Hannah Presseheft - Hachenburger Filmfest
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<strong>Hannah</strong> – Interview mit Erica von Moeller<br />
Gesprächs hat sie ohne viel Zögern sofort zugesagt. Nina war ein großes Geschenk<br />
für mich und diesen Film! Es ist ein Vergnügen mit ihr zu arbeiten. Sie ist eine<br />
Forscherin im besten Sinne. Sie lotet eine Figur nach allen Richtungen aus und traut<br />
sich in Bereiche, die andere gar nicht in Erwägung ziehen. Sie fordert sich und alle<br />
anderen, um eine Figur wirklich zu durchdringen.<br />
War es schwer, für Nina Hoss eine Tochter zu finden?<br />
Die Rolle der Maya ist wirklich schwierig für ein Mädchen von 12 Jahren. Selbst<br />
mitten in der Pubertät, muss sie genau das spielen – nervig sein und andere nerven,<br />
verletzen und verletzbar sein. Obwohl ich Kindercasting als eine furchtbare Situation<br />
für beide Seiten empfinde, haben wir sehr ausführlich gecastet. Lustigerweise war<br />
Isabel in einem der ersten Castings dabei und ich dachte sofort: Die ist es! Ihr Spiel<br />
ist so außergewöhnlich: Sie hat eine innere Stärke und einen schönen Schalk im<br />
Nacken.<br />
Haben Sie anders mit ihr gearbeitet als mit den „professionellen“ Schauspielern?<br />
Nein, ganz im Gegenteil. Ich habe schon in den Proben gemerkt, dass sie sich ganz<br />
tief verwurzelt in der Figur bewegt. Sie hat mich oft verblüfft, wie klar sie die Figur<br />
umsetzen kann. Sie hat mit einer Präzision und Ernsthaftigkeit gespielt, ich war völlig<br />
beeindruckt. Und in den Pausen hat sie die Süddeutsche gelesen, wie alle anderen<br />
Schauspieler auch.<br />
Sie spielen in dem Film mit dem Motiv der Fotografie. Welche Bedeutung liegt für sie<br />
in dem Motiv?<br />
„(Leben mit) <strong>Hannah</strong>“ ist ein Portrait von einer Frau, die mal große Pläne hatte: Sie<br />
wollte in die Welt hinaus und Fotografin werden. Sie wollte die Welt verstehen, in<br />
dem sie sich ein Bild von ihr macht. Jetzt steht sie in einer Dunkelkammer und<br />
entwickelt hässliche Häuser. Zu Beginn des Films schenkt sie Maya eine Kamera, die<br />
sie mit viel Liebe ausgesucht hat. Aber kaum ist das Paket ausgepackt, wird es zum<br />
Streitpunkt der beiden.<br />
<strong>Hannah</strong> hält es nicht aus, dass man „ein Bild von ihr“ macht. Parallel zu der Nähe, die<br />
sie nach und nach zu Maya entwickelt, lässt sie es auch immer mehr zu, dass Maya<br />
sie fotografiert. Sie erforscht eine unbekannte Welt, die der Mutter, in dem sie sie<br />
fotografiert und dann sogar die entscheidenden Hinweise zu Nico auf den Fotos<br />
findet.<br />
Für mich ist der Film eine Reise vom Dunklen ans Licht: von der verbarrikadierten<br />
Wohnung und den dunklen Dämonen zu einer Zukunft mit Mutter und Tochter und<br />
dem lichten Porträt am Wasser, das Maja von ihr macht. Diesen Entwicklungsprozess<br />
habe ich so sinnig in der Fotografie gespiegelt gesehen.<br />
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Sophie Maintigneux?<br />
Da ich aus der Bildenden Kunst komme ist für mich die Zusammenarbeit mit der<br />
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