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Informationszeitschrift von ForFarmers APRIL 2011

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<strong>Informationszeitschrift</strong> <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong> <strong>APRIL</strong> <strong>2011</strong><br />

FUTTERPOST


Branchenblick<br />

Die Geflügelbranche:<br />

Eine stolze und erfolgreiche Branche<br />

Seit vielen Jahren kombiniert die Geflügelbranche erfolgreich Ernährungssicherheit,<br />

Umweltschutz und Tierschutz mit ökonomischen<br />

Aspekten. Dadurch ist sie in der Lage, das zu produzieren, was die<br />

Konsumenten weltweit einkaufen möchten. Jan te Paske, Leiter<br />

Marketing/Verkauf Geflügelhaltung <strong>ForFarmers</strong> GmbH, berichtet:<br />

Wir haben heute in Nordwesteuropa eine<br />

sehr wettbewerbsfähige Geflügelindustrie.<br />

Hierfür gibt es mehrere Gründe:<br />

• eine sehr gute Infrastruktur: Mischfutterindustrie,<br />

Bruteierlieferanten, Packstellen,<br />

Schlachthöfe und andere Partner<br />

arbeiten eng zusammen.<br />

• sehr professionelle Geflügelhalter, sehr<br />

interessanter und starker Konsumentenmarkt<br />

in Nordwesteuropa im Dreieck<br />

Berlin – Paris – London.<br />

In Tabelle 1 und Tabelle 2 sehen Sie die Entwicklungen<br />

der letzten Jahre. Sie sehen,<br />

dass die Schlachtungen im Puten- und auch<br />

im Hähnchenbereich massiv angewachsen<br />

sind. Im Legehennenbereich haben wir es<br />

mit sehr engagierten Unternehmern zu tun,<br />

die nach dem Käfigverbot die Eierproduktion<br />

wieder auf das alte Niveau zurückgebracht<br />

haben, aber in einer komplett anderen Haltungsform.<br />

Leider sind die Margen für die Erzeuger<br />

unter anderem durch die hohen Rohwarenkosten<br />

schlechter geworden, wodurch<br />

die Rentabilität momentan unter Druck<br />

steht. Erwartet wird, dass die Legehennen-<br />

Bestände in Europa durch das Käfigverbot<br />

abgestockt werden, was zu höheren Eierpreisen<br />

führen wird. Auch die Fleischpreise<br />

werden im Sommer (Grillsaison) ansteigen.<br />

Anderseits ist durch die volatilen Rohwarenmärkte<br />

aus heutiger Sicht kaum einzuschätzen,<br />

wie sich die Futterpreise entwickeln<br />

werden.<br />

Herausforderung<br />

Wir wollen aber nicht nur durch ein größeres Erzeugungsvolumen<br />

eine erfolgreiche Branche<br />

sein, denn es gibt durchaus auch andere<br />

Möglichkeiten die Margen zu verbessern.<br />

Ein Beispiel ist, den Medikamenteneinsatz<br />

zu verringern. Der Konsument ist bereit<br />

mehr für Tiere zu bezahlen, die ohne Medikamenteneinsatz<br />

aufgewachsen sind.<br />

• Auch kann man Konzepte einsetzen, die<br />

zu einem niedrigeren Tierbestand pro<br />

Quadratmeter führen, ein Beispiel dafür<br />

ist das „Gildehuhn“ <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong>.<br />

• Durch Kostenreduzierung: wenn man nicht<br />

in der Lage ist für eine Nische zu produzieren,<br />

und das gilt leider für die meisten<br />

Erzeuger, sollte man die bestmöglichen<br />

Leistungen in der konventionellen Produktion<br />

vollbringen. Die <strong>ForFarmers</strong> Berater<br />

stehen Ihnen dabei gerne zur Seite.<br />

• Die Geflügelbranche bietet immer Möglichkeiten,<br />

neue Märkte zu bedienen.<br />

Jeder Unternehmer sollte selber die<br />

Herausforderung annehmen und die<br />

Marktchancen nutzen.<br />

<strong>ForFarmers</strong> strebt eine nachhaltige Produktion<br />

an. Gerne wollen wir Ihnen dabei helfen,<br />

eine zuverlässige, leistungsorientierte und<br />

rentable Produktion zu erreichen, jetzt und in<br />

der Zukunft.<br />

Tabelle 1: Schlachtungen <strong>von</strong> Hähnchen und Puten<br />

In Tonnen SG. Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

900.000<br />

100%<br />

800.000<br />

90%<br />

Hähnchen<br />

Puten<br />

700.000<br />

80%<br />

600.000<br />

70%<br />

500.000<br />

60%<br />

50%<br />

400.000<br />

40%<br />

300.000<br />

30%<br />

200.000<br />

20%<br />

100.000<br />

10%<br />

0<br />

0%<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Tabelle 2: Legehennen nach Haltungsformen<br />

%-Anteil Betriebe mit mehr als 3.000 Hennenplätzen. Quelle: MEG Destatis<br />

12 ,7 14 ,4<br />

14<br />

0<br />

15,1<br />

73 ,2 70 ,5<br />

0<br />

4 ,4 5,1 6 ,3<br />

6 ,2<br />

10 ,9 11,1<br />

11,5 12 ,9<br />

17<br />

1,5<br />

6 6 ,1<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

2 1,7<br />

2 ,7<br />

59 ,3<br />

4 4 ,5<br />

9 ,2<br />

2 8 ,4<br />

6 2 ,8<br />

18 ,2<br />

Ökologische Haltung<br />

Freilandhaltung - bis 2006 inkl.<br />

Ökohaltung<br />

Bodenhaltung<br />

Kleingruppenhaltung (2010 inkl.<br />

ausgestalt.)<br />

Käfighaltung - inkl. ausgestaltete<br />

Käfige<br />

inhalt<br />

Branchenblick Geflügelbranche 2<br />

Vorstellung Jurymitglieder Innovationsfonds 3<br />

Wie wird Mischfutter hergestellt 4<br />

Die Agroscoop ® -Jahreszahlen <strong>von</strong> 2010 6<br />

Weidegang erfolgreich managen 8<br />

Reportage: „Eine hohe Rendite“ 10<br />

Tipps für eine gute Grassilagequalität 12<br />

Ferkel-Erfolge beginnen in den Details 12<br />

Bel-Grain-Struktur schützt den Schweinemagen 14<br />

Reportage: „Umwelt und Haltung“ 16<br />

Dänische Mastschweine optimal ausfüttern 18<br />

Viele CCM-Partien verunreinigt 20<br />

Poultrycare ® -Tipps über Luft und Klima 22<br />

Reportage: „ein gesünderer Mast“ 24<br />

Agroscoop ® -Analyse Masthähnchen 2010 26<br />

2<br />

Redaktionsanschrift: <strong>ForFarmers</strong>, Postfach 91, NL-7240 AB Lochem. Endredaktion: Abteilung Kommunikation<br />

Die nächste Ausgabe der Futterpost erscheint im Juni <strong>2011</strong>.


Die Jury des Innovationsfonds<br />

<strong>ForFarmers</strong> möchte die Weitergabe <strong>von</strong> innovativen Praxisideen unter den Viehhaltern fördern.<br />

Deshalb wurde der Innovationsfonds ‘Farmers for Farmers’ (IFFF) gegründet. Die Ideen werden<br />

<strong>von</strong> einer unabhängigen Jury beurteilt. In dieser Ausgabe der Futterpost stellen wir zwei <strong>von</strong> der vier<br />

Jurymitglieder vor.<br />

Dr. Martin Pries<br />

Landwirtschaftskammer Nordrhein-<br />

Westfalen:<br />

Ich bin Mitarbeiter<br />

der Landwirtschaftskammer<br />

NRW und<br />

habe hier die Funktion<br />

als Referent für<br />

die Fütterung der<br />

Wiederkäuer. Ich bin<br />

im Team zuständig<br />

für die Durchführung<br />

der Milchkuhfütterungsversuche im Landwirtschaftszentrum<br />

Haus Riswick. Daneben<br />

betreue ich ebenfalls die energetische Futterwertprüfung,<br />

in der wir jährlich etwa 70<br />

Mischfutter einer Verdaulichkeitsprüfung<br />

unterziehen.<br />

Wie sehen Sie die derzeitige Wettbewerbssituation<br />

der Milchviehhaltung<br />

Auf Grund des derzeit hohen Milchpreises<br />

befinden sich die Milchviehhalter im Moment<br />

in einer durchaus erfreulichen Einkommenssituation.<br />

Die Prognosen für das Jahr <strong>2011</strong><br />

sind ebenfalls positiv. Derzeit bestehen gute<br />

Chancen, Liquiditätsreserven zu bilden und<br />

weitere Investitionen vorzubereiten.<br />

Worin sehen Sie aktuell die größte<br />

Herausforderung für Milchviehbetriebe<br />

Die meisten der <strong>von</strong> uns betreuten Milchviehbetriebe<br />

werden als Familienbetriebe<br />

geführt. Eine große Herausforderung besteht<br />

darin, die täglichen Arbeiten zu erfüllen<br />

und dabei noch ausreichend Zeit für Familie<br />

und sonstige Interessen zu finden. Daneben<br />

müssen sich die Betriebe auf das Auslaufen<br />

der Quote im Jahr 2015 einstellen und die<br />

Produktionskosten für Milch weiter senken.<br />

Welches Potenzial haben Verbesserungen<br />

aus der Praxis für die Praxis<br />

Häufig sind es die vielen kleinen Detaillösungen,<br />

die die Arbeit vereinfachen, Zeit<br />

einsparen, das Wohlbefinden der Tiere verbessern<br />

und insgesamt zu mehr Freude in<br />

der Arbeitsbewältigung führen. Gute Lösungen<br />

haben es verdient, bekannt gemacht<br />

zu werden, damit andere ebenfalls da<strong>von</strong><br />

profitieren können. Nicht zuletzt aus diesem<br />

Grund erfreuen sich die gegenseitigen Betriebsbesichtigungen<br />

so großer Beliebtheit.<br />

Die Idee des Innovationsfonds beurteilen<br />

Sie wie..<br />

Gute Landwirte sind schon immer pfiffige<br />

Erfinder gewesen. Mit viel Kreativität werden<br />

täglich neue Ideen zur Verbesserung<br />

der Effektivität und zur Vereinfachung der<br />

Arbeitsabläufe entwickelt und umgesetzt.<br />

Es ist zu begrüßen, dass gute Lösungen veröffentlicht<br />

werden, damit andere ebenfalls<br />

da<strong>von</strong> profitieren können.<br />

Dirk Gieschen<br />

Inhaber gmc Marketing & PR,<br />

Tarmstedt:<br />

Ich komme <strong>von</strong> einem<br />

landwirtschaftlichen<br />

Betrieb und habe<br />

nach der Lehre in<br />

Göttingen Agrarwissenschaften<br />

studiert.<br />

Seit über 20 Jahren<br />

berate ich Unternehmen<br />

und Verbände<br />

rund um die Landwirtschaft, der Landtechnik<br />

und der Erneuerbaren Energien in Fragen<br />

der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

und der Werbung.<br />

Wie sehen Sie die derzeitige Wettbewerbssituation<br />

der Viehbetriebe<br />

Eine spannende Zeit in allen Bereichen:<br />

Die Milchwirtschaft befindet sich nach der<br />

sehr schwierigen Niedrigpreisphase endlich<br />

wieder im Aufwind. Deshalb sind auch viele<br />

Betriebe klar auf Investitions- und Wachstumskurs.<br />

Im Schweinebereich gab es sehr<br />

durchwachsene Zeiten, der Strukturwandel<br />

hat dort einen zum Teil radikalen Kurs eingeschlagen.<br />

Aber es wird auch hier kräftig<br />

investiert. Im Geflügelbereich klingt der Investitionsboom<br />

in manchen Regionen ab,<br />

weil dort die interessierten Betriebe ihre<br />

Chancen schon genutzt haben. In anderen<br />

Regionen geht es dagegen erst richtig los.<br />

Dabei ist es sehr positiv, dass die Investitionen<br />

heute in landwirtschaftlichen Betrieben<br />

laufen.<br />

Worin sehen Sie aktuell die größten<br />

Herausforderungen für die Betriebe<br />

Für den Einzelbetrieb sind es drei Dinge. Erstens:<br />

Die Arbeitsfalle in den Griff kriegen,<br />

damit die Arbeit, die zu tun ist, möglichst<br />

optimal gemacht wird. Dann macht sie auch<br />

Spaß. Zweitens: Die Produktionstechnik optimieren,<br />

dann kommen auch die Kosten auf<br />

Kurs. Drittens: Die kaufmännisch Seite des<br />

Betriebes unter Kontrolle haben. Wie in jedem<br />

Gewerbebetrieb auch sind gerade bei<br />

stark gewachsenen Betrieben die Strategie,<br />

die Finanzierung und die soliden und verlässlichen<br />

Beziehungen zu den Lieferanten<br />

Erfolgsfaktor und Achillesferse gleichzeitig.<br />

Und für die ganze Branche gilt: Wir müssen<br />

uns die Akzeptanz in der Bevölkerung und<br />

vor allem bei unseren Nachbarn sichern.<br />

Welches Potenzial haben Verbesserungen<br />

aus der Praxis für die Praxis<br />

Ein sehr großes. Egal wie gut die Technik,<br />

die Tiere, das Futter und der Markt sind, es<br />

ist wie mit dem uralten Beispiel der Minimum-Tonne:<br />

Alles muss zusammenspielen.<br />

Kleine Dinge bremsen manchmal den großen<br />

Erfolg. Ein Trick an der richtigen Stelle<br />

und endlich funktioniert es richtig – der Tipp<br />

des Kollegen ist oft mehr wert als die jahrelange<br />

Forschung. Man darf sich nur nicht zu<br />

fein sein, den guten Rat auch anzunehmen.<br />

Die Idee des Innovationsfonds beurteilen<br />

Sie wie..<br />

als sehr wertvoll. Wenn ein Landwirt seinen<br />

Kollegen einen guten und somit wertvollen<br />

Tipp gibt, dann ist es doch eine gute Sache,<br />

wenn er dafür auch noch eine Belohnung bekommt.<br />

Wenn er damit dann die Idee auch<br />

noch weiterentwickelt, hilft er allen, noch<br />

wettbewerbsfähiger zu werden. Und das ist<br />

für die ganze Branche wichtig.<br />

www.farmersforfarmers.eu 3


Der Rohstoff bestimmt die<br />

Mischfutterqualität<br />

Wie wird Mischfutter hergestellt, woher kommt es und welche Faktoren entscheiden über seine<br />

Qualität Diese Fragen beschäftigen den Landwirt sicherlich nicht täglich. Sie wirken sich aber<br />

entscheidend auf die Produktionskosten und damit auf die Leistungsfähigkeit des Betriebs aus. Die<br />

Qualität und der Preis <strong>von</strong> Mischfutter werden zum größten Teil durch die Rohstoffe bestimmt, die<br />

im Mischfutter verarbeitet werden. Klar ist dabei: Aus minderwertigen Rohwaren kann niemand ein<br />

Top-Futter herstellen.<br />

4<br />

Für die Produktion <strong>von</strong> Mischfutter für<br />

verschiedene Tierarten und Nutzungsrichtungen<br />

werden rund 50 verschieden Rohwaren<br />

als Komponenten benötigt. Diese<br />

Produkte kommen aus fast allen Erdteilen.<br />

Entscheidend für die jeweilige Auswahl<br />

sind die aktuelle Verfügbarkeit, die Anbaubedingungen<br />

und der Preis.<br />

Hochwertige Rohstoffe aus der<br />

ganzen Welt<br />

Viele Getreidesorten kommen aus der EU.<br />

Das Klima und die Bodenqualität in der EU<br />

sind hervorragend für den Anbau <strong>von</strong> Getreide<br />

geeignet. Es gibt jedoch auch Gründe<br />

dafür, dass manche Getreidepartien<br />

trotzdem nicht aus der EU kommen, sondern<br />

aus Drittländern eingeführt werden.<br />

So kann es beispielsweise durch Getreideengpässe<br />

in der EU aus Preisgründen interessanter<br />

sein, Getreide in anderen Erdteilen<br />

zu kaufen. Auch kommt es vor, dass<br />

die Getreidequalität im laufendem Erntejahr<br />

nicht für alle Tierarten gleich gut geeignet<br />

ist. Ein Beispiel hierfür: Bei ungünstigen<br />

Witterungsbedingungen während<br />

der Ähren- oder Kolbenausbildung kann es<br />

passieren, dass die Pflanzen <strong>von</strong> Schimmel<br />

befallen werden. Dieser Schimmel kann<br />

zur Bildung <strong>von</strong> Mycotoxinen führen, die<br />

sich bei einer Verfütterung negativ auf die<br />

Gesundheit oder Leistung der Tiere auswirken<br />

können. Deshalb setzt man derart<br />

befallenes Getreide nicht in der Fütterung<br />

ein. Tritt dieses Problem gehäuft auf, dann<br />

kann ein Teil des Getreides regional, aber<br />

auch EU-weit für Tierfutter weniger geeignet<br />

sein und man sucht deshalb nach Alternativen<br />

am Markt. Getreide wird dann<br />

aus Regionen bezogen, die unsere Qualitätsanforderungen<br />

wohl erfüllen.<br />

Bestimmte Pflanzen oder Produkte werden<br />

oft aus klimatischen Gründen in der<br />

EU gar nicht oder nur in geringen Mengen<br />

angebaut - beispielsweise Rohrzucker,<br />

Sojabohnen, Apfelsinen und Palmfrüchte.<br />

Diese Produkte gedeihen besser in einem<br />

warmen Klima und sind hauptsächlich für<br />

die menschliche Ernährung gedacht. Einen<br />

Teil der Produkte kann oder will der<br />

Mensch jedoch nicht essen. So werden<br />

Sojabohnen für die Produktion <strong>von</strong> Sojaöl<br />

gezüchtet. Eine Sojabohne enthält aber<br />

nur 20 % Öl. 80 % der Sojabohne verbleibt<br />

als Rest, der für den menschlichen Verzehr<br />

nicht geeignet ist, in der Tierfütterung<br />

jedoch in Form <strong>von</strong> Sojaschrot einen<br />

wertvollen Rohstoff darstellt. Sojaschrot<br />

ist nämlich eine hochwertige Eiweißquelle.<br />

Eiweiße bestehen aus Aminosäuren,<br />

die wiederum wichtige Bausteine beim<br />

Wachstum eines Tieres oder bei der Produktion<br />

<strong>von</strong> Eiern und Milch sind.<br />

Innerhalb der EU finden viele Nebenprodukte<br />

der Lebensmittelindustrie ebenfalls<br />

ihren Weg ins Mischfutter. Trockenschnitzelpellets<br />

(Nebenprodukt der Zuckerherstellung),<br />

Weizengrieß (Nebenprodukt der<br />

Weizenvermahlung) und Rapskuchen (Nebenprodukt<br />

der Rapsölproduktion) sind<br />

häufig verwendete Futtermittelrohstoffe<br />

aus der Lebensmittelerzeugung.<br />

Auch Tiere können nicht alles fressen. So<br />

besitzt eine Kuh mit ihren vier Mägen einen<br />

Verdauungsapparat, der Grundstoffe<br />

verzehren kann, die Schweine oder Hühner<br />

nicht so gut verdauen können. Bestimmte<br />

Grundstoffe werden deshalb auch hauptsächlich<br />

für Rinder verwendet.<br />

Grenzen der Einsatzmöglichkeiten<br />

Bestimmte Produkte sind aus Gründen der<br />

Lebensmittelsicherheit nicht für den Verzehr<br />

und damit auch nicht als Rohstoff für<br />

Mischfuttermittel geeignet. Fischmehl aus<br />

der EU wird <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong> nicht in Futtermitteln<br />

verarbeitet. Die Werte <strong>von</strong> Dioxinen,<br />

Schwermetallen und anderer Substanzen<br />

sind im Fischmehl aus der EU zu<br />

hoch. Südamerikanisches Fischmehl kann<br />

hingegen verarbeitet werden, weil die Fische<br />

vor den Küsten <strong>von</strong> Chile und Peru<br />

in sauberem Wasser schwimmen. Dafür<br />

sorgt der Golfstrom El Nino, der kontinuierlich<br />

sauberes Wasser aus der Antarktis<br />

liefert.


Um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten,<br />

sind unsere Lieferanten und<br />

ihre Zulieferer alle GMP- und/oder QSzertifiziert.<br />

Dabei handelt es sich um Zertifikate,<br />

in denen steht, welche Anforderungen<br />

die Grundstoffe (vom Anbau bis zum<br />

Endprodukt) erfüllen müssen. Produkte,<br />

die GMP- und/oder QS-zertifiziert sind,<br />

bieten dem Kunden neben einer Qualitätsgarantie<br />

auch Klarheit und Transparenz.<br />

Deshalb sind auch die Werke, die in Brasilien<br />

für <strong>ForFarmers</strong> Soja erzeugen ebenso wie<br />

der Fischmehlproduzent in Peru GMP-zertifiziert.<br />

Das bietet <strong>ForFarmers</strong> die Sicherheit,<br />

dass Lieferanten und Produzenten<br />

eine ganze Reihe <strong>von</strong> Anforderungen erfüllen.<br />

Denn: Vertrauen ist gut, Kontrolle<br />

ist besser. Daher besucht <strong>ForFarmers</strong> Lieferanten<br />

und Produzenten in der ganzen<br />

Welt persönlich, um feststellen zu können,<br />

ob die Produzenten die <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong><br />

gestellten Anforderungen erfüllen.<br />

Eine hundertprozentige Garantie hinsichtlich<br />

der Lebensmittelsicherheit können wir<br />

aber natürlich nie geben. Wir stehen nicht<br />

immer daneben, wenn Rohstoffe irgendwo<br />

auf der Welt produziert werden. Aber<br />

indem wir Absprachen mit den Lieferanten<br />

treffen und dadurch Kenntnisse des<br />

gesamten Prozessablaufs haben, wissen<br />

wir sehr gut, welche Rohstoffe wir haben<br />

wollen und welche wir nicht haben wollen.<br />

<strong>ForFarmers</strong> besitzt zwei Laboratorien, in<br />

denen acht Mitarbeiter kontinuierlich mit<br />

der Kontrolle der Grundstoffe und Endprodukte<br />

beschäftigt sind.<br />

Beitrag zur Nachhaltigkeit<br />

Durch die Verwendung <strong>von</strong> Nebenprodukten<br />

aus menschlicher Nahrung, aber auch<br />

durch die Verwendung <strong>von</strong> Weizen, der<br />

nicht als Backweizen geeignet ist, trägt<br />

der Agrarsektor zu einem wesentlichen<br />

Teil zur Nachhaltigkeit bei. Denn diese<br />

Agrarprodukte werden nicht weggeworfen,<br />

sondern weiter genutzt. Das ist ein<br />

Beitrag gegen unnötige Verschwendung<br />

<strong>von</strong> Rohstoffen.<br />

Indem Rohstoffe aus anderen Weltteilen<br />

per Schiff transportiert werden, wird nicht<br />

mehr CO 2<br />

produziert als beim Transport<br />

auf der Straße in der EU. Der Agrarsektor<br />

ist in der Lage, aus Rohstoffströmen<br />

ein hochwertiges Lebensmittel zu machen.<br />

Das ist etwas, worauf wir stolz sein können.<br />

5


Futtersaldo um 27 % gestiegen<br />

Die Agroscoop ® -Jahreszahlen <strong>von</strong> 2010 im Vergleich zu 2009 sind<br />

bekannt. Aus den Zahlen wird ersichtlich, dass sich der Futtersaldo<br />

in Milchviehbetrieben im Jahr 2010 um rund 27 % verbessert<br />

hat. Dieser Artikel gibt eine Übersicht über die technischen und<br />

wirtschaftlichen Kennzahlen aus 2010.<br />

Rund 1800 Milchviehhalter, die Futter <strong>von</strong><br />

<strong>ForFarmers</strong> verfüttern, haben 2010 mit dem<br />

Management-Programm Agroscoop ® gearbeitet.<br />

Agroscoop ® ist ein Computer-Programm,<br />

das Zahlen über die Milchkontrolle,<br />

die Milchablieferung und die Futterlieferungen<br />

zusammenstellt. Die Analysemöglichkeiten,<br />

die Agroscoop ® bietet, sind für die<br />

Milchviehhalter <strong>von</strong> großem Vorteil. Sowohl<br />

die Milchviehhalter als auch die Betreuer bekommen<br />

durch dieses Programm einen Einblick<br />

in die technischen und wirtschaftlichen<br />

Ergebnisse <strong>von</strong> Betrieben. Durch die tägliche<br />

Analyse werden Probleme und Chancen frühzeitig<br />

erkannt. Die Betreuer können sich so<br />

optimal um ihre Kunden kümmern.<br />

Neu ist die Möglichkeit eine individuelle<br />

Kraftfutterberatung per Kuh zu bekommen.<br />

Es funktioniert via My<strong>ForFarmers</strong>. Der Vorteil:<br />

Sie bekommen nach jeder Milchleistungsprüfung<br />

eine für jede Kuh passende<br />

Kraftfutterempfehlung.<br />

Erklärung der technischen Kennzahlen<br />

Aus den Zahlen <strong>von</strong> 2010 wird ersichtlich,<br />

dass die Milchviehhalter <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong> sehr<br />

gute Ergebnisse in Bezug auf die technischen<br />

Kennzahlen erzielt haben (siehe Tabelle 1).<br />

Im Vergleich zu 2009 hat die durchschnittliche<br />

Zahl der Milchkühe auf 71 pro Betrieb<br />

zugenommen. Auf Grundlage der größeren<br />

Anzahl vorhandener Jungtiere erwarten wir<br />

ein weiteres Wachstum.<br />

Die Produktionsergebnisse sind 2010 erneut<br />

gestiegen. Der Jahresdurchschnitt beträgt<br />

8.607 kg Milch mit einem Fettanteil <strong>von</strong> 4,47<br />

% und einem Eiweißgehalt <strong>von</strong> 3,57 %. Der<br />

BSK-Wert steigt <strong>von</strong> 41 auf 42 Punkte. BSK<br />

ist ein exakter, standardisierter Wert, der<br />

die durchschnittliche Herdenleistung bzw.<br />

Tagesleistung der Milchleistungsprüfung<br />

(MLP) ersetzt bzw. ergänzt und alle Kühe<br />

eines Betriebes miteinander vergleichbar<br />

macht. Alle Tiere eines Bestandes werden<br />

hochgerechnet auf den 50. Laktationstag in<br />

der 3. Laktation (5. - 6. Lebensjahr) mit einer<br />

Frühjahrskalbung (Februar/März) und sind<br />

somit alle zu einem Stichtag - dem Tag der<br />

Milchleistungsprüfung - vergleichbar. Jede<br />

Kuh bekommt auf diese Weise ihren eigenen<br />

ISK (ISK = Individuelle-Standard-Kuh). Der<br />

BSK ist der Durchschnitt der ISK-Werte aller<br />

Tiere eines Betriebes.Der durchschnittlichen<br />

Milchharnstoffwert war 210 ml/l.<br />

Vor einigen Jahren führte <strong>ForFarmers</strong> das<br />

Cowcare ® -Konzept ein, das zu einer nachhaltigen<br />

Milchviehzucht beiträgt. Der Erfolg dieses<br />

zielgerichteten Konzepts zeigt sich auch<br />

in den Zahlen.<br />

So lag die Produktion pro ausgeschiedener<br />

Milchkuh im Jahr 2010 bei 30.573 kg. Das ist<br />

eine Steigerung <strong>von</strong> 393 kg (im Vergleich zu<br />

2009). Milchviehbetriebe, die Futter und Begleitung<br />

<strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong> verwenden, können<br />

folglich eine hohe Lebensproduktion erzielen.<br />

Übersicht über finanzielle Ergebnisse<br />

In Tabelle 2 sehen Sie die finanziellen Kennzahlen.<br />

Infolge einer günstigen Milchpreisentwicklung<br />

liegt der Milchpreis 2010 durchschnittlich<br />

bei 33,19 Euro pro 100 kg FPCM.<br />

2009 waren es nur 22,34 Euro pro 100 kg<br />

FPCM. Dieser Unterschied im Milchpreis<br />

wirkt sich beträchtlich auf den Futtersaldo<br />

aus, der mit 6,13 Euro pro 100 kg FPCM immerhin<br />

um 27 % höher liegt als 2009.<br />

Der gesamte Kraftfutterverbrauch lag 2010<br />

bei 21,36 kg pro 100 kg FPCM. Im Vergleich<br />

zu 2009 ist das ein Rückgang um 0,8 kg.<br />

Trotz der gestiegenen Futterpreise in der 2.<br />

Jahreshälfte 2010, die durch hohe Grundstoffpreise<br />

verursacht wurden, konnten die<br />

Milchviehhalter die Futterkosten noch weiter<br />

senken. 2010 betrugen die gesamten Futterkosten<br />

€ 4,78 pro 100 kg FPCM.<br />

6<br />

Außerdem konnten die Milchviehbetriebe<br />

2010 zwei Prozent mehr FPCM pro Kuh und<br />

pro Tag aus Rohfutter erzeugen.


Tabelle 1. Technische Kennzahlen<br />

Aus den Daten geht hervor, dass die Produktionsergebnisse 2010 erneut verbessert werden konnten.<br />

Technische Kennzahlen 2010 2009<br />

Anzahl milchgebender Kühe 71 70<br />

Anzahl trockener Kühe 10 10<br />

Anzahl Jungtiere 64 62<br />

Milchquote/Hektar 16.928 16.555<br />

Zwischenkalbezeit 418 432<br />

BSK 42 41<br />

305-Tageproduktion kg Milch 8.607 8.460<br />

% Fett 4,47 4,45<br />

% Eiweiß 3,57 3,56<br />

Netto-Ertrag in Euro 2.214 2.166<br />

Harnstoff 210 210<br />

Durchschnittliche Zellzahl 203 205<br />

Produktion pro ausgestoßene Milchkuh in kg 30.573 30.180<br />

Tabelle 2. Wirtschaftliche Kennzahlen<br />

Der Futtersaldo stieg 2010 um immerhin 27 % gegenüber 2009.<br />

Wirtschaftliche Daten 2010 2009<br />

% FPCM aus Rohfutter/Kuh/Tag 56 54<br />

Kg Einzelfuttermittel/100 kg FPCM 0,47 0,63<br />

Kg Nebenprodukte/100 kg FPCM 0,51 0,51<br />

Kg Kraftfutter insgesamt/100 kg FPCM 21,36 22,22<br />

Kosten Einzelfuttermittel/100 kg FPCM 0,10 0,11<br />

Kosten Nebenprodukte/100 kg FPCM 0,07 0,07<br />

Kosten Mischfutter/100 kg FPCM 4,61 4,67<br />

Milchgeld/100 kg FPCM 33,19 27,18<br />

Gesamte Futterkosten/100 kg FPCM 4,78 4,85<br />

Saldo/100 kg FPCM 28,47 22,34<br />

Berater<br />

:<br />

:<br />

Kraftfutter kompakt<br />

Ration Neue Ration 02.12.2010<br />

MLP Datum 08-02-<strong>2011</strong><br />

Kraftfutter Wahl<br />

Tiernr.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Lakt. Name<br />

3<br />

4<br />

3<br />

1<br />

5<br />

Adele<br />

Anora<br />

Lira<br />

Lotta<br />

Gabi<br />

Tage<br />

37<br />

462<br />

186<br />

108<br />

181<br />

Tagesproduktion<br />

kg<br />

Milch<br />

eM<br />

36,2<br />

16,1<br />

28,3<br />

26,2<br />

29,4<br />

kg<br />

Milch<br />

16,6<br />

4,4<br />

43,1<br />

39,6<br />

17,7<br />

%<br />

Fett<br />

4,20<br />

4,41<br />

3,35<br />

4,79<br />

4,25<br />

%<br />

Eiw.<br />

3,47<br />

4,07<br />

2,95<br />

3,09<br />

3,40<br />

10-03-<strong>2011</strong><br />

Kraftfutter<br />

Empfehlung<br />

1 2<br />

8,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

2,4<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

8,0<br />

5,6<br />

3,1<br />

Harm Watzema.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

immer im Visier<br />

„Der große Vorteil der Arbeit mit Agroscoop ®<br />

ist für mich, dass ich sowohl den Leistungsstatus<br />

als auch die Wirtschaftlichkeit der einzelnen<br />

Kuh und auch der ganzen Herde stets<br />

im Visier haben kann“, berichtet Harm Watzema<br />

aus Zetel in Ostfriesland. Der Milchviehhalter<br />

steuert seine 100-köpfige Herde<br />

gemeinsam mit seinem Betreuer Hans-Gerd<br />

Stallkamp mit Hilfe der Agroscoop ® -<br />

Auswertungen heute viel gezielter als früher:<br />

„Der Berater kommt regelmäßig vorbei, dann<br />

sprechen wir die auffälligen Kühe im Stall<br />

durch. Dabei entscheiden wir, welche Kuh in<br />

welcher Form Unterstützung benötigt. Wir<br />

achten genau auf Veränderungen der Milchmenge<br />

sowie der Inhaltsstoffe wie Fett und<br />

Eiweiß. Besonders wachsam sind wir natürlich<br />

bei der Zellzahl. Doch es bleibt nicht bei<br />

diesen Standardwerten. Wir analysieren jetzt<br />

viel öfter als früher, ob Energie-Defizite oder<br />

–Überschüsse bestehen, denn beide Abweichungen<br />

kosten unnötig Geld oder Leistung.“<br />

Sehr wichtig ist laut Harm Watzema neben<br />

der Einzeltier-Kontrolle auch die betriebswirtschaftliche<br />

Steuerung der ganzen<br />

Herde: „Durch die laufenden Agroscoop ® -<br />

Auswertungen habe ich die Futterkosten<br />

ständig im Blick. So weiß ich sehr schnell,<br />

wenn die Futterkosten nach oben gehen.<br />

Wenn ich das erst mit dem Buchführungsabschluss<br />

mitgeteilt bekomme, dann ist das viel<br />

zu spät. Ich kann so viel schneller eingreifen<br />

und das wirkt sich auf den Erfolg sofort aus.“<br />

7


Den Weidegang erfolgreich managen<br />

Der Weidegang hat für Milchkühe viele positive Aspekte. Die Klauengesundheit,<br />

die Fruchtbarkeit und die Futterkosten können durch<br />

den Weidegang positiv beeinflusst werden. Allerdings gibt es einiges<br />

zu beachten, damit der gewünschte Erfolg auch eintritt.<br />

Je nach Standort und verfügbarer Weidefläche<br />

gibt es verschiedene Nutzungsmöglichkeiten:<br />

Vollweide, Halbtagsweide oder<br />

nur stundenweise Auslauf. Auf guten Grünlandstandorten<br />

ist das Weidegras nach<br />

wie vor ein sehr hochwertiges und zugleich<br />

günstiges Futtermittel. Die größte Herausforderung<br />

besteht darin, den Tieren jeden<br />

Tag eine konstante Grasqualität in ausreichender<br />

Menge anzubieten.<br />

Passende Beweidungssysteme<br />

Aus der Kuhzahl und der zur Verfügung stehenden<br />

Fläche lässt sich das pro Kuh und<br />

Tag zur Verfügung stehende Grasangebot<br />

wie folgt ermitteln: Der durchschnittliche<br />

Graszuwachs pro ha und Tag verringert<br />

sich <strong>von</strong> 70 kg im Frühjahr über 50 kg im<br />

Sommer auf nur noch 30 kg Trockenmasse<br />

(TM) im Herbst, wobei Wassermangel den<br />

Zuwachs grundsätzlich deutlich reduziert.<br />

Wird dieser Zuwachs durch die Kuhzahl pro<br />

ha dividiert, so ergibt sich die täglich zur<br />

Verfügung stehende Grasmenge.<br />

Für eine Vollweide werden 15 – 18 kg TM<br />

pro Kuh benötigt und bei einer Halbtagsweide<br />

sollten den Tieren mindestens 5 kg<br />

TM zur Verfügung stehen. Lange Weidezeiten<br />

ohne entsprechendes Futterangebot<br />

sind zu vermeiden, da hierdurch die Gesamtfutteraufnahme<br />

eingeschränkt wird.<br />

Die Stallration und das Kraftfutterangebot<br />

müssen auf die jeweilige Grasmenge<br />

und –qualität hin individuell angepasst werden.<br />

Für eine Rationsberechnung wenden<br />

Sie sich bitte an Ihren <strong>ForFarmers</strong>-Außendienstmitarbeiter!<br />

Weidegang im Frühjahr<br />

Das Wichtigste im Zusammenhang mit der<br />

Weidehaltung ist ein gleitender Übergang<br />

<strong>von</strong> der Stallration zur Weideration. Zu<br />

Beginn sollte mit wenigen Stunden Weidegang<br />

angefangen werden. Die Stallration<br />

sollte den neuen Bedingungen nach und<br />

nach angepasst werden. Der Grassilageanteil<br />

wird in der Regel reduziert und der<br />

Maissilageanteil beibehalten oder erhöht.<br />

Die Eiweißergänzung muss reduziert und<br />

die Kraftfuttersorte angepasst werden. Vor<br />

allem die Strukturversorgung benötigt eine<br />

hohe Aufmerksamkeit. Junges Weidegras<br />

hat wenig Struktur. Wird die Grassilage als<br />

Strukturgeber in der Stallration reduziert,<br />

muss evtl. ein Strukturträger (Stroh, Heu)<br />

ergänzt werden.<br />

Weide im Sommer<br />

Wie in der Tabelle dargestellt ist, ändern<br />

sich die Inhaltsstoffe im Verlauf der Vegetation.<br />

Um die Milchleistung mit angemes-<br />

8


senen Inhaltsstoffen aufrecht zu erhalten,<br />

muss die Fütterung dem Vegetationsstand<br />

entsprechend angeglichen werden. Wenn<br />

der Energiegehalt des Grünlandes im Laufe<br />

des Jahres nachlässt, muss die Energieversorgung<br />

in der Stallration angepasst werden.<br />

Allerdings ist hierbei auf die Menge<br />

schnell verfügbarer Kohlenhydrate zu achten,<br />

da junge Aufwüchse in der Regel hohe<br />

Zuckergehalte mitbringen.<br />

Klauengesundheit und Fruchtbarkeit<br />

Die Weidehaltung ist für die Klauengesundheit<br />

sehr positiv. Die Klauen bleiben<br />

in der Regel sauber und trocknen ausreichend<br />

ab, so dass Krankheitserreger weniger<br />

Angriffsmöglichkeiten haben. Aufgrund<br />

der natürlichen Haltung und der optimalen<br />

Bodenbeschaffenheit gibt es bei Weidegang<br />

nur wenige Probleme mit den Klauen.<br />

Zeitgleich bedeutet dies auch eine bessere<br />

Fruchtbarkeit, da die Tiere die Brunstsymptome<br />

deutlicher zeigen.<br />

Fazit<br />

In der Summe ist die Weidehaltung positiv<br />

zu bewerten. Die Klauengesundheit und<br />

die Fruchtbarkeit werden deutlich verbessert.<br />

Zudem ist mit einer angepassten Ausgleichsfütterung<br />

eine gute Milchleistung mit<br />

entsprechenden Inhaltsstoffen zu erreichen.<br />

Grasqualität: Inhaltsstoffe des Weideaufwuchses im Verlauf der Vegetation<br />

Weide im Frühjahr<br />

Weide im Sommer<br />

Inhaltsstoff [je kg TS] Einheit Junger Aufwuchs Älterer Aufwuchs Junger Aufwuchs Älterer Aufwuchs<br />

Trockensubstanz % 16 18 15 18<br />

Energie MJ NEL 6,9 6,4 6,4 6,1<br />

Rohprotein g 200 180 200 180<br />

RNB g 8,3 5,9 9,6 6,6<br />

Nutzbares Rohprotein g 148 143 140 139<br />

Rohfaser g 200 240 200 240<br />

Strukturwert 1,6 2,0 1,6 2<br />

Zucker g 90 80 90 80<br />

Quelle: DLG, 2001<br />

9


REPORTAGE<br />

Die Duplex-Tochter Cheyenne ist eine <strong>von</strong> Hartmut Krögers hoffnungsvollen Nachwuchs-Kühen. Sie wurde schon zweimal auf der Schau der Besten in Verden prämiert.<br />

Wenn Aufwand und Ertrag im<br />

Einklang sind<br />

10<br />

Eine Milchleistung über 10.000 kg, mehrere Kühe auf der „Schau<br />

der Besten“ in Verden, bei einer kleineren Herde eine hohe Rendite,<br />

das schafft man nicht mal eben so nebenbei. Hartmut Kröger<br />

aus Ahrenswohlde im Landkreis Stade in Niedersachsen ist Rinderzüchter<br />

aus Passion.<br />

Seit 24 Jahren kommt <strong>ForFarmers</strong>-Berater<br />

Torsten Behrens auf den Kröger-Hof in<br />

Ahrenswohlde und hat schon Vater Hans-<br />

Hermann in Fragen der Futterwahl für die<br />

Kühe beraten. „Kuhwohl und Kuhkomfort<br />

waren hier schon immer ein Anliegen“, be-<br />

richtet er, „die Begeisterung, mit der hier<br />

Kühe gezüchtet und Milch gemolken wird,<br />

ist spürbar.“ In den letzten sechs Jahren<br />

hat Hartmut Kröger über Embryotransfer,<br />

Eizellenpunktion mit anschließender<br />

In-Vitro-Fertilisation, ET/OPU-IVF in drei<br />

Kuhfamilien investiert. Als erstes Zukauf-<br />

Kalb kam „Charity“ mit sechs Monaten auf<br />

den Hof. Hartmut Kröger kaufte sie vom<br />

Zuchtbetrieb Harbers in Beckshövede zu.<br />

Charity begründete die C-Linie, ihre Tochter<br />

Cheyenne war zweimal bei der „Schau<br />

der Besten“ in Verden prämiert. Ihre Halbschwester<br />

California wurde ebenfalls zweimal<br />

dort prämiert und war Siegerfärse auf<br />

der Bezirkstierschau in Tarmstedt. Außer<br />

dieser Kuhfamilie hat Hartmut Kröger noch<br />

zwei weitere Linien zugekauft, „Lady“ und<br />

eine „E-Linie“. Zusammen mit den zwei im<br />

Betrieb nachgezogenen Kuhfamilien hat<br />

sich der Jungzüchter so eine gute züchterische<br />

Basis geschaffen. „Natürlich macht


BETRIEBSDATEN<br />

das einige Arbeit, zumal wir in unserem<br />

Stall noch relativ viel Handarbeit haben“,<br />

erzählt der 33-jährige Hofnachfolger, „aber<br />

Züchten ist sozusagen meine Passion und<br />

mein Hobby.“ Auf das bisher Erreichte kann<br />

er zu Recht stolz sein: Charity und California<br />

wurden vom zuständigen Zuchtinspektor<br />

als „Exzellent“ eingestuft.<br />

Komfort im Kuhstall<br />

Aber nicht nur auf züchterischer Ebene,<br />

auch auf der Produktionsebene, hat Junglandwirt<br />

Kröger hohe Ansprüche: Er legt<br />

viel Wert auf Kuh-Komfort. Wasser wird<br />

den Tieren an einer Vielzahl <strong>von</strong> Tränken<br />

angeboten. Neben der Mineralfuttergabe<br />

in der Ration können die Kühe an einem<br />

Mineralleckstein zusätzliche Mineralien<br />

aufnehmen. „Ich gönne meinen Tieren viel<br />

Luxus“, stellt Kröger fest, „aber nur in einer<br />

gesunden Haltung und mit einer leistungsgerechten<br />

Fütterung können sie dauerhaft<br />

gute Leistungen erbringen.“ Bei der Fütterung<br />

berät ihn <strong>ForFarmers</strong>-Berater Torsten<br />

Behrens. Er kennt die Futtergrundlagen im<br />

Elbe-Weser-Dreieck sozusagen wie seine<br />

Westentasche, hat er schließlich sein halbes<br />

Leben Milchviehbetriebe dort beraten.<br />

Die Ration ist so gestaltet, dass eine<br />

hohe Milchleistung aus dem Grund- und<br />

Ausgleichsfutter ermolken wird. Die wiederkäuergerechte<br />

Fütterung wird durch<br />

Heulage zur freien Aufnahme garantiert.<br />

Der Stall ist hell und großzügig im Platzangebot,<br />

Kröger achtet darauf, zu keinem<br />

Zeitpunkt eine Überbelegung zu haben. In<br />

den mit Sägespänen eingestreuten Tiefboxen<br />

herrscht peinliche Sauberkeit. Alle<br />

zwei Wochen wird nachgestreut. Die Boxenhygiene<br />

habe sich spürbar auf die Euterhygiene<br />

niedergeschlagen, erklärt Kröger.<br />

Seither sind die Zellzahlen auf unter<br />

70.000 gesunken. Alle vier Monate kommt<br />

der Klauenpfleger und nimmt die komplette<br />

Die Milchviehration enthält 60 Prozent Maissilage<br />

Herde einmal auf den Klauenpflegestand.<br />

„Die vorbeugende Klauenpflege kostet<br />

Geld, aber es lohnt sich“, ist sich Kröger sicher.<br />

„Ich achte auch beim Besamungseinsatz<br />

auf das Fundament. Mindestens 115<br />

Punkte muss der Index haben“, berichtet<br />

er, „seit ich darauf und auf die rohfaserreiche<br />

Fütterung achte, ist die Klauengesundheit<br />

viel besser geworden.“<br />

Die Leistung halten - die Gesundheit<br />

stetig verbessern<br />

Auch wenn der Arbeitsaufwand wie Klauenpflege<br />

und Boxenhygiene höher ist, die<br />

eingesetzte Zeit danken die Kühe mit einer<br />

verbesserten Gesundheit und Leistungsfähigkeit.<br />

Die Kröger-Kühe haben eine<br />

Milchleistung <strong>von</strong> über 10.000 kg Milch<br />

bei einem Fettgehalt <strong>von</strong> 4,01 und einem<br />

Eiweißgehalt <strong>von</strong> 3,35 Prozent. Im Durchschnitt<br />

stehen sie vier Laktationen im Stall,<br />

fünf oder sechs sollen es zukünftig werden,<br />

strebt Kröger an. Sein Ziel für die Lebensleistung<br />

im lebenden Bestand sind weit<br />

über 30.000 kg. Die Bestandsergänzung<br />

liegt bei 17 Prozent, die Zwischenkalbzeit<br />

bei 386 Tagen im Vergleich zu 416 bei den<br />

Referenzbetrieben, der Besamungsindex<br />

bei 1,6 im Vergleich zu 2,0. Das Erstkalbealter<br />

der Färsen beträgt 24 Monate.<br />

Dass die Gesundheit, Leichtfuttrigkeit<br />

und Leichtkalbigkeit ein hohes Gut sind,<br />

dessen Wert sich in Form <strong>von</strong> geringen<br />

Tierarztkosten in der Rendite und in Form<br />

<strong>von</strong> geringem Nervenverschleiß in der Zufriedenheit<br />

des Milchviehhalters niederschlägt,<br />

weiß Kröger. Deshalb ist es sein<br />

oberstes betriebliches Ziel in Zukunft, das<br />

hohe Leistungsniveau beizubehalten und<br />

die Gesundheit stetig zu verbessern. Vater<br />

Hans-Hermann, Lebenspartnerin Beke<br />

Gerdes und Futterberater Torsten Behrens<br />

unterstützen ihn dabei.<br />

Seit fast einem Vierteljahrhundert kommt<br />

<strong>ForFarmers</strong>-Berater Torsten Behrens (rechts)<br />

auf den Hof <strong>von</strong> Hartmut Kröger und kennt die<br />

betriebliche Entwicklung ganz genau.<br />

60 Kühe umfasst derzeit die Herde <strong>von</strong><br />

Hartmut Kröger. Er ist dabei auf 70 Kühe<br />

aufzustocken. Der Betrieb befindet sich<br />

im Moment in der Umstrukturierung.<br />

Nachdem die Mastbullen weg sind, wurde<br />

Platz für die Jungrinderaufzucht frei,<br />

die wiederum mehr Kuhplätze im Boxenlaufstall<br />

ermöglicht hat.<br />

Auf 20 Hektar baut der gelernte Landwirt<br />

Silomais für seine Kühe an, auf 30<br />

Hektar wächst Gras, entweder auf Dauer-<br />

bzw. Wechselgrünland oder als Ackergras.<br />

In der Außenwirtschaft und beim Melken<br />

im Doppel-Vierer Fischgrätenmelkstand<br />

unterstützt ihn sein Vater Hans-Hermann,<br />

bei der Kälberaufzucht hilft ihm<br />

seine Lebenspartnerin Beke Gerdes. Die<br />

Zucht der schwarzbunten HF-Tiere liegt<br />

komplett in seiner Hand.<br />

Die Ration wird nicht als TMR gefüttert,<br />

sondern die Zuteilung erfolgt mit<br />

dem Blockschneider und der Silokatze,<br />

die das Futter nach rechts und links verteilt.<br />

Zurzeit besteht die Ration aus 60<br />

Prozent Maissilage, 40 Prozent Grassilage,<br />

Heulage zur freien Aufnahme,<br />

1,5 kg Soja- und Rapsextraktionsschrot<br />

als Ausgleichsfutter und Mineralfutter.<br />

Ab 20 Liter Milch bekommen die Kühe<br />

Kraftfutter, maximal 10 kg an der Transponderstation.<br />

Hier setzt Kröger auf<br />

Dairy Perfect mit 19 Prozent Rohprotein<br />

und der Energiestufe 4 mit einem geringen<br />

RNB-Wert zur Leberentlastung.<br />

11


Tipps für eine gute<br />

Qualität der Grassilage<br />

Silagen nehmen einen hohen Anteil in der Milchviehration ein<br />

und haben damit einen hohen Einfluss auf die Trockensubstanzaufnahme.<br />

Daher lohnt es sich, beim Silieren sehr sorgfältig vorzugehen.<br />

<strong>ForFarmers</strong> hat einige Tipps zusammengestellt, die Sie<br />

für den Erhalt guter Silagen einhalten sollten.<br />

Ziel der Konservierung…<br />

…ist es, das Gras so zu behandeln, dass<br />

so schnell wie möglich ein stabiler Zustand<br />

erreicht wird. Wird dies nicht erreicht,<br />

kann es zum Verlust des Futterwertes<br />

und der Schmackhaftigkeit, zu<br />

Geruchsabweichungen und zur Bildung<br />

<strong>von</strong> Toxinen (Schimmel pilze) kommen.<br />

Der richtige Schnittzeitpunkt…<br />

…und damit der Trockensubstanzgehalt<br />

entscheiden über den Silierverlauf. Bei<br />

einem geringeren TS-Gehalt können die<br />

Milchsäurebakterien weniger Milchsäure<br />

produzieren. Bei einem höheren TS-Gehalt<br />

stellt die Verdichtung des Siliergutes<br />

ein Problem dar, so dass kein optimales<br />

Milieu für Milchsäurebakterien entsteht.<br />

Die Schnittreife ist erreicht, wenn sich<br />

mindestens ein Drittel des Hauptbestandes<br />

im Beginn des Ähren- bzw. Rispenschiebens<br />

befindet.<br />

Kurze Feldliegezeiten…<br />

…verringern Inhaltsstoffverluste. Je zügiger<br />

das Siliergut unter Luftabschluss<br />

gelagert wird, desto geringer sind die<br />

Nährstoffverluste.<br />

Die Verdichtung…<br />

…ist das A und O der Silierung. Die<br />

Walzarbeiten müssen mit großer Sorgfalt<br />

erfolgen. Damit eine gute Verdichtung<br />

erreicht wird, dürfen nur dünne Lagen<br />

(max. 40 cm hoch) kurz geschnittenes<br />

oder gehäckseltes Siliergut abgelegt<br />

werden. Die Silierkette muss sich nach<br />

der Walzkapazität richten.<br />

Siliermittel können…<br />

…keine Fehler in der Siliertechnik wettmachen,<br />

aber sie können Gärverluste verringern<br />

und die Lagerstabilität erhöhen.<br />

Die Auswahl sollte nach vorheriger Einschätzung<br />

des Siliergutes erfolgen und<br />

nicht bereits Monate vorher.<br />

Die Abdeckung…<br />

…des Siliergutes sollte sofort erfolgen,<br />

um für den beginnenden Gärprozeß eine<br />

sauerstofffreie Umgebung zu schaffen.<br />

Damit wird nicht nur der Gärprozess optimiert,<br />

sondern auch die Entwicklung der<br />

Hefen, die später Nacherwärmungen verursachen<br />

können, verhindert.<br />

Der Ablauf des Konservierungsprozesses…<br />

… entscheidet über die Qualität der Silage.<br />

Eine schnelle pH-Wert-Absenkung<br />

ist dafür unabdingbar. Der optimale pH-<br />

Wert sollte je nach Trockensubstanzgehalt<br />

zwischen 3,5 und 5,0 liegen. Für den<br />

Konservierungsverlauf sind verschiedene<br />

Aspekte <strong>von</strong> Bedeutung:<br />

• der richtige Zeitpunkt der Mahd,<br />

• die richtige Einstellung der Erntemaschinen,<br />

• der Anwelkgrad des Grases beim Einsilieren,<br />

• sowie besonders das gewissenhafte<br />

Walzen und<br />

• eine gute Abdeckung der Silage.<br />

Der Lagerplatz…<br />

…sollte so gewählt sein, dass im Winter<br />

1,5 m und im Sommer 2,5 m Vorschub pro<br />

Woche realisiert werden, um Nacherwärmung<br />

bzw. Verderb der Silage zu verhindern.<br />

Ferkel-Erfol<br />

in den Deta<br />

Erfahrenen Praktikern kommen die R<br />

vor. Doch es wäre nicht das erste M<br />

läufen kleine Dinge in der Praxis nic<br />

<strong>ForFarmers</strong>-Spezialisten einige wicht<br />

bei helfen, ein optimales Ergebnis zu<br />

Deckstall<br />

• Prüfen Sie sorgfältig, ob die Sauen<br />

rauschig sind. Eine gute Kontrolle der<br />

Rausche bestimmt die Anzahl der lebend<br />

geborenen Ferkel und ihre Qualität<br />

entscheidend mit. Bei einem falsch<br />

gewählten Deckzeitpunkt leidet sofort<br />

das Ergebnis, da die Zahl der Ferkel,<br />

die Sie pro Sau bekommen, sinkt.<br />

12


ge beginnen<br />

ils<br />

atschläge der Beratung häufig bekannt<br />

al, dass gerade bei eingefahrenen Abht<br />

optimal laufen. Deshalb geben die<br />

ige Tipps für die Sauenhaltung, die daerzielen.<br />

Wichtige Punkte rund um die Rauschekontrolle:<br />

• Führen Sie die Rauschekontrolle<br />

nicht an einem festen Tag nach dem<br />

Absetzen durch, sondern kontrollieren<br />

Sie die Sauen täglich. Einige<br />

Sauen können nämlich schon früher<br />

wieder in die Rausche kommen, als<br />

Sie es „nach dem Kalender“ erwarten<br />

würden.<br />

• Führen Sie an Tagen intensiver Rausche<br />

lieber zwei Kontrollen als nur<br />

eine durch. Dadurch können Sie den<br />

Augenblick des Eisprungs besser<br />

feststellen. Der Eisprung findet bei<br />

zwei Drittel der Rausche statt. Die<br />

Länge der Rausche variiert noch einmal<br />

<strong>von</strong> Sau zu Sau.<br />

• Notieren Sie sich den Grad der Rausche,<br />

wenn Sie Probleme mit dem<br />

Bestimmen der Rausche haben. Geben<br />

Sie beispielsweise mit einem +<br />

an, dass die Scheide schon rot ist,<br />

aber die Sau noch nicht steht und mit<br />

einem ++, dass die Sau eine rote<br />

Scheide hat und steht. Wenn Sie sich<br />

bei der nächsten Rauschekontrolle<br />

nur noch ein + oder ein - notieren,<br />

dann wissen Sie, dass die Rausche zu<br />

Ende geht und dass eine Besamung<br />

keinen Sinn mehr ergibt. Sie können<br />

auch mit Zahlen arbeiten: 10 ist gut<br />

und 1 ist schlecht.<br />

• Besamen Sie die Sauen innerhalb der<br />

24 Stunden vor dem Eisprung.<br />

• Reinigen Sie die Lampen im Deckstall<br />

regelmäßig, und ersetzen Sie sie jedes<br />

Jahr im Juli. Es ist bekannt, dass<br />

eine ausreichende Beleuchtung sehr<br />

wichtig ist. In der Praxis zeigt sich<br />

aber, dass der Austausch der Lampen<br />

häufig vergessen wird. Die alten Lampen<br />

können Sie aber durchaus noch<br />

verwenden, um eine kaputte Lampe<br />

an weniger wichtigen Stellen im Stall<br />

zu ersetzen.<br />

• ‘Flushen’ Sie die Sauen, das ist erwiesenermaßen<br />

effektiv. Durch das<br />

‘Flushen’ nehmen die Sauen Zucker<br />

auf. Dadurch steigt der Insulinspiegel<br />

im Blut an. Ein erhöhter Insulingehalt<br />

sorgt dafür, dass das luteinisierende<br />

Hormon, das den Eisprung anregt, in<br />

höherer Dosis und mit einem höheren<br />

Spitzenwert in der Sau freigesetzt<br />

wird. Dadurch wird der Eisprung verbessert.<br />

Trächtige Sauen<br />

• Beobachten Sie die trächtigen Sauen<br />

gut, damit Sie sehen, wie sie sich fühlen.<br />

Wie viele falsch kauende Sauen<br />

sehen Sie beispielsweise Sauen, die<br />

falsch kauen, fühlen sich möglicherweise<br />

unbehaglich. Das Kauen ist<br />

hierfür ein typisches Verhalten. Durch<br />

das Kauen kommen Hormone – so genannte<br />

Endorphine – in die Blutbahn.<br />

Dadurch wird die Sau ruhig. Wenn<br />

viele Sauen kauen, ist eventuell ein<br />

sättigenderes Futter erforderlich.<br />

• Setzen Sie das Futterschema einige<br />

Tage vor dem Abferkeln etwas zurück.<br />

So verhindern Sie einen zu hohen Gesäugedruck<br />

und eine zu hohe Futteraufnahme<br />

direkt nach dem Abferkeln.<br />

Wenn die Sau nach dem Abferkeln<br />

zu viel Futter aufnimmt, dann spannt<br />

sich das Gesäuge zu stark. Das ist für<br />

die Tiere schmerzhaft.<br />

Geburtsstall<br />

• Kontrollieren Sie die Wassergabe an<br />

Ihre Sauen auch, wenn das Wassernetz<br />

maximal belastet wird. Häufig<br />

kommt zwar bei normaler Belastung<br />

noch genug Wasser aus dem Nippel.<br />

In vielen Ställen ist der Wasserdruck<br />

aber zu gering, wenn viele Verbraucher<br />

gleichzeitig Wasser abfordern.<br />

Das kann der Fall sein, wenn der<br />

Hochdruckreiniger läuft oder wenn<br />

alle Sauen um die Futterzeit gleichzeitig<br />

trinken.<br />

• Messen Sie die Wassergabe beispielsweise,<br />

indem Sie eine halbe<br />

Minute lang Wasser mit einem Litermaß<br />

auffangen. Wenn Sie die erzielte<br />

Menge mit zwei multiplizieren, haben<br />

Sie den Wert für die Wassermenge<br />

pro Minute.<br />

• Beginnen Sie früh genug mit dem Zufüttern<br />

der Ferkel, die noch bei der<br />

Sau sind. Bei großen Würfen können<br />

dann mehr Ferkel bei der Sau bleiben,<br />

und ein Verlegen ist seltener erforderlich.<br />

Bei kleinen Würfen kann das<br />

auch sinnvoll sein, da die Ferkel dann<br />

schon früher lernen, neben der Milch<br />

der Sau auch aus einem Napf zu trinken<br />

oder zu fressen. Auf diese Weise<br />

wird der Darm für den Futterverzehr<br />

trainiert, damit die Tiere das Futter<br />

nach dem Absetzen besser verdauen<br />

können. Die Ferkel haben so einen<br />

besseren Start. Durch das Zufüttern<br />

<strong>von</strong> Kunstmilch stimulieren Sie außerdem<br />

das Saugverhalten der Ferkel.<br />

Die Ferkel, die Kunstmilch trinken,<br />

nehmen letztlich nämlich auch mehr<br />

Milch <strong>von</strong> der Sau auf.<br />

13


Bel-Grain-Struktur schützt den<br />

Schweinemagen<br />

Gröbere Futterstruktur als<br />

wirksame Vorbeugung gegen<br />

Gesundheitsprobleme in der<br />

Schweinemast – Positive Wirkungen<br />

auch bei der Salmonellen-Prophylaxe<br />

14<br />

Lange Zeit hat sich das Interesse in der<br />

Schweineernährung auf die Bedarfsdeckung,<br />

die Futterhygiene und die Fütterungstechnik<br />

fokussiert. Futter ist aber<br />

mehr als nur die Summe aus Energie und<br />

Nährstoffen. So das Resümee einer Studie<br />

der tierärztlichen Hochschule in Hannover.<br />

Zahlreiche dort durchgeführte Untersuchungen<br />

weisen darauf hin, dass die<br />

Struktur des Futters eine wichtige Rolle<br />

hinsichtlich des Vorkommens <strong>von</strong> Magen-<br />

Darminfektionen spielt. Gleichzeitig ergibt<br />

sich aus den Ergebnissen, dass eine entsprechende<br />

Futterstruktur bei der Vermeidung<br />

<strong>von</strong> Magengeschwüren helfen kann.<br />

Damit wird die Entwicklung <strong>von</strong> „Functional<br />

Feed“, also <strong>von</strong> Futtersorten mit gesundheitsfördernden<br />

Eigenschaften, für<br />

Schweine möglich. <strong>ForFarmers</strong> GmbH hat<br />

diese Erkenntnisse jetzt im Futter-Konzept<br />

„BelGrain“ praxisreif umgesetzt.<br />

Problemfeld Magengeschwüre<br />

Magengeschwüre bei Schweinen stellen in<br />

der intensiven Schweinehaltung weltweit<br />

ein Problem dar. Bei marktreifen Schlachtschweinen<br />

wurden bei bis zu 80 % aller Tiere<br />

Veränderungen der Magenschleimhaut<br />

festgestellt, ohne dass diese Tiere vorab<br />

klinisch in Erscheinung traten (das heißt, es<br />

traten keine sichtbaren Krankheitssymptome<br />

auf). Das Problem tritt offensichtlich<br />

nicht nur in der Mast, sondern auch in<br />

der Zucht auf: Dort steigen die Remontierungsraten<br />

der Sauen durch Abgänge infolge<br />

<strong>von</strong> Magengeschwüren an. Bei Sauen<br />

kann der Anteil der „veränderten Mägen“<br />

am Schlachtband zwischen 45 bis 60 % liegen.<br />

Außer bei Sauen und Mastschweinen<br />

sind Magengeschwüre auch bei Saugferkeln,<br />

Absetzferkeln und Ebern zu finden.<br />

Salmonellen-Problemen vorbeugen<br />

Durch die Schweine-Salmonellen-Verordnung<br />

sind Landwirte mit mehr als 50 Mastplätzen<br />

verpflichtet, den Salmonellenstatus<br />

ihres Betriebes entweder über Blut- oder<br />

durch Fleischsaftproben ermitteln zu lassen.<br />

Wird ein Betrieb in Kategorie III (>40<br />

% positiver Proben) eingestuft, so ist dies<br />

meldepflichtig und mit konsequenten Auflagen<br />

verbunden. Für beide Gesundheitsprobleme,<br />

Magengeschwüre und Salmonellen,<br />

gilt gleichermaßen: Die Therapie ist<br />

kosten- und arbeitsintensiv, deshalb sind<br />

prophylaktische Maßnahmen gefordert.<br />

Hierbei kommt auf Grund der oben vorgestellten<br />

Erkenntnisse der Wissenschaft der<br />

Futterstruktur eine entscheidende Bedeutung<br />

zu.<br />

Was passiert im Magen<br />

Die Aufgabe des Magens besteht darin,<br />

die im Maul mehr oder weniger zerkleinerte,<br />

eingespeichelte Nahrung aufzunehmen<br />

und vorübergehend zu speichern. Mit Hilfe<br />

<strong>von</strong> Eiweiß spaltenden Enzymen und der<br />

Magensäure wird die Nahrung für die Verdauung<br />

und Absorption vorbereitet und in<br />

kleinen Portionen in den Dünndarm abgegeben.<br />

Die für die „Vorverdauung“ nötige Ansäuerung<br />

erfolgt über die Sekretion <strong>von</strong><br />

Salzsäure. Durch den niedrigen pH-Wert<br />

werden nicht nur die Eiweiß spaltenden Enzyme<br />

aktiviert. Auch oral aufgenommene<br />

Keime wie, z.B. E.Coli oder Salmonellen,<br />

werden bei pH-Werten unter 4,0 deutlich<br />

reduziert. Für eine effektive Säurebarriere<br />

bedarf es einer physiologischen Schichtung<br />

des Mageninhalts. Dadurch fällt der<br />

pH-Wert im Verlauf der Magenpassage<br />

ab. Tiere, die mit einem grob vermahlenen<br />

Futter gefüttert werden, weisen einen dickflüssigen,<br />

gut geschichteten Mageninhalt<br />

auf. Durch diese Schichtung wird auch verhindert,<br />

dass sich der Mageninhalt derart<br />

vermischt, dass der pH-Wert im vorderen<br />

Bereich, wo die Speiseröhre einmündet,<br />

zu stark abfällt. Dies ist wichtig, weil dieser<br />

Bereich mit einer nur unzureichenden<br />

Schleimschicht geschützt wird und 98 %<br />

aller Magengeschwüre dort gefunden werden.<br />

Das richtige Futter hilft<br />

Als wirksame Maßnahme zur Vermeidung<br />

der aufgezeigten Probleme hat sich nach<br />

<strong>ForFarmers</strong>-Erfahrungen die Umstellung<br />

auf eine Futtersorte mit grober Vermahlung<br />

erwiesen. Die Vorteile einer groben Vermahlung<br />

sind:<br />

1. Grob vermahlenes Schrot gewährleistet<br />

eine physiologische Schichtung des Mageninhalts<br />

und verhindert einen zu niedrigen<br />

pH-Wert im ungeschützten vorderen<br />

Magenbereich.<br />

2. Eine gröbere Vermahlung reduziert dadurch<br />

die Gefahr <strong>von</strong> Magengeschwüren<br />

und steigert das Wohlbefinden und die<br />

Leistungsfähigkeit der Tiere.<br />

3. Mehlförmiges Futter muss stärker eingespeichelt<br />

werden als pelletiertes Futter<br />

und wird deshalb langsamer aufgenommen.<br />

Das Resultat ist eine intensivere<br />

Durchsäuerung des Futterbreies und ein<br />

niedrigerer pH-Wert im mittleren und im<br />

hinteren Bereich des Magens. Die Gefahr,<br />

dass oral aufgenommene Keime,<br />

wie z.B. Salmonellen, die Passage durch<br />

den Magen überleben, wird nachweislich<br />

reduziert.<br />

4. Eine gröbere Schrotform erhöht den<br />

Stärkegehalt im Dickdarm. Durch deren


mikrobiellen Abbau erhöhen sich dort<br />

die Gehalte an Propion- und Buttersäure,<br />

wodurch der pH-Wert im Dickdarm<br />

gesenkt und eine Vermehrung <strong>von</strong> Salmonellen<br />

reduziert wird.<br />

5. Durch die bessere Durchsäuerung werden<br />

die im Magen ablaufenden Verdauungsvorgänge<br />

intensiviert.<br />

6. Eine gröbere Vermahlung hat einen günstigen<br />

Einfluss auf die Kotqualität bei<br />

Sauen. Die Exkremente haben einen<br />

höheren Wassergehalt und sind weicher<br />

als bei Verfütterung eines feinen Futters.<br />

Die Gefahr <strong>von</strong> Verstopfungen rund<br />

um die Geburt kann dadurch vermindert<br />

werden.<br />

Die Bel-Grain-Struktur im Detail:<br />

Mit der „Bel-Grain-Struktur hat <strong>ForFarmers</strong><br />

GmbH jetzt eine spezielle Futterform, die<br />

diese Anforderungen erfüllt, im Programm.<br />

In der Produktion wird für die „Bel-Grain-<br />

Struktur“ ein spezielles Zerkleinerungsverfahren<br />

verwendet. Im Gegensatz zur<br />

Hammermühle wird die Partikelgröße dabei<br />

nicht durch die Sieblochgröße oder die<br />

Umdrehungsgeschwindigkeit einer Mühle<br />

bestimmt. Auch ist es nicht das Ziel den<br />

Anteil an groben Partikeln >2 mm zu erhöhen<br />

(es soll ja kein Legemehl für Geflügel,<br />

sondern ein Schweinefutter werden). Für<br />

diese Futterstruktur soll der Anteil an feinen<br />

Partikeln im Bereich <strong>von</strong> unter 0,2 mm<br />

reduziert werden. Dies setzt voraus, dass<br />

Rohwaren, die <strong>von</strong> Haus aus fein sind (wie<br />

beispielsweise bestimmte Mühlennachprodukte),<br />

nicht zum Einsatz kommen.<br />

Fazit: Wirksame Prophylaxe<br />

Mit den „Bel-Grain“ Futtermitteln <strong>von</strong><br />

<strong>ForFarmers</strong> GmbH werden aktuelle, wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse in die Praxis<br />

transferiert. Mit der „Bel-Grain“ Struktur<br />

steht dem Landwirt ein wirksames Instrument<br />

zur Verfügung, um seinen Schweinebestand<br />

hinsichtlich drohender Magenund<br />

Salmonellenprobleme prophylaktisch<br />

gesund zu erhalten.<br />

15


REPORTAGE<br />

Karin und Berto Keurntjes vor ihrem neuen Maststall mit Luftwäscher. Ihr Betrieb entspricht jetzt den Umwelt- und Haltungsforderungen <strong>von</strong> 2013.<br />

Ammoniak wird aus der Luft<br />

herausgewaschen<br />

16<br />

Neue Ställe werden nur noch mit immer höheren Auflagen genehmigt,<br />

denn die Gesetze und Vorschriften für die Bereiche Gesundheit,<br />

Nitrat und Ammoniak werden gerade in der Schweinehaltung<br />

immer strenger. Wie stellen sich Schweinehalter darauf ein<br />

Berto und Karin Keurntjes aus Didam im<br />

Gelderland (Niederlande) haben einen neuen<br />

Maststall mit Luftwäscher bauen lassen,<br />

damit ihre inzwischen vier verschiedenen<br />

Ställe den Umwelt- und Haltungsanforderungen<br />

<strong>von</strong> 2013 entsprechen. Der neueste<br />

Stall wurde gerade erst Ende Februar <strong>2011</strong><br />

fertiggestellt. Er ist mit einem Luftwäscher,<br />

der die Ammoniakemission um 95% verringert,<br />

ausgerüstet. „Dank dieser modernen<br />

Technik erfüllt unser Betrieb jetzt die<br />

strengeren Umwelt- und Haltungsanforderungen”,<br />

freut sich Berto Keurntjes. Der<br />

gesamte Prozess vom Entwurf des Stalls<br />

über die Änderung des Bebauungsplans bis<br />

hin zum Erhalt der Baugenehmigung wurde<br />

<strong>von</strong> Henk Radstaak <strong>von</strong> der <strong>ForFarmers</strong>-<br />

Abteilung BOMAP begleitet.<br />

Tiefere Güllegrube<br />

Die Gestaltung und Einrichtung des neuen<br />

Stalls entspricht weitgehend den bereits<br />

vorhandenen Ställen.<br />

Aber der neue Stall besitzt eine tiefere Güllegrube,<br />

da hier keine schrägen Wände vorhanden<br />

sind. Unter dem Stall können 1800<br />

m³ Gülle gelagert werden. Der Stall ist 71<br />

m lang und 23 m breit. Bei dieser Breite hat<br />

sich Keurntjes dafür entschieden, den zentralen<br />

Gang an die Außenseite des Stalls<br />

zu verlegen. Von diesem Gang aus kann<br />

der Schweinehalter durch Fenster auf die<br />

Schweine schauen. “Wir konnten keinen<br />

breiteren Stall bauen, da unsere Gebäude<br />

mindestens 85 m <strong>von</strong> der benachbarten<br />

Schnellstraße entfernt liegen müssen.”<br />

Der neue Stall hat sechs Abteile mit je 16<br />

Buchten. In jedem Abteil ist Platz für 224<br />

Schweine. “Diese Größe passt auch gut<br />

zu den Möglichkeiten des Sauenbetriebs,<br />

der uns hauptsächlich die Ferkel liefert.


BETRIEBSDATEN<br />

Wir bekommen nämlich jede Woche Tiere.<br />

Jetzt werden jedes Mal zwischen 180 und<br />

270 Tiere geliefert, und <strong>von</strong> einem zweiten<br />

Ferkelerzeuger bekommen wir jede Woche<br />

zwischen 80 und 100 Tiere.”<br />

Gusseiserne Roste<br />

In den Buchten liegen gusseiserne Roste.<br />

Gusseisen hält nicht nur lange; der<br />

Schweinehalter geht auch da<strong>von</strong> aus, dass<br />

diese Roste den Kot besser durchlassen.<br />

„Wir verfüttern Flüssigfutter, und deshalb<br />

kann der Kot mit dieser konsistenz besser<br />

durch gusseiserne Stäbe als durch Betonstäbe<br />

in die Grube fallen. Diesen Aspekt<br />

haben wir bei der Materialauswahl berücksichtigt”,<br />

berichtet der Betriebsleiter.<br />

Die Buchten besitzen weiße Kunststoffwände<br />

in Kombination mit weißen Betonmauern.<br />

Das sorgt für zusätzliche Helligkeit<br />

in den Abteilen. Über ein kleines Fenster<br />

gelangt Tageslicht in jedes Abteil. In Kombination<br />

mit der zusätzlichen Beleuchtung<br />

sind die Abteile ausreichend beleuchtet.<br />

Über den Buchten befindet sich eine Vernebelungsvorrichtung,<br />

mit der quasi ein<br />

leichter Nieselregen erzeugt werden kann.<br />

Dadurch kann Hitzestress in Sommermonaten<br />

vermieden werden. Außerdem hilft<br />

die Anlage beim Einweichen vor der Stallreinigung.<br />

Bodenheizung für gewölbte Böden<br />

Die gewölbten Böden in den Buchten werden<br />

mithilfe eines computergesteuerten<br />

Rundpumpsystems erwärmt. Das in Rohren<br />

befindliche Wasser wird <strong>von</strong> den schwereren<br />

Schweinen aufgewärmt, die auf dem<br />

gewölbten Boden liegen.<br />

Der Luftwäscher.<br />

Anschließend wird es in die Abteile mit<br />

den jüngeren Tieren gepumpt. Dadurch<br />

werden die Stellen, an denen die Jungtiere<br />

liegen, aufgewärmt. Zur Sicherheit hat<br />

der Schweinehalter aber vorsorglich einen<br />

zusätzlichen Heizkessel im Stall installieren<br />

lassen. Seine Begründung: “Das ist für den<br />

Fall, dass wir zusätzliche Heizkapazitäten<br />

benötigen. Es ist besser, während des Baus<br />

einen Heizkessel mit Leitungen anzulegen,<br />

als später erneut mit Bauarbeiten zu beginnen.<br />

Außerdem hat sich der Kessel jetzt<br />

schon bewährt, denn durch den Neubau<br />

sind alle Abteile noch ziemlich kalt, und es<br />

sitzt noch viel Feuchtigkeit im Beton. Vor<br />

der Anlieferung der ersten Ferkel haben<br />

wir schon mit dem Heizkessel gewärmt, um<br />

vor der ersten Stallbelegung für trockene<br />

Abteile mit einer angenehmen Temperatur<br />

zu sorgen.”<br />

Die Belüftung<br />

Der neue Stall ist mit einer Kanalventilation<br />

ausgestattet. Über eine perforierte<br />

Spundwand an der kälteren Seitenfassade<br />

(Nordfassade) gerät die Luft unter<br />

dem gewölbten Boden nach innen, um anschließend<br />

über den Futtergang verteilt in<br />

die Abteile zu gelangen. Um die Mindestbelüftung<br />

besser kontrollieren zu können,<br />

ist im Einlass ein Ventil angebracht. Über<br />

dieses Ventil kann der Einlass verkleinert<br />

werden. Der Vorteil der Kanalventilation<br />

besteht darin, dass die Luft im Sommer gekühlt<br />

und im Winter gewärmt werden kann.<br />

“Wir haben ausreichende Erfahrung mit<br />

dem System. Im bereits bestehenden Stall<br />

wird dieses System auch verwendet, und<br />

es funktioniert prima. Deshalb haben wir es<br />

auch im Neubau installiert.”<br />

In den Buchten liegen gusseiserne Roste.<br />

Im Betrieb <strong>von</strong> Berto (39) und Karin (37)<br />

Keurntjes in Didam im Gelderland wurde 2010<br />

ein neuer Maststall für 1344 Tiere gebaut, der<br />

jetzt im Februar erstmals belegt wurde. Durch<br />

diese Erweiterung können jetzt rund 5200<br />

Tiere untergebracht werden. Seit 1998 hat<br />

Keurntjes auch einen Stall in Wijnbergen, und<br />

dort wird auch noch ein Stall gepachtet.<br />

Keurntjes hält zwei verschiedene Genetiken:<br />

Topigs 50 x Pietrain und Rotationslinie (ein<br />

eigenes Zuchtprodukt des Ferkelerzeugers) x<br />

D-Linie. Die Tiere bekommt er <strong>von</strong> zwei Ferkelerzeugern.<br />

Die Schweine werden <strong>von</strong> Vion<br />

geschlachtet.<br />

Zu dem Betrieb gehört auch eine kleine Ackerbaufläche<br />

<strong>von</strong> acht Hektar. Dort baut Keurntjes<br />

Mais an, der zu CCM verarbeitet wird. Die<br />

Schweine erhalten ihr Flüssigfutter dreimal<br />

täglich am Langtrog. “Der Vorteil der Flüssigfütterung<br />

besteht darin, dass die Schweine<br />

nach einem festgelegten Futterplan gefüttert<br />

werden können und dass alle Tiere gleichzeitig<br />

fressen. Wir können jetzt einfacher kontrollieren,<br />

ob alle Tiere gesund sind, weil man sofort<br />

sieht, ob sie an den Trog gehen. Außerdem<br />

bleibt es während des Fütterns ruhiger im<br />

Stall.”<br />

Keurntjes kann bei jeder Fütterung vier Mischungen<br />

verfüttern. Dadurch kann er die<br />

Mast besser steuern. Es werden u.a. folgende<br />

Nebenprodukte eingekauft: Eiweißplus,<br />

Bierhefe, CCM, Kartoffeldampfschalen, Brotmehl,<br />

Kartoffeln/Fritten und Weizenstärkewasser<br />

(Kröner).<br />

Die technischen Ergebnisse des Betriebs:<br />

Wachstum/Tier/Tag<br />

830 g<br />

Futterverwertung 2,43<br />

Verluste 1 %<br />

Futterkosten/kg Wachstum 0,459<br />

Magerfleischanteil 57,4 %<br />

Schlachtgewicht<br />

93,2 kg<br />

Speckdicke 15,76<br />

Muskeldicke 62,29<br />

17


Dänische Mastschweine<br />

optimal ausfüttern<br />

Die Importe <strong>von</strong> Mastläufern aus Dänemark haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Einer<br />

der Gründe für diese Entwicklung sind die hohen Tageszunahmen der dänischen Genetik. Ein Kritikpunkt<br />

ist jedoch der vergleichsweise niedrige Magerfleischanteil dieser Tiere, solange marktübliche<br />

Mastfuttermischungen eingesetzt werden. Was ist zu tun<br />

Für den Schweinemäster stellt sich die<br />

Frage, ob er durch eine angepasste Fütterung<br />

das Mastergebnis verbessern kann.<br />

<strong>ForFarmers</strong> hat sich dieser Fragestellung<br />

angenommen und in Fütterungsversuchen<br />

unterschiedliche Strategien getestet.<br />

Energiereduzierte Fütterung<br />

In einem ersten Versuch wurde der Frage<br />

nachgegangen, ob der Magerfleischanteil<br />

durch eine energiereduzierte Fütterung<br />

in der Endmast verbessert werden kann.<br />

Alle Tiere wurden ad libitum gefüttert. Um<br />

das Jugendwachstum voll ausschöpfen zu<br />

können kamen ein Vormastfutter mit 13,8<br />

MJ ME und ein Mittelmastfutter mit 13,4<br />

MJ ME zum Einsatz. Ab 80 kg Lebendgewicht<br />

hatte das Futter der Versuchsgruppe<br />

12,6 MJ ME, das der Kontrollgruppe 13,0<br />

MJ ME. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1<br />

wiedergegeben.<br />

Bei über 1000 g Tageszunahmen war der<br />

Effekt der Energiereduzierung auf das<br />

Wachstum mit minus 24 g nur gering. Die<br />

Futterverwertung in der Versuchsgruppe<br />

lag tendenziell höher. Bedingt durch die ge-<br />

18


ingeren Kosten des Endmastfutters waren<br />

die Kosten pro kg Zuwachs jedoch gleich.<br />

Mit 56,3 % Magerfleisch lag die Versuchsgruppe<br />

fast 1 % höher als die Kontrollgruppe,<br />

was ausschließlich am geringeren<br />

Speckmaß lag. Deshalb ist da<strong>von</strong> auszugehen,<br />

dass auch der Magerfleischanteil<br />

„Bauch“ bei den Versuchstieren höher war.<br />

Das Fleischmaß war in beiden Gruppen<br />

gleich.<br />

Den Magerfleischanteil optimieren<br />

In einem weiteren Versuch wurde geprüft,<br />

ob der Magerfleischanteil durch ein engeres<br />

Energie/Aminosäuren-Verhältnis<br />

verbessert werden kann. Auch in diesem<br />

Versuch wurden alle Tiere ad libitum gefüttert.<br />

Während die Kontrollgruppe Futter<br />

mit marktüblichen Energie/Aminosäuren-<br />

Verhältnissen bekam, wurden die Aminosäurengehalte<br />

der gleichen Mischungen für<br />

die Versuchsgruppe um 5 % erhöht. Die Ergebnisse<br />

dieses Versuches sind in Tabelle 2<br />

wiedergegeben.<br />

Auch in diesem Versuch wurden mit ca.<br />

1000 g sehr gute Tageszunahmen erreicht.<br />

Die Versuchsgruppe erreichte mit 1005 g<br />

ein um 35 g höheres Wachstum als die<br />

Kontrollgruppe. Die zusätzliche Aminosäuren-Ergänzung<br />

resultierte in einem höheren<br />

Fleischmaß bei gleichzeitig geringerem<br />

Speckmaß. In der Summe erreichte die<br />

Versuchsgruppe mit 56,0 % Magerfleisch<br />

ein um 1,2 % höheres Ergebnis als die Kontrollgruppe.<br />

Der positive Effekt einer verbesserten<br />

Aminosäurenversorgung zeigt<br />

sich auch in der Futterverwertung. Diese<br />

lag in der Versuchsgruppe mit 2,64 um 170<br />

g/kg Zuwachs niedriger. Dadurch wurden<br />

die Mehrkosten der Versuchsmischungen<br />

nicht nur ausgeglichen, sondern die Kosten<br />

pro kg Zuwachs um 0,04 € reduziert.<br />

Was bleibt festzuhalten<br />

Mastschweine dänischer Herkunft mit einem<br />

Duroc väterlicherseits zeichnen sich<br />

durch eine sehr hohe Futteraufnahme und<br />

damit durch hohe Tageszunahmen aus. Aufgrund<br />

ihrer hohen Tageszunahmen liegt der<br />

tägliche Proteinansatz um ca. 15 % höher<br />

als bei hiesigen Pietrain-Anpaarungen. Der<br />

hierfür benötigte Bedarf an Aminosäuren<br />

kann jedoch über die höhere Futteraufnahme<br />

nicht komplett abgedeckt werden.<br />

Zur Ausschöpfung des vorhandenen genetischen<br />

Potenzials und zur Maximierung der<br />

Wirtschaftlichkeit ist es deshalb ratsam,<br />

das Energie/Aminosäuren-Verhältnis enger<br />

zu gestalten. Zudem ist es in Abhängigkeit<br />

<strong>von</strong> der Fütterungstechnik sinnvoll, die Energiekonzentration<br />

in der Endmast zu reduzieren.<br />

Mit dem neuen „Dankonzept“ <strong>von</strong><br />

<strong>ForFarmers</strong> werden die eigenen praxisorientierten<br />

Versuchsergebnisse konzeptionell<br />

umgesetzt und der Landwirt bekommt<br />

die Chance, die „Dänen“ otpimal ausfüttern<br />

zu können.<br />

Dankonzept-Futtersorten im Praxistest<br />

Tabelle 1: Mastergebnisse bei energiereduzierter Endmast<br />

Endgewichte<br />

tägliche<br />

Zunahmen<br />

Futterverwertung<br />

MFl %<br />

Fleischmaß<br />

mm<br />

Speckmaß mm<br />

Kosten/ kg<br />

Zuwachs<br />

Kontrolle 119,3 1038 2,62 55,4 56,9 16,5 0,71<br />

Versuch 117,2 1014 2,67 56,3 56,9 15,4 0,71<br />

Tabelle 2: Mastergebnisse bei erhöhten Aminosäurengehalten<br />

Endgewichte<br />

tägliche<br />

Zunahmen<br />

Futterverwertung<br />

MFl %<br />

Fleischmaß<br />

mm<br />

Speckmaß<br />

mm<br />

Kosten/kg<br />

Zuwachs<br />

Kontrolle 122,1 970 2,81 54,8 57,9 17,5 0,76<br />

Versuch 122,6 1005 2,64 56,0 59,8 16,5 0,72<br />

Tabelle 3: Neue Superreihe<br />

Name Sortenumschreibung Einsatzempfehlung MJ ME Rohprotein,<br />

%<br />

Dan Start<br />

Dan Mast<br />

Dan Endmast<br />

Super Vormastfutter für besonders<br />

frohwüchsige Mastherkünfte<br />

Super Mastfutter für Mastherkünfte<br />

mit hoher Futteraufnahme und hohem<br />

Proteinansatzvermögen<br />

Super Endmastfutter für Mastherkünfte<br />

mit hoher Futteraufnahme und<br />

hohem Proteinansatzvermögen<br />

Vormast nach RAM 2.1 Vorgaben für<br />

den Gewichtsbereich 28-60 kg bei<br />

2-phasiger Fütterung bzw. 28-45 kg<br />

bei 3-phasiger Fütterung.<br />

Mittelendmastfutter für den Gewichtsbereich<br />

ab 45 kg. Im Rahmen<br />

der RAM-Fütterung als Mittelmastfutter<br />

ab 45 bis 60 kg geeignet.<br />

Endmastfutter nach RAM 2.2 Vorgaben<br />

für Mastschweine ab 60 kg Lebendgewicht.<br />

Lysin,<br />

%<br />

13,8 17,0 1,18<br />

13,2 16,5 1,00<br />

12,6 14,0 0,90<br />

19


Viele CCM-<br />

<strong>ForFarmers</strong> bietet Schweinehaltern<br />

jedes Jahr die Möglichkeit,<br />

ihre neuen CCM-Partien<br />

auf ihren Nährwert und auf das<br />

Vorhandensein <strong>von</strong> Mycotoxinen<br />

hin zu untersuchen. Aus<br />

der Analyse der eingeschickten<br />

Muster aus dem Jahr 2010<br />

geht hervor, dass viele CCM-<br />

Lieferungen einen zu hohen<br />

Gehalt an Mycotoxinen aufweisen.<br />

Bei der Verfütterung dieser<br />

Mischungen muss dieses<br />

Problem berücksichtigt werden.<br />

Hierüber informiert dieser Text.<br />

CCM-Lieferungen können zu relativ geringen<br />

Kosten im Labor <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong> analysiert<br />

werden. Der Vorteil einer Analyse besteht<br />

darin, dass die Mischung auf die richtige<br />

Weise (d.h. mit den exakten Nährwerten)<br />

in die Futterrationen eingerechnet wird. Die<br />

Schweine werden dadurch normgerecht gefüttert.<br />

Ein weiterer Vorteil des Analysierens der<br />

CCM-Lieferungen besteht darin, dass schnell<br />

deutlich wird, ob die jeweilige Mischung einen<br />

zu hohen Gehalt an Mycotoxinen aufweist.<br />

Mycotoxine sind Giftstoffe, die nach einem<br />

Befall des Mais mit bestimmten Schimmelarten<br />

(vor allem Fusarien) während der Wachstumssaison<br />

entstehen. Eine einmal verseuchte<br />

Anbaufläche erholt sich nicht mehr.<br />

Die gefährlichsten Mycotoxine sind DON und<br />

ZEA. Deshalb wird auch das Vorhandensein<br />

dieser beiden Gattungen geprüft.<br />

20<br />

Anfällig für Mycotoxine<br />

Schweine reagieren sehr empfindlich auf Mycotoxine,<br />

das gilt vor allem für junge Tiere. Bei<br />

Sauen kann ein bleibender Schaden entstehen.<br />

Eine Toxinbelastung äußert sich unter anderem<br />

durch ein schlechteres Immunsystem<br />

und eine verminderte Fruchtbarkeit der Sauen.<br />

Bei Mastschweinen ist das Schadenrisiko natürlich<br />

kleiner, da die Tiere bereits nach vier


Partien mit Mycotoxinen verunreinigt<br />

Monaten in den Schlachthof kommen.<br />

Für jede Tierkategorie ermittelt <strong>ForFarmers</strong><br />

einen „Aktionswert“ und einen „Untauglichkeitswert“.<br />

Wenn die Mycotoxine den Aktionswert<br />

überschreiten, besteht bei der Fütterung<br />

mit der verunreinigten CCM-Mischung<br />

ein zusätzliches Risiko. Liegt der Gehalt über<br />

dem Untauglichkeitswert, wird <strong>von</strong> der Gabe<br />

dieser Mischung abgeraten (siehe Tabelle 1).<br />

Hohe DON- und ZEA-Werte<br />

Aufgrund der schlechteren Anbaubedingungen<br />

im Jahr 2010 scheinen relativ viele Anbauflächen<br />

mit Fusarien infiziert zu sein. Im<br />

Vergleich zu früheren Jahren scheinen die<br />

Werte für DON und ZEA deutlich höher zu<br />

sein (siehe Tabelle 2). Dabei gibt es auch<br />

relativ viele Abweichungen oberhalb der kritischen<br />

Grenze. Es ist deshalb sehr wichtig,<br />

die Verwendung der CCM-Mischung bei der<br />

Futterration zu berücksichtigen<br />

Ihr Betreuer kann für Sie ausrechnen, in welchem<br />

Umfang eine problematische CCM-<br />

Mischung eingesetzt werden kann. Um unterhalb<br />

der oben genannten Grenzwerte zu<br />

bleiben, wird der maximale CCM-Anteil des<br />

Futters mit hohem DON-/ZEA-Gehalt niedriger<br />

sein, als aus ökonomischer Sicht für die<br />

Ration optimal ist.<br />

Eine weitere Folge der zu hohen Mycotoxinwerte<br />

besteht darin, dass die Mischung nicht<br />

innerhalb eines Jahres verfüttert werden<br />

kann. Die schädlichen Folgen <strong>von</strong> Mycotoxinen<br />

können möglicherweise verringert werden,<br />

wenn den Futterrationen Toxin-Binder<br />

hinzugefügt werden. Die Wirkung ist jedoch<br />

unsicher, da DON und ZEA nur eingeschränkt<br />

gebunden werden. Außerdem ist es vernünftig,<br />

eine angebrochene Mischung an die am<br />

wenigsten anfälligen Tiere zu verfüttern, nämlich<br />

die älteren Mastschweine.<br />

Im kommenden Jahr muss die Gefahr eines<br />

Befalls <strong>von</strong> CCM während der Wachstumssaison<br />

der Maisbestände noch stärker beobachtet<br />

werden - beispielsweise durch das<br />

Optimieren der Anbaubedingungen (Verbesserung<br />

der Bodenqualität) oder die Verwendung<br />

<strong>von</strong> Sorten, die resistenter gegen<br />

Schimmelpilzbefall sind. Abschließend raten<br />

wir Ihnen, eine neue CCM-Partie immer analysieren<br />

zu lassen, damit jeweils der exakte<br />

Nährwert bekannt ist und eine eventuelle Toxinbelastung<br />

minimiert werden.<br />

Tabelle 1: Aktionswertgrenzen und Untauglichkeitsgrenzen <strong>von</strong> DON und ZEA<br />

Tierart<br />

Aktionswert<br />

DON<br />

Untauglichkeit<br />

DON<br />

Aktionswert<br />

ZEA<br />

Untauglichkeit<br />

ZEA Anmerkung<br />

Junge Schweine 800 1000 80 100 Bei Einzelfuttermittel gilt eine<br />

dreifache Aktions- und Untauglichkeitsnorm<br />

Sauen und Mastschweine 800 1000 200 250<br />

Tabelle 2: DON- und ZEA-Gehalte in CCM-Ernten 2010 und 2009<br />

Mittelwert<br />

2010<br />

Mittelwert<br />

2009<br />

Höchstwert<br />

2010<br />

Höchstwert<br />

2009<br />

Feuchtigkeit 375 329 439 373<br />

Stärke (in Trockensubstanz) 726 729 758 759<br />

Rohprotein (in Trockensubstanz) 81 86 107 106<br />

DON (ug/kg) 1398 228 5330 630<br />

ZEA (ug/kg) 260 44 655 135<br />

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Hilfreiche Tipps für die Verwendung<br />

des Poultrycare ® -Scans<br />

Wir setzen unsere Reihe mit ausführlichen Informationen zum Praxiseinsatz des Poultryscare ® -<br />

Scans fort. In dieser Ausgabe der Futterpost möchten wir das Thema “Luft und Klima” ansprechen.<br />

Auf welche Punkte sollte dabei in der Praxis besonders Wert gelegt werden<br />

Das Poultrycare ® -Konzept besteht aus der<br />

Durchführung eines Poultrycare ® -Scans im<br />

Legegeflügelbetrieb. Anhand der ermittelten<br />

Kennzahl in verschiedenen Kategorien<br />

des Poultrycare ® -Scans kann der Hygienestatus<br />

des Betriebes bestimmt werden. Mit<br />

dem Poultrycare ® -Konzept werden die Gesundheitsrisiken<br />

für Ihren Legehennenbetrieb<br />

durch vorbeugende Hygienemaßnahmen<br />

reduziert.<br />

Der Poultrycare ® -Scan<br />

Der Hygienestatus des jeweiligen Legehennenbetriebes<br />

wird anhand des Ergebnisses<br />

verschiedener Bereiche des<br />

Poultrycare ® -Scans bestimmt:<br />

• Tierkontakte<br />

• Ungeziefer und (Haus-)Tiere<br />

• Hygiene<br />

• Menschen<br />

• Luft und Klima<br />

• Materialien und Werkzeuge<br />

• Futter und Wasser<br />

• Freier Auslauf - extra Risikofaktoren<br />

In dieser Futterpost behandeln wir den<br />

Bereich “Luft und Klima”. Die richtigen<br />

Einstellungen der Lufteinlässen und<br />

Ventilatoren sind sehr wichtig. Je präziser<br />

die Einstellungen an die Außentemperatur<br />

angepasst sind, desto gesünder<br />

ist das Klima für die Tiere im Stall.<br />

Richtige Einstellung der<br />

Klimaanlage im Stall<br />

Beim Ein- und Ausstellen der Klimaanlage<br />

muss unbedingt berücksichtigt<br />

werden, dass die Sensoren keine<br />

Abweichungen <strong>von</strong> den tatsächlichen<br />

Messwerten anzeigen, sondern nur auf<br />

Abweichungen <strong>von</strong> den vorgegebenen<br />

Einstellungen reagieren. Es empfiehlt<br />

sich deshalb, die Sensoren zweimal pro<br />

Jahr jeweils vor der Sommer- und Winterperiode<br />

eichen zu lassen, damit diese<br />

Abweichungen auch <strong>von</strong> vornherein richtig<br />

gemessen werden. Der wichtigste<br />

Tipp: Sorgen Sie dafür, dass die Sensoren<br />

im Stall an den richtigen Stellen<br />

hängen, damit eine optimale Lüftung<br />

möglich ist.<br />

Belüftung auch im Dunkeln prüfen<br />

Die meisten Betriebe wissen, wie die<br />

Belüftung im Stall bei Tag aussieht. Aber<br />

wissen sie auch, wie sie in der Dunkelheit<br />

abläuft Wir empfehlen Ihnen, einmal<br />

eine Stichprobe im Dunkeln zu machen.<br />

Ein kalter Luftstrom, der direkt auf<br />

die Tiere gerichtet ist, kommt häufiger<br />

vor, als Sie glauben. Diese kalte Luft<br />

kann Coli-Probleme bei den Tieren verursachen.<br />

Außerdem muss Leckluft wei-<br />

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testgehend verhindert werden. Leckluft<br />

entsteht durch stillstehende Ventilatoren,<br />

die nicht gut eingestellt sind oder<br />

an den Ausgängen <strong>von</strong> Eier- und Mistschächten.<br />

In ventilierten Ställen dürfen in der Einstreu<br />

keine nassen Stellen sichtbar sein.<br />

Wenn Sie solche Stellen finden, dann ist<br />

möglicherweise die Ventilation nicht in<br />

Ordnung. Schlecht isolierte Außenmauern<br />

können ebenfalls eine Ursache sein.<br />

Achten Sie auf saubere Lufteinlässe<br />

Außerdem ist es besonders wichtig, dass<br />

die frische Luft gut in den Stall hinein<br />

und die schlechte Luft ungehindert hinausgelangen<br />

kann. Besitzt ein Betrieb<br />

mehrere Ställe, dürfen die Ventilatoren<br />

auf keinen Fall in die Richtung der<br />

Ein- und Auslässe eines anderen Stalls<br />

blasen. Darauf müssen Sie achten, weil<br />

sonst Keime zwischen den Ställen ausgetauscht<br />

werden könnten.<br />

Um einen guten Lufteinlass in den Stall<br />

zu gewährleisten, müssen die Lufteinlässe<br />

sauber sein. Es kommt häufig vor,<br />

dass zur Abwehr <strong>von</strong> Vögeln und Ungeziefer<br />

Gaze auf der Außenseite der<br />

Einlassöffnungen angebracht wird. Der<br />

Nachteil dieses Systems ist, dass sich in<br />

diesen Gittern gern Staub festsetzt.<br />

Reinigen Sie die Einlässe und die Gaze<br />

regelmäßig. Das gilt auch für die Klappen,<br />

die Absaugventilatoren und die Lamellen<br />

an der Außenseite des Stalls.<br />

Dachlüfter sind nicht so leicht zu erreichen,<br />

die Reinigung dieser Ventilatoren<br />

ist somit schwieriger. Sie bleibt aber<br />

notwendig. Machen Sie die Schächte<br />

deshalb gut sauber, wenn der Stall leer<br />

ist.<br />

Probleme bei schlechter Luftzusammensetzung<br />

Kurzum: eine “nicht optimale” Be- und<br />

Entlüftung erzeugt eine schlechte Luftzusammensetzung<br />

im Stall. Diese macht<br />

sich durch einen zu hohen CO 2<br />

-Gehalt<br />

und durch Staub bemerkbar. Dadurch<br />

kann es zu Coli-Problemen bei den Tieren<br />

kommen, was sich negativ auf das<br />

Betriebsergebnis auswirkt. Eine einfache<br />

Kontrollmöglichkeit ist der Blick<br />

ans Stallende: Bei einer Stalllänge <strong>von</strong><br />

100 m muss die hintere Mauer noch gut<br />

sichtbar sein.<br />

Am besten lassen Sie die Klimaeinstellungen<br />

und alles, was damit zusammenhängt,<br />

regelmäßig analysieren. <strong>ForFarmers</strong><br />

hat einen Klimaspezialisten, der<br />

Ihnen dabei helfen kann. Nutzen Sie dieses<br />

Angebot, es lohnt sich auf jeden Fall.<br />

Klimatipps<br />

• Lassen Sie die Sensoren mindestens<br />

zweimal pro Jahr eichen,<br />

damit die Klimaeinstellung stets<br />

optimal an die Außentemperatur<br />

angepasst wird.<br />

• Nasse Stellen im Stall deuten an,<br />

dass etwas nicht in Ordnung ist.<br />

Sie können durch eine fehlerhafte<br />

Belüftung oder durch schlecht<br />

isolierte Außenmauern verursacht<br />

werden.<br />

• Besitzt ein Betrieb mehrere Ställe,<br />

dürfen die Ventilatoren nicht<br />

in Richtung der Ein- und Auslässe<br />

eines anderen Stalls blasen.<br />

• Reinigen Sie die Lufteinlässe und<br />

das davor befindliche Gaze regelmäßig.<br />

• Reinigen Sie die Schächte eines<br />

Dachlüfters gründlich, wenn der<br />

Stall leer ist.<br />

• Bei einer Stalllänge <strong>von</strong> 100 m<br />

muss die hintere Mauer noch gut<br />

sichtbar sein. Andernfalls muss<br />

die Klimaeinstellung verbessert<br />

werden.<br />

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REPORTAGE<br />

Unter dem Dach des Hähnchenmaststalles <strong>von</strong> Heinz Hunfeld befinden sich zwei Stallabteile mit jeweils 24.000 Mastplätzen.<br />

Auf dem Weg zu einer gesünderen<br />

Hähnchenmast<br />

24<br />

Wie hält man die Hähnchen verlässlich gesund Was ist das beste<br />

Rezept für eine stabile Darmflora Wie bauen die Hähnchen eine lang<br />

anhaltende eigene Immunität auf Wie bleibt der Medikamenten-<br />

einsatz dauerhaft niedrig Fragen, die sich jeder Hähnchenmäster<br />

stellt. Heinz Hunfeld hat zusammen mit seinem Geflügelberater<br />

Frans Duteweert für seinen Stall die richtige Lösung gefunden.<br />

Heede (Ems) ist eine Gemeinde in der<br />

Samtgemeinde Dörpen im Landkreis Emsland<br />

in Niedersachsen. Die tierische Ver-<br />

edelung in Richtung Schweine und Geflügel<br />

hat hier eine lange Tradition, besonders die<br />

Hähnchenmast hat in der Region gewaltig<br />

expandiert. Auch Familie Hunfeld betreibt<br />

seit vielen Jahren Schweinemast, 1998<br />

kam die Hähnchenmast dazu. 48.000 Masthähnchen<br />

betreut Heinz Hunfeld in seinen<br />

beiden Ställen. Wer so lange im Geschäft<br />

ist, kennt sich aus. „Die Effizienz unserer<br />

Produktion ist im Lauf der Zeit gewachsen“,<br />

berichtet Heinz Hunfeld, „die Erzeugungskosten<br />

pro Kilogramm Fleisch haben<br />

sich trotz gestiegener variabler Kosten<br />

verbessert. Die Hähnchen sind insgesamt<br />

gesünder, wir sparen heute im Vergleich zu<br />

früher eine antibiotische Behandlung ein.“<br />

Der Weg dahin war mit täglichen praktischen<br />

Erfahrungen und Erkenntnissen, und


BETRIEBSDATEN<br />

dem permanenten fachlichen Austausch<br />

mit seinem Berater Frans Duteweert gepflastert.<br />

Genetik, Haltungsumwelt und<br />

Fütterung müssen gut aufeinander abgestimmt<br />

sein. Früher mästete Hunfeld beispielsweise<br />

die Herkünfte Cobb und Ross<br />

308. Heute stehen in seinen Ställen Ross<br />

708-Tiere, denen trotz des höheren Brustfleischanteils<br />

bessere Knochen und damit<br />

weniger Beinprobleme und eine geringere<br />

Verlustrate nachgesagt werden. Auch ihre<br />

Verdauung ist stabil, so dass die Einstreu<br />

länger trocken bleibt. Sie eignen sich daher<br />

gut für die Langmast mit einem Lebendgewicht<br />

<strong>von</strong> 2,8 bis über 3 kg.<br />

Gleichbleibendes Futter entlastet<br />

Verdauungssystem<br />

Die genetische Basis ist das eine, die Fütterung<br />

das andere. Während Hunfeld erstere<br />

gewechselt hat, ist der Lieferant für<br />

zweitere seit Beginn der Hähnchenmast<br />

gleich geblieben. Von Anfang an setzte der<br />

Mäster auf Futter <strong>von</strong> <strong>ForFarmers</strong>. „Wir<br />

haben im Grunde genommen seit 1998 keinen<br />

krassen Futterwechsel durchgeführt“,<br />

stellt Geflügelberater Frans Duteweert<br />

fest, „unsere Maxime war immer eine ruhige<br />

Mast, bei der möglichst wenig Druck<br />

auf dem Verdauungssystem lastet.“ Auch<br />

die Integrationskette ist gleich geblieben.<br />

Heinz Hunfeld setzt auf die niederländische<br />

Plukon Royale-Gruppe, zu denen unter anderem<br />

die Pingo Poultry Holding mit dem<br />

Geflügelfleischschlachthof in Goor (Ndl.)<br />

gehört. Der Schlachthof beliefert vor allem<br />

die verarbeitende Industrie im Nordwesten<br />

Europas und hat sich auf Hähnchenprodukte<br />

spezialisiert. „Absatz und Beratungsqualität<br />

stimmen, die Verträge sind auf<br />

langjährige Zusammenarbeit ausgelegt“,<br />

konstatiert Heinz Hunfeld, „der Landwirt,<br />

der Beratung möchte, bekommt sie auch.“<br />

Jährlicher Klima-Check<br />

Bei ihm gehört beispielsweise der jährliche<br />

Klima-Check durch den <strong>ForFarmers</strong>-Klimaspezialisten<br />

Ruud van Wee, bei dem unter<br />

anderem Luftführung, Luftfeuchtigkeit,<br />

Energieverbrauch und Energiekosten ermittelt<br />

werden, zum festen Bestandteil seines<br />

betrieblichen Managements. Aber wie<br />

wird man nun erfolgreicher Hähnchenmäster<br />

und schafft es, bei den oberen 25 Prozent<br />

mitzumischen „Ich lasse den Landwirt<br />

immer selber seine Entscheidungen<br />

treffen und dränge mich nicht auf“, erklärt<br />

Frans Duteweert sein Rezept, „ich stelle<br />

zwar einige Möglichkeiten vor, letztendlich<br />

muss aber der Landwirt die Entscheidung<br />

treffen und tragen. Ich versuche, ihn vom<br />

Landwirt zum Hähnchenmast-Spezialisten<br />

zu bringen“, bringt er es auf den Punkt.<br />

Bessere Gesundheit, ruhigere Mast<br />

Das Vorhaben ging gut auf, wie Heinz Hunfeld<br />

bestätigt. In den letzten 15 Jahren<br />

sind die variablen Kosten pro Hähnchenplatz<br />

<strong>von</strong> 15 auf 25 Cent gestiegen. Da<strong>von</strong><br />

nehmen die Tierarztkosten mit 6 bis<br />

12 Cent einen nicht unerheblichen Teil ein.<br />

Grund genug für Heinz Hunfeld, sich mit<br />

der Gesundheit seiner Hähnchen zu befassen.<br />

Knochen, Darm und Luftröhre sind<br />

die Haupteintrittspforten bzw. Befallsorte<br />

für die in der Geflügelmast gefürchteten<br />

Strepto- und Enterokokken, Clostridien<br />

oder Coli-Bakterien.<br />

Hunfeld und Duteweert bringen mit ihrem<br />

Konzept, am Anfang der Mast bis zum 28. Tag<br />

Licht und Futter restriktiv zu verabreichen,<br />

Ruhe ins System. Durch das geringere Energieniveau<br />

im Futter wird das Verdauungssystem<br />

der Tiere weniger beansprucht, der<br />

Clostridiendruck ist geringer und die Tiere<br />

bauen eine bessere eigene Immunität auf.<br />

Dreh- und Angelpunkt des Konzeptes sei<br />

der Immunitätsaufbau durch das Wassermanagement,<br />

wie Frans Duteweert betont.<br />

„Der Immunitätsaufbau kostet zwar<br />

etwas Leistung zu Beginn der Mast, die<br />

Tiere haben aber ein sehr gutes Kompensationsvermögen,<br />

das sie in der Endphase<br />

der Mast bei der Langmast gut ausschöpfen<br />

können.“ Das Ergebnis kann sich sehen<br />

lassen: 60,5 Gramm Tageszunahmen<br />

und eine Futterverwertung <strong>von</strong> 1:1,73 auf<br />

die gesamte Mastdauer <strong>von</strong> 46 Tagen bei<br />

einem Endmastgewicht <strong>von</strong> 2,8 bis 2,9 Kilogramm<br />

(umgerechnet 1:1,19 auf 1.500<br />

Gramm).<br />

Aufeinander abgestimmte Bausteine<br />

Die Kettenglieder Brüterei, Futterlieferant,<br />

Beratung, Landwirt und Schlachtunternehmen<br />

greifen gut ineinander und sind aufeinander<br />

abgestimmt. Heinz Hunfeld nutzt die<br />

Möglichkeiten, die sich ihm bieten, optimal<br />

aus. Peinlich sauberes Arbeiten und Hygiene<br />

sind bei ihm keine Worthülsen, sondern<br />

Programm. Das Futter stimmt, das Wasser<br />

stimmt, die Gesundheit stimmt. Und den<br />

„Blick fürs Tier“, der für eine gute Tierbetreuung<br />

unerlässlich ist, hat er auch. Alles<br />

in allem also gute Voraussetzungen für eine<br />

auch zukünftig rentable Hähnchenmast.<br />

Heinz Hunfeld und <strong>ForFarmers</strong>-Berater Frans<br />

Duteweert arbeiten seit 13 Jahren zusammen.<br />

Der Betrieb Hunfeld steht auf mehreren<br />

Standbeinen. Vater Heinrich betreibt<br />

eine Schweinemast mit 600 Mastplätzen.<br />

Sohn Heinz baut auf den 330 Hektar<br />

Ackerland Mais und Getreide an, da<strong>von</strong><br />

Mais auf 300 Hektar, Weizen und Triticale<br />

auf 30 Hektar. Durch sein Lohnunternehmen<br />

Hunfeld Agrarservice bewirtschaftet<br />

Heinz Hunfeld fast dieselbe Menge noch<br />

einmal, insgesamt sind es rund 650 Hektar,<br />

auf denen er Bodenbearbeitung und Mais<br />

drillen durchführt. Des Weiteren transportiert<br />

der Agrarservice Gülle <strong>von</strong> und zu<br />

Biogasanlagen und zwischen Güllesilos.<br />

Ein weiteres Standbein der Familie ist<br />

die Hähnchenmast mit 48.000 Plätzen.<br />

2005 hat Heinz Hunfeld eine Biogasanlage<br />

mit 500 kw Leistung gebaut, deren<br />

Prozesswärme unter anderem die Ställe,<br />

die beiden eigenen und im Endausbau<br />

einmal 60 (zurzeit erst 40) benachbarte<br />

Wohnhäuser sowie öffentliche Gebäude<br />

wie eine Schule in Heede beheizt. Diese<br />

Biogasanlage wird im Moment auf 1 MW<br />

erweitert, um alle öffentlichen und kirchlichen<br />

Gebäude in Heede mit Wärme<br />

zu versorgen. Zu diesen betrieblichen<br />

Schwerpunkten kommen außerdem noch<br />

ein Campingplatz und eine PV-Anlage<br />

mit 310 kW dazu, die Heinz Hunfeld auf<br />

dem Dach seines Hähnchenmaststalles<br />

betreibt.<br />

Einige technische Daten:<br />

• 60,5 Gramm Tageszunahmen<br />

• eine Futterverwertung <strong>von</strong> 1:1,73<br />

(umgerechnet 1:1,19 auf 1500 Gramm)<br />

• gesamte Mastdauer <strong>von</strong> 46 Tagen<br />

• Endmastgewicht <strong>von</strong> 2,8 bis 2,9 kg<br />

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Ergebnis-Analyse Masthähnchen 2010:<br />

Erhebliche Verbesserungen in<br />

allen Bereichen erreicht<br />

Der Erfolg liegt auf der Hand: Im Vergleich zu 2009 haben sich die<br />

technischen Ergebnisse in den Zuchtbetrieben für Masthähnchen<br />

stark verbessert. Die Futterverwertung ist besser, das Wachstum<br />

pro Tier und Tag liegt auf einem guten Niveau, und auch die Produktionszahl<br />

zeigt, dass sich die Ergebnisse 2010 in allen Bereichen<br />

positiv entwickelt haben.<br />

Die technischen Ergebnisse auf dem Masthähnchensektor<br />

werden durch eine große<br />

Anzahl <strong>von</strong> Faktoren bestimmt. Einige Beispiele<br />

für diese Faktoren sind die Qualität<br />

der Eintagsküken, das Lebensalter der Muttertiere,<br />

der Krankheitsdruck, das Klima,<br />

Saisoneinflüsse und die verwalterische Leistung<br />

des Masthähnchenhalters. Auch die<br />

Fütterung spielt eine Rolle. <strong>ForFarmers</strong> hat in<br />

den vergangenen Jahren viele Bemühungen<br />

unternommen, um die Qualität des Futters<br />

und in diesem Zusammenhang auch die technische<br />

Leistung <strong>von</strong> Masthähnchen weiter zu<br />

verbessern. Offensichtlich mit Erfolg.<br />

Die Futterqualität<br />

<strong>ForFarmers</strong> führt regelmäßig Untersuchungen<br />

in der Praxis durch, um die Qualität<br />

des Futters zu analysieren und erforderlichenfalls<br />

auch zu verbessern. Im vorigen<br />

Jahr hat <strong>ForFarmers</strong> auf Grundlage dieser<br />

Analysen und praktischen Erfahrungen<br />

beschlossen, einige Anpassungen an den<br />

Produktionsstätten in Delden und Lochem<br />

durchzuführen. Ein Beispiel dafür ist die<br />

Einführung des Zweimillimeterkorns als<br />

Startfutter. Außerdem wurden die Qualitätsanforderungen<br />

der anzupassenden<br />

Grundstoffe weiter verschärft und es wurde<br />

noch mehr Wert auf Informationen aus<br />

der Praxis gelegt. Die Betreuer überwachen<br />

die Betriebe <strong>von</strong> Kunden und bekommen<br />

dadurch wertvolle Informationen, um<br />

das Futter weiter verbessern zu können.<br />

Kurzum: jede Woche werden die Futterleistungen<br />

an die aktuellen praktischen Erfahrungen<br />

gekoppelt.<br />

Die Agroscoop ® -Analyse<br />

2010 führte <strong>ForFarmers</strong> Agroscoop ® , das<br />

neue Management-Programm für Masthähnchenhalter,<br />

ein. Bei diesem Programm<br />

werden sowohl die Leistungen der Masthähnchen<br />

als auch die Ergebnisse analysiert.<br />

Durch diese Analyse und Überwa-<br />

Futterverwertung (Gruppe der besten 25 % der Betriebe)<br />

Die durchschnittliche Futterverwertung hat sich um 10 Punkte verbessert.<br />

1,400<br />

360<br />

VC 1500 top 25%<br />

Productiegetal<br />

Wachstum in g pro Tag (Gruppe der besten 2<br />

Das Wachstum pro Tag hat um 3 g zugenommen.<br />

Groei / dag va<br />

61,0<br />

Productiegetal<br />

360<br />

1,350<br />

345<br />

345<br />

1,300<br />

59,0<br />

330<br />

330<br />

1,250<br />

315<br />

315<br />

26<br />

1,200 300<br />

Dez/Jan dec/jan Jan/Febr jan/febr Febr/März febr/mrt März/April mrt/april april/mei April/Mai mei/juni Mai/Juni juni/juli Juni/Juli juli/aug Juli/Aug aug/sept Aug/Sept sept/okt Sept/Okt okt/nov Okt/Nov nov/dec Nov/Dez<br />

57,0 300<br />

dec/jan Dez/Jan jan/febr Jan/Febr febr/mrt Febr/März mrt/april März/April april/mei April/Mai mei/juni Mai/Juni juni/ju Juni/Ju


chung ist <strong>ForFarmers</strong> noch besser in der<br />

Lage, die Güte des Futters zu kontrollieren.<br />

Das Programm funktioniert perfekt, um<br />

proaktiv auf Änderungen auf dem Markt zu<br />

reagieren.<br />

<strong>ForFarmers</strong>-Mittelwerte<br />

Die Masthähnchenbetriebe, die mit<br />

Agroscoop ® arbeiten, haben 2010 starke<br />

Verbesserungen gezeigt. Die durchschnittliche<br />

Futterverwertung hat sich im Lauf des<br />

Jahres 2010 um ungefähr 10 Punkte verbessert.<br />

Das durchschnittliche Wachstum<br />

pro Tag ist um 3 g gestiegen. Diese Ergebnisse<br />

tragen zu einer besseren Betriebsrendite<br />

für die Masthähnchenhalter bei.<br />

In den Grafiken sind die Ergebnisse der<br />

Gruppe der besten 25 % der Betriebe aufgeführt.<br />

Es ist ein sehr positiver Trend erkennbar.<br />

Die Verluste in den Monaten Juli<br />

und August (siehe Grafik Produktionszahl)<br />

sind auf die höhere Mortalität während der<br />

Hitzeperiode im Sommer zurückzuführen.<br />

Im letzten Quartal 2010 haben sich die Ergebnisse<br />

weiter verbessert.<br />

<strong>ForFarmers</strong> hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />

<strong>2011</strong> die Ergebnisse auf den Betrieben der<br />

Masthähnchenhalter noch weiter zu optimieren.<br />

Falls Sie nach dem Lesen dieses<br />

Artikels Fragen haben, dann wenden Sie<br />

sich bitte an Ihren Betreuer.<br />

5 % der Betriebe) Produktionszahlen (Gruppe der besten 25 % der Betriebe)<br />

n top 25%<br />

Im letzten Quartal 2010 haben sich die Ergebnisse<br />

Productiegetal<br />

weiter verbessert.<br />

roei / dag van top 25%<br />

360<br />

360<br />

Productiegetal<br />

345<br />

345<br />

Wachstum groei / dag pro Tag<br />

330<br />

330<br />

315<br />

315<br />

/Juni<br />

Juni/Juli<br />

Juli/Aug<br />

Aug/Sept<br />

Sept/Okt<br />

Okt/Nov<br />

Nov/Dez<br />

li li juli/aug Juli/Aug aug/sept Aug/Sept sept/okt Sept/Okt okt/nov Okt/Nov nov/dec Nov/Dez<br />

300 300<br />

Dez/Jan dec/jan Jan/Febr jan/febr Febr/März febr/mrt März/April mrt/april April/Mai april/mei Mai/Juni mei/juni Juni/Juli juni/juli Juli/Aug juli/aug Aug/Sept aug/sept Sept/Okt sept/okt Okt/Nov okt/nov Nov/Dez nov/dec<br />

27


<strong>ForFarmers</strong> Bela GmbH<br />

Industriestraße 7, 49377 Vechta-Langförden, T: +49 (0)4447 80 80, F: +49 (0)4447 14 86<br />

info@bela.forfarmers.eu, www.forfarmers.eu<br />

Verkaufsleiter Rindvieh-/Schweinehaltung Michael Räther +49 (0)151 16794781<br />

Verkaufsleiter Geflügelhaltung Jan te Paske +49 (0)171 3333883<br />

<strong>ForFarmers</strong> BM GmbH<br />

Am Wuhlwinkel 1, 16928 Gerdshagen / Rapshagen, T: +49 (0)33986 50 22 0, F: +49 (0)33986 50 22 29<br />

info@forfarmers.eu, www.forfarmers.eu<br />

Verkaufsleiter Geflügelhaltung Haiko Eberhard +49 (0)173 6190053<br />

<strong>ForFarmers</strong> Hamburg GmbH & Co. KG<br />

Pollhornweg 25, 21107 Hamburg, T: +49 (0)40 75 27 05 23, F: +49 (0)40 75 27 05 91<br />

info@forfarmers.eu, www.forfarmers.eu<br />

Verkaufsleiter Rindvieh-/Schweinehaltung Jörn Hummelt +49 (0)173 6190025<br />

Verkaufsleiter Geflügelhaltung Haiko Eberhard +49 (0)173 6190053<br />

<strong>ForFarmers</strong><br />

Kwinkweerd 12, NL-7241 CW Lochem, Postfach 91, NL-7240 AB Lochem, T: +31 (0)573 28 88 00, F: +31 (0)573 28 88 99<br />

info@forfarmers.eu, www.forfarmers.eu<br />

Verkaufsleiter Rindviehhaltung Henk van der Vegt +31 (0)6 51344325<br />

Verkaufsleiter Schweinehaltung Rinze Exterkate +31 (0)6 22373309<br />

Verkaufsleiter Geflügelhaltung Jan Tjassens +31 (0)6 53404046<br />

<strong>ForFarmers</strong> Thesing GmbH & Co. KG<br />

Deichstraße 11, 46459 Rees, Nordrhein-Westfalen, T: +49 (0)2857 41 100, F: +49 (0)2857 13 40<br />

info@forfarmersthesing.eu, www.forfarmersthesing.eu

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