Der rote Faden, Ausgabe 8/13 - SPD Unterbezirk Gifhorn
Der rote Faden, Ausgabe 8/13 - SPD Unterbezirk Gifhorn
Der rote Faden, Ausgabe 8/13 - SPD Unterbezirk Gifhorn
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<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> August 20<strong>13</strong><br />
sozialdemokratischer Info-Service der <strong>SPD</strong> im <strong>Unterbezirk</strong> <strong>Gifhorn</strong><br />
Stark vor Ort, stark in Berlin<br />
von Hubertus Heil<br />
Am 22. September wird der Deutsche Bundestag<br />
neu gewählt. Diese Wahl ist eine Richtungsentscheidung<br />
für unser Land und gleichzeitig entscheiden<br />
die Wählerinnen und Wähler, wer in den kommenden<br />
vier Jahren unsere Region in Berlin vertritt.<br />
Für uns im Landkreis <strong>Gifhorn</strong> geht es dabei um viel:<br />
Um gute Arbeitsplätze, eine starke Wirtschaft und<br />
bessere Verkehrswege. Es geht um soziale Sicherheit<br />
und bessere Bildungschancen, um bessere<br />
Kommunen und die Stärkung des Ehrenamtes.<br />
Als Bundestagsabgeordneter vertrete ich die<br />
Interessen der Bürgerinnen und Bürger in meinem<br />
Wahlkreis. Meine Heimat liegt mir sehr am Herzen<br />
Seite 1<br />
Inhalt<br />
Stark vor Ort, stark in Berlin<br />
Hubertus Heil<br />
„Überlassen wir den Wahlkampf nicht<br />
den Demoskopen, sondern lasst uns für<br />
den politischen Wechsel kämpfen!“<br />
Seite 2<br />
Seite 3<br />
Seite 4<br />
Seite 5<br />
Seite 6<br />
Seite 7<br />
Seite 8<br />
Bildung steht im Zentrum<br />
unserer Politik<br />
Europa ist immer schuld!<br />
IGS in <strong>Gifhorn</strong> startet 5-zügig<br />
Am 22. September das<br />
Original der Energiewende<br />
wählen!<br />
150 Jahre <strong>SPD</strong><br />
Das Heranwachsen der Partei<br />
im Kaiserreich<br />
Buchtipp<br />
Neuer Bezirksvorstand der<br />
<strong>SPD</strong>-Arbeitsgemeinschaft<br />
60plus<br />
ASF wählt <strong>Unterbezirk</strong>svorstand<br />
Termine<br />
und als stellvertretender Vorsitzender der <strong>SPD</strong>-<br />
Bundestagsfraktion konnte ich in dieser Legislaturperiode<br />
wirksam in Berlin für unsere Region arbeiten.<br />
Dies möchte ich auch gerne weiterhin tun. Unsere<br />
Region braucht auch zukünftig eine starke Stimme in<br />
Berlin.<br />
Deutschland ist bisher zwar besser als andere<br />
Länder durch die Krise gekommen. Dennoch steht<br />
auch unser Land vor großen Herausforderungen mit<br />
riesigen Chancen aber auch erheblichen Risiken. Es<br />
geht um eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung,<br />
um sichere Arbeitsplätze, um gerechte Teilhabe<br />
und eine hohe Lebensqualität. <strong>Der</strong> sich verändernde<br />
Altersaufbau unserer Gesellschaft und der Wandel<br />
der Arbeitswelt etwa erfordern vollen Einsatz, um<br />
wirtschaftlichen Erfolg und sozialen Zusammenhalt<br />
zu sichern. Gleiches gilt für die Energiewende. Frau<br />
Merkel hat aus einer industriepolitischen Chance ein<br />
wirtschaftliches und soziales Risiko für Wirtschaft<br />
und Verbraucher gemacht, das wir nach der<br />
Bundestagswahl anpacken müssen.<br />
Fortsetzung Seite 2
<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong> Seite 2 - <strong>Ausgabe</strong> August 20<strong>13</strong><br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Ein umsichtiges und vorausschauendes Handeln<br />
würde hier auch für eine Stärkung der regionalen<br />
Wirtschaft und zahlreiche neu entstehende Arbeitsplätze<br />
sorgen. Auch bei der Infrastruktur ist in den<br />
vergangenen Jahren wenig passiert. Im Gegenteil,<br />
wir leben von der Substanz. Das merken auch die<br />
Bürgerinnen und Bürger bei uns im Wahlkreis –<br />
etwa an bei der Sanierung der Land- und<br />
Kreisstraßen, beim Bau von Ortsumgehung oder<br />
beim Breitbandausbau.<br />
Nach Jahren des Durchlavierens und einer „Politik<br />
der Alternativlosigkeit“ der Merkel-Regierung haben<br />
wir im Herbst 20<strong>13</strong> die Chance, diese Herausforderungen<br />
endlich anzupacken und die Dinge<br />
zum Besseren zu wenden. Dafür lohnt es sich zu<br />
kämpfen!<br />
Ich möchte mich schon jetzt bei den vielen fleißigen<br />
Helferinnnen und Helfern bedanken, die diesen<br />
Wahlkampf unterstützen. Ich werde gemeinsam mit<br />
den Genossinnen und Genossen im Landkreis<br />
<strong>Gifhorn</strong> noch zahlreiche Infostände, Nachbarschaftsgespräche<br />
und Hausbesuche machen.<br />
Daneben besuchen einige Gäste aus Landes- und<br />
Bundespolitik den Landkreis – etwa die niedersächsischen<br />
Minister Frauke Heiligenstadt und Boris<br />
Pistorius, die Arbeitsministerin aus Mecklenburg-<br />
Vorpommern und stellvertretende <strong>SPD</strong>-Parteivorsitzende<br />
Manuela Schwesig und der verkehrspolitische<br />
Sprecher der <strong>SPD</strong>-Bundestagsfraktion<br />
Sören Bartol.<br />
Am Freitag, <strong>13</strong>. September 20<strong>13</strong>, ab 18:30 Uhr<br />
wird der Vorsitzende der <strong>SPD</strong>-Bundestagsfraktion<br />
Frank-Walter Steinmeier zu einer<br />
Großkundgebung nach <strong>Gifhorn</strong> kommen. Damit<br />
leiten wir die heiße Phase vor der Wahl ein. In den<br />
kommenden Wochen bis zur Bundestagswahl ist<br />
noch viel zu tun, aber es ist auch noch vieles möglich.<br />
Überlassen wir den Wahlkampf nicht den<br />
Demoskopen, sondern lasst uns für einen politischen<br />
Wechsel in Deutschland kämpfen!<br />
Bildung steht im Zentrum<br />
unserer Politik<br />
von Detlef Tanke<br />
„Wir beginnen die Versäumnisse<br />
der ehemaligen CDU/FDP-<br />
Landesregierung abzuräumen“.<br />
Detlef Tanke<br />
<strong>Der</strong> Politikwechsel in Niedersachsen ist spürbar, wir<br />
beginnen die Versäumnisse der ehemaligen<br />
CDU/FDP-Landesregierung abzuräumen. Rot-grün<br />
hat mit den neuen Plänen zum Niedersächsischen<br />
Haushalt ein klares Zeichen für die Bildung gesetzt.<br />
Trotz der schwierigen Haushaltslage wird die<br />
Bildungsqualität verbessert. Mit der Verdreifachung<br />
der Mittel für Ganztagsschulen setzt die Landesregierung<br />
einen klaren Schwerpunkt. Auch die weiteren<br />
Haushaltsvorschläge dienen der Verbesserung<br />
zur Schul- und Hochschullandschaft. Dazu gehört<br />
beispielsweise eine fast flächendeckende Versorgung<br />
mit Ganztagsschulen. Diese unterstützt auch<br />
die individuelle Förderung von Kindern und<br />
Jugendlichen. Zudem werden wir rund 49.000 weitere<br />
Studienplätze einrichten und die Studiengebühren<br />
zum Wintersemester 2014<br />
abschaffen. Des Weiteren werden<br />
mehr als 5.000 neue<br />
Krippenplätze entstehen. Dafür<br />
wird eine Stunde Mehrarbeit für<br />
Gymnasiallehrer leider erforderlich<br />
sein. Damit nähert sich die<br />
Stundenzahl der niedersächsischen<br />
Lehrer denen in anderen<br />
Bundesländern an.<br />
Fortsetzung auf Seite 3
<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong> Seite 3 - <strong>Ausgabe</strong> August 20<strong>13</strong><br />
Fortsetzung von Seite 2<br />
Die Sanierung des Landeshaushalts ist unsere größte<br />
Herausforderung, weil wir eben nicht auf wichtige<br />
Investitionen in Bildung und Infrastruktur verzichten<br />
wollen. CDU und FDP haben zwar immer von einer<br />
Schuldenbremse schwadroniert, waren aber in ihrer<br />
Regierungszeit die größten Schuldenmacher. Sie<br />
haben die Schulden um nahezu 20 Milliarden Euro<br />
auf fast 60 Milliarden Euro hochgetrieben. Wirklich<br />
neuen Spielraum wird es nur geben, wenn die derzeitige<br />
Klientelpolitik nach der Bundestagswahl durch<br />
eine ebenfalls rot-grün geführte Bundesregierung<br />
beendet wird. In den vergangenen drei Jahren hat<br />
die frühere Landesregierung eine Milliarde Euro aus<br />
der Rücklage verschleudert und das Vermögen des<br />
Landes unter Wert versilbert. Nach jahrelanger<br />
schwarz-gelber Misswirtschaft, in der der Anschein<br />
eines Haushaltsausgleich nur durch Einmaleffekte<br />
und weitere Schulden erzielt wurde, sorgt Rot-Grün<br />
wieder für eine seriöse und solide wie vor allem auch<br />
zukunftsfähige Finanzplanung. Mit diesem ersten<br />
rot-grünen Haushalt schlagen wir einen realistischen<br />
Weg ein, um die Vorgaben der Schuldenbremse bis<br />
2020 zu erfüllen und schaffen gleichzeitig genug<br />
Spielraum für notwendige Zukunftsinvestitionen.<br />
Bildung steht im Zentrum unserer Politik.<br />
Europa ist immer schuld!<br />
Politische Mehrheiten entscheiden über Politik in Europa<br />
von Bernd Lange<br />
„Unheil aus Brüssel“, „Was macht ihr da schon wieder<br />
in Europa“ – Zwei von vielen Nachrichten, die mich<br />
in der letzten Zeit erreicht haben. Die mediale<br />
Stimmungsmache gegen Europa im Allgemeinen<br />
zeigt ihre Wirkung: Nationalistische Tendenzen nehmen<br />
zu, Europa ist weit weg und im Übrigen Schuld<br />
an allem Übel.<br />
Fakt ist jedoch, dass Europa Menschen und Staaten<br />
zusammen geführt hat, eine stabile Friedensmacht ist<br />
und große wirtschaftliche Möglichkeiten hat. Durch<br />
den Vertrag von Lissabon im Jahr 2009 ist die EU<br />
grundlegend demokratisiert worden und das direkt<br />
gewählte Europäische Parlament (EP) ist zusammen<br />
mit dem EU-Ministerrat (den Vertretern der 27<br />
Mitgliedsländern) Gesetzgeber.<br />
Politische Entscheidungen werden in der EU, wie in<br />
demokratischen Systemen üblich durch politische<br />
Mehrheiten bestimmt. Im EP haben wir Sozialdemokraten<br />
(S&D) 25 Prozent der Sitze. Somit wird<br />
ein Großteil der Entscheidungen von Christdemokraten<br />
und Liberalen getroffen. Auch in anderen EU-<br />
Institutionen sieht es nicht besser aus.<br />
Fortsetzung auf Seite 4<br />
Kurz vorgestellt:<br />
Bernd Lange ist seit 2009 niedersächsischer <strong>SPD</strong>-<br />
Europaabgeordneter. Bereits von 1994 bis 2004 gehörte er<br />
dem Europäischen Parlament an.<br />
Lange ist handelspolitischer Sprecher der europäischen<br />
Sozialdemokraten und Berichterstatter des Europäischen<br />
Parlaments für Industriepolitik.<br />
Im Internet unter www.bernd-lange.de gibt es viele weitere<br />
Informationen über Bernd Lange und seine Arbeit in Brüssel,<br />
Straßburg und Niedersachsen z.B.: Wie geht es nach dem<br />
Abhörskandal weiter mit dem Freihandelsabkommen der EU<br />
und den USA Aber hier veröffentlicht er z.B. auch seine<br />
Einkünfte: Wie viel Geld erhält ein Abgeordneter und was<br />
muss er davon bezahlen<br />
Bernd Lange
<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong> Seite 4 - <strong>Ausgabe</strong> August 20<strong>13</strong><br />
Fortsetzung von Seite 3<br />
Im EU-Ministerrat sind Christdemokraten und<br />
Liberale in der Mehrheit. Deutschland, Spanien,<br />
Schweden, Polen und Großbritannien prägen u.a.<br />
diese Dominanz, wobei Deutschland als größtes<br />
Land eine besondere Rolle spielt. Es ist daher<br />
absurd, wenn Mitglieder der Bundesregierung mit<br />
dem Finger auf Brüssel zeigen und sich über die<br />
EU-Politik beschweren. Kein Gesetz kommt ohne<br />
Zustimmung aus Berlin zustande.<br />
Die EU-Kommission ist mehrheitlich ebenfalls mit<br />
Konservativen und Liberalen besetzt. Nur sechs<br />
Mitglieder der 27-köpfigen EU-Kommission sind<br />
Sozialdemokraten. Diese schwarz-gelbe Mehrheit<br />
wirkt sich natürlich auf Gesetzesvorschläge aus. So<br />
kommt es zu Klagen gegen das VW-Gesetz, zu<br />
Versuchen massive Einschränkungen im Streikrecht<br />
durchzusetzen oder Daseinvorsorge zu liberalisieren.<br />
Beim Thema Wasserversorgung ist dies zu<br />
recht auf breiten Widerstand der Bürgerinnen und<br />
Bürger gestoßen und mit dem neuen Instrument der<br />
„Europäischen Bürgerinitiative“ ist es gelungen<br />
mehr als 1,5 Mio Unterschriften zu sammeln. Mit<br />
Erfolg: Inzwischen wurde „Wasser“ von der<br />
Konzessionsrichtlinie ausgenommen.<br />
Politische Mehrheiten entscheiden darüber, welche<br />
Politik in Europa gemacht wird - Schuld ist nicht „die<br />
EU“. Umso wichtiger ist es, dass Deutschland im<br />
EU-Ministerrat nicht weiter durch Konservative und<br />
Liberale vertreten wird, sondern endlich wieder<br />
Sozialdemokraten die Politik Europas stärker mitbestimmen.<br />
Daher: Für ein solidarisches Europa am<br />
22. September <strong>SPD</strong> wählen!<br />
Die IGS in <strong>Gifhorn</strong> startet fünfzügig<br />
von Karen Wachendorf<br />
Die IGS in <strong>Gifhorn</strong> wird von den Eltern stark nachgefragt.<br />
Daran konnten Irritationen wegen der<br />
Bauphase nichts ändern. Übergangsweise (für vermutlich<br />
2 Jahre) wird die IGS <strong>Gifhorn</strong> vom Lehmweg<br />
an die Konrad-Adenauer-Straße in das ehemalige<br />
Gebäude der Fritz-Reuter-Realschule verlegt.<br />
Sommerferien festgelegt, dass das Abitur an<br />
Integrierten Gesamtschulen nach <strong>13</strong> Jahren abgelegt<br />
wird, wie es dem Wunsch vieler Eltern entspricht.<br />
Das hat sicherlich den Zuspruch zu dieser Schulform<br />
bestärkt.<br />
Die Integrierte Gesamtschule <strong>Gifhorn</strong> startet zum<br />
Schuljahresbeginn mit fünf gefüllten fünften Klassen<br />
und ist damit komplett belegt. Auch die IGS<br />
Sassenburg hat fünf vollständige Klassen im fünften<br />
Jahrgang und musste sogar etwa 50 Schülerinnen<br />
und Schüler ablehnen, die nicht untergebracht werden<br />
konnten.<br />
Offensichtlich ist die Nachfrage nach Schulplätzen<br />
auf einer IGS im Landkreis trotz der zweiten IGS<br />
immer noch deutlich höher als die vorhandenen<br />
Plätze. Deshalb muss man sich im Kreis Gedanken<br />
darüber machen, wie diese Nachfrage sinnvoll befriedigt<br />
werden kann. Da die rot-grüne Landesregierung<br />
die Anzahl der notwendigen Parallelklassen auf vier<br />
heruntergesetzt hat (im Ausnahmefall kann auch eine<br />
Dreizügigkeit genehmigt werden) sollte man sich dringend<br />
Gedanken darüber machen, ob man die<br />
Fünfzügigkeit der beiden bestehenden IGSen auf<br />
jeweils vier Züge verringert, um dann eine ausreichende<br />
Schülerzahl für eine dritte IGS zu erhalten.<br />
Sinnvoll wäre ein Standort, der die Fahrzeiten der<br />
Schülerinnen und Schüler abkürzt.<br />
Die Landesregierung hat außerdem noch vor den<br />
Karen Wachendorf<br />
stellvertretende <strong>SPD</strong>-<strong>Unterbezirk</strong>svorsitzende<br />
und Mitglied im <strong>Gifhorn</strong>er Kreistag
<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong> Seite 5 - <strong>Ausgabe</strong> August 20<strong>13</strong><br />
Am 22. September das Original der<br />
Energiewende wählen!<br />
von Siegfried Brüdgam<br />
Mit Aussagen wie „Ökostrom treibt die Kosten hoch“<br />
versuchen Gegner der erneuerbaren Energien,<br />
Stimmung gegen die Energiewende zu machen. Sie<br />
nehmen die steigende Umlage nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz<br />
(EEG) als Indiz für diese<br />
Aussage. Dies ist falsch und dient der Stimmungsmache<br />
gegen den Ökostrom.<br />
Was sagt die EEG-Umlage über die Kosten von Ökostrom<br />
aus Dazu schauen wir uns an, wie die EEG-<br />
Umlage berechnet wird. Mit dem EEG wird der<br />
Ausbau der erneuerbaren Energien gefördert. Die<br />
Netzbetreiber müssen den Ökostrom abnehmen und<br />
zu festgesetzten Preisen vergüten. Diese Kosten werden<br />
den Netzbetreibern über die EEG-Umlage erstattet.<br />
Die EEG-Umlage berechnet sich aus der Differenz<br />
von EEG-Vergütung und dem Börsenstrompreis. Nun<br />
hat aber der Börsenstrompreis nichts mit den<br />
Energieerzeugungskosten und mit den, je nach<br />
Erzeugungsart anfallenden Folgekosten zu tun, sondern<br />
nur mit Stromangebot und Stromnachfrage. <strong>Der</strong><br />
Börsenstrompreis macht keinen Unterschied, ob der<br />
Strom aus alten Kohlekraftwerken (CO 2 -Schleudern),<br />
Atomkraftwerken (Kosten für Endlagerung) oder aus<br />
sauberen Windkraft- und Solarenergieanlagen<br />
kommt. Schlimmer noch, je mehr Ökostrom die bestehenden<br />
Anlagen produzieren, d. h. je geringer die<br />
Produktionskosten für Ökostrom sind, umso geringer<br />
der Börsenstrompreis und umso höher die EEG-<br />
Umlage.<br />
<strong>Der</strong> Börsenstrompreis ist zurzeit so niedrig, dass sich<br />
selbst bestehende konventionelle Kraftwerke kaum<br />
noch kostendeckend betreiben lassen und abgeschaltet<br />
werden sollen. Die Bundesregierung müsste hier<br />
regulierend eingreifen und den Strommarkt neu ordnen.<br />
Doch in der schwarz-gelben Bundesregierung<br />
blockieren sich CDU und FDP, und drohen die<br />
Energiewende gegen die Wand zu fahren. Jüngstes<br />
Beispiel für die Tatenlosigkeit von Schwarz-Gelb in<br />
der Energiepolitik ist der fehlende Netzanschluss für<br />
den produktionsbereiten Offshore-Windpark Riffgat.<br />
Am 22. September gehört diese Bundesregierung<br />
abgewählt und durch Rot-Grün, das Original der<br />
Energiewende, ersetzt.<br />
Natürlich kostet der Umbau des Energiesystems<br />
etwas und muss durch eine Umlage finanziert werden.<br />
Aber auch ohne Energiewende müsste unser in<br />
die Jahre gekommene Kraftwerkspark und das Verteilungsnetz<br />
modernisiert werden. Auch diese<br />
Modernisierung wäre nicht kostenlos zu haben und<br />
müsste über eine Umlage finanziert werden.<br />
Fortsetzung Seite 6<br />
Windkraftanlagen<br />
Für einige ein Ärgernis, für<br />
viele das Zeichen für eine<br />
klimaneutrale und umweltschonende<br />
Energieerzeugung.
<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong> Seite 6 - <strong>Ausgabe</strong> August 20<strong>13</strong><br />
Fortsetzung von Seite 5<br />
Wind- und Solarenergie machen uns zunehmend<br />
unabhängig von den weltweit immer stärker nachgefragten<br />
und damit knapper und teurer werdenden<br />
fossilen Energieträgern. Heute liegen die Energieerzeugungskosten<br />
von modernen Windkraftanlagen,<br />
je nach Lage, bei 3 bis 6 Eurocent pro Kilowattstunde.<br />
Windkraftanlagen sind heute schon konkurrenzfähig<br />
gegenüber modernen Kohle- oder<br />
Gaskraftwerken.<br />
150 Jahre <strong>SPD</strong><br />
Das Heranwachsen der Partei im Kaiserreich<br />
von Jan Schwarz<br />
Die Geschichte der <strong>SPD</strong> in unserer Region begann<br />
am 1. Dezember 1867 in der Stadt <strong>Gifhorn</strong>. Im<br />
Hinterzimmer des Gasthauses Paulmann trafen sich<br />
Handwerker und Arbeiter zur Gründungsversammlung<br />
einer „Gemeinde“ des Allgemeinen<br />
Deutschen Arbeitervereins (ADAV). Dabei erklärten<br />
26 <strong>Gifhorn</strong>er ihre Mitgliedschaft und bestimmten den<br />
Zigarrenmacher Bernhard Starke zu ihrem<br />
Vorsitzenden. Damit ist die<br />
Sozialdemokratie bei uns älter<br />
als der Landkreis <strong>Gifhorn</strong> selbst.<br />
Er wurde erst bei einer preußischen<br />
Verwaltungsreform am 1.<br />
April 1885 als eigene<br />
Verwaltungseinheit gegründet.<br />
Zu dieser Zeit kann noch nicht<br />
von einer Partei im heutigen<br />
Sinne gesprochen werden.<br />
Vertreter des ADAV zogen<br />
Arbeiter umfassten, wie auch Hilfskassen, Kinderbetreuung<br />
bis hin zum Sterbeverein.<br />
Die Organisation der Partei oblag ernannten<br />
Vertrauensleuten und der politische Kern bestand<br />
aus Arbeiterwahlvereinen, die sich an den Reichstagswahlkreisen<br />
orientierten. Aufgrund des Drei-<br />
Klassenwahlrechts hatten Sozialdemokraten<br />
schlechte Chancen und so kandidierten die prominenten<br />
Vertreter der Partei<br />
jeweils in vielen Wahlkreisen.<br />
Für den Landkreis <strong>Gifhorn</strong> traten<br />
unter anderen Otto Reimer<br />
(Gewerkschaftsfunktionär und<br />
Mitglied des Parteivorstandes)<br />
und Wilhelm Hasenclever (letzter<br />
Präsident des ADAV und<br />
Mitbegründer des Vorwärts) an.<br />
1905 gab sich die <strong>SPD</strong> ein<br />
neues Organisationsstatut,<br />
durchs Land, führten Veranstaltungen<br />
durch und warben für die Traditionsfahne der <strong>SPD</strong> feste Mitgliedschaft und<br />
nach dem es dann auch eine<br />
Gründung neuer Gemeinden. Es<br />
gab keine Parteibücher, nicht einmal eine richtige<br />
Beiträge gab. Die <strong>SPD</strong> wurde im<br />
Gegensatz zu den meisten anderen deutschen<br />
Mitgliedschaft. Die Zugehörigkeit zur Parteien zu einer regelrechten Mitgliederpartei. Ein<br />
Sozialdemokratie begründete sich in der Teilnahme ausgeprägtes Parteileben aus regelmäßigen<br />
an Veranstaltungen und dem Lesen sozialdemokratischer<br />
Presse. Kern der Bewegung war in den<br />
Versammlungen sowie einem ritualisierten sozialistischen<br />
Festkalender banden die Mitglieder an die<br />
ersten Jahren ihres Bestehens die eigene Partei. Vor gut 100 Jahren wurde so die <strong>SPD</strong> auch in<br />
Fortbildung, man traf sich um gemeinsam zu lesen<br />
und zu diskutieren.<br />
Dies änderte sich erst nach und nach, als die<br />
Sozialistengesetzte ausliefen. Nun entwickelten sich<br />
überall sozialdemokratische Bildungs-, Kultur- und<br />
der Region <strong>Gifhorn</strong> zur stärksten Partei, allerdings<br />
gelang es nicht, die Bündnisse aus konservativen,<br />
monarchischen und nationalistischen Parteien zu<br />
übertrumpfen. <strong>Der</strong> Erste Weltkrieg bedeute dann<br />
aber eine Zäsur für die Partei.<br />
Sportvereine, die fast alle Bereiche des Lebens der
<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong> Seite 7 - <strong>Ausgabe</strong> August 20<strong>13</strong><br />
Buchtipp<br />
Die seit 1904 währende Geschichte der Jungsozialisten in der <strong>SPD</strong><br />
(Jusos) ist eine Geschichte der Abgrenzung einerseits und der Versuche,<br />
die <strong>SPD</strong> programmatisch weiterzuentwickeln, andererseits. Ein bestimmender<br />
Konflikt der Jugendorganisation ist ihr Anspruch auf inhaltliche<br />
und organisatorische Autonomie gegenüber dem <strong>SPD</strong>-Parteivorstand.<br />
Zusätzlich kennzeichnen die Parteijugend langwierige interne<br />
Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Flügeln – etwa<br />
Austromarxisten gegen Nationalisten in den 1920er- oder Marxisten<br />
gegen Reformisten in den 1970er-Jahren.<br />
Thilo Scholle und Jan Schwarz interessiert, wie sich der jeweilige ökonomische<br />
und politische Wandel auf die ideologische und organisatorische<br />
Entwicklung der Jusos über das Kaiserreich, die Weimarer Republik, den<br />
NS-Staat und die Bundesrepublik ausgewirkt hat. Sie erläutern wichtige<br />
Debatten, wichtige Personen und wichtige Ergebnisse. Auch das<br />
Verhältnis zu verwandten Jugendverbänden wie der Sozialistischen<br />
Arbeiter- Jugend (SAJ), den Falken oder dem Sozialistischen Deutschen<br />
Studentenbund (SDS) berücksichtigen die Autoren.<br />
„WESSEN WELT IST DIE WELT “ Geschichte der Jusos<br />
von Thilo Scholle und Jan Schwarz<br />
240 Seiten, Preis: 20 €, ISBN 978-3-86602-761-9<br />
Neuer Bezirksvorstand der <strong>SPD</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft 60 plus<br />
Die diesjährige Konferenz der Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>SPD</strong> 60 plus des Bezirks Braunschweig erfreute sich<br />
einer großen Zahl prominenter Besucher. Neben den<br />
regionalen Abgeordneten des Bundes- und Landtages<br />
waren u.a. die Bundesvorsitzende der AG 60 plus,<br />
Angelika Graf, und die ehemalige Bundesministerin<br />
für Gesundheit, Ulla Schmidt, in den <strong>Gifhorn</strong>er<br />
Bügerschützensaal gekommen.<br />
Die Veranstaltung war wesentlich von der<br />
Verabschiedung des scheidenden, erfolgreichen<br />
Vorsitzenden Volker Mewes geprägt.<br />
In seinem Festvortrag sprach der Präsident des<br />
Sozialverbandes Deutschland, Adolf Bauer, zum<br />
Thema „Armut bekämpfen – Teilhabe ermöglichen.“ Er<br />
stellte fest, dass die Schere zwischen ARM und<br />
REICH in Deutschland immer größer werde und sah<br />
darin eine Gefahr für den sozialen Frieden. Die Armut<br />
verfestigt sich, und der betroffene Personenkreis sei<br />
nicht in der Lage, sich aus eigener Kraft daraus zu<br />
befreien. Vorbeugen ist aus seiner Sicht dringend notwendig,<br />
damit Vollzeitbeschäftigte von ihrem<br />
Einkommen die Familie ernähren und angemessene<br />
Beiträge in die Rentenversicherung einzahlen und so<br />
Altersarmut vermieden wird. Er ist gegen die Rente<br />
mit 67, weil der Arbeitsmarkt nicht die erforderliche<br />
Beschäftigungsmöglichkeit bietet. Das Renten-<br />
Eintrittsalter mit 67 ist deshalb unsozial.<br />
Die Konferenz wählte turnusgemäß einen neuen<br />
Bezirksvorstand der AG 60 plus. Neuer Vorsitzender<br />
ist Rainer Knop, Sassenburg. Zu seinen<br />
Stellvertretern wurden Elke Streckfuß, Salzgitter,<br />
Hans-Adolf Müller, Wesendorf, und Wolfgang Welge,<br />
Edemissen, sowie als Schriftführer Hans-Hermann<br />
Deter, Vechelde, gewählt.<br />
v.l. Rainer Knop, Elke Steckfuß,<br />
Wolfgang Welge, Hans-Hermann Deter und<br />
Hans-Adolf Müller
<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong> Seite 8 - <strong>Ausgabe</strong> August 20<strong>13</strong><br />
<strong>SPD</strong> <strong>Unterbezirk</strong> <strong>Gifhorn</strong><br />
Steinweg 11, 38518 <strong>Gifhorn</strong><br />
Telefon: 05371-3655<br />
Fax : 05371-15261<br />
www.spd-gifhorn.de<br />
ASF wählt<br />
<strong>Unterbezirk</strong>svorstand<br />
Verantwortlich i.S.d.P:<br />
Detlef Tanke<br />
Redaktion:<br />
Siegfried Brüdgam<br />
Am Donnerstag, den 27. Juni, war die<br />
<strong>Unterbezirk</strong>skonferenz der Arbeitsgemeinschaft<br />
sozialdemokratischer<br />
Frauen (ASF) im Kreis <strong>Gifhorn</strong>. Im<br />
Mittelpunkt standen die Neuwahlen<br />
des Vorstandes. Als Vorsitzende<br />
wurde Gerda Grete vorgeschlagen.<br />
Die Wahl erfolgte einstimmig genau<br />
wie die ihrer beiden Stellvertreterinnen<br />
Wiltrud Schweingruber und<br />
Grete Fiest<br />
Beisitzer wurden: Karin Arnecke,<br />
Irene Dittmann, Ursula Heimann,<br />
Angela Knobloch, Renate Knop.<br />
Es wurde über die Aktivitäten in diesem<br />
Jahr und für 2014 diskutiert. „Das wichtigste ist die<br />
Unterstützung für Hubertus Heil bei der Bundestagswahl<br />
mit einem Stand in der Fußgängerzone. Im<br />
Dezember geht es nach Lüneburg zum Weihnachtsmarkt.<br />
Des Weiteren ist eine Infoveranstaltung über<br />
Krippen- und Kindergartenplätze“, geplant berichtet<br />
v.l. sitzend: Wiltrud Schweingruber, Gerda Grete, Grete Fiest<br />
v.l.stehend: Karin Arnecke, Renate Knop, Angela Kobloch,<br />
Ursula Heimann, Irene Dittmann<br />
GerdaGrete.<br />
Im weiteren Verlauf berichtete Eva Schlaugat über<br />
das Bundestagswahlprogramm, die frühkindliche<br />
Erziehung und Bildung. Auch das alte Thema gleiche<br />
Bezahlung für gleiche Arbeit bei Frauen wurde diskutiert,<br />
und die Gleichberechtigung von Mann und Frau.<br />
Termine<br />
Sonntag, 31.08.20<strong>13</strong>, 16.30 Uhr, Sommerfest mit Vortrag zur Geschichte der <strong>SPD</strong>,<br />
Morada Hotel, Isetal, <strong>Gifhorn</strong><br />
Mittwoch, 11.09. 20<strong>13</strong>, 18.00 Uhr, Kundgebung mit Sigmar Gabriel,<br />
Schlossplatz, Braunschweig<br />
Freitag, <strong>13</strong>.09.20<strong>13</strong>,18.30 Uhr, Kundgebung mit Frank-Walter Steinmeier,<br />
Markplatz, <strong>Gifhorn</strong><br />
Freitag, 20.09.20<strong>13</strong>, Schlusskundgebung mit Stephan Weil,<br />
16.00 - 18.00 Uhr Wolfsburg, PorscheStraße<br />
!8.30 - 21.00 Uhr Peine , NN<br />
Sonntag, 22.09.20<strong>13</strong>, Bundestagswahl