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Braunschweigisches Jahrbuch 53.1972 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Milden zur Folge, die nach kurzer gemeinsamer Regierung, während der 1408 die<br />

Herrschaft Everstein durch Heirat an den Sohn Bernhards kam 156), im Jahre 1409<br />

abermals eine Teilung des umfangreichen Herrschaftsgebietes vornahmen. Wiederum<br />

wurden Fürstentümer B rau n s eh 'w e i g und L ü n e bur g gebildet.<br />

Aber die inzwischen erfolgte Vergrößerung Lüneburgs und die noch bestehende<br />

Abzweigung von Grubenhagen und Göttingen veranlaßte wohl eine Erweiterung<br />

des braunschweigischen Teiles durch Everstein und das Land zwischen Deister und<br />

Leine mit der Stadt Hannover 157 ). Da es dem nunmehrigen Regenten (Herzog<br />

Bernhard) dieser Gebiete gelang, bereits 1409 die Herrschaft Homburg in Besitz zu<br />

nehmen und 1413 den v. Schwicheldt die Harzburg, ihr göttingisches Pfand, abzunehmen<br />

158), erlangte das um die erwähnten lüneburgischen Gebietsteile soeben<br />

vergrößerte Braunschweig wieder ein übergewicht über das Fürstentum Lüneburg.<br />

Die Regenten der beiden Teilfürstentümer schlossen zunächst am 7.9. 1414159)<br />

einen Bündnis- und Beistandsvertrag, in dem es heißt: "Ok alse wy unse vanleen<br />

und hovetstede Brunswic 160) unde Luneborch inzamment und unghedeylt beholden<br />

hebben", so soll jeweils der Älteste das Fahnlehen und die Herrschaft vom Reiche<br />

empfangen. Jeder sollte "zynen deyl unde herschupp" gemäß der Teilung [von 1409]<br />

besitzen "alse de bynnen zynen landschedingen unde gherichten ghcleghen zyn,<br />

alse de deylebreff dat eghentliken utwyst". Dieser Vertrag wurde durch einen<br />

156) G. Schnath: Die Herrschaften Everstein, Homburg u. Spiegelberg (Stud. u. Vorarb.<br />

z. Histor. Atlas Niedersachsens H. 7). Göttingen 1922. S.12.<br />

167) Urkunden vom II. 3" 8. und 2Z. 7.14°9 (IV Hs Bd. I BI. 156, 158 ff., 204 f.).<br />

Dazu O. v. Heinemann aaO. S. 123, 171 ff., 176; Krieg aaO. S.3; W. Spieß: Das Fürstentum<br />

Calenberg als welfisches Teilfürstentum. In: Görges-Spehr-Fuhse: Vaterländische Geschichten<br />

u. Denkwürdigkeiten d. Lande Braunschweig u. Hannover. Bd.2. 1927. S. 4 f.;<br />

Karte z: Calenherg. - In der Urkunde vom 8.7. 1409 und ähnlich bei '}ürgens aaO. S. 44 f.<br />

ist der braunschweigische Anteil mit folgenden Burgen und Orten umschrieben: WoIfenbüttel<br />

mit den Zöllen und Geleiten in Linden und Thiede und "mit der gantzen vogedye<br />

unde mit allen richten, wu man dat benomen mag", Thune und Neubrück mit Zubehör,<br />

Vors felde m. Zubeh., Calvörde. "Vordin", Bahrdorf, Brunsrode, Wendhausen, Campen,<br />

Königslutter, Helmstedt, Süpplingenburg, Haus und Stadt Schöningen, Langeleben, Jerxheim,<br />

Hessen, [Voigts-] Dahlum, Ampleben, Asseburg, Cramme, Lichtenberg, "Gethilte",<br />

Meinersen [und zwischen Deister und Leine:] Rehburg, Wölpe, Neustadt a. R., Ricklingen,<br />

Pattensen, HalIerburg, Calenberg mit der Vogtei Lauenrode und den Freien vor dem Wolde,<br />

Bredenbeck, Münder, Eldagsen, Springe, Hallermund, Hachmühlen, Hameln, Ohsen,<br />

"Betelsen" [= Behrensen], HämeIschenburg, Ottenstein, Polle, Holtensen und Hannover<br />

["Hanow"] mit Zoll, Vogtei, Fischerei und allem Zubehör.<br />

158) O. v. Heinemann aaO. S. 179 f.; G. Bode, Brschw. Jb. 6. 1907. S.81; Schnath<br />

aaO. S. 22.<br />

159) 21I L'rk 21; Rehtmeier aaO. [wie Anm. 154] S. 698. VgI. '}ürgens aaO. S. 45.<br />

160) Der Braunschweiger Landesherr erlaubte 1425 (Urk. Stadtarchiv Braunschweig) der<br />

Stadt Braunschweig Steinebrechen und Kalkbrennerei auf dem ösel im Gericht Asseburg,<br />

weil jeder Herr in seinem Lande wenigstens eine wohlbefestigte Hauptstadt haben müsse<br />

und Braunschweig die Hauptstadt und das Hauptschloß des Landes sei. Die Bedeutung<br />

\Volfenbüttels neben ihr um jene Zeit geht hervor aus der Verleihung des Patronats über<br />

die Braunschweiger Stifte und die dortige Petri- und Ulrichskirche durch Papst Johann XXIII.<br />

im Jahre 1414 (7 Urk 457) an Herzog Bernhard, seine Söhne und Nachfolger in der Stadt<br />

Braunschweig und "in castro Wulfelbotel".<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/docid=00042532

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