Bauen ohne Barrieren - Barrierefreie Umgestaltung vorhandenen ...
Bauen ohne Barrieren - Barrierefreie Umgestaltung vorhandenen ...
Bauen ohne Barrieren - Barrierefreie Umgestaltung vorhandenen ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1 2 3<br />
4<br />
1 Bewegungsmaße Bad<br />
2 Bewegungsmaße Greifhöhe<br />
3 Zu hoch eingebaute Klingelanlage<br />
4 <strong>Barrierefreie</strong>r Badbereich<br />
8<br />
kungen der lichten Breite durch die Türblattstärke<br />
oder Bedienungsvorrichtungen wie<br />
z. B. Türdrücker sind zu vernachlässigen. Wie<br />
im Teil 2 der Norm dürfen Türen aus Sicherheitsgründen<br />
nicht in den Sanitärraum schlagen.<br />
Die stufenlose Erreichbarkeit nach Teil 1 der<br />
DIN beschränkt sich nicht nur auf die rollstuhlgerechten<br />
Wohnungen und die gemeinschaftlichen<br />
Einrichtungen. Durch den Einbau<br />
von Aufzügen und Rampen sollen alle Wohnungen<br />
einer Wohnanlage für Rollstuhlbenutzer<br />
erreichbar sein. Dies entspricht dem<br />
berechtigten Wunsch der Rollstuhlbenutzer<br />
nach uneingeschränkter Bewegungsfreiheit.<br />
Untere Türanschläge und -schwellen sind<br />
grundsätzlich zu vermeiden. Bei technischer<br />
Notwendigkeit einer Schwelle, z. B. bei<br />
rauchdichten Brandschutztüren, darf sie<br />
nicht höher als 2 cm ausgeführt werden.<br />
Küche und Sanitärraum sind besonders sorgfältig<br />
an die Bedürfnisse der Rollstuhlbenutzer<br />
anzupassen, da nur so die eigenständige<br />
Versorgung ermöglicht wird. In der Norm<br />
sind daher zahlreiche Anforderungen enthalten.<br />
So müssen die Arbeitsbereiche der<br />
Küche und der Waschtisch im Sanitärraum<br />
uneingeschränkt unterfahrbar sein, damit<br />
der Rollstuhlbenutzer direkt heranfahren<br />
kann. Die Höhe der Arbeitsflächen oder des<br />
Waschtisches müssen individuell auf die<br />
Belange des Nutzers angepasst werden<br />
können, da eine zu hoch angebrachte Fläche<br />
die Arm- und Schultergürtelmuskulatur belastet.<br />
Herd, Arbeitsplatte und Spüle sollten<br />
zur Erleichterung der Bewegungsabläufe<br />
übereck angeordnet werden. Der Sanitärraum<br />
ist mit einem rollstuhlbefahrbaren<br />
Duschplatz und gegebenenfalls mit einer<br />
unterfahrbaren Badewanne auszustatten.<br />
Nicht vergessen werden darf ein Rollstuhlabstellplatz<br />
in der Wohnung, der ein Umsteigen<br />
vom Straßenrollstuhl auf den Zimmerrollstuhl<br />
ermöglicht. Die Maße des Abstellplatzes<br />
ergeben sich aus der Größe von<br />
2 Rollstühlen und den Bewegungsabläufen<br />
beim Umsteigen. Die Wohnung ist zudem<br />
mit einem PKW-Stellplatz auszustatten. Der<br />
Stellplatz ist mit einem Wetterschutz zu<br />
versehen und sollte in der näheren Umgebung<br />
der Wohnung eingerichtet werden.<br />
Die erforderliche längsseitige Bewegungsfläche<br />
kann von einem zweiten Behindertenstellplatz<br />
mitgenutzt werden. Für Brüstungshöhen,<br />
Bodenbeläge und die Höhe der<br />
Bedienungsvorrichtungen gelten ähnliche<br />
Anforderungen wie nach DIN 18025 Teil 2.<br />
Der zunehmende Anteil älterer Menschen<br />
an der Bevölkerung zeigt die Notwendigkeit,<br />
altersgerechte Lebensbedingungen zu schaffen.<br />
Durch eine altengerechte Anpassung<br />
der Wohn- und Lebensräume, entsprechende<br />
Mobilitätsbedingungen sowie Möglichkeiten<br />
zur Mitwirkung an der Gestaltung der<br />
Lebensräume und zur gesellschaftlichen<br />
Teilhabe soll die Selbständigkeit trotz altersbedingter<br />
Beeinträchtigungen erhalten bleiben<br />
oder wiedergewonnen werden. Um im<br />
Alter in der vertrauten Umgebung bleiben<br />
zu können, ist das Wohnquartier dem gemäß<br />
z. B. mit einer Verkehrsberuhigung im Nahverkehr,<br />
wohnungsnahen kulturellen Angeboten<br />
oder einer guten Zugänglichkeit des<br />
öffentlichen Personennahverkehrs zu gestalten.<br />
(Siehe hierzu den Beitrag „Das Wohnumfeld“)<br />
Nur ein geringer Teil des <strong>vorhandenen</strong><br />
Wohnungsbestandes eignet sich zur<br />
Wohnraumanpassung. Bei der <strong>Umgestaltung</strong><br />
des <strong>vorhandenen</strong> Wohnraums können selten<br />
alle Forderungen der Normen für die Barrierefreiheit<br />
erreicht werden. Kompromisse<br />
werden nötig. Diese müssen für die Benutzer<br />
tragbar sein. Hinzu kommt die Schwierigkeit,<br />
dass im Vorfeld der <strong>Umgestaltung</strong> der Wohnungen<br />
oftmals nicht bekannt ist, wer der<br />
zukünftige Mieter ist. Eine gezielte Suche<br />
nach potentiellen Mietern und der dadurch<br />
möglichen individuellen Anpassung der Wohnung<br />
ist daher empfehlenswert.<br />
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe hat für<br />
die Wohnungsanpassung folgende Maßnahmenbereiche<br />
zusammengestellt: Beseitigung<br />
von <strong>Barrieren</strong> (s. <strong>Barrierefreie</strong>s W<strong>ohne</strong>n),<br />
Reorganisation der Wohnung bzw. des<br />
Hauses (z. B. Wohnungsverkleinerung), kleinere<br />
Alltagserleichterungen (z. B. niedrigere<br />
besser erreichbare Fenstergriffe) und technische<br />
Hilfen (z. B. Gehhilfen).<br />
Neben der DIN 18025 für rollstuhlgerechtes<br />
und barrierefreies <strong>Bauen</strong> von Wohnungen<br />
gibt es noch weitere Vorschriften, die es zu<br />
beachten gilt. Diese werden hier nur kurz<br />
erwähnt, da sich diese Broschüre vorrangig<br />
mit dem Umbau von Wohnungen befasst.