Vivanco Gruppe AG Konzernabschluss 2012
Vivanco Gruppe AG Konzernabschluss 2012
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KONZERNABSCHLUSS<strong>2012</strong>
1<br />
Konzernlagebericht der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
Allgemeine Informationen<br />
Die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> Aktiengesellschaft (im Folgenden: <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>) ist eine<br />
Aktiengesellschaft nach deutschem Recht mit Sitz in Ahrensburg. An der <strong>Vivanco</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> als deutsche Konzernmuttergesellschaft waren zum 31. Dezember <strong>2012</strong> die<br />
Xupu Electronics Technology GmbH, Frankfurt am Main, (im Folgenden: Xupu) zu<br />
68,41 %, die LSF Irish Holdings III Limited, Dublin/Irland, zu 14,61 % und die NORD<br />
Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH, Hannover, zu 3,89 % sowie der<br />
Vorstandsvorsitzende, Philipp Oliver Gerding, zu 5 % beteiligt. Die restlichen Anteile<br />
befanden sich im Streubesitz.<br />
Die Geschäftstätigkeit des <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzerns erstreckt sich auf das Sourcing<br />
und die Vermarktung von High-Tech-Zubehörprodukten und -Sortimenten in den<br />
Kerngeschäftsfeldern Unterhaltungselektronik, Verbindungs-, Informationstechnologie,<br />
Mobilfunk und Taschen. Innerhalb des Konzerns fungiert die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> als<br />
oberste Holdinggesellschaft und übernimmt seit 1. August 2011 im Wesentlichen die<br />
Konzernfinanzierungsfunktion und Markenrechtsaufgaben.<br />
WIRTSCHAFTSBERICHT<br />
Wirtschaftliches Umfeld und Branchenentwicklung<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> stagnierte der deutsche CE-Markt (Consumer Electronics-Markt)<br />
im Vergleich zu 2011. Das Marktvolumen belief sich auf 12,4 Mrd. €; für das laufende<br />
Geschäftsjahr 2013 wird allgemein von einem Rückgang des Marktvolumens von bis zu<br />
3% ausgegangen.<br />
Der Markt für Informationstechnologie und Telekommunikation (ITK) hingegen wächst<br />
stetig und wird dieses Wachstum auch in 2013 fortsetzen. Dabei sind die Produkte Tablet<br />
und Mobiltelefone, insbesondere Smartphones, die großen Gewinner im Markt, PC´s<br />
und Notebooks hingegen sind als Produktbereiche rückläufig.<br />
Weltweit wuchs der CE- und ITK-Markt gegenüber 2011 in <strong>2012</strong> und auch für 2013 wird<br />
ein Gesamtwachstum von über 5% erwartet. Die höchsten Zuwachsraten liegen dabei<br />
allerdings unverändert außerhalb Europas. Hohe Wachstumsraten sind vor allem in Indien,<br />
Brasilien und China zu verzeichnen.
2<br />
Geschäftsverlauf<br />
Der Konzernumsatz lag im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> bei 78,4 Mio. € gegenüber 83,3 Mio. € in<br />
2011.<br />
Der Umsatz der <strong>Gruppe</strong> nach Geschäftsfeldern setzte sich wie folgt zusammen:<br />
• Unterhaltungselektronik 27,1 Mio. €<br />
• Verbindungstechnologie 31,9 Mio. €<br />
• Informationstechnologie 3,9 Mio. €<br />
• Mobilfunk 10,3 Mio. €<br />
• Taschen 1,0 Mio. €<br />
• Sonstiges 4,2 Mio. €<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> verlief insgesamt enttäuschend. Nach einem sehr guten ersten<br />
Quartal fielen Umsatz und Rohmarge bei hohen Fixkosten sehr stark, so dass insgesamt<br />
ein deutlich negatives Betriebsergebnis ausgewiesen wird. Sehr kritisch ist die<br />
Lage in Südeuropa, in Frankreich und in Großbritannien. Hohe Verluste weist auch die<br />
Schweizer Gesellschaft aus, positiv waren nur die Entwicklungen in Polen und Österreich<br />
sowie die Entwicklung der Bruttoumsatzerlöse in Deutschland.<br />
Strategisch waren in <strong>2012</strong> eine Ausweitung der Geschäftstätigkeit in dem Bereich strukturierter<br />
Verkabelung (Netzwerkzubehör) des Industrie-Segmentes, eine Kooperation im
3<br />
Einkauf zur Erzielung besserer Einkaufspreise sowie die Ausweitung der Geschäftstätigkeit<br />
auf die Märkte in Asien, insbesondere China, und USA mit dem Hauptaktionär<br />
geplant. In <strong>2012</strong> konnte keines der gesetzten Ziele erreicht werden. Das Industriegeschäft<br />
konnte nicht zügig aufgebaut werden, im Einkauf zeigten sich die Erwartungen<br />
als zu hoch und im Markt nicht durchsetzbar, und auch in den neuen Märkten in Asien<br />
und USA konnten keine tragfähigen Strukturen aufgebaut werden. Bei Vorhaltung der<br />
vorhandenen Kapazität und damit unveränderter Kostenstruktur führte dies zu einer<br />
insgesamt zunehmenden Verlustsituation im Geschäftsjahresverlauf. In 2013 wurden<br />
die Eckpunkte dieser Strategie geändert, lediglich das Industriegeschäft als solches ist<br />
mit Verzögerung im Januar 2013 angelaufen und wird nun weiter verfolgt.<br />
Im Verlauf des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> konnte im deutschen und österreichischen Markt,<br />
wie bereits im Vorjahr, ein deutlicher Anstieg der Umsätze mit Zubehör im GSM-Bereich<br />
(Global Standard for Mobile Communication; Zubehör für Mobilfunk und Tablets) erzielt<br />
werden. Der Umsatz lag bei nahezu 50% über dem Vorjahr. Den überwiegenden Teil<br />
dieser Umsätze erzielt der Konzern mit Waren zweier strategischer Partner, der Cellular<br />
Line spa, Reggio Emilia/Italien, und der Tucano spa, Mailand/Italien, für die <strong>Vivanco</strong><br />
Distributionspartner in Deutschland und Österreich ist. Der Wachstumstrend setzt sich<br />
in 2013 weiter deutlich fort.<br />
Der Konzernjahresfehlbetrag stieg von 6,1 Mio. € in 2011 auf 12,0 Mio. € im Berichtsjahr.<br />
Die finanzielle Lage des Konzerns ist stabil, da die Refinanzierung des Konzerns im<br />
Wesentlichen durch den Mehrheitsaktionär erfolgt. Insgesamt sind in <strong>2012</strong> Gesellschafterdarlehen<br />
in Höhe von 4,15 Mio. € zusätzlich gewährt worden, so dass die vom Mehrheitsaktionär<br />
gewährten Darlehen sich zum Bilanzstichtag auf insgesamt 12,15 Mio. €<br />
(Vorjahr 6,5 Mio. €) erhöhten. Die Darlehen wurden im Dezember <strong>2012</strong> für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2012</strong> zinsfrei gestellt. Ebenso wurde auf die bisher gestundeten Zinsverbindlichkeiten<br />
des Vorjahres (0,1 Mio. €) verzichtet. Zusammen führte dies zu einer Entlastung<br />
des Finanzergebnisses um 0,8 Mio. € und zur Erhöhung der sonstigen betrieblichen<br />
Erträge um 0,1 Mio. €. Außerdem ist eine Zinsfreistellung der Darlehen bis zum<br />
31. Dezember 2013 vereinbart worden.<br />
Die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>, die im Vorjahr ihre operative Geschäftstätigkeit auf die <strong>Vivanco</strong><br />
GmbH übertragen hatte, erzielte im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> Umsatzerlöse aus Lizenzeinnahmen<br />
in Höhe von T€ 50; im Vorjahr wurden 21,8 Mio. € Umsatzerlöse erzielt. Die<br />
Lizenzen betreffen die Vermarktung der Marke <strong>Vivanco</strong> in Ländern, in denen die <strong>Vivanco</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> keine eigene Vertriebsaktivität hatte bzw. hat. Aufgrund der im August<br />
2011 übertragenen Geschäftstätigkeit auf die <strong>Vivanco</strong> GmbH umfasst die Geschäftstätigkeit<br />
der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> seitdem das Lizenzgeschäft und die Wahrnehmung von<br />
Holdingfunktionen. Mit ihrer deutschen Vertriebstochter, die <strong>Vivanco</strong> GmbH, besteht ein<br />
Ergebnisabführungsvertrag, aus dem im Berichtsjahr ein Verlust von 8,2 Mio. € (Vorjahr<br />
4,1 Mio. €) übernommen wurde. Der Verlust der <strong>Vivanco</strong> GmbH hat unterschiedliche<br />
Gründe. Es spiegeln sich hier vor allem die oben genannten Verfehlungen der strategischen<br />
Ziele und die Marktentwicklungen wider. Während der Bereich GSM stark zunahm,<br />
waren die übrigen Bereiche stagnierend bis rückläufig; der Effekt auf die erzielte<br />
Rohmarge aus dieser Strukturverschiebung war stark negativ. Außerdem nahmen in-
4<br />
nerhalb der Vertriebskanäle die Umsatzanteile mit großflächigen CE-Märkten in<br />
Deutschland stark zu, so dass die Zahlungen für Bonifikationen und Werbekostenzuschüsse<br />
prozentual deutlich stiegen. Letztlich wurden in Folge der Umsatzrückgänge in<br />
den eigenen Sortimenten die Lagerbestände nach Reichweiten neu bewertet. Dies und<br />
die nicht erreichten Einkaufsvorteile führten trotz Ausweitung der Bruttoumsätze zu einer<br />
Reduzierung der Nettoumsätze als auch der Rohmarge.<br />
Nach dieser Entwicklung ist die strategische Ausrichtung der <strong>Vivanco</strong> GmbH als wesentlicher<br />
Bestandteil des Konzerns, wie auch die Ausrichtung des gesamten Konzerns<br />
neu zu definieren. Die in <strong>2012</strong> angestrebten strategischen Ziele werden nicht weiter<br />
verfolgt, lediglich das Industriegeschäft wird fortgeführt. Die strategischen Partnerschaften<br />
mit den beiden italienischen Distributionspartnern werden gestärkt. Es wird akzeptiert,<br />
dass die Marktparameter des CE-Marktes in Europa, dem für <strong>Vivanco</strong> wesentlichen<br />
Markt, negativ sind. Die Geschäftsleitung hat daher im Dezember <strong>2012</strong> ein sehr<br />
umfassendes Kostensenkungsprogramm beschlossen und wird die Kapazitäten anders<br />
als in <strong>2012</strong> nicht unverändert an allen Standorten aufrecht halten; der Kundenservice an<br />
bestehenden Kunden wird hierdurch nicht abnehmen. Mit dem Betriebsrat in Deutschland<br />
wurden in <strong>2012</strong> Verhandlungen aufgenommen, um den Mitarbeiterstab auf die<br />
neue strategische Ausrichtung anzupassen. Außerdem wurden an beinahe allen europäischen<br />
Standorten personelle Maßnahmen eingeleitet. Im Februar 2013 wurden entsprechende<br />
Interessenausgleichs- und Sozialpläne abgeschlossen. Die hierfür notwendigen<br />
Sozialplanrückstellungen wurden im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> bereits vollständig berücksichtigt.<br />
Weitere negative Auswirkungen aus diesen Maßnahmen auf das Ergebnis der <strong>Vivanco</strong><br />
GmbH brachte die Abwertung der Forderungen gegen die französische Tochtergesellschaft,<br />
die am 10. April 2013 beim zuständigen Handelsregister den Insolvenzantrag<br />
gestellt hat und deren Liquidationsverfahren nach französischen Recht am 15. April<br />
2013 eröffnet wurde. In der <strong>Vivanco</strong> GmbH fielen hierfür Abschreibungen in Höhe von<br />
1,0 Mio. Euro an, die jedoch im Konzern keine Auswirkungen hatten. Das Ergebnis der<br />
<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> war ebenso durch Abschreibungen auf Forderungen gegen die<br />
französische und italienische Tochtergesellschaft sowie die Tochtergesellschaft in<br />
Dubai in Höhe von 0,6 Mio. € belastet. Im Weiteren führte der hohe Verlust der Schweizer<br />
Tochtergesellschaft zu einer notwendigen Einzelwertberichtigung des Beteiligungsbuchwerts<br />
in Höhe von 1 Mio. € bei der <strong>Vivanco</strong> GmbH.<br />
Im Einzelnen stellten sich die ausländischen Tochtergesellschaften wie folgt dar:<br />
Die französische Tochtergesellschaft konnte in <strong>2012</strong> die in sie gesetzten Erwartungen<br />
unverändert nicht erfüllen, in <strong>2012</strong> fiel ein erneuter Periodenverlust in Höhe von<br />
T€ 1.428 (Vorjahr T€ 1.384) an. Die Gesellschaft hat seit Jahren stark negative Ergebnisse<br />
verzeichnet und im französischen Markt keine eigene Perspektive. Für die Gesellschaft<br />
wurde Anfang April 2013 die Insolvenz beim Handelsregister angemeldet und<br />
das Liquidationsverfahren nach französischem Recht eröffnet. Wir erwarten aus der<br />
Insolvenz keine weiteren Belastungen.
5<br />
Das Ergebnis der niederländischen Tochtergesellschaft ist bei einer Ausweitung des<br />
Umsatzes um 6,0 %, bedingt durch hohen Margendruck, im Vergleich zum Vorjahr ertragsmäßig<br />
rückläufig. Die Gesellschaft erzielte einen Periodengewinn von T€ 37 (Vorjahr<br />
T€ 416).<br />
Das Land Spanien befindet sich unverändert in einer wirtschaftlich verheerenden Krise.<br />
Die Tochtergesellschaft dort erlitt einen weiteren Umsatzrückgang in <strong>2012</strong>, nachdem<br />
bereits im Vorjahr durch Insolvenz eines Großkunden ein harter Schnitt hingenommen<br />
werden musste. Insgesamt reduzierten sich die Umsätze um rd. T€ 1.687 auf TEUR<br />
6.218. Die Gesellschaft hat auf die veränderten Bedingungen reagiert und umfassende<br />
Kostensenkungsmaßnahmen vorgenommen, so dass trotz des rückläufigen Geschäftsvolumens<br />
der Periodenverlust im Vergleich zum Vorjahr um T€ 295 auf T€ 445 vermindert<br />
werden konnte (Vorjahr -740 T€). Die Gesellschaft wird in 2013 aufgrund der Liquidation<br />
der französischen Gesellschaft durch Übernahme deren Kundenbeziehungen<br />
einen Umsatzzuwachs verzeichnen.<br />
Aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Krise in Großbritannien ist es der dortigen<br />
Tochtergesellschaft in <strong>2012</strong> nicht gelungen, positiv abzuschließen. Es musste erneut<br />
ein Umsatzrückgang von fast 1,5 Mio. € hingenommen werden. Dennoch ist es der Gesellschaft<br />
gelungen, durch weitere Kosteneinsparungen sowie durch die Erzielung besserer<br />
Margen im verbliebenen Kundenkreis, das Periodenergebnis von -712 T€ im Vorjahr<br />
auf -231 T€ im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> zu verbessern.<br />
Polen konnte in <strong>2012</strong> aufgrund von Neuverträgen sein Umsatzniveau im Vergleich zum<br />
Vorjahr um gut 8% steigern und hierbei noch eine leichte Verbesserung der erzielten<br />
Margen erreichen. Insgesamt steigerte die Tochtergesellschaft ihren Periodengewinn<br />
von 145 T€ in 2011 auf 310 T€ in <strong>2012</strong>.<br />
Die Schweizer Gesellschaft erlebte in <strong>2012</strong> einen drastischen Ergebnisrückgang. Ursächlich<br />
hierfür waren Fehlentscheidungen und nicht autorisierte Rechtsgeschäfte des<br />
lokalen Managements, die zu personellen Konsequenzen führten. Die nicht genehmigten<br />
Geschäfte führen zu hohen Planabweichungen und belasteten das Konzernergebnis<br />
in hohem Maße. Insgesamt verzeichnet die Gesellschaft in <strong>2012</strong> einen Periodenverlust<br />
von -2.570 T€ nach einem Periodengewinn von 388 T€ im Vorjahr. Im Januar 2013<br />
wurde ein umfassendes Kostensenkungsprogramm eingeleitet und der Mitarbeiterstab<br />
nahezu halbiert.<br />
Die österreichische Gesellschaft konnte die positive Entwicklung, die sich bereits in<br />
2011 abzeichnete, weiter ausbauen. Durch Ausweitung des Marktanteils erreichte die<br />
Gesellschaft einen Anstieg der Umsatzerlöse von fast 16,3% (+1,0 Mio. €) gegenüber<br />
2011, bei nahezu identischer erzielter Marge. Die Gesellschaft erzielte damit in <strong>2012</strong><br />
einen Periodengewinn von T€ 234 nach einem geringen Periodenverlust von T€ 7 in<br />
2011.
6<br />
Finanzanalyse<br />
Ertragslage<br />
Im Konzern ist die Rohertragsmarge gegenüber dem Vorjahr um 7,3 %-Punkte von<br />
43,9 % auf 36,6 % gesunken. Diese Veränderung resultiert im Wesentlichen aus notwendigen<br />
Wertberichtigungen auf Warenbestände in der Schweiz und China sowie auf<br />
Sortimentsbereinigungen in Deutschland und höheren Belastungen für Demurrage. Im<br />
Weiteren spiegelt sich hier ein gegenüber dem Vorjahr überproportional angestiegener<br />
Aufwand für Werbekostenzuschüsse und Kundenbonifikationen wider.<br />
Gegenüber 2011 verlor der Konzern nochmals 5,9 % entsprechend 4,9 Mio. € an Umsatz<br />
und verzeichnete einen Konzernumsatz von 78,4 Mio. € nach 83,3 Mio. € im Vorjahr.<br />
Hiervon entfielen 1,7 Mio. € auf die in 2011 geschlossene italienische Gesellschaft.<br />
Der überwiegende Teil der Umsatzrückgänge mit insgesamt 4,8 Mio. € verzeichnete der<br />
Konzern in Frankreich, der Schweiz, in Spanien und in Großbritannien, wobei letztere<br />
beide unverändert von der Finanzkrise betroffen sind. In Deutschland, Österreich und<br />
den Niederlanden konnte der Konzern im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 1,4 Mio. €<br />
an Umsatz zulegen.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind von 2,9 Mio. € auf 1,9 Mio. € zurückgegangen.<br />
Ausschlaggebend sind hierbei die gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Mio. € gesunkenen<br />
Währungskursgewinne.<br />
Der Personalaufwand ist trotz der Verringerung der beschäftigten Personenzahl um<br />
0,6 Mio. € auf 19,1 Mio. € (Vorjahr 18,5 Mio. €) gestiegen. In Höhe von 0,2 Mio. € sind<br />
in den Personalaufwendungen die Kosten für den Sozialplan in Deutschland enthalten.<br />
Bei weiter gesunkenem Umsatz ergibt sich hieraus eine auf 24,4 % gestiegene Personalaufwandsquote<br />
(Vorjahr 22,2 %).<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind von 24,3 Mio. € im Vorjahr um<br />
3,5 Mio. € auf 20,8 Mio. € gesunken. Im Wesentlichen reduzierten sich die Aufwendungen<br />
aus Währungskurseffekten (-1,0 Mio. €), die Sanierungskosten (-0,6 Mio. €), die<br />
Ausgangsfrachten und Verpackungskosten (-0,2 Mio. €), die Reparatur- und Wartungsaufwendungen<br />
(-0,2 Mio. €), der Werbeaufwand (-0,3 Mio. €), der Aufwand aus Abgängen<br />
des Anlagevermögens (-0,2 Mio. €) und die Lizenzaufwendungen (-0,1 Mio. €). Ein<br />
Anstieg ist hingegen bei den Fuhrparkkosten um 0,2 Mio. € sowie bei Rechts- und Beratungskosten<br />
um 0,3 Mio. € zu verzeichnen.<br />
Das EBITDA im Konzern fiel von -3,3 Mio. € in 2011 auf -9,3 Mio. € in <strong>2012</strong>.<br />
Die Abschreibungen betragen im <strong>Vivanco</strong>-Konzern unverändert 1,2 Mio. € (Vorjahr 1,2<br />
Mio. €).<br />
Das Finanzergebnis <strong>2012</strong> betrug -1,3 Mio. € nach -2,4 Mio. € in 2011. Die Verbesserung<br />
des Finanzergebnisses ist trotz erhöhter Darlehensverbindlichkeiten gegenüber<br />
dem Mehrheitsaktionär Xupu Electronics Technology GmbH, Frankfurt am Main, (Xupu)
7<br />
insbesondere auf den im Dezember <strong>2012</strong> erklärten Zinsverzicht für <strong>2012</strong> bzgl. der gewährten<br />
Darlehensmittel zurückzuführen.<br />
Vermögens- und Finanzlage<br />
Konzernjahresfehlbetrag schmälert Eigenkapital<br />
Bilanzkennzahlen im Konzern <strong>2012</strong> 2011 2010<br />
Eigenkapitalquote in % -12,3 +4,3 +13,5<br />
Gesamtvermögen in Mio. € 65,1 72,4 68,7<br />
Netto-Schulden in Mio. € (lang- und kurzfristige<br />
Finanzschulden abzgl. Zahlungsmittel) 31,3 24,1 17,9<br />
Das Eigenkapital des <strong>Vivanco</strong>-Konzerns hat sich im Vergleich zum Vorjahr vor allem<br />
durch den Konzernjahresfehlbetrag in <strong>2012</strong> vermindert und beträgt nunmehr<br />
-8,0 Mio. €.<br />
Die Netto-Finanzschulden belaufen sich nach Gewährung neuer Gesellschafterdarlehen<br />
auf 31,3 Mio. € (Vorjahr 24,1 Mio. €). Unter Berücksichtigung der im April 2013 gewährten<br />
Verlängerung der durch Xupu gewährten Darlehen sind die zum Bilanzstichtag in<br />
Anspruch genommenen Gesellschafterdarlehen in Höhe von 9,15 Mio. € zum 31. Dezember<br />
2014 und in Höhe von 3,0 Mio. € zum 31. Dezember 2015 fällig. Die von der<br />
LSF5 GSL (Loans) Limited, Dublin/Irland, (LSF5) gewährten Darlehen in Höhe von<br />
15,0 Mio. € wurden in 2011 und <strong>2012</strong> unverzinst gewährt und sind zum 31. Dezember<br />
2015 fällig. Die insgesamt von Xupu gewährten Darlehen wurden im Dezember <strong>2012</strong> für<br />
die Geschäftsjahre <strong>2012</strong> und 2013 zinsfrei gestellt.<br />
Die Bilanzsumme hat sich um 7,3 Mio. € auf 65,1 Mio. € vermindert. Im Berichtsjahr<br />
gingen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum einen bedingt durch das<br />
im Konzern rückläufige Geschäftsvolumen und zum anderen durch den Einsatz von<br />
echtem Factoring in Deutschland und der Schweiz um rd. 12,9 Mio. € zurück. Die Nutzung<br />
des echten Factorings beeinflusste zudem die Entwicklung der sonstigen Forderungen<br />
und sonstigen Vermögenswerte, deren Zunahme um 5,1 Mio. € vor allem auf<br />
Forderungen gegen Factoringunternehmen in Höhe von 4,6 Mio. € beruht.<br />
Der Buchwert des Warenbestandes reduzierte sich in Folge höherer notwendiger Wertberichtigungen<br />
vorwiegend in der Schweiz und in China um 0,5 Mio. €. Das langfristige<br />
Vermögen nahm um 0,8 Mio. € ab.<br />
Vermögens- und Kapitalstruktur<br />
Die langfristigen Vermögenswerte sind vollständig langfristig und insbesondere durch<br />
Gesellschafterdarlehen finanziert. Mithin dienen langfristige Finanzmittel in Höhe von<br />
12,2 Mio. € der Finanzierung des kurzfristig gebundenen Vermögens in Höhe von 54,2<br />
Mio. €. Das Eigenkapital ist aufgrund des erwirtschafteten Konzernfehlbetrages negativ<br />
und trägt nicht zur Finanzierung bei.
8<br />
Cashflow im Konzern<br />
Der Cashflow laufender Geschäftstätigkeit fiel aufgrund des hohen Verlustes auf<br />
- 6,7 Mio. € (Vorjahr -4,1 Mio. €) ab. Ein Mittelzufluss resultierte in Höhe von rd.<br />
6,9 Mio. € aus dem Abbau von Forderungen sowie dem Warenbestand; 4,3 Mio. € entfallen<br />
auf den Abbau von Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) und Rückstellungen<br />
abzubauen.<br />
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt unverändert -1,1 Mio. €. Hiervon entfallen<br />
0,6 Mio. € auf den Erwerb der Beteiligung an der Guntlin Elektronik <strong>AG</strong> in der<br />
Schweiz, die seit dem 30. November <strong>2012</strong> in den <strong>Konzernabschluss</strong> einbezogen wird.<br />
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf 8,0 Mio. € (Vorjahr<br />
4,7 Mio. €). Der hohe positive Cashflow ist im Wesentlichen auf die in <strong>2012</strong> in Anspruch<br />
genommenen neuen Gesellschafterdarlehen (5,7 Mio. €), sowie der erweiterten Möglichkeiten<br />
zum Factoring in Österreich und Deutschland (1,6 Mio. €) zurückzuführen.<br />
Der Finanzmittelbestand lag zum Stichtag mit 1,5 Mio. € um rd. 0,3 Mio. € über dem des<br />
Vorjahres.<br />
Mitarbeiter<br />
Im Jahresdurchschnitt beschäftigte der Konzern in <strong>2012</strong> 437 Mitarbeiter (Vorjahr: 448<br />
Mitarbeiter), zum Stichtag 31.12.<strong>2012</strong> waren es 424 (Vorjahr: 448).
9<br />
RISIKOBERICHT<br />
Elemente des internen Kontrollsystems und Risikomanagement<br />
Das interne Kontrollsystem umfasst alle Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur<br />
Sicherung der Wirtschaftlichkeit, Verlässlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung<br />
sowie zur Sicherung der Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften,<br />
um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Lage des<br />
Konzerns zu vermitteln. Im <strong>Vivanco</strong>-Konzern besteht das interne Kontrollsystem aus<br />
dem internen Steuerungs- und dem internen Überwachungssystem.<br />
Prozessintegrierte und prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen bilden die<br />
Elemente des internen Überwachungssystems. Neben manuellen Prozesskontrollen<br />
(z.B. „Vier-Augen-Prinzip“) sind die maschinellen IT-Prozesskontrollen ein wesentlicher<br />
Teil der prozessintegrierten Maßnahmen. Darüber hinaus stellen Konzernanweisungen<br />
sowie Bilanzierungsvorgaben die Art und Weise sicher, wie die entsprechenden Vorschriften<br />
im Konzern anzuwenden sind.<br />
Das interne Steuerungssystem basiert auf monatlich aktualisierter Ermittlung und Analyse<br />
von Abweichungen zwischen den Werten der Unternehmensplanung und den entsprechenden<br />
Istwerten. Die Ermittlung und die Analyse relevanter Abweichungen erfolgt<br />
unter Abstimmung mit den jeweils betroffenen Ressortverantwortlichen durch das Controlling<br />
der <strong>Vivanco</strong> GmbH.<br />
Soll-Ist-Abweichungen zwischen relevanten Kennzahlen wie z.B. Working Capital, Umsatz,<br />
Rohmargen, EBIT, EBITDA etc. sind im Rahmen von regelmäßigen Gesprächen<br />
zwischen leitenden Angestellten und den jeweiligen Ressortverantwortlichen sowie zwischen<br />
Ressortverantwortlichen und dem Vorstand ebenfalls Grundlage für steuerungsund<br />
prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen sowie dem Risikomanagementsystem<br />
des <strong>Vivanco</strong>-Konzerns.<br />
Im Rahmen ihrer geschäftlichen Tätigkeit sind die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> und der Konzern<br />
zahlreichen Risiken ausgesetzt, die sich negativ auf die Entwicklung des Unternehmens<br />
und des Konzerns auswirken könnten. Ziel ist es, diese Risiken so früh wie möglich zu<br />
erkennen und anschließend erfolgreich zu steuern. Dies erfolgt über das Risikomanagementsystem,<br />
das potenzielle Risiken identifiziert, analysiert, steuert und überwacht.<br />
So ist es möglich, Maßnahmen rechtzeitig einzuleiten, negative Auswirkungen zu minimieren<br />
oder zu vermeiden und ggf. in der Rechnungslegung abzubilden. Auf diese Weise<br />
soll sichergestellt werden, dass ein den tatsächlichen Umständen entsprechendes<br />
Bild der Gesellschaft und des Konzerns vermittelt wird.<br />
Der Aufsichtsrat ist mit prozessunabhängigen Prüfungstätigkeiten in das interne Überwachungssystem<br />
des Konzerns einbezogen. Hierbei bedient sich der Aufsichtsrat auch<br />
Unterstützungsleistungen von externen Prüfungsorganen (<strong>Konzernabschluss</strong>prüfer).
10<br />
Einsatz von IT-Systemen<br />
Die Erfassung und Verarbeitung buchhalterischer Vorgänge erfolgen in dem Buchhaltungssystem<br />
der jeweiligen Konzerngesellschaft. Im <strong>Vivanco</strong> Konzern erfolgt die Erfassung<br />
und Verarbeitung durch die Software Microsoft Navision Dynamics.<br />
Zur Aufstellung des <strong>Konzernabschluss</strong>es ergänzen die Tochtergesellschaften ihre Einzelabschlüsse<br />
durch weitere Informationen zu standardisierten Berichtspaketen und<br />
übermitteln diese an das zentrale Konzernrechnungswesen. Das Konzernrechnungswesen<br />
überträgt diese Daten in das Konsolidierungstool Lucanet. Etwaige <strong>Konzernabschluss</strong>buchungen,<br />
die Prüfung der Einheitlichkeit der Bilanzierung sowie die Konsolidierung<br />
werden an dieser Stelle vorgenommen. Die Berichtspakete werden, soweit wesentlich,<br />
von den jeweiligen Abschlussprüfern der in den Konzern einbezogenen Gesellschaften<br />
geprüft.<br />
Spezifische rechnungslegungsbezogene Risiken<br />
Spezifische rechnungslegungsbezogene Risiken können z.B. aus dem Abschluss ungewöhnlicher<br />
oder komplexer Geschäfte, insbesondere zum Ende des Geschäftsjahres<br />
auftreten. Weiterhin sind Geschäftsvorfälle, die nicht routinemäßig verarbeitet werden,<br />
mit einem latenten Risiko behaftet. Aus den den Mitarbeitern notwendigerweise eingeräumten<br />
Ermessensspielräumen bei Ansatz und Bewertung von Vermögenswerten und<br />
Schulden können weitere rechnungslegungsbezogene Risiken resultieren. Diesen Risiken<br />
wird durch zeitnahe und intensive Einbeziehung der Konzernbereiche Controlling,<br />
Finanz- und Rechnungswesen entgegengewirkt.<br />
Wesentliche Regelungs- und Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit<br />
und Verlässlichkeit der Rechnungslegung<br />
Die Regelungs- und Kontrollaktivitäten zielen darauf ab, die Ordnungsmäßigkeit und<br />
Verlässlichkeit der Rechnungslegung sicherzustellen. Ein wesentlicher Aspekt hierbei<br />
ist die gezielte Trennung von verschiedenen Funktionen in den rechnungslegungsrelevanten<br />
Prozessen, zum Beispiel Verwaltungs-, Ausführungs-, Abrechnungs- und Genehmigungsfunktionen.<br />
Weiterhin werden alle zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt,<br />
den zutreffenden Ansatz, die Bewertung und den Ausweis von Vermögenswerten<br />
und Schulden im Abschluss sicherzustellen. Die Regelungs- und Kontrollaktivitäten haben<br />
außerdem das Ziel, verlässliche und nachvollziehbare Informationen zur Verfügung<br />
zu stellen, die auf den Buchungsunterlagen basieren.<br />
Die organisatorischen Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, unternehmens- oder konzernweite<br />
Veränderungen in der Geschäftstätigkeit zeitnah und sachgerecht in der<br />
Rechnungslegung zu erfassen. Das interne Kontrollsystem gewährleistet auch die Abbildung<br />
von Veränderungen im wirtschaftlichen oder rechtlichen Umfeld der in den Konzern<br />
einbezogenen Einzelgesellschaften und des Konzerns und stellt die Anwendung<br />
neuer oder geänderter gesetzlicher Vorschriften zur Rechnungslegung sicher.
11<br />
Auf Konzernebene umfassen die spezifischen Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der<br />
Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Konzernrechnungslegung die Analyse und<br />
ggf. Korrektur der durch die Konzerngesellschaften vorgelegten Einzelabschlüsse. Dafür<br />
sind bereits in den Reportingtools bzw. in dem Konsolidierungssystem Kontrollmechanismen<br />
und Plausibilitätsprüfungen hinterlegt.<br />
Risikomanagement<br />
Die <strong>Vivanco</strong>-<strong>Gruppe</strong> ist aufgrund ihrer weltweiten Geschäftstätigkeit unterschiedlichsten<br />
Risiken ausgesetzt. Durch das Managementinformationssystem der <strong>Vivanco</strong>-<strong>Gruppe</strong><br />
sollen finanzielle Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaften und des Konzerns<br />
gefährden könnten, frühzeitig erkannt werden. Das darin eingebundene Risiko-<br />
Controlling und Risiko-Management sind integrale Bestandteile der Unternehmensführung<br />
des Konzerns. Der Vorstand wurde im vergangenen Geschäftsjahr über die Risikoentwicklung<br />
zeitnah informiert und hat die erkannten Risikobereiche mit dem Aufsichtsrat<br />
diskutiert sowie Schutzmaßnahmen besprochen.<br />
Durch seine Geschäftstätigkeit ist der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern verschiedenen finanziellen<br />
Risiken ausgesetzt. Hierzu zählen das Forderungsausfallrisiko, das Warenbestands-<br />
und Verwertungsrisiko, das Zins- und Währungsrisiko sowie das damit verbundene<br />
Liquiditätsrisiko.<br />
Risikomindernde Maßnahmen<br />
Im Rahmen des Debitorenmanagements wird das Forderungsausfallrisiko laufend<br />
überwacht. Hierzu werden Informationen, die über Wirtschaftsauskunfteien sowie auch<br />
von Kunden selbst erhalten werden, genutzt. Wesentliche Risiken werden durch Warenkreditversicherungen<br />
abgedeckt.<br />
Das Warenbestands- und Verwertungsrisiko entsteht aus dem Vorlauf der Beschaffung<br />
vor dem Vertrieb der Waren an die Kunden. Das Risiko des Warenbestands und<br />
der Verwertung wird durch die laufende Kontrolle der Umschlagsgeschwindigkeiten auf<br />
Warengruppen- und Artikelebene und durch den Vorverkauf von Promotion-Ware vor<br />
Einkauf reduziert und begrenzt. Dies ist der wesentliche Teilbereich der Working-<br />
Capital-Steuerung des Konzerns.<br />
Das Zinsrisiko resultiert grundsätzlich aus dem Grad der Fremdfinanzierung des Geschäftsbetriebes.<br />
Es besteht ein Fremdfinanzierungsrahmen von 15 Mio. € mit der<br />
LSF5, und in Höhe von 12,15 Mio. € mit Xupu. Es wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
keine Zinssicherungsgeschäfte getätigt. Durch den Nachtrag zum Kreditvertrag<br />
vom 24. März 2011 waren die Darlehensmittel der LSF5 für die Geschäftsjahre 2011<br />
und <strong>2012</strong> zinsfrei. Ab 2013 erfolgt eine variable Verzinsung dieser Darlehen. Die Gesellschafterdarlehen<br />
der Xupu sind grundsätzlich mit 8 % p.a. zu verzinsen. Durch<br />
Nachtrag im Dezember <strong>2012</strong> verzichtete die Xupu auf bisher nicht gezahlte Zinsen in<br />
Höhe von 0,9 Mio. € und stellte die Darlehen bis zum 31. Dezember 2013 zinsfrei. Insoweit<br />
stellen etwaige Änderungen der Zinssätze am Markt mittelfristig für die Gesellschaft<br />
nur betreffend der von der LSF5 gewährten Darlehen ein Risiko dar. Darüber<br />
hinaus bestehen weitere Kreditlinien in Höhe von 18,0 Mio. €, die in Höhe von 13,0 Mio.
12<br />
€ auf das Factoring entfallen. Von den insgesamt gewährten Kreditlinien inkl. Factoring<br />
in Höhe von 45,1 Mio. € wurden am Bilanzstichtag 35,6 Mio. € in Anspruch genommen.<br />
Da ein wesentlicher Teil der Einkäufe in ausländischer Währung (vornehmlich in USD)<br />
erfolgt, können zur Begrenzung des Währungsrisikos und zur Kalkulationsabsicherung<br />
teilweise über einen begrenzten Planungshorizont Devisentermin- sowie Devisenoptionsgeschäfte<br />
in USD abgeschlossen werden. Die Entwicklung der ausländischen Währung<br />
wird täglich verfolgt, eingeschätzt und der Geschäftsleitung in regelmäßigen Zeitabständen<br />
mitgeteilt. Im Berichtsjahr wurden mangels entsprechender Kreditlinien keine<br />
Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Um diesem Risiko anderweitig gerecht zu<br />
werden, arbeiten sowohl der Vertrieb als auch der Einkauf an wirksamen Möglichkeiten.<br />
In einigen Kundenverträgen konnten Öffnungsklauseln für Währungsschwankungen<br />
eingebracht werden, so dass absatzseitig außerhalb vertraglich vereinbarter Bandbreiten<br />
Anpassungen vorgenommen werden können. Des Weiteren wurden mit zahlreichen<br />
ausländischen Lieferanten der EURO als Rechnungswährung vereinbart.<br />
Im <strong>Konzernabschluss</strong> wurde allen Risiken, soweit nach den gesetzlichen Vorschriften<br />
oder den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung erforderlich, durch Bewertungsabschläge<br />
bzw. der Bildung von Rückstellungen angemessen Rechnung getragen.<br />
Die Geschäftsbeziehungen zu unseren Großkunden entwickeln sich planmäßig. Der<br />
Abhängigkeit von diesen Kunden stehen das große Potenzial und die Chancen gegenüber,<br />
am Wachstum dieser expandierenden Vertriebskanäle zu partizipieren. Insgesamt<br />
konnte durch das Wachstum bei den Fachmärkten die Abhängigkeit von den Großkunden<br />
leicht verringert werden.<br />
Wesentliche Einzelrisiken<br />
Das Risiko-Controlling der <strong>Vivanco</strong>-<strong>Gruppe</strong> zielt insbesondere auf die Risiken mit hohem<br />
bis sehr hohem Gefährdungspotenzial. Das sind für den Konzern unverändert das<br />
Rentabilitäts- sowie das Liquiditätsrisiko.<br />
Rentabilitätsrisiko<br />
Wesentliche Treiber der Rentabilität sind unverändert die optimierte Warenbeschaffung<br />
einerseits sowie die Sortiments- und Vertriebskompetenz andererseits, die laufend an<br />
die Erfordernisse der sich verändernden Märkte angepasst werden müssen. Die Rentabilität<br />
des <strong>Vivanco</strong>-Konzerns hat sich in <strong>2012</strong> sehr heterogen entwickelt und zeichnet<br />
kein einheitliches Bild. Insbesondere ist die Rentabilität auf dem deutschen Markt aufgrund<br />
höherer Bonifikations- und Werbekostenzuschüsse rückläufig gewesen.<br />
Die Entwicklung der Rentabilität wird durch das Management überwacht und gegen die<br />
Daten aus dem Planungsprozess gespiegelt. Abweichungen werden regelmäßig analysiert.<br />
Regelmäßige Jahresforecasts von Umsatz und Betriebsergebnis unter der Berücksichtigung<br />
der Analyseergebnisse werden gegen die Renditeziele gespiegelt. Auf<br />
der Basis von Kunden- und Auftragskalkulationen wird regelmäßig unter Berücksichtigung<br />
der verfügbaren Liquiditätsrahmen und Synergieeffekte durch die Zusammenar-
13<br />
beit mit Xupu und Ningbo SHIP Import und Export Co. Ltd., Ningbo, Volkrepublik China,<br />
über die Nutzung von Umsatz- und Ertragschancen entschieden.<br />
Liquiditätsrisiko<br />
Aufgrund der hohen Fremdkapitalausstattung ist das Vertrauen unserer Finanziers eine<br />
wesentliche Voraussetzung für die weitere positive Entwicklung der <strong>Vivanco</strong>-<strong>Gruppe</strong><br />
und der <strong>AG</strong>. Die Liquiditätssituation des Konzerns ist nach wie vor erheblich angespannt.<br />
Der Gesamtbetrag der den Gesellschaften des Konzerns zur Verfügung gestellten<br />
Kreditlinien (ohne Factoring) beläuft sich auf ein Volumen in Höhe von<br />
rd. 32,1 Mio. € (Vorjahr 25,9 Mio. €). Davon sind 30,9 Mio. € (Vorjahr 23,9 Mio. €) am<br />
Bilanzstichtag in Anspruch genommen. Die Kreditlinien wurden im Wesentlichen durch<br />
die LSF5 (15,0 Mio. €) und Xupu (12,15 Mio. €), die der Mehrheitsaktionär im Berichtsjahr<br />
und im Vorjahr zur Stützung der Liquiditätslage gewährt hat, bereitgestellt.<br />
Zusätzlich verfügt der Konzern über Kassen- und Bankguthaben in Höhe von 1,5 Mio. €<br />
(Vorjahr 1,2 Mio. €). Neben den noch nicht genutzten Kreditlinien (ohne Factoring) in<br />
Höhe von 1,2 Mio. € (Vorjahr 2,0 Mio. €) verfügt der Konzern über keine weiteren freien<br />
Kreditzusagen.<br />
Die Darlehen der LSF5 waren im Geschäftsjahr 2011 und <strong>2012</strong> zinslos. Ab dem 1. Januar<br />
2013 werden diese vereinbarungsgemäß variabel verzinst. Sie sind am 31. Dezember<br />
2015 zur Rückzahlung fällig.<br />
Die Darlehen der Xupu werden mit 8 % p.a. verzinst und sind in Höhe von 9,15 Mio. €<br />
zum 31. Dezember 2014 sowie mit 3 Mio. € zum 31. Dezember 2015 fällig. Hinsichtlich<br />
der Zinsen hat die Xupu im Dezember <strong>2012</strong> einen Verzicht auf bisher noch nicht gezahlte<br />
Zinsen in Höhe von 0,9 Mio. € sowie eine weitere Zinsfreistellung bis zum<br />
31. Dezember 2013 ausgesprochen.<br />
Ausgehend von den bisher erfolgten finanziellen Stützungsmaßnahmen des Mehrheitsgesellschafters<br />
Xupu, den eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen bei den inländischen<br />
und ausländischen Tochtergesellschaften und der aktuellen Unternehmensplanung<br />
2013, die vor allem positiven Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften vorsieht,<br />
ist die Liquidität der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> und des <strong>Vivanco</strong>-Konzerns kurzfristig sichergestellt.<br />
Sollten die geplanten Umsatz- und Ertragserwartungen aus der operativen Geschäftstätigkeit<br />
der inländischen und ausländischen Tochtergesellschaften jedoch wesentlich<br />
unterschritten werden, kann dies zu einer Liquiditätsunterdeckung und damit zu einer<br />
Zahlungsunfähigkeit der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> und ihrer Tochtergesellschaften führen,<br />
die weitere finanzielle Stützungs- und Eigenkapitalmaßnahmen des Mehrheitsgesellschafters<br />
der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> erfordern würden. Weiterhin wird die Nichteinhaltung<br />
der Planvorgaben zur weiteren Aufzehrung des Eigenkapitals der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong><br />
aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages mit der <strong>Vivanco</strong> GmbH führen<br />
und damit den Fortbestand der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> gefährden.
14<br />
Sonstige Risiken<br />
Als Handelsunternehmen ist der Konzern abhängig von guten Geschäftsbeziehungen<br />
sowohl zu den überwiegend in Asien ansässigen Lieferanten als auch zu den überwiegend<br />
in Europa beheimateten Kunden. Risiken können hier in einer zu engen Lieferantenstruktur<br />
bestehen, die bei Ausfall eines wesentlichen Lieferanten zu eigenen Lieferengpässen<br />
führen können. Um dieses Risiko zu vermeiden, hat sich <strong>Vivanco</strong> auf der<br />
Einkaufsseite in der Weise eingestellt, dass für wichtige Produkte mindestens zwei Beschaffungsquellen<br />
zur Verfügung stehen. Der Zeitraum eines Wechsels eines Lieferanten<br />
kann durch eigene Pufferbestände am Warenlager abgemildert werden.<br />
Ebenso kann die Konzentration der Umsätze auf wenige Großkunden Risiken beinhalten.<br />
Insoweit nimmt die Geschäftsleitung als Spitze des Konzerns regelmäßig auf die<br />
Geschäftstätigkeit der Tochtergesellschaften Einfluss, um Konzentrationen zu vermeiden<br />
und die Streuung der Umsätze voranzutreiben.<br />
ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG NACH § 289a HGB<br />
Corporate Governance<br />
Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft sind gemäß § 161 AktG<br />
verpflichtet, einmal jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im<br />
amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen<br />
der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde<br />
und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden. Die<br />
Erklärung ist dauerhaft öffentlich zugänglich zu machen. <strong>Vivanco</strong> hat die Entsprechenserklärungen<br />
der letzten Jahre im Internet veröffentlicht unter www.vivanco.de/Corporate<br />
Governance.<br />
Arbeitsweise des Vorstands<br />
Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung mit der Zielsetzung, den<br />
Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und die festgelegten Unternehmensziele zu<br />
erreichen. Er führt die Geschäfte nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, der<br />
Satzung und der Geschäftsordnung für den Vorstand und arbeitet vertrauensvoll mit<br />
den übrigen Organen der Gesellschaft zusammen.<br />
Der Vorstand legt für den gesamten <strong>Vivanco</strong>-Konzern die langfristigen Ziele sowie die<br />
Strategien fest und bestimmt die Richtlinien sowie die Grundsätze für die sich daraus<br />
ableitende Unternehmenspolitik. Er koordiniert und kontrolliert die bedeutsamen Aktivitäten.<br />
Er legt das Portfolio fest, entwickelt und setzt Führungskräfte ein, verteilt die Ressourcen<br />
und entscheidet über die finanzielle Steuerung und die Berichterstattung des<br />
Konzerns.
15<br />
Führungs- und Kontrollarbeit des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Vorstand zu überwachen und ihn zu beraten. Er<br />
besteht aus drei Mitgliedern, die von den Aktionären auf der Hauptversammlung gewählt<br />
werden. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen<br />
ist der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden; er stimmt mit dem Vorstand auch die strategische<br />
Ausrichtung der Gesellschaft ab und erörtert mit ihm regelmäßig den Stand der<br />
Umsetzung der Geschäftsstrategie.<br />
Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Gremiums und leitet die Sitzungen.<br />
Im regelmäßigen Gedankenaustausch mit dem Vorstand ist der Aufsichtsrat stets<br />
über die Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung und die Strategie informiert. Der<br />
Aufsichtsrat stimmt dem Budget zu, stellt die Jahresabschlüsse der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong><br />
fest und billigt die Konzernabschlüsse sowie die jeweiligen Lageberichte der <strong>Vivanco</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> unter Berücksichtigung der Berichte des Abschlussprüfers.<br />
BERICHTERSTATTUNG NACH § 315 ABS. 4 HGB<br />
Kapital<br />
Das Grundkapital der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> ist in 5.508.731 nennbetragslose Stückaktien<br />
eingeteilt, die jeweils ein uneingeschränktes Stimmrecht beinhalten. Sonderrechte werden<br />
nicht eingeräumt. Die Aktien sind sämtlich voll eingezahlt.<br />
Beschränkungen, die die Übertragung der Aktien oder Stimmrechte betreffen, sind dem<br />
Vorstand nicht bekannt.<br />
Die Hauptversammlung vom 21. August 2007 hat den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital<br />
bis zum 31. Juli <strong>2012</strong> mit Zustimmung des Aufsichtsrates um bis zu<br />
€ 1.944.323,00 durch Ausgabe von bis zu 1.944.323 neuen, auf den Inhaber lautende<br />
Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen<br />
(„Genehmigtes Kapital“). Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Die<br />
Aktien können auch von einem oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung<br />
übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Darüber hinausgehende<br />
Ermächtigungen des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen, bestehen<br />
nicht. Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> erfolgte keine Verwertung der Ermächtigung zum<br />
genehmigten Kapital; diese Ermächtigung besteht daher seit dem 1. August <strong>2012</strong> nicht<br />
mehr.<br />
Aktionäre mit einem Anteilsbesitz von mehr als 10 %<br />
Nach dem deutschen Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) hat jeder Aktionär, der die<br />
Schwellen von 3, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 50 und 75 Prozent der Stimmrechte eine börsennotierten<br />
Unternehmens überschreitet oder unterschreitet, dies der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
<strong>AG</strong> und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht unverzüglich mitzuteilen.
16<br />
Nach § 315 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 HGB sind alle direkten und indirekten Beteiligungen anzugeben,<br />
die 10 % der Stimmrechte überschreiten.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhielt die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> keine Stimmrechtsmitteilungen<br />
gemäß § 21 Abs. 1 WpHG. Zum Bilanzstichtag hat daher die folgende Aktionärsstruktur<br />
weiterhin ihre Gültigkeit:<br />
Stimmrechtsanteil Mitteilung<br />
Gesellschafter Ort Direkt Indirekt vom<br />
Ningbo SHIP Investment Group Co., Ltd. Ningbo, VR China 66,67% 30.3.2011<br />
Xupu Electronics Technology GmbH Frankfurt am Main 66,67% 30.3.2011<br />
Zhang, Wenyang VR China 66,67% 30.3.2011<br />
Grayken, John P. USA 14,61% 4.4.2011<br />
Lone Star Fund V (U.S.) L.P. Dallas, USA 14,61% 4.4.2011<br />
Lone Star International Finance Holdings (Ireland) Dublin, Irland 14,61% 4.4.2011<br />
Lone Star International Finance Ltd. Dublin, Irland 14,61% 4.4.2011<br />
Lone Star Management Co. V, Ltd. Hamilton, Bermuda 14,61% 4.4.2011<br />
Lone Star Partners V L.P. Hamilton, Bermuda 14,61% 4.4.2011<br />
LSF Global Aggregated Irish Holdings, Ltd. Hamilton, Bermuda 14,61% 4.4.2011<br />
LSF Global Lendings, L.P. Hamilton, Bermuda 14,61% 4.4.2011<br />
LSF Global Partners, Ltd. Hamilton, Bermuda 14,61% 4.4.2011<br />
LSF Irish Holdings III Limited Dublin, Irland 14,61% 4.4.2011<br />
Sonstige Angaben<br />
Die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern obliegt gemäß Gesetz und<br />
Satzung dem Aufsichtsrat. Entsprechende Beschlüsse sind mit einfacher Stimmenmehrheit<br />
zu fassen.<br />
Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels<br />
infolge eines Übernahmeangebots stehen, gibt es nicht. Entschädigungsvereinbarungen<br />
der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern<br />
des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen sind, gibt es nicht.<br />
VERGÜTUNGSBERICHT<br />
Vorstand<br />
Der Vorstand der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> erhält eine Vergütung, die sich aus fixen und variablen<br />
Bestandteilen zusammensetzt.<br />
Die Bezüge des Vorstands betragen für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> T€ 347 (Vorjahr T€<br />
360). Die variablen Gehaltsbestandteile betrugen in <strong>2012</strong> T€ 20 (Vorjahr T€ 35) und die<br />
fixen Gehaltsbestandteile T€ 300 (Vorjahr T€ 300). Im Weiteren erhielt der Vorstand<br />
Sachbezüge in Höhe von T€ 27 (Vorjahr T€ 25).<br />
In der Aufsichtsratssitzung vom 9. Januar <strong>2012</strong> wurde Herr Gerding erneut zum Vorstand<br />
vom 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2015 bestellt. Zusätzlich erfolgte am
17<br />
17. August <strong>2012</strong> die Anpassung des Vorstandsvertrages mit Wirkung zum 1. Januar<br />
2013. Die Änderungen beinhalteten eine Anpassung des fixen Grundgehaltes von<br />
TEUR 300 auf TEUR 350 sowie die Anpassung der Voraussetzungen zur variablen<br />
Vergütung. Basis der bisherigen vereinbarten variablen Vergütung war die Erfüllung von<br />
mindestens 85% des geplanten EBITDA’s. Bei Erfüllung dieser Voraussetzung führte<br />
dies zu einem Bonus von 5% des EBITDA’s gemäß IFRS-<strong>Konzernabschluss</strong>. Sofern<br />
und soweit das EBITDA der Gesellschaft mehr als 120% des für dieses Geschäftsjahr<br />
budgetierten EBITDA’s beträgt, erhöht sich der Bonus auf 15% des EBITDA der Gesellschaft.<br />
Mit Änderung des Anstellungsvertrages erhält der Vorstand ab 2013 eine jährliche<br />
Tantieme, deren Höhe der Aufsichtsrat nach pflichtgemäßen Ermessen unter Berücksichtigung<br />
der Kriterien gemäß § 87 AktG festlegt.<br />
Ehemalige Mitglieder des Vorstandes haben Altersversorgungsbezüge von T€ 5 (Vorjahr<br />
T€ 7) erhalten. Für ehemalige Mitglieder des Vorstandes bestehen unverändert<br />
Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 23.<br />
Aufsichtsrat<br />
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält pro Sitzung eine feste Vergütung von € 2.500,00<br />
und der Vorsitzende einen Aufschlag von € 500,00. Für die Teilnahme an der Hauptversammlung<br />
erhält jedes AR-Mitglied eine feste Vergütung von € 1.000,00 und für die<br />
Übernahme der Leitung der Hauptversammlung eine Vergütung von € 2.500,00.<br />
Die Vergütung des Aufsichtsrats (Sitzungsgelder und Reisekosten) für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2012</strong> beträgt T€ 34 (Vorjahr T€ 10). Ehemalige Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten<br />
in <strong>2012</strong> eine anteilige Vergütung für das Geschäftsjahr 2011 in Höhe von insgesamt<br />
TEUR 56.<br />
NACHTR<strong>AG</strong>SBERICHT<br />
Im April 2013 erfolgte eine erneute Prolongation der durch Xupu begebenen Darlehen.<br />
Diese sind nun zum 31. Dezember 2014 (9,15 Mio. €) und zum 31. Dezember 2015<br />
(3 Mio. €) zur Rückzahlung fällig.<br />
Am 10. April 2013 hat die Tochtergesellschaft in Frankreich beim zuständigen Handelsregister<br />
die Insolvenz beantragt. Am 15. April 2013 wurde daraufhin das Liquidationsverfahren<br />
eröffnet. Dies ist die Folge aus den fortdauernden Absatzschwierigkeiten der<br />
Gesellschaft. Auf Basis der bisher erfassten bilanziellen Vorsorge im <strong>Konzernabschluss</strong><br />
erwartet der Vorstand keine weiteren Belastungen aus dem Liquidationsverfahren der<br />
Gesellschaft.
18<br />
CHANCEN UND PROGNOSEBERICHT<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> ist enttäuschend verlaufen. Die strategischen Ziele waren nicht<br />
erreichbar und es musste eine vollständig neue Ausrichtung des Konzerns definiert<br />
werden.<br />
In <strong>2012</strong> wurden daher scharfe Kostenmaßnahmen definiert und Bereinigungen durchgeführt,<br />
Wertberichtigungen im Lagerbestand in Deutschland, der Schweiz, China und<br />
Dubai, Einzelwertberichtigungen von Forderungen, Bildung von Rückstellungen für Sozialpläne<br />
und für unvorteilhafte, nicht autorisierte Geschäfte vorgenommen. Die Kostensenkungen<br />
sind seit dem zweiten Quartal 2013 sichtbar und führen zu Ergebnisverbesserungen.<br />
Durch das im April 2013 eröffnete Liquidationsverfahrens der französischen Gesellschaft<br />
bleiben dem Konzern zukünftig erhebliche Kostenbelastungen erspart. Die Tochtergesellschaft<br />
in Spanien hat außerdem die Möglichkeit, durch die Betreuung der französischen<br />
Kunden und des dortigen Marktes wieder erfolgreich zu arbeiten.<br />
Die Anpassung der Kapazitäten an das bestehende Umsatzpotential an allen Standorten<br />
steht ab 2013 im Fokus, hiermit geht kurzfristig die Kostenbereinigung vor die<br />
Schaffung von Grundlagen für eher visionäre strategische Ziele.<br />
Unverändert liegen aber auch große Potentiale in der Verbindung zum Mehrheitsaktionär.<br />
Auch wenn das für <strong>2012</strong> geplante B2B-Geschäft nicht erfolgreich umgesetzt wurde<br />
und erst im Januar 2013 die ersten Umsätze erzielt wurden, wird dieser Weg weiter beschritten<br />
und zukünftig werden hieraus für den Konzern positive Beiträge erzielt werden,<br />
da trotz aller Verzögerungen ein Produktprogramm vermarktungsreif entwickelt ist und<br />
sich mittlerweile im Vertrieb befindet. Des Weiteren wurden neue Lizenzverträge mit<br />
Gesellschaften aus dem Konzern des Mehrheitsgesellschafters abgeschlossen, die die<br />
Erschließung der Märkte in Asien und in den USA durch die dortigen Landesgesellschaften<br />
ohne Kostenrisiken für <strong>Vivanco</strong> ermöglichen.<br />
<strong>2012</strong> hat ebenfalls gezeigt, dass strukturelle und strategische Neuausrichtungen unumgänglich<br />
sind, um weiterhin im Markt zu überstehen. Die bekannten Produkte im Portfolio<br />
unterliegen einer Stagnation, manche Produkte/Sortimente, wie z.B. Zubehör rund<br />
um den PC, sind sehr rückläufig, andere wiederum, besonders Zubehör rund um Mobiltelefone<br />
und Tablets boomen. Regionen wie Österreich und Deutschland konnten insgesamt<br />
einen Umsatzanstieg liefern. Basierend darauf wurde gegen Ende <strong>2012</strong> auch<br />
eine strategische Neuausrichtung im Produktbereich eingeleitet, mit dem Ziel sich bei<br />
den Produktsortimenten ganz eng auf die eigenen Kernbereiche Kabel, Kopfhörer,<br />
Wandhalterungen, Strom zu konzentrieren und weniger zielführende Bereiche zu reduzieren<br />
bzw. abzubauen. Außerdem werden die Partnerschaften im Bereich GSM und<br />
Tablet forciert. Für <strong>Vivanco</strong> bedeutet dies eine erhebliche Einsparung im Bereich des<br />
Produktmanagements, bei gleichzeitigem Aufbau eines dem Vertrieb zugeordneten Categorymanagements.<br />
Den Bereich GSM, der in Deutschland und Österreich bereits einen<br />
hohen Anteil an den Gesamtumsätzen ausmacht, gilt es auch in den übrigen Län-
19<br />
dern, in denen wir teilweise nur geringe Umsätze erzielen, deutlich zu analysieren und<br />
hier Lösungen für unsere Kunden zu finden.<br />
An den Kostenstrukturen, insbesondere an der Personalkostenquote, ist fortlaufend zu<br />
arbeiten. Die Ende <strong>2012</strong> getroffenen Kostensenkungsmaßnahmen werden sich ab dem<br />
Geschäftsjahr 2013 erstmals positiv auf die Ertragslage auswirken. Zu einer Reduzierung<br />
der Beschäftigten wird es an den Standorten in Deutschland, der Schweiz, Frankreich,<br />
Spanien und England kommen bzw. ist es zum Zeitpunkt der Berichterstattung<br />
bereits gekommen. Ebenso stehen alle sonstigen Sachkosten auf dem Prüfstand und<br />
sind teilweise Einsparungen bereits umgesetzt bzw. entschieden.<br />
Der Konzern wird viel stärker vertriebsbezogen arbeiten als in der Vergangenheit und<br />
die Aktivitäten in der Produktentwicklung zurücknehmen. Die Teilnahme an der IFA wird<br />
in diesem Zusammenhang auf einen zweijährigen Rhythmus umgestellt.<br />
Das Management geht davon aus, dass die Neuausrichtung und die in <strong>2012</strong> eingeleiteten<br />
Maßnahmen, von denen ein Großteil erst ab dem 2. Quartal des Geschäftsjahres<br />
2013 Wirkung zeigen werden, geeignet sind, den Konzern aus der anhaltenden Krise zu<br />
führen. Aufgrund der großen Abhängigkeit des Konzerns vom europäischen CE-Markt,<br />
der stagniert, und des anhaltend hohen Wettbewerbsdrucks agiert der Konzern in einem<br />
übermäßig volatilen Umfeld, die längerfristige Prognosen beinahe unmöglich machen.<br />
Ausgehend von der Geschäftsentwicklung per Ende Mai 2013 wurden weitere Restrukturierungsmaßnahmen<br />
beschlossen, auf deren Basis wir davon ausgehen, für das Geschäftsjahr<br />
2013 insgesamt ein leicht positives Konzernergebnis von ca. 0,2 Mio. € zu<br />
erreichen. Zu diesen Maßnahmen gehören:<br />
• Reduzierung der Personal- und Sachkosten durch Verbesserung der systemgestützten<br />
Vertriebssteuerung und Neuorganisation des Vertriebs in Deutschland.<br />
• Sicherung von weiteren Einkaufsvorteilen durch die Rückverlagerung des Wareneinkaufes<br />
auf die originären Lieferanten.<br />
• Verringerung von Währungsrisiken im Einkauf durch die Abwicklung eines großen<br />
Teils des Einkaufsvolumens in der chinesischen Landeswährung.<br />
• Reorganisation der Logistik im Inland durch die Umstellung des zweistufigen auf<br />
das einstufige Kommissionierverfahren und die Neuorganisation der Retourenabteilung.<br />
• Senkung der Personalkosten durch Reduzierung der Mitarbeiterzahlen im Bereich<br />
der Administration und Verwaltung sowie bei den ausländischen Tochtergesellschaften,<br />
vor allem in Spanien und in Großbritannien.<br />
• Generierung von weiteren Umsatzpotentialen im Inland durch die ab Juli 2013<br />
beginnende Vermarktung von Zubehör („weiße Ware“).
20<br />
• Ausbau des Marktanteils im Bereich GSM auf Basis vereinbarter Absatzkontingente<br />
mit einem wichtigen Partnerunternehmen in der Schweiz.<br />
Insgesamt erwarten wir für 2013 eine Stabilisierung der Umsatzerlöse. Für das Inland<br />
und Österreich erwarten wir im GSM-Bereich einen Umsatzzuwachs.<br />
Auf der Basis der bisher einleiteten Maßnahmen erwarten wir auch für 2014 eine weitere<br />
Verbesserung des Konzernergebnisses.<br />
Der Konzern strebt auf der einen Seite eine weiter enge Anbindung an die <strong>Gruppe</strong> des<br />
Mehrheitsaktionärs an, um von den Möglichkeiten eines in China produzierenden Partners<br />
zu profitieren. Auf der anderen Seite bieten sich in Europa mit den aktuellen Produktpartnern<br />
und eigenen Sortimenten im Segment GSM und Tablett Zubehör auch<br />
sehr gute Chancen. Das Zusammenbringen beider positiver Möglichkeiten, bei weiteren<br />
Kostenreduktionen, wird den Konzern auch dauerhaft bestehen lassen.<br />
Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement<br />
im zurückliegenden Geschäftsjahr.<br />
Ahrensburg, 31. Mai 2013<br />
Der Vorstand<br />
gez. Philipp Oliver Gerding
VIVANCO <strong>Gruppe</strong> Aktiengesellschaft,<br />
Ahrensburg<br />
<strong>Konzernabschluss</strong> für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2012</strong>
22<br />
<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> Aktiengesellschaft, Ahrensburg<br />
Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
nach International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />
Anhang <strong>2012</strong> 2011<br />
€ €<br />
Umsatzerlöse 10 78.350.827,24 83.300.700,75<br />
Sonstige betriebliche Erträge 11 1.949.503,85 2.927.624,46<br />
Materialaufwand 12 -49.678.384,64 -46.703.739,82<br />
Personalaufwand 13 -19.144.305,12 -18.534.019,57<br />
Abschreibungen und Wertminderungen 14 -1.237.891,56 -1.187.623,03<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 15 -20.767.181,85 -24.280.070,66<br />
Betriebsergebnis -10.527.432,08 -4.477.127,87<br />
Finanzierungs- und Beteiligungserträge 205.945,55 329.618,58<br />
Finanzierungsaufwendungen -1.550.012,49 -2.704.658,03<br />
Finanzergebnis 16 -1.344.066,94 -2.375.039,45<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
-11.871.499,02 -6.852.167,32<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 17/18 -168.021,68 746.066,25<br />
Ergebnis (Jahresfehlbetrag) -12.039.520,70 -6.106.101,07<br />
Sonstiges Ergebnis:<br />
Wechselkursbedingte Umrechnungsdifferenzen<br />
145.078,58 -135.599,45<br />
Sonstiges Ergebnis des Geschäftsjahres 145.078,58 -135.599,45<br />
Gesamtergebnis -11.894.442,12 -6.241.700,52<br />
vom Ergebnis entfallen auf<br />
Aktionäre der Muttergesellschaft -11.882.353,78 -6.127.385,59<br />
Andere Gesellschafter -157.166,92 21.284,52<br />
-12.039.520,70 -6.106.101,07<br />
vom Gesamtergebnis entfallen auf<br />
Aktionäre der Muttergesellschaft -11.737.275,20 -6.262.985,04<br />
Andere Gesellschafter 20 -157.166,92 21.284,52<br />
-11.894.442,12 -6.241.700,52<br />
Unverwässertes/verwässertes Ergebnis je<br />
Aktie 19 -2,16/-2,16 -1,12/-1,12<br />
(<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> Aktiengesellschaft)
23<br />
<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> Aktiengesellschaft, Ahrensburg<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong> nach<br />
International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />
Aktiva<br />
Anhang<br />
Text<br />
31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
€ €<br />
Langfristige Vermögenswerte<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill) 21 3.046.494,07 3.046.494,07<br />
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 22 2.098.151,27 2.403.996,01<br />
Sachanlagen 23 737.215,92 955.170,20<br />
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 24 91.507,14 116.602,20<br />
Aktive latente Steuern 17 2.071.707,07 2.078.746,55<br />
Langfristiger Anteil der abgegrenzten<br />
Aufwendungen und sonstige langfristige<br />
Vermögenswerte 25 2.875.236,10 3.068.969,97<br />
10.920.311,57 11.669.979,00<br />
Kurzfristige Vermögenswerte<br />
Vorräte 26 15.638.892,33 16.116.241,44<br />
Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen 27 24.558.503,46 37.473.808,32<br />
Forderungen gegen verbundene<br />
Unternehmen 100.277,22 88.584,71<br />
Forderungen aus Ertragsteuern 28 205.473,60 328.117,17<br />
Übrige Forderungen und sonstige<br />
Vermögenswerte 29 6.877.362,13 1.846.575,40<br />
Kurzfristiger Anteil der abgegrenzten<br />
Aufwendungen 30 5.282.956,31 3.706.425,36<br />
Zahlungsmittel 31 1.483.430,69 1.193.845,10<br />
54.146.895,74 60.753.597,50<br />
65.067.207,31 72.423.576,50
24<br />
Eigenkapital<br />
Anhang<br />
Text<br />
Passiva<br />
31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
€ €<br />
Grundkapital <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> 5.508.731,00 5.508.731,00<br />
Kapitalrücklage 26.318.460,03 25.637.254,32<br />
Unterschiedsbetrag aus der<br />
Währungsumrechnung -583.624,37 -728.702,95<br />
Sonstige Gewinnrücklagen -39.933.352,16 -28.050.543,95<br />
Eigenkapital der Anteilseigner der <strong>Vivanco</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> 32 -8.689.785,50 2.366.738,42<br />
Anteile anderer Gesellschafter 33 713.664,92 736.397,34<br />
Eigenkapital des <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzerns -7.976.120,58 3.103.135,76<br />
Langfristige Schulden<br />
Pensionsrückstellungen 34 220.025,31 314.743,29<br />
Langfristige Finanzschulden 37 22.217.197,89 17.869.406,83<br />
Übrige langfristige Verbindlichkeiten 38 140.067,97 202.601,12<br />
Passive latente Steuern 17 481.170,15 163.000,00<br />
23.058.461,32 18.549.751,24<br />
Kurzfristige Schulden<br />
Steuerrückstellungen 35 2.533.849,31 2.512.702,71<br />
Sonstige Rückstellungen 36 2.954.372,32 5.569.115,11<br />
Kurzfristige Finanzschulden 37 10.552.386,40 7.447.027,64<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen 39 20.743.014,54 23.358.676,19<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen 403.003,98 314.561,23<br />
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 40 12.798.240,02 11.568.606,62<br />
49.984.866,57 50.770.689,50<br />
73.043.327,89 69.320.440,74<br />
65.067.207,31 72.423.576,50
25<br />
<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> Aktiengesellschaft, Ahrensburg<br />
Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
nach International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern -11.871 -6.852<br />
Anpassungen<br />
Abschreibungen und Wertminderungen auf Anlagevermögen 1.238 1.188<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen -125 0<br />
Steuerzahlungen -14 -582<br />
Zinsaufwendungen 1.550 2.705<br />
Zinszahlungen auf kurzfristige Finanzverbindlichkeiten -659 -1.130<br />
Zinserträge -206 -329<br />
Zinseinnahmen für kurzfristige Forderungen 15 328<br />
Abnahme (-) / Zunahme (+) der Pensionsrückstellungen -95 -109<br />
Ergebnis aus Abgang von Anlagevermögen 10 166<br />
Abnahme (+) / Zunahme (-) der Vorräte 742 -809<br />
Abnahme (+) / Zunahme (-) der Forderungen, der Sonstigen<br />
Vermögenswerte und der abgegrenzten Aufwendungen 6.935 -3.478<br />
Abnahme (-) / Zunahme (+) der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden)<br />
-1.490 7.380<br />
Abnahme (-) / Zunahme (+) der Rückstellungen -2.766 -2.566<br />
Summe Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -6.736 -4.088<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagevermögen<br />
und immateriellen Vermögenswerten 10 124<br />
Auszahlungen aus der Erhöhung sonstiger Ausleihungen 0 -6<br />
Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Anteilen -552 0<br />
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -550 -1.191<br />
Summe Cashflow aus Investitionstätigkeit -1.092 -1.073<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit<br />
Auszahlung zur Tilgung von Finanzkrediten -15 -31<br />
Aufnahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten 6.315 3.500<br />
Kreditaufnahme 1.560 3.000<br />
Kreditrückführung (-) Kontokorrent<br />
0<br />
-1.550<br />
Auszahlungen für Kapitalerhöhung 0 -437<br />
Zinszahlungen auf langfristige Finanzverbindlichkeiten -3 -136<br />
Kapitalerhöhung 150 324<br />
Dividendenzahlungen -15 28<br />
Summe Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 7.992 4.698<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes 164 -463<br />
Stand 01.01. 1.194 1.757<br />
Währungskursdifferenzen 125 -100<br />
Stand 31.12. 1.483 1.194
26<br />
<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> Aktiengesellschaft,<br />
Ahrensburg<br />
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung nach International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
Entwicklung der Eigenkapitalpositionen<br />
Grundkapital<br />
Kapitalrücklage<br />
Gewinnrücklagen<br />
Unterschiedsbetrag<br />
aus Währungsumrechnung<br />
(sonstiges<br />
Ergebnis)<br />
Eigenkapital<br />
der<br />
Anteilseigner<br />
der <strong>Vivanco</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong><br />
Anteile anderer<br />
Gesellschafter<br />
Eigenkapital<br />
des <strong>Vivanco</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong><br />
Konzerns<br />
Anhang Text 32/33 T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />
Stand 01.01.2011 5.185 25.951 -21.924 -593 8.619 682 9.301<br />
Barkapitalerhöhung 324 -314 0 0 10 0 10<br />
Gewinnausschüttungen an andere Gesellschafter 0 0 0 0 0 -15 -15<br />
Kapitaleinzahlung außenstehender Gesellschafter 0 0 0 0 0 48 48<br />
Gewinnanteile anderer Gesellschafter 0 0 0 0 0 99 99<br />
Verlustanteile anderer Gesellschafter 0 0 0 0 0 -78 -78<br />
Gesamtergebnis 0 0 -6.127 -135 -6.262 21 -6.241<br />
Stand 31.12.2011 5.509 25.637 -28.051 -728 2.367 736 3.103<br />
Stand 01.01.<strong>2012</strong> 5.509 25.637 -28.051 -728 2.367 736 3.103<br />
Gewinnausschüttungen an andere Gesellschafter 0 0 0 0 0 -15 -15<br />
Kapitaleinzahlung außenstehender Gesellschafter 0 0 0 0 0 150 150<br />
Gewinnanteile anderer Gesellschafter 0 0 0 0 0 34 34<br />
Verlustanteile anderer Gesellschafter 0 0 0 0 0 -191 -191<br />
Gesamtergebnis 0 0 -11.882 144 -11.738 -157 -11.895<br />
Sonstige Veränderungen 0 681 0 0 681 0 681<br />
Stand 31.12.<strong>2012</strong> 5.509 26.318 -39.933 -584 -8.690 714 -7.976
27<br />
<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> Aktiengesellschaft, Ahrensburg<br />
Konzernanhang zum 31. Dezember <strong>2012</strong> nach<br />
International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />
Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des <strong>Konzernabschluss</strong>es<br />
1. Allgemeines zum <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern<br />
Der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern (nachfolgend auch „<strong>Vivanco</strong>-Konzern“ oder „<strong>Gruppe</strong>“<br />
genannt) vertreibt Zubehörprodukte in den Kerngeschäftsfeldern Unterhaltungselektronik,<br />
Verbindungen, Informationstechnologie, Mobilfunk und Taschen an gewerbliche Wiederverkäufer,<br />
vor allem Fachhandel, Fachmärkte, Kaufhäuser/Versender, Filialisten und Baumärkte.<br />
<strong>Vivanco</strong>s Kernkompetenz ist die Beschaffung und Vermarktung derartiger Zubehörprodukte.<br />
Über Prozess Know-How, d.h. Kenntnisse und ein besonders ausgeprägtes Verständnis über<br />
die Abläufe, verfügt die <strong>Gruppe</strong> in Bezug auf die gesamte Wertschöpfungskette, von der<br />
Entwicklung über die Herstellung bis zur Vermarktung (mit Ausnahme der Vermarktung an den<br />
Endkunden). <strong>Vivanco</strong> ist allerdings nicht auf sämtlichen Wertschöpfungsstufen im Vertrieb von<br />
Zubehörprodukten tätig: Forschung und Entwicklung sowie die Herstellung erfolgen durch die<br />
Handelspartner. An den übrigen Stufen der Wertschöpfungskette partizipiert <strong>Vivanco</strong>, wobei ihr<br />
Engagement jeweils vom Wettbewerbsumfeld, dem technologischen Anspruch des Produkts<br />
und dem auf der betreffenden Wertschöpfungsstufe erzielbaren Ergebnisbeitrag bei dem<br />
spezifischen Produkt abhängt und sich daher – je nach Produkt – auf sämtliche übrigen oder<br />
nur einige Stufen erstreckt.<br />
Bedingt durch eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten der Verbindungs- und Zubehörprodukte<br />
ist das Sortiment der Gesellschaft sehr umfangreich. Es umfasst derzeit ca. 5.000 Produkte in<br />
ca. 30 Sortimenten in fünf Kerngeschäftsfeldern und dem Geschäftsfeld Sonstige.<br />
Der neue Geschäftsbereich Structured Cabling befindet sich weiterhin im Aufbau. Fokus der<br />
Geschäftstätigkeit ist die Erschließung von Business-to-Business Kunden im Kabelgeschäft und<br />
weiteren Zubehörbereichen.<br />
Sitz der Muttergesellschaft ist Ahrensburg, Deutschland. Die Anschrift lautet: <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
Aktiengesellschaft, Ewige Weide 15, 22926 Ahrensburg.<br />
Die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> Aktiengesellschaft (nachfolgend auch „<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>“ oder<br />
„Gesellschaft“ genannt) wird unter der Wertpapierkennnummer A1E8G8 im amtlichen Handel<br />
an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und ist Mitglied im Börsensegment „Geregelter<br />
Markt“.<br />
Zeitpunkt der Freigabe zur Veröffentlichung durch den Vorstand ist der 04. Juli 2013.
28<br />
2. Grundsätze der Rechnungslegung<br />
Der <strong>Konzernabschluss</strong> ist auf der Grundlage des § 315a Absatz 1 HGB in Übereinstimmung mit<br />
den von der EU übernommenen International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt.<br />
Die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> stellt ihren <strong>Konzernabschluss</strong> unter einheitlichen Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden auf. Der <strong>Konzernabschluss</strong> und Konzernlagebericht werden beim<br />
elektronischen Bundesanzeiger eingereicht und veröffentlicht.<br />
Der <strong>Konzernabschluss</strong> wurde in Euro aufgestellt. Zur besseren Übersicht sind in der Bilanz und<br />
in der Gesamtergebnisrechnung verschiedene Positionen zusammengefasst. Sie werden im<br />
Anhang ausführlich dargestellt. Weiterhin wurde auf volle Mio. € bzw. T€ auf- oder abgerundet,<br />
wodurch es zu rundungsbedingten Differenzen kommen kann. Die Bilanz wurde entsprechend<br />
IAS 1 in langfristige und kurzfristige Posten gegliedert. Die Gesamtergebnisrechnung ist nach<br />
dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />
Die Anforderungen sämtlicher angewandter Standards sind erfüllt und führen zur Vermittlung<br />
eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage des <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzerns. Die Vorjahreszahlen sind nach denselben<br />
Grundsätzen ermittelt worden.<br />
Im <strong>Konzernabschluss</strong> wurde das Prinzip der historischen Anschaffungskosten- und Herstellungskosten<br />
angewendet. Hiervon ausgenommen ist der Ansatz der sonstigen Finanzinstrumente<br />
(einschließlich derivativer Finanzinstrumente) zum beizulegenden Zeitwert.<br />
Die Aufstellung von in Einklang mit den IFRS stehenden Konzernabschlüssen erfordert<br />
Schätzungen. Des Weiteren macht die Anwendung der unternehmensweiten Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden Wertungen des Managements erforderlich. Bereiche mit höheren<br />
Beurteilungsspielräumen und höherer Komplexität oder Bereiche, bei denen Annahmen und<br />
Schätzungen von entscheidender Bedeutung für den <strong>Konzernabschluss</strong> sind, sind unter TZ 9<br />
aufgeführt.
29<br />
Anwendung von neuen und geänderten Standards und Interpretationen<br />
Vom International Accounting Standards Board (IASB) und dem IFRS Interpretations Committee<br />
(IFRIC) wurden folgende Standards bzw. Interpretationen veröffentlicht, die nach ihrer<br />
Übernahme durch die EU im laufenden Geschäftsjahr verpflichtend anzuwenden waren:<br />
Änderungen von Standards: Inkrafttreten Datum des EU-<br />
Endorsement<br />
Änderungen an IFRS 7, Finanzinstrumente:<br />
„Angaben: Übertragungen finanzieller<br />
Vermögenswerte“<br />
01.07.2011 22.11.2011<br />
Der Konzern wendet im aktuellen Geschäftsjahr die „Angaben: Übertragungen finanzieller Vermögenswerte“<br />
genannte Änderung von IFRS 7 an. Die Änderungen erweitern die Angabeerfordernisse<br />
für Transaktionen, die im Zusammenhang mit der Übertragung finanzieller Vermögenswerte<br />
stehen, um für eine verbesserte Transparenz hinsichtlich der Darstellung der Risikolage<br />
zu sorgen.<br />
Während des Geschäftsjahres wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen<br />
Barmittel im Rahmen des unechten und echten Factorings an Dritte (Factoringunternehmen)<br />
verkauft.<br />
Beim echten Factoring werden die Forderungen regresslos an einen Dritten verkauft, d.h. der<br />
Käufer der Forderungen (Factor) trägt das Ausfallrisiko (Delkredererisiko). Im Fall des echten<br />
Factorings werden die betroffenen Forderungen ausgebucht und bis zum Zeitpunkt der Zahlung<br />
als sonstige Forderung gegenüber dem Factor ausgewiesen.<br />
Beim unechten Factoring werden die Forderungen ebenso an einen Dritten verkauft, allerdings<br />
erfolgt im Zeitpunkt des Verkaufes an den Factor keine Ausbuchung der Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen, da der Konzern die wesentlichen Chancen und Risiken im Zusammenhang<br />
mit diesen Forderungen nicht übertragen hat. Erst im Zeitpunkt der Kundenzahlung<br />
werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die vom Factor erhaltenen -unter<br />
den kurzfristigen Finanzschulden- ausgewiesen Barmittel ausgebucht.<br />
Die entsprechenden Anhangangaben bezüglich der Übertragung der Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen wurden im Hinblick auf die Anwendung des geänderten IFRS 7 vorgenommen.<br />
Im Einklang mit den Übergangsvorschriften zu IFRS 7 gibt der Konzern keine Vergleichsinformationen<br />
zu den Anhangangaben an. Weitere Angaben zum Factoring siehe Tz. 42
30<br />
Vorzeitige Anwendung von Standards und Interpretationen<br />
Die <strong>Vivanco</strong>-<strong>Gruppe</strong> hat in ihrem <strong>Konzernabschluss</strong> keinen Gebrauch von einer vorzeitigen<br />
Anwendung von Standards und Interpretationen, die erst auf Geschäftsjahre, die nach dem<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> beginnen und für die ein Wahlrecht zur vorzeitigen Beachtung besteht, gemacht.<br />
Folgende Rechnungslegungsvorschriften wurden bereits veröffentlicht:<br />
Standard/Interpretation<br />
Inkrafttreten<br />
IASB/IFRIC<br />
laut<br />
Endorsement<br />
Datum des EU-<br />
Anwendungszeitpunkt<br />
Änderung an IAS 1 „Darstellung<br />
des Abschlusses: Darstellung<br />
des sonstigen Ergebnisses“<br />
Änderungen an IFRS 1,<br />
„Ausgeprägte Hochinflation“<br />
sowie „Streichung der Verweise<br />
auf den festen Umsetzungszeitpunkt<br />
für Erstanwendung“<br />
Änderung an IAS 32: Saldierung<br />
von finanziellen Vermögenswerten<br />
und finanziellen<br />
Verbindlichkeiten<br />
Änderungen an IFRS 7,<br />
Finanzinstrumente: Angaben:<br />
Saldierung von finanziellen<br />
Vermögenswerten und<br />
finanziellen Verbindlichkeiten.<br />
IFRS 9 "Finanzinstrumente":<br />
Klassifizierung und Bewertung<br />
IFRS 10 "Konzernabschlüsse"<br />
IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“<br />
01.07.<strong>2012</strong> 05.06.<strong>2012</strong> 01.07.<strong>2012</strong><br />
01.07.2011 11.12.<strong>2012</strong> 01.01.2013<br />
01.01.2014 13.12 <strong>2012</strong> 01.01.2014<br />
01.01.2013 13.12.<strong>2012</strong> 01.01.2013<br />
01.01.2015 ausstehend ab Geschäftsjahr<br />
2015<br />
01.01.2013 11.12.<strong>2012</strong> 01.01.2014<br />
01.01.2013 11.12.<strong>2012</strong> 01.01.2014
31<br />
Standard/Interpretation<br />
Inkrafttreten laut<br />
Datum des EU-<br />
Anwendungs-<br />
IASB/IFRIC<br />
Endorsement<br />
zeitpunkt<br />
IFRS 12 „Angaben zu Beteiligungen<br />
an anderen Unternehmen“<br />
IFRS 13: „Ermittlung des<br />
beizulegenden Zeitwerts“<br />
Neue Fassung IAS 27 „Einzelabschlüsse“.<br />
Neue Fassung IAS 28 „Anteile<br />
an assoziierten Unternehmen“<br />
Änderung des IAS 12 „Latente<br />
Steuern: Realisierung<br />
von zugrunde liegenden<br />
Vermögenswerten“<br />
Änderungen zu IAS 19,<br />
„Leistungen an Arbeitnehmer“<br />
IFRIC 20 „Abraumkosten in<br />
der Produktionsphase einer<br />
über Tagebau erschlossenen<br />
Mine“<br />
Änderung an IFRS 1 „Erstmalige<br />
Anwendung: Darlehen<br />
der öffentlichen Hand“<br />
Jährliche Verbesserung<br />
IFRS-Zyklus 2009-2011<br />
Änderungen IFRS 10, 11<br />
und 12: Übergangsregelungen<br />
01.01.2013 11.12.<strong>2012</strong> 01.01.2014<br />
01.01.2013 11.12.<strong>2012</strong> 01.01.2013<br />
01.01.2013 11.12.<strong>2012</strong> 01.01.2014<br />
01.01.2013 11.12.<strong>2012</strong> 01.01.2014<br />
01.01.<strong>2012</strong> 11.12.<strong>2012</strong> 01.01.2013<br />
01.01.2013 05.06.<strong>2012</strong> 01.07.<strong>2012</strong>/01.0<br />
1.2013<br />
01.01.2013 11.12.<strong>2012</strong> 01.01.2013<br />
01.01.2013 04.03.2013 01.01.2013<br />
01.01.2013 27.03.2013 01.01.2013<br />
01.01.2013 04.04.2013 01.01.2014
32<br />
Eine Anwendung von bereits veröffentlichten, jedoch allgemein oder in der EU noch nicht<br />
verpflichtend zu berücksichtigenden Standards und Interpretationen hat nach Einschätzung der<br />
<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern im Wesentlichen keinen wesentlichen Effekt auf die<br />
ausgewiesene Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.<br />
3. Annahme der Unternehmensfortführung<br />
Die Liquiditätssituation der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern ist nach wie vor erheblich angespannt.<br />
Der Gesamtbetrag der dem Konzern zur Verfügung gestellten Kreditlinien (ohne Factoring)<br />
beläuft sich auf 30,9 Mio. €, die am Bilanzstichtag bis auf 1,2 Mio. € vollständig ausgenutzt sind.<br />
Bereitgestellt wurden die Mitteln im Wesentlichen durch den Mehrheitsgesellschafter Xupu<br />
Electronics Technology GmbH, Frankfurt am Main, (Xupu) in Höhe von 12,15 Mio. € sowie der<br />
LSF5 GSL (Loans) Limited, Dublin/Irland, in Höhe von 15,0 Mio. €.<br />
Zur Stützung der Ertrags- und Liquiditätslage der Gesellschaft hat die Xupu als<br />
Mehrheitsaktionär in 2011 Darlehensmittel in Höhe von insgesamt 8,0 Mio. € und im<br />
Berichtsjahr in Höhe von 4,15 Mio. € gewährt, die bis zum Bilanzstichtag vollständig in Höhe<br />
von insgesamt 12,15 Mio. € in Anspruch genommen wurden. Mit Vereinbarung vom 21. Mai<br />
<strong>2012</strong> wurden die Fälligkeitstermine dieser Darlehensmittel neu vereinbart. Zum 31. Dezember<br />
<strong>2012</strong> fällige Darlehensmittel in Höhe von 3,0 Mio. € wurden bis zum 31. Dezember 2013<br />
prolongiert und zum 31. Dezember 2013 fällige Darlehensmittel in Höhe von 3,0 Mio. € bis zum<br />
31. Dezember 2014 verlängert. Die restlichen Darlehensmittel in Höhe von 6,15 Mio. € haben<br />
eine Laufzeit bis 31. Dezember 2013 (2,0 Mio. €) bzw. 31. Dezember 2014 (4,15 Mio. €).<br />
Ausgehend von der unbefriedigenden Geschäftsentwicklung in <strong>2012</strong> und der<br />
Unternehmensplanung für 2013 wurde im April 2013 eine erneute Prolongation der gewährten<br />
Darlehensmittel mit Fälligkeiten zum 31. Dezember 2014 (9,15 Mio. €) und zum 31. Dezember<br />
2015 (3 Mio. €) notwendig und durch den Mehrheitsgesellschafter gewährt. Zudem erklärte<br />
dieser am 7. Dezember <strong>2012</strong> den Verzicht auf die Zahlung der bis zum 7. Dezember <strong>2012</strong> auf<br />
diese Darlehen gestundeten Zinsen (0,9 Mio. €) und den Verzicht auf eine Verzinsung der<br />
gewährten Darlehensmittel in 2013.<br />
Die Darlehensforderungen der LSF5 GSL (Loans) Limited, Dublin/Irland, sind gemäß Nachtrag<br />
vom 24. März 2011 einheitlich am 31. Dezember 2015 fällig. In den Geschäftsjahren 2011 und<br />
<strong>2012</strong> wurden die Darlehen zinslos gewährt. Ab dem 1. Januar 2013 erfolgt eine variable<br />
Verzinsung auf Basis des 6 Monats EURIBOR zzgl. Marge.<br />
Ausgehend von den bisher erfolgten finanziellen Stützungsmaßnahmen des<br />
Mehrheitsgesellschafters Xupu, den eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen im Personalbereich<br />
und der aktuellen Unternehmensplanung 2013, die vor allem positive Ergebnisbeiträge<br />
der Tochtergesellschaften vorsieht, ist die Liquidität der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> und des <strong>Vivanco</strong>-<br />
Konzerns kurzfristig sichergestellt. Insgesamt wurde daher bei der Bewertung der<br />
Vermögenswerte und Schulden von einem Konzernfortbestand ausgegangen.
33<br />
Sollten die geplanten Umsatz- und Ertragserwartungen aus der operativen Geschäftstätigkeit<br />
der inländischen und ausländischen Tochtergesellschaften jedoch wesentlich unterschritten<br />
werden, kann dies zu einer Liquiditätsunterdeckung und damit zu einer Zahlungsunfähigkeit der<br />
<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> und ihrer Tochtergesellschaften führen, die weitere finanzielle Stützungsund<br />
Eigenkapitalmaßnahmen des Mehrheitsgesellschafters der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> erfordern<br />
würden. Weiterhin wird die Nichteinhaltung der Planvorgaben zur weiteren Aufzehrung des<br />
Eigenkapitals der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages<br />
mit der <strong>Vivanco</strong> GmbH führen und damit den Fortbestand der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> gefährden.<br />
Trotz der erneuten Verlängerung der vom Mehrheitsgesellschafter Xupu gewährten<br />
Darlehensmittel im April 2013 erfolgte der Ausweis der Darlehensmittel nach dem<br />
dokumentierten Vertragsstand am 31. Dezember <strong>2012</strong> (IAS 1.72 ff.). Darlehensverbindlichkeiten<br />
in Höhe von 5,0 Mio. € wurden daher als kurzfristig ausgewiesen.<br />
4. Konzernkreis<br />
In den <strong>Konzernabschluss</strong> sind neben der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> alle Unternehmen einbezogen,<br />
bei denen die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> die Kontrolle ausübt, somit über die Möglichkeit verfügt, die<br />
Finanz- und Geschäftspolitik so zu bestimmen, dass aus dieser Tätigkeit Nutzen zu ziehen ist<br />
(Tochterunternehmen). Die Einbeziehung beginnt zum Zeitpunkt, zu dem die Möglichkeit der<br />
Beherrschung besteht. Endet diese Möglichkeit, scheiden diese Gesellschaften aus dem<br />
Konsolidierungskreis aus.<br />
Die Anzahl der voll konsolidierten Gesellschaften (einschließlich Mutterunternehmen) hat sich<br />
wie folgt entwickelt:<br />
Inland Ausland Gesamt<br />
Konsolidiert zum 31. Dezember 2011 3 11 14<br />
Ausgeschieden(-)/ Erstkonsolidiert (+) 1 1 2<br />
Konsolidiert zum 31. Dezember <strong>2012</strong> 4 12 16<br />
Die Vicotron GmbH, eine in den Vorjahren wegen fehlender Geschäftstätigkeit nicht<br />
konsolidierte Gesellschaft, wurde in diesem Jahr erstmals voll konsolidiert. Die einzigen<br />
Vermögenswerte und Schulden dieser Gesellschaften bestanden zum Zeitpunkt der<br />
Erstkonsolidierung aus konzerninternen Verrechnungskonten.<br />
Als weitere Gesellschaft wurde die Guntlin Elektronik <strong>AG</strong>, Altendorf/Schweiz, mit Wirkung zum<br />
30. November <strong>2012</strong> konsolidiert. Ziel des Erwerbes war sowohl die Ausweitung des<br />
Produktportfolios als auch die Erweiterung des Kundenkreises in der Schweiz. Die<br />
Kapitalanteile an der Schweizer Gesellschaft Guntlin Elektronik <strong>AG</strong> wurden zu 100% und zu<br />
einem Kaufpreis von umgerechnet T€ 726 mit Vertrag vom 26. April <strong>2012</strong> erworben. Der<br />
unbedingte Kaufpreis wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr komplett an den Verkäufer<br />
entrichtet. Aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen erfolgte die Erstkonsolidierung erst mit<br />
Wirkung zum 30. November <strong>2012</strong>. Zu diesem Zeitpunkt erlangte die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-<br />
Konzern durch die Besetzung des Verwaltungsrates die Beherrschung über das erworbene
34<br />
Unternehmen. Die erworbenen Kapitalanteile entsprechen den Stimmrechten. Nach der<br />
Bewertung der Vermögenswerte und Schulden dieser Gesellschaft zum beizulegenden Zeitwert<br />
ergab sich zum Erwerbsstichtag ein Firmenwert von T€ 172. Dieser besteht zum einen aus den<br />
zusätzlichen Kundenkontakten sowie den zu erwarteten Synergieeffekten aus der Zusammenlegung<br />
von Vertrieb und Logisitk. Die nachfolgende Tabelle zeigt die wesentlichen Vermögenswerte<br />
und Schulden der Gesellschaft unmittelbar vor und nach dem Erwerbszeitpunkt:<br />
in T€<br />
Buchwert<br />
beizulegender<br />
Zeitwert<br />
Kurzfristige Vermögenswerte 523 687<br />
davon flüssige Mittel 174 174<br />
davon Vorräte 131 261<br />
davon übrige kurzfristige Vermögenswerte 217 252<br />
Summe Aktiva 523 687<br />
Eigenkapital 433 554<br />
Latente Steuern 0 44<br />
Verbindlichkeiten 90 90<br />
Summe Passiva 523 687<br />
Nach dem Erwerbszeitpunkt hat die Gesellschaft mit Umsatzerlösen von T€ 56 ein<br />
Jahresfehlbetrag von T€ 13 erwirtschaftet. Wenn die Gesellschaft bereits zum Beginn des<br />
Geschäftsjahres konsolidiert worden wäre, hätte sie die Konzernerlöse um insgesamt T€ 913<br />
und das Konzernergebnis um T€ 78 erhöht.
35<br />
Eine Übersicht der voll konsolidierten und übrigen verbundenen Unternehmen ergibt folgendes<br />
Bild:<br />
Unternehmen Sitz Währung gezeichnetes<br />
Kapital<br />
Beteiligungsquote<br />
Vollkonsolidierte<br />
Unternehmen<br />
<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> Ahrensburg EUR 5.508.731 -<br />
<strong>Vivanco</strong> GmbH Ahrensburg EUR 5.164.048 100,00%<br />
<strong>Vivanco</strong> (Benelux)<br />
B.V. Nieuwegein/Niederlande EUR 272.268 90,00%<br />
<strong>Vivanco</strong> France<br />
S.A.S. Neuilly le Real/Frankreich EUR 1.000.000 99,66%<br />
<strong>Vivanco</strong> Accesorios<br />
S.A. Barcelona/Spanien EUR 4.976.432 98,53%<br />
<strong>Vivanco</strong> Italia S.r.l. Mailand/Italien EUR 600.000 100,00%<br />
<strong>Vivanco</strong> Suisse <strong>AG</strong> Wädenswil/Schweiz CHF 500.000 100,00%<br />
<strong>Vivanco</strong> Austria<br />
GmbH Wien/Österreich EUR 36.336 100,00%<br />
Hemel Hempstead/Großbritannien<br />
GBP 300.000 90,00%<br />
<strong>Vivanco</strong> UK Ltd.<br />
<strong>Vivanco</strong> Poland Sp.<br />
Zo. o. Warschau/Polen PLN 1.160.000 90,00%<br />
Freitag Electronic<br />
GmbH Ahrensburg EUR 2.556.459 100,00%<br />
VIVANCO (China)<br />
Co. Ltd. Hongkong/China HKD 3.000.000 51,00%<br />
Zhuhai <strong>Vivanco</strong> China<br />
trading Co. Ltd. Zuhai/China CNY 3.312.775 100,00%<br />
<strong>Vivanco</strong> ME, Dubai Jebel Ali/Dubai AED 51,00%<br />
Vicotron GmbH Ahrensburg EUR 25.565 100,00%<br />
Guntlin Elektronik<br />
<strong>AG</strong> Altendorf/Schweiz CHF 250.000 100,00%<br />
Die <strong>Vivanco</strong> GmbH, die Vicotron GmbH und die Freitag Electronic GmbH sind von der<br />
Offenlegungspflicht des Jahresabschlusses gemäß § 264 Abs. 3 HGB befreit.
36<br />
5. Konsolidierungsgrundsätze<br />
Grundlagen der Konsolidierung<br />
Die Vermögenswerte und Schulden der in den <strong>Konzernabschluss</strong> einbezogenen inländischen<br />
und ausländischen Unternehmen werden nach den für den <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern<br />
einheitlich geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angesetzt. Alle einbezogenen<br />
Jahresabschlüsse sind zum selben Stichtag, dem 31. Dezember <strong>2012</strong>, aufgestellt und bei den<br />
wesentlichen Gesellschaften von unabhängigen Abschlussprüfern geprüft oder prüferisch<br />
durchgesehen worden. Alle konzerninternen Geschäftsvorfälle, Salden und Zwischenergebnisse<br />
werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert.<br />
Gemäß IFRS 3 werden alle Unternehmenszusammenschlüsse nach der Erwerbsmethode<br />
berücksichtigt. Sämtliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden zu 100% ihrer<br />
beizulegenden Zeitwerte erfasst, ungeachtet ihrer Anteilsrechte. Diese gelten als die Buchwerte<br />
zum Zeitpunkt des Erwerbs, d.h. ab dem Zeitpunkt, zu dem die Beherrschung erlangt wird. Ein<br />
verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird im Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Nach der<br />
Neubewertung wird ein verbleibender passiver Unterschiedsbetrag unverzüglich erfolgswirksam<br />
erfasst. In der Zeit nach dem Unternehmenszusammenschluss werden die offen gelegten stillen<br />
Reserven oder Lasten fortgeführt, abgeschrieben oder aufgelöst, je nach Verwendung der<br />
entsprechenden Vermögenswerte.<br />
Anteile anderer Gesellschafter werden angesetzt als Ausgleichsposten für Anteile<br />
konzernfremder Gesellschafter am Eigenkapital von Konzerngesellschaften. Die im Rahmen<br />
von Erwerben aufgedeckten stillen Reserven und Lasten sowie die zugehörigen Gewinne bzw.<br />
Verluste werden anteilig innerhalb der Anteile anderer Gesellschafter erfasst. Das Gesamtergebnis<br />
der Tochterunternehmen wird den Eigentümern und den nicht beherrschenden<br />
Gesellschaftern zugeordnet, und zwar selbst dann, wenn dies dazu führt, dass die nicht<br />
beherrschenden Anteile einen Negativsaldo aufweisen.<br />
Geschäfts- oder Firmenwert<br />
Der aus einem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert wird<br />
zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen, sofern erforderlich, bilanziert und ist<br />
gesondert in der Bilanz ausgewiesen.<br />
Im <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern werden die Geschäfts- oder Firmenwerte auf jede der<br />
Zahlungsmittel generierenden Einheiten (ZGE) (oder <strong>Gruppe</strong>n davon) des Konzerns<br />
zugeordnet, von denen erwartet wird, dass sie einen Nutzen aus den Synergien ziehen.<br />
Zahlungsmittel generierenden Einheiten, denen Geschäfts- oder Firmenwerte zugeteilt wurden,<br />
werden regelmäßig im Rahmen eines jährlichen Impairment-Tests auf ihre Werthaltigkeit<br />
überprüft und darüber hinaus unterjährig, sofern Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen.<br />
Dabei wird der Buchwert mit dem erzielbaren Betrag verglichen. Der erzielbare Betrag wird<br />
grundsätzlich durch den Nutzungswert ermittelt; liegt dieser unter dem Buchwert, so wird<br />
geprüft, ob der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten nicht zu einem höheren
37<br />
Wert führt. In der Höhe der Differenz zwischen dem Buchwert und dem erzielbaren Betrag wird<br />
eine Wertminderung vorgenommen.<br />
Der Nutzungswert der ZGE wird mittels des DCF-Verfahrens grundsätzlich auf Basis der<br />
mittelfristigen Unternehmensplanung ermittelt. Die Unternehmensplanung wird im <strong>Vivanco</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern ausgehend von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit und unter<br />
Berücksichtigung aktueller Prognosen erstellt. Dabei werden die geplanten Cashflows aus der<br />
„bottom-up“ erstellten Unternehmensplanung verwendet. Das dritte Planjahr wird grundsätzlich<br />
auch für die Cashflows jenseits der Planungsperiode angesetzt. Eine Wachstumsrate zur<br />
Extrapolation des letzten Planjahres wurde in der Höhe von 2,0 % berücksichtigt. Zur<br />
Diskontierung der Cashflows wurden für die einzelnen firmenwerttragenden ZGE die folgenden<br />
Diskontierungszinssätze zugrunde gelegt:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
Nach-Steuer<br />
WACC<br />
Vor-Steuer<br />
WACC<br />
Nach-Steuer<br />
WACC<br />
Vor-Steuer<br />
WACC<br />
Deutschland 7,7% 8,76% 7,5% 8,8%<br />
Schweiz 7,8% 9,5% 7,5% 8,8%<br />
Frankreich 6,1% 7,9% 7,5% 8,8%<br />
Übrige Länder 6,1% bis 7,7% 7,7% bis 10,7% 7,5% 8,8%<br />
Eine sich durch Impairment-Tests ergebende Notwendigkeit zur Wertminderung von<br />
Geschäfts- oder Firmenwerten wird sofort erfolgswirksam in den Abschreibungen erfasst, eine<br />
spätere Wertaufholung durch Zuschreibung ist jedoch unzulässig.<br />
6. Währungsumrechnung<br />
Die Währungsumrechnung ausländischer Abschlüsse in Euro erfolgt gemäß IAS 21 auf<br />
Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung nach der modifizierten Stichtagsmethode.<br />
Da die Tochterunternehmen ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer<br />
Hinsicht selbstständig betreiben, ist die funktionale Währung regelmäßig die jeweilige<br />
Landeswährung der Gesellschaft.<br />
Mit den Abschlüssen von einbezogenen Unternehmen, die in fremder Währung aufgestellt<br />
worden sind, wird daher grundsätzlich wie folgt verfahren:<br />
• Die Vermögenswerte und Schulden der Konzernunternehmen werden mit den Mittelkursen<br />
am Bilanzstichtag umgerechnet.<br />
• Erträge und Aufwendungen werden mit Periodendurchschnittskursen umgerechnet.<br />
• Währungsdifferenzen aus der Umrechnung der Abschlüsse der konsolidierten<br />
Gesellschaften werden erfolgsneutral behandelt und in einen Unterschiedsbetrag aus<br />
Währungsumrechnung eingestellt.
38<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte, die aus der Kapitalkonsolidierung von neu erworbenen<br />
ausländischen Gesellschaften entstehen, werden dem erworbenen Unternehmen zugeordnet,<br />
so dass diese in der funktionalen Währung des erworbenen Unternehmens geführt und mit dem<br />
Stichtagskurs umgerechnet werden. In den jeweiligen Einzelabschlüssen der konsolidierten<br />
Gesellschaften werden Transaktionen in Fremdwährung mit dem zu diesem Zeitpunkt gültigen<br />
Wechselkurs erfasst. Nominal in Fremdwährung gebundene monetäre Vermögenswerte und<br />
Verbindlichkeiten werden zum Stichtagskurs umgerechnet. Andere Vermögenswerte und<br />
Verbindlichkeiten werden, wenn sie nach dem Anschaffungskostenprinzip bilanziert werden, mit<br />
dem Kurs zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalles, wenn sie zum beizulegenden Zeitwert<br />
bilanziert werden, mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Festlegung des beizulegenden Zeitwerts<br />
umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen hieraus werden erfolgswirksam erfasst.<br />
Die in Fremdwährung aufgestellten Abschlüsse werden zu folgenden Kursen umgerechnet:<br />
Währung<br />
Mittelkurs Euro am Bilanzstichtag<br />
Jahresdurchschnittskurs<br />
Euro<br />
31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 <strong>2012</strong> 2011<br />
GBP 0,8161 0,8353 0,8091 0,8680<br />
CHF 1,2072 1,2156 1,2053 1,2332<br />
CNY 8,2207 8,1588 8,1083 8,9976<br />
USD 1,3194 1,2939 1,2854 1,3915<br />
PLN 4,0740 4,4580 4,1834 4,1203<br />
Die Entwicklung des Unterschiedsbetrags aus Währungsumrechnung ist in der Gesamtergebnisrechnung<br />
dargestellt.<br />
7. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
Den Jahresabschlüssen der in den <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-<strong>Konzernabschluss</strong> einbezogenen<br />
Unternehmen liegen konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde.<br />
Die Gesamtergebnisrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />
Umsatzerlöse umfassen den beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu erhaltenen<br />
Gegenleistung aus dem Verkauf von Erzeugnissen, Waren und Dienstleistungen und werden<br />
unabhängig vom Zeitpunkt der Zahlung dann vereinnahmt, wenn die geschuldete Lieferung<br />
oder Leistung erbracht worden ist, der Gefahrenübergang auf den Kunden erfolgt ist und es<br />
wahrscheinlich ist, dass aus dem Verkauf ein wirtschaftlicher Nutzen zufließt. Die Umsatzerlöse<br />
sind abzüglich Kundennachlässe, Kundenboni, Rabatte sowie Werbekostenzuschüsse, soweit<br />
diese den Umsatzerlösen direkt zuzuordnen sind, ausgewiesen.<br />
Dividenden werden gemäß IAS 18 grundsätzlich mit der Entstehung des Rechtsanspruchs<br />
vereinnahmt, Zinserträge werden nach der Effektivzinsmethode vereinnahmt und<br />
Nutzungsentgelte werden periodengerecht in Übereinstimmung mit dem wirtschaftlichen<br />
Gehalt des zugrunde liegenden Vertrages erfasst.
39<br />
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden, sofern ihre Nutzungsdauer<br />
beschränkt ist, zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen und<br />
Wertminderungen, bewertet. Die erwartete Nutzungsdauer sowie die Abschreibungsmethode<br />
werden an jedem Abschlussstichtag überprüft. Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter<br />
Nutzungsdauer werden ebenfalls zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen<br />
erfasst.<br />
Den planmäßigen linearen Abschreibungen des Immateriellen Vermögens liegen im<br />
Wesentlichen Nutzungsdauern zwischen einem und 20 Jahren zugrunde.<br />
Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige, lineare<br />
Abschreibungen, entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer bewertet.<br />
Bei der Ermittlung der Anschaffungskosten werden ausschließlich direkt zurechenbare Zinsen<br />
auf Fremdkapital (gemäß IAS 23) aktiviert, soweit sie dem Erwerb des qualifizierten<br />
Vermögenswertes zuzuordnen sind.<br />
Zu den Anschaffungskosten zählen Kaufpreise sowie alle direkt zurechenbaren Anschaffungsnebenkosten.<br />
Ggf. umfassen die Anschaffungskosten den beizulegenden Zeitwert des<br />
hingegebenen Vermögenswertes im Zeitpunkt des Tauschvorgangs. Ausgleichszahlungen in<br />
Form von Zahlungsmitteln werden entsprechend berücksichtigt.<br />
Ein Gegenstand des Sachanlagevermögens wird ausgebucht, wenn er veräußert wird oder<br />
wenn erwartet wird, dass künftig kein wirtschaftlicher Nutzen aus seiner Nutzung oder<br />
Veräußerung zu erwarten ist. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung des<br />
Vermögenswertes (ermittelt als Differenz aus Veräußerungserlös und Buchwert des<br />
Vermögenswertes) werden im Jahr der Ausbuchung in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
erfasst.<br />
Die Restbuchwerte, Nutzungsdauern und Bewertungsmethoden hinsichtlich der Vermögenswerte<br />
werden zum Ende jedes Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.<br />
Den planmäßigen linearen Abschreibungen des Sachanlagevermögens liegen im Wesentlichen<br />
folgende Nutzungsdauern zugrunde:<br />
Jahre<br />
Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 12 bis 16<br />
Technische Anlagen und Maschinen 3 bis 20<br />
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 bis 15<br />
Wertminderungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögenswerte werden gemäß<br />
IAS 36 vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag unter den Buchwert gesunken ist. Der<br />
Buchwert und die voraussichtliche Restnutzungsdauer der Sachanlagen und der immateriellen<br />
Vermögenswerte werden jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Entsprechende<br />
Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene<br />
Abschreibung entfallen.
40<br />
Der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern nutzt Sachanlagen als Leasingnehmer. Nach den in IAS 17<br />
enthaltenen Vorschriften wird auf Basis von Chancen und Risiken der Leasingpartner aus dem<br />
Vertragsverhältnis beurteilt, ob das wirtschaftliche Eigentum am Leasinggegenstand dem Leasingnehmer<br />
("Finance Lease") oder dem Leasinggeber ("Operating Lease") zuzurechnen ist. Im<br />
Wege des Finance Lease gemietete Sachanlagen gehen im Jahr der Anschaffung zum beizulegenden<br />
Wert zu, soweit die Barwerte der Leasingzahlungen nicht niedriger sind. Auf der Passivseite<br />
wird eine Leasingverbindlichkeit in gleicher Höhe gebildet. Die Abschreibungen erfolgen<br />
über den kürzeren der beiden folgenden Zeiträume: die wirtschaftliche Nutzungsdauer der Vermögenswerte<br />
oder die Laufzeit des Leasingverhältnisses. Jede Leasingrate wird in einen Zins-<br />
und einen Tilgungsanteil aufgeteilt, so dass die Leasingverbindlichkeit konstant verzinst wird.<br />
Der Zinsanteil wird aufwandswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Die aus künftigen<br />
Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen werden mit dem Barwert unter Finanzschulden<br />
passiviert. Der Konzern hat in den Geschäftsjahren 2011 und <strong>2012</strong> lediglich Operating-Leasingverhältnisse<br />
und keine Finanzierungs-Leasingverhältnisse.<br />
Der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern unterteilt seine finanziellen Vermögenswerte in die folgenden<br />
Kategorien:<br />
Ausleihungen und Forderungen<br />
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle<br />
Vermögenswerte<br />
Erstbewertung Folgebewertung Erfolgswirkung<br />
Änderung beizulegender<br />
Zeitwert<br />
Beizulegender Zeitwert<br />
zzgl. direkt zurechenbare<br />
Transaktionskosten<br />
Fortgeführte Anschaffungskosten<br />
unter Anwendung<br />
der Effektivzinsmethode<br />
Beizulegender Zeitwert Beizulegender Zeitwert erfolgsneutral<br />
-<br />
Die Einteilung in die Kategorien hängt von dem jeweiligen Zweck ab, für den die finanziellen<br />
Vermögenswerte erworben wurden. Sie erfolgt beim erstmaligen Ansatz. Marktübliche Käufe<br />
oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag angesetzt oder<br />
ausgebucht. Eine Ausbuchung erfolgt, sobald die vertraglichen Rechte beglichen, aufgehoben<br />
oder ausgelaufen sind.<br />
a. Ausleihungen und Forderungen (loans and receivables)<br />
Ausleihungen und Forderungen sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit fixen bzw.<br />
bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind.<br />
Sie werden anfänglich zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in der Folge nach der Effektivzinsmethode<br />
zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet.
41<br />
Eine Wertminderung wird dann erfasst, wenn objektive Hinweise dafür vorliegen, dass die fälligen<br />
Forderungsbeträge nicht vollständig einbringlich sind. Erhebliche finanzielle Schwierigkeiten<br />
eines Schuldners, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass ein Kreditnehmer in Insolvenz oder<br />
ein sonstiges Sanierungsverfahren geht, sowie ein Vertragsbruch wie z.B. ein Ausfall oder Verzug<br />
von Zins- und Tilgungszahlungen gelten als Indikatoren für das Vorhandensein einer Wertminderung.<br />
Die Höhe der Wertminderung bemisst sich als Differenz zwischen dem Buchwert<br />
der Forderung und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Cashflows aus dieser Forderung<br />
diskontiert mit dem Effektivzinssatz. Die Wertminderung wird erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung<br />
als sonstiges betriebliches Ergebnis erfasst. Sofern eine Forderung uneinbringlich<br />
geworden ist, wird sie gegen das Wertminderungskonto für Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen ausgebucht. Nachträgliche Zahlungseingänge auf vormals ausgebuchte Beträge<br />
werden erfolgswirksam gegen die in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen Wertminderungen<br />
auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im sonstigen betrieblichen Ergebnis<br />
erfasst.<br />
Ausleihungen und Forderungen zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten. Soweit deren<br />
Fälligkeit zum Bilanzstichtag zwölf Monate übersteigt, werden sie als langfristige Vermögenswerte<br />
ausgewiesen.<br />
In der Bilanz werden Ausleihungen und Forderungen insbesondere unter den Forderungen<br />
aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegen verbundene Unternehmen, übrige<br />
Forderungen und sonstigen Vermögenswerte ausgewiesen.<br />
b. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available for sale)<br />
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte,<br />
die entweder dieser Kategorie direkt oder keiner der anderen dargestellten Kategorien<br />
zugeordnet wurden. Innerhalb dieser Kategorie hat die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern bis<br />
zum 31. Dezember 2011 lediglich die Anteile an der Vicotron GmbH ausgewiesen. Da es sich<br />
hierbei um eine Finanzinvestition in Eigenkapitalinstrumente handelt, für die kein auf einem aktiven<br />
Markt notierter Preis vorliegt und der Zeitwert auch nicht anderweitig ermittelt werden<br />
kann, wurde diese abweichend zu Anschaffungskosten bewertet und hieraus resultierende<br />
Wertminderungen oder Abgangsverluste erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.<br />
Zu jedem Bilanzstichtag wurde überprüft, ob objektive Anhaltspunkte für eine Wertminderung<br />
vorliegen. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind den langfristigen<br />
Vermögenswerten zuzuordnen, sofern das Management nicht die Absicht hat, sie innerhalb<br />
von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag zu veräußern.<br />
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Cashflows<br />
aus dem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder der finanzielle Vermögenswert sowie<br />
im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf einen Dritten<br />
übertragen wurden.
42<br />
Der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern verkauft zum Teil Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
gegen Barmittel im Rahmen des unechten und echten Factorings an Dritte (Factoringunternehmen).<br />
Beim echten Factoring werden die Forderungen regresslos an einen Dritten verkauft, d.h. der<br />
Käufer der Forderungen (Factor) trägt das Ausfallsrisiko (Delkredererisiko). Zudem erfolgt der<br />
Einzug der Zahlungen durch den Factor. Im Fall des echten Factorings werden die betroffenen<br />
Forderungen ausgebucht und bis zum Zeitpunkt der Zahlung als sonstige Forderung gegenüber<br />
dem Factor ausgewiesen.<br />
Beim unechten Factoring werden die Forderungen ebenso an einen Dritten verkauft, allerdings<br />
erfolgt im Zeitpunkt des Verkaufes an den Factor keine Ausbuchung der Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen, da der Konzern die wesentlichen Chancen und Risiken im Zusammenhang<br />
mit diesen Forderungen nicht übertragen hat. Erst im Zeitpunkt der Kundenzahlung<br />
werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die vom Factor erhaltenen -unter<br />
den kurzfristigen Finanzschulden- ausgewiesenen Barmittel ausgebucht.<br />
Der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern gewährt seinen Kunden Werbekostenzuschüsse (WKZ) für<br />
eine bestimmte Platzierung der Waren in deren Verkaufsräumen. Die verschiedenen WKZ-<br />
Verträge wurden einer umfassenden Strukturanalyse unterzogen und hierfür Bilanzierungsmethoden<br />
gewählt, die den wirtschaftlichen Gehalt der WKZ-Typen zutreffend abbilden.<br />
Demnach stellt im Fall von umsatzabhängigen WKZ die eigentliche Generierung von Umsatzerlösen<br />
das die Passivierung auslösende Ereignis dar, d.h. die Verpflichtungen werden erst bei<br />
Erreichung der vereinbarten Umsatzziele berücksichtigt. Die Berücksichtigung im <strong>Konzernabschluss</strong><br />
erfolgt ausschließlich bei Erreichen der den WKZ-Bedingungen zugrunde liegenden<br />
Umsatzziele.<br />
Aktive abgegrenzte Aufwendungen für WKZ, werden zum jeweiligen Zahlungsbetrag bilanziert.<br />
Die Auflösung des abgegrenzten Postens erfolgt linear über die Laufzeit der zu Grunde liegenden<br />
Vereinbarung. Sofern die Inanspruchnahme nach 12 Monaten erfolgt, erfolgt ein Ausweis<br />
unter der langfristigen Vermögenswerten. Der langfristige Teil der WKZ wird mit den diskontierten<br />
vertraglich vereinbarten Zahlungsbeträgen angesetzt.<br />
Die Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert<br />
angesetzt. Die Anschaffungskosten werden auf Basis der gewichteten durchschnittlichen<br />
Einkaufspreise ermittelt. Der Wertminderung der Vorräte im Hinblick auf die Veräußerbarkeit<br />
wird durch Reichweitenabschläge Rechnung getragen. Die Einzelrisiken werden durch individuelle<br />
Abwertungen berücksichtigt.<br />
Die Zahlungsmittel bestehen aus Kassenbestand und kurzfristigen Guthaben bei Kreditinstituten.<br />
In der Bilanz werden ausgenutzte Kontokorrentkredite als Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten unter den kurzfristigen Finanzschulden gezeigt.<br />
Das Grundkapital wird als Eigenkapital erfasst.
43<br />
Die <strong>Gruppe</strong> hat sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Pensionspläne. Beitragsorientierte<br />
Pläne sind Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, bei denen ein<br />
Unternehmen festgelegte Beiträge an eine eigenständige Einheit (Fonds) entrichtet und weder<br />
rechtlich noch faktisch zur Zahlung darüber hinaus gehender Beträge verpflichtet ist, wenn der<br />
Fonds nicht über ausreichende Vermögenswerte verfügt, um alle Leistungen in Bezug auf Arbeitsleistungen<br />
der Arbeitnehmer in der Berichtsperiode und früheren Perioden zu erbringen.<br />
Ein leistungsorientierter Plan ist ein Pensionsplan, der nicht unter die Definition eines beitragsorientierten<br />
Plans fällt.<br />
Die Pensionsrückstellungen für leistungsorientierte Pläne beruhen auf dem in IAS 19 vorgeschriebenen<br />
Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen auf Alters- und Hinterbliebenenversorgung<br />
sowie Berufsunfähigkeitsrente. Bei diesem Verfahren werden neben den am<br />
Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende<br />
Steigerungen von Gehältern und Renten abzüglich des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens<br />
berücksichtigt. Das Planvermögen besteht in Form einer Rückdeckungsversicherung.<br />
Die leistungsorientierte Verpflichtung wird jährlich von einem versicherungsmathematischen<br />
Gutachter berechnet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die auf erfahrungsbedingten<br />
Anpassungen und Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen basieren,<br />
werden in voller Höhe erfolgswirksam erfasst.<br />
Beitragsorientierte Verpflichtungen führen nur dann zu einer bilanziellen Erfassung, wenn der<br />
Aufwand und die entrichteten Beträge voneinander abweichen. Noch zu leistende Zahlungen<br />
werden daher in der Bilanz als Rückstellung erfasst.<br />
Bei der gesetzlichen Rentenversicherung, die nach IAS 19 als öffentlich-rechtlicher Plan gilt,<br />
handelt es sich auch um einen beitragsorientierten Plan. Dem <strong>Vivanco</strong>-Konzern erwachsen<br />
nach Einzahlung der fälligen Beiträge keine weiteren Zahlungsverpflichtungen. Die Beiträge<br />
werden bei Fälligkeit als Altersversorgungsaufwand erfasst. Bereits entrichtete Beiträge werden<br />
als sonstige Forderung bilanziert, sofern diese Vorauszahlungen zu einer Rückerstattung oder<br />
einer Verringerung künftiger Zahlungen führen werden.<br />
Die anderen Rückstellungen werden gemäß IAS 37 gebildet, wenn der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-<br />
Konzern eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, die aus einem vergangenen<br />
Ereignis entstanden ist, es wahrscheinlich ist, dass die Begleichung der Verpflichtung zu<br />
einer Vermögensbelastung führen wird, und die Höhe der Rückstellung verlässlich ermittelt<br />
werden konnte. Langfristige Rückstellungen werden, sofern der Effekt wesentlich ist, mit ihrem<br />
Barwert angesetzt.<br />
Rückstellungen für die erwarteten Aufwendungen aus Gewährleistungsverpflichtungen gemäß<br />
gesetzlichen Gewährleistungsvorschriften, werden zum Verkaufszeitpunkt der betreffenden<br />
Produkte nach der besten Einschätzung der Geschäftsführung hinsichtlich der zur Erfüllung der<br />
Verpflichtung des Konzerns notwendigen Ausgaben angesetzt. Die in der Vergangenheit
44<br />
gesammelten Erfahrungswerte dienen als Basis für die Schätzung der Rückgabequote und für<br />
die Bildung einer entsprechenden Rückstellung im Verkaufszeitpunkt.<br />
Die Rückstellungen für Warenrücknahmen werden aufgrund der faktischen Verpflichtung, Waren<br />
vom Kunden zurückzunehmen, gebildet und basieren ebenfalls auf Erfahrungswerten.<br />
Die Rückstellungen für Gewährleistung und Warenrücknahmen werden aufgrund der Verpflichtung<br />
zur Garantiearbeit sowie der faktischen Verpflichtung, Waren vom Kunden zurückzunehmen,<br />
gebildet.<br />
Bei der <strong>Gruppe</strong> bestehen lediglich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle<br />
Verbindlichkeiten.<br />
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (other liabilities)<br />
Diese Kategorie beinhaltet nicht-derivative finanzielle Verbindlichkeiten wie z.B. Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstige<br />
finanzielle Verbindlichkeiten.<br />
Sie werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert nach Abzug von Transaktionskosten<br />
angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bewertet. Jede Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag und dem Rückzahlungsbetrag wird<br />
über die Laufzeit unter Anwendung der Effektivzinsmethode in der Gesamtergebnisrechnung<br />
erfasst.<br />
Zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten werden dann ausgebucht, wenn<br />
die im Vertrag genannten Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind. Mithin<br />
erfolgt eine Ausbuchung der finanziellen Verbindlichkeiten, sofern sich deren Vertragsbedingungen<br />
wesentlich verändern bzw. die neu vereinbarten Vertragsbedingungen grundverschieden<br />
von denen ursprünglichen Vereinbarungen sind. Dabei gelten Vertragsbedingungen als<br />
grundverschieden, wenn der abgezinste Barwert der Zahlungsströme unter den neuen Vertragsbedingungen<br />
unter Berücksichtigung etwaiger gezahlter und erhaltener Gebühren diskontiert<br />
mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz mindestens 10 Prozent von dem abgezinsten Barwert<br />
der restlichen Zahlungsströme der ursprünglichen finanziellen Verbindlichkeit abweicht<br />
(vgl. IAS 39.40).<br />
Sie werden als kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen, sofern der Konzern nicht das unbedingte<br />
Recht hat, die Tilgung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf Monate<br />
nach dem Bilanzstichtag zu verschieben.<br />
Sämtliche Verpflichtungen aus Bonusvereinbarungen, die zum Stichtag noch nicht abgerechnet<br />
sind, werden unter den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Im Vorjahr wurden<br />
Kundenboni bis zur Gutschrifterstellung an den Kunden in den sonstigen Rückstellungen erfasst.<br />
Dies stellt eine Abweichung zum bisherigen Ausweis dar, die aufgrund einer verbesserten<br />
Auswertungsmöglichkeit der Bonusverträge innerhalb des neuen ERP-Systems möglich wurde.
45<br />
Zum 31. Dezember 2011 bestanden Rückstellungen für Kundenboni in Höhe von T€ 2.890, die<br />
zum 31. Dezember <strong>2012</strong> in Höhe von T€ 2.529 unter den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />
ausgewiesen wurden.<br />
Das Genussrechtskapital mit Wandlungsrecht wurde in Vorjahren gemäß IAS 32 in seine Eigenkapital-<br />
und Verbindlichkeitenbestandteile unterteilt, wobei den Eigenkapitalbestandteilen<br />
der Restwert zugewiesen worden ist. Die mit der Ausgabe der Genussrechte verbundenen<br />
Transaktionskosten wurden den Eigenkapital- und Verbindlichkeitsbestandteilen proportional<br />
zugeordnet. Die auf die Eigenkapitalkomponente entfallenden passiven latenten Steuern wurden<br />
unmittelbar von den Eigenkapitalbestandteilen gekürzt. Das in früheren Jahren ausgewiesene<br />
Genussrechtskapital ist im Jahr 2006 in Aktienanteile gewandelt worden. Zum Bilanzstichtag<br />
werden nur noch die gestundeten Ausschüttungsansprüche unter den Finanzschulden ausgewiesen.<br />
Latente Steuern werden auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen der Steuerbilanz<br />
und Konzernbilanz, auf Konsolidierungsvorgänge und auf realisierbare Verlustvorträge<br />
berechnet (Liability-Methode).<br />
Die Abgrenzungen werden in Höhe der voraussichtlichen Steuerbelastung bzw. -entlastung<br />
nachfolgender Geschäftsjahre auf Grundlage des zum Zeitpunkt der Realisation gültigen länderspezifischen<br />
Steuersatzes vorgenommen. Für Deutschland ergibt sich unter Berücksichtigung<br />
von Gewerbe- und Körperschaftsteuer sowie Solidaritätszuschlag ein Steuersatz von<br />
28,08 % (Vorjahr 28,08 %).<br />
Latente Steuerforderungen werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist,<br />
dass ein zu versteuernder Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die temporären Differenzen<br />
sowie Verlustvorträge verwendet werden können.<br />
Die aktiven sowie die passiven latenten Steuern werden gesondert ausgewiesen, soweit eine<br />
Identität der Steuergläubiger und Fristenkongruenz nicht besteht.<br />
Latente Steuerverbindlichkeiten, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen<br />
an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt,<br />
es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern bestimmt<br />
werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer<br />
Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden.<br />
8. Wertminderungen von nicht-finanziellen Vermögenswerten<br />
Der Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter<br />
Nutzungsdauer sind einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen von Indikatoren, die auf eine<br />
mögliche Wertminderung hindeuten, einem so genannten Werthaltigkeitstest ("Impairment-<br />
Test") nach IAS 36 zu unterziehen. Übrige nicht-finanzielle Vermögenswerte sind auf<br />
Wertminderungen zu untersuchen, wenn Ereignisse oder veränderte Umstände darauf<br />
hinweisen, dass eine Wertminderung stattgefunden haben könnte. Der zu erfassende
46<br />
Wertminderungsaufwand ist der Betrag, um den der Buchwert eines Vermögenswertes den<br />
erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem<br />
Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten und dem Nutzungswert eines Vermögenswertes. Zur<br />
Prüfung der Werthaltigkeit werden Vermögenswerte den kleinsten identifizierbaren <strong>Gruppe</strong>n<br />
zugeordnet, für die einzeln feststellbare Mittelzuflüsse erkennbar sind (zahlungsmittelgenerierende<br />
Einheiten).<br />
Bei Fortfall der Gründe für Wertminderungen werden entsprechende Zuschreibungen<br />
vorgenommen, wobei diese maximal bis zu den fortgeführten Buchwerten erfolgen, die sich<br />
ohne Wertminderungen ergeben hätten. Ausgenommen sind die Geschäfts- oder Firmenwerte,<br />
für die ein Wertaufholungsverbot besteht.<br />
Zur Überprüfung der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten siehe TZ 5,<br />
Konsolidierungsgrundsätze.<br />
9. Schätzungen<br />
Bei der Aufstellung des <strong>Konzernabschluss</strong>es sind zu einem gewissen Grad Annahmen zu treffen<br />
und Schätzungen vorzunehmen, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte<br />
und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten<br />
der Berichtsperioden auswirken. Den Annahmen und Schätzungen liegen Prämissen zugrunde,<br />
die auf dem jeweils aktuell verfügbaren Kenntnisstand fußen. Die hierbei entstehenden Einschätzungen<br />
werden naturgemäß nur selten den tatsächlichen Ergebnissen entsprechen. Somit<br />
kann nicht ausgeschlossen werden, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine Anpassung<br />
der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden erforderlich sein wird.<br />
a. Geschäfts- oder Firmenwert<br />
Die Beurteilung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte mit einem Buchwert von<br />
insgesamt T€ 3.046 erfolgt grundsätzlich auf Grundlage einer Ermittlung des erzielbaren Betrages<br />
auf Basis des Nutzungswertes der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. (Details hierzu<br />
siehe TZ 5). Zur Berechnung müssen Schätzungen und Annahmen bezüglich der Entwicklung<br />
der Cashflows und Steuersätze getroffen werden.<br />
Zur Darstellung des Einflusses der Annahmen und Schätzungen auf die Entwicklung des Nutzungswertes<br />
haben wir eine Sensitivitätsbetrachtung in Bezug auf die wesentlichen Parameter<br />
des Wertminderungstests durchgeführt. Hierbei erfolgte eine Verschiebung des WACC um +/-<br />
0,5 Prozentpunkte und eine Erhöhung/Verringerung des Free Cashflow um 5 %.
47<br />
Veränderung WACC<br />
0,5 -0,5<br />
T€ T€<br />
Deutschland -3.147 3.771<br />
Schweiz -325 387<br />
Veränderung Free Cashflow<br />
5% -5%<br />
T€ T€<br />
Deutschland 1.783 -1.783<br />
Schweiz 182 -182<br />
b. Latente Steuern<br />
Im Bereich der latenten Steuern sind Ermessensentscheidungen bzgl. der Ansatzfähigkeit aktiver<br />
latenter Steuern notwendig. Der Ansatz erfolgt soweit die Realisierbarkeit künftiger Steuervorteile<br />
wahrscheinlich ist. Die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in künftigen Geschäftsjahren<br />
und damit die tatsächliche Nutzbarkeit aktiver latenter Steuern kann von der Einschätzung<br />
zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen. Der Konzern ist in<br />
verschiedenen Ländern zur Entrichtung von Ertragsteuern verpflichtet.<br />
c. Rückstellungen<br />
Der Konzern hat für Risiken Rückstellungen gebildet. Unsicherheiten bestehen in Hinsicht auf<br />
die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme. Diese basiert auf Erfahrungen der Vergangenheit<br />
beziehungsweise individueller Einschätzungen der Geschäftsvorfälle auf Basis der zugrunde<br />
liegenden Verträge. Dabei werden Gewährleistungsrückstellungen auf der Grundlage von Retourquoten<br />
und den abgesetzten Mengen ermittelt und Rückstellungen für der Höhe nach ungewisse<br />
Kundenboni auf der Basis von Umsatzentwicklungen der Vorjahre.<br />
Bei Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen sind die erwartete Rendite<br />
des Planvermögens und der Diskontierungsfaktor sowie weitere Trendfaktoren wesentliche Bewertungsparameter.<br />
Zudem bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Schätzung zur Einbringbarkeit von Forderungen<br />
(siehe TZ 42c zum Ausfallrisiko).<br />
Weitere Erläuterungen über getroffene Annahmen und Schätzungen sowie die jeweiligen<br />
Buchwerte der betroffenen Abschlussposten sind den folgenden Abschnitten zu entnehmen.
48<br />
Erläuterungen zur Segmentberichterstattung<br />
10. Segmentberichterstattung<br />
Die Segmentberichterstattung erfolgt gemäß IFRS 8 „Geschäftssegmente“. Der Standard verlangt<br />
von Unternehmen sowohl die Offenlegung finanzieller als auch beschreibender Informationen<br />
in Bezug auf die berichtspflichtigen Segmente. Zu den berichtspflichtigen Segmenten zählen<br />
gemäß dem Standard operative Segmente oder Zusammenfassungen von operativen Segmenten,<br />
die bestimmte Kriterien erfüllen. Ein operatives Segment ist eine Komponente des Unternehmens,<br />
für die gesonderte Finanzinformationen verfügbar sind und die vom obersten Führungsgremium<br />
des Unternehmens ("Chief Operating Decision Maker") regelmäßig überprüft<br />
wird, um den Geschäftserfolg zu beurteilen und außerdem zu entscheiden, wie die Unternehmensressourcen<br />
auf die einzelnen operativen Geschäftssegmente zu verteilen sind.<br />
Die Geschäftstätigkeit der berichtspflichtigen Geschäftssegmente erstreckt sich insbesondere<br />
auf das Sourcing und den Vertrieb von High-Tech-Zubehörprodukten und -Sortimenten in den<br />
Kerngeschäftsfeldern Unterhaltungselektronik, Verbindungen, Informationstechnologie, Mobilfunk<br />
und Taschen. Die Offenlegung der Finanzinformationen richtet sich an der internen Steuerung<br />
aus, da sie die Grundlage für die Entscheidungsfindung des Führungsgremiums bildet.<br />
Die Segmentierung des <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzerns folgt der internen Steuerung und Berichterstattung<br />
des Konzerns, da sie die Grundlage für die Entscheidungsfindung des Führungsgremiums<br />
bildet. Vermögenswerte und Schulden sowie Anlagenzu- und -abgänge sind im<br />
für die Entscheidungsträger des Konzerns vorliegenden internen Reporting nicht auf Segmente<br />
verteilt worden. Daher werden diese in der Segmentberichterstattung nicht berücksichtigt.<br />
In der Segmentberichterstattung sind die Geschäftsaktivitäten des <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-<br />
Konzerns entsprechend der nach den Ländern gegliederten Konzernstruktur zugeordnet. Aus<br />
Gründen der Übersichtlichkeit und Wesentlichkeit haben wir Segmente, mit einem Bruttoumsatz<br />
von weniger als 5 % des Gesamtbruttoumsatzes zu einem Segment zusammengefasst. Dies<br />
betrifft die Gesellschaften in Polen, China und Dubai. Seit diesem Geschäftsjahr werden auch<br />
die Ergebnisse der italienischen Gesellschaft unter „übrige Segmente“ ausgewiesen. Die Ergebnisse<br />
der seit diesem Jahr voll konsolidierten Vicotron GmbH werden unter dem Segment<br />
Deutschland subsumiert. Das Segment Frankreich liegt zwar ebenfalls unterhalb dieser 5 %-<br />
Grenze, wird aber aufgrund des hohen negativen Ergebnisbeitrages in <strong>2012</strong> letztmalig als eigenständiges<br />
Segment gezeigt.<br />
Die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>, die <strong>Vivanco</strong> GmbH werden weiterhin unter dem Segment „Deutschland“<br />
zusammengefasst.<br />
Die Segmentberichterstattung für das Vorjahr wurde entsprechend angepasst.
49<br />
Die an den Vorstand berichteten Segmentinformationen für das zum 31. Dezember <strong>2012</strong> endende Geschäftsjahr stellen sich wie folgt dar:<br />
T€<br />
Benelux<br />
Spanien<br />
Schweiz<br />
Österreich Frankreich<br />
Übrige<br />
Segmente<br />
Deutschland<br />
Großbritannien<br />
Konsolidierung<br />
Überleitung<br />
<strong>Konzernabschluss</strong><br />
Bruttoumsätze 70.791 10.238 8.818 4.870 10.364 9.406 1.869 4.104 -15.977 2.364 106.848<br />
Bruttoumsätze aufgrund von Transaktionen<br />
mit anderen Geschäftssegmenten 15.009 0 876 85 0 0 0 6 -15.977 0 0<br />
Erlösschmälerungen 16.125 2.229 1.724 90 2.987 2.606 67 303 0 2.366 28.497<br />
Umsatzerlöse mit externen Kunden 39.657 8.009 6.218 4.695 7.376 6.801 1.802 3.795 0 -2 78.351<br />
EBITDA intern (inkl. Beteiligungserträge<br />
auf Segmentebene) -5.235 251 -437 -133 -2.492 496 -957 -312 8.004 -8.474 -9.290<br />
Abschreibungen/Wertminderungen -977 -73 -97 -38 -79 -11 -3 -37 250 -172 -1.238<br />
Zinserträge (inkl. Beteiligungserträge auf<br />
Konzernebene) 901 9 89 0 0 8 0 208 -1.010 0 206<br />
Zinsaufwendungen -1.325 -120 -256 -68 -194 -211 -241 -146 1.168 -157 -1.550<br />
Währungskursergebnis -207 0 -2 47 102 0 0 4 0 57 0<br />
Nicht operatives Ergebnis 125 0 54 -39 0 0 -226 -44 0 130 0<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 337 -30 204 0 -1 -48 0 -65 -566 0 -168<br />
Ergebnis -6.383 37 -445 -231 -2.663 234 -1.428 -392 7.846 -8.615 -12.040
50<br />
Die an den Vorstand berichteten Segmentinformationen für das zum 31. Dezember 2011 endende Geschäftsjahr stellen sich wie folgt dar:<br />
T€<br />
Benelux<br />
Spanien<br />
Schweiz<br />
Österreich Frankreich<br />
Übrige<br />
Segmente<br />
Deutschland<br />
Großbritannien<br />
Konsolidierung<br />
Überleitung<br />
<strong>Konzernabschluss</strong><br />
Bruttoumsätze 69.862 9.502 9.818 6.478 9.726 8.251 2.978 6.351 -17.363 2.409 108.012<br />
Bruttoumsätze aufgrund von Transaktionen<br />
mit anderen Geschäftssegmenten 16.955 0 43 40 0 0 0 324 -17.363 0 0<br />
Erlösschmälerungen 13.283 1.946 1.869 245 1.882 2.404 18 647 0 2.419 24.711<br />
Umsatzerlöse mit externen Kunden 39.623 7.556 7.905 6.194 7.845 5.848 2.960 5.381 0 -10 83.301<br />
EBITDA intern (inkl. Beteiligungserträge<br />
auf Segmentebene) 1.463 651 64 -692 544 187 -420 -169 1.285 -6.204 -3.290<br />
Abschreibungen/Wertminderungen -3.300 -105 -164 -60 -60 -9 -13 -42 2.566 0 -1.188<br />
Zinserträge (inkl. Beteiligungserträge auf<br />
Konzernebene) 832 6 0 20 0 0 0 202 -731 1 330<br />
Zinsaufwendungen -1.983 -107 -675 -41 -65 -184 -243 -138 710 22 -2.705<br />
Währungskursergebnis -391 0 -4 60 -28 0 1 22 0 340 0<br />
Nicht operatives Ergebnis -74 0 6 0 0 0 -710 -637 -339 1.754 0<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 857 -28 33 0 -3 0 0 -227 114 0 746<br />
Ergebnis -2.595 416 -740 -712 388 -7 -1.384 -990 3.605 -4.087 -6.106
51<br />
Im <strong>Konzernabschluss</strong> und in der Segmentberichterstattung liegen identische Grundlagen zur<br />
Bewertung der Umsatzerlöse mit externen Kunden vor.<br />
Die Zuordnung der Umsatzerlöse zu den Segmenten erfolgt nach dem Unternehmenssitz der<br />
Konzerngesellschaft, die die Verkaufstransaktion durchführt. Zudem werden innerhalb des internen<br />
Reportings die gewährten Rabatte direkt mit den Umsatzerlösen saldiert.<br />
Die Umsatzerlöse der Geschäftssegmente lassen sich wie folgt zur Gesamtergebnisrechnung<br />
überleiten:<br />
T€ <strong>2012</strong> 2011<br />
Umsatzerlöse mit externen Kunden der im<br />
Einzelnen dargestellten Segmente 74.558 77.930<br />
Umsatzerlöse mit externen Kunden der<br />
übrigen Segmente 3.795 5.381<br />
Segmentumsatzerlöse mit externen Kunden 78.353 83.311<br />
sonstige Erträge Umgliederung von Umsatzerlösen in sonstige betriebliche<br />
Erträge -104 -28<br />
Frachterlöse nach IFRS in Umsatzerlösen 102 17<br />
Umsatzerlöse gemäß Gesamtergebnisrechnung 78.351 83.301<br />
Das EBITDA intern schließt neben dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen<br />
bzw. Wertminderungen die Beteiligungsergebnisse mit ein, berücksichtigt hingegen das Währungskursergebnis<br />
nicht. Das Management beurteilt die Ergebnisse der Segmente anhand dieses<br />
angepassten EBITDA.<br />
T€ <strong>2012</strong> 2011<br />
Angepasstes EBITDA der im Einzelnen dargestellten Segmente -8.508 1.798<br />
EBITDA der übrigen Segmente -312 -169<br />
Konsolidierungsbuchungen 8.004 1.285<br />
Segment-EBITDA -816 2.914<br />
Umgliederung Ergebnisabführung konzernintern -8.286 -4.111<br />
Umgliederung Außergewöhnliche Aufwendungen/Erträge -130 -1.754<br />
Aufwendungen für Kursdifferenzen -57 -340<br />
EBITDA gemäß Gesamtergebnisrechnung -9.290 -3.291
52<br />
Das Ergebnis der Geschäftssegmente lässt sich wie folgt zum Konzernergebnis überleiten:<br />
T€ <strong>2012</strong> 2011<br />
Ergebnis der im Einzelnen dargestellten Segmente -10.878 -4.635<br />
Ergebnis der übrigen Segmente -392 -990<br />
Konsolidierungsbuchungen 7.846 3.605<br />
Ergebnis der Geschäftssegmente -3.424 -2.020<br />
-<br />
Differenz EBITDA -8.475<br />
6.205<br />
Wertminderung von Geschäfts- oder Firmenwerten -172 0<br />
Umgliederung Übriges Beteiligungsergebnis 0 2<br />
Aufwendungen für Kursdifferenzen 57 340<br />
Umgliederung Außergewöhnliche Aufwendungen/Erträge 130 1.754<br />
Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis -157 21<br />
-<br />
Ergebnis (Jahresfehlbetrag) -12.040<br />
6.107<br />
Die Umsatzerlöse der berichtspflichtigen Geschäftssegmente sowie der übrigen nicht berichtspflichtigen<br />
Segmente resultieren im Wesentlichen aus dem Sourcing und Vertrieb von High-<br />
Tech-Zubehörprodukten und -Sortimenten in den Kernbereichen Unterhaltungselektronik, Verbindungen,<br />
Informationstechnologie, Mobilfunk und Taschen.<br />
T€ <strong>2012</strong> 2011<br />
Unterhaltungselektronik 27.099 33.106<br />
Verbindungen 31.853 26.721<br />
Informationstechnologie 3.904 9.342<br />
Mobilfunk 10.326 8.661<br />
Taschen 998 4.271<br />
Sonstiges 4.172 1.200<br />
78.351 83.301<br />
Die Aufteilung der Umsatzerlöse der berichtspflichtigen Geschäftssegmente nach Regionen<br />
stellt sich im Berichtsjahr wie folgt dar:<br />
T€ International<br />
Deutschland Benelux Spanien<br />
Großbritannien<br />
Schweiz Österreich Frankreich<br />
Übrige<br />
Segmente<br />
Umsatzerlöse mit externen Kunden<br />
Sitz der Gesellschaft<br />
- in Deutschland 32.395 0 0 0 0 0 0 0<br />
- in Europa 3.525 8.009 6.218 4.695 7.376 6.801 1.802 3.050<br />
- in übrigen Ländern 3.734 0 0 0 0 0 0 745<br />
Umsatzerlöse mit externen Kunden 39.657 8.009 6.218 4.695 7.376 6.801 1.802 3.795
53<br />
Für das Vorjahr sieht die Aufteilung wie folgt aus:<br />
T€ International<br />
Benelux Spanien<br />
Deutschland<br />
Großbritannien<br />
Schweiz Österreich Frankreich<br />
Übrige<br />
Segmente<br />
Umsatzerlöse mit externen Kunden<br />
Sitz der Gesellschaft<br />
- in Deutschland 32.361 0 0 0 0 0 0 0<br />
- in Europa 3.525 7.556 7.905 6.194 7.845 5.848 2.960 4.183<br />
- in übrigen Ländern 3.737 0 0 0 0 0 0 1.198<br />
Umsatzerlöse mit externen Kunden 39.623 7.556 7.905 6.194 7.845 5.848 2.960 5.381<br />
Umsatzerlöse in Höhe von ca. 48,0 Mio. € (Vorjahr: 47 Mio. €) werden mit einem einzelnen<br />
Kunden verteilt über alle Segmente generiert.
54<br />
Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung<br />
11. Sonstige betriebliche Erträge<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten die folgenden Posten:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 438 217<br />
Währungskursdifferenzen 384 1.089<br />
Ertrag aus Kfz-Nutzung Mitarbeiter 317 270<br />
Erträge aus Zinsverzichten 124 0<br />
Erträge aus weiterbelasteten Aufwendungen 100 38<br />
Auflösung von Einzelwertberichtigungen, Zahlungseingänge auf ausgebuchte<br />
Forderungen 69 24<br />
Erträge aus sonstigen Dienstleistungen 11 41<br />
Erträge aus Ausbuchung Verbindlichkeiten 0 374<br />
Erträge aus Schadensersatz 0 230<br />
Erstattungen Zollaufwand 0 20<br />
Übrige 506 625<br />
1.949 2.928<br />
12. Materialaufwand<br />
Der Materialaufwand stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Aufwendungen für bezogene Waren 46.899 45.494<br />
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 5 4<br />
Eingangsfrachten 1.568 751<br />
Wertberichtigungen, Skonto, Fremdleistungen, Retouren 1.206 455<br />
49.678 46.704
55<br />
13. Personalaufwand<br />
Der Personalaufwand gliedert sich folgendermaßen:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Beitragsorientierte Pläne gesetzliche soziale Aufwendungen 2.840 2.759<br />
Aufwendungen für die Altersversorgung 131 255<br />
Lohn- und Gehaltsaufwand, Sonstiges 16.173 15.520<br />
19.144 18.534<br />
In den Lohn- und Gehaltsaufwendungen, Sonstiges sind Leistungen aufgrund der Beendigung<br />
von Arbeitsverträgen in Höhe von T€ 379 (Vorjahr T€ 127) enthalten.<br />
Die Anzahl der Mitarbeiter nach Köpfen inklusive Aushilfen und exklusive Vorstandsmitglieder<br />
am Ende des Jahres (E) bzw. im Durchschnitt des Jahres (D) beträgt:<br />
<strong>2012</strong> E <strong>2012</strong> D 2011 E 2011 D<br />
Kaufmännische Angestellte 332 342 346 346<br />
Gewerbliche Arbeitnehmer 82 85 90 89<br />
Geringfügig Beschäftigte 10 10 12 13<br />
424 437 448 448<br />
14. Abschreibungen und Wertminderungen<br />
Die Zusammensetzung der Abschreibungen ist dem Anlagenspiegel am Ende des Anhangs zu<br />
entnehmen.<br />
Bei der Überprüfung des Geschäfts- oder Firmenwertes der im Rahmen des Erwerbes der Guntlin<br />
Elektronik <strong>AG</strong>, Altendorf/Schweiz, entstanden ist, hat sich auf Basis der Wertverhältnisse<br />
am Bilanzstichtag herausgestellt, dass der erzielbare Betrag nur noch das bilanzielle Eigenkapital<br />
der Gesellschaft abdeckt. Somit erfolgte eine komplette Wertberichtigung des Geschäftsoder<br />
Firmenwertes von T€ 172. Die Wertminderung entfällt auf das Segment Schweiz. Ansonsten<br />
wurden keine Wertminderungen vorgenommen. Weiterhin erfolgte im Geschäftsjahr keine<br />
Wertaufholung von in Vorjahren wertberichtigten Vermögenswerten.<br />
EDV-Software wurde mit T€ 648 (Vorjahr T€ 624) planmäßig abgeschrieben. Die Abschreibungen<br />
auf Sachanlagen von T€ 377 (Vorjahr T€ 530) entfallen im Wesentlichen auf Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung T€ 307 (Vorjahr T€ 351).
56<br />
15. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten die folgenden Posten:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Ausgangsfrachten/Verpackungskosten 3.376 3.626<br />
Miet- und Leasingaufwand 2.173 2.174<br />
Fuhrparkkosten 2.175 1.978<br />
Werbung/Verkaufsförderung 1.909 2.206<br />
Handelsvertreterprovisionen 1.814 1.885<br />
Reisekosten 1.213 1.261<br />
Zeitarbeit und sonstige Personalkosten 1.308 1.343<br />
Rechts- und Beratungskosten 1.055 754<br />
Reparatur- und Wartungskosten 800 974<br />
Betriebskosten Gebäude 594 519<br />
Handelsvertreterausgleich 505 451<br />
Kommunikation 495 509<br />
Aufwand aus Währungskursdifferenzen 441 1.428<br />
Versicherungen 409 387<br />
Nebenkosten des Geldverkehrs 395 357<br />
Sanierung und Restrukturierung 225 753<br />
Bürobedarf 222 214<br />
Wertberichtiung und Abschreibungen auf Forderungen 171 651<br />
Abgabe Grüner Punkt 147 133<br />
Entwicklungskosten 122 211<br />
Aufsichtsratsvergütung 90 18<br />
Sonstige Steuern 93 78<br />
Publizitätskosten 45 52<br />
Beiträge 32 50<br />
Patent- und Lizenzgebühren 3 103<br />
Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten des Anlagevermögens<br />
10 173<br />
Übrige 945 1.992<br />
20.767 24.280
57<br />
16. Finanzergebnis<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 15 328<br />
Beteiligungserträge 0 2<br />
Erträge aus der Abzinsung von langfristigen Schulden bzw. aus<br />
Aufzinsung von langfristigen Vermögenswerten 191 0<br />
206 330<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.474 -1.993<br />
Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Schulden<br />
bzw. aus Abzinsung von langfristigen Vermögenswerten -76 -712<br />
-1.550 -2.705<br />
-1.344 -2.375<br />
Zinserträge aus wertgeminderten finanziellen Vermögenswerten ergaben sich nicht.<br />
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Laufender Steueraufwand (-)/-ertrag<br />
Inland 0 1<br />
Ausland -152 -75<br />
-152 -74<br />
Latenter Steueraufwand (-)/-ertrag<br />
Inland 337 856<br />
Ausland -353 -36<br />
-16 820<br />
-168 746<br />
Die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>, die <strong>Vivanco</strong> GmbH, die Vicotron GmbH sowie die Freitag Electronic<br />
GmbH bilden einen körperschaft- und gewerbesteuerlichen Organkreis.
58<br />
Der latente Steueraufwand/-ertrag betrifft temporäre Unterschiede bei der Erfassung und Bewertung<br />
von Aktiva und Passiva nach den IFRS und steuerrechtlichen Vorschriften und steuerliche<br />
Verlustvorträge. Sie werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen<br />
Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden.<br />
Für inländische Konzernunternehmen gilt ein Ertragsteuersatz von 28,08 % (Vorjahr 28,08 %).<br />
Die Steuersätze im Ausland liegen zwischen 16,5 % und 33,3 % (im Vorjahr zwischen 16,5 und<br />
33,3 %). Die latenten Steuern auf die Veränderung des Unterschiedsbetrags aus der Währungsumrechnung<br />
werden erfolgsneutral im Ausgleichsposten aus Währungsumrechnung im<br />
Eigenkapital erfasst.<br />
Die aktiven und passiven latenten Steuern zeigen die folgende Entwicklung:<br />
01.01.<strong>2012</strong><br />
Erfolgsneutral<br />
erfasste<br />
Steuern<br />
Aufwand /<br />
Ertrag Gesamtergebnisrechnung<br />
Unterschiedsbetrag<br />
aus der<br />
Währungsumrechnung<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
T€ T€ T€ T€ T€<br />
Aktive latente Steuern<br />
Steuerliche Verlustvorträge 1.121 109 0 0 1.230<br />
Unterschiede zwischen<br />
Konzern- und Steuerbilanz 958 -116 0 0 842<br />
Passive latente Steuern<br />
2.079 -7 0 0 2.072<br />
Unterschiede zwischen<br />
Konzern- und Steuerbilanz -163 -9 -309 0 -481<br />
-163 -9 -309 0 -481<br />
Saldo latente Steuern 1.916 -16 -309 0 1.591<br />
01.01.2011<br />
Erfolgsneutral<br />
erfasste<br />
Steuer<br />
Aufwand/Ertrag<br />
Gesamtergebnisrechnung<br />
Unterschiedsbetrag<br />
aus der Währungsumrechnung<br />
31.12.2011<br />
T€ T€ T€ T€<br />
Aktive latente Steuern<br />
Steuerliche Verlustvorträge 650 471 0 0 1.121<br />
Unterschiede zwischen<br />
Konzern- und Steuerbilanz 488 470 0 0 958<br />
Passive latente Steuern<br />
1.138 941 0 0 2.079<br />
Unterschiede zwischen<br />
Konzern- und Steuerbilanz -133 0 0 -30 -163<br />
-133 0 0 -30 -163<br />
Saldo latente Steuern 1.005 941 0 -30 1.916
59<br />
Die aktiven latenten Steuern aus Bilanzierungs- und Bewertungsunterschieden resultieren in<br />
Höhe von T€ 811 aus Anlagevermögen und in Höhe von T€ 31 aus Verbindlichkeiten und<br />
Rückstellungen.<br />
Von den latenten Steuern werden T€ 301 (Vorjahr T€ 415) aktive und T€ 293 (Vorjahr T€ 0)<br />
passive latente Steuern innerhalb von zwölf Monaten realisiert.<br />
Die erfolgsneutral im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> erfassten passiven latenten Steuern resultieren in<br />
Höhe von T€ 266 aus Neubewertung von Darlehen, die vom Mehrheitsgesellschafter Xupu<br />
Electronics Technology GmbH, Frankfurt am Main, gewährt wurden. Die Neubewertung erfolgte<br />
wegen des im Geschäftsjahr erklärten Zinsverzichtes entsprechend IAS 39.40 und führte zur<br />
Herabsetzung der Darlehensverbindlichkeiten um T€ 947. Die Herabsetzung wurde erfolgsneutral<br />
als Minderung der Kapitalrücklage erfasst. Der Restbetrag der erfolgsneutral erfassten latenten<br />
Steuern resultiert aus der Erstkonsolidierung der Guntlin Elektronik <strong>AG</strong>, Altendorf/Schweiz.<br />
Zum Bilanzstichtag bestehen inländische vortragsfähige körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche<br />
Verlustvorträge in Höhe von T€ 9.845 (Vorjahr T€ 1.644) bzw. T€ 9.084 (Vorjahr T€<br />
1.336). Hiervon wurden aktive latente Steuern auf körperschaftsteuerliche Verluste und auf gewerbesteuerliche<br />
Verluste in Höhe von insgesamt T€ 900 (Vorjahr T€ 351) zum Bilanzstichtag<br />
aktiviert, da wir mit einer mittelfristigen Nutzung der Verluste rechnen.<br />
Die ausländischen Tochtergesellschaften verfügen über steuerliche Verlustvorträge von insgesamt<br />
T€ 4.584 (Vorjahr TEUR 5.268). Hierauf wurden aktive latente Steuern von T€ 330 (Vorjahr<br />
T€ 770) aktiviert, da wir mit einer mittelfristigen Nutzung der Verluste rechnen.<br />
Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge ausländischer Tochterunternehmen in Höhe von<br />
T€ 640 wurden im Geschäftsjahr ausgebucht, da das betreffende Unternehmen sich seit Anfang<br />
2013 in Auflösung befindet.<br />
Für temporäre Differenzen von Tochterunternehmen in Höhe von T€ 3.071 (Vorjahr T€ 3.736)<br />
(Ausschüttungspotenzial) wurden passive latente Steuern nicht gebildet, da <strong>Vivanco</strong> in der Lage<br />
ist, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung zu steuern.
60<br />
18. Überleitung der erwarteten zu den tatsächlichen Ertragsteuern<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Ergebnis vor Steuern -11.871 -6.852<br />
Steuer, die sich auf Basis von nationalen Steuersätzen, die<br />
auf die Gewinne/Verluste in den entsprechenden Ländern<br />
anzuwenden sind, ermittelt 3.509 2.008<br />
Durchschnittlicher gewichteter Steuersatz 28,3% 29,5%<br />
Steuerfreie Einnahmen 608 359<br />
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen -563 -176<br />
Aktivierte Steuern auf Verlustvorträge 0 -470<br />
Realisierung von zuvor nicht angesetzten steuerlichen Verlusten 23 135<br />
Steuerliche Verluste, auf die keine aktive latente Steuern angesetzt<br />
wurden -3.055 -881<br />
Steuerliche Verluste, für die erstmals latente Steuern angesetzt<br />
werden 0 -11<br />
Abschreibung aktiver latenter Steuern -640<br />
Sonstige -50 -218<br />
Saldo tatsächliche Ertragsteuern -168 746<br />
19. Ergebnis je Aktie<br />
Das Ergebnis je Aktie ("Earnings per Share") wird nach IAS 33 ermittelt. Das unverwässerte<br />
Ergebnis je Aktie ergibt sich, indem der auf Stammaktien entfallende Konzernjahresüberschuss<br />
(ohne Minderheitenaktionäre) durch die durchschnittliche Anzahl der jeweiligen Aktien dividiert<br />
wird.<br />
Nach IAS 33 beträgt die gewichtete Anzahl von Aktien der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> im Geschäftsjahr<br />
<strong>2012</strong> 5.508.731 Aktien (Vorjahr 5.490.999).<br />
Unverwässertes Ergebnis je Aktie <strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Auf die Anteilseigner der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> entfallendes Konzernergebnis<br />
in TEUR -11.882 -6.127<br />
Aktienanzahl in tausend Stück 5.509 5.491<br />
Unverwässertes Ergebnis je Aktie EUR -2,16 -1,12
61<br />
Das verwässerte Ergebnis je Aktie ("Diluted Earnings per Share") für <strong>2012</strong> und 2011 entspricht<br />
dem unverwässerten Ergebnis je Aktie. Wandlungs- und Optionsrechte liegen nicht vor.<br />
20. Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis<br />
Die Aufteilung im Geschäftsjahr stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:<br />
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter €<br />
Minderheitenanteil <strong>Vivanco</strong> Benelux am laufenden Ergebnis 2.765,63<br />
Minderheitenanteil <strong>Vivanco</strong> Poland am laufenden Ergebnis 30.924,03<br />
Gewinnanteile anderer Gesellschafter 33.689,66<br />
Minderheitenanteil <strong>Vivanco</strong> China am laufenden Ergebnis -102.016,09<br />
Minderheitenanteil <strong>Vivanco</strong> France am laufenden Ergebnis -5.000,12<br />
Minderheitenanteil <strong>Vivanco</strong> Accessorios (Spain) am laufenden Ergebnis -6.378,54<br />
Minderheitenanteil <strong>Vivanco</strong> UK am laufenden Ergebnis -23.083,70<br />
Minderheitenanteil <strong>Vivanco</strong> Middle East am laufenden Ergebnis -54.378,13<br />
Verlustanteile anderer Gesellschafter -190.856,58<br />
gesamt -157.166,92
62<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz<br />
21. Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden zum Zweck des Werthaltigkeitstests auf zahlungsmittelgenerierende<br />
Einheiten verteilt. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten (ZGE) sind die jeweiligen<br />
Landesgesellschaften, in denen die Investitionen für diese regionalen Segmente erfolgten.<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Deutschland 1.440 1.440<br />
Schweiz 1.091 1.091<br />
Frankreich 448 448<br />
Übrige Länder 67 67<br />
3.046 3.046<br />
Die Ermittlung der Nutzungswerte für die ZGE erfolgt generell auf Basis der geschätzten Umsatzwachstumsraten.<br />
Zu ihrer Ermittlung werden sowohl die Vergangenheitsdaten als auch die<br />
erwartete Marktperformance herangezogen. Der Gesamtfirmenwert beträgt zum 31. Dezember<br />
<strong>2012</strong> T€ 3.046. 98 % des Firmenwerts entfällt auf die ZGE in der Schweiz, Frankreich und<br />
Deutschland.<br />
Buchwert<br />
des Firmenwerts<br />
Anteil des<br />
Gesamtfirmenwerts<br />
nachhaltige<br />
Wachstumsrate<br />
in der ewigen<br />
Rente<br />
Beschreibung<br />
der Grundannahme<br />
für die<br />
Unternehmensplanung<br />
Darlegung der<br />
Vorgehensweise<br />
zur Wertbestimmung<br />
der Grundannahme<br />
T€ % %<br />
Deutschland 1.440 47% 2% Absatzpreise,<br />
Schweiz 1.091 36% 2% Beschaffungspreise<br />
und<br />
Frankreich 448 15% 2%<br />
Wachstumsrate<br />
Übrige Länder 67 2% 2% der Märkte<br />
Konzerninterne<br />
Einschätzungen der<br />
betreffenden Verkaufs-<br />
und Einkaufsabteilungen<br />
Die Entwicklung ist dem Anlagenspiegel zu entnehmen.
63<br />
22. Sonstige immaterielle Vermögenswerte<br />
Die Sonstigen immateriellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Software 1.830 2.182<br />
Lizenzen, gewerbliche Schutzrechte 265 219<br />
Geleistete Anzahlungen 3 3<br />
2.098 2.404<br />
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte ist dem Anlagenspiegel zu entnehmen.<br />
Zusätzlich verweisen wir auf TZ 43.<br />
23. Sachanlagen<br />
Die Sachanlagen betreffen<br />
• im Inland hauptsächlich Mietereinbauten, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie<br />
technische Anlagen und Maschinen der <strong>Vivanco</strong> GmbH;<br />
• im Ausland technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung,<br />
insbesondere der <strong>Vivanco</strong> Accesorios S.A.<br />
Die Zugänge von T€ 175 (Vorjahr T€ 377) betreffen im Wesentlichen die Anschaffung von Büroeinrichtung,<br />
PKW und sonstiger Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die planmäßigen Abschreibungen<br />
belaufen sich auf T€ 377 (Vorjahr T€ 530). Fremdkapitalkosten wurden im Geschäftsjahr<br />
nicht aktiviert.<br />
Wertminderungen waren, wie im Vorjahr, nicht erforderlich. Die Entwicklung ist dem Anlagenspiegel<br />
zu entnehmen.<br />
Zusätzlich verweisen wir auf TZ 43.
64<br />
24. Langfristige finanzielle Vermögenswerte<br />
Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
TEUR TEUR<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 26<br />
Sonstige Ausleihungen 92 91<br />
92 117<br />
Die Anteile an verbundenen Unternehmen betrafen in 2011 die Anteile an der<br />
Vicotron GmbH, die aufgrund ruhender Geschäftstätigkeit in den Vorjahren nicht konsolidiert<br />
wurde. Diese Anteile wurden vor der Konsolidierung zu Anschaffungskosten bewertet, da kein<br />
Marktpreis vorlag und der Zeitwert auch anderweitig nicht ermittelt werden konnte (siehe TZ<br />
7b).<br />
Die sonstigen Ausleihungen betreffen im Wesentlichen Kautionen der konsolidierten ausländischen<br />
Tochtergesellschaften.<br />
Zusätzlich verweisen wir auf TZ 43.<br />
25. Langfristiger Anteil der abgegrenzten Aufwendungen und sonstige langfristige<br />
Vermögenswerte<br />
Beim langfristigen Anteil der abgegrenzten Aufwendungen und den sonstigen langfristigen<br />
Vermögenswerten handelt es sich im Wesentlichen um langfristige abgegrenzte Aufwendungen<br />
aus Vereinbarungen über Werbekostenzuschüsse für die Jahre 2014 (2013) bis 2018 (2017) in<br />
Höhe von T€ 1.773 (Vorjahr T€ 1.924).<br />
Zusätzlich verweisen wir auf TZ 43.<br />
26. Vorräte<br />
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 13 245<br />
Fertige Erzeugnisse und Waren 12.811 11.445<br />
Schwimmende Ware 2.814 4.426<br />
15.639 16.116<br />
Zu den Waren, die Gegenstand einer Sicherungsübereignung sind, verweisen wir auf TZ 43.<br />
Es wurden Wertminderungen auf den niedrigeren Nettoveräußerungswert gemäß IAS 2 vorgenommen.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> belaufen sich die Wertminderungen auf T€ 1.235 (Vorjahr<br />
T€ 1.503). Sie betreffen das Inland mit T€ 367 (Vorjahr T€ 399) sowie das Ausland mit T€ 868<br />
(Vorjahr T€ 1.104). Die Wertminderungen (T€ 720; Vorjahr T€ 391) sowie verbrauchte bzw.
65<br />
aufgelöste Wertminderungen des Geschäftsjahres (T€ 988; Vorjahr T€ 532) sind im Materialaufwand<br />
enthalten. Zum Materialaufwand siehe TZ 12.<br />
27. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
Es bestehen für Einzelrisiken angemessene Wertberichtigungen von T€ 1.973 (Vorjahr<br />
T€ 1.871). Darüber hinausgehende Wertberichtigungen waren nicht erforderlich. Die Wertberichtigungen<br />
des abgeschlossenen Geschäftsjahres sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />
enthalten (siehe TZ 15).<br />
Zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die im Rahmen von Globalzessionsverträgen<br />
als Sicherheit abgetreten worden sind, verweisen wir auf TZ 43.<br />
Der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern verkauft zum Teil Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
gegen Barmittel im Rahmen des unechten Factorings an Dritte (Factoringunternehmen).<br />
Beim unechten Factoring werden die Forderungen an einen Dritten verkauft, allerdings erfolgt<br />
im Zeitpunkt des Verkaufes an den Factor keine Ausbuchung der Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen, da der Konzern die wesentlichen Chancen und Risiken im Zusammenhang mit<br />
diesen Forderungen nicht übertragen hat. Erst im Zeitpunkt der Kundenzahlung werden die<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die vom Factor erhaltenen -unter den kurzfristigen<br />
Finanzschulden- ausgewiesenen Barmittel ausgebucht.<br />
Zum Abschlussstichtag beläuft sich der Buchwert der übertragenen Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen, die zwar übertragen, aber noch nicht ausgebucht wurden, auf T€ 3.058.<br />
Der Buchwert der diesen Forderungen gegenüberstehenden Verbindlichkeiten beträgt<br />
T€ 2.446.<br />
28. Forderungen aus Ertragsteuern<br />
Die Forderungen aus Ertragsteuern betreffen insbesondere Körperschaftsteuer aus aktiviertem<br />
Körperschaftsteuerguthaben auf den 31. Dezember 2006 gemäß § 37 Abs. 4 KStG sowie<br />
Kapitalertragsteuern für die Jahre 2011 und <strong>2012</strong>.<br />
29. Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte<br />
Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte enthalten insbesondere Forderungen<br />
aus dem Verkauf von Forderungen an Factoringunternehmen im Rahmen des echten Factoring<br />
in Höhe von T€ 4.595 sowie Kautionen in Höhe von T€ 969 (Vorjahr T€ 965).<br />
30. Kurzfristiger Anteil der abgegrenzten Aufwendungen<br />
Der kurzfristige Anteil der abgegrenzten Aufwendungen in Höhe von T€ 5.283 (Vorjahr<br />
T€ 3.706) enthält im Wesentlichen den Teil der geleisteten Werbekostenzuschüsse, der innerhalb<br />
des nächsten Geschäftsjahres Aufwendungen darstellt.
66<br />
31. Zahlungsmittel<br />
Die Zahlungsmittel setzen sich wie folgt zusammen:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Kassenbestände 22 23<br />
Bankguthaben 1.461 1.171<br />
1.483 1.194<br />
Wesentliche Habenzinsen auf die vorhandenen Bankguthaben wurden im Geschäftsjahr nicht<br />
erzielt.<br />
32. Eigenkapital der Anteilseigner der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong><br />
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.<br />
Das Grundkapital der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> ist in 5.508.731 nennbetragslose Stückaktien eingeteilt,<br />
die jeweils ein uneingeschränktes Stimmrecht beinhalten. Sonderrechte werden nicht eingeräumt.<br />
Die Aktien sind sämtlich voll eingezahlt.<br />
Die Veränderung des Grundkapitals in 2011 beruhte auf einer durch die Hauptversammlung<br />
vom 26. Oktober 2010 beschlossenen Barkapitalerhöhung um bis zu T€ 1.944. Die Bezugsfrist<br />
lief vom 4. Januar 2011 bis zum 19. Januar 2011. Insgesamt wurden 323.611 Aktien gezeichnet.<br />
Die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 1. Februar 2011.<br />
Die Hauptversammlung vom 21. August 2007 hat den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital<br />
bis zum 31. Juli <strong>2012</strong> mit Zustimmung des Aufsichtsrates um bis zu € 1.944.323,00 durch Ausgabe<br />
von bis zu 1.944.323 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bar- und/oder<br />
Sacheinlage einmal oder mehrmals zu erhöhen („Genehmigtes Kapital“). Den Aktionären steht<br />
grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Die Aktien können auch von einem oder mehreren Kreditinstituten<br />
mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten.<br />
Darüber hinausgehende Ermächtigungen des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen,<br />
bestehen nicht.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> erfolgte keine Verwertung der Ermächtigung zum genehmigten Kapital;<br />
diese besteht daher seit dem 1. August <strong>2012</strong> nicht mehr.<br />
Die Kapitalrücklage erhöhte sich im Geschäftsjahr um T€ 681 auf 26,3 Mio. €. Ursächlich dafür<br />
war der Zinsverzicht des Mehrheitsaktionärs Xupu, infolgedessen die Darlehen nach IAS 39.40<br />
neu bewertet und die Differenz hieraus in Höhe von T€ 947 abzüglich latenter Steuern in Höhe<br />
von T€ 266 in der Kapitalrücklage erfasst wurde.<br />
Die Gewinnrücklagen und der Bilanzverlust werden unter den Sonstigen Gewinnrücklagen<br />
(T€ -39.933; Vorjahr T€ -28.051) zusammengefasst. Auf das Gesamtergebnis des Jahres <strong>2012</strong><br />
entfallen T€ -11.882. Enthalten sind ebenfalls gesetzliche Rücklagen der Konzerngesellschaften.
67<br />
Der Unterschiedsbetrag aus Währungsumrechnung beinhaltet Fremdwährungsunterschiede,<br />
die aus der Umrechnung der Abschlüsse ausländischer Geschäftsbetriebe entstehen<br />
und im sonstigen Ergebnis erfasst werden.<br />
33. Anteile anderer Gesellschafter<br />
Die Anteile anderer Gesellschafter (T€ 714; Vorjahr T€ 736) entfallen im Wesentlichen auf <strong>Vivanco</strong><br />
(Benelux) B.V., die <strong>Vivanco</strong> (China) Co. Ltd., die <strong>Vivanco</strong> Poland Sp. z o.o. sowie die<br />
<strong>Vivanco</strong> UK Ltd.<br />
34. Pensionsrückstellungen<br />
Die Pensionsrückstellungen sind wie folgt zu unterteilen:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Verpflichtung aus leistungsorientierten Plänen 130 225<br />
Verpflichtung aus beitragsorientierten Plänen 90 90<br />
220 315<br />
Die Verpflichtung aus beitragsorientierten Plänen beruht auf noch zu leistenden Zahlungen. Der<br />
Konzern hat einen Unterstützungsfonds im Rahmen der UMU-Unterstützungskasse mittelständischer<br />
Unternehmen e.V., Oberursel, eingerichtet. Einzelzusagen haben Teile des Vorstands<br />
und der Geschäftsführer der Konzerngesellschaften sowie Teile der Prokuristen und Handlungsbevollmächtigten<br />
der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> und der <strong>Vivanco</strong> GmbH erhalten. Die Leistungen<br />
des Unterstützungsfonds sind durch einen <strong>Gruppe</strong>nversicherungsvertrag grundsätzlich<br />
rückgedeckt. Verpflichtungen aus Minderzahlungen durch Schwankungen der Überschüsse<br />
oder aus Nachversicherungen bestehen für den <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern nicht.<br />
Zum in der Gesamtergebnisrechnung erfassten Aufwand aus beitragsorientierten Plänen verweisen<br />
wir auf TZ 13.<br />
Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen betreffen Gesellschaften in Deutschland<br />
und Frankreich und wurden in den Einzelgesellschaften berücksichtigt.<br />
Die Rückstellung für leistungsorientierte Verpflichtungen in der Bilanz ermittelt sich wie folgt:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Barwert der gedeckten Verpflichtungen 15 15<br />
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -67 -65<br />
Unterdeckung (+) bzw. Überdeckung (-) (Ausweis unter den<br />
sonstigen langfristigen Vermögenswerten) -52 -50<br />
Barwert der nicht gedeckten Verpflichtung 130 225<br />
Nicht realisierte versicherungsmathematische Verluste/Gewinne 0 0<br />
Bilanzierte Rückstellung 130 225
68<br />
Eine Erfüllung dieser Verpflichtungen wird langfristig erwartet.<br />
Die Entwicklung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen geht aus der folgenden<br />
Tabelle hervor:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Stand 01.01. 239 352<br />
Abgänge von Verpflichtungen 0 0<br />
Zugänge von Verpflichtungen 0 30<br />
Laufender Dienstzeitaufwand 5 3<br />
Zinsaufwand 10 10<br />
Versicherungsmathematische Verluste/Gewinne -77 4<br />
Zahlungen -32 -159<br />
Stand 31.12. 145 240<br />
Die Entwicklung des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens wird aus der nachfolgenden<br />
Tabelle ersichtlich:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Stand 01.01. 65 63<br />
Erwarteter Ertrag des Planvermögens 2 2<br />
Versicherungsmathematische Verluste/Gewinne 0 0<br />
Stand 31.12. 67 65<br />
Das Planvermögen besteht aus folgenden Bestandteilen:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Aktien 0 0<br />
Bonds 0 0<br />
Rückdeckungsversicherungen 67 65<br />
Stand 31.12. 67 65<br />
Das Planvermögen besteht nicht in eigenen Finanzinstrumenten oder selbst genutzten Immobilien.
69<br />
Die folgenden Beträge wurden in der Gesamtergebnisrechnung erfasst:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Laufender und nach zu verrechnender Dienstzeitaufwand 4 3<br />
Zinsaufwand 10 10<br />
Realisierte versicherungsmathematische Verluste/Gewinne -69 30<br />
Erwarteter Ertrag des Planvermögens -2 -2<br />
Gesamter Aufwand aus leistungsorientierten Versorgungsplänen<br />
-57 41<br />
davon in Personalaufwand erfasster Betrag -64 33<br />
davon in sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasster Betrag<br />
0 0<br />
davon in Zinsen und ähnlichen Aufwendungen erfasster Betrag 7 8<br />
Der tatsächliche Ertrag des Planvermögens beläuft sich auf T€ 0 (Vorjahr T€ 2).<br />
Die folgenden wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen wurden getroffen:<br />
31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
% %<br />
Abzinsungssatz 3,0; 3,5 4,5; 4,0<br />
Erwarteter Ertrag aus dem Planvermögen 3,2 3,0<br />
Zukünftige Gehaltssteigerungen 2,0 2,0<br />
Zukünftige Rentensteigerungen 1,75; 1,4 1,75; 1,4<br />
Hierbei wurde im Geschäftsjahr der höhere Abzinsungssatz auf die Verpflichtungen in Deutschland<br />
angewendet, welche den überwiegenden Teil der Verpflichtung darstellen. Der erwartete<br />
Ertrag aus dem Planvermögen wird durch die erwartete Rendite der zum Planvermögen gehörenden<br />
Vermögenswerte bestimmt.<br />
Die zugrunde gelegten Sterbewahrscheinlichkeiten basieren auf publizierten Statistiken und<br />
Erfahrungswerten in Frankreich und Italien. Die Berechnungen wurden in Frankreich mit Hilfe<br />
der „TGF05" und in Deutschland nach den Richttafeln „2005 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck<br />
durchgeführt.<br />
31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2008<br />
T€ T€ T€ T€ T€<br />
Barwert der Verpflichtungen<br />
145 240 351 350 286<br />
Beizulegender Zeitwert<br />
des Planvermögens 67 65 63 63 60<br />
Defizit 78 175 288 287 226
70<br />
Im folgenden Geschäftsjahr werden direkte Rentenzahlungen und Einzahlungen in das Planvermögen<br />
in Höhe von T€ 27 erwartet.<br />
35. Steuerrückstellungen<br />
Die Steuerrückstellungen zeigen für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> folgende Entwicklung:<br />
01.01.<strong>2012</strong> Verbrauch<br />
Abgang<br />
Konsolidierung<br />
Auflösung Zuführung 31.12.<strong>2012</strong><br />
T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />
Körperschaftsteuer 1.831 14 0 0 47 1.864<br />
Gewerbesteuer 652 0 0 0 0 652<br />
sonstige Steuern 30 26 0 0 14 18<br />
2.513 40 0 0 61 2.534<br />
Die in Vorjahren gebildeten Rückstellungen für strittige Steuerschulden aus den Jahren 1998<br />
und 1999 bestehen unverändert fort, da die Entscheidung des Finanzgerichts in der Hauptsache<br />
weiterhin aussteht.<br />
36. Sonstige Rückstellungen<br />
Die sonstigen Rückstellungen entwickelten sich im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> wie folgt:<br />
01.01.<strong>2012</strong> Verbrauch Auflösung<br />
Umgliederung<br />
Zuführung<br />
Differenz<br />
aus Währungsumrechnung<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />
Gewährleistungen<br />
und Warenrücknahmen<br />
528 0 91 0 0 0 437<br />
Kundenrabatte/-<br />
boni 2.890 2.180 143 -312 27 7 290<br />
Verzinsung von<br />
Steuernachforderungen<br />
1.621 0 0 0 152 0 1.773<br />
Sozialplan 0 0 0 0 207 0 207<br />
Übrige 530 239 204 0 151 9 247<br />
5.569 2.419 438 -312 537 16 2.954<br />
Die Rückstellungen für Gewährleistungen und Warenrücknahmen decken das Risiko von Aufwendungen<br />
im Zusammenhang mit defekter Ware ab. Der Zeitpunkt für eine Inanspruchnahme<br />
resultiert für Gewährleistungen aus der Dauer der gesetzlichen Gewährleistungspflicht.
71<br />
Die Bonusrückstellungen werden voraussichtlich vollständig im Folgejahr abfließen. Auflösungen<br />
und Zuführungen verändern in der Gesamtergebnisrechnung als Erlösschmälerungen den<br />
Umsatz.<br />
Die Verzinsung von Steuernachforderungen betrifft ausgesetzte Steuerschulden aus den Jahren<br />
1998 und 1999, die zunächst weiterhin jährlich angesammelt werden, da die Entscheidung<br />
des Finanzgerichts in der Hauptsache weiterhin aussteht.
72<br />
37. Finanzschulden<br />
Die Buchwerte des lang- und kurzfristigen Teils der Finanzschulden setzen sich wie folgt<br />
zusammen:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Langfristig (Laufzeit mehr als ein Jahr)<br />
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 15.000 14.354<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 665 15<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern<br />
6.552 3.500<br />
22.217 17.869<br />
Kurzfristig (Laufzeit weniger als ein Jahr)<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5.679 4.126<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern<br />
4.651 3.124<br />
Genussrechte 216 197<br />
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 6 0<br />
10.552 7.447<br />
Unter den langfristigen und kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern werden<br />
die Darlehensverbindlichkeiten gegenüber dem Mehrheitsaktionär Xupu ausgewiesen. Der<br />
Nominalbetrag der Darlehen beträgt insgesamt 12,15 Mio. €. Ausgehend von dem dokumentierten<br />
Darlehensstand am Bilanzstichtag sind von den Darlehensverbindlichkeiten<br />
7,15 Mio. € langfristig und 5,0 Mio. € kurzfristig fällig. Aufgrund des im Geschäftsjahr<br />
vereinbarten Zinsverzichtes des Mehrheitsaktionärs für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> und 2013 sowie<br />
der vereinbarten Darlehensverlängerungen (vgl. TZ 3) erfolgte gemäß IAS 39.40 die<br />
Ausbuchung der insgesamt gewährten Darlehensmittel in Höhe von 12,15 Mio. € und die<br />
Erfassung der neu gewährten Darlehensmittel unter Berücksichtigung der neuen<br />
Vertragsbedingungen in Höhe von 6,6 Mio. € als langfristige Darlehensmittel und in Höhe von<br />
4,7 Mio. € als kurzfristige Darlehensmittel. Die Differenz in Höhe von 0,9 Mio. € wurde in den<br />
Kapitalrücklagen erfasst.<br />
Die unter den langfristigen sonstigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesenen Finanzschulden<br />
bestehen gegenüber der LSF5 GSL (Loans) Limited. Sie sind einheitlich am 31. Dezember<br />
2015 fällig und waren bis zum 31. Dezember <strong>2012</strong> zinsfrei gewährt worden. Wegen der ab<br />
1. Januar 2013 einsetzenden Verzinsung erfolgte die Bewertung zum Bilanzstichtag mit ihrem<br />
Nominalwert von 15 Mio. €.<br />
Zusätzlich verweisen wir auf TZ 43.
73<br />
Langfristige Finanzschulden<br />
Es bestehen die folgenden Zinssätze und Rückzahlungskonditionen:<br />
Art der Finanzschulden Saldo Zinssatz Rückzahl- Zinsvereinnominal<br />
/ ungskonditionen<br />
barungen<br />
T€ 31.12.<strong>2012</strong> effektiv %<br />
Sonstige Finanzverbindlichkeiten<br />
<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> 5.000 2,32% 31.12.2015 Euribor 6 M<br />
+ 2% Marge<br />
<strong>Vivanco</strong> GmbH 10.000 2,32% 31.12.2015 Euribor 6 M<br />
+ 2% Marge<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten<br />
<strong>Vivanco</strong> Suisse <strong>AG</strong> 431 5,00% 31.05.2016 Festzins<br />
<strong>Vivanco</strong> Suisse <strong>AG</strong> 234 5,50% 30.09.2014 Festzins<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Gesellschaftern<br />
<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> 6.552 8,00% 31.12.2014 1 Festzins 2<br />
22.217<br />
1<br />
Gemäß Vereinbarung vom 23. April 2013 wurde die Laufzeit eines Darlehens in Höhe von EUR 3,0 Mio vom 31. Dezember 2014<br />
1<br />
auf den 31. Dezember 2015 verlängert.<br />
2<br />
Mit Vereinbarung vom 7. Dezember <strong>2012</strong> wurde auf die Zinsen in <strong>2012</strong> und in 2013 durch den Mehrheitsaktionär Xupu verzichtet.<br />
Kurzfristige Finanzschulden<br />
Es bestehen die folgenden Zinssätze und Rückzahlungskonditionen:<br />
Art der Finanzschulden Saldo Zinssatz Rückzahlungsnominal<br />
/ konditionen<br />
T€ 31.12.<strong>2012</strong> effektiv %<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten 1.611 6,00%<br />
2.446<br />
Euribor 6 M<br />
+ 3% Marge<br />
741 3% / 4%<br />
Betriebsmittelkredit, bis auf<br />
Weiteres<br />
Factoringlinie, bis auf Weiteres,<br />
Ausnutzung abhängig<br />
von Höhe und Laufzeit der<br />
Forderungen<br />
Betriebsmittelkredit, bis auf<br />
Weiteres<br />
Betriebsmittelkredit, bis auf<br />
508 3,25% Weiteres<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Gesellschaftern 4.651 8,00% 2 31.12.2013 1<br />
Zinsverbindlichkeiten auf Genussrechte 216<br />
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 379<br />
10.552<br />
Gemäß Vereinbarung vom 23. April 2013 wurde die Fälligkeit des Darlehens von ursprünglich 31. Dezember 2013 auf den<br />
31. Dezember 2014 angepasst.<br />
2<br />
Mit Vereinbarung vom 7. Dezember <strong>2012</strong> wurde auf die Zinsen in <strong>2012</strong> und in 2013 durch den Mehrheitsaktionär Xupu verzichtet.
74<br />
Die Zinsverbindlichkeiten auf Genussrechte enthalten Ausschüttungsansprüche auf die ehemals<br />
im Streubesitz gehaltenen Genussrechte.<br />
Der Konzern weist zum Bilanzstichtag die im Rahmen eines unechten Factorings an Factoringunternehmen<br />
übertragenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen weiterhin unter den<br />
Vermögenswerten (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) aus. Die von dem Factoringunternehmen<br />
erhaltenen Barmittel werden alle gesichertes kurzfristiges Darlehen unter den<br />
kurzfristigen Finanzschulden in Höhe von TEUR 2.446 ausgewiesen.<br />
38. Übrige langfristige Verbindlichkeiten<br />
Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten von T€ 140 betreffen Verbindlichkeiten der <strong>Vivanco</strong><br />
France, die im Rahmen eines Sanierungsverfahrens gestundet wurden. Der Nominalwert der<br />
gestundeten Verbindlichkeiten beträgt T€ 221.<br />
39. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten von T€ 20.743 (Vorjahr<br />
T€ 23.359) entfallen im Wesentlichen im Inland auf die <strong>Vivanco</strong> GmbH sowie auf die <strong>Vivanco</strong><br />
Suisse <strong>AG</strong>.<br />
40. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten entfallen auf:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
T€ T€<br />
Kreditorische Debitoren 3.038 1.457<br />
Bonuszahlungen 2.793 484<br />
Abgegrenzte Schulden ("Accruals") 1.684 3.176<br />
Werbekostenzuschüsse 1.968 2.899<br />
Umsatzsteuer 1.207 1.929<br />
Im Rahmen der sozialen Sicherheit 419 356<br />
Mitarbeiter 323 256<br />
Lohn- und Kirchensteuer 279 333<br />
Sonstige 1.087 679<br />
12.798 11.569<br />
Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Bonuszahlungen ergibt sich aus der Tatsache, dass ab<br />
dem Berichtsjahr <strong>2012</strong> der Ausweis nicht mehr unter den Rückstellungen erfolgt. Diese<br />
Umgliederung erfolgte im Nachgang der ERP-Umstellung, durch die eine genauere<br />
Bestimmung der Verpflichtungen aus Bonuszahlungen hinsichtlich Höhe und Fälligkeit und<br />
deren Zuordnung zu den Kunden ermöglicht.
75<br />
41. Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten<br />
a) Klassenbildung<br />
Im <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern erfolgt die gemäß IFRS 7 geforderte Klassifizierung von Finanzinstrumenten<br />
analog der jeweiligen Bilanzposten. Die nachstehenden Tabellen zeigen die<br />
Überleitung der Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach den<br />
Bewertungskategorien des IAS 39 für die einzelnen Stichtage.<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
T€<br />
Bewertungskategorie<br />
nach IAS 39<br />
Wertansatz Finanzinstrumente<br />
nach<br />
IAS 39<br />
Fortgeführte<br />
Anschaffungskosten<br />
Beizulegender<br />
Zeitwert -<br />
erfolgswirksam<br />
Leasingobjekte<br />
(IAS 17)<br />
fortgef. AK<br />
Bewertung<br />
nach<br />
anderen<br />
Standards<br />
Buchwert<br />
Gesamt<br />
Fair Value<br />
Finanzinstrumente<br />
IFRS 7 Klassen - Aktiva<br />
Langfristige finanzielle Vermögenswerte lar 92 0 0 0 92 92<br />
Langfristiger Anteil der Rechnungsabgrenzungsposten<br />
und sonstige langfristige<br />
Vermögenswerte lar/n.a. 1.102 0 0 1.773 2.875 1.102<br />
Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen lar 24.559 0 0 0 24.559 24.559<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />
lar 100 0 0 0 100 100<br />
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte<br />
lar/n.a. 6.157 0 0 721 6.877 6.157<br />
IFRS 7 Klassen - Passiva<br />
Langfristige Finanzschulden ol 22.217 0 0 0 22.217 22.217<br />
Übrige langfristige Verbindlichkeiten ol 140 0 0 0 140 140<br />
Kurzfristige Finanzschulden ol 10.552 0 0 0 10.552 10.552<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen ol 20.743 0 0 0 20.743 20.743<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen ol 403 0 0 0 403 403<br />
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten ol/n.a. 10.767 0 0 2.031 12.798 10.767<br />
davon aggregiert nach IAS 39 Kategorien<br />
Ausleihungen und Forderungen (lar) 31.009 0 0 2.494 33.503 31.009<br />
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle<br />
Vermögenswerte (afs) 0 0 0 0 0 0<br />
Zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten<br />
(ol) 64.823 0 0 2.031 66.854 64.667<br />
Zahlungsmittel sind in der obigen Tabelle nicht enthalten, da diese nach IAS 39 keiner Bewertungskategorie zugeordnet sind.
76<br />
31.12.2011<br />
T€<br />
IFRS 7 Klassen Aktiva<br />
Bewertungskategorie<br />
nach IAS 39<br />
Wertansatz Finanzinstrumente<br />
nach<br />
IAS 39<br />
Fortgeführte<br />
Anschaffungskosten<br />
Beizulegender<br />
Zeitwert -<br />
erfolgswirksam<br />
Leasingobjekte<br />
(IAS 17)<br />
fortgef. AK<br />
Bewertung<br />
nach<br />
anderen<br />
Standards<br />
Buchwert<br />
Gesamt<br />
Fair Value<br />
Finanzinstrumente<br />
Langfristige finanzielle Vermögenswerte lar/afs 117 0 0 0 117 117<br />
Langfristiger Anteil der Rechnungsabgrenzungsposten<br />
und sonstige langfristige<br />
Vermögenswerte lar/n.a. 1.145 0 0 1.924 3.069 1.145<br />
Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen lar 37.474 0 0 0 37.474 37.474<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />
lar 89 0 0 0 89 89<br />
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte<br />
lar/n.a. 1.714 0 0 133 1.847 1.714<br />
IFRS 7 Klassen Passiva<br />
Langfristige Finanzschulden ol 17.869 0 0 0 17.869 17.869<br />
Übrige langfristige Verbindlichkeiten ol 203 0 0 0 203 203<br />
Kurzfristige Finanzschulden ol 7.447 0 0 0 7.447 7.447<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen ol 23.359 0 0 0 23.359 23.359<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen ol 315 0 0 0 315 315<br />
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten ol/n.a. 9.261 0 0 2.308 11.569 9.261<br />
davon aggregiert nach IAS 39 Kategorien<br />
Ausleihungen und Forderungen (lar) 40.513 0 0 2.056 42.569 40.513<br />
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle<br />
Vermögenswerte (afs) 26 0 0 0 26 26<br />
Zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten<br />
(ol) 58.453 0 0 2.308 60.761 58.453<br />
Zahlungsmittel sind in der obigen Tabelle nicht enthalten, da diese nach IAS 39 keiner Bewertungskategorie zugeordnet sind.<br />
Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte (afs) enthalten in 2011 nicht<br />
börsennotierte Eigenkapitalinstrumente, deren beizulegende Zeitwerte nicht zuverlässig bestimmbar<br />
waren und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet worden sind. Im Berichtsjahr<br />
sind diese aufgrund der Erstkonsolidierung der Vicotron GmbH entfallen.<br />
Bei den nach anderen Standards bewerteten Posten handelt es sich um Forderungen gegen<br />
das Finanzamt, Umsatzsteuerverbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten.
77<br />
Fair Value-Angaben<br />
Die beizulegenden Zeitwerte (Fair Values) von Finanzinstrumenten, die in einem aktiven Markt<br />
gehandelt werden, basieren grundsätzlich auf dem Börsenkurs am Bilanzstichtag. Der beizulegende<br />
Zeitwert von Finanzinstrumenten, die nicht in einem aktiven Markt gehandelt werden,<br />
wird durch die Anwendung von Bewertungsmodellen ermittelt.<br />
Der Fair Value derivativer Finanzinstrumente kann positiv oder negativ sein. Liegen keine<br />
Marktwerte vor, werden die Zeitwerte mittels anerkannter finanzmathematischer Modelle, zum<br />
Beispiel durch Diskontierung der zukünftigen Zahlungsflüsse mit dem Marktzins oder die Anwendung<br />
anerkannter Optionspreismodelle, berechnet. Bei derivativen Finanzinstrumenten erfolgt<br />
die Fair Value-Ermittlung zusätzlich durch die entsprechenden Finanzinstitute.<br />
Für die Fair Value-Ermittlung bei originären Finanzinstrumenten verwendet der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
<strong>AG</strong>-Konzern eigene Bewertungsmodelle (z.B. DCF-Methode) und trifft hierfür Annahmen, die<br />
auf den Marktgegebenheiten am Bilanzstichtag beruhen.<br />
Bei Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen kurzfristigen<br />
finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten wird angenommen, dass der Nominalbetrag<br />
abzüglich Wertminderungen dem beizulegenden Zeitwert entspricht.<br />
Der Fair Value von sonstigen langfristigen Forderungen mit Restlaufzeiten über einem Jahr entspricht<br />
den Barwerten der mit den Vermögenswerten verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung<br />
der jeweils aktuellen Zinsparameter, welche markt- und partnerbezogene Veränderungen<br />
der Konditionen und Erwartungen reflektieren. Die angegebenen Fair Values der finanziellen<br />
Verbindlichkeiten werden durch die Abzinsung der zukünftigen vertraglich vereinbarten<br />
Zahlungsströme mit dem gegenwärtigen Zins, der dem <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern für vergleichbare<br />
Finanzinstrumente gewährt würde, ermittelt.<br />
Finanzinstrumente, die in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert angesetzt werden, existieren<br />
nicht.
78<br />
b) Nettoergebnis<br />
Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten gegliedert nach den einzelnen Bewertungskategorien<br />
des IAS 39 ist in der folgenden Tabelle dargestellt:<br />
T€<br />
Zinsertrag<br />
(+)/<br />
-aufwand (-)<br />
Nettoergebnis <strong>2012</strong> Nettoergebnis 2011<br />
Erträge (+)/<br />
Summe<br />
Aufwendungen<br />
(-)<br />
Zinsertrag<br />
(+)/<br />
-aufwand (-)<br />
Erträge (+)/<br />
Aufwendungen<br />
(-)<br />
Summe<br />
Ausleihungen und Forderungen (lar) -51 -277 -327 -275 -652 -927<br />
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle<br />
Vermögenswerte (afs) 0 0 0 0 2 2<br />
Zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten<br />
(ol) -1.475 67 -1.408 -2.085 -339 -2.424<br />
Summe -1.526 -210 -1.735 -2.360 -989 -3.349<br />
Zinserträge und Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten stellen einen Teil des Nettoergebnisses<br />
dar. Die Erträge/Aufwendungen setzen sich zusammen aus Wertberichtigungen, Erträgen<br />
und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung, Ausbuchungen und Veräußerungsgewinnen/<br />
-verlusten sowie sonstigen erfolgswirksamen Änderungen des beizulegenden Zeitwertes<br />
von Finanzinstrumenten.<br />
Zu den Wertberichtigungen auf Ausleihungen und Forderungen, die Teil der Erträge und Aufwendungen<br />
sind, verweisen wir auf TZ 42c). Auf die übrigen Bewertungskategorien entfallen<br />
keine Wertberichtigungen.<br />
42. Finanzrisikomanagement<br />
Der Finanzbereich des <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzerns steuert die finanzwirtschaftlichen Risiken<br />
der <strong>Gruppe</strong>.<br />
a) Finanzwirtschaftliche Risiken<br />
Durch seine Geschäftstätigkeit ist der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern, insbesondere auch durch<br />
die globale Finanzkrise, verschieden stark ausgeprägten finanziellen Risiken ausgesetzt. Hierzu<br />
zählen im Wesentlichen das Marktrisiko (bestehend aus Fremdwährungsrisiko und Zinsrisiko),<br />
das Ausfallrisiko und das Liquiditätsrisiko.<br />
b) Marktrisiko<br />
Aus Marktrisiken können Ergebnis-, Eigenkapital- und Zahlungsstromschwankungen resultieren.<br />
Zur Begrenzung bzw. Ausschaltung dieser Risiken hat der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern<br />
verschiedene Sicherungsstrategien entwickelt, die auch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente<br />
beinhalten.
79<br />
(i) Fremdwährungsrisiko<br />
Ein Fremdwährungsrisiko entsteht, wenn zukünftige Geschäftstransaktionen oder bilanzierte<br />
Vermögenswerte oder Schulden auf eine Währung lauten, die nicht der funktionalen Währung<br />
des jeweiligen Unternehmens entspricht.<br />
Ein wesentlicher Teil der Einkäufe erfolgt in ausländischer Währung (vornehmlich in USD). Die<br />
Entwicklung der ausländischen Währung wird täglich verfolgt, eingeschätzt und der Geschäftsleitung<br />
in regelmäßigen Zeitabständen schriftlich mitgeteilt. Wechselkursverteuerungen des<br />
USD zum Euro können sich immer wieder zeitlich befristet negativ auf die Ertragslage der Gesellschaft<br />
auswirken. Zum Stichtag bestehen keine Devisentermingeschäfte.<br />
Fremdwährungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalyse dargestellt. Demzufolge<br />
wurden für die wichtigsten Fremdwährungen des Konzerns sämtliche monetären Vermögenswerte<br />
und monetären Verbindlichkeiten in Fremdwährung für alle konsolidierten Gesellschaften<br />
zum Bilanzstichtag analysiert und Sensitivitätsanalysen für die jeweiligen Währungspaare,<br />
bezogen auf das Nettorisiko, vorgenommen. Dabei wurde lediglich für das Währungspaar<br />
€/USD eine nennenswerte Auswirkung auf das Ergebnis vor Steuern des Konzerns ermittelt,<br />
da Verbindlichkeiten in USD den überwiegenden Teil der Fremdwährungsverbindlichkeiten<br />
darstellen. Bei einer Aufwertung des EUR gegenüber dem USD um 10 % würde sich ein Netto-<br />
Ergebniseffekt von T€ 266 (Vorjahr T€ 825) ergeben. Bei einer Abwertung des Euro gegenüber<br />
dem USD um 10 % würde sich hingegen ein Netto-Ergebniseffekt von T€ -352 (Vorjahr<br />
T€ -1.008) ergeben.<br />
(ii) Zinsrisiko<br />
Der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern unterliegt Zinsrisiken nahezu ausschließlich im Euroraum.<br />
Hierbei teilt sich das Zinsrisiko in das Marktwert-Zinsrisiko und das Cashflow-Zinsrisiko auf.<br />
Ein Marktwert-Zinsrisiko, d. h. die mögliche Veränderung des beizulegenden Zeitwertes eines<br />
Finanzinstrumentes auf Grund von Änderungen der Marktzinssätze, besteht grundsätzlich bei<br />
festverzinslichen mittel- und langfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten. Da diese originären<br />
Finanzinstrumente im <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern jedoch zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
und nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, ergeben sich hieraus weder<br />
direkte Auswirkungen auf das Eigenkapital noch auf das Ergebnis. Ebenso bestehen keine<br />
Zinsderivate, aus denen ein Marktwert-Zinsrisiko mit Ergebnisauswirkung resultieren würde.<br />
Bei Finanzinstrumenten, die auf variablen Zinssätzen basieren (Zahlungsmittel und Finanzschulden),<br />
ist der <strong>Vivanco</strong>-Konzern einem Cashflow-Zinsrisiko mit Ergebnisauswirkung ausgesetzt.<br />
Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalyse dargestellt. Diese stellen<br />
die Effekte von Änderungen der Marktzinssätze auf Zinserträge und -aufwendungen sowie<br />
ggf. andere Ergebnisteile und Eigenkapital dar. Im Geschäftsjahr sowie im Vorjahr bestanden
80<br />
im <strong>Vivanco</strong>-Konzern keine wesentlichen variabel verzinslichen Finanzschulden, weshalb auf<br />
eine Berechnung der Zinssensitivitäten verzichtet wurde.<br />
c) Ausfallrisiko<br />
Das Ausfallrisiko ergibt sich aus dem Risiko, dass Vertragspartner ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen<br />
nicht nachkommen können. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die<br />
Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben.<br />
Die Steuerung der Kreditrisiken erfolgt auf Konzernebene für den Gesamtkonzern. Es existieren<br />
Handlungsvorschriften, die sicherstellen, dass Geschäfte mit Geschäftspartnern nur getätigt<br />
werden, wenn diese in der Vergangenheit ein angemessenes Zahlungsverhalten aufgewiesen<br />
haben. Als ein wesentliches Instrument zur Minimierung des Ausfallrisikos betreibt der Konzern<br />
echtes Factoring (siehe TZ 37).<br />
Nennenswerte Risikokonzentrationen existieren bzgl. der Ausfallrisiken im Bereich der Forderungen<br />
aus Lieferungen und Leistungen. Diese verteilen sich fast ausschließlich auf Großkunden.<br />
Die Werthaltigkeit der gesamten Forderungsbestände, innerhalb der weder überfälligen<br />
noch wertberichtigten finanziellen Vermögenswerte, wird als ausgesprochen hoch angesehen.<br />
Diese Einschätzung wird dabei vor allem auf die langjährigen Geschäftsbeziehungen zu den<br />
meisten Kunden zurückgeführt. Die historischen Ausfallraten bezüglich dieser Forderungsbestände<br />
sind äußerst niedrig.
81<br />
Anhand der folgenden Altersanalyse werden die verbleibenden Kreditrisiken nach Einzelwertberichtigung<br />
der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dargestellt:<br />
31.12.<strong>2012</strong> Buchwert davon weder<br />
T€<br />
überfällig<br />
noch wertgemindert<br />
365<br />
Tage<br />
davon<br />
Restbuchwert<br />
der wertgeminderten<br />
Forderungen<br />
Forderungen aus<br />
Lieferungen und<br />
Leistungen 24.559 21.504 1.467 328 127 120 416 597<br />
31.12.2011 Buchwert davon weder<br />
T€<br />
überfällig<br />
noch wertgemindert<br />
365<br />
Tage<br />
davon<br />
Restbuchwert<br />
der wertgeminderten<br />
Forderungen<br />
Forderungen aus<br />
Lieferungen und<br />
Leistungen 37.474 30.107 3.769 216 1.273 645 609 855<br />
Für die unter den „weder überfälligen noch wertgeminderten Forderungen“ ausgewiesenen Beträge<br />
bestanden keine Anzeichen, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht<br />
nachkommen werden. Dies gilt ebenso für die nicht wertgeminderten, aber überfälligen Forderungen.<br />
Die überfälligen Forderungen resultieren aus Transaktionen mit mehreren unabhängigen Kunden,<br />
bei denen in der nahen Vergangenheit keine Forderungsausfälle zu verzeichnen waren.<br />
Der Restbuchwert der wertberichtigten Forderungen betrifft den nicht wertberichtigten Teil von<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und resultiert darüber hinaus aus der anteiligen<br />
Umsatzsteuer der Ursprungsforderung.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> wurden die finanziellen Vermögenswerte der IFRS 7 Klasse Forderungen<br />
aus Lieferungen und Leistungen um Wertberichtigungen in Höhe von T€ 1.973 (Vorjahr<br />
T€ 1.871) gemindert. Die Wertberichtigungen werden unter Berücksichtigung von quantitativen<br />
und qualitativen Faktoren auf Einzelfallbasis ermittelt.
82<br />
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich im Geschäftsjahr<br />
beziehungsweise im Vorjahr wie folgt entwickelt:<br />
T€<br />
Stand<br />
01.01.<br />
Verbrauch Auflösung Zuführung<br />
Kursdifferenzen<br />
Stand<br />
31.12.<br />
<strong>2012</strong> 1.871 0 69 171 0 1.973<br />
2011 1.266 2 24 630 1 1.871<br />
In den Geschäftsjahren ergaben sich keine wesentlichen Zahlungszuflüsse aus wertgeminderten<br />
Forderungen. Die Forderungen wurden aufgrund ihrer Altersstruktur bzw. hinsichtlich ihrer<br />
Einbringlichkeit im Einzelnen beurteilt und gegebenenfalls entsprechend wertberichtigt oder<br />
vollständig abgeschrieben. Weiterhin gab es keine besonderen Vorfälle, die die Entwicklung der<br />
Wertberichtigungen beeinflusst hätten.<br />
Zur Sicherung eventueller Ausfallrisiken im Zusammenhang mit Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen hielt der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern keine Sicherheiten. Ebenfalls wurden in<br />
den Geschäftsjahren keine Sicherheiten in Besitz genommen, die die Aktivierungskriterien erfüllen.<br />
Zum Abschlussstichtag beläuft sich der Buchwert der übertragenen Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen, die zwar übertragen, aber noch nicht ausgebucht wurden, auf T€ 3.058.<br />
Bei diesen Forderungen verbleibt das Ausfallrisiko bei dem <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>-Konzern.<br />
d) Liquiditätsrisiko<br />
Liquiditätsrisiken bestehen in möglichen finanziellen Engpässen und dadurch verursachten erhöhten<br />
Refinanzierungskosten. Aus diesem Grund schließt ein vorsichtiges Liquiditätsmanagement<br />
das Halten einer ausreichenden Reserve an flüssigen Mitteln, die Möglichkeit zur Finanzierung<br />
durch einen adäquaten Betrag an zugesagten Kreditlinien und die Fähigkeit zur Emission<br />
am Markt ein.<br />
Die Liquiditätssteuerung und -überwachung erfolgt auf der Grundlage eines Planungsinstruments,<br />
das den gesamten Konzern einbezieht. Der Planungshorizont, der sich über ein Jahr<br />
erstreckt, ist auf einzelne Monate aufgeteilt, wobei die Monatsplanung in regelmäßigen Abständen<br />
auf der Grundlage von Ist-Daten aktualisiert wird.<br />
Die Liquiditätsversorgung des Konzerns erfolgt im Wesentlichen durch die vorhandenen Kassen-<br />
und Bankguthaben und die dem Konzern eingeräumten Kreditlinien.
83<br />
T€ 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
Kassen- und Bankguthaben 1.483 1.194<br />
Nicht ausgenutzte Kreditlinien 1.210 1.998<br />
2.693 3.192<br />
Darüber hinaus stehen zum Bilanzstichtag Factoringkreditlinien über insgesamt T€ 13.000 zur<br />
Verfügung, deren Inanspruchnahme von dem Bestand entsprechender Forderungen abhängt.<br />
Zum Bilanzstichtag wurden diese in Höhe von T€ 4.662 in Anspruch genommen. Wechselkreditlinien<br />
bestehen nicht mehr.<br />
Aus den nachfolgenden Liquiditätsanalysen sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten)<br />
Zahlungsströme der originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente<br />
zum jeweiligen Bilanzstichtag ersichtlich. In die Analysen wurden alle Finanzinstrumente,<br />
die sich jeweils zum Bilanzstichtag im Bestand befanden, einbezogen. Planzahlungen<br />
für zukünftige neue Verbindlichkeiten wurden nicht berücksichtigt. Variable Zinszahlungen wurden<br />
unter Zugrundelegung der zu den jeweiligen Bilanzstichtagen gültigen Zinssätze ermittelt.<br />
Die Zahlungsabflüsse aus Finanzschulden größer als 2 Jahre betreffen die Rückzahlung der<br />
Darlehen bei der LSF 5 GSL, die Ende 2015 erwartet wird. Die Zahlungsabflüsse bis zu einem<br />
Jahr betreffen die Darlehen und Zinsen der ausländischen Tochtergesellschaften.<br />
31.12.<strong>2012</strong> Mittelabflüsse<br />
T€<br />
bis zu 1 Jahr 1 bis 2 Jahre größer 2 Jahre<br />
Finanzschulden 6.486 10.738 19.041<br />
(davon Zinsen) (585) (1.354) (610)<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 20.743 0 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
403 0 0<br />
(davon Zinsen) 0 0 0<br />
Übrige Verbindlichkeiten 12.798 0 0<br />
Gesamt 40.430 10.738 19.041<br />
Der Mehrheitsgesellschafter Xupu hat dem <strong>Vivanco</strong>-Konzern im Berichtsjahr und Vorjahr insgesamt<br />
Darlehensmittel in Höhe von 12,15 Mio. € gewährt, die vollständig in Anspruch genommen<br />
wurden. Die Darlehen werden mit 8 % p.a. verzinst und sind nach einer Prolongation im April<br />
2013 zum 31. Dezember 2014 (9,15 Mio. €) und zum 31. Dezember 2015 (3 Mio. €) zur<br />
Rückzahlung fällig. Bei der Darstellung der Mittelabflüsse wurden diese Fristigkeiten bereits<br />
berücksichtigt. Auf die bis zum 7. Dezember <strong>2012</strong> aufgelaufenen und gestundeten Zinsen hat<br />
der Mehrheitsaktionär am 7. Dezember <strong>2012</strong> verzichtet. Zugleich wurde der Verzicht auf die<br />
Zahlung von Zinsen bzgl. der gewährten Darlehen (12,15 Mio. €) für das Geschäftsjahr 2013<br />
erklärt. Insoweit wurden etwaige Zinszahlungen auf diese Darlehen erst ab 1. Januar 2014 in<br />
den Mittelabflüssen berücksichtigt.
84<br />
Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> bestanden Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 15.000 gegenüber der<br />
LSF5 GSL (Loans) Limited. Diese Darlehen sind am 31. Dezember 2015 fällig und werden ab<br />
1. Januar 2013 entsprechend den ursprünglichen Vereinbarungen variabel verzinst. Die Mittelabflüsse<br />
aus der Verzinsung des Darlehens wurden auf Basis der Erkenntnisse am Abschlussstichtag<br />
ermittelt. Siehe auch TZ 37.<br />
31.12.2011 Mittelabflüsse<br />
T€<br />
bis zu 1 Jahr 1 bis 2 Jahre größer 2 Jahre<br />
Finanzschulden 8.076 4.386 16.181<br />
(davon Zinsen) (160) (871) (1.181)<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 23.359 0 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
315 0 0<br />
Übrige Verbindlichkeiten 11.569 0 0<br />
Gesamt 43.319 4.386 16.181<br />
e) Kapitalrisikomanagement<br />
Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen zum einen in der Sicherstellung<br />
der Unternehmensfortführung, um den Anteilseignern weiterhin Erträge und den anderen<br />
Interessenten die ihnen zustehenden Leistungen bereitzustellen, zum anderen in der Aufrechterhaltung<br />
einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten zu reduzieren. Um die Kapitalstruktur<br />
aufrechtzuerhalten oder zu verändern, passt der Konzern je nach Erfordernis und<br />
unter Beachtung der gesetzlichen Regelungen mögliche Dividendenzahlungen an die Anteilseigner<br />
an, nimmt Kapitalrückzahlungen an Anteilseigner vor, gibt neue Anteile unter Beachtung<br />
der Ermächtigungen durch die Hauptversammlung heraus oder veräußert Vermögenswerte, um<br />
Verbindlichkeiten zu tilgen. Der Konzern steuert sein Kapital mit dem Ziel, zu gewährleisten,<br />
dass sämtliche Konzernunternehmen weiterhin ihr Geschäft unter der Prämisse der Unternehmensfortführung<br />
betreiben können.<br />
Als wesentliche Kenngröße zur Steuerung dieser Ziele, kommt in Planung und Überwachung<br />
das Net Working Capital zum Einsatz. Für ein Handelsunternehmen sind die entscheidenden<br />
Größen, die es zu steuern gilt, der Warenbestand, einschließlich der Verfügbarkeit sowie der<br />
Beschaffbarkeit, der Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen. Ziel der Steuerung ist es, das Net Working Capital,<br />
soweit Zielkonflikte ausgeschaltet werden können, auf einem für den Konzern möglichst<br />
niedrigen Stand zu halten.<br />
Als Handelsunternehmen ist der <strong>Vivanco</strong>-Konzern auf externe Anbieter von Waren und Dienstleistungen<br />
angewiesen und ist auf der Absatzseite geprägt durch Verträge mit festen Liefervereinbarungen.<br />
Insbesondere die Warenverfügbarkeit ist ein wesentlicher Garant für den Unternehmenserfolg,<br />
birgt aber stets das Risiko einer überhöhten Bindung von Kapital im Warenbe-
85<br />
stand. Zur Vermeidung dieses Risikos hat der <strong>Vivanco</strong>-Konzern eine Stelle geschaffen, deren<br />
Aufgabe es ist, diesen Zielkonflikt zu überwachen und zu steuern.<br />
Ebenso erfolgt die Steuerung der Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. deren Bestand durch<br />
den Einsatz - soweit vorhanden oder möglich - von echten und unechten Factoring sowie<br />
Wechseldiskont und durch die Verhandlung von Zahlungszielen, um diese so kurz wie möglich<br />
zu halten.<br />
Zu den jeweiligen Stichtagen betrug das Working Capital:<br />
T€ 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
Vorräte 15.639 16.116<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 24.559 37.474<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
-20.743 -23.359<br />
Net Working Capital 19.455 30.231
86<br />
Sonstige Angaben<br />
43. Sicherheiten<br />
Bezüglich der Verbindlichkeiten gegenüber der LSF5 GSL(Loans) Limited besteht zwischen der<br />
<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong>, der <strong>Vivanco</strong> GmbH und der Freitag Electronic GmbH ein „Security Pooling<br />
and Trust Agreement“ vom 8. März 2006 und ein weiterer ergänzender Sicherheitentreuhandund<br />
Poolingvertrag vom 12. November 2010. Die beiden Verträge sind am 17. Juni 2011 auf die<br />
LSF5 GSL (Loans) Limited übertragen worden.<br />
Im Einzelnen hat die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> ihre Anteile an der <strong>Vivanco</strong> GmbH verpfändet. Die<br />
<strong>Vivanco</strong> GmbH weist zum Bilanzstichtag langfristige Vermögenswerte von T€ 17.593 (Vorjahr<br />
T€ 17.919) und kurzfristige Vermögenswerte von T€ 31.926 (Vorjahr T€ 34.698) aus. Im Rahmen<br />
des übernommenen Sicherheitenpoolvertrags vom 9. April, 7./17./22./28. Mai 2001 sind:<br />
• Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der inländischen Konzerngesellschaften<br />
(zum 31. Dezember <strong>2012</strong> T€ 8.131, Vorjahr T€ 17.586) im Rahmen von Globalzessionsverträgen<br />
als Sicherheit abgetreten worden. Das Recht zum Einzug der<br />
Forderungen verbleibt im Rahmen des ordentlichen Geschäftsbetriebes bei den<br />
Gesellschaften.<br />
• Die Vorräte der inländischen Gesellschaften (zum 31. Dezember <strong>2012</strong> T€ 10.660, Vorjahr<br />
T€ 10.714) im Rahmen von Raumsicherungsverträgen sicherungsübereignet worden. Das<br />
Veräußerungsrecht im Rahmen des ordnungsgemäßen Geschäftsbetriebes verbleibt bei<br />
den Gesellschaften.<br />
• Die Anteile an der Freitag Electronic GmbH, <strong>Vivanco</strong> France S.A.S., <strong>Vivanco</strong> Italia S.r.l.<br />
sowie die Anteile an der <strong>Vivanco</strong> Suisse <strong>AG</strong> sind im Rahmen des Sicherheitenpoolvertrags<br />
verpfändet worden.<br />
Im Weiteren hat die <strong>Vivanco</strong> (Benelux) B.V. materielle Vermögenswerte, Forderungen und<br />
Vorräte in Höhe von T€ 5.365 gegenüber der ABN Amro Bank als Sicherheit für die gewährte<br />
Kreditlinie verpfändet. Die <strong>Vivanco</strong> Suisse <strong>AG</strong> hat Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen gegenüber der Migros Bank als Sicherheit für eine gewährte Kreditlinie verpfändet.<br />
Insgesamt belaufen sich die durch Sicherungsübereignungen oder ähnliche Rechte gesicherten<br />
Verbindlichkeiten auf einen Buchwert von T€ 18.171 (Vorjahr T€ 16.076).
87<br />
44. Nicht in der Bilanz enthaltene Haftungsverhältnisse und<br />
Eventualforderungen/-verbindlichkeiten<br />
Wie im Vorjahr existieren zum Bilanzstichtag keine Haftungsverhältnisse und keine Eventualforderungen<br />
oder -verbindlichkeiten.<br />
45. Rechtsstreitigkeiten<br />
Die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> oder eine ihrer Tochtergesellschaften sind nicht an Gerichts- oder<br />
Schiedsverfahren beteiligt, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der <strong>Vivanco</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> oder des Konzerns haben könnten, oder innerhalb der letzten zwei Jahre<br />
gehabt haben. Aus heutiger Sicht sind entsprechende Verfahren auch nicht absehbar. Für<br />
eventuelle finanzielle Belastungen aus sonstigen Gerichts- oder Schiedsverfahren sind bei der<br />
jeweiligen Gesellschaft in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet worden bzw. besteht in<br />
angemessenem Umfang Versicherungsdeckung. Wir gehen deshalb davon aus, dass derartige<br />
Belastungen voraussichtlich keinen wesentlichen Einfluss auf die finanzielle Lage haben.<br />
46. Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Nominalwerte der sonstigen finanziellen Verpflichtungen:<br />
Den beizulegenden Zeitwert der sonstigen finanziellen Verpflichtungen, der sich zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> auf T€ 20.599 (Vorjahr T€ 23.196) beläuft, haben wir durch Diskontierung<br />
der zukünftigen Ausgaben auf Basis des WACC von 6,44 % ermittelt.<br />
T€ 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
Restlaufzeiten<br />
Restlaufzeiten<br />
über 1<br />
über 1<br />
bis 1<br />
Jahr<br />
bis 5<br />
Jahre<br />
über 5<br />
Jahre Gesamt<br />
bis 1<br />
Jahr<br />
bis 5<br />
Jahre<br />
über 5<br />
Jahre Gesamt<br />
Verpflichtungen<br />
aus Miet-, Pachtoder<br />
Leasingverträgen<br />
2.335 5.782 4.877 12.994 2.202 5.169 4.281 11.652<br />
davon<br />
für Gebäude 1.470 4.669 4.748 10.887 1.112 3.469 4.202 8.783<br />
für Fuhrpark 718 596 56 1.370 967 1.528 58 2.553<br />
für Sonstiges 147 517 73 737 123 172 21 316<br />
Übrige finanzielle<br />
Verpflichtungen 9.695 0 0 9.695 13.640 7 0 13.647<br />
12.030 5.782 4.877 22.689 15.842 5.176 4.281 25.299<br />
Die Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen entfallen ausschließlich auf Verträge, bei<br />
denen die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> sowie ihre Tochterunternehmen nach den IFRS-Vorschriften<br />
nicht der wirtschaftliche Eigentümer der gemieteten Vermögenswerte sind (so genanntes Operating<br />
Lease). Der Konzern mietet seine Verwaltungsgebäude und Lagerhäuser im Rahmen von
88<br />
unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen. Die Leasingvereinbarungen haben Laufzeiten<br />
zwischen einem und fünfzehn Jahren. Die Mehrheit der Leasingvereinbarungen kann am Ende<br />
der Leasingperiode zum Marktwert verlängert werden. Der Konzern mietet außerdem Verwaltungsgebäude<br />
und Lagerhäuser im Rahmen von kündbaren Operating-Leasingverhältnissen.<br />
Der Konzern hat bei diesen Leasingvereinbarungen eine Kündigungsfrist zwischen neun und<br />
zwölf Monaten.<br />
Das Bestellobligo beläuft sich auf T€ 9.425 (Vorjahr T€ 13.523) und betrifft ausschließlich die<br />
operative Geschäftstätigkeit. Investitionen ins Anlagevermögen sind darin mit T€ 524 enthalten.<br />
47. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
Die Kapitalflussrechnung ist nach IAS 7 erstellt. Es wird zwischen Zahlungsströmen aus operativer,<br />
investiver und Finanzierungstätigkeit unterschieden.<br />
Der verwendete Finanzmittelfonds setzt sich zusammen aus Kassenbeständen und Guthaben<br />
bei Kreditinstituten. Von der Einbeziehung der kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
wurde abgesehen, weil diese Verbindlichkeiten zwar einerseits integraler Bestandteil<br />
der Zahlungsmitteldispositionen des Konzerns sind, andererseits aber nicht auf Anforderung<br />
rückzahlbar sind.<br />
Die Veränderung der kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wird dem Cashflow<br />
aus Finanzierungstätigkeit zugeordnet.<br />
Die gezahlten Zinsen auf längerfristige Kredite werden dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit<br />
zugeordnet. Die erhaltenen Zinsen und die übrigen gezahlten Zinsen werden<br />
dem Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit zugeordnet.<br />
48. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Im April 2013 erfolgte eine erneute Prolongation der durch Xupu begebenen Darlehen. Diese<br />
sind nun zum 31. Dezember 2014 (9,15 Mio. €) und zum 31. Dezember 2015 (3 Mio. €) zur<br />
Rückzahlung fällig.<br />
Am 10. April 2013 hat die Tochtergesellschaft in Frankreich beim zuständigen Handelsregister<br />
die Insolvenz beantragt. Am 15. April 2013 wurde daraufhin das Liquidationsverfahren eröffnet.<br />
Dies ist die Folge aus den fortdauernden Absatzschwierigkeiten der Gesellschaft. Auf Basis der<br />
bisher erfassten bilanziellen Vorsorge im <strong>Konzernabschluss</strong> erwartet der Vorstand keine<br />
weiteren Belastungen aus dem Liquidationsverfahren der Gesellschaft.<br />
Im April 2013 hat der Aufsichtsrat dem geplanten Verkauf der Guntlin Elektronik,<br />
Altendorf/Schweiz (Segment Schweiz), genehmigt.
89<br />
49. Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen<br />
Vorstand<br />
Philipp Oliver Gerding, Neu-Isenburg, (Vorsitzender)<br />
Aufsichtsrat<br />
Wenyang Zhang, Ningbo<br />
Xiaolun Heijenga, Eschborn<br />
Michael Kolbeck, Frankfurt am Main<br />
Gesellschafter mit maßgeblichem Einfluss<br />
Xupu Electronics Technology GmbH, Frankfurt am Main, mit 68,41 %<br />
Bei der Xupu Electronics Technology GmbH handelt es sich um eine Tochtergesellschaft der<br />
Ningbo SHIP Investment Group Co., Ltd. Ein Ergebnisabführungs- und Beherrschungsvertrag<br />
besteht weder mit der Xupu Electronics Technology GmbH noch mit der Ningbo SHIP Investment<br />
Group Co. Ltd.<br />
Darlehensvertrag mit der Xupu Electronics Technology GmbH<br />
Die <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> als Darlehensnehmer und die Xupu Electronics Technology GmbH als<br />
Darlehensgeber haben Darlehensverträge mit einem Nominalvolumen von 12,15 Mio. €<br />
abgeschlossen. Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> waren sämtliche Darlehensmittel in Anspruch<br />
genommen. Die Verzinsung erfolgt einheitlich mit 8 % p.a. Mit Vereinbarung vom 7. Dezember<br />
<strong>2012</strong> wurde auf die Verzinsung für <strong>2012</strong> und für 2013 verzichtet. Die Rückzahlung ist nach der<br />
letzten Prolongation im April 2013 zum 31. Dezember 2014 (9,15 Mio. €) und zum<br />
31. Dezember 2015 (3,0 Mio. €) vereinbart.<br />
Lieferbeziehungen zur Ningbo SHIP Import & Export Co. LTD., Ningbo, Volksrepublik<br />
China<br />
Zwischen der Gesellschaft und der Ningbo SHIP Import & Export Co. Ltd., einem zur <strong>Gruppe</strong><br />
der Ningbo SHIP Investment Group Co., Ltd. gehörenden Unternehmen, bestehen Lieferbeziehungen<br />
zu marktüblichen Konditionen. Diesen liegt ein Rahmenliefervertrag vom 3. November<br />
2004 zugrunde, der die Ningbo SHIP Import & Export Co. Ltd. zur exklusiven Belieferung von<br />
<strong>Vivanco</strong> mit verschiedenen Kabelprodukten verpflichtet. Der Vertrag enthält keine Abnahmeverpflichtung<br />
für <strong>Vivanco</strong>. Gemäß einer Preisanpassungsklausel sind die von <strong>Vivanco</strong> zu zahlenden<br />
Preise bei einer Veränderung der Produktionskosten oder der Rohmaterialpreise um<br />
mehr als 20% entsprechend anzupassen, wobei eine solche Preisanpassung höchstens alle<br />
sechs Monate stattfindet. Ningbo SHIP Import & Export Co. Ltd. gewährt <strong>Vivanco</strong> ein Zahlungsziel<br />
von 60 Tagen nach Versand der Ware. Der Rahmenvertrag ist auf unbestimmte Zeit ge-
90<br />
schlossen und kann von beiden Parteien mit einer Frist von zwölf Monaten zum Ende eines<br />
Quartals gekündigt werden.<br />
Lizenzvertrag mit Ningbo SHIP Investment Group Co., Ltd., Ningbo, Volksrepublik China<br />
<strong>Vivanco</strong> hat am 8. Juli 2011 mit der Ningbo SHIP Investment Group Co., Ltd. einen Lizenzvertrag<br />
abgeschlossen. Danach ist die Ningbo SHIP Investment Group Co., Ltd. berechtigt, eigene<br />
Produkte unter dem Markennamen ,,<strong>Vivanco</strong>‘‘ zu vertreiben. <strong>Vivanco</strong> erhält hierfür eine Lizenzgebühr,<br />
die sich aus einem variablen Bestandteil in Höhe von 1 % des mit diesen Produkten<br />
erzielten Nettoerlöses sowie einer Jahresgebühr in Höhe von 50.000 € zusammensetzt. Der<br />
Vertrag ist auf unbestimmte Zeit geschlossen und kann von beiden Parteien mit einer Frist von<br />
sechs Monaten zum Ende eines Kalenderjahres gekündigt werden. Er enthält eine Change-of-<br />
Control-Klausel, wonach der Vertrag automatisch endet, wenn die Xupu Electronics Technology<br />
GmbH die Mehrheit an der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> verliert.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> bestanden folgende Forderungen gegen bzw. Verbindlichkeiten:<br />
31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
T€ T€<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 100 89<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 403 315<br />
Die Forderungen ergeben sich aus dem o.g. Lizenzvertrag mit der Ningbo SHIP Investment<br />
Group Co. Ltd und sind vollständig werthaltig. Aus den Lieferbeziehungen zur Ningbo SHIP<br />
Import & Export Co., Ltd. ergaben sich die genannten Verbindlichkeiten.<br />
Lizenzvertrag mit der Ningbo Duacarrier Electronics Technology Co., Ltd, Ningbo, Volksrepublik<br />
China<br />
Gemäß Vertrag aus Dezember <strong>2012</strong> hat die Gesellschaft mit der Ningbo Duacarrier Electronics<br />
Technology Co., Ltd, Ningbo, VR China (nachfolgend „Ningbo Duacarrier“) mit Wirkung ab dem<br />
1. Januar 2013 einen Lizenzvertrag zur Nutzung der Marke „<strong>Vivanco</strong>“ getroffen. Die Nutzung<br />
der Marke bezieht sich auf Produkte aus dem Consumer Electronics Bereich (nachfolgend<br />
„CE“), regional begrenzt auf Asien, ohne Russland und die Türkei. Die Zustimmung zur Nutzung<br />
der Marke durch Ningbo Duacarrier muss durch die Gesellschaft für jedes Produkt einzeln<br />
erteilt werden. Zur Zeit der Berichterstellung wurde noch kein Produkt lizensiert. Die Gesellschaft<br />
erhält 13,5% variable Lizenzvergütung auf die mit CE-Produkte des eigenen Produktsortimentes<br />
bzw. 1% auf die mit vom Lizenznehmer entwickelten CE-Produkte erzielten Umsatzerlöse.<br />
Die Gesellschaft erhält darüber hinaus eine fixe Lizenzvergütungen von 50.000 € p.a.<br />
Mit Vertrag aus Dezember <strong>2012</strong> und Wirkung ab dem 1. Januar 2013 hat die Gesellschaft mit<br />
der Ningbo Duacarrier einen weiteren Lizenzvertrag zur Nutzung der Marke „<strong>Vivanco</strong>“ getroffen.<br />
Die Nutzung der Marke bezieht sich auf Produkte aus dem Bereich der strukturierten Verkabelung,<br />
regional begrenzt auf Asien, mit Ausnahme der Türkei. Die Zustimmung zur Nutzung der<br />
Marke durch Ningbo Duacarrier muss durch die Gesellschaft für jedes Produkt einzeln erteilt
91<br />
werden. Zur Zeit der Berichterstellung wurde ein umfassender Katalog an Produkten lizensiert.<br />
Die Gesellschaft erhält 1% auf die mit vom Lizenznehmer entwickelten Produkte erzielten Umsatzerlöse.<br />
Die Gesellschaft erhält darüber hinaus eine fixe Lizenzvergütung von 50.000 € p.a.<br />
Die Bezüge des Vorstands der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> betragen:<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
€ €<br />
Gehälter 300.000,00 300.000,00<br />
Geldwerter Vorteil Kfz. 11.640,00 10.513,00<br />
Unfallversicherung 253,48 253,46<br />
Tantieme 20.000,00 35.000,00<br />
geldwerter Vorteil D+O Vers. 14.719,62 14.719,62<br />
Gesamt 346.613,10 360.486,08<br />
Die Vergütungen an Personen in Schlüsselpositionen setzen sich aus den Bezügen des<br />
Vorstands der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von T€ 347 (Vorjahr T€ 360), ehemaliger Mitglieder<br />
des Vorstands in Höhe von T€ 5 (Vorjahr TEUR 7) und der Vergütung des Aufsichtsrats der<br />
<strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von T€ 34 (Vorjahr T€ 10) zusammen. Ehemalige Mitglieder des<br />
Aufsichtsrates erhielten in <strong>2012</strong> eine anteilige Vergütung für das Geschäftsjahr 2011 in Höhe<br />
von insgesamt TEUR 56.<br />
Die Bezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstandes betreffen Altersversorgungsbezüge. Des<br />
Weiteren besteht für ehemalige Vorstandsmitglieder Pensionsrückstellungen zum 31.<br />
Dezember <strong>2012</strong> in Höhe von T€ 23 (Vorjahr T€ 23).<br />
Der Konzern hat im Berichtsjahr keine Dienstleistungen von Personen in Schlüsselpositionen<br />
des Unternehmens eingekauft.<br />
Im Rahmen eines Beratungsvertrages wurden dem Geschäftsführer der niederländischen Tochtergesellschaft<br />
im Berichtsjahr T€ 78 gezahlt.<br />
Den Mitgliedern des Vorstands wurden für ihre Tätigkeit als Vorstand und als Geschäftsführer<br />
von Tochtergesellschaften wie im Vorjahr keine Aktienoptionen gewährt.
92<br />
50. Angaben gemäß § 315a HGB<br />
Die Liste der in den <strong>Konzernabschluss</strong> einbezogenen Unternehmen gemäß § 313 Abs. 2<br />
und 3 HGB befindet sich im Anhang unter TZ 4.<br />
Die durchschnittliche Anzahl der im Konzern beschäftigten Arbeitnehmer (§ 314 Abs. 1 Nr. 4<br />
HGB) wurde in TZ 13 genannt.<br />
Bezüglich der Angaben zu den Organbezügen (§ 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB) verweisen wir auf<br />
TZ 49. Durch die Konzernunternehmen wurden keine Vorschüsse und Kredite an die Mitglieder<br />
des Vorstandes oder Aufsichtsrats gewährt und keine Haftungsverhältnisse zugunsten dieser<br />
Personen eingegangen.<br />
Gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 8 HGB erklären wir, dass die Entsprechenserklärung für 2011 nach<br />
§ 161 AktG im Januar <strong>2012</strong> und die Entsprechenserklärung für <strong>2012</strong> im Januar 2013 abgegeben<br />
wurden. Sie wurden auf den Unternehmensseiten im Internet unter www.vivanco.de öffentlich<br />
zugänglich gemacht.<br />
Für den Abschlussprüfer im Sinne des § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB sind im Geschäftsjahr insgesamt<br />
T€ 317 (Vorjahr T€ 337) an Honorar aufgewendet worden. Davon entfallen T€ 247 (Vorjahr<br />
T€ 200) auf die Jahresabschluss- und <strong>Konzernabschluss</strong>prüfung und T€ 21 (Vorjahr T€ 102)<br />
auf andere Bestätigungsleistungen in Zusammenhang mit dem laufenden Geschäftsjahr. Zudem<br />
sind in den Aufwendungen Abschlussprüfungsleistungen in Höhe von T€ 49 (Vorjahr<br />
T€ 35) enthalten, die im Geschäftsjahr angefallen sind, aber das Geschäftsjahr 2011 (Vorjahr<br />
2010) betreffen.<br />
Ahrensburg, 31. Mai 2013<br />
Der Vorstand<br />
gez. Philipp Oliver Gerding
93<br />
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens zum 31. Dezember 2011 nach<br />
International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
(Goodwill)<br />
EDV-Software<br />
ABCDEFF F<br />
Geleistete Anzahlungen<br />
Sachanlagen<br />
Grundstücke und Bauten<br />
einschließlich der Bauten<br />
auf fremden Grundstücken<br />
Technische Anlagen und Maschinen<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
Geleistete Anzahlungen und Anlagen<br />
im Bau<br />
01.01.2011 Änderung Konsolidierungskreis<br />
Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
Zugänge<br />
Differenz<br />
aus erfolgsneutraler<br />
Währungsumrechnung<br />
Umbuchungen<br />
Zugänge<br />
(planmäßig)<br />
Abschreibungen und Wertminderungen<br />
Abgänge 31.12.2011 01.01.2011 Änderung Konsolidierungskreis<br />
Zugänge (Wertminderungen)<br />
Differenz<br />
aus erfolgsneutraler<br />
Währungsumrechnung<br />
Umbuchungen<br />
Buchwerte<br />
Abgänge 31.12.2011 31.12.2011<br />
€ € € € € € € € € € € € € € € €<br />
12.118.001,93 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 12.118.001,93 9.071.507,86 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 9.071.507,86 3.046.494,07<br />
6.647.433,09 0,00 640.940,52 -27.962,49 1.176.415,28 716.194,00 7.720.632,40 5.521.628,33 0,00 624.072,07 0,00 -16.951,42 0,00 590.212,85 5.538.536,13 2.182.096,27<br />
202.664,77 0,00 173.490,00 0,00 0,00 13.660,00 362.494,77 124.522,03 0,00 33.093,00 0,00 0,00 0,00 13.660,00 143.955,03 218.539,74<br />
1.209.775,28 0,00 0,00 0,00 -1.206.415,28 0,00 3.360,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3.360,00<br />
20.177.875,07 0,00 814.430,52 -27.962,49 -30.000,00 729.854,00 20.204.489,10 14.717.658,22 0,00 657.165,07 0,00 -16.951,42 0,00 603.872,85 14.753.999,02 5.450.490,08<br />
422.038,78 0,00 0,00 69,53 0,00 29.058,23 393.050,08 391.694,86 0,00 22.294,42 0,00 74,08 0,00 24.234,90 389.828,46 3.221,62<br />
1.688.350,19 0,00 25.316,19 2.159,27 0,00 0,00 1.715.825,65 1.351.905,90 0,00 157.398,79 0,00 2.185,72 0,00 0,00 1.511.490,41 204.335,24<br />
5.915.288,79 0,00 351.504,27 14.902,37 22.203,41 2.015.536,97 4.288.361,87 5.041.616,53 0,00 350.767,49 0,00 4.340,12 0,00 1.855.975,61 3.540.748,53 747.613,34<br />
15.432,59 0,00 16,43 -7,02 -15.441,73 0,00 0,27 0,27 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,27 0,00<br />
8.041.110,35 0,00 376.836,89 17.124,15 6.761,68 2.044.595,20 6.397.237,87 6.785.217,56 0,00 530.460,70 0,00 6.599,92 0,00 1.880.210,51 5.442.067,67 955.170,20<br />
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens zum 31. Dezember <strong>2012</strong> nach<br />
International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
(Goodwill)<br />
EDV-Software<br />
ABCDEFF F<br />
Geleistete Anzahlungen<br />
Sachanlagen<br />
Grundstücke und Bauten<br />
einschließlich der Bauten<br />
auf fremden Grundstücken<br />
Technische Anlagen und Maschinen<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
Geleistete Anzahlungen und Anlagen<br />
im Bau<br />
01.01.<strong>2012</strong> Änderung Konsolidierungskreis<br />
Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
Zugänge<br />
Differenz<br />
aus erfolgsneutraler<br />
Währungsumrechnung<br />
Umbuchungen<br />
Zugänge<br />
(planmäßig)<br />
Abschreibungen und Wertminderungen<br />
Abgänge 31.12.<strong>2012</strong> 01.01.<strong>2012</strong> Änderung Konsolidierungskreis<br />
Zugänge (Wertminderungen)<br />
Differenz<br />
aus erfolgsneutraler<br />
Währungsumrechnung<br />
Umbuchungen<br />
Buchwerte<br />
Abgänge 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.<strong>2012</strong><br />
€ € € € € € € € € € € € € € €<br />
12.118.001,93 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 12.118.001,93 9.071.507,86 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 9.071.507,86 3.046.494,07<br />
7.720.632,40 0,00 288.138,72 21.102,06 0,00 477,22 8.029.395,96 5.538.536,13 0,00 648.198,11 0,00 13.225,30 0,00 477,22 6.199.482,32 1.829.913,64<br />
362.494,77 0,00 86.816,25 -6,25 0,00 0,00 449.304,77 143.955,03 0,00 40.472,11 0,00 0,00 0,00 0,00 184.427,14 264.877,63<br />
3.360,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3.360,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3.360,00<br />
20.204.489,10 0,00 374.954,97 21.095,81 0,00 477,22 20.600.062,66 14.753.999,02 0,00 688.670,22 0,00 13.225,30 0,00 477,22 15.455.417,32 5.144.645,34<br />
393.050,08 0,00 0,00 158,89 0,00 0,00 393.208,97 389.828,46 0,00 304,28 0,00 157,75 0,00 0,00 390.290,49 2.918,48<br />
1.715.825,65 0,00 30.474,68 3.921,14 0,00 4.327,66 1.745.893,81 1.511.490,41 0,00 69.735,97 0,00 3.342,86 0,00 4.328,49 1.580.240,75 165.653,06<br />
4.288.361,87 0,00 142.315,71 34.453,61 0,00 54.694,05 4.410.437,14 3.540.748,53 0,00 307.289,16 0,00 30.640,23 0,00 36.785,38 3.841.892,54 568.544,60<br />
0,27 0,00 1.808,42 7,24 0,00 1.715,88 100,05 0,27 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,27 99,78<br />
6.397.237,87 0,00 174.598,81 38.540,88 0,00 60.737,59 6.549.639,97 5.442.067,67 0,00 377.329,41 0,00 34.140,84 0,00 41.113,87 5.812.424,05 737.215,92
94<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den von der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> Aktiengesellschaft, Ahrensburg, aufgestellten <strong>Konzernabschluss</strong><br />
– bestehend aus Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />
– sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />
bis 31. Dezember <strong>2012</strong> geprüft. Die Aufstellung von <strong>Konzernabschluss</strong> und Konzernlagebericht nach<br />
den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den<br />
ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung<br />
des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns<br />
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den <strong>Konzernabschluss</strong> und über den Konzernlagebericht<br />
abzugeben.<br />
Wir haben unsere <strong>Konzernabschluss</strong>prüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der<br />
Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />
die sich auf die Darstellung des durch den <strong>Konzernabschluss</strong> unter Beachtung der anzuwendenden<br />
Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und<br />
über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche<br />
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in <strong>Konzernabschluss</strong> und Konzernlagebericht<br />
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />
der Jahresabschlüsse der in den <strong>Konzernabschluss</strong> einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des<br />
Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen<br />
Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des <strong>Konzernabschluss</strong>es<br />
und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der <strong>Konzernabschluss</strong><br />
der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> Aktiengesellschaft, Ahrensburg, den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden<br />
sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften<br />
und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />
steht in Einklang mit dem <strong>Konzernabschluss</strong>, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage<br />
des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
95<br />
Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir auf die Ausführungen des Vorstands im Konzernlagebericht<br />
zur Bestandsgefährdung des Konzerns hin. Dort wird unter dem Punkt „Liquiditätsrisiko“<br />
ausgeführt, dass die Liquidität der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> Aktiengesellschaft und des Konzerns auf Basis der<br />
bisher erfolgten finanziellen Stützungsmaßnahmen des Mehrheitsgesellschafters Xupu Electronics<br />
Technology GmbH, Frankfurt am Main, den eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen bei den inländischen<br />
und ausländischen Tochtergesellschaften und der aktuellen Unternehmensplanung 2013,<br />
die von positiven Ergebnisbeiträgen der Tochtergesellschaften ausgeht, kurzfristig sichergestellt ist.<br />
Sollten die Zahlungsmittelzuflüsse aus den geplanten Umsatz- und Ertragserwartungen des Konzerns<br />
jedoch unterschritten werden und dies nicht durch weitere finanzielle Stützungs- und Eigenkapitalmaßnahmen<br />
des Mehrheitsgesellschafters der Konzernobergesellschaft kompensiert werden können,<br />
wird dies zu einer Liquiditätsunterdeckung und damit zur Zahlungsunfähigkeit der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
Aktiengesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften führen. Weiterhin wird die Nichteinhaltung der<br />
Planvorgaben zur weiteren Aufzehrung des Eigenkapitals der <strong>Vivanco</strong> <strong>Gruppe</strong> Aktiengesellschaft führen.<br />
Hamburg, den 4. Juli 2013<br />
Deloitte & Touche GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
(Dinter)<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
(ppa. Presser)<br />
Wirtschaftsprüferin