Fluchtlinge schutzen - unhcr
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<strong>Fluchtlinge</strong><br />
Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen<br />
schUtzen<br />
Österreichische Ausgabe
Ein Staat muss die grundlegenden<br />
Menschenrechte und<br />
die körperliche Unversehrtheit<br />
seiner Bürger garantieren<br />
können. Flüchtlingen verfügen<br />
über keinen Schutz ihres<br />
Heimatlandes.<br />
Internationaler Flüchtlingsschutz<br />
Dauerhafte Lösungen und<br />
Humanitäre Hilfe<br />
Hauptaufgabe von UNHCR ist der internationale Flüchtlingsschutz.<br />
Dessen Kernstück ist bis heute die Genfer<br />
Flüchtlingskonvention (GFK) von 1951 und das Zusatzprotokoll<br />
von 1967.<br />
UNHCR hilft bei der Suche nach dauerhaften Lösungen.<br />
Wenn eine freiwillige Rückkehr in ein Heimatland nicht<br />
möglich ist, tritt UNHCR für die Integration im Erstasylland<br />
oder, wo notwendig, für die Neuansiedlung in<br />
einem Drittland (Resettlement) ein. UNHCR arbeitet<br />
daran, dass internationale Vereinbarungen zu Gunsten<br />
von Flüchtlingen eine weite Verbreitung finden und diese<br />
von den Regierungen beachtet werden.<br />
UNHCR entlastet die Aufnahmeländer bei der humanitären<br />
Sofort- und Katastrophenhilfe und ermöglicht den<br />
Flüchtlingen eine gewisse Grundversorgung. Das können<br />
finanzielle Zuschüsse oder auch materielle Güter wie<br />
Zelte, Matratzen, Decken, Plastikplanen, Kochgeschirr<br />
oder Wasserkanister sein. Gemeinsam mit zahlreichen<br />
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und UN-Partnern<br />
stellt UNHCR auch Lebensmittel, technisches Equipment<br />
für den Acker- oder Brunnenbau und die Errichtung von<br />
Häusern, Schulen und für Kliniken zur Verfügung.<br />
3
Flüchtlinge haben rechte<br />
UND PFLICHTEN<br />
Die GFK legt eine Reihe von Rechten für Flüchtlinge fest.<br />
Eine zentrale Bestimmung ist das Verbot, einen Flüchtling<br />
direkt oder indirekt in ein Land zurückzuweisen, in dem<br />
er oder sie Verfolgung befürchten muss (Non- Refoulement-<br />
Prinzip). Weitere wichtige Bestimmungen betreffen unter<br />
anderem die Nichtdiskriminierung, die Religions- oder<br />
Bewegungsfreiheit sowie das Recht auf den Erhalt von<br />
Reisedokumenten. Internationale und regionale Menschenrechtsabkommen<br />
wie zum Beispiel die Europäische<br />
Menschenrechtskonvention ergänzen diese Rechte. Demgegenüber<br />
hat ein Flüchtling die Pflicht, die Gesetze des<br />
Aufnahmelandes zu respektieren. Der GFK und/oder dem<br />
Zusatzprotokoll sind bis heute 147 Staaten beigetreten.<br />
SCHUTZ UND HUMANITÄRE HILFE<br />
Flüchtlinge verlassen ihre Heimat nur unter starkem<br />
Druck. Viele möchten zurückkehren, sobald die Umstände<br />
es erlauben. UNHCR unterstützt Flüchtlinge bei<br />
ihrer freiwilligen Rückkehr in Sicherheit und Würde. In<br />
ihrem Heimatland hilft UNHCR den Betroffenen bei der<br />
Reintegration und überprüft ihre Sicherheit.<br />
UNHCR hat aber auch den Auftrag, anderen schutzbedürftigen<br />
Menschen in flüchtlingsähnlichen Situationen<br />
zu helfen: Das gilt vor allem für Binnenvertriebene, die<br />
zum Beispiel wegen gewalttätiger Auseinandersetzungen<br />
oder Bürgerkriegen innerhalb ihres eigenen Landes<br />
fliehen müssen. Ferner für Staatenlose und Asylsuchende,<br />
deren Verfahren zur Feststellung der Flüchtlingseigenschaft<br />
nicht abgeschlossen ist.<br />
Ein Flüchtling ist eine Person, DIE „ . . .<br />
aus der begründeten Furcht vor Verfolgung<br />
wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität,<br />
Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen<br />
Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung<br />
sich außerhalb des Landes befindet,<br />
dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, und<br />
den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch<br />
nehmen kann oder wegen dieser Befürchtungen<br />
nicht in Anspruch nehmen will . . . “<br />
(Artikel 1A, GFK)<br />
5
UNHCR – „Hüterin“ der Genfer<br />
Flüchtlingskonvention<br />
Der Internationale Flüchtlingsschutz steht im Zentrum<br />
der Arbeit von UNHCR. Erklärtes Ziel ist es, die höchstmöglichen<br />
internationalen Standards im Flüchtlingsschutz<br />
zu bewahren oder zu fördern. Die Umsetzung<br />
dieses Anspruchs erfolgt dabei unter unterschiedlichen<br />
Bedingungen. In Staaten mit ausgebildeten Asylsystemen<br />
ist nicht zuletzt UNHCR als ,Hüterin‘ der GFK<br />
bestrebt, eine flüchtlingsfreundliche Interpretation<br />
nationaler Gesetze und Regelungen zu erreichen. Dies<br />
bedeutet im Kern, Schutzsuchenden den Zugang zu einem<br />
effektiven und fairen Asylverfahren zu ermöglichen<br />
und schutzbedürftige Flüchtlinge vor direkter oder indirekter<br />
Zurückweisung in ein potenzielles Verfolgerland<br />
zu schützen.<br />
Viele Entwicklungsländer sind aus eigener Kraft nicht in<br />
der Lage, eine große Zahl von Flüchtlingen zu versorgen<br />
und zu schützen. Um dennoch sicherzustellen, dass die<br />
Betroffenen nicht an den Grenzen abgewiesen werden,<br />
ist es eine zentrale Aufgabe von UNHCR, im Rahmen internationaler<br />
Zusammenarbeit den Schutz von Flüchtlingen<br />
zu organisieren und zu finanzieren. Dies bedeutet<br />
auch die Grundversorgung der Menschen sicherzustellen.<br />
Oftmals gibt es keine Alternative zum Aufbau von Lagern,<br />
um die Schutzbedürftigen besser erreichen und betreuen<br />
zu können. Dazu bedarf es einer Registrierung und konkreter<br />
Hilfsprogramme für praktisch alle existenziellen<br />
Lebensbereiche. Besonders älteren Menschen, Frauen<br />
und Kindern, gilt dabei das Augenmerk.<br />
Regionale Abkommen wie die Flüchtlingskonvention<br />
der Organisation für Afrikanische Einheit (AU) und die<br />
auf Lateinamerika bezogene Erklärung von Cartagena<br />
nehmen UNHCR außerdem in die Verantwortung Flüchtlinge,<br />
Binnenvertriebene, Asylsuchende, Rückkehrer und<br />
Staatenlose zu schützen.<br />
In Österreich wird in solchen Fällen vielfach subsidiärer<br />
Schutz gewährt. Da subsidiär Schutzberechtigte ein sehr<br />
ähnliches Schicksal wie Flüchtlinge haben, sollen sie aus<br />
Sicht von UNHCR die selben Rechte erhalten<br />
7
FLUCHT UND MIGRATION<br />
ALLE IM SELBEN BOOT<br />
Die Herausforderungen von Flucht und Migration stellen<br />
sich für UNHCR jeden Tag aufs Neue und sind eng<br />
verknüpft mit der Frage nach Leben und Tod. Auf der<br />
Suche nach einem besseren und sicheren Leben nehmen<br />
viele Menschen gefährliche Wege in Kauf, um in ein Land<br />
zu kommen, in dem sie sich Sicherheit, Arbeit und Wohlstand<br />
erhoffen.<br />
Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen beschließen<br />
auszuwandern, verlieren den Schutz ihres Heimatstaates<br />
nicht. Flüchtlinge verlassen hingegen ihr Land, weil sie<br />
dort um ihre Sicherheit fürchten müssen und ihr Heimatland<br />
sie nicht schützen will oder kann. Diese unterschiedlichen<br />
Schicksale und Beweggründe wirken sich auch auf<br />
die rechtliche Stellung im Ankunftsland aus: Während<br />
die Staaten in Bezug auf Migranten weitgehend frei sind,<br />
über ihre Aufnahme zu entscheiden, sind sie verpflichtet,<br />
Flüchtlinge zu schützen.<br />
Viele Staaten sehen in ungeplanten Migrationsbewegungen<br />
eine Bedrohung ihrer Souveränität und Sicherheit<br />
und versuchen, diese Zuwanderung zu unterbinden. Dies<br />
macht es auch schutzbedürftigen Menschen schwer, in<br />
der EU Zuflucht zu finden.<br />
Irreguläre Einreisen 2009<br />
Griechenland 10.165<br />
Italien 8.700<br />
Malta 1.470<br />
Sowohl Flüchtlinge als auch Migranten nutzen deshalb<br />
häufig dieselben – meist irregulären – Wege, um in ein anderes<br />
Land zu gelangen. Flüchtlinge haben oft gar keine<br />
Reisedokumente und keine andere Möglichkeit, als sich<br />
skrupellosen Schleppern anzuvertrauen. Vermehrte Migrationskontrollen<br />
führen oft auch dazu, dass Migranten<br />
und Flüchtlinge immer gefährlichere Wege in Kauf nehmen.<br />
Viele bezahlen die Reise mit ihrem Leben.<br />
Spanien 7.285<br />
Jemen 77.310<br />
In Anerkennung der Tatsache, dass Flucht nie freiwillig<br />
ist, verfügt die GFK, dass unrechtmäßige Einreise oder<br />
Aufenthalt von Flüchtlingen in der Regel keine Bestrafung<br />
zur Folge haben darf.<br />
9
In vielen Fällen ergreifen<br />
UNHCR und seine Partner<br />
auch Maßnahmen zur Vorbeugung<br />
und zur Bekämpfung<br />
von sexueller und<br />
geschlechtsspezifischer<br />
Gewalt gegen Flüchtlinge.<br />
Einsatz für unbegleitete<br />
minderjährige Asylsuchende<br />
Der Schutz von Asyl suchenden unbegleiteten Minderjährigen<br />
hat für UNHCR oberste Priorität. Aufgrund ihres<br />
Alters und Entwicklungsstandes leiden Kinder besonders,<br />
wenn ihnen Gewalt angetan wird. Vielfach fliehen<br />
sie auch vor speziellen Formen von Verfolgung, wie Kinderarbeit<br />
oder Gewalt in der Familie. Das UNHCR-Büro in<br />
Österreich setzt sich daher besonders für kinderadäquate<br />
Asylverfahren ein. Ebenso macht sich UNHCR für Aufnahmestandards<br />
stark, welche die besondere Schutzbedürftigkeit<br />
von Kindern berücksichtigen.<br />
11
UNHCR IM WANDEL<br />
UNHCR wurde 1951 von der UN-<br />
Vollversammlung gegründet, um<br />
den Flüchtlingen infolge des Zweiten<br />
Weltkriegs Hilfe zu leisten. Seit<br />
seiner Gründung hat UNHCR über<br />
50 Millionen Menschen dabei unterstützt,<br />
sich ein neues Leben aufzubauen<br />
– eine Leistung, die 1954<br />
und 1981 mit dem Friedensnobelpreis<br />
ausgezeichnet wurde.<br />
Seit der Gründung im Dezember 1950 hat sich der Aufgabenbereich<br />
von UNHCR erweitert. UNHCR ist nun mit<br />
dem Schutz von Staatenlosen und zunehmend auch von<br />
Personen, die innerhalb ihrer eigenen Länder vertrieben<br />
sind (Binnenvertriebene), betraut. Da auch heute noch<br />
Millionen von Menschen auf der Flucht sind, hat die Generalversammlung<br />
der UNO das auf jeweils fünf Jahre<br />
festgelegte Mandat von UNHCR im Jahr 2003 in ein zeitlich<br />
unbeschränktes umgewandelt.<br />
UNHCR in ÖSTERREICH<br />
2009 wurden in Österreich 15.821<br />
Asylanträge gestellt. Hauptherkunftsländer<br />
waren Russland, Afghanistan<br />
und Kosovo. Auf Grundlage der GFK<br />
wurden 3,247 Personen als Flüchtlinge<br />
anerkannt. 1,536 Personen wurde<br />
subsidiärer Schutz gewährt (Quelle: BM.I)<br />
Das UNHCR-Büro in Österreich ist Teil der UNHCR-<br />
Vertretung für Deutschland und Österreich und gehört<br />
zur UNHCR-Regionalvertretung für Westeuropa.<br />
Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt – wie in anderen<br />
westeuropäischen Staaten auch – auf Rechtsschutz<br />
für Asylsuchende und anerkannte Flüchtlinge sowie<br />
auf Öffentlichkeitsarbeit zum Flüchtlingsschutz. Um<br />
die Einhaltung des internationalen Flüchtlingsrechts zu<br />
überwachen arbeitet UNHCR eng mit den Behörden, Gerichten<br />
und anderen Akteuren wie Nichtregierungsorganisationen<br />
zusammen. Ziel ist, den Zugang zu einem<br />
fairen und effizienten Asylverfahren zu sichern. Ebenso<br />
gibt UNHCR regelmäßig Stellungnahmen zu Gesetzesvorschlägen<br />
ab, um sicherzustellen, dass die Flüchtlinge<br />
betreffenden Gesetze im Einklang mit internationalen<br />
Standards sind.<br />
13
FINANZIERUNG DER HILFSPROGRAMME<br />
Die UNHCR-Hilfsprogramme werden hauptsächlich durch<br />
freiwillige Beiträge von Regierungen, dem UN-Nothilfefond<br />
CERF aber auch von Stiftungen und Privatpersonen<br />
finanziert. Zudem steht ein begrenzter Betrag – weniger<br />
als zwei Prozent – aus dem regulären UN-Budget für<br />
Verwaltungszwecke zur Verfügung. Das Jahresbudget für<br />
2009 lag bei über zwei Milliarden US-Dollar (ca. 1,5 Milliarden<br />
Euro), zuzüglich Sonderprogrammen für einzelne<br />
Länder oder Regionen.<br />
2009 hat Österreich UNHCR mit 2,2 Millionen US-<br />
Dollar (ca. 1,7 Millionen Euro) unterstützt. UNHCR ist in<br />
118 Ländern weltweit tätig und arbeitet dabei mit UN-<br />
Partnern, Regierungsorganisationen und Nichtregierungsorganisationen<br />
zusammen. Dadurch lassen sich<br />
Hilfsgüter, Nahrungsmittel, medizinische und technische<br />
Hilfe innerhalb von 72 Stunden an jeden Ort der Welt<br />
bringen, um in Not geratenen Flüchtlingen zu helfen.<br />
Die UNHCR-Mitarbeiter des Emergency Response-Teams<br />
(ERT, Nothilfe-Team) arbeiten rund um die Uhr, um Menschenleben<br />
zu retten. Unter den oft härtesten Bedingungen<br />
versuchen sie, humanitäre Hilfe effizient zu organisieren<br />
und dort einzusetzen, wo sie am dringendsten<br />
benötigt wird.<br />
UNHCR<br />
Bank Austria AG<br />
Konto-Nr. 0958-3600-300<br />
BLZ 12000.<br />
15
Die Kampagne<br />
‚Protecting Hands‘ soll in<br />
diesem Kontext ein Dach<br />
über dem Kopf der Notleidenden<br />
symbolisieren und setzt<br />
ein solidarisches Zeichen zu<br />
ihrem Schutz.<br />
Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag<br />
Die UN-Vollversammlung hat den 20. Juni zum zentralen<br />
und internationalen Gedenktag für Flüchtlinge ausgerufen.<br />
Dieser Tag wird in vielen Ländern von Aktivitäten<br />
und Aktionen begleitet, um auf die besondere Situation<br />
und Not von Flüchtlingen aufmerksam zu machen.<br />
Der Weltflüchtlingstag ist ein Teil unserer gemeinsamen<br />
Bemühungen. Er ist den Flüchtlingen auf der ganzen Welt<br />
gewidmet, um ihre Hoffnungen und Sehnsüchte nach<br />
einem besseren Leben zu würdigen – und um ihnen<br />
unsere Teilnahme an ihrem Schicksal zu zeigen.<br />
Es gibt viele Wege, wie wir gemeinsam die Not von<br />
Flüchtlingen lindern können. Auf unseren Webseiten<br />
erfahren Sie alle Details über<br />
SPENDEN<br />
mitarbeiten<br />
Informieren<br />
aufklären<br />
kooperieren<br />
17
<strong>unhcr</strong>.at<br />
Medien und Bildung<br />
Glossar<br />
UNHCR informiert regelmäßig mit Zahlen, Daten und<br />
Fakten über die Lage von Flüchtlingen. Auch mit Informationsinitiativen<br />
wie ,Match. Flucht ist nie freiwillig‘<br />
(2009) und ,Fairness statt Vorurteile‘ (2004) will das<br />
UNHCR-Büro in Österreich die Öffentlichkeit informieren,<br />
was Flucht bedeutet, und populären Mythen über<br />
Asylsuchende die Fakten gegenüberstellen.<br />
WERDEN SIE AKTIV<br />
Österreich:<br />
http://www.<strong>unhcr</strong>.at/<br />
International: http://www.<strong>unhcr</strong>.org/<br />
http://www.flickr.com/photos/<strong>unhcr</strong>/<br />
http://www.facebook.com/UNHCR.deutsch<br />
http://www.youtube.com/Fluechtlingsschutz<br />
Hier finden Sie aktuelle Zahlen, Daten und Fakten sowie<br />
Geschichten, Filme und Fotos über Flüchtlinge in der<br />
ganzen Welt. Sie erhalten auch Einblick in das „Leben in<br />
einem Flüchtlingslager“. Auf www.LastExitFlucht.org<br />
können Sie in die Rolle eines Flüchtlings schlüpfen. Das<br />
interaktive Online-Game wurde 2006 mit dem Multimedia-Staatspreis<br />
in der Kategorie ,Wissen und Lernen‘ ausgezeichnet.<br />
Flüchtlinge sind nach der Genfer Flüchtlingskonvention<br />
(GFK) Menschen, die sich außerhalb ihres Heimatlandes<br />
befinden und die wegen ihrer Rasse, Religion,<br />
Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen<br />
Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung<br />
eine wohlbegründete Furcht vor Verfolgung haben<br />
und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch<br />
nehmen oder wegen dieser Furcht vor Verfolgung<br />
nicht dorthin zurückkehren können.<br />
Asylsuchende (Asylwerber) sind Personen, die in einem<br />
fremden Land um Asyl, also um Aufnahme und Schutz<br />
vor Verfolgung ersuchen und deren Asylverfahren<br />
noch nicht abgeschlossen ist.<br />
Subsidiärer Schutz wird jenen Menschen gewährt, die<br />
zwar nicht die Voraussetzungen der GFK erfüllen, deren<br />
Leben oder Sicherheit aber etwa durch Krieg oder<br />
Unruhen in ihrem Heimatland gefährdet ist.<br />
Ein Migrant ist eine Person, die ihre Heimat üblicher-<br />
weise freiwillig verlässt, um ihre persönlichen Lebensbedingungen<br />
zu verbessern.<br />
19
UNHCR: HUMANITÄRE HILFE 2009<br />
(gemessen am eingesetzten Budget)<br />
Russische Föderation<br />
Bosnien-Herzegowina<br />
Ukraine<br />
Westsahara<br />
Algerien<br />
Serbien<br />
Italien<br />
Georgien<br />
Türkei<br />
Malta<br />
Afghanistan<br />
Syrien Irak<br />
Iran<br />
Pakistan<br />
Jordanien<br />
Ägypten<br />
Nepal<br />
Myanmar<br />
Ecuador<br />
Kolumbien<br />
Senegal<br />
Elfenbeinküste<br />
Tschad<br />
Jemen<br />
Sudan<br />
Äthiopien<br />
Kamerun<br />
Somalia<br />
Zentralafrika<br />
Kenia<br />
DR Kongo Uganda<br />
Tansania<br />
Thailand<br />
Malaysia<br />
Angola<br />
Malawi<br />
Sambia<br />
Südafrika<br />
UNHCR hilft<br />
Flüchtlingen, Staatenlosen,<br />
Binnenvertriebenen,<br />
Über 50 Millionen US-Dollar<br />
Asylsuchenden, Rückkehrern<br />
10 bis 50 Millionen US-Dollar<br />
21
UNHCR-Sonderbotschafterin Angelina Jolie in Bosnien-Herzegowina im April 2010.<br />
Hauptgeldgeber von UNHCR 2009<br />
© UNHCR/Aziz.<br />
Herausgegeben von:<br />
UNHCR-Büro in Österreich<br />
Wagramer Straße 5 / Postfach 550<br />
A-1400 Wien<br />
Tel. +43-1/26060 4048<br />
Fax: +43-1/263 41 15<br />
ausvi@<strong>unhcr</strong>.org<br />
www.<strong>unhcr</strong>.at<br />
USA 640<br />
Europäische Kommission 127<br />
Japan 110<br />
Schweden 107<br />
Niederlande 80<br />
Redaktion:<br />
Rouven Brunnert, Martin Rentsch, Stefan Telöken (V.i.S.d.P.).<br />
Design:<br />
Claudia Puhlmann konzept + design · claudia@c-puhlmann.de<br />
Druck: Heider Druck-Verlag-Medien, Bergisch Gladbach,<br />
www.heider-verlag.de<br />
Norwegen 60<br />
Deutschland 54,5<br />
Dänemark 52<br />
Kanada 45,5<br />
Großbritannien 42<br />
Alle Angaben in Millionen US-Dollar.<br />
23