Ferienmagazin Deutschland 2015
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
www.ferienmagazin-deutschland.de e 4,00 / sFr 7,00<br />
Wo <strong>Deutschland</strong> am schönsten ist - Tipps für <strong>2015</strong><br />
25 Jahre Faszination Deutsche Einheit<br />
- spannende Blickwinkel auf einen Wandel<br />
Tradition und Brauchtum<br />
- gelebte Kultur im Jahreskreislauf<br />
Auf über 150 Ferien- und Themenstraßen<br />
- Genusstouren entlang alter und neuer Wege<br />
500 Jahre Lucas Cranach der Jüngere<br />
- auf den Spuren der Reformation Luthers<br />
<strong>2015</strong><br />
...mit Gewinnspiel
26.6. bis 1.11.<strong>2015</strong><br />
wittenberg,<br />
dessau und<br />
wörlitz<br />
zum 500. geburtstag von lucas cranach dem jüngeren<br />
Entdecken Sie einen unbekannten Meister!<br />
Weltweit erste Sonderausstellung zu Lucas Cranach dem Jüngeren<br />
Landesausstellung in Sachsen-Anhalt, dem Ursprungsland der Reformation<br />
planen sie jetzt<br />
ihren besuch!<br />
www.cranach<strong>2015</strong>.de · www.luther-erleben.de<br />
Servicebüro: +49 (0) 34 91 - 420 31 71<br />
service@cranach<strong>2015</strong>.de
Begegnungen...<br />
... sind immer eine spannende Sache, ob es sich um geplante<br />
und beabsichtigte oder zufällige und unverhoffte handelt. Fast<br />
immer sind sie mit Erwartungen verbunden. Und sehr häufig<br />
führen sie auch zu ungeahnten Überraschungen.<br />
Genau solche überraschende Entdeckungen sind es, die das<br />
Reiseland <strong>Deutschland</strong> – nicht weit weg, ganz in Ihrer Nähe –<br />
auch dieses Jahr wieder zu bieten hat.<br />
Das traditionelle Altöttinger<br />
Adventsingen im<br />
alpenländischen Stil<br />
feiert dieses Jahr sein<br />
50-jähriges Jubiläum −<br />
es gehört zum festlichen,<br />
musikalischen Rahmenprogramm<br />
des Christkindlmarkts<br />
(siehe S. 69)<br />
Viele Traditionen und Bräuche haben sich bis heute in<br />
<strong>Deutschland</strong> erhalten und folgen dem Lauf des Jahres: bei<br />
fröhlichen, beschwingten Volksfesten und stimmungsvollen<br />
Weihnachtsmärkten, bei historischen Festspielen und bei Besuchen<br />
regionaltypischer, kunsthandwerklicher Werkstätten sowie<br />
vielseitiger Museen.<br />
So vielfältig die Traditionen und Bräuche, so unterschiedlich<br />
sind die Möglichkeiten sie sich zu erschließen. Auf mehr als<br />
150 Ferienstraßen kann der Reisende seinen ganz eigenen<br />
Rhythmus wählen – ob mit dem Auto, Wohnmobil oder Motorrad,<br />
ob auf den zigtausend Kilometern markierter Radwege<br />
oder gar zu Fuß.<br />
Mit einem historisch<br />
bebauten Stadtkern,<br />
der sich über mehr<br />
als 80 ha erstreckt,<br />
gehört die Unesco-<br />
Welterbes tadt Quedlinburg<br />
zu den größten<br />
Flächendenkmalen<br />
<strong>Deutschland</strong>s<br />
App nach <strong>Deutschland</strong> !<br />
Jetzt die aktuelle Ausgabe des <strong>Ferienmagazin</strong>s<br />
<strong>Deutschland</strong> kostenlos laden und einen Ferienaufenthalt<br />
gewinnen!<br />
Im App Store oder bei Google play<br />
Vier-Sterne Superior<br />
DAS AHLBECK<br />
Hotel & Spa.<br />
Genau 25 Jahre ist es her, dass aus dem geteilten <strong>Deutschland</strong><br />
eins wurde – und immer noch gibt es heute weit mehr als<br />
25 Orte zu entdecken, die es vor 25 Jahren noch gar nicht gab.<br />
Bereits seine Schatten voraus wirft das 500. Jubiläum der Reformation,<br />
das Lutherjahr 2017. Der in weiten Teilen neu angelegte<br />
Lutherweg durch Bayern, Thüringen, Sachsen-Anhalt und<br />
Sachsen führt zu den Wirkungsstätten Martin Luthers. Einige<br />
der wichtigsten bildlichen Darstellungen der Reformationsgeschichte<br />
verdanken wir Lucas Cranach dem Jüngeren, dessen<br />
500. Geburtstag in diesem Jahr von zahlreichen bemerkenswerten<br />
Ausstellungen begleitet wird.<br />
Ganz eigene Erlebnisse und spannende Entdeckungen<br />
stehen der Gewinnerin unseres letzten Gewinnspiels aus<br />
dem Jahr 2014 ins Haus. Wir gratulieren Frau Michaela<br />
Ofner aus der Schweiz zu ihrem einwöchigen Aufenthalt in<br />
der Unesco-Welterbestadt Quedlinburg und wünschen ihr<br />
interessante Begegnungen mit reicher Kultur und Geschichte.<br />
Geschichten vom Meer erwarten den Gewinner unseres<br />
diesjährigen Gewinnspiels (siehe S. 49) bei einem Aufenthalt<br />
im DAS AHLBECK Hotel & Spa – direkt an der Strandpromenade<br />
und den endlos langen und feinsandigen Stränden<br />
der 3-Kaiserbäder gelegen – auf der Sonneninsel Usedom<br />
in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Und wann haben Sie ihr Rendezvous mit <strong>Deutschland</strong> geplant,<br />
damit aus Ihren unterschiedlichsten Begegnungen<br />
und überraschenden Erlebnissen unvergessliche Geschichten<br />
werden<br />
Weitere Informationen zum Reiseland <strong>Deutschland</strong> erhalten Sie auch über die jeweiligen<br />
Vertretungen der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) in Österreich und der Schweiz:<br />
Vertretung für Österreich:<br />
Deutsche Zentrale<br />
für Tourismus e. V. (DZT)<br />
Mariahilfer Str. 54, A - 1070 Wien<br />
Tel.: (0043) 1 - 513 27 92<br />
Fax: (0043) 1 - 513 27 92 - 22<br />
office-austria@germany.travel<br />
Vertretung in der Schweiz:<br />
Deutsche Zentrale<br />
für Tourismus e. V. (DZT)<br />
Freischützgasse 3, CH - 8004 Zürich<br />
Tel.: (0041) 44 - 213 22 00<br />
Fax: (0041) 44 - 212 01 75<br />
office-switzerland@germany.travel<br />
Ihr<br />
Editorial<br />
1
Pulsierende Metropole am Wasser<br />
• 2 Übernachtungen im ausgewählten Hotel inkl. Frühstück<br />
• Entdeckerticket für 3 Touren mit Stadt-, Hafen und Alsterrundfahrt<br />
• inkl. Hamburg CARD im Wert von € 24,50<br />
HAMBURG<br />
ENTDECKEN<br />
inkl. 3 Touren<br />
ab € 164,– *<br />
JETZT HIER BUCHEN:<br />
Tel: +49 (0)40-300 51 585 oder www.hamburg-tourismus.de/puls<br />
* EURO pro Person im DZ; Anreise täglich; Leistungserbringung: Stadt-, Hafen- und Alsterrundfahrt inkl. Teeprobe im Krameramt im Rahmen der Entdecker Tour. Die einzelnen Touren sind innerhalb von 3 Tagen frei planbar; Mindestaufenthalt:<br />
2 Nächte, Verlängerungsnacht buchbar; Kinderermäßigung: 1 Kind bis 12 Jahre 90% bei Unterbringung im Zustellbett im DZ der Eltern; Buchbar: bis 4 Tage vor Anreise; Hamburg Tourismus GmbH | Wexstr. 7 | 20355 Hamburg | Foto: I. Boelter
Nachdem wir Sie als Leser in unseren Beiträgen und ganz speziell<br />
auf Seite 51 dieser Magazin-Ausgabe in vielfacher Weise auf Gärten,<br />
Parks und Gartenschauen hinweisen, dürfte für den interessierten<br />
Besucher solcher Paradiese des Öfteren der Wunsch nach Verwirklichung<br />
oder Veränderung des eigenen Gartentraums wachsen. Zwei<br />
interessante Bände aus der Fülle von Gartenbüchern möchten wir<br />
Ihnen deshalb kurz vorstellen.<br />
500 Gartenideen<br />
Bevor man sich als Gartler am eigenen Garten<br />
erfreuen kann, ist ein gewisses Maß an<br />
Kreativität, Ideenreichtum und vor allem<br />
auch Arbeitseinsatz erforderlich. Am besten<br />
ist es, wenn das Arrangieren schnell und einfach<br />
von der Hand geht und dabei ein tolles<br />
Ergebnis herauskommt. Die Autorin Christina<br />
Freiberg liefert in ihrem Buch für jeden<br />
Garten die passenden Gestaltungstipps. Die gesammelten, einfachen<br />
Gartenideen sind nicht nur schnell und kostengünstig umzusetzen,<br />
sondern bieten auch trotz geringem Aufwand einen großen Nutzen.<br />
Christina Freiberg / Marion Nickig<br />
500 Gartenideen<br />
Einfach, praktisch, inspirierend<br />
2014; 352 Seiten; 413 Farbfotos<br />
23 x 24 cm, gebunden<br />
€ [D] 29,95 / € [A] 30,80 / sFr. 40.90<br />
Ein Garten für die Seele<br />
„Ein Garten ist mehr als die Summe seiner<br />
Pflanzen!“ Ob zum Energie tanken, Entspannen<br />
oder Wohlfühlen − der eigene<br />
Garten bietet die perfekte Location, um<br />
dem alltäglichen Stress zu entkommen. Außerdem<br />
ist es gar nicht schwer, mithilfe des<br />
Gartens und all den Geheimnissen, die sich<br />
in ihm verbergen, selbst etwas für die eigene<br />
Gesundheit zu tun.<br />
Susanne Oswald stellt zehn Themengärten mit Gestaltungsbeispielen<br />
und Rezepten vor, welche alle dasselbe Ziel verfolgen: Inspirationen<br />
für den eigenen Seelengarten zu bieten.<br />
Susanne Oswald<br />
Ein Garten für die Seele<br />
Die schönsten Gartenideen für Körper & Geist<br />
2014; 176 Seiten; 212 Farbfotos<br />
25 x 28 cm, gebunden<br />
€ [D] 39,95 / € [A] 41,10 / sFr. 53.90<br />
Titelabbildung: Die Wahrzeichen der sonnenreichen Insel Usedom sind die fünf<br />
Seebrücken – allen voran der 1898 errichtete Ahlbecker Steg über dem Meer,<br />
der als ältestes, architektonisches Kunstwerk dieser Art gilt.<br />
Bilderzeile v. l. n. r.: Einfach die Seele baumeln lassen und sich Zeit für sich nehmen<br />
– das bieten ausgezeichnete Wohlfühl-Oasen mit durchdachten Verwöhnprogrammen<br />
in <strong>Deutschland</strong>, wie z. B. in der Caracalla Therme Baden-Badens.<br />
Die mehr als 6.000 Museen <strong>Deutschland</strong>s eröffnen den Besuchern faszinierende<br />
Sichtweisen und Blickwelten auf gestern und heute – eines der renommiertesten<br />
ist die Schirn Kunsthalle Frankfurt.<br />
Jedes Jahr zu Pfingsten feiert Rothenburg ob der Tauber mit einem großen<br />
historischen Festpiel die glückliche Rettung der Stadt durch „Der Meistertrunk“,<br />
bei dem der kaiserliche Feldherr Tilly im Mittelpunkt steht.<br />
IFOVA Verlagsgesellschaft mbH<br />
Verlag und Anzeigenverwaltung<br />
Theatinerstr. 44<br />
D - 80333 München<br />
Tel.: (0049) 89 - 22 01 38<br />
Fax: (0049) 89 - 228 93 34<br />
e-mail: ferienmagazin@ifova.de<br />
www.ferienmagazin-deutschland.de<br />
ISSN 1863-6195<br />
Anzeigen:<br />
FPC Kommunikation und Marketing<br />
Redaktion:<br />
Rudi Stallein, Dominik Stallein,<br />
Tonio Liber, Georg A. Frey<br />
Assistenz: Sandra Westermayer<br />
Satz:<br />
Marcus Mühlberger / 83278 Traunstein<br />
marcus.muehlberger@t-online.de<br />
Druck:<br />
Vogel Druck und Medienservice<br />
GmbH & Co. KG / 97204 Höchberg<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis / Impressum 3<br />
<strong>Deutschland</strong> für die schönsten Tage des Jahres<br />
Bayern − Echt einladend! 4<br />
- Oberbayern 4<br />
- Ostbayern 6<br />
- Franken 7<br />
- Allgäu / Bayerisch Schwaben 9<br />
Baden-Württemberg – Der Zauber des Südens 10<br />
- Bodensee-Oberschwaben 10<br />
- Schwarzwald 11<br />
- Schwäbische Alb 14<br />
- Region Stuttgart – nördliches Baden-Württemberg 16<br />
Rheinland-Pfalz – Weinparadiese und antike Schätze 20<br />
Hessen – Aufregend vielfältig 26<br />
Nordrhein-Westfalen – Kultur pur zwischen Rhein und Ruhr 28<br />
Rheinradweg – Europareise mit Gütesiegel 30<br />
Thüringen – Cranach-Kunst und Baumwipfel-Yoga 31<br />
Sachsen-Anhalt – Kirchen-Reich und Reformations-Kunst 32<br />
Sachsen – Landschafts- und Kulturperlen 34<br />
Berlin und Brandenburg – Spannendes Doppelpack 38<br />
Deutsches Küstenland<br />
Niedersachsen – Zwischen Watt und Heide 40<br />
Bremen und Bremerhaven –<br />
Tradition, Moderne und Meer erleben 42<br />
Hamburg – Flair mit maritimem Charme 44<br />
Schleswig-Holstein – Horizonte – wie nirgendwo 45<br />
Mecklenburg-Vorpommern – Natur- und Wasserfreuden 47<br />
Die Höhepunkte des Reisejahres <strong>2015</strong> in <strong>Deutschland</strong><br />
Cranach-Jahr – Entdeckung eines Meisters 50<br />
Gärten und Parks – Blühende Gartenreiche 51<br />
Reisen auf den Spuren von...<br />
- Deutsche Märchenstraße 52<br />
- Wege für Entdecker 53<br />
- Auf stillen Wegen Ruhe finden 55<br />
Tradition und Brauchtum – Gelebte Heimat rund ums Jahr 56<br />
Freizeitträume und Ferienspaß -<br />
klassisch, kreativ oder unkonventionell<br />
Zeit für sich – Ruhe- und Wohlfühl-Oasen 57<br />
Erlebniswelten für die Familie<br />
- Hinein ins Vergnügen 60<br />
- Mobile Welten 62<br />
Kunst, Kultur und Festspiele<br />
- Festspiele und Musik 64<br />
- Ausstellungen und Museen 67<br />
Weihnachtsmärkte – Der Duft von Zimt und Lebkuchen 69<br />
Reisen mit der Bahn 72<br />
<strong>Deutschland</strong>-Reiseanbieter<br />
<strong>Deutschland</strong>karte<br />
3. Umschlagseite<br />
4. Umschlagseite<br />
Inhalt<br />
3
München<br />
Bayern Tourismus<br />
Marketing GmbH<br />
Arabellastraße 17<br />
81925 München<br />
Tel. 0049-89-2123970<br />
www.bayern.by<br />
Echt einladend!<br />
Süffige Landschaften mit barocken<br />
Residenzen und Märchenschlössern,<br />
Kontraste aus Brauchtum<br />
und Lifestyle in charmanten<br />
Städten – Sinnen- und Lebensfreude<br />
in Bayern<br />
Oberbayern<br />
Besonders üppig präsentiert <strong>Deutschland</strong><br />
seine Reize im Voralpenland mit der bayerischen<br />
Landeshauptstadt München als Fixpunkt.<br />
Nirgendwo sind die Kontraste zwischen<br />
Trends und Traditionen, zwischen Laptop<br />
und Lederhose offensichtlicher, nirgendwo<br />
kommen Kunst und Kultur geballter daher<br />
als in der Isarmetropole. Kunstfreunde haben<br />
die Wahl zwischen herausragenden Sammlungen<br />
in den Pinakotheken, dem Museum<br />
Brandhorst, dem Neuen Ägyptischen Museum<br />
und zahlreichen weiteren Museen und<br />
Ausstellungen. Das Bayerische Nationalmuseum<br />
präsentiert unter dem Titel „Bella<br />
Figura“ europäische Bronzekunst in<br />
Süddeutschland aus der Zeit um 1600<br />
(6.2.-25.5.<strong>2015</strong>). Im Lenbachhaus stehen<br />
zunächst August Macke und Franz<br />
Marc im Mittelpunkt einer Sonderausstellung<br />
(28.1.-3.5.<strong>2015</strong>), eine weitere<br />
widmet sich im Herbst Paul Klee und<br />
Wassily Kandinsky (21.10.<strong>2015</strong>-<br />
24.1.2016). Im Sommer pilgern<br />
Opernfreunde aus aller Welt nach<br />
München zu den Opernfestspielen<br />
(21.6.-31.7.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.), wo<br />
dieses Jahr zwei Premieren auf dem<br />
Spielplan stehen – Claude Debussys<br />
„Pelléas et Mélisande“ und „Arabella“<br />
von Richard Strauss. Ein Gipfeltreffen<br />
der Megastars ist das Klassik Open-Air<br />
am Königsplatz (27.6.<strong>2015</strong>), bei dem Anna<br />
Netrebko, Jonas Kaufmann, Dmitri<br />
Hvorostovsky, Ildar Abdrazakov und Elena<br />
Zhidkova erstmals gemeinsam auftreten.<br />
Auch Dachau, wenige Kilometer nordwestlich<br />
von München, hat sich einen Namen als<br />
Kulturstadt gemacht. Vor einigen Jahren wurde<br />
die ehemalige Markthalle in die „Dachauer<br />
Kultur-Schranne“ verwandelt, ein städtisches<br />
Kultur- und Veranstaltungshaus mit<br />
Kleinkunstbühne, Galerie und Restaurant.<br />
Jährliche Höhepunkte sind der Dachauer Musiksommer<br />
(siehe S. 64ff.) mit Rock- und Pop-<br />
Konzerten auf dem Rathausplatz sowie die regelmäßigen<br />
Schlosskonzerte und das Barockpicknick<br />
(18.7.<strong>2015</strong>), bei dem jedes Jahr Tausende<br />
Gäste mit Picknickkörben in den Hofgarten<br />
des Schlosses strömen, um einen<br />
außergewöhnlichen Abend zu verbringen.<br />
Verzierte Kanonen zeugen im Schlosshof des Ingolstädter<br />
Neuen Schlosses und heutigen Armeemuseum<br />
von den Dimensionen des damaligen Waffenarsenals<br />
Oberbayern wie im Bilderbuch – so ursprünglich und<br />
unverwechselbar leuchtet das Grün der Bergwiesen im<br />
Wander- und Mountainbikeparadies Samerberg<br />
Napoleon in Bayern<br />
Pulsierende Moderne, große Attraktionen<br />
und bayerische Gastlichkeit sind in Ingolstadt<br />
die Zutaten für eine unterhaltsame Städtereise.<br />
Dazu lassen verschiedene Museen wie das<br />
Museum für Konkrete Kunst, die Alte Anatomie<br />
mit dem Deutschen Medizinhistorischen<br />
Museum und das Neue Schloss keine Langeweile<br />
aufkommen. Im Schloss findet dieses<br />
Jahr unter dem Titel „Napoleon und Bayern“<br />
die Bayerische Landesausstellung statt (30.4.-<br />
31.10.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.). Herausragende<br />
Exponate und Originale erinnern an die Zeit<br />
vor rund 200 Jahren, als Napoleon auch die<br />
Entwicklung Bayerns entscheidend beeinflusste.<br />
Sehenswert sind auch die Asamkirche<br />
Maria de Victoria und das imposante spätgotische<br />
Liebfrauenmünster. Gruselfans entdecken<br />
bei der Dr. Frankenstein-Tour die Originalschauplätze<br />
des Erfolgsromans von Mary<br />
Shelley. Darüber hinaus bietet die Stadt, in<br />
der 1516 das Bayerische Reinheitsgebot verkündet<br />
wurde, eine besondere Adresse für<br />
Einkaufsfans: Im Ingolstadt Outlet Shopping<br />
Village laden mehr als 100 Läden zum ausgedehnten<br />
Einkaufsbummel ein. Automobilund<br />
Technikfreaks zieht es ins Audi Forum<br />
(siehe S. 60ff.) mit dem museum mobile.<br />
Zum Starnberger Fünfseenland, südlich von<br />
München, gehören neben dem namensgebenden<br />
mondänen Starnberger See der bodenständigere<br />
Ammersee (auch<br />
Bauernsee genannt) sowie die vergleichsweise<br />
winzigen Wörthsee,<br />
Pilsensee und Weßlinger See. Einst<br />
residierte hier der Hochadel, darunter<br />
Märchenkönig Ludwig II. und<br />
seine Großcousine Kaiserin Elisabeth<br />
von Österreich, die Sisi. Die<br />
herrschaftlichen Villen und Schlösser<br />
thronen noch heute am Ufer des<br />
Starnberger Sees. Die fünf Seen<br />
sind beliebte Wassersportreviere.<br />
Man kann aber auch in lauschigen<br />
Biergärten unter schattigen Kastanien<br />
bayerische Küche genießen. Einer<br />
der schönsten Plätze in der Region<br />
ist der Heilige Berg bei Herrsching<br />
am Ammersee, wo das Benediktinerkloster<br />
Andechs mit seinem Bräustüberl lockt<br />
und die musik- und theaterbegeisterten Be-<br />
Zwischen München und den Alpen<br />
4 Bayern
Idylle pur – mit Blick auf die Zugspitze<br />
vom Starnberger See, dem<br />
nächstgelegenen See Münchens<br />
sucher mit den alljährlichen Karl<br />
Orff Festspielen. Ein Muss für Kirchenfans<br />
ist das prächtige Marienmünster<br />
in Dießen am Ammersee,<br />
wo auch der traditionelle,<br />
jährliche Töpfermarkt stattfindet.<br />
Quell der Inspiration<br />
Viele berühmte Künstler ließen<br />
sich von der Region im Süden<br />
Münchens inspirieren. Davon<br />
zeugen heute drei Museen, die<br />
einen konzentrierten Überblick<br />
über den deutschen Expressionismus<br />
bieten – das Buchheim<br />
Museum in Bernried, das<br />
Schlossmuseum in Murnau und<br />
das Franz Marc Museum in Kochel<br />
am See.<br />
In diesem Haus, dem so genannten<br />
Münterhaus in Murnau, lebten Gabriele<br />
Münter und Wassily Kandinsky in den<br />
Sommermonaten von 1909-1914<br />
Eine Entdeckungsreise auf den<br />
Spuren des „Blauen Reiters“ führt<br />
auch nach Murnau am Staffelsee,<br />
das zum Verweilen in der Fußgängerzone<br />
mit ihren Straßencafés,<br />
Geschäften und Wirtshäusern<br />
einlädt. Malerische Winkel sowie<br />
das Häuserensemble des Oberund<br />
Untermarkts finden sich in<br />
vielen Bildern der Expressionisten<br />
wieder. Bei Wanderungen durchs<br />
Murnauer Moos lässt sich erahnen,<br />
warum Franz Marc der Region<br />
den Namen „Blaues Land“<br />
verlieh. Von 1909-1914 lebten im<br />
heutigen Münterhaus Kandinsky<br />
und die Malerin Gabriele Münter,<br />
deren umfangreiches Werk im<br />
Schlossmuseum zu sehen ist.<br />
Auch heute gibt es in Murnau<br />
noch eine lebendige Künstlerszene<br />
mit Galerien, Ausstellungen,<br />
Kunstvereinen und diversen Kursangeboten.<br />
Sie bescherten dem<br />
Städtchen die Aufnahme in die<br />
EuroArt, die Vereinigung der<br />
Künstlerorte in Europa.<br />
In Kochel am See wurde das<br />
Franz Marc Museum vor wenigen<br />
Jahren um ein modernes Gebäude<br />
mit wechselnden Ausstellungen<br />
erweitert. Dieses Jahr im<br />
Programm: „Schöne Aussichten –<br />
Der Blaue Reiter und der Impressionismus“<br />
(22.3.-19.7.<strong>2015</strong>) und<br />
„Struktur und Vision – Paul Klee<br />
und Willi Baumeister“<br />
(4.10.<strong>2015</strong>-10.1.2016).<br />
Der Tegernsee,<br />
ca. 50 Kilometer<br />
südlich von München<br />
gelegen, lohnt<br />
einen Stop vor allem<br />
für Feinschmecker.<br />
Gleich sechs Michelin-<br />
Sterne leuchten dieses<br />
Jahr über dem Tegernsee:<br />
derer drei vereint<br />
Christian Jürgens mit<br />
seinem Gourmetrestaurant<br />
„Überfahrt“, je<br />
einen Stern tragen Michael<br />
Fells „Dichterstub’n“ im<br />
Hotel Egerner Höfe in Rottach-<br />
Egern, Erich Schwinghackls „Esskultur“<br />
in der Villa am See in Tegernsee<br />
sowie Dieter Maiwerts<br />
neues Restaurant in Rottach-<br />
Egern. Wer es bodenständig<br />
mag, der speist gerne im berühmten<br />
„Herzoglichen Bräustüberl“<br />
in Tegernsee. Kulinarik<br />
spielt auch beim Wandern eine<br />
Rolle, denn der neue Panoramawanderweg<br />
bietet nicht nur herrliche<br />
Ausblicke, sondern auch<br />
viele kulinarische Genüsse – zum<br />
Beispiel in der Naturkäserei Tegernseer<br />
Land oder im Fischerei-<br />
Bistro Bad Wiessee.<br />
Bilderbuch Bayern<br />
Ganzjährig ein reizvolles Ziel ist<br />
der Chiemsee mit seinen zwei Inseln.<br />
Malerisch präsentiert sich<br />
die kleine Fraueninsel mit dem<br />
Benediktinerinnenkloster Frauenwörth<br />
und seinen hübschen Gärten.<br />
Auf der größeren Herreninsel<br />
steht das Schloss Herrenchiemsee,<br />
das Versailles König<br />
Ludwigs II.. Dazu geben die Julius<br />
Exter Galerie und das Augustiner<br />
Chorherrenstift Einblicke in<br />
die prunkvolle Geschichte der Region.<br />
Wanderer können die Landschaft<br />
am Chiemsee auf neuen<br />
Themenwegen durch die Priener<br />
Flusslandschaften, bei Kräuterwanderungen<br />
oder auf der neu<br />
ausgeschilderten „Priener Direktvermarkter-Tour“<br />
erschließen. In<br />
18 Tagesetappen führt der neue<br />
grenzüberschreitende Premium-<br />
Weitwanderweg SalzAlpenSteig<br />
von Prien aus über alte Salzpfade<br />
durch den Chiemgau bis ins österreichische<br />
Salzkammergut.<br />
Im Berchtesgadener Land, am<br />
Königssee und in den Bergen um<br />
Watzmann, Jenner und Predigtstuhl<br />
legt sich Oberbayerns Natur<br />
mächtig ins Zeug. Im „Haus<br />
der Berge“ in Berchtesgaden erfährt<br />
der Gast alles Wesentliche<br />
über den mit 230 Kilometern<br />
Wanderwegen und alpinen Steigen<br />
ausgestatteten Nationalpark<br />
Berchtesgaden. In Bad Reichenhall<br />
ist die Alte Saline ein beliebtes<br />
Ziel, Wellness-Wonnen verheißt<br />
die moderne Rupertus-<br />
Therme.<br />
Nordöstlich des Chiemgaus<br />
und des Berchtesgadener Lands<br />
dehnt sich die Inn-Salzach-Region<br />
aus. Städtchen mit prächtigen<br />
Schlössern, barocken Kirchen<br />
und mächtigen Burgen prägen<br />
die bäuerliche Gegend zwischen<br />
den Flüssen Inn und Salzach. Das<br />
Schmückstück von Mühldorf am<br />
Inn ist der beeindruckende Stadtplatz.<br />
Das Pflegschloss, die<br />
Traidtkästen, das Rathaus, eine<br />
„Hexenkammer“ aus dem Jahr<br />
1750 und das Lodronhaus mit<br />
seinem Museum zeugen von der<br />
bewegten Vergangenheit des Ortes.<br />
Nicht weit entfernt liegt<br />
Waldkraiburg. Im Zentrum laden<br />
baumgesäumte Straßen zum Flanieren<br />
sowie Cafés und Restaurants<br />
zum Verweilen ein. Mehrere<br />
Museen erzählen von der Historie<br />
der Stadt. Über tausend Jahre<br />
auf den Mauern hat Burghausen,<br />
bekannt für die längste Burg der<br />
Welt (1.051 m) und seine Internationale<br />
Jazzwoche (17.-22.3.15,<br />
siehe S. 64ff.). Die Burg und die<br />
Natur · Kunst · Kultur erleben<br />
Schon Wassily Kandinsky ließ<br />
sich von Murnau und seiner<br />
malerischen Landschaft im<br />
oberbayerischen Alpenvorland<br />
inspirieren.<br />
• EuroArt-Künstlerstädtchen<br />
zwischen München und<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
• Baden, Radeln und Wandern<br />
zwischen Bergen und Seen<br />
• Kunsterbe Blauer Reiter im<br />
Schloßmuseum und Münter-<br />
Haus<br />
• Murnauer Moos – größtes<br />
Alpenrandmoor Mitteleuropas<br />
• König-Ludwig-Schlösser und<br />
weitere Sehenswürdigkeiten<br />
in nächster Umgebung<br />
www.murnau.de<br />
Bayern<br />
Anz_<strong>Ferienmagazin</strong>_44x129.indd 1<br />
5<br />
05.11.2012 15:32:52 Uhr
denkmalgeschützte Altstadt rund um den<br />
Stadtplatz mit seinen farbenprächtigen Giebelhäusern<br />
und Fassaden sind die größten<br />
Sehenswürdigkeiten des Städtchens. In der<br />
Burg wirken Künstlergruppen, sind Museen<br />
und Ausstellungen beheimatet, dort wohnen<br />
und feiern die Burghauser – zum Beispiel<br />
beim großen historischen Burgfest im Sommer,<br />
wenn mittelalterliches Treiben die alten<br />
Mauern erfüllt (10.-12.7.<strong>2015</strong>).<br />
Am besten erkunden lassen sich die<br />
Kulturschätze und Naturlandschaften<br />
Der internationale Schützen- und Trachtenzug in<br />
Mühldorf a. Inn findet heuer am 6. September statt -<br />
mit rund 3.400 Schützen, Trachtlern und Musikern<br />
der Region vom Fahrradsattel aus. Das Angebot<br />
an Wegen und Routen reicht vom „Sieben-Kirchen-Radweg“<br />
(17 km) zwischen<br />
Neuötting und Marktl über den Salzhandelsweg<br />
(33 km) bis zur „Großen Rundtour“, einer<br />
165 Kilometer langen Tour für sportlich<br />
ambitionierte Fahrer.<br />
Ein beliebter Radelweg ist der Benediktweg,<br />
ein 248 Kilometer langer Rundweg auf<br />
den Spuren von Papst em. Benedikt XVI. rund<br />
um Altötting, den meistbesuchten Ort der<br />
Region. Auf verschiedenen Pilgerwegen (siehe<br />
S. 53ff.) kommen jedes Jahr von Mai bis<br />
Oktober mehr als eine Million Pilger zur<br />
„Schwarzen Madonna“. Das Gnadenbild<br />
„Unserer lieben Frau von Altötting“ steht im<br />
Oktogon der Gnadenkapelle auf dem von<br />
Barockgebäuden gesäumten Kapellplatz. Ein<br />
weiteres wichtiges Pilgerziel ist die Kapuzinerkirche<br />
St. Konrad mit dem Reliquienschrein<br />
des 1934 heilig gesprochenen Pförtnerbruders.<br />
Tipps für Kunstinteressierte sind die<br />
spätgotische Stiftskirche und die Neue<br />
Schatzkammer mit Wallfahrtsmuseum und<br />
dem berühmten „Goldenen Rössl“, ein in<br />
den Pariser Goldschmiedewerkstätten gefertigtes<br />
Marienaltärchen, sowie das Monumentalrundgemälde<br />
„Jerusalem-Panorama“. Ein<br />
besonderes Flair bekommt der berühmteste<br />
Wallfahrtsort Bayerns im Advent, wenn auf<br />
dem Kapellplatz der Christkindlmarkt (siehe<br />
S. 69ff.) stattfindet.<br />
Ostbayern<br />
Kurz vor der Grenze nach Österreich und<br />
dem schönen Schärding locken, im so genannten<br />
Bäderdreieck, drei attraktive Kurorte<br />
– das noble Golfresort Bad Griesbach, das<br />
gemütlich ländliche Bad Birnbach und das<br />
traditionsreiche Bad Füssing (siehe S. 57ff.) zu<br />
Gesundheitstouren.<br />
Lifestyle im Welterbe: In Regensburg<br />
prallen die Gegensätze auf sympathische<br />
Art aufeinander. Moderne Geschäfte mit<br />
historischen Fassaden stehen neben alten Sehenswürdigkeiten,<br />
mittelalterliche Gewölbe<br />
beherbergen schicke Szenekneipen. Alt und<br />
Neu harmonieren hier prächtig. Aber das hat<br />
in Regensburg Tradition. Schon vor bald tausend<br />
Jahren schrieb der Chronist Otloh „Regensburg<br />
ist alt und jung zugleich“. Seit 2006<br />
ist die Altstadt Unesco-Weltkulturerbe. Die<br />
historischen Gebäude allein sind Grund genug<br />
für einen ausgedehnten Bummel durch<br />
die Stadt. Besondere Anziehungspunkte sind<br />
der Dom St. Peter, das Alte Rathaus sowie<br />
das Schloss der Fürsten von Thurn und Taxis<br />
mit der Klosterkirche St. Emmeram. Das größte<br />
bewohnte Schloss Europas ist ein kultureller<br />
Anziehungspunkt: Hier finden im Sommer<br />
die Schlossfestspiele mit einem bunten Stilmix<br />
von Pop-Konzert bis Oper statt (17.-26.7.15,<br />
siehe S. 64ff.). Und in der Adventszeit bildet<br />
der Innenhof die Kulisse für einen zauberhaften<br />
Weihnachtsmarkt (siehe S. 69ff.). Regensburg<br />
verfügt über eine ungewöhnlich dichte<br />
Kneipenlandschaft, von Brauereigaststätten –<br />
fünf Traditionsbrauereien gibt es noch – über<br />
ECHT OBERBAYERN<br />
Radkarte<br />
Inn-Salzach<br />
Jetzt kostenlos bestellen!<br />
Kulturradeln<br />
Entdecken Sie Burgen und Schlösser,<br />
Kirchen und Klöster entlang unserer<br />
Flüsse Inn und Salzach.<br />
Bestellen SIe unsere Radkarte oder informieren<br />
Sie sich über die Radregion Inn-Salzach.<br />
Tel. +49 (0) 8671 502444<br />
prospekte.inn-salzach.com<br />
www.inn-salzach.com
Die alte Herzogsstadt Landshut, charmant<br />
an der Isar gelegen, verzaubert mit historischem<br />
Ambiente und kulturellen Sehenswürdigkeiten<br />
historische Lokale bis zu Gourmettempeln<br />
und Studentenkneipen. Irgendwann spaziert<br />
jeder Regensburg-Besucher über die Steinerne<br />
Brücke und kehrt womöglich in der Historischen<br />
Wurstkuchl ein, der ältesten Bratwurstküche<br />
der Welt, in der schon die Bauarbeiter<br />
der Steinernen Brücke die hausgemachten<br />
Würste genossen haben sollen.<br />
Die Befreiungshalle, ein monumentaler Rundbau<br />
auf dem Michelsberg hoch über der Donau,<br />
ist die Attraktion von Kelheim, südwestlich<br />
von Regensburg gelegen. Vor 152 Jahren wurde<br />
der Tempel auf Veranlassung von König<br />
Ludwig I. von Leo von Klenze errichtet. Im Innenraum<br />
reihen sich 34 Siegesgöttinnen aus<br />
weißem Carrara-Marmor zu einem feierlichen<br />
Reigen. Von Kelheim lohnt sich ein kurzer Ausflug<br />
zum Kloster Weltenburg – oberhalb des<br />
Donaudurchbruchs –, das Herzog Tassilo zum<br />
Benediktinerkloster machte.<br />
Historien-Spektakel<br />
Über der Stadt Landshut an der Isar thront<br />
die Burg Trausnitz (13. Jh.), das Wahrzeichen<br />
der altbayerischen Residenzstadt, heute Sitz<br />
der Regierung von Niederbayern. Die wichtigsten<br />
Sehenswürdigkeiten reihen sich in der<br />
Altstadt, wo der Besucher das Gefühl hat,<br />
durchs Mittelalter zu spazieren. Ein dreigiebeliges<br />
Gebäude mit Renaissance-Erkern beherbergt<br />
das Rathaus, in dessen Prunksaal 1475<br />
die legendäre Landshuter Fürstenhochzeit<br />
stattfand, die alle vier Jahre in Form eines historischen<br />
Festspiels wieder auflebt – das<br />
nächste Mal 2017.<br />
Liebhaber solcher Historienfeste können diesen<br />
Sommer in Ostbayern drei anderen Spektakeln<br />
beiwohnen. Im Burghof in Neunburg<br />
vorm Wald wird das Burgfestspiel „Vom Hussenkrieg“<br />
aufgeführt (4.7.-8.8.<strong>2015</strong>). Das älteste<br />
Festspiel <strong>Deutschland</strong>s, mit einer 500-jährigen<br />
Tradition, findet in Furth im Wald statt –<br />
der „Further Drachenstich“ (31.7.-16.8.<strong>2015</strong>).<br />
Und in der Gäuboden-Metropole Straubing<br />
stehen die nur alle vier Jahre stattfindenden<br />
Agnes-Bernauer-Festspiele auf dem Programm<br />
(19.6.-19.7.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.). Traditionell<br />
und bodenständig geht es bei dem alljährlichen<br />
Gäubodenfest zu, dem zweitgrößten<br />
Volksfest Bayerns (7.-17.8.<strong>2015</strong>). Jazzfreunde<br />
freuen sich auf das „Bluetone –<br />
Das Festival an der Donau“<br />
(1.-5.7.<strong>2015</strong>), bei dem diesen Sommer<br />
unter anderem Lionel Richie und Gregory<br />
Porter mit von der Partie sind.<br />
Wo Donau, Inn und Ilz ineinander<br />
fließen liegt Passau. Der Dom St. Stephan<br />
ist das barocke Wahrzeichen<br />
der Dreiflüssestadt. Wie ein imposantes<br />
Freilichtmuseum präsentiert sich<br />
die Altstadt, deren pastellfarbene<br />
Häuserfassaden und verwinkelten<br />
Gassen italienisches Flair verbreiten.<br />
Sehenswert ist auch das Glasmuseum<br />
mit der weltgrößten Sammlung Böhmischen<br />
Glases.<br />
Das Museum ist auch ein Höhepunkt<br />
an der Glasstraße, die 250 Kilometer<br />
weit zwischen Passau und Neustadt<br />
an der Waldnaab quer durch den Oberpfälzer<br />
Wald und den Bayerischen Wald führt (siehe<br />
S. 53ff.). Entlang der Ferienstraße wird die<br />
über 700 Jahre alte Tradition der Glasherstellung<br />
und Glaskunst in der Region lebendig.<br />
Fixpunkte der Glasstraße sind das Glasmuseum<br />
in Frauenau und die Glasstadt Zwiesel<br />
am Rande des Nationalparks Bayerischer<br />
Wald. Als der Nationalpark 1970 rund um die<br />
Die Glasstraße<br />
Oberpfälzer Wald - Bayerischer Wald<br />
Berge Rachel und Lusen ins Leben gerufen<br />
wurde, ahnte wohl noch niemand, was sich da<br />
zwischen Farnen und Fichten einmal entwickeln<br />
sollte. Heute spaziert man dort durch<br />
ein Stück Urwald mitten in <strong>Deutschland</strong>, in<br />
dem wieder Wölfe, Luchse und Bären heimisch<br />
sind.<br />
Die „kleine Kulturmetropole“, Neumarkt in<br />
der Oberpfatz, lockt mit attraktiven Museen<br />
und Veranstaltungen. Da ist das Museum Lothar<br />
Fischer, das im vergangenen Jahr sein<br />
zehnjähriges Jubiläum feierte. Im Brauereimuseum<br />
und im privaten Metzgerei- und Weißwurstmuseum<br />
stehen leibliche Genüsse im<br />
Vordergrund. Nicht nur Automobilfans sind<br />
fasziniert von den Exponaten, die das Museum<br />
für historische Maybach-Fahrzeuge (siehe<br />
S. 62ff.) präsentiert. Am 7. Juni bildet die<br />
Neumarkter Innenstadt das Podium für<br />
chromblitzende Karrossen und liebevoll gepflegte<br />
Oldies beim Oldtimertreffen und am<br />
10. Oktober für die Neumarkter Kulturnacht.<br />
Franken<br />
Vielfältige Naturlandschaften in insgesamt<br />
zehn Naturparks, aber vor allem eine Vielzahl<br />
geschichtsträchtiger und charmanter Städte<br />
von A wie Ansbach bis W wie Würzburg machen<br />
den besonderen Reiz Frankens aus.<br />
Erleben Sie auf der über 250 km langen Route durch den Oberpfälzer Wald und den Bayerischen Wald die Vielfalt dieser gläsernen<br />
Erlebnisstraße. Mit Glasgalerien, Glasherstellung und -veredelung, Hüttenabenden, Themenwanderungen, Kreativkursen<br />
und vielen Attraktionen bietet die Glasstraße für Jeden etwas. Ganzjährig finden festliche und kulturelle Veranstaltungen<br />
statt, mit Konzerten, Literatur und Ausstellungen namhafter Künstler. Traumhafte Hotels begeistern mit gläserner<br />
Tischkultur, kulinarischen Rafinessen, Wellness und Golf. Empfangen werden Sie von unberührter Natur im und am<br />
Nationalpark Bayerischer Wald. Erleben Sie diesen funkelnden Zauber und kommen Sie auf die Glasstraße.<br />
Weitere Informationen:<br />
Tourismusverband Ostbayern<br />
Im Gewerbepark D04,<br />
93059 Regensburg<br />
Tel.: 0049(0)941/585 39-0<br />
info@ostbayern-tourismus.de<br />
www.ostbayern-tourismus.de<br />
17.974 Pfeifen und 233 Register erklingen<br />
von der größten Domorgel der Welt zur Ehre<br />
Gottes im St. Stephansdom von Passau<br />
Europäische Union<br />
„Invesition in Ihre Zukunft“<br />
Europäischer Fonds für<br />
regionale Entwicklung<br />
www.dieglasstrasse.de<br />
Bayern<br />
7
In Ansbach, wo im Sommer die Rokoko-<br />
Festspiele und alle zwei Jahre die Bachwoche<br />
(31.7.-9.8.<strong>2015</strong>) stattfinden, sind die markgräfliche<br />
Residenz mit der Fayence- und Porzellansammlung<br />
sowie die Orangerie im Hofgarten<br />
die wichtigsten Anziehungspunkte.<br />
Schlösser und Parkanlagen locken in<br />
Aschaffenburg, dem „bayerischen Nizza“.<br />
Nördlich von Aschaffenburg, in Alzenau, findet<br />
dieses Jahr unter dem Motto „Natur in<br />
der Stadt“ die Bayerische Gartenschau (22.5.-<br />
16.8.<strong>2015</strong>, siehe S. 51) statt.<br />
Bamberg ist eine von drei fränkischen<br />
Städten, die zum Welterbe der Unesco<br />
gehören. Bedeutendstes Bauwerk der Welterbestadt<br />
ist der Dom. Er gilt als ein besonderes<br />
Beispiel für den Übergang von der Romanik<br />
zur Gotik. Seine bekannteste Sehenswürdigkeit<br />
ist der „Bamberger Reiter“, eine große<br />
Skulptur aus dem 13. Jahrhundert, eine<br />
der ersten Reiterstandbilder seit der Antike.<br />
Bayreuth, wegen seiner Festspiele ein<br />
Mekka für Opernfans aus aller Welt, präsentiert<br />
einen weiteren Kulturgenuss. Zur diesjährigen<br />
Festspielsaison wird das Haus Wahnfried<br />
wieder eröffnet. Die Villa am Bayreuther<br />
Hofgarten, in die Richard Wagner 1874 mit<br />
seiner Familie gezogen war, ist seit 1976 Heimat<br />
des Richard-Wagner-Museums. Erst vor<br />
zwei Jahren wurde das Markgräfliche Opernhaus<br />
zum Unesco Weltkulturerbe erklärt.<br />
Mittelalter und Romantik<br />
In Coburg verbrachte Lucas Cranach der<br />
Ältere mehrere Monate zu Beginn seiner Karriere<br />
als Hofkünstler. Die Kunstsammlungen<br />
der Veste Coburg erinnern daran in diesem<br />
Jahr mit drei Sonderausstellungen rund um<br />
Gemälde und Grafiken Cranachs. Geboren<br />
wurde Cranach in Kronach, wo aus Anlass<br />
des 500. Geburtstags von Lucas Cranach<br />
dem Jüngeren dieses Jahr gefeiert wird. In<br />
der Fränkischen Galerie auf der Festung Rosenberg<br />
ist die Ausstellung „Fränkische Meister<br />
von Spätgotik bis Renaissance – der Weg<br />
zu Cranachs Kunst“ (1.3.-31.10.<strong>2015</strong>) zu sehen.<br />
Das Lichterfest „Cranachs Kronach<br />
leuchtet“ (8.-17.5.<strong>2015</strong>) sowie das historische<br />
Stadtspektakel (26.-28.6.<strong>2015</strong>) sind weitere<br />
Höhepunkte.<br />
Kirchen, Handelshäuser und viel Fachwerkarchitektur<br />
tragen dazu bei, dass Dinkelsbühl<br />
als eine der am besten erhaltenen<br />
mittelalterlichen Städte gilt. Das sehenswerte<br />
Häuserensemble bildet im Sommer die<br />
8 Bayern<br />
Kulisse für das Historische Festspiel „Kinderzeche“<br />
(17.-26.7.<strong>2015</strong>).<br />
Ein Muss für Freunde romantischer Städte ist<br />
Rothenburg ob der Tauber. Vor allem das mittelalterliche<br />
Stadtensemble fasziniert in der<br />
Stadt am Kreuzungspunkt der Burgenstraße<br />
mit der Romantischen Straße. Unter den zahlreichen<br />
Sehenswürdigkeiten steht die St. Jakobskirche<br />
mit dem Heilig-Blut-Altar von<br />
Tilman Riemenschneider ganz weit oben auf<br />
der Liste. Auf Zeitreise gehen können Rothenburg-Besucher<br />
bei verschiedenen Festen:<br />
Beim historischen Festspiel „Der Meistertrunk“<br />
(22.-25.5.<strong>2015</strong>) und den alljährlich stattfindenden<br />
Rothenburger Reichsstadt-Festtagen (4.-<br />
6.9.<strong>2015</strong>), bei denen an die tausend Mitwirkenden<br />
die gesamte Stadtgeschichte lebendig<br />
werden lassen. Zum Jahresende lockt die<br />
Stadt für Romantiker mit dem Reiterlesmarkt<br />
(27.11.-23.12.<strong>2015</strong>, siehe S. 69ff.).<br />
Einen weiten geschichtlichen<br />
Bogen spannt die<br />
Frankenmetropole Nürnberg:<br />
von der Kaiserburg,<br />
dem Albrecht-Dürer-<br />
Haus, in dem der Künstler<br />
fast 20 Jahre lebte,<br />
über das Germanische<br />
Nationalmuseum, das<br />
eine der größten kulturhistorischen<br />
Sammlungen<br />
in <strong>Deutschland</strong> besitzt,<br />
bis zum emotional bewegenden<br />
Dokumentationszentrum<br />
beim ehemaligen<br />
Reichsparteitagsgelände.<br />
Das Nationalmuseum<br />
stellt anlässlich des Jubiläums das Thema<br />
„Zwischen Venus und Luther: Cranachs<br />
Medien der Verführung“ (21.5.<strong>2015</strong>-<br />
22.5.2016) in den Mittelpunkt.<br />
Wellness-Wonnen im Salzsee<br />
Auf kulinarische Entdeckungsreise gehen<br />
Reisende in der Fränkischen Schweiz, dem<br />
„Land der Burgen, Höhlen und Genüsse“ in<br />
der Region zwischen Nürnberg, Bamberg<br />
und Bayreuth. Die Gegend weist eine der<br />
höchsten Bäckerei-, Metzgerei- und Brauereidichten<br />
weltweit auf. 18 Genussbotschafter<br />
bringen den Gästen die kulinarische Vielfalt<br />
mit attraktiven Erlebnisangeboten näher. So<br />
bieten Brotspezialisten Mühlenwanderungen<br />
an, Schnapsbrenner nehmen Gäste mit auf<br />
eine Reise von der Streuobstwiese bis zur<br />
»Was heißt hier Klassik«, fragt das Mozartfest Würzburg<br />
<strong>2015</strong> und lädt damit zu seinen beliebten Nachtmusiken<br />
in den Hofgarten der Würzburger Residenz<br />
Brennerei. Und bei Bierkellerführungen lernen<br />
Urlauber die Brautradition der Fränkischen<br />
Schweiz kennen.<br />
In Würzburg befindet sich eines der<br />
schönsten Schlösser Europas. Die<br />
Würzburger Residenz ist ein Hauptwerk des<br />
süddeutschen Barocks und gehört seit 1981<br />
zu den Unesco-Welterbestätten. Die prachtvolle<br />
Anlage bildet die passende Kulisse für<br />
das alljährliche Mozartfest (22.5.-28.6.<strong>2015</strong>,<br />
siehe S. 64ff.), den Höhepunkt im Veranstaltungskalender<br />
von Würzburg.<br />
Weißenburg präsentiert sich mit dem teilrekonstruierten<br />
Kastell Biriciana, den Römischen<br />
Thermen und dem größten römischen<br />
Schatzfund in <strong>Deutschland</strong> als Römerstadt par<br />
Excellence. Das Römermuseum wird derzeit<br />
neugestaltet und voraussichtlich im Frühjahr<br />
2016 wieder eröffnet.<br />
Zum Kurzurlaub am Salzsee lädt Bad Windsheim.<br />
Dort liegt neben der Frankentherme<br />
das „Fränkische Tote Meer“. Der 750 Quadratmeter<br />
große Salzsee ist 30 Grad warm und<br />
hat eine Solekonzentration fast wie das Tote<br />
Meer. Die moderne Franken-Therme feiert<br />
Ende <strong>2015</strong> ihren zehnten Geburtstag. Abwechslung<br />
ins Wellness-Vergnügen bringt ein<br />
Spaziergang durch das an die Altstadt angrenzende<br />
„Fränkische Freilandmuseum“ mit<br />
über 100 original wieder aufgebauten Häusern,<br />
die ländliche Baukultur und dörfliches<br />
Wohnen zeigen.<br />
Zu Pfingsten verwandelt sich Rothenburg<br />
ob der Tauber anlässlich des historischen<br />
Festspiels „Der Meistertrunk“ in eine Stadt<br />
zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges<br />
Ein Zentrum sportlicher Aktivitäten ist der<br />
Ochsenkopf im Fichtelgebirge. Downhillstrecken<br />
für Biker, ein Hochseilgarten, eine Sommerrodelbahn<br />
und ein Zipleinpark sorgen für<br />
Abwechslung und Adrenalinschübe. Wanderer<br />
finden zahlreiche Themenwanderwege<br />
wie die neue Route „Auf den Spuren der<br />
Bergleute“, den Glaswanderweg zwischen<br />
Weidenberg und Bischofsgrün sowie den<br />
Echowaldweg oder den Fränkischen Gebirgswanderweg.<br />
Luchs und Auerhahn in freier Natur<br />
beobachten können Tierfreunde in dem<br />
neugestalteten Wildgehege des Wildparks<br />
am Waldhaus Mehlmeisel.
Dreizehn Kapellen verbindet der Kapellenweg zum<br />
Entschleunigen rund um den Kneipp-Kurort Scheidegg<br />
mit herrlichen Blicken weit in die Allgäuer Bergwelt<br />
Allgäu und Bayerisch-Schwaben<br />
Mehrere historische Städte prägen diese<br />
Region, allen voran Augsburg, die drittgrößte<br />
Stadt Bayerns. Der Stadtrundgang beginnt<br />
auf dem Rathausplatz mit dem Renaissance-<br />
Rathaus und dem freistehenden Perlachturm.<br />
Die Patrizierhäuser spiegeln den Glanz früherer<br />
Jahrhunderte wider, als die Kaufmannsund<br />
Bankiersfamilien der Fugger ihre Geschäfte<br />
tätigten. Zum Besichtigungsprogramm<br />
gehören neben dem Schaezler-Palais<br />
und dem Herkulesbrunnen der Dom sowie<br />
die Fuggerei, die älteste Sozialsiedlung der<br />
Welt. Ebenfalls nicht fehlen sollte das Bert-<br />
Brecht-Haus, das an den 1898 in Augsburg<br />
geborenen Dramatiker erinnert. Das Brechtfestival<br />
(30.1.-10.2.<strong>2015</strong>) gehört ebenso zu<br />
den Highlights im Augsburger Veranstaltungskalender<br />
wie das 64. Deutsche Mozartfest<br />
(7.5.-17.5.<strong>2015</strong>), der 23. Augsburger<br />
Jazzsommer (15.7.-16.8.<strong>2015</strong>) oder<br />
der berühmte Christkindlesmarkt (siehe S.<br />
69ff.) auf dem Rathausplatz.<br />
An der Romantischen Straße (siehe S.<br />
53ff.) nordwestlich von Augsburg liegt das<br />
mittelalterlich anmutende Städtchen<br />
Nördlingen. Der Ort beeindruckt vor allem<br />
mit seiner vollständig erhaltenen<br />
Stadtmauer. Außergewöhnlich ist der<br />
kreisrunde Grundriss der Stadt in einem<br />
ebenfalls fast runden, nahezu 90 Meter<br />
tiefen Kessel mit einem Durchmesser von<br />
etwa 25 Kilometern, dem Ries.<br />
Am südlichen Ende der Romantischen<br />
Straße liegt Füssen. Die charmante Stadt<br />
am Lech ist ein Kleinod mit spätgotischen<br />
und barocken Bauten in der Reichenstraße zu<br />
Füßen des Hohen Schlosses und des Klosters<br />
St. Mang. Nicht weit entfernt von Füssen liegen<br />
die Schlösser König Ludwigs II. – Schloss<br />
Neuschwanstein und Hohenschwangau.<br />
Auf vielfältige Weise zur Ruhe kommen<br />
kann man in Oy-Mittelberg. Am besten<br />
gelingt es bei den spirituellen Wanderwochen<br />
auf den Spuren des neuen Glaubens- und Kirchenrundwegs<br />
mit dem Titel „Auf seiner<br />
Spur“, einem 43 Kilometer langen Weg zu<br />
Kirchen und Kapellen im Gemeindegebiet<br />
des Kneipp- und Luftkurorts Oy. Ziele sind unter<br />
anderem die Pfarrkirche St. Michael in Mittelberg<br />
und die Wallfahrtskirche Maria Rain,<br />
für viele die schönste Dorfkirche des Allgäus.<br />
Der „Abenteuerspielplatz Oy-Mittelberg“ ein<br />
lohnendes Ziel für Familien: Dort können Kinder<br />
in Moorweihern und Seen schwimmen<br />
oder spezielle Kletterkurse besuchen.<br />
Ausflug ins Mittelalter<br />
Die sanfte Berglandschaft des Allgäus verleiht<br />
Kempten eine romantische Postkartenidylle.<br />
Die bewegte Geschichte der Stadt bekommen<br />
Besucher in der unterirdischen Erasmus-Kapelle<br />
erzählt. Sehenswert außerdem:<br />
Die Lorenz-Basilika und die Residenz in der<br />
Neustadt sowie der Rathausplatz, der besonders<br />
an lauen Sommerabenden südländisches<br />
Flair verströmt.<br />
Nach Kaufbeuren zieht es die meisten Besucher<br />
zur Zeit des Tänzelfestes (9.-20.7.15),<br />
wenn 1.650 Kinder beim ältesten historischen<br />
Kinderfest Bayerns die Stadt in ein mittelalterliches<br />
Lager verwandeln. Nur alle drei Jahre<br />
gibt es in Mindelheim einen unterhaltsamen<br />
Das neue “Deutsche Hutmuseum“ in Lindenberg/Westallgäu<br />
zeigt Interessantes und<br />
Kurioses rund um 300 Jahre Hutmode<br />
Ausflug in die Geschichte – beim Frundsbergfest<br />
(25.6.-5.7.<strong>2015</strong>) mit Lagerleben, Gefechten<br />
und großem Umzug.<br />
Das Herz Bayerisch-Schwabens schlägt im<br />
Unterallgäu. Memmingen ist hier die zentrale<br />
Stadt. Ein alter Brauch, immer am letzten Juli-<br />
Wochenende, ist dort der „Fischertag“<br />
(24./25.7.<strong>2015</strong>), ein großes Heimatfest mit<br />
abendlichem Umzug des Fischerkönigs durch<br />
die Altstadt. Wenige Kilometer nordwestlich<br />
lohnt das Kartäuserkloster von Buxheim den<br />
Besuch. Glanzstück der Anlage ist der Kreuzgang,<br />
den Dominikus Zimmermann im 18.<br />
Jahrhundert barockisierte. Ebenso einen Abstecher<br />
wert ist die Benediktinerabtei Ottobeuren<br />
südöstlich von Memmingen.<br />
Der Erfolg von Bad Wörishofen ist eng verknüpft<br />
mit Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-<br />
1897), der das Bild des Kurorts entscheidend<br />
prägte. Er wusste die Heilkraft des Wassers zu<br />
nutzen, seine ganzheitliche Gesundheitslehre<br />
ist heute so gefragt wie vor 150 Jahren. Südsee-Ambiente<br />
genießen Urlauber beim Bad<br />
in der mit Thermalwasser erweiterten Therme<br />
Bad Wörishofen.<br />
Im heilklimatischen Kneipp-Kurort Scheidegg<br />
ist es so sonnig wie kaum in einem anderen<br />
Ort <strong>Deutschland</strong>s. Eine Besonderheit ist<br />
zudem das Glutenfrei-Urlaubsangebot: Menschen,<br />
die an Zöliakie leiden, bekommen hier<br />
umfassende Informationen und lernen, Essen<br />
glutenfrei zuzubereiten. Zum Entschleunigen<br />
werden – ganz im Sinne Kneipps – fernab von<br />
Straßen Wanderungen für „Leib und Seele“<br />
angeboten. Dreizehn Kapellen verbindet der<br />
rund 22 Kilometer lange Kapellenweg. Einige<br />
der einstigen Pilgerstätten sind zwischen 500<br />
und 1.000 Jahre alt, wie die Anna- oder die<br />
Ulrichskapelle. Dazu kommen radelnde Gäste<br />
besonders auf ihre Kosten. Die Palette anspruchsvoller<br />
Radrouten reicht von der 48 Kilometer<br />
langen Tour „Radeln bergab“ bis zu<br />
neuen Themenradwegen auf der Allgäuer Käsestraße.<br />
Hut ab! heißt es neuerdings wenige Kilometer<br />
von Scheidegg entfernt in Lindenberg.<br />
Dort hat im Dezember 2014 in der ehemaligen<br />
Hutfabrik Ottmar Reich das Deutsche<br />
Hutmuseum eröffnet.<br />
Sonnenterrasse<br />
überm Bodensee<br />
Urlaub mit Weitblick<br />
im Dreiländereck<br />
<strong>Deutschland</strong>, Österreich<br />
und Schweiz. Highlights<br />
für Groß und Klein sind<br />
u.a. der beeindruckende<br />
skywalk allgäu, die<br />
Scheidegger Wasserfälle,<br />
das Alpenfreibad mit<br />
Panoramablick oder die<br />
einzigartigen Glutenfrei-<br />
Angebote. Weitere Infos:<br />
Scheidegg-Tourismus<br />
Tel. +49 8381 895-55<br />
www.scheidegg.de<br />
Bayern<br />
9
Tourismus Marketing GmbH<br />
Baden-Württemberg (TMBW)<br />
Esslinger Staße 8<br />
70182 Stuttgart<br />
Tel. 0049-711-238580<br />
www.tourismus-bw.de<br />
Stuttgart<br />
Das Konstanzer Konzil (1414-1418) findet seinen<br />
satirischen Ausdruck in der Statue der „Imperia“,<br />
dem Wahrzeichen in der Hafeneinfahrt<br />
Der Zauber des Südens<br />
Baden-Württemberg – von der<br />
Sonne verwöhnt, mit prachtvollen<br />
Residenzschlössern und Gartenanlagen<br />
sowie kulinarischem<br />
Reichtum gesegnet – ist eine Begegnung<br />
für Genießer<br />
Bodensee / Oberschwaben<br />
Wassersport und Kulturgenuss am See, ausgedehnte<br />
Moorlandschaften, moderne Thermalbäder,<br />
dazu viel barocke Pracht in Kirchen<br />
und Klöstern: Die Region zwischen Bodensee<br />
und Donau, zwischen Alpen und Schwäbischer<br />
Alb verwöhnt.<br />
Am Bodensee, dem größten See <strong>Deutschland</strong>s<br />
und Bindeglied zu den Nachbarländern<br />
Österreich und Schweiz, liegt die mit rund<br />
80.000 Einwohnern größte Stadt am See:<br />
Konstanz lockt mit einem lebhaften Zentrum,<br />
kulturellen Einrichtungen und einer spannenden<br />
Geschichte. Das wichtigste historische Ereignis<br />
war das Konstanzer Konzil (1414-1418),<br />
durch das die Stadt in den Mittelpunkt des<br />
Abendlandes rückte. 2014 jährte sich das<br />
Die Kirche St.<br />
Georg in Oberzell ist<br />
eines von drei romanischen<br />
Meisterwerken<br />
auf der Insel Reichenau<br />
und Teil des<br />
Unesco-Welterbes<br />
Konzil zum 600. Mal, was bis 2018 gefeiert<br />
wird. <strong>2015</strong> steht unter dem Motto „Jahr der<br />
Gerechtigkeit“ und würdigt das Wirken des<br />
böhmischen Theologen und Reformers Jan<br />
Hus mit Konzerten und einem breiten Kulturprogramm.<br />
Gartenfreunde zieht es auf die Insel<br />
Reichenau. Auf der „Gemüseinsel“<br />
wurde vor fast 1.200 Jahren der erste Gartenratgeber<br />
Europas geschrieben. Gewächshäuser,<br />
Gemüsebeete und Rebhänge prägen<br />
noch heute das Gesicht der Insel. Im ehemaligen<br />
Klostergarten wachsen in dem nach altem<br />
Vorbild angelegten Kräutergarten die<br />
Pflanzen aus dem „Hortulus“, dem frühen<br />
Lehrbuch für Gartenliebhaber. Daneben<br />
lohnt der Weg auch wegen der drei mittelalterlichen<br />
Kirchen (9. bis 11. Jh.), denen die<br />
Insel ihren Eintrag in die Liste des Unesco-<br />
Weltkulturerbes verdankt.<br />
Zum „Garten-Rendezvous am Untersee“<br />
laden in der Zeit von April bis Oktober zahlreiche<br />
Anlagen ein, vom verwunschenen<br />
Bauerngarten bis zum prachtvollen Schlosspark.<br />
Auch viele Privatleute am Untersee öffnen<br />
in dieser Zeit<br />
ihre Gartentore für<br />
interessierte Gäste.<br />
Ausstellungen,<br />
Führungen, Wanderungen<br />
und kulturelle<br />
Veranstaltungen<br />
zum Thema<br />
Garten runden das<br />
Angebot ab.<br />
Ein Muss für Blumenfreunde<br />
ist die<br />
Insel Mainau. Neben<br />
einer unglaublichen<br />
Blumenfülle<br />
mit Hunderttausenden<br />
Tulpen und Narzissen, einem italienischen<br />
Rosengarten, 12.000 Dahlien in mehr<br />
als 250 Sorten, verzaubern auch ein Schmetterlingshaus,<br />
ein verglastes Palmenhaus und<br />
eine Orchideenschau die Besucher. Beeindruckend<br />
sind auch viele exotische Bäume, die<br />
schon vor 150 Jahren auf der Blumeninsel gepflanzt<br />
wurden und teilweise über 40 Meter<br />
hoch in den Himmel über dem Bodensee ragen.<br />
Den Mittelpunkt der Insel bildet das<br />
Deutschordensschloss, auf dem noch immer<br />
die Gräfliche Familie Bernadotte lebt.<br />
In Überlingen, am nördlichen Bodenseeufer,<br />
lädt eine fünf Kilometer lange Promenade<br />
zum Flanieren ein. Einen Hauch von Côte<br />
d’Azur verströmen die Straßencafés, Palmen<br />
und exotischen Pflanzen. Historische und zeitgenössische<br />
Kunst zeigen die Wechselausstellungen<br />
in der Städtischen Galerie „Fauler<br />
Pelz“ in einem ehemaligen Ballsaal (19. Jh.)<br />
an der Seepromenade.<br />
Nicht weit entfernt macht der Besucher<br />
im Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen<br />
eine Zeitreise in die Lebenswelt der frühen<br />
Siedler am Bodensee. Über Holzstege gelangt<br />
man trockenen Fußes zu den originalgetreu<br />
eingerichteten Pfahlbauten mit Inszenierungen<br />
und Rekonstruktionen. Sie dokumentieren<br />
die Welt der Bauern und Fischer aus<br />
der Steinzeit vor 6.000 Jahren sowie der frühen<br />
Schmiede der Bronzezeit vor 3.000 Jahren.<br />
Seit 2011 gehören die prähistorischen<br />
Pfahlbauten zum Unesco-Weltkulturerbe.<br />
In Salem, wenige Kilometer abseits des<br />
Sees, laden weitläufige Parkanlagen rund um<br />
das ehemalige Zisterzienserkloster und heutige<br />
Schloss Salem zum Schlendern ein. Seit<br />
September 2014 informiert ein neu gestaltetes<br />
Besucherzentrum in der Orangerie über<br />
die klösterliche Kultur der Zisterzienser.<br />
Ins Mittelalter versetzt fühlt sich der Besucher<br />
in den von Fachwerkhäusern und Erkern<br />
gesäumten Gässchen in Meersburg. Von der<br />
prachtvollen Gartenanlage des Neuen<br />
Schlosses, genießt man einen herrlichen Panoramablick<br />
über den Bodensee.<br />
Das Zeppelin-Museum lockt in Friedrichshafen,<br />
der zweitgrößten Stadt am See. Die<br />
Hauptattraktion der weltweit größten Ausstellung<br />
zur Geschichte und Technik der Luftschifffahrt<br />
ist die 33 Meter lange Rekonstruktion eines<br />
Teils der Hindenburg. Im Innern gewinnen<br />
die Besucher einen Eindruck von der Reisekultur<br />
aus der Zeit der „Silbernen Riesen“.<br />
Kinder begeistert das Ravensburger Spieleland<br />
(siehe S. 60ff.) in Meckenbeuren nördlich<br />
von Friedrichshafen. Die neueste Attraktion<br />
ist ein Wasserwald, in dem die jungen Besucher<br />
an Bachläufen werkeln, pumpen und<br />
stauen können und dabei spielerisch entdecken,<br />
wie Wasserkraft funktioniert.<br />
10 Baden-Württemberg
Kurverwaltung Bad Waldsee<br />
88339 Bad Waldsee<br />
Tel. 0049-7524-941340<br />
www.bad-waldsee.de<br />
Die Silhouette trügt nicht: Die Innenstadt<br />
Bad Waldsees wird vom Schlosssee<br />
und vom Stadtsee malerisch umschlossen<br />
(siehe S. 62ff.). Die närrische Seite des Kurorts,<br />
der für seine Fasnet berühmt ist, entdeckt<br />
man ganzjährig im Fasnetsmuseum,<br />
das in der Zunftstube der einstigen Ölmühle<br />
untergebracht ist.<br />
Weiter nördlich liegt Weingarten mit der<br />
Basilika St. Martin. In der größten Barockkirche<br />
nördlich der Alpen, die auch eine wichtige<br />
Station auf der Oberschwäbischen Barockstraße<br />
(siehe S. 53ff.) ist, beeindrucken<br />
die prächtigen Deckenfresken von Cosmas<br />
Damian Asam. Die um die sechs Westfenster<br />
arrangierte Gabler-Orgel verzaubert Betrachter<br />
und Zuhörer gleichermaßen, etwa bei den<br />
Internationalen Orgelkonzerten im August.<br />
Ein Highlight im Veranstaltungskalender sind<br />
die Klosterfestspiele Weingarten vor der Kulisse<br />
der Klosteranlage auf dem Martinsberg.<br />
Neben Kulturtouristen bietet Oberschwaben<br />
vor allem für Gesundheitsurlauber beste<br />
Typische Masken und Kostüme dokumentieren im<br />
Fasnetsmuseum die Geschichte der Waldseer Fasnet<br />
Verhältnisse. Die Region verfügt über eine<br />
Fülle von Heilbädern und Kurorten, in denen<br />
klassische Heilmittel und Therapieeinrichtungen<br />
ebenso zu finden sind wie moderne<br />
Thermenlandschaften, von denen sich einige<br />
wie Perlen entlang der „Schwäbischen Bäderstraße“<br />
zwischen Bodensee und Bad Wörishofen<br />
(siehe S. 53ff.) auffädeln − zum Beispiel<br />
Bad Saulgau und Bad Schussenried, wo auch<br />
das Kloster mit einem prachtvollen Chorgestühl<br />
und einem lichtdurchfluteten barocken<br />
Bibliothekssaal den Besuch lohnt.<br />
Auch Bad Waldsee liegt an der Schwäbischen<br />
Bäderstraße. Der mit den Prädikaten<br />
„Moorheilbad“ und „Kneippkurort“ ausgezeichnete<br />
„Kneipp-Premium-Class-Kurort“<br />
gehört zum dritten Mal in Folge zu den Top<br />
Ten der sonnenreichsten Orte <strong>Deutschland</strong>s.<br />
Das schöne Wetter kann für zahlreiche Aktivitäten<br />
genutzt werden. Fitnesstraining steht im<br />
Gesundheitszentrum Waldsee-Therme (siehe<br />
S. 57) mit der heißesten Quelle Oberschwabens<br />
(62,5 Grad) auf dem Programm: Neben<br />
Moor- und Kneippanwendungen kann man<br />
dort mit dem neuen Slingtraining an frei hängenden<br />
Schlaufen die Haltung verbessern.<br />
Die Umgebung entdecken Genussradler auf<br />
neuen Promirouten im „Land der Drumslins“<br />
(Moränenhügel aus der letzten Eiszeit). Zehn<br />
Routen, die beliebtesten Tourentipps von<br />
zehn bekannten Persönlichkeiten wie dem<br />
Radprofi Rolf Götz, führen die Radler mit unterschiedlichen<br />
Anforderungen durch die<br />
Landschaft. Abwechslung in den Alltag bringen<br />
der Golf- und Vitalpark, der Abenteuer-<br />
Kletterwald oder das Erwin Hymer Museum<br />
Schwarzwald<br />
Seine vielfältige Landschaft mit dichten<br />
Wäldern und spektakulären Schluchten, Wasserfällen,<br />
Hochweiden und Mooren macht<br />
den Schwarzwald zu einem der beliebtesten<br />
Wanderreviere <strong>Deutschland</strong>s. In dem größten<br />
zusammenhängenden Mittelgebirge der Republik,<br />
das sich von Karlsruhe im Norden bis<br />
an die Schweizer Grenze zieht, entdeckt der<br />
Urlauber zudem viele traditionelle Bräuche<br />
(von Kuckucksuhren bis zum Bollenhut) und<br />
regionale Spezialitäten.<br />
Der Schwarzwald ist vor allem für<br />
sportliche Entdecker, die gerne zu<br />
Fuß oder mit dem Fahrrad auf Reisen gehen,<br />
eine Einladung: Allein das Netz markierter<br />
Wanderwege erstreckt sich über insgesamt<br />
rund 24.000 Kilometer. Es reicht von den<br />
Weinbergen am Westrand des Mittelgebirges<br />
bis zu den sanfthügeligen Bergen im Süden.<br />
Urlauber gelangen mit der Konus-Gästekarte<br />
bequem zu den schönsten Wanderwegen:<br />
Das Kärtchen gilt als Gratisticket für Busse<br />
und Bahnen und verheißt zusätzlich Ersparnisse<br />
in vielen Museen, Schwimmbädern und<br />
anderen Freizeiteinrichtungen.<br />
Ein Besuchermagnet ist Freiburg. Die Beliebtheit<br />
liegt zum einen am Charme der traditionsreichen<br />
Universitätsstadt, zum anderen<br />
Der Schwarzwald<br />
Manchmal ist er wild und abenteuerlich, manchmal<br />
ruhig und romantisch, aber eines ist er immer - ein<br />
Erlebnis. Genießen Sie herzliche Gastfreundschaft,<br />
gutes Essen und jeden Tag etwas ganz Besonderes.<br />
Mehr Schwarzwald<br />
Info- und Prospektservice +49 (0)761.89646-93<br />
www.schwarzwald-tourismus.info<br />
DZT-27.08.10.indd 1 27.08.2010 16:05:28<br />
Baden-Württemberg<br />
11
Plätschernde Bächle, Kopfsteinpflaster, Fachwerkfassaden<br />
und idyllische Winkel: Keine Frage – Freiburg<br />
ist eine der schönsten Städte <strong>Deutschland</strong>s<br />
an dem besonders milden Klima. Die Innenstadt<br />
mit dem sehenswerten Münster, den<br />
hübschen Passagen und Blumenschmuck<br />
überall, lässt sich gut zu Fuß erkunden. Kulturliebhaber<br />
finden Abwechslung in Museen:<br />
Das Augustinermuseum präsentiert eine renommierte<br />
Sammlung der Kunst vom Mittelalter<br />
bis zum Barock und der Malerei des 19.<br />
Jahrhunderts. Meisterwerke von der Klassischen<br />
Moderne bis zur Gegenwart zeigt das<br />
Museum für Neue Kunst. Und Musikfans haben<br />
rund ums Jahr die Wahl zwischen Veranstaltungen<br />
unterschiedlichster Art vom Barock<br />
bis zur zeitgenössischen Musik. Ein Höhepunkt<br />
ist das sommerliche Zelt-Festival (1.-<br />
19.7.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.).<br />
Ein beliebtes Ausflugsziel der Freiburger ist<br />
der Schauinsland (1.284 m), der zweithöchste<br />
Berg der Region. Noch höher hinauf geht es<br />
30 Autominuten östlich von Freiburg. Dort erstreckt<br />
sich zur Schweizer Grenze der Hochschwarzwald,<br />
der als eine der schönsten und<br />
ursprünglichsten Landschaften <strong>Deutschland</strong>s<br />
gilt. Höhepunkte sind der Feldberg, mit<br />
1.493 Metern der höchste Schwarzwaldgipfel,<br />
der bei gutem Wetter einen Blick bis zum<br />
Mont Blanc bietet, und der Schluchsee, der<br />
größte See im „Black Forrest“.<br />
Wanderer finden ihr Glück auf dem als<br />
Premiumwanderweg ausgezeichneten<br />
zwölf Kilometer langen Feldberg-Steig. Zurück<br />
in die Vergangenheit geht es auf dem<br />
Heimatpfad zwischen Hinterzarten und Breitnau.<br />
Das romantische Freilichtmuseum lässt<br />
jahrhundertealte Tradition und Handwerkskunst<br />
lebendig werden. Dazu locken drei so<br />
genannte „Genießerpfade“, das sind als<br />
Halbtages- oder Tagestouren angelegte Wanderwegen<br />
durch besonders attraktive Landschaften,<br />
die zusätzliche Anreize bieten. So<br />
gibt es auf dem Genießerpfad Jägersteig in<br />
Schluchsee allerlei Wissenswertes zu den<br />
Themen Jagd und Jäger zu entdecken.<br />
Jüngster Genießerpfad ist der Geißenpfad in<br />
St. Blasien-Menzenschwand, der seine Auszeichnung<br />
erst im vergangenen Jahr erhielt.<br />
Am zauberhaften Titisee liegt der Kurort Titisee-Neustadt.<br />
„Alles in Weiß und doch so<br />
bunt“ ist dort das Motto des Seenachtsfests<br />
„Nacht in Weiß“ (18.7.<strong>2015</strong>), das zum dritten<br />
Mal mit einem Bodypainting-Festival gekoppelt<br />
ist. Zum dritten Mal soll am Titisee auch<br />
die „Aquatique Show“ (31.7.-30.8.<strong>2015</strong>) stattfinden<br />
– ein Spektakel mit schillernden Wasserfontänen<br />
und Lichteffekten, begleitet von<br />
Musik aus Rock, Pop und Klassik.<br />
Der heilklimatische Kurort Todtmoos, das<br />
„Tote Moor“, lockte einst Herzöge und sogar<br />
den russischen Zaren an. Heute zieht es vor<br />
allem Wanderer in den Nationalpark Südlicher<br />
Schwarzwald mit seinen Tälern, Schluchten<br />
und dem 1.263 Meter hohen Hochkopf.<br />
Genuß für alle Sinne<br />
Der malerisch zwischen die Hügel gebettete<br />
Schluchsee ist der größte See im Schwarzwald,<br />
seit Jahren einer der saubersten und zugleich die<br />
höchstgelegene Talsperre in <strong>Deutschland</strong><br />
Zwei Wanderwege wurden vor zwei Jahren<br />
als „Genießerpfade“ geadelt. Der<br />
Turmsteig bietet herrliche Panoramablicke<br />
von zahlreichen Aussichtstürmen. Der zwölf<br />
Kilometer lange Lebküchlerweg verbindet<br />
das Schönste, was die „Läbkuechl’r“ – so<br />
werden die Todtmooser im alemannischen<br />
Volksmund genannt – rund um den Ort zu<br />
bieten haben: zum Beispiel uralte Weidbuchen,<br />
Wasserfälle, Kapellen und malerische<br />
Schluchten.<br />
Egal, wo man im Schwarzwald unterwegs<br />
ist, probieren muss man den<br />
Schwarzwälder Schinken. Er wird trocken gepökelt,<br />
kalt geräuchert und soll einen dicken<br />
Speckrand haben. Zur Verwendung kommen<br />
ausschließlich Hinterschinken ohne Knochen.<br />
Südlich von Todtmoos liegt Bad Säckingen.<br />
Von dem Städtchen am Hochrhein kann man<br />
auf Europas längster Hängebrücke hinüber in<br />
die Schweiz spazieren. Im Trompetenmuseum<br />
im Schlosspark erfährt der Besucher zwischen<br />
interessanten Musikinstrumenten auch, welche<br />
Liebesgeschichte sich um den „Trompeter<br />
von Säckingen“ rankt.<br />
Westlich von Freiburg markiert Breisach das<br />
Tor zum Weinbaugebiet des Kaiserstuhls. Das<br />
Stephansmünster mit geschnitztem Hochaltar<br />
und Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert<br />
ist das Wahrzeichen des charmanten Städtchens<br />
am Rhein. Vom Kirchturm schweift der<br />
Blick bis zu den Vogesen im Elsass. Zu Weinverkostungen<br />
und Kellereiführungen, Show-<br />
Kochen oder auch einem Kellerei-Krimi lädt<br />
der Badische Winzerkeller mit dem größten<br />
Holzfasskeller in <strong>Deutschland</strong>. Höhepunkt ist<br />
die Fahrt mit dem Besucherbähnle durch die<br />
Durch die spektakuläre Ravennaschlucht<br />
führt der „Heimatpfad“, ein Freilichtmuseum<br />
bei Hinterzarten im Hochschwarzwald,<br />
zu historischen Mühlen und Sägen<br />
Nur 30 Minuten von Basel entfernt:<br />
Freizeit- und Genussregion Kaiserstuhl-Tuniberg<br />
12 Baden-Württemberg<br />
Infos: www.naturgarten-kaiserstuhl.de
weiträumige Kelleranlage. Die im traditionellen<br />
Flaschengärungsverfahren hergestellten<br />
Erzeugnisse der aus der Champagne in<br />
Frankreich stammenden Sektkellerei Geldermann<br />
gehören zu den deutschen Premiumsekten.<br />
Das prickelnde Vergnügen kann man<br />
bei Führungen und Verköstigungen in den<br />
mittelalterlichen Gewölbekellern unter dem<br />
Breisacher Münsterberg genießen. Das Thema<br />
Wein beherrscht auch den Veranstaltungskalender<br />
der Stadt, beispielsweise beim<br />
59. Bereichs-Weinfest Kaiserstuhl<br />
und Tuniberg (28.-31.8.15),<br />
einem der größten Weinfeste in<br />
Baden. Zum siebten Mal findet<br />
in diesem Jahr das Winzerfest<br />
beim Badischen Winzerkeller<br />
(20./21.6.<strong>2015</strong>) statt. Den festlichen<br />
Abschluss im Veranstaltungskalender<br />
bilden die Weihnachtsmärkte.<br />
Auf dem Marktplatz<br />
unterhalb des Münsters<br />
bieten am ersten Adventswochenende<br />
rund 30 Stände Geschenke,<br />
Dekoartikel und kulinarische<br />
Schmankerl. Ein weiterer,<br />
kleinerer Markt auf dem Neutorplatz<br />
lädt bis Heiligabend zu Glühwein und<br />
Schlemmereien ein, und am zweiten Adventswochenende<br />
öffnet das Museum für Stadtgeschichte<br />
seine Pforten zu einem kleinen weihnachtlichen<br />
Markt.<br />
Breisach liegt an der Badischen Weinstraße<br />
(siehe S. 53ff.), die im vergangenen Jahr ihren<br />
60. Geburtstag feierte und durch den Kraichgau<br />
über Karlsruhe und Heidelberg bis an die<br />
Badische Bergstraße verlängert wurde. Die<br />
Hauptroute führt seit 1954 von Baden-Baden<br />
bis nach Weil am Rhein und zieht dabei eine<br />
Schleife um Kaiserstuhl und Tuniberg. Der<br />
etwa 300 Meter hohe Tuniberg im Süden und<br />
das kleine Vulkangebirge des 550 Meter hohen<br />
Kaiserstuhls zwischen Freiburg und dem<br />
Rheintal, dominieren den Breisgau. Hier herrschen<br />
ideale klimatische und geologische Bedingungen<br />
für den Weinanbau. Die Region<br />
gilt als die wärmste <strong>Deutschland</strong>s und bringt<br />
einige der besten deutschen Weine hervor.<br />
Die beliebtesten Sorten sind ein samtig-milder<br />
Spätburgunder, Grauburgunder und der<br />
Weiße Burgunder. Außerdem Müller-Thurgau<br />
und Silvaner, der vor allem in Ihringen wächst.<br />
Idyllische Winzerdörfer prägen die Gegend,<br />
die zur Unterhaltung Weinbergs- und Kellereiführungen,<br />
Traktorrundfahrten und Weinproben<br />
anbietet.<br />
Wein prägt das Leben in Breisach – bei<br />
einer Führung mit Weinprobe durch den<br />
Winzerkeller kann sich der Gast von der<br />
Qualität der badischen Weine überzeugen<br />
Der „Qualitätsweg“ Kaiserstuhlpfad gehört<br />
zum Besten, was <strong>Deutschland</strong> Abenteurern<br />
mit Rucksack und Wanderschuhen<br />
zu bieten hat. Er führt von Endingen knapp<br />
22 Kilometer quer durch den Kaiserstuhl bis<br />
nach Ihringen. Außerdem kann man die Gegend<br />
auf rund 190 Kilometern mit dem Rad<br />
erkunden. Genussradler schätzen die 64 Kilometer<br />
lange Runde auf dem Kaiserstuhl-<br />
Radwanderweg. Für weniger Trainierte stehen<br />
übrigens in der ganzen Region E-Bikes<br />
zur Verfügung.<br />
Auf Goethes Spuren wandelt, wer im Städtchen<br />
Emmendingen Quartier bezieht. Das soll<br />
Am Westrand des Kaiserstuhls liegt das historische<br />
Weinstädtchen Burkheim mit einem hübschen Altstadtkern,<br />
eine Augenweide auch zur Zeit der Kirschblüte<br />
der berühmte Geheimrat einst genauso gemacht<br />
haben. Seit 1977 ist im Alten Rathaus<br />
am Marktplatz der Stadt das Deutsche Tagebucharchiv<br />
untergebracht. Ergreifende Liebesgeschichten<br />
berühmter Persönlichkeiten<br />
finden sich in der einzigartigen Sammlung genauso<br />
wie Briefwechsel der „kleinen Leute“.<br />
Weniger dramatisch als im Süden mutet die<br />
Landschaft im mittleren Schwarzwald an. Das<br />
Herz der Schwarzwälder Uhrmacherei schlägt<br />
in Furtwangen, wo dem Besucher im Deutschen<br />
Uhrenmuseum die Geschichte der Uhrenproduktion<br />
nahegebracht wird. Eine historische<br />
Uhrensammlung und voll eingerichtete<br />
alte Werkstätten der Uhrmacher und Schildermaler<br />
sind in Triberg zu sehen, wo außerdem<br />
die größte Kuckucksuhr der Welt zu bestaunen<br />
ist (und die höchsten Wasserfälle <strong>Deutschland</strong>s<br />
ein grandioses Naturschauspiel bieten). Wer<br />
tiefer in die Geschichte der historischen Uhren<br />
einsteigen will, begibt sich auf der Deutschen<br />
Uhrenstraße auf Rundfahrt. Stationen sind unter<br />
anderem Villingen-Schwenningen, Titisee-<br />
Neustadt, St. Märgen und Rottweil.<br />
Genuss für Augen und Gaumen<br />
bietet der Luft- und Kneippkurort<br />
Sasbachwalden. Das Blumen- und<br />
Winzerdorf verteilt seine Häuser<br />
und Höfe zwischen 200 und 800<br />
Meter Höhe entlang einer sieben<br />
Kilometer langen Panoramastraße.<br />
Weinberge und Kastanienwälder<br />
säumen den denkmalgeschützten<br />
Ortskern mit seinen weiß leuchtenden<br />
Fachwerkhäusern. Dazwischen<br />
liegen kleine Gärten, der<br />
Blick schweift über Obstwiesen<br />
und Reben. Bis auf 500 Meter steigen<br />
die Weinberge an, mittendrin<br />
liegen stattliche Winzerhöfe. Auf<br />
den Granit- und Schieferverwitterungsböden<br />
gedeihen hervorragende Burgunderweine,<br />
Riesling und Müller-Thurgau. Die blauen<br />
Spätburgunder der „Alde-Gott“-Winzergenossenschaft<br />
zählen zu den höchst prämierten<br />
in <strong>Deutschland</strong>. Kulinarik-Fans können<br />
sich Sasbachwalden auf der „Badischen Genussmeile“<br />
auf der Zunge zergehen lassen<br />
Die „Alde Gott Panoramarunde“<br />
führt als Genießerpfad wandernde<br />
Weinfreunde zehn Kilometer weit durch die<br />
Weinberge, Wiesen und Wälder. Das die<br />
Winzer der Region auch hervorragende<br />
Edelbrände destillieren, erfahren Besucher<br />
auf zwei „Schnapsbrunnenwegen“ rund um<br />
Sasbachwalden – an zehn „Schnapsbrunnen“<br />
verführen Obstler, Liköre und Edelbrände<br />
zur Rast.<br />
gren zen los viel fäl tig<br />
brei sach<br />
= Historischer Münsterberg<br />
= Wein- und Sektkellereien<br />
= Kulinarische Angebote<br />
= Attraktive Arrangements<br />
Charmante Stadt am Oberrhein – zwischen Schwarzwald und Elsass – nur 45 Min. von Basel entfernt<br />
Breisach-Touristik<br />
Marktplatz 16<br />
D-79206 Breisach am Rhein<br />
Tel. +0049 (0) 76 67/94 01 55<br />
Fax +0049 (0) 76 67/94 01 58<br />
breisach-touristik@breisach.de<br />
www.breisach.de<br />
Baden-Württemberg<br />
13
Malerisch – ist die Lage des<br />
Winzerdorfs Sasbachwalden am sonnigen<br />
Westrand des Schwarzwalds<br />
Nördlich von Baden-Baden<br />
liegt am Rande des Schwarzwalds<br />
Schloss Favorite Rastatt.<br />
Einst auf Veranlassung von Markgräfin<br />
Sibylla Augusta von Baden-Baden<br />
für die fürstliche Lust<br />
am Jagen und Feiern barock gestaltet,<br />
übt der Schlosspark in<br />
ländlicher Abgeschiedenheit als<br />
Englischer Landschaftsgarten mit<br />
der malerisch weiten Wiese und<br />
dem natürlich geformten Weiher<br />
einen besonderen Reiz aus.<br />
Schloss Favorite ist das älteste<br />
deutsche „Porzellanschloss“ und<br />
als einziges in der ursprünglichen<br />
Form erhalten geblieben.<br />
Das am Neckar gelegene Rottweil<br />
markiert den Übergang zur<br />
Schwäbischen Alb weiter östlich.<br />
Jetzt<br />
loslaufen!<br />
Schwarzwald Ferienregion<br />
Sasbachwalden<br />
Premiumwanderweg<br />
Alde Gott Panoramarunde<br />
+49 7841 1035<br />
www.sasbachwalden.de<br />
Architektonische Sehenswürdigkeiten<br />
der Stadt sind das Münster,<br />
das Herdersche Haus mit<br />
dem Stadtmuseum und das Freilichtmuseum<br />
Römerbad. Berühmt<br />
ist der Ort für den jährlichen<br />
Rottweiler Narrensprung am Rosenmontag,<br />
eine der beliebtesten<br />
Veranstaltungen der schwäbisch-alemannischen<br />
Fasnacht<br />
(16./17.2.<strong>2015</strong>). Weitere herausragende<br />
Events sind das Jazzfest<br />
(30.4.-16.5.<strong>2015</strong>) und Festival<br />
Sommersprossen (6.-15.7.<strong>2015</strong>,<br />
siehe S. 64ff.).<br />
Schwäbische Alb<br />
Die Schwäbische Alb ist ein<br />
Paradies für Hobby-Geologen.<br />
Wo heute die bewaldeten Berge<br />
zum Wandern einladen, stapften<br />
einst Dinosaurier durchs Schilf,<br />
schwebten Flugsaurier über<br />
Sümpfe, und Fischschwärme bevölkerten<br />
die Korallenriffe. In<br />
Museen und in der Natur lassen<br />
versteinerte Muscheln und Pflanzenabdrücke<br />
bestaunen und erforschen.<br />
Das Biosphärengebiet Schwäbische<br />
Alb macht die herausfordernde<br />
Natur der Region erlebbar.<br />
Mehr als 2.000 Höhlen laden<br />
zu Reisen in längst vergangene<br />
Zeiten ein. Zwischen Hayingen<br />
und dem Wallfahrtsort Zwiefalten<br />
liegt inmitten des Geoparks<br />
Schwäbische Alb die einzige erfahrbare<br />
Wasserhöhle <strong>Deutschland</strong>s<br />
– die Wimsener Höhle. Ein<br />
Fährmann führt die Besucher<br />
etwa 70 Meter tief in das Erdinnere.<br />
Zum Abschluss bietet sich ein<br />
Gang durch die Ausstellung über<br />
die Entdeckung der Höhle an.<br />
In Erpfingen lockt die Bärenhöhle,<br />
eine Tropfsteinhöhle, die<br />
ihren Namen den zahlreichen<br />
Skeletten von Höhlenbären verdankt,<br />
die hier gefunden wurden.<br />
Einige Schädel und Knochen sowie<br />
ein restauriertes Bärenskelett<br />
können in der Höhle besichtigt<br />
werden. Eine neu gestaltete Außenanlage<br />
mit einem Informationspfad<br />
führt bis zum „Fauthloch“,<br />
benannt nach dem Erpfinger<br />
Lehrer, der die Höhle 1834<br />
entdeckte. Eine der längsten und<br />
schönsten Höhlen auf der Schwäbischen<br />
Alb ist die Nebelhöhle.<br />
In den verwinkelten Gängen faszinieren<br />
die vielen verschiedenen<br />
Tropfsteinformen. Am Übergang<br />
zur zweiten Halle spaziert der Besucher<br />
durch einen Wald aus<br />
Tropfsteinen, von denen einige<br />
bis zur Decke reichen.<br />
Ein besonderes Erlebnis ist die<br />
Tiefenhöhle Laichingen. Die<br />
Schachthöhle mit ihren Erosionsund<br />
Korrosionsformen, Fossilien<br />
und Perlsinter gibt Einblick in ein<br />
versteinertes Riff der Jurazeit.<br />
Das Höhlenkundliche Museum<br />
und die GeoPark-Infostelle runden<br />
das Erlebnis ab.<br />
Bei Giengen liegt die Charlottenhöhle.<br />
Die längste Höhle Süddeutschlands<br />
entpuppt sich als<br />
ein Tropfsteinparadies. Am Fuß<br />
der Höhle, die auf einer Gesamtlänge<br />
von 587 Meter begehbar<br />
ist, wartet das interaktive Erlebnismuseum<br />
Höhlen-Schauland, in<br />
dem Erdgeschichte interaktiv und<br />
unterhaltsam vermittelt wird. Über<br />
die Entstehung und Entdeckung<br />
der Tropfsteinhöhle informiert außerdem<br />
das Höhlenhaus. Bären<br />
gibt es übrigens auch in Giengen,<br />
sogar zum Anfassen und mit knuffigem<br />
Fell – im Steiff-Museum.<br />
Über der Erde begeistern die<br />
Burgen und Schlösser, die es in<br />
kaum einer anderen Region<br />
Weithin sichtbar thront die Burg<br />
Hohenzollern auf einem markanten<br />
Bergkegel über der Schwäbischen Alb,<br />
in deren Schatzkammer die preußische<br />
Königskrone aufbewahrt wird<br />
Das restaurierte Skelett eines Bären<br />
lockt jährlich rund 90.000 Besucher in<br />
die Bärenhöhle bei Erpfingen<br />
<strong>Deutschland</strong>s so zahlreich gibt<br />
wie auf der Schwäbischen Alb.<br />
Von der imposanten Burg Hohenzollern<br />
(die einen überwältigenden<br />
Rundblick über die Alb bietet)<br />
bis zum romantischen Schloss<br />
Lichtenstein, das wohl nie gebaut<br />
worden wäre, hätte nicht Wilhelm<br />
Hauff 1826 seinen gleichnamigen<br />
Roman geschrieben.<br />
Auch auf die Spuren großer<br />
Dichter und Literaten stößt man<br />
auf der Schwäbischen Alb zuhauf.<br />
In Tübingen beispielsweise, wo<br />
Friedrich Hölderlin die Hälfte seines<br />
Lebens in seinem Turm am<br />
Neckar verbrachte. Auch Eduard<br />
Mörike lebte lange in der kleinsten<br />
Universitätsstadt. Die Stocherkähne<br />
auf dem Neckar, die<br />
romantischen Gassen und charmanten<br />
Plätze verströmen eine<br />
intime Atmosphäre. Ein stattliches<br />
Rathaus schmückt den<br />
Marktplatz.<br />
Mittelalterliche Fachwerkromantik<br />
neben moderner Architektur,<br />
lauschige Gässchen und<br />
lebhafte Einkaufsmeilen – solche<br />
Gegensätze üben in Reutlingen<br />
einen besonderen Reiz aus. Die<br />
...weiter auf Seite 16<br />
14 Baden-Württemberg
Baden-Baden<br />
Elegantes Weltbad im Schwarzwald<br />
dern, Mountainbiking, Reiten,<br />
Paragliding, oder Spannung pur<br />
bei einem Besuch der Internationalen<br />
Galopprennen Baden-<br />
Baden/Iffezheim.<br />
Kulturgenuss auf höchstem<br />
Niveau bietet das Festspielhaus<br />
Baden-Baden – Europas zweitgrößtes<br />
Konzert- und Opernhaus.<br />
Es begeistert ganzjährig<br />
mit hochkarätigen Veranstaltungen<br />
und internationalen Stars.<br />
Die über 350 Jahre alte,<br />
prachtvolle Park- und Garten-<br />
Baden-Baden, elegante<br />
Bäder- und Kulturstadt mit internationalem<br />
Flair, bietet mit der<br />
modernen Caracalla Therme,<br />
dem historischen Römisch-<br />
Irischen Friedrichsbad und den<br />
zahlreichen Wellnesshotels<br />
Gesundheit und Entspannung<br />
auf höchstem Niveau. Entspannt<br />
erreichbar von dem wenige<br />
Minuten entfernten Flughafen<br />
Karlsruhe/Baden-Baden.<br />
Romantisch gelegen im<br />
Herzen des Schwarzwaldes, nur<br />
wenige Minuten vom Elsass<br />
entfernt, überzeugt die grüne<br />
Stadt der kurzen Wege durch<br />
ihre vielfältigen und hochkarätigen<br />
Angebote. Wellness und<br />
Beauty, Flanieren in der prachtvollen<br />
Park- und Gartenanlage<br />
„Lichtentaler Allee“, exklusives<br />
Shopping in der architektonisch<br />
wertvollen Altstadt, Kunstgenuss<br />
in einem der zahlreichen<br />
Museen oder die zahlreichen<br />
Sport- und Outdooraktivitäten<br />
wie z.B. Golfen im ältesten<br />
Golfclub <strong>Deutschland</strong>s, Wananlage<br />
„Lichtentaler Allee“,<br />
ein Kunstwerk aus Bäumen,<br />
Brunnen und Blüten, bezaubert<br />
gleichermaßen als stilvolle<br />
Kunst- und Kulturmeile mit ihren<br />
beeindruckenden korinthischen<br />
Säulen der historischen Trinkhalle,<br />
dem schneeweißen Kurhaus,<br />
dem weltberühmten Casino und<br />
dem im Stil der L’Opéra von<br />
Paris erbauten neobarocken<br />
Theater.<br />
Herausragendes Juwel inmitten<br />
der berühmten Lichtentaler<br />
Allee ist das Museum Frieder<br />
Burda. Einzigartig ist nicht allein<br />
die faszinierende Architektur,<br />
sondern auch die Privatsammlung.<br />
Durch eine gläserne<br />
Brücke miteinander verbunden,<br />
schließt sich mit zeitgenössischer<br />
internationaler Kunst die<br />
Staatliche Kunsthalle an.<br />
In den Straßen und Gässchen<br />
der verkehrsfreien Innenstadt<br />
finden sich zahlreiche exklusive<br />
Boutiquen, Bistros und Straßencafés.<br />
Neben bekannten Sternerestaurants<br />
und gemütlichen<br />
Gasthäusern mit Lokalkolorit<br />
und der feinen badischen Küche<br />
im Zentrum ist auch das Rebland,<br />
eines der bekanntesten<br />
Riesling-Anbaugebiete <strong>Deutschland</strong>s,<br />
ein Geheimtipp für Gourmets<br />
und Freunde des guten<br />
Weins.<br />
Veranstaltungshöhepunkte <strong>2015</strong><br />
in Baden-Baden<br />
3. bis 7. Juni <strong>2015</strong><br />
Galopprennbahn<br />
Baden-Baden/Iffezheim -<br />
Internationale Galopprennen<br />
„Frühjahrsmeeting“<br />
Rennfieber pur – prickelnde<br />
Atmosphäre und aufregender<br />
Nervenkitzel.<br />
10. und 11. Juli <strong>2015</strong><br />
Schloss Neuweier -<br />
Philharmonische Schlosskonzerte<br />
Die Baden-Badener Philharmonie<br />
spielt ausgewählte Werke<br />
im illuminierten Innenhof des<br />
Schlosses Neuweier.<br />
10. bis 12. Juli <strong>2015</strong><br />
Kurgarten -<br />
Internationales Oldtimer-Meeting<br />
350 Fahrzeugklassiker aller Marken<br />
verwandeln den Kurgarten<br />
und die Kaiserallee in ein Freilichtmuseum<br />
der Automobilgeschichte.<br />
29. Aug. bis 7. Sept. <strong>2015</strong><br />
Galopprennbahn<br />
Baden-Baden/Iffezheim -<br />
Internationale Galopprennen<br />
„Große Woche“<br />
Das sportliche und gesellschaftliche<br />
Ereignis des Jahres.<br />
16. bis 18. Oktober <strong>2015</strong><br />
Galopprennbahn<br />
Baden-Baden/Iffezheim -<br />
Internationale Galopprennen<br />
„Sales & Racing Festival“<br />
Ausklang der Rennsaison mit<br />
sportlichen Höhepunkten.<br />
23. Nov. bis 30. Dez. <strong>2015</strong><br />
Zentrum / Kurgarten<br />
Baden-Badener<br />
Christkindelsmarkt<br />
Großer traditioneller<br />
Weihnachtsmarkt vor dem<br />
festlich illuminierten Kurhaus<br />
Baden-Baden.<br />
31. Dezember <strong>2015</strong><br />
Kurhaus -<br />
Silvester Dinner Ball<br />
Festliche Silvesternacht mit<br />
vielen kulinarischen und<br />
musikalischen Höhepunkten<br />
im Baden-Badener Kurhaus.<br />
Baden-Baden<br />
Kur & Tourismus GmbH<br />
Schloss Solms, Solmsstraße 1<br />
76530 Baden-Baden<br />
Tel. +49-7221-275 200<br />
www.baden-baden.de<br />
info@baden-baden.com<br />
www.facebook.de/badenbaden<br />
Baden-Württemberg<br />
15
Mit einer Lichtinstallation von 23<br />
Leuchten wird der 161,53 Meter hohe<br />
Turm des Ulmer Münsters, anlässlich<br />
des 125. Jahrestags der Fertigstellung,<br />
ein Jahr prächtig in Szene gesetzt<br />
Vergangenheit der Stadt wird in<br />
dem markanten Tübinger Tor der<br />
einstigen Befestigungsanlage<br />
spürbar. Die Marienkirche gilt als<br />
Meisterwerk der Hochgotik und<br />
ist seit 1988 Nationales Kulturdenkmal.<br />
Einen herrlichen Blick<br />
über die Stadt und die umliegenden<br />
Hügel bietet sich von der<br />
707 Meter hohen Achalm.<br />
Weithin sichtbar erhebt sich<br />
Schloss Sigmaringen über die<br />
Hohenzollernstadt im Donautal.<br />
Das Wahrzeichen der Stadt zeigt<br />
16 Baden-Württemberg<br />
sehen.erleben.staunen<br />
in ulm, um ulm und um ulm herum<br />
ulm & umgebung<br />
region ulm/donau<br />
Erleben Sie eine einzigartige<br />
Region im Herzen Süddeutschlands!<br />
Ein abwechslungsreiches Stadterlebnis<br />
in Ulm/Neu-Ulm, kombiniert mit den<br />
einmaligen Landschaftseindrücken<br />
der höhlen- und burgenreichen Region<br />
Schwäbische Alb, sowie den zahlreichen<br />
Barockkirchen und -klöstern<br />
und der ältesten Kunst der Welt<br />
- das ist der besondere Reiz der Region<br />
Ulm/Donau.<br />
Region Ulm/Donau<br />
Telefon +49 (0) 7 31 . 161 - 28 30<br />
www.tourismus-region-ulm.de<br />
eindrucksvoll die Entwicklung<br />
von einer mittelalterlichen Burg<br />
zu einem fürstlichen Residenzschloss,<br />
das eine er größten Waffensammlungen<br />
Europas, kostbare<br />
Gobelins und zahlreiche Jagdtrophäen<br />
beherbergt. Als barockes<br />
Kleinod entpuppt sich die<br />
Stadtpfarrkirche St. Johann.<br />
161,53 Meter – so hoch ist die<br />
größte Attraktion in Ulm. Der<br />
Turm des Ulmer Münsters ist der<br />
höchste Kirchturm der Welt. Vor<br />
125 Jahren wurde er fertig gestellt,<br />
dieses Jubiläum wird mit<br />
zahlreichen Veranstaltungen zwischen<br />
Mai und Oktober gefeiert.<br />
Den Auftakt machte bereits im<br />
vergangenen Herbst eine Ausstellung<br />
mit dem Titel „Die Jubeljahre<br />
des Ulmer Münsters –<br />
Aus Sehnsucht wird Weitblick“<br />
(siehe S. 64ff.). In neuem Licht erstrahlt<br />
der Münsterturm das ganze<br />
Jahr durch die Lichtinstallation<br />
„Münsterscanning“ des in Stuttgart<br />
lebenden Künstlers Joachim<br />
Fleischer. Außergewöhnliche<br />
Sichtweisen auf das Ulmer Münster<br />
eröffnet die Installation „125<br />
Blickwinkel“ (13.3-26.4.<strong>2015</strong>). Eigens<br />
zum Münsterjubiläum<br />
schreibt der Komponist Marios<br />
Joannou Elia das „Ulmer Oratorium“,<br />
das am 30. Mai auf dem<br />
Münsterplatz zur Uraufführung<br />
kommt. Auch für die 21. Triennale<br />
Ulmer Kunst (24.7.-20.9.<strong>2015</strong>)<br />
haben sich die Künstler in Malerei,<br />
Skulptur, Fotografie, Film und<br />
Performance vom Münsterturm<br />
Inspiration geholt.<br />
Zwischen Münster und Altstadt<br />
liegt Ulms neue Mitte, die mit ihrer<br />
modernen Architektur den<br />
Kontrast zu den umliegenden alten<br />
Bauten bildet. Besonders auffällig<br />
sind das weiße Rathaus, das<br />
Geschäftshaus Münstertor und<br />
die gläserne Pyramide der Zentralbibliothek.<br />
Die Kunsthalle<br />
Weishaupt, das jüngste Bauwerk<br />
der neuen Mitte, ist durch eine<br />
Glasbrücke mit dem Ulmer Museum<br />
verbunden. Darin ist der „Löwenmensch“,<br />
eine 38.000 Jahre<br />
alte Mensch-Tier-Figur aus Mammutstoßzahn<br />
die größte Attraktion.<br />
Für Einkaufs-Touristen lohnt<br />
der kurze Abstecher in die<br />
Schwesterstadt Neu-Ulm. Dort<br />
eröffnet im Frühjahr mitten im<br />
Zentrum die „Glacis-Galerie“,<br />
eine Shopping-Mall mit über<br />
25.000 Quadratmetern.<br />
Eine beschauliche Kleinstadt<br />
am Rande der Schwäbischen Alb<br />
ist ein Dorado für Schnäppchenjäger.<br />
In Metzingen, der Heimatstadt<br />
von Hugo Boss, locken in<br />
der „OutletCity“ ganzjährig 60<br />
internationale Top-Marken mit<br />
Preisnachlässen. Aber nicht nur<br />
die Mode zieht in Metzingen an,<br />
sondern auch die Gegensätze.<br />
Hier trifft kosmopolitisches Einkaufsflair<br />
auf idyllischen Kleinstadt-Charme<br />
und jahrhundertealte<br />
Weinbautradition.<br />
Fachwerkhäuser und Barockgebäude,<br />
das alte Rathaus und der<br />
gotische Kirchturm faszinieren romantisch<br />
angehauchte Besucher<br />
in Nürtingen. Vom besonderen<br />
Flair der Stadt ließen sich schon<br />
die Dichter Friedrich Hölderlin<br />
(1770-1843), Eduard Mörike<br />
(1804-1875) und Peter Härtling<br />
(geb. 1933) inspirieren.<br />
Region Stuttgart,<br />
Nördliches Baden-<br />
Württemberg<br />
Kultur und Natur, stiller Genuss<br />
und sportliches Vergnügen: Im<br />
nördlichen Teil Baden-Württembergs<br />
finden Kulturfreunde<br />
ebenso ihr Glück wie Wanderer<br />
und Radler.<br />
Zum zweiten Mal in Folge wurde<br />
Stuttgart im vergangenen<br />
Jahr zu <strong>Deutschland</strong>s Kulturmetropole<br />
Nummer 1 gewählt, nicht<br />
zuletzt auch wegen der Besucher<br />
in den Museen der Autohersteller<br />
Daimler und Porsche (siehe 62ff.).<br />
Rund um den zentralen Schlossplatz<br />
schlägt das Herz der Schwabenmetropole,<br />
die mit der Königstraße<br />
(1,2 km) die längste<br />
Einkaufs-Fußgängerzone Europas<br />
besitzt. Zu den Sehenswürdigkeiten<br />
der Stadt zählt das alte<br />
Schloss, in dem das Württembergische<br />
Landestheater untergebracht<br />
ist. Im oberen Schlossgarten<br />
liegen die Staatstheater<br />
Stuttgart, ein Drei-Sparten-Haus<br />
mit der Oper, dem renommierten<br />
Stuttgarter Ballett und dem<br />
Schauspiel. Der Veranstaltungskalender<br />
der Stadt spannt einen<br />
weiten Bogen von den Stuttgarter<br />
Kriminächten (10.-23.3.<strong>2015</strong>)<br />
Barocke Statuen wie diese zwei<br />
tanzenden Putten schmücken den Park<br />
von Schloss Ludwigburg, der größten<br />
barocken Schlossanlage <strong>Deutschland</strong>s<br />
über das Frühlingsfest (18.4.-<br />
10.5.<strong>2015</strong>), Europas größtes<br />
Volksfest mit dreiwöchigem Vergnügen<br />
zwischen Riesenrad und<br />
Geisterbahn, bis zum Cannstatter<br />
Volksfest, der „Wasen“ (25.9.-<br />
11.10.<strong>2015</strong>). Ein Highlight ist das<br />
„Colours – International Dance<br />
Festival“ (25.6.-12.7.<strong>2015</strong>) im<br />
Theaterhaus Stuttgart.
Viele Sehenswürdigkeiten wie die<br />
alte Kaiserpfalz Bad Wimpfen lassen<br />
sich auf dem Neckartal-Radweg<br />
bequem mit dem Fahrrad erkunden<br />
Jedes Jahr im September verwandelt sich<br />
die Heilbronner Altstadt rund um das historische<br />
Rathaus in ein gemütliches Weindorf<br />
Kunstliebhaber können aus dem Vollen<br />
schöpfen. „Myanmar, das Goldene Land“<br />
steht im Linden-Museum auf dem Programm<br />
(20.1.-17.5.<strong>2015</strong>). In der Staatsgalerie vermitteln<br />
die Arbeiten von „Otto Schlemmer – Visionen<br />
einer neuen Welt“ Eindrücke, ehe die<br />
Sammlungsbereiche „Italienische Meister“<br />
und Teile des „Schwäbischen Klassizismus“<br />
wegen Sanierungsarbeiten geschlossen werden.<br />
Während im Landesmuseum im Alten<br />
Schloss die Ausstellung „Ein Traum von Rom“<br />
römisches Stadtleben in Süddeutschland beleuchtet<br />
(20.1.-12.5.<strong>2015</strong>), steht im Kunstmuseum<br />
Dieter Roth im Mittelpunkt der Ausstellung<br />
„Balle Balle Knalle“ (20.1.-17.5.<strong>2015</strong>).<br />
Ab Herbst heißt es im Kunstmuseum dann „I<br />
Got Rhythm. Kunst und Jazz seit 1920“<br />
(10.10.<strong>2015</strong>-6.3.2016).<br />
Wenige Kilometer von der Landeshauptstadt<br />
entfernt, empfängt den Besucher die<br />
romantische Reichsstadt Esslingen mit einem<br />
hübschen Stadtkern mit gotischen Kirchen<br />
und Fachwerkhäusern am Marktplatz. In der<br />
Vorweihnachtszeit bildet das Häuserensemble<br />
die Kulisse für den erlebnisreichen „Mittelalter-<br />
und Weihnachtsmarkt“.<br />
Ludwigsburg, nördlich von Stuttgart gelegen,<br />
ist ein Muss. Die Stadt mit dem prächtigen<br />
Residenzschloss ist ein barockes Gesamtkunstwerk.<br />
Gerade, breite Straßen<br />
schneiden sich im rechten Winkel, Bürgerhäuser<br />
in zarten Pastellfarben prägen das<br />
Stadtbild. Den Mittelpunkt bildet der weite<br />
Marktplatz mit zwei barocken Kirchen. Das<br />
absolute Highlight ist die größte barocke<br />
Schlossanlage <strong>Deutschland</strong>s, zu dessen<br />
Prunkstücken das Jagd- und Lustschloss Favorite<br />
und das romantische Seeschloss Monrepos<br />
gehören. Insgesamt umfasst die Anlage<br />
18 Gebäude, drei Höfe und 452 Räume. Die<br />
weitläufigen Parkanlagen beherbergen die<br />
älteste und schönste Dauergartenschau<br />
<strong>Deutschland</strong>s, das Blühende Barock (28.2.-<br />
8.11.<strong>2015</strong>) mit raffinierten Blumenarrangements,<br />
einem Straßenmusikfestival, Lichterzauber<br />
und Feuerwerk. Ein kultureller Höhepunkt<br />
sind die alljährlichen Ludwigsburger<br />
Schlossfestspiele (15.5.-25.7.<strong>2015</strong>, siehe S.<br />
64ff.). Einer magischen Traumlandschaft<br />
gleicht Ludwigsburg während der Venezianischen<br />
Messe, die auf Herzog Carl Eugen zurückgeht.<br />
Er fand bei einer Italienreise solchen<br />
Gefallen am Venezianischen Maskenfest,<br />
dass er es in seine Residenzstadt importierte.<br />
Heute findet sie alle zwei Jahre statt,<br />
das nächste Mal im September 2016.<br />
Am besonderen Flair Ludwigsburgs fand<br />
auch der Dichter Friedrich Schiller<br />
zeitweilig Interesse. Auf seinen<br />
Spuren entdecken Besucher vor allem<br />
das Städtchen Marbach, das<br />
nördlich von Ludwigsburg auf einem<br />
Felshang über dem Neckar<br />
thront. Ein geschmackvoll eingerichtetes<br />
Museum empfängt heute<br />
die Literaturinteressierten in dem<br />
bescheidenen Häuschen, in dem<br />
Schiller am 10. November 1759 das<br />
Licht der Welt erblickte. Auf der<br />
Schillerhöhe befinden sich das Literaturmuseum<br />
der Moderne, das Schiller-Nationalmuseum<br />
und das Deutsche Literaturarchiv.<br />
In Heilbronn, der „Käthchenstadt“ an der<br />
Burgenstraße (siehe S. 53ff.), gehören das Renaissance-Rathaus<br />
mit der Astronomischen<br />
Uhr und die Kilianskirche mit einem geschnitzten<br />
Hochaltar aus dem 15. Jahrhundert<br />
zu den Sehenswürdigkeiten. Eine Lern- und<br />
Erlebniswelt für Jung und Alt ist seit ein paar<br />
Jahren die „experimenta“ mit rund 150 Exponaten<br />
zum Ausprobieren. Einmal im Jahr<br />
verwandelt sich die Stadt für zehn Tage in ein<br />
gemütliches Weindorf. Beim 45. Heilbronner<br />
Weindorf (11.-20.9.<strong>2015</strong>) werden an kreativ<br />
geschmückten Ständen über 300 verschiedene<br />
Weine und Winzersekte ausgeschenkt. Für<br />
Stimmung sorgen zusätzlich Live-Bands auf<br />
fünf Bühnen. Weinfreunde kommen außerdem<br />
beim 18. Weinlesefest am Wartberg<br />
(27.9.<strong>2015</strong>) auf ihre Kosten – nach einer geführten<br />
Weinwanderung entlang dem Wein-<br />
Panorama-Weg. Über 500 bei der Landesprämierung<br />
ausgezeichnete Weine können beim<br />
„Gipfeltreffen Württemberger Weine“ (14.-<br />
15.11.<strong>2015</strong>) gekostet werden. In erster Linie<br />
„Glühwein“ wird auf dem Heilbronner Weihnachtsmarkt<br />
(26.11-22.12.<strong>2015</strong>) ausgeschenkt.<br />
Parallel zum Weihnachtsmarkt findet<br />
auf dem Festplatz Theresienwiese bereits<br />
zum 16. Mal der „Weihnachtscircus Heilbronn“<br />
(17.12.<strong>2015</strong>-6.1.2016) mit einem internationalen<br />
Programm auf höchstem Niveau<br />
statt.<br />
EINLADEND.<br />
LEBENDIG.<br />
IDEENREICH.<br />
Königlich amüsieren und märchenhaft<br />
entspannen in Ludwigsburg<br />
Prachtvolle Schlösser, romantische Gärten, lebendige Ein kaufsstraßen<br />
und einzigartige Feste – Ludwigsburg hat unzählige<br />
Facetten. Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise in der schwäbischen<br />
Barockstadt! Wir unterstützen Sie gern bei der Planung<br />
Ihres individuellen und unvergesslichen Aufenthalts.<br />
Tourist Information und<br />
Ticket Service Ludwigsburg<br />
im MIK | Eberhardstraße 1<br />
71634 Ludwigsburg<br />
Tel: +49 07141 910-2252<br />
www.ludwigsburg.de<br />
Baden-Württemberg<br />
17
Auf dem Weg von Heilbronn Richtung Westen<br />
lohnt für Automobilfreunde und Technikfans<br />
ein Stop im Auto & Technik Museum in<br />
Sinsheim (siehe S. 53ff.).<br />
In Bad Friedrichshall, nördlich von Heilbronn,<br />
taucht der Gast im Besucherbergwerk<br />
nach 30 Sekunden Fahrt in die faszinierende<br />
Welt des „weißen Goldes“ ein. In rund 180<br />
Meter Tiefe erleben Besucher in gewaltigen<br />
unterirdischen Kammern die vielfältige Geschichte<br />
des Salzes und wie es gewonnen<br />
wird. Auch Experimente oder effektvolle<br />
Sprengungen können vom Besucher durchgeführt<br />
werden.<br />
Ganz in der Nähe lädt Bad Wimpfen als ein<br />
Glanzstück der Burgenstraße (siehe Seite<br />
52ff.) zu erholsamen Aufenthalten in romantischem<br />
Ambiente ein. Der malerisch auf dem<br />
Hochufer über dem Neckar gelegene Ort mit<br />
kleinen Gassen, alten Türmen und Toren erfüllt<br />
nicht nur Romantiker mit Glücksgefühlen.<br />
Beim Besuch der größten Kaiserpfalz nördlich<br />
der Alpen spürt der Gast die Geschichte des<br />
Städtchens hautnah. Der Blaue Turm ist das<br />
Wahrzeichen der Stadt und Wohnung der<br />
einzigen Türmerin <strong>Deutschland</strong>s. Beim Rundgang<br />
auf der alten Stadtmauer hat der Besucher<br />
einen herrlichen Blick ins Neckartal.<br />
Eine Zeitreise in die Epoche, als sich das<br />
römische Reich bis ins heutige Baden-Württemberg<br />
erstreckte, machen Besucher in Aalen.<br />
Die Attraktion für Geschichts- und archäologisch<br />
Interessierte ist das Limesmuseum<br />
mit seinem archäologischen Park. Baden<br />
wie einst die alten Römer kann man in den<br />
nach römischem Vorbild gestalteten Limes-<br />
Beim Festivalsommer in Karlruhe, das<br />
dieses Jahr seinen 300. Geburtstag<br />
feiert, verwandelt sich die Fassade des<br />
Barockschlosses in eine riesige Leinwand<br />
und Bühne für eine grandiose Lichtshow<br />
Thermen, deren Becken von 34<br />
Grad warmem Thermalwasser<br />
aus den Tiefen der Schwäbischen<br />
Alb gespeist werden. Die<br />
Arbeitswelt der Bergleute steht<br />
im Mittelpunkt eines Rundgangs<br />
durch die weitläufigen<br />
Gänge des Besucherbergwerks<br />
„Tiefer Stollen“.<br />
Karlsruhe ist nicht nur die<br />
Stadt, in der der Bundesgerichtshof<br />
und das Bundesverfassungsgericht<br />
ihren Sitz haben,<br />
sondern auch ein lohnendes Ziel für Kunstliebhaber.<br />
Dieses Jahr steht vor allem die<br />
Entwicklung der Fächerstadt – so bezeichnet<br />
wegen ihres fächerartigen Grundrisses – im<br />
Laufe der Jahrhunderte im Blickpunkt, denn<br />
Karlsruhe feiert seinen 300. Geburtstag mit<br />
einer Reihe von Ausstellungen. So steht beispielsweise<br />
der Baumeister Friedrich Weinbrenner<br />
(1766-1826) im Mittelpunkt einer<br />
Ausstellung in der Städtischen Galerie (27.6.-<br />
4.10.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.): Weinbrenner konnte<br />
sein herausragendes städtebauliches und<br />
baukünstlerisches Talent ein Vierteljahrhundert<br />
lang in seiner Heimatstadt entfalten und<br />
prägte so das Erscheinungsbild Karlsruhes<br />
entscheidend. Lohnende Ziele in der Stadt<br />
sind der Stadtgarten mit dem Zoologischen<br />
Garten, eine der größten innerstädtischen<br />
KOMMEN. STAUNEN.<br />
GENIESSEN.<br />
Lassen Sie sich verführen.<br />
Die 60 Schlösser, Klöster, Gärten und Burgen<br />
Baden-Württembergs stecken voller Überraschungen:<br />
Charmante Führungen im historischen<br />
Kostüm, stilvolle Weinproben und zahlreiche<br />
exklusive Programmpunkte fnden Sie für Ihre<br />
Touren. Informieren Sie sich unter:<br />
www.schloesser-und-gaerten.de<br />
18 Baden-Württemberg
Der barocke Schlossgarten mit<br />
seinem einzigartigen Reichtum an<br />
Figuren und Skulpturen ist ein Glanzpunkt<br />
von Schloss Weikersheim, das<br />
als schönstes Schloss Hohenlohes gilt<br />
Parkanlagen <strong>Deutschland</strong>s. Zum<br />
Einkaufen locken das größte Indoor-Shoppingcenter<br />
Süddeutschlands.<br />
Ein Geheimtipp ist<br />
der Stadtteil Durlach mit seinem<br />
malerischen Marktplatz, dem<br />
Schlossplatz und engen Gassen.<br />
Im dicht gedrängten Geburtstagskalender<br />
mit mehr als 500 Veranstaltungen<br />
in 100 Tagen ist der<br />
Festivalsommer (21.6.-24.9. <strong>2015</strong>)<br />
auf dem Schlossareal, bei dem<br />
sich täglich bis in die Nacht hinein<br />
Konzerte und andere Events ablösen,<br />
der Höhepunkt. Zur Eröffnung<br />
des Festivalsommers verwandelt<br />
sich das Barockschloss in<br />
eine riesige Leinwand für eine<br />
Lichtshow mit spektakulären Feuereffekten<br />
und hoch in den Himmel<br />
ragenden Lichtsäulen.<br />
Mannheim fasziniert wegen seines<br />
schachbrettartig angelegten<br />
Stadtzentrums, wo die Straßen<br />
deshalb durchnummeriert sind.<br />
Aber auch sonst hat der quirlige<br />
Knotenpunkt im nördlichen Baden-Württemberg<br />
eine ganze<br />
Reihe attraktiver Sehenswürdigkeiten<br />
zu bieten. Das sind zum einen<br />
das große Schloss und die<br />
Die Figur des Pan, des Flöte spielenden<br />
Hirtengotts, gehört zu den bezauberndsten<br />
Skulpturen im Schlossgarten<br />
Schwetzingen und symbolisiert Arkadien,<br />
das idyllische Landleben<br />
hervorragenden Reiss-Engelhorn-<br />
Museen (siehe S. 64ff.). Theaterfreunde<br />
zieht es ins Nationaltheater,<br />
das Theatergeschichte<br />
schrieb, als Schillers Drama „Die<br />
Räuber“ uraufgeführt wurde.<br />
Sie gilt als Wiege deutscher<br />
Romantik und ist ein Lieblingsziel<br />
romantisch veranlagter Gemüter:<br />
Heidelberg, die alte Hauptstadt<br />
der Churpfalz, dessen reizende<br />
Altstadt sich, von der Schlossruine<br />
überragt, zwischen den bewaldeten<br />
Berg und den Neckar<br />
zwängt. Studentenkneipen, Straßencafés<br />
und der Philosophenweg<br />
ziehen Besucher aus aller<br />
Welt an. Auch das breite kulturelle<br />
Angebot macht einen Reiz der<br />
Stadt aus. Der Veranstaltungskalender<br />
ist zwischen der Heidelberger<br />
Klavierwoche im Januar<br />
bis zum Weihnachtsmarkt im Dezember<br />
prall gefüllt<br />
mit Konzerten, Musikfestivals<br />
und weiteren<br />
Events. Zu den<br />
Highlights gehören<br />
die Heidelberger<br />
Schlossfestspiele<br />
(27.6.-2.8.<strong>2015</strong>, siehe<br />
S. 64ff.), bei denen<br />
der Schlosshof<br />
dieses Jahr die romantische<br />
Kulisse<br />
für Shakespeares<br />
Romeo und Julia<br />
bildet.<br />
Heidelberg war<br />
auch der erste Ort<br />
außerhalb von Wittenberg,<br />
an dem<br />
Martin Luther seine<br />
Thesen verteidigte.<br />
Am 26. April 1518<br />
stand Luther dort<br />
auf dem Podium<br />
und nahm kein Blatt vor den<br />
Mund. Die Schauplätze der Reformation,<br />
deren Beginn sich 2017<br />
zum 500. Mal jährt, rücken auch<br />
in Baden-Württemberg in den Fokus.<br />
24 Orte zwischen Bodensee<br />
und Taubertal, die vor 500 Jahren<br />
Zentren der theologischen Debatten<br />
und Umbrüche waren, erzählen<br />
von den Spuren und Ereignissen<br />
der Reformation, die noch<br />
heute sichtbar und lebendig sind.<br />
Ausführliche Infos dazu liefert ein<br />
separates Magazin, erhältlich<br />
beim Tourismusverband.<br />
Schwetzingen genießt einen<br />
guten Ruf bei Schlemmerfreunden<br />
und Schlösserfans. Die einen<br />
schwören auf den Schwetzinger<br />
Spargel, die anderen lockt das<br />
Schloss und vor allem der weitläufige<br />
Schlossgarten, der als<br />
Gesamtkunstwerk von europäischem<br />
Rang gilt. Gesäumt von<br />
Zirkelhäusern mit exotischen Kübelpflanzen,<br />
ist der barocke Lustgarten<br />
im Parterre der Wirklichkeit<br />
gewordene Traum des Kurfürsten<br />
Carl Theodor von der<br />
Pfalz. Der Garten war ins Freie<br />
verlagerter Wohnraum und damit<br />
Fortsetzung der Schlossarchitektur<br />
– eine wunderbare Kulisse für<br />
galante höfische Feste und fürstliche<br />
Vergnügungen. Heute lädt<br />
der Schlossgarten zu einem einzigartigen<br />
Spaziergang durch<br />
zwei Gartenstile ein – Barock und<br />
englischer Landschaftsgarten.<br />
Genauso faszinierend sind viele<br />
weitere historische Schlösser,<br />
Gärten und Parks, die von den<br />
Staatlichen Schlössern und Gärten<br />
Baden Württemberg weitgehend<br />
rekonstruiert und restauriert<br />
wurden. Beispielsweise Schloss<br />
Weikersheim, im nördlichen Zipfel<br />
Baden-Württembergs, in der<br />
lieblichen Landschaft des Taubertals<br />
gelegen. Die Fassade des<br />
Schlosses ist ein Meisterwerk der<br />
südwestdeutschen Kunst der Renaissance<br />
und des Barock. Im Innern<br />
ist der Rittersaal aus der<br />
Zeit um 1600 ein Glanzstück.<br />
Als Paradies für Aktivurlauber<br />
hat sich die Region<br />
Liebliches Taubertal einen Namen<br />
gemacht. Vor allem Radfahrer<br />
kommen auf rund 2.300 Kilometern<br />
Radwegen auf iher Kosten.<br />
Paraderoute ist der hundert<br />
Kilometer lange „Klassiker-Radweg“<br />
von Rothenburg ob der<br />
Tauber nach Wertheim, auf dem<br />
sich das Tal mit seinen Burgen,<br />
Schlössern, Klöstern und Museen<br />
von seiner besten Seite zeigt.<br />
Die Alternative für durchtrainierte<br />
Kilometersammler ist der<br />
„Sportive“-Radweg (160 km), der<br />
von Wertheim über die Höhenzüge<br />
des Taubertals führt. Radelspaß<br />
und Weingenuss verbindet<br />
die Weinradreise (225 km)<br />
durchs Taubertal und seine Seitentäler.<br />
Besonders bequem wird<br />
der Radelspaß mit E-Bikes, die<br />
im ganzen Land ausgeliehen werden<br />
können.<br />
STADTGEBURTSTAG KARLSRUHE <strong>2015</strong><br />
FESTIVALSOMMER<br />
17. Juni bis 27. September<br />
www.ka300.de<br />
Premiumsponsoren<br />
Hauptsponsoren<br />
Mobilitätspartner<br />
des Karlsruher Tourismus<br />
Offizieller Bierpartner<br />
Baden-Württemberg<br />
19
Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH<br />
Löhrstraße 103-105<br />
56068 Koblenz<br />
Tel. 0049-261-915200<br />
www.gastlandschaften.de<br />
Mainz<br />
Die Mandelblüte in der klimatisch milden Pfalz<br />
taucht die Weinberge entlang der Deutschen Weinstraße<br />
alljährlich in ein rosafarbenes Blütenmeer<br />
Weinparadiese und antike Schätze<br />
Römer und Burgen, Weinberge<br />
und herrliche Flussläufe prägen die<br />
genuss- und erlebnisreichen „Gastlandschaften“<br />
in Rheinland-Pfalz<br />
Genuss und Gastfreundschaft gehören in<br />
Rheinland-Pfalz zusammen. „Gastlandschaften”<br />
entdeckt der Besucher in zehn Regionen,<br />
die sich unter dem gemeinsamen Slogan<br />
präsentieren. Dazu gehören das für hervorragende<br />
Rotweine berühmte Ahrtal und die Eifel<br />
mit ihren geheimnisvollen Maaren, den<br />
kreisrunden Kraterseen. Die Mosel-Saar-Region<br />
darf sich als eines der schönsten Flusstäler<br />
<strong>Deutschland</strong>s rühmen. Ein funkelndes Schatzkästchen<br />
ist das Naheland rund um das deutsche<br />
Edelsteinzentrum Idar-Oberstein. Durch<br />
<strong>Deutschland</strong>s größtes Weinbaugebiet reist<br />
man in Rheinhessen. Stille Natur genießt der<br />
Urlauber im Lahntal. Die Pfalz ist bekannt für<br />
ihre milden Temperaturen. Als Genießerlandschaft<br />
im Herzen von Rheinland-Pfalz präsentiert<br />
sich der Hunsrück. Töpferkunst ist im<br />
Westerwald zu Hause und die Region Romantischer<br />
Rhein lockt zu erlebnisreichen Entdeckungsreisen<br />
an die Ufer des berühmtesten<br />
deutschen Stroms. Abwechslung in die wirklich<br />
grandiosen Naturerlebnisse bringen historische<br />
Städte wie Trier, Worms, Bingen,<br />
Speyer und die Landeshauptstadt Mainz.<br />
Entdeckungsreisen auf vier Rädern<br />
So vielseitig wie die Landschaften sind, so<br />
vielfältig sind die Möglichkeiten das an Reizen<br />
reiche Bundesland im Südwesten<br />
<strong>Deutschland</strong>s zu erleben. Zu Fuß auf aussichtsreichen<br />
Wanderwegen, mit dem Fahrrad<br />
entlang romantischer Flüsse oder mit<br />
dem Auto, denn zahlreiche Ferienstraßen laden<br />
dazu ein, die vielen Facetten der Region<br />
im wahrsten Wortsinn zu erfahren. Die berühmteste<br />
Route ist die Deutsche Weinstraße.<br />
Die erste Weintouristikroute <strong>Deutschland</strong>s<br />
beginnt bei Bockenheim in der Nähe<br />
von Worms und führt ungefähr 85 Kilometer<br />
weit durch hügelige Weinberge, üppige<br />
Obstplantagen und den Pfälzerwald mit murmelnden<br />
Bächen und stillen Tälern bis an die<br />
französische Grenze. Das letzte Teilstück wird<br />
auch Südliche Weinstraße genannt. Zu entdecken<br />
gibt es Riesling-Weine, Weiß-, Grauund<br />
Spätburgunder, die man in heiterer Atmosphäre<br />
auf einem der zahlreichen Weinfeste<br />
genießen kann, und zahlreiche Burgen und<br />
Schlösser wie Burg Trifels, Burg Neuleiningen<br />
lich<br />
Die rheinland-pfälzischen Gastlandschaften sind zehn spannende Urlaubsregionen mit großer Tradition. Hier<br />
können Sie viel erleben: Wandern auf Wandersteigen, Weinreisen in Weinanbaugebiete, Rad fahren<br />
entlang von Flusslandschaften oder sich in einem der Wohlfühlhotels verwöhnen lassen.<br />
Lassen Sie sich inspirieren: www.gastlandschaften.de<br />
Tel.: +49 (0) 1805/757 46 36 (0,14 €/Min. aus dem dt. Festnetz, dt. Mobilfunk max. 0,42 €/Min.)<br />
141205_AZ_Gastlandschaft_rz.indd 1 05.12.14 08:17<br />
20 Rheinland-Pfalz
oder Schloss Villa Ludwigshöhe.<br />
Das Töpferhandwerk steht im<br />
Mittelpunkt der Kannenbäckerstraße,<br />
die seit 1978 durch den<br />
Westerwald und das Kannenbäckerland<br />
führt. Auf der 36 Kilometer<br />
langen Route von Neuhäusel<br />
am Naturpark Nassau bis<br />
nach Boden laden Handwerksbetriebe<br />
und Museen zu kurzweiligen<br />
Zwischenstopps ein. In Höhr-<br />
Grenzhausen lohnt beispielsweise<br />
das Keramikmuseum Westerwald<br />
den Besuch. Von dort verbindet<br />
eine Stadtroute durch den<br />
Ortsteil Grenzhausen unter dem<br />
Motto „Museum auf der Spur“<br />
stolze 16 Keramikwerkstätten.<br />
Edelsteine und Intrigen<br />
Nicht nur für das weibliche Geschlecht<br />
ein Anziehungspunkt<br />
sind die Museen, Manufakturen<br />
und Händler an der Deutschen<br />
Edelsteinstraße rund um Idar-<br />
Oberstein. Viele kleine Betriebe<br />
und Schleifereien – etwa in<br />
Kirschweiler – können besichtigt<br />
werden. Zu den Highlights auf<br />
der durch einen stilisierten Diamanten<br />
gekennzeichneten Route<br />
gehören das Deutsche Edelsteinmuseum,<br />
die Deutsche Edelsteinbörse<br />
und die Edelstein-Erlebniswelt<br />
in Idar-Oberstein.<br />
auch für Wertheim und Worms,<br />
die Endpunkte der Route. Nibelungenkundige<br />
begegnen in<br />
Worms, der alten Hauptstadt des<br />
Burgunderreichs, den geschichtsträchtigen<br />
Gestalten des Nibelungenlieds,<br />
einer Geschichte um<br />
Liebe, Mord und Eifersucht, im<br />
Nibelungenmuseum und bei den<br />
Nibelungenfestspielen (31.7.-<br />
16.8.<strong>2015</strong>).<br />
Närrische Weinmetropole<br />
„Lebenslust am Rhein“ – so<br />
lautet das Motto in Mainz, der<br />
Rheinland-Pfälzischen Landeshauptstadt.<br />
Und die Lebenslust<br />
beschränkt sich in der Weinhauptstadt<br />
<strong>Deutschland</strong>s keineswegs<br />
nur auf die Fastnachtszeit,<br />
deren närrischer Höhepunkt der<br />
kilometerlange, von hunderttausenden<br />
Besuchern gesäumte<br />
Festzug am Rosenmontag ist.<br />
Genuss mit Lebensart und<br />
Weinkultur, dafür steht das „goldene<br />
Mainz“, seit 2008 Mitglied<br />
im Kreis der internationalen<br />
„Great Wine Capitals“. Mehr als<br />
3.500 Winzerbetriebe befinden<br />
sich im Weinbogen zwischen Bingen<br />
und Worms, dem größten<br />
Weinbaugebiet Rheinhessens.<br />
Gemütlichkeit und Geselligkeit<br />
finden Besucher in den typischen<br />
Cloud“ beleuchtet das Thema<br />
von März <strong>2015</strong> bis Februar 2016<br />
als „Medienereignis in Text und<br />
Bild“. Der Einfluss der Ritterschaft<br />
auf die Reformation steht im Mittelpunkt<br />
der Sonderausstellung<br />
im Landesmuseum Mainz (21.5.-<br />
25.10.<strong>2015</strong>) mit dem Titel „Ritter!<br />
Tod! Teufel“ (siehe S. 64ff.)<br />
Die Mainzer Markthäuser mit ihren<br />
historischen Fassaden, direkt gegenüber<br />
dem Dom, bieten neben Wohnmöglichkeiten<br />
auch ein Einkaufszentrum<br />
Rheinromantik und<br />
rauschende Feste<br />
Zu den faszinierendsten<br />
Landschaften in ganz<br />
<strong>Deutschland</strong> zählt das Obere<br />
Mittelrheintal, das von der<br />
Unesco als Weltnaturerbe ausgezeichnet<br />
wurde. Zwischen schroffen<br />
Felsen, steilen Weinbergen<br />
an den Ufern des Flusses und einer<br />
Burg auf fast jeder Bergkuppe<br />
erlebt der Reisende die pure<br />
„Rheinromantik“, die schon vor<br />
200 Jahren die ersten Urlauber<br />
ins Rheintal lockte.<br />
Bevor man sich in der Romantik<br />
verliert, lohnt ein Besuch in Bingen,<br />
dem Eingangstor zum Oberen<br />
Mittelrheintal. Dort steht Hildegard<br />
von Bingen im Mittelpunkt<br />
der neugestalteten Dauerausstellung<br />
im Museum am<br />
www.mainz-tourismus.com<br />
lebenslust am rhein<br />
Jedes Jahr findet in Ransbach-<br />
Baumbach, im Kannenbäckerland, der<br />
„Internationale Westerwälder Töpfermarkt“<br />
statt – mit über 100 Töpfern<br />
aus dem gesamten Bundesgebiet<br />
Auf sagenhaften Wegen reist,<br />
wer der Nibelungenstraße durch<br />
den Odenwald folgt. 110 Kilometer<br />
misst die Strecke – zu der fast<br />
parallel etwas weiter südlich die<br />
Siegfriedstraße verläuft – zwischen<br />
Wertheim und Worms. Unterwegs<br />
verleiten Städtchen wie<br />
Lorsch, Bensheim, Lindenfels, Michelstadt<br />
mit seinem berühmten<br />
Fachwerk-Rathaus, Erbach, Miltenberg<br />
oder Freudenberg dazu,<br />
das Auto für eine Weile stehen zu<br />
lassen und zu Fuß auf Entdeckungstour<br />
zu gehen. Das gilt<br />
Weinstuben in der von hübsch<br />
restaurierten Fachwerkhäusern<br />
geprägten Mainzer Altstadt.<br />
Ein Magnet für Kulturliebhaber<br />
ist der 1.000 Jahre alte romanische<br />
Martinsdom mit seinem<br />
Dom- und Diözesanmuseum. Ab<br />
September <strong>2015</strong> dokumentiert<br />
hier die Ausstellung „Schrei nach<br />
Gerechtigkeit“ das Leben am<br />
Mittelrhein am Vorabend der Reformation.<br />
Die Kirche St. Stephan<br />
lockt Kunstinteressierte mit dem<br />
weltberühmten Chagall-Fenster,<br />
dem einzigen sakralen Kunstwerk<br />
von Marc Chagall in <strong>Deutschland</strong>.<br />
Zwei weitere bedeutende Ausstellungen<br />
widmen sich im Laufe<br />
dieses Jahres der Reformation.<br />
„Am achten Tag schuf Gott die<br />
Stadt voller<br />
Geschichte(n).<br />
Rheinland-Pfalz<br />
21
Strom. Zeitgemäß inszeniert entdeckt<br />
der Besucher viele Facetten<br />
einer der bedeutendsten<br />
Frauengestalten der Welt- und<br />
Kirchengeschichte. In aufwändig<br />
gestalteten Großtafeln kommt<br />
die Prophetin mit markanten Zitaten<br />
selbst ausführlich zu Wort.<br />
Und fotorealistische Visualisierungen<br />
laden ein zu einer fantasievollen<br />
Zeitreise in hochmittelalterliche<br />
Städte, zeigen den möglichen<br />
Ort von Hildegards frühester<br />
Kindheit und erwecken die<br />
Modelle der Hildegardklöster zu<br />
virtuellem Leben.<br />
Am Museum am Strom beginnt<br />
auch der Hildegard-Weg, der auf<br />
den Spuren der wohl bedeutendsten<br />
Frau des Mittelalters zu<br />
Das internationale Jazzfestival<br />
„Bingen swingt“ feiert diese Jahr im<br />
Juni sein 20-jähriges Jubiläum mit<br />
allem, was der Jazz zu bieten hat<br />
den Sehenswürdigkeiten der<br />
Stadt führt, wie z. B. zur Salzstraße,<br />
eine der ältesten Straßen Bingens<br />
oder zum Speisemarkt, der<br />
schon zu Hildegards Zeiten<br />
Marktplatz der Stadt war. Die<br />
markante Burg Klopp und die Basilika<br />
St. Martin, die Nahebrücke<br />
und die Pfarrkirche St. Rupertus<br />
und St. Hildegardis im heutigen<br />
Stadtteil Bingerbrück, sind weitere<br />
Stationen des erlebnisreichen<br />
Weges. Jedes Jahr im September<br />
und Oktober feiert die Stadt ihre<br />
berühmte Heilige beim „Hildegard-Herbst“<br />
(12.-20.9. und 2.-<br />
11.10.<strong>2015</strong>). Im Juni beispielsweise<br />
swingt die Stadt drei Tage<br />
beim Internationalen Jazzfestival<br />
(26.-28.6.<strong>2015</strong>). Beim Kulturuferfest<br />
(5.7.15) verwandelt sich das<br />
Rheinufer in eine Bühne für Gaukler<br />
und Straßenkünstler. Edle und<br />
süffige Tropfen stehen beim Winzerfest<br />
(28.8.-7.9.<strong>2015</strong>) im Mittelpunkt.<br />
Und am 4. Juli steht in Bingen<br />
der „Rhein in Flammen“.<br />
Leuchtende Farbkaskaden<br />
über dem Rhein<br />
Dieses einzigartige Spektakel<br />
erwartet die Besucher jedes Jahr<br />
am zweiten Augustwochenende<br />
auch in Koblenz und einigen<br />
Nachbarorten.<br />
Hunderttausende strömen<br />
dann ins Mittelrheintal, um den<br />
„Rhein in Flammen“ zu bestaunen.<br />
Dieses Jahr findet die spektakuläre<br />
Veranstaltung, die ihren<br />
Höhepunkt in einem großen Feuerwerk<br />
auf der Festung Ehrenbreitstein<br />
findet, zum 60. Mal<br />
statt. Auf einer 17 Kilometer langen<br />
Strecke werden zwischen<br />
Boppard, Spay, Braubach, Lahnstein,<br />
Brey und Rhens weitere<br />
Feuerwerke abgebrannt. Sie begleiten<br />
den größten Schiffskonvoi<br />
Europas, bei dem annähernd 80<br />
Schiffe mit bis zu 35.000 Gästen<br />
an Bord auf Koblenz zusteuern.<br />
der vergangenes Jahr eröffnete<br />
Moselsteig vom deutsch-französisch-luxemburgischen<br />
Grenzort<br />
Perl bis zur Moselmündung am<br />
Deutschen Eck in Koblenz den<br />
Schleifen und Windungen des<br />
Flusses. Beliebt bei Wanderern<br />
sind die Ahrsteige, die von der<br />
Quelle der Ahr in Blankenheim<br />
bis zu ihrer Mündung in den<br />
Rhein bei Sinzig durch Auenwälder,<br />
idyllische Täler und das Ahr-<br />
Gebirge verlaufen. Die Moore<br />
und Heide im Hohen Fenn, die<br />
Felsen und Seen im Rurtal und<br />
die Krater und Kegel in der Vulkaneifel<br />
säumen den Eifelsteig<br />
von Aachen nach Trier.<br />
Auch der 2009 als <strong>Deutschland</strong>s<br />
bester Fernwanderweg<br />
ausgezeichnete Saar-Hunsrück-<br />
Steig liegt in Rheinland-Pfalz und<br />
bekommt in diesem Frühjahr Zuwachs.<br />
Er führt von Perl und<br />
Schengen an der Mosel nach<br />
Idar-Oberstein und wird um 195<br />
Kilometer durch den östlichen<br />
Hunsrück verlängert, womit er<br />
nun in Boppard am Rhein endet.<br />
Der ohnehin ereignisreiche Weg<br />
mit seinen zahlreichen sogenannten<br />
„Traumschleifen“ wird dadurch<br />
um einige landschaftliche<br />
Höhepunkte und spektakuläre<br />
Aussichten mit grandiosen<br />
Schluchten bereichert.<br />
17. Sektfest<br />
7. – 9.5.<strong>2015</strong><br />
Nacht der Verführung<br />
4. – 6.6.<strong>2015</strong><br />
Internationales<br />
Jazzfestival<br />
»Bingen swingt«<br />
26. – 28.6.<strong>2015</strong><br />
Rhein in Flammen<br />
4.7.<strong>2015</strong><br />
Hildegard-Herbst<br />
12. – 20.9.<strong>2015</strong><br />
2. – 11.10.<strong>2015</strong><br />
Weihnachtsmarkt<br />
11. – 13.12.<strong>2015</strong><br />
Binger Meisterkonzerte<br />
Jan. bis Dez. <strong>2015</strong><br />
22 Rheinland-Pfalz<br />
Kulturuferfest<br />
5.7.<strong>2015</strong><br />
Rochusfest<br />
16. – 23.8.<strong>2015</strong><br />
Winzerfest<br />
28.8. – 7.9.<strong>2015</strong><br />
HIgHlIgHtS IN BINgeN <strong>2015</strong><br />
Tourist-Information Bingen am Rhein – Telefon +49 6721/184-205 oder -206<br />
Infos zu vielen weiteren Veranstaltungen: www.bingen.de<br />
Auf der Festung Ehrenbreitstein hat<br />
man einen fabelhaften Blick auf Kob lenz,<br />
insbesondere auf das Deutsche Eck und<br />
die Mündung der Mosel in den Rhein<br />
Wanderwege mit Prädikat<br />
Rheinland-Pfalz ist Wanderland.<br />
Ein weit verzweigtes<br />
Wanderwegenetz erschließt die<br />
reizvollen Landschaften in Mittelgebirgen<br />
und Flusstälern. Insgesamt<br />
zwölf Prädikats-Fernwanderwege<br />
warten auf ausdauernde<br />
Naturliebhaber, die alle Wege natürlich<br />
auch in Teilstücken erleben<br />
können. Jede Region lässt sich so<br />
auf herrlichen Wegen entdecken.<br />
An der Mosel beispielsweise folgt<br />
Neuer Nationalpark<br />
Hunsrück-Hochwald<br />
Der Wanderweg, der seine<br />
Popularität auch der Tatsache<br />
verdankt, dass mehr als die<br />
Hälfte der gesamten Strecke<br />
aus Waldpfaden besteht, quert<br />
ein Stück weit auch <strong>Deutschland</strong>s<br />
jüngsten Nationalpark.<br />
Rund 10.000 Hektar umfasst der<br />
mitten im Hunsrück, im Grenzgebiet<br />
zwischen Rheinland-Pfalz<br />
und dem Saarland gelegene<br />
Nationalpark Hunsrück-Hochwald,<br />
der Pfingsten <strong>2015</strong> eröffnet<br />
werden wird.<br />
... weiter auf Seite 24
Auf Rheinreise von Burg zu Burg!<br />
Über 50 Burgen, Schlösser und Altertümer<br />
begleiten den mächtigen Rhein zwischen<br />
Bingen/Rüdesheim und Remagen/Unkel.<br />
Die große Bedeutung des Rheintals kann<br />
nicht offenkundiger dokumentiert werden als<br />
durch die zahlreichen Burgen, Festungen<br />
und Schlossanlagen. Die Zeugnisse<br />
1.000-jähriger Bautätigkeit sind in den<br />
Rheinhängen nicht zu übersehen, und hinter<br />
jeder Wegbiegung entdeckt man plötzlich<br />
eine neue Perspektive.<br />
Allein die Namensgebung ist schon ein<br />
Hinweis auf die Charaktere ehemaliger Burgherren.<br />
Da gibt es Burgen mit wohlklingenden<br />
Namen wie die „Schönburg”, „Burg<br />
Liebenstein” oder „Gutenfels”. Und es gibt<br />
Burgen, die deutlich die Ansprüche der Burgbesitzer<br />
dokumentieren, wie Burg „Stahleck“<br />
oder das „Schloss Stolzenfels“. Es gibt feudale<br />
Schlösser wie „Schloss Engers“,<br />
„Schloss Sayn“ oder „Schloss Stolzenfels“<br />
und Respekt einflößende Festungen wie die<br />
„Festung Ehrenbreitstein“ in Koblenz.<br />
Original erhaltene und unveränderte Burgen<br />
wie die Marksburg und die Pfalzgrafenstein<br />
stehen neben beeindruckenden Ruinen<br />
wie Fürstenberg, Ehrenfels, Rheinfels oder<br />
Hammerstein. Sorgsam restaurierte Burgen<br />
wie Sterrenberg, Stahleck oder Schönburg<br />
und romantische Wiederaufbauten des 19. Jh.<br />
wie Rheinstein, Burg Katz oder die Sooneck<br />
vermitteln ihre eigene Burggeschichte.<br />
Informationen unter:<br />
Burg Pfalzgrafenstein<br />
se im Burghotel Auf Schönburg in Oberwesel,<br />
im Romantikhotel Schloss Rheinfels in<br />
St. Goar oder den „Feindlichen Brüdern”<br />
Burg Sterrenberg und Burg Liebenstein oberhalb<br />
von Kamp-Bornhofen. Auch einige<br />
Jugendherbergen bieten die Gelegenheit<br />
der Zeitreise, wie die „Festung Ehrenbreitstein“<br />
in Koblenz, „Auf Schönburg” in Oberwesel<br />
oder „Burg Stahleck“ in Bacharach.<br />
Andere Burgen gewähren zu besonderen<br />
Anlässen und Veranstaltungen Einlass in ihre<br />
Gemäuer und Kemenaten wie die Burg Namedy<br />
mit ihrem hochkarätigen Weihnachtsmarkt,<br />
das Schloss Brohleck zu klassischen<br />
Konzerten oder Die Sayn Burg, die man für<br />
besondere Veranstaltungen reservieren kann.<br />
Allerley Spektakel<br />
Erlebnisreiche Veranstaltungen wie historische<br />
Märkte, Burgfestspiele und anderes<br />
gibt es am Mittelrhein zuhauf. So ist die<br />
www.der-rheinreisende.de<br />
www.romantischer-rhein.de<br />
Besichtigungen erwünscht<br />
Viele Burgen können besichtigt werden<br />
und laden ein, das mittelalterliche Leben<br />
hinter dicken Verteidigungsmauern genauer<br />
kennenzulernen. Die Rheinromantik findet in<br />
ihnen ihre schönsten Juwelen.<br />
Mit Burgenmagd, Nachtwächter oder Barden<br />
wird die Burg- oder Stadt-Besichtigung<br />
für Kinder erst so richtig interessant. Dieses<br />
Angebot wird natürlich besonders gerne von<br />
Schulklassen angenommen, die beispielsweise<br />
in der Jugendherberge in Kaub übernachten<br />
und gemeinsam mit „Burgenmagd” Ute<br />
Grassmann die einzigartige Pfalzgrafenstein,<br />
die wie ein Schiff mitten im Rhein liegt, erkunden.<br />
In einigen altehrwürdigen Gebäuden kann<br />
man heute sogar übernachten, beispielsweisagenhafte<br />
Loreley regelmäßig<br />
Veranstaltungsort<br />
für ein Mittelalter-Spektakel.<br />
Es gibt die Historienspiele<br />
über alle Zeitepochen im Festungspark<br />
und auf der Festung Ehrenbreitstein<br />
in Koblenz. Zum Pfingstspektakulum laden<br />
Bad Hönningen jährlich und Oberwesel im<br />
Zwei-Jahres-Rhythmus zu mittelalterlichen<br />
Festivitäten. Auch auf der Ruine von Burg<br />
Rheinfels findet regelmäßig ein mittelalterliches<br />
Burgfest statt. Die Marksburg schließlich<br />
bietet ein authentisches Burgleben, das<br />
die Burg in die Zeit des späten Mittelalters<br />
von 1479 versetzt.<br />
Andere Historientage am Romantischen<br />
Rhein widmen sich den Römern, beispielsweise<br />
in der Römerwelt am Startpunkt des<br />
Limes (Unesco Welterbe), dem Barock in<br />
Neuwied am Rhein sowie den Preußen in<br />
Koblenz.<br />
RheinBurgenWeg – Wenn nicht hier…<br />
Wo sonst gibt es einen perfekt beschilderten<br />
Premium-Wander-Weg, der von einer<br />
Burg zur nächsten führt Der RheinBurgen-<br />
Weg führt auf der linken Rheinseite (in Fließrichtung)<br />
vom Mäuseturm in Bingen bis zum<br />
Rolandsbogen bei Remagen auf einer Strecke<br />
von 200 Wanderkilometern und bietet<br />
unzählige spektakuläre Ausblicke. Eine gute<br />
Gelegenheit, Abwechslung in ambitionierte<br />
Burgenbesichtigungsprogramme zu bringen.<br />
Für die gesamte Strecke sollte man allerdings<br />
einige Tage einplanen. Es lohnt sich!<br />
Real gewordene Märchenlandschaft<br />
Sagen und Legenden belegen die phantasieanregende<br />
Wirkung, die diese eindrucksvolle<br />
Kulturlandschaft seit jeher auf seine<br />
Besucher ausübt. Das gilt natürlich für die<br />
weltberühmte Sage von der Loreley gleichermaßen,<br />
wie die traurige Geschichte der Idilia<br />
Dubb in Lahnstein oder die Entdeckungsreisen<br />
des Prinzen Maximilian zu Wied.<br />
Burgennetzwerk<br />
Damit das weltweit einmalige Kultur-Spektakel<br />
für die Nachwelt bewahrt wird, entstand<br />
das Burgennetzwerk Romantischer<br />
Rhein. Es umfasst die touristische Region<br />
„Romantischer Rhein” (Remagen/Unkel -<br />
Bingen/Rüdesheim) inklusive des Unesco-<br />
Welterbes Oberes Mittelrheintal / LEADER-<br />
Region Mittelrhein und ist unter dem Dach<br />
der Romantischer Rhein Tourismus GmbH<br />
langfristig angelegt.<br />
Förderhinweis: Gefördert im Rahmen des Entwicklungsprogramms<br />
PAUL unter Beteiligung der Europäischen<br />
Union und des Landes Rheinland-Pfalz, vertreten<br />
durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft,<br />
Ernährung, Weinbau und Forsten.<br />
Europäische UNION<br />
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die<br />
Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert<br />
Europa in die ländlichen Gebiete.<br />
Rheinland-Pfalz<br />
23
Historische Baudenkmäler auf den Fundamenten<br />
ihrer über 2.000-jährigen Geschichte machen einen<br />
Besuch der romantischen Stadt Trier zu einem Erlebnis<br />
Ein Pflichtziel für Freunde von Garten- und<br />
Botanikwelten ist in diesem Jahr die Landesgartenschau<br />
Landau (17.4.-18.10.<strong>2015</strong>). In<br />
der Südpfalzmetropole locken farbenfrohe<br />
Blütenteppiche, kunstvolle Blumenarrangements<br />
und exotische Raritäten zu einem Spaziergang<br />
durch Garten- und Landschaftsträume<br />
(siehe S. 51).<br />
Beeindruckende Naturerlebnisse garantiert<br />
auch der Rheinsteig, der dieses Jahr sein<br />
zehnjähriges Jubiläum feiert. Entlang des bekanntesten<br />
deutschen Stroms führt der Weg<br />
durch schattige Bergtäler und stille Wälder<br />
des Siebengebirges, vorbei an schroffen Felspartien<br />
im Mittelrheintal und durch den<br />
Rheingau. Spektakuläre Ausblicke säumen<br />
24 Rheinland-Pfalz<br />
den Weg ebenso wie Burgen, Schlösser und<br />
Festungen, von denen sich rund 40 allein im<br />
Oberen Mittelrheintal zwischen Bingen und<br />
Koblenz befinden.<br />
Auch Pilger spazieren zunehmend auf stillen<br />
Pfaden zwischen Pfälzerwald und Hunsrück,<br />
denn Teile aus dem weit verzweigten<br />
Netz des berühmten Jakobswegs führen auch<br />
durch Rheinland-Pfalz, wie der Mosel-Camino<br />
oder der Eifel-Camino (siehe S. 53ff.).<br />
Auf den Spuren der Römer<br />
An keinem anderen Ort zwischen Ostsee<br />
und Alpen wird die Römerzeit so lebendig<br />
wie in Trier. Im Jahr 17 v. Chr. durch<br />
Kaiser Augustus als „Augusta Treverorum“ gegründet,<br />
erhielt die Stadt den Beinamen<br />
„Roma Secunda“, das zweite Rom. Acht historische<br />
Bauwerke zählen heute zu den Unesco-<br />
Welterbestätten. Das bekannteste ist die kolossale<br />
Porta Nigra, das Wahrzeichen Triers am<br />
Nordrand der Altstadt. Auch der Dom besteht<br />
zu großen Teilen aus römischem Mauerwerk.<br />
Die römische Palastaula (Basilika), heute evangelische<br />
Kirche, ist der weltweit größte Einzelraum,<br />
der aus der Antike erhalten blieb. Ein<br />
weiteres Highlight römischer Baukunst sind<br />
die Kaiserthermen aus dem 4. Jahrhundert.<br />
Der prachtvolle Badepalast gehörte zu den<br />
größten Thermen des römischen Reiches. Etwas<br />
außerhalb des Stadtzentrums befindet<br />
sich das Amphitheater (um 100 n. Chr. erbaut).<br />
Bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. fanden hier blutige<br />
Gladiatorenkämpfe statt. Einen Einblick<br />
ins damalige Leben erhalten Besucher bei einer<br />
Führung mit dem Gladiator Valerius. Der<br />
einzige nicht-römische Bau, der zum Unesco-<br />
Welterbe in Trier zählt, ist die Liebfrauenkirche.<br />
Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und<br />
gilt als früheste gotische Kirche.<br />
Aber das „Zentrum der Antike“ begeistert<br />
nicht nur Historiker mit seinen Bauwerken und<br />
Kunstschätzen wie dem „Trierer Goldschatz“<br />
im Münzkabinett des Rheinischen Landesmuseums<br />
oder der neuen Schatzkammer der<br />
Stadtbibliothek, die in einer neuen Dauerausstellung<br />
einen Blick in die Kunst und Kultur des<br />
Mittelalters und der frühen Neuzeit erlaubt.<br />
Trier ist heute eine lebendige Universitätsstadt<br />
mit einem breiten kulturellen Angebot: Höhepunkte<br />
im Jahr sind das Altstadtfest, das Mosel<br />
Musikfestival und der traditionelle Weihnachtsmarkt<br />
(siehe S. 68ff.) vor der malerischen Kulisse<br />
des Hauptmarkts und des Trierer Doms.<br />
Besondere Beachtung im Kaiserdom<br />
von Speyer findet die Krypta - Grablege<br />
von acht deutschen Kaisern und Königen<br />
Im historischen Weinkeller des Restaurants<br />
„Zum Domstein“ verwöhnt ein<br />
eigens ausgebildeter Koch die Geschmackssinne<br />
seiner Gäste mit köstlichen Speisen<br />
nach Originalrezepten des Marcus Gavius<br />
Apicius, dem einst berühmtesten Koch des<br />
Römischen Reiches.<br />
Einer der bekanntesten römischen Imperatoren<br />
steht im Mittelpunkt einer großen Ausstellung<br />
im kommenden Jahr. „Nero – Kaiser,<br />
Künstler und Tyrann“ ist der Titel der Sonderausstellung<br />
vom 14. Mai bis zum 16. Oktober<br />
2016 in der im Rheinischen Landesmuseum<br />
und weiteren Stätten die unterschiedlichen<br />
Facetten des römischen Herrschers beleuchtet<br />
werden.<br />
Einen Besuch lohnt auch Speyer, die<br />
historische Dom- und Kaiserstadt am<br />
Rhein. Acht deutsche Kaiser und Könige fanden<br />
im Dom zu Speyer ihre letzte Ruhestätte.<br />
Er ist das wohl bedeutendste romanische Kirchenbauwerk<br />
im Land und hat zu Recht einen<br />
Platz in der Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten.<br />
Den Kontrast zum überwältigenden<br />
Dom bilden das heimelige alte Fischerviertel<br />
und Museen wie das Historische Museum der<br />
Pfalz und das Technik-Museum, in dem kleine<br />
und große Kinder in die Welt der Flugzeuge,<br />
Lokomotiven und Oldtimer eintauchen können<br />
(siehe S. 52ff.).
Romantischer Rhein Tourismus GmbH<br />
An der Königsbach 8<br />
56075 Koblenz<br />
Tel. 0049-261-9738470<br />
info@romantischer-rhein.de<br />
www.meisterwerke-rhein-mosel.de<br />
Vielseitige Angebote<br />
für Familien mit Kindern<br />
Außerordentlich reich gesegnet<br />
mit Ausflugsmöglichkeiten und<br />
Sehenswürdigkeiten ist die Region<br />
an Rhein und Mosel. 15 Meisterwerke<br />
haben sich zusammengetan<br />
und laden ein zu einem<br />
kurzweiligen Besuch am Romantischen<br />
Rhein. Staunen über den<br />
höchsten Kaltwassergeysir der<br />
Welt, Wandern am weltberühmten<br />
Loreleyfelsen mit Erlebnisgarantie,<br />
Absteigen in die Basaltkeller<br />
im Vulkanpark oder Exerzieren<br />
wie die Römer: dies und einiges<br />
mehr bieten die 15 Meisterwerke<br />
zwischen Rhein und Mosel.<br />
Alle halten ein abwechslungsreiches<br />
Programm für Familien<br />
mit Kindern bereit, und in den<br />
Ferien wird das Angebot noch<br />
intensiviert. Es lohnt sich, unter<br />
www.meisterwerke-rhein-mosel.<br />
de einmal vorbeizuschauen.<br />
Burg Eltz, Münstermaifeld:<br />
Verborgen in einem romantischen<br />
Seitental der Mosel steht<br />
die Burg Eltz. Mit ihrer einzigartigen<br />
Lage sowie ihren zahllosen<br />
Türmen und Erkern verkörpert<br />
sie den Inbegriff einer Ritterburg.<br />
Kulturpark Sayn mit Schmetterlingsgarten,<br />
Bendorf-Sayn:<br />
Zu dem reizvollen Ensemble gehören<br />
das neugotische Schloss<br />
und die trutzige Stammburg<br />
ebenso wie die Sayner Hütte,<br />
die romanische Abtei, der Kletterwald<br />
und der Schmetterlingsgarten.<br />
Burg Pfalzgrafenstein, Kaub:<br />
Wer dieses Kleinod inmitten des<br />
Rheins entdecken möchte, muss<br />
sich mit der Fähre hinbringen lassen.<br />
Die ehemalige Zollburg<br />
Pfalzgrafenstein gehört zu den<br />
wenigen nie zerstörten Burgen<br />
im Unesco-Welterbe Oberes Mittelrheintal.<br />
Benediktinerabtei, Maria<br />
Laach: Die sechstürmige Klosterkirche<br />
gilt als eines der schönsten<br />
romanischen Bauwerke<br />
<strong>Deutschland</strong>s aus der Salierzeit.<br />
Der nahe am Kloster gelegene<br />
Laacher See lädt zu einem Spaziergang<br />
und zum Verweilen ein.<br />
Marksburg, Braubach: Eine<br />
märchenhafte Kulisse bietet die<br />
einzige nie zerstörte Höhenburg<br />
am Rhein mit ihrer<br />
vollständig erhaltenen<br />
spätmittelalterlichen<br />
Festungsanlage,<br />
Rittersaal,<br />
Kemenate, Kapelle<br />
und Burgküche.<br />
Die Loreley,<br />
St. Goarshausen:<br />
Wer von <strong>Deutschland</strong>s<br />
berühmtestem<br />
Sagenfelsen<br />
den Blick über die<br />
ergreifende Kulisse<br />
des Unesco-<br />
Welterbes Oberes<br />
Mittelrheintal<br />
schweifen lässt, für<br />
den erwacht die<br />
legendäre Loreley<br />
zum Leben.<br />
Die RömerWelt,<br />
Rheinbrohl: Hier<br />
wird das Leben<br />
am Limes, dem<br />
Grenzwall zwischen<br />
dem Römischen Reich<br />
und dem freien Germanien,<br />
spürbar. Denn in Rheinbrohl beginnt<br />
dieses 550 Kilometer lange<br />
Bodendenkmal, das zum<br />
Unesco-Welterbe gehört.<br />
Regierungsbunker, Ahrweiler:<br />
Ein einmaliges Zeugnis des<br />
Kalten Krieges ist das einst geheime<br />
Bauwerk. Das Museum<br />
zeigt die Anlage, in die 3.000<br />
Menschen im Fall eines atomaren<br />
Angriffs einziehen sollten.<br />
Geysir, Andernach: Er ist der<br />
höchste Kaltwasser-Geysir der<br />
Welt: bis zu 60 Meter schießt<br />
die Fontäne des Geysir Andernach<br />
in die Höhe. Erste Station<br />
des Besuchs ist das Erlebniszentrum<br />
mit vielen interaktiven Exponaten.<br />
Mit dem Schiff geht es<br />
dann zu der Halbinsel Namedyer<br />
Werth.<br />
Vulkanpark: In der vulkanischen<br />
Osteifel, wo vor 13.000<br />
Jahren der gewaltige Laacher-<br />
See-Vulkan ausbrach, lassen sich<br />
500.000 Jahre Erd- und Menschheitsgeschichte<br />
an 26 Stationen<br />
des Vulkanparks erleben. Der<br />
Park ist Abenteuerspielplatz, Bildungsstätte<br />
und Naherholungsgebiet<br />
in einem.<br />
Schloss Engers, Neuwied:<br />
Das ehemalige kurfürstliche<br />
Jagd-, Lust- und Sommerschloss<br />
am Rhein, schon im Barock als<br />
Ort der Sinnesfreuden gedacht,<br />
Geysir in Andernach<br />
bietet den Rahmen für außergewöhnliche<br />
Veranstaltungen, von<br />
klassischen Konzerten bis hin zu<br />
inspirierenden Ausstellungen.<br />
Historisches Koblenz: Das<br />
Romanticum, das Kurfürstliche<br />
Schloss, die romantische Altstadt,<br />
die spektakuläre Seilbahnfahrt<br />
vom Deutschen Eck hoch<br />
hinauf zur Festung Ehrenbreitstein:<br />
für einen Besuch der Stadt<br />
sollte genug Zeit eingeplant<br />
werden.<br />
Schloss Stolzenfels, Koblenz:<br />
Kunst- wie kulturhistorisch zählt<br />
das im 19. Jahrhundert aus den<br />
Ruinen einer Burg des 13. Jahrhunderts<br />
hervorgegangene<br />
Schloss nahe Koblenz mit den<br />
zugehörigen Gärten zu den bemerkenswertesten<br />
Leistungen<br />
preußischer Rheinromantik.<br />
Das Arp Museum im Bahnhof<br />
Rolandseck: In einem historischen<br />
Bahnhofsgebäude und einem<br />
Neubau mit spektakulärem<br />
Blick über den Rhein wird das<br />
Werk von Hans Arp, sowie Ausstellungen<br />
internationaler zeitgenössischer<br />
Künstler und Gemälde<br />
alter Meister präsentiert.<br />
Römerbauten in Trier: Ob Porta<br />
Nigra, Amphitheater, Barbarathermen<br />
oder Kaiserthermen –<br />
alle Bauten zählen zum Unesco-<br />
Welterbe und künden von einer<br />
Epoche, die Trier den Ruf als<br />
„Rom des Nordens“ eintrug.<br />
RRT_AZ_Meisterwerke_RZ.indd 1 19.12.13 12:28<br />
Rheinland-Pfalz<br />
25
Wiesbaden<br />
HA Hessen Agentur GmbH<br />
Konradinerallee 9<br />
65189 Wiesbaden<br />
Tel. 0049-611-9501780<br />
www.hessen-tourismus.de<br />
Von der Dachterrasse der Zeilgalerie öffnet<br />
sich eine einzigartige Aussicht über die Stadt<br />
Frankfurt und auf ihre beeindruckende Skyline<br />
Aufregend<br />
vielfältig<br />
Eine glitzernde Metropole, Museen<br />
und Ausstellungen von Weltrang,<br />
grandiose Welterbestätten<br />
und spannende Erlebniswälder:<br />
Hessen ist ein außergewöhnlich<br />
kontrastreiches Reiseziel<br />
Die Vielfalt des Landes bündelt sich in seiner<br />
schillerndsten Stadt. Frankfurt, das Zentrum<br />
der Großregion Rhein-Main, hat viel<br />
mehr zu bieten, als das Klischee der Bankenmetropole<br />
vermuten lässt. Hinter der spektakulären<br />
Skyline verbirgt sich eine lebendige<br />
Metropole mit einer herausragenden Museumslandschaft,<br />
einem breiten Kulturangebot<br />
und zahlreichen schicken Einkaufsadressen.<br />
Auf Kunstliebhaber übt das Museumsufer<br />
mit seinen 20 Museen zu beiden Seiten des<br />
Mains magnetische Anziehungskraft aus. Im<br />
Mittelpunkt steht das Städel Museum, das<br />
dieses Jahr sein 200-jähriges Bestehen feiert.<br />
Aus Anlass des Jubiläums präsentiert eine<br />
Sonderausstellung mit dem Titel „Monet und<br />
die Geburt des Impressionismus“ (11.3.-<br />
21.6.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.) Werke von Claude<br />
Monet und dessen Künstlerkollegen Édouard<br />
Manet, Berthe Morisot, Edgar Degas, Auguste<br />
Renoir und Camille Pissarro.<br />
Zuwachs bekam das Museum für Moderne<br />
Kunst (MMK), das nun drei Standorte hat. Das<br />
neue „MMK 2“ präsentiert zur Eröffnung in<br />
der Ausstellung „Boom She Boom. Werke<br />
aus der Sammlung des MMK“ noch bis zum<br />
14. Juni 2016 ausschließlich Objekte von<br />
Künstlerinnen wie Katharina Fritsch, Isa Genzken,<br />
Rosemarie Trockel, Barbara Klemm, Sturtevant<br />
und Vanessa Beedroft. Weitere lohnende<br />
Adressen sind das Museum für Angewandete<br />
Kunst, das Museum Alter Plastik sowie<br />
das Deutsche Filmmuseum. Fossilien, Mineralien,<br />
Saurier und Riesenwale gehören zu<br />
den Objekten der herausragenden Sammlung<br />
des Senckenberg Naturmuseums im<br />
Stadtteil Bockenheim.<br />
Modetempel und Kulturfestivals<br />
Wer einen Einkaufsbummel vorzieht, auf den<br />
warten in der Shopping-Metropole Frankfurt<br />
etliche Verlockungen. Den gehobenen Geschmack<br />
bedienen die Geschäfte in der Goethestraße,<br />
der Luxusmeile der Stadt. Die<br />
Shopping-Malls My Zeil, Zeilgalerie und Galeria<br />
Kaufhof sind die Renner auf der Zeil,<br />
<strong>Deutschland</strong>s meistbesuchter Einkaufsstraße.<br />
Zu den Neulingen am Frankfurter Shopping-<br />
Himmel zählen das Skyline Plaza am Messeturm,<br />
das MA in der ehemaligen Diamantenbörse<br />
und das schmucke „ONE Goetheplaza“.<br />
Für Kunstfreunde wie Shopping-Touristen<br />
lohnt sich die Investition in die Frankfurt Card.<br />
Mit ihr kommt man bequem zu allen Sehenswürdigkeiten<br />
und erhält dazu noch 50 Prozent<br />
Rabatt in insgesamt 28 Museen der Stadt sowie<br />
weitere attraktive Vergünstigungen.<br />
Die Fahrt mit dem ÖPNV lohnt sich auch<br />
beim Besuch der Feste und Events, die der<br />
Frankfurter Veranstaltungskalender listet –<br />
beispielsweise das Opernplatzfest (23.6.-<br />
3.7.<strong>2015</strong>), das Apfelweinfest (7.-16.8.<strong>2015</strong>)<br />
oder das Museumsfest, eines der größten<br />
Kunst- und Kulturfestivals Europas, das alljährlich<br />
am letzten Augustwochenende bis zu<br />
drei Millionen Besucher in die Mainmetropole<br />
lockt (siehe S. 64ff.). Den Jahresabschluss bildet<br />
traditionell der Frankfurter Weihnachtsmarkt<br />
(25.11.-22.12.<strong>2015</strong>, siehe S. 69ff.).<br />
Feiern und Schlemmen<br />
Das ganze Jahr über finden Besucher in der<br />
Rhein-Main-Region zahlreiche lohnende<br />
Events. Rund 150 Konzerte und Kabarettveranstaltungen<br />
stehen auf dem Programm des<br />
Rheingau-Musik-Festivals (27.6.-12.9.<strong>2015</strong>,<br />
siehe S. 64ff.), das sich über 40 Spielstätten in<br />
der Region verteilt. Hochkarätige Lesungen<br />
bietet das Rheingau-Literatur-Festival (17.-<br />
27.9.<strong>2015</strong>). Köstliche Schlemmereien und<br />
edle Tropfen prägen das „Gourmet und Wein<br />
Festival“ (26.2.-11.3.<strong>2015</strong>) im Kronenschlösschen<br />
Hattenheim und die „Rheingauer<br />
Schlemmerwochen“ (24.4.-3.5.<strong>2015</strong>), die mit<br />
kulinarischen und musikalischen Angeboten<br />
sowie speziellen Veranstaltungen wie Weinbergwanderungen<br />
an verschiedenen Orten<br />
zelebriert werden. Gesellig und fröhlich geht<br />
es in der Landeshauptstadt Wiesbaden bei<br />
der Rheingauer Weinwoche zu, die dieses<br />
Jahr zum 40. Mal stattfindet (14.-23.8.<strong>2015</strong>).<br />
Kultureller Höhepunkt sind die „Internationalen<br />
Maifestspiele“ (1.-31.5.<strong>2015</strong>) mit Theatern<br />
aus aller Welt.<br />
Auf solchen Festen kann man auch<br />
Bekanntschaft mit regionalen Spezialitäten<br />
machen – von den berühmten „Frankfurter<br />
Würstchen“ über süffigen „Ebbewoi“<br />
(dem hessischen Nationalgetränk) bis zum<br />
„Handkäs mit Musik“, einem Sauermilchkä-<br />
2014/15<br />
Die Fahr&Sparkarte<br />
Einzelkarte 1 Tag E 9,90 /2 Tage E 14,50<br />
Gruppenkarte* 1 Tag E 20,00 /2 Tage E 29,50 * Max. 5 Pers.<br />
9,90<br />
KULTUR + GASTRONOMIE + SHOPPING<br />
Freie Fahrt mit dem ÖPNV im Stadtgebiet Frankfurt inkl.<br />
Flughafen. Zahlreiche Ermäßigungen für Kultur, Freizeit,<br />
Gastronomie und Shopping.<br />
Print@home: www.frankfurt-ticket.de<br />
www.frankfurt-tourismus.de, info@infofrankfurt.de<br />
26 Hessen<br />
Anz_Ferienmag_15_FINISH.indd 1 17.12.14 11:39
se, der traditionell mit „Musik“,<br />
einer Marinade aus Zwiebeln,<br />
Essig, einem Schuss Apfelwein,<br />
Kümmel, Pfeffer und Salz serviert<br />
wird.<br />
Reich bestückt ist Hessen<br />
auch mit Kulturgütern, die<br />
unter dem Schutz der Unesco<br />
stehen. Ein außergewöhnliches<br />
Weltnaturerbe ist die Fossilienfundstätte<br />
Grube Messel östlich<br />
von Darmstadt. Nicht weit entfernt<br />
befindet sich die Welterbestätte<br />
Kloster Lorsch. Der Kellerwald,<br />
der gemeinsam mit dem<br />
100 Jahre alten Edersee einen<br />
Nationalpark bildet, gehört zum<br />
Unesco-Weltnaturerbe „Alte Buchenwäder<br />
<strong>Deutschland</strong>s“. Weitere<br />
hessische Welterbestätten<br />
sind das Römerkastell Saalburg<br />
und der archäologische Park in<br />
der alten Residenzstadt Bad<br />
Homburg v. d. Höhe, die zum<br />
Welterbe „obergermanisch-rätischer<br />
Limes“ gehören. Eine der<br />
jüngsten Welterbestätten ist der<br />
Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe<br />
mit seinen spektakulären, 300<br />
Jahre alten Wasserspielen und<br />
der beeindruckenden Kaskadentreppe<br />
zu Füßen des monumentalen<br />
Herkules-Denkmals.<br />
Brüder Grimm<br />
Museum für die<br />
Märchen-Brüder<br />
Kassel, die größte Stadt im<br />
Norden Hessens, hat vor allem in<br />
Punkto Kultur viel zu bieten. Bedeutendstes<br />
Beispiel ist die alle<br />
fünf Jahre stattfindende documenta.<br />
Sie war 1955 als einmalige<br />
Veranstaltung parallel zur<br />
Bundesgartenschau geplant, entwickelte<br />
sich aber zu einem Dauerbrenner<br />
und gilt heute als weltweit<br />
wichtigste Ausstellung zeitgenössischer<br />
Kunst. Dieses Jahr<br />
feiert die documenta ihr 60-jähriges<br />
Jubiläum obwohl die documenta<br />
14 erst im Jahr 2017 stattfindet.<br />
Das Documenta Archiv,<br />
das Fridericianum und die Kunsthochschule<br />
präsentieren erstmals<br />
eine gemeinsame Veranstaltung,<br />
Das 1779 erbaute Fridericianum<br />
in Kassel war eines der frühesten<br />
öffentlichen Museen Europas und<br />
zeigt wechselnde Einzelausstellungen<br />
international angesehener Künstler<br />
bei der die verschiedensten Aspekte<br />
der Weltausstellung aufgegriffen,<br />
diskutiert und sinnlich erfahrbar<br />
gemacht werden.<br />
Ein Anziehungspunkt nicht nur<br />
für Märchenfans soll in der<br />
Hauptstadt der Deutschen Märchenstraße<br />
(siehe S. 52) die<br />
Grimmwelt auf dem Weinberg<br />
werden. In dem neuen Ausstellungshaus<br />
(Eröffnung im Sommer<br />
<strong>2015</strong>) werden alle Aspekte im Leben<br />
und Werk der Brüder Grimm<br />
beleuchtet, von den Märchen<br />
über die Geschichte und Bedeutung<br />
des Deutschen Wörterbuchs<br />
und die Grammatik bis hin<br />
zum politischen Engagement des<br />
Brüderpaares. Neben wertvollen<br />
Originalen vermitteln künstlerische<br />
Installationen und Mitmachangebote<br />
das Werk der Grimms.<br />
Ebenfalls bekommen die seit<br />
2005 zum Unesco-Weltdokumentenerbe<br />
zählenden „Kinder- und<br />
Hausmärchen“ hier eine neue<br />
Heimat.<br />
Neben Märchen und<br />
zeitgenössischer Kunst<br />
ist die Sonderausstellung<br />
„Bild und Botschaft<br />
– Cranach im<br />
Dienste von Hof und<br />
Reformation“ (21.8.-<br />
29.11.<strong>2015</strong>, siehe S.<br />
50) der dritte Höhepunkt<br />
im Kasseler<br />
Veranstaltungskalender<br />
dieses Jahres.<br />
Im Mittelpunkt der<br />
Präsentation im Museum<br />
Schloss Wilhelmshöhe<br />
stehen Gemälde<br />
und Druckgrafiken aus der Werkstatt<br />
von Lucas Cranach dem Älteren,<br />
dem neben Albrecht Dürer<br />
bekanntesten deutschen Maler<br />
des 16. Jahrhunderts, sowie dessen<br />
Sohn Lucas Cranach dem<br />
Jüngeren.<br />
Wetzlar ist Goethestadt und<br />
vor allem bekannt durch den<br />
Briefroman „Die Leiden des jungen<br />
Werther“. Eng verbunden<br />
mit Goethe und dem Werther ist<br />
die Person Charlotte Kestner,<br />
geb. Buff. Sie spielte in Goethes<br />
Wetzlarer Leben eine wichtige<br />
Rolle und inspirierte ihn zur „Lotte“,<br />
der zentralen Frauenfigur in<br />
seinem Werther-Roman. Im Rahmen<br />
der Wetzlarer Festspiele<br />
wird (im Juli <strong>2015</strong>) im Lottehof<br />
das Lotte-Musical uraufgeführt.<br />
Weserblick vom Skywalk<br />
Nördlich von Kassel in Hofgeismar,<br />
der an der Märchenstraße<br />
gelegenen Fachwerkstadt, findet<br />
dieses Jahr der Hessentag statt<br />
(29.5.-7.6.<strong>2015</strong>). Zum größten<br />
und ältesten Landesfest <strong>Deutschland</strong>s<br />
werden zehntausende Besucher<br />
erwartet, die aus einem<br />
umfangreichen Veranstaltungsprogramm<br />
wählen können.<br />
Hessen ist eines der waldreichsten<br />
Bundesländer<br />
<strong>Deutschland</strong>s. Aus luftiger Perspektive<br />
und auf schmalen Stegen<br />
wandelt der am besten<br />
schwindelfreie Besucher auf<br />
dem Baumkronenweg Edersee<br />
KASSEL<br />
kultur<br />
highlights<br />
im Norden Hessens von Baumwipfel<br />
zu Baumwipfel. Schwankende<br />
Hängebrücken leiten den<br />
Spaziergänger auf dem Baumkronenpfad<br />
Hoherodskopf im<br />
Vogelsberg in 15 Metern Höhe<br />
von Baum zu Baum. Gute Nerven<br />
sollte auch mitbringen, wer<br />
sich bei Bad Karlshafen, der<br />
nördlichsten Gemeinde Hessens,<br />
auf den Weser-Skywalk<br />
wagt. Der Steg ragt in 80 Meter<br />
Höhe mehr als vier Meter über<br />
den Fels der Hannoverschen<br />
Klippen auf den Fluss hinaus.<br />
Wer sich hinauswagt, wird mit<br />
einem einmaligen Blick ins Wesertal<br />
belohnt.<br />
SOMMER<br />
<strong>2015</strong><br />
60 JAHRE DOCUMENTA<br />
GRIMMWELT<br />
BILD UND BOTSCHAFT –<br />
CRANACH<br />
Hessen<br />
27
Tourismus NRW e. V.<br />
Völklinger Straße 4<br />
40219 Düsseldorf<br />
Tel. 0049-211-913 20 500<br />
www.nrw-tourismus.de<br />
Düsseldorf<br />
Der Gasometer Oberhausen ist nicht nur ein<br />
Wahrzeichen des Ruhrgebiets, sondern auch spektakuläre<br />
Ausstellungshalle mit atemberaubender Aussicht<br />
vom Dach des 117,5 Meter hohen Stahlriesen<br />
Kultur pur zwischen Rhein und Ruhr<br />
Museen von Weltrang, musikalische<br />
Begegnungen mit Weltklang,<br />
populäre Ausstellungen und einmalige<br />
Kunstinszenierungen in lebhaften<br />
Städten: Nordrhein-Westfalen<br />
lockt mit unvermuteter Vielfalt<br />
Wer an Nordrhein-Westfalen denkt, erinnert<br />
sich oft noch an Kohlebergbau und<br />
Montanindustrie, an Zechengelände und<br />
Bergmänner, die mit rußgeschwärzten Gesichtern<br />
von der „Schicht“ im Stollen unter<br />
Tage heimkehren. Dieses Klischee vergangener<br />
Zeiten gehört zum „Kohlenpott“, der nur<br />
ein Teil des bevölkerungsreichsten Bundeslands<br />
ist, wie die Fußballclubs Borussia Dortmund,<br />
Schalke 04 und 1. FC Köln. Aber die<br />
Zeiten haben sich geändert. Kaum eine Region<br />
in <strong>Deutschland</strong> hat in den zurückliegenden<br />
Jahren einen so spannenden Wandel erlebt<br />
wie das Land zwischen Rhein und Ruhr.<br />
Und doch ist die Vergangenheit immer irgendwie<br />
präsent: Viele ehemalige Zechen<br />
und Industriedenkmäler haben sich in Museen,<br />
Clubs und Kulturfabriken verwandelt und<br />
locken rund ums Jahr ein buntes Publikum<br />
mit Rock- und Pop-Konzerten, mit Tanz, Theater<br />
und Ausstellungen.<br />
Anschaulich erlebbar wird der Strukturwandel<br />
bei einer Reise auf der Route der Industriekultur.<br />
Der 400 Kilometer lange Rundkurs<br />
durch das Ruhrgebiet erschließt die Orte, die<br />
als Zeitzeugen der Vergangenheit, aber vor<br />
allem als attraktive Veranstaltungsorte die Region<br />
prägen. Insgesamt 55 bauliche und<br />
technische Denkmäler säumen die Route – allen<br />
voran die Unesco-Welterbestätte „Zeche<br />
Zollverein“ in Essen, die auch das Besucherzentrum<br />
beherbergt.<br />
Viele Plätze zeigen, mit wie viel Kreativität<br />
und Mut zu Neuem alte Industriebauwerke zu<br />
herausragenden Kulturstätten umgestaltet<br />
wurden. So präsentiert sich die Gaskraftzentrale<br />
eines ehemaligen Bochumer Stahlwerks<br />
heute als eines der eindrucksvollsten und innovativsten<br />
Festspielhäuser Europas: Die Jahrhunderthalle<br />
Bochum hat sich unter anderem<br />
als zentrale Spielstätte der Ruhrtriennale einen<br />
Namen gemacht. Das spektakuläre Festival<br />
startet dieses Jahr unter dem Leitmotiv „Seid<br />
umschlungen“ mit einer Weltpremiere: Der<br />
neue Intendant Johan Simons inszeniert Pier<br />
Paolo Pasolinis ersten Film Accattone als Musiktheaterprojekt<br />
mit Musik von Johann Sebastian<br />
Bach. In der Jahrhunderthalle steht „Das<br />
Rheingold“ von Richard Wagner auf dem<br />
Spielplan (14.8.-27.9.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.).<br />
Als eine der spektakulärsten Ausstellungshallen<br />
gilt der Gasometer in Oberhausen. In<br />
der riesigen „Tonne“ sind immer wieder einzigartige<br />
Exponate zu bestaunen – noch bis<br />
zum 1. November <strong>2015</strong> beispielweise die<br />
weltgrößte Innenraum-Projektion – über 100<br />
Meter hoch und so groß wie drei Fußballfelder,<br />
eine atemberaubende Lichtinszenierung<br />
unter dem Titel „320° Licht“. In Mühlheim<br />
beherbergt ein historischer Wasserturm das<br />
mehrfach preisgekrönte multimediale Wassermuseum<br />
Aquarius. Und rund um eine stillgelegte<br />
Eisenhütte bietet der Landschaftspark<br />
Duisburg-Nord vielfältigen Freizeitspaß – mit<br />
Kletterpark, Tauchgasometer, Open-Air-Kino,<br />
Konzerten und nächtlicher Lichtinszenierung.<br />
Neue Museen für<br />
Dinos und Fußball-Fans<br />
Vergangenes Jahr wurde die „Metropole<br />
Ruhr“ mit der Verleihung des Kulturmarken-<br />
Awards in Berlin als „Europäische Kulturtourismusregion<br />
des Jahres 2014“ ausgezeichnet.<br />
Die Auszeichnung gilt der Region, die mit<br />
dem CentrO in Oberhausen einen der größten<br />
Shopping-Komplexe Europas bietet, dazu<br />
Klettergärten, Zoos, Aquarien und jede Menge<br />
Freizeitparks. Die bekommen Zuwachs: Im<br />
neuen Dinopark in der Teufelsschlucht in der<br />
Eifel „tummeln sich“ ab Frühjahr <strong>2015</strong> mehr<br />
als 100 lebensgroß rekonstruierte Dinosaurier<br />
– darunter der „Eifelosaurus“.<br />
Ebenfalls im Frühjahr bekommen Fußball-<br />
Fans eine neue Pilgerstätte im Ruhrgebiet:<br />
Dann eröffnet in Dortmund das Deutsche<br />
Fußballmuseum – auf 7.700 Quadratmetern<br />
DEIN KURZURLAUB. DEIN<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN.<br />
Lass es Dir ein paar Tage richtig gut gehen und<br />
genieße einen kleinen Urlaub zwischendurch.<br />
Entdecke faszinierende Städte mit einzigartigen<br />
Museen und Konzerthäusern von Weltrang.<br />
Gönn Dir am Abend besondere Genussmomente<br />
mit der rheinisch-westfälischen Küche.<br />
Profitiere von den vielen Direktverbindungen<br />
per Flugzeug oder Bahn in die Metropolen an<br />
Rhein und Ruhr. Wir freuen uns auf Dich – in<br />
Deinem NRW.<br />
WWW.DEIN-NRW.DE<br />
EuropäischE union<br />
investition in unsere Zukunft<br />
Europäischer Fonds für<br />
regionale Entwicklung<br />
Ministerium für Wirtschaft,<br />
Energie, industrie, Mittelstand<br />
und handwerk des<br />
Landes nordrhein-Westfalen<br />
28 Nordrhein-Westfalen
wird die Welt des Fußballs eindrucksvoll in<br />
Szene gesetzt – der jüngste WM-Titel der<br />
DFB-Auswahl inklusive.<br />
20 Kunstmuseen im Ruhrgebiet haben sich<br />
im Zuge der „Kulturhauptstadt RUHR 2010“<br />
zum Netzwerk „Ruhr-Kunst-Museen“ zusammengeschlossen<br />
und präsentieren seither ihre<br />
Sammlungen als Gesamtheit.<br />
Wer im Museum nicht nur staunend vor den<br />
Objekten stehen, sondern selbst ausprobieren<br />
und mitmachen möchte, der kommt bei<br />
den zwölf Häusern des Verbunds „Erlebnismuseen<br />
Rhein Ruhr“ auf seine Kosten.<br />
Einen runden Geburtstag, den zehnten, feiert<br />
das im Osten Westfalens gelegene „Museum<br />
des Jahres 2014“, das MARTa Herford.<br />
Das Museum verbindet zeitgenössische Kunst<br />
des 21. Jahrhunderts mit aktuellen Tendenzen<br />
im Design, speziell in der Möbelbranche.<br />
KOMM<br />
ZUR<br />
RUHR!<br />
Mode und Michelangelo<br />
Von der Ruhr an den Rhein: In Köln zeigt<br />
das Museum für Angewandte Kunst die Ausstellung<br />
„Look! Modedesigner von A bis Z –<br />
die Sammlung des MAKK“ (19.9.<strong>2015</strong>-<br />
31.1.2016). Anhand von Neuerwerbungen<br />
aus den Bereichen Haute Couture und Prêt-àporter<br />
werden Facetten der Mode seit den<br />
1960er Jahren präsentiert. Insgesamt wartet<br />
die Domstadt – der Dom mit seinen 157 Meter<br />
hohen Türmen ist eine der meistbesuchten<br />
deutschen Sehenswürdigkeiten und gehört<br />
zum Unesco-Welterbe – mit 36 verschiedenen<br />
Museen auf, vom Römisch-Germanischen<br />
Museum bis zum Museum Ludwig, das<br />
so ziemlich alle populären Künstler des 20.<br />
Jahrhunderts versammelt.<br />
Einen guten Ruf bei Kunstliebhabern genießt<br />
auch die ehemalige Bundeshauptstadt<br />
Bonn. Fünf Häuser mit hochkarätigen Ausstellungen<br />
reihen sich dort an der Museumsmeile.<br />
Darunter die Bundeskunsthalle, in der unter<br />
der Überschrift „Der Göttliche – Hommage<br />
an Michelangelo“ Skulpturen, Gemälde,<br />
Drucke und Zeichnungen im Mittelpunkt<br />
stehen, in denen sich Künstler wie Raffael, Rubens,<br />
Delacroix, Rodin oder Cézanne mit dem<br />
Schaffen des Florentiners auseinandergesetzt<br />
haben (6.2.-25.5.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.). Mode<br />
statt Michelangelo ist das Thema der Ausstellung<br />
„Karl Lagerfeld. Modemethode“, die<br />
den Modekosmos des Ausnahmedesigners<br />
beleuchtet (27.3.-13.9.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.).<br />
Wellness im Welterbe<br />
Richtung Westen lohnt sich ein Abstecher<br />
nach Aachen, den einstigen Krönungsort<br />
der deutschen Könige, im 8. Jahrhundert<br />
Hauptresidenz Karls des Großen.<br />
Nahe des Doms, der 1978 als erstes deutsches<br />
Denkmal in die Unesco Weltkulturerbeliste<br />
aufgenommen wurde, hat vergangenes<br />
Jahr das „Centre Charlemagne – Neues<br />
Stadtmuseum Aachen“ eröffnet, in dem<br />
Wechselausstellungen zu sehen sind. Den Status<br />
als Heilbad – Bad Aachen – verdankt die<br />
Stadt ihren heißen Thermalquellen, deren<br />
Wasser beispielsweise die Carolus-Therme mit<br />
Das MARTa Herford ist ein Ort an dem<br />
sich Wissen, Denken und Kreativität mit<br />
Lebensfreude verbinden und wo Fragen an<br />
die Gegenwart auf Ideen für Morgen treffen<br />
ihrer modernen Wellness-Landschaft speist.<br />
Bad Aachen ist nur eines von mehr als dreißig<br />
nordrhein-westfälischen Heilbädern und<br />
Kurorten, die ihre Angebote von der Höhlentherapie<br />
in einem Heilstollen im Sauerland bis<br />
zu Vital-Wandern mit Yoga im Teutoburger<br />
Wald auf einer eigenen Internetplattform bewerben<br />
(www.nrw-gesund.info, siehe S. 57ff.).<br />
Ein Hauch von China an Rhein und Ruhr<br />
Eine Stadt darf bei einer Rundreise durch<br />
Nordrhein-Westfalen nicht fehlen: Düsseldorf.<br />
Die Landeshauptstadt lockt mit Mode,<br />
Kultur und Lifestyle, mit der größten Modemesse<br />
der Welt und erlesenen Shopping-Adressen.<br />
Die finden sich vor allem auf und rund<br />
um die „Kö“, die Königsallee, eine der luxuriösesten<br />
Flanier- und Einkaufsboulevards in<br />
Europa. Nur wenige Schritte entfernt prosten<br />
sich die Gäste an der „längsten Theke der<br />
Welt“ zu – diesen Beinamen trägt die Düsseldorfer<br />
Altstadt wegen ihrer zahllosen urigen<br />
Kneipen. Aber auch herausragende Kulturereignisse<br />
erwarten den Besucher der Modemetropole<br />
am Rhein. Weit bekannt ist die<br />
Quadriennale, die seit 2006 alle vier Jahre<br />
stattfindet. Die Zeit bis zum nächsten Mal<br />
(2018) können sich Kunstliebhaber dieses<br />
Jahr bei dem groß angelegten Ausstellungsprojekt<br />
China 8 verkürzen (15.5.-13.9.<strong>2015</strong>,<br />
siehe S. 64ff.). Die Ziffer 8 steht dabei für die<br />
Anzahl der Museen an Rhein und Ruhr, die<br />
sich dem außergewöhnlichen Event mit zeitgenössischer<br />
Kunst aus China beteiligen –<br />
unter anderem sind dies das Museum Folkwang<br />
in Essen, die<br />
Kunsthalle Recklinghausen,<br />
das MKM<br />
Museum Küppersmühle<br />
für Moderne<br />
Kunst in Duisburg<br />
und das NRW-Forum<br />
in Düsseldorf.<br />
Metropole Ruhr –<br />
Industriekultur zum<br />
Anfassen<br />
www.ruhr-tourismus.de<br />
Unterstützt durch:<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
29
Europareise mit Gütesiegel<br />
Rheinradweg von den Alpen bis zur Nordsee<br />
Den Lenker in der Hand, den Fluss im Blick:<br />
Von den Alpen bis zur Nordsee führt der<br />
Rheinradweg quer durch Europa. Unterwegs<br />
entdecken Radwanderer Kulturhighlights aller<br />
Art, tauchen in die europäische Geschichte<br />
ein und genießen regionale Spezialitäten.<br />
Die Qualität der Strecke bestätigt ein neues<br />
Zertifikat der European Cyclists‘ Federation:<br />
Der Rheinradweg ist der erste europäische<br />
Fernradweg, der dieses Gütesiegel erhalten<br />
hat. So weisen mittlerweile in allen beteiligten<br />
Ländern einheitliche Schilder mit dem Signet<br />
der EuroVelo 15 den Weg.<br />
Vom Alpenpanorama bis zum Meerblick:<br />
Auf einer Tour über den Rheinradweg erschließt<br />
sich Europas landschaftliche Vielfalt.<br />
Hier erheben sich die steilen Ufer des Mittelrheintals,<br />
dort öffnet sich die Weite des Niederrheins;<br />
am Horizont schimmern die Vogesen<br />
und der Schwarzwald oder trifft der holländische<br />
Himmel auf die flache Landschaft.<br />
Eingebettet in diese Landschaften bittet<br />
Europas Kulturgeschichte zur Entdeckungstour.<br />
Nicht weniger als neun Unesco-Welterbestätten<br />
säumen die Strecke – vom Kölner<br />
Dom bis zu den Windmühlen bei Kinderdijk,<br />
30 Rheinradweg<br />
von der Festungsanlage Neuf-Brisach bis zur<br />
Loreley. Römer und Ritter, Könige und Kirchenfürsten<br />
haben am Rhein ihre Spuren hinterlassen.<br />
In vielen Städten wird die wechselvolle<br />
Vergangenheit lebendig. Ob Basel oder<br />
Breisach, Boppard oder Bonn – überall am<br />
Rhein wurde Geschichte geschrieben.<br />
Und immer wieder taucht das verbindende<br />
Element am Rhein auf: Im<br />
französischen Colmar<br />
sind preußische Bauten<br />
zu bestaunen, napoleonische<br />
Architektur prägt<br />
deutsche Herrensitze,<br />
holländische Einflüsse<br />
blühen in den Klever Gartenanlagen,<br />
eine Burg<br />
der Hohenzollern thront<br />
im niederländischen `s-<br />
Heerenberg – und in<br />
Straßburg tagt das EU-<br />
Parlament. Alles in Reichweite<br />
des Rheins; der<br />
Fluss als großer Europäer.<br />
Burg Katz Radwandern macht<br />
hungrig. Wie wäre es mit<br />
einem Elsässer Flammkuchen Ob eine deftige<br />
Winzermahlzeit, typische Schweizer Rösti<br />
oder frischer Fisch aus der Nordsee: Die Restaurants<br />
an der Strecke servieren regionale<br />
Köstlichkeiten für jeden Geschmack.<br />
Lust auf quirliges Nachtleben Metropolen<br />
wie Straßburg, Köln, Düsseldorf oder Rotterdam<br />
bitten zum Ausgehen. Wer lieber einen<br />
Ausflug ins Grüne unternimmt, kommt im<br />
Naturschutzgebiet bei Lampertheim auf seine<br />
Kosten. Oder in „De Gelderse Poort“ im<br />
niederländisch-deutschen Grenzgebiet – dort<br />
begegnen Radwanderer frei lebenden Wildpferden<br />
und Galloway-Rindern. Die eindrucksvolle<br />
Urgewalt der Natur wird beim<br />
Rheinfall von Schaffhausen deutlich. Von den<br />
Alpen bis zur Nordsee – der Rheinradweg<br />
lädt zur Europatour ein…<br />
Rheinradweg<br />
Alle Informationen zum<br />
Rheinradweg beinhaltet<br />
die erste internationale<br />
Webseite, die für den<br />
gesamten Rheinradweg gilt:<br />
www.rheinradweg.eu.<br />
Emmerich<br />
Riesling und Radrennen, Stadtbummel und<br />
Streifzug durch die Natur: Unter dem Titel<br />
„Rheinradsommer“ werden <strong>2015</strong> zum dritten<br />
Mal mehr als 40 Open-Air-Veranstaltungen<br />
am Rhein zusammengefasst, die für Radfahrer<br />
interessant sind. Es handelt sich dabei unter<br />
anderem um Stadtfeste, kulinarische Feierlichkeiten,<br />
Radwandertage und Kulturevents<br />
zwischen der Quelle und der Mündung des<br />
Rheins. Der internationale Rheinradsommer<br />
verläuft von Mai bis September.<br />
Das Projekt „Demarrage“ wird von der Europäischen Union mit EFRE-<br />
Mitteln im Rahmen des Nordwesteuropa INTERREG IV B Programms<br />
kofinanziert. Lead-Partner des Projekts ist die Euregio Rhein-Waal.
Thüringer Tourismus GmbH<br />
Willy-Brandt-Platz 1<br />
99084 Erfurt<br />
Tel. 0049-361-37 42 0<br />
www.thueringen-tourismus.de<br />
Erfurt<br />
Im Rokokosaal der Herzogin Anna Amalia<br />
Bibliothek von Weimar wird die Erinnerung an<br />
die Goldene Epoche Weimars bewahrt<br />
Cranach-Kunst und Baumwipfel-Yoga<br />
Im Mittelpunkt einer Reise durch<br />
Thüringen stehen die Wirkungsstätten<br />
berühmter Dichter und<br />
Denker. Dieses Jahr lenkt der<br />
500. Geburtstag von Lucas Cranach<br />
dem Jüngeren den Blick auf<br />
die Kunst der Reformationszeit<br />
Deshalb beginnen wir unsere Thüringen-Reise<br />
in Weimar, der Heimat deutscher<br />
Dichtkunst. In der Stadt der deutschen<br />
Klassik, die als „Welterbe Klassisches Weimar“<br />
in der Unesco-Weltkulturerbe-Liste geführt<br />
wird, hat Lucas Cranach der Jüngere,<br />
Sohn von Lucas Cranach dem Älteren (siehe<br />
S. 50) eines der großartigsten Werke der Reformationszeit<br />
hinterlassen. Der Dreiflügelaltar<br />
in der Stadtkirche St. Peter und Paul gehört<br />
zu den wichtigsten bildlichen Darstellungen<br />
der Thüringer Reformationsgeschichte.<br />
Der Altar wurde 1557 als Hauptaltar in der<br />
Kirche aufgestellt. Im Stadtschloss und im<br />
Schiller-Museum stellt die Klassik Stiftung<br />
Weimar in einer Sonderausstellung (3.4.-<br />
14.6.<strong>2015</strong>) Arbeiten beider Cranachs in den<br />
Mittelpunkt. Zahlreiche Werke sind in der<br />
Cranach-Galerie im Schlossmuseum zu besichtigen<br />
– darunter berühmte Gemälde wie<br />
die Ehepaarbildnisse von Martin Luther und<br />
seiner Frau Katharina von Bora. Ein Hingucker<br />
ist auch die Renaissance-Fassade des Cranach-Wohnhauses<br />
am Markt. Von dort ist es<br />
nicht weit zu den Wohnhäusern von Goethe<br />
und Schiller (das nach längerem Umbau wieder<br />
zu besichtigen ist), zum Deutschen Nationaltheater<br />
und zur Anna-Amalia-Bibliothek.<br />
Luther-Porträts auf der Wartburg<br />
Ein weiteres Ziel auf den Spuren Cranachs<br />
ist Gotha. Über dem Häusermeer erhebt sich<br />
Schloss Friedenstein mit dem barocken Ekhof-Theater,<br />
im Sommer Schauplatz des Ekhof-Festivals<br />
(3.7.-29.8.<strong>2015</strong>). Im neu eröffneten<br />
Herzoglichen Museum im Schloss ist die<br />
Ausstellung „Cranach im Dienst von Hof und<br />
Reformation“ zu sehen (29.3.-19.7.<strong>2015</strong>), die<br />
vor allem das Wirken von Vater Cranach veranschaulicht.<br />
Hoch über Eisenach thront die Wartburg,<br />
Unesco-Weltkulturerbe und<br />
<strong>Deutschland</strong>s berühmteste Burg. Hier übersetzte<br />
der Reformator Luther das Neue Testament<br />
ins Deutsche. Verschiedene grafische<br />
und gemalte Porträts Luthers stehen im Mittelpunkt<br />
der Ausstellung „Die Lutherporträts<br />
der Cranach-Werkstatt“, die auf der Wartburg<br />
zu sehen ist (2.4.-19.7.<strong>2015</strong>). Noch ein wenig<br />
gedulden müssen sich Besucher, die einen<br />
Blick ins Lutherhaus werfen wollen. Für das<br />
Reformationsjahr 2017, wenn sich der Tag der<br />
Reformation zum 500. Mal jährt, wird das<br />
Haus saniert. Deshalb bleibt es bis Sommer<br />
<strong>2015</strong> geschlossen.<br />
Kulturgenuss und Gartenkunst<br />
Zwar spielten die Cranachs dort keine Rolle,<br />
dennoch ist Erfurt ein Muss auf<br />
einer Thüringen-Reise. Der Domberg<br />
im Zentrum mit der malerischen<br />
Silhouette von Mariendom<br />
und St.-Severi-Kirche ist ein<br />
Grund dafür, warum die Landeshauptstadt<br />
zu den schönsten<br />
Städten <strong>Deutschland</strong>s zählt. Die<br />
jährlichen Domstufenfestspiele<br />
(9.-26.7.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.) sind<br />
ebenso ein Besuchermagnet wie<br />
das Krämerbrückenfest (19.-<br />
21.6.<strong>2015</strong>), Thüringens größtes<br />
Altstadtfest. Ein Highlight im Veranstaltungskalender<br />
ist der 3. Internationale<br />
Bach-Liszt-Orgelwettbewerb<br />
(28.9.-11.10.<strong>2015</strong>) im Dom sowie<br />
in der Prediger- und in der Cruciskirche. Erfurt<br />
ist auch die Stadt der Parks und Gärten. Herausragend<br />
ist der 90 Hektar große egapark<br />
(siehe S. 51) mit der Cyriaksburg und dem<br />
Deutschen Gartenbaumuseum; er gilt als bedeutendstes<br />
Gartendenkmal der 1960er Jahre<br />
in <strong>Deutschland</strong>.<br />
Besonders lohnend ist für Naturliebhaber<br />
und Gartenfreunde dieses Jahr eine Reise ins<br />
Fachwerkstädtchen Schmalkalden. Dort findet<br />
die dritte Thüringer Landesgartenschau<br />
(25.4.-4.10.<strong>2015</strong>, siehe S. 51) statt. Verschiedene<br />
über den Ort verteilte Areale laden den<br />
Besucher zu einer „GartenZeitReise“ ein.<br />
Auch andere kleinere Städte Thüringens haben<br />
einiges zu bieten. Zum Beispiel Arnstadt<br />
mit seinen Bach-Gedenkstätten und der ersten<br />
Weizenbierbrauerei <strong>Deutschland</strong>s oder<br />
Altenburg, wo einst das Skatspiel erfunden<br />
worden ist. Patrizierhäuser aus der Renaissance-<br />
und aus der Barockzeit schmücken<br />
die Altstadt von Sondershausen, in dessen<br />
Schloss die Thüringer Schlossfestspiele (26.6.-<br />
18.7.<strong>2015</strong>) stattfinden. Von dort ist es nicht<br />
weit bis zum „Tor zum Harz“, wie Nordhausen<br />
mit seinen idyllischen Gassen und Fachwerkhäusern<br />
genannt wird. Im Sommer findet<br />
hier das Nordhäuser Rolandsfest (12.-14.6.15)<br />
statt, das größte Volksfest der Region.<br />
Entdeckungen auf dem Lutherweg<br />
Naturliebhaber kommen in Thüringen vielerorts<br />
auf ihre Kosten. Im Thüringer Wald<br />
ist der berühmte Rennsteig, der 168 Kilometer<br />
lange Kammweg von der Werra bis zur<br />
Saale, ein kleines Paradies für Wanderer und<br />
Aktivurlauber.<br />
Mehr als 1.000 Kilometer weit windet sich<br />
der kürzlich fertiggestellte Lutherweg (siehe<br />
S. 54) durch ganz Thüringen. Er verbindet 21<br />
Orte, die mit Luthers Wirken und der Reformation<br />
unmittelbar in Verbindung stehen.<br />
Bis 40 Meter über der Erde ist man den<br />
Baumkronen, Wipfelbewohnern und dem Einklang<br />
von Körper, Geist und Seele ganz nah<br />
Ebenfalls zu Welterbestatus brachte es<br />
2011 der Nationalpark Hainich. Dieser<br />
Urwald mitten in <strong>Deutschland</strong> ist Teil des<br />
Weltnaturerbes „Buchwälder der Karpaten<br />
und Alte Buchenwälder <strong>Deutschland</strong>s“. Ein<br />
Besuchermagnet des Hainich ist der Baumkronenpfad.<br />
Auf dem spaziert man in 44 Meter<br />
Höhe durch die Wipfel, studiert Waldlaufsänger<br />
und Buntspechte – oder meditiert. Mit<br />
einem Yogalehrer können die Gäste frühmorgens<br />
zwischen den Baumkronen Körper, Geist<br />
und Seele in Einklang bringen.<br />
Thüringen<br />
31
Magdeburg<br />
IMG - Investitions- und Marketinggesellschaft<br />
Sachsen-Anhalt mbH<br />
Am Alten Theater 6<br />
39104 Magdeburg<br />
Tel. 0049-391-568990<br />
www.img-sachsen-anhalt.de<br />
Ein Meisterwerk norddeutscher Gotik ist der Dom<br />
St. Stephanus in Halberstadt, dessen Kreuzgang aus<br />
dem 13. Jh. den berühmten Domschatz beherbergt<br />
Romanische Schätze und gotische<br />
Dome in historischen, pittoresken<br />
Orten – geprägt durch Luther,<br />
Bach und Händel. In Sachsen-<br />
Anhalt sind ganze Epochen deutscher<br />
Geschichte zu erleben<br />
Dieses Jahr besonders im Blickpunkt steht<br />
die Landesausstellung zum 500. Geburtstag<br />
des Künstlers Lucas Cranach dem Jüngeren<br />
in Wittenberg. Zwei Jahre vor dem Reformationsjubiläum<br />
2017 richtet die Lutherdekade<br />
den Blick auf die Kunst und auf die Bilder der<br />
Reformationszeit. Der 500. Geburtstag des<br />
bis heute im Schatten seines berühmten Vaters,<br />
Lucas Cranach des Älteren, stehenden<br />
Wittenberger Künstlers ist Anlass, die Bilder,<br />
die die Botschaft der Reformation verbreiteten,<br />
in den Mittelpunkt zu stellen. Insgesamt<br />
sieben Ausstellungsprojekte umfasst die Landesausstellung,<br />
die in Wittenberg, Wörlitz<br />
und Dessau zu sehen sein werden (26.6.-<br />
1.11.<strong>2015</strong>, siehe S. 50). In Wittenberg präsentiert<br />
das Augusteum, das Vorderhaus des<br />
Lutherhauses, die weltweit erste eigene Ausstellung<br />
des Cranach-Sohnes unter dem Titel<br />
„Lucas Cranach der Jüngere – Entdeckung<br />
eines Meisters“. Vor allem an Kinder, Jugendliche<br />
und Familien richtet sich der Ausstellungsteil<br />
„Pop-up Cranach“, bei der Gemälde<br />
und Grafiken der Malerfamilie Cranach die<br />
Grundlage für begeh- und benutzbare Ausstellungsmodule<br />
bilden. Darüber hinaus beherbergt<br />
die Stadtkirche Sankt Marien, in der<br />
sich auch das Grab des Künstlers befindet,<br />
zahlreiche Originalgemälde von Lucas Cranach<br />
dem Jüngeren. Mit weiteren Ausstellungen,<br />
Multimedia-Installationen, Workshops<br />
und interaktiven Stadtführungen, die zu einem<br />
großen Teil auf Ideen von Wittenberger<br />
Bürgern, Vereinen und Initiativen basieren,<br />
Kirchen-Reich und Reformations-Kunst<br />
beteiligt sich die ganze Stadt unter dem Titel<br />
„Cranach-City“ an der Geburtstagsfeier.<br />
Ein weiteres Teilprojekt der Landesausstellung<br />
führt nach Dessau-Wörlitz, das gewöhnlich<br />
als „Gartenreich“ von sich reden macht.<br />
Dort, im Gotischen Haus des Wörlitzer Parks,<br />
begründete Fürst Franz von Anhalt-Dessau im<br />
18. Jahrhundert eine der weltweit ältesten und<br />
umfangreichsten Sammlungen von Gemälden<br />
beider Cranachs – rund 20 Gemälde sind in<br />
der Ausstellung „Cranach im Gotischen Haus<br />
in Wörlitz“ zu sehen. Weitere Bilder präsentiert<br />
die Ausstellung „Cranach in Anhalt“ in der Anhaltinischen<br />
Gemäldegalerie im Johannbau in<br />
Dessau. Darüber hinaus beherbergen viele<br />
Kirchen in Sachsen-Anhalt Werke der Cranachs<br />
in Form von Altären und Gemälden. Das Projekt<br />
„Cranach-Kirchen in der Region“ macht<br />
diese Schätze neu erlebbar.<br />
Romanische Kunstwerke<br />
am laufenden Band<br />
Die Romanische Straße (siehe S. 52ff.) führt<br />
in zwei Rundkursen insgesamt etwa 1.000 Kilometer<br />
durchs Land und verknüpft die wichtigsten<br />
Sehenswürdigkeiten Sachsen-Anhalts.<br />
Sie bietet dabei eine interessante Entdeckungsreise<br />
durch das deutsche Mittelalter.<br />
Zwischen Arendsee im Norden<br />
und Zeitz im Süden reihen sich 65 Orte<br />
mit 80 romanischen Domen, Kirchen,<br />
Burgen und Pfalzen, die von der einstigen<br />
politischen und wirtschaftlichen<br />
Bedeutung der Region zeugen.<br />
Im Schnittpunkt der Nord- und der<br />
Südroute liegt die Landeshauptstadt<br />
Magdeburg mit einem historischen<br />
Stadtkern und geschichtsträchtigen<br />
Bauten. Neben dem berühmten Dom<br />
Für die Kanalfront des Gotischen Hau -<br />
ses im Gartenreich Dessau Wörlitz diente<br />
als Vorbild eine venezianische Kirche<br />
mit der Grablege Ottos des Großen gehört<br />
in Magdeburg das Kloster Unser Lieben<br />
Frauen zum Besichtigungsprogramm. Die<br />
Anlage dient heute als Kunstmuseum und<br />
Konzerthalle. Bei der beliebten „Kreuzgangserenade“<br />
(7.6. und 20.6.<strong>2015</strong>) lässt<br />
sich Musikgenuss und eine exklusive Führung<br />
durch die Jubiläumsausstellung „40<br />
Jahre Kunstmuseum Magdeburg“ (ab<br />
10.5.<strong>2015</strong>) wunderbar verbinden. Ein Highlight<br />
der Ottostadt sind die Magdeburger<br />
Domfestspiele (3.-7.6.<strong>2015</strong>) mit einer bunten<br />
Mischung aus Kunst, Kultur und Musik unterschiedlicher<br />
Stilrichtungen. Den stärksten<br />
Kontrast zu den mittelalterlichen Bauwerken<br />
Magdeburgs bildet die ebenso sehenswerte<br />
„Grüne Zitadelle“, eines der letzten architektonischen<br />
Werke des Künstlers Friedensreich<br />
Hundertwasser. Die kunterbunte „Oase für<br />
Menschlichkeit und für die Natur in einem<br />
Meer von rationellen Häusern“ feiert <strong>2015</strong><br />
ihr zehn jähriges Bestehen.<br />
Meisterwerk der Gotik<br />
Zurück auf die Romanische Straße. Die<br />
Nord route führt von Magdeburg aus durch<br />
die Altmark bis ganz in den Norden Sachsen-Anhalts.<br />
Am Ende der Nordroute lohnt<br />
die Dorfkirche St. Thomas in Pretzien (12.<br />
Jh.) den Besuch: Die Wandmalereien im Innern<br />
gelten als wertvollste Zeugnisse mittelalterlicher<br />
Wandmalerei in Mitteldeutschland.<br />
Auf der Südroute reist der Romanik-<br />
Fan auf den Spuren der Ottonen unter anderem<br />
zu der mehr als 1.200 Jahre alten Bischofsstadt<br />
Halberstadt. Dort führt kein Weg<br />
am Dom St. Stephanus, einem der schönsten<br />
gotischen Kirchenbauten <strong>Deutschland</strong>s,<br />
vorbei. Beim Dom verwahrt wird der weltberühmte<br />
Halberstädter Domschatz, mit 650<br />
Stücken einer der umfangreichsten mittelalterlichen<br />
Kirchenschätze überhaupt. Mehr als<br />
32 Sachsen-Anhalt
FREMDENVERKEHRSVERBAND HALBERSTADT UND UMGEBUNG e.V.<br />
300 Exponate davon sind in den historischen<br />
Räumen der Domklausur zu sehen.<br />
Weitere sehenswerte Sakralbauten in Halberstadt<br />
sind die viertürmige Liebfrauenkirche,<br />
die Martinikirche mit ihren ungleichen Türmen<br />
und die Fachwerkkirche St. Johannis mit ihrem<br />
freistehenden Glockenturm. In der Burchardikirche<br />
kann der Besucher einem einzigartigen<br />
Klangerlebnis beiwohnen – dem außergewöhnlichen<br />
John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt<br />
„Organ2/ASLSP“ (As Slow As Possible), das<br />
639 Jahre (!) lang aufgeführt werden soll.<br />
Abwechslung bringen diverse Museen wie<br />
das Vogelkundemuseum, das Schraubenmuseum<br />
für bürgerliche Wohnkultur oder das Literaturmuseum<br />
Gleimhaus. Es wurde bereits<br />
1862 im ehemaligen Wohnhaus des Dichters<br />
und Sammlers Johann Wilhelm Ludwig Gleim<br />
(1719-1803) neben dem Dom eingerichtet.<br />
Der Dom und die Museen drum herum sind<br />
am ersten Juliwochenende Schauplatz der Veranstaltung<br />
„Ton am Dom“ (4.-5.7.<strong>2015</strong>), einem<br />
bunten Markttreiben, bei dem der Dom zur<br />
klingenden Kathedrale wird und rund 50 Töpfermeister<br />
ihre „Ton-Kunst“ präsentieren.<br />
Auch kulinarisch bietet die Domstadt<br />
eine besondere Spezialität: die Halberstädter<br />
Würstchen. Dabei handelt es sich um<br />
Brühwürste, die durch eine weltweit einzigartige<br />
Kaminräucherung mit Buchenholz sowie<br />
eine lange Reifezeit von 24-36 Stunden ihren<br />
speziellen, rauchigen Geschmack erhalten.<br />
Schätze für die Ewigkeit<br />
Ein Muss für Kunstfreunde ist auch der<br />
Domschatz in Quedlinburg. Die Stadt<br />
am Ostrand des Harzes steht seit 1994 auf<br />
der Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten.<br />
Das verdankt sie den 2.069 Fachwerkhäusern<br />
aus acht Jahrhunderten, die sich in der malerischen<br />
Altstadt aneinander schmiegen. Verwinkelte<br />
Kopfsteinpflastergassen führen hinauf<br />
auf den Burgberg, wo die romanische<br />
Stiftskirche St. Servatius ein Besuchermagnet<br />
ist. Hier begann vor mehr als 1.000 Jahren<br />
deutsche Geschichte. Der erste deutsche König,<br />
Heinrich I., und seine Nachfolger machten<br />
die Stadt zu einem wichtigen Zentrum der<br />
Reichspolitik. Der Glanz des ottonischen Kaiserhauses<br />
spiegelt sich noch heute im Domschatz<br />
der Stiftskirche wider.<br />
Zwei weitere Domstädte dürfen bei einer<br />
Reise durch Sachsen-Anhalt nicht fehlen.<br />
Der Dom von Merseburg, Grabstätte zahlreicher,<br />
gekrönter Häupter, ist eine Fundgrube<br />
für Freunde sakraler Architektur, denn<br />
die Innenausstattung des Doms berührt nahezu<br />
alle Epochen. Dieses Jahr wird der<br />
Dom 1.000 Jahre alt. Aus diesem Anlass findet<br />
vier Monate lang eine Sonderausstellung<br />
„1.000 Jahre Kaiserdom“ statt. Sie<br />
spannt einen historischen<br />
Bogen von der Grundsteinlegung<br />
im Jahr 1015<br />
unter König Heinrich II.<br />
bis hin zu den Staufern.<br />
Im Mittelpunkt der Ausstellung<br />
stehen wertvolle<br />
Handschriften und kostbare<br />
Kunstwerke aus ganz<br />
Europa (10.8.-9.11.<strong>2015</strong>,<br />
siehe S. 64ff.).<br />
Ein weiteres Pflichtziel ist<br />
Naumburg, das meistbesuchte<br />
Ziel der Südroute.<br />
Ein Grund für die Popularität<br />
ist der Dom St. Peter und Paul, in dem die<br />
Besucher die berühmten zwölf Naumburger<br />
Stifterfiguren bewundern, darunter die schöne<br />
Uta, die „schönste Frau des Mittelalters“.<br />
Auch die nahezu 1.000 Jahre alte Stadt an<br />
der Einmündung der Unstrut in die Saale begeistert<br />
mit einem schönen, von Bürgerhäusern<br />
aus Renaissance und Barock umsäumten<br />
Marktplatz. Sie bewirbt sich derzeit um die<br />
Aufnahme in die Welterbeliste der Unesco.<br />
Begleitend zur Bewerbung, über die in diesem<br />
Sommer entschieden wird, findet im<br />
Schlösschen am Markt die Sonderschau<br />
„Welterbe Welterbe!“ statt (bis 31.8.<strong>2015</strong>).<br />
Die Ausstellung entführt den Besucher mittels<br />
modernster Medien und hochkarätiger Exponate<br />
in die Welt des Hochmittelalters an Saale<br />
und Unstrut.<br />
Städte zwischen<br />
Harz und Elbe<br />
Die historischen Orte, die kulturellen Leuchttürme<br />
in Sachsen-Anhalt, bewerben ihre Schätze<br />
und architektonischen Kunstwerke in einer<br />
Die Grüne Zitadelle von Magdeburg ist eines der<br />
größten Baukunstwerke von Friedensreich Hundertwasser<br />
– eine Architekturwelt voller Individualität<br />
gemeinsamen Tourismuskooperation „Stadtsprung.<br />
Städte zwischen Harz und Elbe“. Sieben<br />
sind es insgesamt, außer den bereits vorgestellten<br />
Städten Halberstadt, Magdeburg,<br />
Naumburg, Dessau und Quedlinburg noch<br />
Halle an der Saale und Wenigerode.<br />
In Halle an der Saale, Geburtsstadt des<br />
Komponisten Georg Friedrich Händel, lockt<br />
vor allem ein spektakulärer Schatz, der 1999<br />
beim Städtchen Nebra gefunden wurde, ins<br />
Landesmuseum für Vorgeschichte. Dort befindet<br />
sich das Original der 3.600 Jahre alten<br />
„Himmelsscheibe von Nebra“, die die weltweit<br />
erste, bekannte Darstellung des Kosmos<br />
zeigt. Wernigerode, am Nordrand des Harzes<br />
gelegen, begeistert mit farbenfrohen Fachwerkhäusern<br />
in der bildhübschen mittelalterlichen<br />
Altstadt. Das Städtchen ist durch seine<br />
Lage ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen<br />
auf den berühmten Brocken (1.142 m)<br />
und durch idyllische Flusstäler in der von<br />
Wanderwegen durchzogenen Umgebung.<br />
Ein Tipp für Natur- und Blumenfreunde ist<br />
das Städtchen Sangerhausen. Dessen mehr<br />
als 100 Jahre altes „Rosarium“ beherbergt Europas<br />
größte Rosensammlung (siehe S. 51).<br />
Rund 8.300 Zuchtrosen und 500 Wildrosenarten<br />
bezaubern und beduften hier den Besucher.<br />
Besonders zahlreich pilgern Botanikfans<br />
diesen Sommer in die Hansestadt Havelberg.<br />
Die ist nämlich einer von fünf Standorten der<br />
ersten länderübergreifenden Bundesgartenschau,<br />
die unter dem Motto „Von Dom zu<br />
Dom – das blaue Band der Havel“ in vier weiteren<br />
Orten in der Havelregion in Brandenburg<br />
stattfindet (siehe S. 38ff. u. S. 51). Neben<br />
Pfingstrosen und einem Mönchgarten mit<br />
Weinausschank ist der Dom St. Laurentius, der<br />
sich in eine blühende Blumenhalle verwandelt,<br />
eine besondere Attraktion.<br />
Mit seinen rund 1.300 Fachwerkhäusern aus<br />
sechs Jahrhunderten gilt Quedlinburg als eines<br />
der größten Flächendenkmäler <strong>Deutschland</strong>s<br />
UND SEINE REIZVOLLE UMGEBUNG<br />
Burgen, Kirchen, Fachwerkensemble, das längste Musikstück der Welt, der<br />
einzigartige Halberstädter Domschatz, spannende Museen und Kultur sowie<br />
Rad- und Wanderwege erwarten Sie im reizvollen Harzvorland.<br />
Infos, Zimmerbuchung, Stadtführungen über: HALBERSTADT INFORMATION Telefon +49 (0) 3941 551815; halberstadt-info@halberstadt.de<br />
Sachsen-Anhalt<br />
33
Tourismus Marketing<br />
Gesellschaft Sachsen<br />
Bautzner Straße 45/47<br />
01099 Dresden<br />
Tel. 0049-351-491700<br />
www.sachsen-tourismus.de<br />
Dresden<br />
Auch der weitgereiste Goethe weilte einmal in der<br />
idyllisch gelegenen Kultur- und Festspielstadt Bad<br />
Elster, dessen Anlagen mit drei Musikpavillons eine<br />
„Festspielmeile der kurzen Wege“ bietet<br />
Landschafts- und Kulturperlen<br />
In Sachsen wetteifern bizarre Felsformationen<br />
und weite Flusslandschaften<br />
mit herausragender Kunst<br />
und jahrhundertealter Tradition<br />
Sechs markante Ferienregionen laden in<br />
Sachsen zu Entdeckungsreisen ein. Dazwischen<br />
heißen reizvolle, kleine und weiträumige<br />
Städte die Besucher willkommen zum<br />
Sightseeing und einem Potpourri kultureller<br />
und kunstsinniger Vergnügungen.<br />
Im sächsischen Vogtland gibt es die wohl größte<br />
Dichte an Instrumentenbauern in Europa, die alle Arten<br />
von Orchesterinstrumenten für den Weltmarkt fertigen<br />
Musik liegt in der Luft<br />
Touren durch das Vogtland, im äußersten<br />
Südwesten des Bundeslandes, sind Aufenthalte<br />
mit Erlebnischarakter. Dafür sorgen ein seit<br />
Jahrhunderten authentischer Musikinstrumentenbau,<br />
Wanderungen auf zahlreichen Themenwegen<br />
und Wohlfühlorte in traditionsreichen<br />
Staatsbädern. Im Zentrum liegt die<br />
„Spitzenstadt” Plauen, bekannt für ihre textilen<br />
Kostbarkeiten aus der Spitzen- und Stickereikunst,<br />
die im einzigen Spitzenmuseum<br />
<strong>Deutschland</strong>s zu besichtigen sind.<br />
Tiefe, enge Täler prägen die sogenannte<br />
„Vogtländische Schweiz”. Ein beliebtes Revier<br />
für Wassersportler, Wanderer und Naturfreunde<br />
ist die Talsperre Pöhl, das „vogtländische<br />
Meer”.<br />
Der Musikinstrumentenbau hat im Vogtland<br />
eine jahrhundertealte Tradition. Zum „Musikwinkel”,<br />
auch Musicon Valley genannt, zählen<br />
rund 20 Orte, in denen über 100 Hersteller<br />
noch immer Musikinstrumente aller Gattungen<br />
herstellen. Schauwerkstätten und das Musikinstrumentenmuseum<br />
in Markneukirchen<br />
machen mit dem filigranen Handwerk bekannt.<br />
Das Museum beherbergt mehr als<br />
3.000 Instrumente, darunter ein Clavichord<br />
von Gottfried Silbermann. Beim Besuch von<br />
Instrumentenherstellern kann man Geigenbauern<br />
zusehen oder dabei sein, wie eine<br />
Blockflöte oder eine Schalmei hergestellt werden.<br />
Die „Erlebniswelt Musikinstrumentenbau<br />
Vogtland” organisiert individuelle<br />
Programme, bei denen der<br />
Besucher auch hinter sonst verschlossene<br />
Werkstatttüren schauen und mit<br />
dem Meister fachsimpeln kann.<br />
Lange Tradition haben auch die<br />
Staatsbäder Bad Brambach und Bad<br />
Elster im südwestlichsten Zipfel Sachsens,<br />
dem „Bäderdreieck“. Bad Elster<br />
ist zugleich kulturell ein Anziehungspunkt.<br />
Die Chursächsische Philharmonie<br />
sorgt für Hörgenuss mit Instrumenten<br />
aus der Region. Die 11.<br />
Chursächsischen Mozartwochen widmen<br />
sich unter dem Motto „Mozart<br />
und … Figaro!” dem komödiantischen Charakter<br />
des Starkomponisten aus dem 18.<br />
Jahrhundert u. a. mit dem Chor der Frauenkirche<br />
Dresden (14.-29.3.<strong>2015</strong>). „Jazzy Feelings”<br />
entfalten sich in dem sächsischen<br />
Staatsbad bei den 12. Internationalen Jazztagen<br />
(21.-23.8.<strong>2015</strong>).<br />
Die hügelige Landschaft wandernd erkunden<br />
lässt sich auf attraktiven Wegen wie<br />
dem Vogtland Panoramaweg oder dem<br />
Kammweg Erzgebirge-Vogtland. Der aussichtsreiche<br />
Weg zieht sich über 289 Kilometer von<br />
Altenberg-Geising im Osterzgebirge durch das<br />
Vogtland bis nach Blankenstein in Thüringen.<br />
Bergbautradition im Erzgebirge<br />
Das Erzgebirge steht für mehr als 800 Jahre<br />
Bergbautradition und weltbekannte Handwerkskunst.<br />
Im Bergbaumuseum in Oelsnitz<br />
taucht der Besucher tief in die Welt der Bergmänner<br />
ein. In einer Sonderausstellung unter<br />
dem Titel „Präsentiert das Gezäh!” zeigt das<br />
Museum bergmännische Uniformen, die bei<br />
den immer wiederkehrenden „Aufzügen, Paraden<br />
und Aufwartungen” Tausende Zuschauer<br />
begeisterten und bis heute beeindrucken<br />
(8.11.<strong>2015</strong>-3.1.2016). Großzügige Pflanzungen,<br />
kulinarische Genüsse und vielfältige kulturelle<br />
Angebote locken unter dem Motto „Blütenträume<br />
– Lebensträume” heuer zur Landesgartenschau<br />
(25.4.-11.10.15, siehe S. 51).<br />
In Schaubergwerken entlang der Silberstraße<br />
im Westerzgebirge lässt sich die alte Bergwerkstradition<br />
erkunden. Genauso stolz sind<br />
die Menschen hier aber auch auf ihr Kunsthandwerk:<br />
In rund 300 Familienbetrieben und<br />
Manufakturen kann man den Meistern über<br />
die Schultern schauen, wie sie Holzkunst und<br />
Spielzeug herstellen. Ein Zentrum dafür ist<br />
das bekannte Spielzeugdorf Seiffen, das erzgebirgische<br />
Volkskunst in einem eigenen Museum<br />
präsentiert.<br />
Als Stadt im Wandel präsentiert sich Chemnitz,<br />
die drittgrößte Stadt Sachsens. Sichtbares<br />
Zeichen dafür sind moderne Geschäfte,<br />
Restaurants und Cafés, die dem Stadtzentrum<br />
Flair verleihen. Museales Highlight in der Industriestadt<br />
sind das Museum Gunzenhauser,<br />
die Villa Esche und das Museum für Sächsische<br />
Fahrzeuge.<br />
Im Erzgebirge steht die Wiege des sächsischen<br />
Automobilbaus. Im August Horch Museum<br />
in Zwickau lässt sich die Automobilgeschichte<br />
des einstigen Bergbauorts nachvollziehen<br />
(siehe Seite 62ff.). Außer für Autofans<br />
ist Zwickau ein lohnendes Ziel für Musikliebhaber,<br />
ist doch die Stadt eng verbunden mit<br />
dem Namen Robert Schumann: In der restaurierten<br />
Altstadt steht sein Geburtshaus. Das<br />
jährliche Schumannfest (siehe S. 64ff.) ist das<br />
älteste Festival zu Ehren des romantischen<br />
Komponisten.<br />
Naturwunder an der Elbe<br />
Abenteuerliche Kletterpartien stehen im<br />
Nationalpark Sächsische Schweiz im Mittelpunkt.<br />
Die bizarre Sandsteinwelt mit ihren bewaldeten<br />
Tafelbergen und freistehenden<br />
Sandsteinfelsen ist eine der spektakulärsten<br />
Landschaften Europas und ein wahres Kletterparadies.<br />
Der berühmteste Weg durch den<br />
Nationalpark ist der Malerweg, der einst<br />
Künstler wie Caspar David Friedrich und Ludwig<br />
Richter zu ihren Landschaftsporträts inspirierte.<br />
Der Weg führt zu den schönsten Plätzen<br />
der Region wie zum Basteifelsen, zur Felsenbühne<br />
Rathen oder zur Festung Königstein.<br />
Der Blick von der Bastei und von der<br />
Festung hinab ins Tal, durch das sich malerisch<br />
die Elbe windet, ist spektakulär. Bequem<br />
ist die Erkundung der Region auf dem Elberadweg<br />
vom Städtchen Pirna durch die weitläufigen<br />
Elbauen Richtung Dresden.<br />
34 Sachsen
Die unbezwingbare Bergfestung Königstein in<br />
der Sächsischen Schweiz ist mit ihren 50 Bauwerken<br />
die älteste erhaltene Kaserne <strong>Deutschland</strong>s<br />
Spektakuläre Seenlandschaft<br />
Vierte im Bunde der sächsischen Ferienregionen<br />
ist die Oberlausitz. Vor allem Naturliebhaber<br />
kommen im Naturpark Zittauer Gebirge<br />
oder im Unesco-Biosphärenreservat<br />
Heide- und Teichlandschaft auf ihre Kosten.<br />
Genauso wie Wassersportler: Im Herzen der<br />
Lausitz, wo sich einst Braunkohlebagger tief<br />
in die Erde gruben, entsteht durch die Flutung<br />
der früheren Tagebaue eine spektakuläre<br />
Wasserlandschaft mit mehr als 20 künstlichen<br />
Seen. Schon seit Jahren laden die dort<br />
entstandenen Erholungsgebiete zu vielseitigen<br />
Wassersportaktivitäten ein.<br />
Abwechslung in Natururlaub und Badefreuden<br />
bringen kleine, mit Kulturschätzen reich<br />
gesegnete Städte. Reizvoll<br />
ist beispielsweise die<br />
Innenstadt von Bautzen<br />
mit ihren pittoresken Häusern<br />
rund um den Hauptmarkt<br />
und den Fischmarkt.<br />
Ein weitgehend erhaltener<br />
historischer<br />
Stadtkern zeugt in der alten<br />
Handelsstadt Zittau<br />
vom früheren Wohlstand,<br />
den Handel, Tuchmacherei<br />
und Bierbrauerei dem<br />
Ort bescherten. In Görlitz,<br />
der „Perle an der<br />
Neiße“, begeistert die<br />
Altstadt mit einem wunderschönen architektonischen<br />
Ensemble aus Gotik, Renaissance,<br />
Barock, Gründerzeit und Jugendstil.<br />
Nördlich von Görlitz lockt in Bad Muskau<br />
der Fürst-Pückler-Park, der seit<br />
2004 zum Unesco-Welterbe gehört. Der klassisch<br />
deutsche Landschaftspark ist durch die<br />
Neiße geteilt, liegt also je zur Hälfte in<br />
<strong>Deutschland</strong> und in Polen. Eine Brücke verbindet<br />
die traumhafte, 830 Hektar große Anlage.<br />
Mediterraner Charme<br />
Wein und Porzellan, Schlösser und Parks:<br />
Das sächsische Elbland vereint Kultur, Natur<br />
und feinsinnigen Genuss auf schönste Weise.<br />
Im Elbtal führt die Sächsische Weinstraße<br />
durch das kleinste und nordöstlichste Weinanbaugebiet<br />
<strong>Deutschland</strong>s. Wer gerne zu<br />
Fuß unterwegs ist, kann der sächsischen<br />
Weintradition auf dem 88 Kilometer langen<br />
Sächsischen Weinwanderweg nachspüren.<br />
Alljährlich Ende August laden die Weingüter<br />
zwischen Dresden-Pillnitz und Diesbar Seußlitz<br />
zu Führungen durch ihre Weinberge und<br />
Weinkeller ein.<br />
Als Geburtsort des Weins im Sächsischen<br />
Elbland gilt die Stadt Meißen. In die alte Residenzstadt<br />
zieht es die Reisenden auch wegen<br />
des edlen Porzellans, dem „Weißen<br />
Gold”, das die Stadt berühmt gemacht hat.<br />
In den Schauwerktstätten der Porzellanmanufaktur<br />
lässt sich die Entstehung der Kostbarkeiten<br />
live miterleben. Das „Museum of<br />
Meissen-Art” führt die Besucher durch 300<br />
Jahre Porzellangeschichte und lässt sie in<br />
wechselnden Ausstellungen immer wieder<br />
Neues entdecken.<br />
Aber die Sachsen wissen nicht nur ihren<br />
Wein zu schätzen. Das haben sie Schwarz auf<br />
Weiß: Im Jahr 1015, so berichtet der Chronist<br />
Thietmar von Merseburg, sollen tapfere<br />
Meißnerinnen damit einen Angriff auf die<br />
Meißner Burg abgewehrt haben. Weil es an<br />
Wasser fehlte, löschten die Frauen das von<br />
den Angreifern um Polenfürst Mieszko gelegte<br />
Feuer mit „Medone“, mit Honig versetztem<br />
Bier. Das 1.000-jährige Jubiläum der<br />
Ersterwähnung von Bier nimmt die Albrechtsburg<br />
Meissen zum Anlass für eine Sonderausstellung<br />
mit dem Titel „Prost! – 1.000 Jahre<br />
Bier in Sachsen“ (1.4.-31.10.<strong>2015</strong>).<br />
Die Metropole an der Elbe, das „deutsche<br />
Florenz“, ist ein Muss für jeden kunstsinnigen<br />
Urlauber. Ihre Kunstsammlungen und Bauwer-<br />
»Hol dir<br />
die<br />
Schlösserland<br />
App!«<br />
Komm mit<br />
auf Entdeckungstour<br />
durch die Gärten<br />
der Könige!<br />
Download App<br />
Gartenmeister, Wasserbaukünstler und Könige berichten auf unterhaltsame Weise<br />
von der Entstehung ihrer Gärten und werden begleitet von Emma, der 13jährigen<br />
Bloggerin. Begleite sie durch die Epochen der Gartengeschichte.<br />
Die Schlösserland-App für iOS und Android enthält Audiotouren, Lagepläne<br />
und viele weitere Informationen zu:<br />
• Klosterpark Altzella<br />
• Königliche Anlagen Bad Elster<br />
• Barockgarten Großsedlitz<br />
• Schlosspark Lichtenwalde<br />
• Schlosspark Pillnitz<br />
Barockgarten Großsedlitz<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.schloesserland-sachsen.de<br />
facebook.com/schloesserland.sachsen<br />
Sachsen<br />
35
ke machen Dresden zu einem Besuchermagneten.<br />
Residenzschloss und Zwinger, Hofkirche<br />
und Semperoper, Albertinum und Frauenkirche,<br />
Taschenbergpalais und Brühlsche<br />
Terrasse, dazu die Skulpturensammlung und<br />
die Gemäldegalerie der Alten Meister, das<br />
Historische Museum, das Hygiene Museum<br />
oder die Gläserne Manufaktur: Da muss man<br />
Prioritäten setzen.<br />
Das gilt auch für den dicht gedrängten Veranstaltungskalender<br />
der sächsischen Kulturmetropole.<br />
Ein befristetes Vergnügen ist das<br />
neue Panorama von Yadegar Asisi: „Dresden<br />
1945 – Tragik und Hoffnung einer europäischen<br />
Stadt“ zeigt das zerstörte Dresden<br />
nach dem Bombenangriff 1945 (24.1.-<br />
31.5.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.). Es ist künftig jedes<br />
Jahr für drei Monate im Wechsel mit dem Panorama<br />
der Barockstadt zu sehen. „Romantische<br />
Landschaften“ stehen im Mittelpunkt einer<br />
Ausstellung im Albertinum (6.2.-3.5.<strong>2015</strong>,<br />
siehe S. 64ff.), das erstmals herausragende<br />
Werke der beiden Maler Caspar David Friedrich<br />
(1774-1840) und Johan Christian Dahl<br />
(1788-1857) in einen Dialog stellt. Höhepunkte<br />
für Musikliebhaber sind die 38. Dresdner<br />
Musikfestspiele (13.5.-7.6.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.)<br />
sowie das 45. Dixieland-Festival, das älteste<br />
Oldtime-Jazz-Festival Europas (10.-17.5.<strong>2015</strong>,<br />
siehe S. 64ff.). Den Abschluss des Dresdner<br />
Event-Marathons bildet alljährlich der traditionelle<br />
Striezelmarkt (siehe S. 69ff.).<br />
Ein Ausflug lohnt zum nahegelegenen<br />
Schloss Moritzburg mit einer der weltgrößten<br />
Trophäensammlungen. Im August sind die<br />
barocken Schlosssäle und weitere Spielstätten<br />
in der Region Kulisse für das Moritzburg-<br />
Festival (15.-30.8.<strong>2015</strong>).<br />
„Bewegtes Meer aus Erde“<br />
... so bezeichnete Heinrich von Kleist nach<br />
einem Besuch den Reiz des Sächsischen Burgen-<br />
und Heidelands. Mittendrin gelegen<br />
lockt das Leipziger Neuseenland Wassersportfans<br />
mit einer rund 70 Quadratkilometer<br />
umfassenden Seenlandschaft, die durch naturbelassene<br />
Fließgewässer mit Leipzig verbunden<br />
ist. Beliebtester Badesee mit dem längsten<br />
Sandstrand Sachsens ist der Cospudener<br />
See. Adrenalinkicks verspricht eine Fahrt mit<br />
der Mega-Achterbahn im<br />
Belantis, dem größten<br />
Freizeitpark Ostdeutschlands<br />
(siehe S. 60ff.).<br />
Die Stadt Leipzig begeistert<br />
ihre Besucher:<br />
Wegen ihrer pulsierenden,<br />
kreativen Szene, wegen<br />
ihrer zahlreichen charakteristischen<br />
historischen Passagen<br />
und Kaufmannshöfe,<br />
die heute das Flair<br />
Leipzigs als Einkaufsstadt<br />
prägen. Aber Leipzig ist<br />
Mit seinem kontrastreichen<br />
Stilgemisch aus Barock-, (Neo-)<br />
Renaissance- und klassizistischen<br />
Gebäuden ist der Theaterplatz<br />
der architekturhistorisch<br />
bedeutendste Platz Dresdens<br />
36 Sachsen<br />
auch für Kultur- und Musikliebhaber von besonderem<br />
Reiz. Johann Sebastian Bach, Felix<br />
Mendelssohn-Bartholdy, Clara Wieck, Robert<br />
Schumann, Richard Wagner lebten, komponierten,<br />
musizierten hier. Die „Notenspur“,<br />
ein fünf Kilometer langes Wegeleitsystem,<br />
verbindet die Wohn- und Wirkungsstätten sowie<br />
Museen der Künstler. Natürlich stehen<br />
die Berühmtheiten auch im Mittelpunkt zahlloser<br />
Veranstaltungen. Zum Beispiel beim<br />
Bachfest Leipzig (12.-21.6.<strong>2015</strong>, siehe S.<br />
64ff.) oder bei den Mendelssohn-Festtagen<br />
(17.-27.9.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.).<br />
Einen Hauch von Dschungel in der Großstadt<br />
fühlt der Besucher beim Spaziergang<br />
durch die Tropenlandschaft von Gondwanaland,<br />
dem einzigartigen Zoo der Stadt Leipzig<br />
(siehe S. 60ff.). Und besonders stimmungsvoll<br />
zeigt sich zum Jahresausklang alljährlich der<br />
Weihnachtsmarkt (siehe S. 69ff.).<br />
Mit dem Fahrrad auf dem Muldenradweg<br />
genießen sportliche Naturliebhaber das malerische<br />
Muldental. Zum Abschluss der Radeltour<br />
steht ein Stadtspaziergang in Grimma<br />
mit seiner hübsch restaurierten, denkmalgeschützten<br />
Altstadt auf dem Programm. Der<br />
geschichtsträchtige Ort, auch „Perle des Muldentals“<br />
genannt, ist dieses Jahr Gastgeber<br />
des 1. Sächsischen Landesmusikfestes (12.-<br />
14.6.<strong>2015</strong>). Bei den Konzerten, Symposien<br />
und Wettbewerben stehen nicht die Profis,<br />
Seit 175 Jahren versprechen die historischen, teils<br />
denkmalgeschützten Raddampfer auf der Elbe ein<br />
unbeschwertes Auflugserlebnis für die ganze Familie<br />
sondern Laienmusiker im Vordergrund. Bereits<br />
zum zwölften Mal findet in Grimma das<br />
„Festival der Reformation“ statt (28.8.-<br />
30.8.<strong>2015</strong>, siehe S. 37).<br />
Schlösserpracht und Gartenträume<br />
Insgesamt zeugen rund 1.000 Schlösser<br />
und Burgen, Parks und Gärten von der bewegten<br />
Geschichte des Landes. Zu den berühmtesten<br />
Anlagen gehören der Dresdner<br />
Zwinger oder die Festung Königstein im Elbsandsteingebirge.<br />
Aber der Reisende entdeckt<br />
auch unbekanntere Juwelen wie das<br />
Familienschloss Schlettau im Erzgebirge, die<br />
Burg Gnandstein, eine sehr gut erhaltene romanische<br />
Wehranlage, den Klosterpark der<br />
Klosterruine Altzella oder das Barockschloss<br />
Rammenau in der Oberlausitz, das als Sachsens<br />
schönste Landbarockanlage gilt.<br />
Rund 50 Schlösser, Burgen, Klöster, Parks<br />
und Gärten (siehe S. 51) haben sich zur Kooperation<br />
„Schlösserland Sachsen“ zusammengeschlossen.<br />
Allein sieben Häuser sind mit Beginn<br />
dieses Jahres neu hinzugekommen. Zum<br />
Verbund gehören neben anderen das romantisch<br />
gelegene Schloss Rochlitz und das sehenswerte<br />
Schloss Colditz, eines der stilistisch<br />
reinsten mitteldeutschen Baudenkmäler des<br />
16. Jahrhunderts. Demnächst soll eine Dauerausstellung<br />
die bewegte Geschichte des<br />
Schlosses, unter anderem auch die Reformationszeit<br />
auf Schloss Colditz, dokumentieren.<br />
Eine besondere Atmosphäre umweht die Ruine<br />
des früher reich ausgestatteten Klosters Marienthron<br />
in Nimbschen. Dort lebte einst Katharina<br />
von Bora, bevor sie die Ehefrau von<br />
Martin Luther wurde.<br />
Das älteste deutsche Renaissanceschloss<br />
lockt in die Residenzstadt Torgau: Schloss Hartenfels.<br />
Die Schlosskapelle wurde einst von<br />
Martin Luther als erster protestantischer Kirchenneubau<br />
geweiht. Dieses Jahr bildet das<br />
Schloss die authentische Kulisse für die 1. Nationale<br />
Sonderausstellung zum 500. Reformationsjubiläum<br />
(2.5.-31.10.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.).<br />
Um den besonderen Zauber der Parkanlagen<br />
und die kleinen Geheimnisse ihrer Entstehung<br />
den Besuchern<br />
näherzubringen, bietet<br />
das „Schlösserland<br />
Sachsen“ neben der<br />
„SchlösserlandKARTE“<br />
mit seinen Vorteilen<br />
neuerdings auch eine<br />
spezielle App mit Audioguides<br />
für die jeweiligen<br />
Anlagen. In diesen<br />
Guides für Nutzer<br />
mobiler Endgeräte begrüßen<br />
die Schöpfer<br />
der Anlagen oder andere<br />
Prominente aus<br />
der Geschichte der<br />
Häuser und Parks den<br />
Besucher und führen<br />
ihn an die schönsten<br />
Fleckchen.
Leipzig und Region -<br />
1000 Jahre gelebte Kultur<br />
Auf den Spuren Luthers in der Nicolaikirche Döbeln<br />
wähnung mit dem Doppeljubiläum 850<br />
Jahre Nikolaikirche und Leipziger Messe.<br />
Auf den Spuren der Reformation<br />
Eine kulturelle Schatzkammer erwartet<br />
Besucher jedoch nicht nur in Leipzig, sondern<br />
auch in der umliegenden Region. Ein<br />
Name, der die Leipziger Stadtgeschichte<br />
entscheidend geprägt hat, war der Reformator<br />
Martin Luther. Er hat in der gesamten<br />
Region seine Spuren hinterlassen, die<br />
Wanderer und Pilger auf dem „Sächsischen<br />
Lutherweg“ entdecken<br />
können. Der<br />
spirituelle Rundweg<br />
führt rund 550 Kilometer<br />
weit durch die reizvolle<br />
und vielfältige<br />
Landschaft. Ein grünes<br />
„L“ auf weißem Grund<br />
weist Wanderern und<br />
radelnden Entdeckern<br />
den Weg von der geschichtsträchtigen<br />
Innenstadt<br />
Leipzigs durch<br />
eine faszinierende<br />
Seenlandschaft mit<br />
mehr als 20 Seen, die<br />
zu Wassersport und<br />
Baden einladen, durch<br />
idyllische Heidelandschaften<br />
und Wälder.<br />
Unterwegs sind Kirchen<br />
mit bedeutenden Orgeln zu entdecken<br />
und die eindrucksvollen mittelalterlichen<br />
Burgen Kriebstein und Mildenstein.<br />
Wo Luther schon zu Gast war<br />
Aktiv erleben, wie sich die Reformation bis<br />
heute nachhaltig auf viele Lebensbereiche<br />
auswirkt: Das ist ein Anliegen der neuen<br />
touristischen Route, die am 27. Mai in Döbeln<br />
feierlich eröffnet wird. Deshalb informieren<br />
entlang der Strecke zahlreiche Tafeln<br />
über Sehenswürdigkeiten und die reformatorische<br />
Bedeutung. Insgesamt 27 Orte, in<br />
denen Luther und seine Wegbegleiter seinerzeit<br />
nachweislich zu Gast waren oder das<br />
Leipzig Tourismus<br />
und Marketing GmbH<br />
1000 Jahre und kein bisschen leise: Leipzig<br />
ist eine sehr lebendige und kreative Stadt.<br />
Davon können sich die Besucher in diesem<br />
Jahr besonders intensiv überzeugen. Mit<br />
zahlreichen Veranstaltungen feiert Leipzig<br />
ganzjährig seinen runden Geburtstag, dessen<br />
Höhepunkt die Festwoche vom 31. Mai<br />
bis zum 7. Juni wird. Unter dem Motto „Wir<br />
sind die Stadt“ reiht sich ein Event an den<br />
nächsten.<br />
„Urbs Libzi“ – so nannte vor genau 1000<br />
Jahren der Merseburger Bischof Thietmar in<br />
seiner Chronik die heutige Kulturstadt Leipzig.<br />
Über die Jahrhunderte gingen von Leipzig<br />
immer wieder entscheidende Impulse<br />
aus. Viele große Persönlichkeiten wie Johann<br />
Sebastian Bach, Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy, Johann Wolfgang von Goethe<br />
oder Friedrich Schiller haben in Leipzig gewirkt<br />
und die Stadtgeschichte geprägt. Das<br />
Festjahr zeigt die charakteristische Vielfalt<br />
Leipzigs auf und spannt mit hochinteressanten<br />
Veranstaltungen aus unterschiedlichsten<br />
Bereichen den Bogen von den Kulturschätzen<br />
der Vergangenheit zu den Potenzialen in<br />
Gegenwart und Zukunft. Weitere Besuchermagnete<br />
im Jubiläumsjahr sind das Bachfest<br />
Leipzig (12.-21.6.<strong>2015</strong>, siehe S. 66ff.) und die<br />
Wagner-Festtage (22.-31.5.<strong>2015</strong>). Den Abschluss<br />
des Festjahres bildet der historische<br />
Jahrestag am 20. Dezember <strong>2015</strong>. Das gesamte<br />
Programm gibt es auf www.leipzig<strong>2015</strong>.de.<br />
Komplettiert werden die Leipziger<br />
Feierlichkeiten zur urkundlichen Erstergeistliche<br />
Leben mitbestimmten, reihen sich<br />
am Sächsischen Lutherweg. Start ist in Leipzig,<br />
wo Luther unter anderem 1519 die berühmte<br />
Leipziger Disputation führte und<br />
zwanzig Jahre später in der Thomaskirche<br />
die Festrede zur Einführung<br />
der Reformation hielt.<br />
Von dort geht die Reise<br />
zum Beispiel zum historischen<br />
Stadtgut Leisnig, wo<br />
in einer Ausstellung das<br />
älteste evangelische Sozialpapier,<br />
die Leisniger Kastenordnung,<br />
mit einem von<br />
Luther verfassten Vorwort zu<br />
bestaunen ist. Eine beliebte Station auf dem<br />
Lutherweg ist die Ruine des ehemaligen<br />
Zisterzienserinnenklosters Nimbschen an der<br />
Mulde. Dort verbrachte Luthers spätere<br />
Ehefrau Katharina von Bora ihre Kindheit<br />
und Jugend.<br />
Katharinenstraße 8<br />
04109 Leipzig<br />
Tel. +49-341/7104260<br />
www.leipzig.travel<br />
www.leipzig.region.travel<br />
Burg Kriebstein - Sachsens schönste Ritterburg<br />
Naturerleben und Kulturgenuss<br />
Während Naturfreunde zu Fuß, mit dem<br />
Fahrrad oder auf dem Motorrad die Landschaft<br />
genießen, lockt es Kulturliebhaber zu<br />
den zahlreichen thematischen Veranstaltungen,<br />
Führungen und Ausstellungen, die das<br />
ganze Jahr über in den Orten am Lutherweg<br />
stattfinden. Zu den Highlights zählt das<br />
„Festival der Reformation“ im August, das in<br />
Grimma vor historischen Schaustätten über<br />
die Bühne geht. Die erste von vier nationalen<br />
Sonderausstellungen „Luther und die<br />
Fürsten“ aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums<br />
im Jahr 2017 ist von Mai bis Oktober<br />
im Schloss Hartenfels in Torgau zu sehen.<br />
So lässt sich die Region Leipzig auf<br />
dem Sächsischen Lutherweg auf abwechslungsreichen<br />
Etappen entdecken – und<br />
jeder Abschnitt erzählt dabei eine ganz eigene<br />
Geschichte.<br />
Sachsen<br />
37
Berlin Tourismus & Kongress GmbH<br />
Am Karlsbad 11 · 10785 Berlin<br />
Tel. 0049-30-25002333<br />
www.visitberlin.de<br />
Berlin<br />
Potsdam<br />
Spannendes Doppelpack<br />
Kulturgenuss im Überfluss und<br />
eine quirlige, dynamische Szene,<br />
dazu faszinierende Natur mit idyllischen<br />
Fluss- und Seenlandschaften<br />
sowie einer außergewöhnlichen<br />
Bundesgartenschau in der<br />
Havelregion: Berlin und Brandenburg<br />
bilden ein stimmiges Duett<br />
Trendig und tolerant, dynamisch und gastfreundlich,<br />
vielseitig und kreativ: Wer den besonderen<br />
Reiz Berlins beschreiben will, dem<br />
mangelt es nicht an Adjektiven. Eine unvergleichliche<br />
Mischung aus Vielfalt, Gegensätzen<br />
und schier unerschöpflichen Möglichkeiten,<br />
ihre verschiedenen Gesichter und die<br />
vielen großen und kleinen Geschichten der<br />
Metropole, scheinen das Erfolgsgeheimnis<br />
der deutschen Hauptstadt, dem unbestrittenen<br />
Reiseziel Nummer eins zwischen Flensburg<br />
und Berchtesgaden, zu sein.<br />
International renommierte Architekten prägen<br />
das Stadtbild mit einer Mischung aus restaurierten<br />
historischen Gebäuden und gläserner<br />
Avantgarde. Markante Beispiele sind<br />
die neue Skyline am Potsdamer Platz, die<br />
Neubauten im Regierungsviertel rund um<br />
den Reichstag, dessen markante, begehbare<br />
Glaskuppel zum Wahrzeichen geworden ist,<br />
sowie das Quartier rund um den Hauptbahnhof.<br />
Wo heute die neuen Bauwerke glänzen,<br />
verliefen im Kalten Krieg Mauer und Grenzstreifen.<br />
In diesem Jahr soll das „Spy Museum<br />
Berlin“ eröffnen – ein Spionage-Museum,<br />
das sich ganz mit Themen wie Agenten, Verrat<br />
und Helden besonders in der Zeit des<br />
Zweiten Weltkriegs und des Kalten Kriegs<br />
beschäftigt.<br />
Eine Attraktion ist der<br />
Besuch der begehbaren gläsernen<br />
Kuppel des Reichstagsgebäudes,<br />
dessen Aussichtsterrasse<br />
einen fantastischen Blick<br />
über Berlin ermöglicht<br />
Botticelli in der Gemäldegalerie<br />
Anziehungspunkt Nummer eins in der<br />
Berliner Museenlandschaft ist die Museumsinsel<br />
mit ihren<br />
fünf renommierten Häusern<br />
– dem Pergamonmuseum,<br />
dem Neuen<br />
Museum, dem Bodemuseum,<br />
der Alten<br />
Nationalgalerie und<br />
dem Alten Museum.<br />
Der gesamte Komplex<br />
gehört zu den Unesco-<br />
Weltkulturerbestätten.<br />
Wahrhaftig die Qual<br />
der Wahl haben Besucher<br />
in Berlin bei rund<br />
1.500 Veranstaltungen<br />
täglich. Gleich drei<br />
Opernhäuser umwerben die Klassik-Liebhaber.<br />
Rund 150 große und kleine Theater sowie<br />
zahllose Clubs und Musiktempel sorgen<br />
für Abwechslung. Die Palette für Kunstinteressierte<br />
reicht von antiker Kunst alter Meister<br />
über Gegenwartsmalerei bis zu avantgardistischem<br />
Design. Ein Highlight in diesem Jahr<br />
ist die Ausstellung „The Botticelli<br />
Renaissance. Künstlermythos<br />
und Wirkung 1815 – <strong>2015</strong>“<br />
in der Gemäldegalerie, die ab<br />
dem Herbst Gemälde des Renaissance-Künstlers<br />
Sandro Botticelli<br />
(1445-1510) und Hauptwerke<br />
der europäischen Kunstgeschichte<br />
seit dem 19. Jahrhundert<br />
präsentiert (25.9.<strong>2015</strong>-<br />
24.1.2016).<br />
Was viele Besucher überrascht:<br />
Berlin ist auch einen grüne Großstadt.<br />
Rund 2.500 Grünanlagen<br />
laden zur Rast beim Stadtbummel,<br />
der Tiergarten beispielsweise,<br />
die Tempelhofer Freiheit auf<br />
dem ehemaligen Flughafengelände<br />
oder der weitläufige Grunewald.<br />
Großereignis Bundesgartenschau<br />
Das Naturerleben steht bei Reisen durch<br />
Brandenburg immer im Mittelpunkt. Vom 18.<br />
April bis zum 11. Oktober <strong>2015</strong> ist die Havelregion<br />
Schauplatz der Bundesgartenschau<br />
BUGA (siehe S. 51). Die Havelregion liegt<br />
knapp 70 Kilometer von Berlin entfernt im<br />
Naturpark Westhavelland, dem größten Naturpark<br />
Brandenburgs, und reicht hinein bis in<br />
das Biosphärenreservat Mittelelbe in Sachsen-Anhalt.<br />
Die imposante Gartenschau findet<br />
erstmals länderübergreifend und in fünf<br />
Orten entlang der Landesgrenze zwischen<br />
Sachsen-Anhalt und Brandenburg gleichzeitig<br />
statt. Die prächtigen Dome in Brandenburg<br />
an der Havel und der Hansestadt Havelberg<br />
in Sachsen-Anhalt bilden die Klammer um die<br />
weiteren Orte Premnitz, Rathenow und Amt<br />
Rhinow.<br />
Drei Erlebnisbereiche erwarten Blumenfreunde<br />
in Brandenburg an der Havel, dem<br />
südlichen Ausgangspunkt der Bundesgartenschau:<br />
Rosen in Hülle und Fülle gleich neben<br />
dem Marienberg, Hallenschauen in außergewöhnlicher<br />
Atmosphäre der St. Johanniskirche<br />
und 33 Themengärten im ehemaligen<br />
Werftgelände Packhof. In Premnitz zeigen der<br />
„Grünzug“ und die Uferpromenade u. a. die<br />
Energie nachwachsender Rohstoffe. Der Optikpark<br />
in Rathenow fasziniert mit farbenprächtigem<br />
Wechselflor und optischen Phänomenen.<br />
Im Weinbergpark am anderen Havelufer<br />
inspirieren Pflanzenneuzüchtungen. In<br />
Stölln/Amt Rhinow bietet der „Fliegerpark“<br />
neben Wildrosen auch einen Naturerlebnispark<br />
mit Landschaftsbühne. Prächtige Hallenschauen<br />
werden in der Stadtkirche St. Laurentius<br />
der Hansestadt Havelberg inszeniert<br />
(www.buga-<strong>2015</strong>-havelregion.de). Einen herrlichen<br />
Blick über das BUGA-Gelände bietet<br />
der 81 Meter hohe „City-Skyliner“ – im<br />
höchsten mobilen Aussichtsturm der Welt,<br />
der abwechselnd an allen fünf Standorten<br />
zum Einsatz kommt.<br />
Das Gebäudeensemble "Sony Center"<br />
am Potsdamer Platz zählt mit zu den stärksten<br />
Anziehungspunkten der Berliner Jugend –<br />
auch kann man dort drahtlos kommunizieren<br />
Ein Barock-Juwel und ein Bad im Bier<br />
Zahlreiche Museen und Schlösser, Kirchen<br />
und Klöster bringen Abwechslung in den Besuch<br />
der Gartenschau. Zum Beispiel im Kloster<br />
Chorin am Amtssee bei Eberswalde: Das<br />
backsteinrote, romantisch anmutende Gebäudeensemble<br />
gilt als ein Meisterwerk der Hochgotik<br />
und fasziniert seine Besucher noch heute<br />
wie einst den Schriftsteller Theodor Fontane<br />
bei seinen Wanderungen durchs Brandenburger<br />
Land. Seit vergangenem Jahr in neuem<br />
Glanz präsentiert sich das Zisterzienserkloster<br />
Neuzelle. Im Mittelpunkt des historischen Ensembles,<br />
das wegen seiner prunkvollen Innenausstattung<br />
zu den bedeutendsten Kunst-<br />
38 Berlin / Brandenburg
TMB Tourismus-Marketing<br />
Brandenburg GmbH<br />
Am Neuen Markt 1<br />
14467 Potsdam<br />
Tel. 0049-331-298730<br />
www.reiseland-brandenburg.de<br />
Das in einer reizvollen Waldlandschaft eingebettete<br />
Kloster Chorin zählt zu den ältesten Bauwerken<br />
norddeutscher Backsteingotik und ist im Sommer<br />
Veranstaltungsort des „Choriner Musiksommers“<br />
schätzen des Landes zählt, steht ein „Juwel<br />
des Barock“, die Stiftskirche St. Marien. Die<br />
Orangerie im Garten beherbergt im Sommer<br />
ein Café. Im Kloster Neuzelle gibt es auch die<br />
letzte produzierende Klosterbrauerei des Landes<br />
Brandenburg. Bei einer Führung lässt sich<br />
der Brauer über die Schulter schauen. Und im<br />
Kummerower Hof in Neuzelle können Wellness-Gäste<br />
sogar ein Bierbad nehmen.<br />
Entdeckungstouren mit dem Fahrrad<br />
Im Süden Brandenburgs wird am 24. April<br />
<strong>2015</strong> das Reformationsgeschichtliche Museum<br />
„Mühlberg 1547“ neu eröffnet. Das Museum<br />
in der Probstei des Zisterzienser Nonnenklosters<br />
lädt zu einem Ausflug in die Geschichte<br />
ein, ins Jahr 1547, als bei Mühlberg<br />
die Entscheidungsschlacht im „Schamalkaldischen<br />
Krieg“, dem Glaubenskrieg zwischen<br />
Katholiken und Protestanten stattfand. Das<br />
Katholische Heer unter Führung von Kaiser<br />
Karl V. gewann.<br />
Das zwischen den Reformationsstädten<br />
Torgau und Wittenberg gelegene<br />
Städtchen Mühlberg ist auch für Fahrrad-Reisende<br />
ein bequem zu erreichendes Ziel, es<br />
liegt am viel befahrenen Elbe-Radweg. Insgesamt<br />
rund 7.000 Kilometer Radwege führen<br />
durchs flache Brandenburger Land, oft an<br />
Seen und Flüssen entlang, eine der beliebtesten<br />
Radreiseregionen <strong>Deutschland</strong>s. Neben<br />
dem Elbe-Radweg besonders beliebt<br />
sind der Oder-Neiße-Radweg entlang der<br />
deutsch-polnischen Grenze durch den Nationalpark<br />
Unteres Odertal, der Havelradweg<br />
entlang der Flusslandschaft der Havel und<br />
der Spreeradweg.<br />
Der Spreewald mit seinem verästelten Wasserlabyrinth<br />
ist die faszinierendste Landschaft<br />
Brandenburgs. Hier lohnt es, den Fahrradsattel<br />
einmal mit einer Holzbank in einem der<br />
schlanken Kähne zu tauschen, die die Spreewaldgondoliere<br />
durch die Fließe, wie die<br />
Flussarme heißen, staken. Ein Erlebnis sind in<br />
der Region die zahlreichen Feste wie Zampern<br />
und Zapust, Stollenreiten und Hahnenrupfen,<br />
bei der die Kultur und Traditionen der<br />
Sorben, den ersten Siedlern in der Region, lebendig<br />
werden.<br />
Boote und Schiffe unterschiedlicher Größe<br />
sind ein weiteres beliebtes Fortbewegungsmittel<br />
in Brandenburg. Kein Wunder, bei gut<br />
3.000 Seen, die sich über die Landschaft verteilen,<br />
und etwa 33.000 Kilometer Flüssen,<br />
Fließen und Kanälen. Damit ist Brandenburg<br />
das binnenwasserreichste Bundesland und<br />
das größte Wassersportrevier Europas. Die<br />
ganze Palette an Wassersportmöglichkeiten<br />
von Rudern bis Segeln bietet der Scharmützelsee,<br />
mit 1.370 Hektar Fläche der größte<br />
See Brandenburgs. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
ist das „Märkische Meer“ auch ein<br />
beliebtes Ziel bei Kurgästen, die heute beim<br />
Wellness in der Saarow-Therme im traditionsreichen<br />
Kurort Bad Saarow relaxen.<br />
Musikfestspiele in Sanssouci<br />
Nicht fehlen darf bei einer Reise durch<br />
Brandenburg die „preußische Perle“ –<br />
Potsdam. Die ehemalige Residenzstadt und<br />
heutige Landeshauptstadt lockt mit drei<br />
kunstvoll angelegten Parklandschaften und<br />
zwölf Schlössern zum Städtetrip. Wichtigste<br />
Sehenswürdigkeit ist Schloss Sanssouci, ehemalige<br />
Sommerresidenz Friedrichs des Großen,<br />
heute Unesco-Weltkulturerbestätte. Neben<br />
dem prachtvollen, auf Weinbergterrassen<br />
Die Russische Kolonie Alexandrowka, im Norden<br />
von Potsdam, wurde 1826 bis 1827 auf Wunsch<br />
Friedrich Wilhelm III. zum Gedenken an seinen<br />
verstorbenen Freund Zar Alexander I angelegt<br />
errichteten Schloss und dem 290 Hektar großen,<br />
mit Wasserspielen und Skulpturen gespickten<br />
Schlosspark lohnt auch die Innenstadt<br />
einen Besuch. Sehenswert sind vor allem<br />
das Holländische Viertel, die Nikolaikirche,<br />
Schloss Cecilienhof, das Krongut Borgstedt<br />
und die russische Siedlung Alex an drowka mit<br />
ihren 13 holzverkleideten Häusern, die ebenfalls<br />
zum Potsdamer Welterbe zählen. Darüber<br />
hinaus bietet die Hauptstadt Brandenburgs<br />
ein attraktives Kulturangebot. Ein Highlight<br />
sind die Musikfestspiele in den Schlössern<br />
und Gärten von Sanssouci (12.-28.6.15)<br />
mit rund 60 Konzerten, Opern und Open-Air-<br />
Veranstaltungen (siehe S. 64ff.). Ein besonderes<br />
Erlebnis ist die Potsdamer Schlössernacht<br />
(14.-15.8.15) mit Konzerten und Tanzvorführungen,<br />
Theaterspiel und Lesungen im festlich<br />
illuminierten Schlosspark.<br />
Die BUGA <strong>2015</strong> Havelregion –<br />
Flower Power mit Berlinnähe<br />
BUGA <strong>2015</strong> Havelregion<br />
18. April bis 11. Oktober<br />
Entdecken Sie die schönsten Plätze zur Bundesgartenschau <strong>2015</strong> in der Flusslandschaft<br />
Havel. Fünf Standorte fügen sich zu einem großen Ganzen zusammen und<br />
haben sich ein Herz gefasst, um Ihres zu erobern: Brandenburg an der Havel, Premnitz,<br />
Rathenow, Amt Rhinow/Stölln und die Hansestadt Havelberg. Nur eine Stunde von<br />
Berlin entfernt. Günstige Flüge nach Berlin über www.germanwings.com<br />
www.buga-<strong>2015</strong>-havelregion.de | www.reiseland-brandenburg.de<br />
Berlin / Brandenburg<br />
39
TourismusMarketing<br />
Niedersachsen GmbH (TMN)<br />
Essener Straße 1<br />
30173 Hannover<br />
Tel. 0049-511-2704880<br />
www.reiseland-niedersachsen.de<br />
Bremen<br />
Hannover<br />
Über 1.500 Stunden im Jahr scheint über der<br />
Ostfriesischen Insel Langeoog mit ihrem 14 km<br />
langen, natürlichen Sandstrand die Sonne<br />
Jahreszeit den Magen wärmt, wird meist als<br />
Abschluss einer vergnüglichen „Kohl- und<br />
Pinkeltour“ in geselliger Runde mit viel Bier<br />
und Schnaps genossen.<br />
Zwischen Watt und Heide<br />
An endlosen Inselstränden wandern<br />
und dem Meer auf den<br />
Grund gehen, die Farbenpracht<br />
der Heide genießen und große<br />
„Pötte“ bestaunen: In Niedersachsen<br />
gibt es viel zu erleben.<br />
Aufgereiht wie Perlen an einer unsichtbaren<br />
Schnur liegen sie vor der niedersächsischen<br />
Nordseeküste, die sieben ostfriesischen Inseln:<br />
Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog,<br />
Spiekeroog und Wangerooge. Sie<br />
bieten neben dem gesunden Reizklima beeindruckende<br />
Dünenlandschaften und einige<br />
der schönsten Strände <strong>Deutschland</strong>s. Den<br />
auf der 17 Kilometer langen aber nur 500<br />
Meter breiten Insel Juist zum<br />
Beispiel, der „schönsten<br />
Sandbank der Welt“. Winzig<br />
ist die kleinste Insel, Baltrum,<br />
die man in drei Stunden<br />
umwandern kann. Bei<br />
Kurgästen beliebt sind Borkum<br />
und das einstige Modebad<br />
Norderney. Wellness-<br />
Urlauber genießen auf Spiekeroog<br />
Thalasso-Anwendungen<br />
mit Meerwasser, Heilschlick<br />
und Nordseesand. Im<br />
April lockt Spiekeroog Musikbegeisterte<br />
zum Internationalen<br />
Jazzfestival (16.-<br />
19.4.<strong>2015</strong>), dieses Frühjahr bereits zum zehnten<br />
Mal. Besonders beliebt bei Familien sind<br />
die ebenso wie Juist autofreien Inseln Langeoog<br />
und Wangerooge. So ist jedes dieser Eilande<br />
eine kleine Welt für sich, mit jeweils<br />
ganz eigenen Charakter.<br />
Eines haben alle gemeinsam: Die<br />
Gezeiten prägen den Lebensrhythmus<br />
auf den Inseln im Nationalpark Niedersächsisches<br />
Wattenmeer - seit 2009 Unesco-<br />
Weltnaturerbe. Bei Ebbe kann der Urlauber<br />
individuell oder bei geführten Touren (was<br />
sehr ratsam ist) dem Meer im wahrsten Wortsinn<br />
auf den Grund gehen, eine außergewöhnliche<br />
Wanderung, die man unbedingt<br />
einmal mitgemacht haben sollte.<br />
Alte Kunst und große Schiffe<br />
Auch die Städtchen im Hinterland der Küste,<br />
wo die Menschen sich auch am Abend mit<br />
„Moin, Moin“ begrüßen, haben ihre Reize.<br />
Nicht nur wegen des bekannten Tees und der<br />
vielleicht noch bekannteren Ostfriesenwitze.<br />
In Emden, <strong>Deutschland</strong>s westlichster Hafenstadt,<br />
präsentiert die Kunsthalle berühmte<br />
Werke des Expressionismus, besonders der<br />
Künstlergemeinschaften „Brücke“ und „Blauer<br />
Reiter“, und zeitgenössische Kunst. Ostfriesische<br />
Idylle empfängt den Besucher in<br />
Greetsiel, wo die Krabbenkutterflotte im Hafen<br />
ebenso zu den Sehenswürdigkeiten gehört<br />
wie die zwei Wahrzeichen des Ortes,<br />
eine rote und eine grüne Windmühle, die<br />
„Greetsieler Zwillinge“. Schiffsfans lockt es<br />
nach Papenburg. In dem Städtchen an der<br />
Ems ist der Schiffbau zu Hause. Beim Stadtrundgang<br />
stehen das Freilicht-Schifffahrtsmuseum<br />
und eine Hafenrundfahrt ebenso auf<br />
dem Programm wie die Meyer-Werft, wo riesige<br />
Kreuzfahrtschiffe (im norddeutschen<br />
Plattdeutsch „Pötte“ genannt) entstehen.<br />
Ein Tipp für kulinarische Entdecker ist<br />
das Städtchen Oldenburg, der selbsternannten<br />
„Kohltourhauptstadt“. Hier dreht<br />
sich alles um das norddeutsche Gericht<br />
„Grünkohl mit Pinkel“. Dabei handelt es sich<br />
um eine geräucherte Grützwurst aus Speck,<br />
Bauchfleisch, Zwiebeln und Gewürzen, die<br />
mit Grünkohl und Kartoffeln serviert wird. Das<br />
deftige Gericht, das vor allem in der kalten<br />
Ein Traum in Violett<br />
Ein farbenfrohes Spektakel hat die Lüneburger<br />
Heide berühmt gemacht. Ab<br />
Anfang August überzieht die Heideblüte weite<br />
Teile der Landschaft um die Städte Lüneburg<br />
und Celle mit ihrem violetten Teppich.<br />
Dann ist die schönste Zeit für ausgedehnte<br />
Wanderungen, etwa auf dem Heidschnuckenweg.<br />
Wer lieber mit dem Fahrrad auf Entdeckungsreise<br />
geht: Mehr als 2.000 Kilometer<br />
Radwege führen durch die idyllische Gegend,<br />
die neben dem blühenden Heidekraut von<br />
Wacholderbüschen, Birken und Eichen geprägt<br />
ist. In den Heidedörfern finden im Sommer<br />
zahlreiche Heideblütenfeste statt.<br />
Darüber hinaus ist die Lüneburger Heide<br />
ein ideales Ziel für Unternehmungslustige:<br />
Zehn Erlebnisparks ganz unterschiedlicher Art<br />
befinden sich hier auf engem Raum. Die Palette<br />
reicht vom Vogelpark in Walsrode bis<br />
zum Heidepark in Soltau, wo Adrenalinjunkies<br />
bei wilden Achterbahnfahrten auf ihre Kosten<br />
kommen (siehe S. 60ff.).<br />
Die heutige Heidelandschaft des Naturparks Lüneburger<br />
Heide ist über Tausende von Jahren entstanden<br />
und verfügt über ein großes Wander- und Radwegenetz<br />
Eines der beliebtesten Wanderreviere im<br />
Norden ist der Harz, <strong>Deutschland</strong>s nördliches<br />
Mittelgebirge, dessen berühmtester Berg,<br />
der sagenumwobene Brocken (1.142 m), auf<br />
dem in der Walpurgisnacht die Hexen tanzen<br />
sollen, sich allerdings im benachbarten Sachsen-Anhalt<br />
erhebt. 2006 wurde der Harz, der<br />
bis 1990 durch die innerdeutsche Grenze geteilt<br />
wurde, als Nationalpark ausgewiesen.<br />
Zwei Drittel davon liegen in Niedersachen<br />
und laden zu Wanderungen ein durch Fichten-<br />
und Buchenwälder, vorbei an bizarren<br />
Klippen und durch geheimnisvolle Moore.<br />
40 Niedersachsen<br />
Deutsches Küstenland
die_9 Städte in Niedersachsen,<br />
Hannover Marketing & Tourismus GmbH<br />
Vahrenwalder Straße 7, 30165 Hannover<br />
Tel. 0049-511-16849746, www.9cities.de<br />
+1<br />
Neues hinter historischen<br />
Fassaden entdecken<br />
Braunschweig, Celle, Göttingen, Goslar,<br />
Hameln, Hannover, Hildesheim, Lüneburg<br />
und Wolfenbüttel, das sind gemeinsam mit<br />
der Autostadt die 9_Städte in Niedersachen.<br />
Sie faszinieren ihre Besucher mit Unesco-<br />
Welterbestätten, historischen Fachwerkensembles,<br />
prunkvollen Bürgerhäusern, sowie<br />
prächtigen Schlössern, Parks und Gärten. Historie,<br />
einzigartiges Ambiente und modernes<br />
Leben sind die Zutaten für ein beeindruckendes<br />
Besuchererlebnis.<br />
Das Adelsgeschlecht der Welfen hat in Niedersachsen<br />
vielfältige Spuren hinterlassen. Im<br />
Mittelalter erwählte der Welfenherzog Heinrich<br />
der Löwe Braunschweig zu seiner Residenz<br />
und ließ als Zeichen seiner Herrschaft<br />
ein Löwenstandbild errichten, welches noch<br />
heute als Wahrzeichen der Stadt auf dem mittelalterlichen<br />
Burgplatz steht. Das prachtvolle<br />
Romantisches Fachwerkensemble in Goslar<br />
Schloss in Wolfenbüttel zeigt in seinen Räumen<br />
höfische Wohnkultur und herzoglichen<br />
Glanz; die gegenüber liegende weltberühmte<br />
Herzog August Bibliothek beherbergt mittelalterliche<br />
Handschriften. Und aus Wolfenbüttel<br />
kommt ein ganz besonderes, weltbekanntes<br />
Produkt: der „Jägermeister“-Likör.<br />
In der Welfen-Residenzstadt Celle finden<br />
Besucher nicht nur <strong>Deutschland</strong>s ältestes<br />
komplett erhaltenes Welfenschloss, sondern<br />
auch eine wunderschöne Altstadt mit dem<br />
weltweit größten zusammenhängenden Fachwerkensemble.<br />
Gartenkunst in Vollendung erleben<br />
Sie in der einstigen Sommerresidenz<br />
der Welfen, den Herrenhäuser Gärten in Hannover.<br />
In der Sommersaison bildet der Große<br />
Garten, ein prächtiger Barockgarten, die<br />
traumhafte Kulisse für Feuerwerke, Theater,<br />
Kleinkunst und Konzerte.<br />
In Hameln, der Stadt des Rattenfängers,<br />
dreht sich vieles um die berühmte Märchenfigur.<br />
In der Sommersaison können Besucher<br />
jeden Sonntag während des Rattenfänger-<br />
Freilichtspiels die weltbekannte Geschichte<br />
mitten in der Altstadt live<br />
erleben. Das humorvolle<br />
Musical „RATS“ wird<br />
dort jeden Mittwoch aufgeführt.<br />
Die Hansestadt<br />
Lüneburg begeistert Besucher<br />
mit mittelalterlichem<br />
Charme. Seinen<br />
Reichtum und die prächtigen<br />
Patrizierhäuser verdankt<br />
die Stadt ihrer<br />
Lage auf einem Salzstock.<br />
Aber auch studentisches<br />
Treiben prägt die<br />
Stadt, ebenso wie die<br />
traditionsreiche Universitätsstadt<br />
Göttingen mit<br />
fast 25.000 Studenten<br />
und über 40 Nobelpreisträgern.<br />
Berühmt ist das<br />
Gänseliesel, das „meistgeküsste Mädchen<br />
der Welt“ auf dem Marktbrunnen vor dem<br />
mittelalterlichen Rathaus.<br />
Die lebendige Unesco-Weltkulturerbestadt<br />
Goslar fasziniert ihre Besucher mit<br />
Im Jahr <strong>2015</strong> feiert Hildesheim sein 1.200-jähriges<br />
Jubiläum – ein großes Ereignis für die Welterbe-Stadt<br />
mit der romanischen Kirche St. Michaelis<br />
dem mittelalterlichen Flair der historischen<br />
Altstadt, dem Erzbergwerk Rammelsberg, das<br />
als einziges Bergwerk der Welt über 1.000<br />
Jahre in Betrieb war, und der monumentalen<br />
Kaiserpfalz. Auch Dom und Michaeliskirche in<br />
Hildesheim zählen als herausragende<br />
Zeugnisse romanischer Baukunst zum<br />
Unesco-Weltkulturerbe. Das Roemer- und Pelizeaus<br />
Museum beherbergt eine weltberühmte<br />
Alt-Ägyptenausstellung. In diesem<br />
Jahr erwarten die Besucher der Stadt anlässlich<br />
des 1.200-jährigen Stadt- und Bistumsjubiläums<br />
ein buntes Veranstaltungsprogramm<br />
unter dem Motto „Stadtgefühl“.<br />
Für diejenigen, die in der Adventszeit<br />
klassische Weihnachtsstimmung und stilvolles<br />
Ambiente vor wunderschönen historischen<br />
Kulissen suchen, erstrahlen in allen<br />
Städten zauberhafte Weihnachtsmärkte (siehe<br />
S. 69ff.).<br />
Tipp: Eine ganz und gar andere Art von<br />
Historie bietet der Volkswagen Themen- und<br />
Erlebnispark der Autostadt in Wolfsburg (feiert<br />
dieses Jahr sein 15-jähriges Jubiläum mit<br />
einem großen Sommerfest), der auch das<br />
weltweit größte Auslieferungszentrum für<br />
Neuwagen beherbergt. In einer 28 Hektar<br />
großen Parklandschaft erwarten den Besucher<br />
Expeditionen in die Welt der Mobilität<br />
und Zeitreisen durch die Automobilgeschichte<br />
(siehe S. 62ff.)<br />
Mobile Erlebniswelten in der Autostadt<br />
Deutsches Küstenland<br />
Niedersachsen<br />
41
Bremens ältestes Viertel, der Schnoor, mit seinen<br />
pittoresken Häusern und Gassen begeistert seine Besucher<br />
mit uriger Atmosphäre und hanseatischer Tradition<br />
Nur wenige Schritte entfernt liegt zwischen<br />
Marktplatz und Weser die Böttcherstraße, die<br />
sich mit einer faszinierenden Symbiose aus<br />
traditioneller und expressionistischer Backstein-Architektur<br />
als Gesamtkunstwerk präsentiert.<br />
Kunstliebhaber finden im Roselius-<br />
Haus, dem ältesten Gebäude der Straße,<br />
eine Sammlung niederdeutscher Wohnkultur<br />
und Kunstwerke vom Mittelalter bis zum Barock<br />
sowie im Paula Modersohn-Becker Museum<br />
neben Werken der namensgebenden<br />
Künstlerin Sonderausstellungen zur klassischen<br />
Moderne.<br />
Tradition, Moderne und Meer erleben<br />
Historische Plätze und eine lebendige<br />
Szene, spannende Museen,<br />
futuristische Wissenswelten und<br />
viel maritimes Flair: Bremen und<br />
Bremerhaven – die überraschend<br />
vielseitigen Schwestern<br />
Herzstück, Mittelpunkt und gute Stube<br />
von Bremen ist der Marktplatz,<br />
umgeben vom 600 Jahre alten Rathaus mit<br />
seiner prachtvollen Weser-Renaissance-Fassade,<br />
dem St.-Petri-Dom und dem Haus<br />
der Bürgerschaft. Gerahmt von dem Ensemble<br />
historischer Bauten wacht die imposante<br />
Statue des Roland, Wahrzeichen<br />
und Freiheitssymbol der Stadt das mit dem<br />
Rathaus Unesco-Weltkulturerbe ist. Gleich<br />
um die Ecke ziehen die Bremer Stadtmusikanten<br />
Esel, Hund, Katze und Hahn die Blicke<br />
auf sich. Nebenan in den Gewölben<br />
des Ratskellers, einem der ältesten Weinkeller<br />
<strong>Deutschland</strong>s, lagern rund 650 Sorten<br />
edler Tropfen.<br />
Putzig, verträumt, pittoresk<br />
Den Kontrast zur Böttcherstraße bildet der<br />
Schnoor mit seinen schmalen, verträumten<br />
Gassen und putzigen kleinen Häusern. In<br />
dem pittoresken Viertel waren früher Flussfischer,<br />
Handwerker und Händler zu Hause,<br />
heute beherbergen die kleinen, restaurierten<br />
Bürgerhäuser exquisite Läden, nostalgische<br />
Kneipen und Restaurants. Zu einem kulinarischen<br />
Bummel lockt die Schlachte: Der ehemalige<br />
Uferhafen direkt an der Weser hat sich<br />
zu einer maritimen Gastromeile mit zahlreichen<br />
Restaurants, Cocktailbars, Kneipen und<br />
Biergärten gewandelt.<br />
App trifft Fahrrad<br />
Mit der kostenlosen App „BikeCityGuide“<br />
für Bremen und Bremerhaven wird die Fahrt<br />
überrascht<br />
Unser Tipp!<br />
Emile Bernard – Am Puls der Zeit<br />
7. Februar bis 31. Mai <strong>2015</strong><br />
Kunsthalle Bremen<br />
Online<br />
buchen bei den<br />
Bremen-Profis:<br />
Hotel schon ab 49,95 €<br />
pro Person im Doppelzimmer<br />
z. B. im Hotel Residence inkl. Frühstück<br />
www.bremen-tourismus.de<br />
Service-Telefon<br />
+ 49 (0)421 / 30 800 10<br />
BTZ<br />
BREMER TOURISTIK-ZENTRALE<br />
Findorffstraße 105 · 28215 Bremen<br />
42 Bremen<br />
Deutsches Küstenland
durch die beiden Städte und in das angrenzende<br />
Umland auch für auswärtige Besucher<br />
zum Heimspiel. Stets aktuell kennt sie die kurzen<br />
und attraktivsten Wege durch die Stadt,<br />
weist auf die Sehenswürdigkeiten hin und<br />
spricht dabei mit dem Nutzer.<br />
Ein Gericht findet sich auf nahezu jeder<br />
Bremer Speisekarte: die Rote Grütze.<br />
Der traditionelle Nachtisch wird hier aus Himbeeren,<br />
Johannisbeeren, Kirschen und Erdbeeren<br />
zubereitet und mit Vanillesauce serviert.<br />
Faszinierende Museumslandschaften<br />
Die 2011 modernisierte und erweiterte<br />
Kunsthalle begeistert mit einem bedeutenden<br />
Kupferstichkabinett und Werken von Monet,<br />
van Gogh und Cézanne, Liebermann,<br />
Corinth und Paula Modersohn-Becker. Mit<br />
hochrangigen Leihgaben u. a. aus dem Musée<br />
d` Orsay lädt dort die Sonderausstellung<br />
„Emile Bernard – Am Puls der Moderne“<br />
(7.2.-31.5.<strong>2015</strong>; siehe S. 64ff.) ein. Getreu<br />
dem Motto „Faszination Ferne“ beschäftigt<br />
sich das Übersee-Musum – mit einzigartigen<br />
Exponaten unterschiedlicher Kultur- und Naturräume<br />
– in der Sonderausstellung „China<br />
unter Mao“ (noch bis 5.4.<strong>2015</strong>) mit einer der<br />
prägendsten politischen Persönlichkeiten Chinas.<br />
Im beliebten Universum Bremen, dem an<br />
einen riesigen silbernen Wal erinnernden Science-Center,<br />
können nach Umbau ab März<br />
<strong>2015</strong> neue faszinierende Themenwelten zu<br />
Mensch, Natur und Technik erkundet werden.<br />
Zu den „Wissenwelten“ (siehe S. 62ff.), die<br />
durch Ausprobieren und Interaktion auf unterhaltsame<br />
Weise Wissen vermitteln, gehört<br />
auch das grüne Science Center botanika, wo<br />
der Besucher – mit in diesem Jahr neuem<br />
Entdeckerzentrum – auf Expedition durch<br />
fernöstliche Kulturen und asiatische Pflanzenwelten<br />
geht.<br />
Wo einem Seewind um die Nase weht<br />
Maritimes Flair empfängt den Reisenden<br />
knapp 60 Kilometer flussaufwärts in Bremerhaven.<br />
Leuchttürme reihen sich entlang der<br />
Weser, Möwen begleiten ankommende Schiffe<br />
an der Nordseeküste. Auf dem kilometerlangen<br />
Weserdeich weht Spaziergängern unverwechselbarer<br />
Seewind um die Nase. In der<br />
größten Stadt an der deutschen Nordseeküste<br />
ist die Nähe und die noch immer innige<br />
Beziehung zum Meer auf Schritt und Tritt<br />
spürbar – und in den Museen erlebbar.<br />
Die älteste Hansekogge der Welt (14. Jh.)<br />
liegt im Deutschen Schifffahrtsmuseum, das<br />
Mehr als 200 Traditionssegler werden sich MItte<br />
August in Bremerhaven wieder zum Treffpunkt der<br />
internationalen Gemeinschaft der Segler versammeln<br />
die Entwicklung vom Lederboot zum Ozeandampfer<br />
schildert, vor Anker. Gleich nebenan<br />
geben sich Liebespaare das Ja-Wort auf der<br />
„Seute Deern“, dem weltweit größten noch<br />
fahrtauglichen hölzernen Frachtsegler. Ein<br />
einzigartiges Konzept bietet das Klimahaus<br />
Bremerhaven 8° Ost: Eine „Reise“ durch die<br />
Klimazonen der Erde – von der erfrischenden<br />
Kühle auf einer Schweizer Alm über die<br />
schwüle Hitze des tropischen Regenwalds bis<br />
in die Eiseskälte der Antarktis. Das Deutsche<br />
Auswandererhaus, 2007 als „European Museum<br />
of the Year“ ausgezeichnet, erinnert mit<br />
seiner bemerkenswerten Dokumentation daran,<br />
dass vor wenigen Generationen noch<br />
über sieben Millionen Deutsche ihr Heimatland<br />
verließen, um in der Welt ihr Glück zu<br />
suchen. In dem 2012 eröffneten Erweiterungsbau<br />
präsentiert das Museum nun auch<br />
300 Jahre Einwanderungsgeschichte nach<br />
<strong>Deutschland</strong>.<br />
Tierische Begegnungen machen Besucher<br />
im Fischereihafen bei der „Expedition Nordmeer“<br />
und im „Zoo am Meer“, wo sich Eisbären,<br />
Pinguine und Seehunde tummeln. Im<br />
neuen Nordsee-Aquarium kann man seit<br />
Sommer 2013 bizarre Fische wie Seewolf und<br />
Seehase beobachten (siehe S. 60ff.).<br />
Ein besonderes Erlebnis sind die Häfen der<br />
Stadt. Im Fischereihafen hat sich die Packhalle<br />
IV zu einer 180 Meter langen Flaniermeile<br />
rund um den Fisch entwickelt. Das „Schaufenster<br />
Fischereihafen“ ist eine Gourmetmeile<br />
für Fischliebhaber. Nach dem Gaumenschmaus<br />
geht es mit dem Hafenbus auf Entdeckungsfahrt<br />
zu den Überseehäfen mit dem<br />
Container- und Auto-Terminal sowie der legendären<br />
Lloyd Werft. Und beim Anblick der<br />
Traumschiffe am Kreuzfahrt-Terminal überkommt<br />
so manchen Besucher das pure Fernweh.<br />
Ein Highlight für die Fans von Rahseglern,<br />
Yachten und stolzen Windjammern ist die<br />
„Sail Bremerhaven“ (12.-16.8.<strong>2015</strong>), die regelmäßig<br />
mehrere 100.000 Besucher anlockt.<br />
Willkomen in der Seestadt Bremerhaven<br />
Entdecken Sie die Wissens- und Erlebniswelten mit dem Klimahaus Bremerhaven 8° Ost, dem<br />
Deutschen Schiffahrtsmuseum, dem Deutschen Aus wanderer haus und dem Zoo am Meer sowie<br />
Schiffe, Fisch, Shopping und viel mehr in Bremerhaven an der deutschen Nordseeküste.<br />
Tipps, Tickets, Termine: Erlebnis Bremerhaven GmbH · Bremerhaven Touristik<br />
H.-H.-Meier-Straße 6, D-27568 Bremerhaven<br />
TouristTel: +49 (0)471 - 41 41 41<br />
touristik@erlebnis-bremerhaven.de · www.bremerhaven-tourism.de · www.facebook.com/erlebnisbremerhaven<br />
Deutsches Küstenland<br />
Bremerhaven<br />
43
Hamburg Tourismus GmbH<br />
Wexstraße 7<br />
20355 Hamburg<br />
Tel. 0049-40-30051701<br />
www.hamburg-tourism.de<br />
Der wohl bekannteste Treffpunkt in der<br />
Hafencity sind die Magellan-Terrassen, die<br />
eindrucksvolle Ausblicke auf den Traditionsschiffhafen<br />
und die Elbphilharmonie bieten<br />
Flair mit maritimem Charme<br />
Hamburg, der größte Seehafen<br />
<strong>Deutschland</strong>s, imponiert mit hochklassigem<br />
Entertainment, einer lebendigen<br />
Kulturszene von klassisch<br />
bis modern und mit Shoppingerlebnissen<br />
in stilvollen Passagen<br />
Sogar Sonnenanbeter kommen auf ihre<br />
Kosten. An den Elbstränden und den Beachclubs<br />
entlang des Hafens herrscht an sonnigen<br />
Sommertagen mediterranes Flair. Genauso<br />
wie an der Alster, die sich im Herzen der<br />
Stadt zu einem großen, von Grünflächen umgebenen<br />
Binnensee staut. Eine Oase inmitten<br />
der Großstadt, die von Joggern und Radfahrern<br />
ebenso genossen wird wie von Flaneuren<br />
und Wasserwanderern, die mit dem Kanu<br />
oder – ganz trendy – beim Stand-Up Paddling<br />
die Wasserläufe der City erkunden.<br />
Der Hafen ist natürlich ein Muss. Bei<br />
einer Hafenrundfahrt bekommt der<br />
Besucher den besten Eindruck von<br />
der Vielfalt der Stadt. Zahlreiche Fleete,<br />
Wasserwege, durchziehen das Ensemble<br />
hoher, roter Backsteinbauten<br />
der Speicherstadt mit ihren einstigen<br />
Lagerhäusern, dem größten zusammenhängenden<br />
Lagerhaus-Komplex<br />
der Welt. Hinter den denkmalgeschützten<br />
Fassaden gibt es zahlreiche<br />
Museen zu entdecken, wie das „Miniatur<br />
Wunderland“ mit der größten<br />
Modelleisenbahnanlage der Welt.<br />
„Spicy’s Gewürzmuseum“, das „Internationale<br />
Maritime Museum“ oder<br />
die Ausstellung „Dialog im Dunkeln“<br />
sind weitere lohnende Attraktionen.<br />
Bei der Rundfahrt prominent im Blick: Die<br />
seit 2007 im Bau befindliche Elbphilharmonie,<br />
deren glitzernde Fassaden erahnen lassen,<br />
welch architektonisches Meisterwerk hier<br />
entsteht. Hoch her geht es im Hafen und auf<br />
der Flaniermeile entlang der Landungsbrücken<br />
beim alljährlichen Hafengeburtstag (8.-<br />
10.5.<strong>2015</strong>). Das größte Hafenfest der Welt<br />
lockt (zum 826. mal) mit seinem „Schlepperballett“<br />
und großen Schiffs-Paraden eine Million<br />
Besucher an, wie auch mit den Cruise<br />
Days (7.-13.9.<strong>2015</strong>), an denen sich Kreuzfahrtriesen<br />
wie die MS <strong>Deutschland</strong>, die MS Europa<br />
und die Queen Mary 2 ein Stelldichein geben.<br />
In der Kulturmetropole Hamburg spielt vor<br />
allem die Musik eine beachtenswerte Rolle.<br />
Musikgenuss vom Feinsten bieten in der Kulturmetropole<br />
Hamburg gleich drei große Orchester:<br />
das Philharmonische Staatsorchester<br />
Hamburg, das NDR-Sinfonieorchester und die<br />
Hamburger Symphoniker. Das wunderbare<br />
Ambiente der Laeiszhalle steht für unvergessliche<br />
Klassikabende. Bekannt für seine hochkarätigen<br />
Aufführungen ist die Hamburgische<br />
Staatsoper, in der unter anderem John Neumeiers<br />
weltberühmte Ballett-Kompanie, regelmäßig<br />
die Zuschauer begeistert. Einer der<br />
Programm-Höhepunkte des Hamburg Balletts<br />
ist die Veranstaltung „Junge Choreografen“<br />
in der Opera stabile (7.-9.3.<strong>2015</strong>).<br />
Die Speicherstadt, in Wilhelminischer Backsteingotik<br />
der Gründerzeit ab 1883 erbaut, ist eine der<br />
Hauptattraktionen bei der großen Hafenrundfahrt<br />
Theaterfreunde haben in der Hansestadt<br />
die Wahl zwischen drei Staats-Theatern und<br />
mehr als 40 Privat-Theatern – vom Thalia Theater<br />
über das Deutsche Schauspielhaus bis<br />
zum Altonaer Theater und der Komödie Winterhuder<br />
Fährhaus. Eine gute Möglichkeit,<br />
Hamburgs Bühnen kennen zu lernen, ist die<br />
Hamburger Theaternacht (5.9.<strong>2015</strong>). Aber<br />
Hamburg ist auch neben New York und London<br />
die drittgrößte Musicalmetropole der<br />
Welt (siehe S. 64ff.). Seit November vergangenen<br />
Jahres steht in dem neu eröffneten<br />
„Theater an der Elbe“ das Musical „Das<br />
Wunder von Bern“ auf dem Spielplan.<br />
Ein Magnet für Kunstliebhaber sind die<br />
Deichtorhallen. In den ehemaligen Markthallen<br />
haben sich ganz außergewöhnliche Ausstellungsräume<br />
angesiedelt. Im Haus der<br />
Photographie werden regelmäßig Werke zeitgenössischer<br />
Fotografen gezeigt. Höhepunkt<br />
für Liebhaber anspruchsvoller, künstlerischer<br />
Photographie ist die Triennale der Photographie,<br />
die dieses Jahr zum sechsten Mal in<br />
Hamburg stattfindet (18.-28.6.<strong>2015</strong>, siehe S.<br />
64ff.). Neben Vorträgen, Filmen und Projekten<br />
stehen unter dem Motto „The day will<br />
come“ mehrere Ausstellungen im Mittelpunkt,<br />
die weit über die Triennale hinaus in<br />
verschiedenen Museen zu sehen sind. Zeitgenössischer<br />
Kunst widmet sich vor allem in<br />
Großprojekten die Halle für Aktuelle Kunst.<br />
Sie präsentiert aus Anlass ihres 25-jährigen<br />
Bestehens eine groß angelegte Ausstellung<br />
zum Thema „Picasso in der zeitgenössischen<br />
Kunst“ (2.4.-12.7.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.). Zur<br />
Hamburger „Kunstmeile“ gehört ebenfalls<br />
das Bucerius Kunstforum, das dieses Frühjahr<br />
die Ausstellung „Miró. Malerei als Poesie“<br />
(31.1.-25.5.<strong>2015</strong>) zeigt.<br />
So reichhaltig und vielfältig wie das kulturelle<br />
Angebot der Hansestadt sind auch die<br />
Möglichkeiten für Urlauber, die ihre<br />
Zeit am liebsten mit Einkaufen verbringen.<br />
Auf sie wartet die größte<br />
Dichte an Einkaufspassagen in Nordeuropa,<br />
dazu elegante Edelboutiquen<br />
und die Shops weltberühmter<br />
Modelabels, die auf dem Luxus-Boulevard<br />
„Neuer Wall“ angesiedelt sind.<br />
Vielversprechende Nachwuchsdesigner<br />
tummeln sich im Schanzenviertel<br />
und im Karoviertel sowie auf St. Pauli,<br />
wo die jungen und hippen Hamburger<br />
einkaufen.<br />
St. Pauli muss man erlebt haben:<br />
Die Reeperbahn, die „sündige Meile“,<br />
ist längst mehr, als eine Ansammlung<br />
alteingesessener Erotik-Etablissements.<br />
Mit ihren Seitenstraßen wie<br />
der Großen Freiheit, der Talstraße und der<br />
Gegend um den Hans-Albers-Platz, ist hier<br />
Hamburgs Amüsier- und Partyviertel. Besonders<br />
intensiv gefeiert wird beim Reeperbahnfestival<br />
(23.-26.9.<strong>2015</strong>), wenn etwa 300 Bands<br />
und Einzelkünstler über die Bühnen von rund<br />
70 Clubs, Bars und Theatern auf dem gesamten<br />
Kiez rocken.<br />
Festlich und besinnlich ist die Adventszeit<br />
in Hamburg mit hanseatischer Ausstrahlung<br />
auf 15 Weihnachtsmärkten (siehe S. 69ff.).<br />
44 Hamburg<br />
Deutsches Küstenland
Tourismus-Agentur<br />
Schleswig-Holstein GmbH<br />
Wall 55 · 24103 Kiel<br />
Tel. 0049-431-600 58 3<br />
www.sh-tourismus.de<br />
Kiel<br />
Hamburg<br />
Horizonte – wie nirgendwo<br />
Spannende Exkursionen im Wattenmeer, Badespaß an feinen Sandstränden<br />
und sportliche Touren im Binnenland, dazu verträumte Inseln<br />
und beschauliche Städtchen – Schleswig-Holstein, das Mee(h)r-Erlebnis<br />
Sie lugen aus dem Wattenmeer wie Maulwurfshügel,<br />
winzig klein trotzen sie Wind, Wellen<br />
und Sturmfluten. Die Halligen, „schwimmende<br />
Träume“, wie sie der Dichter Theodor<br />
Storm beschrieb, sind weltweit einzigartig.<br />
Vom Meer umspült und manchmal sogar überspült<br />
liegen die zehn Mini-Eilande mitten im<br />
Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.<br />
Auf manchen kann man wohnen und<br />
den rauen Alltag im Wattenmeer hautnah erleben,<br />
einen Tagesausflug − am schönsten mit<br />
der Pferdekutsche durchs Watt − lohnen sie<br />
alle. Die bekanntesten Halligen sind Hooge,<br />
Gröde, Südfall, Langeneß und Oland. Ein besonderes<br />
Erlebnis bieten die Halligen im Frühjahr,<br />
wenn riesige Schwärme von Ringelgänsen<br />
auf den sattgrünen Wiesen rasten. Aus Anlass<br />
dieses Naturereignisses gibt es alljährlich die<br />
Ringelganstage (18.4.-3.5.<strong>2015</strong>).<br />
Für einen Urlaub bequemer sind die Nordfriesischen<br />
Inseln. Amrum zum Beispiel, wo<br />
herrliche Dünen zum Wandern einladen, Pellworm,<br />
die grüne Insel im Watt mit bäuerlichem<br />
Charakter und himmlischer Ruhe oder<br />
die Familieninsel Föhr. Wer Trubel sucht, der<br />
findet ihn vor allem auf Sylt, der größten und<br />
lebhaftesten Nordfriesischen Insel, die ihren<br />
Ruhm auch den zahlreichen Prominenten aus<br />
Wirtschaft, Politik und Showgeschäft verdankt.<br />
Als Tagesausflug einplanen sollten<br />
Nordsee-Urlauber einen Ausflug nach Helgoland,<br />
<strong>Deutschland</strong>s einziger Hochseeinsel. Allen<br />
Inseln und den Ferienorten an der Küste<br />
gemeinsam ist ein doppeltes Vergnügen: bei<br />
Flut kann man im Meer plantschen und bei<br />
Ebbe durchs Watt wandern.<br />
Denn die Inseln und Halligen sind umschlossen<br />
vom Wattenmeer, das 2009<br />
als erste deutsche Naturlandschaft in die Liste<br />
der Unesco-Weltnaturerbestätten aufgenommen<br />
wurde, gemeinsam mit den Nationalparks<br />
von Hamburg und Niedersachsen sowie<br />
dem Wattenmeer-Schutzgebiet der Niederlande.<br />
Spannend wird es bei Ebbe, alle sechs<br />
Stunden, wenn das Meer sich von den Stränden<br />
zurückzieht und man auf dem Meeresboden<br />
spazieren gehen kann. Dabei gibt es<br />
Wattwürmer, Strandkrabben und Wattenschnecken<br />
zu entdecken oder man kann<br />
Bernstein aus dem Schlick buddeln. Trockenen<br />
Fußes lässt sich die Tierwelt des Wattenmeers<br />
im Multimar Wattforum in Tönning, auf<br />
der Halbinsel Eiderstedt, erleben: Dort sind<br />
Seepferdchen, Seesterne und andere Exoten<br />
in 36 Aquarien zu entdecken.<br />
Krabben frisch vom Kutter<br />
Entlang der Küste und im flachen Hinterland<br />
locken kleine, heimelige Städte. Ein kleines<br />
Schmuckstück ist Friedrichstadt,<br />
eingerahmt von den Flüsschen<br />
Eider und Treene. Das „Holländerstädtchen“<br />
verströmt mit seinen<br />
Grachten und schmalen<br />
Giebelhäusern einen Hauch von<br />
Amsterdam mitten in Friesland. In<br />
Friedrichskoog, im Südwesten des<br />
Landes, ist die Seehundaufzuchtstation<br />
eine Attraktion. Eine weitere ist<br />
der malerische kleine Hafen, in<br />
dem eine beachtliche Krabbenkutterflotte<br />
liegt. Die Krabben werden<br />
hier − wie auch in Büsum einige Kilometer<br />
weiter nördlich − direkt<br />
vom Kutter verkauft: ganz frisch, so<br />
schmecken sie am besten. Geschichten<br />
über das Leben der Krabbenfischer<br />
stehen im Museum am Meer im Mittelpunkt.<br />
Ein Touristenzentrum in der Region ist St.<br />
Peter-Ording. Das Nordseeheilbad liegt auf<br />
der Spitze der Halbinsel Eiderstedt. Hauptanziehungspunkt<br />
für Familien, Jogger, Kiter<br />
und Strandsurfer ist der zwölf Kilometer lange<br />
Strand, auf dem Restaurants auf riesigen<br />
Stelzen stehen. Der Strand ist das ganze Jahr<br />
über eine Bühne für unterschiedlichste<br />
Events, von der Pfingstregatta der Strandsurfer<br />
(23./24.5.<strong>2015</strong>) über die Beach-Volleyball-<br />
Tour (24.-26.7.<strong>2015</strong>) bis zum Drachenfestival<br />
(7.-9.8.<strong>2015</strong>).<br />
Die Wunderwelt des Wattenmeers<br />
– mal Land, mal<br />
Wasser – kann man am besten<br />
bei naturkundlichen Watt-Führungen<br />
durch den Nationalpark-Ranger<br />
verstehen lernen<br />
Schöne Traditionsfeste locken nach Husum,<br />
dem Heimatstädtchen des Dichters Theodor<br />
Storm („Der Schimmelreiter“), gegenüber der<br />
Halbinsel Nordstrand in der Region Nordfriesland<br />
gelegen. Höhepunkte im Veranstaltungskalender<br />
sind im Frühling das Krokusblütenfest<br />
(28./29.3.<strong>2015</strong>), bei dem ca. fünf<br />
Millionen Blüten den Schlosspark wie einen<br />
lila Teppich überziehen, das Festival „Raritäten<br />
der Klaviermusik“ im Schloss, bei dem<br />
selten gespielte Klavierliteratur aufgeführt<br />
wird (21.-29.8.<strong>2015</strong>) und die Husumer Krabbentage<br />
(17./18.10.<strong>2015</strong>) mit Wett-Krabbenpulen<br />
und Shantychor im Hafen.<br />
Für Kunstinteressierte lohnt sich ein Ausflug<br />
nach Seebüll, nördlich von Niebüll. Dort befindet<br />
sich in einem roten Backsteinbau, in dem<br />
der Künstler seit 1937 lebte, das Nolde-Museum.<br />
Neben Stillleben und Landschaftsbildern<br />
sind dort auch die sogenannten „ungemalten<br />
Bilder“ des expressionistischen Malers.<br />
Der 41,5 Meter hohe Leuchtturm der Insel<br />
Pellworm wurde 1907 fertiggestellt und bis 1977<br />
von einem Leuchtturmwächter betreut, der in<br />
den Gebäuden neben dem Turm wohnte<br />
Einer kulinarischen Spezialität Nordfrieslands<br />
begegnet der Urlauber<br />
tagtäglich: Es sind die Schafe, die wie weiße<br />
Wollknäuel auf Wiesen und Deichen grasen.<br />
Das Fleisch der Salzwiesenlämmer ist<br />
fettarm und zart, mild und doch würzig.<br />
Lamm in allen Variationen stehen auf den<br />
Speisekarten der Restaurants, besonders<br />
während der 20. Nordfriesischen Lammtage<br />
(9.5.-31.7.15).<br />
Deutsches Küstenland<br />
Schleswig-Holstein<br />
45
Die Kammern der „Neuen Schleuse“ des<br />
Nord-Ostsee-Kanals sind 310 m lang, 42 m breit<br />
und 14 m tief – der Kanal gehört zu den drei<br />
größten und meistbefahrensten Kanälen der Welt<br />
Sailing, Surfing, Shopping<br />
Kuriose Anblicke beschert der Nord-Ostsee-<br />
Kanal: Wenn die gewaltigen Ozeanriesen von<br />
Brunsbüttel, an der Elbmündung im Südwesten<br />
Schleswig-Holsteins, quer durchs Land<br />
nach Kiel schippern, glaubt man, sie würden<br />
förmlich über die Wiesen fahren. Bei einer<br />
Radtour entlang des Kanals kommt man den<br />
„Pötten“ ganz nah.<br />
Kiel ist <strong>Deutschland</strong>s nördlichste Landeshauptstadt.<br />
Zahllose bunte Segelboote<br />
schaukeln im Sommer in der Kieler Förde,<br />
dazu sorgen Skandinavienfähren und Kreuzfahrtschiffe<br />
aus aller Welt für maritimes Flair.<br />
Das Leben mit dem Wasser prägt den Alltag<br />
in der Stadt. Stolze Traditionssegler und luxuriöse<br />
Yachten gehören hier zum Stadtbild.<br />
Ganz besonders während der „Kieler Woche“,<br />
dem größten Segelsportereignis der<br />
Welt und gleichzeitig größtes Sommerfest<br />
Nordeuropas (19.-28.6.<strong>2015</strong>). Das Programm<br />
reicht von packenden Segelregatten bis zur<br />
Internationalen Balloon Sail. Aber Kiel bietet<br />
auch Shoppingerlebnisse und eine Reihe attraktiver<br />
Museen. Das größte ist die Kunsthalle<br />
mit einer Sammlung von 40.000 Grafiken<br />
aus fünf Jahrhunderten, 1.200 Gemälden und<br />
300 Skulpturen. Das „Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum“<br />
dokumentiert nach dreijähriger<br />
Sanierungspause mit zahlreichen kleinen<br />
und großen Exponaten die maritime<br />
Tradition Kiels.<br />
Für Museumsbesuche lohnt sich die<br />
Reise noch ein Stück weiter in den<br />
Norden, ins beschauliche Schleswig,<br />
wo im prächtigen Schloss Gottorf<br />
gleich zwei interessante Sammlungen<br />
zu sehen sind: Die ehemalige Residenz<br />
der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf<br />
beherbergt das Archäologische<br />
Landesmuseum und das Landesmuseum<br />
für Kunst- und Kulturgeschichte.<br />
In dem zur Anlage gehörenden<br />
Barockgarten können Besucher<br />
den Gottorfer Riesenglobus von innen<br />
betrachten. Am gegenüberliegenden<br />
Ufer der Schleibucht liegt die rekonstruierte<br />
Wikingersiedlung Haithabu. Das Museum gewährt<br />
faszinierende Einblicke in die Struktur<br />
der einstigen Handelsniederlassung. Am südöstlichen<br />
Rand der Förde, wie der langgezogene<br />
Fjord der Schlei genannt wird, liegt das<br />
Wasserschloss Glücksburg. Im Inneren des<br />
weißen Traumpalastes spaziert der Besucher<br />
durch die Fürstenloge, Prunkräume, und eine<br />
reich ausgestattete Schatzkammer.<br />
Auf dem Amazonas des Nordens<br />
Zu den beliebtesten Urlaubsgebieten in<br />
Schleswig-Holstein gehört die südwestlich<br />
von Kiel gelegene Holsteinische Schweiz,<br />
eine sanft gewellte Bilderbuchlandschaft mit<br />
idyllischen Seen, Teichen und Buchenwäldern.<br />
Die Region lässt sich wunderbar mit<br />
dem Fahrrad entdecken, und dabei macht<br />
mancher Gast die Erfahrung, dass „das platte<br />
Land“ gar nicht so flach ist, wie man meint.<br />
Eine Alternative für unterhaltsame Erkundungstouren<br />
ist eine Bootspartie in der Seenlandschaft<br />
um die Städte Malente, Plön mit<br />
seinem leuchtend weißen Schloss, und Eutin.<br />
Neben rund 200 kleinen und größeren Seen<br />
prägen Schlösser und stattliche Herrenhäuser<br />
wie Gut Panker die Region.<br />
Beschaulich ist es auch im Herzogtum Lauenburg,<br />
wo der Naturpark Lauenburgische<br />
Seen und die Schaalseeregion mit weiten<br />
Wäldern und zahlreichen Gewässern zu ausgedehnten<br />
Wanderungen, Radeltouren oder<br />
Kanufahrten einladen. Ein besonderes Vergnügen<br />
ist eine Paddeltour auf der Wakenitz<br />
zwischen Lübeck und dem Ratzeburger See,<br />
dem „Amazonas des Nordens“, so genannt<br />
wegen seiner urwüchsigen Ufervegetation,<br />
die dem 14,5 Kilometer langen Abschnitt einen<br />
dschungelartigen Charakter verleihen. In<br />
Lauenburg, einem idyllischen Städtchen mit<br />
In Mölln, Herzogtum Lauenburg, ist Till Eulenspiegel<br />
immer noch lebendig, wenn am Originalschauplatz<br />
auf dem historischen Marktplatz die<br />
Eulenspiegel-Festspiele inszeniert werden<br />
Kopfsteinpflastergassen und roten Ziegelhäusern<br />
starten im Sommer Dampfschifffahrten<br />
auf der Elbe. Im Städtchen Mölln trieb einst<br />
Till Eulenspiegel seine Späße. In Ratzeburg,<br />
im Zentrum der Ratzeburger Seenlandschaft,<br />
ist der mittelalterliche Dom ein beliebtes Ziel.<br />
So klingt der Norden<br />
Jedes Jahr im Sommer wird die Region für<br />
ein paar Wochen zum Nabel der Musikwelt.<br />
Beim Schleswig-Holstein Musik-Festival<br />
(11.7.-30.8.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.) werden Kirchen,<br />
Werften und Herrenhäuser, Scheunen<br />
und Gutshöfe zu Konzertsälen und Bühnen<br />
für aufstrebende Nachwuchstalente und<br />
Weltstars der klassischen Musik. Das Musikfestival<br />
ist die spektakulärste Veranstaltung im<br />
Land zwischen den Meeren, aber auch einige<br />
kleinere Events, wie die Jazz Baltica oder die<br />
Eutiner Festspiele lohnen den Besuch.<br />
Zurück ans Meer, an die schönsten Badeorte<br />
der schleswig-holsteinischen Ostsee. Das<br />
moderne Ferienzentrum Weißenhäuser<br />
Strand ist ein beliebtes Ziel für Wasserratten<br />
und Familien. Ungestört im Liegestuhl faulenzen,<br />
dazu lädt der breite Strand der Segelhochburg<br />
Heiligenhafen ein. Von Dahme bis<br />
Travemünde erstreckt sich die „Riviera des<br />
Nordens“, die eigentlich Lübecker Bucht<br />
heißt. Hier reiht sich ein feinsandiger Strand<br />
an den nächsten. Acht Kilometer misst allein<br />
der Sandstrand des Nobelkurorts Timmendorfer<br />
Strand, an dessen Dünen und baumbestandener<br />
Promenade sich am Wochenende<br />
der Jet-Set tummelt. Den Gegensatz dazu<br />
bildet das benachbarte Niendorf, durch das<br />
noch ein Hauch von Fischerromantik weht.<br />
Am Hafen werden morgens an bunten Holzbuden<br />
am Steg Scholle und Aal, Dorsch und<br />
Hering direkt vom Kutter verkauft.<br />
Was wäre eine Reise in den Norden<br />
<strong>Deutschland</strong>s, ohne die „Königin der<br />
Hanse“, die alte Hansestadt Lübeck zu besuchen.<br />
Die Heimat von Thomas Mann, gehört<br />
mit seiner Backsteingotik zu den deutschen<br />
Unesco-Welterbestätten. Viele Bauwerke dokumentieren<br />
noch heute für<br />
jeden sichtbar den einstigen<br />
Reichtum – das berühmte<br />
Holstentor, Wahrzeichen der<br />
Stadt, ebenso wie die<br />
prunkvollen Kaufmannshäuser<br />
in der Altstadt und im<br />
Museumshafen. Daneben<br />
gibt es interessante Museen<br />
zu entdecken: Eine atemberaubende<br />
Symbiose zwischen<br />
Alt und Neu, zwischen<br />
Mittelalter und Moderne<br />
präsentiert das Museumsquartier<br />
St. Annen auf<br />
dem Gelände der ehemaligen<br />
Klosterkirche St. Annen. Einblicke in das<br />
politische Leben und Wirken eines großen<br />
Politikers gibt das „Willy-Brandt-Haus”. In die<br />
Welt von Thomas und Heinrich Mann eintauchen<br />
kann der Besucher im Buddenbrookhaus,<br />
wo sich die ganze Welt der Künstlerdynastie<br />
auf zwei Etagen ausbreitet. Und dann<br />
ist da noch das berühmte Lübecker Marzipan,<br />
eine süße Erinnerung, die man sich auf der<br />
Zunge zergehen lassen sollte.<br />
46 Schleswig-Holstein<br />
Deutsches Küstenland
Schwerin<br />
Natur- und Wasserfreuden<br />
Wasserlandschaften an langgestreckten Küsten, idyllischen Seen und auf<br />
sonnenverwöhnten Inseln, ebenso kulturelle Vielfalt in Hanse-Städten<br />
und bei Festivals – Mecklenburg-Vorpommern verwöhnt seine Gäste<br />
Ostseeurlaub auf der<br />
Sonneninsel Usedom.<br />
Vor allem mit unverfälschter Natur ist die<br />
Region im Nordosten <strong>Deutschland</strong>s reich gesegnet.<br />
Auf den Inseln ebenso wie im Hinterland<br />
der Küste, wo ausgedehnte Laubwälder,<br />
Moore und Seen zu vielfältigen Aktivitäten<br />
und Entdeckungen einladen: 2.000 Gewässer<br />
aller Größe verteilen sich über Mecklenburg-<br />
Vorpommern, dazu hat das Bundesland eine<br />
2.000 Kilometer lange Küstenlinie. Rund<br />
26.000 Kilometer Flüsse, Bäche und Kanäle<br />
machen die Region zu einem wahren Paddelparadies.<br />
Wasser ist hier ein prägendes Element.<br />
Hobby-Angler brauchen hier keinen<br />
Angelschein, sondern halten ihre Ruten mit<br />
dem so genannten „Touristenfischereischein“<br />
ins Wasser. Hausbootfahren – eine besonders<br />
reizvolle und erholsame Reviererkundung ist<br />
auf den schier unendlichen Wasserflächen<br />
ohne Führerschein möglich.<br />
Dem Thema Wasser widmet sich dieses<br />
Jahr auch die Mecklenburgische Seenplatte,<br />
das größte zusammenhängende Wassersportrevier<br />
Europas, in besonderer Weise. Mit der<br />
Veranstaltung „Wasser erleben – schauen,<br />
staunen, Probe fahren“ soll die „Müritz Action“<br />
(5.-7.6.<strong>2015</strong>) in Rechlin an der Müritz<br />
vor allem Neueinsteiger mit dem nassen Element<br />
vertraut machen. Besucher können sich<br />
an den drei Tagen über vielerlei Wassersportmöglichkeiten<br />
informieren und zugleich Boote<br />
testen. Die Müritz ist das Herzstück der Seenplatte<br />
und nach dem Bodensee der zweitgrößte<br />
Binnensee <strong>Deutschland</strong>s. Viele Tipps<br />
zu Revieren und Aktivitäten der Seenplatte<br />
finden sich in einer eigenen Broschüre.<br />
Ebenfalls zur „Müritz Action“ zählt die „14.<br />
Müritz Sail“ (14.-17.5.<strong>2015</strong>). Bei der kleinen<br />
Schwester der Rostocker „Hanse Sail“ treffen<br />
elegante Yachten auf sportliche Drachenboote<br />
und Outrigger. Zum Programm gehören unter<br />
anderem Segelwettkämpfe, Wasserskivorführungen<br />
und eine Flottenparade. Beim „Fischerstechen“<br />
und einem so genannten Waterball<br />
kann das Publikum selbst aktiv werden.<br />
Wasser ist auch ein prägendes Element in<br />
den Werken der expressionistischen Maler Max<br />
Pechstein und Karl Schmidt-Rottluf – aus der<br />
Künstlergruppe „Brücke“. Beide waren fasziniert<br />
und inspiriert von der Landschaft der Ostsee.<br />
Unter dem Titel „Zwei Männer – ein<br />
Meer“ präsentiert das Pommersche Landesmuseum<br />
in Greifswald über 100 Gemälde, Grafiken<br />
und Künstlerpostkarten der zwei Maler.<br />
Inselträume in der Ostsee<br />
Die Insel Rügen, <strong>Deutschland</strong>s größtes Eiland,<br />
fasziniert vor allem wegen seiner markanten<br />
Steilküste, die schon im Bild „Kreidefelsen<br />
auf Rügen“ von Caspar David Friedrich<br />
und anderen Künstlern der Romantik verewigt<br />
wurde. Kilometerlange alte Alleen verbinden<br />
im Inselinnern beschauliche Dörfer<br />
Tourismusverband<br />
Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />
Platz der Freundschaft 1<br />
18059 Rostock<br />
Tel. 0049-381-4030550<br />
www.auf-nach-mv.de<br />
Besonders beliebt bei<br />
Seglern ist die Müritz,<br />
<strong>Deutschland</strong>s größter<br />
Binnensee, wo man bei<br />
Flaute auch wunderbar<br />
im Wasser oder in der<br />
Sonne baden kann<br />
mit den Badeorten<br />
an der Küste. Dazu<br />
gehört die „weiße Perle“ Putbus, so genannt<br />
wegen ihrer schneeweißen Bäderarchitektur.<br />
Größtes und beliebtestes Seebad auf Rügen<br />
ist Binz im Nordosten der Insel. Sonne,<br />
Strand und Meer ziehen die Besucher ebenso<br />
in den Badeort mit seiner kilometerlangen<br />
Strandpromenade an der Prorer Bucht, wie<br />
die weißen Villen und Häuser mit ihrem kunterbunten<br />
Stil-Mix aus Klassizismus, Neobarock<br />
und Jugendstil. Ein ideales Ziel ist die Insel<br />
auch für Wellness-Urlauber, wo sie viele<br />
Heilmittel genießen, die die Natur bereithält<br />
– Meerwasser, Meersalz und Algen oder heimischen<br />
Sanddorn und die Rügener Heilkreide<br />
(siehe S. 57ff.).<br />
Der „Grand Schlemm“ ist ein kulinarischer Kurzurlaub<br />
mit einer Gourmet-Strandwanderung auf der Sonneninsel<br />
Usedom und feiert heuer 10-jähriges Jubiläum<br />
Usedom, die zweitgrößte deutsche Insel ist<br />
für Schweizer Gäste besonders bequem erreichbar:<br />
Von Bern und Zürich geht es jedes<br />
Wochenende mit dem Flieger direkt auf die<br />
• 42 km feiner weißer Sandstrand<br />
• 720 km² Naturpark<br />
• 180 km Rad- & 400 km Wanderwege<br />
• Lückenlos erhaltene Bäderarchitektur<br />
• 5 historische Seebrücken<br />
• Zahlreiche Unterkünfte mit Einmaligkeitswert<br />
• Kunst & Kultur inselweit erleben<br />
• Europas längste Strandpromenade<br />
• 18 Seen, Achterwasser, Peenestrom<br />
• Surf- & Kite-Spots am Ostseestrand<br />
Dortmund<br />
Düsseldorf<br />
Köln<br />
Frankfurt<br />
Insel Usedom<br />
Heringsdorf<br />
Infomaterial & Prospekte:<br />
Tel.: +49 (0) 38378 477110<br />
info@usedom.de . www.usedom.de<br />
Fliegen Sie nonstop<br />
nach Usedom!<br />
Infos: www.flug.usedom.de<br />
Stuttgart<br />
Bern<br />
Zürich<br />
Deutsches Küstenland<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
47
Ostsee<br />
Inseln mIt stIl<br />
» Das grösste Ferienangebot<br />
der Schweiz für Ferien an<br />
der Deutschen Ostsee mit<br />
einfacher Anreisemöglichkeit<br />
Direkt an die Ostsee<br />
» Direktflug Zürich–insel<br />
useDom jeweils am samstag<br />
vom 30.5.–26.9.15 unD Bern–<br />
insel useDom am sonntag vom<br />
5.7.–2.8.15.<br />
» Direkter nachtZug auf Die<br />
insel rügen<br />
Weitere Infos auf www.railtour.ch/ostsee und Tel. 031 378 01 01 oder verlangen Sie den <strong>Deutschland</strong>-Katalog in Ihrem Reisebüro!<br />
Usedom_Frey_Magazin_190x129.indd 1 07.01.15 12:39<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Urlaub<br />
ist unsere Natur.<br />
Informationen<br />
und Buchungen:<br />
+49 (0)381 40 30-500<br />
auf-nach-mv.de<br />
48 Mecklenburg-Vorpommern<br />
Deutsches Küstenland<br />
TMV_13_5768_Anz_Image_190x129.indd 1 07.01.13 15:29<br />
Prozessfarbe CyanProzessfarbe MagentaProzessfarbe GelbProzessfarbe Schwarz
Insel. Dort kuscheln sich beschauliche Fischerdörfer<br />
in grünen Buchten, während sich<br />
am Strand mondäne Seebäder aneinanderreihen.<br />
Auf den Seebrücken weht dem Besucher<br />
würzige Meeresluft um die Nase, und<br />
die Augen wandern staunend über wie Zuckerwerk<br />
anmutende Fassaden der Villen in<br />
den drei Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf<br />
und Bansin sowie im Ostseebad Zinnowitz.<br />
Die mit Säulen, Erkern, Türmchen, Balustraden<br />
und filigranen Stuckelementen geschmückten<br />
Häuser sind typisch für die Usedomer<br />
Bäderarchitektur. Damals war es fast<br />
ein Muss, eine herrschaftliche Villa in einem<br />
der mondänen Seebäder auf Usedom zu besitzen.<br />
Hier verbrachte man die schönste Zeit<br />
des Jahres als Sommerfrische. Heute macht<br />
die architektonische Vielfalt der Häuser den<br />
besonderen Reiz der Usedomer Bäderarchitektur<br />
aus.<br />
Die drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf<br />
und Bansin sind auch Stationen<br />
des „Grand Schlemm“, einer kulinarischen<br />
Strandwanderung, die dieses Jahr bereits<br />
zum zehnten Mal stattfindet (16.5.<strong>2015</strong>).<br />
An „Gourmet-Picknickplätzen“ bieten die Inselköche<br />
ihre aromatischen Kreationen an.<br />
Weitere Gelegenheiten, regionale Spezialitäten<br />
zu probieren, bieten die „19. Usedomer<br />
Heringswochen“ (21.3.-11.4.<strong>2015</strong>) und die<br />
Wildwochen im Oktober.<br />
Das 18. Usedomer Jazz-Festival (5./6.6.<br />
<strong>2015</strong>) geht in Heringsdorf über die Bühne,<br />
das 6. Dixielandfestival (20.6.<strong>2015</strong>) und das<br />
17. Countryfest (21./22.8.<strong>2015</strong>) finden in Koserow<br />
statt. Das musikalische Highlight im<br />
Veranstaltungskalender ist das Usedomer Musikfestival<br />
(19.9.-10.10.<strong>2015</strong>), bei dem herausragende<br />
Orchester, Musiker und Chöre unter<br />
Leitung bekannter Dirigenten an mehreren<br />
Orten auf der Insel gastieren.<br />
Jubiläum mit Weltstars<br />
Das bekannteste Musik-Event in der Region<br />
und weit darüber hinaus sind die Festspiele<br />
Mecklenburg-Vorpommern, die diesen Sommer<br />
Jubiläum feiern – sie werden 25 Jahre alt<br />
(20.6.-19.9.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.). Das Jubiläums-Programm<br />
ist gespickt mit Weltstars wie<br />
Anne-Sophie Mutter, Julia Fischer, András<br />
Schiff, Kent Nagano, Ulrich Tukur, Götz Alsmann<br />
und Klaus Maria Brandauer.<br />
Abwechslungsreiche Radrouten wie der<br />
Mecklenburgische Seen-Radweg oder<br />
der Havel-Radweg führen immer wieder<br />
durchs Grüne oder ans Wasser. Zum ersten<br />
Mal laden auch die Festspiele unter dem<br />
Motto „Musik bewegt“ am 21. Juni zu einer<br />
musikalischen Erlebnisreise – mit dem eigenen<br />
oder einem geliehenen Fahrrad – in<br />
Schwerin und Umgebung ein, um musikalischen<br />
Leckerbissen an verschiedenen Veranstaltungsorten<br />
zu lauschen.<br />
Schwerin ist <strong>Deutschland</strong>s kleinste Landeshauptstadt,<br />
hat aber durchaus ein recht stattliches<br />
Ambiente.<br />
Schon wegen seines märchenhaften Schlosses<br />
auf einer Insel im Schweriner See gelegen,<br />
mit anschließendem Park, lohnt der Besuch<br />
– und wegen der Schlossfestspiele (3.7.-<br />
9.8.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.), die dieses Jahr mit<br />
„La Traviata“ ein weiteres Verdi-Werk auf<br />
dem Spielplan haben.<br />
Seit die Hansestadt Wismar mit Augenmaß<br />
und viel Stilempfinden restauriert wurde, gehört<br />
die Hansestadt zu den schönsten an der deutschen<br />
Ostseeküste – hier: am Ziegenmarkt<br />
Stolze Hansestädte<br />
Mit einer historischen Altstadt, einem<br />
malerischen Marktplatz und Sehenswürdigkeiten<br />
wie dem Fürstenhof und der Nikolaikirche<br />
begeistert die Hansestadt Wismar,<br />
an der mecklenburgischen Ostseeküste, seine<br />
Besucher. Seit vorigem Sommer ist die zum<br />
Unesco-Weltkulturerbe zählende Stadt um<br />
eine Attraktion reicher: In zwei historischen<br />
Giebelhäusern in der Altstadt wurde das<br />
Welt-Erbe-Haus mit einer Dauerausstellung<br />
zum Thema eröffnet. Ein Höhepunkt im Wismarer<br />
Festkalender sind die 24. Wismarer Hafentage<br />
(11.-14.6.<strong>2015</strong>) mit Musikbühnen und<br />
Jahrmarkttreiben am Alten Hafen.<br />
Weltoffene Atmosphäre verströmt Rostock,<br />
die größte Stadt von Mecklenburg-Vorpommern,<br />
mit dem Überseehafen, an dem die<br />
Kreuzfahrtriesen anlegen, ihrer Altstadt mit<br />
Einkaufsboulevards, Marktplatz und Backsteinkirchen.<br />
Besuchermagnet Nummer eins<br />
ist jedoch die 25. Hanse Sail (6.-9.8.<strong>2015</strong>), eines<br />
der weltgrößten maritimen Feste, bei<br />
dem vier Tage lang Traditionssegler, imposante<br />
Windjammer und Museumsschiffe in<br />
der Hansestadt zu Gast sind. Segelsport der<br />
Extraklasse erwartet die Besucher in Warnemünde,<br />
dem Seebad mit seinem beliebten<br />
Fischmarkt am rechten Ufer des Alten Stroms,<br />
bei der Warnemünder Woche (4.-12.7.<strong>2015</strong>),<br />
die bereits zum 78. Mal stattfindet.<br />
Auch Stralsund, das „Venedig des Nordens“<br />
wurde in die Liste der Unesco-<br />
Welterbestätten aufgenommen. Die Stadt<br />
liegt wie ein Wasserschloss auf einer Insel, die<br />
durch Brücken und Dämme mit dem Festland<br />
verbunden ist. Unbedingt besuchen sollte<br />
man das Ozeaneum. 2010 als Europas Museum<br />
des Jahres ausgezeichnet, zählt es heute<br />
zu den meistbesuchten Museen in ganz<br />
<strong>Deutschland</strong>.<br />
Bitte senden Sie die richtige Antwort an:<br />
IFOVA Verlagsgesellschaft mbH<br />
Redaktion <strong>Ferienmagazin</strong><br />
Theatinerstraße 44, D-80333 München<br />
Bitte Absenderangabe nicht vergessen!<br />
TEILNAHMEBEDINGUNGEN GEWINNSPIEL:<br />
Einsendeschluss: Für die Verlosung werden alle Einsendungen<br />
berücksichtigt, die bis zum 01.12.<strong>2015</strong> (Poststempel)<br />
bei der IFOVA Verlagsgesellschaft mbH (Redaktion<br />
<strong>Ferienmagazin</strong>, Theatinerstr. 44, D-80333 München)<br />
eingegangen sind. Der Gutschein für den Inselaufenthalt<br />
auf Usedom im DAS AHLBECK HOTEL & SPA (www.DAS-<br />
AHLBECK.de) beinhaltet: 5 Übernachtungen für 2 Personen<br />
in der Saison S oder A mit Wellness-Frühstücksbuffet<br />
sowie einem Begrüßungsmenü und -cocktail am Anreiseabend;<br />
freie Nutzung des 1.250 qm großen Wellnessbereichs<br />
mit Schwimmbad; Startbefüllung der Minibar<br />
u. v. m.. Teilnahmeberechtigt ist jedermann (Mindestalter<br />
18 Jahre) mit Ausnahme der Mitarbeiter des Verlages. Es<br />
entscheidet das Los. Gewinne sind nicht übertragbar und<br />
können nicht in Bargeld umgesetzt werden. Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen.<br />
✁<br />
Gewinnen Sie einen fünftägigen<br />
Aufenthalt auf der Insel<br />
Usedom, einer der sonnenreichsten<br />
Regionen <strong>Deutschland</strong>s,<br />
im Vier-Sterne Superior<br />
DAS AHLBECK HOTEL & SPA.<br />
Gewinnspiel<br />
Welche der benannten Orte in<br />
Mecklenburg-Vorpommern sind als<br />
„Drei Kaiserbäder“ bekannt<br />
❏ Ostseebad Sellin<br />
❏ Seeheilbad Ahlbeck<br />
❏ Seeheilbad Bansin<br />
❏ Ostseebad Ahrenshoop<br />
❏ Seeheilbad Heringsdorf<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ, Wohnort<br />
Telefon<br />
Deutsches Küstenland<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
49
Seit dem Reformationstag 2014 ist der Reformationsaltar<br />
aus der Cranach-Werkstatt in der Wittenberger<br />
Stadtkirche St.-Marien wieder zu bestaunen<br />
Cranach-Jahr <strong>2015</strong> –<br />
Entdeckung eines Meisters<br />
Unter dem Motto „Bild und Bibel“<br />
würdigt die Lutherdekade im Jahr<br />
<strong>2015</strong> das umfangreiche aber,<br />
wenig bekannte Werk von Lucas<br />
Cranach dem Jüngern.<br />
Ein Jubiläum wirft seine Schatten voraus:<br />
2017 jährt es sich zum 500. Mal, dass Martin<br />
Luther seine Thesen an der Wittenberger<br />
Schlosskirche angeschlagen hat. Dem runden<br />
Jubiläum aus Anlass des Beginns der Reformation<br />
geht eine Luther-Dekade voraus, jedem<br />
der zehn Jahre vor 2017 ist ein besonderes<br />
Thema gewidmet. <strong>2015</strong> ist dies ein<br />
weiteres Jubiläum: der 500. Geburtstag von<br />
Lucas Cranach dem Jüngeren.<br />
Dem bislang noch eher unbekannten Wirken<br />
des Sohnes von Lucas Cranach dem Älteren<br />
sind in Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />
verschiedene Ausstellungen gewidmet. Im<br />
Mittelpunkt steht die Landesausstellung von<br />
Sachsen-Anhalt (26.6-1.11.<strong>2015</strong>), die im Augusteum<br />
und anderen Ausstellungsorten in<br />
der Lutherstadt Wittenberg sowie an Standorten<br />
in Dessau und Wörlitz stattfindet. Dies<br />
ist die erste Exposition, die unter dem Titel<br />
„Lucas Cranach der Jüngere – Entdeckung<br />
eines Meisters“ ausschließlich dem Sohn<br />
Cranachs gewidmet ist.<br />
Cranach Junior wurde 1515 in Wittenberg<br />
geboren, in der Werkstatt seines berühmten<br />
Vaters lernte er das Künstler-Handwerk, später<br />
übernahm er die Werkstatt. Er starb 1586<br />
im Alter von 70 Jahren. Einige Stätten seines<br />
Lebens und Wirkens in Wittenberg sind bis<br />
heute erhalten, wie die Cranach-Häuser, die<br />
Stadtkirche und das Lutherhaus. Einen Einblick<br />
ins Leben der Malerfamilie bietet die<br />
Ausstellung „Cranachs Welt“ im Geburtshaus<br />
von Lucas dem Jüngern.<br />
Eines der berühmtesten Werke aus der gemeinsamen<br />
Schaffenszeit von Vater und<br />
Sohn ist der Wittenberger Altar in der St.-<br />
Marien-Kirche. Nach vierjähriger Restaurierung<br />
erstrahlen der berühmte Altar und die<br />
zehn Epitaphien an den Wänden in frischer<br />
Leuchtkraft.<br />
Neben dem künstlerischen Schaffen soll<br />
auch die Rolle von Lucas Cranach dem Jüngeren<br />
als Ratsherr, Stadtkämmerer und Bürgermeister<br />
von Wittenberg beleuchtet werden.<br />
Wer dem Weg Cranachs folgt, der gelangt<br />
auch nach Wörlitz. Dort befindet sich im Gotischen<br />
Haus des Wörlitzer Parks eine der<br />
weltweit ältesten und umfangreichsten<br />
Sammlungen von Gemälden beider<br />
Cranachs. Auch mehrere Kirchen, unter anderem<br />
in Dessau, präsentieren ihre Cranach-<br />
Altäre und -Gemälde.<br />
Ebenfalls mit einem umfangreichen Programm<br />
wird der 500. Geburtstag von Cranach<br />
Junior in Thüringen gefeiert. Bei den<br />
drei Ausstellungen in Gotha, Eisenach und<br />
Weimar werden aber auch die Werke von<br />
Papa Lucas Cranach dem Älteren einer breiten<br />
Öffentlichkeit präsentiert. So wird beispielsweise<br />
in Gotha „Cranach der Ältere als<br />
Hofmaler der sächsischen Kurfürsten“ gezeigt.<br />
Luther-Porträts aus der Cranach-Werkstatt<br />
stehen auf der Wartburg in Eisenach im<br />
Vordergrund. Im Schiller-Museum in Weimar,<br />
dem letzten Wirkungsort des „Älteren“,<br />
sollen unter anderem die „neuesten<br />
kunsthistorischen, theologischen und biografischen<br />
Erkenntnisse über die Cranachs“<br />
präsentiert werden.<br />
Wer tiefer in Leben und Schaffen von Vater<br />
und Sohn Cranach eintauchen will, der kann<br />
seine Entdeckungsreise auf den Norden Bayerns<br />
ausdehnen, wo vor allem Cranach der<br />
Ältere seine Spuren hinterlassen hat. Etwa in<br />
Kronach, wo er mit dem Familiennamen<br />
„Maler“ zur Welt kam, später hat er sich nach<br />
seiner Geburtsstadt umbenannt. Zahlreiche<br />
Werke Cranachs und weiterer fränkischer<br />
Meister beherbergt die Fränkische Galerie in<br />
der Festung Rosenberg. Auf der Veste Coburg,<br />
wo Cranach ein halbes Jahr lang die<br />
Fürsten zur Jagd begleitete, sind 35 Gemälde<br />
und eine umfangreiche Sammlung von<br />
Druckgrafiken zu bestaunen. Dritte im Bunde<br />
der fränkischen Cranachstädte ist Nürnberg.<br />
Ausstellungen, Veranstaltungen und Touren<br />
vor Ort bündelt der Flyer „Fränkische Wege<br />
im Cranach-Jahr <strong>2015</strong>“.<br />
Allgemeine Informationen zum Cranach-<br />
Jahr finden sich im Internet unter den Adressen<br />
www.cranach<strong>2015</strong>.de und www.wege-zucranach.de<br />
Das Herzogliche Museum Gotha zeigt<br />
neben seinem umfangreichen Bestand der<br />
Malerfamilie Cranach eine sehenswerte Sonderausstellung<br />
mit hochkarätigen Leihgaben<br />
50 Cranach-Jahr
Blühende<br />
Gartenreiche<br />
Blütenträume in idyllischen Schlossgärten,<br />
weiträumigen Parks und<br />
bei landesweiten Gartenschauen<br />
Die größte Aufmerksamkeit gilt in diesem<br />
Jahr der Bundesgartenschau (18.4.-11.10.15,<br />
siehe S. 33 und 38), die an fünf Standorten<br />
entlang der Havel in Brandenburg und Sachsen-Anhalt<br />
stattfindet. Die Havel windet sich<br />
idyllisch durch die beschaulichen Ebenen des<br />
Naturparks Westhavelland, den größten Naturpark<br />
Brandenburgs. Und sie verknüpft die<br />
fünf Ausrichter-Orte der diesjährigen Gartenund<br />
Landschaftsparadiese. Dabei verwandeln<br />
sich erstmals sakrale Gebäude in Hallen voller<br />
Blütenzauber und Blumenduft. In<br />
der Kirche St. Laurentius, mitten<br />
im Zentrum Havelbergs, werden<br />
16 Ausstellungen inszeniert. Am<br />
südlichen Ende der Schau, in<br />
Brandenburg an der Havel, wird<br />
die St. Johanniskirche zum Blumenparadies<br />
umgestaltet. Üppige<br />
Blumenwelten, Schattenstauden<br />
und eine „grüne Küche“ ziehen<br />
Besucher nach Premnitz und<br />
Pflanzenneuzüchtungen im Weinbergpark<br />
nach Rathenow. Im<br />
Flugpark Amt Rhinow/Stölln<br />
wachsen Wildrosen rund um das<br />
Flugzeug „Lady Agnes“. Außerdem<br />
gibt es eine Landschaftsbühne und einen<br />
Naturerlebnispfad.<br />
Weitere große Gartenschauen dieses Jahr:<br />
Natur in der Stadt ist das Motto der Bayerischen<br />
Gartenschau in Alzenau (22.5-<br />
16.8.<strong>2015</strong>). Zwei Parkanlagen bilden einen<br />
neu geschaffenen Grünzug über neun Hektar,<br />
der nach der Gartenschau als Naherholungsfläche<br />
genutzt wird. Die Parkanlage<br />
nahe des Stadtzentrums beschäftigt sich mit<br />
dem „Miteinander der Generationen“, die<br />
angeschlossene zweite Anlage widmet sich<br />
dem Thema „Energie“.<br />
In Baden-Württemberg ist Mühlacker der<br />
Standort der Gartenschau Enzgärten. Ein besonderer<br />
Anziehungspunkt sind die zahlreichen<br />
Schaugärten und Blütenbeete, in denen<br />
Inhaltlich profundes Wissen in kurzweiligen<br />
Dialogen mit prominenten Stimmen bietet die<br />
neue, kostenlose App des Schlösserlands Sachsen,<br />
auch über den Barockgarten Großsedlitz<br />
man an unzähligen kleinen Rückzugsorten den<br />
Alltag abstreifen und sich entspannen kann.<br />
Buga <strong>2015</strong> Havelregion<br />
Raritäten und eine Gartenzeitreise<br />
Die Landesgartenschau Landau in der Pfalz<br />
(17.4.-18.10.<strong>2015</strong>) lässt ihre Besucher kunstvolle<br />
Blumenarrangements sowie exotische<br />
Raritäten bestaunen. Herzstück der Schau ist<br />
der Generationenpark, in dem Stauden, ein<br />
Wassergarten und Wechseloberflächen ihr<br />
natürliches Flair verbreiten. Außerdem gewährt<br />
der Energie-Südwest-Aussichtsturm einen<br />
Ausblick über die bezaubernde Ausstellungsfläche,<br />
sowie die Stadt Landau und den<br />
Ebenberg bis hin zum Pfälzer Wald.<br />
Zur 3. Thüringer Landesgartenschau (25.4.-<br />
4.10.<strong>2015</strong>) zieht es Botanik- und Blumenliebhaber<br />
nach Schmalkalden . Die Landschaftsparks<br />
der Schau reihen sich auf ehemaligen<br />
Industriegebieten als Stationen der Gartenzeitreise<br />
aneinander. Zwölf Blumenschauen<br />
erinnern ebenfalls an die Industriegeschichte<br />
der Stadt. Ergänzend dazu sind auch zwei<br />
große Ausstellungen zu den Themen „Mineralwasser“<br />
und „Nationale Naturlandschaften<br />
Thüringen“ geplant.<br />
Im Erzgebirge ist die Landesgartenschau<br />
Ölsnitz (25.4.–11.10.<strong>2015</strong>) das Gartenfest für<br />
Botaniker jeder Altersklasse und speziell für<br />
Eisenbahnromantiker. Auf dem Gelände des<br />
ehemaligen Kohle-Verschiebungsbahnhofs<br />
wandert der Besucher durch prächtige Gärten<br />
und aufwändige Ausstellungen. Mitmachund<br />
Informationsangebote bieten Workshops<br />
und Führungen.<br />
Bunte Gärten und duftende Parks<br />
Das Bayerische Gartennetzwerk zeigt die<br />
vielfältige Gartenkultur Bayerns an 20 Standorten.<br />
Die schönsten Gartenanlagen des Freistaats<br />
wie liebevoll restaurierte Kurparks, duftende<br />
Kräutergärten, herrschaftliche Schlossanlagen<br />
und versteckte Privatgärten wollen<br />
von naturverbundenen Besuchern mit allen<br />
Sinnen erforscht und genossen werden. In Erfurt<br />
präsentiert der egapark die lange Gartenbautradition<br />
der Landeshauptstadt Thüringens.<br />
Der Park vereint auf 36 Hektar zahlreiche<br />
Schau- und Themengärten, Pflanzenschauhäuser<br />
zu den verschiedensten Vegetationszonen<br />
sowie das einzigartige Garten -<br />
baumuseum und Europas größtes ornamental<br />
angelegtes Blumenbeet. Ein Meer von Rosenblüten<br />
entfaltet sich in der Berg- und Rosenstadt<br />
Sangerhausen im Südharz. Hier<br />
blüht die größte Rosensammlung der Welt,<br />
das Europa-Rosarium Sangerhausen, das<br />
8.500 verschiedene Rosensorten und -arten<br />
aus allen Ländern dieser Welt und verschiedener<br />
Epochen beherbergt.<br />
Im Südwesten <strong>Deutschland</strong>s faszinieren die<br />
Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs<br />
mit historischen Gartenanlagen (siehe<br />
S. 10ff.), wie die Schlossgärten in Schwetzingen,<br />
Ludwigsburg und Heidelberg oder dem<br />
Botanischen Garten Karlsruhe. Eine atemberaubende<br />
Gartenkonzeption auf dem steilen<br />
Berghang fasziniert im Schlossgarten Heidelberg.<br />
Im Schlossgarten Schwetzingen säumen<br />
Zirkelhäuser mit exotischen Kübelpflanzen den<br />
barocken Lustgarten, der einst Kulisse für höfische<br />
Feste und fürstliche Vergnügungen war.<br />
Der Klostergarten des Zisterzienserklosters<br />
Schöntal liegt im Schatten der barocken<br />
Klosterkirche und erinnert mit Kräutern<br />
und Heilpflanzen an die hohe Wissenschaft<br />
der Zisterziensermönche.<br />
„Einmal Garten to go, bitte!“ heißt das<br />
Motto des Ippenburger Sommerfestivals.<br />
In Bad Essen, Landkreis Osnabrück, fordert<br />
das Schloss Künstler, Gärtner und<br />
kreative Köpfe auf, einen „Garten to go“,<br />
also ein mobiles Kunstwerk, zu schaffen.<br />
Das „Schlösserland Sachsen“ offenbart<br />
seinen Besuchern neben prachtvollen<br />
Schlössern (siehe S. 34ff.) auch blühende<br />
Parks und Gärten. Auf zwölf Hektar<br />
zeigt sich der Barockgarten Großsedlitz<br />
heute als Gartenkunstwerk mit zwei<br />
Orangerien, Wasserspielen und rund 60<br />
Skulpturen. Der um 1850 im Stil eines englischen<br />
Landschaftsgartens angelegte historische<br />
Kurpark der Königlichen Anlagen Bad<br />
Elster bietet mit seltenen Gehölzen, farbenprächtigen<br />
Blumenbeeten und sattgrünen Rasenflächen<br />
etwas fürs Auge und für die Seele.<br />
Themengärten, Skulpturen, Wasserspiele und<br />
der Louisa-See ergänzen die gestaltete Landschaft.<br />
Ein romantischer Landschaftspark um<br />
das Mausoleum des Klosters Altzella war<br />
schon Inspiration für romantische Maler wie<br />
Caspar David Friedrich und fasziniert bis heute<br />
seine Besucher. Die Schlossparks in Lichtenwalde<br />
und in Pillnitz komplettieren das<br />
grüne, blühende und duftende Angebot des<br />
Schlösserlandes.<br />
Gärten und Parks<br />
51
Deutsche Märchenstraße<br />
34117 Kassel<br />
Tel. 0049-561-920 47 910<br />
www.deutsche-maerchenstrasse.de<br />
h Rhein/Ruhr<br />
nach Rhein/Ruhr<br />
Mitglieder der Märchenstraße<br />
Deutsche Märchenstraße<br />
Seit 40 Jahren eine Entdeckungsreise für die ganze Familie<br />
nach Cuxhaven<br />
Bremerhaven<br />
Bad Oeynhausen<br />
Naturpark<br />
Wiehengebirge<br />
Mittellandkanal<br />
nach Rhein/Ruhr<br />
Lahntal<br />
Frankfurt<br />
am Main<br />
ICE<br />
Naturpark<br />
Steinhuder Meer<br />
Hämelschenburg<br />
Lebensstationen der Brüder Grimm<br />
Naturpark<br />
Solling-Vogler<br />
ICE<br />
ICE<br />
Deutsche Märchenstraße<br />
0 km 10 20 30 km<br />
Frankfurt<br />
Bremerhaven<br />
Bremen<br />
Hanau<br />
Entfernungen:<br />
Gesamtlänge mit Abzweigungen:<br />
Frankfurt – Hanau ca. 30 km<br />
Hanau – Bremerhaven ca. 700 km<br />
Diese Karte ist nicht maßstabsgerecht.<br />
Autobahn<br />
Elbe-Lübeck-Kanal<br />
nach Schwerin<br />
Wahlsburg<br />
Bad Karlshafen<br />
Bovenden Ebergötzen<br />
Oberweser<br />
Trendelburg<br />
Sababurg Göttingen<br />
Reinhardswald<br />
nach Nordhausen/<br />
Hofgeismar<br />
Eisleben/Halle<br />
Naturpark<br />
Grebenstein<br />
Heilbad<br />
Münden<br />
nach Dortmund/Köln<br />
Hann. n. Münden<br />
Schloss<br />
Heiligenstadt<br />
Naturpark<br />
Berlepsch<br />
Burg Hanstein<br />
Habichtswald<br />
Kassel Nieste Witzenhausen<br />
Wolfhagen<br />
Mackenrode<br />
Kaufungen<br />
Schauenburg<br />
Helsa<br />
Bad Sooden Allendorf<br />
Baunatal<br />
Waldeck Niedenstein<br />
Gudensberg Hessisch Lichtenau<br />
Nationalpark Kellerwald-Edersee<br />
Bad Wildungen<br />
Fritzlar<br />
Naturpark<br />
Melsungen Meißner-Kaufunger Wald<br />
Frankenberg<br />
Homberg/Efze<br />
nach Dresden/Eisenach<br />
Knüllwald<br />
Marburg<br />
nach Heidelberg<br />
Bremen<br />
Hoya<br />
Nienburg<br />
Wiedensahl<br />
Lüdge<br />
Schwalmstadt<br />
Hanau<br />
Buxtehude<br />
Hessisch Oldendorf<br />
Hameln<br />
Bodenwerder<br />
Polle<br />
Willingshausen<br />
Alsfeld<br />
Schloss<br />
Eisenbach<br />
Herbstein<br />
Freiensteinau<br />
Naturpark<br />
Hessischer Spessart<br />
Hamburg<br />
Steinau<br />
Fürstenberg<br />
nach München<br />
nach Kiel<br />
Hannover<br />
Naturpark<br />
Weserbergland<br />
Bad Hersfeld<br />
nach Würzburg<br />
nach Lübeck<br />
nach Berlin<br />
ICE-Bahnstrecke<br />
Wer kennt nicht Dornröschen.<br />
Schneewittchen, die Bremer Stadtmusikanten<br />
und viele weitere der<br />
Geschichten, die die Brüder Grimm<br />
vor mehr als 200 Jahren erstmals<br />
als „Kinder- und Hausmärchen“<br />
veröffentlicht haben Und wer hat<br />
sich noch nie ein wenig vor „dem<br />
bösen Wolf“ gefürchtet oder – eher<br />
sehnsüchtig als furchtsam – von einem<br />
wirklich „märchenhaften Urlaub“<br />
geträumt<br />
Seit 1975 lädt die Deutsche Märchenstraße<br />
dazu ein, den Spuren der<br />
berühmten Brüder Grimm zu folgen<br />
und in die schillernden Welten der<br />
deutschen Märchen, Sagen und Legenden<br />
einzutauchen.<br />
Von Hanau, dem Geburtsort der<br />
Grimms bis an die Nordsee nach<br />
Bremen/Bremerhaven reiht die<br />
Deutsche Märchenstraße ihre Lebensstationen<br />
sowie Orte und Landschaften,<br />
in denen ihre Märchen aufzuspüren<br />
sind, zu einem fabelhaften<br />
Reiseweg aneinander. Dabei kann es<br />
vielerorts zu überraschenden und erzählenswerten<br />
Begegnungen mit<br />
mannigfachen Märchen- und Sagenfiguren<br />
kommen.<br />
In Steinau an der Straße lässt sich<br />
bei einem Besuch des Brüder<br />
Grimm-Hauses und bei einem Gang<br />
durch die historische Altstadt (fast)<br />
noch spüren, wie Jacob, Wilhelm<br />
und ihre Geschwister in ihren Kindertagen<br />
wohl gelebt haben. Und<br />
auch in Marburg, dem Studienort<br />
der Brüder, haben sich viele der<br />
Treppen und Gässchen kaum verändert,<br />
seit Jacob und Wilhelm sie täglich<br />
durchschritten. Dort haben sie<br />
sich übrigens das erste Mal mit der<br />
Idee befasst, eine systematische<br />
Märchensammlung zu erarbeiten.<br />
Dank dieser Anregung aus den<br />
Studienzeiten der Brüder Grimm<br />
und ihrem unglaublichen Fleiß können große<br />
und kleine Märchenfreunde auf ihrer Reise<br />
Rotkäppchen in Alsfeld, Schneewittchen in<br />
Bad Wildungen-Bergfreiheit, Frau Holle im<br />
Werraland, Hase und Igel in Buxtehude sowie<br />
dem Klabautermann in Bremerhaven begegnen.<br />
Im Mittelpunkt der Route liegt Kassel,<br />
die Hauptstadt der Deutschen Märchenstraße<br />
mit ihrem faszinierenden Bergpark Wilhelmshöhe<br />
(Unesco Weltkulturerbe). Die GRIMM-<br />
WELT Kassel dagegen ist das neue attraktive<br />
Ausstellung (Eröffnung Sommer <strong>2015</strong>), um<br />
Leben und Werk der Brüder Grimm zu erforschen<br />
und nachzuvollziehen.<br />
Zahlreiche märchenhafte Darbietungen von<br />
den Zwergenmützchen in Oberweser über<br />
die Dornröschenaudienzen auf Schloss Sababurg<br />
im Reinhardswald und dem kurierenden<br />
Doktor Eisenbart in Hann.Münden bis zu den<br />
Aschenputtelspielen in Polle, dem Rattenfänger-Musical<br />
in Hameln und der Inszenierung<br />
der Bremer Stadtmusikanten können Sie aber<br />
natürlich auch entlang der Deutschen Märchenstraße<br />
erleben.<br />
Eingebettet sind die Angebote in die abwechslungsreiche<br />
Natur- und Kulturlandschaft<br />
zwischen Main und Meer, die auch dazu einlädt,<br />
<strong>Deutschland</strong> zu entdecken und Landschaft<br />
zu genießen – motorisiert, per Rad, zu<br />
Fuß oder gar auf dem Wasser.<br />
Neuer Prospekt:<br />
Märchenhafte Reisetipps<br />
für Familien und Kinder<br />
Hann.Münden<br />
52 Reisen auf den Spuren von...
Wege für Entdecker<br />
In entschleunigten Genusstouren durch malerische Landschaften und<br />
faszinierende Epochen zu magischen, sagenhaften und spirituellen Orten<br />
Der nach italienischen Vorbildern gestaltete<br />
Augustusbrunnen vor dem beeindruckenden<br />
Renaissance-Rathaus von Augsburg erinnert an<br />
den römischen Stadtgründer Kaiser Augustus<br />
Natur- und Kunstgenuss vereint <strong>Deutschland</strong>s<br />
vermutlich älteste Ferienstraße, die bereits<br />
in einem Bericht über eine Reise des Königs<br />
Maximilian II. im Jahre 1858 erwähnt<br />
wurde. Es handelte sich um eine Reise quer<br />
durch die Bayerischen Alpen, vorbei an urigen<br />
Bauerndörfern und historischen Städten.<br />
Dieser Königsreise nachempfunden ist – in<br />
nahezu identischem Verlauf – die Deutsche<br />
Alpenstraße. Von Lindau am Bodensee windet<br />
sie sich quer durchs Allgäu und Oberbayern<br />
bis nach Marktschellenberg im Berchtesgadener<br />
Land. Ihr Weg wird gesäumt von historischen<br />
Prachtbauten, von prunkvollen Kirchen<br />
und mächtigen Klöstern wie beispielsweise<br />
der Benediktinerabtei Ettal und dem<br />
Kloster Benediktbeuern, die Barock in Vollendung<br />
präsentieren. Neben spektakulären Panoramablicken<br />
ins Alpenvorland sind malerische<br />
Burgen und Schlösser, allen voran die in<br />
aller Welt berühmten Königsschlösser Ludwigs<br />
II., Neuschwanstein, Hohenschwangau<br />
und Linderhof sowie Schloss Herrenchiemsee,<br />
Höhepunkte der Reise.<br />
In Würzburg am Main beginnt die wohl beliebteste<br />
Ferienstraße <strong>Deutschland</strong>s, die sich<br />
Heimelige Winzerorte, wie das<br />
Städtchen Staufen im Markgräflerland,<br />
lassen sich am besten entlang<br />
der Badischen Weinstraße erkunden<br />
gemächlich bis nach Füssen an den Alpenrand<br />
schlängelt. An der Romantischen Straße<br />
reihen sich auf rund 400 Kilometern weltbekannte<br />
Sehenswürdigkeiten aneinander. Dort<br />
finden sich Highlights wie die mittelalterliche<br />
Stadt Rothenburg ob der Tauber, die für viele<br />
romantischste Stadt <strong>Deutschland</strong>s,<br />
und historische Städte<br />
wie Augsburg und Landsberg<br />
am Lech. Ferner locken drei<br />
Unesco Weltkulturerbestätten:<br />
die Würzburger Residenz, der<br />
Limes bei Dinkelsbühl sowie<br />
die Wieskirche im oberbayerischen<br />
Pfaffenwinkel. Überdies<br />
lädt an jeder Ecke ein Schloss,<br />
eine Kirche oder ein Museum<br />
zu einem Zwischenstopp ein.<br />
Vor allem für Weinliebhaber<br />
ein Genuss ist die Reise auf der<br />
Badischen Weinstraße durch<br />
das Weinland Baden entlang<br />
des Schwarzwalds. Im Dreiländereck<br />
aus <strong>Deutschland</strong>, Frankreich und der<br />
Schweiz können Wanderer, Radfahrer oder<br />
Autoreisende neben stimmungsvollen Weinfesten,<br />
kulinarischen Weinwanderungen und<br />
genussvollen Weinproben auch regionale<br />
Schmankerl von Spargel bis Speck entdecken<br />
und probieren. Diese Fülle an Delikatessen<br />
brachte der Weinstraße den Spitznamen<br />
„Schlemmerstraße“ ein. Besonders im Wonnemonat<br />
Mai ziehen die Orte entlang der<br />
Weinstraße unter dem Motto „MaiWein<br />
<strong>2015</strong>“ mit mehr als 130 Events und Aktionen<br />
wie Kellerführungen und Winzerhocks Besucher<br />
an. Ein Highlight ist dabei der Gutedeltag<br />
im Markgräflerland mit der größten Gutedelweinprobe<br />
der Welt – wobei sogar die<br />
Weinstraße teilweise für den Autoverkehr gesperrt<br />
wird.<br />
Der Schwarzwald ist ein Dorado für entdeckungsfreudige<br />
Autourlauber, in keiner anderen<br />
Gegend <strong>Deutschland</strong>s drängen sich<br />
so viele Ferienstraßen: Weitere touristische<br />
Routen sind etwa die Deutsche Uhrenstraße,<br />
die Schwarzwald-Panoramastraße, die<br />
Schwarzwald-Bäderstraße, die Badische<br />
Spargelstraße, die Hohenzollerstraße sowie<br />
die Berta Benz Memorial Route, die an die<br />
erste mobile Fernfahrt von Mannheim nach<br />
Pforzheim erinnert.<br />
1.200 Kilometer umfasst die gesamte Strecke<br />
der Deutschen Burgenstraße, die von<br />
Mannheim bis Prag führt. Mehr als 70 Burgen<br />
und Schlösser liegen auf der Tour, die durch<br />
historische Städte wie Bayreuth, Bamberg,<br />
Nürnberg und Karlsbad führt. Auf dem Weg<br />
liegt auch Bad Wimpfen, eine der Gründerstädte<br />
dieser Touristik-Route. Das romantische<br />
Ambiente mit alten Toren und Türmen,<br />
umrahmt von kleinen Gassen, machen die<br />
Stadt zu einer stimmungsvollen Station und<br />
verzaubern Besucher jeder Altersklasse. Mittelalterlichen<br />
Charme versprüht Rothenburg<br />
ob der Tauber, das der Burgenstraßen-Wanderer<br />
ebenfalls durchquert. Die spitzgiebeligen<br />
Häuser der Altstadt sind ein bekanntes<br />
und gleichermaßen beliebtes Fotomotiv.<br />
Westlich von Rothenburg liegt Heilbronn.<br />
Blickfänge in der Neckarstadt sind das Renaissance-Rathaus<br />
mit der astronomischen<br />
Uhr sowie die Westturmanlage der Kilianskirche<br />
mit Figuren aus der Reformationszeit.<br />
Dem berühmten „Käthchen von Heilbronn“<br />
ist ein Denkmal auf dem kleinen Platz vor<br />
dem Naturhistorischen Museum gewidmet.<br />
Die Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße<br />
beginnt zu Füßen des größten<br />
Reisen auf den Spuren von...<br />
53
Die reiche Geschichte der ehemaligen<br />
Reichsstadt Wimpfen wird am 13.<br />
und 14. Juni <strong>2015</strong> beim Reichsstadtfest<br />
in der unter Denkmalschutz stehenden<br />
historischen Altstadt wieder lebendig<br />
Eine Attraktion der Glasstraße ist die<br />
Gläserne Kapelle in Zwiesel, deren speziell<br />
gefertige 131 Glaskacheln von<br />
einem Stahlgerippe getragen werden<br />
Kirchturms der Welt. Vom Ulmer<br />
Münster, dessen Kirchturm vor<br />
125 Jahren fertiggestellt wurde,<br />
führt die Straße an Kirchen,<br />
Klöstern, Kapellen, Residenzen<br />
und Schlössern vorbei. Neben<br />
der Hauptstrecke gehören drei<br />
weitere Routen zur Barockstraße.<br />
Die barocke Bauart und der<br />
damit einhergehende Prunk stehen<br />
dabei im Fokus. Zu den Sehenswürdigkeiten<br />
gehören unter<br />
anderem Bad Wurzbach, dessen<br />
berühmtes Treppenhaus im<br />
Schloss ein Anziehungspunkt ist,<br />
Ravensburg und das benachbarte<br />
Weingarten, in dessen Basilika<br />
allein 2.500 Putti und Hermen<br />
zu zählen sind, sowie Bad<br />
Waldsee, dessen doppeltürmige<br />
Kirche St. Peter von Dominikus<br />
Zimmermann dem barocken Stil<br />
angepasst wurde.<br />
Thermen und Wellnessoasen<br />
sind die Attraktionen der Schwäbischen<br />
Bäderstraße (siehe S.<br />
57). Die Route, die nicht nur Gesundheitsurlauber<br />
anspricht, verläuft<br />
vom Bodensee ins hügelige<br />
Allgäu und verbindet neun charmante<br />
Kurorte: von Überlingen<br />
geht es über Bad Saulgau, Bad<br />
Buchau, Bad Schussenried, Aulendorf,<br />
Bad Waldsee, Bad Wurzach<br />
und Bad Grönenbach bis<br />
nach Bad Wörishofen. Statt mit<br />
dem Auto kann diese Straße, vorbei<br />
an wildromantischen Riedund<br />
Moorlandschaften, auch mit<br />
dem Fahrrad auf dem knapp 250<br />
Kilometer langen Bäderradweg<br />
entdeckt werden.<br />
In die zauberhafte Welt der Gebrüder<br />
Grimm und ihrer Märchenhelden<br />
entführt die Deutsche<br />
Märchenstraße (siehe S.<br />
52). Auf mehr als 600 Kilometern<br />
verbindet sie alle historisch bedeutsamen<br />
Stationen der Geschichtensammler<br />
auf dem Weg<br />
vom Main zum Meer, zwischen<br />
Hanau und Bremen.<br />
Der Faszination des Fachwerks<br />
begegnen Entdeckungslustige<br />
auf der Deutschen Fachwerkstraße.<br />
Sechs Bundesländer werden<br />
von den sechs Regionalstrecken<br />
berührt. Im Zusammenschluss<br />
von fast 100 Städten entstand<br />
die Gesamtstrecke von 2.800 Kilometer.<br />
Kurbäder und Festspielorte<br />
wechseln sich ab mit Naturparks<br />
und romantischen Winkeln.<br />
Bayreuth lebendig. Entlang der<br />
550 Kilometer langen Porzellanstraße<br />
reihen sich attraktive Urlaubsregionen<br />
wie der Steigerwald,<br />
das Obere Maintal, das<br />
Coburger Land, der Frankenwald,<br />
das Fichtelgebirge und<br />
der Oberpfälzer Wald. Entlang<br />
der Route zeigen Museen,<br />
Werksverkäufe, Fachgeschäfte<br />
und Manufakturen in den Orten<br />
die ganze Bandbreite der Porzellankunst<br />
auf.<br />
Zerbrechliche Kunstwerke beherbergt<br />
auch die Glasstraße,<br />
die zwischen Passau und dem<br />
„Europäischen Bleikristallzentrum“<br />
Neustadt an der Waldnaab<br />
durch den Osten Bayerns verläuft.<br />
Quer durch den Bayerischen<br />
Wald lassen sich in Muse-<br />
Vergangenheit fühlen -<br />
Gegenwart genießen<br />
• Staufische Kaiserpfalz und<br />
Deutschordensstadt am<br />
burgenreichen Neckarsteig<br />
• Stadt- und Erlebnisführungen<br />
• Rad- und Wandervergnügen an<br />
Neckar, Kocher & Jagst<br />
• Traditionelle Feste und Märkte<br />
• Kurzreisen zum Thema<br />
Mittelalter, Wein & Gesundheit<br />
Tourist-Information Bad Wimpfen<br />
Tel. +49 (0) 7063/97 20 0<br />
info@badwimpfen.org<br />
www.badwimpfen.de<br />
www.gundelsheim.de<br />
BOberschwäbische<br />
Barockstraße<br />
Perlen des Barock<br />
Kostenloses Infomaterial:<br />
Oberschwaben Tourismus GmbH<br />
Neues Kloster 1<br />
D-88427 Bad Schussenried<br />
Tel.: +49 7583 331060<br />
www.oberschwaben-tourismus.de<br />
info@oberschwaben-tourismus.de<br />
Frankfurt/Höchst ist<br />
das jüngste Mitglied.<br />
Neben den<br />
schönen Fachwerkensembles<br />
sind<br />
dort das spätmittelalterliche<br />
Schloss,<br />
ein barocker Palast,<br />
ein gotischer Zollturm<br />
und die karolingische<br />
Justinuskirche<br />
sehenswerte<br />
Ziele und beliebte<br />
Fotomotive.<br />
Drei Jahrhunderte<br />
Porzellangeschichte<br />
werden<br />
von Bamberg bis<br />
zum Frankenwald<br />
und von Hof nach<br />
Kleinode wie das Schloss Kißlegg säu -<br />
men die Oberschwäbische Barockstraße<br />
und begeistern mit reich stuckierten<br />
Barockräumen sowie kostbaren Fresken<br />
en, Galerien und Betrieben<br />
Kunstwerke aus 700 Jahren Glasbläsertradition<br />
entdecken. Die<br />
Strecke säumen eine Vielzahl von<br />
handwerklich oder künstlerisch<br />
orientierten Glasbetrieben. In einigen<br />
Glashütten kann der Reisende<br />
besondere Souvenirs erstehen:<br />
handwerklich geblasene<br />
Kunstwerke aus Glas.<br />
Vorbei an den schönsten und<br />
wichtigsten Baudenkmälern, Burgen<br />
und Schlössern Sachsen-Anhalts<br />
führt die Straße der Romanik.<br />
Städte wie Naumburg, Magdeburg<br />
oder die Unesco-Welter-<br />
54 Reisen auf den Spuren von...<br />
OTG-Barock-44x129.indd 1 07.11.14 15:23
estadt Quedlinburg liegen an<br />
der Strecke, einzigartige Landschaften<br />
wie die Altmark oder der<br />
Harz werden ebenfalls passiert.<br />
Wallfahrts- und<br />
Verkehrsbüro Altötting<br />
Kapellplatz 2a<br />
84503 Altötting<br />
Tel. 0049-8671 - 506219<br />
touristinfo@altoetting.de<br />
www.altoetting.de<br />
Auf stillen Wegen Ruhe finden<br />
Pilgerwege sind im Trend. Bei ausgedehnten<br />
Wanderungen und Pilgertouren den Alltag<br />
mal für eine Weile abstreifen, dafür begeistern<br />
sich immer mehr Menschen.<br />
<strong>Deutschland</strong>s bekanntester und beliebtester<br />
Wallfahrtsort ist Altötting. Die „Schwarze<br />
Madonna“, das Marienbildnis in der berühmten<br />
Gnadenkapelle, ist ein Ziel für Gläubige<br />
aus aller Welt. Pilger beten vor dem Gnadenbild,<br />
wie es bereits die Päpste Pius VI., Johannes<br />
Paul II. sowie der deutsche Papst Benedikt<br />
XVI. taten. Das Zepter der Schwarzen<br />
Madonna ziert der Bischofsring des deutschen<br />
Papstes. Diesen legte er nach seiner<br />
Papstwahl der Maria zu Füßen. Weitere Ziele<br />
der Pilger sind in Altötting die Bruder-Konrad-Kirche<br />
mit dem Reliquienschrein des heiligen<br />
Kapuzinerpförtnerbruders und die beeindruckende<br />
Wallfahrtsbasilika St. Anna.<br />
In Wittenberg, der Stadt an der Elbe, verbrachte<br />
Martin Luther den größten Teil seines<br />
Lebens − erst als Mönch, später als Familienvater<br />
Altötting ist auch deshalb das Ziel so vieler<br />
Pilger, weil gleich mehrere Pilgerwege die<br />
Stadt durchqueren, beziehungsweise hier enden.<br />
So führt der Jakobsweg Böhmen-Bayern-Tirol<br />
von Krumau an der Moldau in den<br />
oberbayerischen Wallfahrtsort, in Gegenrichtung<br />
führt er von Kufstein Inn abwärts ins<br />
„Herz Bayerns“. Der St. Rupert Pilgerweg<br />
startet in Altötting und führt über Waging am<br />
See ins Salzburger Land auf den Spuren des<br />
heiligen Rupert, dem „Apostel Bayerns“.<br />
Dem (ehemaligen) „Papst Bayerns“, Benedikt<br />
XVI., folgt hingegen der Benediktweg, der<br />
die Stätten seiner Kindheit und Jugend<br />
durchläuft. Ebenfalls durch Altötting verlaufen<br />
der Wolfgang-Weg von Regensburg nach St.<br />
Wolfgang im Salzkammergut und die Via Maria,<br />
die Altötting mit dem österreichischen<br />
Wallfahrtsort Mariazell verbindet. Eine Übersicht<br />
über diese Wege ist beim Wallfahrtsund<br />
Verkehrsbüro Altötting erhältlich.<br />
Bevor sich 2017 die Reformation zum 500.<br />
Male jährt, bietet der Pilgerweg auf Martin<br />
Luthers Spuren Möglichkeiten zur Einstimmung,<br />
zur Besinnung oder einfach nur zum<br />
erholsamen Ausflug. Auf über 400 Kilometern<br />
durchläuft der 2008 angelegte Lutherweg die<br />
wichtigsten Stationen des Reformers. Beginnend<br />
in Wittenberg, dem Ort, an dessen Kirchentür<br />
Luther seine 95 Thesen schlug, führt<br />
die Route weiter über Eisleben, dem Geburts-<br />
und Sterbeort Martin Luthers, bis nach<br />
Mansfeld, wo Luther<br />
seine Kindheit und Jugend<br />
verbrachte. Weiter<br />
führt die Strecke<br />
nach Eisenach mit der<br />
über dem Ort thronenden<br />
Wartburg. Hier lebte<br />
Martin Luther inkognito<br />
als „Junker Jörg“<br />
und übersetzte das<br />
Neue Testament in die<br />
deutsche Sprache. Insgesamt<br />
verläuft der Lutherweg<br />
durch die vier<br />
Bundesländer Thüringen,<br />
Bayern, Sachsen-<br />
Anhalt und Sachsen.<br />
<strong>2015</strong> soll das Projekt „Lutherweg in Sachsen“<br />
vollendet werden. Auf einer Strecke von rund<br />
550 Kilometern verbindet die Wander- und<br />
Pilgerroute 27 Orte, darunter Grimma mit<br />
dem Kloster Nimbschen, Bad Düben, Torgau,<br />
Rochlitz und Leipzig.<br />
Ein eindrucksvoller Pilgerpfad ist ferner die<br />
Bonifatius-Route. Der Weg folgt den Spuren<br />
des Trauerzugs, der im Jahre 754 den Leichnam<br />
des Missionars und Kirchenreformers<br />
Bonifatius von Mainz nach Fulda, seiner letzten<br />
Ruhestätte, überführte. Dem Wanderer<br />
offenbaren sich unterwegs reizvolle<br />
Landschaften. Die 170 Kilometer<br />
lange Tour führt durch sanft geschwungene<br />
Weinberge, lichte Wälder<br />
und wird gesäumt von<br />
Klöstern, Feldkapellen und uralten<br />
Dorfkirchen.<br />
Um auf dem Jakobsweg zu pilgern,<br />
muss man nicht unbedingt<br />
nach Spanien reisen. Ein<br />
Teil des weit verzweigten Netzes<br />
dieses historischen Pilgerwegs<br />
verläuft beispielsweise<br />
durch Rheinland-Pfalz wo<br />
zwei Jakobswege − beginnend<br />
am Kaiserdom zu<br />
Bibel von 1541 mit einer<br />
handschriftlichen Widmung<br />
Luthers aus dem Bestand der<br />
Halleschen Marienbibliothek<br />
Seit Jahrhunderten pilgern unzählige Menschen<br />
aus allen Erdteilen nach Altötting, dem bayerischen<br />
Nationalheiligtum, zur uralten Heiligen Kapelle mit<br />
dem berühmten Gnadenbild der Muttergottes<br />
Speyer − durch den Pfälzerwald führen. Von<br />
Koblenz-Stolzenfels bis zur Abtei St. Matthias<br />
in Trier verläuft der Mosel-Camino, der auf<br />
seinen 160 Kilometern von mittelalterlichen<br />
Burgen und Ruinen, alten Klosterkirchen und<br />
Kapellen gesäumt wird. Entlang des Rheins<br />
bis nach Andernach spazieren Jakobspilger<br />
auf dem Eifel-Camino. Von Bingen nach Trier<br />
führt außerdem seit 2013 der Hunsrücker Jakobsweg<br />
120 Kilometer weit über die Höhen<br />
des Hunsrücks.<br />
Wegen seiner Fülle an üppigen Barockkirchen<br />
gilt Oberschwaben als das „Himmelreich<br />
des Barock“. Die ganze Pracht der Region<br />
können Pilger auf dem Oberschwäbischen<br />
Pilgerweg erfahren. Zwölf Klöster und 88<br />
Wallfahrtsorte befinden sich auf der Route,<br />
die mit sieben Schleifen eine Strecke von<br />
1.000 Kilometern umfasst.<br />
Durch die Täler des Schwarzwalds schlängelt<br />
sich die Klosterroute. Drei bedeutende mittelalterliche<br />
Klosteranlagen − darunter das Zisterzienserkloster<br />
in Maulbronn − sind die Eckpunkte<br />
des Pilgerpfades. Dreizehn bis zu<br />
1.000 Jahre alte Kapellen laden auf dem Kapellenweg<br />
bei Scheidegg im Westallgäu zum<br />
Entschleunigen ein. Ebenfalls im Allgäu verläuft<br />
der Glaubens- und Kirchenrundweg. Er<br />
verbindet auf 42 Kilometern nicht nur Kirchen<br />
und Kapellen, sondern auch alle acht Ortschaften<br />
des Gemeindegebiets Oy-Mittelberg.<br />
Reisen auf den Spuren von...<br />
55
Gelebte Heimat rund ums Jahr<br />
Jahrmärkte, Volksfeste und<br />
Festspiele, Handwerkskunst und<br />
kulinarische Genüsse aus Omas<br />
Kochbuch: In <strong>Deutschland</strong> sind<br />
viele regionale Traditionen und<br />
Bräuche lebendig<br />
Staatl. Porzellanmanufaktur Meissen<br />
56 Tradition und Brauchtum<br />
Almabtrieb, sog. Viehscheid, in Oy-Mittelberg<br />
Lebendige Traditionen, davon künden zahlreiche<br />
Feste in den Veranstaltungskalendern<br />
landauf, landab, vom Karneval über Schützenfeste<br />
bis zu historischen Festspielen. In<br />
Baden-Württemberg beispielsweise übernehmen<br />
bei der „Schwäbisch-alemannischen<br />
Fasnacht“ noch immer Narros und Spättli,<br />
Bobbele, Teufel, Jokili und Hexen das Regiment,<br />
die süddeutsche Art des Karnevals<br />
steht wie kaum eine andere Tradition im Südwesten<br />
<strong>Deutschland</strong>s für gelebtes Brauchtum.<br />
Was den Schwaben ihre Fasnacht, ist den<br />
Westfalen ihr Karneval. Von Weiberfastnacht<br />
bis Aschermittwoch herrscht Ausnahmezustand<br />
auf den Straßen von Köln und Düsseldorf<br />
und vielen kleinen Städten in der Region<br />
– ebenso wie in der rheinland-pfälzischen<br />
Landeshauptstadt Mainz.<br />
Im Süden Bayerns bieten die Almabtriebe<br />
im Herbst nicht nur ein großartiges Schauspiel<br />
für Touristen, sondern sie sind auch ein Symbol<br />
für die Einheit von Mensch und Natur.<br />
Rund 1.000 Jahre alt sind die Walpurgisfeste<br />
im Harz: Auch heute noch ziehen in vielen Orten<br />
im Harz in der Nacht vom 30. April auf den<br />
1. Mai Hexen, Teufel und andere Fabelwesen<br />
die Menschen in ihren Bann. Ein mystischer<br />
Brauch aus fernen Zeiten ist das Biike-Brennen<br />
an den Küsten und auf den Inseln Norddeutschlands:<br />
Jährlich am 21. Februar<br />
wird mit lodernden Feuern der<br />
Winter vertrieben.<br />
Jedes Jahr am zweiten Oktoberwochenende<br />
drängen sich in Weimar<br />
300.000 Besucher in der Altstadt.<br />
Der Zwiebelmarkt, Thüringens<br />
größtes Fest, geht bis ins<br />
Jahr 1653 zurück.<br />
Was den Münchnern ihr Oktoberfest,<br />
ist den Hannoveranern ihr<br />
Schützenfest, weltweit das größte<br />
seiner Art und seit mehr als 500<br />
Jahren ein Magnet für Stimmungskanonen.<br />
Beim Freimarkt, dem ältesten<br />
Volksfest des Nordens, herrscht in<br />
Bremen Ausnahmezustand.<br />
Handwerk wie vor hundert Jahren<br />
Kostbare Edelsteine, die in der Region um<br />
Idar-Oberstein und an der Deutschen Edelsteinstraße<br />
in Rheinland-Pfalz ihren Weg ins<br />
Licht finden, schmücken die Auslagen von Luxusjuwelieren<br />
in aller Welt.<br />
Produkte aus Thüringen machen zur Weihnachtszeit<br />
aus manchem Christbaum ein<br />
Kunstwerk: Um 1850 herum fertigten Glasbläser<br />
in der kleinen Stadt Lauscha erstmals<br />
Perlenketten, Christbaumkugeln und anderen<br />
Weihnachtsschmuck – bis heute hat sich<br />
daran nichts geändert. Filigrane Meisterwerke<br />
stehen für Handwerkskunst aus dem Erzgebirge:<br />
Räuchermännchen, Nussknacker,<br />
Pyramiden, Christbaumschmuck und Engel in<br />
allen Varianten sind handgefertigte Botschafter<br />
einer seit Jahrhunderten währenden<br />
Handwerkstradition in Sachsen. Ebenso berühmt<br />
sind das Meissener Porzellan und die<br />
aufwendig verzierten Ostereier, die von den<br />
Sorben in der Oberlausitz gefertigt werden.<br />
Bunt bestickte Kopftücher, wunderschöne<br />
Blütenmuster und farbenfrohe Röcke sind<br />
Bestandteile der Sorbischen Trachten im<br />
Spreewald, die vor Jahrhunderten Einzug in<br />
den Alltag hielten und heute festlichen Anlässen<br />
vorbehalten sind.<br />
Kulinarische Traditionen<br />
Flüssiges Gold ist der Schatz der Bayern.<br />
Bayerisches Bier – Wasser, Malz, Hopfen und<br />
Hefe, mehr kommt nach dem Reinheitsgebot<br />
von 1516 nicht hinein. Trotzdem gelingt es den<br />
Braumeistern des Landes, 40 Sorten daraus zu<br />
machen, eine erfrischender als die andere.<br />
Straußenwirtschaften sind ein Markenzeichen<br />
von Rheinland-Pfalz: Wenn ein Rebenkranz<br />
über der Tür des Weingutes hängt, hat<br />
der Winzer geöffnet. Nur in einer bestimmten<br />
Zeit des Jahres darf er seinen eigenen Wein<br />
ausschenken, ein Brauch, der schon zu Zeiten<br />
Karls des Großen vor zwölf Jahrhunderten<br />
eingeführt wurde, und bei Einheimischen wie<br />
Urlaubern gleichermaßen beliebt ist.<br />
Am Fichtenkranz, der über der Tür hängt,<br />
erkennt man in Hessen Lokale, die Apfelwein<br />
ausschenken. Seit 250 Jahren ist der „Ebbelwoi“<br />
das Frankfurter Nationalgetränk, eingeschenkt<br />
wird es traditionell aus einem graublauen<br />
Steinkrug, dem „Bembel“.<br />
Schwarzwälder-Kirschtorte ist die süßeste<br />
Versuchung Baden-Württembergs und ein<br />
Weingenuss beim Winzer am Lahnwanderweg<br />
echter Exportschlager. Auch der Norden<br />
<strong>Deutschland</strong>s kann eine süße Verführung sein<br />
eigen nennen: Lübecker Marzipan – einst ein<br />
Privileg der Reichen und Mächtigen – wird<br />
noch immer weitgehend in Handarbeit hergestellt.<br />
Über 500 Jahre alt, aber jedes Jahr wieder<br />
ein Genuss zur Weihnachtszeit, ist der<br />
Dresdner Christstollen. 1474 wurde der<br />
„Striezel“ erstmals urkundlich erwähnt.<br />
Sieben auf einen Streich – das ist in Hessen<br />
die Grundlage für die Frankfurter Grüne<br />
Soße: Sieben Kräuter gehören in die Soße,<br />
die zumeist mit Pellkartoffeln und hart gekochten<br />
Eiern serviert wird – und zwar traditionell<br />
von Gründonnerstag bis zum ersten<br />
Frost im Herbst.<br />
Grün und ein herzhaft-würziger Snack zu jeder<br />
Tageszeit: Das sind die berühmten Spreewälder<br />
Gurken, die ihren unnachahmlichen<br />
Geschmack streng gehüteten Familienrezepten<br />
verdanken.<br />
„Teetied“, so nennen die Ostfriesen die<br />
Zeit, die sie sich nehmen, um einen Gast willkommen<br />
zu heißen: In den Tee, der in einer<br />
Porzellankanne serviert wird, gehört ein<br />
„Kluntje“, ein Stück Kandiszucker.<br />
Hier muss die kleine Exkursion durch die<br />
Bräuche und Traditionen enden, die Liste<br />
könnte endlos fortgeführt werden. Am besten:<br />
Einfach das eine oder andere bei der<br />
nächsten <strong>Deutschland</strong>-Reise ausprobieren.
Erquickend für Körper und Seele, Kulturerlebnis<br />
und gesellschaftliches Ereignis zugleich<br />
− das ist Synonym für Kuren in Baden-Baden<br />
Ruhe- und Wohlfühl-Oasen<br />
Gesundes Klima, die heilende Kraft von Wasser, Erde und intakter<br />
Natur sind die wohltuenden Elemente für die Leichtigkeit des Seins<br />
in modernen Spas und traditionsreichen Heilbädern <strong>Deutschland</strong>s<br />
Die Palette in Bayern reicht von traditionellen<br />
Kurangeboten bis zu weitläufigen Thermenkomplexen.<br />
Die klassische Kneipp-Kur<br />
steht in Bad Wörishofen im Mittelpunkt. Dort<br />
lebte und wirkte der Pfarrer Sebastian Kneipp<br />
(1821-1897), dessen ganzheitlich ausgerichtete<br />
Therapie, basierend auf den fünf Säulen<br />
Wasser, Kräuter, Bewegung, Ernährung und<br />
innere Ordnung heute wieder überaus modern<br />
ist. Mit der Fastenkur nach Johann<br />
Schroth hat sich Oberstaufen im Allgäu einen<br />
Namen gemacht.<br />
<strong>Deutschland</strong>s größte Thermenlandschaft<br />
liegt in Niederbayern, im Bäderdreieck südwestlich<br />
von Passau. Bad Füssing bietet allein<br />
in der Europa-Therme 15 Becken zwischen<br />
27 und 40 Grad. Ein Saunahof im Stil<br />
eines Rottaler Bauernhofs und die Wellness-<br />
Landschaft „Sinnenreich“ zählen zu den Attraktionen<br />
in der Therme 1. Als größtes<br />
Golfresort Europas mit sechs 18-Loch-Meisterplätzen<br />
und drei 9-Loch-Anlagen hat sich<br />
der Thermalbadeort Bad Griesbach einen<br />
Namen gemacht. Dritter im Bunde ist Bad<br />
Birnbach, das ländliche Bad, wo Gesundheitsurlauber<br />
in der Rottal-Terme<br />
mit Vitarium<br />
und Therapiebad regenerieren<br />
und entspannen.<br />
Zahlreiche geprüfte Wellnesshotels<br />
und Thermenanlagen<br />
finden sich unter<br />
dem Stichwort „Well-Vital“<br />
auf der Internetseite<br />
des Tourismusverbands<br />
(www.bayern.by).<br />
Powern bei Aquabiking<br />
oder entspannen und<br />
träumen bei Unterwassermusik<br />
– die Waldsee-<br />
Therme bietet Aktivität<br />
und Entspannung pur<br />
In Baden-Württemberg verheißen die<br />
„Wellness Stars“ sozusagen Wohlfühlurlaub<br />
mit Gütesiegel. Seit zehn Jahren verleiht ein<br />
Tochterunternehmen des Heilbäderverbandes<br />
Baden-Württemberg Sterne an Hotels,<br />
Thermen und Medical-Wellness-Betriebe.<br />
Von den insgesamt rund 100 derzeit bewerteten<br />
Hotels befinden sich 70 in Baden-Württemberg,<br />
<strong>Deutschland</strong>s Bäderland Nummer<br />
1, und dort vor allem im Schwarzwald. 34 Einrichtungen<br />
sind schon von der ersten Minute<br />
an dabei, darunter beispielsweise das Hotel<br />
Vier Jahreszeiten in Schluchsee mit einem<br />
ausgezeichneten Ayurveda-Zentrum und einem<br />
Therapeuten-Team aus Sri Lanka, die<br />
Cassiopeia Therme in Badenweiler, das Friedrichsbad<br />
und Caracalla-Therme in Baden-Baden<br />
oder das Gesundheitszentrum Schwäbische<br />
Alb in Bad Urach und die Bodensee<br />
Therme in Überlingen.<br />
Überlingen ist auch Ausgangsort der<br />
Schwäbischen Bäderstraße (siehe S. 53ff.), die<br />
auf ihrem Weg bis nach Bad Wörishofen neun<br />
Kurorte vereint. In einigen dieser Orte kommen<br />
vor allem Thermen-Liebhaber auf ihre<br />
Kosten. Gleich sechs Anlagen liegen hier in<br />
Oberschwaben dicht beieinander. In Bad<br />
Waldsee (www.waldsee-therme.de) lockt die<br />
Waldsee-Therme mit der heißesten Quelle<br />
Oberschwabens: mit 65 Grad sprudelt das fluorid-<br />
und schwefelhaltige Thermalwasser hier<br />
aus der Tiefe und wird auf wohlige 28 bis 37<br />
Grad heruntergekühlt. Aquabiking, Träumen<br />
bei Unterwassermusik oder Massagen mit heißen<br />
Steinen bieten hier Aktivität und Abwechslung.<br />
Von Ayurveda bis zu Kräuterstempelmassagen<br />
reichen die Anwendungen in der<br />
Gesundheits- und Wellness-Oase Vitalium in<br />
Bad Wurzach. Die Schwaben-Therme in Aulendorf<br />
verbindet Thermal- & Freizeitbad mit Sauna<br />
und Römerbad. Eine großzügige Saunalandschaft<br />
ist der Stolz der Adelindis-Therme<br />
in Bad Buchau. Mit vier Medical-Wellness-Stars<br />
darf sich die auf einem sanften Hügel am Ortsrand<br />
gelegene Sonnenhof-Therme in Bad<br />
Saulgau schmücken. Aus einer Tiefe von 1.000<br />
Metern sprudelt das 47 Grad warme Thermalwasser<br />
im Jordanbad in Biberach.<br />
Unter den herausragenden Wellnes-Hotels<br />
in <strong>Deutschland</strong> steht das „Wald & Schlosshotel<br />
Friedrichsruhe“ in Zweiflingen-Friedrichsruhe<br />
im Nordosten Baden-Württembergs<br />
ganz weit oben. Zum fünften Mal in Folge<br />
wurde das Haus vom Relax Guide mit der<br />
Höchstnote „vier Lilien“ ausgezeichnet. Das<br />
renommierte Haus bietet ein einzigartiges<br />
SPA auf 4.400 Quadratmetern mit 13 Behandlungsräumen,<br />
Rasulbad, 400 Quadratmeter<br />
Saunalandschaft und High-Tech-Fitnesscenter.<br />
Noch eins drauf setzt Anfang <strong>2015</strong> Brenners<br />
Park-Hotel & SPA in Baden-Baden. Dort<br />
hat sich die in unmittelbarer Nähe zum Hotel<br />
gelegene historische Villa Stéphanie in ein<br />
Luxus-Spa verwandelt. Auf 5.000 Quadratmetern,<br />
verteilt über fünf Stockwerke, bietet das<br />
Haus ein ganzheitliches Gesundheitskonzept<br />
mit Saunen, Privat Gym, Hamam, Ladies Sauna<br />
und 15 anregend gestalteten Behandlungsräumen<br />
– Parkblick inklusive.<br />
Zeit nehmen für IchZeit<br />
Sehnsucht nach Ruhe und Entspannung,<br />
die Sorgen des Alltags eine Weile hinter sich<br />
lassen, Kraft tanken. Wer sich solche Wünsche<br />
erfüllen möchte, findet in Rheinland-<br />
Pfalz passende Angebote unter dem Slogan<br />
„IchZeit“ (www.gastlandschften.de/ichzeit).<br />
20 Kurorte, Thermen und Badehäuser im<br />
Land helfen den Gästen mit individuellen Programmen,<br />
„die natürliche Balance im Leben<br />
zu erhalten, beziehungsweise wieder herzustellen“.<br />
Die Philosophie der IchZeit basiert<br />
auf drei Säulen: Entschleunigung, Wellness<br />
und Medical Wellness.<br />
Im ersten Fall geht es um die „Wiederentdeckung<br />
der Langsamkeit an landschaftlich<br />
schönen und ruhigen Plätzen“ – zum Beispiel<br />
bei einem Aufenthalt im Kloster, um die<br />
Leichtigkeit des Seins wieder zu entdecken.<br />
Selten zuvor könnte der Ausspruch „Ich geh<br />
... weiter auf Seite 59<br />
Zeit für sich<br />
57
Wellness in Sternequalität<br />
Wellness bedeutet Wohlbefinden und Vitalität<br />
für Körper, Geist und Seele. Bei der Wirkung<br />
von Wellness spielen die Dauer des<br />
Aufenthaltes, die Qualität der Einrichtung<br />
und der Anwendungen, das individuelle Eingehen<br />
auf den Gast sowie eine ausgewogene,<br />
frische und regionale Küche eine entscheidende<br />
Rolle.<br />
Doch woher weiß der Gast, was er in einem<br />
„Wellness-Hotel“ erwarten kann Über<br />
1.300 Hotels in <strong>Deutschland</strong> heften sich das<br />
Prädikat „Wellness-Hotel“ an. Die Stiftung<br />
Warentest hat nun 53 Gütesiegel für Hotels,<br />
Thermen und Kliniken geprüft und konstatiert:<br />
Nur wenige halten, was sie versprechen.<br />
Gerade einmal neun der Siegel sind hilfreich –<br />
vier davon sind aus der „WELLNESS STARS“-<br />
Familie und zählen zu den Testsiegern. Hier<br />
werden nicht nur die hohen Ansprüche von<br />
Wellness-, und Gesundheitsurlaubern erfüllt,<br />
sie garantieren auch gut ausgebildetes<br />
Personal, eine Umgebung zum Wohlfühlen<br />
und Wellness-Anwendungen mit Wirkung.<br />
In <strong>Deutschland</strong> befinden sich im Schwarzwald<br />
die meisten mit den Wellness Stars zertifizierten<br />
Hotels. Der Schwarzwald ist somit<br />
die größte Wellnessregion in <strong>Deutschland</strong>.<br />
Über 100 Einrichtungen in <strong>Deutschland</strong><br />
(Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen,<br />
Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen,<br />
Bayern, Saarland und Sachsen-Anhalt) sind<br />
mit dem Qualitätssiegel Wellness Stars zertifiziert.<br />
Alle Wellness Stars zertifizierten Einrichtungen<br />
werden in regelmäßigen Abständen<br />
durch unabhängige Tester der Wellness<br />
Stars GmbH und im Rahmen eines Mystery<br />
Checks von der TÜV Rheinland Cert GmbH<br />
anhand eines umfangreichen Kriterienkataloges<br />
überprüft. Dies garantiert Gästen<br />
höchste Qualität.<br />
Die Besten<br />
in einem Katalog<br />
Der Schwarzwald ist die Wellness-Destination<br />
in <strong>Deutschland</strong>. In keiner anderen<br />
Region finden Sie so viele mit einem<br />
Wellnesszertifikat versehene Hotels und<br />
Thermen. Ihre aktuellen Angebote finden<br />
Sie in unserem WELLNESS STARS<br />
Katalog. Kostenlose Bestellung unter:<br />
www.wellness-stars.de/Katalog-bestellen<br />
oder unter Tel.: +49 711- 89 24 80 05<br />
In Sachen Wellness immer informiert!<br />
Monatlich mit den aktuellen Wellnessangeboten<br />
aus dem Schwarzwald versorgt.<br />
Bestellen Sie den NEWS-Letter<br />
der Wellness Stars unter:<br />
www.wellness-stars.de/Newsletteranmeldung.<br />
58 Zeit für sich
ins Kloster“ für den gestressten Neuzeitbürger<br />
so aktuell und gleichsam erholsam sein.<br />
In Rheinland-Pfalz stehen Klosterurlaube ganz<br />
hoch im Kurs. Dabei wirkt meist schon die<br />
Entschleunigung, der Purismus und ein geregelter<br />
Tagesrhythmus, um zu Ruhe und Gelassenheit<br />
zu finden. Ohne Handy, in der<br />
Lautlosigkeit und Stille der mystischen Umgebung<br />
tritt die heilsame Aufmerksamkeit für<br />
sich und auf das Wesentliche in den Vordergrund.<br />
Dabei muss man heutzutage im Kloster<br />
nicht mehr auf zeitgemäßen Komfort und<br />
gutes Essen verzichten und man muss nicht<br />
unbedingt Beten oder an Choralgesängen<br />
teilnehmen. Tage der Stille, Meditationen,<br />
verschiedene Kurse und vielfältige Entschleunigungsangebote,<br />
dieses besonders spirituelle<br />
Erlebnis können Ruhesuchende erleben im<br />
Kloster Arenberg in Koblenz, das noch immer<br />
in der Hand der Dominikanerinnen ist, im<br />
Kloster Maria Laach in der Eifel, das von Benediktinermönchen<br />
bewirtschaftet wird oder<br />
im Kloster St. Maria in Esthal, mitten im Pfälzer<br />
Wald.<br />
Einem ganzheitlichen Ansatz folgen die<br />
Wellness-Angebote der IchZeit. Klassische<br />
Programme werden mit medizinisch-psychologisch<br />
anerkannten Entspannungstechniken<br />
kombiniert. Die Medical Wellness schließlich<br />
umfasst das Wohlbefinden, die Lebenszufriedenheit<br />
und die Belastbarkeit, die gesunde<br />
seelisch-geistige Verfassung einschließen.<br />
In Nordrhein-Westfalen werden neuerdings<br />
gesundheitsorientierte Urlaubsangebote<br />
auf einem<br />
neuen Internet-Portal (www.<br />
nrw-gesund.info) präsentiert.<br />
Naturerlebnis und Medical<br />
Wellness verbinden können<br />
Urlauber so in über dreißig<br />
nordrhein-westfälischen Heilbädern<br />
und Kurorten, vor allem<br />
im Teutoburger Wald<br />
und im Sauerland. Das Angebot<br />
reicht vom Naturgenuss<br />
beim Wandern in den ausgedehnten<br />
Wäldern der Tiefebenen<br />
und Mittelgebirgen<br />
über Wellnessoasen, die mit<br />
Ayurveda, Yoga oder Physio-<br />
Herbstliche Stimmung im<br />
Klos tergarten von Kloster Arenberg<br />
− Ruhe und Abgeschiedenheit,<br />
Schutz und Spiritualität<br />
Wellness ganzheitliches Wohlfühlen ermöglichen,<br />
bis zu traditionsreichen Kneipp-Kurorten,<br />
Luftkurorten sowie Sole- und Moorheilbädern.<br />
Zur leichteren Orientierung sind die<br />
Angebote im Internet in zwei Kategorien aufgeteilt.<br />
Unter dem Stichwort „Wohlbefinden“<br />
werden Angebote für Gesundheitsbewusste<br />
geführt, die sich im Urlaub mehr bewegen,<br />
besser ernähren und nachhaltig entspannen<br />
möchten. Wer hingegen in erster Linie den<br />
Urlaub nutzen möchte, um möglichen Krankheiten<br />
vorzubeugen, findet Angebote zur<br />
Prävention von Burn-out, Übergewicht, Herz-<br />
Kreislauf-Problemen, Schlafstörungen, Rücken-<br />
und Gelenkbeschwerden sowie Diabetes<br />
in der Kategorie „Gesundheit“.<br />
Kraftquelle Natur<br />
Auf die Schätze der Natur setzen viele Kurbäder<br />
Thüringens. So stehen beispielsweise<br />
in Bad Salzungen Sole-Wannenbäder im Keltenbad<br />
oder Sole-Inhalierungen im Gradierwerk<br />
auf dem Programm. Ein Kneipp-Rundweg<br />
für die ganze Familie führt in Bad Berka<br />
schon die jüngsten Gäste spielerisch ans<br />
Kneippen. In Tabarz gibt es neun speziell ausgebildete<br />
Coaches, die den Urlaubern die<br />
fünf Säulen der Kneipp’schen Lehre näher<br />
bringen sowie eine breite Palette von Entspannungsmöglichkeiten<br />
vom Meditationswanderweg<br />
bis zu Outdoor-Wellness. Im Liquid-Sound-Tempel<br />
der Toskana Therme in<br />
Bad Sulza treiben die Gäste losgelöst in 32<br />
Das große Gradierwerk am Rosengarten, das auffällige<br />
Wahrzeichen Bad Salzuflens, gehört zu den größten<br />
Freiluft-Inhalatorien im "Heilgarten <strong>Deutschland</strong>s"<br />
Grad warmer Sole – und lauschen dabei den<br />
Klängen der Unterwassermusik.<br />
Sachsen präsentiert dieses Jahr erstmals mit<br />
einem eigenen Magazin mit dem Titel „Vitalurlaub“<br />
zertifizierte Vitalbetriebe wie z. B. das<br />
Parkhotel Bad Schandau und das Berghotel<br />
Bastei ebenso wie das Sächsische Staatsbad<br />
Bad Elster und das Thermalbad Wiesenbad<br />
im Erzgebirge. Die Angebote reichen von Honiganwendungen<br />
und „Verwöhntagen für<br />
zwei“ im Heide Spa im Moorheilbad Bad Düben<br />
über Ayurveda in Bad Schlema bis zu<br />
„Kräuterwellness“ im Erzgebirge. „Moor &<br />
Mehr“ lautet das Motto der zweiwöchigen<br />
Kur angebote in Bad Muskau, einwöchige Gesundheitspakete<br />
inklusive zehn Behandlungen<br />
sind in Bad Elster im Vogtland buchbar.<br />
Mit natürlichen Heilmitteln reich gesegnet<br />
ist auch die Küstenlandschaft Mecklenburg-<br />
Vorpommerns. Dort finden Kreide, Jodsole,<br />
Moor und Meerwasser in zahlreichen Einrichtungen<br />
Anwendung. Vor allem die Heilkreide,<br />
das weiße Gold der Küste, ist dort ein Renner.<br />
Vermischt mit Wasser wird die feinkörnige<br />
Heide auf die Haut aufgetragen. Die cremige,<br />
warme Packung belastet den Kreislauf<br />
weniger als Fango und wirkt angenehm entspannend.<br />
In vielen Hotels auf der Insel Rügen<br />
kann man entsprechende Anwendungen<br />
buchen. Eine ähnlich lange Geschichte hat<br />
die Sole, die beispielsweise im<br />
Kaiserbad Heringsdorf auf der<br />
Insel Usedom zutage gefördert<br />
wird. Dabei handelt es<br />
sich um reines, salziges Wasser,<br />
ein Überbleibsel des Urmeeres,<br />
das seit Millionen Jahren<br />
in einer Tiefe von einigen<br />
hundert Metern schlummert.<br />
Eine Renaissance erlebt seit<br />
einigen Jahren in Seeheilbädern<br />
und Seebädern Mecklenburg-Vorpommerns<br />
die Thalassotherapie,<br />
mit der sich bereits<br />
die alten Griechen wirkungsvoll<br />
manches Zipperleins<br />
entledigten. Im Warnemünder<br />
Hotel Neptun wurde bereits<br />
im Jahr 2001 das erste Thalasso-Zentrum<br />
in einem deutschen<br />
Hotel eröffnet.<br />
Zeit für sich<br />
59
Hinein ins Vergnügen<br />
In einer offenen Kugel 90 Meter hoch in<br />
die Luft katapultiert werden: Wow! Dieses<br />
prickelnde Erlebnis erwartet Besucher des<br />
Allgäu Skyline Park in Bad Wörishofen. Außerdem<br />
lockt in dem Familien-Park die<br />
höchste Überkopf-Achterbahn Europas. Tester<br />
deklarierten den Allgäu Skyline Park nicht<br />
nur zum bayerischen Freizeitpark mit dem<br />
besten Preis-Leistungsverhältnis, sondern<br />
auch zu dem mit der besten Gastronomie im<br />
Freistaat.<br />
Ravensburger Spieleland<br />
Unterhaltung und Abenteuer für die ganze Familie – ob in prickelnden Freizeit-<br />
und Themenparks oder in spannenden Wissens- und Technikwelten<br />
Das Legoland <strong>Deutschland</strong> in Günzburg<br />
lässt große und kleine Besucher in acht unterschiedlichen<br />
Themenbereichen über faszinierende<br />
Modellwelten staunen, den Puls bei einer<br />
Achterbahnfahrt auf die Spitze treiben<br />
oder in die Unterwasserwelt eintauchen. Zu<br />
den über 50 Attraktionen, die der Park bisher<br />
bereithielt, gesellt sich eine weitere Indoor-<br />
Attraktion. In der Saison <strong>2015</strong> lautet die Mission<br />
„Haltet den Dieb!“, wenn kleine und<br />
große Gäste in der brandneuen, verrückten<br />
LEGO City Polizeistation auf wilde Gangsterjagd<br />
gehen. Herzstück des Parks ist das Miniland,<br />
wo es aufwändig und detailverliebt<br />
nachgebaute Städte und Landschaften Europas<br />
zu sehen gibt. Die integrierten Figuren<br />
und Fahrzeuge erwecken die Miniaturlandschaften<br />
mit passender Geräuschkulisse auf<br />
Knopfdruck zum Leben. Weitere Highlights<br />
des Legolands sind zum Beispiel das Legoland<br />
Atlantis by SEA LIFE, dessen acht Meter<br />
langer Glastunnel unter Wasser viele maritime<br />
Entdeckungen verspricht. Die gestreiften<br />
Bambushaie, die Anfang <strong>2015</strong> dort einziehen,<br />
sind nur eine davon. Mit einer Heißluftballonfahrt<br />
über den Park kann man das Legoland<br />
aus einer völlig neuen Perspektive entdecken.<br />
Majestätisch lässt sich der Ausflug mit einer<br />
Übernachtung in der Königsburg, dem parkeigenen<br />
Hotel, noch verlängern.<br />
Beliebte Spiele in ungeahnter Größe bietet<br />
das Ravensburger Spieleland. Hier können<br />
die Besucher ihre Lieblingsspiele in Lebensgröße<br />
nachspielen, Adrenalin in diversen<br />
Achterbahnen oder dem Familien-Freifallturm<br />
tanken oder auf Entdeckungsreise gehen.<br />
Die clevere und lustige Maus aus der „Sendung<br />
mit der Maus“ ist seit vergangenem Jahr<br />
der neue Star im Ravensburger Spieleland.<br />
<strong>2015</strong> zieht ihr Freund, der blaue Elefant, ein!<br />
Genauso familienfreundlich gestaltet sich<br />
ein Ausflug in den Playmobil Fun-Park in Zirndorf<br />
bei Nürnberg. 90.000 Quadratmeter laden<br />
Kinder hier dazu ein, ihrer Fantasie und<br />
ihrem Bewegungsdrang in den Playmobil-<br />
Spielwelten freien Lauf zu lassen, während<br />
ÜBERNACHTET IN EINER<br />
EINZIGARTIGEN LEGO ® WELT<br />
Im LEGOLAND ® <strong>Deutschland</strong> Resort, im bayerischen Günzburg, warten acht<br />
Themenwelten mit über 50 Attraktionen und Modellen aus mehr als 55 Millionen<br />
LEGO ® Steinen darauf, von euch erobert zu werden. Freut euch <strong>2015</strong> auf Abenteuer<br />
in der verrückten LEGO City Polizeistation und weitere spannende Neuheiten.<br />
Verlängert euren Aufenthalt im LEGOLAND Feriendorf in einer einzigartigen<br />
LEGO Welt direkt am Park. Die besten Übernachtungspakete<br />
bei ausgewählten Hotelpartnern in der Region<br />
und im LEGOLAND Feriendorf findet ihr unter:<br />
LEGOLANDHolidays.de<br />
Bei jeder Buchung<br />
gibt es den 2. Tag<br />
Parkeintritt gratis dazu!<br />
LEGO, das LEGO Logo, die Konfigurationen des Steines und der Noppen, die Minifigur und LEGOLAND sind Marken der<br />
LEGO Gruppe. ©2014 The LEGO Group Änderungen vorbehalten. Stand 12/2014<br />
60 Erlebniswelten für die Familie
ihre Eltern entspannt die Parkatmosphäre<br />
genießen können.<br />
Der größte Freizeitpark <strong>Deutschland</strong>s,<br />
der Europa-Park in Rust, präsentiert<br />
mit über 100 Attraktionen,<br />
fünf Erlebnishotels und mehr als<br />
sechs Stunden Showprogramm ein<br />
variantenreiches und üppiges Angebot.<br />
Auf Facebook wurde der Park in<br />
einer deutschlandweiten Umfrage<br />
zur beliebtesten Touristenattraktion<br />
gekürt. Den Gästen wird in dreizehn<br />
Themenbereichen, inklusive thementypischer<br />
Architektur, Vegetation<br />
und Gastronomie, ein einzigartiges<br />
Urlaubsflair vermittelt. Elf Achterbahnen<br />
sorgen für gewaltige Adrenalinschübe,<br />
wenn zum Beispiel die Waggons des „Silver<br />
Star“ mit 127 km/h aus einer Höhe von<br />
73 Metern hinabschießen oder die Fahrgäste<br />
des Blue Fire in Loopings umhergewirbelt<br />
werden. Großer Beliebtheit erfreut sich auch<br />
die alljährliche Halloween-Themenwoche, in<br />
der der Park Hexen und Monster zum Leben<br />
erweckt, die den Besuchern wohlige Schauer<br />
über den Rücken jagen.<br />
Legoland <strong>Deutschland</strong><br />
Der mit 85 Jahren älteste Erlebnispark in<br />
<strong>Deutschland</strong> bietet über 100 originelle Attraktionen<br />
zum Thema „Schwaben anno<br />
1880“. Geboten wird im Erlebnispark Tripsdrill<br />
in Cleebronn neben Nervenkitzel im<br />
Freefall Tower oder der Katapult-Achterbahn<br />
„Karacho“ aber auch Entspannung und Spaß<br />
für die Kleinsten. Im angeschlossenen Wildparadies<br />
kann man über 40 Tierarten beobachten<br />
und Flugvorführungen der Falknerei<br />
erleben. Urige Baumhäuser bieten ein außergewöhnliches<br />
Quartier für eine Verlängerung<br />
des Parkaufenthaltes.<br />
Die erste Kinderachterbahn machte 2014<br />
seine Jungfernfahrt in Leipzig. „Huracanito“<br />
ist der kindgerechte Nachbau der Huracan-<br />
Achterbahn des Freizeitparks Belantis und<br />
verspricht Fahrspaß für Kinder ab drei Jahren.<br />
Die Kinderachterbahn kennzeichnet den Höhepunkt<br />
der neuen Erlebnisoase, die mit<br />
Schaukeln, Rutschen und einem Auto-Parcour<br />
das Familienkonzept des Parks unterstreicht.<br />
Am Rande der Lüneburger Heide tummeln<br />
sich Adrenalinkicks in bemerkenswerter Dichte.<br />
Der Heide-Park in Soltau treibt mit Attraktionen<br />
wie der gigantischen Holzachterbahn<br />
Colossos, dem größten Gyro-Drop Freefall<br />
Tower der Welt „Scream“, der Katapult-Achterbahn<br />
Desert Race, der „Krake“ und<br />
<strong>Deutschland</strong>s erstem Wing Coaster, dem<br />
Zoo Leipzig<br />
Science Center Bremen<br />
„Flug der Dämonen“ sowie vielen weiteren<br />
aufregenden Highlights den Puls bis zum Anschlag.<br />
Das parkeigene Erlebnishotel Port Royal,<br />
ganz im Freibeuterstil gestaltet, wird<br />
<strong>2015</strong> durch ein Spaßbad erweitert.<br />
<strong>Deutschland</strong>s einziger Freizeitpark am Meer<br />
ist der Hansa Park in Sierksdorf an der Ostsee.<br />
<strong>2015</strong> eröffnet hier eine neue, atemberaubende<br />
Attraktion, wenn „Der Schwur des<br />
Kärnan“ seine Jungfernfahrt macht. Die Achterbahn<br />
wird mit einer Schienenhöhe von 73<br />
Metern einer der drei höchsten Hyper-Coaster<br />
Europas sein. Neben Kärnan warten zum<br />
Beispiel der „Fluch von Novgorod“, die Achterbahn<br />
mit der steilsten Sturzfahrt im<br />
Dunkeln weltweit, auf Adrenalinjunkies.<br />
Die Welt der Wissenschaft auf unterhaltsame,<br />
spielerische Weise präsentiert<br />
das Universum in Bremen. Nach seinem Umbau<br />
zeigt das Science Center eine neue Dauerausstellung<br />
mit den drei Themenbereichen<br />
Mensch, Natur und Technik.<br />
Hier können die Gäste wissenschaftliche<br />
Phänomene mit allen Sinnen und dem ganzen<br />
Körper begreifen. Über 250 Exponate<br />
machen die Wissenschaft zum Abenteuer und<br />
laden zum Mitmachen und Experimentieren<br />
ein. Im Entdecker-Park dreht sich alles um das<br />
Thema Bewegung. Das Programm ist breit<br />
gefächert. So können Besucher ihre eigene<br />
Koordination beim Klettern, Kriechen oder<br />
dem „Mondsprung“ testen. Aber auch Bewegungen<br />
der Natur – Wasserläufe und Wasserfälle,<br />
Wind und Wetter oder unsichtbare Bewegungen<br />
wie Töne und Musik – können erforscht<br />
und ausgetestet werden. Das grüne<br />
Science Center botanika im Rhododendron-<br />
Park nimmt den Besucher mit zu einer Expedition<br />
in den Himalaja oder nach<br />
Borneo, wo Salamander, Schlangen<br />
und Vogelspinnen leben. Im<br />
Übersee-Museum taucht man in<br />
ferne Kontinente ein und entdeckt<br />
dabei deren faszinierende Kulturund<br />
Naturräume mit einzigartigen<br />
Exponaten aus der ganzen Welt,<br />
meisterhaften Tierdioramen und<br />
echten Pflanzen.<br />
Frieren in den Alpen, die brütende<br />
Hitze der Sahelzone und die erfrischende<br />
Temperatur an der Ostsee<br />
können Klimainteressierte an<br />
einem Tag in Bremerhaven erleben.<br />
Das Klimahaus Bremerhaven<br />
8° Ost schickt seine Besucher im Ausstellungsbereich<br />
„Reise“ auf eine einzigartige<br />
Tour um den Globus, bei der sie die Klimazonen<br />
der Welt erspüren können. Die Erlebnis-<br />
Museumslandschaft um die Weser wird komplettiert<br />
vom Deutschen Auswandererhaus.<br />
Das „Europäische Museum des Jahres“ 2007<br />
verdeutlicht am Standort des größten Auswandererhafens<br />
Europas zwischen 1830 und<br />
1974 die Suche nach dem Glück jenseits des<br />
Atlantiks. Im Zeitraum von 1830 bis 1974 verließen<br />
über 7 Millionen Menschen ihre Heimat<br />
über Bremerhaven. Seit 2012 gibt es einen Erweiterungsbau,<br />
der sich mit Einwanderern beschäftigt.<br />
Beginnend 1973, dem Jahr des Einwanderungsstopps,<br />
können die Besucher hier<br />
nachvollziehen, wie sich die Neubürger in<br />
<strong>Deutschland</strong> zurechtfanden und wie es nachfolgenden<br />
Generationen ergeht.<br />
Mit einer neuen Attraktion wartet das<br />
„Schaufenster Fischereihafen“ in Bremerhaven<br />
auf: Die Expedition Nordmeere führt<br />
Jung und Alt in die Unterwasserwelten der<br />
nordischen Meere, dorthin, wo die Fische zuhause<br />
sind, die auf unseren Tellern landen.<br />
Eine spannende Entdeckungsreise an Bord<br />
eines Forschungsschiffes zeigt Bremerhavens<br />
große Fischereitradition. Auf den Spuren eines<br />
Forschers tauchen die Teilnehmer hinab<br />
zu den Fanggründen in geheimnisvolle Meerestiefen.<br />
Tierische Erlebniswelten<br />
1911 wurde in München mit dem Tierpark<br />
Hellabrunn der erste Geo-Zoo der Welt gegründet.<br />
In einem einzigartigen Naturparadies<br />
mit Bächen und Wasserläufen im Landschaftsschutzgebiet<br />
der Isarauen leben über<br />
Erlebniswelten für die Familie<br />
61
19.000 Tiere aus mehr als 750 Arten.<br />
Ein Besuch des Zoos gleicht einer Reise<br />
durch die spannenden Tierwelten<br />
von Afrika bis zum Nordpol, von Europa<br />
nach Asien und Amerika. Zur Anlage<br />
gehören unter anderem großzügige<br />
Vogelvolieren, eine weitläufige Elefantenanlage,<br />
ein Orang-Utan-Gehege<br />
und eine Fledermausgrotte, in der die<br />
Besucher die Tiere hautnah erleben.<br />
Der Zoo Leipzig bietet seinen Besuchern<br />
eine einzigartige Tropenexkursion<br />
in seinem Gondwanaland. Eine<br />
16.000 Quadratmeter große Halle beherbergt<br />
einen urwüchsigen Regenwald<br />
mit über 17.000 tropischen Pflanzen<br />
und rund 90 exotischen Tierarten.<br />
Die sächsischen Tropen lassen sich auf<br />
verschlungenen Wegen und einer<br />
Bootstour erkunden. Im tropischen<br />
Nutzgarten können die Besucher rund<br />
60 Früchte und Gewürze, von Kakao<br />
bis Yamswurzel, fühlen und riechen.<br />
Im Zuge des Projekts „Zoo der Zukunft“<br />
finden einige Umwälzungen<br />
statt, um neben neuen, naturnah gestalteten<br />
Gehegen auch neue Tierarten<br />
im Zoo begrüßen zu können.<br />
Der Serengeti Park in Hodenhagen<br />
nördlich von Hannover bietet den Besuchern<br />
authentische Begegnungen<br />
mit echten Familien großer Wildtiere. Rund<br />
1.500 freilebende Exoten sind hier beheimatet.<br />
Bei einem Spaziergang durch die Affenwelt<br />
toben rund 200 Affen zwanzig verschiedener<br />
Arten um die Besucher herum. Highlights<br />
sind die Dschungelsafari, die tolle Einblicke<br />
in die Welt des Dschungels bietet und<br />
die Aqua-Safari, bei der eine abenteuerliche<br />
Speedboat-Fahrt durch spannende Flusslandschaften<br />
wartet.<br />
Der Vogelpark Walsrode begeistert Besucher<br />
aller Altersklassen. 4.500 Vögel in etwa<br />
750 Arten bieten ein Naturerlebnis der besonderen<br />
Art. Vor allem die Tropenwaldhalle mit<br />
Regenwaldbepflanzung und seltenen Vögeln<br />
aus Indonesien ist ein besonderes Highlight.<br />
Hausboottouren<br />
Autostadt<br />
Spaß im und auf dem Wasser<br />
60 Kilometer südlich von Berlin liegen die<br />
Tropen: Tropical Islands ist ein Bade- und<br />
Freizeitparadies, mit Indoor-Regenwald, Tropendorf,<br />
Riesenrutsche, Bali-Lagune, Südsee-<br />
Ambiente und Saunalandschaft. Für die<br />
Kleinsten gibt es das Tropi-Kinderland zum<br />
Spielen, Klettern und Toben.<br />
Mit einem Gefährt bestehend aus Ferienwohnung<br />
und Fortbewegungsmittel in einem<br />
lässt sich die Natur Mecklenburg-Vorpommerns<br />
und Brandenburgs bewundern. Auf<br />
den Hausboottouren, die sich wachsender<br />
Beliebtheit erfreuen, können sich Urlauber auf<br />
eine Erkundungstour durch die Fluss- und<br />
Seenlandschaft von Müritz, Spree, Oder und<br />
unzähligen weiteren Gewässer begeben. Für<br />
viele der Touren ist noch nicht einmal ein<br />
Bootsführerschein notwendig. Im Zuge eines<br />
dreistündigen Kurses vor Fahrtbeginn können<br />
Freizeitkapitäne einen Charter-Führerschein<br />
erlangen, der für viele der Wasserstraßen als<br />
Zulassung reicht. Die Mecklenburgische Seenplatte<br />
lässt sich aber auch auf Floßfahrten<br />
erkunden. Komfortable Varianten der hölzernen<br />
Gefährte sind mit Hütten<br />
ausgestattet und dienen den<br />
Reisenden als übers Wasser<br />
gleitendes Ferienhäuschen.<br />
Mobile Welten<br />
Neun Dekaden Automobilgeschichte<br />
auf über 4.000<br />
Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />
ziehen nicht nur Technikfreaks<br />
in ihren Bann. Die Besucher<br />
der BMW-Welt in München<br />
können Artefakte aus der<br />
90-jährigen Firmentradition<br />
des bayerischen Automobilbauers<br />
bestaunen, ebenso Modelle<br />
von Rolls Royce und Mini.<br />
Den Besuch krönt ein Abstecher<br />
ins Gourmet Restaurant<br />
des Erlebniszentrums, das mit<br />
zwei Michelin Sternen ausgezeichnet<br />
wurde.<br />
Im Mittelpunkt der bis 31.<br />
Januar 2016 andauernden<br />
Wechselausstellung „The MINI<br />
Story“ des BMW-Museums<br />
steht die Evolution des Mini.<br />
Hier tauchen die Besucher in<br />
mehr als ein halbes Jahrhundert<br />
Mini-Historie ein. Ebenfalls<br />
einen Besuch wert ist das<br />
Verkehrszentrum des Deutschen Museums<br />
München, wo in drei themenorientierten Ausstellungshallen<br />
zu den Themen „Stadtverkehr“,<br />
„Reisen“ sowie „Mobilität und Technik“<br />
Exponate zur Geschichte und Gegenwart<br />
locken.<br />
Der Firmengeschichte Audis im 20. Jahrhundert<br />
widmet sich das museum mobile im<br />
Audi Forum in Ingolstadt. Neben der detaillierten<br />
Firmengeschichte steht ein tieferer<br />
Einblick in das Jahrhundert der Mobilität im<br />
Mittelpunkt. In der Dauerausstellung lässt<br />
sich so die Entwicklung des Automobils von<br />
1899 bis 2000 nachvollziehen. Staunen können<br />
die Besucher auch bei einer Führung<br />
durch das Werk, bei der sie live erleben, wie<br />
ein neues Modell entsteht.<br />
Die Erfolgshistorie des mittlerweile größten<br />
Automobilherstellers wird im ersten Toyota-<br />
Museum <strong>Deutschland</strong>s in Pocking bei Passau<br />
mit über 120 Oldtimer-Modellen eindrucksvoll<br />
in Szene gesetzt. Ein Aussichtsturm, der dem<br />
Museum angeschlossen ist, gewährt bei guter<br />
Sicht einen Panoramablick bis in die Alpen.<br />
Die zeitgleiche Entwicklung von Luft- und<br />
Raumfahrt steht im Fokus des Dornier Museums<br />
in Friedrichshafen am Bodensee. Dort<br />
bekommen die Besucher bedeutende Innovationen,<br />
historische Flugzeuge sowie Ausstellungsstücke<br />
zur Raumfahrt zu Gesicht.<br />
Nicht weit entfernt beherbergt in Friedrichshafen<br />
das Zeppelin Museum die weltgrößte<br />
Sammlung zur Geschichte und Technik der<br />
Luftschifffahrt. Neben einer Fülle von Originalexponaten,<br />
Modellen und Fotos findet der<br />
Besucher auch eine Kunstausstellung zur<br />
Wechselbeziehung von Kunst und Technik.<br />
Die schönsten und wertvollsten Autos aus<br />
den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhun-<br />
62 Erlebniswelten für die Familie
Mercedes-Benz Museum<br />
derts vereint das Museum für historische<br />
Maybach-Fahrzeuge in Neustadt in der Oberpfalz.<br />
Weltweit existieren nur noch etwa 160<br />
Stück von den etwa 1.800 Maybach-Autos,<br />
die zwischen 1921 und 1941 gebaut wurden.<br />
Die Modelle in dem in den einstigen Werkhallen<br />
untergebrachten Museum zeigen die<br />
Luxuskarossen in verschiedenen Zuständen –<br />
vom Concours Klassiker bis zum zersägten<br />
Auto, das in einer Scheune gefunden wurde.<br />
Im oberschwäbischen Bad Waldsee präsentiert<br />
das erlebnisorientierte Erwin Hymer Museum<br />
die Welt des mobilen Reisens anhand<br />
von über 80 Wohnwagen seit den 1930er<br />
Jahren, in Szene gesetzt an acht Sehnsuchtsorten<br />
wie der Adria, der Ostsee oder Indien.<br />
Beim Oldtimer-Campingfest präsentieren<br />
sich jedes Jahr historische Wohnwagen-Gespanne,<br />
Campingbusse und Reisemobile und<br />
ihre Besitzer auf dem Freigelände des Museums.<br />
Die Wiese vor dem Museumsgebäude<br />
verwandelt sich dann in einen bunten Campingplatz.<br />
Stuttgart-Untertürkheim lädt ein zur Spurensuche<br />
durch die mehr als 120 Jahre währende<br />
Geschichte von Mercedes Benz im<br />
Mercedes-Benz Museum. Hier reihen sich –<br />
neben den Versuchswerkstätten – Rennwägen<br />
und Historische Modelle der Stuttgarter<br />
Traditionsmarke.<br />
Porsche-Museum<br />
Das Porsche-Museum in Stuttgart-Zuffenhausen<br />
wirft ein Licht auf die mehr als hundertjährige<br />
Geschichte der Sportwagenschmiede.<br />
Die technischen Hochleistungen des Firmengründers<br />
Ferdinand Porsche aus dem 20. Jahrhundert<br />
sind ebenfalls Thema der Dauerausstellung,<br />
die viele Höhepunkte aus der Unternehmenshistorie<br />
bereithält. Außerdem locken<br />
Wechselausstellungen wie „Porsche in den<br />
1950er Jahren“ nach Stuttgart.<br />
Eine bunte Ausstellung von Oldtimern, Formel<br />
1-Rennwagen, Flugzeugen, Lokomotiven,<br />
aber auch mechanischen Musikinstrumenten<br />
schmückt das Auto & Technik Museum in Sinsheim.<br />
Auf einer Hallenfläche von über 30.000<br />
Quadratmetern bieten sich Einblicke in die Entwicklung<br />
von Technik und Automobil.<br />
Ebenfalls variantenreich gestalten sich die<br />
Attraktionen des Technikmuseums in Speyer,<br />
das unter anderem die größte Raumfahrtausstellung<br />
Europas sowie eine begehbare originale<br />
Boeing 747 und das historische Bundeswehr-U-Boot<br />
U9 beherbergt.<br />
Automobilfans und Kulturliebhaber gleichermaßen<br />
kommen in der Autostadt in<br />
Wolfsburg, die dieses Jahr ihr 15-jähriges Jubiläum<br />
feiert, auf ihre Kosten. Das bunte Angebot<br />
des Themen- und Erlebnisparks lockt<br />
alljährlich etwa zwei Millionen Besucher. Im<br />
Mittelpunkt steht das Thema Mobilität. Das<br />
ZeitHaus, das besucherstärkste Automobilmuseum<br />
weltweit, zeigt Meilensteine und Ikonen<br />
von über 50 verschiedenen Herstellern<br />
der Automobilgeschichte auf vier<br />
Etagen. Architektonische Highlights<br />
sind die acht Pavillons, die<br />
je einer Automarke des VW-Konzerns<br />
gewidmet sind. Im Zentrum<br />
der üppigen Parklandschaft – einem<br />
architektonischen Gesamtkunstwerk<br />
– die zum Verschnaufen<br />
und Entspannen einlädt, befinden<br />
sich die Pavillons, die unter anderem<br />
Volkswagen, aber auch Lamborghini<br />
oder Seat repräsentieren.<br />
Einen einzigartigen Blick auf die<br />
Autostadt erhält man bei der Panorama-Tour<br />
auf dem Mittellandkanal.<br />
Im MobiVersum stehen Lernen,<br />
Gestalten und Spielen im<br />
Mittelpunkt. Zwischendurch bieten 13 Restaurants<br />
an, kleinen und großen Hunger zum Beispiel<br />
mit erlesenen Kochkreationen von Sternekoch<br />
Sven Elverfeld zu stillen. Ein besonderes<br />
Erlebnis verspricht der Geländeparcour<br />
der Autostadt, bei dem den Nutzern viel eigene<br />
Fahrkunst abverlangt wird. Das eigene<br />
fahrerische Geschick können Besucher aber<br />
auch beim Fahrsicherheitstraining auf dem<br />
Gelände testen. Für Musikliebhaber veranstaltet<br />
die Autostadt alljährlich die<br />
Movimentos-Festwochen (siehe S.<br />
64ff.), die einige kulturelle Highlights,<br />
von szenischen Lesungen bis Tanzensembles<br />
bereithalten.<br />
Im Porsche-Werk von Leipzig<br />
kann man zuschauen wie ein<br />
Porsche „Cayenne“ oder ein<br />
„Panamera“ entsteht und gefertigt<br />
wird. Außerdem bieten<br />
Testfahrten in Begleitung eines professionellen<br />
Instrukteurs Fahrspaß sowohl auf Einfahrund<br />
Prüfstrecken als auch auf einem Geländekurs.<br />
Einblick in eine der modernsten und<br />
nachhaltigsten Automobilfabriken der Welt<br />
erhalten die Gäste des BMW-Werks in Leipzig.<br />
Bei einem geführten Rundgang erlangt<br />
der Besucher Eindrücke vom gesamten Fertigungsprozess<br />
eines Automobils. In Dresden<br />
ist die Gläserne Manufaktur ein lohnendes<br />
Ausflugsziel für Automobilfans. Auf einem<br />
Rundgang lässt sich Schritt für Schritt das<br />
hoch technologisierte Verfahren nachvollziehen,<br />
in dem der VW Phaeton zusammengesetzt<br />
wird. Unter dem Motto „Kultur am laufenden<br />
Band“ finden auch musikalische Veranstaltungen<br />
in der Manufaktur statt.<br />
Das August Horch Museum in Zwickau lässt<br />
in Originalgebäuden der Gründungszeit Audis<br />
Meilensteine des Automobilbaus von<br />
Horch, Audi, DKW und Trabant lebendig werden.<br />
Die Dauerausstellung deckt einen Zeitraum<br />
von mehr als einem Jahrhundert ab und<br />
zeigt als Paradestück ein Horch-Original von<br />
1911, das älteste Automobil der Ausstellung.<br />
Neben den zahlreichen Originalen finden sich<br />
auch außergewöhnliche Miniaturautos wieder<br />
und zeigen alle Epochen Audis. In die Anfangsphase<br />
der heutigen Weltmarke werden<br />
die Besucher in der August Horch-Villa zurückgeworfen.<br />
Hier werden Leben und Wirken<br />
des Pioniers und Markenmitbegründers<br />
beleuchtet und dargestellt.<br />
Auto & Technik Museum<br />
Der Ball ist rund<br />
Kein Thrill in der Achterbahn, keine chromblitzende<br />
Technik und dennoch von Millionen<br />
mit Neugier erwartet wird eine Erlebniswelt,<br />
die die „schönste Nebensache der Welt“ wirkungsvoll<br />
in den Mittelpunkt rückt. Noch im<br />
ersten Halbjahr <strong>2015</strong> soll in Dortmund das<br />
Deutsche Fußballmuseum eröffnen. Auf<br />
7.700 Quadratmetern Grundfläche (etwas<br />
mehr als ein Fußballfeld) wird auf mehreren<br />
Etagen die Geschichte des Fußballs in<br />
<strong>Deutschland</strong> lebendig – interaktiv und erlebnisorientiert.<br />
Man darf gespannt sein. Aber<br />
natürlich lebt ein Museum nicht nur vom<br />
Spielen mit 3D-Animationen, sondern auch<br />
von klassischen Objekten – wie den Schuhen,<br />
mit denen Helmut Rahn <strong>Deutschland</strong> 1954<br />
zum ersten WM-Titel schoss und jenen von<br />
Mario Götze, die 2014 zum Siegtor für den<br />
vierten Titel führten.<br />
Erlebniswelten für die Familie<br />
63
Ganz Ohr und Augen auf!<br />
Erstklassige Klangerlebnisse bei glanzvollen Festspielen<br />
und packenden Festivals sowie außergewöhnliche<br />
Kunstinszenierungen in traditionellem<br />
Ambiente oder an außergewöhnlichen Orten<br />
Vor knapp 140 Jahren gegründet,<br />
haben die Münchner Opernfestspiele<br />
(21.6.-31.7.<strong>2015</strong>) bis<br />
heute nichts von ihrer Anziehungskraft<br />
verloren. Zwei Opernpremieren<br />
gibt es dieses Jahr:<br />
Am 28. Juni feiert Claude Debussys<br />
„Pelléas et Mélisande“ im<br />
Lesungen<br />
Märkte Vorträge<br />
Jazz & Co.<br />
Prinzregententheater die Uraufführung<br />
seiner Neuproduktion<br />
unter der musikalischen Leitung<br />
von Constantinos Carydis. Für die<br />
Inszenierung ist Christiane Pohl<br />
verantwortlich. Die zweite Premiere<br />
ist Richard Strauss’ „Arabella“,<br />
die im Nationaltheater uraufgeführt<br />
wird. Die Sopranistin<br />
Anja Harteros<br />
ist in der Titelpartie<br />
genauso zu<br />
erleben wie Thomas<br />
J. Mayer, der die<br />
Rolle des Madryka<br />
übernimmt. Inszeniert<br />
wird die Oper<br />
von Andreas Dresen,<br />
einem der wichtigsten<br />
deutschen Filmregisseure<br />
der Gegenwart.<br />
Ferner gehören<br />
hochkarätig<br />
besetzte Aufführungen<br />
aus dem Repertoire<br />
der Bayerischen Staatsoper<br />
zum Programm, das von Kammerkonzerten,<br />
Liederabenden<br />
sowie zwei Abenden bei „Oper<br />
für alle“ abgerundet wird.<br />
Ein Open-Air-Highlight in der<br />
bayerischen Landeshauptstadt ist<br />
Klassik am Odeonsplatz<br />
(11./12.7.<strong>2015</strong>). Zum 15. Mal verwandelt<br />
sich der schönste Platz<br />
der Stadt in eine Freiluftbühne,<br />
auf der Pablo Heras-Casado das<br />
Symphonieorchester und den<br />
Chor des bayerischen Rundfunks<br />
dirigiert. Am zweiten Tag spielen<br />
die Münchner Philharmoniker<br />
Carl Orffs „Carmina Burana“, dirigiert<br />
von Krzysztof Urbanski.<br />
64 Kunst, Kultur und Festspiele<br />
Mozartfest Würzburg − Mozartnacht<br />
Mit Konzerten und Veranstaltungen<br />
bedient der Dachauer<br />
Musiksommer unterschiedlichste<br />
Genres. Beispielsweise bei der<br />
Veranstaltung „Jazz in allen Gassen“<br />
(5.6.<strong>2015</strong>) auf sieben verschiedenen<br />
Bühnen. Am 7. Juni<br />
gastiert auf dem Rathausplatz die<br />
deutsche Dancehall- Reggaeband<br />
Mono & Nikitaman.<br />
Im März wird Burghausen zu einem<br />
Mekka für Jazz-Liebhaber.<br />
Die Internationale Jazzwoche<br />
Burghausen (17.-22.3.<strong>2015</strong>), deren<br />
Ruhm unter anderem Gastspiele<br />
von Jazz-Legenden wie<br />
Ella Fitzgerald, Chick Corea und<br />
Internationale Jazzwoche Burghausen − Rebekka Bakken<br />
Dave Brubeck begründen, findet<br />
zum 46. Mal statt. Bei einem stilistisch<br />
vielfältigen Programm<br />
und einer attraktiven Mischung<br />
aus Jazz-Stars und Newcomern<br />
weht ein Hauch von New Orleans<br />
durch die Gassen Burghausens.<br />
Mit dabei sind dieses Mal unter<br />
anderem Mario Biondi, Kenny<br />
Garrett, Spyro Gyra und Rebekka<br />
Bakken. Weitere Attraktionen<br />
sind beispielsweise die Jazznight<br />
in Lokalen der Altstadt.<br />
Nur alle vier Jahre kommen<br />
Schauspielfans in Straubing in<br />
den Genuss der Agnes-Bernauer-<br />
Festspiele (19.6.-19.7.<strong>2015</strong>). Die<br />
Baderstochter aus Augsburg war<br />
die große Liebe Herzog Albrechts<br />
III. von Bayern-München.<br />
Aus dieser unstandesgemäßen<br />
Verbindung erwuchsen politische<br />
Probleme, die damit beendet<br />
wurden, dass Agnes Bernauer<br />
wegen Liebes- und Schadenszauber<br />
angeklagt und 1435 in der<br />
Donau ertränkt wurde. Die Geschichte<br />
um Liebe und Tod der<br />
Bernauerin wird im Hof des Herzogschlosses<br />
in Straubing auf die<br />
Bühne gebracht.<br />
Das Regensburger Schloss St.<br />
Emmeram bildet im Sommer die<br />
Kulisse für die „Thurn und Taxis<br />
Schlossfestspiele“ (17.-<br />
26.7.<strong>2015</strong>), die mit einer bunten<br />
Stilpalette überraschen. So gibt<br />
es Konzerte mit der Französin<br />
ZAZ und Xavier Naidoo ebenso<br />
wie die Puccini-Oper „La<br />
Bohème“ und eine „festliche<br />
Operngala mit Piotr Beczala“.<br />
Optisch wie akustisch ein<br />
Hochgenuss ist das Mozartfest<br />
Würzburg (22.5.-28.6.<strong>2015</strong>), das<br />
sich mit dem Komponisten der<br />
Klassik auseinandersetzt. Im Mittelpunkt<br />
steht die Frage, ob besagter<br />
Klassikbegriff aus Sicht<br />
des 21. Jahrhunderts eigentlich<br />
zutreffend ist, da Mozart zu seiner<br />
Zeit ein revolutionärer Querdenker<br />
war, was eine Titulierung<br />
als „Klassiker“ eigentlich<br />
ausschließt.<br />
Den Reigen<br />
zahlreicher<br />
Streichkonzerte eröffnet<br />
der Weltklasse-Geiger<br />
Renaud<br />
Capuçon.<br />
Weitere international<br />
renommierte<br />
Streicher folgen,<br />
zum Beispiel Violinvirtuose<br />
Frank<br />
Peter Zimmermann<br />
und Gerard<br />
Causse, wegweisender<br />
Impulsgeber<br />
für die musikalische Selbstständigkeit<br />
der Viola als Soloinstrument.<br />
Der japanische Komponist<br />
Toshio Hosokawa schreibt eigens<br />
für das Mozartfest ein neu es<br />
Werk, das Capucon uraufführen<br />
wird (12.6.<strong>2015</strong>). Die international<br />
gefragte Sopranistin Diana<br />
Damrau kehrt mit einem exklusiven<br />
Liederabend an die Wiege<br />
ihres Welterfolgs zurück. Solo-<br />
Oboist Albrecht Mayer und Solo-<br />
Hornist Stefan Dohr vertreten die<br />
Berliner Philharmoniker. Das Mozartfest<br />
begeistert vor allem<br />
durch die Symbiose von Mozarts<br />
Klassik, barocker Architekturkunst<br />
von Balthasar Neumann
und die Kunst in der<br />
von Weinbergen flankierten<br />
fränkischen Altstadt.<br />
Im letzten Jahr<br />
besuchten 25.000 Zuhörer<br />
die Aufführungen<br />
im Kaisersaal der Residenz,<br />
im Hofgarten und<br />
an außergewöhnlichen<br />
Schauplätzen.<br />
Zwischen dem Kabarett-<br />
und Kleinkunstfestival<br />
Carambolage –<br />
Ende Januar – und dem<br />
Internationalen Filmfestival<br />
Mannheim-Heidelberg (9.-<br />
24.10.<strong>2015</strong>) bietet die Stadt Heidelberg<br />
einige musikalische Leckerbissen.<br />
So beteiligt sich die<br />
Stadt am Neckar-Musikfestival,<br />
bei dem von März bis November<br />
über 50 Konzerte in zehn Städten<br />
des Neckartals gespielt werden.<br />
Dieses Jahr widmet sich das Festival<br />
der „Russischen Trilogie“<br />
und spielt Werke der drei großen<br />
russischen Jubilare Alexander<br />
Skrjabin (100. Todestag), Alexander<br />
Glasunow (150. Geburtstag)<br />
und Peter Tschaikowsky (175. Geburtstag).<br />
Auf der schönsten Bühne<br />
der Stadt finden die Heidelberger<br />
Schlossfestspiele (27.6.-<br />
2.8.<strong>2015</strong>) statt. Der Schlosshof<br />
wird dieses Jahr zur Kulisse der<br />
etwa Meisterkurse für Gesang<br />
und Dirigieren oder die Teilnahme<br />
an Gesprächskonzerten.<br />
Die renommierten Ludwigsburger<br />
Schlossfestspiele (15.5.-<br />
25.6.<strong>2015</strong>) können jedes Jahr mit<br />
Highlights der Musik, des Tanzes,<br />
aber auch mit Literatur-Events<br />
und Theateraufführungen aufwarten.<br />
So spielen die Star-Trompeter<br />
Till Brönner und Sergei Nakariakov<br />
zusammen verschiedene<br />
Werke von Bach, Gershwin und<br />
Piazzolla. In „Torobaka“ nähern<br />
sich die Tanzrevolutionäre Israel<br />
Galvan und Akram Khan aneinander<br />
an und vereinen spanischen<br />
Flamenco und indischen Kathak<br />
zu einem ausdrucksstarken Erlebnis.<br />
So unterschiedlich wie das<br />
DomStufen-Festspiele in Erfurt − Der Freischütz<br />
Etwas außerhalb bietet das<br />
Schloss Neuweier, inmitten von<br />
Weinbergen, eine besondere Kulisse<br />
für die Philharmonischen<br />
Schlosskonzerte (10./11.7.<strong>2015</strong>)<br />
im Schlosshof.<br />
In Mannheim finden zum 18.<br />
Mal die Internationalen Schillertage<br />
(12.-20.6.<strong>2015</strong>) statt. Diese<br />
beschäftigen sich vor dem Hintergrund<br />
von Friedrich Schillers<br />
Freiheitsbegriff mit den heutigen<br />
räumlichen, sozialen und kulturellen<br />
Grenzen. Ein Thema, das<br />
heute aktueller denn je erscheint.<br />
„Seid umschlungen Millionen“<br />
fordert Schillers Text der<br />
Europahymne. Ungeklärt ist die<br />
Frage, ob Europa seine Arme<br />
öffnet, oder ob die Aufforderung<br />
Schillers der Festung Europas<br />
gewidmet ist.<br />
Ein zeitloser Klassiker steht<br />
bei den Opernfestspielen<br />
Heidenheim (12.-20.6. <strong>2015</strong>)<br />
auf dem Programm: „Macbeth“,<br />
eines der klassischen<br />
Dramen aus der Feder William<br />
Shakespeares, wird in<br />
einem neuen Arrangement<br />
gezeigt. Künstler aus aller<br />
Welt begeistern das Publikum<br />
beim Zelt-Musik-Festival<br />
(1.-19.7.<strong>2015</strong>) in Freiburg.<br />
Die Programmgestalter<br />
haben dieses Jahr so unterschiedliche<br />
Künstler wie die deutsche<br />
Pop-Gruppe Revolverheld,<br />
den US-amerikanischen Songwriter<br />
John Hiatt & The Combo, den<br />
Rapper Clueso, die Violinistin<br />
Lindsey Stirling und Folk-Ikone<br />
Joan Baez verpflichtet.<br />
Gleich zwei musikalische Highlights<br />
locken Stars verschiedener<br />
Genres nach Rottweil. Das Festival<br />
„Sommersprossen“ (15.6.-<br />
15.7.<strong>2015</strong>) begeistert mit klassischen<br />
und barocken Tönen oder<br />
Stilexperimenten. Klangvolle Namen<br />
vereint das Jazzfest Rottweil<br />
(30.4.-16.5.<strong>2015</strong>), zum Beispiel<br />
Gregory Porter, Randy Crawford<br />
und Jazzpianist Monty Alexander.<br />
Ludwigsburger Schlossfestspiele − Torobaka<br />
unsterblichen Tragödie um Romeo<br />
und Julia. Auch auf Rapunzel<br />
können sich die Besucher<br />
freuen, ebenso wie auf das Musical<br />
„My Fair Lady“.<br />
Das Internationale Solo-Tanz-<br />
Theater-Festival (12.-15.3.<strong>2015</strong>)<br />
in Stuttgart bietet vor allem jungen<br />
Choreographen und Künstlern<br />
die Möglichkeit, sich mit ihren<br />
phantasievollen Solostücken<br />
in den öffentlichen Fokus zu tanzen.<br />
Im Rahmen der 16. Bachwoche<br />
(15.-22.3.<strong>2015</strong>) werden neben<br />
zahlreichen Aufführungen<br />
von Werken Johann Sebastian<br />
Bachs auch vielfältige Mitwirkungsmöglichkeiten<br />
angeboten,<br />
Programm sind auch die Spielstätten,<br />
die neben dem Residenzschloss<br />
die Karlskaserne und viele<br />
weitere Orte einschließen.<br />
Wenn innerhalb von weniger<br />
als 14 Tagen in Baden-Baden<br />
die Berliner Philharmoniker zu<br />
Gast sind, um den „Rosenkavalier“<br />
neu zu inszenieren, außerdem<br />
Kammerensembles und<br />
Einzelmusiker „Meisterkonzerte“<br />
in der ganzen Stadt verteilt spielen<br />
und prominente Gastsolisten<br />
wie Pianistin Martha Argerich<br />
und Vilonistin Isabelle Faust auftreten,<br />
dann kann die Rede nur<br />
von den Osterfestspielen (27.3.-<br />
6.4.<strong>2015</strong>) sein.<br />
Mozart –<br />
Was heißt hier Klassik<br />
22. Mai bis 28. Juni <strong>2015</strong><br />
www.mozartfest.de | Tel. +49 (0) 931 / 37 23 36<br />
Kunst, Kultur und Festspiele<br />
65
Movimentos Festwochen − Sydney Dance Compnay „2one another“<br />
Eine der größten Musikveranstaltungen<br />
<strong>Deutschland</strong>s erstreckt sich von Frankfurt<br />
über Wiesbaden bis zum Mittelrhein: Über<br />
170 Veranstaltungen stehen im Spielplan des<br />
Rheingau Musik Festivals, das verschiedenste<br />
Klänge von unterschiedlichsten Orten über<br />
den Rhein trägt.<br />
Weltstars gastieren beim Festival „Summer<br />
in the City“ in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt<br />
Mainz. Einer der Top-Acts ist<br />
Gitarrenvirtuose Mark Knopfler, Kopf der<br />
Band Dire Straits, der zum „Evening with Mark<br />
Knopfler and Band“ (19.6.<strong>2015</strong>) einlädt. Weitere<br />
Highlights sind die Open-Air-Darbietungen<br />
von Roxette (5.7.), Dieter Thomas Kuhn<br />
(3.7.) und dem Orquesta Buena Vista Social<br />
Clubs (8.7.). Konzerte geben auch die Fantastischen<br />
Vier (3.7.), Hubert von Goisern (10.7.)<br />
und Gregor Meyle (28.6.).<br />
Eine Ära geht zu Ende, wenn<br />
dieses Jahr Johan Simons als<br />
Intendant der Ruhrtriennale<br />
(14.8.-27.9.<strong>2015</strong>) Heiner Goebbels<br />
ablöst. Simons erstes Jahr<br />
steht unter dem Thema „Seid<br />
umschlungen“ und startet mit<br />
einer Weltpremiere: Accattone<br />
von Pier Paolo Pasolini als Musiktheaterprojekt.<br />
Das endgültige<br />
Programm der Triennale<br />
wird am 23. Februar bekannt<br />
gegeben.<br />
Die Domstufen-Festspiele<br />
(9.-26.7.<strong>2015</strong>) in Erfurt laden<br />
zur romantischen Schaueroper<br />
„Der Freischütz“ von Carl Maria<br />
von Weber ein. Die musikalische<br />
Leitung liegt in den Händen von Samuel<br />
Bächli, die Inszenierung gestaltet Guy Montovans.<br />
Parallel zu Webers Oper zeigen die<br />
Festspiele auch „Das Dschungelbuch“ als<br />
musikalisches Schauspiel unter der Leitung<br />
von Francesco Bottigliero (Musik) und Friederike<br />
Karig (Inszenierung).<br />
Das größte Klassikfestival in Thüringen sind<br />
die Thüringer Bachwochen (27.3.-19.4.<strong>2015</strong>).<br />
Sie bieten mit Konzerten an authentischen<br />
Bach-Orten Gelegenheit, auf Spurensuche<br />
durch das historische Musikland Thüringen<br />
zu gehen. Zur Eröffnung des Festivals spielen<br />
zwei Generationen die Matthäuspassion in<br />
Arnstadt: Vater Christoph Pregardien dirigiert,<br />
während sein Sohn Julian die Tenor-<br />
Arien übernimmt. Insgesamt sind 50 Konzerte<br />
geplant.<br />
Das Bachfest Leipzig (12.-21.6.<strong>2015</strong>), das<br />
größte Musikfestival der Stadt, lockt jährlich<br />
75.000 Besucher. Zum 1.000-jährlichen Jubiläum<br />
der ersten urkundlichen Erwähnung<br />
Leipzigs ist das Thema des Festivals dem Libretto<br />
von Bachs Kantate „Preise, Jerusalem,<br />
den Herrn“ entnommen: „So herrlich stehst<br />
du, liebe Stadt“. Das Bachfest vereint über<br />
100 Veranstaltungen zu Ehren Johann Sebastian<br />
Bachs und des Millenniums. In der Leipziger<br />
Nikolaikirche, die <strong>2015</strong> 850-jähriges Bestehen<br />
feiert, stimmt der Thomanerchor die<br />
Besucher auf das Bachfest ein. Die Nikolaikirche<br />
war Austragungsort der Uraufführung von<br />
Bachs Kantate, die dem diesjährigen Bachfest<br />
sein Motto gab. Zu den berühmtesten Musikern,<br />
die in Leipzig lebten, zählt auch Felix<br />
Mendelssohn Bartholdy, zu dessen Ehren das<br />
Bachfest Leipzig − Thomaskirche mit Thomanerchor<br />
Gewandhaus Leipzig seit 1997 alljährlich die<br />
Mendelssohn-Festtage (18.-27.9.<strong>2015</strong>) veranstaltet.<br />
Bei den 38. Dresdner Musikfestspielen<br />
(13.5.-7.6.<strong>2015</strong>) treten über 100 renommierte<br />
Künstler an 24 Schauplätzen auf. Das Festival<br />
steht unter dem Motto „FeuerEis“ und soll<br />
die Kontraste um die dennoch bestehende<br />
Einigkeit Europas in den Mittelpunkt stellen.<br />
Erstklassigen Oldtime-Jazz bietet das Dixieland<br />
Festival in Dresden (10.–17.5.<strong>2015</strong>). An<br />
wechselnden Orten treffen hier Jazzmusiker<br />
zum Beispiel zu einem „Brassband-Battle“<br />
aufeinander, während Zuschauer am Terrassenufer<br />
der Elbe Europas größtem Riverboat<br />
Shuffle lauschen.<br />
Dem vielleicht berühmtesten Sohn der<br />
Stadt Zwickau ist das Schumannfest gewidmet,<br />
das dieses Jahr dessen 175-jähriges<br />
Hochzeitsjubiläum feiert und deshalb nicht<br />
nur Werke Robert Schumanns, sondern auch<br />
seiner Frau Klara im Programm führt. Dazu<br />
gehört unter anderem ein Lichterfest, zu dem<br />
rund um den zentrumsnahen Schwanenteich<br />
unzählige kleine Ensembles musizieren.<br />
Zum 13. Mal veranstaltet die Autostadt<br />
Wolfsburg die Movimentos Festwochen<br />
(10.4.-17.5.<strong>2015</strong>). Die 67 Veranstaltungen mit<br />
renommierten Künstlern aus aller Welt stehen<br />
dieses Jahr unter dem Motto „Frieden“. Ein<br />
Höhepunkt im Tanz-Programm ist die Uraufführung<br />
der Choreografie „Why Bach“ der<br />
israelischen Kibbutz Contemporary Dance<br />
Company im historischen KraftWerk. Außerdem<br />
im Tanz-Programm dabei sind u. a. die<br />
Sydney Dance Company, das Ensemble<br />
Shaun Parker & Company, das Cloud Gate<br />
Dance Theatre aus Taiwan und die jungen<br />
Nachwuchstänzer der Movimentos Akademie.<br />
Namhafte Schauspieler wie Klaus Maria Brandauer<br />
oder Suzanne von Borsody lesen aus<br />
Werken von Heinrich Böll, Herman Melville<br />
und anderen, die sich mit verschiedenen Aspekten<br />
von Frieden auseinandersetzen. Den<br />
Auftakt zu insgesamt neun szenischen Lesungen<br />