Pastors Thomas Quadt - St. Franziskus Bochum-Riemke
Pastors Thomas Quadt - St. Franziskus Bochum-Riemke
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<strong>Thomas</strong> <strong>Quadt</strong>, Pastor<br />
Noch:<br />
<strong>St</strong>. Anna – Weg 5<br />
47057 Duisburg<br />
Liebe Pfarrgemeinde von <strong>St</strong>. <strong>Franziskus</strong> <strong>Bochum</strong>-<strong>Riemke</strong> !<br />
Mit diesen Worten hat Sie Ihr langjähriger Pfarrer Heinz Schulte am Tage seiner<br />
Verabschiedung im Juni dieses Jahres zum letzten Mal in seiner Funktion als Ihr<br />
Gemeindeleiter angesprochen. Mit denselben Worten erlaube auch ich mir, Sie<br />
heute – zum ersten und gleich auch zum letzten Mal – anzusprechen.<br />
Denn eine Pfarrgemeinde ist <strong>St</strong>. <strong>Franziskus</strong> seit dem 1. September nicht mehr. Jene<br />
tiefgreifenden Veränderungen in den <strong>St</strong>rukturen unseres Bistums, von denen Sie<br />
längst erfahren haben, und die in den meisten anderen <strong>St</strong>ädten – u.a. in Duisburg,<br />
von wo aus ich zu Ihnen kommen werde – bereits Wirklichkeit sind, werden nun<br />
auch in <strong>Bochum</strong> voll zum Tragen kommen. Wenn am 21. September in <strong>Bochum</strong> –<br />
Mitte die neue (Groß-) Pfarrei <strong>St</strong>. Peter und Paul errichtet werden wird, wird <strong>St</strong>.<br />
<strong>Franziskus</strong> eine Gemeinde dieser neuen Pfarrei in <strong>Bochum</strong> – Mitte sein.<br />
Bewusst lasse ich die in diesem Zusammenhang gern benutzten Wörtchen „nur<br />
noch“ weg. Nicht wenige halten die Umwandlung von Pfarreien in Gemeinden für<br />
eine Art Abstieg, die Veränderung von Pfarrern zu Pastören für eine Degradierung.<br />
Ich gehöre nicht zu diesen. Hat uns nicht Jesus ziemlich deutlich gemahnt, statt<br />
auf unterscheidendes (Rabbi, Lehrer, Meister ... Pfarrer...? ) vor allem auf das<br />
verbindende „Brüder und Schwestern in Christus“ zu achten? Ist „Pastor“ – Hirte<br />
nicht ein höchst anspruchvoller Name? Und ist es wirklich so ein Abstieg, bloß weil<br />
eine Gemeinde nun keinen eigenen Haushalt mehr führt?<br />
Für mich ist wichtig, dass das Entscheidende gewahrt bleibt - und vielleicht, wenn<br />
wir die Veränderungen als Chance sehen können, sogar gestärkt wird: Dass eine<br />
Gemeinde eine Gemeinschaft von Christinnen und Christen ist, die im Geiste Jesu<br />
und in geschwisterlichem Miteinander ihre Talente und <strong>St</strong>ärken entfalten zum Wohl<br />
der Welt und der Menschen, unter denen sie leben. Und dass - unter dem Dach<br />
einer Pfarrei – die Gemeinden ihre Verbundenheit untereinander erfahren und<br />
leben, nach außen deutlich machen und – wie der Prophet Jeremia es einmal<br />
ausgedrückt hat - gemeinsam wirken zum „Wohle der <strong>St</strong>adt“ (Jer 29,7) .<br />
In wenigen Tagen werde ich in Ihrer Gemeinde meinen Dienst als Ihr neuer Pastor<br />
aufnehmen. Ihre <strong>St</strong>adt, <strong>Bochum</strong>, ist mir nicht völlig fremd. Erstens, weil<br />
„Ruhrgebietlern“ – ich bin in Essen geboren und aufgewachsen - ja sowieso die<br />
anderen <strong>St</strong>ädte des „Potts“ nicht wirklich fremd sind, zweitens, weil ich von 1975<br />
bis 1980 an der Ruhr-Uni Theologie studiert habe und auch zwei Jahre davon, 1979<br />
und 1980, in <strong>Bochum</strong> in der Kollegstraße 10 gewohnt habe. Danach habe ich noch<br />
einmal ein halbes Jahr in <strong>Bochum</strong> zugebracht: Von September 1981 bis Februar<br />
1982 habe ich in der Bleichstraße 10 gewohnt und als Diakon in der Propstei meine<br />
ersten vorsichtigen Schritte in Seelsorge gewagt. Damals war übrigens Ihr früherer<br />
Pfarrer Günter Tüllmann gerade dort Propst geworden.
Mein weiterer Weg führte mich dann nach Gelsenkirchen, wo ich dreizehn Jahre als<br />
Kaplan und Jugendseelsorger zugebracht habe.<br />
1995 ging ich als Pfarrer und Hochschulseelsorger nach Duisburg- Neudorf in die<br />
damalige Pfarrei <strong>St</strong>. Anna. Im Jahre 2006 war Duisburg die erste <strong>St</strong>adt des Bistums,<br />
in welcher neue (Groß-) Pfarreien errichtet wurden. Für „meine“ Pfarrei bedeutete<br />
dies das Ende. Sie wurde mit der Nachbargemeinde vereint, die Kirche an<br />
Lichtmess 2007 geschlossen, Pfarrheim und Kindergarten verkauft. Während der<br />
letzen anderthalb Jahre habe ich mich gemüht, dort Trauerarbeit zu leisten und am<br />
Zusammenwachsen von <strong>St</strong>. Gabriel, der neuen Gemeinde aus zwei ehemaligen<br />
Pfarreien zu arbeiten.<br />
Im Verlauf des vergangenen Frühjahres wurde mir von der Bistumsleitung<br />
vorgeschlagen, nach <strong>St</strong>. <strong>Franziskus</strong> zu wechseln. Nach einem längeren Gespräch mit<br />
Pfarrer Schulte sowie einer <strong>St</strong>adtteil- und Gemeinderundfahrt in seinem Auto<br />
durch Ihre Gemeinde habe ich zugestimmt und freue mich nun darauf, meinen<br />
Dienst in Ihrer Gemeinde anzutreten. Auf dass aus „Ihrer“ Gemeinde möglichst bald<br />
auch „meine“ und „unsere“ Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Franziskus</strong> werde.<br />
Wie Sie vielleicht gesehen haben, wird in der Herner <strong>St</strong>r. 356, meinem neuen<br />
Zuhause, noch fleißig renoviert. Ich werde also erst in einiger Zeit umziehen<br />
können und solange zwischen Duisburg und <strong>Bochum</strong> pendeln. Ich hoffe aber, alle<br />
notwendigen Dinge, vor allem die Gottesdienste und ersten Begegnungen, gut<br />
bewältigen zu können.<br />
Mit der Vorabendmesse am Sonnabend, dem 13. September, werde ich meinen<br />
Dienst in <strong>St</strong>. <strong>Franziskus</strong> antreten. Ich freue mich auf erste Begegnungen und<br />
Gespräche im Anschluss an die Hl. Messe im <strong>Franziskus</strong>saal.<br />
Möge Gottes Segen den Neuanfang begleiten – für Sie und für mich!<br />
Ihr neuer Pastor <strong>Thomas</strong> <strong>Quadt</strong>