1/2012 DIE FRÃNKISCHE SCHWEIZ - Neubert Verlag
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1/<strong>2012</strong> <strong>DIE</strong> FRÄNKISCHE <strong>SCHWEIZ</strong><br />
Zeitschrift für Mitglieder und Freunde des Fränkische-Schweiz-Verein e.V.<br />
Neu ab <strong>2012</strong>:<br />
durchgehend in Farbe!<br />
Höhlen in der Fränkischen Schweiz
Zum Thema:<br />
Faszination der Höhlen<br />
Die Fränkische Schweiz gehört zu den<br />
Regionen, die einen besonderen Reichtum<br />
an Höhlen vorweisen können.<br />
Geheimnisse der Tiefe<br />
Seit Alters her geht von diesen Toren in<br />
das Innere unserer Erde mit ihrer absoluten<br />
Stille und Dunkelheit eine ganz besondere<br />
Faszination aus. Höhlen waren<br />
eben gerne aufgesuchte und oft auch<br />
sichere Unterkünfte für Tiere und Menschen.<br />
Da sich Hinterlassenschaften hier<br />
über sehr lange Zeit erhalten konnten,<br />
wurden die Höhlen auch zu „Archiven der<br />
Vergangenheit“. Allein die menschlichen<br />
Hinterlassenschaften in den Höhlen der<br />
Fränkischen Schweiz reichen bis in die<br />
Mittlere Altsteinzeit, also die Zeit des Neandertalers,<br />
zurück.<br />
Zugleich wies die geheimnisvolle Tiefe<br />
der Höhlen mit all ihren dunklen Klüften<br />
in die schier unergründlichen Geheimnisse<br />
von der Entstehung unserer<br />
Erde. Bizarre Spekulationen belebten<br />
die menschlichen Phantasien. Manche<br />
frühere Bewohner und Besucher der Region<br />
sahen hier geheimnisvolle Kräfte<br />
walten, die nahe an religiöse Kult-Ideen<br />
heranreichten. Dann konnten die unergründlichen<br />
„Wege in die Tiefe“ auch zu<br />
rituellen Opferplätzen werden.<br />
Wissenschaftliche Erforschung<br />
Doch auch rational bestimmte Menschen<br />
fanden in den Höhlen und Klüften<br />
zahllose Ansätze für wissenschaftliche<br />
Untersuchungen. Sie zwängten sich<br />
durch nicht selten engste Spalten und<br />
erforschten die vielfältigen geologischen<br />
Gegebenheiten, die nicht selten auf ein<br />
respektables Alter von 150 Millionen Jahren<br />
verweisen. Schon der Magister Esper<br />
aus Uttenreuth war es, der von seltsamen<br />
schier unendlich alten Petrefakten aus<br />
den Höhlen unserer Region berichtete<br />
und damit zahlreiche Gleichgesinnte anlockte.<br />
Andere Forscher fanden dort aber<br />
auch eine ebenso interessante lebendige<br />
Tierwelt aus beispielsweise Spinnen,<br />
Amphibien und Fledermäusen, die dem<br />
Auge des unkundigen Laien zumeist verschlossen<br />
bleibt.<br />
Nicht zuletzt die Höhlenführer verstanden<br />
es immer wieder, bei ihren Begehungen<br />
den Besuchern dieses Hin und Her zwischen<br />
dumpfer Ahnung von schauerlichsagenhaften<br />
Vorgängen und sicherem<br />
Wissen über die unterschiedlichen Karst-<br />
formen zu vermitteln.<br />
Photo: Preu<br />
Schauhöhlen als neue Erlebnisorte<br />
Heute vermittelt dieses besondere Höhlenerlebnis<br />
ausgewählte „Schauhöhlen“,<br />
in denen die schon vorhandenen Schönheiten<br />
durch wechselndes Farblicht dem<br />
staunenden Besucher immer wieder neu<br />
vorgeführt werden. Auch eigene kulturelle<br />
Darbietungen eröffnen in der Höhle neue<br />
Erlebnisbereiche.<br />
Daneben können die besonderen Verhältnisse<br />
in der Höhle auch in den Dienst an<br />
der Gesundheit des Menschen genommen<br />
werden.<br />
Gefährdung – Schutz<br />
Bei all dem darf aber nicht übersehen<br />
werden, dass die Ökosysteme der Höhlen<br />
äußerst verletzlich sind. Als oberflächlich<br />
zugängliche Schlünde dienten Höhlen<br />
oder Dolinen schon lange als Müllhalden,<br />
deren Tiefe jeglicher Kontrolle entzogen<br />
schienen. Nicht selten wiesen Knochenreste<br />
in den Felslöchern darauf hin, dass<br />
hier Tiere oder auch unliebsame menschliche<br />
Verstorbene „beseitigt“ wurden.<br />
Da der Mensch zur Begehung schon immer<br />
künstliches Licht benötigte, das früher<br />
von Fackeln oder Kerzen stammte,<br />
wurden Höhlen durch Ruß und Rauch<br />
verschmutzt und waren dann für viele<br />
Tiere nicht mehr als Lebensraum geeignet.<br />
Heute erinnern unliebsame Hinterlassenschaften<br />
aus Metal, Glas und Plastik<br />
im Höhlen-Eingangsbereich an feuchtfröhliche<br />
„Höhlenparties“ von Personen,<br />
die nicht unbedingt als besonders verantwortungsbewusste<br />
Naturfreunde bezeichnet<br />
werden können.<br />
Daher mussten Höhlen auch hier in der<br />
Fränkischen Schweiz unter die Obhut des<br />
Bayerischen Naturschutzgesetzes gestellt<br />
werden. Nur wenn viele dabei mithelfen<br />
und die Augen offen halten, kann<br />
diese Grundlage für die regionale Identität,<br />
aber auch wichtige Basis für den<br />
Fremdenverkehr ihre Anziehungskraft<br />
bewahren.<br />
Diesem komplexen Thema will sich<br />
im nachfolgenden „Schwerpunkt“<br />
diese Ausgabe unserer Vereinszeitschrift<br />
keineswegs umfassend, jedoch<br />
ausführlicher als sonst möglich<br />
widmen.<br />
(Walter Tausendpfund)<br />
Zum Titelbild: Nixengrotte in der Binghöhle (Streitberg)<br />
Photo: Dieter Preu<br />
1
➊<br />
➋<br />
Dieter Preu:<br />
Höhlen gefahrlos genießen – Schauhöhlen in Franken<br />
Binghöhle in Streitberg Markt Wiesenttal<br />
Teufelshöhle Pottenstein<br />
Unerschlossene „wilde“ Höhlen sind für<br />
den Menschen ein regelrecht feindlicher<br />
Ort. Es herrscht völlige Dunkelheit, die<br />
Wände sind nass, der Boden meist glitschig,<br />
lehmig und uneben und die Temperatur<br />
beträgt in unseren Breiten weniger<br />
als 10°C. Hinzu kommen Schächte<br />
mit glatten Wänden, die bis zu 30 Meter<br />
tief sein können.<br />
Damit ist das Befahren einer derartigen<br />
Höhle ohne das nötige Fachwissen und<br />
die richtige Ausrüstung ein lebensgefährliches<br />
Unterfangen – ein verstauchter<br />
Knöchel genügt, um die Höhle nicht<br />
mehr aus eigener Kraft verlassen zu<br />
können. Außerdem sind Höhlen sehr<br />
empfindliche Biotope und so kann der<br />
Natur durch Unachtsamkeit oder Unverstand<br />
großer irreparabler Schaden zugefügt<br />
werden. Manche Tierarten – und hier<br />
vor allem die Fledermäuse – nutzen Höhlen<br />
als Winterquartier, so dass selbst die<br />
Höhlenforschung auf Winterbefahrungen<br />
weitgehend verzichtet, und einige der<br />
Höhlen im Fränkischen Jura werden in<br />
den Wintermonaten verschlossen und<br />
sind mit Betretungsverbot belegt. Nachdem<br />
die Fränkische Schweiz aber nun<br />
einmal als das Land der Höhlen bekannt<br />
ist, kann sich der Interessierte zunächst<br />
in den Schauhöhlen mit dem Gefühl „in<br />
einer Höhle zu sein“ bekannt machen.<br />
In Franken haben sich vier Schauhöhlen<br />
zu einer Interessengemeinschaft zusammen<br />
geschlossen und bieten ihren Besuchern<br />
mit geschulten Führern informative<br />
Einblicke in die Welt untertage. Jede dieser<br />
Höhlen hat ihre Besonderheiten, die<br />
nachfolgend vorgestellt werden.<br />
Der Besucher der Binghöhle folgt gewissermaßen dem Lauf eines unterirdischen Flusses, der vor hunderttausenden von Jahren<br />
sein Bett in dem umgebenden Kalkstein geschaffen hat. Fließfacetten an den Wänden zeugen von einer starken Strömung, eine<br />
Wassermenge von 1500 l pro Sekunde wird geschätzt. Zum Vergleich: Aus unserer stärksten Karstquelle in der Wiesentalb, der<br />
Quelle an der Stempfermühle, treten in einer Sekunde 500 l Wasser aus. Nachdem die Höhle durch den fallenden Karstwasserspiegel<br />
trocken gefallen war, haben sich herrliche Tropfsteine gebildet, die heute den Besucher in ihren Bann ziehen. Auf seinem<br />
Weg im Flussbett kommt der Besucher nach 400 m wieder ans Tageslicht. Ihren Namen hat die Höhle durch ihren Entdecker im<br />
Jahre 1905, den industriellen Geheimrat Ignatz Bing aus Nürnberg.<br />
Geöffnet vom 25. März bis 4. November täglich von 9. 00 bis 17. 00 Uhr · Telefon Höhle: (0 91 96) 3 40<br />
Eintritt: Erwachsene: 3,50 EUR · Kinder ab 6 Jahren: 2,– EUR<br />
Internet: www.binghoehle.de<br />
Die Teufelshöhle ist mit ihrer Länge von über einem Kilometer die längste Schauhöhle in Franken. Durch eine technisch sehr<br />
aufwendige Erschließung durch Dr. Hans Brand in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts kann der Besucher die<br />
mächtigen tropfsteingeschmückten Hallen bestaunen. Riesige Sintersäulen, wie der „Kaiser Barbarossa“, durchscheinende<br />
Sintervorhänge und filigrane Deckentropfsteine machen aus den Räumen eine glitzernde Märchenwelt und in einer Nische am<br />
Führungsweg lauert das Skelett eines Höhlenbären. Durch eine wilde Felsenschlucht kommt man von Ausgang wieder zum<br />
Eingang zurück, wo man im Höhlencafé das beeindruckende Erlebnis ausklingen lassen kann.<br />
Geöffnet vom 1. April bis 1. November täglich von 9. 00 bis 17. 00 Uhr · Telefon Höhle: (0 92 43) 2 08<br />
Verkehrsamt Pottenstein: (0 92 43) 7 08 41-42<br />
Eintritt Erwachsene: 3,80 EUR · Kinder 4 – 15 Jahre: 2,00 EUR<br />
In der Zeit vom 2. November bis zum 31. März, also in den Wintermonaten, ist die Höhle jeweils Sonntags<br />
von 11. 00 bis 15. 00 Uhr geöffnet.<br />
Internet: www.teufelshoehle.de<br />
2
➌<br />
➍<br />
Sophienhöhle im Ailsbachtal bei Burg Rabenstein<br />
Weit oben im Ailsbachtal erwartet die Sophienhöhle ihre Besucher mit einer Besonderheit. Hier wird in einer Glasvitrine das<br />
vollständige Skelett eines liegenden Höhlenbären gezeigt. In mehreren Abteilungen der Höhle steht der Besucher staunend<br />
vor herrlich weißem Tropfsteinschmuck. Die eingesinterten Teile eines Rentiergeweihs zeugen von der Anwesenheit eiszeitlicher<br />
Tiere, wie Hyäne und Höhlenlöwe. Beeindruckend ist die „Große Halle“ mit ihrer riesigen freitragenden Decke von mehr<br />
als 20 Metern und den gewaltigen Versturzblöcken am Boden der Halle. Nach der Höhlenfahrt lädt die Burgschänke zum<br />
Verweilen ein und ein Falkner zeigt die Künste seiner Greifvögel.<br />
Geöffnet vom April bis Oktober täglich von 10. 30 bis 17. 00 Uhr (Montags geschlossen) · Telefon: (0 92 02) 970 044 0<br />
Verkehrsamt Ahorntal: (0 92 02) 2 00 · Internet: www.burg-rabenstein.de<br />
Eintritt Erwachsene: 4,50 EUR €<br />
Kinder: 4 – 14 Jahre 3,– EUR €<br />
Binghöhle in Streitberg<br />
Markt Wiesenttal<br />
Die Maximiliansgrotte ist die einzige Schauhöhle<br />
mit einem gewaltigen Schacht, durch den das Tageslicht<br />
den größten Raum der Höhle, den Leissnerdom,<br />
erreicht und dort ein gespenstisches<br />
Halbdunkel erzeugt. Als die Landoberfläche noch<br />
weitaus höher lag als heute, war dieser Schacht<br />
Teil eines Entwässerungssystems, ein sogenannter<br />
Wasserschlinger, der das Oberflächenwasser<br />
dem damals noch höher liegenden Karstgrundwasserspiegel<br />
zugeführt hat. In einem der sintergeschmückten<br />
Räume erwartet der „Eisberg“<br />
den Besucher. Der Tropfstein gilt als der größte<br />
Tropfstein Deutschlands. Er misst vom Boden<br />
bis zur Decke stolze 11 m. Im nahe gelegenen<br />
Grottenhof kann man bei einer Brotzeit den in der<br />
Höhle gereiften „Höhlenkas“ probieren.<br />
Geöffnet vom April bis Oktober täglich von<br />
10. 00 bis 17. 00 Uhr (Montags geschlossen)<br />
Telefon (0 91 56) 4 34<br />
Eintritt Erwachsene: 2,80 EUR<br />
Kinder 4 – 14 Jahre: 1,90 EUR<br />
Internet: www.maximiliansgrotte.de<br />
Natürlich bieten die Schauhöhlenbetriebe auch Sonderführungen<br />
an und halten reiches Informationsmaterial für den<br />
Besucher bereit. Auskünfte erhält man über Telefon oder<br />
Sie besuchen die Höhlen auf deren Internetseiten. Es würde<br />
zu weit führen, alle Schönheiten unserer Schauhöhlen<br />
ausführlich zu schildern. Deshalb sind alle eingeladen, sich<br />
auf einer „Höhlenerlebnistour“ selbst von den Schatzkammern<br />
unter Tage und von deren Schätzen verzaubern zu<br />
lassen. Zudem gibt es dabei viel zu lernen über die Höhlenentstehung,<br />
die Höhlenbären und nicht zuletzt unsere<br />
faszinierenden Jäger der Nacht, unsere Fledermäuse.<br />
Teufelshöhle (Barbarossa)<br />
Photo: D. Preu<br />
3
Thomas Bernard:<br />
Höhlen als Veranstaltungskulisse –<br />
Kulturveranstaltungen in der<br />
Teufelshöhle und in der Sophienhöhle<br />
Höhlen als<br />
außergewöhnliche Konzertsäle<br />
Seit fast 20 Jahren hat sich die Veranstaltungsreihe<br />
„Kultur in der Teufelshöhle“<br />
im Gesamtkonzept der Schauhöhle<br />
etabliert. Theater, Konzerte und vor allem<br />
Kabarett sorgen zwischen Mai und Oktober<br />
für allerlei Kurzweil. Die Vorteile<br />
liegen auf der Hand: Wetterfestigkeit<br />
(keine Veranstaltung muss daher witterungsbedingt<br />
ausfallen), eine hervorragende<br />
Akustik, das faszinierende Flair<br />
der Höhlenkulisse und zwar kühle, aber<br />
stets konstante Temperaturen von ca. 12<br />
Grad – die zahlreichen Besucher wissen<br />
dies mittlerweile sehr zu schätzen. Je<br />
nach Bestuhlung finden bis zu 200 Besucher<br />
Platz in der Teufelshöhle oder der<br />
Sophienhöhle.<br />
Optimale Vernetzung<br />
In Zusammenarbeit mit der Sophienhöhle<br />
bei Burg Rabenstein wird ein saisonabhängiges<br />
kontinuierliches Programm angeboten,<br />
terminliche Überschneidungen<br />
werden somit vermieden. Freitag ist der<br />
Veranstaltungstag für<br />
die Sophienhöhle (Beginn<br />
<strong>2012</strong> am 27. April),<br />
Samstag der Tag für<br />
Veranstaltungen in der<br />
Teufelshöhle (Beginn<br />
<strong>2012</strong> am 19. Mai). Von<br />
dieser Zusammenarbeit<br />
im kulturellen Bereich<br />
profitieren beide<br />
Höhlen in gleicher Weise<br />
– sie stehen nicht in<br />
gegenseitiger Konkurrenz,<br />
sondern ergänzen<br />
sich sinnvoll – auch<br />
Klavierkonzert (D. Köhnlein)<br />
Photo: Bernard<br />
im Hinblick auf die Auswahl<br />
an Veranstaltungen und bereichern<br />
damit das Kulturprogramm der ganzen<br />
Region Fränkische Schweiz.<br />
Programme und Eintrittskarten<br />
Die Programme „Kultur in der Teufelshöhle<br />
<strong>2012</strong>“ und „Höhlenkonzerte in der<br />
Sophienhöhle <strong>2012</strong>“ sind in gedruckter<br />
Form z.B. im Tourismusbüro Pottenstein<br />
Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit in der<br />
touristischen Arbeit ist diese Gedankenkonstruktion<br />
sehr effektiv und kommt<br />
nicht nur Urlaubs- und Tagesgästen,<br />
sondern auch (und vor allem) den Einheimischen<br />
zu Gute.<br />
oder auf der Burg Rabenstein erhältlich.<br />
Im Internet abrufbar unter www.teufelshoehle.de<br />
und www.burg-rabenstein.<br />
de. Karten für die jeweiligen Veranstaltungen<br />
werden gerne telefonisch reserviert<br />
oder nach Wunsch zugeschickt.<br />
Die Termine <strong>2012</strong> im Einzelnen:<br />
27. April: ............. „Trilogy Tour <strong>2012</strong>“ mit Gregorianika, 17. 00 Uhr und 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />
11. Mai: ............. „Celtic Spirits & Songs“ mit Andy Lang, 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />
19. Mai: ............. „Das jüngste Gericht“, Kabarett mit Harald Rink, 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />
25. Mai: ............. „Panflöte live“ mit V. Raducu, 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />
2. Juni: ............. „Ihr redd eich leichd“, Kabarett mit Wolfgang Buck, 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />
22. Juni: ............. „Brisas de mar“ mit dem Stefan Grasse Trio, 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />
30. Juni: ............. „Geistliche Lieder und Lieder fürs Herz“ mit Andrea Eichenmüller, 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />
14. Juli: ............. „Stresstest“, Kabarett mit TBC 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />
20. Juli: ............. „Virtuose Sphärenklänge aus Oper und Konzert“, 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />
28. Juli: ............. „Leben – Lieben – Lachen“ mit der Gruppe TonArt, 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />
11. August: ............. „Männersache“, Komödie des Fränkischen Theatersommers, 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />
17. August: ............. „Musik aus 1001 Nacht“ mit „Sounds of the Orient“, 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />
28. September: ............ „Mittelalterliche Musik“ mit den Geyers, 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />
6. Oktober: .............. „Zauber der Panflöte“ mit Constantin Motoi, 20. 00 Uhr Teufelshöhle<br />
12. Oktober: ............. „Trilogy Tour <strong>2012</strong>“ mit Gregorianika, 17. 00 Uhr und 20. 00 Uhr Sophienhöhle<br />
4
Thomas Bernard:<br />
„Gesundheit aus dem Schoß der Erde“ – 25 Jahre erfolgreiche<br />
Heilstollen-Therapie in der Teufelshöhle bei Pottenstein<br />
Was ist eine „Höhlentherapie“<br />
Seit mehr als 25 Jahren steht die Teufelshöhle<br />
auch für einen gesundheitlichen Aspekt:<br />
die Heilstollen-Therapie. Was verbirgt<br />
sich eigentlich dahinter – oder – warum ist<br />
diese Art der alternativen Therapie besonders<br />
wirkungsvoll<br />
Die Heilstollen-Therapie – im internationalen<br />
Fachjargon auch als „Speleao-Therapie“<br />
bezeichnet ist eine jahrhundertealte<br />
Behandlungsmethode bei Patienten mit<br />
Beschwerden der Atemwege. Im deutschen<br />
Sprachgebrauch wird sie auch als „Untertage-Klimatherapie“<br />
bezeichnet.<br />
Therapieform<br />
in Osteuropa mit Tradition<br />
In vielen osteuropäischen Ländern, die auf<br />
Grund ihrer Geologie zahlreiche Höhlen<br />
vorweisen können (z.B. in der Slowakei,<br />
in Slowenien, Kroatien, der Ukraine, Polen<br />
oder Russland) werden seit Jahrhunderten<br />
Patienten mit Atembeschwerden und chronischen<br />
Erkrankungen der Atemwege in<br />
Höhlenräumen oder Heilstollen therapiert.<br />
Dabei handelt es sich um eine Liegekur –<br />
der Patient lässt für einen gewissen Zeitraum<br />
und in regelmäßigen Abständen die<br />
staub- und keimfreie Luft, verbunden mit<br />
einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit und einer<br />
konstant niedrigen Temperatur auf sich<br />
wirken. Der Effekt: eine merkliche, in vielen<br />
Fällen auch nachhaltige Linderung der<br />
Atembeschwerden. Da es sich um eine rein<br />
natürliche Therapie handelt, gibt es auch<br />
keinerlei negative Nebenwirkungen.<br />
Deutscher Heilstollen kämpft um die<br />
Anerkennung in Deutschland<br />
Trotz der Erfahrungen, auch in wissenschaftlich-medizinischer<br />
Sicht in anderen Ländern<br />
fristet diese Art der Therapie in Deutschland<br />
ein eher stilles Dasein. Daher gründeten die<br />
Therapiestandorte Pottenstein (Fränkische<br />
Schweiz), Bodenmais (Bayerischer Wald),<br />
Neubulach und Münstertal (Schwarzwald),<br />
Aalen (Schwäbische Alb), Ennepetal (Ruhrgebiet)<br />
und Bad Grund (Harz) 1988 den<br />
Deutschen Heilstollen-Verband. Ziel des<br />
Verbandes war und ist nach wie vor Lobbyarbeit<br />
für diese etablierte alternative Behandlungsmethode<br />
und die Anerkennung<br />
des Heilmittels „Höhlenklima“ bundesweit<br />
bei Krankenkassen und der Schulmedizin.<br />
Durch einheitliche, verbandsinterne Standards,<br />
regelmäßige Luftgütemessungen<br />
und wissenschaftliche Gutachten ist die<br />
medizinische Wirksamkeit in Deutschland<br />
längst erbracht. Die Arzneimittelindustrie in<br />
Verbindung mit bestimmten, mitgliederstarken<br />
Krankenkassen wehrt sich (natürlich)<br />
vehement gegen eine Anerkennung – werden<br />
durch die Heilstollen-Therapie doch<br />
merklich Medikamente reduziert – auf natürliche<br />
Art und Weise. Es darf daher durchaus<br />
die Frage gestattet sein, ob es im derzeitigen<br />
Gesundheitswesen in Deutschland<br />
tatsächlich um das Wohl der Patienten,<br />
besser „Kunden“ geht.<br />
Therapiestandort<br />
Teufelshöhle bei Pottenstein<br />
In der Teufelshöhle werden seit bereits<br />
fast 100 Jahren Patienten durch die reine<br />
Höhlenluft therapiert. Die Höhle erfüllt auch<br />
sämtliche Standards des Heilstollen-Verbandes<br />
und gilt hinsichtlich der natürlichen<br />
Voraussetzungen als ein Vorzeigestandort<br />
für die Heilstollen-Therapie in<br />
Deutschland. Der Zweckverband<br />
Teufelshöhle sowie das<br />
Tourismusbüro, zugleich Kurverwaltung<br />
kümmert sich um<br />
einen geregelten Ablauf der<br />
Therapie sowie um entsprechende<br />
Marketingmaßnahmen.<br />
Wie funktioniert die<br />
Höhlentherapie in der<br />
Teufelshöhle<br />
Von März bis Oktober werden<br />
täglich jeweils von 10. 00 Uhr<br />
bis 12. 00 Uhr und 14. 00 Uhr<br />
bis 16. 00 Uhr Therapien angeboten.<br />
Dabei liegen die Patienten<br />
gemütlich in speziellen<br />
Liegen und lassen die Höhlenluft<br />
auf sich wirken. Eine medizinische Betreuung<br />
(immer in der Vormittags-Liegezeit)<br />
durch eine medizinische Fachkraft dokumentiert<br />
individuell den Therapieverlauf, es<br />
werden kostenlos z.B. diverse medizinische<br />
Messungen, Messungen des Luftvolumens<br />
und Atemgymnastik angeboten. Weitere<br />
Informationen zum Ablauf und Liegezeiten<br />
gibt es in der Kurverwaltung Pottenstein<br />
(Rathaus: Telefon 09243/70841) oder im Internet<br />
unter www.teufelshoehle.de. Der<br />
Ansprechpartner bei medizinischen Fragen<br />
ist die Praxis Dr. Macht in Pottenstein.<br />
Teufelshöhle –<br />
besonders für Kinder geeignet<br />
Im Vergleich zu allen anderen Therapiestandorten<br />
in Deutschland weist die Teufelshöhle<br />
den mit Abstand höchsten Prozentsatz<br />
an Kindern und Jugendliche nach.<br />
Mittlerweile fast die Hälfte aller Therapiepatienten<br />
sind Kinder und Jugendliche zwischen<br />
1 und 14 Jahren (keine Altersbegrenzung).<br />
Dabei werden vor allem chronische<br />
Kinderkrankheiten wie Neurodermitis,<br />
Pseudo-Krupp oder Keuchhusten behandelt.<br />
Eine eigene Kinderstation mit Spielmöglichkeiten<br />
und auch ausreichend Raum<br />
zur Bewegung steht zur Verfügung.<br />
Therapeutische Hilfe<br />
Photo: Bernard<br />
5
Die Schönsteinhöhle im Langen Tal bei<br />
Streitberg ist, neben der Bismarckgrotte<br />
bei Rinnenbrunn, die meist befahrene<br />
„wilde“ Höhle im Fränkischen Jura.<br />
Sie gehört seit vielen Generationen zum<br />
„Standardprogramm“ das Abenteuer<br />
suchender und kletterbegeisterter Menschen<br />
aller Altersgruppen, und so wird<br />
die Höhle sowohl von „privaten“ Höhlengängern<br />
– im Behördendeutsch „Allgemeingebraucher“<br />
genannt, als auch von<br />
gewerblichen Höhlenführern in den Sommermonaten<br />
intensiv frequentiert.<br />
Um einen Überblick über die Gesamtzahlen<br />
und die Herkunft der Besucher zu<br />
bekommen, wurde im Auftrag der Naturschutzbehörden<br />
eine Erfassung der Höhlenbesucher<br />
in der Sommersaison 2009<br />
durchgeführt. Die Erhebung sollte auch<br />
dazu dienen, Entscheidungshilfen für<br />
zukünftige eventuell notwendige Schutzmaßnahmen<br />
zu liefern.<br />
Mit Unterstützung von Mitarbeitern der<br />
Forschungsgruppe Höhle und Karst<br />
Franken e.V. wurden in der Zeit vom 14.<br />
Juli bis 27. September 2009 an 25 Tagen,<br />
sowohl an Wochenenden als auch an<br />
Wochentagen in der Zeit von 9. 00 bis 18. 00<br />
Uhr die Besucher registriert und dabei<br />
zwischen „Allgemeingebrauchern“ und<br />
„Gewerblichen“ unterschieden. Insgesamt<br />
wurden im Beobachtungszeitraum<br />
1.444 Besucher gezählt. Davon wurden<br />
555 Personen (d.s. 38%) von gewerblichen<br />
Höhlenführern in die Höhle geführt.<br />
Bei den Allgemeingebrauchern dominierten<br />
die Erwachsenen (21 bis 40 Jahre)<br />
mit 49%, gefolgt von den Jugendlichen<br />
(10 bis 20 Jahre) mit 39% und die Altersgruppe<br />
40+ stellte 12% dar. Bei den<br />
gewerblichen Höhlenführern waren die<br />
Jugendlichen mit 51% am stärksten vertreten,<br />
die Erwachsenen stellten 45% der<br />
Besucher dar und die Generation 40+<br />
wurde lediglich mit 4% verzeichnet. Der<br />
6<br />
Dieter Preu:<br />
Eine Höhle bekommt Besuch –<br />
Besucherzählung an der Schönsteinhöhle<br />
hohe Anteil Jugendlicher resultiert hier<br />
aus der zunehmenden Inanspruchnahme<br />
dieser Dienstleistung durch Schulen, Jugendgruppen<br />
und Schullandheimen, die<br />
wegen des hohen Haftungsrisikos den<br />
versicherten gewerblichen Höhlenführer<br />
zunehmend bevorzugen.<br />
Bei der Beurteilung der Ausrüstung<br />
der Besucher fielen die Allgemeingebraucher<br />
durch teilweise völlig unzureichende<br />
Höhlenausrüstung auf. Einfache<br />
Taschenlampen, Fahrrad- oder keine<br />
Helme, kurze Hosen und T-Shirts waren<br />
oft die Regel. Mit einem, aus dem Internet<br />
kopierten Höhlenplan wurde versucht,<br />
die Ortsunkenntnis auszugleichen.<br />
Im Gegensatz dazu waren die gewerblich<br />
geführten Gruppen immer vorbildlich mit<br />
Helm, Lampe und Overall ausgerüstet.<br />
Vor der Einfahrt wurden den Teilnehmern<br />
am Höhleneingang klare Verhaltensregeln,<br />
insbesondere auch in Bezug auf die<br />
Schutzwürdigkeit der Höhle, vermittelt.<br />
Über den gesamten Beobachtungszeitraum<br />
zusammengefasst ergab sich eine<br />
Verteilung der Befahrungen über den Tagesverlauf,<br />
die ein Maximum in der Zeit<br />
von 9. 00 bis 10. 00 Uhr und eines um 14. 00<br />
bis 15. 00 Uhr zeigt. Gegen 18. 00 Uhr kehrte<br />
in der Regel in der Höhle Ruhe ein.<br />
Von den 889 Allgemeingebrauchern<br />
gehörten etwa 60% Vereinen wie DAV,<br />
CVJM, Pfadfinder, Pfarrjugend und kommunaler<br />
Jugend an, der Rest war privaten<br />
familiären Gruppen oder Freundeskreisen<br />
zuzuordnen.<br />
Die 555 Teilnehmer an Führungen durch<br />
gewerblichen Höhlenführer verteilten sich<br />
auf fünf im Gebiet ansässige Unternehmen.<br />
Diese haben mit einem Anteil von<br />
Jugendlichen von 51% auch den stärksten<br />
Kontakt zur jungen Generation.<br />
Bis auf einige wenige Ausnahmen kam<br />
die Gesamtheit der Besucher aus dem<br />
nordbayerischen Raum zwischen Ingolstadt<br />
und Coburg, ausländische Gruppen<br />
wurden im Berichtszeitraum nicht beobachtet.<br />
Die durchschnittliche Verweilzeit<br />
in der Höhle betrug 1,5 Stunden, die<br />
höchste Anzahl sich gleichzeitig in der<br />
Höhle aufhaltender Personen war 53.<br />
Soweit die nüchternen Besucherzahlen<br />
einer unserer bekanntesten und größten<br />
unerschlossenen Höhle – der Schönsteinhöhle<br />
im Langen Tal bei Streitberg.<br />
In der Sorge, ob die Fauna der Höhle<br />
durch die Besucher geschädigt wird, hat<br />
Dr. Hardy Schabdach speziell die Kleinfauna<br />
– das sind winzige Höhlenkrebse,<br />
Springschwänze, Spinnen, Falter u.v.m.<br />
– untersucht und dabei festgestellt, dass<br />
im Vergleich zu einer Untersuchung von<br />
Prof. Dr. Klaus Dobat aus dem Jahr 1978<br />
keine Verminderung der Artenzahl eingetreten<br />
ist, vielmehr konnten noch einige<br />
Arten zusätzlich nachgewiesen werden.<br />
Die Koordinationsstelle für Fledermausschutz<br />
an der Uni Erlangen hat anhand<br />
der jeden Winter stattfindenden Fledermausbestanderfassungen<br />
nachgewiesen,<br />
dass die Fledermauspopulation seit<br />
mehreren Jahren wieder deutlich zunimmt.<br />
Trotz dieser insgesamt beruhigenden<br />
Informationen wird ein Arbeitskreis<br />
„Schönsteinhöhle“, bestehend aus den<br />
Naturschutzbehörden, den Naturschutzverbänden<br />
und der Höhlenforschung<br />
nach Wegen suchen, wie die jährlichen<br />
Besucherzahlen zukünftig überwacht und<br />
reguliert werden können, um den derzeitigen<br />
Zustand der Höhle zu erhalten.<br />
Der Besuch einer Höhle wird immer ein<br />
reizvolles Abenteuer sein und wir können<br />
den Menschen dieses Erlebnis nicht vorenthalten,<br />
aber wir alle sind dazu aufgerufen,<br />
uns in der Natur verantwortungsbewusst<br />
zu bewegen und das gilt in ganz<br />
besonderem Maße auch bei dem nicht<br />
ungefährlichen Besuch einer „wilden“<br />
Höhle.
Dieter Preu:<br />
Wandern mit offenen Augen!<br />
Das Referat Höhle und Karst im Naturpark<br />
bittet um Ihre Mitarbeit<br />
Seit Jahren beobachten wir mit Sorge,<br />
dass die kleineren Höhlen unserer<br />
Fränkischen Schweiz mehr und mehr<br />
zum Feuerschüren und Feiern benutzt<br />
werden. Dabei kommt es<br />
meist auch zur Verunreinigung<br />
des Umfeldes durch Flaschen,<br />
Dosen und anderen Müll. Auch<br />
die Höhlenwände werden oft<br />
mit Farbe verschmiert und<br />
Hinweisschilder zum Thema<br />
Höhlenschutz abgerissen.<br />
Das Referat Höhle und Karst<br />
im Naturpark arbeitet deshalb<br />
seit längerem an der Schaffung<br />
eines Höhlenkonzeptes.<br />
In diesen Prozeß sind die Naturschutzbehörden,<br />
die Forstbehörden,<br />
die Polizeiinspektionen,<br />
der Bund Naturschutz, der<br />
Landesbund für Vogelschutz und<br />
die im Landesverband für Höhlenund<br />
Karstforschung Bayern organisierten<br />
Höhlenvereine einbezogen. Zu<br />
diesem Konzept gehört zum Einen die<br />
Schaffung von sogenannten „Entlastungsobjekten“,<br />
das sind wenige Kleinhöhlen<br />
in denen unter strengen Auflagen<br />
das Feiern erlaubt werden kann, und zum<br />
Andern die verstärkte Überwachung der<br />
vielen Kleinobjekte in Bezug auf die oben<br />
geschilderten Verstöße.<br />
Es liegt auf der Hand, dass diese „Aufsicht“<br />
nicht von einem kleinen Personenkreis<br />
effektiv erbracht werden kann – hier<br />
gilt der Grundsatz „vier Augen sehen<br />
mehr als zwei“ und deshalb bitten wir Sie<br />
um Ihre Mithilfe.<br />
Als Mitglieder des Fränkische Schweiz<br />
Vereins und aktive Wanderer sind Sie<br />
profunde Kenner unserer Fränkischen<br />
Schweiz. Sollten Sie auf Ihren Wanderungen<br />
Kleinhöhlen mit Feuerstellen an-<br />
treffen oder entsprechende Verschmutzungen<br />
feststellen, dann bitten wir um<br />
Ihren Hinweis per Email, Telefon oder Fax<br />
an:<br />
Naturpark Geschäftsstelle<br />
Telefon: 09243-708.16<br />
Telefax: 09243-708.10<br />
E-Mail: Info@fsvf.de<br />
oder<br />
Referat Höhle & Karst<br />
Telefon: 09134-9152<br />
Telefax: 09134-707443<br />
E-Mail: dpreu@t-online.de<br />
Sollten Sie zufällig in einer Höhle Personen<br />
beim Feuerschüren etc. antreffen,<br />
sollten Sie sich auf keine Diskussionen<br />
einlassen. Es kann jedoch auf das Bayerische<br />
Naturschutzgesetz, in dem<br />
Höhlen pauschal geschützt sind<br />
und das Waldgesetz, welches generell<br />
das Feuerschüren im Wald<br />
verbietet, hingewiesen werden.<br />
Die Freizeitnutzung unserer<br />
Fränkischen Höhlen nimmt besorgniserregend<br />
zu und wenn<br />
wir nicht bald handeln, geht<br />
uns ein wertvoller Bestandteil<br />
unserer romantischen Landschaft<br />
verloren. Verbote alleine<br />
sind wertlos, wenn sie nicht auch<br />
überwacht werden und deshalb<br />
bitten wir Sie als Mitglieder des<br />
Fränkische-Schweiz-Vereinsum Ihre<br />
Mitarbeit – Vielen Dank im Voraus!<br />
Und das sollten<br />
Sie uns mitteilen:<br />
• Name der Höhle (wenn bekannt)<br />
• Lagebeschreibung:<br />
möglichst exakt,<br />
• Festgestellte Verschmutzung:<br />
Feuerstelle (groß/klein),<br />
Müllvorkommen<br />
(was und wieviel),<br />
Wandschmierereien,<br />
Einrichtungen<br />
(Schilder, Bänke etc.).<br />
Evtl. Digitalfoto.<br />
• Und:<br />
Name/Telefon/Mailadresse<br />
des Melders wegen<br />
eventuellen Rückfragen.<br />
7
Norbert Graf:<br />
Die Höhlen der Fränkischen Schweiz aus archäologischer Sicht<br />
Höhlennutzung<br />
Seit dem ersten Auftreten prähistorischer<br />
Menschenformen in Europa findet man<br />
deren Spuren in natürlichen Höhlen. Dabei<br />
handelt es sich einerseits um Hinterlassenschaften,<br />
die bei einer Nutzung solcher<br />
Höhlen oder Felsschutzdächer als Wohnung<br />
oder Unterstand anfielen. Dies sind<br />
Geräte aus Stein und Knochen, sowie die<br />
bei deren Herstellung entstehenden Abfälle,<br />
Reste der Nahrung und der Kochfeuer.<br />
Gelegentlich finden sich Spuren von Einbauten,<br />
die einen Schutz gegen Witterung,<br />
vielleicht auch gegen wilde Tiere oder<br />
Feinde bilden sollten. Seltener findet man<br />
auch Skelette des vorgeschichtlichen Menschen<br />
oder Teile davon, was dann meist<br />
als Hinweise auf Bestattungen in diesen<br />
Perioden in Höhlen gedeutet wird. Darüber<br />
hinaus kennt man aus Höhlen Südwesteuropas<br />
Wandmalereien, Gravuren und<br />
Skulpturen aus Ton, sowie nun auch aus<br />
anderen Gebieten Arbeiten aus Mammutelfenbein,<br />
Geweih, Knochen und Stein, die in<br />
einen religiösen Bereich, wohl im Sinne von<br />
Jagdzauber, Fruchtbarkeitskult oder Jenseitsglauben<br />
gehören.<br />
Das bisher gesagte gilt für die nomadisch<br />
lebenden Menschengruppen der Alt- und<br />
Mittelsteinzeit (bis ca. 5600 v. Chr.), die ihren<br />
Lebensunterhalt durch Jagd und Fischfang,<br />
sowie das Sammeln von pflanzlicher<br />
Nahrung bestritten.<br />
Ab der Jungsteinzeit änderte sich die Situation<br />
grundlegend: Die Wirtschaftsform<br />
hauptsächlich bäuerlich ausgerichteter<br />
Gruppen musste es mit sich bringen, dass<br />
sich die Bevölkerung zu Dorf- und Weilerartigen<br />
Gemeinschaften zusammenschloss.<br />
Es musste Anliegen dieser Gemeinschaften<br />
sein, in der Nähe ihres Ackerlandes, der<br />
Viehweiden und der Wasserstellen zu siedeln.<br />
Wenn sie diesen Anliegen gelegentlich<br />
zuwider handelten und dennoch periodisch<br />
Höhlen aufsuchten, so müssen dafür<br />
jeweils gewichtige Gründe vorgelegen haben.<br />
Diese Gründe wenigstens schlaglichtartig<br />
zu erhellen, wird nun versucht.<br />
Zeitliche Gliederung<br />
Die ältesten Funde aus einer Höhle der<br />
Fränkischen Schweiz stammen aus dem<br />
Großen Hasenloch bei Pottenstein. Neben<br />
den Überresten von Luchs, Wolf, Höhlenbär,<br />
Mammut, Wollnashorn, Rentier und<br />
anderen Großsäugern fand man bei Grabungen<br />
seit 1876 auch Steingeräte aus der<br />
mittleren Altsteinzeit, die dem Neandertaler<br />
zugeschrieben werden. Ein Einzelfund aus<br />
dem Zwergloch bei Pottenstein, eine sogenannte<br />
Jerzmanovice-Spitze, wird bereits<br />
dem modernen Menschen am Beginn der<br />
jüngeren Altsteinzeit (35 000 v. Chr.) zugeschrieben.<br />
In die jüngere Altsteinzeit datieren<br />
auch die Funde aus dem Felsüberhang<br />
Rennerfels im Ailsbachtal.<br />
Am Ende der Eiszeit vor ca. 12000 Jahren<br />
erfolgte eine rasche Wiederbewaldung der<br />
Fränkischen Schweiz. Die Tierwelt veränderte<br />
sich. Kälteliebende Steppentiere<br />
wanderten ab oder starben aus und es<br />
entwickelte sich unsere heutige Fauna. Aus<br />
dieser<br />
Periode<br />
der Vorgeschichte,<br />
der Mittel-<br />
steinzeit, die bis<br />
etwa 5600 v. Chr.<br />
dauerte, kennen<br />
wir nun eine Reihe<br />
von Fundplät-<br />
zen in Grotten<br />
und unter Fels-<br />
dächern.<br />
Diese<br />
Stellen<br />
wurden<br />
von den noma-<br />
disch<br />
lebenden<br />
Jägern, Samm-<br />
lern und Fischern<br />
als<br />
Jagdstation<br />
und<br />
Unterstand<br />
genutzt.<br />
Funde<br />
dieser Zeit kennt<br />
man aus dem<br />
Fuchsenloch bei<br />
Siegmarsbrunn,<br />
dem<br />
Adamsfels<br />
bei Pottenstein,<br />
den Felsdä-<br />
chern der „Breit“,<br />
dem<br />
Hohlstein<br />
im Klumpertal und dem Büttnerloch bei<br />
Thuisbrunn. In einer Seitenspalte des<br />
Büttnerlochs fand man die Bestattung<br />
einer alten Frau, welche man anhand<br />
eine C 14 -Datierung dieser Zeitspanne<br />
zuweisen kann.<br />
Der bekannteste Höhlenfundort der Jungsteinzeit<br />
(ca. 5600 – 2300 v. Chr.) ist ohne<br />
Zweifel die Jungfernhöhle bei Tiefenellern.<br />
Hier fanden sich bei Ausgrabungen<br />
in den 1950er Jahren die Skelettreste von<br />
annähernd 40 Menschen. Von 10 Individuen<br />
wurden C 14 -Daten ermittelt, von denen<br />
die meisten in die Bandkeramik, eine<br />
frühe Phase der Jungsteinzeit, datieren.<br />
Während der Ausgräber O. Kunkel von<br />
Menschenopfern mit blutigen Ritualen ausging,<br />
glaubt die moderne Forschung hier<br />
die Reste von Sekundärbestattungen<br />
vorzufinden.<br />
Weitere Funde aus der Jungsteinzeit, meist<br />
Steingeräte und Keramik, fand man in der<br />
- Dietersberghöhle bei Egloffstein: Nachbau der Fundsituation im<br />
Museum der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg. Photo: Graf<br />
8
Rauenberger Höhle, dem Geudensteinschacht<br />
bei Gösseldorf sowie dem Pulverloch<br />
und der Polsterhöhle bei Draisendorf.<br />
Eine Sonderstellung nimmt der Motzenstein<br />
bei Wattendorf ein. Hier fanden sich<br />
in Spalten und Grotten, sowie im Umfeld<br />
dieses markanten Felsens Objekte, wie z.<br />
B. tönerne Imitationen von Steinbeilen und<br />
Rädern, die durch eine profane Nutzung allein<br />
nicht zu erklären sind.<br />
Während der Bronzezeit (ca. 2300 – 1200<br />
v. Chr.) wurden verschiedene Höhlen der<br />
Fränkischen Schweiz als Unterstand, Versteck<br />
oder vereinzelt als Bestattungsplatz<br />
genutzt. Dagegen wurden in der darauffolgenden<br />
Urnenfelderzeit (ca. 1200 – 800<br />
v. Chr.) sowie der folgenden Hallstattund<br />
Frühlatènezeit (ca. 800 – 350 v. Chr.),<br />
nach Ausweis der Funde unsere Höhlen<br />
verstärkt genutzt.<br />
Dies betrifft Horizontalhöhlen, wie z.B. die<br />
Heinrichsgrotte bei Burggailenreuth ebenso<br />
wie Schachthöhlen, in denen immer<br />
wieder Menschenreste gefunden werden.<br />
Letztere wurden offenbar als Platz für Sonderbestattungen<br />
genutzt, wenn man nicht,<br />
wie dies für einzelne Befunde naheliegt,<br />
von Opferplätzen ausgehen will. Schachthöhlen<br />
mit Menschenresten sind das Felsenloch<br />
bei Plech, die Esperhöhle bei<br />
Leutzdorf, die Dietersberghöhle bei Egloffstein<br />
und eine ganze Reihe weiterer nicht<br />
so bekannter Höhlen und Schächte. Meist<br />
können diese Menschenreste nur über ihre<br />
Beifunde datiert werden. C14-Daten liegen<br />
nur für die Dietersberghöhle vor. Diese Daten<br />
weisen in die frühe Hallstattzeit.<br />
Am Ende der Frühlatènezeit bricht in der<br />
Fränkischen Schweiz die Besiedelung weitgehend<br />
ab. Aus diesem Grund sind auch<br />
aus den Höhlen keine Funde der Mittellatènezeit<br />
zu erwarten. Erst in der Spätlatènezeit<br />
(ca. 170 – 15 v. Chr.) fand eine erneute<br />
Besiedelung statt, welche sich auch in den<br />
Höhlenfunden wiederspiegelt.<br />
Leider wurden gerade Metallfunde in den<br />
vergangenen 30 Jahren vielfach durch Metallsondengänger<br />
aus Höhlen gemeldet.<br />
Solchen Funden, die ohne Dokumentation<br />
der Fundumstände gehoben werden, haftet<br />
immer die Ungewissheit an, ob der Fundort<br />
authentisch ist. Dies betrifft z.B. spätlatènezeitliche<br />
Backschaufeln, römische Münzen<br />
oder völkerwanderungszeitliche Gegenstände,<br />
die angeblich in verschiedenen<br />
Höhlen um Rabeneck gefunden wurden.<br />
Keramik und Eisenfunde des Mittelalters<br />
und der frühen Neuzeit finden sich in nahezu<br />
allen Höhlen, die in der Nähe von<br />
Ortschaften oder Burgen lagen und für die<br />
damalige Bevölkerung leicht zugänglich<br />
waren. So stammt z.B. ein großes Ensemble<br />
von Keramik zusammen mit Armbrustbolzen<br />
und einem Reitersporn aus der<br />
Buchnerhöhle in der Nähe von Betzenstein.<br />
Früheste Nachrichten über einen „Höhlentourismus“<br />
in der Fränkischen Schweiz<br />
reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück.<br />
Mit dem Eisenbahnbau ab 1850 begann die<br />
Mobilität der Stadtbevölkerung. Touristenund<br />
Klettervereine bildeten sich. So wurden<br />
auch Höhlen in die Tourenplanung der<br />
Wochenenden einbezogen. Die Teufelshöhle,<br />
die Binghöhle und die Sophienhöhle<br />
werden heute noch als Schauhöhlen betrieben.<br />
Eine Reihe weitere Höhlen wie die<br />
Rosenmüllerhöhle und die Schönsteinhöhle<br />
waren ebenfalls Schauhöhlen. Beide sind<br />
heute wieder frei zugänglich, abgesehen<br />
vom Betretungsverbot in den Wintermonaten<br />
aus Gründen des Fledermausschutzes.<br />
Viele, heute als archäologische Fundstellen<br />
bekannte Objekte wurden erstmals<br />
von solchen frühen Höhlenkletterern erschlossen.<br />
Abenteuerlust vermischte sich<br />
mit wissenschaftlichen Ambitionen. Leider<br />
wurden viele Höhlen bereits kurz nach ihrer<br />
Entdeckung bzw. touristischen Erschließung<br />
geplündert. Dennoch gehen bis heute<br />
manche Erkenntnisse über Höhlen in vielerlei<br />
Hinsicht nicht von der universitären<br />
Forschung, sondern vom Wissensdrang<br />
interessierter Laien aus.<br />
Deutung<br />
Während der Alt- und Mittelsteinzeit<br />
werden Höhlen und Felsschutzdächer<br />
als Unterstand, Jagdstation, saisonaler<br />
Wohnplatz und Ort für die Bestattung Verstorbener<br />
genutzt.<br />
Ab der Jungsteinzeit lebten die meist bäuerlich<br />
ausgerichteten Gemeinschaften in<br />
Weilern und Dörfern in der Nähe ihrer Felder,<br />
Weiden und Wasserstellen. Wenn sie<br />
trotzdem Höhlen aufsuchten, so müssen<br />
dafür jeweils gewichtige Gründe vorgelegen<br />
haben. Höhlen dienten weiterhin kurzzeitig<br />
als trockener und geschützter Rastplatz<br />
oder Unterstand bei der Jagd, der<br />
Viehweide, auf Wanderungen und Reisen,<br />
bei Prospektion nach Bodenschätzen oder<br />
als Versteck und Zuflucht in Unruhezeiten.<br />
Sicher gab es auch in der Vorgeschichte<br />
Personen außerhalb der sozialen Gemeinschaft,<br />
die gelegentlich in Höhlen lebten.<br />
Für eine Reihe von Höhlenbefunden trifft<br />
aber keine dieser Nutzungen zu.<br />
Allgemein unterscheidet man zwei Gruppen<br />
von Höhlen: solche mit hauptsächlich<br />
horizontalem Eingang und Gangverlauf<br />
und jene mit Schachteinstieg und mehr<br />
vertikalem Verlauf. Natürlich sind sämtliche<br />
Kombinationen zwischen beiden Grundtypen<br />
möglich. So ist teilweise durch die<br />
Gestalt einer Höhle die Nutzung in der einen<br />
oder anderen Form vorgezeichnet. In<br />
Horizontalhöhlen werden häufig Feuerstellen,<br />
größere Scherbenansammlungen<br />
und Tierknochen gefunden. Am Grund von<br />
Schachthöhlen dagegen fand man häufig<br />
menschliche Skelettreste, oft ebenfalls zusammen<br />
mit Holzkohle, Keramik und Tierknochen,<br />
aber auch mit Schmuckgegenständen<br />
und Waffen (Beile, Lanzenspitzen)<br />
vermengt.<br />
Während man im ersten Fall die „Bewohnung“<br />
einer Höhle annahm, ging man für<br />
die Schachtbefunde von der gewaltsamen<br />
Tötung bzw. Opferung von Menschen aus,<br />
wobei diese Vorgänge gelegentlich von<br />
Kannibalismus begleitet gewesen sein sollen.<br />
Etwa seit 1980 sind nun durch neue<br />
Grabungen, vor allem aber durch naturwissenschaftliche<br />
Untersuchungsmethoden<br />
(DNA-Analyse, Radiocarbondatierung<br />
usw.) und Erkenntnissen aus der Gerichtsmedizin<br />
weitere Deutungsmöglichkeiten<br />
hinzugekommen. Neben der Opferung<br />
von Menschen werden nun Sekundärbestattungen,<br />
Bestattungen besonderer<br />
Bevölkerungsgruppen oder Verlochung<br />
von Kriegs-, Krankheits- und Verbrechensopfern<br />
als zumindest gleichbedeutend<br />
erachtet.<br />
Auch dort, wo keine Menschenreste in<br />
Höhlen gefunden werden, kann man häufig<br />
durch die Kombination von Gegenständen<br />
(Spinnwirtel, Getreide, Gefäße) und der Art<br />
ihrer Niederlegung von Opferhandlungen<br />
ausgehen. So werden auch eine Reihe<br />
der Befunde in Horizontalhöhlen wie Speisereste<br />
und Feuerstellen als Reste von<br />
Kultmahlzeiten an naturheiligen Orten<br />
gedeutet.<br />
9
Prof. Dr. Wolfgang Schirmer und Ferdinand Haselmeier:<br />
Die Fellnerdolinen-Höhle bei Gößweinstein<br />
Die Fränkische Alb ist ein verkarstetes<br />
Karbonatgesteinsgebirge (Kalkstein und<br />
Dolomit). Das heißt, das Grundwasser<br />
hat sich, das Karbonat lösend, durch<br />
das Gestein hinabgesenkt und liegt<br />
etwa in Höhe der Täler, die sich in das<br />
Gebirge eingeschnitten haben. Die vom<br />
Wasser gelösten und verlassenen Hohlräume<br />
im Karbonatgestein bleiben dann<br />
als Höhlen zurück. Ein häufiger Fall von<br />
Höhlensystemen in solchen verkarsteten<br />
Karbonatgesteinsgebirgen ist der, dass<br />
verschiedene Höhlenschächte von der<br />
Oberfläche aus in unregelmäßigem Verlauf<br />
in die Tiefe ziehen. Sie münden in<br />
einen unterirdischen Höhlenfluss, der<br />
die Sickerwasser sammelt und an einer<br />
Quelle (Karstquelle) dem oberirdischen<br />
Fluss am Talbodenrand zuführt (Bild ➊).<br />
Es gibt in der Fränkischen Alb noch kein<br />
solches Höhlensystem, das zur Gänze<br />
erforscht ist. Entweder sind die Höhlenschächte<br />
von oben her erforscht, wie im<br />
Falle der Fellnerdolinen-Höhle bei Gößweinstein,<br />
oder es ist der Höhlenfluss<br />
von der Quelle her erkundet, wie im Falle<br />
der Mühlbachquellhöhle bei Dietfurt in<br />
der Altmühlalb.<br />
Die tiefsten erforschten<br />
Höhlenschächte in der Frankenalb<br />
Der tiefste erforschte Höhlenschacht in<br />
der Frankenalb ist das Franzosenloch.<br />
Nur wenig tiefer reicht der erforschte<br />
Teil der Fellnerdolinen-Höhle hinab, beide<br />
unweit Gößweinstein gelegen. Das<br />
Oberende der Fellnerdolinen-Höhle liegt<br />
1 km südöstlich Gößweinstein in einer<br />
Wiesenmulde als 6 m tiefe ovale Einsenkung,<br />
die so genannte Fellner-Doline.<br />
Im tiefsten Punkt dieser Doline liegt das<br />
Schluckloch für das Oberflächenwasser,<br />
der Ponor. Die unter dem Ponor liegende<br />
Höhle erstreckt sich nordnordwestlich<br />
unter den Breitenberg als Höhlengang<br />
im Dolomit (Bild ➋). Seine tiefst erkundete<br />
Stelle liegt 97 m unter der Schachtoberfläche.<br />
Im Bild ist mit Punktreihen<br />
markiert, in welchen Jahren seit 1899<br />
die einzelnen Höhlenabschnitte erkundet<br />
wurden. Da der schmale Höhlengang<br />
unmittelbar hinter dem Ponor von Gesteinsversturz<br />
reichlich blockiert ist, hat<br />
man 1932 einen senkrechten Schacht<br />
30 m nordwestlich des Ponors gegraben,<br />
der in 7 m Tiefe auf das Höhlengangsystem<br />
stößt. Er dient heute — im<br />
Bild ➌ gut verschlossen — als Eingang<br />
zur weiteren Erforschung der Höhle. Wie<br />
man den Jahreszahlen der Erforschung<br />
entnehmen kann, haben sich verschiedene<br />
Höhlenforschergruppen an der<br />
Erforschung der Fellnerdolinen-Höhle<br />
beteiligt. Derzeit ist es überwiegend die<br />
„Forschungsgruppe Fränkischer Karst“<br />
mit 25 Mitgliedern, die ehrenamtlich die<br />
Weiterforschung in Höhlensystemen der<br />
Fränkischen Schweiz, so auch in der<br />
Fellnerdolinen-Höhle, betreibt.<br />
Bild ➊: Schema Doline – Höhlenschacht – Höhlenfluss – Karstquelle.<br />
Gepunktet = porenwassererfüllter Teil des Karstgebirges.<br />
Die Fellnerdolinen-Höhle<br />
– eine enge Klufthöhle<br />
Der bisher erforschte Teil der Höhle<br />
hat eine Länge mit allen Seitengängen<br />
von 320 Metern. 2–3 Stunden braucht<br />
man, um bis an sein Ende vorzudringen.<br />
Große Teile dieses Gangsystems sind<br />
durch Lösungserweiterung von Klüften<br />
entstanden. Dass das Dolomitgebirge<br />
durch vorwiegend vertikale Klüfte —<br />
schmale, fast geschlossene Trennfugen<br />
im Gestein — durchzogen ist, ist in jedem<br />
Steinbruch sichtbar. Die Lösungstätigkeit<br />
des Sickerwassers hat diese<br />
Klüfte erweitert — oft nur so viel, dass<br />
ein schlanker Mensch sich eben noch<br />
Fortsetzung auf Seite 13 >>><br />
10
Bild ➋: Aufriss der Fellnerdolinen-Höhle (nicht überhöht). Höhlengang-Vermessung durch Speläo-Club Frankenalb 1971,<br />
ergänzt durch Andreas Hartwig 2003.<br />
11
➌<br />
➍<br />
➎<br />
Literaturhinweise:<br />
Leja, F. (1989): Die Fellner-Doline<br />
bei Gößweinstein/Ofr. – Mitt. Verb.<br />
dt. Höhlen- u. Karstforschung,<br />
35: 55–62.<br />
www.muehlbachquellhoehle.de<br />
Bild ➌: Oberende des künstlichen Schachtes als Zugang zur<br />
Fellnerdolinen-Höhle mit Ferdinand Haselmeier.<br />
Foto: Forschungsgruppe Fränkischer Karst 2008.<br />
Bild ➍: Fellnerdolinen-Höhle. Eingang zur so genannten<br />
Windröhre in 38 m Tiefe.<br />
Foto: Forschungsgruppe Fränkischer Karst 2008.<br />
Bild ➎: Fellnerdolinen-Höhle. Engstelle zwischen 70 und 75 m<br />
Tiefe mit Andreas Hartwig.<br />
Foto: Forschungsgruppe Fränkischer Karst 2003.<br />
Bild ➏: Fellnerdolinen-Höhle.<br />
Höhlenversinterung in knapp 90 m Tiefe.<br />
Foto: Forschungsgruppe Fränkischer Karst 2003.<br />
Photos/Repros: Autoren<br />
12
➏<br />
Dieter Preu:<br />
Der Jura schläft nicht!<br />
Das Georisk-Projekt des Landesamtes für Umwelt (LfU)<br />
Wenn wir durch unsere romantischen<br />
Juratäler wandern und die mächtige Kalkrifffelsen<br />
an den Talrändern sehen, dann<br />
gehen wir davon aus, dass diese Formen<br />
in Ewigkeit so bestehen werden. Doch es<br />
ist ein Trugschluss – immer wieder kommt<br />
es zu sogenannten Felsstürzen, wenn<br />
durch Frosteinwirkung teils gewaltige<br />
Teile von Felsen abbrechen und zu Tal<br />
stürzen. Dass dies schon zu allen Zeiten<br />
so war, entdeckt das wachsame Auge an<br />
den Talrändern und in den Wiesenauen,<br />
wo gewaltige bemooste Felsblöcke von<br />
derartigen Ereignissen zeugen. Ausgelöst<br />
werden diese Felsstürze durch die konsequente<br />
Arbeit von Wasser und Frost. Das<br />
Wasser dringt in die Klüfte des Gesteins<br />
ein, gefriert im Winter, dehnt sich dabei<br />
aus und hat so die Kraft, Teile des Felsens<br />
abzusprengen.<br />
Auch der Boden ist in unserer Kalklandschaft<br />
nicht immer so stabil wie es den<br />
Anschein hat. Immer wieder kommt es<br />
zu sogenannten Erdfällen, die erhebliche<br />
Ausmaße annehmen können. Da wird sogar<br />
berichtet, dass in alter Zeit Fuhrwerke<br />
mitsamt den Pferden und dem Kutscher<br />
von der Erde verschlungen worden seien.<br />
Die Gründe für derartige Erscheinungen<br />
liegen unter der Erde. Die Decken von<br />
Höhlenräumen können einstürzen, oder<br />
Sedimentfüllungen werden aus Hohlräumen<br />
ausgeschwemmt und die Erde bricht<br />
von Oben nach.<br />
keine ernsthaften Schäden an Gebäuden<br />
gegeben, und auch Menschen sind nicht<br />
zu Schaden gekommen.<br />
Im Grunde nimmt es nicht wunder, dass<br />
in einem Höhlengebiet wie dem Fränkischen<br />
Jura, dessen Untergrund zahlreiche<br />
Hohlräume aufweist und dessen<br />
Gestein tektonisch intensiv zerklüftet ist,<br />
auch an der Oberfläche Veränderungen<br />
vorgehen. Die Landschaftsentwicklung<br />
schreitet, meist von uns unbemerkt fort,<br />
nur gelegentlich kommt es zu spektakulären<br />
Ereignissen.<br />
Um diese Vorgänge überschaubar zu machen,<br />
wurde vom LfU das Georisk-Projekt<br />
ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses<br />
Projektes sollen alle Felsstürze, Erdfälle,<br />
Hangrutschungen etc., die seit dem Jahr<br />
1900 aufgetreten und beobachtet wurden,<br />
erfasst werden, um eine Übersicht<br />
über die örtliche und zeitliche Verteilung<br />
dieser Ereignisse zu gewinnen, die sich<br />
oft, von der Öffentlichkeit unbemerkt, in<br />
Wäldern ereignen.<br />
Deshalb möchten wir die Leser bitten,<br />
bei der Erfassung der Vorgänge mitzuhelfen.<br />
Wenn Sie von solchen Ereignissen<br />
erfahren, auch wenn sie schon<br />
länger zurückliegen, dann teilen Sie<br />
uns das bitte mit. Das Referat Höhle<br />
im Naturpark leitet diese Information<br />
dann an die bearbeitende Stelle bei der<br />
Uni Eichstädt weiter. Dort werden die<br />
Meldungen gesammelt, ausgearbeitet<br />
und an das LfU weitergegeben.<br />
Eine interessante Sache also, bei der<br />
es auch wieder heißt „Wandern mit offenen<br />
Augen“<br />
… und hier können Sie uns erreichen:<br />
Referat Höhle & Karst im Naturpark<br />
Telefon: 09134-9152<br />
Telefax: 09134-707443<br />
E-Mail: dpreu@t-online.de<br />
An den Hängen der Täler herrscht auch<br />
nicht die vermeintliche „ewige Ruhe“. Es<br />
kommt zu Rutschungen, wenn Gesteinsund<br />
Schuttmassen auf lehmigen Bodenschichten<br />
auflagern und eines Tages der<br />
Schwerkraft folgend zu Tal gleiten. Meist<br />
entstehen solche Rutschungen nach<br />
Zeiten starker Niederschläge, wenn lehmige<br />
Sedimentschichten durchfeuchtet<br />
werden und das auflagernde Material abgleiten<br />
kann.<br />
Gott sei Dank sind derartige Ereignisse<br />
nicht so häufig. Denn es hat bisher noch<br />
14<br />
Erdfall bei Münchs<br />
Photo: Preu
Renate Illmann:<br />
Die Höhlenaufseher im „Muggendorfer Gebirg“<br />
Vorbemerkung<br />
Der vorliegende Text wurde anhand von<br />
Archivalien aus dem Staatsarchiv Bamberg<br />
zusammengestellt. Aus Platzgründen<br />
können die einzelnen Fundstellen<br />
hier nicht durch Fußnoten nachgewiesen<br />
werden; stattdessen sind am Ende die Titel<br />
der betreffenden Archivalien angegeben.<br />
Detaillierte Angaben in: Illmann 2011<br />
(s. Literaturverzeichnis). Auf Wunsch der<br />
Verfasserin findet die Rechtschreibreform<br />
von 2008 keine Anwendung.<br />
Seit Esper 1774 in seiner „Ausführliche[n]<br />
Nachricht von neu entdeckten Zoolithen...“<br />
(Abb. ➊) die Höhlen des<br />
„Muggendorfer Gebirgs“ ins Licht der<br />
Öffentlichkeit gerückt hatte, reisten Wissenschaftler<br />
in Scharen an, um ihre Studien<br />
an den reichen Knochenvorkommen<br />
zu betreiben, aber auch um die „Naturalien-Kabinette“<br />
der Universitäten und<br />
der Fürsten damit zu füllen. Die größtenteils<br />
arme einheimische Bevölkerung<br />
– die manche verborgenen Felsenlöcher<br />
kannte – sah im „Abbau“ und Verkauf<br />
der gefragten Gebeine sowie anderer in<br />
den Höhlen vorkommender „Naturmerkwürdigkeiten“<br />
(so die damalige Diktion<br />
– „merkwürdig“ in der Bedeutung „der<br />
Aufmerksamkeit würdig“) an die neugierigen<br />
Fremden einen willkommenen<br />
Zusatzverdienst.<br />
Johann Georg Wunder<br />
und seine Söhne<br />
Um solchen Plünderungen zu steuern,<br />
bestellte die damals Ansbach-Bayreuthische<br />
Regierung des Markgrafen<br />
Carl Alexander bereits 1775 den Muggendorfer<br />
Unterthan Wunder gegen eine<br />
Kornbesoldung zum Höhlenaufseher.<br />
Johann Georg Wunder (1725–1799),<br />
Rotgerber in Muggendorf, war ein Naturkenner<br />
und durchstreifte zusammen<br />
mit seinen Söhnen die Umgebung, um<br />
Versteinerungen, Pflanzen und Kräuter<br />
zu sammeln – deren Verkauf an die Reisenden<br />
wohl auch eine notwendige Aufbesserung<br />
der schmalen Haushaltskasse<br />
bedeutete, und hatte sich so eine eingehende<br />
Kenntnis der Naturerscheinungen<br />
im „Gebirg“, einschließlich mancher Felsenlöcher,<br />
erworben; unter anderem entdeckte<br />
er 1772 die nach ihm benannte<br />
Wundershöhle (C8) und, nach einem Bericht<br />
von 1816, ebenfalls 1772 die Schönsteinhöhle<br />
(Abb. ➋). Die gesammelten<br />
Versteinerungen, Pflanzen und sonstigen<br />
„Naturmerkwürdigkeiten“ häufte er in seinem<br />
Hause zu einem „Naturalien Cabinet“<br />
an und betätigte sich zusammen mit<br />
seinen Söhnen als Fremdenführer.<br />
Seit 1776 betrieb dann die markgräfliche<br />
Regierung die „Verwahrung“ der bekannteren<br />
Höhlen, zunächst derjenigen im<br />
Hohlen Berg bei Muggendorf, indem sie<br />
die Einzäunung und den Verschluß der<br />
Eingänge anordnete. <br />
Aufgabe des Höhlenaufsehers war es, die<br />
Einrichtungen für Schutz und Zugänglichkeit<br />
der Höhlen zu warten, die Fremden<br />
hinzuführen und ihnen die Naturmerkwürdigkeiten<br />
„vorzuzeigen“, sowie darauf<br />
zu achten, daß die Besucher nichts<br />
verdarben. Fernerhin sollte der jeweilige<br />
„Höhlen-Inspektor“ sich auch bemühen,<br />
neue Objekte aufzufinden – denn der<br />
positive Effekt für den Fremdenverkehr<br />
und damit für das Wohl der Untertanen<br />
blieb der Landesherrschaft nicht verborgen.<br />
Im Laufe des Jahres 1777 entdeckte<br />
Wunder in den „Gailenreuther Grüften“<br />
Abb ➊: Die Zoolithenhöhle zu Espers Zeit.<br />
Aus Voit et al. 1992, Seite 185<br />
Abb ➋: Die Oswaldhöhle mit Verschlussmauer und Tür,<br />
nach Koeppel 1795. Aus Voit et al. 1992, Seite 180<br />
15
(= Zoolithenhöhle) neue Räume mit reichen<br />
Knochenvorkommen, an denen sich<br />
jedoch sofort die Einwohner Muggendorfs<br />
bedienten. Als dies der Regierung<br />
zu Ohren kam, wies sie das Kammeramt<br />
Streitberg an, die Funde zu requirieren<br />
und nach Ansbach einzusenden, von wo<br />
sie nach Paris abgegeben werden sollten.<br />
Der Amtmann suchte daraufhin die Finder<br />
16<br />
Abb ➌: Die „Erstbesteigung“ der<br />
Rosenmüllershöhle 1792.<br />
Zeichnung: Ferdinand Leja C. 2011<br />
in Muggendorf auf, beschlagnahmte die<br />
Knochen, ließ sie in Körben nach Streitberg<br />
tragen, in einen eigens gezimmerten<br />
bretternen Verschlag verpacken und auf<br />
Schlitten über Baiersdorf nach Ansbach<br />
schaffen. Der Markgraf beauftragte Wunder,<br />
weitere Knochen aus der Höhle zu<br />
bergen und ihm das Vorkaufsrecht einzuräumen.<br />
Im Jahr 1784 wurde dem Wunder der Posten<br />
des „Höhleninspektors“ nochmals<br />
schriftlich bestätigt.<br />
Da er auf seinen Streifzügen durchs „Gebirg“<br />
von seinen Söhnen (Georg, Friedrich,<br />
Ludwig) begleitet wurde, hielten<br />
auch diese die Augen offen und waren<br />
ebenso wie der Vater mit der Natur vertraut.<br />
So entdeckte Ludwig (1771–1819)<br />
z.B. im Jahr 1788 die nach ihm benannte<br />
Höhle (C16), und schon lange stach ihm<br />
eine Felsspalte auf der „Kupfe“ ins Auge,<br />
von welcher man sich im Dorf erzählte,<br />
daß dorthin im Dreißigjährigen Krieg<br />
der Kirchenschatz verbracht worden sei.<br />
Doch hatte sich seither noch niemand in<br />
das finstere Loch hineingewagt, weil es<br />
für eine Erforschung einigen Aufwandes<br />
bedurft hätte - den die bescheidenen Lebensverhältnisse<br />
der Einwohner nicht erlaubten.<br />
So hielt Ludwig Ausschau nach<br />
Sponsoren – und fand einen solchen in<br />
dem gleichaltrigen Johann Christian Rosenmüller,<br />
welcher im Frühjahr 1792 ein<br />
Medizinstudium in Erlangen aufgenommen<br />
hatte und durch seine Kontakte zu<br />
den dortigen Naturwissenschaftlern auf<br />
die faszinierende Höhlenwelt des „Gebirgs“<br />
gestoßen war. Die abenteuerliche<br />
Erstbefahrung des geheimnisvollen Felsspaltes<br />
am 18. Oktober 1792 – auf einem<br />
Querholz sitzend, wurde der Forscher an<br />
einem Seil in die unbekannte Tiefe abgelassen<br />
– schildert Rosenmüller<br />
anschaulich in seinem Werk von<br />
1804 (hier ist allerdings irrtümlich das<br />
Jahr 1793 genannt, welches denn auch<br />
durchweg in der Folgeliteratur auftaucht).<br />
Ludwigs älterer Bruder Friedrich folgte<br />
ihm auf dieselbe Weise, und als die übrigen<br />
Begleiter nun einen Überblick über<br />
die Örtlichkeit hatten, wagten sie sich auf<br />
zusammengebundenen Leitern gleichfalls<br />
in den 11m tiefen „schauerlichen<br />
Abgrund“. Im Einvernehmen mit dem<br />
Höhleninspektor erstattete Rosenmüller<br />
sogleich Bericht an den preußischen Minister<br />
von Hardenberg (nach der Abdankung<br />
Carl Alexanders war das Markgraftum<br />
Bayreuth-Ansbach mit Beginn des<br />
Jahres 1792 an den König von Preußen<br />
als den nächsten Verwandten gefallen)<br />
und schlug vor, die Höhle für Besucher<br />
einzurichten. Dies wurde dann auch umgehend<br />
in Angriff genommen – die neue<br />
„Rosenmüllershöhle“ wurde dank großzügiger<br />
finanzieller Unterstützung durch<br />
den preußischen Fiskus mittels einer stabilen<br />
Leiter zugänglich gemacht, und die<br />
Familie Wunder führte die in Muggendorf<br />
weilenden Fremden hinein. Zu den frühesten<br />
Besuchern zählten im Mai 1793<br />
die Pfingstreisenden Tieck und Wackenroder.<br />
Als Johann Georg Wunder am 25. März<br />
1799 verstorben war, wurde seinem Sohn<br />
Ludwig von der königlich preußischen<br />
Regierung die Stelle verliehen, weil er<br />
als langjähriger Begleiter seines Vaters<br />
bereits mit der Materie vertraut war.<br />
Nachdem Ludwig am 13.8.1799 sozusagen<br />
eine „Wissensprobe“ in Form eines<br />
Verzeichnisses über die in der Gegend<br />
von Muggendorf befindlichen Höhlen<br />
(Oswalds-, Wunders-, Witzen-, Schönstein-,<br />
Brunnenstein-, Ludwig[-Wunder]<br />
s-, Rosenmüllershöhle) eingeliefert hatte,<br />
entwarf das Kammeramt Streitberg unterm<br />
15.8.1799 eine Instruction für den<br />
Höhlen- und Naturalien-Inspector Johann<br />
Ludwig Wunder zu Muggendorf, ließ sie<br />
durch die Königlich Preußische Obergebürgische<br />
Kriegs- und Domainenkammer<br />
zu Bayreuth genehmigen (21.8.1799) und<br />
lud den Anwärter auf den 16.9. zur Vereidigung,<br />
welche vom Amtmann Völkel<br />
abgenommen wurde. Damit war Ludwig<br />
Wunder nun der amtlich bestellte Höhleninspektor<br />
mit einer Besoldung von jährlich<br />
1 Simra 8 Mäss Korn nach Baireuther<br />
Gemäß (ca. 825 l).<br />
Währenddessen zogen die französischen<br />
Truppen übers Land, und Napoleon griff<br />
kräftig ins Politikgetriebe der deutschen<br />
Lande ein. Aufgrund des Reichsdepu-<br />
Fortsetzung auf Seite 17 >>>
III
VII
VIII
undurchführbar. Die Alternative eines<br />
seitlichen Zugangsstollens hätte die Kosten<br />
in dreifache Höhe getrieben. Zudem<br />
herrschte infolge der witterungsbedingten<br />
Mißernte 1816 bis ins nächste Jahr eine<br />
Hungersnot. Die Planungen wurden immer<br />
wieder verworfen und erneuert, bis<br />
das Projekt 1821 schließlich aufgegeben<br />
wurde. Ludwig Wunder als Höhlenaufseher<br />
mußte häufig vor Ort sein, um die<br />
Arbeiten zu beaufsichtigen. Die Akten<br />
berichten, daß er Schwachheits wegen<br />
zu gehen nicht imstande war und für den<br />
Weg zur Höhle im Herbst 1818 mehrmals<br />
ein Reitpferd mieten mußte. Er starb dann<br />
auch wenige Monate später, am 3.2.1819,<br />
im Alter von 47 Jahren an „Abzehrung“.<br />
Da der vorgesehene Familiennachfolger,<br />
der Sohn Daniel (1804–1832), noch keine<br />
entsprechende Ausbildung genossen<br />
hatte, übernahm einstweilen die Witwe<br />
den Höhlenführerposten, zumal sie ihren<br />
Mann schon während dessen Krankheit<br />
in den letzten Jahren vertreten hatte.<br />
Georg Graf zu Münster<br />
Mit der Oberaufsicht über die Höhlen<br />
war der kgl. Regierungsrat Georg Graf zu<br />
Münster betraut, der 1800 in den – damals<br />
noch preußischen – Staatsdienst<br />
getreten war und als anerkannter Paläontologe<br />
und eifriger Fossiliensammler<br />
sich nicht nur dienstlich für die Höhlen<br />
interessierte. 1828 erhielt er den Auftrag,<br />
eine Bestandsaufnahme der touristisch<br />
genutzten Höhlen durchzuführen,<br />
und berichtete im Mai 1829 über: die<br />
Förstershöhle, die kürzlich vom Grafen<br />
Schönborn erworbenen Höhlen bei Rabenstein<br />
und die Riesenburg, sowie das<br />
Quackenschloß und die Rosenmüller-,<br />
Zoolithen- und Schönsteinhöhle, die<br />
Letzteren der Muggendorfer Aufseherin<br />
unterstellt. Münster stellte Mängel an den<br />
Verschlüssen und der Inneneinrichtung<br />
fest und gab die entsprechenden Reparaturarbeiten<br />
in Auftrag.<br />
Vandalismus an Höhlenverschlüssen ist<br />
keineswegs ein Phänomen unserer Zeit.<br />
So ist z.B. aktenkundig, daß die Tür der<br />
Zoolithenhöhle im Winter 1828/29 gestohlen<br />
wurde und nach dem Durchlaufen des<br />
umständlichen Kostengenehmigungsverfahrens<br />
erst 1833 wieder erneuert. 1830<br />
18<br />
wurde die neu angebrachte Tür an der<br />
Schönsteinhöhle von den umliegenden<br />
Gemeinden abgefackelt, der Aufseher<br />
fand nur noch Asche und Beschläge vor.<br />
Bereits 1817 und später wieder 1854 wird<br />
berichtet, daß die Engelhardsberger das<br />
Holz einer in die Riesenburg gebauten<br />
Treppe gestohlen haben!<br />
Daniel Wunder<br />
Nach Abschluß seiner naturwissenschaftlichen<br />
Studien in Erlangen wurde am<br />
10.5.1829 Daniel Wunder zum Höhleninspektor<br />
ernannt, der sich die Führungsaufgaben<br />
mit seiner Schwester teilte.<br />
Von Pückler-Muskau (1835) stammt die<br />
süffisante Feststellung, daß er ein schöner<br />
junger Mann und dazu ein wahrer<br />
lovelace below stairs gewesen sei, seine<br />
Schwester aber noch wilder und schöner<br />
als er [...] Indessen raffte ein früher Tod<br />
beide geniale Geschwister hin [...]. Daniel<br />
verstarb am 13.4.1832. Infolge der früher<br />
geschilderten bürokratischen Hürden erfolgte<br />
die Auszahlung der im Vorjahr fällig<br />
gewesenen Bezüge erst nach seinem<br />
Tod!<br />
Dreitreilung der Höhlenaufsicht<br />
Die Notwendigkeit, den Inspektorposten<br />
neu zu besetzen, wurde von der Regierung<br />
des Obermainkreises in Bayreuth<br />
zu einer Umorganisation dahingehend<br />
genutzt, daß aus räumlichen Gründen die<br />
Stelle dreigeteilt und den drei Haupthöhlengebieten<br />
bei Burggaillenreuth, Streitberg<br />
und Muggendorf zugeordnet wurde,<br />
und außerdem die staatliche Besoldung<br />
wegfiel. Hatte der Aufseher früher außer<br />
seinem knappen Gehalt nur Trinkgelder<br />
nach dem Belieben der Besucher erhalten,<br />
so wurden jetzt Gebühren für „Vorzeigen“<br />
und Beleuchtung (Fackeln oder<br />
Kerzen, Anzahl der Lichter) festgelegt<br />
und verblieben ihm gänzlich; jedoch mußte<br />
er auf eigene Kosten die Wege zu und<br />
in den Höhlen instandhalten und für den<br />
ordnungsgemäßen Verschluß sorgen.<br />
Mit Regierungsentschließung vom<br />
23.8.1832 wurden die drei Stellen wie<br />
folgt besetzt: in Muggendorf wurde Johann<br />
Albrecht Häfner für die Rosenmüllershöhle<br />
und die Höhlen im Hohlen Berg<br />
zuständig, in Streitberg der Maurergeselle<br />
Conrad Graf für die Schönstein- und Ludwig-Wunders-Höhle<br />
– die er schon bisher<br />
betreut hatte, weil sie für den Muggendorfer<br />
Aufseher zu weit abgelegen waren<br />
– und für die Zoolithenhöhle schließlich<br />
wurde der Hornecksche Förster Hörchner<br />
auf Burggaillenreuth bestimmt.<br />
Um das Eigentumsrecht an der Zoolithenhöhle<br />
gab es immer wieder Konflikte.<br />
Bereits 1777 ist aktenkundig, daß die<br />
Rienecksche Verwaltung auf Burggaillenreuth<br />
dem neu ernannten Höhlenaufseher<br />
den Zutritt zur Höhle verwehrte, und Freiherr<br />
v. Horneck (Besitzer seit 1810) bestand<br />
darauf, daß die Höhle ihm gehöre,<br />
weil sie auf seinem Grund liegt, während<br />
das Landgericht sich auf ein von Markgraf<br />
Friedrich 1740 erlassenes Patent<br />
berief, das alle Bodenfunde, -schätze und<br />
unterirdischen Räume dem Landesherrn<br />
zuschrieb (Schatzregal). Als Horneck im<br />
Jahr 1816 eine neue Tür an der – seit einiger<br />
Zeit offenstehenden – Höhle anbringen<br />
ließ, den Schlüssel seinem Förster<br />
gab und damit den Höhlenaufseher aussperrte,<br />
stritten sich die freiherrliche Verwaltung<br />
und die bayerischen Behörden<br />
bis weit ins Jahr 1818 hinein.<br />
Die Aufgabe des jeweiligen Höhlenaufsehers<br />
von Muggendorf war es auch, das<br />
Naturalienkabinett zu pflegen und zu erweitern.<br />
Dieses war 1819 vom Staat aus<br />
dem Wunderschen Nachlaß aufgekauft<br />
und zunächst in verschiedenen gemieteten<br />
Räumen untergebracht worden,<br />
bei denen sich auch eine Wohnung für<br />
den Aufseher befand. Seit 1830 stand es<br />
im Hause Häfners (Muggendorf Nr.18).<br />
Dessen Angebot, bei Erhalt der Stelle<br />
auf die Miete zu verzichten, spielte wohl<br />
auch eine Rolle bei der Vergabe des Postens.<br />
Als 1832 von der Regierung die<br />
Anlage eines Kreis-Naturalienkabinetts<br />
in Bayreuth angeordnet worden war, erhielt<br />
Graf Münster den Auftrag, dafür<br />
aus vorhandenen Beständen Material zu<br />
requirieren, bediente sich auch aus der<br />
Muggendorfer Sammlung und ließ aus<br />
der Zoolithenhöhle gezielt einen dort eingesinterten<br />
Schädel herausmeißeln. Die<br />
entnommenen Stücke wurden im Februar<br />
1833 vom Rentamt nach Bayreuth eingesandt<br />
und danach ein neues Inventar-
verzeichnis mit Datum 30.3.1833 angelegt.<br />
Frühere Verzeichnisse datieren vom<br />
6.3.1819 und 7.7.1827.<br />
Da die Verwaltung der Rosenmüllershöhle<br />
als der berühmtesten der Muggendorfer<br />
Höhlen offenbar als recht lukrativ<br />
angesehen wurde, blieben Neider nicht<br />
lange aus. Der Schmied Kraus von Muggendorf,<br />
der sich ebenfalls um den Posten<br />
beworben hatte, wandte sich schon<br />
im September 1832 an die Regierung mit<br />
einer Eingabe: Der Weg zur Höhle führe<br />
über seinen Grund, die Besucher zertrampeln<br />
seine Felder, und er hat den<br />
Schaden, während der Häfner den Nutzen<br />
hat! Das Landgericht Ebermannstadt<br />
als die zuständige örtliche Behörde ließ<br />
daraufhin den Schaden schätzen und<br />
verpflichtete Häfner, dem Kraus jährlich<br />
2 Gulden Entschädigung für die Wegebenutzung<br />
zu zahlen.<br />
Weil der Zustieg über die Leiter für die Besucher,<br />
„besonders Frauenzimmer“, doch<br />
eine recht beschwerliche Sache war, trug<br />
sich Häfner ab dem Herbst 1834 mit dem<br />
Plan, anstelle der Leiter eine Treppe einzubauen,<br />
ließ vom Zimmermeister Türck<br />
einen Kostenanschlag erstellen, und<br />
beantragte dafür die Zuteilung von Holz<br />
aus dem Staatswald. Gleichzeitig (Frühjahr<br />
1835) gründete sich in Muggendorf<br />
eine Verschönerungs-Commission, die<br />
sich für ihren geplanten Pavillon ebenfalls<br />
um solches Holz bewarb. Da die Mühlen<br />
der Bürokratie sehr langsam in Gang kamen,<br />
blieben beide Anträge liegen; die<br />
Gemeinde errichtete schließlich ihren<br />
Pavillon unter Aufnahme von Schulden in<br />
Eigenregie, und Häfner begann im Winter<br />
die Möglichkeit eines Durchbruches<br />
vom äußeren Fels zum Boden der Höhle<br />
zu sondieren. Diese Vorkehrungen riefen<br />
sogleich wieder den Konkurrenten Kraus<br />
auf den Plan, der wohl um sein leicht verdientes<br />
Wegegeld fürchtete, und beim<br />
Landgericht beantragte, dem Häfner die<br />
Arbeiten zu untersagen. Dieser jedoch<br />
wußte bei der Regierung sein Anliegen<br />
so überzeugend vorzutragen, daß bereits<br />
Ende Dezember der Durchbruch – allerdings<br />
auf Häfners eigene Kosten – genehmigt<br />
wurde. Ab 1836 konnten die<br />
Besucher also auf bequemem Weg in die<br />
Höhle gelangen – und nicht seit 1830, wie<br />
Neischl 1904 schreibt, und alle späteren<br />
Autoren, die bei ihm und voneinander abgeschrieben<br />
haben!<br />
Im Laufe der Zeit konzentrierte sich die<br />
Aufgabe des Muggendorfer Höhlenaufsehers<br />
mehr und mehr auf die Rosenmüllershöhle<br />
und das Naturalienkabinett. Die<br />
Verschlüsse der Höhlen im Hohlen Berg<br />
verfielen mit der Zeit; Heller erwähnt 1842<br />
noch die Türen, aber 1852 heißt es, seit<br />
1848 seien sie nicht mehr verschlossen<br />
– und seither wohl ihres Tropfsteinschmuckes<br />
verlustig gegangen, der nach älteren<br />
Schilderungen beachtlich gewesen sein<br />
muß.<br />
Im Jahr 1852 wurden die Aufseherstellen<br />
in Streitberg und Muggendorf vakant. Die<br />
Witwe Susanna Graf in Streitberg, die die<br />
Stelle ihres Mannes weiter versehen hatte,<br />
starb Anfang des Jahres, Johann Albrecht<br />
Häfner am 12.4.1852. In Streitberg<br />
gab es vier Bewerber, in Muggendorf<br />
deren 7. Aus den Bewerbungsschreiben<br />
kann man entnehmen, daß viele der Einwohner<br />
doch sehr dürftig lebten – das<br />
Anwesen verschuldet, die Landwirtschaft<br />
mit geringem Ertrag, der Verdienst aus<br />
dem Handwerksberuf wegen der Konkurrenz<br />
unzureichend, oder gar Berufsunfähigkeit<br />
wegen körperlichen Verschleißes.<br />
In erster Linie: Adam Friedmann<br />
Am 4.6.1852 bestimmte die Regierung als<br />
Aufseher für Streitberg Adam Friedmann<br />
und für Muggendorf den Sohn des Verblichenen,<br />
Konrad Albrecht Häfner, der mit<br />
den Verdiensten seines Vaters und mit<br />
seiner eigenen Erfahrung argumentiert<br />
hatte: Von Kindheit an war ich sehr oft in<br />
den Höhlen, half mit Freuden darin arbeiten<br />
und wurde dadurch so vertraut damit,<br />
daß es mir schwer fallen würde mich von<br />
diesem [...] Geschäfte zu trennen. Aber<br />
bereits Ende 1854 traf schon wieder eine<br />
Bewerbung ein, da Häfner kränkelte und<br />
zudem seine ihn vertretende Ehefrau verstorben<br />
war. Am 29.7.1855 segnete auch<br />
er dann das Zeitliche, und im Nu lagen<br />
wieder acht Bewerbungen bei der Kammer<br />
des Innern. Obwohl vom Landgericht<br />
Ulrich Martin Sponsel empfohlen wurde –<br />
er argumentierte damit, daß ihm der Weg<br />
zur Höhle gehöre, und wies mittels eines<br />
Vertrages vom 20.9.1836 nach, daß J.A.<br />
Häfner seinerzeit nur ein Wegerecht erworben<br />
habe, das auf dessen Lebenszeit<br />
begrenzt war – entschied sich die Regierung<br />
am 8.10.1855 für Christoph Pöhlmann,<br />
der allerdings schon am 17.6.1857<br />
infolge einer Lungen- und Leberentzündung,<br />
die er sich durch eine Verkältung<br />
in der Höhle zugezogen hatte verstarb.<br />
So kam schließlich am 29.8.1857 doch<br />
noch U.M. Sponsel zum Zuge. Aus seiner<br />
neuerlichen Bewerbung geht außerdem<br />
hervor, daß das Gelände am Weg zur Rosenmüllershöhle<br />
– das „Riebsteinach“ –<br />
damals noch unbewaldet und mit Feldern<br />
besetzt war.<br />
Über seine Dienstzeit, die mit seinem Tod<br />
am 16.10.1873 endete, berichten die Archivalien<br />
nichts. Obwohl sofort wieder<br />
neun Bewerbungen einliefen, entschloß<br />
sich die Regierung am 16.1.1874, die<br />
Aufsicht bei der Witwe zu belassen, weil<br />
diese ihren Mann schon bisher zur Zufriedenheit<br />
der Besucher vertreten hatte.<br />
Da sich der Fremdenverkehr zunehmend<br />
auf die Rosenmüllershöhle konzentrierte,<br />
Abb ➎: Die Schönsteinhöhle, nach Brandenstein<br />
1816. Aus Voit et al. 1992, S. 229<br />
Repros: Autorin<br />
19
sind die Nachrichten über die beiden<br />
anderen Aufseherposten spärlich. 1879<br />
werden im Rahmen einer Gebührenregelung<br />
als Schauhöhlen bezeichnet: Schönstein-,<br />
Rosenmüllers-, Zoolithenhöhle<br />
und Riesenburg. Letztere ist Schönbornsches<br />
Eigentum und wird von Weiher<br />
aus verwaltet; als Führer sind Bewohner<br />
von Engelhardsberg, Doos und Schottersmühle<br />
eingesetzt. Für Streitberg wird<br />
als Aufseherin Kunigunda Friedmann genannt,<br />
die ihren kranken Mann vertritt.<br />
Danach ist von der Schönsteinhöhle nicht<br />
mehr die Rede.<br />
Für Burggaillenreuth wird ab 1876 der<br />
herrschaftliche Förster Elsässer als Höhlenaufseher<br />
bezeugt. Dieser delegierte<br />
die Führungen an Ortsbewohner (1879:<br />
Waldaufseher Joh. Haas). Für 1899 werden<br />
Förster Hauser und Gemeindediener<br />
Wolf genannt.<br />
Der Ordnung halber sah sich das Bezirksamt<br />
bemüßigt, Vorschriften für den Besuch<br />
der Rosenmüllershöhle schriftlich<br />
festzulegen und an den sechs Gasthäusern<br />
des Ortes sowie an der Wohnung<br />
der Aufseherin anzuschlagen. Diese beliefen<br />
sich auf die zu fordernden Preise<br />
und die Bestimmung, daß nicht mehr als<br />
sechs Personen auf einmal in die Höhle<br />
geführt werden dürfen. Nach Einführung<br />
der neuen Reichswährung wurden 1876<br />
die Gebühren von den bisherigen Gulden<br />
und Kreuzern auf Mark und Pfennige umgestellt.<br />
Gleichzeitig wurde vom Bezirksamt<br />
die Sanierung der Stiegen und Geländer<br />
angeordnet. Da diese bisher aus<br />
Holz und damit sehr vergänglich waren,<br />
ließ die Aufseherin im Dezember 1877<br />
im Zuge einer Generalsanierung steinerne<br />
Treppen projektieren und diese in den<br />
Jahren 1878–1879 ausführen.<br />
Johann Dauts Protest – und das<br />
Ende der staatlichen Höhlenaufsicht<br />
in der Fränkischen Schweiz<br />
Zwei Jahre später meldete sich der Besitzer<br />
der fraglichen Waldabteilung, der<br />
Schmied Johann Daut von Muggendorf,<br />
beim Bezirksamt und trug vor, daß er<br />
zwar für seinen Grund und Boden Steuern<br />
bezahlen müsse, aber wegen des<br />
Höhlenbetriebes - Zugangs- und Aufenthaltseinrichtungen<br />
für die Besucher - diesen<br />
nicht nach Belieben nutzen könne.<br />
Als Gegenleistung für die Inkaufnahme<br />
seiner Nutzungseinschränkung verlangte<br />
er, für den Posten des Höhlenaufsehers<br />
vorgemerkt zu werden, was die Regierung<br />
schließlich zugestand.<br />
Zu Beginn der 1890er Jahre trafen immer<br />
wieder Bewerbungen um die Aufseherstelle<br />
ein, indem die Petenten auf den<br />
schlechten Gesundheitszustand der Witwe<br />
Sponsel verwiesen. Tatsächlich war<br />
diese zuletzt bettlägerig und wurde von<br />
ihren Kindern vertreten, blieb jedoch offiziell<br />
bis zu ihrem Tod am 6.12.1900 im<br />
Amt.<br />
Sofort liefen wieder sechs Bewerbungen<br />
ein. Da der Schmied Daut aber mit Nachdruck<br />
auf die 1881 geschlossene Vereinbarung<br />
hinwies, sah sich die Regierung<br />
veranlaßt, ihm am 3.1.1901 die Stelle zu<br />
übertragen. Aber bereits im November<br />
des Jahres traf wieder Post vom Höhlenaufseher<br />
Daut bei der Regierung ein:<br />
Im Jahr 1900 war das Bürgerliche Gesetzbuch<br />
in Kraft getreten, und §905<br />
bestimmte, daß unterirdische Räume<br />
demjenigen gehören, auf dessen Grund<br />
der Eingang liegt. Daut beanspruchte nun<br />
sein Eigentumsrecht und wies dies durch<br />
seinen Übernahmevertrag und den amtlichen<br />
Katastereintrag nach. Obwohl die<br />
Gemeinde Muggendorf Protest einlegte<br />
und auf dem Eigentumsrecht des Staates<br />
bestand, mußte sie sich von der Regierung<br />
belehren lassen, daß das früher geübte<br />
Schatzregal bereits mit dem erneuerten<br />
Berggesetz vom 20.3.1869 gefallen<br />
und Daut mit seinem Anspruch im Recht<br />
sei.<br />
So endete mit der Regierungsanweisung<br />
vom 1.2.1902 die 126-jährige Geschichte<br />
der staatlichen Höhlenaufseherstelle in<br />
der Fränkischen Schweiz.<br />
Literatur:<br />
Esper, Joh. Friedr. (1774): Ausführliche Nachricht von neu entdeckten Zoolithen unbekannter vierfüsiger Thiere und denen sie enthaltenden,<br />
so wie verschiedenen anderen denkwürdigen Grüften der Obergebürgischen Lande des Marggrafthums Bayreuth. – Nürnberg 1774.<br />
Heller, Joseph (1842): Muggendorf und seine Umgebungen. – Bamberg 21842.<br />
Illmann, Renate (2011): Die „Schauhöhlen“ des Muggendorfer Gebirgs in historischen Dokumenten. – Der Fränkische Höhlenspiegel 58:23-<br />
26, Nürnberg 2011.<br />
Illmann, Renate (2011): Die Geschichte der Rosenmüllershöhle – nach historischen Dokumenten. – Natur&Mensch 2010:xxx-xxx, Jahresmitteilungen<br />
der Naturhist.Ges., Nürnberg 2011 (i.Dr.).<br />
Neischl, Adalbert (1904): Die Höhlen der Fränkischen Schweiz und ihre Bedeutung für die Entstehung der dortigen Täler. – Nürnberg 1904.<br />
Pückler-Muskau, Hermann Ludwig Heinrich Fürst (1835): Vorletzter Weltgang von Semilasso, Traum und Wachen. Aus den Papieren des<br />
Verstorbenen. 1. Teil, In Europa, 1. Abtheilung. – Reprint Erlangen 1992.<br />
Rosenmüller, Joh. Chr. (1793): Erlangen den 29 Juny 1793 (Bericht über Höhlen). – Intelligenzblatt der Jenaischen Allg. Literaturzeitung Nr. 72<br />
vom 24. Juli 1793, S. 576 unter den Vermischten Anzeigen.<br />
Rosenmüller, Joh. Chr. (1804): Die Merkwürdigkeiten der Gegend um Muggendorf. – Berlin 1804.<br />
Voit, G., Kaulich, B., Rüfer, W. (1992): Vom Land im Gebirg zur Fränkischen Schweiz. – Schriftenreihe I des FSV, Band 8, Erlangen 1992.<br />
20
FSV-Jahresmotto <strong>2012</strong>:<br />
Energiewende –<br />
Herausforderung für die Fränkische Schweiz<br />
Die „Fränkische“ änderte<br />
schon oft ihr Erscheinungsbild<br />
Die Fränkische Schweiz hat in den vergangenen<br />
Jahrzehnten schön öfter ihr<br />
Gesicht verändert. Aus den bizarren<br />
Felslandschaften, die die Romantiker<br />
noch auf ihren Bildern festhalten konnten<br />
ist inzwischen eine Acker-Landschaft<br />
geworden.<br />
Später setzte die Aufforstung ein und die<br />
Landschaft bewaldete sich – zumindest<br />
auf den weniger fruchtbaren Höhen.<br />
Mit dem Rückgang der Landwirtschaft<br />
im vergangenen Jahrhundert breitete<br />
sich die Verbuschung in den Bach- und<br />
Flusstälern aus.<br />
Mittlerweile hat der Anbau in der Landwirtschaft<br />
wieder einen nicht unerheblichen<br />
Wandel erfahren. Im Sinne des<br />
Anbaus erneuerbarere Energien verschwanden<br />
Kartoffel- und Getreidefelder<br />
und an ihre Stelle traten Raps- und Mais-<br />
Felder.<br />
Die Energiewende<br />
Das Stichwort „Fukushima“ und die damit<br />
angesprochene verheerende Katastrophe<br />
haben in der Bundesrepublik<br />
Deutschland den – erneuten – Ausstieg<br />
aus der Versorgung mit Strom aus Kernenergie<br />
ausgelöst. Das neue Stichwort<br />
heißt seither „Energiewende“ und, wenn<br />
möglich, Abkehr von der Energiegewinnung<br />
aus fossiler Energie.<br />
Der Freistaat Bayern hat sich diesem<br />
Programm mit ungeheuerem politischen<br />
Gewicht angeschlossen. Die bisherigen<br />
Vorbehalt-Flächen sollen von 33% auf<br />
ca. 10% reduziert werden. Betrachtet<br />
man die Informationen des „Windatlas“,<br />
dann stellt sich heraus, dass in Bayern<br />
nur relativ wenige Regionen das erforderlich<br />
Windaufkommen haben. Die meisten<br />
Gebiete liegen im nördlichen Franken<br />
– und nur zu einem geringeren Teil<br />
am Nordrand der Alpen.<br />
Auswirkungen in der<br />
Fränkischen Schweiz<br />
Für die Fränkische Schweiz bedeutet<br />
das, dass die Energiegewinnung aus<br />
Windkrafträdern auch hier forciert werden<br />
soll. Ab jetzt stehen nicht nur die<br />
von den Aufwinden bestrichenen nach<br />
Westen abfallenden Hänge für Windräder<br />
zur Diskussion, sondern auch bisher<br />
geschonte Flächen sollen erneut in das<br />
Kalkül einbezogen werden. Das heißt:<br />
Neue Vorzugs- und Vorranggebiete werden<br />
gesucht. Selbst das Prädikat „Naturpark“<br />
droht in diesem Zusammenhang<br />
an Bedeutung zu verlieren.<br />
Aus den Vorfeld-Diskussionen wird deutlich,<br />
dass insbesondere an Autobahnen,<br />
an Eisenbahntrassen, die eh schon weitgehend<br />
als „verloren“ eingestuft werden,<br />
Windkraftanlagen installiert werden sollen.<br />
Dabei will man darauf achten, dass<br />
die Region nicht „verspargelt“, also mit<br />
einzelnen Windrädern bestückt wird,<br />
sondern „Windparks“ mit mehreren<br />
Windrädern entstehen.<br />
Bemühung um Akzeptanz<br />
Hierzu werden die Gemeinden angesprochen<br />
und ihnen die „Sache“ dadurch<br />
schmackhaft gemacht, dass neue<br />
Quellen der Gewerbesteuer in Aussicht<br />
gestellt werden.<br />
Zugleich soll die Akzeptanz und Zustimmung<br />
der Bürger dadurch herbeigeführt<br />
werden, dass mit den neuen Programmen<br />
der „Genossenschafts-Gedanke“<br />
wieder neu geweckt werden soll.<br />
Hierzu werden den Anteilseignern attraktive<br />
Rendite-Werte in Aussicht gestellt.<br />
Noch viele Fragen noch offen<br />
Vorab schon bleibt gleich die Frage offen,<br />
ob die bei uns zu erwartende Windstärke<br />
überhaupt einen rentablen Betrieb<br />
der Windräder erlaubt.<br />
Denn grundsätzlich bleibt festzuhalten,<br />
dass bekanntlich die alternativen<br />
Energien – neben den Windrädern der<br />
Solarstrom, die Wasserenergie, die Biomasse-Energie<br />
– nur einen relativ kleinen<br />
Bruchteil der gesamten erforderlichen<br />
Gesamtenergie abdecken. So können<br />
eben Windräder nur liefern, wenn der<br />
Wind weht, die Sonnendächer nur, wenn<br />
die Sonne scheint.<br />
Die konstante Grundversorgung muss<br />
weiterhin mit fossilen Brennstoffen,<br />
Kohlekraftwerken, Gaskraftwerken oder<br />
durch Zukäufe bei unseren Nachbarn,<br />
z.B. in Frankreich oder Tschechien,<br />
abgedeckt werden.<br />
Der politische Wille bleibt als<br />
Herausforderung<br />
Die Weichen hat nun mal die Politik umgestellt<br />
und sie kann wohl so schnell<br />
nicht wieder ihre Meinung ändern.<br />
Für uns alle bedeutet dies, dass damit<br />
verbunden ist, dass traditionelle Gegebenheiten<br />
im äußeren Erscheinungsbild<br />
unserer Region zur Disposition stehen.<br />
Der Blick über die weiten Höhen der<br />
Fränkischen Schweiz bleibt dann nicht<br />
mehr an markanten Bergeshöhen oder<br />
Burgen und Ruinen hänge, sondern wird<br />
durch stehende oder langsam sich drehende<br />
Windräder „gefangen“.<br />
Einbringung des<br />
Fränkische-Schweiz-Vereins<br />
Der Fränkische-Schweiz-Verein muss<br />
sich der nun einsetzenden Diskussion<br />
als mitsprachberechtigte Gebietskörperschaft<br />
stellen.<br />
Daher will der Hauptvorstand die Diskussion<br />
in den Ortsgruppen anregen<br />
und seine Vereinszeitschrift den Meinungen<br />
der Ortsverbände und interessierten<br />
Mitgliedern sowie ausgewiesenen Fachleuten<br />
öffnen.<br />
21
Liebe Heimatfreundinnen, liebe Heimatfreunde!<br />
Bereits bei der FSV-Herbstversammlung in Tüchersfeld im Oktober 2011 hat sich – wie auch sonst in der Öffentlichkeit –<br />
sehr deutlich gezeigt, dass diese auch für unsere Region durchaus sehr wichtige Thematik in den Kreisen des Fränkische-<br />
Schweiz-Vereins auf ein recht unterschiedliches Echo stößt. Wir wollen diese verschiedenen Reaktionen sammeln und in Heft<br />
3/<strong>2012</strong> unserer Vereinszeitschrift <strong>DIE</strong> FRÄNKISCHE <strong>SCHWEIZ</strong> veröffentlichen und somit unser Meinungsbild der breiteren<br />
Öffentlichkeit zugänglich machen.<br />
Wir bitten Sie daher, uns Ihre diesbezügliche namentlich (und auch mit der Anschrift) gekennzeichnete Meinung bis spätestens<br />
15. Juni <strong>2012</strong> in möglichst kompakter Form zuzusenden (anonyme Äußerungen werden nicht berücksichtigt).<br />
Die Zusendung als E-Mail: walter.tausendpfund@t-online.de ist sehr erwünscht.<br />
Die Schriftleitung muss sich aber die Möglichkeit offen halten, eventuell zu weitschweifige und in Wiederholung dargebotene<br />
Ausführungen zu kürzen.<br />
(W.T.)<br />
▼▼▼ FSV-Jugend:<br />
Der diesjährige FSV-Jugenderlebnistag des Fränkische-Schweiz-Vereins<br />
findet am Samstag, den 12. Mai <strong>2012</strong> in Weißenohe statt. Das Thema passt zum Jahresmotto <strong>2012</strong> und lautet:<br />
„Solarenergie“ zu „Begreifen“<br />
Wir treffen uns um 13. 00 Uhr am Parkplatz bei „ikratos“ in Weißenohe gleich an der Bundesstraße 2 (bei der Ampel),<br />
Bahnhofstraße 1. Dann lernen wir von 13. 00 bis ca. 15. 00 Uhr bei „ikratos“ über Film, Erzählungen, Modelle zum Anfassen<br />
(wie Elektroautos und Windkrafträder) viel über erneuerbare Energien kennen, über die zur Zeit so ausführlich im Fernsehen<br />
und in Zeitungen gesprochen wird.<br />
Anschließend wandern wir über den einen kurzen Abschnitt des „Frankenweges“ hoch zur Hütte der FSV-Ortsgruppe Weißenohe<br />
(siehe Heft 2/2011 unserer Vereinszeitschrift), wo es dann bei einer gemütlichen Brotzeit eine „Nachbereitung“ des<br />
Erlebten – mit diversen Überraschungen – gibt. Alle Jugendlichen des Fränkische-Schweiz-Vereins sind mit ihren Eltern<br />
(als Aufsichtspersonen) hierzu sehr herzlich eingeladen. Auch junge Gäste (mit Begleitpersonen) sind willkommen.<br />
Je nach Wetter klingt der FSV-Jugenderlebnistag zwischen 17. 00 und 18. 00 Uhr aus.<br />
(W. Tausendpfund, komm. FSV-Hauptjugendwart)<br />
FSV-Hauptverein:<br />
Termine des Fränkische-Schweiz-Vereins im Jahre <strong>2012</strong><br />
22. 4. <strong>2012</strong>: „Tanz-Workshop“ (9. 00 – 12. 00 Uhr und 13. 00 – 16. 00 Uhr) in Streitberg/Bürgerhaus<br />
27. 4. <strong>2012</strong>: Ordentliche FSV-Mitgliederversammlung in Ebermannstadt<br />
2. 5. <strong>2012</strong>: 18. 00 Uhr: AK-Frauentracht in Ebermannstadt – „cafe mocca“<br />
2. 5. <strong>2012</strong>: 19. 00 Uhr: FSV-Jugendleiter in Ebermannstadt/„Schwanenbräu“<br />
11. 5. <strong>2012</strong>: Schmuckziegelverleihung des AK-Bauen und Gestalten<br />
12. 5. <strong>2012</strong>: ab 13. 00 Uhr: FSV-Jugenderlebnistag in Weißenohe<br />
20. – 25. 6. <strong>2012</strong>: „112. Deutscher Wandertag“ im Fläming<br />
8. 7. <strong>2012</strong>: „Die Fränkische Schweiz singt und musiziert“ in Tüchersfeld/FS-Museum<br />
20. – 22. 7. <strong>2012</strong>: DWJ in Obertrubach<br />
26. 10. <strong>2012</strong>: FSV-Herbstversammlung in Königsfeld<br />
9. 12. <strong>2012</strong>: (2. Advent) „Fränkische Weihnacht“ in der Kirche in Oberailsfeld<br />
22
Deutsche Wanderjugend:<br />
60 Jahre Wanderjugend – wir feiern<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> feiern wir in der deutschen<br />
Wanderjugend im Landesverband Bayern<br />
ein ganz besonderes Fest, unser 60-jähriges<br />
Gründungsjubiläum. Aus dem Zusammenschluss<br />
der Gebirgs-, Wander- und Heimatvereine<br />
ist bis heute eine Gemeinschaft gewachsen,<br />
die auf Bundesebene rund 100 000<br />
Kinder und Jugendliche zu ihren Mitgliedern<br />
zählt, auf Landesverbandsebene sind es in<br />
Bayern ca. 10 000 Mitglieder. Und auch der<br />
Wanderverband Bayern, kurz WV Bayern (unser<br />
Erwachsenenverband), kann sich <strong>2012</strong><br />
über sein 40-jähriges Jubiläum freuen. Gemeinsam<br />
unterwegs haben wir viel erreicht,<br />
immer an einem Leitbild orientiert, dass sinnstiftende<br />
Orientierung bieten und wertvolle<br />
Prozesse sozialen Lebens und Lernens in<br />
Gang bringen will.<br />
Dieses Motto werden wir zum Auftakt unserer<br />
Festveranstaltungen auf der Vertreterversammlung<br />
des WV Bayern in Obertrubach<br />
im März in einem „Kochduell“ der DWJ gegen<br />
den Erwachsenenverband mit eigenen<br />
Händen und Kochlöffeln in die Tat umsetzten.<br />
Hier wird sich zeigen, wer sich für eine nachhaltige,<br />
leckere und gesunde Lagerküche am<br />
besten qualifiziert hat. Die vielen Aspekte der<br />
Jugendarbeit in der Wanderjugend werden<br />
auf dem großen Jubiläumsevent <strong>2012</strong>, unserem<br />
„Fest“ Ende Juli ebenfalls in Obertrubach<br />
in zahlreichen Workshops lebendig werden.<br />
Die Angebote werden so breit gefächert<br />
sein, wie das Aufgabenspektrum der Wanderjugend.<br />
Wandern, Klettern, Naturschutz,<br />
Sport, Spiel und Tanz gehören nach unserem<br />
Selbstverständnis automatisch dazu. Für<br />
den Festabend läuft momentan schon die<br />
Vorbereitung für eine Wanderjugend Zeitreise.<br />
Am Festabend wird es einen amüsanten<br />
Rückblick von den Wandervögeln bis zu den<br />
Barfuß-Lamas und Schneeschuhwanderern<br />
geben. Wir wünschen uns, dass die Wanderjugend<br />
weiterhin so innovativ wirken und<br />
immer wieder neue kind- und jugendgerechte<br />
Formen des Wanderns und Bewegens entwickeln<br />
kann. Mit ihrem Qualitätsanspruch<br />
in der Erlebnispädagogik erfüllt die DWJ für<br />
Staat und Gesellschaft eine wichtige Funktion<br />
und leistet mit ihrem musischen und kulturellen<br />
Bildungsauftrag einen wertvollen Beitrag<br />
für die ganzheitliche Persönlichkeitsbildung.<br />
60 Jahre ehrenamtliches Engagement unserer<br />
15 Mitgliedsvereine im WV Bayern ist<br />
auch ein wichtiger Anlass allen, die diese Erfolgsgeschichte<br />
erst möglich gemacht haben<br />
unseren Dank auszusprechen. Die Wanderjugend<br />
hat von euch profitiert, euer Einsatz hat<br />
sich gelohnt. Und wenn es in Zukunft immer<br />
wieder neue Juleica Inhaber und seit neuestem<br />
auch Wanderjugendführer geben wird,<br />
dann steht dem nächsten Jubiläum nichts im<br />
Weg.<br />
(Susanne Göller)<br />
Termin: 20. – 22. Juli <strong>2012</strong><br />
Ort: Bildungshaus Obertrubach<br />
Teilnehmer/-in: Kinder-, Jugend- und<br />
Familiengruppen mit ihren Leiter/-innen,<br />
ab 6 Jahre, max. 100 Personen<br />
Kosten: Erwachsene 35 Euro<br />
Jugendliche/Kinder 20 Euro<br />
Leistungen: Unterkunft, Verpflegung,<br />
Workshop-Angebote<br />
Leitung: Landesjugendbeirat der<br />
Deutschen Wanderjugend LV Bayern<br />
Anmeldeschluss: 1. Juni <strong>2012</strong><br />
Veranstalter/-in mit Adresse für<br />
Anmeldungen: DWJ LV Bayern,<br />
Weinbergstraße 14 · 96120 Bischberg<br />
Telefon: 0951 200750<br />
Telefax: 0951 4086411<br />
dwj@wanderjugend-bayern.de<br />
www.wanderjugend-bayern.de<br />
Das Wichtigste in Kürze:<br />
Sonntag, 6. Mai:<br />
Halbtagsexkursion mit Prof. Dr. Wolfgang Schirmer unter dem Thema Karst und Wassernot in Betzenstein, Treffpunkt 13. 00 Uhr<br />
Parkplatz Oberes Tor in Ebermannstadt (Fahrgemeinschaften) bzw. 13. 30 Uhr Parkplatz am Freibad bzw. Sportplatz von Betzenstein,<br />
Dauer ca. 5 Stunden, Führung und Eintritt 4,50 EUR, Anmeldung erforderlich (0 91 94) 41 28 oder (0 91 91) 86-10 60.<br />
Sonntag, 17 Juni:<br />
Literarisch-botanisch-geologische Halbtagswanderung mit Christa Freud und Dr. Titze, Steppenheide: pflanzensoziologisch,<br />
ökologisch, dynamisch und historisch am Beispiel der Schutzgebiete um Pottenstein, Treffpunkt 13. 30 Uhr am POT in Ebermannstadt<br />
(F), um 14. 00 Uhr am Parkplatz an der Kunigunden-/ Friedhofskirche in Pottenstein, Dauer 3 Std., keine Anmeldung erforderlich.<br />
Sonntag, 27. Juli:<br />
Zu spätblühenden Orchideen auf der Langen Meile/Rettener Kanzel, Treffpunkt 13. 30 Uhr am POT in Ebermannstadt (F), 14. 00 Uhr<br />
am Huthkeller in Oberweilersbach mit Adolf Riechelmann, Dauer 3 Stunden, keine Anmeldung erforderlich.<br />
Sonntag, 21. Oktober:<br />
Die neue und alte Liasgrube bei Buttenheim/Unterstürmig mit Prof. Dr. Wolfgang Schirmer, Treffpunkt 13. 00 Uhr am POT in Ebermannstadt<br />
(F) bzw. 13. 30 Uhr an der neuen Tongrube unweit der Verbindungsstraße Unterstürmig-Buttenheim, Abzweig asphaltiertes<br />
Sträßchen, Angepasstes Schuhwerk! Dauer ca. 5 Stunden, Kosten 3,50 EUR, Anmeldung erforderlich, siehe oben.<br />
(F) = Fahrgemeinschaften, (POT) = Parkplatz Oberes Tor in Ebermannstadt (gegenüber Aldi)<br />
(Dr. Hans Weisel)<br />
24<br />
AK-Heimatkunde:<br />
Veranstaltungen des AK-Heimatkunde im Jahre <strong>2012</strong>
Barbara Eichler:<br />
Klettern und Naturschutz im Naturpark „Veldensteiner Forst – Fränkische Schweiz“<br />
Ein großes Projekt, welches vor ca.<br />
20 Jahren seinen Anfang nahm, wird<br />
in nächster Zeit fertiggestellt: Kletterkonzepte<br />
für das gesamte Gebiet<br />
der Fränkischen Schweiz mit<br />
gut 1.000 Kletterfelsen und an die<br />
11.000 Klettertouren. Ein wahrlich<br />
historisches Ereignis für die Kletterszene,<br />
aber auch für den Naturschutz.<br />
Klettern im Frankenjura war bereits vor<br />
100 Jahren selbstverständlich. Der Klettertourismus,<br />
so wie wir ihn heute kennen,<br />
war aber noch nicht geboren, und<br />
so wäre es den damaligen Felsbezwingern<br />
sicher nicht im Traum eingefallen,<br />
dass man die Felsen vor irgendwem oder<br />
-was schützen müsste. Bereits kurz nach<br />
dem 2. Weltkrieg begannen Naturliebhaber,<br />
die Felsen vor dem industriellen Abbau<br />
zum Bau von Häusern und Straßen<br />
durch Ausweisung zu Naturdenkmälern<br />
zu schützen. Nach und nach wurde die<br />
ökologische Bedeutung der Felsvegetation<br />
und Fauna entdeckt.<br />
Der Weg zum ersten Kletterkonzept<br />
Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre<br />
kollidierten die Interessen der Naturschutzlobbyisten<br />
mit denen der stark zunehmenden<br />
Anzahl an Klettersportlern.<br />
Die Kletterer wurden gar als „Naturfrevler“<br />
bezeichnet, und es drohten massive<br />
Sperrungen von Kletterfelsen. Andererseits<br />
wollten sich die Kletterer ihr Sportterrain<br />
nicht nehmen lassen. Vertreter<br />
von DAV und IG-Klettern setzten sich mit<br />
Vertretern der Naturschutzbehörden, des<br />
Naturparks und anderen Naturschutzorganisationen<br />
zusammen, diskutierten<br />
heftig die jeweiligen Interessen und<br />
schauten sich 1992 die „Eibenwände bei<br />
Gößweinstein“ und die „Weiße Wand im<br />
Wiesenttal“ an. Mit der Niederschrift der<br />
protokollierten Vereinbarungen war das<br />
erste Kletterkonzept geboren. Nicht nur<br />
klein und fein, sondern ungeheuer wichtig<br />
für einen damals noch nicht zu erahnenden<br />
Erfolg. Klettern war in Bereichen<br />
außerhalb von Vegetationszonen möglich<br />
und wurde von den Naturschützern<br />
akzeptiert! So wurde 1995/96 das erste<br />
Konzept für ein ganzes Gebiet, nämlich<br />
die Hersbrucker Alb, erstellt. Bereits bald<br />
erkannte man den Wert der Konzepte:<br />
dort, wo es klare Absprachen und Zonierungen<br />
gab, blieben Beschwerden aus.<br />
Die Kletterer hielten sich an die neuen<br />
Regeln.<br />
Der weitere Ausbau<br />
des Kletterkonzepts<br />
Das Begehungsteam mit Vertretern der<br />
Kletterverbände, wechselnden Behördenvertretern<br />
der Landratsämter und<br />
Regierungen (der Naturpark erstreckt<br />
sich über Oberfranken, Mittelfranken und<br />
die Oberpfalz), des Naturparks und teilweise<br />
auch Eigentümern hat sich sehr,<br />
sehr viele Freitag Nachmittage an Wanderparkplätzen<br />
getroffen, um gemeinsam<br />
die Felsen eines Gebietes zu sichten und<br />
die Zonierungen festzulegen. Manchmal<br />
wurde bis zum Konsens heftig gestritten,<br />
manchmal waren zusätzliche Vereinbarungen<br />
unabdingbar, aber geeinigt haben<br />
wir uns immer. Ein zeitaufwändiges<br />
Verfahren. Nach den Begehungen folgen<br />
Sanierungsarbeiten, wie z.B. Umlenkhaken<br />
setzen, um die Felskopfvegetation<br />
zu schützen, oder Wegebauarbeiten, um<br />
die Zustiege zum Felsfuß zu kanalisieren.<br />
Weniger beliebt sind die „Büroarbeiten“<br />
zum Erstellen der Konzeptpapiere. An<br />
den beiden letzten, Nr. 13 „Auerbach-<br />
Königstein-Krottenseer Forst“ und Nr.<br />
14 „Hirschbachtal und Umgebung“, wird<br />
noch kräftig gearbeitet. Aber die Begehungen<br />
sind – abgesehen von späteren<br />
Nachbegehungen – für den gesamten<br />
Naturpark abgeschlossen.<br />
Mit einem Gesamtkonzept, vielleicht<br />
2013, soll das Gebiet vollendet vorgestellt<br />
werden. Schon jetzt ist das Klettergebiet<br />
mit seinen Kletterkonzepten weit über<br />
Deutschlands Grenzen hinaus bekannt<br />
und erhält Beachtung und Anerkennung.<br />
Die gute Zusammenarbeit von Kletterverbänden,<br />
den Behörden, des Naturparks<br />
und anderer Naturschutzverbände hat<br />
diese Erfolgsstory möglich gemacht. Und<br />
darauf können wir allesamt stolz sein!<br />
Vielfalt & Visionen<br />
Freizeit- und Erlebnisregion Landkreis Bayreuth<br />
Der Landkreis Bayreuth ist landschaftlich einer der reizvollsten in Franken. Fichtelgebirge und Fränkische Schweiz bieten intakte Naturund<br />
Erholungslandschaften. Attraktive Freizeitangebote sind mit dem Erlebnisberg Ochsenkopf, den Seilschwebebahnen, den Skiabfahrtspisten,<br />
den Mountainbike-Downhill-Strecken oder einem rd. 1.400 Kilometer langen Netz an Loipen, Wander-, Rad- und Nordic-<br />
Walking-Routen gegeben. Wasserfreunde kommen mit der Therme Obernsees, dem Kristallbad in Fichtelberg, dem Juramar Erlebnisbad<br />
und dem Felsenbad in Pottenstein, dem CabrioSol Ganzjahresbad Pegnitz, dem Fichtelsee oder auch dem Schöngrundsee in Pottenstein<br />
voll auf ihre Kosten.<br />
Einzigartig sind darüber hinaus die zahlreichen zur Erkundung einladenden Burgen und Höhlen in der Fränkischen Schweiz, die Gold- und Silbereisenbergwerke<br />
des Fichtelgebirges und unsere Museumslandschaft mit dem Fränkische-Schweiz-Museum in Tüchersfeld als regionales Highlight.<br />
Nähere Informationen:<br />
Tourismuszentrale Fichtelgebirge, Telefon 0 92 72 / 96 90 30, E-Mail: info@tz-fichtelgebirge.de, Internet: www.tz-fichtelgebirge.de<br />
Tourismuszentrale Fränkische Schweiz, Telefon 0 91 91 / 86 10 54, E-Mail: info@fraenkische-schweiz.com, Internet: www.fraenkische-schweiz.com<br />
25
Martin Bald:<br />
Über die südlichen Wiesenthöhen von Gößweinstein nach Ebermannstadt<br />
Vorbemerkungen: Die nachfolgende Wanderung<br />
hat eine Länge von ca. 17 km und<br />
bleibt zumeist auf der Hochfläche, so dass<br />
die Höhenunterschiede gering sind. Der Abstieg<br />
ins Wiesenttal nach Ebermannstadt<br />
erfolgt weitgehend flach, nur zuletzt wird es<br />
etwas steiler. Zudem verläuft die Hälfte der<br />
Wanderroute durch den Wald und ist daher<br />
auch für hochsommerliche Tage geeignet.<br />
Die Wanderroute beginnt an der Bushaltestelle<br />
„Abzwg. Etzdorf“ am westlichen<br />
Ortsende von Gößweinstein. Bis auf zwei<br />
kürzere Abschnitte bleibt die Wanderroute<br />
auf markierten Wegen. Größere Abschnitte<br />
dieses Weges gehören auch zum Kultur-Erlebnispfad<br />
des Landkreises Forchheim.<br />
Da man am Ende der Wanderung nicht wieder<br />
zum Ausgangspunkt kommt, muss man<br />
öffentliche Verkehrsmittel mit einbinden.<br />
Hierzu kann man mit der Bahn oder dem<br />
PKW bis Ebermannstadt (im Bahnhofsumkreis<br />
sind genügend Parkplätze) und von<br />
dort mit der OVF-Buslinie 389 nach Gößweinstein<br />
fahren. Oder umgekehrt: Man<br />
fährt mit dem PKW oder dem OVF-Bus<br />
(aus Richtung Pegnitz kommend) bis Gößweinstein<br />
und am Ende der Wanderung von<br />
Ebermannstadt wieder per Bus nach Gößweinstein<br />
zurück. Bitte beachten: Die OVF-<br />
Buslinie 389 verkehrt zwischen Oktober und<br />
Pfingsten nach einem anderen, reduzierten<br />
Fahrplan als im Sommer, davon sind besonders<br />
die Wochenendtage betroffen!<br />
26<br />
➊. Gößweinstein – Leutzdorf, 2,7 km<br />
Von der Bushaltestelle „Abzwg. Etzdorf“ –<br />
hier bereits unsere Markierung Blaustrichsenkrecht<br />
– vor zur Gabelung beider Straßen<br />
(Leutzdorfer Straße/Sachsenmühler Straße)<br />
gehen wir ca. 50 m weiter in Richtung Sachsenmühle.<br />
Dort folgen wir links-aufwärts der<br />
kleinen Straße, die in eine Waldfuhre übergeht<br />
dem Zeichen Blaustrich-senkrecht (bis<br />
zum Lehmweggraben vor Leutzdorf). Der<br />
Weg führt nun über die Hochfläche durch<br />
Waldstücke, an Waldrändern entlang sowie<br />
durch Feldfluren und über Wiesen. Wenn<br />
der Weg die abfallende Kante des bewaldeten<br />
Hangs erreicht, geht es links vor bis<br />
zur Straßenabzweigung. Dort gehen wir<br />
rechts talwärts (Lehmweggraben) in Richtung<br />
Sachsenmühle ohne Markierung auf<br />
ca. 200 m, bis das Wiesengelände links der<br />
Straße an den Wald stößt. Dort folgen wir<br />
einer Fahrspur auf den Wald zu, im Wald<br />
wird die Spur zur Fuhre und führt schräglinks<br />
aufwärst an einem Felsgebilde vorbei<br />
aus dem Wald. Dann gehen wir rechts am<br />
Waldrand auf einer Fahrspur weiter, die bei<br />
einer Feldscheune zum Fahrweg wird. Nach<br />
einem Waldstück geht der Fahrweg linksabwärts<br />
durch ein weiteres Waldstück auf<br />
Leutzdorf zu. Wir gehen vor bis zum Dorfweiher<br />
– das Gasthaus in Leutzdorf liegt<br />
jenseits der Durchgangsstraße.<br />
➋. Leutzdorf – Esperhöhle, 1,2 km<br />
Wir biegen vor dem Dorfweiher rechts ab auf<br />
den anfangs geteerten, dann geschotterten<br />
Fahrweg; das Wanderzeichen bis Burggaillenreuth<br />
ist wieder Blaustrich-senkrecht.<br />
– Am Ortsende liegt rechts des Weges<br />
ein Haus mit einer großen, liebevoll gestalteten<br />
Sonnenuhr am Giebel. Wir folgen<br />
dem Fahrweg weiter durch Wald- und<br />
Feldfluren. Einer Abzweigung links mit dem<br />
Wegweiser „Burggaillenreuth“ folgen wir<br />
nicht, sondern gehen geradeaus weiter mit<br />
Blaustrich-senkrecht, der Weg gabelt nach<br />
schräg-links und wird zur grasigen Fuhre.<br />
Beim Wegweiser „Esperhöhle“ folgen wir<br />
schräg-links dem ansteigenden Pfad, der<br />
uns nach ca. 300 m zum Zustieg zur Esperhöhle<br />
führt ( Wegweiser sind am Weg).wir<br />
sehen schon vom Weg aus die Felsformation,<br />
jedoch noch nicht die Höhlen, der Weg<br />
zum Zustieg beträgt noch ca. 40 m.<br />
Die Esperhöhle ist benannt nach dem<br />
Uttenreuther Pfarrer Johann Friedrich<br />
Esper (1732 – 1781), der als einer der<br />
ersten die Höhlen der Fränkischen<br />
Schweiz erforscht und insbesondere<br />
diese im Detail erkundet hatte. Diese<br />
interessante Felsformation weist hallenartige,<br />
gut begehbare Teile auf wie<br />
auch enge, in die „Unterwelt“ führende<br />
Schächte. Eine große Infotafel gibt<br />
detaillierte Informationen zum Höhlensystem<br />
und dessen Entstehung.<br />
➌. Esperhöhle –<br />
Burggaillenreuth, 1,7 km<br />
Nun gehen wir wieder zurück zum eben<br />
passierten Wegweiser und folgen dem Pfad<br />
nach links, weiterhin Wald. Wanderzeichen<br />
sind hier sehr spärlich, eine weitere Orientierung<br />
sind die rot beringten Bäume!<br />
Der Pfad steigt schräg-links steil an, ein<br />
Holzgeländer hilft auf einem kurzen Abschnitt.<br />
Weiter oben geht es dann eben<br />
weiter, bis unser Weg nach rechts abbiegt<br />
und unten in eine breite Fuhre mündet. Ihr<br />
folgen wir ca. 300 m rechts weiter. Dann<br />
geht es durch ein Waldstück bis zu einer<br />
Wegkreuzung an einer Lichtung (weiterhin<br />
Blaustrich-senkrecht). Dort gehen wir dann<br />
rechts auf geschotterten Fahrweg in den<br />
Wald und über eine Kuppe. Am Waldende<br />
sehen wir Burggaillenreuth unten vor uns liegen.<br />
Wir folgen dem Fahrweg weiter bis zur<br />
Ortsstraße und gehen dann dort rechts vor<br />
bis zum Wegedreieck vor dem Burggelände.<br />
Einen Blick auf die Burg, welche auf einem<br />
dem Hang vorgelagerten Fels steht, gewinnt<br />
man, wenn man den Weg schräg-rechts vorgeht<br />
(Eine Infotafel steht am Wegedreieck).<br />
Den Ausblick vom Restaurantgarten aus<br />
sollten Sie mit einer Einkehr verbinden!<br />
➍. Burggaillenreuth –<br />
Wohlmannsgesees 3,3 km<br />
Vom Wegedreieck geht es auf der Teerstraße<br />
in Richtung Windischgaillenreuth auf ca.<br />
700 m weiter. Wenn links der Wald endet,<br />
folgen wir rechts einem Steig. Jedoch ist<br />
aufpassen, da diese Stelle leicht zu übersehen<br />
ist! Der Steig (weiterhin Blaustrichsenkrecht)<br />
führt durch eine Senke und danach<br />
steil aufwärts, vorbei an Felsen mit<br />
kleinen Höhlen bis zu einem breiten Forstweg.<br />
Dort links und gehen wir vor zur Straße<br />
Windischgaillenreuth. – Wohlmannsgesees.<br />
Hier folgen wir der wenig befahrenen Teerstraße<br />
auf ca. 500 m nach rechts. Dort, wo<br />
wieder beiderseits der Straße Wald ist, zeigt<br />
ein Wegweiser nach links zum Druidenhain.<br />
Dies ist ein seltsames Felslabyrinth, welches<br />
man im Wald nach gut 100 m erreicht. Der<br />
Druidenhain ist eine Ansammlung von<br />
etwa gleich hohen Dolomitfelsblöcken,<br />
die alle in Reihen nach Nordost ausgerichtet<br />
sind. Man könnte meinen, daß
jemand, der über übermenschliche<br />
Kräfte verfügte, diese so hingestellt<br />
hätte. Die Bevölkerung hielt dies für einen<br />
Kultplatz aus keltischer Zeit, daher<br />
der Name „Druidenhain“ in Anlehnung<br />
an die keltische Priesterkaste. Man<br />
ist jedoch bei Grabungen auf keinerlei<br />
archäologische Spuren gestoßen, die<br />
diese Vermutung erhärten könnten.<br />
Heute hält man diese „planmäßige“<br />
Anordnung eher für das Ergebnis eines<br />
natürlichen Prozesses aus Gebirgsdruck<br />
und Verwitterung. Wir verlassen<br />
diesen Platz nach Norden, nun mit dem<br />
Zeichen Grünkreuz. Wir gelangen auf einen<br />
Fahrweg und folgen ihm in Richtung zum<br />
nun sichtbaren Ort Wohlmannsgesees. Bei<br />
der nächsten Abzweigung gehen wir rechts<br />
vor zum Ortsanfang von Wohlmannsgesees<br />
und weiter zur Ortsmitte. Das dortige Gasthaus<br />
liegt rechts an der Straße.<br />
➎. Wohlmannsgesees –<br />
Birkenreuth 2,4 km<br />
Wir folgen der kleinen Teerstraße linksaufwärts<br />
aus dem Ort (Zeichen Grünkreuz).<br />
Nach ca. 200 m, also noch vor der Kreisstraße,<br />
folgen wir unserem Zeichen nach<br />
links in Richtung Wald und durch diesen<br />
hindurch. In Wald zweigen Grünkreuz und<br />
Blaustrich-senkrecht nach rechts ab in<br />
Richtung Trainmeusel, für uns geht es nun<br />
aber mit Blaustrich-schräg weiter bis zum<br />
Ende der Wanderung in Ebermannstadt.<br />
Unser Weg mündet in einen Querweg ein,<br />
mit dem wir den Wald nach rechts verlassen.<br />
Nach ca. 400 m, am zweiten Keller links<br />
des Wegs, zweigt bei einem Wäldchen eine<br />
Fuhre links ab, der wir zur Vermeidung eines<br />
längeren Straßenabschnitts folgen. Die Fuhre,<br />
ohne Markierung, führt am Waldrand<br />
entlang – rechts ein Bolzplatz – wendet sich<br />
dann vor einem Spielplatz kurz nach links,<br />
sodann wieder rechts vor zur Kreisstraße<br />
am südlichen Ortsrand von Birkenreuth.<br />
Wir gehen vor zur Ortsmitte. Dort, wo sich<br />
die Straße nach rechts wendet, geht es für<br />
uns gerade vor zum Brunnenhäuschen. Der<br />
gemauerte, 43 m tiefe Brunnen in dem<br />
turmähnlichen Häuschen ist sehenswert<br />
(Infotafel außen). Der Schalter für<br />
Brunnenbeleuchtung findet sich innen<br />
gleich rechts neben dem Eingang.<br />
Wegen eines neuen, engmaschigen<br />
Schutzgitters ist es leider nicht mehr<br />
möglich, Steinchen hineinzuwerfen.<br />
➏. Birkenreuth – Ramstertal 1,8 km<br />
Wir gehen wieder einige Schritte zurück und<br />
dann mit dem einmündenden Weg rechts<br />
aus dem Ort (unser Zeichen Blaustrichschräg)<br />
weiter bis Ebermannstadt. An der<br />
folgenden Abzweigung geht es schräg - links<br />
zusammen mit Blaustrich-senkrecht, für uns<br />
aber an der folgenden Rechtsabzweigung<br />
geradeaus weiter. Der Weg führt am Waldrand<br />
des Kreuzbergs entlang und dann weiter<br />
in den Wald hinein. Nach ca. 250 m vom<br />
Waldrand verzweigt sich der Weg: Für uns<br />
geht es links weiter. Diese Stelle kann leicht<br />
übersehen werden, da es links im spitzen<br />
Winkel weitergeht. Gegen Ende der folgenden<br />
Lichtung geht es schräg-rechts mit<br />
einem Steig abwärts zur Ramstertal-Straße,<br />
das kleine Stück unmittelbar vor der Straße<br />
ist außer steil meistens auch noch rutschig.<br />
➐. Ramstertal –<br />
Bhf. Ebermannstadt 3,9 km<br />
Wir queren die Straße und folgen dem breiten<br />
Forstweg in den Wald (Zeichen Blaustrich-schräg<br />
wie bisher). Der Weg steigt zunächst,<br />
verläuft dann leicht abschüssig am<br />
Hang des Ramstertals. Dort, wo der Weg<br />
nach links mit einem weiten Bogen ins Wiesenttal<br />
hineinkurvt, zweigt talwärts ein weiterer<br />
Forstweg ab, dem wir folgen. Dieser<br />
Forstweg mündet wieder in einen hangparallelen<br />
Forstweg, mit dem es ca. 60 m weiter<br />
geht, bis der von der Höhe her kommende<br />
Kreuzweg den Forstweg kreuzt. Mit ihm<br />
geht es rechts hinab auf Ebermannstadt zu.<br />
Wir erreichen dort zunächst den kleinen<br />
Stadtpark mit der Kapelle links des Weges.<br />
Den Stadtpark queren wir diagonal und gelangen<br />
zum Scheunenviertel an der Wiesent.<br />
Die Wiesent queren wir mit einem breiten<br />
Steg und gehen weiter vor zum Wasserrad,<br />
Ausgangspunkt aller hiesigen Wanderwege.<br />
Wir gehen links hinein in die Altstadt<br />
und folgen weiter der Hauptstraße durch<br />
die Altstadt, welche in die Bahnhofsstraße<br />
mündet. Mit dieser links weiter und über<br />
die Wiesent und mit der leichten Rechtskurve<br />
vor zum Bahnhofsplatz und Bahnhof,<br />
die Bushaltestellen befinden sich links vom<br />
Bahnhofsgebäude.<br />
Einkehrmöglichkeiten, aktuelle Öffnungszeiten<br />
zur Sicherheit vorher anfragen:<br />
Leutzdorf: Gasthaus Richter · Telefon (09242)-587<br />
Ruhetag Dienstag<br />
Burggaillenreuth: Burgrestaurant<br />
Telefon (09242)-740483 Ruhetag Montag u. Dienstag<br />
Wohlmannsgesees: Gasthaus Heid<br />
Telefon (09196)-306; Ruhetag Montag u. Dienstag<br />
27
Peter Spätling:<br />
Die Dohle – Vogel des Jahres <strong>2012</strong><br />
Zum Vogel des Jahres <strong>2012</strong> wurde dieses<br />
Mal ein Vogel gewählt, der in unserer Region<br />
durchaus weiter verbreitet ist, wenngleich<br />
sein Vorkommen punktuell ist. Gerade<br />
deshalb aber ist es sinnvoll, einen<br />
solchen Vogel einmal in den Blickpunkt<br />
der Öffentlichkeit zu stellen, denn durch<br />
menschlich falsches Handeln kann es<br />
sehr leicht zur erheblichen Einschränkung<br />
seines Verbreitungsgebietes kommen.<br />
Die Rede ist von der Dohle (Coloeus<br />
monedula), welche zu den Rabenvögeln<br />
gehört und eng mit Krähe und Elster verwandt<br />
ist. Sie ist deutlich kleiner als die<br />
Raben- und Saatkrähe, hat keineswegs,<br />
wie es auf den ersten Blick scheinen<br />
mag, ganz schwarzes Gefieder, sondern<br />
einen dunkel- bis hellgrauen Hals, was<br />
besonders auffällt, wenn sie das Nackengefieder<br />
sträubt.<br />
Lebensweise<br />
Dohlen sind Höhlenbrüter und sind in verschiedenen<br />
Fels- und Gebäudenischen<br />
zu finden. In der Fränkischen Schweiz<br />
trifft man sie in hohen Felstürmen (Pottenstein),<br />
genauso wie in Kirchtürmen<br />
(Ebermannstadt, Michelfeld, Pegnitz)<br />
an. Damit ergibt sich auch schon eine<br />
Gefährdungsproblematik. An Felsen bestehen<br />
häufig Störungen durch Kletterer<br />
und die Kirchtürme werden oft bei Sanierungsarbeiten<br />
für deren Bewohner wie<br />
eben Dohlen oder auch Fledermäuse geschlossen.<br />
Eigentlich gelten die Drahtgitter<br />
meist den verwilderten Tauben, deren<br />
Kot auch Schaden an den Gebäuden anrichten<br />
kann, doch auch die stubenreinen<br />
Dohlen verlieren dadurch ihre Unterkünfte.<br />
Noch aber hat der Vogel etliche Brutplätze<br />
in unserer Region.<br />
28<br />
Da die Dohle gerne in Kolonien brütet,<br />
ist sie für manche Menschen auch eine<br />
Belästigung. Dies hat sogar dazu geführt,<br />
dass sie wie die Krähe in der Vergangenheit<br />
als Unglücksvogel angesehen und<br />
erbarmungslos verfolgt wurde. Auch dass<br />
die Dohle ein gelegentlicher Eierdieb bei<br />
Kleinvögeln ist, machte sie nicht gerade<br />
beliebt. Dabei ist sie doch eigentlich<br />
ein Allesfresser, frisst Beeren und Nüsse<br />
genau so gerne wie Insekten, Schnecken<br />
und Würmer. Auch menschlichen<br />
Abfall verschmäht sie nicht. Besonders<br />
im Herbst findet man den geselligen Vogel<br />
oft zusammen mit Krähen in ganzen<br />
Schwärmen auf den Kompostierungsanlagen,<br />
wo sie nach allerlei Essbarem im<br />
biologischen Abfall suchen. Auch auf abgeernteten<br />
Feldern marschieren sie oft in<br />
Scharen auf Nahrungssuche herum.<br />
Gefährdung<br />
Dieses gehäufte Auftreten im Herbst sollte<br />
aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />
in weniger gut strukturierten Räumen,<br />
wie der Fränkischen Schweiz,<br />
die Tiere auch bei intensiver<br />
Landwirtschaft mit Einsatz<br />
von Pestiziden während der<br />
Aufzucht der Jungen zu wenig<br />
Nahrung finden und so<br />
keine Überlebenschance haben.<br />
Dohle<br />
Daher ist sie auch in Bayern auf der Vorwarnliste<br />
zur Roten Liste.<br />
Besondere „Intelligenz“<br />
Eigentlich sollte die Dohle aber den Menschen<br />
doch sympathisch sein, denn wie<br />
alle Rabenvögel ist sie überaus intelligent.<br />
Sie weiß Bedrohungen durch genaue Beobachtung<br />
aus dem Weg zu gehen und<br />
findet, wenn man sie denn lässt, auch in<br />
menschlichen Siedlungen Überlebensmöglichkeiten.<br />
Wohl kaum wird man mal<br />
ein Mitglied der Rabenvögel von einem<br />
Auto überfahren finden, obwohl sie auch<br />
die Straße als Nahrungsquelle, z.B. bei<br />
überfahrenen Tieren, nutzen. Beschäftigt<br />
man sich näher mit den vielfach schalkhaft<br />
scheinenden Vögeln, kann<br />
man sie richtig lieb gewinnen.<br />
Dass sie als Schwarmvogel<br />
Angst verbreiten, sollte in<br />
unserer aufgeklärten Zeit<br />
längst der Vergangenheit<br />
angehören.<br />
Photo: Spätling
Wir trauern:<br />
Roswitha Amschler<br />
geb. Kontny, verw. Endres<br />
* 22. 4. 1929 in Beuthen/Oberschlesien 14. 11. 2011 in Hollfeld/Oberfranken<br />
Die Verstorbene hatte ein besonderes<br />
Herz für Bedürftige. Ihnen widmete<br />
sich hingebungsvoll an verschiedenen<br />
Orten ihres langen Berufslebens.<br />
Neben ihren beruflichen Aufgaben engagierte<br />
sie sich aus Liebe zur Fränkischen<br />
Schweiz und ihren Menschen<br />
vielfältig im Verschönerungsverein<br />
Hollfeld (= FSV-OG Hollfeld). So gehört<br />
sie zu den Persönlichkeiten unserer<br />
Region, die sich nach dem Verlust<br />
der alten Heimat ganz besonders<br />
für die neue Heimat einsetzten. Vorsitzender<br />
Oskar Pirkelmann erinnerte<br />
bei der Beisetzung an herausragende<br />
Stationen dieses verdienstvollen ehrenamtlichen<br />
Wirkens.<br />
1974 wurde auf ihre Initiative hin eine<br />
Jugendvolkstanzgruppe in Hollfeld<br />
gegründet, die sie dann auch leitete.<br />
Im gleichen Jahr wurde auch die Singgruppe<br />
Hollfeld ins Leben gerufen, die<br />
sie dann ebenfalls leitete.<br />
Ab 1982 gründete sie zudem einen<br />
Volkstanzgruppe der Erwachsenen,<br />
bei der sie aktiv mitwirkte und die sie<br />
auch leitete. Eine weitere Liebe entwickelte<br />
sie zur fränkischen Tracht. Sie<br />
war deswegen auch die engagierte<br />
Initiatorin einer erneuerten Hollfelder<br />
Tracht.<br />
Außerdem kümmerte sie sich an<br />
Ostern immer wieder um den<br />
Schmuck des Pfarrbrunnens und<br />
des Brunnens am Marienplatz. In der<br />
Adventszeit wirkte sie an der Aufstellung<br />
der Krippe am Spitalplatz mit.<br />
Von 1990 bis 2001 übernahm dann Frau<br />
Amschler sogar als 1. Vorsitzende die<br />
Leitung des Verschönerungsvereins<br />
Holfeld.<br />
Aber auch im FSV-Hauptverein war<br />
Frau Amschler über lange Jahre hinweg<br />
eine tragende Säule. Da ihr<br />
das Los der Jugend immer sehr<br />
angelegen war, bekleidete sie erfolgreich<br />
die Funktion des Hauptjugendwartes.<br />
Hieran erinnerte bei der<br />
Beisetzung am Friedhof neben der<br />
St. Salvator Kirche insbesondere der<br />
1. FSV-Hauptvorsitzende Paul Pöhlmann.<br />
Ebenso lang wie die Reihe der Verdienste<br />
ist auch die der Ehrungen, die<br />
Frau Amschler im Laufe der letzten<br />
Jahrzehnte erhalten hat.<br />
Bereits 1980 wurde sie mit dem Ehrenzeichen<br />
des Fränkische-Schweiz-<br />
Vereins in Silber und 1988 mit dem<br />
Ehrenzeichen in Gold geehrt. 1992<br />
verlieh ihr im Gasthaus Sonne in Ebermannstadt<br />
der bayerische Umweltminister<br />
Alfred Dick die silberne Ehrennadel<br />
des Landesverbandes Bayern<br />
der Deutschen Gebirgs- und Wandervereine.<br />
Seit 2001 trug sie auch den<br />
Titel einer Ehrenvorsitzenden des Verschönerungsvereins<br />
Holfeld.<br />
Oskar Pirkelmann schloss seine Trauerrede<br />
mit den Worten, denen sich<br />
bestimmt alle Trauernden anschließen<br />
konnten: „Liebe Roswitha Amschler,<br />
wir bedanken uns bei dir für die<br />
schöne Zeit und die vielen Stunden,<br />
die wir mit dir erleben durften zum<br />
Wohle unserer schönen fränkischen<br />
Heimat!“<br />
(W.T.)<br />
Wir werden der Verstorbenen ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />
29
August Schenk: Der Klausstein – Ort<br />
einer Vision. 312 Seiten, 22 Abbildungen,<br />
<strong>Verlag</strong> Palm&Enke,<br />
Erlangen. Preis: 19,80 Euro.<br />
ISBN 978-3-7896-1700-3<br />
Mit dem vorliegenden Band wird eine Abhandlung<br />
über eine Kapelle vorgelegt, die<br />
aufgrund ihrer außergewöhnlichen Geschichte<br />
von den Anfängen bis auf die heutige<br />
Zeit, zu der im Buch eine ganze Reihe<br />
neuer Erkenntnisse geliefert werden, und<br />
v. a. im Zusammenhang mit einer außergewöhnlichen<br />
Vision, zu einer der wohl bedeutendsten<br />
unter den fränkischen Kirchenkapellen<br />
gezählt werden kann.<br />
Neues zur Geschichte<br />
der Burg am Klausstein<br />
Im ersten Teil wird zunächst auf die Geschichte<br />
von Burg und Kapelle am Klausstein<br />
(Die Aufdeckung der alten Burgkapelle<br />
war eine echte Überraschung!), ihre Lage,<br />
ihre Bausubstanz und ihre Ausstattung eingegangen.<br />
Der teilweise noch vorhandene<br />
Halsgraben deutet auf einen Vorgängerbau<br />
in Spornlage hin. Reste davon sind im Unterbau<br />
der Kapelle noch vorhanden. Wegen<br />
der geologischen Bedingtheiten kann es<br />
sich nur um eine kleine Burganlage gehandelt<br />
haben. Sie gehörte den Edelfreien von<br />
Ahorn, die, im fränkisch-slawischen Grenzgebiet<br />
liegend, die Funktion eines vorgeschobenen<br />
Stützpunktes beim Landesausbau<br />
im ostfränkischen Raum seit dem 11.<br />
Jahrhundert übernommen hatten. Die Burg<br />
Ahorn wird im Visionsbericht erstmals genannt.<br />
Auffallende Vertreter des Geschlechtes<br />
waren Burkhard II. und sein Bruder<br />
Heinrich, die beide Anlass zu einer<br />
Vision auf dem Klausstein gaben.<br />
Burkhard II. wurde als ehemaliger Schüler<br />
der Bamberger Domschule 1115 zum<br />
Bischof von Worms erwählt, fand aber bei<br />
Kaiser Heinrich V. (1106–1125) keine Unterstützung.<br />
Auch Bittbriefe an seinen Bamberger<br />
Bischof Otto (1102–1139), der ihn<br />
bei der Besteigung des Bischofsstuhls in<br />
Worms unterstützen sollte, blieben erfolglos.<br />
Schließlich wurde Burkhard doch vom<br />
Mainzer Erzbischof 1120 zum Bischof von<br />
Worms geweiht, jedoch dann durch den<br />
30<br />
Büchertisch:<br />
Kaiser massiv an der Ausübung seines Bischofsamtes<br />
behindert. Seinem Bruder<br />
Heinrich blieb all dies nicht unbekannt. In<br />
seiner Betroffenheit wendet er sich nun ob<br />
dieser Repressalien – so wurde Burkhard<br />
die Teilnahme am Wormser Konkordat 1122<br />
versagt – an die Mächte des Himmels und<br />
gelobte eine Wallfahrt zum Grab des hl Jakobus<br />
in Compostela in Nordspanien, um<br />
mit Jakobus‘ Hilfe göttliche Mildherzigkeit<br />
für seinen Bruder zu erlangen. Der Adelige<br />
Heinrich aber hielt sein Gelübde „unachtsam<br />
aus Trägheit“, wie es im Visionsbericht<br />
heißt, nicht ein und zog sich damit eine gerechte<br />
Strafe Gottes zu.<br />
Die Vision<br />
Heinrich wird von einer schweren Krankheit<br />
befallen und erlebt dabei eine Vision, die<br />
ihn in außerirdische Räume versetzt und<br />
die er nachher aufschreiben ließ. Dieser Visionsbericht,<br />
in voller Länge in Latein und<br />
deutscher Übersetzung abgedruckt, ist die<br />
einzige Quelle, die uns über die Person Heinrichs<br />
und über seine Burg Ahorn auf dem<br />
Klausstein unterrichtet. Dass er wahrheitsgemäß<br />
niederschreibt, was er von Heinrich<br />
gehört hat, bezeugt der unbekannte Schreiber<br />
gleich zu Beginn: Gott ist Zeuge! (Das<br />
Original ist verschollen. Der Autor benützte<br />
die frühest bekannte Abschrift von 1270,<br />
aufgefunden 1871 in der British Library in<br />
London, erstmals veröffentlicht 1957 durch<br />
den Waischenfelder Dr. Michael Hofmann,<br />
damaligen Staatsarchivar in Bamberg, sowie<br />
eine um 1380 entstandene Abschrift in<br />
der Nationalbibliothek von Paris.)<br />
Heinrich erlebt also eine Vision, die eine<br />
besondere Äußerung, eine individuelle<br />
Zuwendung Gottes darstellt. Nach einer<br />
Verschleppung ins Jenseits werden ihm<br />
zunächst die verschiedenen Örtlichkeiten<br />
gezeigt: die untere Hölle, Ort ohne Umkehr,<br />
die obere Hölle, Ort, dem man entrinnen<br />
kann (Fegfeuer), das Paradies, der Himmel.<br />
Heinrich begegnet mit seinem Begleiter Jakobus<br />
in der oberen Hölle u. a. einem Adalbero<br />
von Volsbach. Da Adalbero zuletzt die<br />
Gründungsurkunde des Bischofs Otto für<br />
das Kloster Michelfeld am 6. Mai 1119 mit<br />
unterschrieben hat und in Urkunden danach<br />
nicht mehr erscheint, muss er wenig später<br />
verstorben sein, sodass der Zeitpunkt der<br />
Vision gleich nach 1120 angesetzt werden<br />
kann. Nachdem Heinrich von Ahorn von seiner<br />
Jenseitsreise wieder zurückkehrt und<br />
auf seiner Burg Ahorn völlige Genesung von<br />
seiner Fieberkrankheit erlang, überbringt<br />
er die Botschaften an die jeweiligen Adressaten:<br />
nach dem nahen Volsbach an die<br />
Frau des Adalbero mit dem Auftrag durch<br />
gute Werke ihn aus der Pein der Flammen<br />
loszureißen, an Bernhard von Rodeck im<br />
Frankenwald um Wiedergutmachung seiner<br />
Raubzüge in Bamberg, damit sein deswegen<br />
von einer Geisteskrankheit befallener<br />
Sohn geheilt wird, nach St. Georgenberg<br />
in Nordtirol (unteres Inntal), die das klösterliche<br />
Leben beflügelt und bald darauf zur<br />
(heute noch bestehenden) Abtei (Benediktiner)<br />
erhoben wird und schließlich an den<br />
Bamberger Bischof Otto, der gegen den<br />
Verfall (Erdbeben von 1117) von St. Stephan<br />
nichts unternimmt.<br />
Fazit<br />
Insgesamt erweist sich der Visionsbericht<br />
als eine brauchbare historische Quelle sowohl<br />
für den Klausstein wie auch für die<br />
fränkische Landesgeschichte, was vom<br />
Autor minutiös recherchiert und herausgearbeitet<br />
wird. Dass sie ein Zeugnis mittelalterlicher<br />
Geistesgeschichte darstellt, gilt für<br />
uns heutige Menschen bei der Beurteilung<br />
zu bedenken. Wie Heinrich seine Vision dort<br />
oben auf dem Klausstein erlebt hat, ist für<br />
einen am fränkischen Heimatraum interessierten<br />
Leser einer tief schürfenden und immer<br />
spannenden Lektüre von außerordentlich<br />
hoher Informationsdichte wert. (Weisel)<br />
Adolf Riechelmann, Die Orchideen<br />
der Fränkischen Schweiz. 317 Seiten,<br />
zahlreiche Farbabbildungen. <strong>Verlag</strong><br />
Palm&Enke. Erlangen&Jena 2011.<br />
Preis 19.80 Euro.<br />
ISBN978-3-7896-1701-0<br />
Von kaum einer Pflanzengruppe können<br />
Menschen so fasziniert werden wie von<br />
Orchideen. Das gilt nicht nur für die Blütenpracht<br />
ferner tropischer Urwälder, von der<br />
es ein winziger Ausschnitt über Blumengeschäfte<br />
und Baumärkte bis in unsere Wohn-
zimmer geschafft hat, sondern auch für die<br />
teils prächtigen, teils unscheinbaren Orchideen<br />
unserer Heimat. Viele Menschen sind<br />
sehr erstaunt zu erfahren, dass auch bei<br />
uns, manchmal sogar unweit ihrer eigenen<br />
Haustür, Orchideen wachsen und gedeihen.<br />
Adolf Riechelmann, der wohl beste Kenner<br />
der Orchideen der Fränkischen Schweiz mit<br />
einer mehrere Jahrzehnte langen Erfahrung,<br />
legt mit diesem Buch eine fundierte Bearbeitung<br />
der Orchideen der Fränkischen<br />
Schweiz vor, das dieser Wissenslücke nachhaltig<br />
abhelfen kann. Auf den ersten Blick ist<br />
erstaunlich, dass die Nördliche Frankenalb<br />
mit 39 Orchideen-Arten bzw. -Unterarten<br />
gut die Hälfte des gesamtdeutschen Arteninventars<br />
beherbergt und damit zu den<br />
orchideenreichsten Gebieten Deutschlands<br />
gehört. Auf den zweiten Blick erschließen<br />
sich dann die Ursachen dafür: orchideenfreundlicher<br />
Kalkboden, ausreichende Niederschläge<br />
(im Gegensatz zur Südlichen<br />
Frankenalb!), sehr abwechslungsreiches<br />
Relief mit vielen unterschiedlichen ökologischen<br />
Nischen und – nicht zuletzt – das<br />
Fehlen großflächiger Intensiv-Landwirtschaft.<br />
Der Autor widmet jeder der 39 derzeit<br />
in der Fränkischen Schweiz nachgewiesenen<br />
Arten 6 bis 7 Seiten, die (im Mittel) 8<br />
Bilder zeigen Merkmale und Variabilität der<br />
Pflanzen und Blüten. Ausführlich wird eingegangen<br />
auf die Herkunft der wissenschaftlichen<br />
und deutschen Namen, aus eigener<br />
Kenntnis schildert er die Lebensansprüche,<br />
die örtlichen Vorkommen und ihre Gefährdung<br />
sowie die Bestäubung durch Insekten<br />
als Beispiel für die so oft ignorierte gegenseitige<br />
Abhängigkeit von Pflanzen und Tieren.<br />
Abgeschlossen wird die Beschreibung<br />
jeder Art durch eine „Kurz-Charakteristik“<br />
und Literaturangaben zu Vorkommen im<br />
behandelten Gebiet. Nach Schilderung der<br />
39 Arten geht der Autor zum Schluss noch<br />
auf 2 im Gebiet ausgestorbene Arten und 11<br />
Hybriden ein.<br />
Das Buch ist klar und für jeden Leser verständlich<br />
geschrieben, es enthält eine große<br />
Menge an Informationen, die wenigen unvermeidbaren<br />
Fachbegriffe werden in Wort<br />
und Bild erklärt. Zielgruppe des Buches sind<br />
vor allem Naturfreunde, die an Wissen über<br />
die Orchideen ihrer Heimat interessiert sind,<br />
aber auch Orchideenspezialisten werden im<br />
Text so manchen Edelstein entdecken können.<br />
In diesem Rahmen empfindet es der<br />
Rezensent als gut, dass der Autor sich bei<br />
den wissenschaftlichen Namen an die altgewohnten<br />
Gattungen Orchis und Aceras gehalten<br />
hat und nicht die für Nicht-Fachleute<br />
verwirrende neueste Nomenklatur benutzt.<br />
Eine weitere Zielgruppe dieses Buches sind<br />
Fachbotaniker, die historische Informationen<br />
zur Pflanzen- (hier: Orchideen-)Verbreitung<br />
in einem bestimmten Gebiet suchen.<br />
Auch für sie ist Adolf Riechelmanns Werk<br />
eine Fundgrube. In diesem Zusammenhang<br />
ist auch der einzige, dem Rezensenten aufgefallene<br />
Mangel anzuführen: Das Buch<br />
enthält keine Verbreitungskarten, aus denen<br />
Häufigkeit bzw. Seltenheit der einzelnen Arten<br />
auf einen Blick hervorgehen würde. Für<br />
diese Informationen muss ein Leser leider<br />
nach wie vor auf die Publikationen der „Arbeitskreise<br />
Heimische Orchideen“ (AHO)<br />
zurückgreifen.<br />
Aber dessen ungeachtet, dieses Buch kann<br />
jedem an der heimischen Natur interessierten<br />
Menschen nur wärmstens ans Herz gelegt<br />
werden!<br />
(Dr. Wolfgang Wucherpfennig,<br />
Lerchenweg 1, 85386 Eching)<br />
Theatersommer Landesbühne Oberfranken:<br />
Jan Burdinski nun auch im Kreise der „Gewürfelten“<br />
Traditionell am 11. 11. eines Jahres werden<br />
von den drei fränkischen Regierungspräsidenten<br />
die „Frankenwürfel“, eine Art<br />
fränkischer Nobelpreis, verliehen. Damit<br />
ausgezeichnet werden seit 1985 jeweils nur<br />
drei Franken, die sich in ihrem Leben als besonders<br />
„wendig, witzig, widersprüchlich“<br />
erwiesen haben. Diese Charakteristik hat<br />
im Jahre 1983 Hans Max von Aufseß in seinem<br />
Essay „Der Franke ist ein Gewürfelter“<br />
vorgegeben. Der Porzellanwürfels zeigt die<br />
Wappen der drei fränkischen Regierungsbezirke<br />
und die Inschrift: „Sich wenden, sich<br />
drehen, im Leben bestehen, so ist der gewürfelte<br />
Franke zu sehen.“ Im Jahre 2011 wurden<br />
für diese Auszeichnung vorgesehen: für<br />
Unterfranken der Kitzinger Tourismusamtsleiter<br />
Walter Vierrether, für Mittelfranken der<br />
evangelische Ansbacher Regionalbischof<br />
Christian Schmidt und für Oberfranken der<br />
Theaterintendant Jan Burdinski. Letzterer ist<br />
dem Begründer der Auszeichnung, Baron<br />
Hans Max von Aufseß, insofern auch schon<br />
sehr eng verbunden, da er seinen Wohnsitz<br />
im Burggelände des Barons, in Oberaufseß,<br />
hat. In seiner Laudatio hob Regierungspräsident<br />
Wilhelm Wenning hervor, dass Burdinski<br />
den Porzellanwürfel auf Grund seiner<br />
besonderen Wandlungsfähigkeit erhalten<br />
habe. Diese habe er auf der Bühne schon<br />
hundertfach gezeigt. Obwohl Burdinski<br />
Baden-Württemberger, also kein gebürtiger<br />
Bayer sei, habe er doch dem Frankenland<br />
ein unverkennbares Gesicht gegeben. Mit<br />
dem wandernden Theater habe er ein wagemutiges<br />
Experiment zu einem bedeutenden<br />
Kulturunternehmen gemacht.<br />
Burdinski bedankte sich in seiner anschließenden<br />
Dankesrede sehr humorvoll für die<br />
verliehene Ehrung. In einem Zeitungsinterview<br />
(NK 12./13. 11. 2011) sagte er hierzu:<br />
“Ich freue mich ungeheuer. Der Würfel ist die<br />
höchste Auszeichnung, die Franken bekommen<br />
können. Außerdem ist es keine steife<br />
Würde, sondern ein Preis mit viel Humor, Ironie<br />
und Witz. Ich fühle mich geehrt, obwohl<br />
ich einen anderen Witz habe als die meisten<br />
Franken. Franken können meistens viel<br />
besser kalauern, sie haben diese trockene<br />
Schlagfertigkeit. Davon ist mein Witz und<br />
meine Ironie leider ein bisschen entfernt.“<br />
(W.T.)<br />
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Verkaufspreis: 2,50€ – im Mitgliedsbeitrag enthalten<br />
Zeitschrift für Mitglieder und Freunde des Fränkische-Schweiz-Verein e.V.<br />
Neu ab <strong>2012</strong>:<br />
Höhlen in der Fränkischen Schweiz<br />
Inhaltsverzeichnis:<br />
Zum Thema:<br />
Faszination der Höhlen (Walter Tausendpfund) ........................................................................................................................1<br />
Dieter Preu:<br />
Höhlen gefahrlos genießen – Schauhöhlen in Franken ...........................................................................................................2<br />
Thomas Bernard:<br />
Höhlen als Veranstaltungskulisse – Veranstaltungen in der Teufelshöhle und<br />
In der Sophienhöhle ................................................................................................................................................................4<br />
Thomas Bernard:<br />
„Gesundheit aus dem Schoß der Erde“ – 25 Jahre erfolgreiche Heilstollen –<br />
Therapie in der Teufelshöhle bei Pottenstein .............................................................................................................................5<br />
Dieter Preu:<br />
Eine Höhle bekommt Besuch – Besucherzählung in der Schönsteinhöhle.............................................................................6<br />
Dieter Preu:<br />
Wandern mit offenen Augen! Das Referarat Höhle und Karst im Naturpark bittet um Ihre Mitarbeit ......................................7<br />
Norbert Graf:<br />
Die Höhlen der Fränkischen Schweiz aus archäologischer Sicht............................................................................................8<br />
Prof. Dr. Wolfgang Schirmer und Ferdinand Haselmeier:<br />
Die Fellnerdolinen-Höhle bei Gößweinstein........................................................................................................................... 10<br />
Dieter Preu:<br />
Der Jura schläft nicht! Das Georisk-Projekt des Landesamtes für Umwelt (LfU) .................................................................. 14<br />
Renate Illmann:<br />
Die Höhlenaufseher im „Muggendorfer Gebirg“ ................................................................................................................... 15<br />
...................................................................................<br />
Einhefter:<br />
Wanderungen des Fränkische-Schweiz-Vereins e.V. im Jahre <strong>2012</strong><br />
...................................................................................<br />
FSV-Jahresmotto <strong>2012</strong>:<br />
Energiewende – Herausforderung für die Fränkische Schweiz (W.T.) ...................................................................................21<br />
FSV-Jugend:<br />
Einladung zum FSV-Jugenderlebnistag am 12.Mai 2011<br />
in Weißenohe (W.T.) ................................................................................................................................................................22<br />
FSV-Hauptverein:<br />
Termine des Fränkische-Schweiz-Vereins im Jahre <strong>2012</strong> ......................................................................................................22<br />
Deutsche Wanderjugend:<br />
60 Jahre Wanderjugend – wir feiern ......................................................................................................................................24<br />
AK Heimatkunde:<br />
Veranstaltungen des AK Heimatkunde im Jahre <strong>2012</strong> ...........................................................................................................24<br />
Barbara Eichler:<br />
Klettern und Naturschutz im Naturpark „Veldensteiner Forst – Fränkische Schweiz“ ...........................................................25<br />
Martin Bald:<br />
Über die südlichen Wiesenthöhen von Gößweinstein nach Ebermannstadt ..........................................................................26<br />
Peter Spätling:<br />
Die Dohle – Vogel des Jahres <strong>2012</strong> ........................................................................................................................................28<br />
Wir trauern: Roswitha Amschler ..............................................................................................................................................29<br />
Büchertisch ..............................................................................................................................................................................30<br />
Theatersommer Landesbühne Oberfranken:<br />
Jan Burdinski nun auch im Kreis der „Gewürfelten“ (W.T.) ....................................................................................................31<br />
Inhaltsverzeichnis/Impressum ..................................................................................................................................................32<br />
Die FSV-Heimatpflege wird jährlich durch den Freistaat Bayern gefördert.<br />
<strong>DIE</strong> FRÄNKISCHE<br />
<strong>SCHWEIZ</strong> Heft 1/<strong>2012</strong><br />
Erscheinungsweise: einmal vierteljährlich,<br />
jeweils im März, Juni, September und Dezember<br />
Herausgeber:<br />
Fränkische-Schweiz-Verein e.V.<br />
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1. Vorsitzender: Paul Pöhlmann<br />
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Der Herausgeber, namentlich gekennzeichnete<br />
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1/<strong>2012</strong> <strong>DIE</strong> FRÄNKISCHE <strong>SCHWEIZ</strong><br />
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