamtes gezogen werden.<br />
Tab. 3: Bevölkerungsvorausschätzung der unter 1-Jährigen im Freistaat Thüringen zwischen dem<br />
31.12.2002 <strong>und</strong> dem 31.12.2012 nach Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten<br />
Kreisfreie Städte <strong>und</strong> Landkreise<br />
Unter<br />
1-Jährige<br />
am<br />
31.12.2002<br />
absolut<br />
Unter<br />
1-Jährige<br />
am<br />
31.12.2012<br />
absolut<br />
Veränderungen<br />
2002/2012<br />
in %<br />
Stadt Jena 755 645 -14,6<br />
Stadt Erfurt 1.490 1.315 -11,8<br />
Stadt Gera 696 636 -8,6<br />
Stadt Suhl 345 323 -6,5<br />
Stadt Weimar 531 499 -5,9<br />
Stadt Eisenach 306 313 2,3<br />
LK Altenburger Land 781 814 4,3<br />
LK Sonneberg 479 507 5,9<br />
LK Saalfeld-Rudolstadt 903 976 8,1<br />
LK Nordhausen 738 806 9,2<br />
Freistaat Thüringen 18.335 20.029 9,2<br />
LK Unstrut-Hainich-Kreis 1.000 1.097 9,7<br />
LK Wartburgkreis 1.098 1.235 12,4<br />
LK Kyffhäuserkreis 698 792 13,5<br />
LK Schalkalden-Meiningen 1.064 1.212 13,9<br />
LK Saale-Orla-Kreis 739 846 14,5<br />
LK Ilm-Kreis 904 1.042 15,3<br />
LK Sömmerda 659 764 15,9<br />
LK Greiz 889 1.030 15,9<br />
LK Gotha 1.179 1.369 16,1<br />
LK Eichsfeld 1.073 1.258 17,3<br />
LK Weimarer Land 754 902 19,6<br />
LK Saale-Holzland-Kreis 705 843 19,6<br />
LK Hildburghausen 572 689 20,4<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); eig. Berechnungen<br />
14 14<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
4. <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
Der Analyse des Arbeitsfeldes der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen kommt eine besondere Bedeutung<br />
im Rahmen der Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung zu, da dieser Bereich das<br />
mit Abstand größte Arbeitsfeld innerhalb der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe darstellt. Aufgr<strong>und</strong> des<br />
Rechtsanspruchs auf Erziehung, Bildung, Betreuung <strong>und</strong> Versorgung in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
für <strong>Kinder</strong> ab einem Alter von 2 ½ Jahren bis zum Schulalter (vgl. hierzu Thüringer<br />
Gesetz über Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong> – Landesausführungsgesetz) <strong>und</strong> der sich daraus<br />
ergebenden hohen Versorgungsquote haben schon kleinere Veränderungen der relevanten<br />
Altersgruppen Auswirkungen auf den Platz- bzw. Betreuungsbedarf.<br />
4.1 Entwicklung der relevanten Altersgruppen im Arbeitsfeld der<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
Die relevanten Altersgruppen für das Arbeitsfeld der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen werden zwischen<br />
2002 <strong>und</strong> 2012 in Bezug auf die Bevölkerungsanzahl ansteigen. Für die drei wesentlichen<br />
Alterskohorten werden jedoch unterschiedliche Entwicklungen vorausgesagt. So wird<br />
die Anzahl der <strong>Kinder</strong> unter 2 ½ Jahre bis zum Jahre 2010 kontinuierlich um 13,3% des<br />
Ausgangswertes von 2002 zunehmen, um anschließend geringfügig zurückzugehen (vgl.<br />
Abb. 3).<br />
Abb. 3: Entwicklung der relevanten Altersgruppen für <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen bis zum Jahre<br />
2012 in Thüringen (Indexentwicklung in %, 2002 = 100)<br />
Indexentwicklung (2002 = 100)<br />
135<br />
130<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95 0<br />
unter 2 1/2 Jahre<br />
<strong>Kinder</strong>gartenkinder<br />
6 bis unter 12 Jahre<br />
115,3<br />
110,5<br />
108,3<br />
110,5<br />
105,1<br />
107,7<br />
110,3<br />
102,7 105,4 105,1<br />
102,7<br />
100,0<br />
101,0<br />
98,7<br />
113,4<br />
111,4<br />
119,1<br />
115,9<br />
112,2<br />
122,0<br />
117,9<br />
125,2<br />
128,5<br />
131,6<br />
119,5 120,5 121,1<br />
113,0 113,3 113,2 112,4<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Jahr<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koord. Bevölkerungsvorausberech. (Basisvariante); eig. Berechn.<br />
Die <strong>Kinder</strong>gartenkinder, zu dessen Gruppe im Rahmen der Bedarfsplanung <strong>Kinder</strong> ab einem<br />
Alter von 2 ½ Jahren bis zum Schuleintritt zugerechnet werden (zu diesen zählen für das <strong>Kinder</strong>gartenjahr<br />
2002/2003 alle <strong>Kinder</strong> im Geburtszeitraum vom 01.07.1996 bis<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
15
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
28.02.2001 3 ), nehmen bis 2012 noch um r<strong>und</strong> 21% zu. Und schließlich zeigt sich für die<br />
Hortkinder im Alter zwischen 6- bis unter 12-Jahren nach einem geringfügigen Rückgang bis<br />
2003 ein Anstieg um beinahe 32% des Basisjahres 2002 (vgl. Abb. 3).<br />
Wie bereits in Kap. 3 angesprochen, sind nicht unerhebliche Differenzen bei den zu erwartenden<br />
Entwicklungen der einzelnen Altersgruppen in Bezug auf die einzelnen kreisfreien<br />
Städte <strong>und</strong> Landkreise zu beobachten. Um die Unterschiede der vorausgesagten Entwicklung<br />
für die Altersgruppen der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen zu verdeutlichen, wird im Folgenden der<br />
zu erwartende Trend der nächsten vier Jahre (2003 bis 2007) als mittlerer Planungshorizont<br />
regionalspezifisch analysiert (vgl. Tab. 4).<br />
Tab. 4: Veränderungen ausgewählter Altersgruppen für den Bereich <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
zwischen 2003 <strong>und</strong> 2007 nach kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen in Thüringen; sortiert entsprechend<br />
der Rangwertung für die Altersgruppe der <strong>Kinder</strong> unter 2 ½-Jahren<br />
Kreisfreie Städte <strong>und</strong><br />
Landkreise unter 2 1/2 Jahre <strong>Kinder</strong>gartenkinder 1 6 bis unter 12 Jahre<br />
abs. in % Rang abs. in % Rang abs. in % Rang<br />
LK Eichsfeld 296 11,00 1 618 13,81 1 692 14,22 22<br />
LK Hildburghausen 159 10,97 2 306 12,18 2 485 17,02 15<br />
Lk Weimarer Land 187 9,72 3 359 10,40 5 871 21,85 2<br />
LK Saale-Holzland-Kreis 169 9,36 4 317 9,77 8 777 20,57 6<br />
LK Sömmerda 154 9,22 5 340 11,83 3 551 17,02 16<br />
LK Gotha 256 8,54 6 546 10,28 6 1.232 20,52 7<br />
Freistaat Thüringen 3.933 8,54 7 8.281 10,48 4 14.514 16,83 17<br />
Lk Saale-Orla-Kreis 159 8,52 8 309 9,56 10 592 16,66 18<br />
LK Ilm-Kreis 189 8,23 9 390 9,61 9 936 20,86 5<br />
Lk Greiz 183 8,11 10 367 9,22 13 798 17,75 14<br />
LK Schmalkalden-Meining. 216 8,03 11 457 9,79 7 950 18,72 9<br />
LK Kyffhäuserkreis 140 7,94 12 289 9,51 11 436 12,69 24<br />
LK Wartburgkreis 206 7,46 13 453 9,46 12 751 13,99 23<br />
LK Nordhausen 110 5,93 14 276 8,54 15 562 15,64 20<br />
LK Saalfeld-Rudolstadt 123 5,45 15 278 7,02 18 860 20,90 4<br />
LK Unstrut-Hainich-Kreis 136 5,39 16 386 8,90 14 738 15,53 21<br />
Lk Sonneberg 59 4,88 17 172 8,26 16 365 16,22 19<br />
LK Altenburger Land 84 4,29 18 246 7,23 17 671 18,65 11<br />
Stadt Eisenach 31 3,99 19 83 6,13 19 272 18,47 12<br />
Stadt Weimar 22 1,65 20 135 5,58 20 564 21,51 3<br />
Stadt Suhl 1 0,07 21 53 3,60 22 339 25,17 1<br />
Stadt Gera -23 -1,36 22 110 3,85 21 492 18,71 10<br />
Stadt Erfurt -69 -1,86 23 142 2,20 24 1.273 20,45 8<br />
Stadt Jena -53 -2,82 24 88 2,60 23 642 17,91 13<br />
1 Zur Berechnung der Anzahl der für den <strong>Kinder</strong>gartenbereich relevanten <strong>Kinder</strong> wurde für die Anzahl der <strong>Kinder</strong><br />
mit Rechtsanspruch auf einen <strong>Kinder</strong>gartenplatz auf der Gr<strong>und</strong>lage des für das <strong>Kinder</strong>gartenjahr 2003/2004<br />
relevanten Geburtszeitraums 02.08.1997 bis 28.02.2002 (Zeitraum 4 Jahre <strong>und</strong> 7 Monate) ermittelt, wie alt<br />
die <strong>Kinder</strong> durchschnittlich am 31.12. des jeweiligen <strong>Kinder</strong>gartenjahres waren. Diesbezüglich ergibt sich eine<br />
Altersgruppe von 1 Jahr <strong>und</strong> 10 Monaten bis 6 Jahre <strong>und</strong> 5 Monate.<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koord. Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); eig. Berechn.<br />
Hierbei zeigt sich nun, dass die Spannweite zwischen dem Minimum <strong>und</strong> dem Maximum<br />
der Veränderungen bei der Altersgruppe der unter 2 ½-Jährigen zwischen 11% <strong>und</strong> -2,8%<br />
liegt. Bei den <strong>Kinder</strong>gartenkindern liegt die Spanne zwischen 13,8% <strong>und</strong> 2,2% <strong>und</strong> schließlich<br />
bei den 6- bis unter 12-Jährigen zwischen 25,2% <strong>und</strong> 12,7% (vgl. Tab. 4). Dies weist<br />
3 Vgl. die Anmerkungen zur Berechnung der Versorgungsquote für <strong>Kinder</strong>gartenkinder in Kap. 4.2 <strong>und</strong> die<br />
Erläuterungen in Anmerkung 1 der Tab. 5 <strong>und</strong> Tab. 6.<br />
16 16<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
auch in diesem Zusammenhang noch einmal auf die Bedeutung regionalspezifischer Analysen<br />
hin.<br />
4.2 Auswirkungen auf den Platzbedarf in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen bis<br />
zum Jahre 2012<br />
Der Platzbedarf für Thüringen ergibt sich anhand der von den örtlichen Trägern der öffentlichen<br />
Jugendhilfe erstellten Bedarfsplanung, welche vom Landesamt für Soziales <strong>und</strong> Familie,<br />
Abt. 5 – Landesjugendamt regelmäßig für einen einjährigen Planungszeitraum, der vom<br />
01.09. bis 31.08. des Folgejahres reicht, geprüft <strong>und</strong> genehmigt wird. Die derzeit verfügbaren<br />
Bedarfspläne für <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen wurden für den Planungszeitraum vom<br />
01.09.2002 bis zum 31.08.2003 aufgestellt. Hierbei handelt es sich um die Planungsdaten<br />
für das jeweilige kommende <strong>Kinder</strong>gartenjahr, welche auf der Gr<strong>und</strong>lage der prozentualen<br />
Inanspruchnahme aus dem jeweiligen Vorjahr unter Berücksichtigung des Bevölkerungsbestandes<br />
<strong>und</strong> regionaler Gegebenheiten von den Kommunen erwartet werden <strong>und</strong> somit den<br />
tatsächlichen Ist-Zahlen weitestgehend nahe kommen bzw. im Idealfall deckungsgleich sind.<br />
Der entscheidende Gr<strong>und</strong>, die nachfolgenden Berechnungen über Annahmen der Plätze<br />
<strong>und</strong> zukünftiger Versorgungsquoten darzustellen ist, dass es sich bei der vorliegenden Expertise<br />
insbesondere um eine Arbeitshilfe handelt, die den kommunalen JugendhilfeplanerInnen<br />
Hilfestellung <strong>und</strong> Anregung geben soll, die Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung in ihrer<br />
Planungsarbeit zu berücksichtigen.<br />
Um eine Einschätzung über den zukünftigen Bedarf vornehmen zu können, geht man –<br />
wie üblich bei Projektionen – davon aus, dass sich die Versorgungsgrade in den nächsten<br />
Jahren nicht ändern werden. Die Versorgungsgrade, die für die nächsten Jahre fortgeschrieben<br />
werden, basieren auf den verfügbaren Planungsdaten des oben genannten Zeitraums<br />
(vgl. Tab. 5).<br />
Tab. 5: Planungsdaten für <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen für den Zeitraum 01.09.2002 bis zum<br />
31.08.2003 nach Altersgruppen <strong>und</strong> Plätzen in Thüringen<br />
Planungsdaten<br />
01.09.02 bis<br />
31.08.03<br />
Bevölkerung<br />
am<br />
31.12.2002<br />
errechnete<br />
Versorgungsquote<br />
Betreuung der unter 2 1/2-Jährigen 7.929 44.887 17,7<br />
Betreuung der <strong>Kinder</strong>gartenkinder 1 70.402 76.897 1 91,6<br />
Betreuung der 6- bis unter 12-Jährigen 2.370 87.382 2,7<br />
1 Die Versorgungsquote berechnet sich aus der Anzahl der <strong>Kinder</strong> mit einem Rechtsanspruch auf einen <strong>Kinder</strong>gartenplatz<br />
– zu diesen zählen für das <strong>Kinder</strong>gartenjahr 2002/2003 alle <strong>Kinder</strong> im Geburtszeitraum vom<br />
01.07.1996 bis 28.02.2001 (4 Jahre <strong>und</strong> 8 Monate) – <strong>und</strong> der geplanten Plätze mit Rechtsanspruch.<br />
Quelle: Landesamt für Soziales <strong>und</strong> Familie, Abt. 5 – Landesjugendamt Thüringen: Bedarfsplan <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
für den Planungszeitraum 01.09.2002 bis 31.08.2003; Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte<br />
Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); eig. Berechnungen<br />
Auf der Gr<strong>und</strong>lage der Planungsdaten <strong>und</strong> der Daten der Bevölkerungsvorausberechnung<br />
ergibt sich somit vor dem Hintergr<strong>und</strong> der betrachteten Altersgruppen eine Versorgungsquote<br />
für <strong>Kinder</strong> unter 2 ½ Jahren von 17,7% <strong>und</strong> für <strong>Kinder</strong>gartenkinder von 91,6%. Hinsichtlich<br />
der sich in dieser Darstellung zeigenden geringen Versorgungsquote von 2,7% bei der<br />
Betreuung der 6- bis unter 12-Jährigen in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen ist erklärend hinzuzufügen,<br />
dass der Freistaat Thüringen eines der drei B<strong>und</strong>esländer ist, in dem die Hauptzahl der<br />
Plätze im Hortbereich bei der Schulverwaltung angesiedelt ist. 4 So besuchten im Schuljahr<br />
4 Gegenwärtig gibt es für Schulkinder in Thüringen Betreuungsangebote in (1) Horten, die organisatorischer<br />
Teil der Schule sind (Thür.Schulgesetz § 10, 16), (2) in gemeinschaftlichen Einrichtungen in altersgemischten<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
17
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
1998/1999 46,1% der SchülerInnen den Hort an staatlichen Gr<strong>und</strong>schulen (vgl. Deutsches<br />
Jugendinstitut e.V. 2002, S. 135 ff.). 5 Unter Berücksichtigung dieser Daten <strong>und</strong> der Daten<br />
der amtlichen <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong> zu den Einrichtungen <strong>und</strong> tätigen Personen in<br />
der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe mit dem Stand der letzten Erhebung von 1998 weist das Deutsche<br />
Jugendinstitut eine Versorgungsquote im Hortbereich von insgesamt 54,1% für SchülerInnen<br />
im Alter von 6 bis unter 10 Jahren aus (vgl. ebd., S. 136). Da sich dieses Kapitel jedoch<br />
mit den Auswirkungen der Bevölkerungsvorausberechnung im Zusammenhang mit dem<br />
Arbeitsfeld der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen beschäftigt, wird hier <strong>und</strong> im Folgenden nur der Bereich<br />
der Betreuung der Schulkinder, der in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen angesiedelt ist betrachtet<br />
<strong>und</strong> die hier aufgr<strong>und</strong> der Bevölkerungsentwicklung erwarteten Auswirkungen.<br />
Bei den nachfolgenden Überlegungen zur Entwicklung einer zukünftigen Entwicklungsperspektive<br />
wird davon ausgegangen, dass zwischen den errechneten Versorgungsquoten zum<br />
31.12.2002 <strong>und</strong> Ende 2004 auf die Veränderungen in den einzelnen Altersklassen analog<br />
mit Zu- bzw. Abnahmen des Platzangebotes in den <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen entsprechend<br />
der projizierten Versorgungsgrade reagiert wurde, wobei sich für alle Betreuungsformen die<br />
Tendenz zur Notwendigkeit einer Ausweitung der Platzkapazitäten zeigt (vgl. Tab. 6).<br />
Tab. 6: Annahme über den Platzbedarf in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen Ende 2004 nach Altersgruppen<br />
in Thüringen<br />
Planungszahlen<br />
für den<br />
Zeitraum<br />
01.09.02 bis<br />
31.08.03<br />
Ende 2004<br />
(Projizierte Zahlen<br />
auf der Basis der<br />
errechneten Versorgungsquoten<br />
vom 31.12.2002)<br />
Betreuung der unter 2 1/2-Jährigen 7.929 8.359<br />
Betreuung der <strong>Kinder</strong>gartenkinder 1 70.402 74.043<br />
Betreuung der 6- bis unter 12-Jährigen 2.370 2.393<br />
1 Die Versorgungsquote zum 31.12.2002 berechnet sich aus der Anzahl der <strong>Kinder</strong> mit einem Rechtsanspruch<br />
auf einen <strong>Kinder</strong>gartenplatz – zu diesen zählen für das <strong>Kinder</strong>gartenjahr 2002/2003 alle <strong>Kinder</strong> im Geburtszeitraum<br />
vom 01.07.1996 bis 28.02.2001 (4 Jahre <strong>und</strong> 8 Monate) – <strong>und</strong> der geplanten Plätze mit Rechtsanspruch.<br />
Ab dem <strong>Kinder</strong>gartenjahr 2003/2004 wird aufgr<strong>und</strong> veränderter Einschulungszeiten die Anzahl der<br />
<strong>Kinder</strong> mit Rechtsanspruch auf einen <strong>Kinder</strong>gartenplatz anhand der Anzahl der <strong>Kinder</strong> im Geburtszeitraum<br />
02.08.1997 bis 28.02.2002 (Spannweite 4 Jahre <strong>und</strong> 7 Monate) ermittelt. Zur Bestimmung einer relevanten<br />
Altersgruppe wurde berücksichtigt, wie alt die <strong>Kinder</strong> durchschnittlich am 31.12. des <strong>Kinder</strong>gartenjahres sind.<br />
Diesbezüglich ergibt sich eine Altersgruppe von 1 Jahr <strong>und</strong> 10 Monaten bis 6 Jahre <strong>und</strong> 5 Monate.<br />
Quelle: Landesamt für Soziales <strong>und</strong> Familie, Abt. 5 – Landesjugendamt Thüringen: Bedarfsplan <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
für den Planungszeitraum 01.09.2002 bis 31.08.2003; Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte<br />
Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); eig. Berechnungen<br />
Unter diesen Voraussetzungen kann auf der Basis der vorausberechneten Altersjahrgänge eine<br />
Abschätzung vorgenommen werden, mit welchen quantitativen Veränderungstendenzen<br />
über das Jahr 2004 hinaus unter gleich bleibenden Bedingungen wie Ende 2002 zu rechnen<br />
ist (vgl. Tab. 7).<br />
Die Auswertung lässt erkennen, dass sich bereits zum Ende 2003 ein erhöhter Platzbedarf<br />
von über 2.000 Plätzen über alle Angebotsformen hinweg abzeichnet (vgl. Tab. 7). Bis zum<br />
Jahre 2012 kann damit ein Mehrbedarf von insgesamt r<strong>und</strong> 16.656 Plätzen in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
erwartet werden. Dabei verteilen sich die Bedarfe unterschiedlich auf die<br />
einzelnen Altersgruppen. Während für die Hortkinder zunächst noch ein Rückgang des Bedarfs<br />
von 30 Plätzen ermittelt werden kann, steigt auch hier der Mehrbedarf bereits ab 2004.<br />
Da das Angebot an Hortplätzen im Freistaat Thüringen, wie oben erläutert, in erster Linie bei<br />
Gruppen (KitaG § 1, 5) <strong>und</strong> (3) in Horten kommunaler oder freier Trägerschaft (KitaG § 26) (vgl. Thüringer<br />
Kultusministerium/Thüringer Ministerium für Soziales, Familie <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit 2002, S. 13).<br />
5 Lt. Telefonischer Auskunft des Thüringer Kultusministeriums vom 20.01.2003 besuchten im Schuljahr<br />
2002/2003 zum Stichtag 21.11.2002 35,1% der SchülerInnen unter 10 Jahren <strong>und</strong> 51,8% der SchülerInnen<br />
insgesamt den Hort an staatlichen Gr<strong>und</strong>schulen.<br />
18 18<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
der Schulverwaltung angesiedelt ist, nimmt ihr Anteil in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen einen vergleichsweise<br />
geringen Wert ein.<br />
Für die Betreuung der unter 2 ½-Jährigen kann bis Ende 2005 jeweils ein Mehrbedarf<br />
von über 200 Plätzen im Vergleich zum Vorjahr angenommen werden. Zum Ende des Jahres<br />
2006 bis zum Ende des Jahres 2010 ist der Bereich der Betreuung der unter 2 ½-Jährigen<br />
durch einen geringer werdenden Mehrbedarf gekennzeichnet, wobei hier darauf zu verweisen<br />
ist, dass ca. 40% »reiner« Krippenplätze durch die Betreuung in altersgemischten Gruppen<br />
abgedeckt ist, bevor die Anzahl der benötigten Plätze ab Ende 2011 wieder zurückgeht.<br />
Die gravierendsten Veränderungen im Platzbedarf unter der Maßgabe gleichbleibender<br />
Versorgungsquoten sind für die Altersgruppe der <strong>Kinder</strong>gartenkinder zu beobachten. Hier<br />
bewegt sich der Mehrbedarf an Plätzen zwischen 2003 <strong>und</strong> 2008 jährlich zwischen r<strong>und</strong><br />
1.700 <strong>und</strong> 2000 Plätzen. Darüber hinaus ist auch für die Folgejahre ein Mehrbedarf zu i-<br />
dentifizieren, der jedoch quantitativ zunehmend geringere Dimensionen einnimmt. Für den<br />
Zeitraum 2003 bis 2012 ist für den Platzbedarf für <strong>Kinder</strong>gartenkinder damit jedoch insgesamt<br />
ein Mehrbedarf von r<strong>und</strong> 14.900 Plätzen zu erwarten (vgl. Tab. 7).<br />
Tab. 7: Veränderungen des Platzbedarfs für unterschiedliche Altersgruppen unter der Bedingung<br />
konstanter Versorgungsgrade wie Ende 2002 in Thüringen<br />
Veränderung von<br />
Ende ... zu Ende ...<br />
Unter 2 ½-<br />
Jährige<br />
Plätze für<br />
<strong>Kinder</strong>gartenkinder<br />
1<br />
6- bis unter<br />
12-Jährige<br />
Zusammen<br />
Versorgungsgrad 17,7 91,6 2,7<br />
2003 zu 2002 213 1.971 -30 2.154<br />
2004 zu 2003 219 1.670 53 1.943<br />
2005 zu 2004 228 1.859 98 2.186<br />
2006 zu 2005 155 1.988 128 2.271<br />
2007 zu 2006 92 2.064 114 2.270<br />
2008 zu 2007 64 1.734 89 1.887<br />
2009 zu 2008 59 1.435 69 1.563<br />
2010 zu 2009 27 1.097 75 1.199<br />
2011 zu 2010 -12 703 80 771<br />
2012 zu 2011 -59 400 72 413<br />
2012 zu 2002 987 14.921 748 16.656<br />
1 Zur Berechnung der Anzahl der <strong>Kinder</strong> mit Rechtsanspruch auf einen <strong>Kinder</strong>gartenplatz wurde auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
des für das <strong>Kinder</strong>gartenjahr 2003/2004 relevanten Geburtszeitraums 02.08.1997 bis 28.02.2002 (Zeitraum<br />
4 Jahre <strong>und</strong> 7 Monate) ermittelt, wie alt die <strong>Kinder</strong> durchschnittlich am 31.12. des <strong>Kinder</strong>gartenjahres<br />
waren. Diesbezüglich ergibt sich eine Altersgruppe von 1 Jahr <strong>und</strong> 10 Monaten bis 6 Jahre <strong>und</strong> 5 Monate. Einschränkend<br />
muss bei dieser Berechnung hinzugefügt werden, dass sich für das Jahr 2001 nicht unwesentliche<br />
Abweichungen zwischen der Bevölkerungsvorausberechnung <strong>und</strong> der tatsächlichen Entwicklung bei den 0- bis<br />
unter 1-Jährigen zeigen (vgl. Kap. 2.3, Tab. 2), so dass in Bezug auf die Entwicklung der relevanten Altersgruppen<br />
ein geringerer Anstieg möglich ist, der sich auch entsprechend in dem Platzbedarf widerspiegeln wird.<br />
Quelle: Landesamt für Soziales <strong>und</strong> Familie, Abt. 5 – Landesjugendamt Thüringen: Bedarfsplan <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
für den Planungszeitraum 01.09.2002 bis 31.08.2003; Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte<br />
Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); eig. Berechnungen<br />
Angesichts dieser angenommenen Entwicklung hinsichtlich des Mehrbedarfs in allen drei<br />
Angebotsformen ist davon auszugehen, dass keine Verschiebungen der Platzkontingente zwischen<br />
den Betreuungsangeboten möglich sind, sondern ein Ausbau der vorhandenen Kapazitäten<br />
zur Aufrechterhaltung der Versorgungsquoten notwendig erscheint, wobei hier vor allem<br />
der Bereich der Betreuung der <strong>Kinder</strong>gartenkinder betroffen ist.<br />
Die Veränderung der Platzkapazitäten hat nicht analoge Konsequenzen auf den Personalbedarf,<br />
da die Personalintensität für die jüngeren <strong>Kinder</strong> erheblich höher ist. Um die Konsequenzen<br />
in ein Rechenmodell zu überführen, wird auf die Personalquoten bei entsprechenden<br />
Gruppengrößen zurückgegriffen, die gemäß §§ 18, 23, 27 KiTaG vom 2. Novem-<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
19
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
ber 1993 sowie ThürHhBG 2001/2002 <strong>und</strong> § 1 ThürKitaAstVO vom 13. Oktober 1994<br />
festgelegt sind:<br />
Unter 2 ½-Jährige: 1,0 ErzieherInnen für bis zu 8 <strong>Kinder</strong> 6<br />
2 ½-Jährige bis zum Schuleintritt: 1,6 ErzieherInnen für bis zu 20 <strong>Kinder</strong><br />
(bei 10 St<strong>und</strong>en täglicher Betreuung) 7<br />
6- bis unter 12-Jährige: 1,0 ErzieherInnen für bis zu 20 <strong>Kinder</strong><br />
Berechnet man unter Berücksichtigung dieser Faktoren <strong>und</strong> der Bedarfsplanung für <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
für den Zeitraum 01.09.2002 bis 31.08.2003, wie viele Fachkräfte im<br />
Gruppendienst wahrscheinlich weniger bzw. zusätzlich benötigt werden, ergibt sich folgendes<br />
Bild. (vgl. Tab. 8).<br />
Tab. 8: Veränderungen des Personalbedarfs für unterschiedliche Altersgruppen unter der Bedingung<br />
konstanter Versorgungsgrade wie Ende 2002<br />
Veränderung von ...<br />
zu ...<br />
Fachkräfte im Gruppendienst 1 für<br />
Unter 2 ½-<br />
Jährige<br />
<strong>Kinder</strong>gartenkinder<br />
2<br />
6- bis unter<br />
12-Jährige<br />
Zusammen<br />
Ausgangswert 2002 991 5.632 119<br />
2003 zu 2002 26 158 -2 183<br />
2004 zu 2003 27 134 3 164<br />
2005 zu 2004 29 149 5 182<br />
2006 zu 2005 19 159 6 185<br />
2007 zu 2006 12 165 6 182<br />
2008 zu 2007 8 139 4 151<br />
2009 zu 2008 7 115 3 126<br />
2010 zu 2009 3 88 4 95<br />
2011 zu 2010 -2 56 4 59<br />
2012 zu 2011 -7 32 4 28<br />
2012 zu 2002 123 1.194 37 1.354<br />
1 Einschränkend muss bei dieser Berechnung hinzugefügt werden, dass sich für das Jahr 2001 nicht unwesentliche<br />
Abweichungen zwischen der Bevölkerungsvorausberechnung <strong>und</strong> der tatsächlichen Entwicklung bei den 0-<br />
bis unter 1-Jährigen zeigen (vgl. Kap. 2.3, Tab. 2), so dass in Bezug auf die Entwicklung der relevanten Altersgruppen<br />
ein geringerer Anstieg möglich ist, der sich auch entsprechend in dem Personalbedarf widerspiegeln<br />
wird.<br />
Quelle: Landesamt für Soziales <strong>und</strong> Familie, Abt. 5 – Landesjugendamt Thüringen: Bedarfsplan <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
für den Planungszeitraum 01.09.2002 bis 31.08.2003; Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte<br />
Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); eig. Berechnungen<br />
Absehbar ist, wenn die oben genannten Bedingungen wie Ende 2002 bleiben, dass mit<br />
einem zusätzlichen Bedarf von jährlich zwischen 151 bis 185 Fachkräften bis 2008 für den<br />
Gruppendienst gerechnet werden kann, <strong>und</strong> sich auch im Anschluss, also ab 2009, noch ein<br />
zusätzlicher jährlicher Fachkräftebedarf abzeichnet, der schrittweise bis 2012 zurückgeht. Für<br />
6 Dabei ist zu beachten, dass eine Gruppe mit <strong>Kinder</strong>n im ersten Lebensjahr ständig durch zwei Fachkräfte zu<br />
betreuen ist (vgl. § 18, 2 KitaG sowie der diesbezügliche Kommentar von Michel 1997, S. 23).<br />
7 Zur besseren Einschätzung der Daten müssen bei der projizierten Anzahl des Personalbedarfs für <strong>Kinder</strong>gartenkinder<br />
unter der Maßgabe der Betreuung von 20 <strong>Kinder</strong>n durch 1,6 ErzieherInnen bei 10 St<strong>und</strong>en verschiedene<br />
weitere Variablen wie unterschiedliche Öffnungszeiten, unterschiedliche Verweildauer von <strong>Kinder</strong>n<br />
in den Einrichtungen aber auch gesetzliche Regelungen zur Gruppengröße bei besonderen pädagogischen<br />
Anforderungen (vgl. § 2 ThürKitaAstVO) berücksichtigt werden.<br />
20 20<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
den Zeitraum bis 2012 kann somit insgesamt ein Fachkräftemehrbedarf von schätzungsweise<br />
insgesamt r<strong>und</strong> 1.350 Personen ermittelt werden.<br />
4.3 Altersstruktur der sozialpädagogischen Fachkräfte<br />
Ein besonderes Problem stellt die Altersstruktur der sozialpädagogischen Fachkräfte im<br />
Gruppendienst in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen dar. Infolge des dramatischen Geburteneinbruchs<br />
bis Mitte der 1990-Jahre <strong>und</strong> des daraus resultierenden, bis zu 60% geringeren<br />
Fachkräftebedarfs, wurden in erster Linie jüngere Fachkräfte entlassen, <strong>und</strong> für ältere MitarbeiterInnen<br />
wurden Vorruhestandsregelungen umgesetzt. Somit entstand eine relativ homogene<br />
Altersstruktur des Fachpersonals, die Ende 1998 schon dadurch gekennzeichnet war,<br />
dass bereits 64,2% aller 9.482 sozialpädagogischen Fachkräfte 40 Jahre <strong>und</strong> älter waren<br />
(vgl. Abb. 4).<br />
Von diesen r<strong>und</strong> 9.500 MitarbeiterInnen sind nur etwa 30% vollzeitbeschäftigt (40 Wochenarbeitsst<strong>und</strong>en),<br />
wobei der Anteil der über 40-jährigen Beschäftigten unter diesen Vollzeitbeschäftigten<br />
ebenfalls über 60% beträgt. Der größte Teil der sozialpädagogisch qualifizierten<br />
MitarbeiterInnen in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen ist mit einem Anteil von r<strong>und</strong> 70% teilzeitbeschäftigt,<br />
wobei von diesen Teilzeitkräften r<strong>und</strong> 36% (berechnet vom Ausgangswert der<br />
sozialpädagogischen Fachkräfte insgesamt) in einem Umfang von 32 bis unter 38,5 St<strong>und</strong>en<br />
wöchentlich <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 34% in einem Umfang von 20 bis unter 32 St<strong>und</strong>en wöchentlich tätig<br />
sind (hier nicht ausgewiesen). R<strong>und</strong> 69% der teilzeitbeschäftigten Personen sind Ende 1998<br />
über 40 Jahre alt.<br />
Die Überalterung der sozialpädagogisch qualifizierten MitarbeiterInnen wird zwangsläufig<br />
dazu führen, dass in naher Zukunft eine nicht unerhebliche Anzahl von Fachkräften in Rente<br />
gehen wird. Bei einer Projektion des zu erwartenden Altersausschieds auf der Gr<strong>und</strong>lage der<br />
amtlichen Daten zum Personal der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>, die alle vier Jahre erhoben<br />
werden, vom 31.12.1998 (letzte vorliegende Ergebnisse) zeigt sich, dass damit zu rechnen<br />
ist, dass bis zum Jahr 2013 r<strong>und</strong> 3.000 Fachkräfte altersbedingt ausscheiden werden.<br />
Bei dieser Projektion ist bereits berücksichtigt, dass inzwischen das durchschnittliche Renteneinstiegsalter<br />
von Frauen von unter 60 Jahren auf 63 Jahre angestiegen ist 8 (vgl. Abb. 5).<br />
Einschränkend muss aber hinzugefügt werden, dass dieser Wert bei bestimmten Bedingungen<br />
nach oben oder unten abweichen kann. Zum einen ist fraglich, ob bis 2013 sich die Altersgruppe<br />
der Fachkräfte ab 60 Jahren aufgr<strong>und</strong> einer möglichen Erhöhung des Rentenalters<br />
quantitativ verstärken wird. Zum anderen ist aber ebenso ungewiss, inwieweit die Beschäftigten,<br />
die Ende 1998 in der Altersstufe der 40- bis 45-Jährigen verordnet wurden 15<br />
Jahre später, wenn sie die Altersstufe der 55- bis unter 60-Jährigen erreichen, tatsächlich<br />
noch berufstätig sind oder ein Teil dieser Gruppe vielmehr durch Vorruhestand oder aus anderweitigen<br />
Gründen nicht mehr erwerbstätig ist.<br />
8 Nach Einschätzung des für die <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen zuständigen Fachreferats 43 des Thüringer Ministerium<br />
für Soziales, Familie <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit sind die Beschäftigten in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen derzeit in der<br />
Regel bis zum 63. Lebensjahr tätig.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
21
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Abb. 4: Sozialpädagogisches Personal in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen nach Altersjahren am<br />
31.12.1998 in Thüringen<br />
2.400<br />
2.200<br />
2.000<br />
35,8 % 64,2 %<br />
2.035<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.578<br />
1.634<br />
Anzahl<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
1.274<br />
1.269<br />
1.143<br />
800<br />
600<br />
400<br />
5,7 %<br />
432<br />
200<br />
0<br />
6<br />
unter 20<br />
Jahre<br />
101<br />
20 bis<br />
25<br />
25 bis<br />
30<br />
30 bis<br />
35<br />
35 bis<br />
40<br />
40 bis<br />
45<br />
45 bis<br />
50<br />
Von ... bis unter ... Jahre<br />
50 bis<br />
55<br />
55 bis<br />
60<br />
9 1<br />
60 bis<br />
65<br />
über 65<br />
Jahre<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Einrichtungen <strong>und</strong> tätige Personen in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe 1998,<br />
Teil 1, eig. Berech.<br />
Abb. 5: Darstellung des zu erwartenden Altersausschieds des Fachkräftepersonals in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
bis 2013 in Thüringen<br />
2500<br />
2000<br />
1998<br />
2013<br />
2.035<br />
2.035<br />
Altersausschied des Personals ab<br />
63 Jahre bis 2013 bei gleichbleibenden<br />
Rahmenbedingungen<br />
wie zum 31.12.1998 =<br />
r<strong>und</strong> 3.076 Beschäftigte<br />
Anzahl der Fachkräfte<br />
1500<br />
1000<br />
1.274<br />
1.578<br />
1.634<br />
1.274<br />
1.578<br />
1.269<br />
1.143<br />
1.634<br />
1.269<br />
1.143<br />
500<br />
432<br />
432<br />
0<br />
6<br />
unter<br />
20<br />
Jahre<br />
20 bis<br />
25<br />
101<br />
25 bis<br />
30<br />
6<br />
30 bis<br />
35<br />
35 bis<br />
40<br />
101<br />
40 bis<br />
45<br />
45 bis<br />
50<br />
50 bis<br />
55<br />
55 bis<br />
60<br />
Alter von ... bis unter ... Jahre<br />
60 bis<br />
65<br />
9 1<br />
9 1<br />
über 65<br />
Jahre<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Einrichtungen <strong>und</strong> tätige Personen in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe 1998,<br />
Teil 1, eig. Berech.<br />
22 22<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Auch wenn die genaue Höhe des altersbedingten Ausschieds der Fachkräfte nicht auf die<br />
Zahl genau bestimmt werden kann, muss schätzungsweise von einem Fachkräftemehrbedarf<br />
bis 2012/13 von insgesamt ca. 4.350 Personen (3.000 Altersausschied <strong>und</strong> 1.350 Mehrbedarf<br />
aufgr<strong>und</strong> steigender <strong>Kinder</strong>zahlen) ausgegangen werden.<br />
Diesem Fachkräftemehrbedarf steht gegenüber, dass derzeit jährlich r<strong>und</strong> 250 AbsolventInnen<br />
den Bildungsgang »ErzieherIn« abschließen 9 <strong>und</strong> diese neu ausgebildeten Fachkräfte<br />
einen Teil des Bedarfs abdecken können. Es gilt jedoch die Einschränkung, dass zwar die<br />
meisten, aber nicht alle AbsolventInnen nach ihrer abgeschlossenen Ausbildung in dem Arbeitsfeld<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen tätig werden, sondern auch in andere Felder wie beispielsweise<br />
die Jugendarbeit gehen. Da die Höhe dieses Anteil letztlich nicht genau beziffert<br />
werden kann, ist es nur möglich zu sagen, dass die Zahl der ausgebildeten ErzieherInnen,<br />
die sich für das Tätigkeitsfeld <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen entscheiden, in jedem Fall geringer<br />
sein wird als die Anzahl der ausgebildeten Personen insgesamt. Lässt man diese Einschränkung<br />
außen vor <strong>und</strong> berücksichtigt, dass bei einer jährlichen AbsolventInnenzahl von 250<br />
Personen in den nächsten 10 Jahre 2.500 Personen in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen eingesetzt<br />
werden könnten, beläuft sich der Mehrbedarf an Personal noch auf 1.850 Beschäftigte.<br />
Dieser Mehrbedarf ergibt sich allerdings nur unter der Voraussetzung, dass sich die <strong>Kinder</strong>zahl<br />
entsprechend den Annahmen in der letzten Bevölkerungsvorausberechnung ergibt.<br />
Da die Realentwicklung im Jahre 2001 von der prognostizierten abweicht (vgl. Kap. 2.3 <strong>und</strong><br />
3) <strong>und</strong> unter der Voraussetzung, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt, könnte sich je nach<br />
Ausprägung sogar gar kein Mehrbedarf ergeben. Hier muss die Realentwicklung der nächsten<br />
Jahren abgewartet werden.<br />
Eine Möglichkeit, dem sich auf der aktuellen Datenbasis abzeichnenden Mehrbedarf an<br />
Fachpersonal zu begegnen, stellt die Aufstockung der bislang teilzeitbeschäftigten Personen<br />
auf Vollzeitstellen dar. Würde der derzeitige Anteil der Vollzeitbeschäftigten verdoppelt,<br />
könnten hierdurch r<strong>und</strong> 800 Personalstellen abgedeckt werden. Darüber hinaus könnte man<br />
die Aktivierung von »stillen Reserven«, sprich von sozialpädagogischen Fachkräften erwägen,<br />
die u.a. aufgr<strong>und</strong> des bereits oben angesprochenen geringeren Fachkräftebedarfs zur Mitte<br />
der 1990er-Jahre in anderen Berufszweigen tätig geworden sind, sowie Werbung für den<br />
Ausbildungsgang der ErzieherIn ins Auge fassen.<br />
Die Liste der Einflussfaktoren <strong>und</strong> Unwägbarkeiten macht deutlich, dass hier keine abschließende<br />
Planungsgröße festgelegt werden kann. Der Fachkräftemehrbdarf kann somit einerseits<br />
eine Größenordnung von bis zu 1.850 Personen erreichen (sollten nicht alle neu<br />
ausgebildeten ErzieherInnen in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen eine Beschäftigung anstreben, wäre<br />
der Bedarf noch höher), andererseits kann sich im anderen Extrem durchaus ergeben, dass<br />
kein oder nur ein geringer zusätzlicher Bedarf an Personal besteht. Nämlich dann, wenn der<br />
Geburtenanstieg deutlich geringer als angenommen ausfällt, die derzeit Teilzeitbeschäftigten<br />
auf Vollzeitstellen gehen würden <strong>und</strong> ein nicht unerheblicher Teil der »stillen Reserven« aktiviert<br />
werden könnte.<br />
Die Konsequenz kann daher nur sein, die Entwicklung des Arbeitsfeldes <strong>und</strong> der <strong>Kinder</strong>zahlen<br />
kontinuierlich zu beobachten, um auf Entwicklungen umgehend <strong>und</strong> angemessen reagieren<br />
zu können. Hilfsmittel hierfür stellen die derzeit in Arbeit befindliche 10. koordinierte<br />
Bevölkerungsvorausberechnung sowie die Einrichtungs- <strong>und</strong> Personalstatistik für <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
des Jahres 2002 dar, deren Ergebnisse Ende diesen Jahres erwartet werden.<br />
9 Zur Anzahl der AbsolventInnen vgl. Thüringer Ministerium für Soziales, Familie <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit 2003, S. 12.<br />
Im Bereich der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen stehen derzeit 196 Praktikantenstellen, die vom Land finanziert werden,<br />
für das im Anschluss an die fachtheoretische Ausbildung anstehende Berufspraktikum zur Verfügung (vgl.<br />
ebd., S. 12).<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
23
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
5. Angebote <strong>und</strong> Maßnahmen der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
<strong>und</strong> Jugendsozialarbeit<br />
5.1 <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
5.1.1 Die Entwicklung der relevanten Altersgruppen<br />
Während für das Arbeitsfeld der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen steigende Adressatenzahlen<br />
erwartet werden, zeigt sich für die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit eine andere Tendenz. Blickt man<br />
auf die für die Arbeit mit <strong>Kinder</strong>n relevante Alterskohorte, die in erster Linie die 10- bis unter<br />
14-Jährigen umfasst, zeigt sich zwischen 2002 <strong>und</strong> 2005 zunächst ein Rückgang der <strong>Kinder</strong>zahlen<br />
von r<strong>und</strong> 40% (vgl. Abb. 6). Gr<strong>und</strong> hierfür ist unter anderem die Auswirkung des Geburtenrückgangs<br />
zu Beginn der 1990er-Jahre. Nach 2005 nimmt die Bevölkerungszahl dieser<br />
Alterskohorte allmählich zu, jedoch werden im Jahr 2012 nur noch lediglich 80% des<br />
Ausgangswertes von 2002 erreicht.<br />
Abb. 6: Entwicklung der prognostizierten Bevölkerungszahlen für ausgewählte Altersgruppen der<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit vom 31.12.2002 bis zum 31.12.2012 im Freistaat Thüringen (Indexentwicklung<br />
in %, 2002 = 100)<br />
Indexentwicklung (2002 = 100)<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
6 bis unter 10 Jahre<br />
10 bis unter 14 Jahre<br />
14 bis unter 21 Jahre<br />
21 bis unter 27 Jahre<br />
100,0<br />
105,3<br />
104,3<br />
97,1<br />
81,8<br />
112,4<br />
105,8<br />
94,2<br />
64,9<br />
131,7<br />
125,1<br />
128,3<br />
122,4<br />
118,3<br />
106,6 106,4 104,9 104,2 102,4<br />
87,1<br />
79,0<br />
70,7 69,3<br />
73,1<br />
60,7<br />
61,3<br />
64,8 61,9<br />
54,1<br />
135,2<br />
99,9<br />
75,8<br />
48,2<br />
138,9<br />
96,8<br />
77,5<br />
43,5<br />
142,0<br />
88,6<br />
79,5<br />
43,3<br />
40<br />
0<br />
20<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Jahr<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); eig. Berechnungen<br />
Des Weiteren muss im Rahmen einer Adressatenbetrachtung der Arbeit mit <strong>Kinder</strong>n jedoch<br />
berücksichtigt werden, dass sich in der Praxis eine Adressatenerweiterung hin zu einem<br />
jüngeren Klientel ankündigt. Dementsprechend bietet es sich an, auch die Entwicklung der<br />
Bevölkerungszahlen in der Altersgruppe der 6- bis unter 10-Jährigen zu betrachten. Für diese<br />
Alterskohorte weist die Bevölkerungsprognose ansteigende Werte aus. Zwischen 2002 <strong>und</strong><br />
2012 nimmt die Anzahl der 6- bis unter 10-Jährigen in Thüringen voraussichtlich um über<br />
40% zu. Untersucht man darüber hinaus die jeweiligen prozentualen Bevölkerungsanteile der<br />
24 24<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
6- bis unter 10-Jährigen <strong>und</strong> der 10- bis unter 14-Jährigen an der Gesamtbevölkerungszahl<br />
der beiden Alterskohorten insgesamt, zeigt sich im Laufe des Prognosezeitraums eine Verschiebung<br />
der Anteile: Stellen die 10- bis unter 14-Jährigen im Basisjahr 2002 noch r<strong>und</strong><br />
62%, sinkt deren Anteil bis auf r<strong>und</strong> 47% am Ende des hier betrachteten Prognosezeitraums,<br />
während der prozentuale Anteil der 6- bis unter 10-Jährigen demgegenüber von 38% in<br />
2002 bis auf r<strong>und</strong> 53% ansteigen wird (hier nicht ausgewiesen).<br />
Die Bevölkerungsgruppe der 14- bis unter 21-Jährigen stellt die zentrale Altersgruppe der<br />
Jugendarbeit dar. Die Prognoseberechnung zeigt für diese Altersgruppe bis 2012 dramatisch<br />
einbrechende Werte. So geht die Anzahl der 14- bis unter 21-Jährigen ausgehend vom Basisjahr<br />
2002 bis 2012 um bald 60% zurück. Zusätzlich muss in diesem Zusammenhang beachtet<br />
werden, dass die rückläufigen Bevölkerungszahlen der Jugendlichen in den einzelnen<br />
Thüringer Kreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten sehr unterschiedlich ausfallen <strong>und</strong> die rückläufigen<br />
Quoten teilweise noch gravierender sind, wie im Folgenden noch dargestellt wird.<br />
Schließlich soll noch die Altersgruppe der 21- bis unter 27-Jährigen in den Blick genommen<br />
werden. Für diese Alterskohorte weist die Prognoseberechnung bis 2005 noch einen<br />
geringen Zuwachs aus, bevor sich auch hier eine kontinuierliche, wenngleich zunächst geringfügig<br />
abnehmende Anzahl zeigt.<br />
5.1.2 Regionale Disparitäten<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des deutlichen Einbruchs der Bevölkerungszahlen der Jugendlichen als<br />
Adressatengruppe der Jugendarbeit wird exemplarisch anhand der ausgewählten Altersgruppe<br />
der 15- bis unter 18-Jährigen, bei der erhebliche Veränderungen zu erwarten sind, die<br />
unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten für den<br />
Zeitraum 2002 bis 2012 aufgezeigt (vgl. Tab. 9). Anhand dieser Berechnung wird deutlich,<br />
dass für die Altersgruppe der 15- bis unter 18-Jährigen zwar in allen kreisfreien Städten <strong>und</strong><br />
Landkreisen ein erheblicher Rückgang erwartet wird, dieser aber nicht in allen Kreisen gleich<br />
hoch ausfällt. Vielmehr zeigt sich eine Spannbreite eines erwarteten Rückgang der Jugendlichen<br />
im Alter zwischen 15- <strong>und</strong> unter 18-Jahren in der kreisfreien Stadt Gera von r<strong>und</strong> 79%<br />
während für den Landkreis Weimarer Land im gleichen Zeitraum ein Rückgang von r<strong>und</strong><br />
40% prognostiziert wird.<br />
Es wird deutlich, dass die kreisfreien Städte <strong>und</strong> Landkreise, die einen vergleichsweise hohen<br />
Rückgang der prognostizierten Gesamtbevölkerung ausweisen – hierzu zählen bei den<br />
kreisfreien Städten Erfurt, Suhl <strong>und</strong> Gera <strong>und</strong> bei den Landkreisen u.a. Saalfeld-Rudolstadt,<br />
Altenburger Land, Kyffhäuserkreis <strong>und</strong> Sonneberg (vgl. hierzu Thüringer Landesamt für Statistik<br />
2000b, S. 9 ff.), auch einen deutlicheren Rückgang der Jugendlichenzahlen gekennzeichnet<br />
sind. Demgegenüber ist bei den kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen, die sich durch keinen<br />
oder nur geringen Rückgang der Gesamtbevölkerung auszeichnen (u.a. Gotha, Weimarer<br />
Land oder Saale-Holzland-Kreis), auch hinsichtlich der Entwicklung der Jugendlichenzahlen<br />
ein, wenngleich immer noch sehr hoher, aber vergleichsweise geringerer Rückgang der<br />
Jugendlichen im Alter von 15- bis unter 18-Jahren auszumachen.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
25
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Tab. 9: Bevölkerungsvorausschätzung der 15- bis unter 18-Jährigen im Freistaat Thüringen zwischen<br />
dem 31.12.2002 <strong>und</strong> dem 31.12.2012 nach Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten<br />
Kreisfreie Städte <strong>und</strong> Landkreise 31.12.2002<br />
absolut<br />
31.12.2012<br />
absolut<br />
Veränderungen<br />
2002/2012<br />
in %<br />
Stadt Gera 4.311 893 -79,3<br />
Stadt Suhl 1.820 553 -69,6<br />
Stadt Erfurt 7.511 2.631 -65,0<br />
LK Saalfeld-Rudolstadt 5.384 2.120 -60,6<br />
LK Kyffhäuserkreis 4.060 1.715 -57,7<br />
LK Sonneberg 2.653 1.121 -57,7<br />
LK Altenburger Land 4.262 1.831 -57,0<br />
LK Saale-Orla-Kreis 4.359 1.899 -56,4<br />
LK Eichsfeld 5.465 2.390 -56,3<br />
Freistaat Thüringen 100.139 45.139 -54,9<br />
LK Wartburgkreis 6.110 2.757 -54,9<br />
Lk Hildburghausen 3.519 1.593 -54,7<br />
LK Schmalkalden-Meiningen 6.051 2.744 -54,6<br />
LK Nordhausen 4.040 1.902 -52,9<br />
LK Unstrut-Hainich-Kreis 4.926 2.363 -52,0<br />
Stadt Jena 3.612 1.745 -51,7<br />
LK Sömmerda 3.552 1.759 -50,5<br />
Stadt Eisenach 1.562 780 -50,1<br />
LK Greiz 5.071 2.549 -49,7<br />
LK Ilm-Kreis 5.035 2.623 -47,9<br />
LK Saale-Holzland-Kreis 4.223 2.321 -45,0<br />
Lk Gotha 6.227 3.605 -42,1<br />
Stadt Weimar 2.428 1.437 -40,8<br />
Lk Weimarer Land 4.208 2.522 -40,1<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); eig. Berechnungen<br />
5.1.3 Zur Personalsituation in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
Die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit in den neuen B<strong>und</strong>esländern ist nach der Einführung des SGB<br />
VIII Anfang der 1990er-Jahre durch den Neuaufbau der Personalstruktur gekennzeichnet. Im<br />
Zuge dieser Entwicklung konnte die Personaldichte in diesem Arbeitsfeld erheblich verbessert<br />
werden. Im Zusammenhang mit der Neuorganisation wurden jedoch viele Beschäftigte im<br />
Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen tätig mit der Konsequenz einer hohen Quote<br />
von befristeten Arbeitsverhältnissen in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit in den neuen Ländern<br />
(vgl. hierzu Pothmann 2000; Pothmann/Thole 1999, 2001a). Vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieser<br />
Entwicklung wurde im Freistaat Thüringen die sogenannte Jugendpauschale eingeführt 10 , mit<br />
dem Ziel einer Stabilisierung der Fachkräftestruktur <strong>und</strong> Schaffung von Dauerarbeitsplätzen<br />
u.a. im Bereich der Jugendarbeit (vgl. Weeber <strong>und</strong> Partner, Institut für Stadtplanung <strong>und</strong> Sozialforschung<br />
2000, S. 72). Im Rahmen dieser „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen<br />
an örtliche Träger zur Stabilisierung <strong>und</strong> Schaffung von Dauerarbeitsplätzen im Bereich<br />
der Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit <strong>und</strong> der ambulanten erzieherischen Hilfen im<br />
Freistaat Thüringen“ wurden bis dahin geltende Förderprogramme <strong>und</strong> vorläufige Richtlinien<br />
integriert <strong>und</strong> inhaltlich fortgesetzt. Einmalig wurden 1997 Mittel im Haushalt umgesetzt, die<br />
bislang über Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes in Projekte geflossen waren (vgl. Wee-<br />
10 Vgl. Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen an örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe zur Stabilisierung<br />
<strong>und</strong> Schaffung von Dauerarbeitsplätzen im Bereich der Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit <strong>und</strong><br />
der ambulanten erzieherischen Hilfen im Freistaat Thüringen – Jugendpauschale – vom 09.06.1997<br />
(ThürStAnz. Nr. 27, S. 1420-1422).<br />
26 26<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
ber <strong>und</strong> Partner, Institut für Stadtplanung <strong>und</strong> Sozialforschung 2000, S. 1). Der Freistaat<br />
Thüringen gewährt seit dem 1. Januar 1997 den örtlichen Trägern der Jugendhilfe Zuwendungen<br />
für die oben genannten Bereiche in Form einer Pauschale. Die Höhe der Pauschale<br />
ergibt sich aus den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln des Landes, der Verteilungsschlüssel<br />
orientiert sich an der Anzahl der <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen im Alter zwischen 10 <strong>und</strong><br />
27 Jahren in den Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten.<br />
Diese neue Form der Förderung verfolgte <strong>und</strong> verfolgt das Ziel, die Angebote in den Bereichen<br />
Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit <strong>und</strong> ambulante erzieherische Hilfen zu stabilisieren<br />
<strong>und</strong> bedarfsgerecht auszuweiten. „Dabei soll die kommunale Selbstverantwortung gestärkt<br />
werden, sind die anerkannten Träger der freien Jugendhilfe bei der Entwicklung der Angebotsstruktur<br />
zu fördern <strong>und</strong> auslaufende ABM- <strong>und</strong> AFG-Stellen in Dauerarbeitsplätze zu ü-<br />
berführen“ (ebd., S. 1). Entscheidende Vorraussetzung hierfür war die Entwicklung eines Jugendförderplans<br />
der Träger der öffentlichen Jugendhilfe, bis zum 31.12.1997, an den die<br />
Vergabe der Landesmittel gekoppelt wurde. 11<br />
Nach den Ergebnissen der Studie des Instituts Weeber <strong>und</strong> Partner, die 1999 eine Evaluation<br />
des Förderinstrumentes Jugendpauschale durchgeführt hat, ist die Jugendpauschale auf<br />
positive Resonanz gestoßen. Demnach besteht mit der Förderung durch die Jugendpauschale<br />
„nach Ansicht der örtlichen Träger (...) erstmalig eine berechtigte Chance, eine Hauptamtlichenstruktur<br />
zu organisieren <strong>und</strong> sukzessive aufzubauen bzw. nach Arbeitsschwerpunkten<br />
umzuverteilen. Daraus ergeben sich auch für die freien Träger ganz neue Perspektiven. Somit<br />
wird auch von ihnen die »Jugendpauschale« begrüßt“ (Weeber <strong>und</strong> Partner, Institut für Stadtplanung<br />
<strong>und</strong> Sozialforschung 2000, S. 72).<br />
Trotz dieser Möglichkeiten der Förderung von festen Arbeitsplätzen in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
sind nach dem 11. <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendbericht in Thüringen 61,6% der Beschäftigten<br />
in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit befristet beschäftigt (vgl. BMFSFJ 2002, S. 78). Der<br />
Anteil der befristeten Arbeitsverhältnisse ist in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit ungleich viel höher<br />
als in anderen Bereichen der Jugendhilfe. (vgl. BMFSFJ 2002, S. 77).<br />
Die amtliche <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong> dokumentiert in vierjährigem Erhebungsabstand<br />
die Daten zum Personal <strong>und</strong> den Einrichtungen der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe, so dass mittels<br />
dieser Ergebnisse ein Blick auf die Personallandschaft der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit in Thüringen<br />
geworfen werden kann. Die zuletzt verfügbaren Daten wurden im Rahmen der Stichtagserhebung<br />
vom 31.12.1998 erhoben. Zu diesem Zeitpunkt waren im Freistaat Thüringen<br />
2.450 Personen mit hauptsächlichen Tätigkeiten in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit betraut. 12<br />
Eingeflossen in diese Zahl sind die MitarbeiterInnen der Verwaltungen, die den Bereich der<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit betreuen. Da die amtliche Statistik die Anzahl der vertraglich vereinbarten<br />
Wochenarbeitsst<strong>und</strong>en pro Person erfasst, ist es möglich den Beschäftigungsumfang<br />
umgerechnet auf 40 Wochenarbeitsst<strong>und</strong>en (Vollzeitäquivalent) 13 zu errechnen. Diesbezüglich<br />
kann ein Wert von 2.149 Vollzeitäquivalenten ermittelt werden.<br />
In Bezug auf die Altersstruktur der Beschäftigten mit hauptsächlichen Tätigkeiten in der<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit in Thüringen Ende 1998, von denen r<strong>und</strong> 2/3 (68%) weiblich sind<br />
(hier nicht ausgewiesen), ist die größte Gruppe bei den 25- bis unter 40-Jährigen auszumachen<br />
(48,7%). Einen großen Anteil der MitarbeiterInnen stellen auch die Beschäftigten zwi-<br />
11 Der Jugendförderplan hat den Bestand an Einrichtungen, Diensten <strong>und</strong> Veranstaltungen für den Bereich Jugendarbeit<br />
<strong>und</strong> Jugendsozialarbeit auszuweisen <strong>und</strong> den entsprechenden Bedarf, das notwendige Personal<br />
eingeschlossen, zu ermitteln. Die sich daraus ableitenden Maßnahmen sind in eine Rangfolge zu bringen <strong>und</strong><br />
mit den voraussichtlichen Kosten in den Jugendförderplan, der jährlich überprüft <strong>und</strong> bei verändertem Bedarf<br />
ergänzt werden soll, aufzunehmen (vgl. Weeber <strong>und</strong> Partner, Institut für Stadtplanung <strong>und</strong> Sozialforschung<br />
2000, S. 17; § 16,2 ThürKJHAG).<br />
12 Unter <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit wird im Folgenden kulturelle Jugendbildungsarbeit, außerschulische Jugendbildung<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiteraus- <strong>und</strong> -fortbildung, <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugenderholung, internationale Jugendarbeit, freizeitbezogene<br />
offene Jugendarbeit, Jugendverbandsarbeit, mobile Jugendarbeit, Jugendberatung gem. § 11<br />
SGB VIII <strong>und</strong> Spielplatzwesen verstanden. Jugendsozialarbeit fällt nicht darunter.<br />
13 Einige freie Träger verfügen über Haustarife, die von der 40-St<strong>und</strong>en-Woche BAT-Ost abweichen.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
27
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
schen 40- <strong>und</strong> unter 60 Jahren mit einem prozentualen Anteil von r<strong>und</strong> 42% dar. Von quantitativ<br />
geringerer Bedeutung hingegen sind jüngere Mitarbeiter unter 25 Jahren. Kaum vertreten<br />
sind darüber hinaus Beschäftigte ab 60 Jahren.<br />
Tab. 10: Personal mit hauptsächlichen Tätigkeiten in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit nach Alter im<br />
Freistaat Thüringen am 31.12.1998<br />
Personal mit hauptsächlicher<br />
Tätigkeit in ...<br />
Gesamt<br />
unter<br />
25 J.<br />
25<br />
bis unter<br />
40 J.<br />
40<br />
bis unter<br />
60 J.<br />
über<br />
60 J.<br />
Kulturelle Jugendbildungsarbeit 345 29 153 151 12<br />
Außerschul. Jugendbildung/Mitarbeiterausb. 126 13 66 46 1<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugenderholung 185 44 58 82 1<br />
Internationale Jugendarbeit 9 0 9 0 0<br />
freizeitbezogener, offener Jugendarbeit 1.354 94 659 598 3<br />
Jugendverbandsarbeit 48 2 35 11 0<br />
Mobile Jugendarbeit 248 19 140 87 2<br />
Jugendberatung gem. § 11 SGB VIII 99 5 51 43 0<br />
Spielplatzwesen 36 0 21 15 0<br />
Insgesamt 2.450 206 1.192 1.033 19<br />
Anteile der Altersgruppen an Gesamt in %<br />
Kulturelle Jugendbildungsarbeit 100,0 8,4 44,3 43,8 3,5<br />
Außerschul. Jugendbildung/Mitarbeiterausb. 100,0 10,3 52,4 36,5 0,8<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugenderholung 100,0 23,8 31,4 44,3 0,5<br />
Internationale Jugendarbeit 100,0 0,0 100,0 0,0 0,0<br />
freizeitbezogene, offene Jugendarbeit 100,0 6,9 48,7 44,2 0,2<br />
Jugendverbandsarbeit 100,0 4,2 72,9 22,9 0,0<br />
Mobile Jugendarbeit 100,0 7,7 56,5 35,1 0,8<br />
Jugendberatung gem. § 11 SGB VIII 100,0 5,1 51,5 43,4 0,0<br />
Spielplatzwesen 100,0 0,0 58,3 41,7 0,0<br />
Insgesamt 100,0 8,4 48,7 42,2 0,8<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Einrichtungen <strong>und</strong> tätige Personen in der Jugendhilfe 1998, Teil 2, eig.<br />
Berechnungen<br />
Im Hinblick auf die personelle Ausstattung in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit erscheint diese,<br />
betrachtet man die Anzahl der 12- bis unter 21-Jährigen bezogen pro Vollzeitstelle (vgl.<br />
Tab. 11) Ende 1998 in Thüringen relativ gut. Diesbezüglich ist der Freistaat Thüringen mit<br />
145 <strong>Kinder</strong>n- <strong>und</strong> Jugendlichen dieser Altersgruppe pro Vollzeitstelle als ein B<strong>und</strong>esland mit<br />
einer vergleichsweise günstigen Personal-Jugendlichen-Quote 14 auszumachen. Dieses Ergebnis<br />
zeigt sich auch, wirft man einen Blick auf die Anzahl der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
dieser Altersgruppe pro Vollzeitstelle im Arbeitsbereich der Offenen <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
(vgl. Tab. 12).<br />
Blickt man dagegen auf die finanziellen Aufwendungen in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe in<br />
Thüringen wird demgegenüber deutlich, dass sich diese im B<strong>und</strong>esländervergleich im unteren<br />
Drittel befinden. So wurden im Jahr 2000 für Einrichtungen <strong>und</strong> Maßnahmen der <strong>Kinder</strong><strong>und</strong><br />
Jugendarbeit bezogen auf die 12- bis 21-Jährigen pro Kopf lediglich 110,57 EUR ausgegeben,<br />
darunter lagen nur noch die B<strong>und</strong>esländer Saarland, Rheinland-Pfalz <strong>und</strong> Brandenburg<br />
(vgl. Tab. 13).<br />
14 Die Bildung der Personal-Jugendlichen-Quote in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit wird an dieser Stelle hilfsweise<br />
verwendet, um einen B<strong>und</strong>esländervergleich zu ermöglichen. Aus fachlicher Sicht erscheint die Bildung dieser<br />
Quote in dem Arbeitsfeld wenig sinnvoll (vgl. zu dieser Problematik auch Kap. 5.1.4).<br />
28 28<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Tab. 11: Jugendliche (12- bis unter 21-Jährige) pro tätige Personen in der gesamten <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />
Jugendarbeit (Vollzeitstellen) (B<strong>und</strong>esländer; 31.12.1998)<br />
Vollzeitstellen<br />
absolut<br />
12- bis unter 21-Jährige<br />
pro Vollzeitstelle<br />
Berlin Gesamt 3.469 95<br />
Mecklenburg-Vorpommern 2.132 118<br />
Schleswig-Holstein 1.928 129<br />
Thüringen 2.149 145<br />
Hamburg 800 171<br />
Bremen 290 198<br />
Brandenburg 1.704 200<br />
Nordrhein-Westfalen 8.051 211<br />
Sachsen-Anhalt 1.454 226<br />
Sachsen 2.336 230<br />
Hessen 2.145 258<br />
Niedersachsen 2.712 279<br />
Rheinland-Pfalz 1.303 300<br />
Baden-Württemberg 3.167 322<br />
Bayern 3.216 361<br />
Saarland 220 453<br />
Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt: Fachserie 13, Reihe 6.3: Einrichtungen <strong>und</strong> tätige Personen in der Jugendhilfe<br />
am 31.12.1998; Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerungsbestand am 31.12.1998; eig. Berechnungen<br />
Tab. 12: Jugendliche (12- bis unter 21-Jährige) pro tätige Personen in der Offenen <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />
Jugendarbeit (Vollzeitstellen) (B<strong>und</strong>esländer; 31.12.1998)<br />
Vollzeitstellen<br />
absolut<br />
12- bis unter 21-Jährige<br />
pro Vollzeitstelle<br />
Berlin-Ost 1.278 117<br />
Mecklenburg-Vorpommern 1.251 201<br />
Thüringen 1.222 254<br />
Berlin-West 621 288<br />
Sachsen-Anhalt 951 345<br />
Brandenburg 963 353<br />
Nordrhein-Westfalen 4.178 407<br />
Bremen 133 431<br />
Sachsen 1.244 432<br />
Hamburg 247 554<br />
Schleswig-Holstein 407 612<br />
Hessen 892 620<br />
Niedersachsen 1.031 735<br />
Baden-Württemberg 1.254 814<br />
Rheinland-Pfalz 436 898<br />
Saarland 104 960<br />
Bayern 978 1.186<br />
Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt: Fachserie 13, Reihe 6.3: Einrichtungen <strong>und</strong> tätige Personen in der Jugendhilfe<br />
am 31.12.1998; Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerungsbestand am 31.12.1998; eig. Berechnungen<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
29
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Tab. 13: Anzahl der Einrichtungen, Stellenvolumen <strong>und</strong> finanzielle Aufwendungen in der <strong>Kinder</strong><strong>und</strong><br />
Jugendarbeit im B<strong>und</strong>esländervergleich (2000)<br />
Pro-Kopf-<br />
Ausgaben 1 in EUR<br />
B<strong>und</strong>esländer<br />
im Jahr 2000<br />
Berlin 271,31<br />
Hamburg 203,35<br />
Bremen 185,69<br />
Hessen 184,23<br />
Schleswig-Holstein 175,27<br />
Niedersachsen 160,53<br />
Nordrhein-Westfalen 137,92<br />
Bayern 129,34<br />
Baden-Württemberg 129,25<br />
Sachsen-Anhalt 123,87<br />
Mecklenburg-Vorpommern 115,92<br />
Sachsen 114,19<br />
Thüringen 110,57<br />
Saarland 110,13<br />
Rheinland-Pfalz 103,29<br />
Brandenburg 100,64<br />
1 Pro-Kopf-Ausgaben in EUR für Einrichtungen <strong>und</strong> Maßnahmen der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit bezogen auf die<br />
12- bis 21-Jährigen.<br />
Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt: Fachserie 13, Reihe 6.3, Reihe 6.4; Pothmann/Thole 2001b; eig. Berechnungen<br />
Die weitere Auswertung der amtlichen Daten zeigt auf, dass von der Gesamtzahl der tätigen<br />
Personen in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit Ende 1998 35% als Angestellte oder ArbeiterInnen<br />
unbefristet <strong>und</strong> 56% befristet beschäftigt waren (vgl. Tab. 14). Die übrigen 9,2% der<br />
Beschäftigten sind in andere Kategorien wie »Praktikanten«, »Zivildienstleistende« oder »Sonstige«<br />
einzuordnen.<br />
Bei einem großen Teil der befristeten Arbeitsverhältnisse handelt es sich um Maßnahmen<br />
des 2. Arbeitsmarktes. Daraus wird deutlich, dass sich die Finanzierung des Personals in der<br />
Jugendarbeit nicht allein über die Jugendhilfe, sondern über Jugendhilfe <strong>und</strong> Arbeitsvermittlung<br />
zusammensetzt, was sich entsprechend in der oben dargestellten Differenz zwischen<br />
personeller Ausstattung <strong>und</strong> finanziellen Aufwendungen der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe für Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> Maßnahmen der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit widerspiegelt.<br />
Tab. 14: Anzahl der befristeten Arbeitsverhältnisse des Personals mit hauptsächlichen Tätigkeiten<br />
in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit im Freistaat Thüringen am 31.12.1998<br />
Arbeitsbereiche<br />
Anzahl<br />
des<br />
Personals<br />
davon: Anzahl der Angestellten/ArbeiterInnen<br />
mit<br />
befristetem Arbeitsvertrag 1<br />
absolut in %<br />
Kulturelle Jugendbildungsarbeit 345 192 55,7<br />
Außerschul. Jugendbildung/Mitarbeiterausbildung 126 45 35,7<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugenderholung 185 47 25,4<br />
Internationale Jugendarbeit 9 4 44,4<br />
Freizeitbezogene, offene Jugendarbeit 1.354 873 64,5<br />
Jugendverbandsarbeit 48 18 37,5<br />
Mobile Jugendarbeit 248 139 56,0<br />
Jugendberatung gem. § 11 SGB VIII 99 30 30,3<br />
Spielplatzwesen 36 29 80,6<br />
Insgesamt 2.450 1.377 56,2<br />
1 Ein Großteil der befristeten Arbeitsverhältnisse wird durch Maßnahmen des 2. Arbeitsmarktes verursacht.<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Einrichtungen <strong>und</strong> tätige Personen in der Jugendhilfe 1998, Teil 2, eig.<br />
Berechnungen<br />
30 30<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Im Hinblick auf die Qualifikationsstruktur der Beschäftigten in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
weisen die Daten der amtlichen Statistik darauf hin, dass die Personalsituation in der<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit in Thüringen Ende 1998 immer noch durch einen hohen Anteil an<br />
fachfremden Kräften gekennzeichnet ist. Für 1998 wird in der amtlichen Statistik lediglich ein<br />
prozentualer Anteil von 39,1% der Beschäftigten ausgewiesen (vgl. Tab. 15), die eine sozialpädagogische<br />
Qualifikation vorweisen können. Ebenso verfügen lediglich 12,5% der MitarbeiterInnen<br />
über eine sozialpädagogische Hochschulausbildung (vgl. hierzu auch<br />
Pothmann/Thole 2001a). Wenngleich sich die Qualifikationsstruktur des Personals in der<br />
Jugendarbeit zwischen 1994 <strong>und</strong> 1998 etwas verbessert hat (1994 betrug der Anteil des<br />
Personals in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit mit einer sozialpädagogischen Ausbildung noch<br />
r<strong>und</strong> 32% <strong>und</strong> der Anteil der Beschäftigten mit einer sozialpädagogischen Hochschulausbildung<br />
lag bei r<strong>und</strong> 10%), zeigt sich an dieser Stelle, dass zumindest noch Ende 1998 erheblicher<br />
Bedarf bestand, die Weiterqualifizierung von Fachkräften in der Jugendarbeit voranzutreiben.<br />
Es bleibt abzuwarten, welches Bild die Daten der amtlichen Statistik in der Erhebung<br />
zum 31.12.2002 15 hinsichtlich der intendierten Verbesserung <strong>und</strong> Weiterentwicklung der<br />
Fachkräftestruktur in der Jugendarbeit des Freistaates Thüringen ausweisen.<br />
15 Die Daten der Erhebung zu Einrichtungen <strong>und</strong> Personal der Jugendhilfe am 31.12.2002 werden voraussichtlich<br />
Ende 2003/Anfang 2004 zur Verfügung stehen.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
31
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Tab. 15: Berufliche Qualifikation des Personals mit hauptsächlichen Tätigkeiten in der <strong>Kinder</strong><strong>und</strong><br />
Jugendarbeit im Freistaat Thüringen am 31.12.1998<br />
Nr. Berufliche Qualifikation des Personals<br />
Anzahl in %<br />
abs.<br />
1 Dipl-SozialpädagogIn/Dipl-SozialarbeiterIn (FH) 138 5,6<br />
2 Dipl-PädagogIn/Dipl-SozialpädagogIn (Uni) 167 6,8<br />
3 Dipl-HeilpädagogIn (FH) 1 0,0<br />
4 ErzieherIn 509 20,8<br />
5 HeilpädagogIn (Fachschule) 6 0,2<br />
6 <strong>Kinder</strong>pflegerIn 19 0,8<br />
7 HeilerzieherIn, HeilerziehungspflegerIn 15 0,6<br />
8 FamilienpflegerIn 11 0,4<br />
9 AssistentIn im Sozialwesen 15 0,6<br />
10 Soziale <strong>und</strong> medizinische Helferberufe 7 0,3<br />
11 Sonstige soziale/sozialpädagogische Kurzausbildungen 71 2,9<br />
12 PsychologIn mit Hochschulabschluss 6 0,2<br />
13 Beschäftigungs- <strong>und</strong> ArbeitstherapeutIn 3 0,1<br />
14 Arzt, Ärztin 1 0,0<br />
15 (Fach-)(<strong>Kinder</strong>)Krankenschwester, -pfleger 18 0,7<br />
16 KrankengymnastIn, MasseurIn, med. BademeisterIn 3 0,1<br />
17 SonderschullehrerIn 3 0,1<br />
18 FachlehrerIn oder sonstige/r LehrerIn 124 5,1<br />
19 Sonstiger Hochschulabschluss 128 5,2<br />
20 Abschlussprüfung für den mittleren Dienst 8 0,3<br />
21 Abschlussprüfung für den gehobenen Dienst 31 1,3<br />
22 Sonstiger Verwaltungsberuf 92 3,8<br />
23 HauswirtschaftsleiterIn, WirtschafterIn, OekotrophIn 9 0,4<br />
24 (Fach-)HauswirtschafterIn 1 0,0<br />
25 KaufmannsgehilfIn 4 0,2<br />
26 FacharbeiterIn 640 26,1<br />
27 MeisterIn 27 1,1<br />
28 Künstlerischer Ausbildungsabschluss 26 1,1<br />
29 Sonstiger Ausbildungsabschluss 241 9,8<br />
30 PraktikantIn im Anerkennungsjahr 8 0,3<br />
31 Anderweitig noch in Ausbildung 47 1,9<br />
32 Ohne abgeschlossene Ausbildung 71 2,9<br />
Insgesamt 2.450 100,0<br />
darunter:<br />
Verberuflichung (Nr. 1 bis 29) 2.324 94,9<br />
Sozialpäd. Ausbildung (Verfachlichung) (Nr. 1 bis 11) 959 39,1<br />
Sozialpäd. Hochschulausbildung (Nr. 1 bis 3) 306 12,5<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Einrichtungen <strong>und</strong> tätige Personen in der Jugendhilfe 1998, Teil 2, eig.<br />
Berechnungen<br />
5.1.4 Mögliche Konsequenzen des Bevölkerungsrückgangs auf die Personalsituation in der<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
Welche direkten Auswirkungen der Rückgang der relevanten Altersgruppen auf die Personalsituation<br />
in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit haben wird, ist nur schwer abzuschätzen. Dies<br />
hängt in erster Linie damit zusammen, dass für die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit aus fachlicher<br />
Sicht keine verbindlichen Personal-Jugendlichen-Quoten existieren, wie z.B. im Bereich der<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen. Eine Abschätzung des zukünftigen Bedarfs ist somit ungleich<br />
schwieriger.<br />
Angesichts der demographischen Entwicklung ist damit zu rechnen, dass bei zurückgehenden<br />
Adressatenzahlen der Bedarf an Fachkräften geringer wird. In diesem Zusammenhang<br />
erscheint es fachlich sinnvoll, nicht die Anzahl der jugendhilfefinanzierten Fachkräfte<br />
32 32<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
<strong>und</strong> der Beschäftigten, die über den 2. Arbeitsmarkt finanziert werden gleichermaßen zu reduzieren,<br />
sondern dem geringer werdenden Bedarf ausschließlich mit sozialpädagogischen,<br />
fachlich gut qualifizierten Fachkräften zu begegnen <strong>und</strong> damit das Kernpersonal zu stärken.<br />
Zu erwarten ist, dass dadurch mittelfristig die Kräfte, die über den 2. Arbeitsmarkt finanziert<br />
werden, nur noch in geringem Maße in der Jugendarbeit eingesetzt werden müssen <strong>und</strong> sich<br />
aus dieser Entwicklung auch eine Anhebung des fachlichen Standards ergibt. Darüber hinaus<br />
besteht, wie die Daten der amtlichen Statistik aufzeigen (vgl. Tab. 15), auch weiterhin Bedarf<br />
in der Weiterqualifizierung der jugendhilfefinanzierten Fachkräfte.<br />
Inwieweit durch den Rückgang der Adressatenzahlen in der Jugendarbeit auch ein geringerer<br />
Finanzierungsbedarf über die Jugendhilfe im Kernbereich entsteht, kann über die Quotierung<br />
der Mitarbeiter pro Jugendlichen, also einer Personal-Jugendlichen-Quote aufgr<strong>und</strong><br />
der oben genannten Schwierigkeiten sinnvollerweise nicht erfolgen. Um hier den Bedarf entsprechend<br />
den Gegebenheiten vor Ort zu bestimmen erscheint es vielmehr notwendig, im<br />
Rahmen der örtlichen Jugendhilfeplanung ein Zukunftsszenario zu entwickeln (vgl. beispielhaft<br />
hierzu für die Stadt Neubrandenburg Freigang/Schone 2001), wie die Jugendhilfe im<br />
Jahr 2012 aussehen soll. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist in diesem Zusammenhang eine Abstimmung über<br />
Gr<strong>und</strong>versorgungsstandards in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit <strong>und</strong> die an dieses Arbeitsfeld<br />
gestellten Anforderungen wie z.B. die Angebotsvielfalt von Bedeutung. In die Überlegungen<br />
sollten unter anderem auch Aspekte der Niedrigschwelligkeit des Angebotes <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en<br />
auch Vorstellungen über die Größe eines bestimmten Einzugsgebietes einfließen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der notwendigen Versorgung auch dünn besiedelter ländlicher Gebiete mit Angeboten<br />
der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit kann deshalb aus den rückläufigen Adressatenzahlen<br />
der Jugendlichen nicht zwangsläufig für alle Gebiete auch ein entsprechender Rückgang der<br />
Personal- <strong>und</strong> Einrichtungszahlen abgeleitet werden. Vielmehr muss überlegt werden, ob<br />
nicht trotz der sich abzeichnenden veränderten Bedingungen eine Qualitätssicherung der<br />
vorhandenen Angebote <strong>und</strong> eine Gewährleistung der bislang aufgebauten Infrastruktur in<br />
der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit beibehalten werden sollte. Im Rahmen einer Qualitätssicherung<br />
der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit <strong>und</strong> dem Erhalt der entsprechenden jugendhilfefinanzierten<br />
Fachkräfte <strong>und</strong> Infrastruktur vor allem auch in dünn besiedelten Gebieten (wie bspw. in<br />
den Landkreisen Hildburghausen, Saale-Orla-Kreis <strong>und</strong> Kyffhäuserkreis 16 ) sind deshalb Bedenken<br />
gegenüber einem Personal- <strong>und</strong> Angebotsabbau entsprechend einer Personal-<br />
Jugendlichen-Quote angebracht, da beispielsweise (selbstverwaltete) Jugendklubs/<br />
-treffs in ländlichen Regionen oft die zentralen Anlaufstellen für Jugendliche darstellen <strong>und</strong> es<br />
wenig andere Freizeitalternativen gibt (vgl. hierzu DJI/IFK 1998, S. 67 ff.). Darüber hinaus<br />
spielen fachliche Gr<strong>und</strong>entscheidungen <strong>und</strong> Entwicklungslinien eine Rolle für den zukünftigen<br />
Bedarf, aber auch der Aspekt sich verändernder Lebenslagen von jungen Menschen, die<br />
in das Zukunftsszenario einfließen müssen.<br />
Um die Situation der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe zu dokumentieren, damit diese Kenntnisse<br />
in die zukünftige Planung einfließen können <strong>und</strong> nicht der Beliebigkeit überlassen werden, ist<br />
die Errichtung eines entsprechenden Berichtswesens zur <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit, wie es<br />
beispielsweise derzeit in Nordrhein-Westfalen durchgeführt wird (vgl. Liebig 2002), unerlässlich.<br />
Im Rahmen eines Berichtswesens kann regelmäßig u.a. die Infrastruktur, das tätige<br />
Fachpersonal, die Angebotsformen, der Angebotsumfang, die finanziellen Eigenleistungen<br />
der Kommunen <strong>und</strong> freien Träger <strong>und</strong> insbesondere die Inanspruchnahme durch die AdressatInnen<br />
dokumentiert werden. In Bezug auf das Letztgenannte wäre zur Ermittlung der unterschiedlichen<br />
Entwicklungsdynamiken der Altersgruppen ebenso eine Datenerhebung zur altersspezifischen<br />
Inanspruchnahme der Angebote <strong>und</strong> Maßnahmen der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
in Thüringen notwendig. Die so regelmäßig erhobenen Daten können als wichtige<br />
Gr<strong>und</strong>informationen für die örtliche, aber auch die überörtliche Jugendhilfeplanung in diesem<br />
Arbeitsfeld dienen.<br />
16 Vgl. hierzu Weeber <strong>und</strong> Partner, Institut für Stadtplanung <strong>und</strong> Sozialforschung 2000.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
33
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
5.2 Jugendsozialarbeit<br />
Für den Bereich der Jugendsozialarbeit werden die Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Menschen im<br />
Alter von 15- bis unter 27-Jahren als Adressatengruppe betrachtet. Auf die Entwicklung dieser<br />
relevanten Altersgruppen wurde bereits in Kap. 5.1 im Rahmen der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
eingegangen. Diesbezüglich zeigt die Bevölkerungsvorausberechnung einen erheblichen<br />
Rückgang der 15- bis unter 21-Jährigen, während die Bevölkerungszahl der jungen<br />
Volljährigen im Alter von 21 bis unter 27 Jahren zunächst noch bis 2005 geringfügig ansteigen<br />
<strong>und</strong> dann allmählich zurückgeht (vgl. Abb. 6).<br />
Neben der Bevölkerungsentwicklung existieren eine Reihe anderer Faktoren, die sich auf<br />
die Inanspruchnahme von Maßnahmen der Jugendsozialarbeit auswirken. Da Jugendsozialarbeit<br />
auf schul- <strong>und</strong> berufsbezogene Problemsituationen von jungen Menschen reagiert,<br />
können folgende Indikatoren für den Bedarf von Jugendsozialarbeit angesehen werden:<br />
‣ Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit<br />
‣ Anzahl der AusbildungsabbrecherInnen<br />
‣ Anzahl der jungen Menschen ohne Schulausbildung<br />
‣ Anzahl der Schulverweigerer bzw. Schulmüden<br />
Betrachtet man die derzeitige Situation der jungen Menschen in Thüringen im Hinblick auf<br />
diese Belastungsfaktoren, ist der Arbeitsmarkt von einer anhaltend hohen Jugendarbeitslosigkeit<br />
geprägt. Wenngleich Thüringen Ende 2001 mit einer Arbeitslosenquote jugendlicher<br />
Arbeitsloser unter 25 Jahren von 12,4% (im Jahresdurchschnitt 2001 13,9%) im Vergleich<br />
der neuen Länder die geringste Quote verzeichnen konnte, lag sie dennoch um 3,4% über<br />
dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt. Auch wird das betriebliche Ausbildungsangebot von der Jugendberufshilfe<br />
Thüringen e.V. als völlig unzureichend beschrieben, so dass das Fördervolumen der<br />
berufsvorbereitenden Maßnahmen deutlich erweitert werden musste. Ebenfalls hat der Anteil<br />
der jugendlichen SozialhilfeempfängerInnen bis 25 Jahre zum 31.12.2000 im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 3% zugenommen. In dieser Gruppe hat sich der Anteil derjenigen jungen Menschen<br />
ohne Berufsausbildung weiter erhöht, insbesondere bei den 21- bis 25-Jährigen,<br />
wenngleich die höchste Quote bei den 18- bis unter 21-Jährigen liegt (vgl. Jugendberufshilfe<br />
Thüringen e.V. 2002). Als problematisch wird aus Sicht der Jugendberufshilfe zudem bewertet,<br />
dass sich Strukturprobleme in einzelnen Förderbereichen in qualitativer Hinsicht verstärkt<br />
haben. In der Konsequenz muss Berufsvorbereitung immer häufiger wiederholt werden,<br />
da sie nicht zur Aufnahme einer Berufsausbildung geführt hat. AbsolventInnen einer Behindertenausbildung<br />
sind darüber hinaus zunehmend ohne Chance, wenn sie sich im Anschluss<br />
an die Ausbildung um die Aufnahme einer Beschäftigung bemühen (vgl. Jugendberufshilfe<br />
Thüringen e.V. 2002). Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung zeigen außerdem<br />
auf, dass der Anteil der deutschen SchulabgängerInnen ohne Hauptschulabschluss im Schuljahr<br />
1999/2000 in Thüringen mit 12,5% im B<strong>und</strong>esländervergleich am höchsten ist (vgl.<br />
Lang 2002). Der Freistaat Thüringen ist angesichts der Dimensionen oben genannter, sich<br />
verschärfenden Problemlagen junger Menschen in einer Situation, in der Maßnahmen der<br />
Jugendsozialarbeit eine wichtige Rolle einnehmen.<br />
Hinsichtlich der Ausstattung des Arbeitsfeldes der Jugendsozialarbeit gem. § 13 SGB VIII<br />
im Freistaat Thüringen weisen die Daten der amtlichen <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong> für<br />
1998 eine Anzahl von 60 Einrichtungen der Jugendsozialarbeit aus, in denen insgesamt<br />
2.714 Plätze zur Verfügung stehen, wobei diese in erster Linie den Einrichtungen der berufsbezogenen<br />
Jugendsozialarbeit zugeordnet sind (vgl. Tab. 16). Aber nicht nur im Rahmen der<br />
Jugendhilfe, sondern vor allem auch durch die B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit werden Maßnahmen<br />
der berufsbezogenen Jugendsozialarbeit im Sinne von Berufsförderungs- <strong>und</strong> Ausbildungsmaßnahmen<br />
angeboten. Im Dezember 2001 förderte die B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit 9.600 be-<br />
34 34<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
nachteiligte junge Menschen in Berufsvorbereitungs- <strong>und</strong> Ausbildungsmaßnahmen 17 (vgl. Jugendberufshilfe<br />
Thüringen e.V. 2002, S. 4).<br />
Die Situation des Personals in der Jugendsozialarbeit stellt sich Ende 1998 so dar, dass<br />
über die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong> 401 Personen gezählt werden, die hauptsächlich in<br />
Arbeitsbereichen der Jugendsozialarbeit tätig sind, wobei der größte Teil (68,3%) in der ausbildungsbezogenen<br />
Jugendsoziarbeit beschäftigt ist (vgl. Tab. 17). R<strong>und</strong> die Hälfte der MitarbeiterInnen<br />
sind im Alter von 40 bis unter 60 Jahren (50,6%), gefolgt von der Altersgruppe<br />
der 25- bis unter 40-Jährigen (42,1%). Ebenso wie im Arbeitsfeld der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
nehmen junge MitarbeiterInnen unter 25 Jahren auch in der Jugendsozialarbeit eine<br />
quantitativ geringe Größe ein.<br />
Tab. 16: Einrichtungen <strong>und</strong> Plätze der Jugendsozialarbeit gem. SGB VIII am 31.12.1998 in Thüringen<br />
Einrichtungen der Jugendsozialarbeit<br />
Einrichtungen Plätze<br />
gem. SGB VIII<br />
Einrichtungen des Jugendwohnens § 13,3 SGB VIII 15 439<br />
Jugendgemeinschaftswerke 15 467<br />
Einr. der berufsb. Jugendsozialarbeit gem. § 13, 1 u. 2 SGB VIII 30 1.808<br />
Insgesamt 60 2.714<br />
Anteil in %<br />
Einrichtungen des Jugendwohnens § 13,3 SGB VIII 25,0 16,2<br />
Jugendgemeinschaftswerke 25,0 17,2<br />
Einr. der berufsb. Jugendsozialarbeit gem. § 13, 1 u. 2 SGB VIII 50,0 66,6<br />
Insgesamt 100,0 100,0<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Einrichtungen <strong>und</strong> tätige Personen in der Jugendhilfe 1998, Teil 2, eig.<br />
Berechnungen<br />
Tab. 17: Personal mit hauptsächlicher Tätigkeit in der Jugendsozialarbeit gem. SGB VIII am<br />
31.12.1998 in Thüringen<br />
Personal mit hauptsächlicher<br />
Tätigkeit in ...<br />
Gesamt<br />
unter<br />
25 J.<br />
25<br />
bis unter<br />
40 J.<br />
40<br />
bis unter<br />
60 J.<br />
über<br />
60 J.<br />
Ausbildungsbezogener Jugendsozialarbeit 274 16 106 150 2<br />
Unterkunftsbezogener Jugendsozialarbeit 38 1 21 14 2<br />
Schulsozialarbeit 46 2 28 14 2<br />
Eingliederungshilfen für SpätaussiedlerInnen 43 4 14 25 0<br />
Insgesamt 401 23 169 203 6<br />
Anteile der Altersgruppen an insgesamt<br />
Ausbildungsbezogener Jugendsozialarbeit 100,0 5,8 38,7 54,7 0,7<br />
Unterkunftsbezogener Jugendsozialarbeit 100,0 2,6 55,3 36,8 5,3<br />
Schulsozialarbeit 100,0 4,3 60,9 30,4 4,3<br />
Eingliederungshilfen für SpätaussiedlerInnen 100,0 9,3 32,6 58,1 0,0<br />
Insgesamt 100,0 5,7 42,1 50,6 1,5<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Einrichtungen <strong>und</strong> tätige Personen in der Jugendhilfe 1998, Teil 2, eig.<br />
Berechnungen<br />
Auch für den Arbeitsbereich der Jugendsozialarbeit zeigen die Daten der amtlichen Statistik<br />
einen hohen Anteil an befristeten Beschäftigungsverhältnissen (48%) (vgl. zu der Problematik<br />
der befristeten Beschäftigungsverhältnisse in der Jugendsozialarbeit BMFSFJ 2002, S.<br />
77 f.). Im Hinblick auf die Qualifikation der Beschäftigten in der Jugendsozialarbeit ist festzuhalten,<br />
dass Ende 1998 nur ca. 37% über eine sozialpädagogische Ausbildung verfügen<br />
17 Insgesamt wurden im Dezember 2001 25.400 junge Menschen durch die B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit im Rahmen<br />
von Trainings-, Beschäftigungs- <strong>und</strong> Qualifizierungsmaßnahmen gefördert.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
35
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
<strong>und</strong> lediglich r<strong>und</strong> 10% über eine sozialpädagogische Hochschulausbildung (hier nicht ausgewiesen).<br />
Stellt man sich nun die Frage, welche Konsequenzen die Bevölkerungsentwicklung der für<br />
dieses Arbeitsfeld relevanten Altersgruppen auf Angebote <strong>und</strong> Strukturen der Jugendsozialarbeit<br />
haben wird, kann aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse der Bevölkerungsprognose vermutet werden,<br />
dass Jugendliche mehr <strong>und</strong> mehr zu einem knappen Gut werden <strong>und</strong> evtl. für die kleiner<br />
gewordene Gruppe dann ausreichend Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen werden, so<br />
dass sich die derzeitige Situation möglicherweise entschärft <strong>und</strong> der Umfang der Unterstützungsangebote<br />
der Jugendsozialarbeit abnehmen könnte. Andererseits ist die Problematik zu<br />
beachten, dass zu einem großen Anteil Jugendliche mit einem relativ hohen Bildungsniveau<br />
abwandern <strong>und</strong> »bildungsschwache« Jugendliche in der Region verbleiben werden, so dass<br />
für diese Klientel wiederum mit einem entsprechenden Bedarf an Unterstützungsangeboten<br />
kalkuliert werden muss (vgl. Kap. 2.2).<br />
Eine Abschätzung der zukünftigen Bedarfe an Einrichtungen <strong>und</strong> Personal für die Jugendsozialarbeit<br />
alleine auf der Basis der Bevölkerungsentwickung kann kaum zu realistischen<br />
Planungsgrößen kommen. Im Arbeitsfeld der Jugendsozialarbeit wird es daher viel stärker<br />
darauf ankommen, welche Jugendlichen noch in der Region verbleiben <strong>und</strong> welche Chancen<br />
der regionale Ausbildungsmarkt ihnen bieten wird. Die Analysen der kommunalen JugendhilfeplanerInnen<br />
müssen insbesondere in diese Richtung gehen. Angesichts des zunehmend<br />
komplexer werdenden Bedingungsgefüges der oben genannten einflussnehmenden<br />
Problemlagen auf den Bedarf an Jugendsozialarbeit ist aus Sicht der Jugendberufshilfe Thüringen<br />
ein ressortübergreifendes Handeln bei der Problemlösung unabdingbar, wobei insbesondere<br />
regional entwickelte Kooperationsbeziehungen <strong>und</strong> daraus resultierende Förderansätze<br />
an Bedeutung gewinnen dürften. Einen besonderen Stellenwert nimmt auch die Stärkung<br />
von präventiven Angeboten im Rahmen einer bereits in der allgemeinbildenden Schule<br />
beginnenden, qualifizierten Berufswegplanung ein (vgl. Jugendberufshilfe Thüringen e.V.<br />
2002).<br />
6. Hilfen zur Erziehung<br />
Bei den Hilfen zur Erziehung stellt die Bevölkerungsprognose als Basis für eine Vorausschätzung<br />
der zukünftigen Entwicklung einen sehr eingeschränkten Blickwinkel dar. Der Faktor der<br />
vorausberechneten Bevölkerungsentwicklung ist zwar eine zu beachtende Hintergr<strong>und</strong>variable,<br />
jedoch ist im Rahmen aller fachlichen Einschätzungen der Bedarf an Hilfen zur Erziehung<br />
in einem viel stärkeren Maße im Zusammenhang mit der Entwicklung von sozialstrukturellen<br />
Belastungsfaktoren zu sehen (vgl. BMFSFJ 2002, S. 121). Diesbezüglich wurden auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage empirischer Untersuchungen in neuerer Zeit mehrere Konzepte erarbeitet (vgl.<br />
Tab. 18), wobei einschränkend darauf hinzuweisen ist, dass diese für die neuen Länder noch<br />
nicht abschließend geprüft sind:<br />
36 36<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Tab. 18: Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung<br />
Heuchel/Schrapper 1999, S. 114<br />
Indexwerte für soziale Belastung:<br />
• Personen mit Wohngeldbezug an der Gesamtbevölkerung<br />
• Personen mit Sozialhilfebezug an der Gesamtbevölkerung<br />
• Arbeitslos gemeldete Menschen<br />
Indexwerte für belastete Lebenslagen von jungen Menschen<br />
• Anzahl der minderjährigen ausländischen Wohnbevölkerung<br />
• Anzahl der Minderjährigen von Alleinerziehenden<br />
• Anzahl der unter 18-Jährigen SozialhilfeempfängerInnen<br />
• Anzahl der Scheidungskinder<br />
• Anzahl der Jugendgerichtsfälle<br />
Bürger 1999, S. 22<br />
• Bevölkerungsdichte<br />
• Wohnfläche je Einwohner<br />
• Quote der BezieherInnen von Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen<br />
• Quote der minderjährigen BezieherInnen von Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb<br />
von Einrichtungen<br />
• Arbeitslosenquote<br />
• Anteil Minderjähriger bei nicht-verheirateten Eltern<br />
Darüber hinaus gelten für die neuen B<strong>und</strong>esländer bzw. für Thüringen zusätzliche Belastungsfaktoren<br />
für Jugendliche wie insbesondere fehlende Ausbildungsplätze oder Jugendarbeitslosigkeit<br />
sowie die Anzahl der jungen Menschen ohne Schulausbildung.<br />
Einen weiteren Einflussfaktor stellt die Angebotsstruktur insbesondere der ambulanten <strong>und</strong><br />
teilstationären Hilfen in den jeweiligen Kommunen dar. Diese Hilfen sollen zunehmend sozialräumlich<br />
<strong>und</strong> flexibel gestaltet werden, um im Sinne einer lebensweltorientierten <strong>Kinder</strong><strong>und</strong><br />
Jugendhilfe langfristig dazu beizutragen, dass eine Trennung der jungen Menschen von<br />
ihrem Lebensumfeld im Rahmen einer Fremdunterbringung (vor allem einer Heimerziehung)<br />
vermieden werden kann. Insbesondere die neue Ausrichtung der flexiblen Hilfen zur Erziehung,<br />
bei der die Fallorientierung durch die Feldorientierung erweitert wird, kann bei einer<br />
konsequenten Umsetzung dazu beitragen, dass Hilfen zur Erziehung, wenn nicht unbedingt<br />
weniger, so doch kürzer werden (vgl. Hinte/Litges/Springer 1999).<br />
6.1 Das Personal in den Hilfen zur Erziehung<br />
Die Hilfen zur Erziehung stellen ein komplexes Arbeitsfeld dar, in dem unterschiedliche Hilfearrangements<br />
angeboten werden, um auf die spezifischen Problemlagen eines Kindes, Jugendlichen<br />
oder jungen Menschen einzugehen. In vielen Fällen werden hohe Anforderungen<br />
an die MitarbeiterInnen gestellt, die flexibel auf sich verändernde Problemsituationen <strong>und</strong><br />
Konstellationen reagieren müssen. Die Vorerfahrungen vieler <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlicher, die<br />
eine Hilfe zur Erziehung erhalten, sind heute dramatischer <strong>und</strong> schwieriger, so dass hier reflektiertes<br />
pädagogisches Handeln von dem pädagogischen Personal gefordert ist (vgl. Schilling<br />
2001, S. 458). Um diesen erschwerten Anforderungen gerecht zu werden, wird in der<br />
Diskussion über die berufliche Qualifikation der Beschäftigten in den Hilfen zur Erziehung<br />
<strong>und</strong> hier insbesondere für die ambulanten Hilfen (vgl. Beher/Hoffmann/Rauschenbach<br />
1999) herausgestellt, dass die Fachschulausbildung für ErzieherInnen an vielen Stellen an ihre<br />
Grenzen stößt. Auch im Rahmen der stationären Hilfen wird beispielsweise als Gr<strong>und</strong>qua-<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
37
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
lifikation für eine zukünftige Heimerziehung ein (Fach)Hochschulstudium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik<br />
gefordert (vgl. Wolf 1995). Bevor jedoch im Folgenden die berufliche<br />
Qualifikation des pädagogischen Personals in den Hilfen zur Erziehung angerissen wird,<br />
werden zunächst allgemeine Angaben zur Altersstruktur des Personals abgebildet.<br />
Die Daten der amtlichen <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong> weisen für das Jahr 1998 eine<br />
Anzahl von 1.929 MitarbeiterInnen in Thüringen aus, deren hauptsächliche Tätigkeit im Bereich<br />
der Hilfen zur Erziehung liegt (vgl. Tab. 19). R<strong>und</strong> 60% von diesen sind in der Heimerziehung,<br />
d.h. im Gruppendienst oder mit gruppenübergreifenden Tätigkeiten beschäftigt.<br />
Tab. 19: Personal mit hauptsächlichen Tätigkeiten in den Hilfen zur Erziehung nach Alter in Thüringen<br />
am 31.12.1998<br />
Personal mit hauptsächlicher<br />
Tätigkeit in ...<br />
Gesamt<br />
unter<br />
25 J.<br />
25<br />
bis unter<br />
40 J.<br />
40<br />
bis unter<br />
60 J.<br />
über<br />
60 J.<br />
1 Sonstige erzieh. Hilfen gemäß § 27 182 2 70 109 1<br />
2 Erziehungs-/Familienberat. gem. § 28 155 3 76 75 1<br />
3 Soziale Gruppenarbeit § 29 53 1 27 25 0<br />
4 Erziehungsbeistand/Betreuungshelfer § 30 26 2 13 11 0<br />
5 Sozialpädagogische Familienhilfe § 31 86 2 46 38 0<br />
6 Intensive sozialp. Einzelbetreuung § 35 109 7 56 45 1<br />
7 Erziehung in einer Tagesgruppe § 32 140 15 70 55 0<br />
8 Heimerziehung im Gruppendienst § 34 1.024 66 505 448 5<br />
9 Heimerzieh. mit gruppenübergr. Tätigk. § 34 126 13 55 56 2<br />
10 Pflegekinderwesen, Familienpflege § 33 28 0 11 17 0<br />
Insgesamt 1.929 111 929 879 10<br />
Anteile der Altersgruppen an Gesamt in %<br />
1 Sonstige erzieh. Hilfen § 27 100,0 1,1 38,5 59,9 0,5<br />
2 Erziehungs-/Familienberat. § 28 100,0 1,9 49,0 48,4 0,6<br />
3 Soziale Gruppenarbeit § 29 100,0 1,9 50,9 47,2 0,0<br />
4 Erziehungsbeistand/Betreuungshelfer § 30 100,0 7,7 50,0 42,3 0,0<br />
5 Sozialpädagogische Familienhilfe § 31 100,0 2,3 53,5 44,2 0,0<br />
6 Intensive sozialp. Einzelbetreuung § 35 100,0 6,4 51,4 41,3 0,9<br />
7 Erziehung in einer Tagesgruppe § 32 100,0 10,7 50,0 39,3 0,0<br />
8 Heimerziehung im Gruppendienst § 34 100,0 6,4 49,3 43,8 0,5<br />
9 Heimerzieh. mit gruppenübergr. Tätigk. § 34 100,0 10,3 43,7 44,4 1,6<br />
10 Pflegekinderwesen, Familienpflege § 33 100,0 0,0 39,3 60,7 0,0<br />
Insgesamt 100,0 5,8 48,2 45,6 0,5<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Einrichtungen <strong>und</strong> tätige Personen in der Jugendhilfe 1998, Teil 2, eig.<br />
Berechnungen<br />
Betrachtet man die Altersstruktur des Personals in den Hilfen zur Erziehung im Freistaat<br />
Thüringen zeigt sich, dass die meisten Beschäftigten zur Altersgruppe der 25- bis unter 40-<br />
Jährigen zählen (48,2%), gefolgt von der Altersgruppe der 40- bis unter 60-Jährigen<br />
(45,6%). Demgegenüber spielen die Beschäftigten im Alter unter 25 Jahren <strong>und</strong> vor allem<br />
die über 60-Jährigen quantitativ eine untergeordnete Rolle. Die prozentualen Anteile der Alterskohorten<br />
variieren bei den einzelnen Hilfearten, beispielsweise überwiegt in den sonstigen<br />
erzieherischen Hilfen gemäß § 27 SGB VIII oder im Pflegekinderwesen die Personalaltersgruppe<br />
der 40- bis unter 60-Jährigen. Außerdem ist die Personalstruktur der Tagesgruppenerziehung<br />
gemäß § 32 SGB VIII sowie in der Heimerziehung mit gruppenübergreifenden Tätigkeiten<br />
durch einen gegenüber den anderen Arbeitsbereichen vergleichsweise höheren Anteil<br />
von jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahren gekennzeichnet.<br />
Blickt man vor dem Hintergr<strong>und</strong> der oben aufgeführten Problematik der ansteigenden Anforderungen<br />
an das Personal in den Hilfen zur Erziehung auf die berufliche Qualifikation der<br />
Beschäftigten (Tab. 20), zeigt eine Analyse von Schilling (2001), dass zwischen den alten<br />
<strong>und</strong> neuen B<strong>und</strong>esländern deutliche Unterschiede bestehen.<br />
38 38<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Tab. 20: Berufliche Qualifikation des Personals mit hauptsächlichen Tätigkeiten in den Hilfen zur<br />
Erziehung nach Hilfearten in Thüringen am 31.12.1998<br />
Berufliche Qualifikation des Personals<br />
Personal mit hauptsächlicher Tätigkeit in<br />
Hilfen zur Erziehung<br />
insg. 1 Erziehungs-<br />
darunter:<br />
beratung gem.<br />
§ 28 SGB VIII<br />
ambulante<br />
Hilfen 2<br />
teilstationäre<br />
<strong>und</strong> stationäre<br />
Hilfen 3<br />
Abs. in % Abs. in % Abs. in % Abs. in %<br />
1 Dipl-Sozialpäd./Dipl-Sozialarb. (FH) 192 11,0 37 23,9 80 48,5 75 5,3<br />
2 Dipl-Päd./Dipl-Sozialpäd. (Uni) 68 3,9 11 7,1 17 10,3 40 2,8<br />
3 Dipl-Heilpäd. (FH/) 30 1,7 1 0,6 14 8,5 15 1,1<br />
4 ErzieherIn 1.052 60,2 9 5,8 134 81,2 909 63,7<br />
5 HeilpädagogIn (Fachschule) 78 4,5 4 2,6 8 4,8 66 4,6<br />
6 <strong>Kinder</strong>pflegerIn 7 0,4 0 0,0 0 0,0 7 0,5<br />
7 HeilerzieherIn, Heilerziehungspfl. 8 0,5 0 0,0 0 0,0 8 0,6<br />
8 FamilienpflegerIn 9 0,5 0 0,0 5 3,0 4 0,3<br />
9 AssistentIn im Sozialwesen 9 0,5 1 0,6 5 3,0 3 0,2<br />
10 Soziale u. medizinische Helferberufe 8 0,5 0 0,0 2 1,2 6 0,4<br />
11 Sonst. soziale/sozialpäd. Kurzausbild. 11 0,6 0 0,0 2 1,2 9 0,6<br />
12 <strong>Kinder</strong>-/Jug.-psychotherapeutIn 1 0,1 1 0,6 0 0,0 0 0,0<br />
13 Psychologische/r PsychotherapeutIn 4 0,2 1 0,6 0 0,0 3 0,2<br />
14 PsychologIn mit Hochschulabschluss 90 5,2 67 43,2 4 2,4 19 1,3<br />
15 Beschäftigungs-/ArbeitstherapeutIn 5 0,3 0 0,0 1 0,6 4 0,3<br />
16 (Fach-)(<strong>Kinder</strong>)Krankenschw-pfleger 18 1,0 1 0,6 6 3,6 11 0,8<br />
17 KrankengymnastIn, LogopädIn u.a. 2 0,1 0 0,0 1 0,6 1 0,1<br />
18 SonderschullehrerIn 4 0,2 0 0,0 0 0,0 4 0,3<br />
19 FachlehrerIn oder sonstige/r LehrerIn 78 4,5 5 3,2 21 12,7 52 3,6<br />
20 Sonstiger Hochschulabschluss 20 1,1 5 3,2 5 3,0 10 0,7<br />
21 Abschlussprüfung mittlerer Dienst 12 0,7 0 0,0 2 1,2 10 0,7<br />
22 Abschlussprüfung gehobener Dienst 14 0,8 0 0,0 5 3,0 9 0,6<br />
23 Sonstiger Verwaltungsberuf 19 1,1 6 3,9 1 0,6 12 0,8<br />
24 (Fach-)HauswirtschafterIn u.a. 9 0,5 0 0,0 3 1,8 6 0,4<br />
25 FacharbeiterIn 55 3,1 1 0,6 11 6,7 43 3,0<br />
26 MeisterIn 8 0,5 0 0,0 3 1,8 5 0,4<br />
27 Künstlerischer Ausbildungsabschluss 2 0,1 0 0,0 1 0,6 1 0,1<br />
28 Sonstiger Ausbildungsabschluss 39 2,2 4 2,6 7 4,2 28 2,0<br />
29 PraktikantIn im Anerkennungsjahr 20 1,1 1 0,6 0 0,0 19 1,3<br />
30 Anderweitig noch in Ausbildung 14 0,8 0 0,0 3 1,8 11 0,8<br />
31 Ohne abgeschlossene Ausbildung 43 2,5 0 0,0 6 3,6 37 2,6<br />
Insgesamt 1.929 100,0 155 100,0 347 100,0 1.427 100,0<br />
darunter:<br />
Verberuflichung (Nr. 1-28) 1.852 96,0 154 99,4 338 97,4 1.360 95,3<br />
Sozialpäd. Ausbildung (Nr. 1-12) 1.473 76,4 64 41,3 267 76,9 1.142 80,0<br />
Sozialpäd. Hochschulausbild. (Nr. 1-3) 290 15,0 49 31,6 111 32,0 130 9,1<br />
1 Dazu zählt das Personal mit hauptsächlicher Tätigkeit in den sonstigen erzieherischen Hilfen gem. § 27 SGB<br />
VIII, der Erziehungs-/Familienberatung gem. § 28 SGB VIII, soziale Gruppenarbeit, Erziehungsbeistand/Betreuungshelfer,<br />
sozialpädagogische Familienhilfe, intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung, Erziehung<br />
in einer Tagesgruppe, Heimerziehung im Gruppendienst, Heimerziehung mit gruppenübergreifenden<br />
Tätigkeiten, Pflegekinderwesen.<br />
2 Dazu zählt das Personal mit hauptsächlicher Tätigkeit in den sonstigen erzieherischen Hilfen gem. § 27 SGB VI-<br />
II, der sozialen Gruppenarbeit, Erziehungsbeistandschaft/Betreuungshelfer, sozialpädagogische Familienhilfe.<br />
3 Dazu zählt das Personal mit hauptsächlicher Tätigkeit in der Erziehung in einer Tagesgruppe, im Pflegekinderwesen,<br />
in der Heimerziehung im Gruppendienst, in der Heimerziehung mit gruppenübergreifenden Tätigkeiten,<br />
in der intensiven sozialpädagogischen Einzelbetreuung.<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Einrichtungen <strong>und</strong> tätige Personen in der Jugendhilfe 1998, Teil 2, eig.<br />
Berechnungen<br />
Während das Feld der ambulanten Hilfen in den alten Ländern 1998 durch einen hohen<br />
Anteil (je nach Hilfeart liegen die Anteile zwischen 46% <strong>und</strong> 77%) an Beschäftigten mit einer<br />
sozialpädagogischen (Fach)Hochschulausbildung gekennzeichnet ist, ist das Qualifikationsprofil<br />
in den neuen Ländern noch viel deutlicher durch die ErzieherInnen geprägt. Die statio-<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
39
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
nären Erziehungshilfen in den alten Ländern sind durch einen hohen Anteil an ErzieherInnen<br />
gekennzeichnet, die Bedeutung der einschlägig (fach)hochschulausgebildeten Beschäftigten<br />
nimmt allerdings kontinuierlich zu <strong>und</strong> liegt 1998 bei 30%. Demgegenüber ist für die Situation<br />
des Fachpersonals in den neuen Ländern charakteristisch, dass nur ein geringer Anteil<br />
der MitarbeiterInnen über einen sozialpädagogischen (Fach)Hochschulabschluss verfügt, die<br />
Hauptgruppe bilden die ErzieherInnen (vgl. Schilling 2001). Ähnlich stellt sich auch die<br />
Situation der Fachkräfte im Freistaat Thüringen dar (vgl. Tab. 20). Betrachtet man das pädagogische<br />
Personal in den Hilfen zur Erziehung differenziert nach der Qualifikation der MitarbeiterInnen<br />
in der Erziehungsberatung gemäß § 28 SGB VIII <strong>und</strong> den ambulanten Hilfen sowie<br />
stationären Hilfen zeigen sich entsprechende Unterschiede. Während der Anteil der MitarbeiterInnen<br />
mit einer sozialpädagogischen (Fach)Hochschulausbildung in der Erziehungsberatung<br />
bei r<strong>und</strong> 32% (in den alten Ländern liegt der Wert bei 46%) <strong>und</strong> in den ambulanten<br />
Hilfen ebenfalls bei 32% liegt – was im Vergleich zu dem prozentualen Anteil in den alten<br />
Ländern (67%) gering ist –, verfügen die Beschäftigten in der Tagesgruppen- <strong>und</strong> Heimerziehung<br />
nur zu 9% über eine derartige Berufsausbildung. Die Hauptgruppe des Personals in<br />
den stationären <strong>und</strong> vor allem den ambulanten Hilfen zur Erziehung bilden die ErzieherInnen.<br />
Auch für den Bereich der ambulanten erzieherischen Hilfen sieht das Instrument der Jugendpauschale<br />
die Weiterentwicklung einer Fachkräftestruktur vor. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />
weisen die Daten der amtlichen <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong> in Bezug auf die derzeitige<br />
Qualifikationsstruktur auf die Notwendigkeit eines weiteren Ausbaus hin. Im Hinblick auf die<br />
Bedeutung der Qualitätssicherung für den Bereich der ambulanten Hilfen zur Erziehung<br />
kommt auch Scheele für das Land Brandenburg zu dem Ergebnis, dass der Qualitätsaspekt<br />
im Personalbereich von besonderer Bedeutung ist, um die Problematik in den betroffenen<br />
Familien nicht noch zu verschärfen <strong>und</strong> damit langfristig betrachtet auch die kommunalen<br />
Finanznöte (vgl. Scheele 2002).<br />
6.2 Die mögliche Entwicklung der Hilfen zur Erziehung auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage der Bevölkerungsprognose<br />
Im Rahmen der vorliegenden Expertise kann aufgr<strong>und</strong> der Aufgabenstellung lediglich die<br />
Hintergr<strong>und</strong>variable Bevölkerungsentwicklung als ein Faktor unter vielen berücksichtigt werden.<br />
Die Analyse bietet hierbei Informationen darüber, wie sich die Gr<strong>und</strong>gesamtheit voraussichtlich<br />
zukünftig entwickeln <strong>und</strong> welche Auswirkungen dies auf die Inanspruchnahme von<br />
Hilfen zur Erziehung haben wird. Dabei wird bei der Einschätzung wiederum davon ausgegangen,<br />
dass sich die Quote der relativen Inanspruchnahme bis zum Jahre 2012 nicht ändert.<br />
Bei einem Bezug der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung auf die Hilfen zur Erziehung<br />
muss allerdings die Ungleichzeitigkeit der Zu- <strong>und</strong> Abnahmen in den einzelnen Altersgruppen<br />
besonders berücksichtigt werden. Eine Vorausschätzung nur auf der Basis der Durchschnittsquote<br />
(pro 10.000 der unter 27-Jährigen) bewirkt, dass die erwartete Inanspruchnahme zum<br />
Teil viel zu hoch eingeschätzt wird. Zu empfehlen ist, dass möglichst kleine Altersgruppen<br />
gebildet werden. In Anlehnung an die amtliche Statistik bietet es sich an, jeweils drei Altersjahrgänge<br />
zusammenzufassen, also 0- bis unter 3-Jährige; 3- bis unter 6-Jährige etc.<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die nachfolgend betrachteten Leistungsdaten der Hilfen gemäß §§ 28-34<br />
SGB VIII sind die Ergebnisse der amtlichen <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong> zum Stichtag<br />
31.12.2001 <strong>und</strong> der im Jahre 2001 beendeten Hilfen, die jährlich über das Thüringer Landesamt<br />
für Statistik erhoben <strong>und</strong> veröffentlicht werden. 18 Eine besondere Schwierigkeit stellen<br />
18 In Bezug auf die Stichtagserhebung zum 31.12.2001 muss auf den sogenannten »Fortschreibungsfehler« hingewiesen<br />
werden. Das heißt, ausgehend vom 01.01.1991 wird alle fünf Jahre – zum 31.12.1995 <strong>und</strong> aktuell<br />
zum 31.12.2000 – eine Bestandserhebung zu den genannten Hilfearten seitens der Statistischen Landesämter<br />
bei den Auskunftspflichtigen vorgenommen. Für die zwischen den Zählungen liegenden Jahre wird der Bestand<br />
zum Jahresende jeweils auf der Gr<strong>und</strong>lage der eingegangenen Beginn- <strong>und</strong> Endemeldungen rechne-<br />
40 40<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
die sich neu entwickelnden Hilfen zur Erziehung dar, die gemäß § 27 Abs. 2 SGB VIII gewährt<br />
werden. Aufgr<strong>und</strong> ihrer rechtlichen Zuordnung können diese bislang nicht gemeldet<br />
werden. Damit die Hilfen nicht unberücksichtigt bleiben, werden diese Hilfen von den auskunftspflichtigen<br />
Jugendämtern zumeist dem Leistungsparagraphen zugeordnet, zu dem die<br />
größte inhaltliche Nähe besteht. Für die Fallzahlen bedeutet dies, dass sich hinter einer Erziehungsbeistandschaft<br />
durchaus auch eine Hilfe gemäß § 27 Abs. 2 SGB VIII verbergen<br />
kann.<br />
Analysiert man die Projektion der Inanspruchnahme für einzelne, ausgewählte Hilfearten<br />
ergeben sich folgende Tendenzen:<br />
Erziehungsberatung (§ 28 SGB VIII)<br />
Bei der Inanspruchnahme der Erziehungsberatung (vgl. Tab. 21) zeigt sich für den Prognosezeitraum<br />
ein geringer werdender Bedarf an Erziehungsberatungen von 16,5%, der vor allem<br />
auf die Entwicklung in der Bevölkerungsgruppe der 12- bis unter 18-Jährigen zurückgeht.<br />
Ein Mehrbedarf ergibt sich hingegen für die unter 9-Jährigen. Gewichtet man die Prognose<br />
nicht nach Altersgruppen, sondern berücksichtigt man lediglich die Durchschnittsquote insgesamt,<br />
wird der zukünftige Bedarf um 3,4% zu gering eingeschätzt.<br />
Tab. 21: Vorausschätzung der beendeten Erziehungsberatungen gemäß § 28 SGB VIII auf der<br />
Basis der Bevölkerungsprognose bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen bis zum Jahr 2012<br />
in Thüringen<br />
Im Alter<br />
von ... bis<br />
unter ... J.<br />
Anzahl<br />
der Hilfen<br />
im Jahr<br />
2001<br />
Erhobene<br />
Bevölkerung<br />
am<br />
31.12.2001<br />
Pro 10.000<br />
der jeweiligen<br />
Altersgruppe<br />
Prognostizierte<br />
Bevölkerung<br />
am<br />
31.12.2012<br />
Geschätzte<br />
Fälle 2012 auf<br />
der Basis der<br />
Quoten von<br />
2001<br />
Fallveränderung<br />
abs. in %<br />
0-3 400 51.443 77,8 60.657 472 72 17,9<br />
3-6 1.020 48.114 212,0 61.070 1.295 275 26,9<br />
6-9 1.292 40.382 319,9 59.591 1.907 615 47,6<br />
9-12 1.858 60.253 308,4 55.379 1.708 -150 -8,1<br />
12-15 1.863 95.040 196,0 51.242 1.004 -859 -46,1<br />
15-18 1.830 100.700 181,7 45.139 820 -1.010 -55,2<br />
18-21 882 102.748 85,8 40.270 346 -536 -60,8<br />
21-27 607 176.179 34,5 171.048 589 -18 -2,9<br />
Insgesamt 9.752 674.859 544.397 8.140 -1.612 -16,5<br />
Schätzungen auf der Basis der<br />
durchschnittlichen Quote 144,5 544.397 7.867<br />
Differenz zwischen Durchschnittsschätzung <strong>und</strong> gewichteter<br />
Schätzung nach Altersgruppen -274<br />
In % -3,4<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerungsbestand am 31.12.2001; Thüringer Landesamt für Statistik:<br />
Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); Thüringer Landesamt für Statistik: Statistischer Bericht: Öffentliche<br />
Jugendhilfe in Thüringen 2001(Arbeitsunterlage); eig. Berechnungen<br />
risch ermittelt. Doch gerade bei diesem Verfahren haben sich bei der Gegenüberstellung der Ergebnisse der<br />
zweiten Bestandszählung zum 31.12.1995 sowie der dritten Bestandserhebung zum 31.12.2000 <strong>und</strong> dem<br />
rechnerischen Ergebnis auf der Gr<strong>und</strong>lage der Zu- <strong>und</strong> Abgangsmeldungen erhebliche Abweichungen von<br />
r<strong>und</strong> 20% gezeigt (vgl. Pothmann 2002). Zur Einordnung dieser beiden unterschiedlichen Ergebnisse ist zu<br />
sagen, dass aufgr<strong>und</strong> der bisherigen Erfahrungswerte davon auszugehen ist, dass die Resultate der Bestandserhebung<br />
weitaus verlässlicher als die Fortschreibungsergebnisse sind (vgl. Rauschenbach/Schilling 1997, S.<br />
98f.).<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
41
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Soziale Gruppenarbeit (§ 29 SGB VIII), Erziehungsbeistandschaft/Betreuungshelfer<br />
(§ 30 SGB VIII)<br />
Im Rahmen der ambulanten Hilfen werden hier die Hilfen gemäß §§ 29 <strong>und</strong> 30 SGB VIII betrachtet<br />
(vgl. Tab. 22). Die sozialpädagogische Familienhilfe gemäß § 31 SGB VIII wurde<br />
außer Acht gelassen, da in der amtlichen Statistik lediglich die Anzahl der Familien mit SPFH<br />
ausgewiesen wird, <strong>und</strong> in der fachlichen Diskussion Uneinigkeit über die Berechnung der Altersstruktur<br />
der <strong>Kinder</strong> in den Familien mit SPFH besteht.<br />
Die Hilfen gemäß §§ 29 <strong>und</strong> 30 SGB VIII werden in der Mehrzahl für Jugendliche gewährt.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der bereits dargestellten Entwicklung dieser Bevölkerungsgruppe,<br />
zeigt sich auch entsprechend für diese Hilfearten ein Rückgang des Bedarfs um r<strong>und</strong><br />
47% bis zum Ende des Prognosezeitraums. Bei der Projektion nur aufgr<strong>und</strong> der durchschnittlichen<br />
Quote ergibt sich bei diesen ambulanten Hilfen eine Überschätzung des Bedarfs; diese<br />
beträgt etwa 52%. Der Bef<strong>und</strong> macht noch einmal besonders die Wichtigkeit einer altersgruppenspezifischen<br />
Gewichtung der zukünftigen Bedarfsschätzung deutlich.<br />
Tab. 22: Vorausschätzung der beendeten <strong>und</strong> am 31.12. andauernden ambulanten Hilfen zur<br />
Erziehung gemäß §§ 29 <strong>und</strong> 30 SGB VIII auf der Basis der Bevölkerungsprognose bei gleich<br />
bleibenden Rahmenbedingungen bis zum Jahr 2012 in Thüringen<br />
Im Alter<br />
von ... bis<br />
unter ... J.<br />
Anzahl<br />
der Hilfen<br />
im Jahr<br />
2001<br />
Erhobene<br />
Bevölkerung<br />
am<br />
31.12.01<br />
Pro 10.000<br />
der jeweiligen<br />
Altersgruppe<br />
Prognostizierte<br />
Bevölkerung<br />
am<br />
31.12.12<br />
Geschätzte<br />
Fälle 2012 auf<br />
der Basis der<br />
Quoten von<br />
2001<br />
Fallveränderung<br />
abs. in %<br />
unter 6 9 99.557 0,9 121.728 11 2 22,3<br />
6-12 71 100.635 7,1 114.971 81 10 14,2<br />
12-15 345 95.040 36,3 51.242 186 -159 -46,1<br />
15-18 442 100.700 43,9 45.139 198 -244 -55,2<br />
18-21 348 102.748 33,9 40.270 136 -212 -60,8<br />
21-27 77 176.179 4,4 171.048 75 -2 -2,9<br />
Insgesamt 1.292 674.859 544.397 687 -605 -46,8<br />
Schätzungen auf der Basis der<br />
durchschnittlichen Quote 19,1 544.397 1.042<br />
Differenz zwischen Durchschnittsschätzung <strong>und</strong> gewichteter<br />
Schätzung nach Altersgruppen 355<br />
In % 51,6<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerungsbestand am 31.12.2001; Thüringer Landesamt für Statistik:<br />
Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); Thüringer Landesamt für Statistik: Statistischer Bericht: Öffentliche<br />
Jugendhilfe in Thüringen 2001 (Arbeitsunterlage); eig. Berechnungen<br />
42 42<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Tagesgruppenerziehung (§ 32 SGB VIII)<br />
Auch für die Erziehung in einer Tagesgruppe (§ 32 SGB VIII), die mehrheitlich für die Altersgruppe<br />
der 9- bis unter 12-Jährigen <strong>und</strong> der 12- bis unter 15-Jährigen gewährt wird, zeigt<br />
sich entsprechend der Bevölkerungsentwicklung ein geringer werdender Bedarf, der insgesamt<br />
einen Rückgang von 12,8% ausmacht (vgl. Tab. 23). Die Überschätzung des Bedarfs<br />
durch eine Berechnung nur auf der Gr<strong>und</strong>lage der durchschnittlichen Quote liegt bei den<br />
Hilfen gemäß § 32 SGB VIII bei r<strong>und</strong> 4%.<br />
Tab. 23: Vorausschätzung der beendeten <strong>und</strong> am 31.12. andauernden Erziehung in einer Tagesgruppe<br />
gemäß § 32 SGB VIII auf der Basis der Bevölkerungsprognose bei gleich bleibenden<br />
Rahmenbedingungen bis zum Jahr 2010 in Thüringen<br />
Im Alter<br />
von ... bis<br />
unter ... J.<br />
Anzahl<br />
der Hilfen<br />
im Jahr<br />
2000<br />
Erhobene<br />
Bevölkerung<br />
am<br />
31.12.00<br />
Pro 10.000<br />
der jeweiligen<br />
Altersgruppe<br />
Prognostizierte<br />
Bevölkerung<br />
am<br />
31.12.10<br />
Geschätzte<br />
Fälle 2010 auf<br />
der Basis der<br />
Quoten von<br />
2000<br />
Fallveränderung<br />
abs. in %<br />
0-3 2 51.443 0,4 60.657 2 0 17,9<br />
3-6 0 48.114 0,0 61.070 0 0 /<br />
6-9 108 40.382 26,7 59.591 159 51 47,6<br />
9-12 306 60.253 50,8 55.379 281 -25 -8,1<br />
12-15 216 95.040 22,7 51.242 116 -100 -46,1<br />
15-18 19 100.700 1,9 45.139 9 -10 -55,2<br />
Insgesamt 651 395.932 333.079 568 -83 -12,8<br />
Schätzungen auf der Basis der<br />
durchschnittlichen Quote 16,4 333.079 548<br />
Differenz zwischen Durchschnittsschätzung <strong>und</strong> gewichteter<br />
Schätzung nach Altersgruppen -20<br />
In % -3,6<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerungsbestand am 31.12.2001; Thüringer Landesamt für Statistik:<br />
Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); Thüringer Landesamt für Statistik: Statistischer Bericht: Öffentliche<br />
Jugendhilfe in Thüringen 2001 (Arbeitsunterlage); eig. Berechnungen<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
43
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Vollzeitpflege (§ 33 SGB VIII)<br />
Ein großer Teil der Hilfen gemäß § 33 SGB VIII wird für <strong>Kinder</strong> unter 12 Jahren gewährt.<br />
Darüber hinaus werden aber auch viele <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche über 12 Jahre in einer Vollzeitpflege<br />
betreut. Für diese Hilfeart kann auf der Gr<strong>und</strong>lage der Bevölkerungsprognose ein<br />
geringerer Bedarf vermutet werden, der einen Rückgang bis zum Jahr 2012 von etwa 14%<br />
umfasst (vgl. Tab. 24).<br />
Tab. 24: Vorausschätzung der beendeten <strong>und</strong> am 31.12. andauernden Hilfen gemäß § 33 SGB<br />
VIII auf der Basis der Bevölkerungsprognose bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen bis zum<br />
Jahr 2012 in Thüringen<br />
Im Alter<br />
von ... bis<br />
unter ... J.<br />
Anzahl<br />
der Hilfen<br />
im Jahr<br />
2001<br />
Erhobene<br />
Bevölkerung<br />
am<br />
31.12.01<br />
Pro 10.000<br />
der jeweiligen<br />
Altersgruppe<br />
Prognostizierte<br />
Bevölkerung<br />
am<br />
31.12.12<br />
Geschätzte<br />
Fälle 2012 auf<br />
der Basis der<br />
Quoten von<br />
2001<br />
Fallveränderung<br />
abs. in %<br />
0-3 118 51.443 22,9 60.657 139 21 17,9<br />
3-6 173 48.114 36,0 61.070 220 47 26,9<br />
6-9 210 40.382 52,0 59.591 310 100 47,6<br />
9-12 260 60.253 43,2 55.379 239 -21 -8,1<br />
12-15 289 95.040 30,4 51.242 156 -133 -46,1<br />
15-18 289 100.700 28,7 45.139 130 -159 -55,2<br />
18-21 85 102.748 8,3 40.270 33 -52 -60,8<br />
21-27 4 176.179 0,2 171.048 4 0 -2,9<br />
Insgesamt 1.428 674.859 544.397 1.230 -198 -13,9<br />
Schätzungen auf der Basis der<br />
durchschnittlichen Quote 21,2 544.397 1.152<br />
Differenz zwischen Durchschnittsschätzung <strong>und</strong> gewichteter<br />
Schätzung nach Altersgruppen -78<br />
In % -6,4<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerungsbestand am 31.12.2001; Thüringer Landesamt für Statistik:<br />
Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); Thüringer Landesamt für Statistik: Statistischer Bericht: Öffentliche<br />
Jugendhilfe in Thüringen 2001 (Arbeitsunterlage); eig. Berechnungen<br />
Heimerziehung, sonstige betreute Wohnformen (§ 34 SGB VIII)<br />
Heimerziehungen werden vor allem in der Altersgruppe der 15- bis unter 18-Jährigen in Anspruch<br />
genommen (vgl. Tab. 25). Entsprechend der Bevölkerungsentwicklung ergibt sich somit<br />
ein Minderbedarf der Hilfen bis 2012 von insgesamt etwa 42%, also r<strong>und</strong> 1.300 Hilfen<br />
weniger. Auch an diesem Beispiel wird noch einmal die Bedeutung einer altersgruppenspezifischen<br />
Gewichtung der Bedarfsvorausschätzung deutlich, da hier die Bedarfsberechnung nur<br />
aufgr<strong>und</strong> der durchschnittlichen Quote wiederum eine hohe Abweichung von 39,2% ausweist.<br />
Doch nicht für alle Altersklassen kann vor dem Hintergr<strong>und</strong> des Gesamtergebnisses<br />
ein geringerer Bedarf an Hilfen gemäß § 34 SGB VIII erwartet werden, sondern für die jüngeren<br />
Jahrgänge <strong>und</strong> hier vor allem für die 6- bis unter 9-Jährigen werden zukünftig mehr<br />
Hilfen benötigt.<br />
44 44<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Tab. 25: Vorausschätzung der beendeten <strong>und</strong> am 31.12. andauernden Hilfen gemäß § 34 SGB<br />
VIII auf der Basis der Bevölkerungsprognose bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen bis zum<br />
Jahr 2012 in Thüringen<br />
Im Alter<br />
von ... bis<br />
unter ... J.<br />
Anzahl der<br />
Hilfen im<br />
Jahr 2001<br />
Erhobene<br />
Bevölkerung<br />
am<br />
31.12.01<br />
Pro 10.000<br />
der jeweiligen<br />
Altersgruppe<br />
Prognostizierte<br />
Bevölkerung<br />
am 31.12.12<br />
Geschätzte Fälle<br />
2012 auf der<br />
Basis der Quoten<br />
von 2001<br />
Fallveränderung<br />
abs. in %<br />
0-3 44 51.443 8,6 60.657 52 8 17,9<br />
3-6 66 48.114 13,7 61.070 84 18 26,9<br />
6-9 107 40.382 26,5 59.591 158 51 47,6<br />
9-12 302 60.253 50,1 55.379 278 -24 -8,1<br />
12-15 682 95.040 71,8 51.242 368 -314 -46,1<br />
15-18 1.240 100.700 123,1 45.139 556 -684 -55,2<br />
18-21 536 102.748 52,2 40.270 210 -326 -60,8<br />
21-27 52 176.179 3,0 171.048 50 -2 -2,9<br />
Insg. 3.029 674.859 544.397 1.755 -1.274 -42,1<br />
Schätzungen auf der Basis der<br />
durchschnittlichen Quote 44,9 544.397 2.443<br />
Differenz zwischen Durchschnittsschätzung <strong>und</strong> gewichteter<br />
Schätzung nach Altersgruppen 688<br />
In % 39,2<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerungsbestand am 31.12.2001; Thüringer Landesamt für Statistik:<br />
Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante); Thüringer Landesamt für Statistik: Statistischer Bericht: Öffentliche<br />
Jugendhilfe in Thüringen 2001 (Arbeitsunterlage); eig. Berechnungen<br />
Zusammenfassung der Auswirkungen<br />
Die dargestellten Trends lassen erkennen, dass die Bevölkerungsentwicklung für die kommunale<br />
Jugendhilfeplanung im Bereich der Hilfen zur Erziehung eine zu beobachtende Hintergr<strong>und</strong>variable<br />
darstellt, insbesondere weil noch ein dramatischer Einbruch bei der Bevölkerungszahl<br />
der Jugendlichen zu erwarten ist. An dieser Stelle muss jedoch noch einmal nachdrücklich<br />
darauf hingewiesen werden, dass die Bevölkerungsvorausberechnung gerade im<br />
Rahmen des zukünftigen Bedarfs an erzieherischen Hilfen eben nur eine Hintergr<strong>und</strong>variable<br />
ist <strong>und</strong> der Bedarf im Zusammenhang mit der Entwicklung der oben erwähnten sozialstrukturellen<br />
Belastungsfaktoren als Determinanten des zukünftigen Bedarfs gesehen werden muss.<br />
Betrachtet man allein die Entwicklung der Hintergr<strong>und</strong>variable Bevölkerungsentwicklung, so<br />
werden die Fremdunterbringungen gemäß §§ 33 <strong>und</strong> 34 SGB VIII – wenn sich die Rahmenbedingungen<br />
nicht ändern – voraussichtlich zusammengenommen um über 30% oder anders<br />
gesprochen um r<strong>und</strong> 1.500 Fälle zurückgehen. Dieses wird besonders deutlich, wenn<br />
man sich vergegenwärtigt, welche finanziellen Dimensionen hinter diesen Zahlen stehen.<br />
Es spricht zwar einiges dafür, dass die Relation der Fremdunterbringungen zur Bevölkerung<br />
relativ konstant ist (zumindest gilt dies für die letzten 20 Jahre in den alten Ländern) <strong>und</strong><br />
somit mit Rückgängen zu rechnen ist, allerdings ist die Einschätzung der regionalspezifischen<br />
Verdichtung von Problemlagen aufgr<strong>und</strong> von Wanderungsbewegungen aus der übergreifenden<br />
Gesamtsicht nicht möglich. Deshalb kann der Kämmerer nicht zwingend den Schluss<br />
ziehen, dass die Ausgaben der Fremdunterbringung entsprechend des prozentualen Rückgangs<br />
zurückgehen werden. Hier ist der/die JugendhilfeplanerIn gefordert sehr genaue Regionalanalysen<br />
über die Belastungssituation der Familien zu machen, die in seinem/ihrem<br />
Zuständigkeitsbereich noch verblieben sind.<br />
Insgesamt kann aus den Ergebnissen geschlossen werden, dass der Bedarf an Erziehungshilfeleistungen<br />
vor allem für unter 9-Jährige im Prognosezeitraum tendenziell zu <strong>und</strong><br />
für über 9-jährige <strong>Kinder</strong> sowie für Jugendliche <strong>und</strong> junge Volljährige tendenziell abnehmen<br />
wird.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
45
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
7. Zusammenfassung der wissenschaftlichen Analyse<br />
Im Rahmen der vorliegenden Expertise galt es, die Bevölkerungsentwicklung auf der Basis<br />
der Bevölkerungsvorausschätzung des Thüringer Landesamtes für Statistik der nächsten 10<br />
Jahre dahingehend zu analysieren, welche Auswirkungen diese Entwicklung auf die <strong>Kinder</strong><strong>und</strong><br />
Jugendhilfe hat.<br />
7.1 Allgemeine Tendenzen der Bevölkerungsvorausschätzung<br />
Bei einer Gesamtbetrachtung der relevanten Altersgruppe der 0- bis unter 27-Jährigen ist<br />
zunächst festzustellen, dass diese im Prognosezeitraum um r<strong>und</strong> 20% zurückgehen wird. Innerhalb<br />
der einzelnen, für die verschiedenen Arbeitsfelder der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe unterschiedlich<br />
relevanten Altersgruppen zeigen sich jedoch gegenläufige Tendenzen.<br />
‣ In Bezug auf die Anzahl der Geburten weist die Bevölkerungsvorausberechnung für den<br />
Freistaat Thüringen eine steigende Zahl von Geburten bis 2009 aus. In den Folgejahren<br />
nimmt die Anzahl der Geburten wieder allmählich ab.<br />
‣ Für die Altersgruppe der unter 2 1/2-Jährigen wird eine positive Entwicklung erwartet.<br />
Die Indexentwicklung lässt bis zum Jahr 2010 einen Zunahme der Bevölkerung dieser Altersgruppe<br />
um ca. 13% erkennen. Im Anschluss zeigt die Indexentwicklung weiterhin zunächst<br />
relativ konstant bleibende Werte.<br />
‣ Für die <strong>Kinder</strong>gartenkinder wird ausgehend vom Basisjahr 2002 eine kontinuierliche Zunahme<br />
der relevanten Altersgruppe von r<strong>und</strong> 21% bis 2012 erwartet.<br />
‣ Die Alterskohorte der 6- bis unter 12-Jährige als potentielle Hortkinder wird in 2003 zunächst<br />
geringfügig abnehmen, um dann anschließend deutlich bis auf 32% des Basisjahres<br />
von 2002 anzuwachsen.<br />
‣ Die Altersgruppe der 10- bis unter 14-Jährigen <strong>Kinder</strong> wird bereits im Jahr 2003 um<br />
18% zurückgehen <strong>und</strong> im Jahr 2006 nimmt die Bevölkerungszahl dieser Altersgruppe<br />
noch lediglich r<strong>und</strong> 60% des Ausgangswertes von 2002 ein. Anschließend ist ein allmählicher<br />
Anstieg der <strong>Kinder</strong>anzahl in diesem Alter zu erwarten. 2012 beträgt die Anzahl der<br />
10- bis unter 14-Jährigen 80% des Basisjahres 2002.<br />
‣ Jugendliche <strong>und</strong> junge Volljährige von 14 bis unter 21 Jahren werden ab 2003 von dem<br />
Geburtentief zu Beginn der 1990er-Jahre erreicht. Bis zum Endes des Prognosezeitraums<br />
müssen gravierende Einbrüche in dieser Altersgruppe festgestellt werden, die eine prozentuale<br />
Veränderung von etwa -57% bis 2012 einnehmen.<br />
‣ Für die 21- bis unter 27-Jährigen wird bis 2005 noch eine positive Bevölkerungsprognose<br />
mit leicht ansteigenden Bevölkerungszahlen angenommen.<br />
In den einzelnen Kreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten stellt sich der jeweilige Entwicklungstrend<br />
der für die Jugendhilfe bedeutenden Altersgruppen teilweise sehr unterschiedlich dar, so dass<br />
die in diesem ersten Teil der Expertise exemplarisch aufgestellten Berechnungen für den Freistaat<br />
Thüringen nicht ohne weiteres auf die einzelnen Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte übertragen<br />
werden können.<br />
7.2 Auswirkungen auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />
Aufgr<strong>und</strong> der differierenden Entwicklung in den einzelnen Altersgruppen sind auch unterschiedliche<br />
Auswirkungen in den Arbeitsfeldern der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit zu erwarten.<br />
‣ Im Arbeitsfeld der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen wird ab dem Jahre 2003 bis 2008 mit einem<br />
jährlichen zusätzlichen Platzbedarf von 1.900 bis 2.300 Plätzen insgesamt zu rech-<br />
46 46<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
nen sein. Allerdings verteilen sich die Bedarfe unterschiedlich auf die einzelnen Altersgruppen.<br />
So zeigt sich der Bedarf an zusätzlichen Plätzen vor allem für <strong>Kinder</strong> im <strong>Kinder</strong>gartenalter.<br />
Allein hier ist im Zeitraum 2003 bis 2008 ein zusätzlicher Platzbedarf zwischen<br />
ca. 1.700 <strong>und</strong> 2.000 Plätzen zu erwarten. Weitere benötigte zusätzliche Plätze liegen<br />
mit einem Mehrbedarf von r<strong>und</strong> 1.000 Plätzen im Bereich der Betreuung für unter 2<br />
½-Jährige über dem Hortbereich mit r<strong>und</strong> 750 Plätzen. Gr<strong>und</strong> hierfür ist die Tatsache,<br />
dass das Angebot an Hortplätzen in Thüringen in erster Linie bei der Schulverwaltung<br />
angesiedelt ist.<br />
Für den gesamten Bereich der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen ist zu erwarten, dass sich auch<br />
nach 2008 noch ein Mehrbedarf abzeichnet, der quantitativ aber nicht mehr die Höhe<br />
erreicht wie in den Vorjahren. Für die unter 2 ½-Jährigen ist vielmehr ab 2010 wieder<br />
mit einem sinkenden Bedarf zu rechnen.<br />
‣ Für das Arbeitsfeld der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen ist die Entwicklung des Fachkräftebedarfs<br />
in den nächsten Jahren von besonderer Bedeutung. Derzeit zeichnet sich ein Fachkräftemehrbedarf<br />
ab. Dieser ergibt sich aus dem hohen Durchschnittsalter der Fachkräfte<br />
sowie der Konzentration auf eine Alterspanne der meisten Fachkräfte zwischen 45 <strong>und</strong><br />
55 Jahren. Diese Beschäftigten werden nach <strong>und</strong> nach in Rente gehen. Der notwendige<br />
Ersatzbedarf kann möglicherweise durch die AbsolventInnen der ErzieherInnenausbildung<br />
nicht vollständig abgedeckt werden.<br />
‣ Für das Arbeitsfeld der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit kann als allgemeine Einschätzung festgehalten<br />
werden, dass die Arbeitsschwerpunkte für <strong>Kinder</strong> im Alter von 10 bis unter 14<br />
Jahren mit einer geringeren Anzahl von AdressatInnen rechnen müssen. In diesem Zusammenhang<br />
könnte über eine zunehmende Ausdehnung des Angebots für jüngere Adressatengruppen<br />
unter 10 Jahren, für die bis 2012 noch eine positive Bevölkerungsentwicklung<br />
vorausgesagt wird, nachgedacht werden, um die Entwicklung in Teilen aufzufangen.<br />
Die Arbeitsschwerpunkte für Jugendliche <strong>und</strong> junge Erwachsene müssen aufgr<strong>und</strong><br />
der Bevölkerungsentwicklung mit einem gravierenden Einbruch der jugendlichen<br />
AdressatInnen rechnen.<br />
‣ Im Arbeitsfeld der Hilfen zur Erziehung ist auf der Basis der Hintergr<strong>und</strong>variable Bevölkerungsentwicklung<br />
mit einem ansteigenden Bedarf der Hilfen zur Erziehung, vor allem für<br />
<strong>Kinder</strong> unter 9 Jahren zu rechnen. Demgegenüber wird der Bereich der Hilfen, der sich –<br />
wie z.B. die Heimerziehung – stärker auf Jugendliche <strong>und</strong> junge Volljährige konzentriert<br />
mit einem sinkenden Bedarf konfrontiert. Diese Tendenzen werden sich allerdings nur<br />
dann realisieren, wenn bedarfsbestimmende Faktoren wie die sozialen Belastungsindikatoren<br />
konstant bleiben. Ebenfalls kann die fachliche Weiterentwicklung des Hilfeangebotes<br />
wie z.B. die Umsetzung der flexiblen sozialräumlich orientierten Hilfen zur Erziehung<br />
den Hilfebedarf beeinflussen.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
47
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Teil II<br />
Arbeitshilfe<br />
zur Nutzung der<br />
Bevölkerungsvorausberechnung<br />
auf der Ebene der Jugendämter<br />
48 48<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Im ersten Teil der Arbeitshilfe wurde die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung jugendhilferelevanter<br />
Alterskohorten im Gebiet des Freistaates Thüringen bis zum Jahre 2012 dargestellt<br />
<strong>und</strong> analysiert. Als zentrales Ergebnis kann festgehalten werden, dass die jüngeren<br />
Jahrgänge ansteigen <strong>und</strong> die älteren Jahrgänge noch sehr deutlich zurückgehen werden.<br />
Des Weiteren wurde aufgezeigt, dass man auf dieser Basis vorsichtige Abschätzungen der<br />
zukünftigen Bedarfe für die einzelnen Arbeitsfelder der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe vornehmen<br />
kann. Dieses Verfahren basiert allerdings auf der Annahme, dass die Rahmenbedingungen<br />
relativ konstant bleiben, also dass der <strong>Kinder</strong>garten weiterhin von ca. 92% der <strong>Kinder</strong>gartenkinder<br />
in Thüringen besucht wird, dass die Quote der Heimunterbringungen bezogen auf<br />
10.000 der altersgleichen Bevölkerung sich nicht verändert etc. Diese Betrachtungsweise beleuchtet<br />
nur Teilaspekte des komplexen Bedingungs- <strong>und</strong> Bedarfgefüges der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe.<br />
Vielfältige andere Faktoren können das zukünftige Geschehen beeinflussen, z.B.<br />
können neue gesetzliche Rahmenbedingungen entsprechenden Einfluss nehmen oder fachliche<br />
Entwicklungen im Bereich der Hilfen zur Erziehung im Sinne einer sozialräumlichen Neukonzeption<br />
führen möglicherweise dazu, dass vermehrte Ressourcen für intensivere Kooperationen<br />
zwischen <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen <strong>und</strong> Hilfen zur Erziehung oder zwischen Schule<br />
<strong>und</strong> Hilfen zur Erziehung initiiert werden.<br />
Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung stellt somit nur eine Einflussvariable dar, die allerdings<br />
die gr<strong>und</strong>sätzlichen Rahmenbedingungen beleuchtet. Die nachfolgenden praktischen<br />
Anregungen zum Umgang mit der Bevölkerungsprognose konzentrieren sich auf die<br />
Analyse dieser Einflussgröße <strong>und</strong> wollen aufzeigen, welche konkreten Schritte bei einer Umsetzung<br />
auf kommunaler Ebene zu berücksichtigen sind. Dabei wird auch auf andere Einflussgrößen<br />
verwiesen, deren Bedeutung vor Ort geprüft <strong>und</strong> eingeschätzt werden muss.<br />
Der analytische erste Teil der Arbeitshilfe konnte neben den generellen Tendenzen für<br />
ganz Thüringen darstellen, dass die Dynamik der Bevölkerungsveränderungen in den einzelnen<br />
kreisfreien Städten <strong>und</strong> Landkreisen sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Im Folgenden<br />
werden daher nicht die Ergebnisse der Prognose für einzelne kreisfreie Städte <strong>und</strong> Landkreise<br />
dargestellt, sondern die praktischen Schritte erläutert, die bei einer Vor-Ort-Analyse <strong>und</strong> Entwicklung<br />
von Handlungsstrategien zu beachten sind. Die nachfolgenden Arbeitsschritte <strong>und</strong><br />
Empfehlungen wenden sich dabei an die Verantwortlichen der Jugendhilfeplanung.<br />
8. Erste Grobanalyse <strong>und</strong> Einbeziehung der Fachdezernate<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Gegebenheit, dass die Entwicklungsdynamik der jugendhilferelevanten Altersgruppen<br />
in den Landkreisen bzw. kreisfreien Städten sehr stark schwankt, ergibt sich die<br />
Notwendigkeit, dass zunächst in jedem einzelnen Jugendamt geklärt werden muss, wie sich<br />
die jugendhilferelevanten Altersgruppen bis zum Jahre 2012 entwickeln werden. Dadurch<br />
kann eine erste Abschätzung erfolgen, welche Brisanz das Thema besitzen wird. Im Anhang<br />
der Expertise ist hierzu eine altersgruppenspezifische Darstellung der vorausberechneten Bevölkerungsentwicklung<br />
bis zum Jahre 2012 für jeden Landkreis bzw. kreisfreie Stadt in Thüringen<br />
abgedruckt.<br />
Zu empfehlen ist allerdings, dass die Ergebnisse der Prognose des Thüringer Landesamtes<br />
für Statistik mit dem eigenen Statistischen Amt – sofern dies vorhanden ist – durchgesprochen<br />
werden. Viele Statistische Ämter führen eigene Modellrechnungen durch, die in Kenntnis der<br />
stadtplanerischen Situation noch weitere Faktoren berücksichtigen.<br />
Darüber hinaus ist zu beachten, dass es innerhalb der Landkreise aber auch der einzelnen<br />
Stadtbezirke durchaus unterschiedliche Entwicklungen geben kann, die bei Planungszwecken<br />
zu berücksichtigen sind. Daher ist es notwendig nach Möglichkeiten zu suchen, Bevölkerungsprognosen<br />
zu erhalten, die Ergebnisse unterhalb der Kreisgrenze ausweisen (vgl. Kap.<br />
9).<br />
Nachdem die erste grobe Einschätzung anhand vorhandener Zahlen erfolgt ist <strong>und</strong> sich<br />
eine zu beachtende Veränderung der jugendhilferelevanten Altersgruppen in den nächsten<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
49
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Jahren abzeichnet, ist es ein nächster sinnvoller Schritt, die einzelnen Fachabteilungen im<br />
Jugendamt an der ersten Problemeinschätzung zu beteiligen. Zu diesem Zeitpunkt besteht<br />
zwar noch kein gesichertes Wissen darüber, in welchen Dimensionen sich die Veränderungen<br />
<strong>und</strong> Verschiebungen bewegen werden, allerdings eröffnet diese frühe Beteiligung aller<br />
evtl. Betroffenen die Möglichkeit verschiedene Szenarien der Umwandlung <strong>und</strong> Verschiebung<br />
zu entwickeln ohne direkt von vornherein festzulegen, dass frei werdende Ressourcen nur im<br />
eigenen Arbeitsfeld auch wieder eingesetzt werden dürfen. Durch die Einbeziehung aller<br />
Fachabteilungen könnte somit gewährleistet werden, dass die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe als<br />
Ganzes betrachtet wird <strong>und</strong> eine reine Fokussierung auf die Eigeninteressen einzelner Fachabteilungen<br />
von Anfang an vermieden wird.<br />
In der Abstimmung mit den Fachabteilungen könnte zunächst einmal die generelle Entwicklung<br />
in Thüringen, die erste grobe Einschätzung für das Zuständigkeitsgebiet des eigenen<br />
Jugendamtes <strong>und</strong> die verschiedenen Optionen der Umwandlungen <strong>und</strong> Verschiebungen<br />
dargestellt werden. In einem weiteren Schritt sollte den Fachabteilungen die Möglichkeit gegeben<br />
werden anzusprechen, welche fachlichen Veränderungen <strong>und</strong> Bedarfsentwicklungen<br />
gemäß ihrer Kenntnis der Situation vor Ort zu erwarten sind. Aus der Zusammenschau dieser<br />
Ideen können dann verschiedene Szenarien entwickelt werden, die bei den nachfolgenden<br />
Analysen der Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe als<br />
Referenzpunkt genutzt werden können. Ebenso ist diese Vorverständigung unserer Auffassung<br />
nach deshalb wichtig, damit eine f<strong>und</strong>ierte Argumentation gegenüber anderen Interessengruppen<br />
der Stadt- bzw. der Kreisverwaltung erfolgen kann. Schließlich wäre es aus Sicht des<br />
Kämmerers nicht unverständlich, wenn aus den deutlichen Rückgängen der Bevölkerungszahl<br />
bestimmter jugendhilferelevanter Adressatengruppen der Schluss gezogen wird, dass diese<br />
Ressourcen für andere Bereiche, in denen Gelder fehlen, eingesetzt werden, um das Haushaltsdefizit<br />
zu verringern.<br />
9. Die Auftragserteilung einer regionalisierten<br />
Bevölkerungsvorausberechnung für einzelne<br />
Planungsbezirke<br />
Die vom Thüringer Landesamt für Statistik erstellten Bevölkerungsprognosen werden standardmäßig<br />
auf der Ebene der einzelnen Kreise erstellt <strong>und</strong> veröffentlicht. Eine Zusammenstellung<br />
der Vorausberechnung jugendhilferelevanter Altersgruppen nach Landkreisen ist im Tabellenanhang<br />
beigefügt. 19 Eine differenzierte Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung <strong>und</strong><br />
aussagekräftige Schlussfolgerungen für die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe sind allerdings nur möglich,<br />
wenn Prognosen auch für einzelne Planungsbezirke des Kreises zur Verfügung stehen.<br />
Für die Planungsverantwortlichen gibt es zwei Möglichkeiten die Bevölkerungsprognose<br />
des Thüringer Landesamtes für Statistik zu nutzen. Einerseits kann eine Prognose für den gesamten<br />
Landkreis nach Altersjahren <strong>und</strong> Prognosejahren bestellt werden, andererseits können<br />
Teilgebiete definiert werden, für die dann eine Prognose zusammengestellt wird. Die erste<br />
Variante hat den Vorteil, dass eine größere Flexibilität der Datenzusammenstellung gegeben<br />
ist, allerdings wird die möglicherweise unterschiedliche Entwicklung in einzelnen Teilräumen<br />
verdeckt. An einem Beispiel kann das verdeutlicht werden: So zeigt die Entwicklung<br />
der 6- bis unter 10-Jährigen in den Städten Arnstadt <strong>und</strong> Ilmenau, die beide dem Ilm-Kreis<br />
zugeordnet sind, wie unterschiedlich die Bevölkerungsentwicklung in verschiedenen Gebieten<br />
eines Landkreises ausfallen kann (vgl. Abb. 7).<br />
19 Die Kreisergebnisse weichen in der Summe gering von denen in der 9. kBV ab. Dies ist einerseits auf R<strong>und</strong>ungsergebnisse,<br />
andererseits auch auf methodische Abweichungen bei den Berechnungen der Gestorbenen<br />
zurückzuführen. Während bei der 9. kBV für Thüringen die Entwicklung der Lebenserwartung im Durchschnitt<br />
der neuen B<strong>und</strong>esländer berücksichtigt wurde, liegt den Berechnungen der Kreisergebnisse die Entwicklung in<br />
Thüringen zugr<strong>und</strong>e (vgl. Thüringer Landesamt für Statistik 2000b, S. 4).<br />
50 50<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Abb. 7: Vergleich der Entwicklung der 0- bis unter 6-Jährigen im Ilm-Kreis sowie in den dem Ilm-<br />
Kreis zugehörigen Städten Arnstadt <strong>und</strong> Ilmenau (1995 bis 2001; Indexentwicklung 1995 = 100)<br />
105<br />
100<br />
100,0<br />
100,0<br />
98,7<br />
102,5<br />
102,1<br />
Indexentwicklung<br />
95<br />
90<br />
85<br />
88,0<br />
87,2<br />
86,7<br />
87,5<br />
85,2<br />
85,2<br />
90,2<br />
88,8<br />
84,8<br />
94,1<br />
92,9<br />
86,6<br />
87,3 87,5<br />
800<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />
Ilm-Kreis Arnstadt Ilmenau<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerungsbestand am 31.12., versch. Jahrgänge; eig. Berechnungen<br />
Die zweite Variante bietet den Vorteil der regionalisierten Analysemöglichkeiten, allerdings<br />
müssen die Teilgebiete eine Einwohnergröße ab 10.000 aufweisen, da sonst die Besetzung<br />
der Altersjahre zu gering ausfällt. Beispielsweise könnte die Datenbestellung für definierte<br />
Sozialräume eines Landkreises, in dem mehrere Gebiete zusammengefasst sind, wie<br />
hier beispielhaft für den Ilm-Kreis dargestellt (vgl. Abb. 8), oder auch für einzelne Verwaltungsgemeinschaften<br />
vorgenommen werden.<br />
Bei der Nutzung von Modellrechnungen insbesondere zu Planungszwecken ist gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
zu beachten, dass die Prognosen stets auf lange Zeit angelegt sind <strong>und</strong> dementsprechend<br />
eine langfristige Entwicklung abbilden. Gerade für eine Nutzung auf Ebene der Jugendämter<br />
muss darauf hingewiesen werden, dass die Modellrechnungen nur ein eingeschränktes<br />
Instrument zur Ermittlung von kurzfristigen Jahresbedarfen sind. Es bleibt jedoch<br />
festzuhalten, dass langfristige Strukturverschiebungen mit entsprechenden Berechnungen<br />
recht detailliert verdeutlicht werden <strong>und</strong> für eine zukunftsorientierte Planung in vielfältiger<br />
Form genutzt werden können.<br />
Das Thüringer Landesamt für Statistik kann prinzipiell auf der Ebene der Gemeinden die<br />
Modellrechnung der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung per Auftragsarbeit durchführen.<br />
Hierbei gilt für das Thüringer Landesamt für Statistik, wie bereits erwähnt, die Obergrenze<br />
von ca. 10.000 Einwohnern je auszuwertender Gebietseinheit. Andernfalls wäre eine Besetzung<br />
der einzelnen Altersjahre zu gering, so dass in der Konsequenz keine sinnvolle Aussage<br />
möglich wäre. Die Kosten belaufen sich nach telefonischer Auskunft auf etwa 500 EUR je<br />
Gemeinde bzw. pro Verwaltungsgemeinschaft 20 . Die Anfrage zur Zusammenstellung der<br />
Gemeinden <strong>und</strong> zur Berücksichtigung gewünschter Altersgruppen ist mit dem Thüringer Landesamt<br />
für Statistik abzustimmen (Ansprechpartner für Informationen <strong>und</strong> Auftragserteilung<br />
ist der zuständige Abteilungsleiter Herr Dr. H<strong>und</strong>t 21 ). In Bezug auf den zeitlichen Rahmen<br />
20 Angabe laut telefonischer Auskunft des Thüringer Landesamtes für Statistik vom 06.02.2003.<br />
21 Die aktuelle Telefonnummer des Ansprechpartners Herr Dr. H<strong>und</strong>t lautet 0361 / 3784-400.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
51
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
liegt zwischen Auftragserteilung <strong>und</strong> Auftragsergebnis etwa 1 Monat. Die Daten können als<br />
Druckversion <strong>und</strong> als Excel-Tabelle (per E-mail) übermittelt werden.<br />
Abb. 8. Zusammenstellung der Sozialräume mit den dazugehörigen Planungsräumen/Gemeinden<br />
bzw. Verwaltungsgemeinschaften des Landkreises Ilm-Kreis<br />
Sozialraum Arnstadt<br />
Stadteile Arnstadt<br />
-Mitte<br />
-West<br />
-Bahnhof<br />
-Rabenhold/Ost<br />
-Nord<br />
-Rudisleben<br />
Ortsteile<br />
Sozialraum Süd<br />
Verwaltungsgemeinschaft Langer Berg<br />
Verwaltungsgemeinschaft Großbreitenbach<br />
Verwaltungsgemeinschaft Rennsteig<br />
Langewiesen<br />
Wolfsberg<br />
Sozialraum Nord-West<br />
Verwaltungsgemeinschaft Geratal<br />
Verwaltungsgemeinschaft Oberes Geratal<br />
Wachsenburggemeinde<br />
Gemeinde Wipfratal<br />
Sozialraum Ilmenau<br />
Stadteile Ilmenau<br />
Ilm-Mitte<br />
-Stollen<br />
-Bad<br />
-Pöhö<br />
-Grenzhammer/Eichicht<br />
Ortsteile<br />
Sozialraum Ost<br />
Verwaltungsgemeinschaft Riechheimer Berg<br />
Stadtilm<br />
Ichtershausen<br />
Gemeinde Ilmtal<br />
Quelle: Zusammenstellung des Jugendamtes Ilm-Kreis/Jugendhilfeplanung vom 27.03.2003<br />
Da derzeit die 10. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung auf der Gr<strong>und</strong>lage des<br />
Bevölkerungsbestandes zum 31.12.2002 erstellt wird, deren Daten voraussichtlich zum Jahresende<br />
zur Verfügung stehen, bietet es sich nach Hinweis des Thüringer Landesamtes für<br />
Statistik an, die Fertigstellung der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung abzuwarten<br />
<strong>und</strong> erst dann eine Auftragsarbeit zur Zusammenstellung einer regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung<br />
an das Thüringer Landesamt für Statistik auf der Gr<strong>und</strong>lage der<br />
dann aktuelleren Bevölkerungsvorausberechnung zu erteilen.<br />
10. Umgang mit den Ergebnissen der Prognoseberechnungen<br />
Die angeforderten Daten der Bevölkerungsvorausberechnung werden vom Thüringer Landesamt<br />
für Statistik als Excel-Datei geliefert <strong>und</strong> können somit problemlos weiter verarbeitet<br />
werden, ohne dass ein großer Erfassungsaufwand entstehen würde. Die Daten, die für den<br />
gesamten Landkreis/die kreisfreie Stadt überstellt werden, müssen in der Regel zunächst zu<br />
Altersgruppen zusammengefasst werden, damit diese mit den eigenen Leistungsdaten kombiniert<br />
werden können. Hierzu bietet sich folgende Aufteilung an:<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
0- bis unter 2 1/2-Jährige (der halbe Jahrgang wird durch Multiplikation mit 0,5 der 2-<br />
bis unter 3-Jährigen erzeugt)<br />
<strong>Kinder</strong> im Alter von 1 Jahr <strong>und</strong> 10 Monaten bis einschließlich 6 Jahre <strong>und</strong> 5 Monate (anteilmäßige<br />
Berücksichtigung der Monate bei der Berechnung der Altersgruppe)<br />
6- bis unter 12-Jährige<br />
52 52<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
6- bis unter 10-Jährige<br />
10- bis unter 14-Jährige<br />
14- bis unter 21-Jährige<br />
21- bis unter 27-Jährige<br />
Hilfen zur Erziehung<br />
0- bis unter 3-Jährige<br />
3- bis unter 6-Jährige<br />
6- bis unter 9-Jährige<br />
9- bis unter 12-Jährige<br />
12- bis unter 15-Jährige<br />
15- bis unter 18-Jährige<br />
18- bis unter 21-Jährige<br />
Eine Aufteilung in einzelne Altersgruppen bietet neben einer besseren Übersichtlichkeit der<br />
Daten den Vorteil, quantitative Dimensionen verdeutlichen zu können. Um die Entwicklung<br />
der altersentsprechenden Bevölkerung darzustellen, ist es zu empfehlen, die prozentualen<br />
Veränderungen der einzelnen Jahre im Verhältnis zum Vorjahr bzw. zu einem Ausgangsjahr<br />
zu errechnen.<br />
10.1 Aufbereitung der altersbezogenen Leistungsdaten der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />
Jugendhilfe<br />
Um die aufbereiteten Altersgruppen der Prognose in Relation zur aktuellen Inanspruchnahme<br />
der eigenen Leistungen der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe zu bringen, ist es notwendig, das eigene<br />
Leistungsspektrum nach Altersgruppen der AdressatInnen für jedes Arbeitsfeld aufzubereiten.<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
In den Blick genommen werden die Planungszahlen für die Altersgruppen der unter 2 1/2-<br />
Jährigen (Krippenplätze <strong>und</strong> entsprechende Anteile in altersgruppenübergreifenden Gruppen),<br />
für die <strong>Kinder</strong>gartenkinder <strong>und</strong> die 6- bis unter 12-Jährigen (Hortplätze). Die Anzahl<br />
der verfügbaren Plätze ist dabei nur ein indirektes Maß, da auch Plätze nicht belegt sein<br />
können. Daher wäre die Aufbereitung der Anzahl der <strong>Kinder</strong>, die eine <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
besuchen nach Altersgruppen noch sinnvoller.<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
Die Aufbereitung der Leistungsdaten der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit ist zumeist mit größeren<br />
Schwierigkeiten verb<strong>und</strong>en, da in der Regel keine lückenlose statistische Dokumentation der<br />
Inanspruchnahme von Angeboten der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit, gegliedert nach einzelnen<br />
Altersgruppen, erfolgt. Um allerdings eine möglichst realistische Abschätzung der Auswirkungen<br />
der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit vornehmen zu können<br />
wäre dies notwendig <strong>und</strong> ist daher zu empfehlen. Am hilfreichsten wäre in diesem Zusammenhang,<br />
wenn eine regelmäßige Erfassung der BesucherInnen von Jugendzentren bzw.<br />
Häusern der offenen Tür erfolgen würde. Dabei sollte sinnvollerweise zwischen StammbesucherInnen,<br />
die regelmäßig an offenen Angeboten teilnehmen <strong>und</strong> den MitarbeiterInnen bekannt<br />
sind <strong>und</strong> solchen BesucherInnen unterschieden werden, die unregelmäßig die Angebote<br />
wahrnehmen.<br />
Sollte diese Vorgehensweise nicht möglich sein, könnte hilfsweise die Anzahl der Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> die Anzahl des Fachpersonals in Vollzeitstellen zusammengetragen werden, um<br />
zumindest eine grobe Orientierung zu ermöglichen, in welchem Maße der Personalbedarf<br />
variieren könnte, wenn die entsprechenden Altersgruppen sich verändern.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
53
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Hilfen zur Erziehung<br />
In der wissenschaftlichen Analyse des ersten Teils dieser Arbeitshilfe wurde darauf hingewiesen,<br />
dass die Ungleichzeitigkeit der Entwicklung einzelner Altersgruppen bei den Hilfen zur<br />
Erziehung besonders zu berücksichtigen ist. Dies hängt damit zusammen, dass die Inanspruchnahme<br />
der einzelnen Hilfearten durch altersspezifische Schwerpunkte gekennzeichnet<br />
ist. Deshalb sollten die Leistungsdaten für alle Hilfen zur Erziehung (§§ 28 bis 35 SGB VIII)<br />
nach Altersgruppen mit drei Altersjahrgängen aufbereitet werden (0- bis unter 3 Jahre, 3- bis<br />
unter 6 Jahre, etc.). Diese altersgruppenspezifische Darstellung führt in manchen Kommunen<br />
zu Problemen, da oftmals keine differenzierte Leistungsstatistik geführt wird. Sollte dies nicht<br />
der Fall sein, könnte zumindest über das Thüringer Landesamt für Statistik versucht werden<br />
die eigenen aufbereiteten Meldungen zu erhalten. Voraussetzung hierzu ist allerdings, dass<br />
vom eigenen Jugendamt die Meldungen zur amtlichen Statistik an das Thüringer Landesamt<br />
für Statistik vollzählig im Laufe des Jahres erfolgen.<br />
10.2 Projektion des Ist-Zustandes auf die Entwicklung in den nächsten 10<br />
Jahren<br />
Mit Hilfe der altersgruppenspezifischen Bevölkerungsprognose in Jahresschritten <strong>und</strong> der altersgruppengegliederten<br />
Leistungsdaten kann nun eine Projektion der Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung<br />
auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe vorgenommen werden. Diesbezüglich<br />
sei noch einmal betont, dass diese Berechnung, bei der der Status-Quo festgeschrieben<br />
wird, zunächst einmal nur dazu dient, sich einen Überblick über die mögliche Entwicklung zu<br />
verschaffen. Dieses Vorgehen soll am Beispiel der <strong>Kinder</strong>gartenplätze beschrieben werden<br />
(vgl. Tab. 26).<br />
Tab. 26: Exemplarische Darstellung der Berechnung zukünftiger Bedarfe am Beispiel der <strong>Kinder</strong>gartenplätze<br />
in Thüringen<br />
31.12.2002<br />
31.12.2003<br />
31.12.2004<br />
31.12.2005<br />
31.12.2006<br />
31.12.2007<br />
31.12.2008<br />
31.12.2009<br />
31.12.2010<br />
31.12.2011<br />
31.12.2012<br />
(1) <strong>Kinder</strong>gartenkinder 1 76.897 79.050 80.874 82.905 85.076 87.330 89.224 90.792 91.989 92.758 93.195<br />
(2) Planzahlen 70.402<br />
(3) Versorgungsquote<br />
in % 91,6<br />
(4) Platzbedarf bei unveränderter<br />
Versorgungsquote<br />
des Stichtags<br />
31.12.2002 70.402 72.373 74.043 75.903 77.890 79.954 81.688 83.123 84.220 84.923 85.323<br />
(5) Veränderung zum<br />
Vorjahr 1.971 1.670 1.859 1.988 2.064 1.734 1.435 1.097 703 400<br />
(6) Veränderung zum<br />
31.12.2002 kumulativ 3.641 5.501 7.488 9.552 11.286 12.721 13.818 14.521 14.921<br />
1 Aufgeführt ist für das Jahr 2002 die Anzahl der <strong>Kinder</strong> mit einem Rechtsanspruch auf einen <strong>Kinder</strong>gartenplatz.<br />
Zu diesen zählen für das <strong>Kinder</strong>gartenjahr 2002/2003 alle <strong>Kinder</strong> im Geburtszeitraum vom 01.07.1996 bis<br />
28.02.2001 (4 Jahre <strong>und</strong> 8 Monate). Ab dem <strong>Kinder</strong>gartenjahr 2003/2004 wird aufgr<strong>und</strong> veränderter Einschulungszeiten<br />
die Anzahl der <strong>Kinder</strong> mit Rechtsanspruch auf einen <strong>Kinder</strong>gartenplatz anhand der Anzahl der<br />
<strong>Kinder</strong> im Geburtszeitraum 02.08.1997 bis 28.02.2002 (Spannweite 4 Jahre <strong>und</strong> 7 Monate) ermittelt. Zur Bestimmung<br />
einer relevanten Altersgruppe wurde berücksichtigt, wie alt die <strong>Kinder</strong> durchschnittlich am 31.12. des<br />
<strong>Kinder</strong>gartenjahres sind. Diesbezüglich ergibt sich eine Altersgruppe von 1 Jahr <strong>und</strong> 10 Monaten bis 6 Jahre<br />
<strong>und</strong> 5 Monate.<br />
Quelle: Landesamt für Soziales <strong>und</strong> Familie, Abt. 5 – Landesjugendamt Thüringen: Bedarfsplan <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
für den Planungszeitraum 01.09.2002 bis 31.08.2003; Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerungsvorausberechnung<br />
(Basisvariante); eig. Berechnungen<br />
54 54<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
In einem ersten Schritt werden die entsprechenden Altersjahrgänge für jedes Jahr addiert.<br />
Diese Festlegung der Altersgruppe orientiert sich ab dem <strong>Kinder</strong>gartenjahr 2003/2004 aufgr<strong>und</strong><br />
veränderter Einschulungsbestimmungen an der Anzahl der <strong>Kinder</strong> mit Rechtsanspruch<br />
auf einen <strong>Kinder</strong>gartenplatz, die im Zeitraum 02.08.1997 bis 28.02.2002 (Spannweite 4<br />
Jahre <strong>und</strong> 7 Monate) geboren wurden. Zur Bestimmung einer relevanten Altersgruppe wird<br />
hier berücksichtigt, wie alt die <strong>Kinder</strong> durchschnittlich am 31.12. des <strong>Kinder</strong>gartenjahres<br />
sind. Diesbezüglich ergibt sich eine Altersgruppe von 1 Jahr <strong>und</strong> 10 Monaten bis 6 Jahre<br />
<strong>und</strong> 5 Monate, die zur Ermittlung der projizierten Zahlen berücksichtigt wird (1). Anhand der<br />
aktuellen Anzahl der geplanten <strong>Kinder</strong>gartenplätze (2), lässt sich die Versorgungsquote (3)<br />
berechnen. Zur Ermittlung der Versorgungsquote für 2002 wurde auf die Anzahl der <strong>Kinder</strong><br />
mit einem Rechtsanspruch auf einen <strong>Kinder</strong>gartenplatz – zu diesen zählten für das <strong>Kinder</strong>gartenjahr<br />
2002/2003 alle <strong>Kinder</strong> im Geburtszeitraum vom 01.07.1996 bis 28.02.2001 (4<br />
Jahre <strong>und</strong> 8 Monate) – <strong>und</strong> der geplanten Plätze mit Rechtsanspruch zurückgegriffen. Im o.g.<br />
Fall ergibt sich damit eine Quote von 91,6%. Diese Quote dient nun als Basis für die weiteren<br />
Berechnungen des Platzbedarfs (4). Dies bedeutet folglich, dass von einer unveränderten<br />
Versorgungsquote ausgegangen wird.<br />
Legt man die aktuelle Quote zugr<strong>und</strong>e, lassen sich für die Zeitreihe bis 2012 zum einen<br />
die Veränderung zum Vorjahr (5), zum anderen die Veränderungen kumulativ zum Basisjahr<br />
(6) errechnen. Für das oben angeführte Beispiel kann man demzufolge die Aussage treffen,<br />
dass bei einer zugr<strong>und</strong>e gelegten Versorgungsquote von 91,6% bis zum Jahre 2012 voraussichtlich<br />
etwa 15.000 <strong>Kinder</strong>gartenplätze mehr als Ende 2002 benötigt werden. Die Veränderung<br />
von Jahr zu Jahr (5) macht aber auch deutlich, dass die entscheidenden Zuwächse<br />
bis 2008/2009 erwartet werden, in den Folgejahren fällt der quantitative Mehrbedarf nicht<br />
mehr so hoch aus.<br />
Die beschriebenen Rechenschritte lassen sich auch auf andere Leistungen der Jugendhilfe<br />
anwenden, wobei zu beachten bleibt, dass es in einigen Arbeitsfeldern recht schwierig ist,<br />
sogenannte Versorgungsquoten zu errechnen. So kann man insbesondere in der Offenen<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit kaum von Versorgungsquoten sprechen, sondern hier bleibt lediglich<br />
der Versuch, die BesucherInnenzahlen in Relation zur altersentsprechenden Bevölkerung<br />
darzustellen. Neben der oben beschriebenen Schwierigkeit der statistischen Erfassung der<br />
BesucherInnen muss zudem darauf hingewiesen werden, dass keinerlei Verbindlichkeiten von<br />
Seiten der AdressatInnen hinsichtlich einer Inanspruchnahme der Angebote der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />
Jugendarbeit bestehen, BesucherInnenzahlen also sehr schwankend sein können.<br />
Eine weitere Schwierigkeit bei der Projektion des Ist-Zustandes auf zukünftige Entwicklungen<br />
stellt überdies die starke Abhängigkeit der Leistungsangebote der Jugendhilfe von politischen<br />
Entscheidungen <strong>und</strong> gesetzlichen Rahmenbedingungen dar. So kann beispielsweise<br />
die Verabschiedung neuer Programme zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit Auswirkungen<br />
auf die Leistungen <strong>und</strong> Angebote der Jugendsozialarbeit haben, die zum aktuellen<br />
Zeitpunkt noch gar nicht abgeschätzt werden können.<br />
Dennoch lassen sich mit entsprechenden Berechnungen Tendenzen abbilden <strong>und</strong> somit<br />
Aussagen treffen, ob bei einer gleichbleibenden Quote der Leistungsangebote bezogen auf<br />
die entsprechenden Altersgruppen der Bevölkerung<br />
a) Potentiale frei werden,<br />
b) sich die Zu- <strong>und</strong> Abnahmen insgesamt gesehen ausgleichen oder<br />
c) zusätzliche Bedarfe entstehen werden.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
55
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
11. Hinweise zur Analyse <strong>und</strong> Einschätzung zukünftiger<br />
Bedarfslagen der einzelnen Arbeitsfelder in den<br />
Landkreisen bzw. kreisfreien Städten<br />
Aktuelle Informationen unter anderem über Entwicklungen in den Arbeitsfeldern der <strong>Kinder</strong><strong>und</strong><br />
Jugendhilfe sind auf den <strong>Internet</strong>seiten des Ministeriums für Soziales, Familie <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
Thüringen (http://www.thueringen.de/de/tmsfg) <strong>und</strong> des Landesjugendamtes Thüringen<br />
(http://www.thueringen.de/de/tmsfg/lasf/la) zu finden.<br />
11.1 <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
Die Analyse der relevanten Altersgruppen für die Tageseinrichtungen hat gezeigt, dass auch<br />
in der regionalen Gliederung auf der Ebene der Landkreise <strong>und</strong> der kreisfreien Städte in den<br />
nächsten Jahren ein Anstieg der relevanten Altersgruppen für das Arbeitsfeld <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
zu erwarten ist. Der Geburteneinbruch mit seinem Tief Mitte der 1990er-Jahre ist<br />
inzwischen durch alle relevanten Altersgruppen gewandert, so dass durchweg mit Steigerungen<br />
des Platzbedarfs ab dem Jahre 2002 zu rechnen sein wird. Für eine genauere Planung<br />
muss der sich für den Freistaat Thüringen abzeichnende Mehrbedarf an Plätzen allerdings für<br />
die einzelnen Landkreise <strong>und</strong> Gemeinden eruiert werden. Deshalb ist es für die kommunale<br />
Jugendhilfeplanung notwendig, anhand einer sozialraumorientierten Bevölkerungsprognose<br />
zu untersuchen, ob gravierende Veränderungen erwartet werden oder nicht.<br />
Eine Reihe von Einflussfaktoren <strong>und</strong> Unwägbarkeiten lassen es derzeit nicht zu, eine abschließende<br />
Planungsgröße für das Personal in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen festzulegen. Im<br />
Moment zeichnet sich ein Mehrbedarf an Beschäftigten in diesem Arbeitsfeld ab. In Bezug<br />
auf das sozialpädagogische Personal muss damit gerechnet werden, dass der sich durch die<br />
Bevölkerungsentwicklung der relevanten Altersgruppen entstehende Mehrbedarf auf der einen<br />
Seite <strong>und</strong> der erwartete Altersausschied von sozialpädagogischen Fachkräften auf der<br />
anderen Seite durch die derzeitige Anzahl der jährlich ausgebildeten ErzieherInnen nicht aufgefangen<br />
werden kann <strong>und</strong> es gilt über mögliche Reaktionen nachzudenken:<br />
Als Maßnahme zur Abdeckung des Personalbedarfs bietet sich zum einen die Aufstockung<br />
der zu einem überdurchschnittlich hohen Anteil bestehenden Teilzeitarbeitsverhältnisse in<br />
diesem Arbeitsfeld in Vollzeitarbeitsverhältnisse an.<br />
Es kann weiterhin überlegt werden, die in anderen Arbeitsfeldern freiwerdenden personellen<br />
Ressourcen im Bereich der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen einzusetzen, gleichwohl der<br />
Transfer von freiwerdenden Personalressourcen zwischen Arbeitsfeldern nicht unproblematisch<br />
<strong>und</strong> personenabhängig ist.<br />
Darüber hinaus gilt es, über entsprechende Werbung für diesen Ausbildungsberuf einerseits<br />
sowie über die Anwerbung bzw. die Ausweitung der Anwerbung von jungen Fachkräften<br />
aus anderen B<strong>und</strong>esländern andererseits nachzudenken.<br />
11.2 <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit<br />
Die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit ist unter Planungsgesichtspunkten mit der besonderen Schwierigkeit<br />
konfrontiert, dass keine verpflichtenden Quoten oder Schlüsselzahlen existieren, aus<br />
denen zukünftige Bedarfe abgeleitet werden können. Unter fachlichen Gesichtspunkten ist<br />
dies auch gar nicht wünschenswert, da sich bei der Ausgestaltung der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
immer wieder gezeigt hat, dass regionale Besonderheiten von zentraler Bedeutung<br />
sind. Daher würde die Quotierung zu einem zu engen Korsett für die Gestaltungsspielräume<br />
der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit führen.<br />
56 56<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Wenngleich die prognostizierte Entwicklung der Adressatenzahlen darauf hindeutet, dass<br />
in diesem Arbeitsfeld in den nächsten 10 Jahren weniger Personal benötigt wird, so kann<br />
nicht zwangsläufig der Schluss gezogen werden, dass die personellen <strong>und</strong> finanziellen Ressourcen<br />
in gleichem Maße zurückzufahren sind. Vielmehr sollte es im Bereich der Jugendarbeit<br />
darum gehen, ein örtliches Zukunftsszenario zu entwickeln, das sich an den aktuellen<br />
<strong>und</strong> zukünftigen Bedarfen für <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche orientiert <strong>und</strong> mit den politischen <strong>und</strong><br />
administrativen Verantwortlichen ausgehandelt wird (vgl. Freigang/Schone 2001). Für die<br />
Entwicklung dieses Szenarios könnten folgende Überlegungen auf der strukturellen Ebene<br />
hilfreich sein.<br />
Bei einer Reduzierung des Personals aufgr<strong>und</strong> der prognostizierten Entwicklung der Adressatenzahlen<br />
erscheint es sinnvoll das sozialpädagogische, fachlich gut ausgebildete <strong>und</strong><br />
jugendhilfefinanzierte Kernpersonal beizubehalten <strong>und</strong> dem geringer werdenden Bedarf<br />
durch Abbau der Beschäftigten, die über den 2. Arbeitsmarkt finanziert werden, zu begegnen.<br />
Die Beibehaltung des Kernpersonals kann nicht nur einerseits dazu beitragen die bestehende<br />
Struktur zu sichern, sondern andererseits durch die Erhöhung des Personalschlüssels<br />
auch eine bessere Qualität der Angebote zu erreichen. Dabei betrifft der erstgenannte<br />
Aspekt insbesondere auch dünn besiedelte ländliche Gebiete, um hier ein Mindestmaß<br />
des Angebotes der Jugendarbeit aufrechterhalten zu können.<br />
Die Beibehaltung der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel könnte in die Weiterqualifizierung<br />
der bereits tätigen Fachkräfte, wie sie bislang durch das Instrument der Jugendpauschale<br />
angestrebt wurde, fließen. Gerade angesichts der oben aufgezeigten geringen<br />
Quote der sozialpädagogisch qualifizierten Kräfte scheint dies eine notwendige<br />
Herausforderung zu sein (vgl. Kap. 5.1.3).<br />
Durch eine zunehmende Ausweitung der Angebotsformen auf jüngere Altersjahrgänge in<br />
der Arbeit mit <strong>Kinder</strong>n könnte ein Teil der freiwerdenden Personalressourcen aufgefangen<br />
werden.<br />
Eine weitere Alternative stellt die Überlappung bzw. das Ineinandergreifen der verschiedenen<br />
Arbeitsfelder dar. Andererseits wäre eine Integration des Personals in neuere Modellformen<br />
der Betreuung für 6- bis unter 12-Jährige denkbar.<br />
Darüber hinaus wäre der Einsatz von finanziellen Ressourcen <strong>und</strong> von Personal bei Beibehaltung<br />
der Förderhöhe in Projekte, welche beispielsweise die Zusammenarbeit von Jugendarbeit<br />
<strong>und</strong> Schule betreffen, denkbar.<br />
Auch innerhalb der Jugendsozialarbeit werden sich bei Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung<br />
Veränderungen ergeben. Da der Anteil der Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Volljährigen<br />
bis 21 Jahre in den nächsten zehn Jahren rapide sinken wird, kann – rein von der Bevölkerungsprognose<br />
aus gesehen – auch von einem geringeren Bedarf an Angeboten <strong>und</strong><br />
Maßnahmen der Jugendsozialarbeit ausgegangen werden. Andererseits deutet die Entwicklung<br />
darauf hin, dass zu einem großen Anteil Jugendliche mit einem relativ hohen Bildungsniveau<br />
abwandern <strong>und</strong> »bildungsschwache« Jugendliche in der Region verbleiben werden, so<br />
dass für diese Klientel wiederum mit einem entsprechenden Bedarf an Unterstützungsangeboten<br />
kalkuliert werden muss. Gr<strong>und</strong>sätzlich muss bedacht werden, dass die Jugendsozialarbeit<br />
in starkem Maße von weiteren Einflussgrößen außerhalb der reinen Bevölkerungsentwicklung<br />
abhängig ist. So sind an dieser Stelle die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit,<br />
die Anzahl der Ausbildungsabbrecher, die Anzahl der jungen Menschen ohne Schulausbildung<br />
oder politische Entscheidungen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in die planerischen<br />
Überlegungen einzubeziehen.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
57
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
11.3 Hilfen zur Erziehung<br />
Aufgr<strong>und</strong> der absinkenden Bevölkerungszahlen der Jugendlichen ist bei gleich bleibenden<br />
Ausgangsfaktoren mit einer geringeren Inanspruchnahme der für diese Altersgruppen relevanten<br />
Hilfearten zu rechnen. Um diese Entwicklung auf der kommunalen Ebene zeitnah beobachten<br />
zu können, ist es notwendig ein kontinuierliches Berichtssystem zu installieren, das<br />
es der örtlichen Jugendhilfeplanung erlaubt, auf zeitnahe Informationen über die Inanspruchnahme<br />
aller Hilfearten zurückzugreifen. Die Auswertungen in Kap. 6.2 sollten deutlich<br />
gemacht haben, dass eine altersspezifische Aufbereitung dringend geboten ist.<br />
Um die in Kap. 6 benannten Einflussgrößen in die planerischen Überlegungen einzubeziehen<br />
ist es erforderlich ein möglichst differenziertes <strong>und</strong> regelmäßig zu aktualisierendes Indikatorensystem<br />
über soziale Belastungsfaktoren zu installieren.<br />
Sollte sich unter Berücksichtigung dieses komplexen Bedingungsgefüges auf der kommunalen<br />
Ebene herausstellen, dass absehbar Erziehungshilfen in größerem Umfang weniger in<br />
Anspruch genommen werden, könnten sich für die frei werdenden Ressourcen folgende Optionen<br />
ergeben:<br />
Die freiwerdenden Ressourcen könnten in die Qualifizierung des Maßnahmenspektrums<br />
investiert werden, so z.B. in den Ausbau der flexiblen Hilfen zur Erziehung.<br />
Das im Bereich der Heimerziehung freiwerdende Personal könnte Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
im Rahmen des abzusehenden Fachkräftebedarfs der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
finden, wenngleich, wie bereits im Zusammenhang mit den Veränderungspotenzialen zum<br />
Bereich <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen erwähnt (vgl. Kap. 11.1), der Transfer von Personalressourcen<br />
zwischen Arbeitsfeldern personenabhängig ist.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich sieht das Instrument der Jugendpauschale auch für den Bereich der ambulanten<br />
erzieherischen Hilfen, ebenso wie bei der Jugendarbeit, die Weiterentwicklung einer<br />
Fachkräftestruktur vor. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> weisen die Daten der amtlichen <strong>Kinder</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong> in Bezug auf die derzeitige Qualifikationsstruktur auf die<br />
Notwendigkeit eines weiteren Ausbaus hin <strong>und</strong> es könnte überlegt werden, freiwerdende<br />
finanzielle Ressourcen in die Weiterqualifizierung der Fachkräfte zu investieren.<br />
11.4 Arbeitsfeldübergreifende Planung<br />
Die vorangegangenen Ausführungen zeigen die Möglichkeiten, aber auch die Schwierigkeiten<br />
<strong>und</strong> Grenzen der Umwandlung von Leistungen innerhalb der einzelnen Felder der Jugendhilfe.<br />
Bei den zu erwartenden demographischen Veränderungen erscheint es jedoch<br />
wichtig, die Jugendhilfe »als Ganzes« zu betrachten <strong>und</strong> neben den Möglichkeiten der Umwandlung<br />
innerhalb der einzelnen Arbeitsfelder auch andere Felder der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />
in entsprechende Überlegungen einzubeziehen. Ein gemeinsamer Prozess aller Fachabteilungen<br />
der Jugendhilfe ist daher Zielsetzung bei der Berechnung von Umschichtungsszenarien.<br />
Hierbei ist es jedoch zwingend erforderlich, nicht nur die Interessen innerhalb des eigenen<br />
Feldes zu fokussieren <strong>und</strong> eine reine Besitzstandswahrung verfolgen zu wollen, sondern<br />
die einzelnen Arbeitsfelder als Gesamtkomplex Jugendhilfe zu betrachten <strong>und</strong> wahrzunehmen.<br />
Gelingt dies, muss aber stets berücksichtigt werden, dass sich die Kosten einzelner Leistungen<br />
erheblich unterscheiden können. Sind für einen Heimplatz jährlich etwa 25.000 bis<br />
35.000 EUR zu kalkulieren, wird sich in anderen Arbeitsfeldern kaum eine ähnlich kostenintensive<br />
Leistung finden. Auch unterscheiden sich die Formen der Finanzierung einzelner Leistungen<br />
<strong>und</strong> Angebote in vielen Fällen. So liegt z.B. der kommunale Anteil der Finanzierung<br />
eines <strong>Kinder</strong>gartenplatzes bei 30%, während andere Leistungen voll über den kommunalen<br />
Haushalt finanziert werden müssen.<br />
58 58<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Die genannten Schwierigkeiten hinsichtlich personeller Konsequenzen, baulicher Voraussetzungen<br />
<strong>und</strong> finanzieller Organisation erscheinen bei Umschichtungen über die einzelnen<br />
Arbeitsfelder hinweg zwar noch relevanter zu sein, doch sollten sie nicht verhindern, über den<br />
Einsatz der frei werdenden personellen <strong>und</strong> baulichen Ressourcen – (auch) über einzelne<br />
Felder der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe hinausgehend – nachzudenken. Insbesondere stärkere<br />
Kooperation <strong>und</strong> Vernetzung einzelner Felder, wie z.B. zwischen Jugendarbeit <strong>und</strong> Schule erscheinen<br />
hierbei wünschenswert <strong>und</strong> sinnvoll.<br />
Im Rahmen dieser Arbeitshilfe ist es nicht möglich exakte Berechnungen für verschiedene<br />
Szenarien vorzulegen. Hierfür sind die örtlichen Gegebenheiten <strong>und</strong> die konzeptionellen<br />
Vorentscheidungen zu unterschiedlich. Somit bleibt es auch weiterhin Aufgabe des örtlichen<br />
Trägers der öffentlichen Jugendhilfe im Rahmen der Jugendhilfeplanung die örtlichen Gegebenheiten<br />
zu eruieren, zu gewichten <strong>und</strong> letztendlich konkrete Entscheidungen zu treffen. Die<br />
Chance, die in der Analyse der Bevölkerungsentwicklung unseres Erachtens liegt, ist, dass<br />
die ungleichzeitige Veränderung der Altersgruppen der realen <strong>und</strong> potentiellen AdressatInnen<br />
der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe, die Verantwortlichen der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe dazu auffordert<br />
die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe als Ganzes zu analysieren. Zumindest liegt darin die Gelegenheit,<br />
dass es dabei nicht nur zu einer Verschiebung finanzieller Ressourcen kommt, sondern<br />
ebenfalls zu Initiativen der Vernetzung <strong>und</strong> Kooperation.<br />
11.5 Evaluation<br />
Sollte es zu konkreten Entscheidungen zur Umschichtung kommen, darf in dieser systematischen<br />
Darstellung die Erwähnung der Notwendigkeit der Evaluation nicht fehlen. Die aus der<br />
Situationsanalyse <strong>und</strong> der fachlichen Auseinandersetzung abgeleiteten Ziele sollten nach<br />
Möglichkeit in ein Berichtswesen münden, dass es erlaubt, in einem jährlichen Turnus zu ü-<br />
berprüfen, ob die gesteckten Ziele auch erreicht werden konnten. Dies ist deshalb im Rahmen<br />
der Bevölkerungsentwicklung von besonderer Bedeutung, da die Planung auf den Daten<br />
der Modellrechnung aufbaut, so dass neben rein praktischen Umsetzungsschwierigkeiten<br />
<strong>und</strong> -verzögerungen auch schlicht der Fall eintreten kann, dass die prognostizierte Höhe bestimmter<br />
Altersgruppen gar nicht so eintrifft.<br />
12. Zusammenfassung<br />
Durch die Analyse der Auswirkungen der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>-<br />
<strong>und</strong> Jugendhilfe konnte dargestellt werden, dass in erster Linie planungsrelevante<br />
Schlussfolgerungen zu den Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung für den Bereich der<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen getroffen werden können. Für die anderen Felder der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />
Jugendhilfe stellt die Bevölkerungsentwicklung eine Hintergr<strong>und</strong>variable dar, die beobachtet<br />
werden muss, aber nur eine Einflussvariable neben, zumeist vielen anderen Bedingungsfaktoren<br />
ist.<br />
In der Expertise wurde explizit darauf verzichtet, verschiedene Umwandlungsszenarien<br />
durchzurechnen. Solche Berechnungen, die auch nur prinzipiell auf Kreisebene durchführbar<br />
gewesen wären, wären immer mit der Gefahr verb<strong>und</strong>en, zentrale Einflussgrößen, die nur<br />
der Jugendhilfeplanung vor Ort bekannt sind, unberücksichtigt zu lassen. Deshalb konzentrierte<br />
sich die Arbeitshilfe auf eine Analyse der generellen Entwicklungstendenzen <strong>und</strong> die<br />
Darstellung der verschiedenen Einflussgrößen sowie ihre Bedeutung für denkbare Umwandlungsstrategien.<br />
Diese können von den Verantwortlichen der kommunalen Jugendhilfeplanung<br />
genutzt werden, um eine auf die örtlichen Gegebenheiten abgestimmte Strategie zu<br />
entwickeln. Zu empfehlen ist, sich an den aufgezeigten praktischen Schritten der Vor-Ort-<br />
Analyse <strong>und</strong> der Entwicklung von Handlungsstrategien zu orientieren.<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
59
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass die Notwendigkeit einer engen Kooperation<br />
zwischen den Planungsverantwortlichen für die einzelnen Arbeitsfelder der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />
Jugendhilfe wächst. Die wechselseitigen Einflüsse <strong>und</strong> Bedingungsgefüge können somit nur<br />
in einer Gesamtverantwortung der Jugendhilfe angemessen berücksichtigt werden. Beispielsweise<br />
bieten die prognostizierten steigenden <strong>Kinder</strong>zahlen bei den <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
auf der einen Seite <strong>und</strong> der aufgr<strong>und</strong> der Überalterungen des Personals in den <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
absehbare Fachkräftemangel auf der anderen Seite im Rahmen einer<br />
arbeitsfeldübergreifenden Vernetzung der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe zumindest im Personalbereich<br />
die Möglichkeit der Umschichtung von Personalressourcen. Darüber hinaus bieten freiwerdende<br />
Ressourcen in den einzelnen Arbeitfeldern der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe auch die<br />
Möglichkeit der weiteren Betonung einer Qualitätsentwicklung.<br />
60 60<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Anhang<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tab. 1:<br />
Tab. 2:<br />
Tab. 3:<br />
Tab. 4:<br />
Tab. 5:<br />
Tab. 6:<br />
Tab. 7:<br />
Tab. 8:<br />
Tab. 9:<br />
Vergleich der altersspezifischen Fruchtbarkeitskennziffern in der 9. koordinierten<br />
Bevölkerungsvorausberechnung <strong>und</strong> der tatsächlichen Entwicklung in Thüringen für<br />
die Jahre 1998 bis 2002 ..............................................................................................8<br />
Vergleich der vorausberechneten Bevölkerung <strong>und</strong> des Bevölkerungsbestandes am<br />
31.12.2001 in Thüringen ...........................................................................................11<br />
Bevölkerungsvorausschätzung der unter 1-Jährigen im Freistaat Thüringen zwischen<br />
dem 31.12.2002 <strong>und</strong> dem 31.12.2012 nach Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten ..........14<br />
Veränderungen ausgewählter Altersgruppen für den Bereich<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen zwischen 2003 <strong>und</strong> 2007 nach kreisfreien Städten <strong>und</strong><br />
Landkreisen in Thüringen; sortiert entsprechend der Rangwertung für die<br />
Altersgruppe der <strong>Kinder</strong> unter 2 ½-Jahren....................................................................16<br />
Planungsdaten für <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen für den Zeitraum 01.09.2002 bis zum<br />
31.08.2003 nach Altersgruppen <strong>und</strong> Plätzen in Thüringen ............................................17<br />
Annahme über den Platzbedarf in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen Ende 2004 nach<br />
Altersgruppen in Thüringen .........................................................................................18<br />
Veränderungen des Platzbedarfs für unterschiedliche Altersgruppen unter der<br />
Bedingung konstanter Versorgungsgrade wie Ende 2002 in Thüringen ...........................19<br />
Veränderungen des Personalbedarfs für unterschiedliche Altersgruppen unter der<br />
Bedingung konstanter Versorgungsgrade wie Ende 2002...............................................20<br />
Bevölkerungsvorausschätzung der 15- bis unter 18-Jährigen im Freistaat Thüringen<br />
zwischen dem 31.12.2002 <strong>und</strong> dem 31.12.2012 nach Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien<br />
Städten .....................................................................................................................26<br />
Tab. 10: Personal mit hauptsächlichen Tätigkeiten in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit nach Alter<br />
im Freistaat Thüringen am 31.12.1998 .......................................................................28<br />
Tab. 11: Jugendliche (12- bis unter 21-Jährige) pro tätige Personen in der gesamten <strong>Kinder</strong><strong>und</strong><br />
Jugendarbeit (Vollzeitstellen) (B<strong>und</strong>esländer; 31.12.1998) ......................................29<br />
Tab. 12: Jugendliche (12- bis unter 21-Jährige) pro tätige Personen in der Offenen <strong>Kinder</strong><strong>und</strong><br />
Jugendarbeit (Vollzeitstellen) (B<strong>und</strong>esländer; 31.12.1998) ......................................29<br />
Tab. 13: Anzahl der Einrichtungen, Stellenvolumen <strong>und</strong> finanzielle Aufwendungen in der<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit im B<strong>und</strong>esländervergleich (2000)...........................................30<br />
Tab. 14: Anzahl der befristeten Arbeitsverhältnisse des Personals mit hauptsächlichen<br />
Tätigkeiten in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit im Freistaat Thüringen am 31.12.1998........30<br />
Tab. 15: Berufliche Qualifikation des Personals mit hauptsächlichen Tätigkeiten in der <strong>Kinder</strong><strong>und</strong><br />
Jugendarbeit im Freistaat Thüringen am 31.12.1998 .............................................32<br />
Tab. 16: Einrichtungen <strong>und</strong> Plätze der Jugendsozialarbeit gem. SGB VIII am 31.12.1998 in<br />
Thüringen..................................................................................................................35<br />
Tab. 17: Personal mit hauptsächlicher Tätigkeit in der Jugendsozialarbeit gem. SGB VIII am<br />
31.12.1998 in Thüringen ...........................................................................................35<br />
Tab. 18: Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung ................................37<br />
Tab. 19: Personal mit hauptsächlichen Tätigkeiten in den Hilfen zur Erziehung nach Alter in<br />
Thüringen am 31.12.1998 .........................................................................................38<br />
Tab. 20: Berufliche Qualifikation des Personals mit hauptsächlichen Tätigkeiten in den Hilfen<br />
zur Erziehung nach Hilfearten in Thüringen am 31.12.1998 ..........................................39<br />
Tab. 21: Vorausschätzung der beendeten Erziehungsberatungen gemäß § 28 SGB VIII auf der<br />
Basis der Bevölkerungsprognose bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen bis zum<br />
Jahr 2012 in Thüringen ..............................................................................................41<br />
Tab. 22: Vorausschätzung der beendeten <strong>und</strong> am 31.12. andauernden ambulanten Hilfen zur<br />
Erziehung gemäß §§ 29 <strong>und</strong> 30 SGB VIII auf der Basis der Bevölkerungsprognose<br />
bei gleich bleibenden Rahmenbedingungen bis zum Jahr 2012 in Thüringen ..................42<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong><br />
61
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Tab. 23: Vorausschätzung der beendeten <strong>und</strong> am 31.12. andauernden Erziehung in einer<br />
Tagesgruppe gemäß § 32 SGB VIII auf der Basis der Bevölkerungsprognose bei<br />
gleich bleibenden Rahmenbedingungen bis zum Jahr 2010 in Thüringen........................43<br />
Tab. 24: Vorausschätzung der beendeten <strong>und</strong> am 31.12. andauernden Hilfen gemäß § 33<br />
SGB VIII auf der Basis der Bevölkerungsprognose bei gleich bleibenden<br />
Rahmenbedingungen bis zum Jahr 2012 in Thüringen ..................................................44<br />
Tab. 25: Vorausschätzung der beendeten <strong>und</strong> am 31.12. andauernden Hilfen gemäß § 34<br />
SGB VIII auf der Basis der Bevölkerungsprognose bei gleich bleibenden<br />
Rahmenbedingungen bis zum Jahr 2012 in Thüringen ..................................................45<br />
Tab. 26: Exemplarische Darstellung der Berechnung zukünftiger Bedarfe am Beispiel der<br />
<strong>Kinder</strong>gartenplätze in Thüringen ..................................................................................54<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1:<br />
Abb. 2:<br />
Abb. 3:<br />
Abb. 4:<br />
Abb. 5:<br />
Abb. 6:<br />
Abb. 7:<br />
Abb. 8.<br />
Bevölkerungsvorausschätzung der unter 1-Jährigen zwischen dem 31.12.2002 <strong>und</strong><br />
dem 31.12.2012 im Freistaat Thüringen (Basisjahr 31.12.2002)...................................13<br />
Vergleich der Bevölkerungsvorausschätzung der unter 1-Jährigen im Freistaat<br />
Thüringen <strong>und</strong> in den Landkreisen Hildburghausen <strong>und</strong> Altenburger Land<br />
(Indexentwicklung in %; 2002 = 100)..........................................................................13<br />
Entwicklung der relevanten Altersgruppen für <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen bis zum Jahre<br />
2012 (Thüringen; Indexentwicklung in %, 2002 = 100) ................................................15<br />
Sozialpädagogisches Personal in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen nach Altersjahren am<br />
31.12.1998 in Thüringen ...........................................................................................22<br />
Darstellung des zu erwartenden Altersausschieds des Fachkräftepersonals in<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen bis 2013 in Thüringen...........................................................22<br />
Entwicklung der prognostizierten Bevölkerungszahlen für ausgewählte Altersgruppen<br />
der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit vom 31.12.2002 bis zum 31.12.2012 im Freistaat<br />
Thüringen (Indexentwicklung in %, 2002 = 100) ..........................................................24<br />
Vergleich der Entwicklung der 0- bis unter 6-Jährigen im Ilm-Kreis sowie in den dem<br />
Ilm-Kreis zugehörigen Städten Arnstadt <strong>und</strong> Ilmenau (1995 bis 2001;<br />
Indexentwicklung 1995 = 100)...................................................................................51<br />
Zusammenstellung der Sozialräume mit den dazugehörigen Planungsräumen/<br />
Gemeinden bzw. Verwaltungsgemeinschaften des Landkreises Ilm-Kreis..........................52<br />
62 62<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe bis 2012 in Thüringen<br />
Literaturverzeichnis<br />
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für Bevölkerungswissenschaft, 22. Jg., 1997, Heft 1, S. 59-71.<br />
Beher, K./Hoffmann, H./Rauschenbach, Th.: Das Berufsbild der ErzieherInnen. Vom fächerorientierten zum<br />
tätigkeitsorientierten Ausbildungskonzept, Neuwied/Berlin 1999.<br />
Birg, H.: Demographisches Wissen <strong>und</strong> politische Verantwortung. Überlegung zur Bevölkerungsentwicklung<br />
Deutschlands im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 23. Jg., 1998, Heft 3, S.<br />
221- 251.<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend (BMFSFJ) (Hrsg.): Elfter <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendbericht.<br />
Bericht über die Lebenssituation junger Menschen <strong>und</strong> die Leistungen der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />
in Deutschland, Berlin 2002.<br />
Bürger, U.: Die Bedeutung sozialstruktureller Bedingungen für den Bedarf an Jugendhilfeleistungen, in: ISA<br />
(Hrsg.), Soziale Indikatoren <strong>und</strong> Sozialraumbudgets in der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe, Münster 1999, S.<br />
9- 34.<br />
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64 64<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabellenanhang<br />
Tabelle A 1: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der unter 1-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum 31.12.2002 bis<br />
31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 1.490 1496 1.500 1.504 1.468 1.441 1.419 1.399 1.376 1.349 1.315 100 100 101 101 98 97 95 94 92 90 88<br />
Gera 696 698 698 699 685 677 672 667 661 651 636 100 100 100 100 98 97 97 96 95 93 91<br />
Jena 755 758 760 761 739 721 705 691 677 661 645 100 100 101 101 98 95 93 92 90 88 85<br />
Suhl 345 348 350 352 345 342 340 337 334 329 323 100 101 101 102 100 99 98 98 97 95 93<br />
Weimar 531 539 547 554 544 537 530 524 517 509 499 100 102 103 104 103 101 100 99 97 96 94<br />
Eisenach 306 311 316 322 319 318 318 318 317 316 313 100 102 103 105 104 104 104 104 104 103 102<br />
Eichsfeld 1.073 1.108 1.144 1.182 1.194 1.209 1.226 1.243 1.255 1.260 1.258 100 103 107 110 111 113 114 116 117 117 117<br />
Nordhausen 738 755 771 787 784 787 793 800 806 808 806 100 102 104 107 106 107 107 108 109 109 109<br />
Wartburgkreis 1.098 1.126 1.154 1.183 1.184 1.193 1.206 1.219 1.231 1.236 1.235 100 103 105 108 108 109 110 111 112 113 112<br />
Unstrut-Hainich-Kreis 1.000 1.020 1.041 1.061 1.056 1.061 1.070 1.082 1.092 1.097 1.097 100 102 104 106 106 106 107 108 109 110 110<br />
Kyffhäuserkreis 698 716 734 754 756 763 772 782 789 793 792 100 103 105 108 108 109 111 112 113 114 114<br />
Schmalkalden-Meining. 1.064 1.092 1.121 1.151 1.154 1.164 1.179 1.194 1.206 1.213 1.212 100 103 105 108 108 109 111 112 113 114 114<br />
Gotha 1.179 1.213 1.249 1.285 1.287 1.298 1.315 1.333 1.350 1.362 1.369 100 103 106 109 109 110 112 113 115 116 116<br />
Sömmerda 659 679 700 721 723 731 740 750 759 763 764 100 103 106 109 110 111 112 114 115 116 116<br />
Hildburghausen 572 591 611 632 638 648 659 670 680 687 689 100 103 107 110 111 113 115 117 119 120 120<br />
Ilm-Kreis 904 928 953 980 983 992 1.005 1.019 1.032 1.040 1.042 100 103 105 108 109 110 111 113 114 115 115<br />
Weimarer Land 754 778 803 829 833 843 857 871 885 895 902 100 103 107 110 110 112 114 116 117 119 120<br />
Sonneberg 479 487 496 506 503 503 505 508 510 510 507 100 102 104 106 105 105 106 106 107 106 106<br />
Saalfeld-Rudolstadt 903 919 937 957 954 957 963 971 977 979 976 100 102 104 106 106 106 107 108 108 109 108<br />
Saale-Holzland-Kreis 705 725 747 770 775 786 800 815 828 837 843 100 103 106 109 110 112 113 116 117 119 120<br />
Saale-Orla Kreis 739 758 779 801 804 812 822 833 842 846 846 100 103 105 108 109 110 111 113 114 115 115<br />
Greiz 889 912 935 961 963 974 989 1.004 1.018 1.026 1.030 100 103 105 108 108 110 111 113 115 116 116<br />
Altenburgerland 781 794 807 821 816 815 818 822 823 821 814 100 102 103 105 104 104 105 105 105 105 104<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 2: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der 0- bis unter 2 1/2-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum<br />
31.12.2002 bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 3.678 3.696 3.711 3.723 3.689 3.627 3.561 3.507 3.454 3.394 3.322 100 100 101 101 100 99 97 95 94 92 90<br />
Gera 1.703 1.711 1.716 1.720 1.708 1.688 1.669 1.657 1.644 1.626 1.599 100 100 101 101 100 99 98 97 97 95 94<br />
Jena 1.879 1.891 1.899 1.904 1.879 1.838 1.793 1.755 1.719 1.681 1.642 100 101 101 101 100 98 95 93 91 89 87<br />
Suhl 848 854 861 867 863 855 846 840 835 826 813 100 101 102 102 102 101 100 99 98 97 96<br />
Weimar 1.320 1.342 1.362 1.381 1.379 1.365 1.345 1.328 1.311 1.292 1.270 100 102 103 105 104 103 102 101 99 98 96<br />
Eisenach 755 768 781 795 800 799 796 796 795 793 788 100 102 103 105 106 106 105 105 105 105 104<br />
Eichsfeld 2.609 2.695 2.784 2.877 2.944 2.991 3.030 3.072 3.109 3.135 3.145 100 103 107 110 113 115 116 118 119 120 121<br />
Nordhausen 1.817 1.857 1.898 1.940 1.960 1.967 1.975 1.990 2.006 2.018 2.022 100 102 104 107 108 108 109 109 110 111 111<br />
Wartburgkreis 2.700 2.766 2.835 2.906 2.949 2.973 2.994 3.025 3.056 3.080 3.090 100 102 105 108 109 110 111 112 113 114 114<br />
Unstrut-Hainich-Kreis 2.465 2.514 2.564 2.616 2.639 2.649 2.661 2.686 2.711 2.732 2.743 100 102 104 106 107 107 108 109 110 111 111<br />
Kyffhäuserkreis 1.716 1.758 1.803 1.850 1.880 1.898 1.915 1.937 1.959 1.975 1.982 100 102 105 108 110 111 112 113 114 115 116<br />
Schmalkalden-Meining. 2.621 2.686 2.756 2.829 2.874 2.902 2.928 2.963 2.997 3.023 3.035 100 102 105 108 110 111 112 113 114 115 116<br />
Gotha 2.915 2.998 3.084 3.172 3.224 3.254 3.282 3.322 3.365 3.402 3.428 100 103 106 109 111 112 113 114 115 117 118<br />
Sömmerda 1.620 1.668 1.718 1.770 1.802 1.822 1.840 1.863 1.886 1.904 1.913 100 103 106 109 111 112 114 115 116 118 118<br />
Hildburghausen 1.406 1.451 1.498 1.548 1.584 1.610 1.634 1.662 1.688 1.710 1.724 100 103 107 110 113 114 116 118 120 122 123<br />
Ilm-Kreis 2.234 2.293 2.354 2.417 2.457 2.481 2.505 2.537 2.569 2.596 2.613 100 103 105 108 110 111 112 114 115 116 117<br />
Weimarer Land 1.868 1.926 1.986 2.048 2.087 2.113 2.138 2.171 2.205 2.235 2.258 100 103 106 110 112 113 114 116 118 120 121<br />
Sonneberg 1.181 1.202 1.224 1.247 1.258 1.260 1.261 1.266 1.271 1.274 1.272 100 102 104 106 107 107 107 107 108 108 108<br />
Saalfeld-Rudolstadt 2.225 2.265 2.308 2.355 2.379 2.388 2.397 2.413 2.430 2.442 2.445 100 102 104 106 107 107 108 108 109 110 110<br />
Saale-Holzland-Kreis 1.752 1.800 1.852 1.906 1.943 1.969 1.996 2.029 2.062 2.091 2.113 100 103 106 109 111 112 114 116 118 119 121<br />
Saale-Orla-Kreis 1.815 1.862 1.911 1.964 1.998 2.020 2.040 2.065 2.090 2.109 2.118 100 103 105 108 110 111 112 114 115 116 117<br />
Greiz 2.195 2.250 2.308 2.368 2.406 2.432 2.459 2.494 2.530 2.559 2.578 100 102 105 108 110 111 112 114 115 117 117<br />
Altenburgerland 1.924 1.957 1.990 2.025 2.039 2.041 2.041 2.047 2.054 2.055 2.047 100 102 103 105 106 106 106 106 107 107 106<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 3: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der 0- bis unter 3-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum 31.12.2002<br />
bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 4.399 4.422 4.441 4.456 4.423 4.363 4.278 4.211 4.148 4.078 3.995 100 101 101 101 101 99 97 96 94 93 91<br />
Gera 2.033 2.042 2.050 2.056 2.044 2.025 2.000 1.985 1.970 1.950 1.920 100 100 101 101 101 100 98 98 97 96 94<br />
Jena 2.252 2.268 2.278 2.285 2.259 2.217 2.162 2.115 2.070 2.025 1.980 100 101 101 101 100 98 96 94 92 90 88<br />
Suhl 1.013 1.021 1.029 1.036 1.034 1.027 1.015 1.007 1.001 991 977 100 101 102 102 102 101 100 99 99 98 96<br />
Weimar 1.582 1.609 1.634 1.656 1.657 1.645 1.620 1.599 1.579 1.556 1.530 100 102 103 105 105 104 102 101 100 98 97<br />
Eisenach 904 919 935 951 959 960 956 955 954 952 947 100 102 103 105 106 106 106 106 106 105 105<br />
Eichsfeld 3.110 3.211 3.318 3.429 3.515 3.580 3.626 3.676 3.721 3.755 3.771 100 103 107 110 113 115 117 118 120 121 121<br />
Nordhausen 2.172 2.220 2.269 2.319 2.347 2.363 2.368 2.385 2.404 2.420 2.426 100 102 104 107 108 109 109 110 111 111 112<br />
Wartburgkreis 3.227 3.305 3.387 3.472 3.528 3.566 3.588 3.623 3.661 3.691 3.706 100 102 105 108 109 110 111 112 113 114 115<br />
Unstrut-Hainich-Kreis 2.947 3.005 3.066 3.128 3.161 3.180 3.191 3.218 3.248 3.274 3.291 100 102 104 106 107 108 108 109 110 111 112<br />
Kyffhäuserkreis 2.050 2.100 2.154 2.210 2.248 2.276 2.294 2.320 2.346 2.367 2.378 100 102 105 108 110 111 112 113 114 115 116<br />
Schmalkalden-Meiningen 3.134 3.211 3.294 3.380 3.440 3.482 3.509 3.549 3.590 3.624 3.642 100 102 105 108 110 111 112 113 115 116 116<br />
Gotha 3.489 3.587 3.690 3.795 3.863 3.910 3.939 3.984 4.035 4.080 4.114 100 103 106 109 111 112 113 114 116 117 118<br />
Sömmerda 1.936 1.993 2.053 2.114 2.156 2.186 2.205 2.232 2.260 2.282 2.296 100 103 106 109 111 113 114 115 117 118 119<br />
Hildburghausen 1.680 1.733 1.789 1.848 1.894 1.930 1.957 1.990 2.022 2.049 2.068 100 103 106 110 113 115 116 118 120 122 123<br />
Ilm-Kreis 2.674 2.743 2.816 2.891 2.943 2.980 3.004 3.041 3.080 3.113 3.136 100 103 105 108 110 111 112 114 115 116 117<br />
Weimarer Land 2.238 2.305 2.377 2.451 2.502 2.539 2.566 2.603 2.644 2.681 2.710 100 103 106 110 112 113 115 116 118 120 121<br />
Sonneberg 1.412 1.437 1.464 1.492 1.507 1.514 1.513 1.518 1.524 1.529 1.528 100 102 104 106 107 107 107 107 108 108 108<br />
Saalfeld-Rudolstadt 2.661 2.708 2.760 2.815 2.848 2.867 2.873 2.891 2.912 2.928 2.934 100 102 104 106 107 108 108 109 109 110 110<br />
Saale-Holzland-Kreis 2.100 2.157 2.218 2.282 2.328 2.365 2.394 2.433 2.473 2.509 2.537 100 103 106 109 111 113 114 116 118 119 121<br />
Saale-Orla-Kreis 2.170 2.224 2.283 2.346 2.390 2.423 2.444 2.473 2.503 2.527 2.541 100 103 105 108 110 112 113 114 115 116 117<br />
Greiz 2.627 2.691 2.760 2.832 2.882 2.919 2.948 2.988 3.031 3.068 3.093 100 102 105 108 110 111 112 114 115 117 118<br />
Altenburgerland 2.300 2.339 2.380 2.422 2.442 2.451 2.448 2.455 2.463 2.466 2.459 100 102 103 105 106 107 106 107 107 107 107<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 4: Bevölkerungsvorausschätzung für die <strong>Kinder</strong> im Alter von 1 Jahr <strong>und</strong> 10 Monaten bis 6 Jahre <strong>und</strong> 5 Monaten für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen<br />
für den Zeitraum 31.12.2002 bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 6.416 6.562 6.624 6.662 6.687 6.702 6.676 6.621 6.542 6.439 6.331 100 102 103 104 104 104 104 103 102 100 99<br />
Gera 2.850 2.923 2.972 2.998 3.018 3.033 3.033 3.023 3.005 2.982 2.959 100 103 104 105 106 106 106 106 105 105 104<br />
Jena 3.377 3.448 3.490 3.524 3.535 3.534 3.508 3.465 3.404 3.329 3.253 100 102 103 104 105 105 104 103 101 99 96<br />
Suhl 1.467 1.496 1.511 1.524 1.537 1.549 1.553 1.551 1.544 1.534 1.522 100 102 103 104 105 106 106 106 105 105 104<br />
Weimar 2.395 2.460 2.506 2.544 2.572 2.596 2.602 2.593 2.573 2.540 2.502 100 103 105 106 107 108 109 108 107 106 104<br />
Eisenach 1.354 1.386 1.402 1.425 1.448 1.470 1.485 1.494 1.497 1.495 1.492 100 102 104 105 107 109 110 110 111 110 110<br />
Eichsfeld 4.396 4.566 4.712 4.867 5.029 5.194 5.339 5.466 5.573 5.657 5.729 100 104 107 111 114 118 121 124 127 129 130<br />
Nordhausen 3.210 3.293 3.357 3.428 3.501 3.573 3.627 3.669 3.700 3.722 3.744 100 103 105 107 109 111 113 114 115 116 117<br />
Wartburgkreis 4.732 4.877 4.991 5.103 5.218 5.337 5.433 5.513 5.579 5.630 5.677 100 103 105 108 110 113 115 117 118 119 120<br />
Unstrut-Hainich-Kreis 4.281 4.421 4.544 4.640 4.726 4.812 4.877 4.931 4.971 5.004 5.041 100 103 106 108 110 112 114 115 116 117 118<br />
Kyffhäuserkreis 3.000 3.101 3.171 3.242 3.317 3.395 3.460 3.515 3.562 3.600 3.634 100 103 106 108 111 113 115 117 119 120 121<br />
Schmalkalden-Meiningen 4.589 4.759 4.878 4.989 5.104 5.223 5.323 5.407 5.479 5.536 5.589 100 104 106 109 111 114 116 118 119 121 122<br />
Gotha 5.247 5.411 5.545 5.684 5.824 5.965 6.078 6.171 6.248 6.308 6.367 100 103 106 108 111 114 116 118 119 120 121<br />
Sömmerda 2.837 2.927 3.019 3.102 3.186 3.272 3.343 3.402 3.452 3.491 3.527 100 103 106 109 112 115 118 120 122 123 124<br />
Hildburghausen 2.475 2.559 2.631 2.707 2.787 2.870 2.943 3.008 3.066 3.115 3.160 100 103 106 109 113 116 119 122 124 126 128<br />
Ilm-Kreis 4.000 4.131 4.225 4.324 4.424 4.527 4.613 4.686 4.747 4.797 4.846 100 103 106 108 111 113 115 117 119 120 121<br />
Weimarer Land 3.459 3.519 3.596 3.692 3.787 3.884 3.965 4.035 4.095 4.145 4.194 100 102 104 107 109 112 115 117 118 120 121<br />
Sonneberg 2.036 2.123 2.182 2.220 2.258 2.297 2.326 2.346 2.360 2.367 2.373 100 104 107 109 111 113 114 115 116 116 117<br />
Saalfeld-Rudolstadt 3.926 4.037 4.103 4.170 4.243 4.320 4.379 4.427 4.464 4.489 4.513 100 103 105 106 108 110 112 113 114 114 115<br />
Saale-Holzland-Kreis 3.225 3.307 3.385 3.467 3.547 3.630 3.702 3.766 3.825 3.876 3.927 100 103 105 108 110 113 115 117 119 120 122<br />
Saale-Orla-Kreis 3.203 3.295 3.355 3.437 3.521 3.610 3.684 3.749 3.804 3.849 3.889 100 103 105 107 110 113 115 117 119 120 121<br />
Greiz 3.947 4.049 4.136 4.228 4.323 4.422 4.505 4.578 4.643 4.699 4.754 100 103 105 107 110 112 114 116 118 119 120<br />
Altenburgerland 3.368 3.466 3.535 3.595 3.655 3.715 3.757 3.788 3.808 3.817 3.823 100 103 105 107 109 110 112 112 113 113 114<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 5: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der 3- bis unter 6-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum 31.12.2002<br />
bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 4.141 4.211 4.234 4.262 4.280 4.296 4.307 4.278 4.221 4.140 4.076 100 102 102 103 103 104 104 103 102 100 98<br />
Gera 1.814 1.876 1.892 1.913 1.927 1.940 1.949 1.944 1.930 1.909 1.898 100 103 104 105 106 107 107 107 106 105 105<br />
Jena 2.177 2.211 2.241 2.265 2.273 2.276 2.274 2.250 2.207 2.151 2.103 100 102 103 104 104 105 104 103 101 99 97<br />
Suhl 945 957 963 973 982 991 999 999 993 983 977 100 101 102 103 104 105 106 106 105 104 103<br />
Weimar 1.545 1.582 1.607 1.633 1.652 1.669 1.683 1.682 1.667 1.640 1.617 100 102 104 106 107 108 109 109 108 106 105<br />
Eisenach 881 884 896 912 926 941 957 964 965 961 960 100 100 102 103 105 107 109 109 110 109 109<br />
Eichsfeld 2.815 2.903 2.991 3.092 3.195 3.304 3.416 3.505 3.572 3.619 3.671 100 103 106 110 113 117 121 125 127 129 130<br />
Nordhausen 2.069 2.103 2.142 2.189 2.236 2.285 2.334 2.363 2.379 2.385 2.401 100 102 104 106 108 110 113 114 115 115 116<br />
Wartburgkreis 3.042 3.123 3.183 3.255 3.329 3.408 3.489 3.546 3.583 3.605 3.639 100 103 105 107 109 112 115 117 118 118 120<br />
Unstrut-Hainich-Kreis 2.726 2.845 2.904 2.965 3.021 3.078 3.137 3.174 3.193 3.204 3.230 100 104 107 109 111 113 115 116 117 118 119<br />
Kyffhäuserkreis 1.937 1.984 2.022 2.068 2.116 2.167 2.221 2.259 2.286 2.304 2.329 100 102 104 107 109 112 115 117 118 119 120<br />
Schmalkalden-Meiningen 2.959 3.054 3.114 3.184 3.257 3.336 3.419 3.478 3.519 3.545 3.583 100 103 105 108 110 113 116 118 119 120 121<br />
Gotha 3.384 3.467 3.545 3.635 3.724 3.818 3.913 3.978 4.021 4.045 4.086 100 102 105 107 110 113 116 118 119 120 121<br />
Sömmerda 1.804 1.879 1.925 1.978 2.032 2.089 2.147 2.189 2.218 2.236 2.262 100 104 107 110 113 116 119 121 123 124 125<br />
Hildburghausen 1.591 1.636 1.678 1.726 1.777 1.831 1.888 1.932 1.968 1.994 2.026 100 103 105 109 112 115 119 121 124 125 127<br />
Ilm-Kreis 2.590 2.647 2.701 2.765 2.829 2.897 2.967 3.017 3.053 3.075 3.109 100 102 104 107 109 112 115 117 118 119 120<br />
Weimarer Land 2.220 2.248 2.301 2.362 2.422 2.487 2.553 2.600 2.635 2.658 2.692 100 101 104 106 109 112 115 117 119 120 121<br />
Sonneberg 1.305 1.373 1.395 1.419 1.443 1.469 1.496 1.512 1.519 1.519 1.524 100 105 107 109 111 113 115 116 116 116 117<br />
Saalfeld-Rudolstadt 2.542 2.587 2.619 2.664 2.710 2.760 2.814 2.849 2.869 2.876 2.894 100 102 103 105 107 109 111 112 113 113 114<br />
Saale-Holzland-Kreis 2.075 2.124 2.170 2.221 2.271 2.325 2.382 2.426 2.460 2.485 2.520 100 102 105 107 109 112 115 117 119 120 121<br />
Saale-Orla-Kreis 2.081 2.095 2.140 2.192 2.245 2.303 2.364 2.410 2.443 2.464 2.493 100 101 103 105 108 111 114 116 117 118 120<br />
Greiz 2.541 2.595 2.643 2.702 2.763 2.828 2.896 2.946 2.983 3.010 3.049 100 102 104 106 109 111 114 116 117 118 120<br />
Altenburgerland 2.166 2.224 2.257 2.297 2.336 2.377 2.418 2.440 2.450 2.448 2.455 100 103 104 106 108 110 112 113 113 113 113<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 6: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der 6- bis unter 9-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum 31.12.2002<br />
bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 3.130 3.468 3.752 3.952 4.020 4.041 4.067 4.091 4.111 4.128 4.104 100 111 120 126 128 129 130 131 131 132 131<br />
Gera 1.379 1.459 1.584 1.659 1.728 1.750 1.777 1.800 1.818 1.834 1.835 100 106 115 120 125 127 129 130 132 133 133<br />
Jena 1.809 1.951 2.084 2.167 2.193 2.216 2.233 2.244 2.247 2.245 2.221 100 108 115 120 121 123 123 124 124 124 123<br />
Suhl 660 765 852 890 905 912 924 935 947 958 960 100 116 129 135 137 138 140 142 143 145 145<br />
Weimar 1.258 1.399 1.530 1.590 1.619 1.637 1.655 1.672 1.686 1.699 1.695 100 111 122 126 129 130 132 133 134 135 135<br />
Eisenach 700 771 843 888 890 902 916 931 946 961 968 100 110 121 127 127 129 131 133 135 137 138<br />
Eichsfeld 2.335 2.498 2.634 2.785 2.876 2.967 3.071 3.178 3.289 3.404 3.495 100 107 113 119 123 127 132 136 141 146 150<br />
Nordhausen 1.721 1.882 1.996 2.080 2.115 2.155 2.201 2.250 2.300 2.349 2.379 100 109 116 121 123 125 128 131 134 137 138<br />
Wartburgkreis 2.586 2762 2.926 3.061 3.139 3.197 3.266 3.341 3.420 3.502 3.558 100 107 113 118 121 124 126 129 132 135 138<br />
Unstrut-Hainich-Kreis 2.331 2.442 2.625 2.727 2.845 2.901 2.960 3.022 3.080 3.140 3.177 100 105 113 117 122 124 127 130 132 135 136<br />
Kyffhäuserkreis 1.606 1.719 1.843 1.949 1.994 2.031 2.074 2.122 2.174 2.228 2.266 100 107 115 121 124 126 129 132 135 139 141<br />
Schmalkalden-Meiningen 2.425 2.645 2.837 3.006 3.098 3.154 3.221 3.294 3.372 3.454 3.512 100 109 117 124 128 130 133 136 139 142 145<br />
Gotha 2.909 3.176 3.398 3.539 3.613 3.682 3.763 3.848 3.938 4.029 4.089 100 109 117 122 124 127 129 132 135 138 141<br />
Sömmerda 1.589 1.672 1.797 1.844 1.916 1.960 2.010 2.064 2.120 2.178 2.218 100 105 113 116 121 123 126 130 133 137 140<br />
Hildburghausen 1.304 1.460 1.568 1.638 1.681 1.721 1.767 1.818 1.871 1.927 1.971 100 112 120 126 129 132 136 139 143 148 151<br />
Ilm-Kreis 2.118 2.360 2.546 2.683 2.736 2.786 2.845 2.908 2.974 3.043 3.091 100 111 120 127 129 132 134 137 140 144 146<br />
Weimarer Land 1.954 2.180 2.325 2.348 2.369 2.415 2.468 2.526 2.588 2.650 2.695 100 112 119 120 121 124 126 129 132 136 138<br />
Sonneberg 1.085 1.133 1.226 1.307 1.375 1.397 1.420 1.446 1.472 1.500 1.516 100 104 113 120 127 129 131 133 136 138 140<br />
Saalfeld-Rudolstadt 2.004 2200 2.398 2.532 2.578 2.610 2.654 2.703 2.755 2.810 2.846 100 110 120 126 129 130 132 135 137 140 142<br />
Saale-Holzland-Kreis 1.800 1.969 2.145 2.202 2.244 2.283 2.328 2.375 2.426 2.480 2.520 100 109 119 122 125 127 129 132 135 138 140<br />
Saale-Orla-Kreis 1.714 1.868 1.983 2.098 2.112 2.156 2.208 2.263 2.321 2.383 2.428 100 109 116 122 123 126 129 132 135 139 142<br />
Greiz 2.169 2.365 2.523 2.612 2.664 2.710 2.765 2.827 2.892 2.959 3.008 100 109 116 120 123 125 128 130 133 136 139<br />
Altenburgerland 1.758 1.903 2.055 2152 2.212 2.246 2.286 2.328 2.370 2.413 2.436 100 108 117 122 126 128 130 132 135 137 139<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 7: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der 6- bis unter 10-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum 31.12.2002<br />
bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 4.080 4.337 4.735 5.028 5.231 5.310 5.342 5.377 5.408 5.434 5.419 100 106 116 123 128 130 131 132 133 133 133<br />
Gera 1.771 1.838 1.976 2.109 2.195 2.274 2.309 2.345 2.373 2.399 2.407 100 104 112 119 124 128 130 132 134 135 136<br />
Jena 2.357 2.503 2.659 2.806 2.887 2.921 2.949 2.969 2.977 2.978 2.956 100 106 113 119 122 124 125 126 126 126 125<br />
Suhl 881 929 1.046 1.134 1.176 1.196 1.208 1.224 1.240 1.256 1.262 100 105 119 129 134 136 137 139 141 143 143<br />
Weimar 1.668 1.781 1.941 2.078 2.139 2.174 2.197 2.219 2.240 2.257 2.258 100 107 116 125 128 130 132 133 134 135 135<br />
Eisenach 918 998 1.066 1.140 1.188 1.196 1.213 1.232 1.252 1.272 1.284 100 109 116 124 129 130 132 134 136 139 140<br />
Eichsfeld 3.108 3.217 3.415 3.580 3.763 3.889 4.019 4.161 4.306 4.458 4.587 100 104 110 115 121 125 129 134 139 143 148<br />
Nordhausen 2.282 2.402 2.575 2.701 2.798 2.849 2.906 2.970 3.035 3.102 3.149 100 105 113 118 123 125 127 130 133 136 138<br />
Wartburgkreis 3.417 3.569 3.791 3.972 4.124 4.226 4.310 4.405 4.508 4.615 4.698 100 104 111 116 121 124 126 129 132 135 137<br />
Unstrut-Hainich-Kreis 3.101 3.166 3.364 3.569 3.683 3.824 3.902 3.984 4.063 4.142 4.201 100 102 108 115 119 123 126 128 131 134 135<br />
Kyffhäuserkreis 2.178 2.235 2.373 2.507 2.624 2.685 2.738 2.799 2.865 2.935 2.991 100 103 109 115 120 123 126 128 132 135 137<br />
Schmalkalden-Meiningen 3.242 3.391 3.670 3.878 4.063 4.178 4.259 4.352 4.452 4.559 4.643 100 105 113 120 125 129 131 134 137 141 143<br />
Gotha 3.813 4.098 4.399 4.640 4.798 4.899 4.996 5.106 5.221 5.340 5.429 100 107 115 122 126 128 131 134 137 140 142<br />
Sömmerda 2.079 2.176 2.305 2.443 2.503 2.592 2.654 2.723 2.796 2.872 2.931 100 105 111 117 120 125 128 131 134 138 141<br />
Hildburghausen 1.775 1.844 2.019 2.138 2.220 2.279 2.337 2.401 2.469 2.542 2.604 100 104 114 120 125 128 132 135 139 143 147<br />
Ilm-Kreis 2.825 3.014 3.279 3.480 3.631 3.703 3.775 3.856 3.941 4.031 4.101 100 107 116 123 129 131 134 137 140 143 145<br />
Weimarer Land 2.517 2.765 2.986 3.145 3.178 3.217 3.281 3.355 3.434 3.516 3.580 100 110 119 125 126 128 130 133 136 140 142<br />
Sonneberg 1.431 1.479 1.583 1.683 1.771 1.847 1.878 1.911 1.945 1.982 2.007 100 103 111 118 124 129 131 133 136 138 140<br />
Saalfeld Rudolstadt 2.649 2.817 3.043 3.248 3.393 3.455 3.504 3.567 3.634 3.707 3.760 100 106 115 123 128 130 132 135 137 140 142<br />
Saale-Holzland-Kreis 2.387 2.548 2.736 2.924 2.989 3.046 3.100 3.162 3.226 3.296 3.352 100 107 115 122 125 128 130 132 135 138 140<br />
Saale-Orla-Kreis 2.251 2.418 2.560 2.688 2.817 2.849 2.913 2.984 3.059 3.140 3.205 100 107 114 119 125 127 129 133 136 139 142<br />
Greiz 2.837 3.030 3.254 3.424 3.527 3.598 3.665 3.743 3.827 3.915 3.986 100 107 115 121 124 127 129 132 135 138 140<br />
Altenburgerland 2.341 2.436 2.622 2.784 2.893 2.967 3.016 3.072 3.128 3.185 3.224 100 104 112 119 124 127 129 131 134 136 138<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 8: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der 6- bis unter 12-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum 31.12.2002<br />
bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 6.390 6.226 6.453 6.783 7.191 7.499 7.726 7.828 7.879 7.929 7.938 100 97 101 106 113 117 121 123 123 124 124<br />
Gera 2.808 2.632 2.667 2.806 2.966 3.125 3.237 3.341 3.392 3.443 3.475 100 94 95 100 106 111 115 119 121 123 124<br />
Jena 3.533 3.586 3.738 3.914 4.077 4.228 4.323 4.366 4.394 4.410 4.399 100 101 106 111 115 120 122 124 124 125 125<br />
Suhl 1.370 1.347 1.401 1.465 1.588 1.686 1.739 1.770 1.793 1.818 1.835 100 98 102 107 116 123 127 129 131 133 134<br />
Weimar 2.573 2.622 2.745 2.882 3.045 3.186 3.256 3.300 3.331 3.359 3.371 100 102 107 112 118 124 127 128 129 131 131<br />
Eisenach 1.445 1.475 1.512 1.591 1.665 1.748 1.806 1.824 1.850 1.880 1.902 100 102 105 110 115 121 125 126 128 130 132<br />
Eichsfeld 5.022 4.864 4.887 5.062 5.322 5.556 5.815 6.020 6.227 6.449 6.651 100 97 97 101 106 111 116 120 124 128 132<br />
Nordhausen 3.637 3.592 3.656 3.801 3.998 4.154 4.286 4.374 4.464 4.561 4.641 100 99 101 105 110 114 118 120 123 125 128<br />
Wartburgkreis 5.506 5.368 5.429 5.644 5.898 6.119 6.322 6.478 6.616 6.768 6.900 100 98 99 103 107 111 115 118 120 123 125<br />
Unstrut-Hainich-Kr. 4.837 4.753 4.844 5.022 5.252 5.491 5.653 5.841 5959 6.080 6.182 100 98 100 104 109 114 117 121 123 126 128<br />
Kyffhäuserkreis 3.507 3.435 3.461 3.553 3.711 3.871 4.020 4.115 4.204 4.302 4.389 100 98 99 101 106 110 115 117 120 123 125<br />
Schmalkald-Mein. 5.108 5.075 5.244 5.469 5.778 6.025 6.258 6.424 6.559 6.708 6.839 100 99 103 107 113 118 123 126 128 131 134<br />
Gotha 5.899 6.001 6.283 6.619 6.951 7.233 7.445 7.602 7.756 7.923 8.066 100 102 107 112 118 123 126 129 131 134 137<br />
Sömmerda 3.269 3.236 3.311 3.467 3.620 3.787 3.882 4.009 4108 4.216 4.310 100 99 101 106 111 116 119 123 126 129 132<br />
Hildburghausen 2.898 2.849 2.890 2.990 3.188 3.334 3.449 3.543 3.636 3.738 3.832 100 98 100 103 110 115 119 122 125 129 132<br />
Ilm-Kreis 4.489 4.487 4.672 4.899 5.190 5.423 5.615 5.731 5.847 5.973 6.083 100 100 104 109 116 121 125 128 130 133 136<br />
Weimarer Land 3.917 3.989 4.180 4.436 4.676 4.860 4.930 5.007 5.112 5.225 5.325 100 102 107 113 119 124 126 128 130 133 136<br />
Sonneberg 2.323 2.251 2.272 2.384 2.501 2.616 2.722 2.817 2.867 2.919 2.961 100 97 98 103 108 113 117 121 123 126 127<br />
Saalfeld-Rudolstadt 4.208 4.115 4.291 4.498 4.742 4.975 5.155 5.255 5.342 5.444 5.531 100 98 102 107 113 118 123 125 127 129 131<br />
Saale-Holzland-Kreis 3.742 3.775 3.948 4.139 4.343 4.552 4.647 4.735 4.822 4.918 5.003 100 101 106 111 116 122 124 127 129 131 134<br />
Saale-Orla-Kreis 3.587 3.554 3.648 3.818 3.986 4.146 4.314 4.386 4.490 4.604 4.706 100 99 102 106 111 116 120 122 125 128 131<br />
Greiz 4.465 4.495 4.608 4.842 5.090 5.293 5.436 5.552 5.664 5.788 5.897 100 101 103 108 114 119 122 124 127 130 132<br />
Altenburgerland 3.652 3.599 3.726 3.873 4.081 4.270 4.411 4.517 4.596 4.682 4.750 100 99 102 106 112 117 121 124 126 128 130<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 9: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der 9- bis unter 12-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum 31.12.2002<br />
bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 3.260 2.758 2.701 2.831 3.171 3.458 3.659 3.737 3.768 3.802 3.834 100 85 83 87 97 106 112 115 116 117 118<br />
Gera 1.429 1.173 1.083 1.148 1.239 1.374 1.460 1.541 1.573 1.609 1.640 100 82 76 80 87 96 102 108 110 113 115<br />
Jena 1.724 1.635 1.654 1.748 1.884 2.012 2.089 2.122 2.147 2.166 2.178 100 95 96 101 109 117 121 123 125 126 126<br />
Suhl 710 582 550 575 683 774 816 834 846 861 876 100 82 77 81 96 109 115 118 119 121 123<br />
Weimar 1.315 1.223 1.215 1.292 1.425 1.549 1.601 1.628 1.644 1.660 1.675 100 93 92 98 108 118 122 124 125 126 127<br />
Eisenach 746 704 669 704 775 846 890 893 904 919 934 100 94 90 94 104 113 119 120 121 123 125<br />
Eichsfeld 2.687 2.367 2.253 2.277 2.446 2.589 2.745 2.842 2.938 3.045 3.156 100 88 84 85 91 96 102 106 109 113 117<br />
Nordhausen 1.916 1.711 1.659 1.720 1.883 1.999 2.085 2.123 2.164 2.212 2.262 100 89 87 90 98 104 109 111 113 115 118<br />
Wartburgkreis 2.920 2.606 2.503 2.583 2.759 2.922 3.056 3.137 3.196 3.266 3.343 100 89 86 88 94 100 105 107 109 112 114<br />
Unstrut-Hainich-Kreis 2.506 2.311 2.220 2.295 2.407 2.590 2.693 2.819 2.879 2.940 3.004 100 92 89 92 96 103 107 113 115 117 120<br />
Kyffhäuserkreis 1.902 1.717 1.618 1.605 1.717 1.841 1.946 1.993 2.030 2.074 2.123 100 90 85 84 90 97 102 105 107 109 112<br />
Schmalkalden-Meiningen 2.682 2.430 2.407 2.463 2.681 2.871 3.037 3.130 3.187 3.254 3.327 100 91 90 92 100 107 113 117 119 121 124<br />
Gotha 2.990 2.825 2.884 3.080 3.338 3.551 3.682 3.754 3.818 3.895 3.976 100 94 96 103 112 119 123 126 128 130 133<br />
Sömmerda 1.679 1.564 1.513 1.623 1.704 1.827 1.872 1.945 1.988 2.039 2.092 100 93 90 97 101 109 111 116 118 121 125<br />
Hildburghausen 1.594 1.389 1.322 1.352 1.506 1.613 1.682 1.726 1.765 1.811 1.861 100 87 83 85 95 101 106 108 111 114 117<br />
Ilm-Kreis 2.371 2.127 2.125 2.215 2.454 2.637 2.770 2.823 2.872 2.930 2.991 100 90 90 93 104 111 117 119 121 124 126<br />
Weimarer Land 1.964 1.809 1.855 2.087 2.307 2.446 2.462 2.481 2.524 2.575 2.630 100 92 94 106 117 125 125 126 129 131 134<br />
Sonneberg 1.238 1.118 1.047 1.077 1.126 1.219 1.302 1.372 1.394 1.419 1.445 100 90 85 87 91 98 105 111 113 115 117<br />
Saalfeld-Rudolstadt 2.204 1.915 1.893 1.967 2.165 2.365 2.501 2.552 2.587 2.634 2.685 100 87 86 89 98 107 113 116 117 120 122<br />
Saale-Holzland-Kreis 1.942 1.806 1.803 1.937 2.099 2.269 2.319 2.360 2.396 2.438 2.483 100 93 93 100 108 117 119 122 123 126 128<br />
Saale-Orla-Kreis 1.873 1.686 1.666 1.719 1.874 1.990 2.106 2.123 2.169 2.222 2.278 100 90 89 92 100 106 112 113 116 119 122<br />
Greiz 2.296 2.130 2.085 2.230 2.425 2.583 2.671 2.726 2.772 2.828 2.890 100 93 91 97 106 112 116 119 121 123 126<br />
Altenburgerland 1.894 1.697 1.671 1.721 1.869 2.024 2.125 2.189 2.226 2.269 2.313 100 90 88 91 99 107 112 116 118 120 122<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 10: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der 10- bis unter 14-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum<br />
31.12.2002 bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 6.724 5.219 3.893 3.512 3.547 3.812 4.216 4.517 4.736 4.830 4.878 100 78 58 52 53 57 63 67 70 72 73<br />
Gera 3.352 2.410 1.623 1.392 1.367 1.456 1.614 1.767 1.871 1.968 2.019 100 72 48 42 41 43 48 53 56 59 60<br />
Jena 3.268 2.720 2.226 2.166 2.238 2.380 2.531 2.674 2.760 2.799 2.831 100 83 68 66 68 73 77 82 84 86 87<br />
Suhl 1.559 1.204 805 712 732 787 911 1.005 1.054 1.080 1.099 100 77 52 46 47 50 58 64 68 69 71<br />
Weimar 2.309 2.018 1.725 1.660 1.720 1.821 1.970 2.096 2.153 2.185 2.205 100 87 75 72 74 79 85 91 93 95 95<br />
Eisenach 1.465 1.211 975 930 924 1.004 1.071 1.145 1.193 1.201 1.218 100 83 67 63 63 69 73 78 81 82 83<br />
Eichsfeld 5.029 4.162 3.359 3.106 3.010 3.131 3.339 3.514 3.706 3.840 3.977 100 83 67 62 60 62 66 70 74 76 79<br />
Nordhausen 3.729 3.047 2.434 2.291 2.282 2.405 2.583 2.712 2.813 2.868 2.927 100 82 65 61 61 64 69 73 75 77 78<br />
Wartburgkreis 5.695 4.636 3.725 3.471 3.411 3.563 3.785 3.965 4.120 4.225 4.312 100 81 65 61 60 63 66 70 72 74 76<br />
Unstrut-Hainich-Kreis 4.613 3.895 3.198 3.026 3.034 3.104 3.306 3.516 3.638 3.786 3.871 100 84 69 66 66 67 72 76 79 82 84<br />
Kyffhäuserkreis 3.567 3.021 2.417 2.246 2.175 2.232 2.369 2.503 2.622 2.684 2.738 100 85 68 63 61 63 66 70 74 75 77<br />
Schmalkalden-Meiningen 5.228 4.394 3.456 3.292 3.305 3.452 3.729 3.934 4.120 4.235 4.317 100 84 66 63 63 66 71 75 79 81 83<br />
Gotha 5.776 4.824 4.047 3.958 4.106 4.378 4.665 4.892 5.044 5.137 5.227 100 84 70 69 71 76 81 85 87 89 91<br />
Sömmerda 3.245 2.689 2.209 2.099 2.136 2.231 2.358 2.493 2.553 2.642 2.704 100 83 68 65 66 69 73 77 79 81 83<br />
Hildburghausen 2.999 2.520 2.015 1.878 1.859 1.925 2.099 2.217 2.299 2.357 2.414 100 84 67 63 62 64 70 74 77 79 80<br />
Ilm-Kreis 4.584 3.801 3.100 2.936 2.993 3.178 3.438 3.634 3.784 3.854 3.924 100 83 68 64 65 69 75 79 83 84 86<br />
Weimarer Land 3.766 3.150 2.654 2.574 2.747 2.986 3.196 3.345 3.375 3.409 3.469 100 84 70 68 73 79 85 89 90 91 92<br />
Sonneberg 2.406 1.987 1.577 1.469 1.417 1.467 1.573 1.675 1.765 1.844 1.876 100 83 66 61 59 61 65 70 73 77 78<br />
Saalfeld-Rudolstadt 4.618 3.715 2.790 2.534 2.583 2.757 2.988 3.197 3.349 3.416 3.471 100 80 60 55 56 60 65 69 73 74 75<br />
Saale-Holzland-Kreis 3.738 3.213 2.628 2.504 2.623 2.774 2.953 3.131 3.192 3.244 3.294 100 86 70 67 70 74 79 84 85 87 88<br />
Saale-Orla-Kreis 3.673 3.034 2.426 2.269 2.260 2.430 2.574 2.705 2.838 2.872 2.938 100 83 66 62 62 66 70 74 77 78 80<br />
Greiz 4.550 3.726 3.007 2.910 2.943 3.137 3.361 3.531 3.636 3.710 3.777 100 82 66 64 65 69 74 78 80 82 83<br />
Altenburgerland 3.730 3.016 2.397 2.238 2.277 2.380 2.571 2.739 2.855 2.934 2.988 100 81 64 60 61 64 69 73 77 79 80<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 11: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der 12- bis unter 15-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum<br />
31.12.2002 bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 6.842 5.613 4.203 2.961 2.461 2.407 2.539 2.889 3.184 3.394 3.480 100 82 61 43 36 35 37 42 47 50 51<br />
Gera 3.662 2.811 1.969 1.197 953 874 949 1.052 1.198 1.292 1.382 100 77 54 33 26 24 26 29 33 35 38<br />
Jena 3.217 2.694 2.159 1.662 1.569 1.582 1.670 1.812 1.942 2.021 2.055 100 84 67 52 49 49 52 56 60 63 64<br />
Suhl 1.644 1.311 964 624 500 472 500 613 707 752 775 100 80 59 38 30 29 30 37 43 46 47<br />
Weimar 2.205 1.899 1.616 1.349 1.250 1.234 1.304 1.434 1.556 1.606 1.632 100 86 73 61 57 56 59 65 71 73 74<br />
Eisenach 1.483 1.208 993 749 707 672 706 777 849 893 895 100 81 67 51 48 45 48 52 57 60 60<br />
Eichsfeld 4.796 4.118 3.377 2.630 2.315 2.207 2.237 2.413 2.559 2.719 2.820 100 86 70 55 48 46 47 50 53 57 59<br />
Nordhausen 3.693 3.097 2.486 1.915 1.712 1.662 1.725 1.891 2.009 2.096 2.135 100 84 67 52 46 45 47 51 54 57 58<br />
Wartburgkreis 5.682 4.724 3.804 2.918 2.603 2.499 2.578 2.756 2.921 3.056 3.138 100 83 67 51 46 44 45 49 51 54 55<br />
Unstrut-Hainich-Kreis 4.496 3.770 3.117 2.469 2.275 2.185 2.261 2.381 2.567 2.673 2.802 100 84 69 55 51 49 50 53 57 59 62<br />
Kyffhäuserkreis 3.528 2.937 2.449 1.900 1.715 1.616 1.602 1.715 1.840 1.946 1.994 100 83 69 54 49 46 45 49 52 55 57<br />
Schmalkalden-Meiningen 5.390 4.380 3.585 2.719 2.465 2.440 2.494 2.713 2.903 3.069 3.162 100 81 67 50 46 45 46 50 54 57 59<br />
Gotha 5.816 4.873 3.958 3.162 2.987 3.037 3.224 3.478 3.687 3.814 3.881 100 84 68 54 51 52 55 60 63 66 67<br />
Sömmerda 3.163 2.693 2.206 1.713 1.596 1.543 1.651 1.732 1.856 1.900 1.973 100 85 70 54 50 49 52 55 59 60 62<br />
Hildburghausen 2.910 2.491 2.059 1.641 1.436 1.368 1.396 1.551 1.657 1.725 1.769 100 86 71 56 49 47 48 53 57 59 61<br />
Ilm-Kreis 4.568 3.871 3.115 2.468 2.221 2.216 2.302 2.541 2.723 2.855 2.906 100 85 68 54 49 49 50 56 60 63 64<br />
Weimarer Land 3.670 3.181 2.616 2.097 1.936 1.975 2.201 2.419 2.555 2.569 2.585 100 87 71 57 53 54 60 66 70 70 70<br />
Sonneberg 2.320 1.975 1.639 1.230 1.110 1.040 1.071 1.122 1.217 1.300 1.371 100 85 71 53 48 45 46 48 52 56 59<br />
Saalfeld Rudolstadt 4.779 3.940 3.063 2.166 1.880 1.861 1.936 2.139 2.342 2.481 2.534 100 82 64 45 39 39 41 45 49 52 53<br />
Saale-Holzland-Kreis 3.711 3.175 2.656 2.079 1.937 1.927 2.055 2.215 2.382 2.429 2.467 100 86 72 56 52 52 55 60 64 65 66<br />
Saale-Orla-Kreis 3.635 3.075 2.498 1.878 1.693 1.673 1.727 1.885 2.003 2.120 2.137 100 85 69 52 47 46 48 52 55 58 59<br />
Greiz 4.534 3.785 3.071 2.357 2.190 2.145 2.289 2.487 2.645 2.734 2.789 100 83 68 52 48 47 50 55 58 60 62<br />
Altenburgerland 3.876 3.126 2.425 1.857 1.663 1.641 1.694 1.846 2.004 2.108 2.174 100 81 63 48 43 42 44 48 52 54 56<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 12: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der 14- bis unter 21-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum<br />
31.12.2002 bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 17.292 16.778 16.183 14.869 13.101 11.400 9.621 8.036 6.692 5.749 5.691 100 97 94 86 76 66 56 46 39 33 33<br />
Gera 10.141 9.640 9.040 7.991 6.864 5.711 4.493 3.457 2.632 1.990 1.943 100 95 89 79 68 56 44 34 26 20 19<br />
Jena 8.414 8.166 7.906 7.253 6.600 5.878 5.163 4.579 4.121 3.774 3.847 100 97 94 86 78 70 61 54 49 45 46<br />
Suhl 4.357 4.140 4.014 3.523 3.098 2.663 2.152 1.741 1.430 1.161 1.175 100 95 92 81 71 61 49 40 33 27 27<br />
Weimar 5.681 5.564 5.463 5.159 4.837 4.425 3.991 3.601 3.367 3.193 3.238 100 98 96 91 85 78 70 63 59 56 57<br />
Eisenach 3.735 3.643 3.556 3.313 3.039 2.754 2.464 2.144 1.924 1.761 1.787 100 98 95 89 81 74 66 57 52 47 48<br />
Eichsfeld 13.004 12.517 12.039 11.124 10.152 9.073 7.968 7.063 6.247 5.641 5.554 100 96 93 86 78 70 61 54 48 43 43<br />
Nordhausen 9.444 9.179 9.015 8.429 7.728 6.974 6.125 5.397 4.785 4.349 4.331 100 97 95 89 82 74 65 57 51 46 46<br />
Wartburgkreis 14.603 14.239 13.789 12.862 11.831 10.613 9.373 8.166 7.193 6.468 6.384 100 98 94 88 81 73 64 56 49 44 44<br />
Unstrut-Hainich-Kr. 11.690 11.363 10.980 10.194 9.361 8.467 7.548 6.667 6.036 5.475 5.504 100 97 94 87 80 72 65 57 52 47 47<br />
Kyffhäuserkreis 9.395 9.115 8.934 8.257 7.544 6.747 5.924 5.166 4.610 4.124 4.081 100 97 95 88 80 72 63 55 49 44 43<br />
Schmalkalden-Mein. 14.487 13.979 13.539 12.489 11.317 10.142 8.951 7.778 6.998 6.283 6.308 100 96 93 86 78 70 62 54 48 43 44<br />
Gotha 14.834 14.602 14.347 13.503 12.542 11.518 10.409 9.356 8.573 8.034 8.135 100 98 97 91 85 78 70 63 58 54 55<br />
Sömmerda 8.394 8.201 8.007 7.387 6.864 6.168 5.472 4.889 4.440 4.043 4.055 100 98 95 88 82 73 65 58 53 48 48<br />
Hildburghausen 8.104 7.890 7.633 7.112 6.425 5.784 5.082 4.526 4.075 3.725 3.693 100 97 94 88 79 71 63 56 50 46 46<br />
Ilm-Kreis 11.890 11.680 11.435 10.700 9.835 8.957 7.986 7.121 6.419 5.955 5.968 100 98 96 90 83 75 67 60 54 50 50<br />
Weimarer Land 9.987 9.841 9.527 8.901 8.188 7.445 6.755 6.170 5.768 5.480 5.524 100 99 95 89 82 75 68 62 58 55 55<br />
Sonneberg 6.256 6.045 5.881 5.400 4.976 4.414 3.866 3.419 3.036 2.684 2.675 100 97 94 86 80 71 62 55 49 43 43<br />
Saalfeld- Rudolstadt 12.615 12.200 11.834 10.934 9.713 8.623 7.430 6.350 5.537 4.830 4.789 100 97 94 87 77 68 59 50 44 38 38<br />
Saale-Holzland-Kreis 9.774 9.567 9.468 8.943 8.218 7.505 6.783 6.108 5.698 5.263 5.293 100 98 97 91 84 77 69 62 58 54 54<br />
Saale-Orla-Kreis 9.999 9.613 9.384 8.713 7.823 6.969 6.075 5.366 4.789 4.348 4.314 100 96 94 87 78 70 61 54 48 43 43<br />
Greiz 11.991 11.740 11.412 10.537 9.663 8.740 7.744 6.903 6.228 5.715 5.778 100 98 95 88 81 73 65 58 52 48 48<br />
Altenburgerland 10.233 9.897 9.529 8.745 7.949 7.095 6.146 5.253 4.606 4.156 4.166 100 97 93 85 78 69 60 51 45 41 41<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 13: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der 15- bis unter 18-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum<br />
31.12.2002 bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 7.511 7.228 7.008 6.539 5.313 3.906 .2667 2.178 2.133 2.273 2.631 100 96 93 87 71 52 36 29 28 30 35<br />
Gera 4.311 4.143 3.892 3.428 2.589 1.759 .998 767 697 781 893 100 96 90 80 60 41 23 18 16 18 21<br />
Jena 3.612 3.549 3.369 3.153 2.626 2.086 1.584 1.497 1.512 1.602 1.745 100 98 93 87 73 58 44 41 42 44 48<br />
Suhl 1.820 1.776 1.681 1.557 1.228 886 .549 429 405 437 553 100 98 92 86 67 49 30 24 22 24 30<br />
Weimar 2.428 2.472 2.362 2.238 1.924 1.634 1.359 1.258 1.240 1.308 1.437 100 102 97 92 79 67 56 52 51 54 59<br />
Eisenach 1.562 1.571 1.539 1.486 1.211 996 .751 709 675 708 780 100 101 99 95 78 64 48 45 43 45 50<br />
Eichsfeld 5.465 5.290 5.056 4.735 4.064 3.329 2.588 2.281 2.177 2.211 2.390 100 97 93 87 74 61 47 42 40 40 44<br />
Nordhausen 4.040 4.016 3.934 3.690 3.096 2.487 1.919 1.719 1.671 1.735 1.902 100 99 97 91 77 62 47 43 41 43 47<br />
Wartburgkreis 6.110 6.175 6.008 5.676 4.718 3.798 2.911 2.600 2.497 2.578 2.757 100 101 98 93 77 62 48 43 41 42 45<br />
Unstrut-Hainich-Kreis 4.926 4.881 4.688 4.457 3.732 3.081 2.434 2.249 2.162 2.240 2.363 100 99 95 90 76 63 49 46 44 45 48<br />
Kyffhäuserkreis 4.060 4.001 3.745 3.524 2.933 2.445 1.896 1.713 1.615 1.601 1.715 100 99 92 87 72 60 47 42 40 39 42<br />
Schmalkalden-Meining. 6.051 6.021 5.676 5.423 4.412 3.616 2.749 2.496 2.472 2.525 2.744 100 100 94 90 73 60 45 41 41 42 45<br />
Gotha 6.227 6.358 6.297 5.984 5.032 4.108 3.304 3.127 3.173 3.355 3.605 100 102 101 96 81 66 53 50 51 54 58<br />
Sömmerda 3.552 3.552 3.410 3.195 2.723 2.235 1.740 1.624 1.571 1.678 1.759 100 100 96 90 77 63 49 46 44 47 50<br />
Hildburghausen 3.519 3.316 3.152 2.956 2.536 2.104 1.685 1.480 1.411 1.439 1.593 100 94 90 84 72 60 48 42 40 41 45<br />
Ilm-Kreis 5.035 5.022 4.928 4.662 3.963 3.204 2.554 2.308 2.301 2.386 2.623 100 100 98 93 79 64 51 46 46 47 52<br />
Weimarer Land 4.208 4.106 3.983 3.802 3.306 2.736 2.210 2.048 2.084 2.307 2.522 100 98 95 90 79 65 53 49 50 55 60<br />
Sonneberg 2.653 2.603 2.453 2.311 1.967 1.632 1.224 1.106 1.037 1.070 1.121 100 98 92 87 74 62 46 42 39 40 42<br />
Saalfeld- Rudolstadt 5.384 5.220 5.016 4.738 3.902 3.029 2.135 1.854 1.838 1.915 2.120 100 97 93 88 72 56 40 34 34 36 39<br />
Saale-Holzland-Kreis 4.223 4.151 3.970 3.845 3.304 2.779 2.195 2.052 2.040 2.164 2.321 100 98 94 91 78 66 52 49 48 51 55<br />
Saale-Orla-Kreis 4.359 4.155 3.931 3.638 3.079 2.504 1.885 1.703 1.685 1.741 1.899 100 95 90 83 71 57 43 39 39 40 44<br />
Greiz 5.071 4.982 4.873 4.592 3.843 3.129 2.415 2.251 2.206 2.351 2.549 100 98 96 91 76 62 48 44 44 46 50<br />
Altenburgerland 4.262 4.334 4.179 3.836 3.091 2.393 1.829 1.639 1.620 1.676 1.831 100 102 98 90 73 56 43 38 38 39 43<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 14: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der 18- bis unter 21-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum<br />
31.12.2002 bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 7.354 7.267 7.147 7.128 6.914 6.710 6.248 5.036 3.640 2.417 1.940 100 99 97 97 94 91 85 68 49 33 26<br />
Gera 4.483 4.302 4.111 4.061 3.917 3.684 3.233 2.408 1.589 841 619 100 96 92 91 87 82 72 54 35 19 14<br />
Jena 3.677 3.560 3.525 3.495 3.453 3.282 3.065 2.546 2.010 1.517 1.434 100 97 96 95 94 89 83 69 55 41 39<br />
Suhl 1.962 1.838 1.819 1.723 1.690 1.602 1.483 1.159 821 490 374 100 94 93 88 86 82 76 59 42 25 19<br />
Weimar 2.451 2.372 2.406 2.427 2.477 2.367 2.238 1.924 1.633 1.361 1.260 100 97 98 99 101 97 91 78 67 56 51<br />
Eisenach 1.628 1.598 1.552 1.557 1.569 1.538 1.484 1.210 996 753 711 100 98 95 96 96 94 91 74 61 46 44<br />
Eichsfeld 5.859 5.623 5.493 5.383 5.224 5.000 4.686 4.023 3.294 2.560 2.257 100 96 94 92 89 85 80 69 56 44 39<br />
Nordhausen 4.085 3.922 3.949 4.015 4.001 3.925 3.685 3.096 2.490 1.926 1.728 100 96 97 98 98 96 90 76 61 47 42<br />
Wartburgkreis 6.416 6.177 6.064 6.067 6.146 5.986 5.656 4.703 3.787 2.907 2.598 100 96 95 95 96 93 88 73 59 45 40<br />
Unstrut-Hainich-Kr. 5.145 5.019 4.891 4.841 4.818 4.636 4.408 3.695 3.049 2.410 2.230 100 98 95 94 94 90 86 72 59 47 43<br />
Kyffhäuserkreis 4.045 3.999 4.069 4.033 3.983 3.731 3.512 2.924 2.438 1.893 1.711 100 99 101 100 98 92 87 72 60 47 42<br />
Schmalkalden-Mein. 6.408 6.288 6.160 6.047 6.029 5.689 5.437 4.431 3.636 2.774 2.523 100 98 96 94 94 89 85 69 57 43 39<br />
Gotha 6.479 6.292 6.256 6.336 6.477 6.416 6.098 5.147 4.221 3.419 3.240 100 97 97 98 100 99 94 79 65 53 50<br />
Sömmerda 3.734 3.585 3.594 3.555 3.564 3.426 3.211 2.741 2.254 1.762 1.648 100 96 96 95 95 92 86 73 60 47 44<br />
Hildburghausen 3.552 3.598 3.565 3.541 3.344 3.184 2.988 2.570 2.138 1.722 1.518 100 101 100 100 94 90 84 72 60 48 43<br />
Ilm-Kreis 5.208 5.114 5.098 5.087 5.085 4.994 4.728 4.032 3.274 2.627 2.381 100 98 98 98 98 96 91 77 63 50 46<br />
Weimarer Land 4.474 4.482 4.387 4.284 4.194 4.076 3.891 3.396 2.825 2.303 2.141 100 100 98 96 94 91 87 76 63 51 48<br />
Sonneberg 2.798 2.682 2.676 2.628 2.586 2.440 2.299 1.958 1.625 1.220 1.104 100 96 96 94 92 87 82 70 58 44 39<br />
Saalfeld-Rudolstadt 5.511 5.458 5.296 5.312 5.164 4.970 4.696 3.867 2.998 2.112 1.835 100 99 96 96 94 90 85 70 54 38 33<br />
Saale-Holzland-Kr. 4.225 4.227 4.258 4.307 4.246 4.067 3.939 3.399 2.872 2.292 2.148 100 100 101 102 100 96 93 80 68 54 51<br />
Saale-Orla-Kreis 4.342 4.282 4.292 4.336 4.143 3.925 3.635 3.081 2.509 1.895 1.715 100 99 99 100 95 90 84 71 58 44 39<br />
Greiz 5.308 5.234 5.121 5.081 5.009 4.909 4.630 3.887 3.175 2.467 2.306 100 99 96 96 94 92 87 73 60 46 43<br />
Altenburgerland 4.515 4.290 4.219 4.199 4.285 4.138 3.801 3.061 2.368 1.810 1.624 100 95 93 93 95 92 84 68 52 40 36<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>
Tabelle A 15: Bevölkerungsvorausschätzung für die Altersgruppe der 21- bis unter 27-Jährigen für die Landkreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte im Freistaat Thüringen für den Zeitraum<br />
31.12.2002 bis 31.12.2012<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
absolut Indexentwicklung in % (2002 = 100)<br />
Erfurt 14.964 14.972 14.695 14.344 14.132 13.705 13.491 13.304 13.051 12.647 11.273 100 100 98 96 94 92 90 89 87 85 75<br />
Gera 8.294 8.533 8.504 8.392 8.216 7.962 7.917 7.651 7.278 6.833 5.904 100 103 103 101 99 96 95 92 88 82 71<br />
Jena 7.439 7.363 7.200 7.082 6.904 6.742 6.745 6.644 6.491 6.304 5.779 100 99 97 95 93 91 91 89 87 85 78<br />
Suhl 3.868 3.935 3.793 3.794 3.679 3.527 3.431 3.298 3.214 3.026 2.685 100 102 98 98 95 91 89 85 83 78 69<br />
Weimar 4.872 4.874 4.809 4.747 4.707 4.733 4.776 4.767 4.712 4.629 4.375 100 100 99 97 97 97 98 98 97 95 90<br />
Eisenach 3.086 3.154 3.175 3.207 3.212 3.165 3.157 3.144 3.074 3.032 2.773 100 102 103 104 104 103 102 102 100 98 90<br />
Eichsfeld 10.176 10.658 10.930 11.129 11.179 11.153 11.022 10.663 10.340 9.949 9.149 100 105 107 109 110 110 108 105 102 98 90<br />
Nordhausen 7.656 8.111 8.188 8.166 8.177 8.005 8.004 7.853 7.826 7.675 7.087 100 106 107 107 107 105 105 103 102 100 93<br />
Wartburgkreis 11561 12.158 12.495 12.649 12.572 12.444 12.305 12.181 11.940 11.649 10.796 100 105 108 109 109 108 106 105 103 101 93<br />
Unstrut-Hainich-Kreis 9.508 9.957 10.105 10.212 10.072 9.824 9.687 9.594 9.332 9.107 8.405 100 105 106 107 106 103 102 101 98 96 88<br />
Kyffhäuserkreis 7.524 7.853 7.906 8.037 8.061 7.999 7.968 7.893 7.732 7.499 6.873 100 104 105 107 107 106 106 105 103 100 91<br />
Schmalkalden-Mein. 11.155 11.778 12.126 12.330 12.566 12.557 12.374 12.265 11.824 11.490 10.481 100 106 109 111 113 113 111 110 106 103 94<br />
Gotha 11.344 12.032 12.401 12.644 12.816 12.813 12.953 12.934 12.862 12.655 11.856 100 106 109 111 113 113 114 114 113 112 105<br />
Sömmerda 6.912 7.186 7.329 7.471 7.365 7.283 7.238 7.119 7.011 6.781 6.331 100 104 106 108 107 105 105 103 101 98 92<br />
Hildburghausen 6.143 6.526 6.797 6.944 7.098 7.054 7.104 6.969 6.791 6.589 5.983 100 106 111 113 116 115 116 113 111 107 97<br />
Ilm-Kreis 9.457 10.014 10.197 10.325 10.395 10.356 10.339 10.272 10.190 9.941 9.257 100 106 108 109 110 110 109 109 108 105 98<br />
Weimarer Land 7.573 8.019 8.375 8.548 8.700 8.764 8.823 8.774 8.592 8.341 7.773 100 106 111 113 115 116 117 116 113 110 103<br />
Sonneberg 4.964 5.218 5.336 5.401 5.351 5.323 5.342 5.201 5.065 4.892 4.518 100 105 108 109 108 107 108 105 102 99 91<br />
Saalfeld-Rudolstadt 9.751 10.164 10.452 10.564 10.701 10.604 10.596 10.433 10.111 9.891 8.937 100 104 107 108 110 109 109 107 104 101 92<br />
Saale-Holzland-Kreis 7.673 8.022 8.231 8.360 8.537 8.574 8.630 8.599 8.477 8.428 7.840 100 105 107 109 111 112 112 112 110 110 102<br />
Saale-Orla-Kreis 7.765 8.242 8.358 8.422 8.592 8.549 8.582 8.355 8.171 7.951 7.219 100 106 108 108 111 110 111 108 105 102 93<br />
Greiz 9.806 10.280 10.421 10.524 10.520 10.360 10.327 10.222 10.048 9.772 8.980 100 105 106 107 107 106 105 104 102 100 92<br />
Altenburgerland 8.392 8.752 8.782 8.810 8.750 8.572 8.528 8.421 8.231 7.906 7.269 100 104 105 105 104 102 102 100 98 94 87<br />
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante)<br />
Dortm<strong>und</strong>er Arbeitstelle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendhilfestatistik</strong>