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1/2012 DIE FRÄNKISCHE SCHWEIZ - Neubert Verlag

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1/<strong>2012</strong> <strong>DIE</strong> FRÄNKISCHE <strong>SCHWEIZ</strong><br />

Zeitschrift für Mitglieder und Freunde des Fränkische-Schweiz-Verein e.V.<br />

Neu ab <strong>2012</strong>:<br />

durchgehend in Farbe!<br />

Höhlen in der Fränkischen Schweiz


Zum Thema:<br />

Faszination der Höhlen<br />

Die Fränkische Schweiz gehört zu den<br />

Regionen, die einen besonderen Reichtum<br />

an Höhlen vorweisen können.<br />

Geheimnisse der Tiefe<br />

Seit Alters her geht von diesen Toren in<br />

das Innere unserer Erde mit ihrer absoluten<br />

Stille und Dunkelheit eine ganz besondere<br />

Faszination aus. Höhlen waren<br />

eben gerne aufgesuchte und oft auch<br />

sichere Unterkünfte für Tiere und Menschen.<br />

Da sich Hinterlassenschaften hier<br />

über sehr lange Zeit erhalten konnten,<br />

wurden die Höhlen auch zu „Archiven der<br />

Vergangenheit“. Allein die menschlichen<br />

Hinterlassenschaften in den Höhlen der<br />

Fränkischen Schweiz reichen bis in die<br />

Mittlere Altsteinzeit, also die Zeit des Neandertalers,<br />

zurück.<br />

Zugleich wies die geheimnisvolle Tiefe<br />

der Höhlen mit all ihren dunklen Klüften<br />

in die schier unergründlichen Geheimnisse<br />

von der Entstehung unserer<br />

Erde. Bizarre Spekulationen belebten<br />

die menschlichen Phantasien. Manche<br />

frühere Bewohner und Besucher der Region<br />

sahen hier geheimnisvolle Kräfte<br />

walten, die nahe an religiöse Kult-Ideen<br />

heranreichten. Dann konnten die unergründlichen<br />

„Wege in die Tiefe“ auch zu<br />

rituellen Opferplätzen werden.<br />

Wissenschaftliche Erforschung<br />

Doch auch rational bestimmte Menschen<br />

fanden in den Höhlen und Klüften<br />

zahllose Ansätze für wissenschaftliche<br />

Untersuchungen. Sie zwängten sich<br />

durch nicht selten engste Spalten und<br />

erforschten die vielfältigen geologischen<br />

Gegebenheiten, die nicht selten auf ein<br />

respektables Alter von 150 Millionen Jahren<br />

verweisen. Schon der Magister Esper<br />

aus Uttenreuth war es, der von seltsamen<br />

schier unendlich alten Petrefakten aus<br />

den Höhlen unserer Region berichtete<br />

und damit zahlreiche Gleichgesinnte anlockte.<br />

Andere Forscher fanden dort aber<br />

auch eine ebenso interessante lebendige<br />

Tierwelt aus beispielsweise Spinnen,<br />

Amphibien und Fledermäusen, die dem<br />

Auge des unkundigen Laien zumeist verschlossen<br />

bleibt.<br />

Nicht zuletzt die Höhlenführer verstanden<br />

es immer wieder, bei ihren Begehungen<br />

den Besuchern dieses Hin und Her zwischen<br />

dumpfer Ahnung von schauerlichsagenhaften<br />

Vorgängen und sicherem<br />

Wissen über die unterschiedlichen Karst-<br />

formen zu vermitteln.<br />

Photo: Preu<br />

Schauhöhlen als neue Erlebnisorte<br />

Heute vermittelt dieses besondere Höhlenerlebnis<br />

ausgewählte „Schauhöhlen“,<br />

in denen die schon vorhandenen Schönheiten<br />

durch wechselndes Farblicht dem<br />

staunenden Besucher immer wieder neu<br />

vorgeführt werden. Auch eigene kulturelle<br />

Darbietungen eröffnen in der Höhle neue<br />

Erlebnisbereiche.<br />

Daneben können die besonderen Verhältnisse<br />

in der Höhle auch in den Dienst an<br />

der Gesundheit des Menschen genommen<br />

werden.<br />

Gefährdung – Schutz<br />

Bei all dem darf aber nicht übersehen<br />

werden, dass die Ökosysteme der Höhlen<br />

äußerst verletzlich sind. Als oberflächlich<br />

zugängliche Schlünde dienten Höhlen<br />

oder Dolinen schon lange als Müllhalden,<br />

deren Tiefe jeglicher Kontrolle entzogen<br />

schienen. Nicht selten wiesen Knochenreste<br />

in den Felslöchern darauf hin, dass<br />

hier Tiere oder auch unliebsame menschliche<br />

Verstorbene „beseitigt“ wurden.<br />

Da der Mensch zur Begehung schon immer<br />

künstliches Licht benötigte, das früher<br />

von Fackeln oder Kerzen stammte,<br />

wurden Höhlen durch Ruß und Rauch<br />

verschmutzt und waren dann für viele<br />

Tiere nicht mehr als Lebensraum geeignet.<br />

Heute erinnern unliebsame Hinterlassenschaften<br />

aus Metal, Glas und Plastik<br />

im Höhlen-Eingangsbereich an feuchtfröhliche<br />

„Höhlenparties“ von Personen,<br />

die nicht unbedingt als besonders verantwortungsbewusste<br />

Naturfreunde bezeichnet<br />

werden können.<br />

Daher mussten Höhlen auch hier in der<br />

Fränkischen Schweiz unter die Obhut des<br />

Bayerischen Naturschutzgesetzes gestellt<br />

werden. Nur wenn viele dabei mithelfen<br />

und die Augen offen halten, kann<br />

diese Grundlage für die regionale Identität,<br />

aber auch wichtige Basis für den<br />

Fremdenverkehr ihre Anziehungskraft<br />

bewahren.<br />

Diesem komplexen Thema will sich<br />

im nachfolgenden „Schwerpunkt“<br />

diese Ausgabe unserer Vereinszeitschrift<br />

keineswegs umfassend, jedoch<br />

ausführlicher als sonst möglich<br />

widmen.<br />

(Walter Tausendpfund)<br />

Zum Titelbild: Nixengrotte in der Binghöhle (Streitberg)<br />

Photo: Dieter Preu<br />

1


➊<br />

➋<br />

Dieter Preu:<br />

Höhlen gefahrlos genießen – Schauhöhlen in Franken<br />

Binghöhle in Streitberg Markt Wiesenttal<br />

Teufelshöhle Pottenstein<br />

Unerschlossene „wilde“ Höhlen sind für<br />

den Menschen ein regelrecht feindlicher<br />

Ort. Es herrscht völlige Dunkelheit, die<br />

Wände sind nass, der Boden meist glitschig,<br />

lehmig und uneben und die Temperatur<br />

beträgt in unseren Breiten weniger<br />

als 10°C. Hinzu kommen Schächte<br />

mit glatten Wänden, die bis zu 30 Meter<br />

tief sein können.<br />

Damit ist das Befahren einer derartigen<br />

Höhle ohne das nötige Fachwissen und<br />

die richtige Ausrüstung ein lebensgefährliches<br />

Unterfangen – ein verstauchter<br />

Knöchel genügt, um die Höhle nicht<br />

mehr aus eigener Kraft verlassen zu<br />

können. Außerdem sind Höhlen sehr<br />

empfindliche Biotope und so kann der<br />

Natur durch Unachtsamkeit oder Unverstand<br />

großer irreparabler Schaden zugefügt<br />

werden. Manche Tierarten – und hier<br />

vor allem die Fledermäuse – nutzen Höhlen<br />

als Winterquartier, so dass selbst die<br />

Höhlenforschung auf Winterbefahrungen<br />

weitgehend verzichtet, und einige der<br />

Höhlen im Fränkischen Jura werden in<br />

den Wintermonaten verschlossen und<br />

sind mit Betretungsverbot belegt. Nachdem<br />

die Fränkische Schweiz aber nun<br />

einmal als das Land der Höhlen bekannt<br />

ist, kann sich der Interessierte zunächst<br />

in den Schauhöhlen mit dem Gefühl „in<br />

einer Höhle zu sein“ bekannt machen.<br />

In Franken haben sich vier Schauhöhlen<br />

zu einer Interessengemeinschaft zusammen<br />

geschlossen und bieten ihren Besuchern<br />

mit geschulten Führern informative<br />

Einblicke in die Welt untertage. Jede dieser<br />

Höhlen hat ihre Besonderheiten, die<br />

nachfolgend vorgestellt werden.<br />

Der Besucher der Binghöhle folgt gewissermaßen dem Lauf eines unterirdischen Flusses, der vor hunderttausenden von Jahren<br />

sein Bett in dem umgebenden Kalkstein geschaffen hat. Fließfacetten an den Wänden zeugen von einer starken Strömung, eine<br />

Wassermenge von 1500 l pro Sekunde wird geschätzt. Zum Vergleich: Aus unserer stärksten Karstquelle in der Wiesentalb, der<br />

Quelle an der Stempfermühle, treten in einer Sekunde 500 l Wasser aus. Nachdem die Höhle durch den fallenden Karstwasserspiegel<br />

trocken gefallen war, haben sich herrliche Tropfsteine gebildet, die heute den Besucher in ihren Bann ziehen. Auf seinem<br />

Weg im Flussbett kommt der Besucher nach 400 m wieder ans Tageslicht. Ihren Namen hat die Höhle durch ihren Entdecker im<br />

Jahre 1905, den industriellen Geheimrat Ignatz Bing aus Nürnberg.<br />

Geöffnet vom 25. März bis 4. November täglich von 9. 00 bis 17. 00 Uhr · Telefon Höhle: (0 91 96) 3 40<br />

Eintritt: Erwachsene: 3,50 EUR · Kinder ab 6 Jahren: 2,– EUR<br />

Internet: www.binghoehle.de<br />

Die Teufelshöhle ist mit ihrer Länge von über einem Kilometer die längste Schauhöhle in Franken. Durch eine technisch sehr<br />

aufwendige Erschließung durch Dr. Hans Brand in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts kann der Besucher die<br />

mächtigen tropfsteingeschmückten Hallen bestaunen. Riesige Sintersäulen, wie der „Kaiser Barbarossa“, durchscheinende<br />

Sintervorhänge und filigrane Deckentropfsteine machen aus den Räumen eine glitzernde Märchenwelt und in einer Nische am<br />

Führungsweg lauert das Skelett eines Höhlenbären. Durch eine wilde Felsenschlucht kommt man von Ausgang wieder zum<br />

Eingang zurück, wo man im Höhlencafé das beeindruckende Erlebnis ausklingen lassen kann.<br />

Geöffnet vom 1. April bis 1. November täglich von 9. 00 bis 17. 00 Uhr · Telefon Höhle: (0 92 43) 2 08<br />

Verkehrsamt Pottenstein: (0 92 43) 7 08 41-42<br />

Eintritt Erwachsene: 3,80 EUR · Kinder 4 – 15 Jahre: 2,00 EUR<br />

In der Zeit vom 2. November bis zum 31. März, also in den Wintermonaten, ist die Höhle jeweils Sonntags<br />

von 11. 00 bis 15. 00 Uhr geöffnet.<br />

Internet: www.teufelshoehle.de<br />

2


➌<br />

➍<br />

Sophienhöhle im Ailsbachtal bei Burg Rabenstein<br />

Weit oben im Ailsbachtal erwartet die Sophienhöhle ihre Besucher mit einer Besonderheit. Hier wird in einer Glasvitrine das<br />

vollständige Skelett eines liegenden Höhlenbären gezeigt. In mehreren Abteilungen der Höhle steht der Besucher staunend<br />

vor herrlich weißem Tropfsteinschmuck. Die eingesinterten Teile eines Rentiergeweihs zeugen von der Anwesenheit eiszeitlicher<br />

Tiere, wie Hyäne und Höhlenlöwe. Beeindruckend ist die „Große Halle“ mit ihrer riesigen freitragenden Decke von mehr<br />

als 20 Metern und den gewaltigen Versturzblöcken am Boden der Halle. Nach der Höhlenfahrt lädt die Burgschänke zum<br />

Verweilen ein und ein Falkner zeigt die Künste seiner Greifvögel.<br />

Geöffnet vom April bis Oktober täglich von 10. 30 bis 17. 00 Uhr (Montags geschlossen) · Telefon: (0 92 02) 970 044 0<br />

Verkehrsamt Ahorntal: (0 92 02) 2 00 · Internet: www.burg-rabenstein.de<br />

Eintritt Erwachsene: 4,50 EUR €<br />

Kinder: 4 – 14 Jahre 3,– EUR €<br />

Binghöhle in Streitberg<br />

Markt Wiesenttal<br />

Die Maximiliansgrotte ist die einzige Schauhöhle<br />

mit einem gewaltigen Schacht, durch den das Tageslicht<br />

den größten Raum der Höhle, den Leissnerdom,<br />

erreicht und dort ein gespenstisches<br />

Halbdunkel erzeugt. Als die Landoberfläche noch<br />

weitaus höher lag als heute, war dieser Schacht<br />

Teil eines Entwässerungssystems, ein sogenannter<br />

Wasserschlinger, der das Oberflächenwasser<br />

dem damals noch höher liegenden Karstgrundwasserspiegel<br />

zugeführt hat. In einem der sintergeschmückten<br />

Räume erwartet der „Eisberg“<br />

den Besucher. Der Tropfstein gilt als der größte<br />

Tropfstein Deutschlands. Er misst vom Boden<br />

bis zur Decke stolze 11 m. Im nahe gelegenen<br />

Grottenhof kann man bei einer Brotzeit den in der<br />

Höhle gereiften „Höhlenkas“ probieren.<br />

Geöffnet vom April bis Oktober täglich von<br />

10. 00 bis 17. 00 Uhr (Montags geschlossen)<br />

Telefon (0 91 56) 4 34<br />

Eintritt Erwachsene: 2,80 EUR<br />

Kinder 4 – 14 Jahre: 1,90 EUR<br />

Internet: www.maximiliansgrotte.de<br />

Natürlich bieten die Schauhöhlenbetriebe auch Sonderführungen<br />

an und halten reiches Informationsmaterial für den<br />

Besucher bereit. Auskünfte erhält man über Telefon oder<br />

Sie besuchen die Höhlen auf deren Internetseiten. Es würde<br />

zu weit führen, alle Schönheiten unserer Schauhöhlen<br />

ausführlich zu schildern. Deshalb sind alle eingeladen, sich<br />

auf einer „Höhlenerlebnistour“ selbst von den Schatzkammern<br />

unter Tage und von deren Schätzen verzaubern zu<br />

lassen. Zudem gibt es dabei viel zu lernen über die Höhlenentstehung,<br />

die Höhlenbären und nicht zuletzt unsere<br />

faszinierenden Jäger der Nacht, unsere Fledermäuse.<br />

Teufelshöhle (Barbarossa)<br />

Photo: D. Preu<br />

3


Thomas Bernard:<br />

Höhlen als Veranstaltungskulisse –<br />

Kulturveranstaltungen in der<br />

Teufelshöhle und in der Sophienhöhle<br />

Höhlen als<br />

außergewöhnliche Konzertsäle<br />

Seit fast 20 Jahren hat sich die Veranstaltungsreihe<br />

„Kultur in der Teufelshöhle“<br />

im Gesamtkonzept der Schauhöhle<br />

etabliert. Theater, Konzerte und vor allem<br />

Kabarett sorgen zwischen Mai und Oktober<br />

für allerlei Kurzweil. Die Vorteile<br />

liegen auf der Hand: Wetterfestigkeit<br />

(keine Veranstaltung muss daher witterungsbedingt<br />

ausfallen), eine hervorragende<br />

Akustik, das faszinierende Flair<br />

der Höhlenkulisse und zwar kühle, aber<br />

stets konstante Temperaturen von ca. 12<br />

Grad – die zahlreichen Besucher wissen<br />

dies mittlerweile sehr zu schätzen. Je<br />

nach Bestuhlung finden bis zu 200 Besucher<br />

Platz in der Teufelshöhle oder der<br />

Sophienhöhle.<br />

Optimale Vernetzung<br />

In Zusammenarbeit mit der Sophienhöhle<br />

bei Burg Rabenstein wird ein saisonabhängiges<br />

kontinuierliches Programm angeboten,<br />

terminliche Überschneidungen<br />

werden somit vermieden. Freitag ist der<br />

Veranstaltungstag für<br />

die Sophienhöhle (Beginn<br />

<strong>2012</strong> am 27. April),<br />

Samstag der Tag für<br />

Veranstaltungen in der<br />

Teufelshöhle (Beginn<br />

<strong>2012</strong> am 19. Mai). Von<br />

dieser Zusammenarbeit<br />

im kulturellen Bereich<br />

profitieren beide<br />

Höhlen in gleicher Weise<br />

– sie stehen nicht in<br />

gegenseitiger Konkurrenz,<br />

sondern ergänzen<br />

sich sinnvoll – auch<br />

Klavierkonzert (D. Köhnlein)<br />

Photo: Bernard<br />

im Hinblick auf die Auswahl<br />

an Veranstaltungen und bereichern<br />

damit das Kulturprogramm der ganzen<br />

Region Fränkische Schweiz.<br />

Programme und Eintrittskarten<br />

Die Programme „Kultur in der Teufelshöhle<br />

<strong>2012</strong>“ und „Höhlenkonzerte in der<br />

Sophienhöhle <strong>2012</strong>“ sind in gedruckter<br />

Form z.B. im Tourismusbüro Pottenstein<br />

Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit in der<br />

touristischen Arbeit ist diese Gedankenkonstruktion<br />

sehr effektiv und kommt<br />

nicht nur Urlaubs- und Tagesgästen,<br />

sondern auch (und vor allem) den Einheimischen<br />

zu Gute.<br />

oder auf der Burg Rabenstein erhältlich.<br />

Im Internet abrufbar unter www.teufelshoehle.de<br />

und www.burg-rabenstein.<br />

de. Karten für die jeweiligen Veranstaltungen<br />

werden gerne telefonisch reserviert<br />

oder nach Wunsch zugeschickt.<br />

Die Termine <strong>2012</strong> im Einzelnen:<br />

27. April: ............. „Trilogy Tour <strong>2012</strong>“ mit Gregorianika, 17. 00 Uhr und 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />

11. Mai: ............. „Celtic Spirits & Songs“ mit Andy Lang, 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />

19. Mai: ............. „Das jüngste Gericht“, Kabarett mit Harald Rink, 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />

25. Mai: ............. „Panflöte live“ mit V. Raducu, 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />

2. Juni: ............. „Ihr redd eich leichd“, Kabarett mit Wolfgang Buck, 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />

22. Juni: ............. „Brisas de mar“ mit dem Stefan Grasse Trio, 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />

30. Juni: ............. „Geistliche Lieder und Lieder fürs Herz“ mit Andrea Eichenmüller, 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />

14. Juli: ............. „Stresstest“, Kabarett mit TBC 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />

20. Juli: ............. „Virtuose Sphärenklänge aus Oper und Konzert“, 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />

28. Juli: ............. „Leben – Lieben – Lachen“ mit der Gruppe TonArt, 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />

11. August: ............. „Männersache“, Komödie des Fränkischen Theatersommers, 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />

17. August: ............. „Musik aus 1001 Nacht“ mit „Sounds of the Orient“, 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />

28. September: ............ „Mittelalterliche Musik“ mit den Geyers, 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />

6. Oktober: .............. „Zauber der Panflöte“ mit Constantin Motoi, 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />

12. Oktober: ............. „Trilogy Tour <strong>2012</strong>“ mit Gregorianika, 17. 00 Uhr und 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />

4


Thomas Bernard:<br />

„Gesundheit aus dem Schoß der Erde“ – 25 Jahre erfolgreiche<br />

Heilstollen-Therapie in der Teufelshöhle bei Pottenstein<br />

Was ist eine „Höhlentherapie“<br />

Seit mehr als 25 Jahren steht die Teufelshöhle<br />

auch für einen gesundheitlichen Aspekt:<br />

die Heilstollen-Therapie. Was verbirgt<br />

sich eigentlich dahinter – oder – warum ist<br />

diese Art der alternativen Therapie besonders<br />

wirkungsvoll<br />

Die Heilstollen-Therapie – im internationalen<br />

Fachjargon auch als „Speleao-Therapie“<br />

bezeichnet ist eine jahrhundertealte<br />

Behandlungsmethode bei Patienten mit<br />

Beschwerden der Atemwege. Im deutschen<br />

Sprachgebrauch wird sie auch als „Untertage-Klimatherapie“<br />

bezeichnet.<br />

Therapieform<br />

in Osteuropa mit Tradition<br />

In vielen osteuropäischen Ländern, die auf<br />

Grund ihrer Geologie zahlreiche Höhlen<br />

vorweisen können (z.B. in der Slowakei,<br />

in Slowenien, Kroatien, der Ukraine, Polen<br />

oder Russland) werden seit Jahrhunderten<br />

Patienten mit Atembeschwerden und chronischen<br />

Erkrankungen der Atemwege in<br />

Höhlenräumen oder Heilstollen therapiert.<br />

Dabei handelt es sich um eine Liegekur –<br />

der Patient lässt für einen gewissen Zeitraum<br />

und in regelmäßigen Abständen die<br />

staub- und keimfreie Luft, verbunden mit<br />

einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit und einer<br />

konstant niedrigen Temperatur auf sich<br />

wirken. Der Effekt: eine merkliche, in vielen<br />

Fällen auch nachhaltige Linderung der<br />

Atembeschwerden. Da es sich um eine rein<br />

natürliche Therapie handelt, gibt es auch<br />

keinerlei negative Nebenwirkungen.<br />

Deutscher Heilstollen kämpft um die<br />

Anerkennung in Deutschland<br />

Trotz der Erfahrungen, auch in wissenschaftlich-medizinischer<br />

Sicht in anderen Ländern<br />

fristet diese Art der Therapie in Deutschland<br />

ein eher stilles Dasein. Daher gründeten die<br />

Therapiestandorte Pottenstein (Fränkische<br />

Schweiz), Bodenmais (Bayerischer Wald),<br />

Neubulach und Münstertal (Schwarzwald),<br />

Aalen (Schwäbische Alb), Ennepetal (Ruhrgebiet)<br />

und Bad Grund (Harz) 1988 den<br />

Deutschen Heilstollen-Verband. Ziel des<br />

Verbandes war und ist nach wie vor Lobbyarbeit<br />

für diese etablierte alternative Behandlungsmethode<br />

und die Anerkennung<br />

des Heilmittels „Höhlenklima“ bundesweit<br />

bei Krankenkassen und der Schulmedizin.<br />

Durch einheitliche, verbandsinterne Standards,<br />

regelmäßige Luftgütemessungen<br />

und wissenschaftliche Gutachten ist die<br />

medizinische Wirksamkeit in Deutschland<br />

längst erbracht. Die Arzneimittelindustrie in<br />

Verbindung mit bestimmten, mitgliederstarken<br />

Krankenkassen wehrt sich (natürlich)<br />

vehement gegen eine Anerkennung – werden<br />

durch die Heilstollen-Therapie doch<br />

merklich Medikamente reduziert – auf natürliche<br />

Art und Weise. Es darf daher durchaus<br />

die Frage gestattet sein, ob es im derzeitigen<br />

Gesundheitswesen in Deutschland<br />

tatsächlich um das Wohl der Patienten,<br />

besser „Kunden“ geht.<br />

Therapiestandort<br />

Teufelshöhle bei Pottenstein<br />

In der Teufelshöhle werden seit bereits<br />

fast 100 Jahren Patienten durch die reine<br />

Höhlenluft therapiert. Die Höhle erfüllt auch<br />

sämtliche Standards des Heilstollen-Verbandes<br />

und gilt hinsichtlich der natürlichen<br />

Voraussetzungen als ein Vorzeigestandort<br />

für die Heilstollen-Therapie in<br />

Deutschland. Der Zweckverband<br />

Teufelshöhle sowie das<br />

Tourismusbüro, zugleich Kurverwaltung<br />

kümmert sich um<br />

einen geregelten Ablauf der<br />

Therapie sowie um entsprechende<br />

Marketingmaßnahmen.<br />

Wie funktioniert die<br />

Höhlentherapie in der<br />

Teufelshöhle<br />

Von März bis Oktober werden<br />

täglich jeweils von 10. 00 Uhr<br />

bis 12. 00 Uhr und 14. 00 Uhr<br />

bis 16. 00 Uhr Therapien angeboten.<br />

Dabei liegen die Patienten<br />

gemütlich in speziellen<br />

Liegen und lassen die Höhlenluft<br />

auf sich wirken. Eine medizinische Betreuung<br />

(immer in der Vormittags-Liegezeit)<br />

durch eine medizinische Fachkraft dokumentiert<br />

individuell den Therapieverlauf, es<br />

werden kostenlos z.B. diverse medizinische<br />

Messungen, Messungen des Luftvolumens<br />

und Atemgymnastik angeboten. Weitere<br />

Informationen zum Ablauf und Liegezeiten<br />

gibt es in der Kurverwaltung Pottenstein<br />

(Rathaus: Telefon 09243/70841) oder im Internet<br />

unter www.teufelshoehle.de. Der<br />

Ansprechpartner bei medizinischen Fragen<br />

ist die Praxis Dr. Macht in Pottenstein.<br />

Teufelshöhle –<br />

besonders für Kinder geeignet<br />

Im Vergleich zu allen anderen Therapiestandorten<br />

in Deutschland weist die Teufelshöhle<br />

den mit Abstand höchsten Prozentsatz<br />

an Kindern und Jugendliche nach.<br />

Mittlerweile fast die Hälfte aller Therapiepatienten<br />

sind Kinder und Jugendliche zwischen<br />

1 und 14 Jahren (keine Altersbegrenzung).<br />

Dabei werden vor allem chronische<br />

Kinderkrankheiten wie Neurodermitis,<br />

Pseudo-Krupp oder Keuchhusten behandelt.<br />

Eine eigene Kinderstation mit Spielmöglichkeiten<br />

und auch ausreichend Raum<br />

zur Bewegung steht zur Verfügung.<br />

Therapeutische Hilfe<br />

Photo: Bernard<br />

5


Die Schönsteinhöhle im Langen Tal bei<br />

Streitberg ist, neben der Bismarckgrotte<br />

bei Rinnenbrunn, die meist befahrene<br />

„wilde“ Höhle im Fränkischen Jura.<br />

Sie gehört seit vielen Generationen zum<br />

„Standardprogramm“ das Abenteuer<br />

suchender und kletterbegeisterter Menschen<br />

aller Altersgruppen, und so wird<br />

die Höhle sowohl von „privaten“ Höhlengängern<br />

– im Behördendeutsch „Allgemeingebraucher“<br />

genannt, als auch von<br />

gewerblichen Höhlenführern in den Sommermonaten<br />

intensiv frequentiert.<br />

Um einen Überblick über die Gesamtzahlen<br />

und die Herkunft der Besucher zu<br />

bekommen, wurde im Auftrag der Naturschutzbehörden<br />

eine Erfassung der Höhlenbesucher<br />

in der Sommersaison 2009<br />

durchgeführt. Die Erhebung sollte auch<br />

dazu dienen, Entscheidungshilfen für<br />

zukünftige eventuell notwendige Schutzmaßnahmen<br />

zu liefern.<br />

Mit Unterstützung von Mitarbeitern der<br />

Forschungsgruppe Höhle und Karst<br />

Franken e.V. wurden in der Zeit vom 14.<br />

Juli bis 27. September 2009 an 25 Tagen,<br />

sowohl an Wochenenden als auch an<br />

Wochentagen in der Zeit von 9. 00 bis 18. 00<br />

Uhr die Besucher registriert und dabei<br />

zwischen „Allgemeingebrauchern“ und<br />

„Gewerblichen“ unterschieden. Insgesamt<br />

wurden im Beobachtungszeitraum<br />

1.444 Besucher gezählt. Davon wurden<br />

555 Personen (d.s. 38%) von gewerblichen<br />

Höhlenführern in die Höhle geführt.<br />

Bei den Allgemeingebrauchern dominierten<br />

die Erwachsenen (21 bis 40 Jahre)<br />

mit 49%, gefolgt von den Jugendlichen<br />

(10 bis 20 Jahre) mit 39% und die Altersgruppe<br />

40+ stellte 12% dar. Bei den<br />

gewerblichen Höhlenführern waren die<br />

Jugendlichen mit 51% am stärksten vertreten,<br />

die Erwachsenen stellten 45% der<br />

Besucher dar und die Generation 40+<br />

wurde lediglich mit 4% verzeichnet. Der<br />

6<br />

Dieter Preu:<br />

Eine Höhle bekommt Besuch –<br />

Besucherzählung an der Schönsteinhöhle<br />

hohe Anteil Jugendlicher resultiert hier<br />

aus der zunehmenden Inanspruchnahme<br />

dieser Dienstleistung durch Schulen, Jugendgruppen<br />

und Schullandheimen, die<br />

wegen des hohen Haftungsrisikos den<br />

versicherten gewerblichen Höhlenführer<br />

zunehmend bevorzugen.<br />

Bei der Beurteilung der Ausrüstung<br />

der Besucher fielen die Allgemeingebraucher<br />

durch teilweise völlig unzureichende<br />

Höhlenausrüstung auf. Einfache<br />

Taschenlampen, Fahrrad- oder keine<br />

Helme, kurze Hosen und T-Shirts waren<br />

oft die Regel. Mit einem, aus dem Internet<br />

kopierten Höhlenplan wurde versucht,<br />

die Ortsunkenntnis auszugleichen.<br />

Im Gegensatz dazu waren die gewerblich<br />

geführten Gruppen immer vorbildlich mit<br />

Helm, Lampe und Overall ausgerüstet.<br />

Vor der Einfahrt wurden den Teilnehmern<br />

am Höhleneingang klare Verhaltensregeln,<br />

insbesondere auch in Bezug auf die<br />

Schutzwürdigkeit der Höhle, vermittelt.<br />

Über den gesamten Beobachtungszeitraum<br />

zusammengefasst ergab sich eine<br />

Verteilung der Befahrungen über den Tagesverlauf,<br />

die ein Maximum in der Zeit<br />

von 9. 00 bis 10. 00 Uhr und eines um 14. 00<br />

bis 15. 00 Uhr zeigt. Gegen 18. 00 Uhr kehrte<br />

in der Regel in der Höhle Ruhe ein.<br />

Von den 889 Allgemeingebrauchern<br />

gehörten etwa 60% Vereinen wie DAV,<br />

CVJM, Pfadfinder, Pfarrjugend und kommunaler<br />

Jugend an, der Rest war privaten<br />

familiären Gruppen oder Freundeskreisen<br />

zuzuordnen.<br />

Die 555 Teilnehmer an Führungen durch<br />

gewerblichen Höhlenführer verteilten sich<br />

auf fünf im Gebiet ansässige Unternehmen.<br />

Diese haben mit einem Anteil von<br />

Jugendlichen von 51% auch den stärksten<br />

Kontakt zur jungen Generation.<br />

Bis auf einige wenige Ausnahmen kam<br />

die Gesamtheit der Besucher aus dem<br />

nordbayerischen Raum zwischen Ingolstadt<br />

und Coburg, ausländische Gruppen<br />

wurden im Berichtszeitraum nicht beobachtet.<br />

Die durchschnittliche Verweilzeit<br />

in der Höhle betrug 1,5 Stunden, die<br />

höchste Anzahl sich gleichzeitig in der<br />

Höhle aufhaltender Personen war 53.<br />

Soweit die nüchternen Besucherzahlen<br />

einer unserer bekanntesten und größten<br />

unerschlossenen Höhle – der Schönsteinhöhle<br />

im Langen Tal bei Streitberg.<br />

In der Sorge, ob die Fauna der Höhle<br />

durch die Besucher geschädigt wird, hat<br />

Dr. Hardy Schabdach speziell die Kleinfauna<br />

– das sind winzige Höhlenkrebse,<br />

Springschwänze, Spinnen, Falter u.v.m.<br />

– untersucht und dabei festgestellt, dass<br />

im Vergleich zu einer Untersuchung von<br />

Prof. Dr. Klaus Dobat aus dem Jahr 1978<br />

keine Verminderung der Artenzahl eingetreten<br />

ist, vielmehr konnten noch einige<br />

Arten zusätzlich nachgewiesen werden.<br />

Die Koordinationsstelle für Fledermausschutz<br />

an der Uni Erlangen hat anhand<br />

der jeden Winter stattfindenden Fledermausbestanderfassungen<br />

nachgewiesen,<br />

dass die Fledermauspopulation seit<br />

mehreren Jahren wieder deutlich zunimmt.<br />

Trotz dieser insgesamt beruhigenden<br />

Informationen wird ein Arbeitskreis<br />

„Schönsteinhöhle“, bestehend aus den<br />

Naturschutzbehörden, den Naturschutzverbänden<br />

und der Höhlenforschung<br />

nach Wegen suchen, wie die jährlichen<br />

Besucherzahlen zukünftig überwacht und<br />

reguliert werden können, um den derzeitigen<br />

Zustand der Höhle zu erhalten.<br />

Der Besuch einer Höhle wird immer ein<br />

reizvolles Abenteuer sein und wir können<br />

den Menschen dieses Erlebnis nicht vorenthalten,<br />

aber wir alle sind dazu aufgerufen,<br />

uns in der Natur verantwortungsbewusst<br />

zu bewegen und das gilt in ganz<br />

besonderem Maße auch bei dem nicht<br />

ungefährlichen Besuch einer „wilden“<br />

Höhle.


Dieter Preu:<br />

Wandern mit offenen Augen!<br />

Das Referat Höhle und Karst im Naturpark<br />

bittet um Ihre Mitarbeit<br />

Seit Jahren beobachten wir mit Sorge,<br />

dass die kleineren Höhlen unserer<br />

Fränkischen Schweiz mehr und mehr<br />

zum Feuerschüren und Feiern benutzt<br />

werden. Dabei kommt es<br />

meist auch zur Verunreinigung<br />

des Umfeldes durch Flaschen,<br />

Dosen und anderen Müll. Auch<br />

die Höhlenwände werden oft<br />

mit Farbe verschmiert und<br />

Hinweisschilder zum Thema<br />

Höhlenschutz abgerissen.<br />

Das Referat Höhle und Karst<br />

im Naturpark arbeitet deshalb<br />

seit längerem an der Schaffung<br />

eines Höhlenkonzeptes.<br />

In diesen Prozeß sind die Naturschutzbehörden,<br />

die Forstbehörden,<br />

die Polizeiinspektionen,<br />

der Bund Naturschutz, der<br />

Landesbund für Vogelschutz und<br />

die im Landesverband für Höhlenund<br />

Karstforschung Bayern organisierten<br />

Höhlenvereine einbezogen. Zu<br />

diesem Konzept gehört zum Einen die<br />

Schaffung von sogenannten „Entlastungsobjekten“,<br />

das sind wenige Kleinhöhlen<br />

in denen unter strengen Auflagen<br />

das Feiern erlaubt werden kann, und zum<br />

Andern die verstärkte Überwachung der<br />

vielen Kleinobjekte in Bezug auf die oben<br />

geschilderten Verstöße.<br />

Es liegt auf der Hand, dass diese „Aufsicht“<br />

nicht von einem kleinen Personenkreis<br />

effektiv erbracht werden kann – hier<br />

gilt der Grundsatz „vier Augen sehen<br />

mehr als zwei“ und deshalb bitten wir Sie<br />

um Ihre Mithilfe.<br />

Als Mitglieder des Fränkische Schweiz<br />

Vereins und aktive Wanderer sind Sie<br />

profunde Kenner unserer Fränkischen<br />

Schweiz. Sollten Sie auf Ihren Wanderungen<br />

Kleinhöhlen mit Feuerstellen an-<br />

treffen oder entsprechende Verschmutzungen<br />

feststellen, dann bitten wir um<br />

Ihren Hinweis per Email, Telefon oder Fax<br />

an:<br />

Naturpark Geschäftsstelle<br />

Telefon: 09243-708.16<br />

Telefax: 09243-708.10<br />

E-Mail: Info@fsvf.de<br />

oder<br />

Referat Höhle & Karst<br />

Telefon: 09134-9152<br />

Telefax: 09134-707443<br />

E-Mail: dpreu@t-online.de<br />

Sollten Sie zufällig in einer Höhle Personen<br />

beim Feuerschüren etc. antreffen,<br />

sollten Sie sich auf keine Diskussionen<br />

einlassen. Es kann jedoch auf das Bayerische<br />

Naturschutzgesetz, in dem<br />

Höhlen pauschal geschützt sind<br />

und das Waldgesetz, welches generell<br />

das Feuerschüren im Wald<br />

verbietet, hingewiesen werden.<br />

Die Freizeitnutzung unserer<br />

Fränkischen Höhlen nimmt besorgniserregend<br />

zu und wenn<br />

wir nicht bald handeln, geht<br />

uns ein wertvoller Bestandteil<br />

unserer romantischen Landschaft<br />

verloren. Verbote alleine<br />

sind wertlos, wenn sie nicht auch<br />

überwacht werden und deshalb<br />

bitten wir Sie als Mitglieder des<br />

Fränkische-Schweiz-Vereinsum Ihre<br />

Mitarbeit – Vielen Dank im Voraus!<br />

Und das sollten<br />

Sie uns mitteilen:<br />

• Name der Höhle (wenn bekannt)<br />

• Lagebeschreibung:<br />

möglichst exakt,<br />

• Festgestellte Verschmutzung:<br />

Feuerstelle (groß/klein),<br />

Müllvorkommen<br />

(was und wieviel),<br />

Wandschmierereien,<br />

Einrichtungen<br />

(Schilder, Bänke etc.).<br />

Evtl. Digitalfoto.<br />

• Und:<br />

Name/Telefon/Mailadresse<br />

des Melders wegen<br />

eventuellen Rückfragen.<br />

7


Norbert Graf:<br />

Die Höhlen der Fränkischen Schweiz aus archäologischer Sicht<br />

Höhlennutzung<br />

Seit dem ersten Auftreten prähistorischer<br />

Menschenformen in Europa findet man<br />

deren Spuren in natürlichen Höhlen. Dabei<br />

handelt es sich einerseits um Hinterlassenschaften,<br />

die bei einer Nutzung solcher<br />

Höhlen oder Felsschutzdächer als Wohnung<br />

oder Unterstand anfielen. Dies sind<br />

Geräte aus Stein und Knochen, sowie die<br />

bei deren Herstellung entstehenden Abfälle,<br />

Reste der Nahrung und der Kochfeuer.<br />

Gelegentlich finden sich Spuren von Einbauten,<br />

die einen Schutz gegen Witterung,<br />

vielleicht auch gegen wilde Tiere oder<br />

Feinde bilden sollten. Seltener findet man<br />

auch Skelette des vorgeschichtlichen Menschen<br />

oder Teile davon, was dann meist<br />

als Hinweise auf Bestattungen in diesen<br />

Perioden in Höhlen gedeutet wird. Darüber<br />

hinaus kennt man aus Höhlen Südwesteuropas<br />

Wandmalereien, Gravuren und<br />

Skulpturen aus Ton, sowie nun auch aus<br />

anderen Gebieten Arbeiten aus Mammutelfenbein,<br />

Geweih, Knochen und Stein, die in<br />

einen religiösen Bereich, wohl im Sinne von<br />

Jagdzauber, Fruchtbarkeitskult oder Jenseitsglauben<br />

gehören.<br />

Das bisher gesagte gilt für die nomadisch<br />

lebenden Menschengruppen der Alt- und<br />

Mittelsteinzeit (bis ca. 5600 v. Chr.), die ihren<br />

Lebensunterhalt durch Jagd und Fischfang,<br />

sowie das Sammeln von pflanzlicher<br />

Nahrung bestritten.<br />

Ab der Jungsteinzeit änderte sich die Situation<br />

grundlegend: Die Wirtschaftsform<br />

hauptsächlich bäuerlich ausgerichteter<br />

Gruppen musste es mit sich bringen, dass<br />

sich die Bevölkerung zu Dorf- und Weilerartigen<br />

Gemeinschaften zusammenschloss.<br />

Es musste Anliegen dieser Gemeinschaften<br />

sein, in der Nähe ihres Ackerlandes, der<br />

Viehweiden und der Wasserstellen zu siedeln.<br />

Wenn sie diesen Anliegen gelegentlich<br />

zuwider handelten und dennoch periodisch<br />

Höhlen aufsuchten, so müssen dafür<br />

jeweils gewichtige Gründe vorgelegen haben.<br />

Diese Gründe wenigstens schlaglichtartig<br />

zu erhellen, wird nun versucht.<br />

Zeitliche Gliederung<br />

Die ältesten Funde aus einer Höhle der<br />

Fränkischen Schweiz stammen aus dem<br />

Großen Hasenloch bei Pottenstein. Neben<br />

den Überresten von Luchs, Wolf, Höhlenbär,<br />

Mammut, Wollnashorn, Rentier und<br />

anderen Großsäugern fand man bei Grabungen<br />

seit 1876 auch Steingeräte aus der<br />

mittleren Altsteinzeit, die dem Neandertaler<br />

zugeschrieben werden. Ein Einzelfund aus<br />

dem Zwergloch bei Pottenstein, eine sogenannte<br />

Jerzmanovice-Spitze, wird bereits<br />

dem modernen Menschen am Beginn der<br />

jüngeren Altsteinzeit (35 000 v. Chr.) zugeschrieben.<br />

In die jüngere Altsteinzeit datieren<br />

auch die Funde aus dem Felsüberhang<br />

Rennerfels im Ailsbachtal.<br />

Am Ende der Eiszeit vor ca. 12000 Jahren<br />

erfolgte eine rasche Wiederbewaldung der<br />

Fränkischen Schweiz. Die Tierwelt veränderte<br />

sich. Kälteliebende Steppentiere<br />

wanderten ab oder starben aus und es<br />

entwickelte sich unsere heutige Fauna. Aus<br />

dieser<br />

Periode<br />

der Vorgeschichte,<br />

der Mittel-<br />

steinzeit, die bis<br />

etwa 5600 v. Chr.<br />

dauerte, kennen<br />

wir nun eine Reihe<br />

von Fundplät-<br />

zen in Grotten<br />

und unter Fels-<br />

dächern.<br />

Diese<br />

Stellen<br />

wurden<br />

von den noma-<br />

disch<br />

lebenden<br />

Jägern, Samm-<br />

lern und Fischern<br />

als<br />

Jagdstation<br />

und<br />

Unterstand<br />

genutzt.<br />

Funde<br />

dieser Zeit kennt<br />

man aus dem<br />

Fuchsenloch bei<br />

Siegmarsbrunn,<br />

dem<br />

Adamsfels<br />

bei Pottenstein,<br />

den Felsdä-<br />

chern der „Breit“,<br />

dem<br />

Hohlstein<br />

im Klumpertal und dem Büttnerloch bei<br />

Thuisbrunn. In einer Seitenspalte des<br />

Büttnerlochs fand man die Bestattung<br />

einer alten Frau, welche man anhand<br />

eine C 14 -Datierung dieser Zeitspanne<br />

zuweisen kann.<br />

Der bekannteste Höhlenfundort der Jungsteinzeit<br />

(ca. 5600 – 2300 v. Chr.) ist ohne<br />

Zweifel die Jungfernhöhle bei Tiefenellern.<br />

Hier fanden sich bei Ausgrabungen<br />

in den 1950er Jahren die Skelettreste von<br />

annähernd 40 Menschen. Von 10 Individuen<br />

wurden C 14 -Daten ermittelt, von denen<br />

die meisten in die Bandkeramik, eine<br />

frühe Phase der Jungsteinzeit, datieren.<br />

Während der Ausgräber O. Kunkel von<br />

Menschenopfern mit blutigen Ritualen ausging,<br />

glaubt die moderne Forschung hier<br />

die Reste von Sekundärbestattungen<br />

vorzufinden.<br />

Weitere Funde aus der Jungsteinzeit, meist<br />

Steingeräte und Keramik, fand man in der<br />

- Dietersberghöhle bei Egloffstein: Nachbau der Fundsituation im<br />

Museum der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg. Photo: Graf<br />

8


Rauenberger Höhle, dem Geudensteinschacht<br />

bei Gösseldorf sowie dem Pulverloch<br />

und der Polsterhöhle bei Draisendorf.<br />

Eine Sonderstellung nimmt der Motzenstein<br />

bei Wattendorf ein. Hier fanden sich<br />

in Spalten und Grotten, sowie im Umfeld<br />

dieses markanten Felsens Objekte, wie z.<br />

B. tönerne Imitationen von Steinbeilen und<br />

Rädern, die durch eine profane Nutzung allein<br />

nicht zu erklären sind.<br />

Während der Bronzezeit (ca. 2300 – 1200<br />

v. Chr.) wurden verschiedene Höhlen der<br />

Fränkischen Schweiz als Unterstand, Versteck<br />

oder vereinzelt als Bestattungsplatz<br />

genutzt. Dagegen wurden in der darauffolgenden<br />

Urnenfelderzeit (ca. 1200 – 800<br />

v. Chr.) sowie der folgenden Hallstattund<br />

Frühlatènezeit (ca. 800 – 350 v. Chr.),<br />

nach Ausweis der Funde unsere Höhlen<br />

verstärkt genutzt.<br />

Dies betrifft Horizontalhöhlen, wie z.B. die<br />

Heinrichsgrotte bei Burggailenreuth ebenso<br />

wie Schachthöhlen, in denen immer<br />

wieder Menschenreste gefunden werden.<br />

Letztere wurden offenbar als Platz für Sonderbestattungen<br />

genutzt, wenn man nicht,<br />

wie dies für einzelne Befunde naheliegt,<br />

von Opferplätzen ausgehen will. Schachthöhlen<br />

mit Menschenresten sind das Felsenloch<br />

bei Plech, die Esperhöhle bei<br />

Leutzdorf, die Dietersberghöhle bei Egloffstein<br />

und eine ganze Reihe weiterer nicht<br />

so bekannter Höhlen und Schächte. Meist<br />

können diese Menschenreste nur über ihre<br />

Beifunde datiert werden. C14-Daten liegen<br />

nur für die Dietersberghöhle vor. Diese Daten<br />

weisen in die frühe Hallstattzeit.<br />

Am Ende der Frühlatènezeit bricht in der<br />

Fränkischen Schweiz die Besiedelung weitgehend<br />

ab. Aus diesem Grund sind auch<br />

aus den Höhlen keine Funde der Mittellatènezeit<br />

zu erwarten. Erst in der Spätlatènezeit<br />

(ca. 170 – 15 v. Chr.) fand eine erneute<br />

Besiedelung statt, welche sich auch in den<br />

Höhlenfunden wiederspiegelt.<br />

Leider wurden gerade Metallfunde in den<br />

vergangenen 30 Jahren vielfach durch Metallsondengänger<br />

aus Höhlen gemeldet.<br />

Solchen Funden, die ohne Dokumentation<br />

der Fundumstände gehoben werden, haftet<br />

immer die Ungewissheit an, ob der Fundort<br />

authentisch ist. Dies betrifft z.B. spätlatènezeitliche<br />

Backschaufeln, römische Münzen<br />

oder völkerwanderungszeitliche Gegenstände,<br />

die angeblich in verschiedenen<br />

Höhlen um Rabeneck gefunden wurden.<br />

Keramik und Eisenfunde des Mittelalters<br />

und der frühen Neuzeit finden sich in nahezu<br />

allen Höhlen, die in der Nähe von<br />

Ortschaften oder Burgen lagen und für die<br />

damalige Bevölkerung leicht zugänglich<br />

waren. So stammt z.B. ein großes Ensemble<br />

von Keramik zusammen mit Armbrustbolzen<br />

und einem Reitersporn aus der<br />

Buchnerhöhle in der Nähe von Betzenstein.<br />

Früheste Nachrichten über einen „Höhlentourismus“<br />

in der Fränkischen Schweiz<br />

reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück.<br />

Mit dem Eisenbahnbau ab 1850 begann die<br />

Mobilität der Stadtbevölkerung. Touristenund<br />

Klettervereine bildeten sich. So wurden<br />

auch Höhlen in die Tourenplanung der<br />

Wochenenden einbezogen. Die Teufelshöhle,<br />

die Binghöhle und die Sophienhöhle<br />

werden heute noch als Schauhöhlen betrieben.<br />

Eine Reihe weitere Höhlen wie die<br />

Rosenmüllerhöhle und die Schönsteinhöhle<br />

waren ebenfalls Schauhöhlen. Beide sind<br />

heute wieder frei zugänglich, abgesehen<br />

vom Betretungsverbot in den Wintermonaten<br />

aus Gründen des Fledermausschutzes.<br />

Viele, heute als archäologische Fundstellen<br />

bekannte Objekte wurden erstmals<br />

von solchen frühen Höhlenkletterern erschlossen.<br />

Abenteuerlust vermischte sich<br />

mit wissenschaftlichen Ambitionen. Leider<br />

wurden viele Höhlen bereits kurz nach ihrer<br />

Entdeckung bzw. touristischen Erschließung<br />

geplündert. Dennoch gehen bis heute<br />

manche Erkenntnisse über Höhlen in vielerlei<br />

Hinsicht nicht von der universitären<br />

Forschung, sondern vom Wissensdrang<br />

interessierter Laien aus.<br />

Deutung<br />

Während der Alt- und Mittelsteinzeit<br />

werden Höhlen und Felsschutzdächer<br />

als Unterstand, Jagdstation, saisonaler<br />

Wohnplatz und Ort für die Bestattung Verstorbener<br />

genutzt.<br />

Ab der Jungsteinzeit lebten die meist bäuerlich<br />

ausgerichteten Gemeinschaften in<br />

Weilern und Dörfern in der Nähe ihrer Felder,<br />

Weiden und Wasserstellen. Wenn sie<br />

trotzdem Höhlen aufsuchten, so müssen<br />

dafür jeweils gewichtige Gründe vorgelegen<br />

haben. Höhlen dienten weiterhin kurzzeitig<br />

als trockener und geschützter Rastplatz<br />

oder Unterstand bei der Jagd, der<br />

Viehweide, auf Wanderungen und Reisen,<br />

bei Prospektion nach Bodenschätzen oder<br />

als Versteck und Zuflucht in Unruhezeiten.<br />

Sicher gab es auch in der Vorgeschichte<br />

Personen außerhalb der sozialen Gemeinschaft,<br />

die gelegentlich in Höhlen lebten.<br />

Für eine Reihe von Höhlenbefunden trifft<br />

aber keine dieser Nutzungen zu.<br />

Allgemein unterscheidet man zwei Gruppen<br />

von Höhlen: solche mit hauptsächlich<br />

horizontalem Eingang und Gangverlauf<br />

und jene mit Schachteinstieg und mehr<br />

vertikalem Verlauf. Natürlich sind sämtliche<br />

Kombinationen zwischen beiden Grundtypen<br />

möglich. So ist teilweise durch die<br />

Gestalt einer Höhle die Nutzung in der einen<br />

oder anderen Form vorgezeichnet. In<br />

Horizontalhöhlen werden häufig Feuerstellen,<br />

größere Scherbenansammlungen<br />

und Tierknochen gefunden. Am Grund von<br />

Schachthöhlen dagegen fand man häufig<br />

menschliche Skelettreste, oft ebenfalls zusammen<br />

mit Holzkohle, Keramik und Tierknochen,<br />

aber auch mit Schmuckgegenständen<br />

und Waffen (Beile, Lanzenspitzen)<br />

vermengt.<br />

Während man im ersten Fall die „Bewohnung“<br />

einer Höhle annahm, ging man für<br />

die Schachtbefunde von der gewaltsamen<br />

Tötung bzw. Opferung von Menschen aus,<br />

wobei diese Vorgänge gelegentlich von<br />

Kannibalismus begleitet gewesen sein sollen.<br />

Etwa seit 1980 sind nun durch neue<br />

Grabungen, vor allem aber durch naturwissenschaftliche<br />

Untersuchungsmethoden<br />

(DNA-Analyse, Radiocarbondatierung<br />

usw.) und Erkenntnissen aus der Gerichtsmedizin<br />

weitere Deutungsmöglichkeiten<br />

hinzugekommen. Neben der Opferung<br />

von Menschen werden nun Sekundärbestattungen,<br />

Bestattungen besonderer<br />

Bevölkerungsgruppen oder Verlochung<br />

von Kriegs-, Krankheits- und Verbrechensopfern<br />

als zumindest gleichbedeutend<br />

erachtet.<br />

Auch dort, wo keine Menschenreste in<br />

Höhlen gefunden werden, kann man häufig<br />

durch die Kombination von Gegenständen<br />

(Spinnwirtel, Getreide, Gefäße) und der Art<br />

ihrer Niederlegung von Opferhandlungen<br />

ausgehen. So werden auch eine Reihe<br />

der Befunde in Horizontalhöhlen wie Speisereste<br />

und Feuerstellen als Reste von<br />

Kultmahlzeiten an naturheiligen Orten<br />

gedeutet.<br />

9


Prof. Dr. Wolfgang Schirmer und Ferdinand Haselmeier:<br />

Die Fellnerdolinen-Höhle bei Gößweinstein<br />

Die Fränkische Alb ist ein verkarstetes<br />

Karbonatgesteinsgebirge (Kalkstein und<br />

Dolomit). Das heißt, das Grundwasser<br />

hat sich, das Karbonat lösend, durch<br />

das Gestein hinabgesenkt und liegt<br />

etwa in Höhe der Täler, die sich in das<br />

Gebirge eingeschnitten haben. Die vom<br />

Wasser gelösten und verlassenen Hohlräume<br />

im Karbonatgestein bleiben dann<br />

als Höhlen zurück. Ein häufiger Fall von<br />

Höhlensystemen in solchen verkarsteten<br />

Karbonatgesteinsgebirgen ist der, dass<br />

verschiedene Höhlenschächte von der<br />

Oberfläche aus in unregelmäßigem Verlauf<br />

in die Tiefe ziehen. Sie münden in<br />

einen unterirdischen Höhlenfluss, der<br />

die Sickerwasser sammelt und an einer<br />

Quelle (Karstquelle) dem oberirdischen<br />

Fluss am Talbodenrand zuführt (Bild ➊).<br />

Es gibt in der Fränkischen Alb noch kein<br />

solches Höhlensystem, das zur Gänze<br />

erforscht ist. Entweder sind die Höhlenschächte<br />

von oben her erforscht, wie im<br />

Falle der Fellnerdolinen-Höhle bei Gößweinstein,<br />

oder es ist der Höhlenfluss<br />

von der Quelle her erkundet, wie im Falle<br />

der Mühlbachquellhöhle bei Dietfurt in<br />

der Altmühlalb.<br />

Die tiefsten erforschten<br />

Höhlenschächte in der Frankenalb<br />

Der tiefste erforschte Höhlenschacht in<br />

der Frankenalb ist das Franzosenloch.<br />

Nur wenig tiefer reicht der erforschte<br />

Teil der Fellnerdolinen-Höhle hinab, beide<br />

unweit Gößweinstein gelegen. Das<br />

Oberende der Fellnerdolinen-Höhle liegt<br />

1 km südöstlich Gößweinstein in einer<br />

Wiesenmulde als 6 m tiefe ovale Einsenkung,<br />

die so genannte Fellner-Doline.<br />

Im tiefsten Punkt dieser Doline liegt das<br />

Schluckloch für das Oberflächenwasser,<br />

der Ponor. Die unter dem Ponor liegende<br />

Höhle erstreckt sich nordnordwestlich<br />

unter den Breitenberg als Höhlengang<br />

im Dolomit (Bild ➋). Seine tiefst erkundete<br />

Stelle liegt 97 m unter der Schachtoberfläche.<br />

Im Bild ist mit Punktreihen<br />

markiert, in welchen Jahren seit 1899<br />

die einzelnen Höhlenabschnitte erkundet<br />

wurden. Da der schmale Höhlengang<br />

unmittelbar hinter dem Ponor von Gesteinsversturz<br />

reichlich blockiert ist, hat<br />

man 1932 einen senkrechten Schacht<br />

30 m nordwestlich des Ponors gegraben,<br />

der in 7 m Tiefe auf das Höhlengangsystem<br />

stößt. Er dient heute — im<br />

Bild ➌ gut verschlossen — als Eingang<br />

zur weiteren Erforschung der Höhle. Wie<br />

man den Jahreszahlen der Erforschung<br />

entnehmen kann, haben sich verschiedene<br />

Höhlenforschergruppen an der<br />

Erforschung der Fellnerdolinen-Höhle<br />

beteiligt. Derzeit ist es überwiegend die<br />

„Forschungsgruppe Fränkischer Karst“<br />

mit 25 Mitgliedern, die ehrenamtlich die<br />

Weiterforschung in Höhlensystemen der<br />

Fränkischen Schweiz, so auch in der<br />

Fellnerdolinen-Höhle, betreibt.<br />

Bild ➊: Schema Doline – Höhlenschacht – Höhlenfluss – Karstquelle.<br />

Gepunktet = porenwassererfüllter Teil des Karstgebirges.<br />

Die Fellnerdolinen-Höhle<br />

– eine enge Klufthöhle<br />

Der bisher erforschte Teil der Höhle<br />

hat eine Länge mit allen Seitengängen<br />

von 320 Metern. 2–3 Stunden braucht<br />

man, um bis an sein Ende vorzudringen.<br />

Große Teile dieses Gangsystems sind<br />

durch Lösungserweiterung von Klüften<br />

entstanden. Dass das Dolomitgebirge<br />

durch vorwiegend vertikale Klüfte —<br />

schmale, fast geschlossene Trennfugen<br />

im Gestein — durchzogen ist, ist in jedem<br />

Steinbruch sichtbar. Die Lösungstätigkeit<br />

des Sickerwassers hat diese<br />

Klüfte erweitert — oft nur so viel, dass<br />

ein schlanker Mensch sich eben noch<br />

Fortsetzung auf Seite 13 >>><br />

10


Bild ➋: Aufriss der Fellnerdolinen-Höhle (nicht überhöht). Höhlengang-Vermessung durch Speläo-Club Frankenalb 1971,<br />

ergänzt durch Andreas Hartwig 2003.<br />

11


➌<br />

➍<br />

➎<br />

Literaturhinweise:<br />

Leja, F. (1989): Die Fellner-Doline<br />

bei Gößweinstein/Ofr. – Mitt. Verb.<br />

dt. Höhlen- u. Karstforschung,<br />

35: 55–62.<br />

www.muehlbachquellhoehle.de<br />

Bild ➌: Oberende des künstlichen Schachtes als Zugang zur<br />

Fellnerdolinen-Höhle mit Ferdinand Haselmeier.<br />

Foto: Forschungsgruppe Fränkischer Karst 2008.<br />

Bild ➍: Fellnerdolinen-Höhle. Eingang zur so genannten<br />

Windröhre in 38 m Tiefe.<br />

Foto: Forschungsgruppe Fränkischer Karst 2008.<br />

Bild ➎: Fellnerdolinen-Höhle. Engstelle zwischen 70 und 75 m<br />

Tiefe mit Andreas Hartwig.<br />

Foto: Forschungsgruppe Fränkischer Karst 2003.<br />

Bild ➏: Fellnerdolinen-Höhle.<br />

Höhlenversinterung in knapp 90 m Tiefe.<br />

Foto: Forschungsgruppe Fränkischer Karst 2003.<br />

Photos/Repros: Autoren<br />

12


➏<br />


Dieter Preu:<br />

Der Jura schläft nicht!<br />

Das Georisk-Projekt des Landesamtes für Umwelt (LfU)<br />

Wenn wir durch unsere romantischen<br />

Juratäler wandern und die mächtige Kalkrifffelsen<br />

an den Talrändern sehen, dann<br />

gehen wir davon aus, dass diese Formen<br />

in Ewigkeit so bestehen werden. Doch es<br />

ist ein Trugschluss – immer wieder kommt<br />

es zu sogenannten Felsstürzen, wenn<br />

durch Frosteinwirkung teils gewaltige<br />

Teile von Felsen abbrechen und zu Tal<br />

stürzen. Dass dies schon zu allen Zeiten<br />

so war, entdeckt das wachsame Auge an<br />

den Talrändern und in den Wiesenauen,<br />

wo gewaltige bemooste Felsblöcke von<br />

derartigen Ereignissen zeugen. Ausgelöst<br />

werden diese Felsstürze durch die konsequente<br />

Arbeit von Wasser und Frost. Das<br />

Wasser dringt in die Klüfte des Gesteins<br />

ein, gefriert im Winter, dehnt sich dabei<br />

aus und hat so die Kraft, Teile des Felsens<br />

abzusprengen.<br />

Auch der Boden ist in unserer Kalklandschaft<br />

nicht immer so stabil wie es den<br />

Anschein hat. Immer wieder kommt es<br />

zu sogenannten Erdfällen, die erhebliche<br />

Ausmaße annehmen können. Da wird sogar<br />

berichtet, dass in alter Zeit Fuhrwerke<br />

mitsamt den Pferden und dem Kutscher<br />

von der Erde verschlungen worden seien.<br />

Die Gründe für derartige Erscheinungen<br />

liegen unter der Erde. Die Decken von<br />

Höhlenräumen können einstürzen, oder<br />

Sedimentfüllungen werden aus Hohlräumen<br />

ausgeschwemmt und die Erde bricht<br />

von Oben nach.<br />

keine ernsthaften Schäden an Gebäuden<br />

gegeben, und auch Menschen sind nicht<br />

zu Schaden gekommen.<br />

Im Grunde nimmt es nicht wunder, dass<br />

in einem Höhlengebiet wie dem Fränkischen<br />

Jura, dessen Untergrund zahlreiche<br />

Hohlräume aufweist und dessen<br />

Gestein tektonisch intensiv zerklüftet ist,<br />

auch an der Oberfläche Veränderungen<br />

vorgehen. Die Landschaftsentwicklung<br />

schreitet, meist von uns unbemerkt fort,<br />

nur gelegentlich kommt es zu spektakulären<br />

Ereignissen.<br />

Um diese Vorgänge überschaubar zu machen,<br />

wurde vom LfU das Georisk-Projekt<br />

ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses<br />

Projektes sollen alle Felsstürze, Erdfälle,<br />

Hangrutschungen etc., die seit dem Jahr<br />

1900 aufgetreten und beobachtet wurden,<br />

erfasst werden, um eine Übersicht<br />

über die örtliche und zeitliche Verteilung<br />

dieser Ereignisse zu gewinnen, die sich<br />

oft, von der Öffentlichkeit unbemerkt, in<br />

Wäldern ereignen.<br />

Deshalb möchten wir die Leser bitten,<br />

bei der Erfassung der Vorgänge mitzuhelfen.<br />

Wenn Sie von solchen Ereignissen<br />

erfahren, auch wenn sie schon<br />

länger zurückliegen, dann teilen Sie<br />

uns das bitte mit. Das Referat Höhle<br />

im Naturpark leitet diese Information<br />

dann an die bearbeitende Stelle bei der<br />

Uni Eichstädt weiter. Dort werden die<br />

Meldungen gesammelt, ausgearbeitet<br />

und an das LfU weitergegeben.<br />

Eine interessante Sache also, bei der<br />

es auch wieder heißt „Wandern mit offenen<br />

Augen“<br />

… und hier können Sie uns erreichen:<br />

Referat Höhle & Karst im Naturpark<br />

Telefon: 09134-9152<br />

Telefax: 09134-707443<br />

E-Mail: dpreu@t-online.de<br />

An den Hängen der Täler herrscht auch<br />

nicht die vermeintliche „ewige Ruhe“. Es<br />

kommt zu Rutschungen, wenn Gesteinsund<br />

Schuttmassen auf lehmigen Bodenschichten<br />

auflagern und eines Tages der<br />

Schwerkraft folgend zu Tal gleiten. Meist<br />

entstehen solche Rutschungen nach<br />

Zeiten starker Niederschläge, wenn lehmige<br />

Sedimentschichten durchfeuchtet<br />

werden und das auflagernde Material abgleiten<br />

kann.<br />

Gott sei Dank sind derartige Ereignisse<br />

nicht so häufig. Denn es hat bisher noch<br />

14<br />

Erdfall bei Münchs<br />

Photo: Preu


Renate Illmann:<br />

Die Höhlenaufseher im „Muggendorfer Gebirg“<br />

Vorbemerkung<br />

Der vorliegende Text wurde anhand von<br />

Archivalien aus dem Staatsarchiv Bamberg<br />

zusammengestellt. Aus Platzgründen<br />

können die einzelnen Fundstellen<br />

hier nicht durch Fußnoten nachgewiesen<br />

werden; stattdessen sind am Ende die Titel<br />

der betreffenden Archivalien angegeben.<br />

Detaillierte Angaben in: Illmann 2011<br />

(s. Literaturverzeichnis). Auf Wunsch der<br />

Verfasserin findet die Rechtschreibreform<br />

von 2008 keine Anwendung.<br />

Seit Esper 1774 in seiner „Ausführliche[n]<br />

Nachricht von neu entdeckten Zoolithen...“<br />

(Abb. ➊) die Höhlen des<br />

„Muggendorfer Gebirgs“ ins Licht der<br />

Öffentlichkeit gerückt hatte, reisten Wissenschaftler<br />

in Scharen an, um ihre Studien<br />

an den reichen Knochenvorkommen<br />

zu betreiben, aber auch um die „Naturalien-Kabinette“<br />

der Universitäten und<br />

der Fürsten damit zu füllen. Die größtenteils<br />

arme einheimische Bevölkerung<br />

– die manche verborgenen Felsenlöcher<br />

kannte – sah im „Abbau“ und Verkauf<br />

der gefragten Gebeine sowie anderer in<br />

den Höhlen vorkommender „Naturmerkwürdigkeiten“<br />

(so die damalige Diktion<br />

– „merkwürdig“ in der Bedeutung „der<br />

Aufmerksamkeit würdig“) an die neugierigen<br />

Fremden einen willkommenen<br />

Zusatzverdienst.<br />

Johann Georg Wunder<br />

und seine Söhne<br />

Um solchen Plünderungen zu steuern,<br />

bestellte die damals Ansbach-Bayreuthische<br />

Regierung des Markgrafen<br />

Carl Alexander bereits 1775 den Muggendorfer<br />

Unterthan Wunder gegen eine<br />

Kornbesoldung zum Höhlenaufseher.<br />

Johann Georg Wunder (1725–1799),<br />

Rotgerber in Muggendorf, war ein Naturkenner<br />

und durchstreifte zusammen<br />

mit seinen Söhnen die Umgebung, um<br />

Versteinerungen, Pflanzen und Kräuter<br />

zu sammeln – deren Verkauf an die Reisenden<br />

wohl auch eine notwendige Aufbesserung<br />

der schmalen Haushaltskasse<br />

bedeutete, und hatte sich so eine eingehende<br />

Kenntnis der Naturerscheinungen<br />

im „Gebirg“, einschließlich mancher Felsenlöcher,<br />

erworben; unter anderem entdeckte<br />

er 1772 die nach ihm benannte<br />

Wundershöhle (C8) und, nach einem Bericht<br />

von 1816, ebenfalls 1772 die Schönsteinhöhle<br />

(Abb. ➋). Die gesammelten<br />

Versteinerungen, Pflanzen und sonstigen<br />

„Naturmerkwürdigkeiten“ häufte er in seinem<br />

Hause zu einem „Naturalien Cabinet“<br />

an und betätigte sich zusammen mit<br />

seinen Söhnen als Fremdenführer.<br />

Seit 1776 betrieb dann die markgräfliche<br />

Regierung die „Verwahrung“ der bekannteren<br />

Höhlen, zunächst derjenigen im<br />

Hohlen Berg bei Muggendorf, indem sie<br />

die Einzäunung und den Verschluß der<br />

Eingänge anordnete. <br />

Aufgabe des Höhlenaufsehers war es, die<br />

Einrichtungen für Schutz und Zugänglichkeit<br />

der Höhlen zu warten, die Fremden<br />

hinzuführen und ihnen die Naturmerkwürdigkeiten<br />

„vorzuzeigen“, sowie darauf<br />

zu achten, daß die Besucher nichts<br />

verdarben. Fernerhin sollte der jeweilige<br />

„Höhlen-Inspektor“ sich auch bemühen,<br />

neue Objekte aufzufinden – denn der<br />

positive Effekt für den Fremdenverkehr<br />

und damit für das Wohl der Untertanen<br />

blieb der Landesherrschaft nicht verborgen.<br />

Im Laufe des Jahres 1777 entdeckte<br />

Wunder in den „Gailenreuther Grüften“<br />

Abb ➊: Die Zoolithenhöhle zu Espers Zeit.<br />

Aus Voit et al. 1992, Seite 185<br />

Abb ➋: Die Oswaldhöhle mit Verschlussmauer und Tür,<br />

nach Koeppel 1795. Aus Voit et al. 1992, Seite 180<br />

15


(= Zoolithenhöhle) neue Räume mit reichen<br />

Knochenvorkommen, an denen sich<br />

jedoch sofort die Einwohner Muggendorfs<br />

bedienten. Als dies der Regierung<br />

zu Ohren kam, wies sie das Kammeramt<br />

Streitberg an, die Funde zu requirieren<br />

und nach Ansbach einzusenden, von wo<br />

sie nach Paris abgegeben werden sollten.<br />

Der Amtmann suchte daraufhin die Finder<br />

16<br />

Abb ➌: Die „Erstbesteigung“ der<br />

Rosenmüllershöhle 1792.<br />

Zeichnung: Ferdinand Leja C. 2011<br />

in Muggendorf auf, beschlagnahmte die<br />

Knochen, ließ sie in Körben nach Streitberg<br />

tragen, in einen eigens gezimmerten<br />

bretternen Verschlag verpacken und auf<br />

Schlitten über Baiersdorf nach Ansbach<br />

schaffen. Der Markgraf beauftragte Wunder,<br />

weitere Knochen aus der Höhle zu<br />

bergen und ihm das Vorkaufsrecht einzuräumen.<br />

Im Jahr 1784 wurde dem Wunder der Posten<br />

des „Höhleninspektors“ nochmals<br />

schriftlich bestätigt.<br />

Da er auf seinen Streifzügen durchs „Gebirg“<br />

von seinen Söhnen (Georg, Friedrich,<br />

Ludwig) begleitet wurde, hielten<br />

auch diese die Augen offen und waren<br />

ebenso wie der Vater mit der Natur vertraut.<br />

So entdeckte Ludwig (1771–1819)<br />

z.B. im Jahr 1788 die nach ihm benannte<br />

Höhle (C16), und schon lange stach ihm<br />

eine Felsspalte auf der „Kupfe“ ins Auge,<br />

von welcher man sich im Dorf erzählte,<br />

daß dorthin im Dreißigjährigen Krieg<br />

der Kirchenschatz verbracht worden sei.<br />

Doch hatte sich seither noch niemand in<br />

das finstere Loch hineingewagt, weil es<br />

für eine Erforschung einigen Aufwandes<br />

bedurft hätte - den die bescheidenen Lebensverhältnisse<br />

der Einwohner nicht erlaubten.<br />

So hielt Ludwig Ausschau nach<br />

Sponsoren – und fand einen solchen in<br />

dem gleichaltrigen Johann Christian Rosenmüller,<br />

welcher im Frühjahr 1792 ein<br />

Medizinstudium in Erlangen aufgenommen<br />

hatte und durch seine Kontakte zu<br />

den dortigen Naturwissenschaftlern auf<br />

die faszinierende Höhlenwelt des „Gebirgs“<br />

gestoßen war. Die abenteuerliche<br />

Erstbefahrung des geheimnisvollen Felsspaltes<br />

am 18. Oktober 1792 – auf einem<br />

Querholz sitzend, wurde der Forscher an<br />

einem Seil in die unbekannte Tiefe abgelassen<br />

– schildert Rosenmüller<br />

anschaulich in seinem Werk von<br />

1804 (hier ist allerdings irrtümlich das<br />

Jahr 1793 genannt, welches denn auch<br />

durchweg in der Folgeliteratur auftaucht).<br />

Ludwigs älterer Bruder Friedrich folgte<br />

ihm auf dieselbe Weise, und als die übrigen<br />

Begleiter nun einen Überblick über<br />

die Örtlichkeit hatten, wagten sie sich auf<br />

zusammengebundenen Leitern gleichfalls<br />

in den 11m tiefen „schauerlichen<br />

Abgrund“. Im Einvernehmen mit dem<br />

Höhleninspektor erstattete Rosenmüller<br />

sogleich Bericht an den preußischen Minister<br />

von Hardenberg (nach der Abdankung<br />

Carl Alexanders war das Markgraftum<br />

Bayreuth-Ansbach mit Beginn des<br />

Jahres 1792 an den König von Preußen<br />

als den nächsten Verwandten gefallen)<br />

und schlug vor, die Höhle für Besucher<br />

einzurichten. Dies wurde dann auch umgehend<br />

in Angriff genommen – die neue<br />

„Rosenmüllershöhle“ wurde dank großzügiger<br />

finanzieller Unterstützung durch<br />

den preußischen Fiskus mittels einer stabilen<br />

Leiter zugänglich gemacht, und die<br />

Familie Wunder führte die in Muggendorf<br />

weilenden Fremden hinein. Zu den frühesten<br />

Besuchern zählten im Mai 1793<br />

die Pfingstreisenden Tieck und Wackenroder.<br />

Als Johann Georg Wunder am 25. März<br />

1799 verstorben war, wurde seinem Sohn<br />

Ludwig von der königlich preußischen<br />

Regierung die Stelle verliehen, weil er<br />

als langjähriger Begleiter seines Vaters<br />

bereits mit der Materie vertraut war.<br />

Nachdem Ludwig am 13.8.1799 sozusagen<br />

eine „Wissensprobe“ in Form eines<br />

Verzeichnisses über die in der Gegend<br />

von Muggendorf befindlichen Höhlen<br />

(Oswalds-, Wunders-, Witzen-, Schönstein-,<br />

Brunnenstein-, Ludwig[-Wunder]<br />

s-, Rosenmüllershöhle) eingeliefert hatte,<br />

entwarf das Kammeramt Streitberg unterm<br />

15.8.1799 eine Instruction für den<br />

Höhlen- und Naturalien-Inspector Johann<br />

Ludwig Wunder zu Muggendorf, ließ sie<br />

durch die Königlich Preußische Obergebürgische<br />

Kriegs- und Domainenkammer<br />

zu Bayreuth genehmigen (21.8.1799) und<br />

lud den Anwärter auf den 16.9. zur Vereidigung,<br />

welche vom Amtmann Völkel<br />

abgenommen wurde. Damit war Ludwig<br />

Wunder nun der amtlich bestellte Höhleninspektor<br />

mit einer Besoldung von jährlich<br />

1 Simra 8 Mäss Korn nach Baireuther<br />

Gemäß (ca. 825 l).<br />

Währenddessen zogen die französischen<br />

Truppen übers Land, und Napoleon griff<br />

kräftig ins Politikgetriebe der deutschen<br />

Lande ein. Aufgrund des Reichsdepu-<br />

Fortsetzung auf Seite 17 >>>


III


VII


VIII


undurchführbar. Die Alternative eines<br />

seitlichen Zugangsstollens hätte die Kosten<br />

in dreifache Höhe getrieben. Zudem<br />

herrschte infolge der witterungsbedingten<br />

Mißernte 1816 bis ins nächste Jahr eine<br />

Hungersnot. Die Planungen wurden immer<br />

wieder verworfen und erneuert, bis<br />

das Projekt 1821 schließlich aufgegeben<br />

wurde. Ludwig Wunder als Höhlenaufseher<br />

mußte häufig vor Ort sein, um die<br />

Arbeiten zu beaufsichtigen. Die Akten<br />

berichten, daß er Schwachheits wegen<br />

zu gehen nicht imstande war und für den<br />

Weg zur Höhle im Herbst 1818 mehrmals<br />

ein Reitpferd mieten mußte. Er starb dann<br />

auch wenige Monate später, am 3.2.1819,<br />

im Alter von 47 Jahren an „Abzehrung“.<br />

Da der vorgesehene Familiennachfolger,<br />

der Sohn Daniel (1804–1832), noch keine<br />

entsprechende Ausbildung genossen<br />

hatte, übernahm einstweilen die Witwe<br />

den Höhlenführerposten, zumal sie ihren<br />

Mann schon während dessen Krankheit<br />

in den letzten Jahren vertreten hatte.<br />

Georg Graf zu Münster<br />

Mit der Oberaufsicht über die Höhlen<br />

war der kgl. Regierungsrat Georg Graf zu<br />

Münster betraut, der 1800 in den – damals<br />

noch preußischen – Staatsdienst<br />

getreten war und als anerkannter Paläontologe<br />

und eifriger Fossiliensammler<br />

sich nicht nur dienstlich für die Höhlen<br />

interessierte. 1828 erhielt er den Auftrag,<br />

eine Bestandsaufnahme der touristisch<br />

genutzten Höhlen durchzuführen,<br />

und berichtete im Mai 1829 über: die<br />

Förstershöhle, die kürzlich vom Grafen<br />

Schönborn erworbenen Höhlen bei Rabenstein<br />

und die Riesenburg, sowie das<br />

Quackenschloß und die Rosenmüller-,<br />

Zoolithen- und Schönsteinhöhle, die<br />

Letzteren der Muggendorfer Aufseherin<br />

unterstellt. Münster stellte Mängel an den<br />

Verschlüssen und der Inneneinrichtung<br />

fest und gab die entsprechenden Reparaturarbeiten<br />

in Auftrag.<br />

Vandalismus an Höhlenverschlüssen ist<br />

keineswegs ein Phänomen unserer Zeit.<br />

So ist z.B. aktenkundig, daß die Tür der<br />

Zoolithenhöhle im Winter 1828/29 gestohlen<br />

wurde und nach dem Durchlaufen des<br />

umständlichen Kostengenehmigungsverfahrens<br />

erst 1833 wieder erneuert. 1830<br />

18<br />

wurde die neu angebrachte Tür an der<br />

Schönsteinhöhle von den umliegenden<br />

Gemeinden abgefackelt, der Aufseher<br />

fand nur noch Asche und Beschläge vor.<br />

Bereits 1817 und später wieder 1854 wird<br />

berichtet, daß die Engelhardsberger das<br />

Holz einer in die Riesenburg gebauten<br />

Treppe gestohlen haben!<br />

Daniel Wunder<br />

Nach Abschluß seiner naturwissenschaftlichen<br />

Studien in Erlangen wurde am<br />

10.5.1829 Daniel Wunder zum Höhleninspektor<br />

ernannt, der sich die Führungsaufgaben<br />

mit seiner Schwester teilte.<br />

Von Pückler-Muskau (1835) stammt die<br />

süffisante Feststellung, daß er ein schöner<br />

junger Mann und dazu ein wahrer<br />

lovelace below stairs gewesen sei, seine<br />

Schwester aber noch wilder und schöner<br />

als er [...] Indessen raffte ein früher Tod<br />

beide geniale Geschwister hin [...]. Daniel<br />

verstarb am 13.4.1832. Infolge der früher<br />

geschilderten bürokratischen Hürden erfolgte<br />

die Auszahlung der im Vorjahr fällig<br />

gewesenen Bezüge erst nach seinem<br />

Tod!<br />

Dreitreilung der Höhlenaufsicht<br />

Die Notwendigkeit, den Inspektorposten<br />

neu zu besetzen, wurde von der Regierung<br />

des Obermainkreises in Bayreuth<br />

zu einer Umorganisation dahingehend<br />

genutzt, daß aus räumlichen Gründen die<br />

Stelle dreigeteilt und den drei Haupthöhlengebieten<br />

bei Burggaillenreuth, Streitberg<br />

und Muggendorf zugeordnet wurde,<br />

und außerdem die staatliche Besoldung<br />

wegfiel. Hatte der Aufseher früher außer<br />

seinem knappen Gehalt nur Trinkgelder<br />

nach dem Belieben der Besucher erhalten,<br />

so wurden jetzt Gebühren für „Vorzeigen“<br />

und Beleuchtung (Fackeln oder<br />

Kerzen, Anzahl der Lichter) festgelegt<br />

und verblieben ihm gänzlich; jedoch mußte<br />

er auf eigene Kosten die Wege zu und<br />

in den Höhlen instandhalten und für den<br />

ordnungsgemäßen Verschluß sorgen.<br />

Mit Regierungsentschließung vom<br />

23.8.1832 wurden die drei Stellen wie<br />

folgt besetzt: in Muggendorf wurde Johann<br />

Albrecht Häfner für die Rosenmüllershöhle<br />

und die Höhlen im Hohlen Berg<br />

zuständig, in Streitberg der Maurergeselle<br />

Conrad Graf für die Schönstein- und Ludwig-Wunders-Höhle<br />

– die er schon bisher<br />

betreut hatte, weil sie für den Muggendorfer<br />

Aufseher zu weit abgelegen waren<br />

– und für die Zoolithenhöhle schließlich<br />

wurde der Hornecksche Förster Hörchner<br />

auf Burggaillenreuth bestimmt.<br />

Um das Eigentumsrecht an der Zoolithenhöhle<br />

gab es immer wieder Konflikte.<br />

Bereits 1777 ist aktenkundig, daß die<br />

Rienecksche Verwaltung auf Burggaillenreuth<br />

dem neu ernannten Höhlenaufseher<br />

den Zutritt zur Höhle verwehrte, und Freiherr<br />

v. Horneck (Besitzer seit 1810) bestand<br />

darauf, daß die Höhle ihm gehöre,<br />

weil sie auf seinem Grund liegt, während<br />

das Landgericht sich auf ein von Markgraf<br />

Friedrich 1740 erlassenes Patent<br />

berief, das alle Bodenfunde, -schätze und<br />

unterirdischen Räume dem Landesherrn<br />

zuschrieb (Schatzregal). Als Horneck im<br />

Jahr 1816 eine neue Tür an der – seit einiger<br />

Zeit offenstehenden – Höhle anbringen<br />

ließ, den Schlüssel seinem Förster<br />

gab und damit den Höhlenaufseher aussperrte,<br />

stritten sich die freiherrliche Verwaltung<br />

und die bayerischen Behörden<br />

bis weit ins Jahr 1818 hinein.<br />

Die Aufgabe des jeweiligen Höhlenaufsehers<br />

von Muggendorf war es auch, das<br />

Naturalienkabinett zu pflegen und zu erweitern.<br />

Dieses war 1819 vom Staat aus<br />

dem Wunderschen Nachlaß aufgekauft<br />

und zunächst in verschiedenen gemieteten<br />

Räumen untergebracht worden,<br />

bei denen sich auch eine Wohnung für<br />

den Aufseher befand. Seit 1830 stand es<br />

im Hause Häfners (Muggendorf Nr.18).<br />

Dessen Angebot, bei Erhalt der Stelle<br />

auf die Miete zu verzichten, spielte wohl<br />

auch eine Rolle bei der Vergabe des Postens.<br />

Als 1832 von der Regierung die<br />

Anlage eines Kreis-Naturalienkabinetts<br />

in Bayreuth angeordnet worden war, erhielt<br />

Graf Münster den Auftrag, dafür<br />

aus vorhandenen Beständen Material zu<br />

requirieren, bediente sich auch aus der<br />

Muggendorfer Sammlung und ließ aus<br />

der Zoolithenhöhle gezielt einen dort eingesinterten<br />

Schädel herausmeißeln. Die<br />

entnommenen Stücke wurden im Februar<br />

1833 vom Rentamt nach Bayreuth eingesandt<br />

und danach ein neues Inventar-


verzeichnis mit Datum 30.3.1833 angelegt.<br />

Frühere Verzeichnisse datieren vom<br />

6.3.1819 und 7.7.1827.<br />

Da die Verwaltung der Rosenmüllershöhle<br />

als der berühmtesten der Muggendorfer<br />

Höhlen offenbar als recht lukrativ<br />

angesehen wurde, blieben Neider nicht<br />

lange aus. Der Schmied Kraus von Muggendorf,<br />

der sich ebenfalls um den Posten<br />

beworben hatte, wandte sich schon<br />

im September 1832 an die Regierung mit<br />

einer Eingabe: Der Weg zur Höhle führe<br />

über seinen Grund, die Besucher zertrampeln<br />

seine Felder, und er hat den<br />

Schaden, während der Häfner den Nutzen<br />

hat! Das Landgericht Ebermannstadt<br />

als die zuständige örtliche Behörde ließ<br />

daraufhin den Schaden schätzen und<br />

verpflichtete Häfner, dem Kraus jährlich<br />

2 Gulden Entschädigung für die Wegebenutzung<br />

zu zahlen.<br />

Weil der Zustieg über die Leiter für die Besucher,<br />

„besonders Frauenzimmer“, doch<br />

eine recht beschwerliche Sache war, trug<br />

sich Häfner ab dem Herbst 1834 mit dem<br />

Plan, anstelle der Leiter eine Treppe einzubauen,<br />

ließ vom Zimmermeister Türck<br />

einen Kostenanschlag erstellen, und<br />

beantragte dafür die Zuteilung von Holz<br />

aus dem Staatswald. Gleichzeitig (Frühjahr<br />

1835) gründete sich in Muggendorf<br />

eine Verschönerungs-Commission, die<br />

sich für ihren geplanten Pavillon ebenfalls<br />

um solches Holz bewarb. Da die Mühlen<br />

der Bürokratie sehr langsam in Gang kamen,<br />

blieben beide Anträge liegen; die<br />

Gemeinde errichtete schließlich ihren<br />

Pavillon unter Aufnahme von Schulden in<br />

Eigenregie, und Häfner begann im Winter<br />

die Möglichkeit eines Durchbruches<br />

vom äußeren Fels zum Boden der Höhle<br />

zu sondieren. Diese Vorkehrungen riefen<br />

sogleich wieder den Konkurrenten Kraus<br />

auf den Plan, der wohl um sein leicht verdientes<br />

Wegegeld fürchtete, und beim<br />

Landgericht beantragte, dem Häfner die<br />

Arbeiten zu untersagen. Dieser jedoch<br />

wußte bei der Regierung sein Anliegen<br />

so überzeugend vorzutragen, daß bereits<br />

Ende Dezember der Durchbruch – allerdings<br />

auf Häfners eigene Kosten – genehmigt<br />

wurde. Ab 1836 konnten die<br />

Besucher also auf bequemem Weg in die<br />

Höhle gelangen – und nicht seit 1830, wie<br />

Neischl 1904 schreibt, und alle späteren<br />

Autoren, die bei ihm und voneinander abgeschrieben<br />

haben!<br />

Im Laufe der Zeit konzentrierte sich die<br />

Aufgabe des Muggendorfer Höhlenaufsehers<br />

mehr und mehr auf die Rosenmüllershöhle<br />

und das Naturalienkabinett. Die<br />

Verschlüsse der Höhlen im Hohlen Berg<br />

verfielen mit der Zeit; Heller erwähnt 1842<br />

noch die Türen, aber 1852 heißt es, seit<br />

1848 seien sie nicht mehr verschlossen<br />

– und seither wohl ihres Tropfsteinschmuckes<br />

verlustig gegangen, der nach älteren<br />

Schilderungen beachtlich gewesen sein<br />

muß.<br />

Im Jahr 1852 wurden die Aufseherstellen<br />

in Streitberg und Muggendorf vakant. Die<br />

Witwe Susanna Graf in Streitberg, die die<br />

Stelle ihres Mannes weiter versehen hatte,<br />

starb Anfang des Jahres, Johann Albrecht<br />

Häfner am 12.4.1852. In Streitberg<br />

gab es vier Bewerber, in Muggendorf<br />

deren 7. Aus den Bewerbungsschreiben<br />

kann man entnehmen, daß viele der Einwohner<br />

doch sehr dürftig lebten – das<br />

Anwesen verschuldet, die Landwirtschaft<br />

mit geringem Ertrag, der Verdienst aus<br />

dem Handwerksberuf wegen der Konkurrenz<br />

unzureichend, oder gar Berufsunfähigkeit<br />

wegen körperlichen Verschleißes.<br />

In erster Linie: Adam Friedmann<br />

Am 4.6.1852 bestimmte die Regierung als<br />

Aufseher für Streitberg Adam Friedmann<br />

und für Muggendorf den Sohn des Verblichenen,<br />

Konrad Albrecht Häfner, der mit<br />

den Verdiensten seines Vaters und mit<br />

seiner eigenen Erfahrung argumentiert<br />

hatte: Von Kindheit an war ich sehr oft in<br />

den Höhlen, half mit Freuden darin arbeiten<br />

und wurde dadurch so vertraut damit,<br />

daß es mir schwer fallen würde mich von<br />

diesem [...] Geschäfte zu trennen. Aber<br />

bereits Ende 1854 traf schon wieder eine<br />

Bewerbung ein, da Häfner kränkelte und<br />

zudem seine ihn vertretende Ehefrau verstorben<br />

war. Am 29.7.1855 segnete auch<br />

er dann das Zeitliche, und im Nu lagen<br />

wieder acht Bewerbungen bei der Kammer<br />

des Innern. Obwohl vom Landgericht<br />

Ulrich Martin Sponsel empfohlen wurde –<br />

er argumentierte damit, daß ihm der Weg<br />

zur Höhle gehöre, und wies mittels eines<br />

Vertrages vom 20.9.1836 nach, daß J.A.<br />

Häfner seinerzeit nur ein Wegerecht erworben<br />

habe, das auf dessen Lebenszeit<br />

begrenzt war – entschied sich die Regierung<br />

am 8.10.1855 für Christoph Pöhlmann,<br />

der allerdings schon am 17.6.1857<br />

infolge einer Lungen- und Leberentzündung,<br />

die er sich durch eine Verkältung<br />

in der Höhle zugezogen hatte verstarb.<br />

So kam schließlich am 29.8.1857 doch<br />

noch U.M. Sponsel zum Zuge. Aus seiner<br />

neuerlichen Bewerbung geht außerdem<br />

hervor, daß das Gelände am Weg zur Rosenmüllershöhle<br />

– das „Riebsteinach“ –<br />

damals noch unbewaldet und mit Feldern<br />

besetzt war.<br />

Über seine Dienstzeit, die mit seinem Tod<br />

am 16.10.1873 endete, berichten die Archivalien<br />

nichts. Obwohl sofort wieder<br />

neun Bewerbungen einliefen, entschloß<br />

sich die Regierung am 16.1.1874, die<br />

Aufsicht bei der Witwe zu belassen, weil<br />

diese ihren Mann schon bisher zur Zufriedenheit<br />

der Besucher vertreten hatte.<br />

Da sich der Fremdenverkehr zunehmend<br />

auf die Rosenmüllershöhle konzentrierte,<br />

Abb ➎: Die Schönsteinhöhle, nach Brandenstein<br />

1816. Aus Voit et al. 1992, S. 229<br />

Repros: Autorin<br />

19


sind die Nachrichten über die beiden<br />

anderen Aufseherposten spärlich. 1879<br />

werden im Rahmen einer Gebührenregelung<br />

als Schauhöhlen bezeichnet: Schönstein-,<br />

Rosenmüllers-, Zoolithenhöhle<br />

und Riesenburg. Letztere ist Schönbornsches<br />

Eigentum und wird von Weiher<br />

aus verwaltet; als Führer sind Bewohner<br />

von Engelhardsberg, Doos und Schottersmühle<br />

eingesetzt. Für Streitberg wird<br />

als Aufseherin Kunigunda Friedmann genannt,<br />

die ihren kranken Mann vertritt.<br />

Danach ist von der Schönsteinhöhle nicht<br />

mehr die Rede.<br />

Für Burggaillenreuth wird ab 1876 der<br />

herrschaftliche Förster Elsässer als Höhlenaufseher<br />

bezeugt. Dieser delegierte<br />

die Führungen an Ortsbewohner (1879:<br />

Waldaufseher Joh. Haas). Für 1899 werden<br />

Förster Hauser und Gemeindediener<br />

Wolf genannt.<br />

Der Ordnung halber sah sich das Bezirksamt<br />

bemüßigt, Vorschriften für den Besuch<br />

der Rosenmüllershöhle schriftlich<br />

festzulegen und an den sechs Gasthäusern<br />

des Ortes sowie an der Wohnung<br />

der Aufseherin anzuschlagen. Diese beliefen<br />

sich auf die zu fordernden Preise<br />

und die Bestimmung, daß nicht mehr als<br />

sechs Personen auf einmal in die Höhle<br />

geführt werden dürfen. Nach Einführung<br />

der neuen Reichswährung wurden 1876<br />

die Gebühren von den bisherigen Gulden<br />

und Kreuzern auf Mark und Pfennige umgestellt.<br />

Gleichzeitig wurde vom Bezirksamt<br />

die Sanierung der Stiegen und Geländer<br />

angeordnet. Da diese bisher aus<br />

Holz und damit sehr vergänglich waren,<br />

ließ die Aufseherin im Dezember 1877<br />

im Zuge einer Generalsanierung steinerne<br />

Treppen projektieren und diese in den<br />

Jahren 1878–1879 ausführen.<br />

Johann Dauts Protest – und das<br />

Ende der staatlichen Höhlenaufsicht<br />

in der Fränkischen Schweiz<br />

Zwei Jahre später meldete sich der Besitzer<br />

der fraglichen Waldabteilung, der<br />

Schmied Johann Daut von Muggendorf,<br />

beim Bezirksamt und trug vor, daß er<br />

zwar für seinen Grund und Boden Steuern<br />

bezahlen müsse, aber wegen des<br />

Höhlenbetriebes - Zugangs- und Aufenthaltseinrichtungen<br />

für die Besucher - diesen<br />

nicht nach Belieben nutzen könne.<br />

Als Gegenleistung für die Inkaufnahme<br />

seiner Nutzungseinschränkung verlangte<br />

er, für den Posten des Höhlenaufsehers<br />

vorgemerkt zu werden, was die Regierung<br />

schließlich zugestand.<br />

Zu Beginn der 1890er Jahre trafen immer<br />

wieder Bewerbungen um die Aufseherstelle<br />

ein, indem die Petenten auf den<br />

schlechten Gesundheitszustand der Witwe<br />

Sponsel verwiesen. Tatsächlich war<br />

diese zuletzt bettlägerig und wurde von<br />

ihren Kindern vertreten, blieb jedoch offiziell<br />

bis zu ihrem Tod am 6.12.1900 im<br />

Amt.<br />

Sofort liefen wieder sechs Bewerbungen<br />

ein. Da der Schmied Daut aber mit Nachdruck<br />

auf die 1881 geschlossene Vereinbarung<br />

hinwies, sah sich die Regierung<br />

veranlaßt, ihm am 3.1.1901 die Stelle zu<br />

übertragen. Aber bereits im November<br />

des Jahres traf wieder Post vom Höhlenaufseher<br />

Daut bei der Regierung ein:<br />

Im Jahr 1900 war das Bürgerliche Gesetzbuch<br />

in Kraft getreten, und §905<br />

bestimmte, daß unterirdische Räume<br />

demjenigen gehören, auf dessen Grund<br />

der Eingang liegt. Daut beanspruchte nun<br />

sein Eigentumsrecht und wies dies durch<br />

seinen Übernahmevertrag und den amtlichen<br />

Katastereintrag nach. Obwohl die<br />

Gemeinde Muggendorf Protest einlegte<br />

und auf dem Eigentumsrecht des Staates<br />

bestand, mußte sie sich von der Regierung<br />

belehren lassen, daß das früher geübte<br />

Schatzregal bereits mit dem erneuerten<br />

Berggesetz vom 20.3.1869 gefallen<br />

und Daut mit seinem Anspruch im Recht<br />

sei.<br />

So endete mit der Regierungsanweisung<br />

vom 1.2.1902 die 126-jährige Geschichte<br />

der staatlichen Höhlenaufseherstelle in<br />

der Fränkischen Schweiz.<br />

Literatur:<br />

Esper, Joh. Friedr. (1774): Ausführliche Nachricht von neu entdeckten Zoolithen unbekannter vierfüsiger Thiere und denen sie enthaltenden,<br />

so wie verschiedenen anderen denkwürdigen Grüften der Obergebürgischen Lande des Marggrafthums Bayreuth. – Nürnberg 1774.<br />

Heller, Joseph (1842): Muggendorf und seine Umgebungen. – Bamberg 21842.<br />

Illmann, Renate (2011): Die „Schauhöhlen“ des Muggendorfer Gebirgs in historischen Dokumenten. – Der Fränkische Höhlenspiegel 58:23-<br />

26, Nürnberg 2011.<br />

Illmann, Renate (2011): Die Geschichte der Rosenmüllershöhle – nach historischen Dokumenten. – Natur&Mensch 2010:xxx-xxx, Jahresmitteilungen<br />

der Naturhist.Ges., Nürnberg 2011 (i.Dr.).<br />

Neischl, Adalbert (1904): Die Höhlen der Fränkischen Schweiz und ihre Bedeutung für die Entstehung der dortigen Täler. – Nürnberg 1904.<br />

Pückler-Muskau, Hermann Ludwig Heinrich Fürst (1835): Vorletzter Weltgang von Semilasso, Traum und Wachen. Aus den Papieren des<br />

Verstorbenen. 1. Teil, In Europa, 1. Abtheilung. – Reprint Erlangen 1992.<br />

Rosenmüller, Joh. Chr. (1793): Erlangen den 29 Juny 1793 (Bericht über Höhlen). – Intelligenzblatt der Jenaischen Allg. Literaturzeitung Nr. 72<br />

vom 24. Juli 1793, S. 576 unter den Vermischten Anzeigen.<br />

Rosenmüller, Joh. Chr. (1804): Die Merkwürdigkeiten der Gegend um Muggendorf. – Berlin 1804.<br />

Voit, G., Kaulich, B., Rüfer, W. (1992): Vom Land im Gebirg zur Fränkischen Schweiz. – Schriftenreihe I des FSV, Band 8, Erlangen 1992.<br />

20


FSV-Jahresmotto <strong>2012</strong>:<br />

Energiewende –<br />

Herausforderung für die Fränkische Schweiz<br />

Die „Fränkische“ änderte<br />

schon oft ihr Erscheinungsbild<br />

Die Fränkische Schweiz hat in den vergangenen<br />

Jahrzehnten schön öfter ihr<br />

Gesicht verändert. Aus den bizarren<br />

Felslandschaften, die die Romantiker<br />

noch auf ihren Bildern festhalten konnten<br />

ist inzwischen eine Acker-Landschaft<br />

geworden.<br />

Später setzte die Aufforstung ein und die<br />

Landschaft bewaldete sich – zumindest<br />

auf den weniger fruchtbaren Höhen.<br />

Mit dem Rückgang der Landwirtschaft<br />

im vergangenen Jahrhundert breitete<br />

sich die Verbuschung in den Bach- und<br />

Flusstälern aus.<br />

Mittlerweile hat der Anbau in der Landwirtschaft<br />

wieder einen nicht unerheblichen<br />

Wandel erfahren. Im Sinne des<br />

Anbaus erneuerbarere Energien verschwanden<br />

Kartoffel- und Getreidefelder<br />

und an ihre Stelle traten Raps- und Mais-<br />

Felder.<br />

Die Energiewende<br />

Das Stichwort „Fukushima“ und die damit<br />

angesprochene verheerende Katastrophe<br />

haben in der Bundesrepublik<br />

Deutschland den – erneuten – Ausstieg<br />

aus der Versorgung mit Strom aus Kernenergie<br />

ausgelöst. Das neue Stichwort<br />

heißt seither „Energiewende“ und, wenn<br />

möglich, Abkehr von der Energiegewinnung<br />

aus fossiler Energie.<br />

Der Freistaat Bayern hat sich diesem<br />

Programm mit ungeheuerem politischen<br />

Gewicht angeschlossen. Die bisherigen<br />

Vorbehalt-Flächen sollen von 33% auf<br />

ca. 10% reduziert werden. Betrachtet<br />

man die Informationen des „Windatlas“,<br />

dann stellt sich heraus, dass in Bayern<br />

nur relativ wenige Regionen das erforderlich<br />

Windaufkommen haben. Die meisten<br />

Gebiete liegen im nördlichen Franken<br />

– und nur zu einem geringeren Teil<br />

am Nordrand der Alpen.<br />

Auswirkungen in der<br />

Fränkischen Schweiz<br />

Für die Fränkische Schweiz bedeutet<br />

das, dass die Energiegewinnung aus<br />

Windkrafträdern auch hier forciert werden<br />

soll. Ab jetzt stehen nicht nur die<br />

von den Aufwinden bestrichenen nach<br />

Westen abfallenden Hänge für Windräder<br />

zur Diskussion, sondern auch bisher<br />

geschonte Flächen sollen erneut in das<br />

Kalkül einbezogen werden. Das heißt:<br />

Neue Vorzugs- und Vorranggebiete werden<br />

gesucht. Selbst das Prädikat „Naturpark“<br />

droht in diesem Zusammenhang<br />

an Bedeutung zu verlieren.<br />

Aus den Vorfeld-Diskussionen wird deutlich,<br />

dass insbesondere an Autobahnen,<br />

an Eisenbahntrassen, die eh schon weitgehend<br />

als „verloren“ eingestuft werden,<br />

Windkraftanlagen installiert werden sollen.<br />

Dabei will man darauf achten, dass<br />

die Region nicht „verspargelt“, also mit<br />

einzelnen Windrädern bestückt wird,<br />

sondern „Windparks“ mit mehreren<br />

Windrädern entstehen.<br />

Bemühung um Akzeptanz<br />

Hierzu werden die Gemeinden angesprochen<br />

und ihnen die „Sache“ dadurch<br />

schmackhaft gemacht, dass neue<br />

Quellen der Gewerbesteuer in Aussicht<br />

gestellt werden.<br />

Zugleich soll die Akzeptanz und Zustimmung<br />

der Bürger dadurch herbeigeführt<br />

werden, dass mit den neuen Programmen<br />

der „Genossenschafts-Gedanke“<br />

wieder neu geweckt werden soll.<br />

Hierzu werden den Anteilseignern attraktive<br />

Rendite-Werte in Aussicht gestellt.<br />

Noch viele Fragen noch offen<br />

Vorab schon bleibt gleich die Frage offen,<br />

ob die bei uns zu erwartende Windstärke<br />

überhaupt einen rentablen Betrieb<br />

der Windräder erlaubt.<br />

Denn grundsätzlich bleibt festzuhalten,<br />

dass bekanntlich die alternativen<br />

Energien – neben den Windrädern der<br />

Solarstrom, die Wasserenergie, die Biomasse-Energie<br />

– nur einen relativ kleinen<br />

Bruchteil der gesamten erforderlichen<br />

Gesamtenergie abdecken. So können<br />

eben Windräder nur liefern, wenn der<br />

Wind weht, die Sonnendächer nur, wenn<br />

die Sonne scheint.<br />

Die konstante Grundversorgung muss<br />

weiterhin mit fossilen Brennstoffen,<br />

Kohlekraftwerken, Gaskraftwerken oder<br />

durch Zukäufe bei unseren Nachbarn,<br />

z.B. in Frankreich oder Tschechien,<br />

abgedeckt werden.<br />

Der politische Wille bleibt als<br />

Herausforderung<br />

Die Weichen hat nun mal die Politik umgestellt<br />

und sie kann wohl so schnell<br />

nicht wieder ihre Meinung ändern.<br />

Für uns alle bedeutet dies, dass damit<br />

verbunden ist, dass traditionelle Gegebenheiten<br />

im äußeren Erscheinungsbild<br />

unserer Region zur Disposition stehen.<br />

Der Blick über die weiten Höhen der<br />

Fränkischen Schweiz bleibt dann nicht<br />

mehr an markanten Bergeshöhen oder<br />

Burgen und Ruinen hänge, sondern wird<br />

durch stehende oder langsam sich drehende<br />

Windräder „gefangen“.<br />

Einbringung des<br />

Fränkische-Schweiz-Vereins<br />

Der Fränkische-Schweiz-Verein muss<br />

sich der nun einsetzenden Diskussion<br />

als mitsprachberechtigte Gebietskörperschaft<br />

stellen.<br />

Daher will der Hauptvorstand die Diskussion<br />

in den Ortsgruppen anregen<br />

und seine Vereinszeitschrift den Meinungen<br />

der Ortsverbände und interessierten<br />

Mitgliedern sowie ausgewiesenen Fachleuten<br />

öffnen.<br />

21


Liebe Heimatfreundinnen, liebe Heimatfreunde!<br />

Bereits bei der FSV-Herbstversammlung in Tüchersfeld im Oktober 2011 hat sich – wie auch sonst in der Öffentlichkeit –<br />

sehr deutlich gezeigt, dass diese auch für unsere Region durchaus sehr wichtige Thematik in den Kreisen des Fränkische-<br />

Schweiz-Vereins auf ein recht unterschiedliches Echo stößt. Wir wollen diese verschiedenen Reaktionen sammeln und in Heft<br />

3/<strong>2012</strong> unserer Vereinszeitschrift <strong>DIE</strong> FRÄNKISCHE <strong>SCHWEIZ</strong> veröffentlichen und somit unser Meinungsbild der breiteren<br />

Öffentlichkeit zugänglich machen.<br />

Wir bitten Sie daher, uns Ihre diesbezügliche namentlich (und auch mit der Anschrift) gekennzeichnete Meinung bis spätestens<br />

15. Juni <strong>2012</strong> in möglichst kompakter Form zuzusenden (anonyme Äußerungen werden nicht berücksichtigt).<br />

Die Zusendung als E-Mail: walter.tausendpfund@t-online.de ist sehr erwünscht.<br />

Die Schriftleitung muss sich aber die Möglichkeit offen halten, eventuell zu weitschweifige und in Wiederholung dargebotene<br />

Ausführungen zu kürzen.<br />

(W.T.)<br />

▼▼▼ FSV-Jugend:<br />

Der diesjährige FSV-Jugenderlebnistag des Fränkische-Schweiz-Vereins<br />

findet am Samstag, den 12. Mai <strong>2012</strong> in Weißenohe statt. Das Thema passt zum Jahresmotto <strong>2012</strong> und lautet:<br />

„Solarenergie“ zu „Begreifen“<br />

Wir treffen uns um 13. 00 Uhr am Parkplatz bei „ikratos“ in Weißenohe gleich an der Bundesstraße 2 (bei der Ampel),<br />

Bahnhofstraße 1. Dann lernen wir von 13. 00 bis ca. 15. 00 Uhr bei „ikratos“ über Film, Erzählungen, Modelle zum Anfassen<br />

(wie Elektroautos und Windkrafträder) viel über erneuerbare Energien kennen, über die zur Zeit so ausführlich im Fernsehen<br />

und in Zeitungen gesprochen wird.<br />

Anschließend wandern wir über den einen kurzen Abschnitt des „Frankenweges“ hoch zur Hütte der FSV-Ortsgruppe Weißenohe<br />

(siehe Heft 2/2011 unserer Vereinszeitschrift), wo es dann bei einer gemütlichen Brotzeit eine „Nachbereitung“ des<br />

Erlebten – mit diversen Überraschungen – gibt. Alle Jugendlichen des Fränkische-Schweiz-Vereins sind mit ihren Eltern<br />

(als Aufsichtspersonen) hierzu sehr herzlich eingeladen. Auch junge Gäste (mit Begleitpersonen) sind willkommen.<br />

Je nach Wetter klingt der FSV-Jugenderlebnistag zwischen 17. 00 und 18. 00 Uhr aus.<br />

(W. Tausendpfund, komm. FSV-Hauptjugendwart)<br />

FSV-Hauptverein:<br />

Termine des Fränkische-Schweiz-Vereins im Jahre <strong>2012</strong><br />

22. 4. <strong>2012</strong>: „Tanz-Workshop“ (9. 00 – 12. 00 Uhr und 13. 00 – 16. 00 Uhr) in Streitberg/Bürgerhaus<br />

27. 4. <strong>2012</strong>: Ordentliche FSV-Mitgliederversammlung in Ebermannstadt<br />

2. 5. <strong>2012</strong>: 18. 00 Uhr: AK-Frauentracht in Ebermannstadt – „cafe mocca“<br />

2. 5. <strong>2012</strong>: 19. 00 Uhr: FSV-Jugendleiter in Ebermannstadt/„Schwanenbräu“<br />

11. 5. <strong>2012</strong>: Schmuckziegelverleihung des AK-Bauen und Gestalten<br />

12. 5. <strong>2012</strong>: ab 13. 00 Uhr: FSV-Jugenderlebnistag in Weißenohe<br />

20. – 25. 6. <strong>2012</strong>: „112. Deutscher Wandertag“ im Fläming<br />

8. 7. <strong>2012</strong>: „Die Fränkische Schweiz singt und musiziert“ in Tüchersfeld/FS-Museum<br />

20. – 22. 7. <strong>2012</strong>: DWJ in Obertrubach<br />

26. 10. <strong>2012</strong>: FSV-Herbstversammlung in Königsfeld<br />

9. 12. <strong>2012</strong>: (2. Advent) „Fränkische Weihnacht“ in der Kirche in Oberailsfeld<br />

22


Deutsche Wanderjugend:<br />

60 Jahre Wanderjugend – wir feiern<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> feiern wir in der deutschen<br />

Wanderjugend im Landesverband Bayern<br />

ein ganz besonderes Fest, unser 60-jähriges<br />

Gründungsjubiläum. Aus dem Zusammenschluss<br />

der Gebirgs-, Wander- und Heimatvereine<br />

ist bis heute eine Gemeinschaft gewachsen,<br />

die auf Bundesebene rund 100 000<br />

Kinder und Jugendliche zu ihren Mitgliedern<br />

zählt, auf Landesverbandsebene sind es in<br />

Bayern ca. 10 000 Mitglieder. Und auch der<br />

Wanderverband Bayern, kurz WV Bayern (unser<br />

Erwachsenenverband), kann sich <strong>2012</strong><br />

über sein 40-jähriges Jubiläum freuen. Gemeinsam<br />

unterwegs haben wir viel erreicht,<br />

immer an einem Leitbild orientiert, dass sinnstiftende<br />

Orientierung bieten und wertvolle<br />

Prozesse sozialen Lebens und Lernens in<br />

Gang bringen will.<br />

Dieses Motto werden wir zum Auftakt unserer<br />

Festveranstaltungen auf der Vertreterversammlung<br />

des WV Bayern in Obertrubach<br />

im März in einem „Kochduell“ der DWJ gegen<br />

den Erwachsenenverband mit eigenen<br />

Händen und Kochlöffeln in die Tat umsetzten.<br />

Hier wird sich zeigen, wer sich für eine nachhaltige,<br />

leckere und gesunde Lagerküche am<br />

besten qualifiziert hat. Die vielen Aspekte der<br />

Jugendarbeit in der Wanderjugend werden<br />

auf dem großen Jubiläumsevent <strong>2012</strong>, unserem<br />

„Fest“ Ende Juli ebenfalls in Obertrubach<br />

in zahlreichen Workshops lebendig werden.<br />

Die Angebote werden so breit gefächert<br />

sein, wie das Aufgabenspektrum der Wanderjugend.<br />

Wandern, Klettern, Naturschutz,<br />

Sport, Spiel und Tanz gehören nach unserem<br />

Selbstverständnis automatisch dazu. Für<br />

den Festabend läuft momentan schon die<br />

Vorbereitung für eine Wanderjugend Zeitreise.<br />

Am Festabend wird es einen amüsanten<br />

Rückblick von den Wandervögeln bis zu den<br />

Barfuß-Lamas und Schneeschuhwanderern<br />

geben. Wir wünschen uns, dass die Wanderjugend<br />

weiterhin so innovativ wirken und<br />

immer wieder neue kind- und jugendgerechte<br />

Formen des Wanderns und Bewegens entwickeln<br />

kann. Mit ihrem Qualitätsanspruch<br />

in der Erlebnispädagogik erfüllt die DWJ für<br />

Staat und Gesellschaft eine wichtige Funktion<br />

und leistet mit ihrem musischen und kulturellen<br />

Bildungsauftrag einen wertvollen Beitrag<br />

für die ganzheitliche Persönlichkeitsbildung.<br />

60 Jahre ehrenamtliches Engagement unserer<br />

15 Mitgliedsvereine im WV Bayern ist<br />

auch ein wichtiger Anlass allen, die diese Erfolgsgeschichte<br />

erst möglich gemacht haben<br />

unseren Dank auszusprechen. Die Wanderjugend<br />

hat von euch profitiert, euer Einsatz hat<br />

sich gelohnt. Und wenn es in Zukunft immer<br />

wieder neue Juleica Inhaber und seit neuestem<br />

auch Wanderjugendführer geben wird,<br />

dann steht dem nächsten Jubiläum nichts im<br />

Weg.<br />

(Susanne Göller)<br />

Termin: 20. – 22. Juli <strong>2012</strong><br />

Ort: Bildungshaus Obertrubach<br />

Teilnehmer/-in: Kinder-, Jugend- und<br />

Familiengruppen mit ihren Leiter/-innen,<br />

ab 6 Jahre, max. 100 Personen<br />

Kosten: Erwachsene 35 Euro<br />

Jugendliche/Kinder 20 Euro<br />

Leistungen: Unterkunft, Verpflegung,<br />

Workshop-Angebote<br />

Leitung: Landesjugendbeirat der<br />

Deutschen Wanderjugend LV Bayern<br />

Anmeldeschluss: 1. Juni <strong>2012</strong><br />

Veranstalter/-in mit Adresse für<br />

Anmeldungen: DWJ LV Bayern,<br />

Weinbergstraße 14 · 96120 Bischberg<br />

Telefon: 0951 200750<br />

Telefax: 0951 4086411<br />

dwj@wanderjugend-bayern.de<br />

www.wanderjugend-bayern.de<br />

Das Wichtigste in Kürze:<br />

Sonntag, 6. Mai:<br />

Halbtagsexkursion mit Prof. Dr. Wolfgang Schirmer unter dem Thema Karst und Wassernot in Betzenstein, Treffpunkt 13. 00 Uhr<br />

Parkplatz Oberes Tor in Ebermannstadt (Fahrgemeinschaften) bzw. 13. 30 Uhr Parkplatz am Freibad bzw. Sportplatz von Betzenstein,<br />

Dauer ca. 5 Stunden, Führung und Eintritt 4,50 EUR, Anmeldung erforderlich (0 91 94) 41 28 oder (0 91 91) 86-10 60.<br />

Sonntag, 17 Juni:<br />

Literarisch-botanisch-geologische Halbtagswanderung mit Christa Freud und Dr. Titze, Steppenheide: pflanzensoziologisch,<br />

ökologisch, dynamisch und historisch am Beispiel der Schutzgebiete um Pottenstein, Treffpunkt 13. 30 Uhr am POT in Ebermannstadt<br />

(F), um 14. 00 Uhr am Parkplatz an der Kunigunden-/ Friedhofskirche in Pottenstein, Dauer 3 Std., keine Anmeldung erforderlich.<br />

Sonntag, 27. Juli:<br />

Zu spätblühenden Orchideen auf der Langen Meile/Rettener Kanzel, Treffpunkt 13. 30 Uhr am POT in Ebermannstadt (F), 14. 00 Uhr<br />

am Huthkeller in Oberweilersbach mit Adolf Riechelmann, Dauer 3 Stunden, keine Anmeldung erforderlich.<br />

Sonntag, 21. Oktober:<br />

Die neue und alte Liasgrube bei Buttenheim/Unterstürmig mit Prof. Dr. Wolfgang Schirmer, Treffpunkt 13. 00 Uhr am POT in Ebermannstadt<br />

(F) bzw. 13. 30 Uhr an der neuen Tongrube unweit der Verbindungsstraße Unterstürmig-Buttenheim, Abzweig asphaltiertes<br />

Sträßchen, Angepasstes Schuhwerk! Dauer ca. 5 Stunden, Kosten 3,50 EUR, Anmeldung erforderlich, siehe oben.<br />

(F) = Fahrgemeinschaften, (POT) = Parkplatz Oberes Tor in Ebermannstadt (gegenüber Aldi)<br />

(Dr. Hans Weisel)<br />

24<br />

AK-Heimatkunde:<br />

Veranstaltungen des AK-Heimatkunde im Jahre <strong>2012</strong>


Barbara Eichler:<br />

Klettern und Naturschutz im Naturpark „Veldensteiner Forst – Fränkische Schweiz“<br />

Ein großes Projekt, welches vor ca.<br />

20 Jahren seinen Anfang nahm, wird<br />

in nächster Zeit fertiggestellt: Kletterkonzepte<br />

für das gesamte Gebiet<br />

der Fränkischen Schweiz mit<br />

gut 1.000 Kletterfelsen und an die<br />

11.000 Klettertouren. Ein wahrlich<br />

historisches Ereignis für die Kletterszene,<br />

aber auch für den Naturschutz.<br />

Klettern im Frankenjura war bereits vor<br />

100 Jahren selbstverständlich. Der Klettertourismus,<br />

so wie wir ihn heute kennen,<br />

war aber noch nicht geboren, und<br />

so wäre es den damaligen Felsbezwingern<br />

sicher nicht im Traum eingefallen,<br />

dass man die Felsen vor irgendwem oder<br />

-was schützen müsste. Bereits kurz nach<br />

dem 2. Weltkrieg begannen Naturliebhaber,<br />

die Felsen vor dem industriellen Abbau<br />

zum Bau von Häusern und Straßen<br />

durch Ausweisung zu Naturdenkmälern<br />

zu schützen. Nach und nach wurde die<br />

ökologische Bedeutung der Felsvegetation<br />

und Fauna entdeckt.<br />

Der Weg zum ersten Kletterkonzept<br />

Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre<br />

kollidierten die Interessen der Naturschutzlobbyisten<br />

mit denen der stark zunehmenden<br />

Anzahl an Klettersportlern.<br />

Die Kletterer wurden gar als „Naturfrevler“<br />

bezeichnet, und es drohten massive<br />

Sperrungen von Kletterfelsen. Andererseits<br />

wollten sich die Kletterer ihr Sportterrain<br />

nicht nehmen lassen. Vertreter<br />

von DAV und IG-Klettern setzten sich mit<br />

Vertretern der Naturschutzbehörden, des<br />

Naturparks und anderen Naturschutzorganisationen<br />

zusammen, diskutierten<br />

heftig die jeweiligen Interessen und<br />

schauten sich 1992 die „Eibenwände bei<br />

Gößweinstein“ und die „Weiße Wand im<br />

Wiesenttal“ an. Mit der Niederschrift der<br />

protokollierten Vereinbarungen war das<br />

erste Kletterkonzept geboren. Nicht nur<br />

klein und fein, sondern ungeheuer wichtig<br />

für einen damals noch nicht zu erahnenden<br />

Erfolg. Klettern war in Bereichen<br />

außerhalb von Vegetationszonen möglich<br />

und wurde von den Naturschützern<br />

akzeptiert! So wurde 1995/96 das erste<br />

Konzept für ein ganzes Gebiet, nämlich<br />

die Hersbrucker Alb, erstellt. Bereits bald<br />

erkannte man den Wert der Konzepte:<br />

dort, wo es klare Absprachen und Zonierungen<br />

gab, blieben Beschwerden aus.<br />

Die Kletterer hielten sich an die neuen<br />

Regeln.<br />

Der weitere Ausbau<br />

des Kletterkonzepts<br />

Das Begehungsteam mit Vertretern der<br />

Kletterverbände, wechselnden Behördenvertretern<br />

der Landratsämter und<br />

Regierungen (der Naturpark erstreckt<br />

sich über Oberfranken, Mittelfranken und<br />

die Oberpfalz), des Naturparks und teilweise<br />

auch Eigentümern hat sich sehr,<br />

sehr viele Freitag Nachmittage an Wanderparkplätzen<br />

getroffen, um gemeinsam<br />

die Felsen eines Gebietes zu sichten und<br />

die Zonierungen festzulegen. Manchmal<br />

wurde bis zum Konsens heftig gestritten,<br />

manchmal waren zusätzliche Vereinbarungen<br />

unabdingbar, aber geeinigt haben<br />

wir uns immer. Ein zeitaufwändiges<br />

Verfahren. Nach den Begehungen folgen<br />

Sanierungsarbeiten, wie z.B. Umlenkhaken<br />

setzen, um die Felskopfvegetation<br />

zu schützen, oder Wegebauarbeiten, um<br />

die Zustiege zum Felsfuß zu kanalisieren.<br />

Weniger beliebt sind die „Büroarbeiten“<br />

zum Erstellen der Konzeptpapiere. An<br />

den beiden letzten, Nr. 13 „Auerbach-<br />

Königstein-Krottenseer Forst“ und Nr.<br />

14 „Hirschbachtal und Umgebung“, wird<br />

noch kräftig gearbeitet. Aber die Begehungen<br />

sind – abgesehen von späteren<br />

Nachbegehungen – für den gesamten<br />

Naturpark abgeschlossen.<br />

Mit einem Gesamtkonzept, vielleicht<br />

2013, soll das Gebiet vollendet vorgestellt<br />

werden. Schon jetzt ist das Klettergebiet<br />

mit seinen Kletterkonzepten weit über<br />

Deutschlands Grenzen hinaus bekannt<br />

und erhält Beachtung und Anerkennung.<br />

Die gute Zusammenarbeit von Kletterverbänden,<br />

den Behörden, des Naturparks<br />

und anderer Naturschutzverbände hat<br />

diese Erfolgsstory möglich gemacht. Und<br />

darauf können wir allesamt stolz sein!<br />

Vielfalt & Visionen<br />

Freizeit- und Erlebnisregion Landkreis Bayreuth<br />

Der Landkreis Bayreuth ist landschaftlich einer der reizvollsten in Franken. Fichtelgebirge und Fränkische Schweiz bieten intakte Naturund<br />

Erholungslandschaften. Attraktive Freizeitangebote sind mit dem Erlebnisberg Ochsenkopf, den Seilschwebebahnen, den Skiabfahrtspisten,<br />

den Mountainbike-Downhill-Strecken oder einem rd. 1.400 Kilometer langen Netz an Loipen, Wander-, Rad- und Nordic-<br />

Walking-Routen gegeben. Wasserfreunde kommen mit der Therme Obernsees, dem Kristallbad in Fichtelberg, dem Juramar Erlebnisbad<br />

und dem Felsenbad in Pottenstein, dem CabrioSol Ganzjahresbad Pegnitz, dem Fichtelsee oder auch dem Schöngrundsee in Pottenstein<br />

voll auf ihre Kosten.<br />

Einzigartig sind darüber hinaus die zahlreichen zur Erkundung einladenden Burgen und Höhlen in der Fränkischen Schweiz, die Gold- und Silbereisenbergwerke<br />

des Fichtelgebirges und unsere Museumslandschaft mit dem Fränkische-Schweiz-Museum in Tüchersfeld als regionales Highlight.<br />

Nähere Informationen:<br />

Tourismuszentrale Fichtelgebirge, Telefon 0 92 72 / 96 90 30, E-Mail: info@tz-fichtelgebirge.de, Internet: www.tz-fichtelgebirge.de<br />

Tourismuszentrale Fränkische Schweiz, Telefon 0 91 91 / 86 10 54, E-Mail: info@fraenkische-schweiz.com, Internet: www.fraenkische-schweiz.com<br />

25


Martin Bald:<br />

Über die südlichen Wiesenthöhen von Gößweinstein nach Ebermannstadt<br />

Vorbemerkungen: Die nachfolgende Wanderung<br />

hat eine Länge von ca. 17 km und<br />

bleibt zumeist auf der Hochfläche, so dass<br />

die Höhenunterschiede gering sind. Der Abstieg<br />

ins Wiesenttal nach Ebermannstadt<br />

erfolgt weitgehend flach, nur zuletzt wird es<br />

etwas steiler. Zudem verläuft die Hälfte der<br />

Wanderroute durch den Wald und ist daher<br />

auch für hochsommerliche Tage geeignet.<br />

Die Wanderroute beginnt an der Bushaltestelle<br />

„Abzwg. Etzdorf“ am westlichen<br />

Ortsende von Gößweinstein. Bis auf zwei<br />

kürzere Abschnitte bleibt die Wanderroute<br />

auf markierten Wegen. Größere Abschnitte<br />

dieses Weges gehören auch zum Kultur-Erlebnispfad<br />

des Landkreises Forchheim.<br />

Da man am Ende der Wanderung nicht wieder<br />

zum Ausgangspunkt kommt, muss man<br />

öffentliche Verkehrsmittel mit einbinden.<br />

Hierzu kann man mit der Bahn oder dem<br />

PKW bis Ebermannstadt (im Bahnhofsumkreis<br />

sind genügend Parkplätze) und von<br />

dort mit der OVF-Buslinie 389 nach Gößweinstein<br />

fahren. Oder umgekehrt: Man<br />

fährt mit dem PKW oder dem OVF-Bus<br />

(aus Richtung Pegnitz kommend) bis Gößweinstein<br />

und am Ende der Wanderung von<br />

Ebermannstadt wieder per Bus nach Gößweinstein<br />

zurück. Bitte beachten: Die OVF-<br />

Buslinie 389 verkehrt zwischen Oktober und<br />

Pfingsten nach einem anderen, reduzierten<br />

Fahrplan als im Sommer, davon sind besonders<br />

die Wochenendtage betroffen!<br />

26<br />

➊. Gößweinstein – Leutzdorf, 2,7 km<br />

Von der Bushaltestelle „Abzwg. Etzdorf“ –<br />

hier bereits unsere Markierung Blaustrichsenkrecht<br />

– vor zur Gabelung beider Straßen<br />

(Leutzdorfer Straße/Sachsenmühler Straße)<br />

gehen wir ca. 50 m weiter in Richtung Sachsenmühle.<br />

Dort folgen wir links-aufwärts der<br />

kleinen Straße, die in eine Waldfuhre übergeht<br />

dem Zeichen Blaustrich-senkrecht (bis<br />

zum Lehmweggraben vor Leutzdorf). Der<br />

Weg führt nun über die Hochfläche durch<br />

Waldstücke, an Waldrändern entlang sowie<br />

durch Feldfluren und über Wiesen. Wenn<br />

der Weg die abfallende Kante des bewaldeten<br />

Hangs erreicht, geht es links vor bis<br />

zur Straßenabzweigung. Dort gehen wir<br />

rechts talwärts (Lehmweggraben) in Richtung<br />

Sachsenmühle ohne Markierung auf<br />

ca. 200 m, bis das Wiesengelände links der<br />

Straße an den Wald stößt. Dort folgen wir<br />

einer Fahrspur auf den Wald zu, im Wald<br />

wird die Spur zur Fuhre und führt schräglinks<br />

aufwärst an einem Felsgebilde vorbei<br />

aus dem Wald. Dann gehen wir rechts am<br />

Waldrand auf einer Fahrspur weiter, die bei<br />

einer Feldscheune zum Fahrweg wird. Nach<br />

einem Waldstück geht der Fahrweg linksabwärts<br />

durch ein weiteres Waldstück auf<br />

Leutzdorf zu. Wir gehen vor bis zum Dorfweiher<br />

– das Gasthaus in Leutzdorf liegt<br />

jenseits der Durchgangsstraße.<br />

➋. Leutzdorf – Esperhöhle, 1,2 km<br />

Wir biegen vor dem Dorfweiher rechts ab auf<br />

den anfangs geteerten, dann geschotterten<br />

Fahrweg; das Wanderzeichen bis Burggaillenreuth<br />

ist wieder Blaustrich-senkrecht.<br />

– Am Ortsende liegt rechts des Weges<br />

ein Haus mit einer großen, liebevoll gestalteten<br />

Sonnenuhr am Giebel. Wir folgen<br />

dem Fahrweg weiter durch Wald- und<br />

Feldfluren. Einer Abzweigung links mit dem<br />

Wegweiser „Burggaillenreuth“ folgen wir<br />

nicht, sondern gehen geradeaus weiter mit<br />

Blaustrich-senkrecht, der Weg gabelt nach<br />

schräg-links und wird zur grasigen Fuhre.<br />

Beim Wegweiser „Esperhöhle“ folgen wir<br />

schräg-links dem ansteigenden Pfad, der<br />

uns nach ca. 300 m zum Zustieg zur Esperhöhle<br />

führt ( Wegweiser sind am Weg).wir<br />

sehen schon vom Weg aus die Felsformation,<br />

jedoch noch nicht die Höhlen, der Weg<br />

zum Zustieg beträgt noch ca. 40 m.<br />

Die Esperhöhle ist benannt nach dem<br />

Uttenreuther Pfarrer Johann Friedrich<br />

Esper (1732 – 1781), der als einer der<br />

ersten die Höhlen der Fränkischen<br />

Schweiz erforscht und insbesondere<br />

diese im Detail erkundet hatte. Diese<br />

interessante Felsformation weist hallenartige,<br />

gut begehbare Teile auf wie<br />

auch enge, in die „Unterwelt“ führende<br />

Schächte. Eine große Infotafel gibt<br />

detaillierte Informationen zum Höhlensystem<br />

und dessen Entstehung.<br />

➌. Esperhöhle –<br />

Burggaillenreuth, 1,7 km<br />

Nun gehen wir wieder zurück zum eben<br />

passierten Wegweiser und folgen dem Pfad<br />

nach links, weiterhin Wald. Wanderzeichen<br />

sind hier sehr spärlich, eine weitere Orientierung<br />

sind die rot beringten Bäume!<br />

Der Pfad steigt schräg-links steil an, ein<br />

Holzgeländer hilft auf einem kurzen Abschnitt.<br />

Weiter oben geht es dann eben<br />

weiter, bis unser Weg nach rechts abbiegt<br />

und unten in eine breite Fuhre mündet. Ihr<br />

folgen wir ca. 300 m rechts weiter. Dann<br />

geht es durch ein Waldstück bis zu einer<br />

Wegkreuzung an einer Lichtung (weiterhin<br />

Blaustrich-senkrecht). Dort gehen wir dann<br />

rechts auf geschotterten Fahrweg in den<br />

Wald und über eine Kuppe. Am Waldende<br />

sehen wir Burggaillenreuth unten vor uns liegen.<br />

Wir folgen dem Fahrweg weiter bis zur<br />

Ortsstraße und gehen dann dort rechts vor<br />

bis zum Wegedreieck vor dem Burggelände.<br />

Einen Blick auf die Burg, welche auf einem<br />

dem Hang vorgelagerten Fels steht, gewinnt<br />

man, wenn man den Weg schräg-rechts vorgeht<br />

(Eine Infotafel steht am Wegedreieck).<br />

Den Ausblick vom Restaurantgarten aus<br />

sollten Sie mit einer Einkehr verbinden!<br />

➍. Burggaillenreuth –<br />

Wohlmannsgesees 3,3 km<br />

Vom Wegedreieck geht es auf der Teerstraße<br />

in Richtung Windischgaillenreuth auf ca.<br />

700 m weiter. Wenn links der Wald endet,<br />

folgen wir rechts einem Steig. Jedoch ist<br />

aufpassen, da diese Stelle leicht zu übersehen<br />

ist! Der Steig (weiterhin Blaustrichsenkrecht)<br />

führt durch eine Senke und danach<br />

steil aufwärts, vorbei an Felsen mit<br />

kleinen Höhlen bis zu einem breiten Forstweg.<br />

Dort links und gehen wir vor zur Straße<br />

Windischgaillenreuth. – Wohlmannsgesees.<br />

Hier folgen wir der wenig befahrenen Teerstraße<br />

auf ca. 500 m nach rechts. Dort, wo<br />

wieder beiderseits der Straße Wald ist, zeigt<br />

ein Wegweiser nach links zum Druidenhain.<br />

Dies ist ein seltsames Felslabyrinth, welches<br />

man im Wald nach gut 100 m erreicht. Der<br />

Druidenhain ist eine Ansammlung von<br />

etwa gleich hohen Dolomitfelsblöcken,<br />

die alle in Reihen nach Nordost ausgerichtet<br />

sind. Man könnte meinen, daß


jemand, der über übermenschliche<br />

Kräfte verfügte, diese so hingestellt<br />

hätte. Die Bevölkerung hielt dies für einen<br />

Kultplatz aus keltischer Zeit, daher<br />

der Name „Druidenhain“ in Anlehnung<br />

an die keltische Priesterkaste. Man<br />

ist jedoch bei Grabungen auf keinerlei<br />

archäologische Spuren gestoßen, die<br />

diese Vermutung erhärten könnten.<br />

Heute hält man diese „planmäßige“<br />

Anordnung eher für das Ergebnis eines<br />

natürlichen Prozesses aus Gebirgsdruck<br />

und Verwitterung. Wir verlassen<br />

diesen Platz nach Norden, nun mit dem<br />

Zeichen Grünkreuz. Wir gelangen auf einen<br />

Fahrweg und folgen ihm in Richtung zum<br />

nun sichtbaren Ort Wohlmannsgesees. Bei<br />

der nächsten Abzweigung gehen wir rechts<br />

vor zum Ortsanfang von Wohlmannsgesees<br />

und weiter zur Ortsmitte. Das dortige Gasthaus<br />

liegt rechts an der Straße.<br />

➎. Wohlmannsgesees –<br />

Birkenreuth 2,4 km<br />

Wir folgen der kleinen Teerstraße linksaufwärts<br />

aus dem Ort (Zeichen Grünkreuz).<br />

Nach ca. 200 m, also noch vor der Kreisstraße,<br />

folgen wir unserem Zeichen nach<br />

links in Richtung Wald und durch diesen<br />

hindurch. In Wald zweigen Grünkreuz und<br />

Blaustrich-senkrecht nach rechts ab in<br />

Richtung Trainmeusel, für uns geht es nun<br />

aber mit Blaustrich-schräg weiter bis zum<br />

Ende der Wanderung in Ebermannstadt.<br />

Unser Weg mündet in einen Querweg ein,<br />

mit dem wir den Wald nach rechts verlassen.<br />

Nach ca. 400 m, am zweiten Keller links<br />

des Wegs, zweigt bei einem Wäldchen eine<br />

Fuhre links ab, der wir zur Vermeidung eines<br />

längeren Straßenabschnitts folgen. Die Fuhre,<br />

ohne Markierung, führt am Waldrand<br />

entlang – rechts ein Bolzplatz – wendet sich<br />

dann vor einem Spielplatz kurz nach links,<br />

sodann wieder rechts vor zur Kreisstraße<br />

am südlichen Ortsrand von Birkenreuth.<br />

Wir gehen vor zur Ortsmitte. Dort, wo sich<br />

die Straße nach rechts wendet, geht es für<br />

uns gerade vor zum Brunnenhäuschen. Der<br />

gemauerte, 43 m tiefe Brunnen in dem<br />

turmähnlichen Häuschen ist sehenswert<br />

(Infotafel außen). Der Schalter für<br />

Brunnenbeleuchtung findet sich innen<br />

gleich rechts neben dem Eingang.<br />

Wegen eines neuen, engmaschigen<br />

Schutzgitters ist es leider nicht mehr<br />

möglich, Steinchen hineinzuwerfen.<br />

➏. Birkenreuth – Ramstertal 1,8 km<br />

Wir gehen wieder einige Schritte zurück und<br />

dann mit dem einmündenden Weg rechts<br />

aus dem Ort (unser Zeichen Blaustrichschräg)<br />

weiter bis Ebermannstadt. An der<br />

folgenden Abzweigung geht es schräg - links<br />

zusammen mit Blaustrich-senkrecht, für uns<br />

aber an der folgenden Rechtsabzweigung<br />

geradeaus weiter. Der Weg führt am Waldrand<br />

des Kreuzbergs entlang und dann weiter<br />

in den Wald hinein. Nach ca. 250 m vom<br />

Waldrand verzweigt sich der Weg: Für uns<br />

geht es links weiter. Diese Stelle kann leicht<br />

übersehen werden, da es links im spitzen<br />

Winkel weitergeht. Gegen Ende der folgenden<br />

Lichtung geht es schräg-rechts mit<br />

einem Steig abwärts zur Ramstertal-Straße,<br />

das kleine Stück unmittelbar vor der Straße<br />

ist außer steil meistens auch noch rutschig.<br />

➐. Ramstertal –<br />

Bhf. Ebermannstadt 3,9 km<br />

Wir queren die Straße und folgen dem breiten<br />

Forstweg in den Wald (Zeichen Blaustrich-schräg<br />

wie bisher). Der Weg steigt zunächst,<br />

verläuft dann leicht abschüssig am<br />

Hang des Ramstertals. Dort, wo der Weg<br />

nach links mit einem weiten Bogen ins Wiesenttal<br />

hineinkurvt, zweigt talwärts ein weiterer<br />

Forstweg ab, dem wir folgen. Dieser<br />

Forstweg mündet wieder in einen hangparallelen<br />

Forstweg, mit dem es ca. 60 m weiter<br />

geht, bis der von der Höhe her kommende<br />

Kreuzweg den Forstweg kreuzt. Mit ihm<br />

geht es rechts hinab auf Ebermannstadt zu.<br />

Wir erreichen dort zunächst den kleinen<br />

Stadtpark mit der Kapelle links des Weges.<br />

Den Stadtpark queren wir diagonal und gelangen<br />

zum Scheunenviertel an der Wiesent.<br />

Die Wiesent queren wir mit einem breiten<br />

Steg und gehen weiter vor zum Wasserrad,<br />

Ausgangspunkt aller hiesigen Wanderwege.<br />

Wir gehen links hinein in die Altstadt<br />

und folgen weiter der Hauptstraße durch<br />

die Altstadt, welche in die Bahnhofsstraße<br />

mündet. Mit dieser links weiter und über<br />

die Wiesent und mit der leichten Rechtskurve<br />

vor zum Bahnhofsplatz und Bahnhof,<br />

die Bushaltestellen befinden sich links vom<br />

Bahnhofsgebäude.<br />

Einkehrmöglichkeiten, aktuelle Öffnungszeiten<br />

zur Sicherheit vorher anfragen:<br />

Leutzdorf: Gasthaus Richter · Telefon (09242)-587<br />

Ruhetag Dienstag<br />

Burggaillenreuth: Burgrestaurant<br />

Telefon (09242)-740483 Ruhetag Montag u. Dienstag<br />

Wohlmannsgesees: Gasthaus Heid<br />

Telefon (09196)-306; Ruhetag Montag u. Dienstag<br />

27


Peter Spätling:<br />

Die Dohle – Vogel des Jahres <strong>2012</strong><br />

Zum Vogel des Jahres <strong>2012</strong> wurde dieses<br />

Mal ein Vogel gewählt, der in unserer Region<br />

durchaus weiter verbreitet ist, wenngleich<br />

sein Vorkommen punktuell ist. Gerade<br />

deshalb aber ist es sinnvoll, einen<br />

solchen Vogel einmal in den Blickpunkt<br />

der Öffentlichkeit zu stellen, denn durch<br />

menschlich falsches Handeln kann es<br />

sehr leicht zur erheblichen Einschränkung<br />

seines Verbreitungsgebietes kommen.<br />

Die Rede ist von der Dohle (Coloeus<br />

monedula), welche zu den Rabenvögeln<br />

gehört und eng mit Krähe und Elster verwandt<br />

ist. Sie ist deutlich kleiner als die<br />

Raben- und Saatkrähe, hat keineswegs,<br />

wie es auf den ersten Blick scheinen<br />

mag, ganz schwarzes Gefieder, sondern<br />

einen dunkel- bis hellgrauen Hals, was<br />

besonders auffällt, wenn sie das Nackengefieder<br />

sträubt.<br />

Lebensweise<br />

Dohlen sind Höhlenbrüter und sind in verschiedenen<br />

Fels- und Gebäudenischen<br />

zu finden. In der Fränkischen Schweiz<br />

trifft man sie in hohen Felstürmen (Pottenstein),<br />

genauso wie in Kirchtürmen<br />

(Ebermannstadt, Michelfeld, Pegnitz)<br />

an. Damit ergibt sich auch schon eine<br />

Gefährdungsproblematik. An Felsen bestehen<br />

häufig Störungen durch Kletterer<br />

und die Kirchtürme werden oft bei Sanierungsarbeiten<br />

für deren Bewohner wie<br />

eben Dohlen oder auch Fledermäuse geschlossen.<br />

Eigentlich gelten die Drahtgitter<br />

meist den verwilderten Tauben, deren<br />

Kot auch Schaden an den Gebäuden anrichten<br />

kann, doch auch die stubenreinen<br />

Dohlen verlieren dadurch ihre Unterkünfte.<br />

Noch aber hat der Vogel etliche Brutplätze<br />

in unserer Region.<br />

28<br />

Da die Dohle gerne in Kolonien brütet,<br />

ist sie für manche Menschen auch eine<br />

Belästigung. Dies hat sogar dazu geführt,<br />

dass sie wie die Krähe in der Vergangenheit<br />

als Unglücksvogel angesehen und<br />

erbarmungslos verfolgt wurde. Auch dass<br />

die Dohle ein gelegentlicher Eierdieb bei<br />

Kleinvögeln ist, machte sie nicht gerade<br />

beliebt. Dabei ist sie doch eigentlich<br />

ein Allesfresser, frisst Beeren und Nüsse<br />

genau so gerne wie Insekten, Schnecken<br />

und Würmer. Auch menschlichen<br />

Abfall verschmäht sie nicht. Besonders<br />

im Herbst findet man den geselligen Vogel<br />

oft zusammen mit Krähen in ganzen<br />

Schwärmen auf den Kompostierungsanlagen,<br />

wo sie nach allerlei Essbarem im<br />

biologischen Abfall suchen. Auch auf abgeernteten<br />

Feldern marschieren sie oft in<br />

Scharen auf Nahrungssuche herum.<br />

Gefährdung<br />

Dieses gehäufte Auftreten im Herbst sollte<br />

aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />

in weniger gut strukturierten Räumen,<br />

wie der Fränkischen Schweiz,<br />

die Tiere auch bei intensiver<br />

Landwirtschaft mit Einsatz<br />

von Pestiziden während der<br />

Aufzucht der Jungen zu wenig<br />

Nahrung finden und so<br />

keine Überlebenschance haben.<br />

Dohle<br />

Daher ist sie auch in Bayern auf der Vorwarnliste<br />

zur Roten Liste.<br />

Besondere „Intelligenz“<br />

Eigentlich sollte die Dohle aber den Menschen<br />

doch sympathisch sein, denn wie<br />

alle Rabenvögel ist sie überaus intelligent.<br />

Sie weiß Bedrohungen durch genaue Beobachtung<br />

aus dem Weg zu gehen und<br />

findet, wenn man sie denn lässt, auch in<br />

menschlichen Siedlungen Überlebensmöglichkeiten.<br />

Wohl kaum wird man mal<br />

ein Mitglied der Rabenvögel von einem<br />

Auto überfahren finden, obwohl sie auch<br />

die Straße als Nahrungsquelle, z.B. bei<br />

überfahrenen Tieren, nutzen. Beschäftigt<br />

man sich näher mit den vielfach schalkhaft<br />

scheinenden Vögeln, kann<br />

man sie richtig lieb gewinnen.<br />

Dass sie als Schwarmvogel<br />

Angst verbreiten, sollte in<br />

unserer aufgeklärten Zeit<br />

längst der Vergangenheit<br />

angehören.<br />

Photo: Spätling


Wir trauern:<br />

Roswitha Amschler<br />

geb. Kontny, verw. Endres<br />

* 22. 4. 1929 in Beuthen/Oberschlesien 14. 11. 2011 in Hollfeld/Oberfranken<br />

Die Verstorbene hatte ein besonderes<br />

Herz für Bedürftige. Ihnen widmete<br />

sich hingebungsvoll an verschiedenen<br />

Orten ihres langen Berufslebens.<br />

Neben ihren beruflichen Aufgaben engagierte<br />

sie sich aus Liebe zur Fränkischen<br />

Schweiz und ihren Menschen<br />

vielfältig im Verschönerungsverein<br />

Hollfeld (= FSV-OG Hollfeld). So gehört<br />

sie zu den Persönlichkeiten unserer<br />

Region, die sich nach dem Verlust<br />

der alten Heimat ganz besonders<br />

für die neue Heimat einsetzten. Vorsitzender<br />

Oskar Pirkelmann erinnerte<br />

bei der Beisetzung an herausragende<br />

Stationen dieses verdienstvollen ehrenamtlichen<br />

Wirkens.<br />

1974 wurde auf ihre Initiative hin eine<br />

Jugendvolkstanzgruppe in Hollfeld<br />

gegründet, die sie dann auch leitete.<br />

Im gleichen Jahr wurde auch die Singgruppe<br />

Hollfeld ins Leben gerufen, die<br />

sie dann ebenfalls leitete.<br />

Ab 1982 gründete sie zudem einen<br />

Volkstanzgruppe der Erwachsenen,<br />

bei der sie aktiv mitwirkte und die sie<br />

auch leitete. Eine weitere Liebe entwickelte<br />

sie zur fränkischen Tracht. Sie<br />

war deswegen auch die engagierte<br />

Initiatorin einer erneuerten Hollfelder<br />

Tracht.<br />

Außerdem kümmerte sie sich an<br />

Ostern immer wieder um den<br />

Schmuck des Pfarrbrunnens und<br />

des Brunnens am Marienplatz. In der<br />

Adventszeit wirkte sie an der Aufstellung<br />

der Krippe am Spitalplatz mit.<br />

Von 1990 bis 2001 übernahm dann Frau<br />

Amschler sogar als 1. Vorsitzende die<br />

Leitung des Verschönerungsvereins<br />

Holfeld.<br />

Aber auch im FSV-Hauptverein war<br />

Frau Amschler über lange Jahre hinweg<br />

eine tragende Säule. Da ihr<br />

das Los der Jugend immer sehr<br />

angelegen war, bekleidete sie erfolgreich<br />

die Funktion des Hauptjugendwartes.<br />

Hieran erinnerte bei der<br />

Beisetzung am Friedhof neben der<br />

St. Salvator Kirche insbesondere der<br />

1. FSV-Hauptvorsitzende Paul Pöhlmann.<br />

Ebenso lang wie die Reihe der Verdienste<br />

ist auch die der Ehrungen, die<br />

Frau Amschler im Laufe der letzten<br />

Jahrzehnte erhalten hat.<br />

Bereits 1980 wurde sie mit dem Ehrenzeichen<br />

des Fränkische-Schweiz-<br />

Vereins in Silber und 1988 mit dem<br />

Ehrenzeichen in Gold geehrt. 1992<br />

verlieh ihr im Gasthaus Sonne in Ebermannstadt<br />

der bayerische Umweltminister<br />

Alfred Dick die silberne Ehrennadel<br />

des Landesverbandes Bayern<br />

der Deutschen Gebirgs- und Wandervereine.<br />

Seit 2001 trug sie auch den<br />

Titel einer Ehrenvorsitzenden des Verschönerungsvereins<br />

Holfeld.<br />

Oskar Pirkelmann schloss seine Trauerrede<br />

mit den Worten, denen sich<br />

bestimmt alle Trauernden anschließen<br />

konnten: „Liebe Roswitha Amschler,<br />

wir bedanken uns bei dir für die<br />

schöne Zeit und die vielen Stunden,<br />

die wir mit dir erleben durften zum<br />

Wohle unserer schönen fränkischen<br />

Heimat!“<br />

(W.T.)<br />

Wir werden der Verstorbenen ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />

29


August Schenk: Der Klausstein – Ort<br />

einer Vision. 312 Seiten, 22 Abbildungen,<br />

<strong>Verlag</strong> Palm&Enke,<br />

Erlangen. Preis: 19,80 Euro.<br />

ISBN 978-3-7896-1700-3<br />

Mit dem vorliegenden Band wird eine Abhandlung<br />

über eine Kapelle vorgelegt, die<br />

aufgrund ihrer außergewöhnlichen Geschichte<br />

von den Anfängen bis auf die heutige<br />

Zeit, zu der im Buch eine ganze Reihe<br />

neuer Erkenntnisse geliefert werden, und<br />

v. a. im Zusammenhang mit einer außergewöhnlichen<br />

Vision, zu einer der wohl bedeutendsten<br />

unter den fränkischen Kirchenkapellen<br />

gezählt werden kann.<br />

Neues zur Geschichte<br />

der Burg am Klausstein<br />

Im ersten Teil wird zunächst auf die Geschichte<br />

von Burg und Kapelle am Klausstein<br />

(Die Aufdeckung der alten Burgkapelle<br />

war eine echte Überraschung!), ihre Lage,<br />

ihre Bausubstanz und ihre Ausstattung eingegangen.<br />

Der teilweise noch vorhandene<br />

Halsgraben deutet auf einen Vorgängerbau<br />

in Spornlage hin. Reste davon sind im Unterbau<br />

der Kapelle noch vorhanden. Wegen<br />

der geologischen Bedingtheiten kann es<br />

sich nur um eine kleine Burganlage gehandelt<br />

haben. Sie gehörte den Edelfreien von<br />

Ahorn, die, im fränkisch-slawischen Grenzgebiet<br />

liegend, die Funktion eines vorgeschobenen<br />

Stützpunktes beim Landesausbau<br />

im ostfränkischen Raum seit dem 11.<br />

Jahrhundert übernommen hatten. Die Burg<br />

Ahorn wird im Visionsbericht erstmals genannt.<br />

Auffallende Vertreter des Geschlechtes<br />

waren Burkhard II. und sein Bruder<br />

Heinrich, die beide Anlass zu einer<br />

Vision auf dem Klausstein gaben.<br />

Burkhard II. wurde als ehemaliger Schüler<br />

der Bamberger Domschule 1115 zum<br />

Bischof von Worms erwählt, fand aber bei<br />

Kaiser Heinrich V. (1106–1125) keine Unterstützung.<br />

Auch Bittbriefe an seinen Bamberger<br />

Bischof Otto (1102–1139), der ihn<br />

bei der Besteigung des Bischofsstuhls in<br />

Worms unterstützen sollte, blieben erfolglos.<br />

Schließlich wurde Burkhard doch vom<br />

Mainzer Erzbischof 1120 zum Bischof von<br />

Worms geweiht, jedoch dann durch den<br />

30<br />

Büchertisch:<br />

Kaiser massiv an der Ausübung seines Bischofsamtes<br />

behindert. Seinem Bruder<br />

Heinrich blieb all dies nicht unbekannt. In<br />

seiner Betroffenheit wendet er sich nun ob<br />

dieser Repressalien – so wurde Burkhard<br />

die Teilnahme am Wormser Konkordat 1122<br />

versagt – an die Mächte des Himmels und<br />

gelobte eine Wallfahrt zum Grab des hl Jakobus<br />

in Compostela in Nordspanien, um<br />

mit Jakobus‘ Hilfe göttliche Mildherzigkeit<br />

für seinen Bruder zu erlangen. Der Adelige<br />

Heinrich aber hielt sein Gelübde „unachtsam<br />

aus Trägheit“, wie es im Visionsbericht<br />

heißt, nicht ein und zog sich damit eine gerechte<br />

Strafe Gottes zu.<br />

Die Vision<br />

Heinrich wird von einer schweren Krankheit<br />

befallen und erlebt dabei eine Vision, die<br />

ihn in außerirdische Räume versetzt und<br />

die er nachher aufschreiben ließ. Dieser Visionsbericht,<br />

in voller Länge in Latein und<br />

deutscher Übersetzung abgedruckt, ist die<br />

einzige Quelle, die uns über die Person Heinrichs<br />

und über seine Burg Ahorn auf dem<br />

Klausstein unterrichtet. Dass er wahrheitsgemäß<br />

niederschreibt, was er von Heinrich<br />

gehört hat, bezeugt der unbekannte Schreiber<br />

gleich zu Beginn: Gott ist Zeuge! (Das<br />

Original ist verschollen. Der Autor benützte<br />

die frühest bekannte Abschrift von 1270,<br />

aufgefunden 1871 in der British Library in<br />

London, erstmals veröffentlicht 1957 durch<br />

den Waischenfelder Dr. Michael Hofmann,<br />

damaligen Staatsarchivar in Bamberg, sowie<br />

eine um 1380 entstandene Abschrift in<br />

der Nationalbibliothek von Paris.)<br />

Heinrich erlebt also eine Vision, die eine<br />

besondere Äußerung, eine individuelle<br />

Zuwendung Gottes darstellt. Nach einer<br />

Verschleppung ins Jenseits werden ihm<br />

zunächst die verschiedenen Örtlichkeiten<br />

gezeigt: die untere Hölle, Ort ohne Umkehr,<br />

die obere Hölle, Ort, dem man entrinnen<br />

kann (Fegfeuer), das Paradies, der Himmel.<br />

Heinrich begegnet mit seinem Begleiter Jakobus<br />

in der oberen Hölle u. a. einem Adalbero<br />

von Volsbach. Da Adalbero zuletzt die<br />

Gründungsurkunde des Bischofs Otto für<br />

das Kloster Michelfeld am 6. Mai 1119 mit<br />

unterschrieben hat und in Urkunden danach<br />

nicht mehr erscheint, muss er wenig später<br />

verstorben sein, sodass der Zeitpunkt der<br />

Vision gleich nach 1120 angesetzt werden<br />

kann. Nachdem Heinrich von Ahorn von seiner<br />

Jenseitsreise wieder zurückkehrt und<br />

auf seiner Burg Ahorn völlige Genesung von<br />

seiner Fieberkrankheit erlang, überbringt<br />

er die Botschaften an die jeweiligen Adressaten:<br />

nach dem nahen Volsbach an die<br />

Frau des Adalbero mit dem Auftrag durch<br />

gute Werke ihn aus der Pein der Flammen<br />

loszureißen, an Bernhard von Rodeck im<br />

Frankenwald um Wiedergutmachung seiner<br />

Raubzüge in Bamberg, damit sein deswegen<br />

von einer Geisteskrankheit befallener<br />

Sohn geheilt wird, nach St. Georgenberg<br />

in Nordtirol (unteres Inntal), die das klösterliche<br />

Leben beflügelt und bald darauf zur<br />

(heute noch bestehenden) Abtei (Benediktiner)<br />

erhoben wird und schließlich an den<br />

Bamberger Bischof Otto, der gegen den<br />

Verfall (Erdbeben von 1117) von St. Stephan<br />

nichts unternimmt.<br />

Fazit<br />

Insgesamt erweist sich der Visionsbericht<br />

als eine brauchbare historische Quelle sowohl<br />

für den Klausstein wie auch für die<br />

fränkische Landesgeschichte, was vom<br />

Autor minutiös recherchiert und herausgearbeitet<br />

wird. Dass sie ein Zeugnis mittelalterlicher<br />

Geistesgeschichte darstellt, gilt für<br />

uns heutige Menschen bei der Beurteilung<br />

zu bedenken. Wie Heinrich seine Vision dort<br />

oben auf dem Klausstein erlebt hat, ist für<br />

einen am fränkischen Heimatraum interessierten<br />

Leser einer tief schürfenden und immer<br />

spannenden Lektüre von außerordentlich<br />

hoher Informationsdichte wert. (Weisel)<br />

Adolf Riechelmann, Die Orchideen<br />

der Fränkischen Schweiz. 317 Seiten,<br />

zahlreiche Farbabbildungen. <strong>Verlag</strong><br />

Palm&Enke. Erlangen&Jena 2011.<br />

Preis 19.80 Euro.<br />

ISBN978-3-7896-1701-0<br />

Von kaum einer Pflanzengruppe können<br />

Menschen so fasziniert werden wie von<br />

Orchideen. Das gilt nicht nur für die Blütenpracht<br />

ferner tropischer Urwälder, von der<br />

es ein winziger Ausschnitt über Blumengeschäfte<br />

und Baumärkte bis in unsere Wohn-


zimmer geschafft hat, sondern auch für die<br />

teils prächtigen, teils unscheinbaren Orchideen<br />

unserer Heimat. Viele Menschen sind<br />

sehr erstaunt zu erfahren, dass auch bei<br />

uns, manchmal sogar unweit ihrer eigenen<br />

Haustür, Orchideen wachsen und gedeihen.<br />

Adolf Riechelmann, der wohl beste Kenner<br />

der Orchideen der Fränkischen Schweiz mit<br />

einer mehrere Jahrzehnte langen Erfahrung,<br />

legt mit diesem Buch eine fundierte Bearbeitung<br />

der Orchideen der Fränkischen<br />

Schweiz vor, das dieser Wissenslücke nachhaltig<br />

abhelfen kann. Auf den ersten Blick ist<br />

erstaunlich, dass die Nördliche Frankenalb<br />

mit 39 Orchideen-Arten bzw. -Unterarten<br />

gut die Hälfte des gesamtdeutschen Arteninventars<br />

beherbergt und damit zu den<br />

orchideenreichsten Gebieten Deutschlands<br />

gehört. Auf den zweiten Blick erschließen<br />

sich dann die Ursachen dafür: orchideenfreundlicher<br />

Kalkboden, ausreichende Niederschläge<br />

(im Gegensatz zur Südlichen<br />

Frankenalb!), sehr abwechslungsreiches<br />

Relief mit vielen unterschiedlichen ökologischen<br />

Nischen und – nicht zuletzt – das<br />

Fehlen großflächiger Intensiv-Landwirtschaft.<br />

Der Autor widmet jeder der 39 derzeit<br />

in der Fränkischen Schweiz nachgewiesenen<br />

Arten 6 bis 7 Seiten, die (im Mittel) 8<br />

Bilder zeigen Merkmale und Variabilität der<br />

Pflanzen und Blüten. Ausführlich wird eingegangen<br />

auf die Herkunft der wissenschaftlichen<br />

und deutschen Namen, aus eigener<br />

Kenntnis schildert er die Lebensansprüche,<br />

die örtlichen Vorkommen und ihre Gefährdung<br />

sowie die Bestäubung durch Insekten<br />

als Beispiel für die so oft ignorierte gegenseitige<br />

Abhängigkeit von Pflanzen und Tieren.<br />

Abgeschlossen wird die Beschreibung<br />

jeder Art durch eine „Kurz-Charakteristik“<br />

und Literaturangaben zu Vorkommen im<br />

behandelten Gebiet. Nach Schilderung der<br />

39 Arten geht der Autor zum Schluss noch<br />

auf 2 im Gebiet ausgestorbene Arten und 11<br />

Hybriden ein.<br />

Das Buch ist klar und für jeden Leser verständlich<br />

geschrieben, es enthält eine große<br />

Menge an Informationen, die wenigen unvermeidbaren<br />

Fachbegriffe werden in Wort<br />

und Bild erklärt. Zielgruppe des Buches sind<br />

vor allem Naturfreunde, die an Wissen über<br />

die Orchideen ihrer Heimat interessiert sind,<br />

aber auch Orchideenspezialisten werden im<br />

Text so manchen Edelstein entdecken können.<br />

In diesem Rahmen empfindet es der<br />

Rezensent als gut, dass der Autor sich bei<br />

den wissenschaftlichen Namen an die altgewohnten<br />

Gattungen Orchis und Aceras gehalten<br />

hat und nicht die für Nicht-Fachleute<br />

verwirrende neueste Nomenklatur benutzt.<br />

Eine weitere Zielgruppe dieses Buches sind<br />

Fachbotaniker, die historische Informationen<br />

zur Pflanzen- (hier: Orchideen-)Verbreitung<br />

in einem bestimmten Gebiet suchen.<br />

Auch für sie ist Adolf Riechelmanns Werk<br />

eine Fundgrube. In diesem Zusammenhang<br />

ist auch der einzige, dem Rezensenten aufgefallene<br />

Mangel anzuführen: Das Buch<br />

enthält keine Verbreitungskarten, aus denen<br />

Häufigkeit bzw. Seltenheit der einzelnen Arten<br />

auf einen Blick hervorgehen würde. Für<br />

diese Informationen muss ein Leser leider<br />

nach wie vor auf die Publikationen der „Arbeitskreise<br />

Heimische Orchideen“ (AHO)<br />

zurückgreifen.<br />

Aber dessen ungeachtet, dieses Buch kann<br />

jedem an der heimischen Natur interessierten<br />

Menschen nur wärmstens ans Herz gelegt<br />

werden!<br />

(Dr. Wolfgang Wucherpfennig,<br />

Lerchenweg 1, 85386 Eching)<br />

Theatersommer Landesbühne Oberfranken:<br />

Jan Burdinski nun auch im Kreise der „Gewürfelten“<br />

Traditionell am 11. 11. eines Jahres werden<br />

von den drei fränkischen Regierungspräsidenten<br />

die „Frankenwürfel“, eine Art<br />

fränkischer Nobelpreis, verliehen. Damit<br />

ausgezeichnet werden seit 1985 jeweils nur<br />

drei Franken, die sich in ihrem Leben als besonders<br />

„wendig, witzig, widersprüchlich“<br />

erwiesen haben. Diese Charakteristik hat<br />

im Jahre 1983 Hans Max von Aufseß in seinem<br />

Essay „Der Franke ist ein Gewürfelter“<br />

vorgegeben. Der Porzellanwürfels zeigt die<br />

Wappen der drei fränkischen Regierungsbezirke<br />

und die Inschrift: „Sich wenden, sich<br />

drehen, im Leben bestehen, so ist der gewürfelte<br />

Franke zu sehen.“ Im Jahre 2011 wurden<br />

für diese Auszeichnung vorgesehen: für<br />

Unterfranken der Kitzinger Tourismusamtsleiter<br />

Walter Vierrether, für Mittelfranken der<br />

evangelische Ansbacher Regionalbischof<br />

Christian Schmidt und für Oberfranken der<br />

Theaterintendant Jan Burdinski. Letzterer ist<br />

dem Begründer der Auszeichnung, Baron<br />

Hans Max von Aufseß, insofern auch schon<br />

sehr eng verbunden, da er seinen Wohnsitz<br />

im Burggelände des Barons, in Oberaufseß,<br />

hat. In seiner Laudatio hob Regierungspräsident<br />

Wilhelm Wenning hervor, dass Burdinski<br />

den Porzellanwürfel auf Grund seiner<br />

besonderen Wandlungsfähigkeit erhalten<br />

habe. Diese habe er auf der Bühne schon<br />

hundertfach gezeigt. Obwohl Burdinski<br />

Baden-Württemberger, also kein gebürtiger<br />

Bayer sei, habe er doch dem Frankenland<br />

ein unverkennbares Gesicht gegeben. Mit<br />

dem wandernden Theater habe er ein wagemutiges<br />

Experiment zu einem bedeutenden<br />

Kulturunternehmen gemacht.<br />

Burdinski bedankte sich in seiner anschließenden<br />

Dankesrede sehr humorvoll für die<br />

verliehene Ehrung. In einem Zeitungsinterview<br />

(NK 12./13. 11. 2011) sagte er hierzu:<br />

“Ich freue mich ungeheuer. Der Würfel ist die<br />

höchste Auszeichnung, die Franken bekommen<br />

können. Außerdem ist es keine steife<br />

Würde, sondern ein Preis mit viel Humor, Ironie<br />

und Witz. Ich fühle mich geehrt, obwohl<br />

ich einen anderen Witz habe als die meisten<br />

Franken. Franken können meistens viel<br />

besser kalauern, sie haben diese trockene<br />

Schlagfertigkeit. Davon ist mein Witz und<br />

meine Ironie leider ein bisschen entfernt.“<br />

(W.T.)<br />

31


Verkaufspreis: 2,50€ – im Mitgliedsbeitrag enthalten<br />

Zeitschrift für Mitglieder und Freunde des Fränkische-Schweiz-Verein e.V.<br />

Neu ab <strong>2012</strong>:<br />

Höhlen in der Fränkischen Schweiz<br />

Inhaltsverzeichnis:<br />

Zum Thema:<br />

Faszination der Höhlen (Walter Tausendpfund) ........................................................................................................................1<br />

Dieter Preu:<br />

Höhlen gefahrlos genießen – Schauhöhlen in Franken ...........................................................................................................2<br />

Thomas Bernard:<br />

Höhlen als Veranstaltungskulisse – Veranstaltungen in der Teufelshöhle und<br />

In der Sophienhöhle ................................................................................................................................................................4<br />

Thomas Bernard:<br />

„Gesundheit aus dem Schoß der Erde“ – 25 Jahre erfolgreiche Heilstollen –<br />

Therapie in der Teufelshöhle bei Pottenstein .............................................................................................................................5<br />

Dieter Preu:<br />

Eine Höhle bekommt Besuch – Besucherzählung in der Schönsteinhöhle.............................................................................6<br />

Dieter Preu:<br />

Wandern mit offenen Augen! Das Referarat Höhle und Karst im Naturpark bittet um Ihre Mitarbeit ......................................7<br />

Norbert Graf:<br />

Die Höhlen der Fränkischen Schweiz aus archäologischer Sicht............................................................................................8<br />

Prof. Dr. Wolfgang Schirmer und Ferdinand Haselmeier:<br />

Die Fellnerdolinen-Höhle bei Gößweinstein........................................................................................................................... 10<br />

Dieter Preu:<br />

Der Jura schläft nicht! Das Georisk-Projekt des Landesamtes für Umwelt (LfU) .................................................................. 14<br />

Renate Illmann:<br />

Die Höhlenaufseher im „Muggendorfer Gebirg“ ................................................................................................................... 15<br />

...................................................................................<br />

Einhefter:<br />

Wanderungen des Fränkische-Schweiz-Vereins e.V. im Jahre <strong>2012</strong><br />

...................................................................................<br />

FSV-Jahresmotto <strong>2012</strong>:<br />

Energiewende – Herausforderung für die Fränkische Schweiz (W.T.) ...................................................................................21<br />

FSV-Jugend:<br />

Einladung zum FSV-Jugenderlebnistag am 12.Mai 2011<br />

in Weißenohe (W.T.) ................................................................................................................................................................22<br />

FSV-Hauptverein:<br />

Termine des Fränkische-Schweiz-Vereins im Jahre <strong>2012</strong> ......................................................................................................22<br />

Deutsche Wanderjugend:<br />

60 Jahre Wanderjugend – wir feiern ......................................................................................................................................24<br />

AK Heimatkunde:<br />

Veranstaltungen des AK Heimatkunde im Jahre <strong>2012</strong> ...........................................................................................................24<br />

Barbara Eichler:<br />

Klettern und Naturschutz im Naturpark „Veldensteiner Forst – Fränkische Schweiz“ ...........................................................25<br />

Martin Bald:<br />

Über die südlichen Wiesenthöhen von Gößweinstein nach Ebermannstadt ..........................................................................26<br />

Peter Spätling:<br />

Die Dohle – Vogel des Jahres <strong>2012</strong> ........................................................................................................................................28<br />

Wir trauern: Roswitha Amschler ..............................................................................................................................................29<br />

Büchertisch ..............................................................................................................................................................................30<br />

Theatersommer Landesbühne Oberfranken:<br />

Jan Burdinski nun auch im Kreis der „Gewürfelten“ (W.T.) ....................................................................................................31<br />

Inhaltsverzeichnis/Impressum ..................................................................................................................................................32<br />

Die FSV-Heimatpflege wird jährlich durch den Freistaat Bayern gefördert.<br />

<strong>DIE</strong> FRÄNKISCHE<br />

<strong>SCHWEIZ</strong> Heft 1/<strong>2012</strong><br />

Erscheinungsweise: einmal vierteljährlich,<br />

jeweils im März, Juni, September und Dezember<br />

Herausgeber:<br />

Fränkische-Schweiz-Verein e.V.<br />

Oberes Tor 1 · 91320 Ebermannstadt<br />

Telefon (0 91 94) 14 33<br />

Telefax (0 91 94) 79 57 58<br />

E-Mail: hauptverein@fsv-ev.de<br />

Internet: www.fraenkische-schweiz-verein-ev.de<br />

(www.fsv-ev.de)<br />

1. Vorsitzender: Paul Pöhlmann<br />

Sonnenweg 16 · 91346 Wiesentthal/Muggendorf<br />

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Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes:<br />

Der Herausgeber, namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht<br />

die der Schriftleitung oder des Fränkische-Schweiz-<br />

Vereins e. V. wieder.<br />

Redaktion:<br />

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Peter Schmitt<br />

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Alle Rechte vorbehalten 1990<br />

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Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

Genehmigung des Herausgebers und der Redaktion.<br />

Anzeigenverwaltung und Herstellung:<br />

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z. Zt. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 5 vom 1. Januar 2010<br />

Produktion:<br />

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1/<strong>2012</strong> <strong>DIE</strong> FRÄNKISCHE <strong>SCHWEIZ</strong><br />

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