Rescue Deck - Landesverband Baden-Württemberg für ...
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Vorwort<br />
Überblick<br />
Erzeugerringe in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e. V. (ZDS)<br />
Aktionsbündnis <strong>für</strong> Schweinehaltung in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Arbeitsschwerpunkte 2009<br />
Im Fokus 2010<br />
Statistik<br />
Mitglieder und Tierbestände zum 01.07.2009<br />
Prozentuale Verteilung der Mastbetriebe und -schweine auf die Bestandsgrößenkl.<br />
Prozentuale Verteilung der Ferkelerzeugerbetriebe und Sauen<br />
Schweinemast<br />
Vergleich der Ergebnisse der Schweinemastbetriebe mit unter- und überdurchschnittlichen<br />
direktkostenfreien Leistungen<br />
Ergebnisse der Schweinemastbetriebe mit unter- und überdurchschnittl. Zunahmen<br />
Entwicklung ausgewählter Kenngrößen der Schweinemast<br />
Entwicklung von Futter- und Ferkelkosten<br />
Entwicklung des Erlöses in EUR / kg LG seit dem Jahre 1986<br />
Entwicklung der täglichen Zunahmen<br />
Ergebnisse der 10% besten Schweinemastbetriebe nach biologischen Leistungen<br />
Verlauf der direktkostenfreien Leistungen in der Schweinemast<br />
Auswirkungen einzelner Produktionsfaktoren im 10jährigen Mittel<br />
Ergebnisse aus der Ferkelproduktion<br />
Vergleich der Ergebnisse der Ferkelerzeugerbetriebe mit unter- und<br />
überdurchschnittlichen Leistungen<br />
Darstellung der 5% besten Betriebe<br />
Prozentuale Veränderungen des durchschnittlichen Absetzalters<br />
4<br />
Seite<br />
6<br />
8<br />
10<br />
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13<br />
13<br />
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22<br />
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24<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
30<br />
31<br />
32
Absetzalter der Ferkel<br />
Betriebsgröße und Leistungsniveau<br />
Prozentuale Verluste<br />
Abgeschlossene Würfe pro Sau<br />
Durchschnittliche Wurfnummern der Sauenherde<br />
Zwischenwurfzeit<br />
Abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr<br />
Entwicklung verschiedener Kenngrößen über die Jahre<br />
Stallbelegung bei säugenden Sauen/ Absetzen<br />
Produktionsrhythmus<br />
Entwicklung der biologischen und der ökonomischen Größen<br />
Aus der Arbeit der Erzeugerringe<br />
Beratungsangebot der Erzeugerringe<br />
Beraterinfo<br />
Fachartikel<br />
Mit dem <strong>Rescue</strong> <strong>Deck</strong> Ferkel retten<br />
Für die Kleinsten vom Feinsten<br />
Die Ferkelamme RESCUE DECK<br />
Schweinefutter mit « Würze » bringt den Erfolg!<br />
Erfahrungsbericht über den Einsatz von homöopathischen Komplexmitteln<br />
in der Schweinehaltung.<br />
Anhang<br />
Anschriften<br />
Persönliche Mitteilungen<br />
Erläuterung der Kenngrößen <strong>für</strong> die Berechnung der Wirtschaftlichkeit<br />
Erläuterungen der Kenngrößen <strong>für</strong> die Ferkelproduktion<br />
Ferkel- und Schlachtschweineerlöse 2001-2008 – Gleitendes 3 Monatsmittel<br />
Seite<br />
32<br />
33<br />
33<br />
34<br />
34<br />
35<br />
35<br />
36<br />
37<br />
37<br />
38<br />
40<br />
41<br />
42<br />
45<br />
53<br />
60<br />
63<br />
71<br />
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73<br />
74<br />
75<br />
5
Vorwort<br />
Erzeugerringe in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Durchwachsen – so ist der erste Eindruck,<br />
wenn man auf das zurückliegende Wirtschaftsjahr<br />
2008/2009 zurückblickt. Jedoch<br />
stellt sich dies bei den Ferkelerzeugern und<br />
Mästern unterschiedlich dar.<br />
Im zweiten Halbjahr 2008 setzte sich die<br />
Erholung der Ferkelnotierungen fort und<br />
stieg von anfangs 40 € auf gut 54 € zum<br />
Jahresende hin. Auf dieser Höhe blieben die<br />
Notierungen bis weit ins Jahr 2009 hinein.<br />
Erst zum Wirtschaftsjahreswechsel begann<br />
der erneute Verfall der Ferkelpreise, der bis<br />
zum Spätherbst anhielt. Auf dieser Grundlage<br />
konnten die Betriebe etwas überdurchschnittliche<br />
Direktkostenfreie Leistungen<br />
erzielen. Aber unverändert steigende Ferkelimporte<br />
aus Dänemark und den Niederlanden<br />
werden sich weiterhin ungünstig auf die<br />
Ferkelpreisnotierungen auswirken.<br />
Demgegenüber war das wirtschaftliche Ergebnis<br />
der Mastbetriebe gerade mal durchschnittlich.<br />
Und dies, obwohl sich die Erlössituation<br />
im Vergleich zum Vorjahr leicht<br />
verbessert hat. Im langjährigen Erlösvergleich<br />
wird jedoch deutlich, dass sich der<br />
Schweinezyklus immer weiter abschwächt.<br />
Die Ausschläge nach oben und unten werden<br />
flacher, und die Hochs und Tiefs wechseln<br />
sich in immer kürzeren Abständen ab.<br />
Langfristig betrachtet scheinen sich die<br />
Schlachterlöse auf dem derzeitigen Niveau<br />
einzupendeln. Der Ausblick auf das laufende<br />
Wirtschaftsjahr scheint dies zu bestätigen.<br />
Noch nicht abzusehen ist, wie sich der, deutlich<br />
über 100 % liegende Selbstversorgungsgrad<br />
und die damit verbundene Abhängigkeit<br />
vom Export auf die Erlöse auswirken<br />
wird. Ebenfalls bleibt abzuwarten, wie sich<br />
6<br />
ein möglicher Verzicht auf die Ferkelkastration,<br />
wie er derzeit diskutiert wird, auf den<br />
Schlachtschweinemarkt auswirken wird.<br />
Strukturwandel setzt sich weiter fort<br />
Mit Blick auf diese Preisentwicklung wird<br />
der derzeitige Strukturwandel nur wenig an<br />
Dynamik verlieren. Dennoch oder gerade<br />
deswegen ist der Trend bei den Mitgliedsbetrieben<br />
der Erzeugerringe hin zu größeren<br />
Beständen ungebrochen. Dabei darf<br />
nicht außer Acht gelassen werden, dass mit<br />
der Verpflichtung zur Gruppenhaltung der<br />
tragenden Sauen ab dem Jahr 2013 wohl<br />
noch einige Ferkelerzeuger ihre Produktion<br />
aufgeben werden. Dies wird dazu beitragen<br />
dass der Ferkelüberschuss in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
weiter reduziert wird. Inwiefern sich<br />
das tatsächlich marktentlastend und damit<br />
positiv auf die Preisentwicklung auswirken<br />
wird, bleibt abzuwarten.<br />
In diesen <strong>für</strong> die Schweinehalter schwierigen<br />
Zeiten wird die Erzeugerringberatung<br />
weiterhin ihren festen Platz in der Schweinespezialberatung<br />
in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
einnehmen und den Betriebsleitern als starker<br />
Partner mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />
Darüber hinaus werden die Erzeugerringe<br />
alles daran setzen, ihr Beratungs- und Serviceangebot<br />
im Interesse der Mitglieder weiter<br />
auszubauen.<br />
Kosten sparen – Erlöse absichern<br />
Auch wenn führende Wissenschaftler mittelfristig<br />
ein Anziehen der Schlachterlöse<br />
prognostizieren, ist es unter den derzeitigen<br />
Rahmenbedingungen angebracht, die Kosten-<br />
und Erlösstrukturen im eigenen Betrieb<br />
kritisch zu hinterfragen.
Auf der Kostenseite muss trotz gesunkener<br />
Getreidepreise die Futterverwertung durch<br />
eine moderne Rationsgestaltung verbessert<br />
werden. Ein besonderes Augenmerk liegt<br />
auch bei den Energiekosten. Hier gilt es,<br />
Energie(-träger) effizient einzusetzen, um<br />
Kosten zu sparen und auch verschiedene<br />
Anbieter <strong>für</strong> Strom und Gas zu vergleichen.<br />
Zudem müssen die, durch Verluste in der<br />
Ferkelaufzucht und Mast verursachten Kosten<br />
weiter gesenkt werden.<br />
Nach wie vor liefert mehr als ein Drittel der in<br />
die Mastauswertungen eingegangenen Betriebe<br />
die Mastschweine ausschließlich oder<br />
überwiegend an Metzger. Entsprechend<br />
hoch ist im Vergleich zu anderen Bundesländern<br />
der durchschnittliche Schlachterlös der<br />
vorliegenden Betriebszweigauswertungen.<br />
Da auch auf der Metzgerseite ein Strukturwandel<br />
stattfindet, wird ein Teil der Mäster<br />
seine Vermarktung neu strukturieren müssen.<br />
Die Berater der Erzeugerringe werden<br />
sie dabei unterstützen. Für die anderen Betriebe<br />
wird es wichtig bleiben, mit Blick auf<br />
die Preismasken über eine gute Sortierung<br />
der Mastschweine optimale Erlöse zu erzielen.<br />
Die Ringberater können hierzu mit einer<br />
Analyse der Schlachtdaten beitragen.<br />
Stark im Verbund<br />
Die erfolgreiche Bewältigung der täglichen<br />
Herausforderungen in den Mitgliedsbetrieben<br />
der Erzeugerringe wären ohne engagierte<br />
Berater, die Mitwirkung und Unterstützung<br />
des Ehrenamtes in den Ringen sowie<br />
die verschiedensten Organisationen und<br />
Unternehmen, mit denen Berater und Betriebe<br />
eng zusammen arbeiten, nicht möglich.<br />
Daher gilt unser ganz besonderer Dank<br />
den Ringberatern und Ringvorsitzenden, die<br />
sich mit unermüdlichem Einsatz stets <strong>für</strong> die<br />
Interessen ihrer Mitgliedsbetriebe eingesetzt<br />
haben.<br />
Den mit uns verbundenen Organisationen<br />
und Unternehmen danken wir <strong>für</strong> die vielfältigen<br />
Anregungen und Unterstützungen im<br />
Tagesgeschäft der Ringarbeit. Dem Zentralverband<br />
der Deutschen Schweineproduktion<br />
in Bonn gilt unsere Anerkennung <strong>für</strong> den<br />
unermüdlichen Einsatz auf politischer Ebene<br />
zum Wohle der Schweinehaltung. Zuletzt<br />
und in besonderem Maße gilt unser Dank<br />
den Mitgliedern in den Erzeugerringen <strong>für</strong><br />
die breite Unterstützung und hohe Akzeptanz<br />
der Ringberatung.<br />
7
Überblick<br />
Schweinemast<br />
8<br />
8<br />
427<br />
522.590<br />
1.224<br />
18<br />
49<br />
2,94<br />
0,66<br />
30,3<br />
2,27<br />
120<br />
710<br />
3,5<br />
1,65<br />
28,80<br />
%<br />
%<br />
kg<br />
€<br />
kg<br />
€<br />
kg<br />
g<br />
%<br />
€<br />
€<br />
Erzeugerringe <strong>für</strong> Schweine<br />
Betriebe mit Schweinemast in Erzeugerringen organisiert<br />
Mastschweine werden jährlich in den Erzeugerringen produziert<br />
Schweine werden durchschnittlich pro Ringbetrieb und Jahr gemästet<br />
der Betriebe betreiben Ferkelerzeugung und Mast<br />
der Betriebe haben Bestände > 400 Tiere und halten 83 % der Ringschweine<br />
Futter werden <strong>für</strong> 1 kg Zuwachs benötigt<br />
betrugen die Futterkosten <strong>für</strong> 1 kg Zuwachs<br />
war das durchschnittliche Ferkelzukaufsgewicht<br />
betrugen die durchschnittlichen Ferkelkosten pro kg<br />
wogen im Durchschnitt die Ringschweine auf dem Schlachthof<br />
betrugen die durchschnittlichen täglichen Zunahmen<br />
der aufgestallten Mastschweine verendeten vor dem Verkauf<br />
betrug der Nettoerlös je kg Schlachtgewicht incl. MwSt.<br />
verbleiben als Direktkostenfreie Leistung pro 100 kg Zuwachs
Ferkelerzeugung<br />
297<br />
18.848<br />
14 %<br />
24 %<br />
152<br />
164<br />
2,24<br />
11,54<br />
14,86 %<br />
9,86<br />
37,7 %<br />
16,76 %<br />
26,8<br />
22,11<br />
Ferkelerzeugerbetriebe in Erzeugerringen organisiert<br />
der ausgewerteten Betriebe halten weniger als 75 Sauen<br />
der ausgewerteten Betriebe halten mehr als 200 Sauen<br />
ausgewertete Sauen<br />
ausgewertete Sauen stehen durchschnittlich im Bestand<br />
Tage betrug die durchschnittliche Zwischenwurfzeit<br />
abgeschlossene Würfe je Sau und Jahr wurden im Schnitt erreicht<br />
lebend geborene Ferkel pro Wurf wurden im Schnitt erreicht<br />
der lebend geborenen Ferkel verendeten vor dem Absetzen<br />
Ferkel konnten pro Wurf abgesetzt werden<br />
der Sauen wurden in den Beständen remontiert<br />
waren Jungsauenwürfe<br />
Tage wurden die Ferkel gesäugt<br />
abgesetzte Ferkel sind von den Betrieben je Sau /Jahr erreicht worden<br />
9
Die Erzeugerringe <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 2009<br />
Entscheidungsgremien der Ringe<br />
Von Mitte Januar bis Ende Februar fanden<br />
die satzungsgemäßen Mitgliederversammlungen<br />
der im LKV organisierten Erzeugerringe<br />
statt. Das Ehrenamt der Erzeugerringe<br />
traf sich neben der abschließenden<br />
Jahresbesprechung im Dezember 2008 im<br />
Juni 2009 zu einer weiteren Sitzung des Erzeugerringausschusses.<br />
Themen waren wie<br />
im letzten Jahr der Ausbau der Beratung in<br />
den Erzeugerringen sowie der Vergleich der<br />
unterschiedlichen Serviceangebote in den<br />
einzelnen Regionen. Ebenfalls im Juni unternahmen<br />
die Ringvorsitzenden und deren<br />
Stellvertreter eine Lehrfahrt ins bayerische<br />
Schwarzenau. Ziel der Fahrt war das dortige<br />
Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum <strong>für</strong><br />
Schweinehaltung. Das Fachzentrum ist die<br />
zentrale Einrichtung der bayerischen Landesanstalt<br />
<strong>für</strong> Landwirtschaft (LfL) <strong>für</strong> Aus-<br />
und Fortbildung sowie <strong>für</strong> Versuchsanstellungen<br />
beim Schwein. Auf der Basis von 252<br />
Zuchtsauen, 1080 Ferkelaufzucht- und 1000<br />
Mastplätzen werden die überbetriebliche<br />
Ausbildung der Lehrlinge sowie Fortbildungen<br />
<strong>für</strong> Schweinehalter und <strong>für</strong> Beratungskräfte<br />
organisiert und durchgeführt.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die angewandte<br />
Forschung. Dabei stehen praxisorientierte<br />
Versuche zu Haltung/Tierschutz, Fütterung,<br />
Lüftung und Immissionsschutz sowie die<br />
10<br />
schnelle Erprobung von Verfahren und die<br />
Erfassung von allgemeinen Produktionsdaten<br />
im Vordergrund. Die ganztägige Führung<br />
durch die Anlage wurde in hervorragender<br />
Weise von Otto Schwemmer durchgeführt.<br />
Das Beratungsangebot der Erzeugerringe,<br />
dass in seiner Gesamtheit zwar nicht von<br />
jedem einzelnen Berater abgedeckt werden<br />
kann, aber über das Beraterteam dennoch<br />
jedem Mitglied zur Verfügung steht, stellt<br />
sich wie folgt dar:<br />
• Bestandsbesuch des Ringberaters gemeinsam<br />
mit Hoftierarzt und SGD; Beratung<br />
zur Tiergesundheit, Prüfung der<br />
Hygiene- und Impfmaßnahmen, Tierbeurteilung,<br />
Kot-, Gülle-, Wasser- und Futteruntersuchungen<br />
• Sauenplanerführung, Stalldurchgang auf<br />
Basis der Sauenplanerdaten, Rückenspeckdickenmessungen,<br />
Auswertungen,<br />
Arbeitskreis Sauenplaner, Arbeitskreis<br />
Mast, Hitliste bei Auswertungen, Auswertungen<br />
zum Einzeltier, Schlachtabrechnungsvergleich,<br />
Schlachtabrechnungen<br />
prüfen, Eberauswertung<br />
• Allgemeine Bauberatung, Lüftungscheck,<br />
Stallklimamessungen, Betriebsorganisation,<br />
Düngebilanz, GV-Besatz, EDV-Unterstützung<br />
• Beratung zur Futter- und Fütterungsqualität<br />
/ -hygiene, Preiswürdigkeitsberechnungen,<br />
Fütterungstechnik, Futteruntersuchungen<br />
• Vermittlung von Ferkeln, Beratung beim<br />
Jungsauenzukauf und bei Fragen zur<br />
Vermarktung, Schlachttierversicherung<br />
sowie zum Betriebsmitteleinkauf<br />
• Betriebsbesichtigungen,<br />
Schlachthofbesuche<br />
Lehrfahrten,
Zentralverband der DeutschenSchweineproduktion e. V. (ZDS)<br />
Der ZDS ist der Dachverband <strong>für</strong> die Deutsche<br />
Schweineproduktion. Er vertritt die<br />
Interessen von bundesweit rund 10.000 Erzeugerringbetrieben.<br />
Mitglieder sind nicht<br />
einzelne Landwirte, sondern die regionalen<br />
und überregionalen Zusammenschlüsse<br />
von Schweinehaltern in Erzeugerringen,<br />
Schlachtvieh- und Ferkelerzeugergemeinschaften,<br />
Zucht- und Besamungsorganisationen<br />
sowie sonstigen Erzeugerzusammenschlüssen.<br />
Als außerordentliche Mitglieder<br />
sind Verbände, Unternehmen und Betriebe<br />
der Agrar- und Ernährungswirtschaft, der<br />
Pharmaindustrie, der Stallbauindustrie,<br />
der Schlachtbranche, der Futtermittel- und<br />
Zusatzstoff-Industrie, der Tierärzteschaft,<br />
der Aus- und Fortbildung, sowie des Besamungswesens<br />
im ZDS vertreten. Diese Organisationen<br />
bilden im ZDS Mitgliedergruppen<br />
mit unterschiedlichen Anforderungen<br />
an den Zentralverband. Im Rahmen seiner<br />
Möglichkeiten fördert der ZDS das Gespräch<br />
12<br />
innerhalb und zwischen den Mitgliedsgruppen<br />
sowie mit den vor- und nachgelagerten<br />
Bereichen.<br />
Der ZDS versteht sich als Interessenvertretung<br />
und ‚Sprachrohr‘ der deutschen<br />
Schweinehalter. Als alleiniger Fachverband<br />
auf Bundesebene sieht er seine Aufgabe im<br />
Wesentlichen darin, die Interessen der Mitglieder<br />
zu bündeln und zu koordinieren und<br />
gegenüber Dritten - insbesondere der Bundesregierung<br />
- zu vertreten. Dies geschieht<br />
zum einen durch die aktive Unterstützung<br />
der Arbeit in den verschiedenen Mitgliedergruppen<br />
und zum anderen durch entsprechende<br />
Aktivitäten auf nationaler und internationaler<br />
Ebene.<br />
Zur Verwirklichung seiner Ziele sucht und<br />
führt der Verband das Gespräch mit allen<br />
Bereichen der Schweinewirtschaft (von der<br />
Wissenschaft über die Verwaltung bis zur
Industrie). Denn nur auf diesem Wege lässt<br />
sich das <strong>für</strong> eine Stärkung der interregionalen<br />
Wettbewerbsposition erforderliche gegenseitige<br />
Vertrauen aufbauen. Generell sieht es<br />
die ZDS-Geschäftsführung als ihre Aufgabe<br />
an, Ideen, Erkenntnisse und Entwicklungen<br />
aufzugreifen und zu unterstützen, die geeignet<br />
erscheinen die Wettbewerbskraft der<br />
Schweinehaltung zu stärken und <strong>für</strong> die ein<br />
einheitliches bzw. abgestimmtes Vorgehen<br />
zweckmäßig erscheint. Hieraus ergibt sich<br />
<strong>für</strong> den ZDS u.a. die Funktion des kritischkonstruktiven<br />
Beobachters, des Initiators<br />
und des Koordinators.<br />
Aktionsbündnis <strong>für</strong> Schweinehaltung in<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Am Aktionsbündnis <strong>für</strong> Schweinehaltung in<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> beteiligen sich mit den<br />
beiden Bauernverbänden, dem Schweinezuchtverband,<br />
dem Verband der Agrargewerblichen<br />
Wirtschaft (VdAW), der Viehzentrale<br />
Südwest (VZ), der Unabhängige<br />
Erzeugergemeinschaft <strong>für</strong> Qualitätsferkel<br />
(UEG), dem Beratungsdienst <strong>für</strong> Schweinehaltung<br />
und den Erzeugerringen im LKV<br />
beinahe alle Organisationen, die in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> rund um die Schweinehaltung<br />
aktiv sind.<br />
Schwerpunkt im Jahr 2009 war und ist in<br />
2010 ein Projekt zur Tiergesundheit. Diese<br />
wird bereits heute und <strong>für</strong> die Zukunft zunehmend<br />
als wichtiger Wettbewerbsfaktor angesehen.<br />
Mit einem sehr strikten „Gesundheitsmanagementsystem“<br />
und gleichzeitig aktiver<br />
Vermarktung des Produktmerkmals „Tiergesundheit“<br />
weist Dänemark einen deutlichen<br />
Vermarktungsvorteil bei Ferkeln auf. Um am<br />
nationalen Ferkelmarkt Marktanteile zu si-<br />
chern bzw. wiederzugewinnen, bestand hier<br />
<strong>für</strong> das Aktionsbündnis Handlungsbedarf.<br />
Der Wettbewerbsfaktor Ferkelgesundheit<br />
sollte daher durch eine definierte Gesundheitsstrategie<br />
umgesetzt und über ein „Gesundheitszertifikat“<br />
bzw. Ferkelbegleitpapier<br />
nach außen sichtbar gemacht werden. Unter<br />
der Federführung des Schweinegesundheitsdienstes<br />
wurde im Herbst 2009 das<br />
Projekt mit rund 45 Ferkelerzeugern begonnen.<br />
Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung<br />
einer Gesundheitsstrategie/-status <strong>für</strong> die<br />
baden-württembergische Schweinehaltung<br />
mit klaren Aussagen zu Impfstrategien und<br />
dem Bestandsmanagement. Dazu entwickelte<br />
der SGD ein mit der Vermarktung<br />
abgestimmtes Gesundheitskonzept <strong>für</strong> die<br />
baden-württembergische Ferkelerzeugung.<br />
Die Leitfragen bei der Erstellung des Konzeptes<br />
waren dabei u.a. was der Mäster<br />
wissen muss bzw. ihn interessiert, was der<br />
Züchter/Ferkelerzeuger bereit ist an Informationen<br />
weiterzugeben und was er überhaupt<br />
garantieren kann bzw. darf. In einem<br />
weiteren Schritt sollen die bestehenden Beratungsorganisationen<br />
stärker mit dem SGD<br />
vernetzt werden, um gegenseitige Synergieeffekte<br />
zu nutzen. Zudem werden gemeinsame<br />
Betriebsbesuche (z. B. Besprechung<br />
von Impfstrategien) als notwendig erachtet.<br />
Arbeitsschwerpunkte 2009<br />
Salmonellenmonitoring<br />
Seit Ende März 2007 läuft in Deutschland<br />
<strong>für</strong> Schweinemastbetriebe mit mehr als 100<br />
Mastplätzen ein verbindliches Salmonellenmonitoring.<br />
Für Betriebe, die nicht am QS-<br />
System teilnehmen, bei dem automatisch<br />
in den Schlachtstätten Fleischproben von<br />
13
Schlachtschweinen gezogen werden, haben<br />
die Erzeugerringe die Probenuntersuchung<br />
und -auswertung organisiert. Mit Beginn des<br />
Jahres 2009 trat die Verpflichtung zur Umsetzung<br />
eines Salmonellenmonitorings auch<br />
<strong>für</strong> kleine Mastbetriebe ab 50 Mastplätzen<br />
in Kraft. Gerade in den Randgebieten der<br />
baden-württembergischen Schweineproduktion<br />
ergab sich dadurch nochmals Handlungsbedarf<br />
<strong>für</strong> die Erzeugerringe.<br />
Wärmebildkamera<br />
Der Einsatz einer Wärmebildkamera ist im<br />
Rahmen der Stallklimaberatung mittlerweile<br />
bundesweit zu einem wichtigen Instrument<br />
geworden. Auch den Mitgliedern der Erzeugerringe<br />
in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> steht dieses<br />
Angebot zur Verfügung. Der Einsatz dieser<br />
tragbaren Thermografiekamera hilft dabei,<br />
14<br />
Schwachstellen, wie z. B. Dämmfehler oder<br />
undichte Schieber im Stall zu entdecken. Die<br />
Analyse der Wärmebilder ermöglicht es, die<br />
Probleme in der Gebäudeisolierung, aber<br />
auch der Luftführung zu erkennen und die<br />
richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Zunehmend<br />
an Bedeutung gewinnt die Überprüfung<br />
der Funktionsfähigkeit von Photovoltaikmodulen<br />
(s. Bild).<br />
Rückenspeckmessung<br />
Das Angebot der „Rückenspeckmessung<br />
bei Zuchtsauen“ wurde im Herbst ins feste<br />
Programm des Erzeugerringes Sigmaringen<br />
übernommen. Mit einem Ultraschallgerät<br />
wird die Rückenspeckauflage bei den Sauen<br />
gemessen. Die Dicke des Rückenspecks<br />
gibt Aufschluss über die Kondition der Sauen.<br />
Ziel der Messungen ist es, die Nutzungsdauer<br />
der Sauen zu verbessern und eine<br />
schnellere Wurffolge mit mehr Ferkeln zu<br />
erzielen. Im Rückenspeck sind die ganzen<br />
Hormone zur Reproduktion eingelagert. Hat<br />
schon die Jungsau beim ersten Belegen zu<br />
wenig Speckauflage, kann sie keine optimale<br />
Leistung bringen. Zu magere Sauen werden<br />
nicht trächtig bzw. kommen im Folgewurf<br />
nicht wieder in die Rausche. Jungsauen mit<br />
zu geringer Speckauflage schneiden bei der<br />
Nutzungsdauer sehr viel schlechter ab, als<br />
Sauen mit mehr Speck. Viele Landwirte sind<br />
überrascht, wie viel Fett eine Sau während<br />
der Säugephase einschmelzen muss, vor<br />
allem bei steigender Zahl der lebend geborenen<br />
Ferkel. Dieses eingeschmolzene Körperfett<br />
muss wiederaufgefüttert werden, um<br />
die Sauen <strong>für</strong> den nächsten Wurf fit zu machen.<br />
Hier setzt die Beratung an, denn mit<br />
der Rückenspeckmessung muss eine Fütterungsberatung<br />
Hand in Hand gehen.
Im Focus 2010<br />
Fortführung begonnener Projekte<br />
Mit Beginn des Jahres 2009 wurden auch<br />
kleinere Schweinemastbetriebe mit Mastkapazitäten<br />
zwischen 50 und 100 Mastplätzen<br />
in das gesetzlich vorgeschriebene Salmonellenmonitoring<br />
einbezogen. Diesen wird<br />
wie allen anderen Mitgliedsbetrieben auch<br />
im Jahr 2010 die notwendige Hilfestellung<br />
bei der Salmonellenbeprobung angeboten<br />
werden.<br />
Stärkung der Ferkelerzeugung<br />
Wie im letzten Jahr gilt ein besonderes Augenmerk<br />
der Ferkelerzeugung, um die Betriebe<br />
in der Phase sich verändernder Märkte<br />
zu unterstützen und sie <strong>für</strong> die Zukunft zu<br />
rüsten. Neben der Festigung des Ferkeldi-<br />
rektbezugs zwischen Mästern und Ferkelerzeugern<br />
wird die Rückenspeckmessung als<br />
Instrument des Fruchtbarkeitsmanagements<br />
in allen Erzeugerringen den Mitgliedern angeboten<br />
werden.<br />
Fortbildung<br />
Im Rahmen des sogenannten Wissenstransfers<br />
stehen auch im kommenden Jahr<br />
die Bereiche Fortbildung <strong>für</strong> die Ringberater<br />
sowie die Arbeitskreise und Fachtagungen<br />
<strong>für</strong> die Mitglieder der Erzeugerringe im Fordergrund.<br />
Bei den Ringberatern wird neben<br />
den eigenen Schulungen die im Jahr 2008<br />
begonnene gemeinsame Fortbildung mit Beratern<br />
aus Hessen, Rheinland-Pfalz etc. fortgesetzt<br />
werden. Zudem soll eine Lehrfahrt<br />
dazu beitragen, eigene Beratungsansätze<br />
zu festigen sowie neue hinzuzugewinnen.<br />
15
16<br />
Beraterteam der Erzeugerringe<br />
Oben: Peter Fetzer<br />
Mittlere Reihe von links: Dietmar Scheurer, Karl-Heinz Schimmele, Gerhard Hiller, Roland Stitz<br />
Untere Reihe von links: Rainer Gierz, Gebhard Nusser, Gertrud Bäurle, Thomas Gaißmayer<br />
Im Vordergrund: Dr. Michael Buchholz
Statistik zu den Erzeugerringen <strong>für</strong> Schweine<br />
Mitglieder und Tierbestände zum 01.07.2009<br />
Erzeugerring<br />
Ehingen-Münsingen-RT<br />
Biberach-Ravensburg<br />
Ostalb<br />
Ulm - GP - HdH<br />
Überlingen<br />
Südbaden<br />
Sigmaringen<br />
Ortenau<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Durchschnitt je Ring<br />
Erzeugerring<br />
Ehingen-Münsingen-RT<br />
Biberach-Ravensburg<br />
Ostalb<br />
Ulm - GP - HdH<br />
Überlingen<br />
Südbaden<br />
Sigmaringen<br />
Ortenau<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
Durchschnitt je Ring<br />
Gesamt<br />
128<br />
106<br />
111<br />
134<br />
51<br />
67<br />
69<br />
50<br />
716<br />
90<br />
17<br />
28<br />
9<br />
35<br />
7<br />
9<br />
10<br />
13<br />
128<br />
16<br />
44<br />
39<br />
34<br />
61<br />
23<br />
32<br />
42<br />
24<br />
299<br />
Mitgliedsbetriebe<br />
37<br />
17<br />
28<br />
5.781<br />
19.390<br />
3.110<br />
17.389<br />
815<br />
1.490<br />
3.930<br />
4.620<br />
56.525<br />
7.066<br />
9<br />
35<br />
7<br />
9<br />
10<br />
13<br />
128<br />
16<br />
22<br />
31<br />
58<br />
28<br />
8<br />
3<br />
9<br />
10<br />
169<br />
21<br />
Kombibetriebe<br />
340<br />
693<br />
346<br />
497<br />
116<br />
166<br />
393<br />
355<br />
442<br />
442<br />
45<br />
8<br />
10<br />
9<br />
13<br />
22<br />
8<br />
3<br />
118<br />
15<br />
1.342<br />
4.057<br />
978<br />
3.177<br />
599<br />
346<br />
1.025<br />
1.027<br />
12.551<br />
1.569<br />
Tierbestände<br />
Mast Kombi Ferkel- Sonstige Mast- Sauen<br />
erzeuger<br />
Schweine<br />
14.609<br />
56.799<br />
22.954<br />
57.619<br />
9.900<br />
12.727<br />
17.602<br />
16.826<br />
209.036<br />
26.130<br />
3.983<br />
8.244<br />
11.307<br />
7.195<br />
1.264<br />
79<br />
145<br />
109<br />
91<br />
86<br />
38<br />
103<br />
79<br />
98<br />
98<br />
641<br />
1.863<br />
2.187<br />
36.684<br />
4.586<br />
Gesamt Mastplätze Ø / Betrieb Sauenplätze Ø / Betrieb<br />
17
Prozentuale Verteilung der Mastbetriebe und -schweine auf die<br />
Bestandsgrößenklassen<br />
18
Prozentuale Verteilung der Ferkelerzeugerbetriebe und Sauen<br />
19
Vergleich der Ergebnisse der Schweinemastbetriebe mit unter- und<br />
überdurchschnittlichen direktkostenfreien Leistungen<br />
20<br />
Kennwerte -25% Mittelwert +25%<br />
Liegeplätze<br />
Mastverluste<br />
Ferkelkosten / kg<br />
Anfangsgewicht<br />
Ferkelkosten / Stück<br />
Mastendgewicht<br />
Schlachtgewicht<br />
Tägliche Zunahmen<br />
Mastdauer<br />
Kraftfutterpreise / dt<br />
Futteraufwand / kg Zuwachs<br />
Futterkosten / kg Zuwachs<br />
Muskelfleischanteil<br />
Erlös / kg LG<br />
Erlös / kg SG<br />
Erlös / Mastschwein<br />
Direkte Kosten / Mastschwein<br />
DKfL / 100 kg Zuwachs<br />
Produzierter Zuwachs / Liegeplatz<br />
DKfL / Liegeplatz<br />
DKfL / 100 kg Zuwachs 07/08<br />
DKfL / 100 kg Zuwachs 06/07<br />
DKfL / 100 kg Zuwachs 05/06<br />
DKfL / 100 kg Zuwachs 04/05<br />
DKfL / 100 kg Zuwachs 03/04<br />
DKfL / 100 kg Zuwachs 02/03<br />
DKfL / 100 kg Zuwachs 01/02<br />
DKfL / 100 kg Zuwachs 00/01<br />
DKfL / 100 kg Zuwachs 99/00<br />
DKfL / 100 kg Zuwachs 98/99<br />
%<br />
EUR<br />
kg<br />
EUR<br />
kg<br />
kg<br />
g<br />
Tage<br />
EUR<br />
1:<br />
EUR<br />
%<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
kg<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
526<br />
3,77<br />
2,28<br />
31,0<br />
70,23<br />
121,4<br />
95,95<br />
707<br />
129<br />
23,69<br />
3,07<br />
0,73<br />
58,54<br />
1,28<br />
1,62<br />
155,19<br />
141,83<br />
13,99<br />
218<br />
30,76<br />
14,30<br />
22,54<br />
22,74<br />
26,24<br />
6,40<br />
2,61<br />
9,48<br />
38,98<br />
15,59<br />
-10,66<br />
523<br />
3,50<br />
2,27<br />
30,3<br />
67,50<br />
120,0<br />
94,81<br />
710<br />
128<br />
22,26<br />
2,94<br />
0,66<br />
58,54<br />
1,30<br />
1,65<br />
155,95<br />
131,05<br />
28,80<br />
232<br />
67,16<br />
48,07<br />
54,98<br />
35,43<br />
39,72<br />
19,65<br />
16,47<br />
23,69<br />
52,08<br />
28,68<br />
4,17<br />
545<br />
3,18<br />
2,18<br />
29,9<br />
64,69<br />
120,9<br />
95,53<br />
696<br />
132<br />
21,38<br />
2,87<br />
0,61<br />
58,93<br />
1,34<br />
1,70<br />
162,05<br />
124,79<br />
43,36<br />
233<br />
100,70<br />
79,75<br />
87,66<br />
53,81<br />
56,43<br />
36,14<br />
33,63<br />
43,53<br />
70,63<br />
45,27<br />
23,75
Ergebnisse der Schweinemastbetriebe mit unter- und überdurchschnittlichen<br />
Zunahmen<br />
Kennwerte -25% Mittelwert +25%<br />
Liegeplätze<br />
Mastverluste<br />
Ferkelkosten / kg<br />
Anfangsgewicht<br />
Ferkelkosten / Stück<br />
Mastendgewicht<br />
Schlachtgewicht<br />
Tägliche Zunahmen<br />
Mastdauer<br />
Kraftfutterpreise / dt<br />
Futteraufwand / kg Zuwachs<br />
Futterkosten / kg Zuwachs<br />
Muskelfleischanteil<br />
Erlös / kg SG<br />
Erlös / Mastschwein<br />
Direkte Kosten / Mastschwein<br />
DKfL / 100 kg Zuwachs<br />
Produzierter Zuwachs / Liegeplatz<br />
DKfL / Liegeplatz<br />
DKfL / Mastplatz 07/08<br />
DKfL / Mastplatz 06/07<br />
DKfL / Mastplatz 05/06<br />
DKfL / Mastplatz 04/05<br />
DKfL / Mastplatz 03/04<br />
DKfL / Mastplatz 02/03<br />
DKfL / Mastplatz 01/02<br />
%<br />
EUR<br />
kg<br />
EUR<br />
kg<br />
kg<br />
g<br />
Tage<br />
EUR<br />
1:<br />
EUR<br />
%<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
kg<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
452<br />
4,1<br />
2,47<br />
27,7<br />
65,77<br />
119<br />
94,09<br />
596<br />
154<br />
22,09<br />
3,06<br />
0,68<br />
58,90<br />
1,69<br />
159,23<br />
133,38<br />
29,78<br />
196<br />
58,13<br />
38,52<br />
39,44<br />
70,38<br />
83,69<br />
37,39<br />
35,11<br />
51,07<br />
523<br />
3,5<br />
2,27<br />
30,3<br />
67,50<br />
120<br />
94,81<br />
710<br />
128<br />
22,26<br />
2,94<br />
0,66<br />
58,54<br />
1,65<br />
155,95<br />
131,05<br />
28,80<br />
232<br />
67,16<br />
46,37<br />
54,98<br />
80,09<br />
90,49<br />
43,45<br />
36,64<br />
53,81<br />
516<br />
2,2<br />
2,26<br />
29,8<br />
66,72<br />
122<br />
96,50<br />
802<br />
115<br />
22,72<br />
2,88<br />
0,66<br />
58,15<br />
1,60<br />
154,62<br />
132,18<br />
26,45<br />
236<br />
63,80<br />
59,70<br />
59,85<br />
87,88<br />
99,27<br />
52,25<br />
47,18<br />
62,82<br />
21
Entwicklung ausgewählter Kenngrößen der Schweinemast<br />
Wirtschaftsjahr<br />
86/87<br />
87/88<br />
88/89<br />
89/90<br />
90/91<br />
91/92<br />
92/93<br />
93/94<br />
94/95<br />
95/96<br />
96/97<br />
97/98<br />
98/99<br />
99/00<br />
00/01<br />
01/02<br />
02/03<br />
03/04<br />
04/05<br />
05/06<br />
06/07<br />
07/08<br />
08/09<br />
22<br />
Verkaufte<br />
Schweine<br />
je Betrieb<br />
730<br />
738<br />
741<br />
721<br />
747<br />
720<br />
635<br />
644<br />
721<br />
682<br />
748<br />
860<br />
883<br />
952<br />
1077<br />
1098<br />
1033<br />
1122<br />
987<br />
966<br />
1219<br />
1330<br />
1293<br />
Ferkelkosten<br />
EUR<br />
1,95<br />
1,77<br />
2,06<br />
2,56<br />
2,34<br />
2,71<br />
2,11<br />
1,69<br />
1,97<br />
2,08<br />
2,45<br />
2,36<br />
1,49<br />
1,76<br />
2,34<br />
2,28<br />
1,95<br />
1,73<br />
2,11<br />
2,07<br />
1,98<br />
1,61<br />
2,27<br />
Futterverwertung<br />
1:<br />
3,24<br />
3,24<br />
3,19<br />
3,15<br />
3,09<br />
3,13<br />
3,10<br />
3,02<br />
3,01<br />
3,01<br />
3,01<br />
2,96<br />
2,95<br />
2,94<br />
2,95<br />
2,92<br />
2,95<br />
2,90<br />
2,93<br />
2,97<br />
2,99<br />
2,96<br />
2,94<br />
Futterkost.<br />
EUR / kg<br />
Zuwachs<br />
0,86<br />
0,81<br />
0,80<br />
0,75<br />
0,69<br />
0,70<br />
0,67<br />
0,60<br />
0,59<br />
0,59<br />
0,61<br />
0,58<br />
0,51<br />
0,51<br />
0,53<br />
0,52<br />
0,50<br />
0,55<br />
0,48<br />
0,49<br />
0,55<br />
0,79<br />
0,66<br />
Erlös<br />
EUR /<br />
kg LG<br />
1,47<br />
1,37<br />
1,43<br />
1,65<br />
1,51<br />
1,65<br />
1,33<br />
1,17<br />
1,26<br />
1,33<br />
1,48<br />
1,32<br />
0,90<br />
1,06<br />
1,41<br />
1,24<br />
1,08<br />
1,07<br />
1,24<br />
1,22<br />
1,18<br />
1,21<br />
1,30<br />
DKFL<br />
EUR /<br />
Tier*<br />
20,69<br />
18,00<br />
17,68<br />
32,65<br />
28,16<br />
32,55<br />
15,53<br />
20,13<br />
32,63<br />
38,35<br />
42,33<br />
22,89<br />
4,17<br />
28,68<br />
52,08<br />
23,69<br />
16,47<br />
19,65<br />
39,72<br />
35,43<br />
23,12<br />
21,51<br />
28,80<br />
* Bis 1983 / 84 wurde der <strong>Deck</strong>ungsbeitrag I <strong>für</strong> ein Tier, danach pro 100 kg Lebendgewicht ermittelt. Ab dem WJ<br />
1994/1995 sind die direktkostenfreien Leistungen je 100 kg Zuwachs ausgewiesen.
Entwicklung der Futter- und Ferkelkosten<br />
Entwicklung von Ferkelkosten und DKfL / 100 kg Zuwachs<br />
23
Entwicklung des Erlöses in EUR / kg LG seit dem Jahre 1986<br />
Entwicklung der täglichen Zunahmen<br />
24
Ergebnisse der 10% besten Schweinemastbetriebe nach biologischen<br />
Leistungen<br />
Kennwerte<br />
Liegeplätze<br />
Mastverluste<br />
Ferkelkosten / kg<br />
Anfangsgewicht<br />
Ferkelkosten / Stück<br />
Mastendgewicht<br />
Schlachtgewicht<br />
Tägliche Zunahmen<br />
Mastdauer<br />
Kraftfutterpreise / dt<br />
Futteraufwand / kg Zuwachs<br />
Futterkosten / kg Zuwachs<br />
Muskelfleischanteil<br />
Erlös / kg LG<br />
Erlös / Mastschwein<br />
Direkte Kosten / Mastschwein<br />
DKfL / 100 kg Zuwachs<br />
Produzierter Zuwachs / Liegeplatz<br />
DKfL / Liegeplatz<br />
%<br />
EUR<br />
kg<br />
EUR<br />
kg<br />
kg<br />
g<br />
Tage<br />
EUR<br />
1:<br />
EUR<br />
%<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
kg<br />
EUR<br />
422<br />
1,9<br />
2,21<br />
30,2<br />
66,20<br />
122<br />
96,10<br />
836<br />
109<br />
22,99<br />
2,88<br />
0,66<br />
57,96<br />
1,25<br />
152,53<br />
132,78<br />
24,55<br />
232<br />
58,90<br />
25
Verlauf der Direktkostenfreien Leistungen in der Schweinemast<br />
26<br />
Verlauf der Direktkostenfreien Leistungen pro LP
Auswirkungen einzelner Produktionsfaktoren im 10jährigen Mittel<br />
Einfluss der Ferkelherkunft auf tägliche Zunahmen und DKfL<br />
Einfluss der täglichen Zunahmen auf DKfL und Futterkosten<br />
27
28<br />
Einfluss des Ferkelzukaufsgewichtes auf tägliche Zunahmen und DKfL<br />
Einfluss der prozentualen Verluste auf tägliche Zunahmen und DKfL
Ergebnisse aus der Ferkelproduktion<br />
Vergleich der Ergebnisse der Ferkelerzeugerbetriebe mit unter- und<br />
überdurchschnittlichen Leistungen<br />
30<br />
124 Betriebe -25% Mittelwert +25%<br />
Bestandsgröße<br />
Güsttage im Durchschnitt<br />
Umrauscher ges. in %<br />
Zwischenwurfzeit in Tagen<br />
abgeschlossene Würfe je Sau<br />
Erstlingswürfe in %<br />
Ferkel, leb. geboren / Wurf<br />
Jungsauen leb. geboren / Wurf<br />
Altsauen leb. geboren / Wurf<br />
Säugezeit in Tagen<br />
Ferkel, abgesetzt / Wurf<br />
Saugferkelverluste in %<br />
abgesetzte Ferkel / Sau / Jahr 08 / 09<br />
abgesetzte Ferkel / Sau / Jahr 07 / 08<br />
abgesetzte Ferkel / Sau / Jahr 06 / 07<br />
abgesetzte Ferkel / Sau / Jahr 05 / 06<br />
abgesetzte Ferkel / Sau / Jahr 04 / 05<br />
abgesetzte Ferkel / Sau / Jahr 03 / 04<br />
abgesetzte Ferkel / Sau / Jahr 02 / 03<br />
abgesetzte Ferkel / Sau / Jahr 01 / 02<br />
107<br />
21,58<br />
21,64<br />
179<br />
2,04<br />
18,59<br />
10,96<br />
10,18<br />
11,13<br />
29,3<br />
9,05<br />
17,46<br />
18,17<br />
18,51<br />
17,57<br />
16,54<br />
16,78<br />
15,99<br />
16,60<br />
15,63<br />
152<br />
14,45<br />
14,57<br />
164<br />
2,24<br />
16,76<br />
11,54<br />
10,98<br />
11,65<br />
26,8<br />
9,86<br />
14,86<br />
22,11<br />
21,65<br />
21,23<br />
20,60<br />
20,09<br />
19,50<br />
19,61<br />
19,61<br />
210<br />
10,70<br />
10,43<br />
155<br />
2,37<br />
16,26<br />
11,98<br />
11,51<br />
12,08<br />
25,1<br />
10,47<br />
13,11<br />
24,76<br />
23,98<br />
23,63<br />
22,94<br />
22,38<br />
22,14<br />
22,19<br />
22,19
Darstellung der 5% besten Betriebe<br />
Kennwerte Leistungen<br />
Bestandsgröße<br />
Würfe je Sau und Jahr<br />
Güsttage<br />
Umrauscher<br />
%<br />
leb. geb. Ferkel je Wurf<br />
leb. geb. Ferkel /Jungsau<br />
leb. geb. Ferkel /Altsau<br />
Zwischenwurfzeit<br />
Tage<br />
Säugezeit<br />
Tage<br />
Verluste<br />
%<br />
abg. Ferkel/Wurf<br />
abgesetzte Ferkel/Sau/Jahr<br />
Geburtsüberwachung<br />
Bestandsgröße<br />
lebend geborene Ferkel/Wurf<br />
Saugferkelverluste %<br />
abgesetzte Ferkel/Wurf<br />
abgesetzte Ferkel/Sau/Jahr<br />
140<br />
11,43<br />
15,40<br />
9,84<br />
21,44<br />
210<br />
2,46<br />
10,09<br />
14,92<br />
11,94<br />
11,58<br />
12,02<br />
151<br />
23,7<br />
9,83<br />
11,19<br />
26,50<br />
Ja, gelegentlich Ja, gezielt nein<br />
181<br />
11,72<br />
14,04<br />
10,26<br />
23,19<br />
117<br />
10,80<br />
16,83<br />
8,96<br />
19,56<br />
31
Prozentuale Veränderungen des durchschnittlichen Absetzalters<br />
Absetzalter der Ferkel<br />
32<br />
Betriebe absolut<br />
bis 24 Tage<br />
25 bis 29 Tage<br />
29 bis 34 Tage<br />
Über 34 Tage<br />
Anteil der Betriebe in %<br />
Bestandsgröße<br />
Umrauscher in %<br />
Zwischenwurfzeit in Tagen<br />
Güsttage<br />
abgeschlossene Würfe / Sau / Jahr<br />
lebend geborene Ferkel / Wurf<br />
Saugferkelverluste %<br />
2005<br />
132<br />
10,1 %<br />
85,3 %<br />
4,6 %<br />
abgesetzte Ferkel / Sau / Jahr<br />
--<br />
101<br />
16,8 %<br />
50,6 %<br />
27,7 %<br />
Das Absetzalter der Ferkel ist beim Gros der<br />
Betriebe auf die 27 Tage eingespielt, die der<br />
3 Wochenrhythmus vorgibt. Da viele Betriebe<br />
im 3-Wochenrhythmus absetzen, erklärt<br />
dies auch warum 80 % der Betriebe in der<br />
2006<br />
4,9 %<br />
bis<br />
24 Tage<br />
16<br />
210<br />
12,10<br />
156<br />
12,1<br />
2,34<br />
11,61<br />
13,54<br />
23,61<br />
2007<br />
108<br />
14,8 %<br />
57,4 %<br />
21,3 %<br />
6,5 %<br />
25-29<br />
Tage<br />
60<br />
151<br />
15,64<br />
165<br />
15,0<br />
2,20<br />
11,45<br />
15,19<br />
21,55<br />
2008<br />
123<br />
13,0 %<br />
65,0 %<br />
17,9 %<br />
4,1 %<br />
29-34<br />
Tage<br />
18,5<br />
126<br />
15,83<br />
172<br />
16,4<br />
2,16<br />
11,23<br />
15,65<br />
20,33<br />
2009<br />
124<br />
16,0 %<br />
60,0 %<br />
18,5 %<br />
5,5 %<br />
über<br />
34 Tage<br />
5,5<br />
98<br />
17,42<br />
189<br />
22,7<br />
1,91<br />
10,69<br />
16,60<br />
17,11<br />
Gruppe 25-32 Tage zu finden sind.<br />
Die Methode des Frühabsetzens hat sich<br />
nicht weiterverbreitet und bleibt den Spezialisten<br />
mit speziellen Aufzuchtställen vorbehalten.
Betriebsgröße und Leistungsniveau<br />
Anteil der Betriebe % 13,7<br />
Sauenzahl<br />
48<br />
Anteil der Sauen in % 4,3<br />
abgesetzte Ferkel<br />
je Sau und Jahr<br />
19,71<br />
Prozentuale Verluste<br />
Anteil der Betriebe %<br />
Betriebsgröße<br />
leb. Ferkel/Wurf<br />
ZWZ<br />
Umrauscher in %<br />
Güsttage<br />
abgesetze Ferkel<br />
je Sau und Jahr<br />
bis 75<br />
11<br />
162<br />
11,20<br />
159<br />
15,08<br />
12,63<br />
24,18<br />
76-100<br />
Sauenbestand je Betrieb<br />
101-125 126-150 151-200 201-299 >300<br />
16,9<br />
89<br />
10,0<br />
20,48<br />
10<br />
158<br />
11,24<br />
165<br />
13,41<br />
14,11<br />
22,35<br />
13,7<br />
115<br />
10,3<br />
21,10<br />
7,3<br />
138<br />
6,6<br />
20,56<br />
18<br />
138<br />
11,31<br />
162<br />
16,49<br />
14,19<br />
22,37<br />
24,2<br />
177<br />
28,3<br />
22,30<br />
31<br />
171<br />
11,74<br />
164<br />
17,24<br />
14,56<br />
22,22<br />
19,3<br />
232<br />
29,6<br />
22,58<br />
4,9<br />
349<br />
10,9<br />
24,61<br />
≤10% 10,1-12,0% 12,1-15,0% 15,1-18,0% >18%<br />
30<br />
139<br />
11,65<br />
167<br />
19,84<br />
15,24<br />
21,02<br />
33
Abgeschlossene Würfe pro Sau<br />
Durchschnittliche Wurfnummern der Sauenherde<br />
34<br />
Anteil der Betriebe %<br />
Umrauscher in %<br />
ZWZ<br />
abgeschl Würfe/S/J<br />
Jungsauen Würfe %<br />
leb. geb. Ferkel /JS<br />
leb. geb. Ferkel/AS<br />
abgesetzte Ferkel<br />
je Sau und Jahr<br />
Remontierung in %<br />
Umrauscher in %<br />
ZWZ<br />
abgeschl Würfe/S/J<br />
Jungsauen Würfe %<br />
leb geb Ferkel /JS<br />
leb geb Ferkel/AS<br />
abgesetzte Ferkel<br />
je Sau und Jahr<br />
Zwischenwurfzeit<br />
Anteil der Betriebe<br />
Bestandsgröße<br />
lebend geborene Ferkel/Wurf<br />
Güsttage<br />
Umrauscher in %<br />
Zwischenwurfzeit<br />
abgesetzte Ferkel/Wurf<br />
Saugferkelverluste %<br />
abgesetzte Ferkel/Sau/Jahr<br />
Abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr<br />
Anteil der Betriebe<br />
Bestandsgröße<br />
lebend geborene Ferkel/Wurf<br />
Güsttage<br />
Umrauscher in %<br />
Zwischenwurfzeit<br />
abgesetzte Ferkel/Wurf<br />
Saugferkelverluste %<br />
abgesetzte Ferkel/Sau/Jahr<br />
bis 159 Tage<br />
180 Tage<br />
32 %<br />
139<br />
11,56<br />
14,19<br />
14,12<br />
165<br />
9,65<br />
16,60<br />
21,43<br />
19 %<br />
118<br />
10,95<br />
18,90<br />
18,48<br />
172<br />
9,02<br />
16,31<br />
19,29<br />
30 %<br />
140<br />
11,34<br />
14,63<br />
15,50<br />
165<br />
9,72<br />
15,64<br />
21,21<br />
21 %<br />
140<br />
11,13<br />
18,59<br />
19,84<br />
173<br />
9,54<br />
14,52<br />
20,55<br />
21 %<br />
159<br />
11,66<br />
12,47<br />
12,14<br />
162<br />
10,19<br />
14,50<br />
22,86<br />
13 %<br />
96<br />
10,83<br />
26,23<br />
26,76<br />
190<br />
9,15<br />
16,27<br />
17,57<br />
16,0-17,9 18,0-19,9 20,0-21,9 22,0-23,9 >24,0<br />
18 %<br />
236<br />
12,09<br />
10,78<br />
10,90<br />
154<br />
10,91<br />
12,98<br />
25,18<br />
35
Entwicklung verschiedener Kenngrößen über die Jahre<br />
36
Stallbelegung bei säugenden Sauen/ Absetzen<br />
Anteil der Betriebe %<br />
Umrauscher in %<br />
ZWZ in Tagen<br />
leb.geb. Ferkel/Wurf<br />
abge. Ferkel/Wurf<br />
abge. Ferkel/Sau /Jahr<br />
Produktionsrhythmus<br />
Anteil der Betriebe %<br />
Bestandsgröße<br />
Umrauscher in %<br />
Zwischenwurfzeit<br />
Güsttage<br />
abgeschlossene Würfe / Sau / Jahr<br />
lebend geborene Ferkel / Wurf<br />
Saugferkelverluste %<br />
abgesetzte Ferkel / Sau / Jahr<br />
Einraumstall<br />
Kontinuierlich In Gruppen<br />
7,2<br />
20,4<br />
177<br />
10,89<br />
9,19<br />
19,04<br />
1 Woche<br />
13,0<br />
156<br />
14,99<br />
162<br />
15,44<br />
2,25<br />
11,41<br />
14,30<br />
22,11<br />
9,7<br />
21,9<br />
174<br />
10,97<br />
9,33<br />
19,94<br />
2 Wochen<br />
13,7<br />
210<br />
11,06<br />
158<br />
12,07<br />
2,32<br />
11,95<br />
14,48<br />
23,75<br />
Abferkelabteile<br />
Kontinuierlich In Gruppen<br />
4<br />
17,1<br />
170<br />
10,61<br />
9,03<br />
19,29<br />
3 Wochen<br />
50,8<br />
156<br />
16,02<br />
166<br />
15,32<br />
2,21<br />
11,46<br />
15,07<br />
21,75<br />
64,5<br />
14,3<br />
163<br />
11,63<br />
9,90<br />
22,25<br />
Kein<br />
Rhythmus<br />
13,0<br />
98<br />
17,41<br />
169<br />
15,93<br />
21,17<br />
11,34<br />
15,94<br />
20,70<br />
37
Entwicklung der biologischen und ökonomischen Größen<br />
38
Aus der Arbeit der Erzeugerringe<br />
39
Beratungsangebot der Erzeugerringe<br />
Leistungsprüfungen<br />
Datenerfassung bzw. Organisation der Datenerfassung mit Hilfe von PC und EDV- Programmen<br />
in den Betriebszweigen Schweinemast und Ferkelerzeugung.<br />
Qualitätsprüfung<br />
Fleischqualitätsmessungen, stichprobenartig am Schlachtband.<br />
Organisation von Grundfuttermitteluntersuchungen.<br />
Betriebszweigauswertung per EDV<br />
Biologische und ökonomische Auswertungen in den Betriebszweigen Schweinemast<br />
und Ferkelerzeugung im Einzelbetrieb.<br />
Horizontale, mehrfaktorielle Auswertungen der Betriebszweigabschlüsse.<br />
Produktionstechnische Beratung<br />
Einzel- und Gruppenberatung zu allen Fragen der Fütterung, Futterplanung, Haltung und<br />
Hygiene in den genannten Betriebszweigen.<br />
Einsatz eines EDV- Futteroptimierungsprogrammes.<br />
Stallklima- und Schadstoffkonzentrationsmessungen.<br />
Betriebswirtschaftliche Beratung<br />
Einzel- und Gruppenberatung der Betriebszweige Schweinemast, sowie Ferkelproduktion<br />
auf der Basis der direktkostenfreien Leistungen des Einzelbetriebes und horizontaler<br />
mehrfaktorieller Auswertungen.<br />
Produktionsbegleitende Beratung<br />
Beratung und Information der Mitgliedsbetriebe zu den Bereichen Betriebsmitteleinkauf<br />
und Produktverkauf, Klassifizierung, Preismasken, Notierungen sowie EDV-Einsatz.<br />
Kooperation<br />
Beratungstätigkeit der Ringberater erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Ämtern <strong>für</strong><br />
Landwirtschaft sowie weiteren Beratungsorganisationen.<br />
VFT (Verein Futtermitteltest)<br />
Die Ringberater der Erzeugerringe wurden über den Verein Futtermitteltest beauftragt<br />
Handelsfuttermittel zu beproben, um sie einer unabhängigen Untersuchung zuzuführen.<br />
40
Beraterinfo<br />
Themen der Beraterinfos 2009:<br />
An die Ringberater werden seit dem Jahr 2001 fachliche Informationen per E-Mail in 14tägigen<br />
Abständen verschickt. Grundlage der Informationen sind Themen oder Neuigkeiten aus<br />
dem Internet. Erstellt und versandt werden die Dateien von der Geschäftsstelle in Stuttgart.<br />
Mastschweinefütterung am Sensor<br />
Neue Empfehlungen <strong>für</strong> die Ferkelfütterung<br />
Fütterung Sauen: neue Versorgungsempfehlungen<br />
Schweine mit 1100 g Tageszunahmen! - Calciumbutyrat im Mastversuch<br />
Checkliste zum Hygienestatus im Fließfutter<br />
Kennen sie noch Rotlauf?<br />
Jungsauen früher eingliedern<br />
Feuchtgetreidekonservierung immer wieder aktuell<br />
Optimale Jungsaueneingliederung mit optimaler Jungsauenfütterung<br />
Schweinemast: Leistungsunterschiede von Börgen und Sauen<br />
Mit Triticale Schweine mästen<br />
Eigenremontierung ? - (k)ein Erfolgsrezept <strong>für</strong> alle Sauenhalter<br />
Kommt die Circo-Impfung bei Masteingang noch früh genug?<br />
Ebermast: Ergebnisse aus Praxisbetrieben<br />
41
Mit dem <strong>Rescue</strong> <strong>Deck</strong> Ferkel retten<br />
Durch enorme züchterische Erfolge in den<br />
letzten Jahren werden immer mehr Ferkel<br />
geboren. Bei 13 und mehr Jungtieren je<br />
Wurf sind davon bis zu 20 Prozent gefährdet<br />
zu wenig Milch aufzunehmen. Das wichtigste<br />
<strong>für</strong> alle Ferkel nach der Geburt ist die<br />
frühzeitige und ausreichende Aufnahme von<br />
Biestmilch. Dies wird durch eben diese hohe<br />
Geburtenrate noch höhere Anforderungen<br />
an die Geburtsüberwachung stellen. Schwächere<br />
werden z.B. zeitweise von starken<br />
Ferkeln abgedrängt. Diesen muss man die<br />
Möglichkeit geben ausreichend Biestmilch<br />
aufzunehmen.<br />
Bei der Versorgung großer Würfe kann man<br />
sich mit verschiedenen Methoden behelfen.<br />
Zusätzliche Schalen mit Ersatzmilch können<br />
angeboten werden. Sogenannte Ammensauen<br />
– abgesetzt aus vorherigen Abferkelgruppen<br />
- versorgen überzählige Ferkel, in<br />
der Regel die Stärksten der Abferkelgruppe.<br />
Dies belastet allerdings die Ammensauen<br />
(Konditionsverlust) sehr. Oft fehlen gerade<br />
gute Ammensauen (mehrwöchige<br />
Produktionsrhythmen) und der hohe<br />
zusätzliche Bedarf an teuren Abferkelbuchten<br />
knabbert an der Wirtschaftlichkeit.<br />
Alternative <strong>Rescue</strong> <strong>Deck</strong><br />
Die Alternative zu lebenden Ammensauen<br />
ist die Nutzung technischer<br />
Ammen wie das <strong>Rescue</strong> <strong>Deck</strong>. Dies<br />
hat den Vorteil, dass keine zusätzlichen<br />
Sauentage (erhöhte Zwischenwurfzeit)<br />
entstehen, dass die Kondition<br />
der Sauen geschont wird und<br />
42<br />
dass insbesondere ein striktes Rein-Raus-<br />
Verfahren eingehalten werden kann. Viele<br />
Erfolge mit dem <strong>Rescue</strong> <strong>Deck</strong> haben vor allem<br />
viele wachsende Betriebe in Nord- und<br />
Ostdeutschland, aber auch in spezialisierten<br />
Betrieben in Süddeutschland. Das System<br />
besteht aus einem Anmischbottich und vier<br />
<strong>Deck</strong>s mit Platz <strong>für</strong> 48 Ferkel. Alle sind mit<br />
Tenderfoot-Boden, Abdeckung und einem<br />
Infrarotstrahler ausgestattet und funktionieren<br />
so als Brutkasten. Herzstück sind die<br />
patentierten Milchcups. Die <strong>Deck</strong>s können<br />
im Abferkelabteil oder auch in separaten Abteilen<br />
installiert werden.<br />
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass eine<br />
Verlegung von Ferkeln bereits ab dem 2. Lebenstag<br />
möglich ist. Dabei wird ein zweimaliges<br />
Anmischen der speziell entwickelten<br />
<strong>Rescue</strong>milk (150 g/Liter) mit 55 Grad Celcius<br />
warmen Wasser empfohlen. Zusätzlich<br />
sollte laufend frisches Wasser über eine weitere<br />
Trinkschale abgeboten werden. Bei 18<br />
Tagen Aufzucht entsteht so ein Bedarf von<br />
ca. 3 kg Milchpulver. Ab dem 4. Aufzucht-
tag bekomen die Ferkel den milchreichen<br />
Prestarter Promote (bis max. 14. Tage, Verbrauch<br />
ca. 0,4 kg), ab dem 10. Lebenstag<br />
den Frühabsetzprestarter Porcitop (Verbrauch<br />
ca. 0,8 kg). In der Aufzuchtphase<br />
entwicklen sich die Ferkel dann mit ca. 200<br />
g täglichen Zunahmen. Das Absetzen ist <strong>für</strong><br />
<strong>Rescue</strong> <strong>Deck</strong>-Ferkel auf Grund der bereits<br />
höheren Futteraufnahme einfacher zu bewältigen,<br />
bei der Entwicklung zeigen sich in<br />
der Aufzucht und Mast keine Unterschiede.<br />
Kosten schnell zurückverdient<br />
Bei einer Investitionssumme von ca.<br />
6.500,-_€ <strong>für</strong> ein <strong>Rescue</strong>-Starterset mit<br />
vier <strong>Deck</strong>s entstehen ca. 14,- € Vollkosten<br />
(AfA, Zins, Unterhaltung, Energie, Futter,<br />
ohne Arbeit) bei 4-wöchiger Säugezeit, bzw.<br />
ca. 10,- € bei 3-wöchiger Säugezeit. Der<br />
langjährige Grenzgewinn <strong>für</strong> ein zusätzlich<br />
aufgezogenes Ferkel beträgt ca. 30,- €. So<br />
kann an Hand der einzelbetrieblichen Situa-<br />
tion schnell die Wirtschaftlichkeit berechnet<br />
werden. Bei wachsenden Betrieben ist diese<br />
innerhalb kürzester Zeit gegeben. Gleichzeitig<br />
entfällt der Einsatz von Ammensauen<br />
und zusätzlichen Abferkelbuchten <strong>für</strong> diese<br />
Sauen, die Hygienekette mit striktem Rein –<br />
Raus - Verfahren wird eingehalten.<br />
Mit dem <strong>Rescue</strong> <strong>Deck</strong> steht ein neues Verfahren<br />
zur Verfügung, mit dem Saugferkelverluste<br />
deutlich verringert werden können.<br />
Die Qualität der Absetzferkel kann ebenfalls<br />
verbessert werden. Darüber hinaus wird<br />
die Kondition der Sauen <strong>für</strong> eine optimale<br />
Fruchtbarkeit im nächsten Wurf und Langlebigkeit<br />
erhalten.<br />
Gerne beraten wir Sie unter Berücksichtigung<br />
Ihrer betriebsspezifischen Verhältnisse.<br />
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43
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Blutplasma.indd 1 14.12.09 12:06
Für die Kleinsten vom Feinsten<br />
Der hohe Zuchtfortschritt bei der Fruchtbarkeit<br />
der Sauen führt zu einer höheren<br />
Anzahl lebend geborener Ferkel. Die Geburtsgewichte<br />
sinken dabei. Die Konkurrenz<br />
um die Milch der Sau ist stärker und der<br />
Anteil schwacher Ferkel steigt. Niedrigere<br />
und unterschiedliche Absetzgewichte der<br />
Ferkel sind die Folge. Andererseits ist bekannt,<br />
dass schwere Ferkel das Absetzen<br />
oft besser meistern und in der Aufzucht höhere<br />
Zunahmen erzielen. Dieser Sachverhalt<br />
erfordert ein ausgefeiltes Management<br />
des Betriebsleiters, stellt neue Herausforderungen<br />
an Stall- und Klimabedingungen<br />
sowie die Fütterung. Eine leistungsfähige<br />
Ferkelaufzucht legt die Grundlage <strong>für</strong> eine<br />
optimale Mastleistung und hohe Magerfleischanteile.<br />
So viel sollen Ferkel beim Absetzen wiegen!<br />
Durchschnitt Mindestgewicht<br />
21 Tage Säugezeit 6.5 kg 5 kg<br />
28 Tage Säugezeit 8.5 kg 6 kg<br />
Frühes Anfüttern<br />
Die Entwicklung der Ferkel in der Säugephase<br />
ist entscheidend durch die Milchleistung<br />
der Sauen geprägt. Eine gute Versorgung<br />
der Ferkel mit Biestmilch nach der Geburt<br />
sorgt <strong>für</strong> einen guten Schutz gegen stallspezifische<br />
Infektionserreger. Die frühzeitige Anfütterung<br />
der Ferkel mit Prestarter - bereits<br />
ab dem 5. – 10. Lebenstag im Abferkelstall<br />
- führt zu einer frühen Futter- und Wasseraufnahme.<br />
Die Enzymausschüttung sowie<br />
die Entwicklung der Darmwand (Darmzottenwachstum)<br />
zur Vergrößerung der Nährstoffaufnahmekapazität<br />
werden gefördert.<br />
Je besser die Aufnahme von Prestarter in<br />
der Säugephase ist - angestrebt werden ca.<br />
500 Gramm je Ferkel bei 28 Säugetagen -<br />
desto problemloser und leistungsbetonter<br />
verläuft die anschließende Absetzphase.<br />
Futteraufnahme beim Absetzen fördern<br />
Das Absetzen von der Sau bedeutet <strong>für</strong> die<br />
Ferkel gravierende Veränderungen in der<br />
Ernährung. So fällt die hochverdauliche<br />
Sauenmilch gänzlich weg und muss durch<br />
feste Nahrung ersetzt werden. Die Sortierung<br />
der abgesetzten Ferkel nach Gewicht,<br />
Temperaturen<br />
von 30 – 32<br />
Grad Celcius,<br />
ein Tier/- Fressplatzverhältnis<br />
von 1:1 sowie<br />
eine gute Wasserversorgung<br />
sichern die<br />
weitere ideale Entwicklung der Tiere ab. Absolute<br />
Priorität hat in der Absetzphase eine<br />
hohe Futteraufnahme der Ferkel. Ein Liter<br />
Sauenmilch am Tag vor dem Absetzen ist<br />
durch 200 – 250 Gramm Festfutter zu ersetzen.<br />
Ein Futterwechsel sollte gerade beim<br />
Absetzen vermieden werden, um keinen zusätzlichen<br />
Stressfaktor auf die Ferkel wirken<br />
zu lassen und einen Einbruch der Futteraufnahme<br />
zu provozieren. Wissenschaftliche<br />
Untersuchungen und Praxiserfahrungen<br />
bestätigen die Vorzüglichkeit von Plasmaei-<br />
45
weiß und Fischmehl zur Verbesserung der<br />
Futteraufnahme, der Tageszunahmen und<br />
der Futterverwertung in den ersten zwei Wochen<br />
nach dem Absetzen.<br />
Dabei werden, als „aktive“ Komponenten im<br />
Plasmaprotein, der hohe Gehalt an Immunglobulinen<br />
und die hohe Proteinverdaulichkeit<br />
betrachtet. Immunglobuline sollen die<br />
Anheftung von krankmachenden Keimen<br />
im Darm verhindern, die körpereigene Abwehr<br />
verbessern, damit den Gesundheitsstatus<br />
optimieren und die Entstehung von<br />
Durchfallerkrankungen verhindern. Weitere<br />
Maßnahmen zur Stimulierung der Futteraufnahme<br />
zum Absetzzeitpunkt, können die<br />
nahezu ganztägige Beleuchtung im Flatdeck<br />
sowie eine breiige Futtervorlage sein. Bei<br />
einer breiigen Vorlage des Futters als auch<br />
bei der jüngst vermehrt diskutierten Flüssigfütterung,<br />
ist der Fütterungshygiene und der<br />
Homogenität des Fließfutters große Beachtung<br />
zu schenken.<br />
Betriebsspezifische Fütterungsstrategien<br />
beim Absetzen<br />
In der Praxis werden in den Betrieben verschiedene<br />
Herkünfte, Haltungs- und Fütterungssysteme<br />
und Futtergrundlagen<br />
angetroffen. Darüber hinaus, treten - in<br />
Abhängigkeit vom Management und dem<br />
Gesundheitsstatus des Bestandes - fütterungsbedingte<br />
Verdauungsstörungen in<br />
unterschiedlicher Intensität auf. Folglich ist<br />
es zu einfach, ein einheitliches Fütterungskonzept<br />
in der Ferkelaufzucht zu empfehlen.<br />
Vielmehr ist die Futterkonzeption in der Absetzphase<br />
an die einzelbetriebliche Situati-<br />
46<br />
on anzupassen. Möglichkeiten der individuellen<br />
Steuerung werden nachfolgend an den<br />
in der Praxis häufigen Standardsituationen<br />
(„Gesunder“ Betrieb, Betrieb „Verdauungsstörung“)<br />
in der Ferkelaufzucht kurz erläutert.<br />
In der Abbildung („betriebsspezifische<br />
Fütterungsstrategien“) wird dies schematisch<br />
aufgezeigt.<br />
In Betrieben, die verstärkt mit E.-coli-bedingtem<br />
Durchfall und/oder Ödemkrankheit<br />
in der Absetzphase Probleme haben, kann<br />
eine leistungsbetonte Fütterung mit protein-<br />
und energiereichen Absetzfuttern (FAF<br />
I) diese Problematik noch verschärfen. In<br />
sicherheitsbetonten Absetzfuttern werden,<br />
bei guter Futteraufnahme, gleichzeitig die<br />
positiven Wirkungen bestimmter Rohwaren<br />
und Zusatzstoffen auf die Darmgesundheit<br />
genutzt. Plasmaeiweiß kann in jeder Betriebssituation<br />
in Abhängigkeit von der Futterrezeptur<br />
gezielt eingesetzt werden. In<br />
leistungsbetonten Rezepturen stehen die<br />
Förderung der Futteraufnahme durch die<br />
Rohstoffauswahl und deren Einsatzrate im<br />
Vordergrund.<br />
In E.-coli-gefährdeten Betrieben ist in der<br />
Regel eine sehr niedrige Futteraufnahme<br />
direkt nach dem Absetzen (2 Tage) mit einem<br />
Überfressen der Ferkel in den folgenden<br />
Tagen und einem daraus resultierenden<br />
Durchfallausbruch (ca. 5-7 Tage) nach dem<br />
Absetzen verbunden. Absetzfutter, die auf<br />
„Sicherheit“ ausgelegt sind, zeichnen sich<br />
durch niedrigere Protein-, Energie- und Mineralstoffgehalte<br />
aus. Die Säurebindungskapazität<br />
ist durch die Nährstoffgehalte<br />
(protein- und calciumreduziert) und Rohstoffauswahl<br />
(pufferarme Roh- und Mine-
alstoffverbindungen) bei gleichzeitiger<br />
höherer Ausstattung mit organischen<br />
Säuren tiefer abgesenkt. Der Rohfasergehalt<br />
sollte bei ca. vier Prozent liegen, um die<br />
Darmmotorik zu fördern. Die Regulierung<br />
der Futteraufnahme durch eine Mehl- oder<br />
Krümelstruktur und eine geeignete Fütterungstechnik,<br />
verbessert die Einspeichelung<br />
und Einsäuerung des Futters. Die Getreidereinigung,<br />
hygienische Lagerung und Aufbereitung<br />
sowie Kenntnis der Inhaltsstoffe der<br />
eingesetzten Futtermittel, muss bei Selbstmischern<br />
Standard sein.<br />
Bei dreiwöchigem Absetzalter hat sich in<br />
der Praxis die Fütterung sogenannter Ab-<br />
setzprestarter mit hohen Energiegehalten<br />
(15,0 -16,0 MJ ME bei entsprechender Aminosäurenausstattung)<br />
bewährt. Schwere<br />
Ferkel (> 6,5 kg LG) erhalten diese Starter<br />
<strong>für</strong> 2-3 Tage, leichte Ferkel (< 6,5 kg LG) <strong>für</strong><br />
4-7 Tage über das Absetzen. Durch ein enges<br />
Tier-/Freßplatzverhältnis und durch die<br />
Steuerung der Beleuchtungsdauer größere<br />
Tageslänge, kann die Futteraufnahme bzw.<br />
der Futterneid zwischen den Ferkeln weiter<br />
stimuliert werden. Das Auseinanderwachsen<br />
der Ferkel, das bei hohen Wurfzahlen durch<br />
mehr kleine Ferkel in den Würfen zwangsläufig<br />
stärker auftritt, kann dadurch verhindert<br />
und die Entwicklung der kleinen Ferkel<br />
gefördert werden.<br />
47
Wirtschaftlich füttern ab 12 kg<br />
Im Anschluß an die Absetzphase mit einer<br />
Futteraufnahme von ca. 4 kg, wird fließend<br />
auf das folgende Ferkelaufzuchtfutter II<br />
(FAF II) umgestellt. Die Teilung der Aufzucht<br />
von 12 – 30 kg Lebendgewicht in zwei weitere<br />
Futterphasen - von 12-20 kg und 20-30<br />
kg Lebendgewicht – sollte Standardverfahren<br />
sein, was sich gerade im Hinblick auf<br />
die stark gestiegenen Futterkosten und zur<br />
Verbesserung der Nährstoffausnutzung, der<br />
Optimierung der Nährstoffbilanz und der<br />
Wirtschaftlichkeit auswirkt. Durch die an-<br />
48<br />
gepassten Inhaltsstoffe in der Phase ab 20<br />
kg Lebendgewicht, sind bis zu 1,- € niedrigere<br />
Futterkosten pro Ferkel möglich. Ein<br />
weiterer Aspekt, der bei hohen Futterkosten<br />
immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die<br />
Futterverwertung der Tiere. So kann bei einer<br />
Verbesserung der Futterverwertung um<br />
0,1 kg pro kg Zuwachs, mit einer Kosteneinsparung<br />
in der Aufzucht von bis zu 1,- € pro<br />
Ferkel gerechnet werden. Bei einem Ferkelerzeugerbetrieb<br />
mit 200 Zuchtsauen und<br />
5.000 verkauften Ferkeln sind dies 5.000,- €<br />
Futterkosteneinsparung.
Welche vielfältigen Einflüsse auf die Tiere<br />
insgesamt einwirken, die <strong>für</strong> Leistung und<br />
Gesundheit der Tiere entscheidend sind,<br />
Checkliste Fütterung in der Ferkelaufzucht:<br />
zeigen folgende Checklisten zu Management<br />
und Fütterung.<br />
Futtermittelherkunft und -lagerung<br />
• Optimierung Ackerbau (Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Sortenwahl, Pflanzenschutz)<br />
zur Vorbeuge gegen Mykotoxin- und Keimbelastungen<br />
• Reinigung und Konservierung von Futterkomponenten<br />
• Nährstoffuntersuchung der Futterkomponenten und Alleinfutter<br />
• Mischergenauigkeit und Homogenität von Fließfutter durch Futteruntersuchungen<br />
prüfen<br />
• Optimierung der Lager- und Silohygiene vom Komponentenlager bis zum Futtertrog<br />
Phasenfütterung in der Ferkelaufzucht<br />
• vier- oder fünf Phasenfutter<br />
• leistungs- und gewichtsabhängige Futterzusammensetzungen<br />
• dem Verdauungsvermögen der Tiere angepasste Rohstoffauswahl<br />
• fließende Futterübergänge, keine abrupten Futterwechsel beim Absetzen,<br />
• optimierte Protein- und Mineralstoffgehalte zur Erstellung pufferarmer Rationen<br />
• Einsatz von Phytase zur Senkung der Säurebindungskapazität,<br />
• ausreichende Rohfasergehalte der Rationen bei gereinigtem Getreide<br />
• gröber vermahlenes, mehlförmiges Futter zur Förderung der Einspeichelung und<br />
gleichmäßigeren Futteraufnahme<br />
• Einsatz von Zusatzstoffen wie z.B. organischen Säuren (Ameisensäure fl.), Probiotika,<br />
Prebiotikum, Enzymen und Phytobiotika (Absetzfutter) zur Leistungsabsicherung<br />
und Stabilisierung der Darmflora<br />
• optimierte Vitamin- und Spurenelementversorgung<br />
• ausreichende Wasserversorgung bei hoher hygienischer Qualität<br />
Diätetische Maßnahmen in der Ferkelfütterung<br />
• hochverdauliche Rohwaren<br />
• viel Gerste (min. 40 Prozent)<br />
• protein- und mineralstoffreduziert durch Diätabsetzfutter bzw. Reduzierung des Ergänzer-<br />
oder Mineralanteiles in der Ration<br />
• Einsatz von rohfaserreichen Futtermitteln wie z.B. Gerste, Hafer, guter Weizenkleie<br />
zur Verbesserung der Einspeichelung und Förderung der Darmmotorik<br />
49
Checkliste Management in der Ferkelaufzucht:<br />
50<br />
• Zusatzstoffe => organische Säuren, Probiotika, Prebiotika, Phytobiotika in optimaler<br />
Dosierung<br />
• Förderung der Futteraufnahme durch Plasmaeiweiß, Fischmehl direkt nach dem<br />
Absetzen<br />
• rationierte Fütterung bis mindestens 21 Tage nach dem Absetzen zur Vorbeuge der<br />
Ödemkrankheit<br />
• 5-6 Mahlzeiten pro Tag beim Absetzen<br />
•<br />
Stimulierung der Futteraufnahme beim Absetzen durch Anfeuchten des Futters<br />
Stallklima / Beleuchtung<br />
• mind. 28 – 30 Grad Celcius nach dem Absetzen,<br />
• Schadgasreduzierung durch Heizen und Lüften<br />
• Vermeiden von Zugluft (max. 0.15 m/sec)<br />
• Tageslänge erhöhen durch Beleuchtung zum Fördern der Futteraufnahme<br />
Überbelegung vermeiden<br />
• niedrigere Keimbelastung<br />
• Tier-/Fressplatzverhältnis optimieren; gleichmäßige Futteraufnahme (Rationierung,<br />
Mehlfutter) nach dem Absetzen beugt „Verdauungsproblemen“ vor<br />
• weniger stressbedingte Verhaltensstörungen<br />
• konsequentes Rein – Raus – System<br />
• Selektionsbucht mit Kleinklima und separater Fütterung <strong>für</strong> 10% kleinste Ferkel<br />
Gruppengröße<br />
• Höherer Gesundheitsstatus bei kleineren Gruppengrößen<br />
• Steigerung des Leistungsniveaus bei kleineren Gruppengrößen<br />
Wasser<br />
• Keimbelastung minimieren (Brunnen, Leitungssystem) – Einsatz von geeigneten<br />
Reinigungsmitteln<br />
• max. 8 Tiere pro Tränkenippel, Durchflussraten der Nippel optimieren<br />
• (Ferkel 0.6 – 0.8 l/min), keine „Hochdrucknippel“<br />
Fütterungstechnik<br />
• Funktionstüchtigkeit laufend überprüfen<br />
• Rationierungsmöglichkeit gegeben
Zusammenfassung<br />
Unterschiedlichste Vorraussetzungen beeinflussen<br />
die Vitalität und Leistung der Ferkel.<br />
Verschiedene Herkünfte, Fütterungstechniken,<br />
Haltungsformen, Gesundheitsstatus,<br />
höhere Wurfzahlen mit einem höheren Anteil<br />
kleiner Ferkel sowie jüngst stark steigende<br />
Futterkosten, erfordern individuelle Lösungen<br />
in den Betrieben. Eine gezielte Anfütterung<br />
der Saugferkel, mit hoch verdaulichen<br />
Prestartern, bei gleichzeitiger optimaler<br />
Absicherung, ist die Basis <strong>für</strong> den Erfolg in<br />
der Aufzucht. Ein entscheidender Aspekt in<br />
der Ferkelfütterung, ist die Optimierung der<br />
Absetzphase, da in dieser Phase die Leistungen<br />
bis in die Endmast bestimmt werden.<br />
Die Wahl der eingesetzten Futtertypen, in<br />
Abhängigkeit von der betrieblichen Situation,<br />
wie Fütterungstechnik, Gesundheitsstatus,<br />
Leistungsniveau bestimmen den<br />
langfristigen Betriebserfolg. Eine ausgefeilte<br />
Phasenfütterung sichert einen hohen<br />
Gesundheitsstatus, bei gleichzeitig hoher<br />
Wirtschaftlichkeit der Ferkelaufzucht. Die<br />
Beachtung verschiedener Managementfaktoren<br />
und der Futterzusammensetzungen,<br />
die in den Checklisten aufgeführt sind, haben<br />
entscheidenden Einfluss auf die Leistung<br />
und Wirtschaftlichkeit der Ferkelaufzucht.<br />
Jeder einzelne Betrieb muss anhand<br />
seiner Ausgangssituation die ideale Fütterungsstrategie<br />
in der Ferkelaufzucht finden.<br />
Die Unterteilung der Aufzucht in mindestens<br />
vier Phasen (Prestarter, Absetzfutter, FAF I,<br />
FAF II) zur optimalen Nährstoffausnutzung<br />
und Wirtschaftlichkeit sollte Standard sein.<br />
Herbert Nehf<br />
Nördliche Hafenstarsse 12<br />
97080 Würzburg<br />
Dezember 2009<br />
51
Die Ferkelamme RESCUE DECK<br />
Ein Exkursionsbericht<br />
Die Berater der Erzeugerringe unternahmen<br />
eine, von FarmWorker organisierte, Exkursion<br />
nach Belgien und Niederlande um<br />
Neuigkeiten zur Leistungssteigerung kennen<br />
zu lernen und in Betrieben im Einsatz<br />
zu sehen.<br />
Die erste Station der Exkursion wurde von<br />
den Teilnehmern mit hoher Spannung erwartet.<br />
Grund hier<strong>für</strong> war der niederländische<br />
Betrieb von Jan Brouwer, der seit<br />
zweieinhalb Jahren mit großem Erfolg die<br />
künstliche Ferkelamme namens „<strong>Rescue</strong><br />
<strong>Deck</strong>“ einsetzt, um die Zahl der abgesetzten<br />
Ferkel zu erhöhen. <strong>Rescue</strong> <strong>Deck</strong> basiert<br />
auf einer amerikanischen Erfindung deren<br />
Patente von der niederländischen Futtermittelfirma<br />
Provimi <strong>für</strong> den europäischen Markt<br />
erworben wurde. Bei dieser Ferkelamme<br />
handelt es sich um ein System, in der über-<br />
53
zählige Ferkel mutterlos aufgezogen werden<br />
können. Das System besteht aus einem<br />
Ferkelnest und einer Futterstation. Das Ferkelnest,<br />
also das <strong>Deck</strong>, bietet Platz <strong>für</strong> 12<br />
Ferkel und garantiert ein Mikroklima, das<br />
den Keimdruck von außen auf ein Minimum<br />
senkt. Die <strong>Deck</strong>s können entweder oberhalb<br />
der Abferkelbucht im Abferkelabteil montiert<br />
oder in einem separat klimatisiertem Raum<br />
aufgestellt werden. Es besteht aus einer<br />
Kunststoffbox mit Ferkelrost, Oberteil mit<br />
flexibel integrierter Rotlichtlampe und einem<br />
Gülleentsorgungssystem. Die <strong>Deck</strong>s werden<br />
mit verzinktem oder V2A- Unterboden<br />
54<br />
Leistung<br />
<strong>Rescue</strong> <strong>Deck</strong><br />
lebgeb. Ferkel / Wurf<br />
abges. Ferkel / Wurf<br />
Verluste %<br />
Wurfindex<br />
abges. Ferkel / Sau u. Jahr<br />
(Quelle: Daten Jan Brouwer, 2009)<br />
geliefert.<br />
Die Standfüße werden individuell angefertigt<br />
und in der gewünschten Position aufgestellt.<br />
Die Futterstation besteht aus einem geschlossenem<br />
Ringsystem mit drei Cups,<br />
einem Vorratsbehälter mit integriertem Mixer<br />
zum Anmischen der Spezialmilch.<br />
Mit Hilfe einer pneumatischen Pumpe wird<br />
die Milch einmal täglich frisch angerührt und<br />
kontinuierlich in der Ringleitung in Bewegung<br />
gehalten.<br />
In jedem <strong>Deck</strong> stehen den Ferkeln zwei<br />
Milchcups und ein Wassercup zur freien<br />
Verfügung. Das Herzstück des <strong>Rescue</strong> <strong>Deck</strong><br />
sind die patentierten Nippel. Diese sorgen<br />
<strong>für</strong> eine Niveauregulierung und eine keimfreie,<br />
dosierte Zufuhr der Milch von den Leitungen<br />
in die Cups. Die Ferkel können die<br />
Nippel selbstständig bedienen.<br />
Beim Stallrundgang zeigte der Niederländer<br />
Jan Brouwer den Beratern den Einsatz seiner<br />
mittlerweile 12 <strong>Deck</strong>s. Der Betrieb mit<br />
400 Muttersauen setzt das <strong>Rescue</strong> <strong>Deck</strong><br />
schon längere Zeit ein. Leistung siehe Tabelle:<br />
2006 2007 2008 2009<br />
nein<br />
12,8<br />
11,6<br />
8,8<br />
2,33<br />
27<br />
1/2 Jahr<br />
13,6<br />
12,4<br />
9,3<br />
2,38<br />
29,5<br />
ja<br />
13,6<br />
12,6<br />
6,9<br />
2,46<br />
31<br />
ja<br />
14,0<br />
12,9<br />
7,5<br />
2,45<br />
31,2
Die <strong>Deck</strong>s sind bei Brouwer im Abferkelabteil<br />
oberhalb der Abferkelbuchten angebracht,<br />
da so kein extra Abteil, welches auch<br />
beheizt werden müsste, notwendig ist. Die<br />
Ferkel sind den akustischen Signalen eines<br />
Abferkelstalls automatisch ausgesetzt. An<br />
die Amme wird ein kompletter Wurf einer guten<br />
Muttersau mit 12 stabilen und gesunden<br />
Ferkel eingesetzt. Diese Sau bekommt dann<br />
überzählige Ferkel anderer Sauen. Das Ausstallen<br />
auf diesem Betrieb läuft parallel zum<br />
normalen Absetzen nach 28 Tagen.<br />
Im Ferkelaufzuchtstall konnten die Berater<br />
anschließend die weitere Entwicklung der<br />
Ferkel bis zur Vermarktung ansehen.<br />
Warum Ferkelamme?<br />
In den letzten 3 Jahren konnten die biolog-<br />
Der Wurfausgleich<br />
Vorteil Nachteil<br />
Ferkel bleiben an einer Sau<br />
Gleiches Laktationsstadiu aller Sauen<br />
bedeutet gleiche Milchzusammensetzung<br />
ischen Leistungen der einzelnen Ferkelerzeugerbetriebe<br />
um ein vielfaches gesteigert<br />
werden. Siehe Leistungszahlen in diesem<br />
Heft. Heute sind Würfe möglich mit weit über<br />
14 lebendgeborenen Ferkel. Diese Ferkel<br />
müssen aufgezogen werden, was den Betriebsleiter<br />
häufig vor Probleme stellt, weil<br />
die Sau nicht genügend gute Zitzen zur<br />
Aufzucht vorweisen kann oder Gesäuge<br />
anderer Sauen nicht zur Verfügung stehen.<br />
Deshalb steht der Betriebsleiter nun vor der<br />
Frage, kann eine künstliche Ferkelamme<br />
seine Probleme lösen.<br />
In den folgenden Tabellen sind die Vor- und<br />
Nachteile verschiedener Möglichkeiten zum<br />
Managen von hohen Ferkelzahlen zusammengestellt.<br />
Voraussetzung Gruppenabferkelung<br />
Funktioniert nur, wenn Wurfgrößen extrem<br />
differieren und einzelne Zitzen an<br />
Sauen frei sind<br />
Überzählige Ferkel können nicht aufge-<br />
zogen werden<br />
55
Die natürliche Ammensau<br />
Die technische Amme RESCUE DECK<br />
56<br />
Vorteil Nachteil<br />
Ferkel bleiben an einer Sau<br />
Keine Investitionskosten<br />
Keine Futterumstellung bei Ferkeln<br />
Gute Futterhygiene<br />
Vorteil Nachteil<br />
Jederzeit einsetzbar bzw. verfügbar<br />
Kein Einsatz von natürlichen Ammensauen<br />
Jedes einzelne <strong>Deck</strong> bedeutet eine „zusätzliche“<br />
Sau im Betrieb<br />
Rein-Raus im Abferkelstall und im <strong>Deck</strong><br />
Kein Abferkelplatz besetzt durch Amme<br />
Optimale Milchzusammensetzung möglich<br />
mit RESCUE MILK<br />
*(1) Meist keine optimale Milchzusammensetzung<br />
Hohe Stoffwechselbelastung der Sau<br />
aufgrund höherer Säugezeit<br />
Häufig Platzprobleme v.a. bei<br />
Rein - Raus - Verfahren<br />
Ammensau im 3- oder 4- Wochen-<br />
Rhythmus schlecht einzugliedern<br />
*(1) häufig werden Sauen verwendet, die bereits Ferkel aufgezogen haben und in der Laktation weit fortgeschritten sind<br />
Wurfausgleich mit RESCUE DECK<br />
Für jeden Wurfausgleich gelten immer die<br />
folgenden Regeln:<br />
KEIN versetzen vor den ersten 12 Lebensstunden.<br />
KEIN versetzen nach<br />
72 Lebensstunden<br />
Die Vorrausetzung <strong>für</strong> jeden Wurfausgleich<br />
ist immer die schnelle und genügende Biestmilchaufnahme<br />
aller Ferkel. Dies kann vor<br />
Hoher Betreuungsaufwand v.a. bei<br />
jungen Ferkeln<br />
Erhöhter Arbeitsaufwand aufgrund<br />
Milchzubereitung<br />
Investitionskosten<br />
Höhere Futterkosten<br />
Gutes Hygienemanagement nötig<br />
allem bei großen Würfen durch das geteilte<br />
Säugen erfolgen. Hierbei werden die Ferkel<br />
markiert und die ersten Ferkel an das Gesäuge<br />
angelegt. Während die weiteren Ferkel<br />
ins Ferkelnest gesperrt werden. Nach<br />
1 – 2 h wird der Wurf dann getauscht. Die<br />
Wurfordnung am Gesäuge der Sau ist nach<br />
48 bis 72 h fix. Das bedeutet , dass kleine<br />
Ferkel nach diesem Zeitpunkt nicht automatisch<br />
nach vorne zu den besseren Zitzen
3 Wochen-Rhythmus > 160 Sauen<br />
Stallplatzkosten Afa 20 Jahre;<br />
Kosten <strong>für</strong> Amme<br />
Afa/Zins / Jahr (10 J.)<br />
Kosten <strong>für</strong> Ferkelfutter / Jahr Starter ab 2. Tag<br />
Energiekosten / Jahr<br />
Kosten <strong>für</strong> RESCUE MILK / Jahr<br />
Arbeitskosten / Jahr (12 min.tgl., bei 20.- €/h)<br />
KOSTEN<br />
Kosten pro Ferkel<br />
bei 360 Ferkel/J.<br />
bei 380 Ferkel/ J.<br />
rücken, wenn große Ferkel weggenommen<br />
werden. Ein optimaler Wurfausgleich gelingt<br />
mit einer jungen, guten Sau , deren Ferkel<br />
komplett versetzt und alle gesammelten<br />
kleine Ferkel aus der Abferkelgruppe an<br />
diese Sau gesetzen werden.<br />
Beim Absetzen von Ferkeln muss immer<br />
die Nutztierhaltungsverordnung beachtet<br />
werden:<br />
Ferkel dürfen erst ab einem Alter von<br />
28 Tagen abgesetzt werden, sofern<br />
nicht das Wohlergehen der Sau oder<br />
der Ferkel ein früheres Absetzen erfordern.<br />
Lohnt sich der Einsatz des RESCUE<br />
DECK?<br />
Erlös je Ferkel bei 30 kg ca. 60,00 €<br />
Erlös Babyferkel (64%) ca. 38,40 €<br />
4 <strong>Rescue</strong><br />
<strong>Deck</strong>s<br />
7.440 €<br />
967 €<br />
480 €<br />
808 €<br />
2.806 €<br />
1.428 €<br />
6.589 €<br />
18,03 €<br />
17,08 €<br />
4 Ammen<br />
günstig<br />
8000 €<br />
4 x 1.300 €<br />
1.316 €<br />
480 €<br />
933 €<br />
2.806 €<br />
1.428 €<br />
6.963 €<br />
19,34 €<br />
18,32 €<br />
4 Ammen<br />
teuer<br />
8000 €<br />
4 x 2.160 €<br />
1.763 €<br />
480 €<br />
933 €<br />
2.806 €<br />
1.428 €<br />
7.410 €<br />
20,58 €<br />
19,50 €<br />
Kosten pro Ferkel im <strong>Deck</strong> - 18,03 €<br />
Zusätzliche Kosten (Ausfälle.) - 2,00 €<br />
Gewinn je zusätzlichem Ferkel 18,37 €<br />
Zusammenfassung<br />
Die Ferkelamme RESCUE DECK kann<br />
oberhalb der Abferkelbucht montiert werden,<br />
womit kein zusätzlicher Platzbedarf besteht<br />
bzw. kein teurer Abferkelplatz genutzt werden<br />
muss. Das RESCUE DECK bietet bereits<br />
ab dem 1. Lebenstag <strong>für</strong> die Ferkel eine<br />
gute Überlebenschance mit sehr guten Aufzuchtergebnissen.<br />
Die Amme wird mittlerweile<br />
in vielen Betrieben erfolgreich eingesetzt.<br />
Managen Sie Ihre überzähligen Ferkel<br />
und erzielen Sie zusätzliche Gewinne.<br />
Das RESCUE DECK können Sie beziehen<br />
bei FARMWORKER.<br />
57
D-Anz.Schwein A4 hoch.indd 1 08.02.2010 16:55:53 Uhr<br />
58
Schweinefutter mit « Würze » bringt den Erfolg!<br />
Pflanzliche Bitterstoffe gelten in der Schweinefütterung<br />
als wertvoll und wichtig. Bekanntermaßen<br />
stimulieren sie auf natürliche<br />
Weise Appetit und Verdauungsleistung der<br />
Tiere und zeigen darüber hinaus interessante,<br />
gesundheitsstabilisierende Effekte. Die<br />
Wirkung von Bitterstoffen auf die Leistung<br />
(FVW, tgl. Zunahme, MFA) ist sehr gut über<br />
das Produkt SANGROVIT ® nachgewiesen.<br />
SANGROVIT ® ist ein rein pflanzlicher, standardisierter<br />
Futterzusatzstoff. Die Rohstoffe<br />
werden in Mittelfranken angebaut und auch<br />
die Fertigstellung bis zur granulierten Würze<br />
im Sack erfolgt hier vor Ort (Abbildung 1).<br />
Ein Plus bei Ferkeln und Mastschweinen<br />
mit Sangrovit!<br />
Seit Jahren wird SANGROVIT ® mit überzeugendem<br />
Erfolg in der modernen Schweinefütterung<br />
genutzt. Durch spezifisches<br />
Einwirken der Bitterstoffe auf Rezeptoren<br />
im Verdauungstrakt werden sowohl der Appetit<br />
der Tiere als auch die Futterverwertung<br />
positiv beeinflusst. Zahlreiche Versuche<br />
belegen die wirtschaftlich hochinteressante<br />
Verbesserung der tgl. Zunahmen und FVW<br />
von 3-4% bei Ferkeln und Mastschweinen<br />
(Abbildung 2). Dabei sind bereits durch eine<br />
Reduktion der FVW von 1% die Kosten des<br />
Produktes gedeckt. Jede darüber hinausgehende<br />
Leistungssteigerung bringt einen Zugewinn<br />
<strong>für</strong> den Landwirt. So werden durch<br />
mit SANGROVIT ® Gewinnreserven ausgeschöpft,<br />
der finanzielle Druck durch hohe<br />
Futterpreise abgepuffert und letztendlich<br />
Ressourcen geschont.<br />
59
Hier lohnt sich das Rechnen:<br />
1% bessere Futterverwertung kann mit<br />
0,50.€ – 0,60.€ pro Mastschwein angesetzt<br />
werden. Ein Betrieb mit 1000 Mastplätzen<br />
erzielt auf diesem Wege mit SANGROVIT ®<br />
einen wirtschaftlichen Vorteil von 1500.€ bis<br />
2000.€ pro Durchgang.<br />
Mehr MFA am Haken…<br />
Ein weiteres Plus der Bitterstoffe: Durch ihren<br />
Einsatz wird die Schlachtkörperqualität<br />
gezielt gefördert. Studien an Schweinen<br />
belegen: SANGROVIT ® erhöht die Aminosäuren-Verfügbarkeit<br />
und trägt so zu einer<br />
optimierten Stickstoff-Bilanz bei. In der Konsequenz<br />
muss weniger Stickstoff in Form<br />
von Harnstoff über Leber und Niere entsorgt<br />
werden, was mit einer gesundheitsfördernden<br />
Entlastung beider Organe einhergeht.<br />
Letztendlich resultiert die höhere Aminosäurenverfügbarkeit<br />
aber vor allem in einer<br />
verbesserten Schlachtkörperqualität. So<br />
war im Mittel von 21 Studien der MFA durch<br />
60<br />
den Einsatz von SANGROVIT ® um 0,4 bis<br />
1,0%-Punkte erhöht. Wirtschaftlich errechnet<br />
sich daraus ein Vorteil von ca. 1 € bis 3<br />
€ pro Mastschwein.<br />
....auch Sauen lieben Sangrovit!<br />
Aber auch in der Sauenfütterung ergeben<br />
sich durch den Sangrovit-Einsatz interessante<br />
Ansätze. Gerade bei Sauen moderner<br />
Genetik reicht die Futteraufnahme in der<br />
Laktation häufig nicht aus, um den hohen<br />
Energie- und Nährstoffbedarf zu decken.<br />
SANGROVIT ® fördert hier auf natürliche<br />
Weise den Appetit und so sind SANGRO-<br />
VIT ® versorgte Tiere beim Absetzen weniger<br />
„abgesäugt“. Das wirkt sich positiv auf Gesundheit,<br />
Langlebigkeit und Fruchtbarkeit<br />
aus. Dabei profitieren insbesondere junge<br />
Sauen und ihre Würfe von der Würze im<br />
Futter, denn sie sind nicht allein durch die<br />
Milchleistung, sondern zusätzlich durch ihr<br />
eigenes Körperwachstum gefordert (Abbildung<br />
3).
Bitterstoffe können noch mehr…<br />
Literaturstudien belegen aber auch, dass<br />
Bitterstoffe interessante, positive Nebeneffekte,<br />
z.B. auf Husten und Endzündungsprozesse<br />
haben. In Primus Schwein (10/2009)<br />
wurde unter dem Titel „Den Darm gesund<br />
füttern“ ein Infektionsversuch mit Salmonellen<br />
vorgestellt. Die Ergebnisse dieser Studie<br />
sind vielversprechend. Der Zusatz von QBA<br />
(Bitterstoffe im SANGROVIT ® ) resultierte in<br />
einer deutlich besseren Wachstumsleistung<br />
im Vergleich zur Kontroll-Gruppe. Darüber<br />
hinaus konnte durch den Einsatz der QBA<br />
die Ausscheidungsrate der Salmonellen re-<br />
duziert werden. Letztlich zeigen diese Untersuchungen,<br />
dass es beim Einsatz von QBA/<br />
Bitterstoffen auch um die Förderung der<br />
Darmgesundheit geht. Dies verbessert nicht<br />
nur die Nährstoffabsorption, sondern führt<br />
zusätzlich zu einer erhöhten Immunstabilität<br />
der Tiere.<br />
Viele Studien belegen den erfolgreichen und<br />
gewinnbringenden Einsatz von SANGRO-<br />
VIT ® in der Schweinefütterung. Mit diesem<br />
Produkt steht dem Landwirt ein interessanter<br />
und innovativer Zusatzstoff <strong>für</strong> eine rentable<br />
Schweineproduktion zur Verfügung.<br />
61
62<br />
Erfolgreiche biologische Tiermedizin<br />
R Wirksam R Erprobt<br />
Engystol ad us. vet. Flüssige Verdünnung zur Injektion. Zusammensetzung: 5 ml enthalten: Arzneilich wirksame Bestandteile: Vincetoxicum hirundinaria Dil D6 0,03 ml, Vincetoxicum hirundinaria Dil. D10 0,03 ml; Vincetoxicum hirundinaria Dil.<br />
D30 0,03 ml; Vincetoxicum e cinere Dil. D30 (HAB, Vorschrift 8a) 0,005 ml; Sulfur Dil. D10 0,015 ml; Sulfur Dil. D4 0,015 ml. Die Bestandteile 1 bis 5 werden über die letzten 2 Stufen gemäß HAB, Vorschrift 40a gemeinsam potenziert. Sonstige<br />
Bestandteile: Isotonische Natriumchloridlösung. Registriertes homöopathisches Arzneimittel, daher ohne Angabe einer therapeutischen Indikation. Gegenanzeigen: Keine bekannt. Vorsichtsmaßnahmen <strong>für</strong> die Anwendung und Warnhinweise: Keine.<br />
Wechselwirkungen: Keine bekannt. Wartezeit: Pferd, Rind, Schwein, Schaf, Ziege: 0 Tage. Nebenwirkungen: Keine bekannt. Das Arzeimittel ist nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr anzuwenden.<br />
Nach Anbruch sofort verbrauchen. Angebrochene Ampullen sind zu verwerfen. Nicht über 25°C lagern. Apothekenpfl ichtig. Reg.-Nr. 3410.00.00, Packungsgrößen: Packungen mit 5 und 50 Ampullen zu 5 ml.<br />
Biologische Heilmittel Heel GmbH, 76532 <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, www.heel.de
Erfahrungsbericht über den Einsatz von homöopathischen<br />
Komplexmitteln in der Schweinehaltung.<br />
Eine Erkrankung entsteht oft nicht nur durch<br />
den Erreger selbst, sondern häufig dadurch,<br />
dass der Körper geschwächt ist und damit<br />
empfänglich wird <strong>für</strong> krankmachende Keime,<br />
die sich ausbreiten und den Körper schwächen.<br />
Die Schwächung muss nicht immer<br />
durch die Keime selbst erfolgen, es können<br />
u.a. auch Mangelzustände, falsche Haltung,<br />
unangemessenes Stallklima oder falsche<br />
Fütterung ursächlich sein. Ein körperlich<br />
oder seelisch geschwächtes Schwein kann<br />
keine volle Leistung erbringen. Zudem ist es<br />
auch noch besonders anfällig <strong>für</strong> alle möglichen<br />
Erkrankungen.<br />
Die gewohnte Schulmedizin (allopathische<br />
Medizin) richtet sich i.d.R. gegen den Erreger,<br />
tötet ihn ab oder hemmt seine Wirkung.<br />
Dadurch werden häufig aber auch „erwünschte“<br />
Keime mit abgetötet (z.B. beim Einsatz<br />
von Antibiotika gegen Saugferkeldurchfall),<br />
wodurch im Anschluss an die Behandlung<br />
durch das Fehlen der „erwünschten“ positiven<br />
Keime eine erneute Schwächung des<br />
Organismus erfolgen kann. Ferner können<br />
bestimmte Keime bereits resistent gegen<br />
Antibiotika sein, so dass die Wirkung der<br />
Arzneimittel abgeschwächt abläuft oder gar<br />
nicht erfolgt. Damit das nicht passiert, werden<br />
von Tiermedizinern häufig Resistenztests<br />
empfohlen, um einen gesicherten Behandlungserfolg<br />
zu erzielen. Resistenztests<br />
können teilweise sehr umfangreich, teuer<br />
und zeitaufwendig sein.<br />
Homöopathika hingegen arbeiten nicht gegen<br />
Erreger, sondern unterstützen die körpereigenen<br />
Abwehrkräfte und helfen dem<br />
Körper sich selbst zu heilen. Durch die Verabreichung<br />
von homöopathischen Heilmit-<br />
teln werden Informationen oder Impulse geliefert,<br />
die der Körper zur Heilung benötigt.<br />
Der entscheidende Vorteil der Homöopathie<br />
besteht darin, dass i. d. R. keine Wartezeiten<br />
auftreten, keine Resistenzen bekannt<br />
sind (weil ja keine Abtötung von Erregern<br />
statt findet) und oft ein schnellerer Heilungsprozess<br />
erfolgt. Durch den gezielten<br />
und konsequenten Einsatz von homöopathischen<br />
Heilmitteln kann der Gesundheitszustand<br />
der gesamten Herde auf Dauer deutlich<br />
verbessert werden.<br />
Ist der Körper allerdings so stark geschwächt,<br />
dass keine Selbstheilung mehr<br />
möglich ist, dann haben Homöopathika keine<br />
Wirkung mehr. Hier liegen ganz eindeutig<br />
die Grenzen der homöopathischen Tiermedizin.<br />
Unterscheidung zwischen Einzel- und<br />
Komplexmitteln:<br />
In der Heilung von Erkrankungen durch Homöopathika<br />
unterscheidet man zwischen<br />
Einzel- und Komplexmitteltherapie. Einzelmittel<br />
sind Substanzen, die einzeln in einer<br />
ganz bestimmten Potenz (Konzentration)<br />
verabreicht werden. Komplexmittel bestehen<br />
aus verschiedenen Einzelmitteln in<br />
unterschiedlichen Potenzen, häufig sind es<br />
D-Potenzen.<br />
Die Anwendung von Einzelmitteln (z.B. Arnica<br />
C30) ist relativ umfangreich und erfordert<br />
eine intensive Untersuchung des Patienten.<br />
Ferner ist die exakte Kenntnis der Arzneimittelbilder<br />
<strong>für</strong> die einzelnen Substanzen<br />
erforderlich. Deshalb werden Einzelmittel<br />
eher von ausgebildeten Tierheilpraktikern<br />
oder Tiermedizinern verabreicht, weil es<br />
63
eine hohe Anzahl an Substanzen in vielen<br />
verschiedenen Potenzen gibt, die in ihrer<br />
Wirkung sehr unterschiedlich sind. Einzelmittel<br />
wirken fast ausschließlich bei ganz<br />
bestimmten Fallsituationen innerhalb verschiedener<br />
Anwendungsgebiete.<br />
Für nicht eingearbeitete Anwender z.B.<br />
Landwirte hingegen eignen sich eher Komplexmittel.<br />
Komplexmittel (z.B. Traumeel ® )<br />
sind einfacher anzuwenden, weil man sich<br />
nicht durch das Arzneimittelbild leiten lassen<br />
muss, sondern sich eher an den Symptomen<br />
Tabelle: Möglichkeiten und Grenzen der Homöopathie: Tabelle:<br />
64<br />
Möglichkeiten:<br />
• unterstützen die Selbstheilungskräfte des Körpers<br />
• wirken überall dort, wo noch die Möglichkeit zur Selbstheilung vorhanden ist<br />
• haben keine unerwünschten Nebenwirkungen<br />
• haben i.d.R. keine Wartezeiten<br />
• kann man schonend anwenden, da sie auch oral verabreicht werden können<br />
• da<strong>für</strong> sind keine Resistenzen bekannt<br />
• sind vorwiegend alle miteinander mischbar<br />
Grenzen:<br />
• bei hochgradigen Infektionen (mit hohem Fieber über 40°C) keine ausreichende<br />
Wirkung (der Körper ist zur Selbstheilung zu schwach), dann Antibiotika dringend<br />
erforderlich!!<br />
• deutlich komplexer als die Schulmedizin, erfordert mehr Fachwissen<br />
• Arbeitserledigungskosten können bei oraler Einzeltierbehandlung deutlich höher<br />
sein, als beim Einsatz von z.B. Antibiotika<br />
• oft sind mehrere Nachbehandlungen verschiedener Präparate mehrmals erforderlich<br />
• Wirken nur dort, wo (Selbst-) Heilung möglich ist<br />
• Keine wirksamen Mittel als Ersatz <strong>für</strong> Impfmaßnahmen und Entwurmung<br />
der Infektion orientieren kann. Eine exakte<br />
Kenntnis der einzelnen Faktoren ist nicht<br />
unbedingt erforderlich Die Zusammensetzung<br />
der Komplexmittel wird durch ähnliche<br />
Anwendungsgebiete der jeweiligen verwen-<br />
deten Substanzen bestimmt. Komplexmittel<br />
erfassen häufig komplette Krankheitszustände,<br />
weil sie verschiedene Angriffspunkte<br />
bearbeiten.<br />
Darreichungsformen, Applikationstechnik:<br />
Homöopathika <strong>für</strong> landwirtschaftliche Nutztiere<br />
(als Aufschrift auf der Verpackung „ad<br />
us. vet.“) werden in unterschiedlichen Darreichungsformen<br />
auf dem Markt angeboten.<br />
Einzelmittel häufig als sog. Globuli (kleine<br />
Stecknadelkopf große Kügelchen, Trägersubstanz<br />
ist Zucker) oder flüssig als Tropfen<br />
(Trägersubstanz ist Alkohol) in einer<br />
Tropfflasche. Komplexmittel auch als Tabletten,<br />
Salbe, Gel, oder flüssig als Tropfen in
Ampullen (Träger ist Kochsalzlösung) oder<br />
Tropfflaschen.<br />
Rechtliche Aspekte:<br />
Grundsätzlich wird die Verabreichung von<br />
biologischen Heilmitteln, die apothekenpflichtig<br />
sind, über das Arzneimittelgesetz<br />
(AMG) geregelt.<br />
Homöopathische Arzneimittelbehandlungen<br />
müssen ebenso wie alle anderen nicht biologischen<br />
ins Medikamentenbuch eingetragen<br />
werden. Die 7-Tage- und 31-Tage-Regelung<br />
entfällt jedoch, weil es keine Wartezeiten<br />
gibt (außer bei einigen ganz bestimmten<br />
Präparaten, die aber ganz selten eingesetzt<br />
werden). Viele Homöopathika haben<br />
nur eine Zulassung in der Humanmedizin,<br />
der Tierarzt darf diese allerdings ab D4 <strong>für</strong><br />
landwirtschaftliche Nutztiere umwidmen.<br />
Alle biologischen Heilmittel die <strong>für</strong> landwirtschaftliche<br />
Nutztiere zugelassen sind, können<br />
auch ohne Verordnung des Tierarztes<br />
über die Apotheke bezogen und eingesetzt<br />
werden. Auch hier ist der Einsatz dokumentationspflichtig.<br />
Der Kassenbeleg muss <strong>für</strong><br />
mindestens fünf Jahre aufbewahrt werden.<br />
Ausgewählte Untersuchungsergebnisse<br />
der Praxisbeobachtung:<br />
Grundsätzlich können alle Komplexmittel<br />
oral verabreicht werden. Der Hersteller emp-<br />
Symptom(e),<br />
Ursache, Form<br />
flüssiger weißer Ausfluss<br />
pastenförmiger gelber<br />
Ausfluss<br />
mit Fieber<br />
fiehlt eine zu verabreichende Tagesdosis je<br />
Präparat von 5-10 ml je Tier. Es hat sich herausgestellt,<br />
dass 5 ml pro Mittel als Tagesdosis<br />
über zwei Gaben verteilt, besser wirken,<br />
als ein Mal täglich 5-10 ml. Für Ferkel<br />
und Vormastschweine waren 1-3 ml je Mittel<br />
und Tag völlig ausreichend.<br />
1. Endometritis:<br />
Endometritis sollte zwischen zwei verschiedenen<br />
Formen bzw. Behandlungsansätzen<br />
anhand der Konsistenz und Farbe des Sekretes<br />
unterschieden werden. Die Erfolgsquote<br />
liegt bei geringem Keimdruck und<br />
gutem Zustand der Sauen zwischen 80<br />
und100%. Bei hohem Keimdruck und einer<br />
Schwächung des Allgemeinzustands, erfolgt<br />
oft eine Re-Infektion bereits nach wenigen<br />
Wochen. Bei Re-Infektion sollte auf<br />
Homöopathie verzichtet und eine Antibiose<br />
eingeleitet werden. Nach der Antibiotikagabe<br />
kann eine weitere Re-Infektion (chronischer<br />
Verlauf) erfolgen, die dann ebenfalls<br />
mit Antibiotika behandelt werden sollte. Die<br />
Zeitintervalle zwischen Behandlung und Re-<br />
Infektion können bei der Verabreichung von<br />
Antibiotika deutlich länger sein, als bei homöopathischen<br />
Behandlungen. Besserung<br />
tritt jedoch bei homöopathischen Behandlungen<br />
deutlich schneller ein, oft bereits am<br />
Behandlungstag.<br />
Heilmittel Verabreichungsmenge je Behandlungs-<br />
Tier und Tag (ml)<br />
tage<br />
Lachesis Compositum<br />
5<br />
2 - 3<br />
+ Traumeel LT<br />
5<br />
2 - 3<br />
Pulsatilla Injeel<br />
3 - 5<br />
2 - 3<br />
+ Traumeel LT<br />
5<br />
2 - 3<br />
Belladonna Homaccord<br />
2,5 - 5<br />
2 - 3<br />
alle 30 Minuten<br />
2,5 - 5<br />
2 - 3<br />
65
2. Agalaktie:<br />
Unterscheidung in zwei verschiedene Formen<br />
mit dem gleichen Erscheinungsbild.<br />
Der Erfolg kann sich unterschiedlich gestalten.<br />
In den meisten Fällen ist eine erhöhte<br />
Symptom(e),<br />
Ursache, Form<br />
zu geringe Milchleistung<br />
zu Beginn der Laktation<br />
zu geringe Milchleistung<br />
während der Laktation<br />
Milchfluss unzureichend<br />
mit Fieber<br />
Symptom(e),<br />
Ursache, Form<br />
mit Harngries<br />
66<br />
ohne Harngries<br />
Heilmittel<br />
Urtica Injeel<br />
Pulsatilla Injeel<br />
Phytolacca Injeel<br />
Pulsatilla Injeel<br />
+ Traumeel LT<br />
+ Belladonna Homaccord<br />
3. Harnwegserkrankungen<br />
Unterscheidung in zwei Formen. mit oder<br />
ohne Harngries.<br />
Die Schweine benötigen zur Genesung viel<br />
Heilmittel<br />
Reneel N<br />
+ Traumeel LT<br />
+ Berberis Homaccord<br />
Reneel N<br />
+ Berberis Homaccord<br />
4. Saugferkeldurchfall<br />
Zur gezielten Behandlung von Durchfall sollte<br />
die Ursache erforscht werden. Es muss<br />
bei der Behandlung zwischen zwei Ursachen<br />
unterschieden werden, zwischen dem<br />
keimbedingten und dem futterbedingten<br />
Durchfall.<br />
Milchleistung nach 2-3 Tagen zu erkennen.<br />
Bei besonders schweren Erkrankungen<br />
kann der Heilungsprozess sehr spät oder<br />
gar nicht erfolgen.<br />
Verabreichungsmenge je<br />
Tier und Tag (ml)<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
alle 30 Minuten, 5ml<br />
Verabreichungsmenge je<br />
Tier und Tag (ml)<br />
4 Tabletten<br />
5<br />
5<br />
4 Tabletten<br />
5<br />
Behandlungstage<br />
2-4<br />
2-4<br />
2-4<br />
2-4<br />
2-4<br />
bis das Fieber<br />
weg ist<br />
Wasser. Der Urin riecht häufig sehr übel.<br />
Besserung tritt bereits nach 24 Stunden ein.<br />
Behandlungstage<br />
2-4<br />
2-4<br />
2-4<br />
2-4<br />
2-4<br />
Empfehlenswert ist eine Kombination aus<br />
Nux Vomia Homaccord und Veratrum Homaccord,<br />
weil die Ursache und der Keim mit<br />
dem Auge oft nicht zu bestimmen ist. Der Behandlungserfolg<br />
liegt bei Saugferkeldurchfall<br />
(Coli-Infektion) bei 95-100%. Besserung tritt
oft bereits nach 12 Stunden ein. Bei „hartnäckigen“<br />
Erregern in der Ferkelaufzucht<br />
oder Mast ist der Behandlungserfolg teilweise<br />
mäßig. Die Tiere können sich teilweise<br />
relativ schnell reinfizieren, so dass weitere<br />
Gaben erforderlich werden. Zur Behandlung<br />
Symptom(e),<br />
Ursache, Form<br />
keimbedingt<br />
fütterungsbedingt<br />
unsicher<br />
5. Fieber:<br />
Bei Fieber ist Vorsicht geboten. Bei Temperaturen<br />
von über 39,9°C kann es oft<br />
vorkommen, dass homöopathische Behandlungen<br />
keine Wirkung zeigen, weil<br />
die Tiere vermutlich zu schwach sind<br />
und dadurch bedingt offensichtlich keine<br />
Selbstheilung mehr stattfinden kann!<br />
Bei Temperaturen kleiner/gleich 39,9°C zeigt<br />
Belladonna Homaccord sehr gute Wirkung.<br />
Das Fieber kann dadurch binnen 2-3 h auf<br />
von Aufzuchtferkel lassen sich Trinkwassermedikatoren<br />
mit hohem Erfolg einsetzen.<br />
Bei Saugferkel und Mastschweinen werden<br />
grundsätzlich Einzeltierbehandlungen empfohlen.<br />
Heilmittel Verabreichungsmenge je Behandlungs-<br />
Tier und Tag (ml)<br />
tage<br />
Veratrum Homaccord Saugferkel: 1-2<br />
1-2<br />
Nux Vomica Homaccord Saugferkel: 1-2<br />
1-2<br />
Veratrum Homaccord<br />
1<br />
1-2<br />
+ Nux Vomica Homaccord<br />
1<br />
1-2<br />
Normaltemperatur gesenkt werden, wenn<br />
alle 30 Minuten 5ml/Tier verabreicht werden.<br />
In seltenen Fällen kann es am Folgetag wieder<br />
zu Fieberschüben kommen. Dann kann<br />
wiederum mit Belladonna und Traumeel behandelt<br />
werden. Bessere Alternativen könnten<br />
aber auch Mittel aus der Schulmedizin<br />
sein, da bei erneutem Fieber offensichtlich<br />
starke Infektionen vorliegen.<br />
67
Ökonomische Betrachtung:<br />
68<br />
Datengrundlage: Beobachtungszeitraum 2007 - 2008, Durchschnittswerte<br />
Pro Zuchtsau und Erkrankung<br />
Mittelkosten Erste Behandlung<br />
Anzahl Nachbehandlungen<br />
Mittelkosten Nachbehandlung (Gesamt)<br />
Rüstzeit (20 € Lohn pro Stunde, Gesamt)<br />
Zeit zum Behandeln<br />
- zum nachbehandeln<br />
Fallbeispiel: Endometritis<br />
Dauer der Heilung<br />
Kosten <strong>für</strong> Leistungsverluste<br />
Kosten <strong>für</strong> Telefonate<br />
Kosten <strong>für</strong> Probenahme, Resistenztest<br />
Kosten <strong>für</strong> Einhaltung der Wartezeit<br />
Summe <strong>für</strong> Behandlung (ohne Resistenztest)<br />
Fallbeispiel: Saugferkeldurchfall<br />
Datengrundlage: Beobachtungszeitraum 2007 - 2008, Durchschnittswerte<br />
Pro Saugferkel und Erkrankung<br />
Mittelkosten Erste Behandlung<br />
Anzahl Nachbehandlungen<br />
Mittelkosten Nachbehandlung (Gesamt)<br />
Rüstzeit (20 € Lohn pro Stunde, Gesamt)<br />
Zeit zum Behandeln<br />
- zum nachbehandeln<br />
Dauer der Heilung<br />
Kosten <strong>für</strong> Leistungsverluste<br />
Kosten <strong>für</strong> Telefonate<br />
Kosten <strong>für</strong> Probenahme, Resistenztest<br />
Kosten <strong>für</strong> Einhaltung der Wartezeit<br />
Summe <strong>für</strong> Behandlung (ohne Resistenztest)<br />
Schulmedizin<br />
7,00 €<br />
1<br />
7,00 €<br />
ca. 15 Sek.<br />
0,08 €<br />
ca. 10 Sek.<br />
0,05 €<br />
ca.10 Sek.<br />
0,05 €<br />
ca 2-3 Tage<br />
?<br />
?<br />
?<br />
?<br />
14,18 €<br />
Schulmedizin<br />
1,10 €<br />
1<br />
1,10 €<br />
ca. 15 Sek.<br />
0,08 €<br />
ca. 10 Sek.<br />
0,05 €<br />
ca.10 Sek.<br />
0,05 €<br />
ca 2-3 Tage<br />
?<br />
?<br />
?<br />
?<br />
2,38 €<br />
Homöopathie<br />
1,70 €<br />
4<br />
6,80 €<br />
ca. 2 Min.<br />
0,66 €.<br />
ca. 20 Sek.<br />
0,10 €<br />
ca. 1 Min.<br />
0,33 €<br />
ca. 1-2 Tage<br />
oft weniger<br />
keine<br />
keine<br />
Keine<br />
9,59 €<br />
Homöopathie<br />
0,38 €<br />
2<br />
0,76 €<br />
ca. 20 Sek.<br />
0,10 €.<br />
ca. 20 Sek.<br />
0,10 €<br />
ca. 40 Sek.<br />
0,20 €<br />
1 Tag<br />
oft weniger<br />
keine<br />
keine<br />
Keine<br />
1,54 €
Fazit:<br />
Die Anwendung der Homöopathie kann eine<br />
wirksame Methode sein, viele Infektionen<br />
beim Tier zu behandeln. Man kann sie unterstützend,<br />
ergänzend oder als alleinige<br />
Behandlungsmethode einsetzen. Die Mittel<br />
sind in der Regel kostengünstiger als<br />
Antibiotika. Die schnellere Wirkung der homöopathischen<br />
Heilmittel, im Vergleich zu<br />
Antibiotika, führt in der Regel zu geringeren<br />
Leistungsverlusten. Ferner werden keine<br />
aufwendigen Resistenztests benötigt, weil<br />
keine Resistenzen entstehen können.<br />
Man sollte jedoch beachten, dass bei schweren<br />
Infektionen Vorsicht geboten ist, da die<br />
Selbstheilungsfunktion des Körpers dann<br />
deutlich herabgesetzt sein kann, was <strong>für</strong> den<br />
Laien evtl. schwer zu erkennen ist.<br />
Homöopathika funktionieren nur dann, wenn<br />
sie richtig eingesetzt werden. Das erfordert<br />
bei Einzelmitteln eine genaue Kenntnis des<br />
Arzneimittelbildes und eine korrekte Interpretation<br />
der Krankheitssymptome. Für<br />
Komplexmittel sind deutlich weniger Kenntnisse<br />
erforderlich Trotzdem müssen auch<br />
Komplexmittel richtig eingesetzt werden. Die<br />
Verwendung nicht geeigneter Heilmittel führt<br />
nicht zur Erkrankung, verursacht aber unnötige<br />
Kosten. Ferner führt eine Fehlbehand-<br />
lung aufgrund des verspäteten Genesungsprozesses<br />
zu mehr oder minder starken<br />
Leistungsdepressionen und erfordert dann<br />
auch oft eine Antibiotikabehandlung.<br />
Empfehlenswert ist es, die Anwendung der<br />
Homöopathie durch den Bestandstierarzt<br />
vornehmen zu lassen. Leider gibt es in<br />
Deutschland zu wenig Tierärzte und Tierheilpraktiker,<br />
die im Gebiet der Homöopathie <strong>für</strong><br />
landwirtschaftliche Nutztierhaltung umfassend<br />
ausgebildet sind.<br />
Die Schwierigkeit liegt eigentlich nur darin,<br />
das richtige Mittel in der richtigen Potenz<br />
auszuwählen und zu entscheiden, ob das<br />
Tier noch Selbstheilungskräfte besitzt oder<br />
nicht. Sollte nicht eindeutig erkennbar sein,<br />
ob noch Selbstheilungsfunktionen vorhanden<br />
sind (was bei schweren Infektionen oft<br />
der Fall ist), ist es ratsam sofort nach Feststellung<br />
eine Antibiose einzuleiten, um die<br />
Kosten so gering wie möglich zu halten. Allerdings<br />
können homöopathische Arzneimittel<br />
auch mit einer antibiotischen Behandlung<br />
oder Impfmaßnahme kombiniert werden, dadurch<br />
kann die Erfolgsrate erhöht werden.<br />
Von Dipl. Ing. agrar (FH) Markus Klaßen,<br />
Rheinland Pfalz<br />
69
70<br />
Anhang
Anschriften<br />
Erzeugerring Ehingen-Münsingen<br />
Vorsitzender: Markus Mayer, 72574 Wittlingen<br />
Ringberater<br />
Ringberaterin<br />
Ringberater<br />
Ringberater<br />
Ringberater gerhard-hiller@lkvbw.de<br />
Ringberater<br />
Ringberater<br />
Rainer Gierz<br />
Laimbach 7<br />
88427 Bad Schussenried<br />
Tel. (07525) 91056<br />
Fax (07525) 91055<br />
Tel. (0711) 92547-160*<br />
Mobil: (0172) 6679860<br />
rainer-gierz@lkvbw.de<br />
Erzeugerring Ostalb<br />
Vorsitzender: Hansjörg Müller, 73457 Lorch<br />
Gertrud Bäurle<br />
Hauptstr. 41<br />
73457 Essingen<br />
Tel. (07365) 964950<br />
Fax (07365) 964907<br />
Tel. (0711) 92547-162*<br />
Mobil: (0172) 6679862<br />
gertrud-baeurle@lkvbw.de<br />
Erzeugerring Ulm-Göppingen-Heidenheim<br />
Vorsitzender: Werner Müller, 89081 Ulm St.Moritz<br />
Gerhard Hiller<br />
Birketweg 4<br />
73340 Amstetten<br />
Tel. (07331) 715646<br />
Fax (07331) 715647<br />
Tel. (0711) 92547-164*<br />
Mobil: (0172) 6679864<br />
Erzeugerring Südbaden<br />
Vorsitzender: Ulrich Winkler, 79774 Albbruck-Etzwihl<br />
Roland Stitz<br />
Hangerhof 2<br />
78234 Bittelbrunn<br />
Tel. (07733) 505046<br />
Fax (07733) 505048<br />
Tel. (0711) 92547-166*<br />
Mobil: (0172) 6679866<br />
roland-stitz@lkvbw.de<br />
Erzeugerring Biberach-Ravensburg<br />
Vorsitzender: Anton Neidlinger, 88477 Orsenhausen<br />
Ringberater<br />
Thomas Gaißmayer<br />
Wochenauerstr.4<br />
89186 Illerrieden<br />
Tel. (07306) 923941<br />
Fax (07306) 923944<br />
Tel. (0711) 92547-161*<br />
Mobil: (0172) 6679861<br />
thomas-gaissmayer@lkvbw.de<br />
Karl-Heinz Schimmele<br />
Harthausen 5<br />
73485 Unterschneidheim<br />
Tel. (07966) 802146<br />
Fax (07966) 802196<br />
Tel. (0711) 92547-163*<br />
Mobil: (0172) 6679863<br />
karl-heinz-schimmele@lkvbw.de<br />
Peter Fetzer<br />
Sontheimerstr. 3<br />
89567 Brenz<br />
Tel. (07325) 4307<br />
Fax (07325) 921221<br />
Tel. (0711) 92547-165*<br />
Mobil: (0172) 6679865<br />
peter-fetzer@lkvbw.de<br />
Erzeugerring Sigmaringen<br />
Vorsitzender: Harald Köberle. 88356 Ostrach<br />
Gebhard Nusser<br />
Wolfartsweiler Str. 8<br />
88348 Bad Saulgau-Bolstern<br />
Tel. (07581) 1047<br />
Fax (07581) 8167<br />
Tel. (0711) 92547-167*<br />
Mobil: (0172) 6679867<br />
gebhard-nusser@lkvbw.de<br />
* bei Anwahl dieser Festnetznummer, wird Ihr Anruf zum Festnetztarif auf das Handy des Ringberaters weitergeleitet.<br />
71
Anschriften<br />
72<br />
Erzeugerring Ortenau<br />
Vorsitzender: Alois Huschle, 77871 Renchen<br />
Ringberater<br />
Dietmar Scheurer<br />
Aloys-Schreiber-Str. 10<br />
77815 Bühl<br />
Tel. (07223) 8000573<br />
Fax (07223) 8000574<br />
Tel. (0711) 92547-168*<br />
Mobil: (0172) 6679868<br />
dietmar-scheurer@lkvbw.de<br />
Persönliche Mitteilungen<br />
Dr. Michael Buchholz<br />
Leiter Abteilung Erzeugerringe;<br />
Projektmanagement;<br />
Schwerpunkt Schweinemast<br />
Tel. (0711) 92547444<br />
Fax (0711) 92547411<br />
mbuchholz@lkvbw.de<br />
Ringberater mit 25-jähriger Dienstzeit<br />
Der Erzeugerring Überlingen wird von den<br />
Ringberatern: Roland Stitz und Gebhard<br />
Nusser betreut. Ihre Anschrift finden Sie<br />
auf Seite 71.<br />
LKV <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, Geschäftsstelle<br />
Gerhard Hiller 73340 Amstetten<br />
Ringberater mit 15-jähriger Dienstzeit<br />
Gertrud Bäurle 73457 Essingen<br />
Rainer Gierz 88427 Bad Schussenried<br />
Peter Fetzer 89567 Brenz<br />
Dietmar Scheurer 77815 Bühl<br />
Roland Stitz 78234 Bittelbrunn<br />
Erzeugerring Überlingen<br />
Vorsitzender: Hubert Einholz, 88682 Salem<br />
* bei Anwahl dieser Festnetznummer, wird Ihr Anruf zum Festnetztarif auf das Handy des Ringberaters weitergeleitet.<br />
Katrin Schweitzer<br />
Schwerpunkt Ferkelerzeugung;<br />
Sauenplanerbetreuung<br />
Tel. (0711) 92547442<br />
Fax (0711) 92547411<br />
kschweitzer@lkvbw.de
Erläuterung der Kenngrößen <strong>für</strong> die Berechnung der Wirtschaftlichkeit<br />
Verfahren<br />
Bestandsbewertung<br />
nach Herstellungskosten<br />
(neue Form)<br />
Leistung (Ertrag)<br />
Direkte Kosten<br />
(Aufwand)<br />
Verluste in %<br />
(neue Formel)<br />
Futtertage<br />
Tägliche Zunahmen<br />
Futteraufwand<br />
Tierarzt, Medikamente : Erfassung der Aufwendungen <strong>für</strong> Tierarzt, Medikamente, Desinfektion usw.<br />
DKfL<br />
Bezugsgröße<br />
100 kg Zuwachs<br />
(neu)<br />
DKfL / 100 kg Zuw.<br />
DKfL / Liegeplatz<br />
: Bestands- und Gruppenkontrolle: Bei der Bestandskontrolle wird am Ende des<br />
Wirtschaftsjahres der Schweinebestand bewertet. Ausgewertet werden alle Zuund<br />
Verkäufe zwischen der Anfangs- und Endbestandserfassung.<br />
: Die Bewertung der zum Stichtag (z.B. 01.07.2001) im Stall befindlichen Tiere<br />
erfolgt auf der Basis der Ferkelkosten und der angefallenen Herstellungskosten<br />
vom Zukauf der Ferkel bis zum Stichtag:<br />
Die Zukaufskosten der Ferkel werden auf Basis Zukaufspreis in EUR und dem<br />
zugekauften Gewicht errechnet. Dabei werden ausschließlich diejenigen Ferkelzukäufe<br />
berücksichtigt, aus denen sich der Bestand aufbaut.<br />
Anschließend werden die am Stichtag geschätzten Kilogramm des Gesamtbestandes<br />
mit den durchschnittlichen Produktionskosten je kg Zuwachs im zurückliegenden<br />
Auswertungszeitraum bewertet.<br />
: Berücksichtigt werden alle Erträge ( Verkauf, Notschlachtungen, usw.) in EUR<br />
einschließlich MwSt. unter Berücksichtigung der Nebenkosten ( Transport, Versicherung,<br />
usw.). Für die geschlachteten Tiere wird eine Ausschlachtung von<br />
80 % zugrunde gelegt.<br />
: Berücksichtigt werden alle Kosten ( Futter, Ferkel, Tierarzt, usw.) in EUR einschließlich<br />
MwSt.. Stehen keine betriebsindividuellen Daten zur Verfügung,<br />
werden <strong>für</strong> Wasser und Strom 1,6 ct/Tier/Tag sowie <strong>für</strong> Beiträge und sonstige<br />
Ausgaben 1,5 EUR/Tier angesetzt.<br />
: Verluste / Zuwachstiere*100<br />
Die Zuwachstiere werden folgendermaßen berechnet:<br />
a) mittlere kg der Verkaufstiere - mittlere kg der Zukaufstiere<br />
= mittlerer Zuwachs pro Tier<br />
b) Gesamtzuwachs / mittlerer Zuwachs pro Tier<br />
= Anzahl Zuwachstiere<br />
: alle Tage mit Ausnahme des Zugangstages werden als Futtertage gerechnet.<br />
: Dieser Wert errechnet sich aus Zuwachs und Mastdauer.<br />
: Alle Zukaufsfuttermittel werden mit Marktpreisen einschl. MwSt. angesetzt.<br />
Für wirtschaftseigenes Futter wird der regionale Getreidepreis zzgl. 1,25 EUR<br />
Mahl- und Mischkosten je dt berechnet. Sämtliche Futtermittel sind auf Getreideeinheiten<br />
umgerechnet.<br />
: Leistung minus direkt dem Verfahren zuordenbare Kosten.<br />
: Die Bezugsgröße „100 kg Zuwachs“ ermöglicht den direkten Vergleich unterschiedlicher<br />
Produktionssysteme mit unterschiedlichen Endgewichten auf gleicher<br />
Basis in der Schweinemast.<br />
: Direktkostenfreie Leistung EUR / gesamten Zuwachs kg * 100<br />
: DKfL / Anzahl der Liegeplätze.<br />
73
Erläuterungen der Kenngrößen <strong>für</strong> die Ferkelproduktion<br />
Zahlenmaterial<br />
Berechnung<br />
Würfe/Sau/Jahr<br />
Zwischenwurfzeit<br />
Güsttage<br />
Verluste<br />
Saugferkelverluste<br />
Abgesetzte Ferkel<br />
je Sau und Jahr<br />
74<br />
: Die verwendeten Zahlen stammen aus dem Produktions- und Leistungsbericht<br />
des Sauenplaners und sind auf derselben Grundlage<br />
errechnet. Volle Vergleichbarkeit der Ergebnisse ist gegeben. Die<br />
Zahlen der einzelnen Betriebe sind Durchschnittswerte auf Basis des<br />
vorgegebenen Vergleichszeitraums vom 01.07.-30.06..<br />
: Bei den Ergebnissen handelt es sich um gewichtete Mittelwertvergleiche,<br />
wobei als Sortierkriterium die abgesetzten Ferkel pro Sau und<br />
Jahr zugrunde gelegt werden. Es werden keine Einzelwerte, sondern<br />
die Betriebsmittelwerte verglichen. In die Auswertungen gehen alle im<br />
Vergleichszeitraum abgeschlossenen Würfe ein.<br />
: Summe aller abgeschlossenen Würfe * 365<br />
Summe der Produktionstage<br />
: Tagesdifferenzen zwischen den einzelnen Absetzterminen. Für Erstlingssauen<br />
errechnet sich die ZWZ als Differenz zwischen Absetztermin<br />
und 1. Belegdatum.<br />
: Tagesdifferenz zwischen dem Absetzdatum und dem letzten angegebenen<br />
Umrauschdatum bzw. Belegdatum. Erstlingswürfe werden nur<br />
berücksichtigt, wenn nach dem 1. Belegdatum ein- oder mehrmaliges<br />
Umrauschen erfolgt ist.<br />
: Anfangsbestand<br />
+ lebend geborene Ferkel<br />
- Verkäufe<br />
- zur Mast versetzte Tiere<br />
- Endbestand<br />
= Verluste<br />
: Differenz zwischen lebend geborenen und abgesetzten Ferkeln.<br />
: Summe der abgesetzten Ferkel * 365<br />
Summe der Produktionstage
Notizen<br />
76
Der Start-Ziel-Schutz<br />
über die volle Distanz<br />
Nur 1 x impfen<br />
Sichtbar höhere Leistung<br />
Deutlich weniger Verluste<br />
Hervorragende Verträglichkeit<br />
Verlassen Sie sich auf den Marktführer * und<br />
fragen Sie Ihren Tierarzt nach der einzigen<br />
FLEXiblen Einmal-Impfung gegen PCV2.<br />
*GfK 2009