Mesoskalige konvektive Systeme während des ... - IMK-TRO
Mesoskalige konvektive Systeme während des ... - IMK-TRO
Mesoskalige konvektive Systeme während des ... - IMK-TRO
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3 Beschreibung der untersuchten Fälle<br />
Der TEJ befindet sich zwischen 200 und 100 hPa und weist ein Windgeschwindigkeitsmaximum<br />
von rund 28 m s −1 auf (nicht gezeigt).<br />
In der äquivalentpotentiellen Temperatur besteht zwischen der Grenzschicht und der<br />
mittleren Troposphäre eine Temperaturdifferenz von etwa 20 K. Ein energetisches<br />
Ungleichgewicht in dieser Größenordnung (20 - 30 K) ist nach Chong et al. (1987)<br />
typisch für das prä<strong>konvektive</strong> Umfeld tropischer MCSs.<br />
Kurz vor Ankunft <strong>des</strong> Systems an der Station Dano - gegen 1750 UTC - wird eine<br />
weitere Sonde aufgelassen. Anhand der Analyse dieser Messdaten zeigt sich, dass<br />
sich zu diesem Zeitpunkt bereits erste Störungen im prä<strong>konvektive</strong>n Umfeld ergeben.<br />
So bildet sich in den untersten Schichten eine Böenfront mit einem Spitzenwert<br />
bis zu 8 m s −1 in 900 hPa aus. In diesem Bereich hat die Windrichtung bis dahin auf<br />
Ost gedreht. In Bontioli wurde die Böenfront in Bodennähe jedoch mit einem Spitzenwert<br />
um 7 m s −1 vermessen - im Vertikalprofil weisen die Windgeschwindigkeit<br />
jedoch in den untersten Schichten nur Werte um 2 m s −1 auf. Demnach ist davon<br />
auszugehen, dass die Böenfront zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Aufstiegs noch nicht am Boden<br />
angekommen ist.<br />
Auch die Betrachtung der spezifischen Feuchte, die bis zu diesem Zeitpunkt innerhalb<br />
der Grenzschicht weiterhin ähnliche Werte wie am Mittag aufweist, lässt darauf<br />
schließen, dass der System noch nicht über Dano angekommen ist.<br />
So weist die Grenzschicht zu diesem Zeitpunkt eine vertikale Erstreckung bis 830 hPa<br />
auf. In der potentiellen Temperatur ist zu erkennen, dass es in Bodennähe bereits<br />
aufgrund von Kaltluftadvektion zu einer Abkühlung gekommen ist. Innerhalb der<br />
Grenzschicht liegen die Temperaturen jedoch noch über denen, die um 1200 UTC<br />
gemessen wurden.<br />
Aufgrund der herannahenden Wolken ist in den Schichten zwischen 800 und 500 hPa<br />
eine Zunahme der spezifischen Feuchte und der relativen Feuchte zu beobachten, deren<br />
Untergrenze anhand der relativen Feuchte auf 800 hPa und deren Obergrenze<br />
auf 500 hPa festgelegt werden kann. In diesem Bereich ist zudem eine höhere potentielle<br />
Temperatur zu beobachten.<br />
Das Profil der äquivalentpotentiellen Temperatur ist aufgrund der hohen Feuchteund<br />
Temperaturwerte zwischen 800 und 500 hPa bis 600hPa nahezu höhenkonstant.<br />
Der AEJ hat sich bis dahin merklich abgeschwächt.<br />
Etwa dreieinhalb Stunden nach Ankunft der Böenfront in Dano sind die Auswirkungen<br />
in der Atmosphäre deutlich zu identifizieren.<br />
So ist die Atmosphäre in den untersten 50 hPa stabil geschichtet. In diesem Bereich<br />
hat sich eine Bodeninversion ausgebildet. Darüber - im vorherigen Bereich der Grenzschicht<br />
- ist die Temperatur etwas höher als am Mittag. Ähnliches wurde bereits bei<br />
Fall 1 beobachtet. Da der fühlbare Wärmestrom als Ursache für die Temperaturerhöhung<br />
ausgeschlossen werden kann, ist die Temperaturerhöhung auf die Advektion<br />
46