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Kommunizieren lernen - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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9 Tipps zur freien Rede / Glie<strong>der</strong>n – Ordnen<br />

gen zugleich. Nur so sind wir in <strong>der</strong> Lage, flexibel<br />

auf die Reaktion des Publikums zu reagieren.<br />

Regeln:<br />

1. Fertigen Sie sich immer einen Stichwortzettel<br />

an, auch in Dienstbesprechungen. Für jeden<br />

Grundgedanken Ihrer Rede ein Stichwort. Alles,<br />

was Sie sicherer macht beim Reden, sollten Sie<br />

nutzen. Eine gute Gedächtnisstütze macht aus<br />

meiner Sicht deutlich über 50% Ihrer Sicherheitsbemühungen<br />

aus.<br />

2. Nur Stichworte o<strong>der</strong> kleine Halbsätze aufs<br />

Papier, keine ganzen Sätze!<br />

3. Bauen Sie kleine Unterbrechungen ein – es sind<br />

willkommene Denkpausen für Ihre Zuhörer.<br />

4. Blätter nur einseitig beschreiben<br />

– immer nummerieren!<br />

5. Freie Körperhaltung: Halten Sie die Gedächtnisstütze<br />

mit beiden Händen in <strong>der</strong> Mitte, die<br />

Arme leicht abgewinkelt, auf keinen Fall auf<br />

die Brust gepresst. Drücken Sie die Gedächtnisstütze<br />

auch nicht an den Bauch, son<strong>der</strong>n<br />

achten Sie auf den Abstand zum Körper. Ziel<br />

ist, dass Sie dabei optimal atmen können. Ich<br />

betone es immer wie<strong>der</strong>: Nur wenn Sie sich<br />

wohlfühlen beim Reden, nur dann können Sie<br />

Ihre kommunikativen Ressourcen mobilisieren.<br />

9. Tipp:<br />

Sei Du selbst, dann bist Du gut<br />

Dale Carnegie predigt: Wie verpacke ich etwas<br />

hübsch und nett, und wie verberge ich dabei meine<br />

wahren Absichten. Mein Haupteinwand: Wir<br />

Menschen haben ein außerordentlich feines Gespür<br />

dafür, ob es einer ehrlich meint o<strong>der</strong> nicht.<br />

Lei<strong>der</strong> melden wir es oft genug nicht zurück.<br />

Auch Redeängste zu verbergen bringt nichts. Das<br />

kostet viel Energie, die mir dann beim Verfertigen<br />

<strong>der</strong> Gedanken fehlt. Kämpfen Sie auf keinen Fall<br />

gegen Ihre Redeängste. Wer vor sich selbst und<br />

vor an<strong>der</strong>en zugibt, beim Reden Angst zu haben,<br />

hat schon halb gewonnen. Auf die Frage von Teilnehmer/innen<br />

ob es da denn überhaupt keine<br />

Tipps und Tricks gegen Redeängste gibt, antworte<br />

ich stets: „Die gibt es, aber es kennt sie keiner.“<br />

VIII<br />

Glie<strong>der</strong>n – Ordnen<br />

Ein Minimum an Struktur<br />

schafft ein Maximum an Freiheit<br />

Kreativ und künstlerisch sollten wir an unsere Beiträge<br />

und Referate herangehen. Die Erarbeitung<br />

eines Vortrages ist ein Produktionsprozeß, <strong>der</strong> mit<br />

<strong>der</strong> Bildhauerei verglichen werden kann. Vorstellungen<br />

und Gedanken wachsen und reifen, die<br />

grobe Form bildet sich heraus. Danach wird gefeilt<br />

und poliert.<br />

Die Erarbeitung eines Referates ist aber auch ein<br />

handwerklicher Vorgang, denn ein guter Inhalt ist<br />

nur durch eine gute Form zu vermitteln. Ohne eine<br />

geeignete Form bleibt selbst <strong>der</strong> wertvollste<br />

Inhalt wirkungslos. "Die Form ist das Gesetz des<br />

Inhalts", sagt Imanuel Kant.<br />

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