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Ferienmagazin Deutschland 2015

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www.ferienmagazin-deutschland.de e 4,00 / sFr 7,00<br />

Wo <strong>Deutschland</strong> am schönsten ist - Tipps für <strong>2015</strong><br />

25 Jahre Faszination Deutsche Einheit<br />

- spannende Blickwinkel auf einen Wandel<br />

Tradition und Brauchtum<br />

- gelebte Kultur im Jahreskreislauf<br />

Auf über 150 Ferien- und Themenstraßen<br />

- Genusstouren entlang alter und neuer Wege<br />

500 Jahre Lucas Cranach der Jüngere<br />

- auf den Spuren der Reformation Luthers<br />

<strong>2015</strong><br />

...mit Gewinnspiel


26.6. bis 1.11.<strong>2015</strong><br />

wittenberg,<br />

dessau und<br />

wörlitz<br />

zum 500. geburtstag von lucas cranach dem jüngeren<br />

Entdecken Sie einen unbekannten Meister!<br />

Weltweit erste Sonderausstellung zu Lucas Cranach dem Jüngeren<br />

Landesausstellung in Sachsen-Anhalt, dem Ursprungsland der Reformation<br />

planen sie jetzt<br />

ihren besuch!<br />

www.cranach<strong>2015</strong>.de · www.luther-erleben.de<br />

Servicebüro: +49 (0) 34 91 - 420 31 71<br />

service@cranach<strong>2015</strong>.de


Begegnungen...<br />

... sind immer eine spannende Sache, ob es sich um geplante<br />

und beabsichtigte oder zufällige und unverhoffte handelt. Fast<br />

immer sind sie mit Erwartungen verbunden. Und sehr häufig<br />

führen sie auch zu ungeahnten Überraschungen.<br />

Genau solche überraschende Entdeckungen sind es, die das<br />

Reiseland <strong>Deutschland</strong> – nicht weit weg, ganz in Ihrer Nähe –<br />

auch dieses Jahr wieder zu bieten hat.<br />

Das traditionelle Altöttinger<br />

Adventsingen im<br />

alpenländischen Stil<br />

feiert dieses Jahr sein<br />

50-jähriges Jubiläum −<br />

es gehört zum festlichen,<br />

musikalischen Rahmenprogramm<br />

des Christkindlmarkts<br />

(siehe S. 69)<br />

Viele Traditionen und Bräuche haben sich bis heute in<br />

<strong>Deutschland</strong> erhalten und folgen dem Lauf des Jahres: bei<br />

fröhlichen, beschwingten Volksfesten und stimmungsvollen<br />

Weihnachtsmärkten, bei historischen Festspielen und bei Besuchen<br />

regionaltypischer, kunsthandwerklicher Werkstätten sowie<br />

vielseitiger Museen.<br />

So vielfältig die Traditionen und Bräuche, so unterschiedlich<br />

sind die Möglichkeiten sie sich zu erschließen. Auf mehr als<br />

150 Ferienstraßen kann der Reisende seinen ganz eigenen<br />

Rhythmus wählen – ob mit dem Auto, Wohnmobil oder Motorrad,<br />

ob auf den zigtausend Kilometern markierter Radwege<br />

oder gar zu Fuß.<br />

Mit einem historisch<br />

bebauten Stadtkern,<br />

der sich über mehr<br />

als 80 ha erstreckt,<br />

gehört die Unesco-<br />

Welterbes tadt Quedlinburg<br />

zu den größten<br />

Flächendenkmalen<br />

<strong>Deutschland</strong>s<br />

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Jetzt die aktuelle Ausgabe des <strong>Ferienmagazin</strong>s<br />

<strong>Deutschland</strong> kostenlos laden und einen Ferienaufenthalt<br />

gewinnen!<br />

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Vier-Sterne Superior<br />

DAS AHLBECK<br />

Hotel & Spa.<br />

Genau 25 Jahre ist es her, dass aus dem geteilten <strong>Deutschland</strong><br />

eins wurde – und immer noch gibt es heute weit mehr als<br />

25 Orte zu entdecken, die es vor 25 Jahren noch gar nicht gab.<br />

Bereits seine Schatten voraus wirft das 500. Jubiläum der Reformation,<br />

das Lutherjahr 2017. Der in weiten Teilen neu angelegte<br />

Lutherweg durch Bayern, Thüringen, Sachsen-Anhalt und<br />

Sachsen führt zu den Wirkungsstätten Martin Luthers. Einige<br />

der wichtigsten bildlichen Darstellungen der Reformationsgeschichte<br />

verdanken wir Lucas Cranach dem Jüngeren, dessen<br />

500. Geburtstag in diesem Jahr von zahlreichen bemerkenswerten<br />

Ausstellungen begleitet wird.<br />

Ganz eigene Erlebnisse und spannende Entdeckungen<br />

stehen der Gewinnerin unseres letzten Gewinnspiels aus<br />

dem Jahr 2014 ins Haus. Wir gratulieren Frau Michaela<br />

Ofner aus der Schweiz zu ihrem einwöchigen Aufenthalt in<br />

der Unesco-Welterbestadt Quedlinburg und wünschen ihr<br />

interessante Begegnungen mit reicher Kultur und Geschichte.<br />

Geschichten vom Meer erwarten den Gewinner unseres<br />

diesjährigen Gewinnspiels (siehe S. 49) bei einem Aufenthalt<br />

im DAS AHLBECK Hotel & Spa – direkt an der Strandpromenade<br />

und den endlos langen und feinsandigen Stränden<br />

der 3-Kaiserbäder gelegen – auf der Sonneninsel Usedom<br />

in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Und wann haben Sie ihr Rendezvous mit <strong>Deutschland</strong> geplant,<br />

damit aus Ihren unterschiedlichsten Begegnungen<br />

und überraschenden Erlebnissen unvergessliche Geschichten<br />

werden<br />

Weitere Informationen zum Reiseland <strong>Deutschland</strong> erhalten Sie auch über die jeweiligen<br />

Vertretungen der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) in Österreich und der Schweiz:<br />

Vertretung für Österreich:<br />

Deutsche Zentrale<br />

für Tourismus e. V. (DZT)<br />

Mariahilfer Str. 54, A - 1070 Wien<br />

Tel.: (0043) 1 - 513 27 92<br />

Fax: (0043) 1 - 513 27 92 - 22<br />

office-austria@germany.travel<br />

Vertretung in der Schweiz:<br />

Deutsche Zentrale<br />

für Tourismus e. V. (DZT)<br />

Freischützgasse 3, CH - 8004 Zürich<br />

Tel.: (0041) 44 - 213 22 00<br />

Fax: (0041) 44 - 212 01 75<br />

office-switzerland@germany.travel<br />

Ihr<br />

Editorial<br />

1


Pulsierende Metropole am Wasser<br />

• 2 Übernachtungen im ausgewählten Hotel inkl. Frühstück<br />

• Entdeckerticket für 3 Touren mit Stadt-, Hafen und Alsterrundfahrt<br />

• inkl. Hamburg CARD im Wert von € 24,50<br />

HAMBURG<br />

ENTDECKEN<br />

inkl. 3 Touren<br />

ab € 164,– *<br />

JETZT HIER BUCHEN:<br />

Tel: +49 (0)40-300 51 585 oder www.hamburg-tourismus.de/puls<br />

* EURO pro Person im DZ; Anreise täglich; Leistungserbringung: Stadt-, Hafen- und Alsterrundfahrt inkl. Teeprobe im Krameramt im Rahmen der Entdecker Tour. Die einzelnen Touren sind innerhalb von 3 Tagen frei planbar; Mindestaufenthalt:<br />

2 Nächte, Verlängerungsnacht buchbar; Kinderermäßigung: 1 Kind bis 12 Jahre 90% bei Unterbringung im Zustellbett im DZ der Eltern; Buchbar: bis 4 Tage vor Anreise; Hamburg Tourismus GmbH | Wexstr. 7 | 20355 Hamburg | Foto: I. Boelter


Nachdem wir Sie als Leser in unseren Beiträgen und ganz speziell<br />

auf Seite 51 dieser Magazin-Ausgabe in vielfacher Weise auf Gärten,<br />

Parks und Gartenschauen hinweisen, dürfte für den interessierten<br />

Besucher solcher Paradiese des Öfteren der Wunsch nach Verwirklichung<br />

oder Veränderung des eigenen Gartentraums wachsen. Zwei<br />

interessante Bände aus der Fülle von Gartenbüchern möchten wir<br />

Ihnen deshalb kurz vorstellen.<br />

500 Gartenideen<br />

Bevor man sich als Gartler am eigenen Garten<br />

erfreuen kann, ist ein gewisses Maß an<br />

Kreativität, Ideenreichtum und vor allem<br />

auch Arbeitseinsatz erforderlich. Am besten<br />

ist es, wenn das Arrangieren schnell und einfach<br />

von der Hand geht und dabei ein tolles<br />

Ergebnis herauskommt. Die Autorin Christina<br />

Freiberg liefert in ihrem Buch für jeden<br />

Garten die passenden Gestaltungstipps. Die gesammelten, einfachen<br />

Gartenideen sind nicht nur schnell und kostengünstig umzusetzen,<br />

sondern bieten auch trotz geringem Aufwand einen großen Nutzen.<br />

Christina Freiberg / Marion Nickig<br />

500 Gartenideen<br />

Einfach, praktisch, inspirierend<br />

2014; 352 Seiten; 413 Farbfotos<br />

23 x 24 cm, gebunden<br />

€ [D] 29,95 / € [A] 30,80 / sFr. 40.90<br />

Ein Garten für die Seele<br />

„Ein Garten ist mehr als die Summe seiner<br />

Pflanzen!“ Ob zum Energie tanken, Entspannen<br />

oder Wohlfühlen − der eigene<br />

Garten bietet die perfekte Location, um<br />

dem alltäglichen Stress zu entkommen. Außerdem<br />

ist es gar nicht schwer, mithilfe des<br />

Gartens und all den Geheimnissen, die sich<br />

in ihm verbergen, selbst etwas für die eigene<br />

Gesundheit zu tun.<br />

Susanne Oswald stellt zehn Themengärten mit Gestaltungsbeispielen<br />

und Rezepten vor, welche alle dasselbe Ziel verfolgen: Inspirationen<br />

für den eigenen Seelengarten zu bieten.<br />

Susanne Oswald<br />

Ein Garten für die Seele<br />

Die schönsten Gartenideen für Körper & Geist<br />

2014; 176 Seiten; 212 Farbfotos<br />

25 x 28 cm, gebunden<br />

€ [D] 39,95 / € [A] 41,10 / sFr. 53.90<br />

Titelabbildung: Die Wahrzeichen der sonnenreichen Insel Usedom sind die fünf<br />

Seebrücken – allen voran der 1898 errichtete Ahlbecker Steg über dem Meer,<br />

der als ältestes, architektonisches Kunstwerk dieser Art gilt.<br />

Bilderzeile v. l. n. r.: Einfach die Seele baumeln lassen und sich Zeit für sich nehmen<br />

– das bieten ausgezeichnete Wohlfühl-Oasen mit durchdachten Verwöhnprogrammen<br />

in <strong>Deutschland</strong>, wie z. B. in der Caracalla Therme Baden-Badens.<br />

Die mehr als 6.000 Museen <strong>Deutschland</strong>s eröffnen den Besuchern faszinierende<br />

Sichtweisen und Blickwelten auf gestern und heute – eines der renommiertesten<br />

ist die Schirn Kunsthalle Frankfurt.<br />

Jedes Jahr zu Pfingsten feiert Rothenburg ob der Tauber mit einem großen<br />

historischen Festpiel die glückliche Rettung der Stadt durch „Der Meistertrunk“,<br />

bei dem der kaiserliche Feldherr Tilly im Mittelpunkt steht.<br />

IFOVA Verlagsgesellschaft mbH<br />

Verlag und Anzeigenverwaltung<br />

Theatinerstr. 44<br />

D - 80333 München<br />

Tel.: (0049) 89 - 22 01 38<br />

Fax: (0049) 89 - 228 93 34<br />

e-mail: ferienmagazin@ifova.de<br />

www.ferienmagazin-deutschland.de<br />

ISSN 1863-6195<br />

Anzeigen:<br />

FPC Kommunikation und Marketing<br />

Redaktion:<br />

Rudi Stallein, Dominik Stallein,<br />

Tonio Liber, Georg A. Frey<br />

Assistenz: Sandra Westermayer<br />

Satz:<br />

Marcus Mühlberger / 83278 Traunstein<br />

marcus.muehlberger@t-online.de<br />

Druck:<br />

Vogel Druck und Medienservice<br />

GmbH & Co. KG / 97204 Höchberg<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis / Impressum 3<br />

<strong>Deutschland</strong> für die schönsten Tage des Jahres<br />

Bayern − Echt einladend! 4<br />

- Oberbayern 4<br />

- Ostbayern 6<br />

- Franken 7<br />

- Allgäu / Bayerisch Schwaben 9<br />

Baden-Württemberg – Der Zauber des Südens 10<br />

- Bodensee-Oberschwaben 10<br />

- Schwarzwald 11<br />

- Schwäbische Alb 14<br />

- Region Stuttgart – nördliches Baden-Württemberg 16<br />

Rheinland-Pfalz – Weinparadiese und antike Schätze 20<br />

Hessen – Aufregend vielfältig 26<br />

Nordrhein-Westfalen – Kultur pur zwischen Rhein und Ruhr 28<br />

Rheinradweg – Europareise mit Gütesiegel 30<br />

Thüringen – Cranach-Kunst und Baumwipfel-Yoga 31<br />

Sachsen-Anhalt – Kirchen-Reich und Reformations-Kunst 32<br />

Sachsen – Landschafts- und Kulturperlen 34<br />

Berlin und Brandenburg – Spannendes Doppelpack 38<br />

Deutsches Küstenland<br />

Niedersachsen – Zwischen Watt und Heide 40<br />

Bremen und Bremerhaven –<br />

Tradition, Moderne und Meer erleben 42<br />

Hamburg – Flair mit maritimem Charme 44<br />

Schleswig-Holstein – Horizonte – wie nirgendwo 45<br />

Mecklenburg-Vorpommern – Natur- und Wasserfreuden 47<br />

Die Höhepunkte des Reisejahres <strong>2015</strong> in <strong>Deutschland</strong><br />

Cranach-Jahr – Entdeckung eines Meisters 50<br />

Gärten und Parks – Blühende Gartenreiche 51<br />

Reisen auf den Spuren von...<br />

- Deutsche Märchenstraße 52<br />

- Wege für Entdecker 53<br />

- Auf stillen Wegen Ruhe finden 55<br />

Tradition und Brauchtum – Gelebte Heimat rund ums Jahr 56<br />

Freizeitträume und Ferienspaß -<br />

klassisch, kreativ oder unkonventionell<br />

Zeit für sich – Ruhe- und Wohlfühl-Oasen 57<br />

Erlebniswelten für die Familie<br />

- Hinein ins Vergnügen 60<br />

- Mobile Welten 62<br />

Kunst, Kultur und Festspiele<br />

- Festspiele und Musik 64<br />

- Ausstellungen und Museen 67<br />

Weihnachtsmärkte – Der Duft von Zimt und Lebkuchen 69<br />

Reisen mit der Bahn 72<br />

<strong>Deutschland</strong>-Reiseanbieter<br />

<strong>Deutschland</strong>karte<br />

3. Umschlagseite<br />

4. Umschlagseite<br />

Inhalt<br />

3


München<br />

Bayern Tourismus<br />

Marketing GmbH<br />

Arabellastraße 17<br />

81925 München<br />

Tel. 0049-89-2123970<br />

www.bayern.by<br />

Echt einladend!<br />

Süffige Landschaften mit barocken<br />

Residenzen und Märchenschlössern,<br />

Kontraste aus Brauchtum<br />

und Lifestyle in charmanten<br />

Städten – Sinnen- und Lebensfreude<br />

in Bayern<br />

Oberbayern<br />

Besonders üppig präsentiert <strong>Deutschland</strong><br />

seine Reize im Voralpenland mit der bayerischen<br />

Landeshauptstadt München als Fixpunkt.<br />

Nirgendwo sind die Kontraste zwischen<br />

Trends und Traditionen, zwischen Laptop<br />

und Lederhose offensichtlicher, nirgendwo<br />

kommen Kunst und Kultur geballter daher<br />

als in der Isarmetropole. Kunstfreunde haben<br />

die Wahl zwischen herausragenden Sammlungen<br />

in den Pinakotheken, dem Museum<br />

Brandhorst, dem Neuen Ägyptischen Museum<br />

und zahlreichen weiteren Museen und<br />

Ausstellungen. Das Bayerische Nationalmuseum<br />

präsentiert unter dem Titel „Bella<br />

Figura“ europäische Bronzekunst in<br />

Süddeutschland aus der Zeit um 1600<br />

(6.2.-25.5.<strong>2015</strong>). Im Lenbachhaus stehen<br />

zunächst August Macke und Franz<br />

Marc im Mittelpunkt einer Sonderausstellung<br />

(28.1.-3.5.<strong>2015</strong>), eine weitere<br />

widmet sich im Herbst Paul Klee und<br />

Wassily Kandinsky (21.10.<strong>2015</strong>-<br />

24.1.2016). Im Sommer pilgern<br />

Opernfreunde aus aller Welt nach<br />

München zu den Opernfestspielen<br />

(21.6.-31.7.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.), wo<br />

dieses Jahr zwei Premieren auf dem<br />

Spielplan stehen – Claude Debussys<br />

„Pelléas et Mélisande“ und „Arabella“<br />

von Richard Strauss. Ein Gipfeltreffen<br />

der Megastars ist das Klassik Open-Air<br />

am Königsplatz (27.6.<strong>2015</strong>), bei dem Anna<br />

Netrebko, Jonas Kaufmann, Dmitri<br />

Hvorostovsky, Ildar Abdrazakov und Elena<br />

Zhidkova erstmals gemeinsam auftreten.<br />

Auch Dachau, wenige Kilometer nordwestlich<br />

von München, hat sich einen Namen als<br />

Kulturstadt gemacht. Vor einigen Jahren wurde<br />

die ehemalige Markthalle in die „Dachauer<br />

Kultur-Schranne“ verwandelt, ein städtisches<br />

Kultur- und Veranstaltungshaus mit<br />

Kleinkunstbühne, Galerie und Restaurant.<br />

Jährliche Höhepunkte sind der Dachauer Musiksommer<br />

(siehe S. 64ff.) mit Rock- und Pop-<br />

Konzerten auf dem Rathausplatz sowie die regelmäßigen<br />

Schlosskonzerte und das Barockpicknick<br />

(18.7.<strong>2015</strong>), bei dem jedes Jahr Tausende<br />

Gäste mit Picknickkörben in den Hofgarten<br />

des Schlosses strömen, um einen<br />

außergewöhnlichen Abend zu verbringen.<br />

Verzierte Kanonen zeugen im Schlosshof des Ingolstädter<br />

Neuen Schlosses und heutigen Armeemuseum<br />

von den Dimensionen des damaligen Waffenarsenals<br />

Oberbayern wie im Bilderbuch – so ursprünglich und<br />

unverwechselbar leuchtet das Grün der Bergwiesen im<br />

Wander- und Mountainbikeparadies Samerberg<br />

Napoleon in Bayern<br />

Pulsierende Moderne, große Attraktionen<br />

und bayerische Gastlichkeit sind in Ingolstadt<br />

die Zutaten für eine unterhaltsame Städtereise.<br />

Dazu lassen verschiedene Museen wie das<br />

Museum für Konkrete Kunst, die Alte Anatomie<br />

mit dem Deutschen Medizinhistorischen<br />

Museum und das Neue Schloss keine Langeweile<br />

aufkommen. Im Schloss findet dieses<br />

Jahr unter dem Titel „Napoleon und Bayern“<br />

die Bayerische Landesausstellung statt (30.4.-<br />

31.10.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.). Herausragende<br />

Exponate und Originale erinnern an die Zeit<br />

vor rund 200 Jahren, als Napoleon auch die<br />

Entwicklung Bayerns entscheidend beeinflusste.<br />

Sehenswert sind auch die Asamkirche<br />

Maria de Victoria und das imposante spätgotische<br />

Liebfrauenmünster. Gruselfans entdecken<br />

bei der Dr. Frankenstein-Tour die Originalschauplätze<br />

des Erfolgsromans von Mary<br />

Shelley. Darüber hinaus bietet die Stadt, in<br />

der 1516 das Bayerische Reinheitsgebot verkündet<br />

wurde, eine besondere Adresse für<br />

Einkaufsfans: Im Ingolstadt Outlet Shopping<br />

Village laden mehr als 100 Läden zum ausgedehnten<br />

Einkaufsbummel ein. Automobilund<br />

Technikfreaks zieht es ins Audi Forum<br />

(siehe S. 60ff.) mit dem museum mobile.<br />

Zum Starnberger Fünfseenland, südlich von<br />

München, gehören neben dem namensgebenden<br />

mondänen Starnberger See der bodenständigere<br />

Ammersee (auch<br />

Bauernsee genannt) sowie die vergleichsweise<br />

winzigen Wörthsee,<br />

Pilsensee und Weßlinger See. Einst<br />

residierte hier der Hochadel, darunter<br />

Märchenkönig Ludwig II. und<br />

seine Großcousine Kaiserin Elisabeth<br />

von Österreich, die Sisi. Die<br />

herrschaftlichen Villen und Schlösser<br />

thronen noch heute am Ufer des<br />

Starnberger Sees. Die fünf Seen<br />

sind beliebte Wassersportreviere.<br />

Man kann aber auch in lauschigen<br />

Biergärten unter schattigen Kastanien<br />

bayerische Küche genießen. Einer<br />

der schönsten Plätze in der Region<br />

ist der Heilige Berg bei Herrsching<br />

am Ammersee, wo das Benediktinerkloster<br />

Andechs mit seinem Bräustüberl lockt<br />

und die musik- und theaterbegeisterten Be-<br />

Zwischen München und den Alpen<br />

4 Bayern


Idylle pur – mit Blick auf die Zugspitze<br />

vom Starnberger See, dem<br />

nächstgelegenen See Münchens<br />

sucher mit den alljährlichen Karl<br />

Orff Festspielen. Ein Muss für Kirchenfans<br />

ist das prächtige Marienmünster<br />

in Dießen am Ammersee,<br />

wo auch der traditionelle,<br />

jährliche Töpfermarkt stattfindet.<br />

Quell der Inspiration<br />

Viele berühmte Künstler ließen<br />

sich von der Region im Süden<br />

Münchens inspirieren. Davon<br />

zeugen heute drei Museen, die<br />

einen konzentrierten Überblick<br />

über den deutschen Expressionismus<br />

bieten – das Buchheim<br />

Museum in Bernried, das<br />

Schlossmuseum in Murnau und<br />

das Franz Marc Museum in Kochel<br />

am See.<br />

In diesem Haus, dem so genannten<br />

Münterhaus in Murnau, lebten Gabriele<br />

Münter und Wassily Kandinsky in den<br />

Sommermonaten von 1909-1914<br />

Eine Entdeckungsreise auf den<br />

Spuren des „Blauen Reiters“ führt<br />

auch nach Murnau am Staffelsee,<br />

das zum Verweilen in der Fußgängerzone<br />

mit ihren Straßencafés,<br />

Geschäften und Wirtshäusern<br />

einlädt. Malerische Winkel sowie<br />

das Häuserensemble des Oberund<br />

Untermarkts finden sich in<br />

vielen Bildern der Expressionisten<br />

wieder. Bei Wanderungen durchs<br />

Murnauer Moos lässt sich erahnen,<br />

warum Franz Marc der Region<br />

den Namen „Blaues Land“<br />

verlieh. Von 1909-1914 lebten im<br />

heutigen Münterhaus Kandinsky<br />

und die Malerin Gabriele Münter,<br />

deren umfangreiches Werk im<br />

Schlossmuseum zu sehen ist.<br />

Auch heute gibt es in Murnau<br />

noch eine lebendige Künstlerszene<br />

mit Galerien, Ausstellungen,<br />

Kunstvereinen und diversen Kursangeboten.<br />

Sie bescherten dem<br />

Städtchen die Aufnahme in die<br />

EuroArt, die Vereinigung der<br />

Künstlerorte in Europa.<br />

In Kochel am See wurde das<br />

Franz Marc Museum vor wenigen<br />

Jahren um ein modernes Gebäude<br />

mit wechselnden Ausstellungen<br />

erweitert. Dieses Jahr im<br />

Programm: „Schöne Aussichten –<br />

Der Blaue Reiter und der Impressionismus“<br />

(22.3.-19.7.<strong>2015</strong>) und<br />

„Struktur und Vision – Paul Klee<br />

und Willi Baumeister“<br />

(4.10.<strong>2015</strong>-10.1.2016).<br />

Der Tegernsee,<br />

ca. 50 Kilometer<br />

südlich von München<br />

gelegen, lohnt<br />

einen Stop vor allem<br />

für Feinschmecker.<br />

Gleich sechs Michelin-<br />

Sterne leuchten dieses<br />

Jahr über dem Tegernsee:<br />

derer drei vereint<br />

Christian Jürgens mit<br />

seinem Gourmetrestaurant<br />

„Überfahrt“, je<br />

einen Stern tragen Michael<br />

Fells „Dichterstub’n“ im<br />

Hotel Egerner Höfe in Rottach-<br />

Egern, Erich Schwinghackls „Esskultur“<br />

in der Villa am See in Tegernsee<br />

sowie Dieter Maiwerts<br />

neues Restaurant in Rottach-<br />

Egern. Wer es bodenständig<br />

mag, der speist gerne im berühmten<br />

„Herzoglichen Bräustüberl“<br />

in Tegernsee. Kulinarik<br />

spielt auch beim Wandern eine<br />

Rolle, denn der neue Panoramawanderweg<br />

bietet nicht nur herrliche<br />

Ausblicke, sondern auch<br />

viele kulinarische Genüsse – zum<br />

Beispiel in der Naturkäserei Tegernseer<br />

Land oder im Fischerei-<br />

Bistro Bad Wiessee.<br />

Bilderbuch Bayern<br />

Ganzjährig ein reizvolles Ziel ist<br />

der Chiemsee mit seinen zwei Inseln.<br />

Malerisch präsentiert sich<br />

die kleine Fraueninsel mit dem<br />

Benediktinerinnenkloster Frauenwörth<br />

und seinen hübschen Gärten.<br />

Auf der größeren Herreninsel<br />

steht das Schloss Herrenchiemsee,<br />

das Versailles König<br />

Ludwigs II.. Dazu geben die Julius<br />

Exter Galerie und das Augustiner<br />

Chorherrenstift Einblicke in<br />

die prunkvolle Geschichte der Region.<br />

Wanderer können die Landschaft<br />

am Chiemsee auf neuen<br />

Themenwegen durch die Priener<br />

Flusslandschaften, bei Kräuterwanderungen<br />

oder auf der neu<br />

ausgeschilderten „Priener Direktvermarkter-Tour“<br />

erschließen. In<br />

18 Tagesetappen führt der neue<br />

grenzüberschreitende Premium-<br />

Weitwanderweg SalzAlpenSteig<br />

von Prien aus über alte Salzpfade<br />

durch den Chiemgau bis ins österreichische<br />

Salzkammergut.<br />

Im Berchtesgadener Land, am<br />

Königssee und in den Bergen um<br />

Watzmann, Jenner und Predigtstuhl<br />

legt sich Oberbayerns Natur<br />

mächtig ins Zeug. Im „Haus<br />

der Berge“ in Berchtesgaden erfährt<br />

der Gast alles Wesentliche<br />

über den mit 230 Kilometern<br />

Wanderwegen und alpinen Steigen<br />

ausgestatteten Nationalpark<br />

Berchtesgaden. In Bad Reichenhall<br />

ist die Alte Saline ein beliebtes<br />

Ziel, Wellness-Wonnen verheißt<br />

die moderne Rupertus-<br />

Therme.<br />

Nordöstlich des Chiemgaus<br />

und des Berchtesgadener Lands<br />

dehnt sich die Inn-Salzach-Region<br />

aus. Städtchen mit prächtigen<br />

Schlössern, barocken Kirchen<br />

und mächtigen Burgen prägen<br />

die bäuerliche Gegend zwischen<br />

den Flüssen Inn und Salzach. Das<br />

Schmückstück von Mühldorf am<br />

Inn ist der beeindruckende Stadtplatz.<br />

Das Pflegschloss, die<br />

Traidtkästen, das Rathaus, eine<br />

„Hexenkammer“ aus dem Jahr<br />

1750 und das Lodronhaus mit<br />

seinem Museum zeugen von der<br />

bewegten Vergangenheit des Ortes.<br />

Nicht weit entfernt liegt<br />

Waldkraiburg. Im Zentrum laden<br />

baumgesäumte Straßen zum Flanieren<br />

sowie Cafés und Restaurants<br />

zum Verweilen ein. Mehrere<br />

Museen erzählen von der Historie<br />

der Stadt. Über tausend Jahre<br />

auf den Mauern hat Burghausen,<br />

bekannt für die längste Burg der<br />

Welt (1.051 m) und seine Internationale<br />

Jazzwoche (17.-22.3.15,<br />

siehe S. 64ff.). Die Burg und die<br />

Natur · Kunst · Kultur erleben<br />

Schon Wassily Kandinsky ließ<br />

sich von Murnau und seiner<br />

malerischen Landschaft im<br />

oberbayerischen Alpenvorland<br />

inspirieren.<br />

• EuroArt-Künstlerstädtchen<br />

zwischen München und<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

• Baden, Radeln und Wandern<br />

zwischen Bergen und Seen<br />

• Kunsterbe Blauer Reiter im<br />

Schloßmuseum und Münter-<br />

Haus<br />

• Murnauer Moos – größtes<br />

Alpenrandmoor Mitteleuropas<br />

• König-Ludwig-Schlösser und<br />

weitere Sehenswürdigkeiten<br />

in nächster Umgebung<br />

www.murnau.de<br />

Bayern<br />

Anz_<strong>Ferienmagazin</strong>_44x129.indd 1<br />

5<br />

05.11.2012 15:32:52 Uhr


denkmalgeschützte Altstadt rund um den<br />

Stadtplatz mit seinen farbenprächtigen Giebelhäusern<br />

und Fassaden sind die größten<br />

Sehenswürdigkeiten des Städtchens. In der<br />

Burg wirken Künstlergruppen, sind Museen<br />

und Ausstellungen beheimatet, dort wohnen<br />

und feiern die Burghauser – zum Beispiel<br />

beim großen historischen Burgfest im Sommer,<br />

wenn mittelalterliches Treiben die alten<br />

Mauern erfüllt (10.-12.7.<strong>2015</strong>).<br />

Am besten erkunden lassen sich die<br />

Kulturschätze und Naturlandschaften<br />

Der internationale Schützen- und Trachtenzug in<br />

Mühldorf a. Inn findet heuer am 6. September statt -<br />

mit rund 3.400 Schützen, Trachtlern und Musikern<br />

der Region vom Fahrradsattel aus. Das Angebot<br />

an Wegen und Routen reicht vom „Sieben-Kirchen-Radweg“<br />

(17 km) zwischen<br />

Neuötting und Marktl über den Salzhandelsweg<br />

(33 km) bis zur „Großen Rundtour“, einer<br />

165 Kilometer langen Tour für sportlich<br />

ambitionierte Fahrer.<br />

Ein beliebter Radelweg ist der Benediktweg,<br />

ein 248 Kilometer langer Rundweg auf<br />

den Spuren von Papst em. Benedikt XVI. rund<br />

um Altötting, den meistbesuchten Ort der<br />

Region. Auf verschiedenen Pilgerwegen (siehe<br />

S. 53ff.) kommen jedes Jahr von Mai bis<br />

Oktober mehr als eine Million Pilger zur<br />

„Schwarzen Madonna“. Das Gnadenbild<br />

„Unserer lieben Frau von Altötting“ steht im<br />

Oktogon der Gnadenkapelle auf dem von<br />

Barockgebäuden gesäumten Kapellplatz. Ein<br />

weiteres wichtiges Pilgerziel ist die Kapuzinerkirche<br />

St. Konrad mit dem Reliquienschrein<br />

des 1934 heilig gesprochenen Pförtnerbruders.<br />

Tipps für Kunstinteressierte sind die<br />

spätgotische Stiftskirche und die Neue<br />

Schatzkammer mit Wallfahrtsmuseum und<br />

dem berühmten „Goldenen Rössl“, ein in<br />

den Pariser Goldschmiedewerkstätten gefertigtes<br />

Marienaltärchen, sowie das Monumentalrundgemälde<br />

„Jerusalem-Panorama“. Ein<br />

besonderes Flair bekommt der berühmteste<br />

Wallfahrtsort Bayerns im Advent, wenn auf<br />

dem Kapellplatz der Christkindlmarkt (siehe<br />

S. 69ff.) stattfindet.<br />

Ostbayern<br />

Kurz vor der Grenze nach Österreich und<br />

dem schönen Schärding locken, im so genannten<br />

Bäderdreieck, drei attraktive Kurorte<br />

– das noble Golfresort Bad Griesbach, das<br />

gemütlich ländliche Bad Birnbach und das<br />

traditionsreiche Bad Füssing (siehe S. 57ff.) zu<br />

Gesundheitstouren.<br />

Lifestyle im Welterbe: In Regensburg<br />

prallen die Gegensätze auf sympathische<br />

Art aufeinander. Moderne Geschäfte mit<br />

historischen Fassaden stehen neben alten Sehenswürdigkeiten,<br />

mittelalterliche Gewölbe<br />

beherbergen schicke Szenekneipen. Alt und<br />

Neu harmonieren hier prächtig. Aber das hat<br />

in Regensburg Tradition. Schon vor bald tausend<br />

Jahren schrieb der Chronist Otloh „Regensburg<br />

ist alt und jung zugleich“. Seit 2006<br />

ist die Altstadt Unesco-Weltkulturerbe. Die<br />

historischen Gebäude allein sind Grund genug<br />

für einen ausgedehnten Bummel durch<br />

die Stadt. Besondere Anziehungspunkte sind<br />

der Dom St. Peter, das Alte Rathaus sowie<br />

das Schloss der Fürsten von Thurn und Taxis<br />

mit der Klosterkirche St. Emmeram. Das größte<br />

bewohnte Schloss Europas ist ein kultureller<br />

Anziehungspunkt: Hier finden im Sommer<br />

die Schlossfestspiele mit einem bunten Stilmix<br />

von Pop-Konzert bis Oper statt (17.-26.7.15,<br />

siehe S. 64ff.). Und in der Adventszeit bildet<br />

der Innenhof die Kulisse für einen zauberhaften<br />

Weihnachtsmarkt (siehe S. 69ff.). Regensburg<br />

verfügt über eine ungewöhnlich dichte<br />

Kneipenlandschaft, von Brauereigaststätten –<br />

fünf Traditionsbrauereien gibt es noch – über<br />

ECHT OBERBAYERN<br />

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Inn-Salzach<br />

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Entdecken Sie Burgen und Schlösser,<br />

Kirchen und Klöster entlang unserer<br />

Flüsse Inn und Salzach.<br />

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Tel. +49 (0) 8671 502444<br />

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Die alte Herzogsstadt Landshut, charmant<br />

an der Isar gelegen, verzaubert mit historischem<br />

Ambiente und kulturellen Sehenswürdigkeiten<br />

historische Lokale bis zu Gourmettempeln<br />

und Studentenkneipen. Irgendwann spaziert<br />

jeder Regensburg-Besucher über die Steinerne<br />

Brücke und kehrt womöglich in der Historischen<br />

Wurstkuchl ein, der ältesten Bratwurstküche<br />

der Welt, in der schon die Bauarbeiter<br />

der Steinernen Brücke die hausgemachten<br />

Würste genossen haben sollen.<br />

Die Befreiungshalle, ein monumentaler Rundbau<br />

auf dem Michelsberg hoch über der Donau,<br />

ist die Attraktion von Kelheim, südwestlich<br />

von Regensburg gelegen. Vor 152 Jahren wurde<br />

der Tempel auf Veranlassung von König<br />

Ludwig I. von Leo von Klenze errichtet. Im Innenraum<br />

reihen sich 34 Siegesgöttinnen aus<br />

weißem Carrara-Marmor zu einem feierlichen<br />

Reigen. Von Kelheim lohnt sich ein kurzer Ausflug<br />

zum Kloster Weltenburg – oberhalb des<br />

Donaudurchbruchs –, das Herzog Tassilo zum<br />

Benediktinerkloster machte.<br />

Historien-Spektakel<br />

Über der Stadt Landshut an der Isar thront<br />

die Burg Trausnitz (13. Jh.), das Wahrzeichen<br />

der altbayerischen Residenzstadt, heute Sitz<br />

der Regierung von Niederbayern. Die wichtigsten<br />

Sehenswürdigkeiten reihen sich in der<br />

Altstadt, wo der Besucher das Gefühl hat,<br />

durchs Mittelalter zu spazieren. Ein dreigiebeliges<br />

Gebäude mit Renaissance-Erkern beherbergt<br />

das Rathaus, in dessen Prunksaal 1475<br />

die legendäre Landshuter Fürstenhochzeit<br />

stattfand, die alle vier Jahre in Form eines historischen<br />

Festspiels wieder auflebt – das<br />

nächste Mal 2017.<br />

Liebhaber solcher Historienfeste können diesen<br />

Sommer in Ostbayern drei anderen Spektakeln<br />

beiwohnen. Im Burghof in Neunburg<br />

vorm Wald wird das Burgfestspiel „Vom Hussenkrieg“<br />

aufgeführt (4.7.-8.8.<strong>2015</strong>). Das älteste<br />

Festspiel <strong>Deutschland</strong>s, mit einer 500-jährigen<br />

Tradition, findet in Furth im Wald statt –<br />

der „Further Drachenstich“ (31.7.-16.8.<strong>2015</strong>).<br />

Und in der Gäuboden-Metropole Straubing<br />

stehen die nur alle vier Jahre stattfindenden<br />

Agnes-Bernauer-Festspiele auf dem Programm<br />

(19.6.-19.7.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.). Traditionell<br />

und bodenständig geht es bei dem alljährlichen<br />

Gäubodenfest zu, dem zweitgrößten<br />

Volksfest Bayerns (7.-17.8.<strong>2015</strong>). Jazzfreunde<br />

freuen sich auf das „Bluetone –<br />

Das Festival an der Donau“<br />

(1.-5.7.<strong>2015</strong>), bei dem diesen Sommer<br />

unter anderem Lionel Richie und Gregory<br />

Porter mit von der Partie sind.<br />

Wo Donau, Inn und Ilz ineinander<br />

fließen liegt Passau. Der Dom St. Stephan<br />

ist das barocke Wahrzeichen<br />

der Dreiflüssestadt. Wie ein imposantes<br />

Freilichtmuseum präsentiert sich<br />

die Altstadt, deren pastellfarbene<br />

Häuserfassaden und verwinkelten<br />

Gassen italienisches Flair verbreiten.<br />

Sehenswert ist auch das Glasmuseum<br />

mit der weltgrößten Sammlung Böhmischen<br />

Glases.<br />

Das Museum ist auch ein Höhepunkt<br />

an der Glasstraße, die 250 Kilometer<br />

weit zwischen Passau und Neustadt<br />

an der Waldnaab quer durch den Oberpfälzer<br />

Wald und den Bayerischen Wald führt (siehe<br />

S. 53ff.). Entlang der Ferienstraße wird die<br />

über 700 Jahre alte Tradition der Glasherstellung<br />

und Glaskunst in der Region lebendig.<br />

Fixpunkte der Glasstraße sind das Glasmuseum<br />

in Frauenau und die Glasstadt Zwiesel<br />

am Rande des Nationalparks Bayerischer<br />

Wald. Als der Nationalpark 1970 rund um die<br />

Die Glasstraße<br />

Oberpfälzer Wald - Bayerischer Wald<br />

Berge Rachel und Lusen ins Leben gerufen<br />

wurde, ahnte wohl noch niemand, was sich da<br />

zwischen Farnen und Fichten einmal entwickeln<br />

sollte. Heute spaziert man dort durch<br />

ein Stück Urwald mitten in <strong>Deutschland</strong>, in<br />

dem wieder Wölfe, Luchse und Bären heimisch<br />

sind.<br />

Die „kleine Kulturmetropole“, Neumarkt in<br />

der Oberpfatz, lockt mit attraktiven Museen<br />

und Veranstaltungen. Da ist das Museum Lothar<br />

Fischer, das im vergangenen Jahr sein<br />

zehnjähriges Jubiläum feierte. Im Brauereimuseum<br />

und im privaten Metzgerei- und Weißwurstmuseum<br />

stehen leibliche Genüsse im<br />

Vordergrund. Nicht nur Automobilfans sind<br />

fasziniert von den Exponaten, die das Museum<br />

für historische Maybach-Fahrzeuge (siehe<br />

S. 62ff.) präsentiert. Am 7. Juni bildet die<br />

Neumarkter Innenstadt das Podium für<br />

chromblitzende Karrossen und liebevoll gepflegte<br />

Oldies beim Oldtimertreffen und am<br />

10. Oktober für die Neumarkter Kulturnacht.<br />

Franken<br />

Vielfältige Naturlandschaften in insgesamt<br />

zehn Naturparks, aber vor allem eine Vielzahl<br />

geschichtsträchtiger und charmanter Städte<br />

von A wie Ansbach bis W wie Würzburg machen<br />

den besonderen Reiz Frankens aus.<br />

Erleben Sie auf der über 250 km langen Route durch den Oberpfälzer Wald und den Bayerischen Wald die Vielfalt dieser gläsernen<br />

Erlebnisstraße. Mit Glasgalerien, Glasherstellung und -veredelung, Hüttenabenden, Themenwanderungen, Kreativkursen<br />

und vielen Attraktionen bietet die Glasstraße für Jeden etwas. Ganzjährig finden festliche und kulturelle Veranstaltungen<br />

statt, mit Konzerten, Literatur und Ausstellungen namhafter Künstler. Traumhafte Hotels begeistern mit gläserner<br />

Tischkultur, kulinarischen Rafinessen, Wellness und Golf. Empfangen werden Sie von unberührter Natur im und am<br />

Nationalpark Bayerischer Wald. Erleben Sie diesen funkelnden Zauber und kommen Sie auf die Glasstraße.<br />

Weitere Informationen:<br />

Tourismusverband Ostbayern<br />

Im Gewerbepark D04,<br />

93059 Regensburg<br />

Tel.: 0049(0)941/585 39-0<br />

info@ostbayern-tourismus.de<br />

www.ostbayern-tourismus.de<br />

17.974 Pfeifen und 233 Register erklingen<br />

von der größten Domorgel der Welt zur Ehre<br />

Gottes im St. Stephansdom von Passau<br />

Europäische Union<br />

„Invesition in Ihre Zukunft“<br />

Europäischer Fonds für<br />

regionale Entwicklung<br />

www.dieglasstrasse.de<br />

Bayern<br />

7


In Ansbach, wo im Sommer die Rokoko-<br />

Festspiele und alle zwei Jahre die Bachwoche<br />

(31.7.-9.8.<strong>2015</strong>) stattfinden, sind die markgräfliche<br />

Residenz mit der Fayence- und Porzellansammlung<br />

sowie die Orangerie im Hofgarten<br />

die wichtigsten Anziehungspunkte.<br />

Schlösser und Parkanlagen locken in<br />

Aschaffenburg, dem „bayerischen Nizza“.<br />

Nördlich von Aschaffenburg, in Alzenau, findet<br />

dieses Jahr unter dem Motto „Natur in<br />

der Stadt“ die Bayerische Gartenschau (22.5.-<br />

16.8.<strong>2015</strong>, siehe S. 51) statt.<br />

Bamberg ist eine von drei fränkischen<br />

Städten, die zum Welterbe der Unesco<br />

gehören. Bedeutendstes Bauwerk der Welterbestadt<br />

ist der Dom. Er gilt als ein besonderes<br />

Beispiel für den Übergang von der Romanik<br />

zur Gotik. Seine bekannteste Sehenswürdigkeit<br />

ist der „Bamberger Reiter“, eine große<br />

Skulptur aus dem 13. Jahrhundert, eine<br />

der ersten Reiterstandbilder seit der Antike.<br />

Bayreuth, wegen seiner Festspiele ein<br />

Mekka für Opernfans aus aller Welt, präsentiert<br />

einen weiteren Kulturgenuss. Zur diesjährigen<br />

Festspielsaison wird das Haus Wahnfried<br />

wieder eröffnet. Die Villa am Bayreuther<br />

Hofgarten, in die Richard Wagner 1874 mit<br />

seiner Familie gezogen war, ist seit 1976 Heimat<br />

des Richard-Wagner-Museums. Erst vor<br />

zwei Jahren wurde das Markgräfliche Opernhaus<br />

zum Unesco Weltkulturerbe erklärt.<br />

Mittelalter und Romantik<br />

In Coburg verbrachte Lucas Cranach der<br />

Ältere mehrere Monate zu Beginn seiner Karriere<br />

als Hofkünstler. Die Kunstsammlungen<br />

der Veste Coburg erinnern daran in diesem<br />

Jahr mit drei Sonderausstellungen rund um<br />

Gemälde und Grafiken Cranachs. Geboren<br />

wurde Cranach in Kronach, wo aus Anlass<br />

des 500. Geburtstags von Lucas Cranach<br />

dem Jüngeren dieses Jahr gefeiert wird. In<br />

der Fränkischen Galerie auf der Festung Rosenberg<br />

ist die Ausstellung „Fränkische Meister<br />

von Spätgotik bis Renaissance – der Weg<br />

zu Cranachs Kunst“ (1.3.-31.10.<strong>2015</strong>) zu sehen.<br />

Das Lichterfest „Cranachs Kronach<br />

leuchtet“ (8.-17.5.<strong>2015</strong>) sowie das historische<br />

Stadtspektakel (26.-28.6.<strong>2015</strong>) sind weitere<br />

Höhepunkte.<br />

Kirchen, Handelshäuser und viel Fachwerkarchitektur<br />

tragen dazu bei, dass Dinkelsbühl<br />

als eine der am besten erhaltenen<br />

mittelalterlichen Städte gilt. Das sehenswerte<br />

Häuserensemble bildet im Sommer die<br />

8 Bayern<br />

Kulisse für das Historische Festspiel „Kinderzeche“<br />

(17.-26.7.<strong>2015</strong>).<br />

Ein Muss für Freunde romantischer Städte ist<br />

Rothenburg ob der Tauber. Vor allem das mittelalterliche<br />

Stadtensemble fasziniert in der<br />

Stadt am Kreuzungspunkt der Burgenstraße<br />

mit der Romantischen Straße. Unter den zahlreichen<br />

Sehenswürdigkeiten steht die St. Jakobskirche<br />

mit dem Heilig-Blut-Altar von<br />

Tilman Riemenschneider ganz weit oben auf<br />

der Liste. Auf Zeitreise gehen können Rothenburg-Besucher<br />

bei verschiedenen Festen:<br />

Beim historischen Festspiel „Der Meistertrunk“<br />

(22.-25.5.<strong>2015</strong>) und den alljährlich stattfindenden<br />

Rothenburger Reichsstadt-Festtagen (4.-<br />

6.9.<strong>2015</strong>), bei denen an die tausend Mitwirkenden<br />

die gesamte Stadtgeschichte lebendig<br />

werden lassen. Zum Jahresende lockt die<br />

Stadt für Romantiker mit dem Reiterlesmarkt<br />

(27.11.-23.12.<strong>2015</strong>, siehe S. 69ff.).<br />

Einen weiten geschichtlichen<br />

Bogen spannt die<br />

Frankenmetropole Nürnberg:<br />

von der Kaiserburg,<br />

dem Albrecht-Dürer-<br />

Haus, in dem der Künstler<br />

fast 20 Jahre lebte,<br />

über das Germanische<br />

Nationalmuseum, das<br />

eine der größten kulturhistorischen<br />

Sammlungen<br />

in <strong>Deutschland</strong> besitzt,<br />

bis zum emotional bewegenden<br />

Dokumentationszentrum<br />

beim ehemaligen<br />

Reichsparteitagsgelände.<br />

Das Nationalmuseum<br />

stellt anlässlich des Jubiläums das Thema<br />

„Zwischen Venus und Luther: Cranachs<br />

Medien der Verführung“ (21.5.<strong>2015</strong>-<br />

22.5.2016) in den Mittelpunkt.<br />

Wellness-Wonnen im Salzsee<br />

Auf kulinarische Entdeckungsreise gehen<br />

Reisende in der Fränkischen Schweiz, dem<br />

„Land der Burgen, Höhlen und Genüsse“ in<br />

der Region zwischen Nürnberg, Bamberg<br />

und Bayreuth. Die Gegend weist eine der<br />

höchsten Bäckerei-, Metzgerei- und Brauereidichten<br />

weltweit auf. 18 Genussbotschafter<br />

bringen den Gästen die kulinarische Vielfalt<br />

mit attraktiven Erlebnisangeboten näher. So<br />

bieten Brotspezialisten Mühlenwanderungen<br />

an, Schnapsbrenner nehmen Gäste mit auf<br />

eine Reise von der Streuobstwiese bis zur<br />

»Was heißt hier Klassik«, fragt das Mozartfest Würzburg<br />

<strong>2015</strong> und lädt damit zu seinen beliebten Nachtmusiken<br />

in den Hofgarten der Würzburger Residenz<br />

Brennerei. Und bei Bierkellerführungen lernen<br />

Urlauber die Brautradition der Fränkischen<br />

Schweiz kennen.<br />

In Würzburg befindet sich eines der<br />

schönsten Schlösser Europas. Die<br />

Würzburger Residenz ist ein Hauptwerk des<br />

süddeutschen Barocks und gehört seit 1981<br />

zu den Unesco-Welterbestätten. Die prachtvolle<br />

Anlage bildet die passende Kulisse für<br />

das alljährliche Mozartfest (22.5.-28.6.<strong>2015</strong>,<br />

siehe S. 64ff.), den Höhepunkt im Veranstaltungskalender<br />

von Würzburg.<br />

Weißenburg präsentiert sich mit dem teilrekonstruierten<br />

Kastell Biriciana, den Römischen<br />

Thermen und dem größten römischen<br />

Schatzfund in <strong>Deutschland</strong> als Römerstadt par<br />

Excellence. Das Römermuseum wird derzeit<br />

neugestaltet und voraussichtlich im Frühjahr<br />

2016 wieder eröffnet.<br />

Zum Kurzurlaub am Salzsee lädt Bad Windsheim.<br />

Dort liegt neben der Frankentherme<br />

das „Fränkische Tote Meer“. Der 750 Quadratmeter<br />

große Salzsee ist 30 Grad warm und<br />

hat eine Solekonzentration fast wie das Tote<br />

Meer. Die moderne Franken-Therme feiert<br />

Ende <strong>2015</strong> ihren zehnten Geburtstag. Abwechslung<br />

ins Wellness-Vergnügen bringt ein<br />

Spaziergang durch das an die Altstadt angrenzende<br />

„Fränkische Freilandmuseum“ mit<br />

über 100 original wieder aufgebauten Häusern,<br />

die ländliche Baukultur und dörfliches<br />

Wohnen zeigen.<br />

Zu Pfingsten verwandelt sich Rothenburg<br />

ob der Tauber anlässlich des historischen<br />

Festspiels „Der Meistertrunk“ in eine Stadt<br />

zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges<br />

Ein Zentrum sportlicher Aktivitäten ist der<br />

Ochsenkopf im Fichtelgebirge. Downhillstrecken<br />

für Biker, ein Hochseilgarten, eine Sommerrodelbahn<br />

und ein Zipleinpark sorgen für<br />

Abwechslung und Adrenalinschübe. Wanderer<br />

finden zahlreiche Themenwanderwege<br />

wie die neue Route „Auf den Spuren der<br />

Bergleute“, den Glaswanderweg zwischen<br />

Weidenberg und Bischofsgrün sowie den<br />

Echowaldweg oder den Fränkischen Gebirgswanderweg.<br />

Luchs und Auerhahn in freier Natur<br />

beobachten können Tierfreunde in dem<br />

neugestalteten Wildgehege des Wildparks<br />

am Waldhaus Mehlmeisel.


Dreizehn Kapellen verbindet der Kapellenweg zum<br />

Entschleunigen rund um den Kneipp-Kurort Scheidegg<br />

mit herrlichen Blicken weit in die Allgäuer Bergwelt<br />

Allgäu und Bayerisch-Schwaben<br />

Mehrere historische Städte prägen diese<br />

Region, allen voran Augsburg, die drittgrößte<br />

Stadt Bayerns. Der Stadtrundgang beginnt<br />

auf dem Rathausplatz mit dem Renaissance-<br />

Rathaus und dem freistehenden Perlachturm.<br />

Die Patrizierhäuser spiegeln den Glanz früherer<br />

Jahrhunderte wider, als die Kaufmannsund<br />

Bankiersfamilien der Fugger ihre Geschäfte<br />

tätigten. Zum Besichtigungsprogramm<br />

gehören neben dem Schaezler-Palais<br />

und dem Herkulesbrunnen der Dom sowie<br />

die Fuggerei, die älteste Sozialsiedlung der<br />

Welt. Ebenfalls nicht fehlen sollte das Bert-<br />

Brecht-Haus, das an den 1898 in Augsburg<br />

geborenen Dramatiker erinnert. Das Brechtfestival<br />

(30.1.-10.2.<strong>2015</strong>) gehört ebenso zu<br />

den Highlights im Augsburger Veranstaltungskalender<br />

wie das 64. Deutsche Mozartfest<br />

(7.5.-17.5.<strong>2015</strong>), der 23. Augsburger<br />

Jazzsommer (15.7.-16.8.<strong>2015</strong>) oder<br />

der berühmte Christkindlesmarkt (siehe S.<br />

69ff.) auf dem Rathausplatz.<br />

An der Romantischen Straße (siehe S.<br />

53ff.) nordwestlich von Augsburg liegt das<br />

mittelalterlich anmutende Städtchen<br />

Nördlingen. Der Ort beeindruckt vor allem<br />

mit seiner vollständig erhaltenen<br />

Stadtmauer. Außergewöhnlich ist der<br />

kreisrunde Grundriss der Stadt in einem<br />

ebenfalls fast runden, nahezu 90 Meter<br />

tiefen Kessel mit einem Durchmesser von<br />

etwa 25 Kilometern, dem Ries.<br />

Am südlichen Ende der Romantischen<br />

Straße liegt Füssen. Die charmante Stadt<br />

am Lech ist ein Kleinod mit spätgotischen<br />

und barocken Bauten in der Reichenstraße zu<br />

Füßen des Hohen Schlosses und des Klosters<br />

St. Mang. Nicht weit entfernt von Füssen liegen<br />

die Schlösser König Ludwigs II. – Schloss<br />

Neuschwanstein und Hohenschwangau.<br />

Auf vielfältige Weise zur Ruhe kommen<br />

kann man in Oy-Mittelberg. Am besten<br />

gelingt es bei den spirituellen Wanderwochen<br />

auf den Spuren des neuen Glaubens- und Kirchenrundwegs<br />

mit dem Titel „Auf seiner<br />

Spur“, einem 43 Kilometer langen Weg zu<br />

Kirchen und Kapellen im Gemeindegebiet<br />

des Kneipp- und Luftkurorts Oy. Ziele sind unter<br />

anderem die Pfarrkirche St. Michael in Mittelberg<br />

und die Wallfahrtskirche Maria Rain,<br />

für viele die schönste Dorfkirche des Allgäus.<br />

Der „Abenteuerspielplatz Oy-Mittelberg“ ein<br />

lohnendes Ziel für Familien: Dort können Kinder<br />

in Moorweihern und Seen schwimmen<br />

oder spezielle Kletterkurse besuchen.<br />

Ausflug ins Mittelalter<br />

Die sanfte Berglandschaft des Allgäus verleiht<br />

Kempten eine romantische Postkartenidylle.<br />

Die bewegte Geschichte der Stadt bekommen<br />

Besucher in der unterirdischen Erasmus-Kapelle<br />

erzählt. Sehenswert außerdem:<br />

Die Lorenz-Basilika und die Residenz in der<br />

Neustadt sowie der Rathausplatz, der besonders<br />

an lauen Sommerabenden südländisches<br />

Flair verströmt.<br />

Nach Kaufbeuren zieht es die meisten Besucher<br />

zur Zeit des Tänzelfestes (9.-20.7.15),<br />

wenn 1.650 Kinder beim ältesten historischen<br />

Kinderfest Bayerns die Stadt in ein mittelalterliches<br />

Lager verwandeln. Nur alle drei Jahre<br />

gibt es in Mindelheim einen unterhaltsamen<br />

Das neue “Deutsche Hutmuseum“ in Lindenberg/Westallgäu<br />

zeigt Interessantes und<br />

Kurioses rund um 300 Jahre Hutmode<br />

Ausflug in die Geschichte – beim Frundsbergfest<br />

(25.6.-5.7.<strong>2015</strong>) mit Lagerleben, Gefechten<br />

und großem Umzug.<br />

Das Herz Bayerisch-Schwabens schlägt im<br />

Unterallgäu. Memmingen ist hier die zentrale<br />

Stadt. Ein alter Brauch, immer am letzten Juli-<br />

Wochenende, ist dort der „Fischertag“<br />

(24./25.7.<strong>2015</strong>), ein großes Heimatfest mit<br />

abendlichem Umzug des Fischerkönigs durch<br />

die Altstadt. Wenige Kilometer nordwestlich<br />

lohnt das Kartäuserkloster von Buxheim den<br />

Besuch. Glanzstück der Anlage ist der Kreuzgang,<br />

den Dominikus Zimmermann im 18.<br />

Jahrhundert barockisierte. Ebenso einen Abstecher<br />

wert ist die Benediktinerabtei Ottobeuren<br />

südöstlich von Memmingen.<br />

Der Erfolg von Bad Wörishofen ist eng verknüpft<br />

mit Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-<br />

1897), der das Bild des Kurorts entscheidend<br />

prägte. Er wusste die Heilkraft des Wassers zu<br />

nutzen, seine ganzheitliche Gesundheitslehre<br />

ist heute so gefragt wie vor 150 Jahren. Südsee-Ambiente<br />

genießen Urlauber beim Bad<br />

in der mit Thermalwasser erweiterten Therme<br />

Bad Wörishofen.<br />

Im heilklimatischen Kneipp-Kurort Scheidegg<br />

ist es so sonnig wie kaum in einem anderen<br />

Ort <strong>Deutschland</strong>s. Eine Besonderheit ist<br />

zudem das Glutenfrei-Urlaubsangebot: Menschen,<br />

die an Zöliakie leiden, bekommen hier<br />

umfassende Informationen und lernen, Essen<br />

glutenfrei zuzubereiten. Zum Entschleunigen<br />

werden – ganz im Sinne Kneipps – fernab von<br />

Straßen Wanderungen für „Leib und Seele“<br />

angeboten. Dreizehn Kapellen verbindet der<br />

rund 22 Kilometer lange Kapellenweg. Einige<br />

der einstigen Pilgerstätten sind zwischen 500<br />

und 1.000 Jahre alt, wie die Anna- oder die<br />

Ulrichskapelle. Dazu kommen radelnde Gäste<br />

besonders auf ihre Kosten. Die Palette anspruchsvoller<br />

Radrouten reicht von der 48 Kilometer<br />

langen Tour „Radeln bergab“ bis zu<br />

neuen Themenradwegen auf der Allgäuer Käsestraße.<br />

Hut ab! heißt es neuerdings wenige Kilometer<br />

von Scheidegg entfernt in Lindenberg.<br />

Dort hat im Dezember 2014 in der ehemaligen<br />

Hutfabrik Ottmar Reich das Deutsche<br />

Hutmuseum eröffnet.<br />

Sonnenterrasse<br />

überm Bodensee<br />

Urlaub mit Weitblick<br />

im Dreiländereck<br />

<strong>Deutschland</strong>, Österreich<br />

und Schweiz. Highlights<br />

für Groß und Klein sind<br />

u.a. der beeindruckende<br />

skywalk allgäu, die<br />

Scheidegger Wasserfälle,<br />

das Alpenfreibad mit<br />

Panoramablick oder die<br />

einzigartigen Glutenfrei-<br />

Angebote. Weitere Infos:<br />

Scheidegg-Tourismus<br />

Tel. +49 8381 895-55<br />

www.scheidegg.de<br />

Bayern<br />

9


Tourismus Marketing GmbH<br />

Baden-Württemberg (TMBW)<br />

Esslinger Staße 8<br />

70182 Stuttgart<br />

Tel. 0049-711-238580<br />

www.tourismus-bw.de<br />

Stuttgart<br />

Das Konstanzer Konzil (1414-1418) findet seinen<br />

satirischen Ausdruck in der Statue der „Imperia“,<br />

dem Wahrzeichen in der Hafeneinfahrt<br />

Der Zauber des Südens<br />

Baden-Württemberg – von der<br />

Sonne verwöhnt, mit prachtvollen<br />

Residenzschlössern und Gartenanlagen<br />

sowie kulinarischem<br />

Reichtum gesegnet – ist eine Begegnung<br />

für Genießer<br />

Bodensee / Oberschwaben<br />

Wassersport und Kulturgenuss am See, ausgedehnte<br />

Moorlandschaften, moderne Thermalbäder,<br />

dazu viel barocke Pracht in Kirchen<br />

und Klöstern: Die Region zwischen Bodensee<br />

und Donau, zwischen Alpen und Schwäbischer<br />

Alb verwöhnt.<br />

Am Bodensee, dem größten See <strong>Deutschland</strong>s<br />

und Bindeglied zu den Nachbarländern<br />

Österreich und Schweiz, liegt die mit rund<br />

80.000 Einwohnern größte Stadt am See:<br />

Konstanz lockt mit einem lebhaften Zentrum,<br />

kulturellen Einrichtungen und einer spannenden<br />

Geschichte. Das wichtigste historische Ereignis<br />

war das Konstanzer Konzil (1414-1418),<br />

durch das die Stadt in den Mittelpunkt des<br />

Abendlandes rückte. 2014 jährte sich das<br />

Die Kirche St.<br />

Georg in Oberzell ist<br />

eines von drei romanischen<br />

Meisterwerken<br />

auf der Insel Reichenau<br />

und Teil des<br />

Unesco-Welterbes<br />

Konzil zum 600. Mal, was bis 2018 gefeiert<br />

wird. <strong>2015</strong> steht unter dem Motto „Jahr der<br />

Gerechtigkeit“ und würdigt das Wirken des<br />

böhmischen Theologen und Reformers Jan<br />

Hus mit Konzerten und einem breiten Kulturprogramm.<br />

Gartenfreunde zieht es auf die Insel<br />

Reichenau. Auf der „Gemüseinsel“<br />

wurde vor fast 1.200 Jahren der erste Gartenratgeber<br />

Europas geschrieben. Gewächshäuser,<br />

Gemüsebeete und Rebhänge prägen<br />

noch heute das Gesicht der Insel. Im ehemaligen<br />

Klostergarten wachsen in dem nach altem<br />

Vorbild angelegten Kräutergarten die<br />

Pflanzen aus dem „Hortulus“, dem frühen<br />

Lehrbuch für Gartenliebhaber. Daneben<br />

lohnt der Weg auch wegen der drei mittelalterlichen<br />

Kirchen (9. bis 11. Jh.), denen die<br />

Insel ihren Eintrag in die Liste des Unesco-<br />

Weltkulturerbes verdankt.<br />

Zum „Garten-Rendezvous am Untersee“<br />

laden in der Zeit von April bis Oktober zahlreiche<br />

Anlagen ein, vom verwunschenen<br />

Bauerngarten bis zum prachtvollen Schlosspark.<br />

Auch viele Privatleute am Untersee öffnen<br />

in dieser Zeit<br />

ihre Gartentore für<br />

interessierte Gäste.<br />

Ausstellungen,<br />

Führungen, Wanderungen<br />

und kulturelle<br />

Veranstaltungen<br />

zum Thema<br />

Garten runden das<br />

Angebot ab.<br />

Ein Muss für Blumenfreunde<br />

ist die<br />

Insel Mainau. Neben<br />

einer unglaublichen<br />

Blumenfülle<br />

mit Hunderttausenden<br />

Tulpen und Narzissen, einem italienischen<br />

Rosengarten, 12.000 Dahlien in mehr<br />

als 250 Sorten, verzaubern auch ein Schmetterlingshaus,<br />

ein verglastes Palmenhaus und<br />

eine Orchideenschau die Besucher. Beeindruckend<br />

sind auch viele exotische Bäume, die<br />

schon vor 150 Jahren auf der Blumeninsel gepflanzt<br />

wurden und teilweise über 40 Meter<br />

hoch in den Himmel über dem Bodensee ragen.<br />

Den Mittelpunkt der Insel bildet das<br />

Deutschordensschloss, auf dem noch immer<br />

die Gräfliche Familie Bernadotte lebt.<br />

In Überlingen, am nördlichen Bodenseeufer,<br />

lädt eine fünf Kilometer lange Promenade<br />

zum Flanieren ein. Einen Hauch von Côte<br />

d’Azur verströmen die Straßencafés, Palmen<br />

und exotischen Pflanzen. Historische und zeitgenössische<br />

Kunst zeigen die Wechselausstellungen<br />

in der Städtischen Galerie „Fauler<br />

Pelz“ in einem ehemaligen Ballsaal (19. Jh.)<br />

an der Seepromenade.<br />

Nicht weit entfernt macht der Besucher<br />

im Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen<br />

eine Zeitreise in die Lebenswelt der frühen<br />

Siedler am Bodensee. Über Holzstege gelangt<br />

man trockenen Fußes zu den originalgetreu<br />

eingerichteten Pfahlbauten mit Inszenierungen<br />

und Rekonstruktionen. Sie dokumentieren<br />

die Welt der Bauern und Fischer aus<br />

der Steinzeit vor 6.000 Jahren sowie der frühen<br />

Schmiede der Bronzezeit vor 3.000 Jahren.<br />

Seit 2011 gehören die prähistorischen<br />

Pfahlbauten zum Unesco-Weltkulturerbe.<br />

In Salem, wenige Kilometer abseits des<br />

Sees, laden weitläufige Parkanlagen rund um<br />

das ehemalige Zisterzienserkloster und heutige<br />

Schloss Salem zum Schlendern ein. Seit<br />

September 2014 informiert ein neu gestaltetes<br />

Besucherzentrum in der Orangerie über<br />

die klösterliche Kultur der Zisterzienser.<br />

Ins Mittelalter versetzt fühlt sich der Besucher<br />

in den von Fachwerkhäusern und Erkern<br />

gesäumten Gässchen in Meersburg. Von der<br />

prachtvollen Gartenanlage des Neuen<br />

Schlosses, genießt man einen herrlichen Panoramablick<br />

über den Bodensee.<br />

Das Zeppelin-Museum lockt in Friedrichshafen,<br />

der zweitgrößten Stadt am See. Die<br />

Hauptattraktion der weltweit größten Ausstellung<br />

zur Geschichte und Technik der Luftschifffahrt<br />

ist die 33 Meter lange Rekonstruktion eines<br />

Teils der Hindenburg. Im Innern gewinnen<br />

die Besucher einen Eindruck von der Reisekultur<br />

aus der Zeit der „Silbernen Riesen“.<br />

Kinder begeistert das Ravensburger Spieleland<br />

(siehe S. 60ff.) in Meckenbeuren nördlich<br />

von Friedrichshafen. Die neueste Attraktion<br />

ist ein Wasserwald, in dem die jungen Besucher<br />

an Bachläufen werkeln, pumpen und<br />

stauen können und dabei spielerisch entdecken,<br />

wie Wasserkraft funktioniert.<br />

10 Baden-Württemberg


Kurverwaltung Bad Waldsee<br />

88339 Bad Waldsee<br />

Tel. 0049-7524-941340<br />

www.bad-waldsee.de<br />

Die Silhouette trügt nicht: Die Innenstadt<br />

Bad Waldsees wird vom Schlosssee<br />

und vom Stadtsee malerisch umschlossen<br />

(siehe S. 62ff.). Die närrische Seite des Kurorts,<br />

der für seine Fasnet berühmt ist, entdeckt<br />

man ganzjährig im Fasnetsmuseum,<br />

das in der Zunftstube der einstigen Ölmühle<br />

untergebracht ist.<br />

Weiter nördlich liegt Weingarten mit der<br />

Basilika St. Martin. In der größten Barockkirche<br />

nördlich der Alpen, die auch eine wichtige<br />

Station auf der Oberschwäbischen Barockstraße<br />

(siehe S. 53ff.) ist, beeindrucken<br />

die prächtigen Deckenfresken von Cosmas<br />

Damian Asam. Die um die sechs Westfenster<br />

arrangierte Gabler-Orgel verzaubert Betrachter<br />

und Zuhörer gleichermaßen, etwa bei den<br />

Internationalen Orgelkonzerten im August.<br />

Ein Highlight im Veranstaltungskalender sind<br />

die Klosterfestspiele Weingarten vor der Kulisse<br />

der Klosteranlage auf dem Martinsberg.<br />

Neben Kulturtouristen bietet Oberschwaben<br />

vor allem für Gesundheitsurlauber beste<br />

Typische Masken und Kostüme dokumentieren im<br />

Fasnetsmuseum die Geschichte der Waldseer Fasnet<br />

Verhältnisse. Die Region verfügt über eine<br />

Fülle von Heilbädern und Kurorten, in denen<br />

klassische Heilmittel und Therapieeinrichtungen<br />

ebenso zu finden sind wie moderne<br />

Thermenlandschaften, von denen sich einige<br />

wie Perlen entlang der „Schwäbischen Bäderstraße“<br />

zwischen Bodensee und Bad Wörishofen<br />

(siehe S. 53ff.) auffädeln − zum Beispiel<br />

Bad Saulgau und Bad Schussenried, wo auch<br />

das Kloster mit einem prachtvollen Chorgestühl<br />

und einem lichtdurchfluteten barocken<br />

Bibliothekssaal den Besuch lohnt.<br />

Auch Bad Waldsee liegt an der Schwäbischen<br />

Bäderstraße. Der mit den Prädikaten<br />

„Moorheilbad“ und „Kneippkurort“ ausgezeichnete<br />

„Kneipp-Premium-Class-Kurort“<br />

gehört zum dritten Mal in Folge zu den Top<br />

Ten der sonnenreichsten Orte <strong>Deutschland</strong>s.<br />

Das schöne Wetter kann für zahlreiche Aktivitäten<br />

genutzt werden. Fitnesstraining steht im<br />

Gesundheitszentrum Waldsee-Therme (siehe<br />

S. 57) mit der heißesten Quelle Oberschwabens<br />

(62,5 Grad) auf dem Programm: Neben<br />

Moor- und Kneippanwendungen kann man<br />

dort mit dem neuen Slingtraining an frei hängenden<br />

Schlaufen die Haltung verbessern.<br />

Die Umgebung entdecken Genussradler auf<br />

neuen Promirouten im „Land der Drumslins“<br />

(Moränenhügel aus der letzten Eiszeit). Zehn<br />

Routen, die beliebtesten Tourentipps von<br />

zehn bekannten Persönlichkeiten wie dem<br />

Radprofi Rolf Götz, führen die Radler mit unterschiedlichen<br />

Anforderungen durch die<br />

Landschaft. Abwechslung in den Alltag bringen<br />

der Golf- und Vitalpark, der Abenteuer-<br />

Kletterwald oder das Erwin Hymer Museum<br />

Schwarzwald<br />

Seine vielfältige Landschaft mit dichten<br />

Wäldern und spektakulären Schluchten, Wasserfällen,<br />

Hochweiden und Mooren macht<br />

den Schwarzwald zu einem der beliebtesten<br />

Wanderreviere <strong>Deutschland</strong>s. In dem größten<br />

zusammenhängenden Mittelgebirge der Republik,<br />

das sich von Karlsruhe im Norden bis<br />

an die Schweizer Grenze zieht, entdeckt der<br />

Urlauber zudem viele traditionelle Bräuche<br />

(von Kuckucksuhren bis zum Bollenhut) und<br />

regionale Spezialitäten.<br />

Der Schwarzwald ist vor allem für<br />

sportliche Entdecker, die gerne zu<br />

Fuß oder mit dem Fahrrad auf Reisen gehen,<br />

eine Einladung: Allein das Netz markierter<br />

Wanderwege erstreckt sich über insgesamt<br />

rund 24.000 Kilometer. Es reicht von den<br />

Weinbergen am Westrand des Mittelgebirges<br />

bis zu den sanfthügeligen Bergen im Süden.<br />

Urlauber gelangen mit der Konus-Gästekarte<br />

bequem zu den schönsten Wanderwegen:<br />

Das Kärtchen gilt als Gratisticket für Busse<br />

und Bahnen und verheißt zusätzlich Ersparnisse<br />

in vielen Museen, Schwimmbädern und<br />

anderen Freizeiteinrichtungen.<br />

Ein Besuchermagnet ist Freiburg. Die Beliebtheit<br />

liegt zum einen am Charme der traditionsreichen<br />

Universitätsstadt, zum anderen<br />

Der Schwarzwald<br />

Manchmal ist er wild und abenteuerlich, manchmal<br />

ruhig und romantisch, aber eines ist er immer - ein<br />

Erlebnis. Genießen Sie herzliche Gastfreundschaft,<br />

gutes Essen und jeden Tag etwas ganz Besonderes.<br />

Mehr Schwarzwald<br />

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www.schwarzwald-tourismus.info<br />

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Baden-Württemberg<br />

11


Plätschernde Bächle, Kopfsteinpflaster, Fachwerkfassaden<br />

und idyllische Winkel: Keine Frage – Freiburg<br />

ist eine der schönsten Städte <strong>Deutschland</strong>s<br />

an dem besonders milden Klima. Die Innenstadt<br />

mit dem sehenswerten Münster, den<br />

hübschen Passagen und Blumenschmuck<br />

überall, lässt sich gut zu Fuß erkunden. Kulturliebhaber<br />

finden Abwechslung in Museen:<br />

Das Augustinermuseum präsentiert eine renommierte<br />

Sammlung der Kunst vom Mittelalter<br />

bis zum Barock und der Malerei des 19.<br />

Jahrhunderts. Meisterwerke von der Klassischen<br />

Moderne bis zur Gegenwart zeigt das<br />

Museum für Neue Kunst. Und Musikfans haben<br />

rund ums Jahr die Wahl zwischen Veranstaltungen<br />

unterschiedlichster Art vom Barock<br />

bis zur zeitgenössischen Musik. Ein Höhepunkt<br />

ist das sommerliche Zelt-Festival (1.-<br />

19.7.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.).<br />

Ein beliebtes Ausflugsziel der Freiburger ist<br />

der Schauinsland (1.284 m), der zweithöchste<br />

Berg der Region. Noch höher hinauf geht es<br />

30 Autominuten östlich von Freiburg. Dort erstreckt<br />

sich zur Schweizer Grenze der Hochschwarzwald,<br />

der als eine der schönsten und<br />

ursprünglichsten Landschaften <strong>Deutschland</strong>s<br />

gilt. Höhepunkte sind der Feldberg, mit<br />

1.493 Metern der höchste Schwarzwaldgipfel,<br />

der bei gutem Wetter einen Blick bis zum<br />

Mont Blanc bietet, und der Schluchsee, der<br />

größte See im „Black Forrest“.<br />

Wanderer finden ihr Glück auf dem als<br />

Premiumwanderweg ausgezeichneten<br />

zwölf Kilometer langen Feldberg-Steig. Zurück<br />

in die Vergangenheit geht es auf dem<br />

Heimatpfad zwischen Hinterzarten und Breitnau.<br />

Das romantische Freilichtmuseum lässt<br />

jahrhundertealte Tradition und Handwerkskunst<br />

lebendig werden. Dazu locken drei so<br />

genannte „Genießerpfade“, das sind als<br />

Halbtages- oder Tagestouren angelegte Wanderwegen<br />

durch besonders attraktive Landschaften,<br />

die zusätzliche Anreize bieten. So<br />

gibt es auf dem Genießerpfad Jägersteig in<br />

Schluchsee allerlei Wissenswertes zu den<br />

Themen Jagd und Jäger zu entdecken.<br />

Jüngster Genießerpfad ist der Geißenpfad in<br />

St. Blasien-Menzenschwand, der seine Auszeichnung<br />

erst im vergangenen Jahr erhielt.<br />

Am zauberhaften Titisee liegt der Kurort Titisee-Neustadt.<br />

„Alles in Weiß und doch so<br />

bunt“ ist dort das Motto des Seenachtsfests<br />

„Nacht in Weiß“ (18.7.<strong>2015</strong>), das zum dritten<br />

Mal mit einem Bodypainting-Festival gekoppelt<br />

ist. Zum dritten Mal soll am Titisee auch<br />

die „Aquatique Show“ (31.7.-30.8.<strong>2015</strong>) stattfinden<br />

– ein Spektakel mit schillernden Wasserfontänen<br />

und Lichteffekten, begleitet von<br />

Musik aus Rock, Pop und Klassik.<br />

Der heilklimatische Kurort Todtmoos, das<br />

„Tote Moor“, lockte einst Herzöge und sogar<br />

den russischen Zaren an. Heute zieht es vor<br />

allem Wanderer in den Nationalpark Südlicher<br />

Schwarzwald mit seinen Tälern, Schluchten<br />

und dem 1.263 Meter hohen Hochkopf.<br />

Genuß für alle Sinne<br />

Der malerisch zwischen die Hügel gebettete<br />

Schluchsee ist der größte See im Schwarzwald,<br />

seit Jahren einer der saubersten und zugleich die<br />

höchstgelegene Talsperre in <strong>Deutschland</strong><br />

Zwei Wanderwege wurden vor zwei Jahren<br />

als „Genießerpfade“ geadelt. Der<br />

Turmsteig bietet herrliche Panoramablicke<br />

von zahlreichen Aussichtstürmen. Der zwölf<br />

Kilometer lange Lebküchlerweg verbindet<br />

das Schönste, was die „Läbkuechl’r“ – so<br />

werden die Todtmooser im alemannischen<br />

Volksmund genannt – rund um den Ort zu<br />

bieten haben: zum Beispiel uralte Weidbuchen,<br />

Wasserfälle, Kapellen und malerische<br />

Schluchten.<br />

Egal, wo man im Schwarzwald unterwegs<br />

ist, probieren muss man den<br />

Schwarzwälder Schinken. Er wird trocken gepökelt,<br />

kalt geräuchert und soll einen dicken<br />

Speckrand haben. Zur Verwendung kommen<br />

ausschließlich Hinterschinken ohne Knochen.<br />

Südlich von Todtmoos liegt Bad Säckingen.<br />

Von dem Städtchen am Hochrhein kann man<br />

auf Europas längster Hängebrücke hinüber in<br />

die Schweiz spazieren. Im Trompetenmuseum<br />

im Schlosspark erfährt der Besucher zwischen<br />

interessanten Musikinstrumenten auch, welche<br />

Liebesgeschichte sich um den „Trompeter<br />

von Säckingen“ rankt.<br />

Westlich von Freiburg markiert Breisach das<br />

Tor zum Weinbaugebiet des Kaiserstuhls. Das<br />

Stephansmünster mit geschnitztem Hochaltar<br />

und Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert<br />

ist das Wahrzeichen des charmanten Städtchens<br />

am Rhein. Vom Kirchturm schweift der<br />

Blick bis zu den Vogesen im Elsass. Zu Weinverkostungen<br />

und Kellereiführungen, Show-<br />

Kochen oder auch einem Kellerei-Krimi lädt<br />

der Badische Winzerkeller mit dem größten<br />

Holzfasskeller in <strong>Deutschland</strong>. Höhepunkt ist<br />

die Fahrt mit dem Besucherbähnle durch die<br />

Durch die spektakuläre Ravennaschlucht<br />

führt der „Heimatpfad“, ein Freilichtmuseum<br />

bei Hinterzarten im Hochschwarzwald,<br />

zu historischen Mühlen und Sägen<br />

Nur 30 Minuten von Basel entfernt:<br />

Freizeit- und Genussregion Kaiserstuhl-Tuniberg<br />

12 Baden-Württemberg<br />

Infos: www.naturgarten-kaiserstuhl.de


weiträumige Kelleranlage. Die im traditionellen<br />

Flaschengärungsverfahren hergestellten<br />

Erzeugnisse der aus der Champagne in<br />

Frankreich stammenden Sektkellerei Geldermann<br />

gehören zu den deutschen Premiumsekten.<br />

Das prickelnde Vergnügen kann man<br />

bei Führungen und Verköstigungen in den<br />

mittelalterlichen Gewölbekellern unter dem<br />

Breisacher Münsterberg genießen. Das Thema<br />

Wein beherrscht auch den Veranstaltungskalender<br />

der Stadt, beispielsweise beim<br />

59. Bereichs-Weinfest Kaiserstuhl<br />

und Tuniberg (28.-31.8.15),<br />

einem der größten Weinfeste in<br />

Baden. Zum siebten Mal findet<br />

in diesem Jahr das Winzerfest<br />

beim Badischen Winzerkeller<br />

(20./21.6.<strong>2015</strong>) statt. Den festlichen<br />

Abschluss im Veranstaltungskalender<br />

bilden die Weihnachtsmärkte.<br />

Auf dem Marktplatz<br />

unterhalb des Münsters<br />

bieten am ersten Adventswochenende<br />

rund 30 Stände Geschenke,<br />

Dekoartikel und kulinarische<br />

Schmankerl. Ein weiterer,<br />

kleinerer Markt auf dem Neutorplatz<br />

lädt bis Heiligabend zu Glühwein und<br />

Schlemmereien ein, und am zweiten Adventswochenende<br />

öffnet das Museum für Stadtgeschichte<br />

seine Pforten zu einem kleinen weihnachtlichen<br />

Markt.<br />

Breisach liegt an der Badischen Weinstraße<br />

(siehe S. 53ff.), die im vergangenen Jahr ihren<br />

60. Geburtstag feierte und durch den Kraichgau<br />

über Karlsruhe und Heidelberg bis an die<br />

Badische Bergstraße verlängert wurde. Die<br />

Hauptroute führt seit 1954 von Baden-Baden<br />

bis nach Weil am Rhein und zieht dabei eine<br />

Schleife um Kaiserstuhl und Tuniberg. Der<br />

etwa 300 Meter hohe Tuniberg im Süden und<br />

das kleine Vulkangebirge des 550 Meter hohen<br />

Kaiserstuhls zwischen Freiburg und dem<br />

Rheintal, dominieren den Breisgau. Hier herrschen<br />

ideale klimatische und geologische Bedingungen<br />

für den Weinanbau. Die Region<br />

gilt als die wärmste <strong>Deutschland</strong>s und bringt<br />

einige der besten deutschen Weine hervor.<br />

Die beliebtesten Sorten sind ein samtig-milder<br />

Spätburgunder, Grauburgunder und der<br />

Weiße Burgunder. Außerdem Müller-Thurgau<br />

und Silvaner, der vor allem in Ihringen wächst.<br />

Idyllische Winzerdörfer prägen die Gegend,<br />

die zur Unterhaltung Weinbergs- und Kellereiführungen,<br />

Traktorrundfahrten und Weinproben<br />

anbietet.<br />

Wein prägt das Leben in Breisach – bei<br />

einer Führung mit Weinprobe durch den<br />

Winzerkeller kann sich der Gast von der<br />

Qualität der badischen Weine überzeugen<br />

Der „Qualitätsweg“ Kaiserstuhlpfad gehört<br />

zum Besten, was <strong>Deutschland</strong> Abenteurern<br />

mit Rucksack und Wanderschuhen<br />

zu bieten hat. Er führt von Endingen knapp<br />

22 Kilometer quer durch den Kaiserstuhl bis<br />

nach Ihringen. Außerdem kann man die Gegend<br />

auf rund 190 Kilometern mit dem Rad<br />

erkunden. Genussradler schätzen die 64 Kilometer<br />

lange Runde auf dem Kaiserstuhl-<br />

Radwanderweg. Für weniger Trainierte stehen<br />

übrigens in der ganzen Region E-Bikes<br />

zur Verfügung.<br />

Auf Goethes Spuren wandelt, wer im Städtchen<br />

Emmendingen Quartier bezieht. Das soll<br />

Am Westrand des Kaiserstuhls liegt das historische<br />

Weinstädtchen Burkheim mit einem hübschen Altstadtkern,<br />

eine Augenweide auch zur Zeit der Kirschblüte<br />

der berühmte Geheimrat einst genauso gemacht<br />

haben. Seit 1977 ist im Alten Rathaus<br />

am Marktplatz der Stadt das Deutsche Tagebucharchiv<br />

untergebracht. Ergreifende Liebesgeschichten<br />

berühmter Persönlichkeiten<br />

finden sich in der einzigartigen Sammlung genauso<br />

wie Briefwechsel der „kleinen Leute“.<br />

Weniger dramatisch als im Süden mutet die<br />

Landschaft im mittleren Schwarzwald an. Das<br />

Herz der Schwarzwälder Uhrmacherei schlägt<br />

in Furtwangen, wo dem Besucher im Deutschen<br />

Uhrenmuseum die Geschichte der Uhrenproduktion<br />

nahegebracht wird. Eine historische<br />

Uhrensammlung und voll eingerichtete<br />

alte Werkstätten der Uhrmacher und Schildermaler<br />

sind in Triberg zu sehen, wo außerdem<br />

die größte Kuckucksuhr der Welt zu bestaunen<br />

ist (und die höchsten Wasserfälle <strong>Deutschland</strong>s<br />

ein grandioses Naturschauspiel bieten). Wer<br />

tiefer in die Geschichte der historischen Uhren<br />

einsteigen will, begibt sich auf der Deutschen<br />

Uhrenstraße auf Rundfahrt. Stationen sind unter<br />

anderem Villingen-Schwenningen, Titisee-<br />

Neustadt, St. Märgen und Rottweil.<br />

Genuss für Augen und Gaumen<br />

bietet der Luft- und Kneippkurort<br />

Sasbachwalden. Das Blumen- und<br />

Winzerdorf verteilt seine Häuser<br />

und Höfe zwischen 200 und 800<br />

Meter Höhe entlang einer sieben<br />

Kilometer langen Panoramastraße.<br />

Weinberge und Kastanienwälder<br />

säumen den denkmalgeschützten<br />

Ortskern mit seinen weiß leuchtenden<br />

Fachwerkhäusern. Dazwischen<br />

liegen kleine Gärten, der<br />

Blick schweift über Obstwiesen<br />

und Reben. Bis auf 500 Meter steigen<br />

die Weinberge an, mittendrin<br />

liegen stattliche Winzerhöfe. Auf<br />

den Granit- und Schieferverwitterungsböden<br />

gedeihen hervorragende Burgunderweine,<br />

Riesling und Müller-Thurgau. Die blauen<br />

Spätburgunder der „Alde-Gott“-Winzergenossenschaft<br />

zählen zu den höchst prämierten<br />

in <strong>Deutschland</strong>. Kulinarik-Fans können<br />

sich Sasbachwalden auf der „Badischen Genussmeile“<br />

auf der Zunge zergehen lassen<br />

Die „Alde Gott Panoramarunde“<br />

führt als Genießerpfad wandernde<br />

Weinfreunde zehn Kilometer weit durch die<br />

Weinberge, Wiesen und Wälder. Das die<br />

Winzer der Region auch hervorragende<br />

Edelbrände destillieren, erfahren Besucher<br />

auf zwei „Schnapsbrunnenwegen“ rund um<br />

Sasbachwalden – an zehn „Schnapsbrunnen“<br />

verführen Obstler, Liköre und Edelbrände<br />

zur Rast.<br />

gren zen los viel fäl tig<br />

brei sach<br />

= Historischer Münsterberg<br />

= Wein- und Sektkellereien<br />

= Kulinarische Angebote<br />

= Attraktive Arrangements<br />

Charmante Stadt am Oberrhein – zwischen Schwarzwald und Elsass – nur 45 Min. von Basel entfernt<br />

Breisach-Touristik<br />

Marktplatz 16<br />

D-79206 Breisach am Rhein<br />

Tel. +0049 (0) 76 67/94 01 55<br />

Fax +0049 (0) 76 67/94 01 58<br />

breisach-touristik@breisach.de<br />

www.breisach.de<br />

Baden-Württemberg<br />

13


Malerisch – ist die Lage des<br />

Winzerdorfs Sasbachwalden am sonnigen<br />

Westrand des Schwarzwalds<br />

Nördlich von Baden-Baden<br />

liegt am Rande des Schwarzwalds<br />

Schloss Favorite Rastatt.<br />

Einst auf Veranlassung von Markgräfin<br />

Sibylla Augusta von Baden-Baden<br />

für die fürstliche Lust<br />

am Jagen und Feiern barock gestaltet,<br />

übt der Schlosspark in<br />

ländlicher Abgeschiedenheit als<br />

Englischer Landschaftsgarten mit<br />

der malerisch weiten Wiese und<br />

dem natürlich geformten Weiher<br />

einen besonderen Reiz aus.<br />

Schloss Favorite ist das älteste<br />

deutsche „Porzellanschloss“ und<br />

als einziges in der ursprünglichen<br />

Form erhalten geblieben.<br />

Das am Neckar gelegene Rottweil<br />

markiert den Übergang zur<br />

Schwäbischen Alb weiter östlich.<br />

Jetzt<br />

loslaufen!<br />

Schwarzwald Ferienregion<br />

Sasbachwalden<br />

Premiumwanderweg<br />

Alde Gott Panoramarunde<br />

+49 7841 1035<br />

www.sasbachwalden.de<br />

Architektonische Sehenswürdigkeiten<br />

der Stadt sind das Münster,<br />

das Herdersche Haus mit<br />

dem Stadtmuseum und das Freilichtmuseum<br />

Römerbad. Berühmt<br />

ist der Ort für den jährlichen<br />

Rottweiler Narrensprung am Rosenmontag,<br />

eine der beliebtesten<br />

Veranstaltungen der schwäbisch-alemannischen<br />

Fasnacht<br />

(16./17.2.<strong>2015</strong>). Weitere herausragende<br />

Events sind das Jazzfest<br />

(30.4.-16.5.<strong>2015</strong>) und Festival<br />

Sommersprossen (6.-15.7.<strong>2015</strong>,<br />

siehe S. 64ff.).<br />

Schwäbische Alb<br />

Die Schwäbische Alb ist ein<br />

Paradies für Hobby-Geologen.<br />

Wo heute die bewaldeten Berge<br />

zum Wandern einladen, stapften<br />

einst Dinosaurier durchs Schilf,<br />

schwebten Flugsaurier über<br />

Sümpfe, und Fischschwärme bevölkerten<br />

die Korallenriffe. In<br />

Museen und in der Natur lassen<br />

versteinerte Muscheln und Pflanzenabdrücke<br />

bestaunen und erforschen.<br />

Das Biosphärengebiet Schwäbische<br />

Alb macht die herausfordernde<br />

Natur der Region erlebbar.<br />

Mehr als 2.000 Höhlen laden<br />

zu Reisen in längst vergangene<br />

Zeiten ein. Zwischen Hayingen<br />

und dem Wallfahrtsort Zwiefalten<br />

liegt inmitten des Geoparks<br />

Schwäbische Alb die einzige erfahrbare<br />

Wasserhöhle <strong>Deutschland</strong>s<br />

– die Wimsener Höhle. Ein<br />

Fährmann führt die Besucher<br />

etwa 70 Meter tief in das Erdinnere.<br />

Zum Abschluss bietet sich ein<br />

Gang durch die Ausstellung über<br />

die Entdeckung der Höhle an.<br />

In Erpfingen lockt die Bärenhöhle,<br />

eine Tropfsteinhöhle, die<br />

ihren Namen den zahlreichen<br />

Skeletten von Höhlenbären verdankt,<br />

die hier gefunden wurden.<br />

Einige Schädel und Knochen sowie<br />

ein restauriertes Bärenskelett<br />

können in der Höhle besichtigt<br />

werden. Eine neu gestaltete Außenanlage<br />

mit einem Informationspfad<br />

führt bis zum „Fauthloch“,<br />

benannt nach dem Erpfinger<br />

Lehrer, der die Höhle 1834<br />

entdeckte. Eine der längsten und<br />

schönsten Höhlen auf der Schwäbischen<br />

Alb ist die Nebelhöhle.<br />

In den verwinkelten Gängen faszinieren<br />

die vielen verschiedenen<br />

Tropfsteinformen. Am Übergang<br />

zur zweiten Halle spaziert der Besucher<br />

durch einen Wald aus<br />

Tropfsteinen, von denen einige<br />

bis zur Decke reichen.<br />

Ein besonderes Erlebnis ist die<br />

Tiefenhöhle Laichingen. Die<br />

Schachthöhle mit ihren Erosionsund<br />

Korrosionsformen, Fossilien<br />

und Perlsinter gibt Einblick in ein<br />

versteinertes Riff der Jurazeit.<br />

Das Höhlenkundliche Museum<br />

und die GeoPark-Infostelle runden<br />

das Erlebnis ab.<br />

Bei Giengen liegt die Charlottenhöhle.<br />

Die längste Höhle Süddeutschlands<br />

entpuppt sich als<br />

ein Tropfsteinparadies. Am Fuß<br />

der Höhle, die auf einer Gesamtlänge<br />

von 587 Meter begehbar<br />

ist, wartet das interaktive Erlebnismuseum<br />

Höhlen-Schauland, in<br />

dem Erdgeschichte interaktiv und<br />

unterhaltsam vermittelt wird. Über<br />

die Entstehung und Entdeckung<br />

der Tropfsteinhöhle informiert außerdem<br />

das Höhlenhaus. Bären<br />

gibt es übrigens auch in Giengen,<br />

sogar zum Anfassen und mit knuffigem<br />

Fell – im Steiff-Museum.<br />

Über der Erde begeistern die<br />

Burgen und Schlösser, die es in<br />

kaum einer anderen Region<br />

Weithin sichtbar thront die Burg<br />

Hohenzollern auf einem markanten<br />

Bergkegel über der Schwäbischen Alb,<br />

in deren Schatzkammer die preußische<br />

Königskrone aufbewahrt wird<br />

Das restaurierte Skelett eines Bären<br />

lockt jährlich rund 90.000 Besucher in<br />

die Bärenhöhle bei Erpfingen<br />

<strong>Deutschland</strong>s so zahlreich gibt<br />

wie auf der Schwäbischen Alb.<br />

Von der imposanten Burg Hohenzollern<br />

(die einen überwältigenden<br />

Rundblick über die Alb bietet)<br />

bis zum romantischen Schloss<br />

Lichtenstein, das wohl nie gebaut<br />

worden wäre, hätte nicht Wilhelm<br />

Hauff 1826 seinen gleichnamigen<br />

Roman geschrieben.<br />

Auch auf die Spuren großer<br />

Dichter und Literaten stößt man<br />

auf der Schwäbischen Alb zuhauf.<br />

In Tübingen beispielsweise, wo<br />

Friedrich Hölderlin die Hälfte seines<br />

Lebens in seinem Turm am<br />

Neckar verbrachte. Auch Eduard<br />

Mörike lebte lange in der kleinsten<br />

Universitätsstadt. Die Stocherkähne<br />

auf dem Neckar, die<br />

romantischen Gassen und charmanten<br />

Plätze verströmen eine<br />

intime Atmosphäre. Ein stattliches<br />

Rathaus schmückt den<br />

Marktplatz.<br />

Mittelalterliche Fachwerkromantik<br />

neben moderner Architektur,<br />

lauschige Gässchen und<br />

lebhafte Einkaufsmeilen – solche<br />

Gegensätze üben in Reutlingen<br />

einen besonderen Reiz aus. Die<br />

...weiter auf Seite 16<br />

14 Baden-Württemberg


Baden-Baden<br />

Elegantes Weltbad im Schwarzwald<br />

dern, Mountainbiking, Reiten,<br />

Paragliding, oder Spannung pur<br />

bei einem Besuch der Internationalen<br />

Galopprennen Baden-<br />

Baden/Iffezheim.<br />

Kulturgenuss auf höchstem<br />

Niveau bietet das Festspielhaus<br />

Baden-Baden – Europas zweitgrößtes<br />

Konzert- und Opernhaus.<br />

Es begeistert ganzjährig<br />

mit hochkarätigen Veranstaltungen<br />

und internationalen Stars.<br />

Die über 350 Jahre alte,<br />

prachtvolle Park- und Garten-<br />

Baden-Baden, elegante<br />

Bäder- und Kulturstadt mit internationalem<br />

Flair, bietet mit der<br />

modernen Caracalla Therme,<br />

dem historischen Römisch-<br />

Irischen Friedrichsbad und den<br />

zahlreichen Wellnesshotels<br />

Gesundheit und Entspannung<br />

auf höchstem Niveau. Entspannt<br />

erreichbar von dem wenige<br />

Minuten entfernten Flughafen<br />

Karlsruhe/Baden-Baden.<br />

Romantisch gelegen im<br />

Herzen des Schwarzwaldes, nur<br />

wenige Minuten vom Elsass<br />

entfernt, überzeugt die grüne<br />

Stadt der kurzen Wege durch<br />

ihre vielfältigen und hochkarätigen<br />

Angebote. Wellness und<br />

Beauty, Flanieren in der prachtvollen<br />

Park- und Gartenanlage<br />

„Lichtentaler Allee“, exklusives<br />

Shopping in der architektonisch<br />

wertvollen Altstadt, Kunstgenuss<br />

in einem der zahlreichen<br />

Museen oder die zahlreichen<br />

Sport- und Outdooraktivitäten<br />

wie z.B. Golfen im ältesten<br />

Golfclub <strong>Deutschland</strong>s, Wananlage<br />

„Lichtentaler Allee“,<br />

ein Kunstwerk aus Bäumen,<br />

Brunnen und Blüten, bezaubert<br />

gleichermaßen als stilvolle<br />

Kunst- und Kulturmeile mit ihren<br />

beeindruckenden korinthischen<br />

Säulen der historischen Trinkhalle,<br />

dem schneeweißen Kurhaus,<br />

dem weltberühmten Casino und<br />

dem im Stil der L’Opéra von<br />

Paris erbauten neobarocken<br />

Theater.<br />

Herausragendes Juwel inmitten<br />

der berühmten Lichtentaler<br />

Allee ist das Museum Frieder<br />

Burda. Einzigartig ist nicht allein<br />

die faszinierende Architektur,<br />

sondern auch die Privatsammlung.<br />

Durch eine gläserne<br />

Brücke miteinander verbunden,<br />

schließt sich mit zeitgenössischer<br />

internationaler Kunst die<br />

Staatliche Kunsthalle an.<br />

In den Straßen und Gässchen<br />

der verkehrsfreien Innenstadt<br />

finden sich zahlreiche exklusive<br />

Boutiquen, Bistros und Straßencafés.<br />

Neben bekannten Sternerestaurants<br />

und gemütlichen<br />

Gasthäusern mit Lokalkolorit<br />

und der feinen badischen Küche<br />

im Zentrum ist auch das Rebland,<br />

eines der bekanntesten<br />

Riesling-Anbaugebiete <strong>Deutschland</strong>s,<br />

ein Geheimtipp für Gourmets<br />

und Freunde des guten<br />

Weins.<br />

Veranstaltungshöhepunkte <strong>2015</strong><br />

in Baden-Baden<br />

3. bis 7. Juni <strong>2015</strong><br />

Galopprennbahn<br />

Baden-Baden/Iffezheim -<br />

Internationale Galopprennen<br />

„Frühjahrsmeeting“<br />

Rennfieber pur – prickelnde<br />

Atmosphäre und aufregender<br />

Nervenkitzel.<br />

10. und 11. Juli <strong>2015</strong><br />

Schloss Neuweier -<br />

Philharmonische Schlosskonzerte<br />

Die Baden-Badener Philharmonie<br />

spielt ausgewählte Werke<br />

im illuminierten Innenhof des<br />

Schlosses Neuweier.<br />

10. bis 12. Juli <strong>2015</strong><br />

Kurgarten -<br />

Internationales Oldtimer-Meeting<br />

350 Fahrzeugklassiker aller Marken<br />

verwandeln den Kurgarten<br />

und die Kaiserallee in ein Freilichtmuseum<br />

der Automobilgeschichte.<br />

29. Aug. bis 7. Sept. <strong>2015</strong><br />

Galopprennbahn<br />

Baden-Baden/Iffezheim -<br />

Internationale Galopprennen<br />

„Große Woche“<br />

Das sportliche und gesellschaftliche<br />

Ereignis des Jahres.<br />

16. bis 18. Oktober <strong>2015</strong><br />

Galopprennbahn<br />

Baden-Baden/Iffezheim -<br />

Internationale Galopprennen<br />

„Sales & Racing Festival“<br />

Ausklang der Rennsaison mit<br />

sportlichen Höhepunkten.<br />

23. Nov. bis 30. Dez. <strong>2015</strong><br />

Zentrum / Kurgarten<br />

Baden-Badener<br />

Christkindelsmarkt<br />

Großer traditioneller<br />

Weihnachtsmarkt vor dem<br />

festlich illuminierten Kurhaus<br />

Baden-Baden.<br />

31. Dezember <strong>2015</strong><br />

Kurhaus -<br />

Silvester Dinner Ball<br />

Festliche Silvesternacht mit<br />

vielen kulinarischen und<br />

musikalischen Höhepunkten<br />

im Baden-Badener Kurhaus.<br />

Baden-Baden<br />

Kur & Tourismus GmbH<br />

Schloss Solms, Solmsstraße 1<br />

76530 Baden-Baden<br />

Tel. +49-7221-275 200<br />

www.baden-baden.de<br />

info@baden-baden.com<br />

www.facebook.de/badenbaden<br />

Baden-Württemberg<br />

15


Mit einer Lichtinstallation von 23<br />

Leuchten wird der 161,53 Meter hohe<br />

Turm des Ulmer Münsters, anlässlich<br />

des 125. Jahrestags der Fertigstellung,<br />

ein Jahr prächtig in Szene gesetzt<br />

Vergangenheit der Stadt wird in<br />

dem markanten Tübinger Tor der<br />

einstigen Befestigungsanlage<br />

spürbar. Die Marienkirche gilt als<br />

Meisterwerk der Hochgotik und<br />

ist seit 1988 Nationales Kulturdenkmal.<br />

Einen herrlichen Blick<br />

über die Stadt und die umliegenden<br />

Hügel bietet sich von der<br />

707 Meter hohen Achalm.<br />

Weithin sichtbar erhebt sich<br />

Schloss Sigmaringen über die<br />

Hohenzollernstadt im Donautal.<br />

Das Wahrzeichen der Stadt zeigt<br />

16 Baden-Württemberg<br />

sehen.erleben.staunen<br />

in ulm, um ulm und um ulm herum<br />

ulm & umgebung<br />

region ulm/donau<br />

Erleben Sie eine einzigartige<br />

Region im Herzen Süddeutschlands!<br />

Ein abwechslungsreiches Stadterlebnis<br />

in Ulm/Neu-Ulm, kombiniert mit den<br />

einmaligen Landschaftseindrücken<br />

der höhlen- und burgenreichen Region<br />

Schwäbische Alb, sowie den zahlreichen<br />

Barockkirchen und -klöstern<br />

und der ältesten Kunst der Welt<br />

- das ist der besondere Reiz der Region<br />

Ulm/Donau.<br />

Region Ulm/Donau<br />

Telefon +49 (0) 7 31 . 161 - 28 30<br />

www.tourismus-region-ulm.de<br />

eindrucksvoll die Entwicklung<br />

von einer mittelalterlichen Burg<br />

zu einem fürstlichen Residenzschloss,<br />

das eine er größten Waffensammlungen<br />

Europas, kostbare<br />

Gobelins und zahlreiche Jagdtrophäen<br />

beherbergt. Als barockes<br />

Kleinod entpuppt sich die<br />

Stadtpfarrkirche St. Johann.<br />

161,53 Meter – so hoch ist die<br />

größte Attraktion in Ulm. Der<br />

Turm des Ulmer Münsters ist der<br />

höchste Kirchturm der Welt. Vor<br />

125 Jahren wurde er fertig gestellt,<br />

dieses Jubiläum wird mit<br />

zahlreichen Veranstaltungen zwischen<br />

Mai und Oktober gefeiert.<br />

Den Auftakt machte bereits im<br />

vergangenen Herbst eine Ausstellung<br />

mit dem Titel „Die Jubeljahre<br />

des Ulmer Münsters –<br />

Aus Sehnsucht wird Weitblick“<br />

(siehe S. 64ff.). In neuem Licht erstrahlt<br />

der Münsterturm das ganze<br />

Jahr durch die Lichtinstallation<br />

„Münsterscanning“ des in Stuttgart<br />

lebenden Künstlers Joachim<br />

Fleischer. Außergewöhnliche<br />

Sichtweisen auf das Ulmer Münster<br />

eröffnet die Installation „125<br />

Blickwinkel“ (13.3-26.4.<strong>2015</strong>). Eigens<br />

zum Münsterjubiläum<br />

schreibt der Komponist Marios<br />

Joannou Elia das „Ulmer Oratorium“,<br />

das am 30. Mai auf dem<br />

Münsterplatz zur Uraufführung<br />

kommt. Auch für die 21. Triennale<br />

Ulmer Kunst (24.7.-20.9.<strong>2015</strong>)<br />

haben sich die Künstler in Malerei,<br />

Skulptur, Fotografie, Film und<br />

Performance vom Münsterturm<br />

Inspiration geholt.<br />

Zwischen Münster und Altstadt<br />

liegt Ulms neue Mitte, die mit ihrer<br />

modernen Architektur den<br />

Kontrast zu den umliegenden alten<br />

Bauten bildet. Besonders auffällig<br />

sind das weiße Rathaus, das<br />

Geschäftshaus Münstertor und<br />

die gläserne Pyramide der Zentralbibliothek.<br />

Die Kunsthalle<br />

Weishaupt, das jüngste Bauwerk<br />

der neuen Mitte, ist durch eine<br />

Glasbrücke mit dem Ulmer Museum<br />

verbunden. Darin ist der „Löwenmensch“,<br />

eine 38.000 Jahre<br />

alte Mensch-Tier-Figur aus Mammutstoßzahn<br />

die größte Attraktion.<br />

Für Einkaufs-Touristen lohnt<br />

der kurze Abstecher in die<br />

Schwesterstadt Neu-Ulm. Dort<br />

eröffnet im Frühjahr mitten im<br />

Zentrum die „Glacis-Galerie“,<br />

eine Shopping-Mall mit über<br />

25.000 Quadratmetern.<br />

Eine beschauliche Kleinstadt<br />

am Rande der Schwäbischen Alb<br />

ist ein Dorado für Schnäppchenjäger.<br />

In Metzingen, der Heimatstadt<br />

von Hugo Boss, locken in<br />

der „OutletCity“ ganzjährig 60<br />

internationale Top-Marken mit<br />

Preisnachlässen. Aber nicht nur<br />

die Mode zieht in Metzingen an,<br />

sondern auch die Gegensätze.<br />

Hier trifft kosmopolitisches Einkaufsflair<br />

auf idyllischen Kleinstadt-Charme<br />

und jahrhundertealte<br />

Weinbautradition.<br />

Fachwerkhäuser und Barockgebäude,<br />

das alte Rathaus und der<br />

gotische Kirchturm faszinieren romantisch<br />

angehauchte Besucher<br />

in Nürtingen. Vom besonderen<br />

Flair der Stadt ließen sich schon<br />

die Dichter Friedrich Hölderlin<br />

(1770-1843), Eduard Mörike<br />

(1804-1875) und Peter Härtling<br />

(geb. 1933) inspirieren.<br />

Region Stuttgart,<br />

Nördliches Baden-<br />

Württemberg<br />

Kultur und Natur, stiller Genuss<br />

und sportliches Vergnügen: Im<br />

nördlichen Teil Baden-Württembergs<br />

finden Kulturfreunde<br />

ebenso ihr Glück wie Wanderer<br />

und Radler.<br />

Zum zweiten Mal in Folge wurde<br />

Stuttgart im vergangenen<br />

Jahr zu <strong>Deutschland</strong>s Kulturmetropole<br />

Nummer 1 gewählt, nicht<br />

zuletzt auch wegen der Besucher<br />

in den Museen der Autohersteller<br />

Daimler und Porsche (siehe 62ff.).<br />

Rund um den zentralen Schlossplatz<br />

schlägt das Herz der Schwabenmetropole,<br />

die mit der Königstraße<br />

(1,2 km) die längste<br />

Einkaufs-Fußgängerzone Europas<br />

besitzt. Zu den Sehenswürdigkeiten<br />

der Stadt zählt das alte<br />

Schloss, in dem das Württembergische<br />

Landestheater untergebracht<br />

ist. Im oberen Schlossgarten<br />

liegen die Staatstheater<br />

Stuttgart, ein Drei-Sparten-Haus<br />

mit der Oper, dem renommierten<br />

Stuttgarter Ballett und dem<br />

Schauspiel. Der Veranstaltungskalender<br />

der Stadt spannt einen<br />

weiten Bogen von den Stuttgarter<br />

Kriminächten (10.-23.3.<strong>2015</strong>)<br />

Barocke Statuen wie diese zwei<br />

tanzenden Putten schmücken den Park<br />

von Schloss Ludwigburg, der größten<br />

barocken Schlossanlage <strong>Deutschland</strong>s<br />

über das Frühlingsfest (18.4.-<br />

10.5.<strong>2015</strong>), Europas größtes<br />

Volksfest mit dreiwöchigem Vergnügen<br />

zwischen Riesenrad und<br />

Geisterbahn, bis zum Cannstatter<br />

Volksfest, der „Wasen“ (25.9.-<br />

11.10.<strong>2015</strong>). Ein Highlight ist das<br />

„Colours – International Dance<br />

Festival“ (25.6.-12.7.<strong>2015</strong>) im<br />

Theaterhaus Stuttgart.


Viele Sehenswürdigkeiten wie die<br />

alte Kaiserpfalz Bad Wimpfen lassen<br />

sich auf dem Neckartal-Radweg<br />

bequem mit dem Fahrrad erkunden<br />

Jedes Jahr im September verwandelt sich<br />

die Heilbronner Altstadt rund um das historische<br />

Rathaus in ein gemütliches Weindorf<br />

Kunstliebhaber können aus dem Vollen<br />

schöpfen. „Myanmar, das Goldene Land“<br />

steht im Linden-Museum auf dem Programm<br />

(20.1.-17.5.<strong>2015</strong>). In der Staatsgalerie vermitteln<br />

die Arbeiten von „Otto Schlemmer – Visionen<br />

einer neuen Welt“ Eindrücke, ehe die<br />

Sammlungsbereiche „Italienische Meister“<br />

und Teile des „Schwäbischen Klassizismus“<br />

wegen Sanierungsarbeiten geschlossen werden.<br />

Während im Landesmuseum im Alten<br />

Schloss die Ausstellung „Ein Traum von Rom“<br />

römisches Stadtleben in Süddeutschland beleuchtet<br />

(20.1.-12.5.<strong>2015</strong>), steht im Kunstmuseum<br />

Dieter Roth im Mittelpunkt der Ausstellung<br />

„Balle Balle Knalle“ (20.1.-17.5.<strong>2015</strong>).<br />

Ab Herbst heißt es im Kunstmuseum dann „I<br />

Got Rhythm. Kunst und Jazz seit 1920“<br />

(10.10.<strong>2015</strong>-6.3.2016).<br />

Wenige Kilometer von der Landeshauptstadt<br />

entfernt, empfängt den Besucher die<br />

romantische Reichsstadt Esslingen mit einem<br />

hübschen Stadtkern mit gotischen Kirchen<br />

und Fachwerkhäusern am Marktplatz. In der<br />

Vorweihnachtszeit bildet das Häuserensemble<br />

die Kulisse für den erlebnisreichen „Mittelalter-<br />

und Weihnachtsmarkt“.<br />

Ludwigsburg, nördlich von Stuttgart gelegen,<br />

ist ein Muss. Die Stadt mit dem prächtigen<br />

Residenzschloss ist ein barockes Gesamtkunstwerk.<br />

Gerade, breite Straßen<br />

schneiden sich im rechten Winkel, Bürgerhäuser<br />

in zarten Pastellfarben prägen das<br />

Stadtbild. Den Mittelpunkt bildet der weite<br />

Marktplatz mit zwei barocken Kirchen. Das<br />

absolute Highlight ist die größte barocke<br />

Schlossanlage <strong>Deutschland</strong>s, zu dessen<br />

Prunkstücken das Jagd- und Lustschloss Favorite<br />

und das romantische Seeschloss Monrepos<br />

gehören. Insgesamt umfasst die Anlage<br />

18 Gebäude, drei Höfe und 452 Räume. Die<br />

weitläufigen Parkanlagen beherbergen die<br />

älteste und schönste Dauergartenschau<br />

<strong>Deutschland</strong>s, das Blühende Barock (28.2.-<br />

8.11.<strong>2015</strong>) mit raffinierten Blumenarrangements,<br />

einem Straßenmusikfestival, Lichterzauber<br />

und Feuerwerk. Ein kultureller Höhepunkt<br />

sind die alljährlichen Ludwigsburger<br />

Schlossfestspiele (15.5.-25.7.<strong>2015</strong>, siehe S.<br />

64ff.). Einer magischen Traumlandschaft<br />

gleicht Ludwigsburg während der Venezianischen<br />

Messe, die auf Herzog Carl Eugen zurückgeht.<br />

Er fand bei einer Italienreise solchen<br />

Gefallen am Venezianischen Maskenfest,<br />

dass er es in seine Residenzstadt importierte.<br />

Heute findet sie alle zwei Jahre statt,<br />

das nächste Mal im September 2016.<br />

Am besonderen Flair Ludwigsburgs fand<br />

auch der Dichter Friedrich Schiller<br />

zeitweilig Interesse. Auf seinen<br />

Spuren entdecken Besucher vor allem<br />

das Städtchen Marbach, das<br />

nördlich von Ludwigsburg auf einem<br />

Felshang über dem Neckar<br />

thront. Ein geschmackvoll eingerichtetes<br />

Museum empfängt heute<br />

die Literaturinteressierten in dem<br />

bescheidenen Häuschen, in dem<br />

Schiller am 10. November 1759 das<br />

Licht der Welt erblickte. Auf der<br />

Schillerhöhe befinden sich das Literaturmuseum<br />

der Moderne, das Schiller-Nationalmuseum<br />

und das Deutsche Literaturarchiv.<br />

In Heilbronn, der „Käthchenstadt“ an der<br />

Burgenstraße (siehe S. 53ff.), gehören das Renaissance-Rathaus<br />

mit der Astronomischen<br />

Uhr und die Kilianskirche mit einem geschnitzten<br />

Hochaltar aus dem 15. Jahrhundert<br />

zu den Sehenswürdigkeiten. Eine Lern- und<br />

Erlebniswelt für Jung und Alt ist seit ein paar<br />

Jahren die „experimenta“ mit rund 150 Exponaten<br />

zum Ausprobieren. Einmal im Jahr<br />

verwandelt sich die Stadt für zehn Tage in ein<br />

gemütliches Weindorf. Beim 45. Heilbronner<br />

Weindorf (11.-20.9.<strong>2015</strong>) werden an kreativ<br />

geschmückten Ständen über 300 verschiedene<br />

Weine und Winzersekte ausgeschenkt. Für<br />

Stimmung sorgen zusätzlich Live-Bands auf<br />

fünf Bühnen. Weinfreunde kommen außerdem<br />

beim 18. Weinlesefest am Wartberg<br />

(27.9.<strong>2015</strong>) auf ihre Kosten – nach einer geführten<br />

Weinwanderung entlang dem Wein-<br />

Panorama-Weg. Über 500 bei der Landesprämierung<br />

ausgezeichnete Weine können beim<br />

„Gipfeltreffen Württemberger Weine“ (14.-<br />

15.11.<strong>2015</strong>) gekostet werden. In erster Linie<br />

„Glühwein“ wird auf dem Heilbronner Weihnachtsmarkt<br />

(26.11-22.12.<strong>2015</strong>) ausgeschenkt.<br />

Parallel zum Weihnachtsmarkt findet<br />

auf dem Festplatz Theresienwiese bereits<br />

zum 16. Mal der „Weihnachtscircus Heilbronn“<br />

(17.12.<strong>2015</strong>-6.1.2016) mit einem internationalen<br />

Programm auf höchstem Niveau<br />

statt.<br />

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Königlich amüsieren und märchenhaft<br />

entspannen in Ludwigsburg<br />

Prachtvolle Schlösser, romantische Gärten, lebendige Ein kaufsstraßen<br />

und einzigartige Feste – Ludwigsburg hat unzählige<br />

Facetten. Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise in der schwäbischen<br />

Barockstadt! Wir unterstützen Sie gern bei der Planung<br />

Ihres individuellen und unvergesslichen Aufenthalts.<br />

Tourist Information und<br />

Ticket Service Ludwigsburg<br />

im MIK | Eberhardstraße 1<br />

71634 Ludwigsburg<br />

Tel: +49 07141 910-2252<br />

www.ludwigsburg.de<br />

Baden-Württemberg<br />

17


Auf dem Weg von Heilbronn Richtung Westen<br />

lohnt für Automobilfreunde und Technikfans<br />

ein Stop im Auto & Technik Museum in<br />

Sinsheim (siehe S. 53ff.).<br />

In Bad Friedrichshall, nördlich von Heilbronn,<br />

taucht der Gast im Besucherbergwerk<br />

nach 30 Sekunden Fahrt in die faszinierende<br />

Welt des „weißen Goldes“ ein. In rund 180<br />

Meter Tiefe erleben Besucher in gewaltigen<br />

unterirdischen Kammern die vielfältige Geschichte<br />

des Salzes und wie es gewonnen<br />

wird. Auch Experimente oder effektvolle<br />

Sprengungen können vom Besucher durchgeführt<br />

werden.<br />

Ganz in der Nähe lädt Bad Wimpfen als ein<br />

Glanzstück der Burgenstraße (siehe Seite<br />

52ff.) zu erholsamen Aufenthalten in romantischem<br />

Ambiente ein. Der malerisch auf dem<br />

Hochufer über dem Neckar gelegene Ort mit<br />

kleinen Gassen, alten Türmen und Toren erfüllt<br />

nicht nur Romantiker mit Glücksgefühlen.<br />

Beim Besuch der größten Kaiserpfalz nördlich<br />

der Alpen spürt der Gast die Geschichte des<br />

Städtchens hautnah. Der Blaue Turm ist das<br />

Wahrzeichen der Stadt und Wohnung der<br />

einzigen Türmerin <strong>Deutschland</strong>s. Beim Rundgang<br />

auf der alten Stadtmauer hat der Besucher<br />

einen herrlichen Blick ins Neckartal.<br />

Eine Zeitreise in die Epoche, als sich das<br />

römische Reich bis ins heutige Baden-Württemberg<br />

erstreckte, machen Besucher in Aalen.<br />

Die Attraktion für Geschichts- und archäologisch<br />

Interessierte ist das Limesmuseum<br />

mit seinem archäologischen Park. Baden<br />

wie einst die alten Römer kann man in den<br />

nach römischem Vorbild gestalteten Limes-<br />

Beim Festivalsommer in Karlruhe, das<br />

dieses Jahr seinen 300. Geburtstag<br />

feiert, verwandelt sich die Fassade des<br />

Barockschlosses in eine riesige Leinwand<br />

und Bühne für eine grandiose Lichtshow<br />

Thermen, deren Becken von 34<br />

Grad warmem Thermalwasser<br />

aus den Tiefen der Schwäbischen<br />

Alb gespeist werden. Die<br />

Arbeitswelt der Bergleute steht<br />

im Mittelpunkt eines Rundgangs<br />

durch die weitläufigen<br />

Gänge des Besucherbergwerks<br />

„Tiefer Stollen“.<br />

Karlsruhe ist nicht nur die<br />

Stadt, in der der Bundesgerichtshof<br />

und das Bundesverfassungsgericht<br />

ihren Sitz haben,<br />

sondern auch ein lohnendes Ziel für Kunstliebhaber.<br />

Dieses Jahr steht vor allem die<br />

Entwicklung der Fächerstadt – so bezeichnet<br />

wegen ihres fächerartigen Grundrisses – im<br />

Laufe der Jahrhunderte im Blickpunkt, denn<br />

Karlsruhe feiert seinen 300. Geburtstag mit<br />

einer Reihe von Ausstellungen. So steht beispielsweise<br />

der Baumeister Friedrich Weinbrenner<br />

(1766-1826) im Mittelpunkt einer<br />

Ausstellung in der Städtischen Galerie (27.6.-<br />

4.10.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.): Weinbrenner konnte<br />

sein herausragendes städtebauliches und<br />

baukünstlerisches Talent ein Vierteljahrhundert<br />

lang in seiner Heimatstadt entfalten und<br />

prägte so das Erscheinungsbild Karlsruhes<br />

entscheidend. Lohnende Ziele in der Stadt<br />

sind der Stadtgarten mit dem Zoologischen<br />

Garten, eine der größten innerstädtischen<br />

KOMMEN. STAUNEN.<br />

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Baden-Württembergs stecken voller Überraschungen:<br />

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18 Baden-Württemberg


Der barocke Schlossgarten mit<br />

seinem einzigartigen Reichtum an<br />

Figuren und Skulpturen ist ein Glanzpunkt<br />

von Schloss Weikersheim, das<br />

als schönstes Schloss Hohenlohes gilt<br />

Parkanlagen <strong>Deutschland</strong>s. Zum<br />

Einkaufen locken das größte Indoor-Shoppingcenter<br />

Süddeutschlands.<br />

Ein Geheimtipp ist<br />

der Stadtteil Durlach mit seinem<br />

malerischen Marktplatz, dem<br />

Schlossplatz und engen Gassen.<br />

Im dicht gedrängten Geburtstagskalender<br />

mit mehr als 500 Veranstaltungen<br />

in 100 Tagen ist der<br />

Festivalsommer (21.6.-24.9. <strong>2015</strong>)<br />

auf dem Schlossareal, bei dem<br />

sich täglich bis in die Nacht hinein<br />

Konzerte und andere Events ablösen,<br />

der Höhepunkt. Zur Eröffnung<br />

des Festivalsommers verwandelt<br />

sich das Barockschloss in<br />

eine riesige Leinwand für eine<br />

Lichtshow mit spektakulären Feuereffekten<br />

und hoch in den Himmel<br />

ragenden Lichtsäulen.<br />

Mannheim fasziniert wegen seines<br />

schachbrettartig angelegten<br />

Stadtzentrums, wo die Straßen<br />

deshalb durchnummeriert sind.<br />

Aber auch sonst hat der quirlige<br />

Knotenpunkt im nördlichen Baden-Württemberg<br />

eine ganze<br />

Reihe attraktiver Sehenswürdigkeiten<br />

zu bieten. Das sind zum einen<br />

das große Schloss und die<br />

Die Figur des Pan, des Flöte spielenden<br />

Hirtengotts, gehört zu den bezauberndsten<br />

Skulpturen im Schlossgarten<br />

Schwetzingen und symbolisiert Arkadien,<br />

das idyllische Landleben<br />

hervorragenden Reiss-Engelhorn-<br />

Museen (siehe S. 64ff.). Theaterfreunde<br />

zieht es ins Nationaltheater,<br />

das Theatergeschichte<br />

schrieb, als Schillers Drama „Die<br />

Räuber“ uraufgeführt wurde.<br />

Sie gilt als Wiege deutscher<br />

Romantik und ist ein Lieblingsziel<br />

romantisch veranlagter Gemüter:<br />

Heidelberg, die alte Hauptstadt<br />

der Churpfalz, dessen reizende<br />

Altstadt sich, von der Schlossruine<br />

überragt, zwischen den bewaldeten<br />

Berg und den Neckar<br />

zwängt. Studentenkneipen, Straßencafés<br />

und der Philosophenweg<br />

ziehen Besucher aus aller<br />

Welt an. Auch das breite kulturelle<br />

Angebot macht einen Reiz der<br />

Stadt aus. Der Veranstaltungskalender<br />

ist zwischen der Heidelberger<br />

Klavierwoche im Januar<br />

bis zum Weihnachtsmarkt im Dezember<br />

prall gefüllt<br />

mit Konzerten, Musikfestivals<br />

und weiteren<br />

Events. Zu den<br />

Highlights gehören<br />

die Heidelberger<br />

Schlossfestspiele<br />

(27.6.-2.8.<strong>2015</strong>, siehe<br />

S. 64ff.), bei denen<br />

der Schlosshof<br />

dieses Jahr die romantische<br />

Kulisse<br />

für Shakespeares<br />

Romeo und Julia<br />

bildet.<br />

Heidelberg war<br />

auch der erste Ort<br />

außerhalb von Wittenberg,<br />

an dem<br />

Martin Luther seine<br />

Thesen verteidigte.<br />

Am 26. April 1518<br />

stand Luther dort<br />

auf dem Podium<br />

und nahm kein Blatt vor den<br />

Mund. Die Schauplätze der Reformation,<br />

deren Beginn sich 2017<br />

zum 500. Mal jährt, rücken auch<br />

in Baden-Württemberg in den Fokus.<br />

24 Orte zwischen Bodensee<br />

und Taubertal, die vor 500 Jahren<br />

Zentren der theologischen Debatten<br />

und Umbrüche waren, erzählen<br />

von den Spuren und Ereignissen<br />

der Reformation, die noch<br />

heute sichtbar und lebendig sind.<br />

Ausführliche Infos dazu liefert ein<br />

separates Magazin, erhältlich<br />

beim Tourismusverband.<br />

Schwetzingen genießt einen<br />

guten Ruf bei Schlemmerfreunden<br />

und Schlösserfans. Die einen<br />

schwören auf den Schwetzinger<br />

Spargel, die anderen lockt das<br />

Schloss und vor allem der weitläufige<br />

Schlossgarten, der als<br />

Gesamtkunstwerk von europäischem<br />

Rang gilt. Gesäumt von<br />

Zirkelhäusern mit exotischen Kübelpflanzen,<br />

ist der barocke Lustgarten<br />

im Parterre der Wirklichkeit<br />

gewordene Traum des Kurfürsten<br />

Carl Theodor von der<br />

Pfalz. Der Garten war ins Freie<br />

verlagerter Wohnraum und damit<br />

Fortsetzung der Schlossarchitektur<br />

– eine wunderbare Kulisse für<br />

galante höfische Feste und fürstliche<br />

Vergnügungen. Heute lädt<br />

der Schlossgarten zu einem einzigartigen<br />

Spaziergang durch<br />

zwei Gartenstile ein – Barock und<br />

englischer Landschaftsgarten.<br />

Genauso faszinierend sind viele<br />

weitere historische Schlösser,<br />

Gärten und Parks, die von den<br />

Staatlichen Schlössern und Gärten<br />

Baden Württemberg weitgehend<br />

rekonstruiert und restauriert<br />

wurden. Beispielsweise Schloss<br />

Weikersheim, im nördlichen Zipfel<br />

Baden-Württembergs, in der<br />

lieblichen Landschaft des Taubertals<br />

gelegen. Die Fassade des<br />

Schlosses ist ein Meisterwerk der<br />

südwestdeutschen Kunst der Renaissance<br />

und des Barock. Im Innern<br />

ist der Rittersaal aus der<br />

Zeit um 1600 ein Glanzstück.<br />

Als Paradies für Aktivurlauber<br />

hat sich die Region<br />

Liebliches Taubertal einen Namen<br />

gemacht. Vor allem Radfahrer<br />

kommen auf rund 2.300 Kilometern<br />

Radwegen auf iher Kosten.<br />

Paraderoute ist der hundert<br />

Kilometer lange „Klassiker-Radweg“<br />

von Rothenburg ob der<br />

Tauber nach Wertheim, auf dem<br />

sich das Tal mit seinen Burgen,<br />

Schlössern, Klöstern und Museen<br />

von seiner besten Seite zeigt.<br />

Die Alternative für durchtrainierte<br />

Kilometersammler ist der<br />

„Sportive“-Radweg (160 km), der<br />

von Wertheim über die Höhenzüge<br />

des Taubertals führt. Radelspaß<br />

und Weingenuss verbindet<br />

die Weinradreise (225 km)<br />

durchs Taubertal und seine Seitentäler.<br />

Besonders bequem wird<br />

der Radelspaß mit E-Bikes, die<br />

im ganzen Land ausgeliehen werden<br />

können.<br />

STADTGEBURTSTAG KARLSRUHE <strong>2015</strong><br />

FESTIVALSOMMER<br />

17. Juni bis 27. September<br />

www.ka300.de<br />

Premiumsponsoren<br />

Hauptsponsoren<br />

Mobilitätspartner<br />

des Karlsruher Tourismus<br />

Offizieller Bierpartner<br />

Baden-Württemberg<br />

19


Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH<br />

Löhrstraße 103-105<br />

56068 Koblenz<br />

Tel. 0049-261-915200<br />

www.gastlandschaften.de<br />

Mainz<br />

Die Mandelblüte in der klimatisch milden Pfalz<br />

taucht die Weinberge entlang der Deutschen Weinstraße<br />

alljährlich in ein rosafarbenes Blütenmeer<br />

Weinparadiese und antike Schätze<br />

Römer und Burgen, Weinberge<br />

und herrliche Flussläufe prägen die<br />

genuss- und erlebnisreichen „Gastlandschaften“<br />

in Rheinland-Pfalz<br />

Genuss und Gastfreundschaft gehören in<br />

Rheinland-Pfalz zusammen. „Gastlandschaften”<br />

entdeckt der Besucher in zehn Regionen,<br />

die sich unter dem gemeinsamen Slogan<br />

präsentieren. Dazu gehören das für hervorragende<br />

Rotweine berühmte Ahrtal und die Eifel<br />

mit ihren geheimnisvollen Maaren, den<br />

kreisrunden Kraterseen. Die Mosel-Saar-Region<br />

darf sich als eines der schönsten Flusstäler<br />

<strong>Deutschland</strong>s rühmen. Ein funkelndes Schatzkästchen<br />

ist das Naheland rund um das deutsche<br />

Edelsteinzentrum Idar-Oberstein. Durch<br />

<strong>Deutschland</strong>s größtes Weinbaugebiet reist<br />

man in Rheinhessen. Stille Natur genießt der<br />

Urlauber im Lahntal. Die Pfalz ist bekannt für<br />

ihre milden Temperaturen. Als Genießerlandschaft<br />

im Herzen von Rheinland-Pfalz präsentiert<br />

sich der Hunsrück. Töpferkunst ist im<br />

Westerwald zu Hause und die Region Romantischer<br />

Rhein lockt zu erlebnisreichen Entdeckungsreisen<br />

an die Ufer des berühmtesten<br />

deutschen Stroms. Abwechslung in die wirklich<br />

grandiosen Naturerlebnisse bringen historische<br />

Städte wie Trier, Worms, Bingen,<br />

Speyer und die Landeshauptstadt Mainz.<br />

Entdeckungsreisen auf vier Rädern<br />

So vielseitig wie die Landschaften sind, so<br />

vielfältig sind die Möglichkeiten das an Reizen<br />

reiche Bundesland im Südwesten<br />

<strong>Deutschland</strong>s zu erleben. Zu Fuß auf aussichtsreichen<br />

Wanderwegen, mit dem Fahrrad<br />

entlang romantischer Flüsse oder mit<br />

dem Auto, denn zahlreiche Ferienstraßen laden<br />

dazu ein, die vielen Facetten der Region<br />

im wahrsten Wortsinn zu erfahren. Die berühmteste<br />

Route ist die Deutsche Weinstraße.<br />

Die erste Weintouristikroute <strong>Deutschland</strong>s<br />

beginnt bei Bockenheim in der Nähe<br />

von Worms und führt ungefähr 85 Kilometer<br />

weit durch hügelige Weinberge, üppige<br />

Obstplantagen und den Pfälzerwald mit murmelnden<br />

Bächen und stillen Tälern bis an die<br />

französische Grenze. Das letzte Teilstück wird<br />

auch Südliche Weinstraße genannt. Zu entdecken<br />

gibt es Riesling-Weine, Weiß-, Grauund<br />

Spätburgunder, die man in heiterer Atmosphäre<br />

auf einem der zahlreichen Weinfeste<br />

genießen kann, und zahlreiche Burgen und<br />

Schlösser wie Burg Trifels, Burg Neuleiningen<br />

lich<br />

Die rheinland-pfälzischen Gastlandschaften sind zehn spannende Urlaubsregionen mit großer Tradition. Hier<br />

können Sie viel erleben: Wandern auf Wandersteigen, Weinreisen in Weinanbaugebiete, Rad fahren<br />

entlang von Flusslandschaften oder sich in einem der Wohlfühlhotels verwöhnen lassen.<br />

Lassen Sie sich inspirieren: www.gastlandschaften.de<br />

Tel.: +49 (0) 1805/757 46 36 (0,14 €/Min. aus dem dt. Festnetz, dt. Mobilfunk max. 0,42 €/Min.)<br />

141205_AZ_Gastlandschaft_rz.indd 1 05.12.14 08:17<br />

20 Rheinland-Pfalz


oder Schloss Villa Ludwigshöhe.<br />

Das Töpferhandwerk steht im<br />

Mittelpunkt der Kannenbäckerstraße,<br />

die seit 1978 durch den<br />

Westerwald und das Kannenbäckerland<br />

führt. Auf der 36 Kilometer<br />

langen Route von Neuhäusel<br />

am Naturpark Nassau bis<br />

nach Boden laden Handwerksbetriebe<br />

und Museen zu kurzweiligen<br />

Zwischenstopps ein. In Höhr-<br />

Grenzhausen lohnt beispielsweise<br />

das Keramikmuseum Westerwald<br />

den Besuch. Von dort verbindet<br />

eine Stadtroute durch den<br />

Ortsteil Grenzhausen unter dem<br />

Motto „Museum auf der Spur“<br />

stolze 16 Keramikwerkstätten.<br />

Edelsteine und Intrigen<br />

Nicht nur für das weibliche Geschlecht<br />

ein Anziehungspunkt<br />

sind die Museen, Manufakturen<br />

und Händler an der Deutschen<br />

Edelsteinstraße rund um Idar-<br />

Oberstein. Viele kleine Betriebe<br />

und Schleifereien – etwa in<br />

Kirschweiler – können besichtigt<br />

werden. Zu den Highlights auf<br />

der durch einen stilisierten Diamanten<br />

gekennzeichneten Route<br />

gehören das Deutsche Edelsteinmuseum,<br />

die Deutsche Edelsteinbörse<br />

und die Edelstein-Erlebniswelt<br />

in Idar-Oberstein.<br />

auch für Wertheim und Worms,<br />

die Endpunkte der Route. Nibelungenkundige<br />

begegnen in<br />

Worms, der alten Hauptstadt des<br />

Burgunderreichs, den geschichtsträchtigen<br />

Gestalten des Nibelungenlieds,<br />

einer Geschichte um<br />

Liebe, Mord und Eifersucht, im<br />

Nibelungenmuseum und bei den<br />

Nibelungenfestspielen (31.7.-<br />

16.8.<strong>2015</strong>).<br />

Närrische Weinmetropole<br />

„Lebenslust am Rhein“ – so<br />

lautet das Motto in Mainz, der<br />

Rheinland-Pfälzischen Landeshauptstadt.<br />

Und die Lebenslust<br />

beschränkt sich in der Weinhauptstadt<br />

<strong>Deutschland</strong>s keineswegs<br />

nur auf die Fastnachtszeit,<br />

deren närrischer Höhepunkt der<br />

kilometerlange, von hunderttausenden<br />

Besuchern gesäumte<br />

Festzug am Rosenmontag ist.<br />

Genuss mit Lebensart und<br />

Weinkultur, dafür steht das „goldene<br />

Mainz“, seit 2008 Mitglied<br />

im Kreis der internationalen<br />

„Great Wine Capitals“. Mehr als<br />

3.500 Winzerbetriebe befinden<br />

sich im Weinbogen zwischen Bingen<br />

und Worms, dem größten<br />

Weinbaugebiet Rheinhessens.<br />

Gemütlichkeit und Geselligkeit<br />

finden Besucher in den typischen<br />

Cloud“ beleuchtet das Thema<br />

von März <strong>2015</strong> bis Februar 2016<br />

als „Medienereignis in Text und<br />

Bild“. Der Einfluss der Ritterschaft<br />

auf die Reformation steht im Mittelpunkt<br />

der Sonderausstellung<br />

im Landesmuseum Mainz (21.5.-<br />

25.10.<strong>2015</strong>) mit dem Titel „Ritter!<br />

Tod! Teufel“ (siehe S. 64ff.)<br />

Die Mainzer Markthäuser mit ihren<br />

historischen Fassaden, direkt gegenüber<br />

dem Dom, bieten neben Wohnmöglichkeiten<br />

auch ein Einkaufszentrum<br />

Rheinromantik und<br />

rauschende Feste<br />

Zu den faszinierendsten<br />

Landschaften in ganz<br />

<strong>Deutschland</strong> zählt das Obere<br />

Mittelrheintal, das von der<br />

Unesco als Weltnaturerbe ausgezeichnet<br />

wurde. Zwischen schroffen<br />

Felsen, steilen Weinbergen<br />

an den Ufern des Flusses und einer<br />

Burg auf fast jeder Bergkuppe<br />

erlebt der Reisende die pure<br />

„Rheinromantik“, die schon vor<br />

200 Jahren die ersten Urlauber<br />

ins Rheintal lockte.<br />

Bevor man sich in der Romantik<br />

verliert, lohnt ein Besuch in Bingen,<br />

dem Eingangstor zum Oberen<br />

Mittelrheintal. Dort steht Hildegard<br />

von Bingen im Mittelpunkt<br />

der neugestalteten Dauerausstellung<br />

im Museum am<br />

www.mainz-tourismus.com<br />

lebenslust am rhein<br />

Jedes Jahr findet in Ransbach-<br />

Baumbach, im Kannenbäckerland, der<br />

„Internationale Westerwälder Töpfermarkt“<br />

statt – mit über 100 Töpfern<br />

aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

Auf sagenhaften Wegen reist,<br />

wer der Nibelungenstraße durch<br />

den Odenwald folgt. 110 Kilometer<br />

misst die Strecke – zu der fast<br />

parallel etwas weiter südlich die<br />

Siegfriedstraße verläuft – zwischen<br />

Wertheim und Worms. Unterwegs<br />

verleiten Städtchen wie<br />

Lorsch, Bensheim, Lindenfels, Michelstadt<br />

mit seinem berühmten<br />

Fachwerk-Rathaus, Erbach, Miltenberg<br />

oder Freudenberg dazu,<br />

das Auto für eine Weile stehen zu<br />

lassen und zu Fuß auf Entdeckungstour<br />

zu gehen. Das gilt<br />

Weinstuben in der von hübsch<br />

restaurierten Fachwerkhäusern<br />

geprägten Mainzer Altstadt.<br />

Ein Magnet für Kulturliebhaber<br />

ist der 1.000 Jahre alte romanische<br />

Martinsdom mit seinem<br />

Dom- und Diözesanmuseum. Ab<br />

September <strong>2015</strong> dokumentiert<br />

hier die Ausstellung „Schrei nach<br />

Gerechtigkeit“ das Leben am<br />

Mittelrhein am Vorabend der Reformation.<br />

Die Kirche St. Stephan<br />

lockt Kunstinteressierte mit dem<br />

weltberühmten Chagall-Fenster,<br />

dem einzigen sakralen Kunstwerk<br />

von Marc Chagall in <strong>Deutschland</strong>.<br />

Zwei weitere bedeutende Ausstellungen<br />

widmen sich im Laufe<br />

dieses Jahres der Reformation.<br />

„Am achten Tag schuf Gott die<br />

Stadt voller<br />

Geschichte(n).<br />

Rheinland-Pfalz<br />

21


Strom. Zeitgemäß inszeniert entdeckt<br />

der Besucher viele Facetten<br />

einer der bedeutendsten<br />

Frauengestalten der Welt- und<br />

Kirchengeschichte. In aufwändig<br />

gestalteten Großtafeln kommt<br />

die Prophetin mit markanten Zitaten<br />

selbst ausführlich zu Wort.<br />

Und fotorealistische Visualisierungen<br />

laden ein zu einer fantasievollen<br />

Zeitreise in hochmittelalterliche<br />

Städte, zeigen den möglichen<br />

Ort von Hildegards frühester<br />

Kindheit und erwecken die<br />

Modelle der Hildegardklöster zu<br />

virtuellem Leben.<br />

Am Museum am Strom beginnt<br />

auch der Hildegard-Weg, der auf<br />

den Spuren der wohl bedeutendsten<br />

Frau des Mittelalters zu<br />

Das internationale Jazzfestival<br />

„Bingen swingt“ feiert diese Jahr im<br />

Juni sein 20-jähriges Jubiläum mit<br />

allem, was der Jazz zu bieten hat<br />

den Sehenswürdigkeiten der<br />

Stadt führt, wie z. B. zur Salzstraße,<br />

eine der ältesten Straßen Bingens<br />

oder zum Speisemarkt, der<br />

schon zu Hildegards Zeiten<br />

Marktplatz der Stadt war. Die<br />

markante Burg Klopp und die Basilika<br />

St. Martin, die Nahebrücke<br />

und die Pfarrkirche St. Rupertus<br />

und St. Hildegardis im heutigen<br />

Stadtteil Bingerbrück, sind weitere<br />

Stationen des erlebnisreichen<br />

Weges. Jedes Jahr im September<br />

und Oktober feiert die Stadt ihre<br />

berühmte Heilige beim „Hildegard-Herbst“<br />

(12.-20.9. und 2.-<br />

11.10.<strong>2015</strong>). Im Juni beispielsweise<br />

swingt die Stadt drei Tage<br />

beim Internationalen Jazzfestival<br />

(26.-28.6.<strong>2015</strong>). Beim Kulturuferfest<br />

(5.7.15) verwandelt sich das<br />

Rheinufer in eine Bühne für Gaukler<br />

und Straßenkünstler. Edle und<br />

süffige Tropfen stehen beim Winzerfest<br />

(28.8.-7.9.<strong>2015</strong>) im Mittelpunkt.<br />

Und am 4. Juli steht in Bingen<br />

der „Rhein in Flammen“.<br />

Leuchtende Farbkaskaden<br />

über dem Rhein<br />

Dieses einzigartige Spektakel<br />

erwartet die Besucher jedes Jahr<br />

am zweiten Augustwochenende<br />

auch in Koblenz und einigen<br />

Nachbarorten.<br />

Hunderttausende strömen<br />

dann ins Mittelrheintal, um den<br />

„Rhein in Flammen“ zu bestaunen.<br />

Dieses Jahr findet die spektakuläre<br />

Veranstaltung, die ihren<br />

Höhepunkt in einem großen Feuerwerk<br />

auf der Festung Ehrenbreitstein<br />

findet, zum 60. Mal<br />

statt. Auf einer 17 Kilometer langen<br />

Strecke werden zwischen<br />

Boppard, Spay, Braubach, Lahnstein,<br />

Brey und Rhens weitere<br />

Feuerwerke abgebrannt. Sie begleiten<br />

den größten Schiffskonvoi<br />

Europas, bei dem annähernd 80<br />

Schiffe mit bis zu 35.000 Gästen<br />

an Bord auf Koblenz zusteuern.<br />

der vergangenes Jahr eröffnete<br />

Moselsteig vom deutsch-französisch-luxemburgischen<br />

Grenzort<br />

Perl bis zur Moselmündung am<br />

Deutschen Eck in Koblenz den<br />

Schleifen und Windungen des<br />

Flusses. Beliebt bei Wanderern<br />

sind die Ahrsteige, die von der<br />

Quelle der Ahr in Blankenheim<br />

bis zu ihrer Mündung in den<br />

Rhein bei Sinzig durch Auenwälder,<br />

idyllische Täler und das Ahr-<br />

Gebirge verlaufen. Die Moore<br />

und Heide im Hohen Fenn, die<br />

Felsen und Seen im Rurtal und<br />

die Krater und Kegel in der Vulkaneifel<br />

säumen den Eifelsteig<br />

von Aachen nach Trier.<br />

Auch der 2009 als <strong>Deutschland</strong>s<br />

bester Fernwanderweg<br />

ausgezeichnete Saar-Hunsrück-<br />

Steig liegt in Rheinland-Pfalz und<br />

bekommt in diesem Frühjahr Zuwachs.<br />

Er führt von Perl und<br />

Schengen an der Mosel nach<br />

Idar-Oberstein und wird um 195<br />

Kilometer durch den östlichen<br />

Hunsrück verlängert, womit er<br />

nun in Boppard am Rhein endet.<br />

Der ohnehin ereignisreiche Weg<br />

mit seinen zahlreichen sogenannten<br />

„Traumschleifen“ wird dadurch<br />

um einige landschaftliche<br />

Höhepunkte und spektakuläre<br />

Aussichten mit grandiosen<br />

Schluchten bereichert.<br />

17. Sektfest<br />

7. – 9.5.<strong>2015</strong><br />

Nacht der Verführung<br />

4. – 6.6.<strong>2015</strong><br />

Internationales<br />

Jazzfestival<br />

»Bingen swingt«<br />

26. – 28.6.<strong>2015</strong><br />

Rhein in Flammen<br />

4.7.<strong>2015</strong><br />

Hildegard-Herbst<br />

12. – 20.9.<strong>2015</strong><br />

2. – 11.10.<strong>2015</strong><br />

Weihnachtsmarkt<br />

11. – 13.12.<strong>2015</strong><br />

Binger Meisterkonzerte<br />

Jan. bis Dez. <strong>2015</strong><br />

22 Rheinland-Pfalz<br />

Kulturuferfest<br />

5.7.<strong>2015</strong><br />

Rochusfest<br />

16. – 23.8.<strong>2015</strong><br />

Winzerfest<br />

28.8. – 7.9.<strong>2015</strong><br />

HIgHlIgHtS IN BINgeN <strong>2015</strong><br />

Tourist-Information Bingen am Rhein – Telefon +49 6721/184-205 oder -206<br />

Infos zu vielen weiteren Veranstaltungen: www.bingen.de<br />

Auf der Festung Ehrenbreitstein hat<br />

man einen fabelhaften Blick auf Kob lenz,<br />

insbesondere auf das Deutsche Eck und<br />

die Mündung der Mosel in den Rhein<br />

Wanderwege mit Prädikat<br />

Rheinland-Pfalz ist Wanderland.<br />

Ein weit verzweigtes<br />

Wanderwegenetz erschließt die<br />

reizvollen Landschaften in Mittelgebirgen<br />

und Flusstälern. Insgesamt<br />

zwölf Prädikats-Fernwanderwege<br />

warten auf ausdauernde<br />

Naturliebhaber, die alle Wege natürlich<br />

auch in Teilstücken erleben<br />

können. Jede Region lässt sich so<br />

auf herrlichen Wegen entdecken.<br />

An der Mosel beispielsweise folgt<br />

Neuer Nationalpark<br />

Hunsrück-Hochwald<br />

Der Wanderweg, der seine<br />

Popularität auch der Tatsache<br />

verdankt, dass mehr als die<br />

Hälfte der gesamten Strecke<br />

aus Waldpfaden besteht, quert<br />

ein Stück weit auch <strong>Deutschland</strong>s<br />

jüngsten Nationalpark.<br />

Rund 10.000 Hektar umfasst der<br />

mitten im Hunsrück, im Grenzgebiet<br />

zwischen Rheinland-Pfalz<br />

und dem Saarland gelegene<br />

Nationalpark Hunsrück-Hochwald,<br />

der Pfingsten <strong>2015</strong> eröffnet<br />

werden wird.<br />

... weiter auf Seite 24


Auf Rheinreise von Burg zu Burg!<br />

Über 50 Burgen, Schlösser und Altertümer<br />

begleiten den mächtigen Rhein zwischen<br />

Bingen/Rüdesheim und Remagen/Unkel.<br />

Die große Bedeutung des Rheintals kann<br />

nicht offenkundiger dokumentiert werden als<br />

durch die zahlreichen Burgen, Festungen<br />

und Schlossanlagen. Die Zeugnisse<br />

1.000-jähriger Bautätigkeit sind in den<br />

Rheinhängen nicht zu übersehen, und hinter<br />

jeder Wegbiegung entdeckt man plötzlich<br />

eine neue Perspektive.<br />

Allein die Namensgebung ist schon ein<br />

Hinweis auf die Charaktere ehemaliger Burgherren.<br />

Da gibt es Burgen mit wohlklingenden<br />

Namen wie die „Schönburg”, „Burg<br />

Liebenstein” oder „Gutenfels”. Und es gibt<br />

Burgen, die deutlich die Ansprüche der Burgbesitzer<br />

dokumentieren, wie Burg „Stahleck“<br />

oder das „Schloss Stolzenfels“. Es gibt feudale<br />

Schlösser wie „Schloss Engers“,<br />

„Schloss Sayn“ oder „Schloss Stolzenfels“<br />

und Respekt einflößende Festungen wie die<br />

„Festung Ehrenbreitstein“ in Koblenz.<br />

Original erhaltene und unveränderte Burgen<br />

wie die Marksburg und die Pfalzgrafenstein<br />

stehen neben beeindruckenden Ruinen<br />

wie Fürstenberg, Ehrenfels, Rheinfels oder<br />

Hammerstein. Sorgsam restaurierte Burgen<br />

wie Sterrenberg, Stahleck oder Schönburg<br />

und romantische Wiederaufbauten des 19. Jh.<br />

wie Rheinstein, Burg Katz oder die Sooneck<br />

vermitteln ihre eigene Burggeschichte.<br />

Informationen unter:<br />

Burg Pfalzgrafenstein<br />

se im Burghotel Auf Schönburg in Oberwesel,<br />

im Romantikhotel Schloss Rheinfels in<br />

St. Goar oder den „Feindlichen Brüdern”<br />

Burg Sterrenberg und Burg Liebenstein oberhalb<br />

von Kamp-Bornhofen. Auch einige<br />

Jugendherbergen bieten die Gelegenheit<br />

der Zeitreise, wie die „Festung Ehrenbreitstein“<br />

in Koblenz, „Auf Schönburg” in Oberwesel<br />

oder „Burg Stahleck“ in Bacharach.<br />

Andere Burgen gewähren zu besonderen<br />

Anlässen und Veranstaltungen Einlass in ihre<br />

Gemäuer und Kemenaten wie die Burg Namedy<br />

mit ihrem hochkarätigen Weihnachtsmarkt,<br />

das Schloss Brohleck zu klassischen<br />

Konzerten oder Die Sayn Burg, die man für<br />

besondere Veranstaltungen reservieren kann.<br />

Allerley Spektakel<br />

Erlebnisreiche Veranstaltungen wie historische<br />

Märkte, Burgfestspiele und anderes<br />

gibt es am Mittelrhein zuhauf. So ist die<br />

www.der-rheinreisende.de<br />

www.romantischer-rhein.de<br />

Besichtigungen erwünscht<br />

Viele Burgen können besichtigt werden<br />

und laden ein, das mittelalterliche Leben<br />

hinter dicken Verteidigungsmauern genauer<br />

kennenzulernen. Die Rheinromantik findet in<br />

ihnen ihre schönsten Juwelen.<br />

Mit Burgenmagd, Nachtwächter oder Barden<br />

wird die Burg- oder Stadt-Besichtigung<br />

für Kinder erst so richtig interessant. Dieses<br />

Angebot wird natürlich besonders gerne von<br />

Schulklassen angenommen, die beispielsweise<br />

in der Jugendherberge in Kaub übernachten<br />

und gemeinsam mit „Burgenmagd” Ute<br />

Grassmann die einzigartige Pfalzgrafenstein,<br />

die wie ein Schiff mitten im Rhein liegt, erkunden.<br />

In einigen altehrwürdigen Gebäuden kann<br />

man heute sogar übernachten, beispielsweisagenhafte<br />

Loreley regelmäßig<br />

Veranstaltungsort<br />

für ein Mittelalter-Spektakel.<br />

Es gibt die Historienspiele<br />

über alle Zeitepochen im Festungspark<br />

und auf der Festung Ehrenbreitstein<br />

in Koblenz. Zum Pfingstspektakulum laden<br />

Bad Hönningen jährlich und Oberwesel im<br />

Zwei-Jahres-Rhythmus zu mittelalterlichen<br />

Festivitäten. Auch auf der Ruine von Burg<br />

Rheinfels findet regelmäßig ein mittelalterliches<br />

Burgfest statt. Die Marksburg schließlich<br />

bietet ein authentisches Burgleben, das<br />

die Burg in die Zeit des späten Mittelalters<br />

von 1479 versetzt.<br />

Andere Historientage am Romantischen<br />

Rhein widmen sich den Römern, beispielsweise<br />

in der Römerwelt am Startpunkt des<br />

Limes (Unesco Welterbe), dem Barock in<br />

Neuwied am Rhein sowie den Preußen in<br />

Koblenz.<br />

RheinBurgenWeg – Wenn nicht hier…<br />

Wo sonst gibt es einen perfekt beschilderten<br />

Premium-Wander-Weg, der von einer<br />

Burg zur nächsten führt Der RheinBurgen-<br />

Weg führt auf der linken Rheinseite (in Fließrichtung)<br />

vom Mäuseturm in Bingen bis zum<br />

Rolandsbogen bei Remagen auf einer Strecke<br />

von 200 Wanderkilometern und bietet<br />

unzählige spektakuläre Ausblicke. Eine gute<br />

Gelegenheit, Abwechslung in ambitionierte<br />

Burgenbesichtigungsprogramme zu bringen.<br />

Für die gesamte Strecke sollte man allerdings<br />

einige Tage einplanen. Es lohnt sich!<br />

Real gewordene Märchenlandschaft<br />

Sagen und Legenden belegen die phantasieanregende<br />

Wirkung, die diese eindrucksvolle<br />

Kulturlandschaft seit jeher auf seine<br />

Besucher ausübt. Das gilt natürlich für die<br />

weltberühmte Sage von der Loreley gleichermaßen,<br />

wie die traurige Geschichte der Idilia<br />

Dubb in Lahnstein oder die Entdeckungsreisen<br />

des Prinzen Maximilian zu Wied.<br />

Burgennetzwerk<br />

Damit das weltweit einmalige Kultur-Spektakel<br />

für die Nachwelt bewahrt wird, entstand<br />

das Burgennetzwerk Romantischer<br />

Rhein. Es umfasst die touristische Region<br />

„Romantischer Rhein” (Remagen/Unkel -<br />

Bingen/Rüdesheim) inklusive des Unesco-<br />

Welterbes Oberes Mittelrheintal / LEADER-<br />

Region Mittelrhein und ist unter dem Dach<br />

der Romantischer Rhein Tourismus GmbH<br />

langfristig angelegt.<br />

Förderhinweis: Gefördert im Rahmen des Entwicklungsprogramms<br />

PAUL unter Beteiligung der Europäischen<br />

Union und des Landes Rheinland-Pfalz, vertreten<br />

durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft,<br />

Ernährung, Weinbau und Forsten.<br />

Europäische UNION<br />

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die<br />

Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert<br />

Europa in die ländlichen Gebiete.<br />

Rheinland-Pfalz<br />

23


Historische Baudenkmäler auf den Fundamenten<br />

ihrer über 2.000-jährigen Geschichte machen einen<br />

Besuch der romantischen Stadt Trier zu einem Erlebnis<br />

Ein Pflichtziel für Freunde von Garten- und<br />

Botanikwelten ist in diesem Jahr die Landesgartenschau<br />

Landau (17.4.-18.10.<strong>2015</strong>). In<br />

der Südpfalzmetropole locken farbenfrohe<br />

Blütenteppiche, kunstvolle Blumenarrangements<br />

und exotische Raritäten zu einem Spaziergang<br />

durch Garten- und Landschaftsträume<br />

(siehe S. 51).<br />

Beeindruckende Naturerlebnisse garantiert<br />

auch der Rheinsteig, der dieses Jahr sein<br />

zehnjähriges Jubiläum feiert. Entlang des bekanntesten<br />

deutschen Stroms führt der Weg<br />

durch schattige Bergtäler und stille Wälder<br />

des Siebengebirges, vorbei an schroffen Felspartien<br />

im Mittelrheintal und durch den<br />

Rheingau. Spektakuläre Ausblicke säumen<br />

24 Rheinland-Pfalz<br />

den Weg ebenso wie Burgen, Schlösser und<br />

Festungen, von denen sich rund 40 allein im<br />

Oberen Mittelrheintal zwischen Bingen und<br />

Koblenz befinden.<br />

Auch Pilger spazieren zunehmend auf stillen<br />

Pfaden zwischen Pfälzerwald und Hunsrück,<br />

denn Teile aus dem weit verzweigten<br />

Netz des berühmten Jakobswegs führen auch<br />

durch Rheinland-Pfalz, wie der Mosel-Camino<br />

oder der Eifel-Camino (siehe S. 53ff.).<br />

Auf den Spuren der Römer<br />

An keinem anderen Ort zwischen Ostsee<br />

und Alpen wird die Römerzeit so lebendig<br />

wie in Trier. Im Jahr 17 v. Chr. durch<br />

Kaiser Augustus als „Augusta Treverorum“ gegründet,<br />

erhielt die Stadt den Beinamen<br />

„Roma Secunda“, das zweite Rom. Acht historische<br />

Bauwerke zählen heute zu den Unesco-<br />

Welterbestätten. Das bekannteste ist die kolossale<br />

Porta Nigra, das Wahrzeichen Triers am<br />

Nordrand der Altstadt. Auch der Dom besteht<br />

zu großen Teilen aus römischem Mauerwerk.<br />

Die römische Palastaula (Basilika), heute evangelische<br />

Kirche, ist der weltweit größte Einzelraum,<br />

der aus der Antike erhalten blieb. Ein<br />

weiteres Highlight römischer Baukunst sind<br />

die Kaiserthermen aus dem 4. Jahrhundert.<br />

Der prachtvolle Badepalast gehörte zu den<br />

größten Thermen des römischen Reiches. Etwas<br />

außerhalb des Stadtzentrums befindet<br />

sich das Amphitheater (um 100 n. Chr. erbaut).<br />

Bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. fanden hier blutige<br />

Gladiatorenkämpfe statt. Einen Einblick<br />

ins damalige Leben erhalten Besucher bei einer<br />

Führung mit dem Gladiator Valerius. Der<br />

einzige nicht-römische Bau, der zum Unesco-<br />

Welterbe in Trier zählt, ist die Liebfrauenkirche.<br />

Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und<br />

gilt als früheste gotische Kirche.<br />

Aber das „Zentrum der Antike“ begeistert<br />

nicht nur Historiker mit seinen Bauwerken und<br />

Kunstschätzen wie dem „Trierer Goldschatz“<br />

im Münzkabinett des Rheinischen Landesmuseums<br />

oder der neuen Schatzkammer der<br />

Stadtbibliothek, die in einer neuen Dauerausstellung<br />

einen Blick in die Kunst und Kultur des<br />

Mittelalters und der frühen Neuzeit erlaubt.<br />

Trier ist heute eine lebendige Universitätsstadt<br />

mit einem breiten kulturellen Angebot: Höhepunkte<br />

im Jahr sind das Altstadtfest, das Mosel<br />

Musikfestival und der traditionelle Weihnachtsmarkt<br />

(siehe S. 68ff.) vor der malerischen Kulisse<br />

des Hauptmarkts und des Trierer Doms.<br />

Besondere Beachtung im Kaiserdom<br />

von Speyer findet die Krypta - Grablege<br />

von acht deutschen Kaisern und Königen<br />

Im historischen Weinkeller des Restaurants<br />

„Zum Domstein“ verwöhnt ein<br />

eigens ausgebildeter Koch die Geschmackssinne<br />

seiner Gäste mit köstlichen Speisen<br />

nach Originalrezepten des Marcus Gavius<br />

Apicius, dem einst berühmtesten Koch des<br />

Römischen Reiches.<br />

Einer der bekanntesten römischen Imperatoren<br />

steht im Mittelpunkt einer großen Ausstellung<br />

im kommenden Jahr. „Nero – Kaiser,<br />

Künstler und Tyrann“ ist der Titel der Sonderausstellung<br />

vom 14. Mai bis zum 16. Oktober<br />

2016 in der im Rheinischen Landesmuseum<br />

und weiteren Stätten die unterschiedlichen<br />

Facetten des römischen Herrschers beleuchtet<br />

werden.<br />

Einen Besuch lohnt auch Speyer, die<br />

historische Dom- und Kaiserstadt am<br />

Rhein. Acht deutsche Kaiser und Könige fanden<br />

im Dom zu Speyer ihre letzte Ruhestätte.<br />

Er ist das wohl bedeutendste romanische Kirchenbauwerk<br />

im Land und hat zu Recht einen<br />

Platz in der Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten.<br />

Den Kontrast zum überwältigenden<br />

Dom bilden das heimelige alte Fischerviertel<br />

und Museen wie das Historische Museum der<br />

Pfalz und das Technik-Museum, in dem kleine<br />

und große Kinder in die Welt der Flugzeuge,<br />

Lokomotiven und Oldtimer eintauchen können<br />

(siehe S. 52ff.).


Romantischer Rhein Tourismus GmbH<br />

An der Königsbach 8<br />

56075 Koblenz<br />

Tel. 0049-261-9738470<br />

info@romantischer-rhein.de<br />

www.meisterwerke-rhein-mosel.de<br />

Vielseitige Angebote<br />

für Familien mit Kindern<br />

Außerordentlich reich gesegnet<br />

mit Ausflugsmöglichkeiten und<br />

Sehenswürdigkeiten ist die Region<br />

an Rhein und Mosel. 15 Meisterwerke<br />

haben sich zusammengetan<br />

und laden ein zu einem<br />

kurzweiligen Besuch am Romantischen<br />

Rhein. Staunen über den<br />

höchsten Kaltwassergeysir der<br />

Welt, Wandern am weltberühmten<br />

Loreleyfelsen mit Erlebnisgarantie,<br />

Absteigen in die Basaltkeller<br />

im Vulkanpark oder Exerzieren<br />

wie die Römer: dies und einiges<br />

mehr bieten die 15 Meisterwerke<br />

zwischen Rhein und Mosel.<br />

Alle halten ein abwechslungsreiches<br />

Programm für Familien<br />

mit Kindern bereit, und in den<br />

Ferien wird das Angebot noch<br />

intensiviert. Es lohnt sich, unter<br />

www.meisterwerke-rhein-mosel.<br />

de einmal vorbeizuschauen.<br />

Burg Eltz, Münstermaifeld:<br />

Verborgen in einem romantischen<br />

Seitental der Mosel steht<br />

die Burg Eltz. Mit ihrer einzigartigen<br />

Lage sowie ihren zahllosen<br />

Türmen und Erkern verkörpert<br />

sie den Inbegriff einer Ritterburg.<br />

Kulturpark Sayn mit Schmetterlingsgarten,<br />

Bendorf-Sayn:<br />

Zu dem reizvollen Ensemble gehören<br />

das neugotische Schloss<br />

und die trutzige Stammburg<br />

ebenso wie die Sayner Hütte,<br />

die romanische Abtei, der Kletterwald<br />

und der Schmetterlingsgarten.<br />

Burg Pfalzgrafenstein, Kaub:<br />

Wer dieses Kleinod inmitten des<br />

Rheins entdecken möchte, muss<br />

sich mit der Fähre hinbringen lassen.<br />

Die ehemalige Zollburg<br />

Pfalzgrafenstein gehört zu den<br />

wenigen nie zerstörten Burgen<br />

im Unesco-Welterbe Oberes Mittelrheintal.<br />

Benediktinerabtei, Maria<br />

Laach: Die sechstürmige Klosterkirche<br />

gilt als eines der schönsten<br />

romanischen Bauwerke<br />

<strong>Deutschland</strong>s aus der Salierzeit.<br />

Der nahe am Kloster gelegene<br />

Laacher See lädt zu einem Spaziergang<br />

und zum Verweilen ein.<br />

Marksburg, Braubach: Eine<br />

märchenhafte Kulisse bietet die<br />

einzige nie zerstörte Höhenburg<br />

am Rhein mit ihrer<br />

vollständig erhaltenen<br />

spätmittelalterlichen<br />

Festungsanlage,<br />

Rittersaal,<br />

Kemenate, Kapelle<br />

und Burgküche.<br />

Die Loreley,<br />

St. Goarshausen:<br />

Wer von <strong>Deutschland</strong>s<br />

berühmtestem<br />

Sagenfelsen<br />

den Blick über die<br />

ergreifende Kulisse<br />

des Unesco-<br />

Welterbes Oberes<br />

Mittelrheintal<br />

schweifen lässt, für<br />

den erwacht die<br />

legendäre Loreley<br />

zum Leben.<br />

Die RömerWelt,<br />

Rheinbrohl: Hier<br />

wird das Leben<br />

am Limes, dem<br />

Grenzwall zwischen<br />

dem Römischen Reich<br />

und dem freien Germanien,<br />

spürbar. Denn in Rheinbrohl beginnt<br />

dieses 550 Kilometer lange<br />

Bodendenkmal, das zum<br />

Unesco-Welterbe gehört.<br />

Regierungsbunker, Ahrweiler:<br />

Ein einmaliges Zeugnis des<br />

Kalten Krieges ist das einst geheime<br />

Bauwerk. Das Museum<br />

zeigt die Anlage, in die 3.000<br />

Menschen im Fall eines atomaren<br />

Angriffs einziehen sollten.<br />

Geysir, Andernach: Er ist der<br />

höchste Kaltwasser-Geysir der<br />

Welt: bis zu 60 Meter schießt<br />

die Fontäne des Geysir Andernach<br />

in die Höhe. Erste Station<br />

des Besuchs ist das Erlebniszentrum<br />

mit vielen interaktiven Exponaten.<br />

Mit dem Schiff geht es<br />

dann zu der Halbinsel Namedyer<br />

Werth.<br />

Vulkanpark: In der vulkanischen<br />

Osteifel, wo vor 13.000<br />

Jahren der gewaltige Laacher-<br />

See-Vulkan ausbrach, lassen sich<br />

500.000 Jahre Erd- und Menschheitsgeschichte<br />

an 26 Stationen<br />

des Vulkanparks erleben. Der<br />

Park ist Abenteuerspielplatz, Bildungsstätte<br />

und Naherholungsgebiet<br />

in einem.<br />

Schloss Engers, Neuwied:<br />

Das ehemalige kurfürstliche<br />

Jagd-, Lust- und Sommerschloss<br />

am Rhein, schon im Barock als<br />

Ort der Sinnesfreuden gedacht,<br />

Geysir in Andernach<br />

bietet den Rahmen für außergewöhnliche<br />

Veranstaltungen, von<br />

klassischen Konzerten bis hin zu<br />

inspirierenden Ausstellungen.<br />

Historisches Koblenz: Das<br />

Romanticum, das Kurfürstliche<br />

Schloss, die romantische Altstadt,<br />

die spektakuläre Seilbahnfahrt<br />

vom Deutschen Eck hoch<br />

hinauf zur Festung Ehrenbreitstein:<br />

für einen Besuch der Stadt<br />

sollte genug Zeit eingeplant<br />

werden.<br />

Schloss Stolzenfels, Koblenz:<br />

Kunst- wie kulturhistorisch zählt<br />

das im 19. Jahrhundert aus den<br />

Ruinen einer Burg des 13. Jahrhunderts<br />

hervorgegangene<br />

Schloss nahe Koblenz mit den<br />

zugehörigen Gärten zu den bemerkenswertesten<br />

Leistungen<br />

preußischer Rheinromantik.<br />

Das Arp Museum im Bahnhof<br />

Rolandseck: In einem historischen<br />

Bahnhofsgebäude und einem<br />

Neubau mit spektakulärem<br />

Blick über den Rhein wird das<br />

Werk von Hans Arp, sowie Ausstellungen<br />

internationaler zeitgenössischer<br />

Künstler und Gemälde<br />

alter Meister präsentiert.<br />

Römerbauten in Trier: Ob Porta<br />

Nigra, Amphitheater, Barbarathermen<br />

oder Kaiserthermen –<br />

alle Bauten zählen zum Unesco-<br />

Welterbe und künden von einer<br />

Epoche, die Trier den Ruf als<br />

„Rom des Nordens“ eintrug.<br />

RRT_AZ_Meisterwerke_RZ.indd 1 19.12.13 12:28<br />

Rheinland-Pfalz<br />

25


Wiesbaden<br />

HA Hessen Agentur GmbH<br />

Konradinerallee 9<br />

65189 Wiesbaden<br />

Tel. 0049-611-9501780<br />

www.hessen-tourismus.de<br />

Von der Dachterrasse der Zeilgalerie öffnet<br />

sich eine einzigartige Aussicht über die Stadt<br />

Frankfurt und auf ihre beeindruckende Skyline<br />

Aufregend<br />

vielfältig<br />

Eine glitzernde Metropole, Museen<br />

und Ausstellungen von Weltrang,<br />

grandiose Welterbestätten<br />

und spannende Erlebniswälder:<br />

Hessen ist ein außergewöhnlich<br />

kontrastreiches Reiseziel<br />

Die Vielfalt des Landes bündelt sich in seiner<br />

schillerndsten Stadt. Frankfurt, das Zentrum<br />

der Großregion Rhein-Main, hat viel<br />

mehr zu bieten, als das Klischee der Bankenmetropole<br />

vermuten lässt. Hinter der spektakulären<br />

Skyline verbirgt sich eine lebendige<br />

Metropole mit einer herausragenden Museumslandschaft,<br />

einem breiten Kulturangebot<br />

und zahlreichen schicken Einkaufsadressen.<br />

Auf Kunstliebhaber übt das Museumsufer<br />

mit seinen 20 Museen zu beiden Seiten des<br />

Mains magnetische Anziehungskraft aus. Im<br />

Mittelpunkt steht das Städel Museum, das<br />

dieses Jahr sein 200-jähriges Bestehen feiert.<br />

Aus Anlass des Jubiläums präsentiert eine<br />

Sonderausstellung mit dem Titel „Monet und<br />

die Geburt des Impressionismus“ (11.3.-<br />

21.6.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.) Werke von Claude<br />

Monet und dessen Künstlerkollegen Édouard<br />

Manet, Berthe Morisot, Edgar Degas, Auguste<br />

Renoir und Camille Pissarro.<br />

Zuwachs bekam das Museum für Moderne<br />

Kunst (MMK), das nun drei Standorte hat. Das<br />

neue „MMK 2“ präsentiert zur Eröffnung in<br />

der Ausstellung „Boom She Boom. Werke<br />

aus der Sammlung des MMK“ noch bis zum<br />

14. Juni 2016 ausschließlich Objekte von<br />

Künstlerinnen wie Katharina Fritsch, Isa Genzken,<br />

Rosemarie Trockel, Barbara Klemm, Sturtevant<br />

und Vanessa Beedroft. Weitere lohnende<br />

Adressen sind das Museum für Angewandete<br />

Kunst, das Museum Alter Plastik sowie<br />

das Deutsche Filmmuseum. Fossilien, Mineralien,<br />

Saurier und Riesenwale gehören zu<br />

den Objekten der herausragenden Sammlung<br />

des Senckenberg Naturmuseums im<br />

Stadtteil Bockenheim.<br />

Modetempel und Kulturfestivals<br />

Wer einen Einkaufsbummel vorzieht, auf den<br />

warten in der Shopping-Metropole Frankfurt<br />

etliche Verlockungen. Den gehobenen Geschmack<br />

bedienen die Geschäfte in der Goethestraße,<br />

der Luxusmeile der Stadt. Die<br />

Shopping-Malls My Zeil, Zeilgalerie und Galeria<br />

Kaufhof sind die Renner auf der Zeil,<br />

<strong>Deutschland</strong>s meistbesuchter Einkaufsstraße.<br />

Zu den Neulingen am Frankfurter Shopping-<br />

Himmel zählen das Skyline Plaza am Messeturm,<br />

das MA in der ehemaligen Diamantenbörse<br />

und das schmucke „ONE Goetheplaza“.<br />

Für Kunstfreunde wie Shopping-Touristen<br />

lohnt sich die Investition in die Frankfurt Card.<br />

Mit ihr kommt man bequem zu allen Sehenswürdigkeiten<br />

und erhält dazu noch 50 Prozent<br />

Rabatt in insgesamt 28 Museen der Stadt sowie<br />

weitere attraktive Vergünstigungen.<br />

Die Fahrt mit dem ÖPNV lohnt sich auch<br />

beim Besuch der Feste und Events, die der<br />

Frankfurter Veranstaltungskalender listet –<br />

beispielsweise das Opernplatzfest (23.6.-<br />

3.7.<strong>2015</strong>), das Apfelweinfest (7.-16.8.<strong>2015</strong>)<br />

oder das Museumsfest, eines der größten<br />

Kunst- und Kulturfestivals Europas, das alljährlich<br />

am letzten Augustwochenende bis zu<br />

drei Millionen Besucher in die Mainmetropole<br />

lockt (siehe S. 64ff.). Den Jahresabschluss bildet<br />

traditionell der Frankfurter Weihnachtsmarkt<br />

(25.11.-22.12.<strong>2015</strong>, siehe S. 69ff.).<br />

Feiern und Schlemmen<br />

Das ganze Jahr über finden Besucher in der<br />

Rhein-Main-Region zahlreiche lohnende<br />

Events. Rund 150 Konzerte und Kabarettveranstaltungen<br />

stehen auf dem Programm des<br />

Rheingau-Musik-Festivals (27.6.-12.9.<strong>2015</strong>,<br />

siehe S. 64ff.), das sich über 40 Spielstätten in<br />

der Region verteilt. Hochkarätige Lesungen<br />

bietet das Rheingau-Literatur-Festival (17.-<br />

27.9.<strong>2015</strong>). Köstliche Schlemmereien und<br />

edle Tropfen prägen das „Gourmet und Wein<br />

Festival“ (26.2.-11.3.<strong>2015</strong>) im Kronenschlösschen<br />

Hattenheim und die „Rheingauer<br />

Schlemmerwochen“ (24.4.-3.5.<strong>2015</strong>), die mit<br />

kulinarischen und musikalischen Angeboten<br />

sowie speziellen Veranstaltungen wie Weinbergwanderungen<br />

an verschiedenen Orten<br />

zelebriert werden. Gesellig und fröhlich geht<br />

es in der Landeshauptstadt Wiesbaden bei<br />

der Rheingauer Weinwoche zu, die dieses<br />

Jahr zum 40. Mal stattfindet (14.-23.8.<strong>2015</strong>).<br />

Kultureller Höhepunkt sind die „Internationalen<br />

Maifestspiele“ (1.-31.5.<strong>2015</strong>) mit Theatern<br />

aus aller Welt.<br />

Auf solchen Festen kann man auch<br />

Bekanntschaft mit regionalen Spezialitäten<br />

machen – von den berühmten „Frankfurter<br />

Würstchen“ über süffigen „Ebbewoi“<br />

(dem hessischen Nationalgetränk) bis zum<br />

„Handkäs mit Musik“, einem Sauermilchkä-<br />

2014/15<br />

Die Fahr&Sparkarte<br />

Einzelkarte 1 Tag E 9,90 /2 Tage E 14,50<br />

Gruppenkarte* 1 Tag E 20,00 /2 Tage E 29,50 * Max. 5 Pers.<br />

9,90<br />

KULTUR + GASTRONOMIE + SHOPPING<br />

Freie Fahrt mit dem ÖPNV im Stadtgebiet Frankfurt inkl.<br />

Flughafen. Zahlreiche Ermäßigungen für Kultur, Freizeit,<br />

Gastronomie und Shopping.<br />

Print@home: www.frankfurt-ticket.de<br />

www.frankfurt-tourismus.de, info@infofrankfurt.de<br />

26 Hessen<br />

Anz_Ferienmag_15_FINISH.indd 1 17.12.14 11:39


se, der traditionell mit „Musik“,<br />

einer Marinade aus Zwiebeln,<br />

Essig, einem Schuss Apfelwein,<br />

Kümmel, Pfeffer und Salz serviert<br />

wird.<br />

Reich bestückt ist Hessen<br />

auch mit Kulturgütern, die<br />

unter dem Schutz der Unesco<br />

stehen. Ein außergewöhnliches<br />

Weltnaturerbe ist die Fossilienfundstätte<br />

Grube Messel östlich<br />

von Darmstadt. Nicht weit entfernt<br />

befindet sich die Welterbestätte<br />

Kloster Lorsch. Der Kellerwald,<br />

der gemeinsam mit dem<br />

100 Jahre alten Edersee einen<br />

Nationalpark bildet, gehört zum<br />

Unesco-Weltnaturerbe „Alte Buchenwäder<br />

<strong>Deutschland</strong>s“. Weitere<br />

hessische Welterbestätten<br />

sind das Römerkastell Saalburg<br />

und der archäologische Park in<br />

der alten Residenzstadt Bad<br />

Homburg v. d. Höhe, die zum<br />

Welterbe „obergermanisch-rätischer<br />

Limes“ gehören. Eine der<br />

jüngsten Welterbestätten ist der<br />

Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe<br />

mit seinen spektakulären, 300<br />

Jahre alten Wasserspielen und<br />

der beeindruckenden Kaskadentreppe<br />

zu Füßen des monumentalen<br />

Herkules-Denkmals.<br />

Brüder Grimm<br />

Museum für die<br />

Märchen-Brüder<br />

Kassel, die größte Stadt im<br />

Norden Hessens, hat vor allem in<br />

Punkto Kultur viel zu bieten. Bedeutendstes<br />

Beispiel ist die alle<br />

fünf Jahre stattfindende documenta.<br />

Sie war 1955 als einmalige<br />

Veranstaltung parallel zur<br />

Bundesgartenschau geplant, entwickelte<br />

sich aber zu einem Dauerbrenner<br />

und gilt heute als weltweit<br />

wichtigste Ausstellung zeitgenössischer<br />

Kunst. Dieses Jahr<br />

feiert die documenta ihr 60-jähriges<br />

Jubiläum obwohl die documenta<br />

14 erst im Jahr 2017 stattfindet.<br />

Das Documenta Archiv,<br />

das Fridericianum und die Kunsthochschule<br />

präsentieren erstmals<br />

eine gemeinsame Veranstaltung,<br />

Das 1779 erbaute Fridericianum<br />

in Kassel war eines der frühesten<br />

öffentlichen Museen Europas und<br />

zeigt wechselnde Einzelausstellungen<br />

international angesehener Künstler<br />

bei der die verschiedensten Aspekte<br />

der Weltausstellung aufgegriffen,<br />

diskutiert und sinnlich erfahrbar<br />

gemacht werden.<br />

Ein Anziehungspunkt nicht nur<br />

für Märchenfans soll in der<br />

Hauptstadt der Deutschen Märchenstraße<br />

(siehe S. 52) die<br />

Grimmwelt auf dem Weinberg<br />

werden. In dem neuen Ausstellungshaus<br />

(Eröffnung im Sommer<br />

<strong>2015</strong>) werden alle Aspekte im Leben<br />

und Werk der Brüder Grimm<br />

beleuchtet, von den Märchen<br />

über die Geschichte und Bedeutung<br />

des Deutschen Wörterbuchs<br />

und die Grammatik bis hin<br />

zum politischen Engagement des<br />

Brüderpaares. Neben wertvollen<br />

Originalen vermitteln künstlerische<br />

Installationen und Mitmachangebote<br />

das Werk der Grimms.<br />

Ebenfalls bekommen die seit<br />

2005 zum Unesco-Weltdokumentenerbe<br />

zählenden „Kinder- und<br />

Hausmärchen“ hier eine neue<br />

Heimat.<br />

Neben Märchen und<br />

zeitgenössischer Kunst<br />

ist die Sonderausstellung<br />

„Bild und Botschaft<br />

– Cranach im<br />

Dienste von Hof und<br />

Reformation“ (21.8.-<br />

29.11.<strong>2015</strong>, siehe S.<br />

50) der dritte Höhepunkt<br />

im Kasseler<br />

Veranstaltungskalender<br />

dieses Jahres.<br />

Im Mittelpunkt der<br />

Präsentation im Museum<br />

Schloss Wilhelmshöhe<br />

stehen Gemälde<br />

und Druckgrafiken aus der Werkstatt<br />

von Lucas Cranach dem Älteren,<br />

dem neben Albrecht Dürer<br />

bekanntesten deutschen Maler<br />

des 16. Jahrhunderts, sowie dessen<br />

Sohn Lucas Cranach dem<br />

Jüngeren.<br />

Wetzlar ist Goethestadt und<br />

vor allem bekannt durch den<br />

Briefroman „Die Leiden des jungen<br />

Werther“. Eng verbunden<br />

mit Goethe und dem Werther ist<br />

die Person Charlotte Kestner,<br />

geb. Buff. Sie spielte in Goethes<br />

Wetzlarer Leben eine wichtige<br />

Rolle und inspirierte ihn zur „Lotte“,<br />

der zentralen Frauenfigur in<br />

seinem Werther-Roman. Im Rahmen<br />

der Wetzlarer Festspiele<br />

wird (im Juli <strong>2015</strong>) im Lottehof<br />

das Lotte-Musical uraufgeführt.<br />

Weserblick vom Skywalk<br />

Nördlich von Kassel in Hofgeismar,<br />

der an der Märchenstraße<br />

gelegenen Fachwerkstadt, findet<br />

dieses Jahr der Hessentag statt<br />

(29.5.-7.6.<strong>2015</strong>). Zum größten<br />

und ältesten Landesfest <strong>Deutschland</strong>s<br />

werden zehntausende Besucher<br />

erwartet, die aus einem<br />

umfangreichen Veranstaltungsprogramm<br />

wählen können.<br />

Hessen ist eines der waldreichsten<br />

Bundesländer<br />

<strong>Deutschland</strong>s. Aus luftiger Perspektive<br />

und auf schmalen Stegen<br />

wandelt der am besten<br />

schwindelfreie Besucher auf<br />

dem Baumkronenweg Edersee<br />

KASSEL<br />

kultur<br />

highlights<br />

im Norden Hessens von Baumwipfel<br />

zu Baumwipfel. Schwankende<br />

Hängebrücken leiten den<br />

Spaziergänger auf dem Baumkronenpfad<br />

Hoherodskopf im<br />

Vogelsberg in 15 Metern Höhe<br />

von Baum zu Baum. Gute Nerven<br />

sollte auch mitbringen, wer<br />

sich bei Bad Karlshafen, der<br />

nördlichsten Gemeinde Hessens,<br />

auf den Weser-Skywalk<br />

wagt. Der Steg ragt in 80 Meter<br />

Höhe mehr als vier Meter über<br />

den Fels der Hannoverschen<br />

Klippen auf den Fluss hinaus.<br />

Wer sich hinauswagt, wird mit<br />

einem einmaligen Blick ins Wesertal<br />

belohnt.<br />

SOMMER<br />

<strong>2015</strong><br />

60 JAHRE DOCUMENTA<br />

GRIMMWELT<br />

BILD UND BOTSCHAFT –<br />

CRANACH<br />

Hessen<br />

27


Tourismus NRW e. V.<br />

Völklinger Straße 4<br />

40219 Düsseldorf<br />

Tel. 0049-211-913 20 500<br />

www.nrw-tourismus.de<br />

Düsseldorf<br />

Der Gasometer Oberhausen ist nicht nur ein<br />

Wahrzeichen des Ruhrgebiets, sondern auch spektakuläre<br />

Ausstellungshalle mit atemberaubender Aussicht<br />

vom Dach des 117,5 Meter hohen Stahlriesen<br />

Kultur pur zwischen Rhein und Ruhr<br />

Museen von Weltrang, musikalische<br />

Begegnungen mit Weltklang,<br />

populäre Ausstellungen und einmalige<br />

Kunstinszenierungen in lebhaften<br />

Städten: Nordrhein-Westfalen<br />

lockt mit unvermuteter Vielfalt<br />

Wer an Nordrhein-Westfalen denkt, erinnert<br />

sich oft noch an Kohlebergbau und<br />

Montanindustrie, an Zechengelände und<br />

Bergmänner, die mit rußgeschwärzten Gesichtern<br />

von der „Schicht“ im Stollen unter<br />

Tage heimkehren. Dieses Klischee vergangener<br />

Zeiten gehört zum „Kohlenpott“, der nur<br />

ein Teil des bevölkerungsreichsten Bundeslands<br />

ist, wie die Fußballclubs Borussia Dortmund,<br />

Schalke 04 und 1. FC Köln. Aber die<br />

Zeiten haben sich geändert. Kaum eine Region<br />

in <strong>Deutschland</strong> hat in den zurückliegenden<br />

Jahren einen so spannenden Wandel erlebt<br />

wie das Land zwischen Rhein und Ruhr.<br />

Und doch ist die Vergangenheit immer irgendwie<br />

präsent: Viele ehemalige Zechen<br />

und Industriedenkmäler haben sich in Museen,<br />

Clubs und Kulturfabriken verwandelt und<br />

locken rund ums Jahr ein buntes Publikum<br />

mit Rock- und Pop-Konzerten, mit Tanz, Theater<br />

und Ausstellungen.<br />

Anschaulich erlebbar wird der Strukturwandel<br />

bei einer Reise auf der Route der Industriekultur.<br />

Der 400 Kilometer lange Rundkurs<br />

durch das Ruhrgebiet erschließt die Orte, die<br />

als Zeitzeugen der Vergangenheit, aber vor<br />

allem als attraktive Veranstaltungsorte die Region<br />

prägen. Insgesamt 55 bauliche und<br />

technische Denkmäler säumen die Route – allen<br />

voran die Unesco-Welterbestätte „Zeche<br />

Zollverein“ in Essen, die auch das Besucherzentrum<br />

beherbergt.<br />

Viele Plätze zeigen, mit wie viel Kreativität<br />

und Mut zu Neuem alte Industriebauwerke zu<br />

herausragenden Kulturstätten umgestaltet<br />

wurden. So präsentiert sich die Gaskraftzentrale<br />

eines ehemaligen Bochumer Stahlwerks<br />

heute als eines der eindrucksvollsten und innovativsten<br />

Festspielhäuser Europas: Die Jahrhunderthalle<br />

Bochum hat sich unter anderem<br />

als zentrale Spielstätte der Ruhrtriennale einen<br />

Namen gemacht. Das spektakuläre Festival<br />

startet dieses Jahr unter dem Leitmotiv „Seid<br />

umschlungen“ mit einer Weltpremiere: Der<br />

neue Intendant Johan Simons inszeniert Pier<br />

Paolo Pasolinis ersten Film Accattone als Musiktheaterprojekt<br />

mit Musik von Johann Sebastian<br />

Bach. In der Jahrhunderthalle steht „Das<br />

Rheingold“ von Richard Wagner auf dem<br />

Spielplan (14.8.-27.9.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.).<br />

Als eine der spektakulärsten Ausstellungshallen<br />

gilt der Gasometer in Oberhausen. In<br />

der riesigen „Tonne“ sind immer wieder einzigartige<br />

Exponate zu bestaunen – noch bis<br />

zum 1. November <strong>2015</strong> beispielweise die<br />

weltgrößte Innenraum-Projektion – über 100<br />

Meter hoch und so groß wie drei Fußballfelder,<br />

eine atemberaubende Lichtinszenierung<br />

unter dem Titel „320° Licht“. In Mühlheim<br />

beherbergt ein historischer Wasserturm das<br />

mehrfach preisgekrönte multimediale Wassermuseum<br />

Aquarius. Und rund um eine stillgelegte<br />

Eisenhütte bietet der Landschaftspark<br />

Duisburg-Nord vielfältigen Freizeitspaß – mit<br />

Kletterpark, Tauchgasometer, Open-Air-Kino,<br />

Konzerten und nächtlicher Lichtinszenierung.<br />

Neue Museen für<br />

Dinos und Fußball-Fans<br />

Vergangenes Jahr wurde die „Metropole<br />

Ruhr“ mit der Verleihung des Kulturmarken-<br />

Awards in Berlin als „Europäische Kulturtourismusregion<br />

des Jahres 2014“ ausgezeichnet.<br />

Die Auszeichnung gilt der Region, die mit<br />

dem CentrO in Oberhausen einen der größten<br />

Shopping-Komplexe Europas bietet, dazu<br />

Klettergärten, Zoos, Aquarien und jede Menge<br />

Freizeitparks. Die bekommen Zuwachs: Im<br />

neuen Dinopark in der Teufelsschlucht in der<br />

Eifel „tummeln sich“ ab Frühjahr <strong>2015</strong> mehr<br />

als 100 lebensgroß rekonstruierte Dinosaurier<br />

– darunter der „Eifelosaurus“.<br />

Ebenfalls im Frühjahr bekommen Fußball-<br />

Fans eine neue Pilgerstätte im Ruhrgebiet:<br />

Dann eröffnet in Dortmund das Deutsche<br />

Fußballmuseum – auf 7.700 Quadratmetern<br />

DEIN KURZURLAUB. DEIN<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN.<br />

Lass es Dir ein paar Tage richtig gut gehen und<br />

genieße einen kleinen Urlaub zwischendurch.<br />

Entdecke faszinierende Städte mit einzigartigen<br />

Museen und Konzerthäusern von Weltrang.<br />

Gönn Dir am Abend besondere Genussmomente<br />

mit der rheinisch-westfälischen Küche.<br />

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per Flugzeug oder Bahn in die Metropolen an<br />

Rhein und Ruhr. Wir freuen uns auf Dich – in<br />

Deinem NRW.<br />

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Europäischer Fonds für<br />

regionale Entwicklung<br />

Ministerium für Wirtschaft,<br />

Energie, industrie, Mittelstand<br />

und handwerk des<br />

Landes nordrhein-Westfalen<br />

28 Nordrhein-Westfalen


wird die Welt des Fußballs eindrucksvoll in<br />

Szene gesetzt – der jüngste WM-Titel der<br />

DFB-Auswahl inklusive.<br />

20 Kunstmuseen im Ruhrgebiet haben sich<br />

im Zuge der „Kulturhauptstadt RUHR 2010“<br />

zum Netzwerk „Ruhr-Kunst-Museen“ zusammengeschlossen<br />

und präsentieren seither ihre<br />

Sammlungen als Gesamtheit.<br />

Wer im Museum nicht nur staunend vor den<br />

Objekten stehen, sondern selbst ausprobieren<br />

und mitmachen möchte, der kommt bei<br />

den zwölf Häusern des Verbunds „Erlebnismuseen<br />

Rhein Ruhr“ auf seine Kosten.<br />

Einen runden Geburtstag, den zehnten, feiert<br />

das im Osten Westfalens gelegene „Museum<br />

des Jahres 2014“, das MARTa Herford.<br />

Das Museum verbindet zeitgenössische Kunst<br />

des 21. Jahrhunderts mit aktuellen Tendenzen<br />

im Design, speziell in der Möbelbranche.<br />

KOMM<br />

ZUR<br />

RUHR!<br />

Mode und Michelangelo<br />

Von der Ruhr an den Rhein: In Köln zeigt<br />

das Museum für Angewandte Kunst die Ausstellung<br />

„Look! Modedesigner von A bis Z –<br />

die Sammlung des MAKK“ (19.9.<strong>2015</strong>-<br />

31.1.2016). Anhand von Neuerwerbungen<br />

aus den Bereichen Haute Couture und Prêt-àporter<br />

werden Facetten der Mode seit den<br />

1960er Jahren präsentiert. Insgesamt wartet<br />

die Domstadt – der Dom mit seinen 157 Meter<br />

hohen Türmen ist eine der meistbesuchten<br />

deutschen Sehenswürdigkeiten und gehört<br />

zum Unesco-Welterbe – mit 36 verschiedenen<br />

Museen auf, vom Römisch-Germanischen<br />

Museum bis zum Museum Ludwig, das<br />

so ziemlich alle populären Künstler des 20.<br />

Jahrhunderts versammelt.<br />

Einen guten Ruf bei Kunstliebhabern genießt<br />

auch die ehemalige Bundeshauptstadt<br />

Bonn. Fünf Häuser mit hochkarätigen Ausstellungen<br />

reihen sich dort an der Museumsmeile.<br />

Darunter die Bundeskunsthalle, in der unter<br />

der Überschrift „Der Göttliche – Hommage<br />

an Michelangelo“ Skulpturen, Gemälde,<br />

Drucke und Zeichnungen im Mittelpunkt<br />

stehen, in denen sich Künstler wie Raffael, Rubens,<br />

Delacroix, Rodin oder Cézanne mit dem<br />

Schaffen des Florentiners auseinandergesetzt<br />

haben (6.2.-25.5.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.). Mode<br />

statt Michelangelo ist das Thema der Ausstellung<br />

„Karl Lagerfeld. Modemethode“, die<br />

den Modekosmos des Ausnahmedesigners<br />

beleuchtet (27.3.-13.9.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.).<br />

Wellness im Welterbe<br />

Richtung Westen lohnt sich ein Abstecher<br />

nach Aachen, den einstigen Krönungsort<br />

der deutschen Könige, im 8. Jahrhundert<br />

Hauptresidenz Karls des Großen.<br />

Nahe des Doms, der 1978 als erstes deutsches<br />

Denkmal in die Unesco Weltkulturerbeliste<br />

aufgenommen wurde, hat vergangenes<br />

Jahr das „Centre Charlemagne – Neues<br />

Stadtmuseum Aachen“ eröffnet, in dem<br />

Wechselausstellungen zu sehen sind. Den Status<br />

als Heilbad – Bad Aachen – verdankt die<br />

Stadt ihren heißen Thermalquellen, deren<br />

Wasser beispielsweise die Carolus-Therme mit<br />

Das MARTa Herford ist ein Ort an dem<br />

sich Wissen, Denken und Kreativität mit<br />

Lebensfreude verbinden und wo Fragen an<br />

die Gegenwart auf Ideen für Morgen treffen<br />

ihrer modernen Wellness-Landschaft speist.<br />

Bad Aachen ist nur eines von mehr als dreißig<br />

nordrhein-westfälischen Heilbädern und<br />

Kurorten, die ihre Angebote von der Höhlentherapie<br />

in einem Heilstollen im Sauerland bis<br />

zu Vital-Wandern mit Yoga im Teutoburger<br />

Wald auf einer eigenen Internetplattform bewerben<br />

(www.nrw-gesund.info, siehe S. 57ff.).<br />

Ein Hauch von China an Rhein und Ruhr<br />

Eine Stadt darf bei einer Rundreise durch<br />

Nordrhein-Westfalen nicht fehlen: Düsseldorf.<br />

Die Landeshauptstadt lockt mit Mode,<br />

Kultur und Lifestyle, mit der größten Modemesse<br />

der Welt und erlesenen Shopping-Adressen.<br />

Die finden sich vor allem auf und rund<br />

um die „Kö“, die Königsallee, eine der luxuriösesten<br />

Flanier- und Einkaufsboulevards in<br />

Europa. Nur wenige Schritte entfernt prosten<br />

sich die Gäste an der „längsten Theke der<br />

Welt“ zu – diesen Beinamen trägt die Düsseldorfer<br />

Altstadt wegen ihrer zahllosen urigen<br />

Kneipen. Aber auch herausragende Kulturereignisse<br />

erwarten den Besucher der Modemetropole<br />

am Rhein. Weit bekannt ist die<br />

Quadriennale, die seit 2006 alle vier Jahre<br />

stattfindet. Die Zeit bis zum nächsten Mal<br />

(2018) können sich Kunstliebhaber dieses<br />

Jahr bei dem groß angelegten Ausstellungsprojekt<br />

China 8 verkürzen (15.5.-13.9.<strong>2015</strong>,<br />

siehe S. 64ff.). Die Ziffer 8 steht dabei für die<br />

Anzahl der Museen an Rhein und Ruhr, die<br />

sich dem außergewöhnlichen Event mit zeitgenössischer<br />

Kunst aus China beteiligen –<br />

unter anderem sind dies das Museum Folkwang<br />

in Essen, die<br />

Kunsthalle Recklinghausen,<br />

das MKM<br />

Museum Küppersmühle<br />

für Moderne<br />

Kunst in Duisburg<br />

und das NRW-Forum<br />

in Düsseldorf.<br />

Metropole Ruhr –<br />

Industriekultur zum<br />

Anfassen<br />

www.ruhr-tourismus.de<br />

Unterstützt durch:<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

29


Europareise mit Gütesiegel<br />

Rheinradweg von den Alpen bis zur Nordsee<br />

Den Lenker in der Hand, den Fluss im Blick:<br />

Von den Alpen bis zur Nordsee führt der<br />

Rheinradweg quer durch Europa. Unterwegs<br />

entdecken Radwanderer Kulturhighlights aller<br />

Art, tauchen in die europäische Geschichte<br />

ein und genießen regionale Spezialitäten.<br />

Die Qualität der Strecke bestätigt ein neues<br />

Zertifikat der European Cyclists‘ Federation:<br />

Der Rheinradweg ist der erste europäische<br />

Fernradweg, der dieses Gütesiegel erhalten<br />

hat. So weisen mittlerweile in allen beteiligten<br />

Ländern einheitliche Schilder mit dem Signet<br />

der EuroVelo 15 den Weg.<br />

Vom Alpenpanorama bis zum Meerblick:<br />

Auf einer Tour über den Rheinradweg erschließt<br />

sich Europas landschaftliche Vielfalt.<br />

Hier erheben sich die steilen Ufer des Mittelrheintals,<br />

dort öffnet sich die Weite des Niederrheins;<br />

am Horizont schimmern die Vogesen<br />

und der Schwarzwald oder trifft der holländische<br />

Himmel auf die flache Landschaft.<br />

Eingebettet in diese Landschaften bittet<br />

Europas Kulturgeschichte zur Entdeckungstour.<br />

Nicht weniger als neun Unesco-Welterbestätten<br />

säumen die Strecke – vom Kölner<br />

Dom bis zu den Windmühlen bei Kinderdijk,<br />

30 Rheinradweg<br />

von der Festungsanlage Neuf-Brisach bis zur<br />

Loreley. Römer und Ritter, Könige und Kirchenfürsten<br />

haben am Rhein ihre Spuren hinterlassen.<br />

In vielen Städten wird die wechselvolle<br />

Vergangenheit lebendig. Ob Basel oder<br />

Breisach, Boppard oder Bonn – überall am<br />

Rhein wurde Geschichte geschrieben.<br />

Und immer wieder taucht das verbindende<br />

Element am Rhein auf: Im<br />

französischen Colmar<br />

sind preußische Bauten<br />

zu bestaunen, napoleonische<br />

Architektur prägt<br />

deutsche Herrensitze,<br />

holländische Einflüsse<br />

blühen in den Klever Gartenanlagen,<br />

eine Burg<br />

der Hohenzollern thront<br />

im niederländischen `s-<br />

Heerenberg – und in<br />

Straßburg tagt das EU-<br />

Parlament. Alles in Reichweite<br />

des Rheins; der<br />

Fluss als großer Europäer.<br />

Burg Katz Radwandern macht<br />

hungrig. Wie wäre es mit<br />

einem Elsässer Flammkuchen Ob eine deftige<br />

Winzermahlzeit, typische Schweizer Rösti<br />

oder frischer Fisch aus der Nordsee: Die Restaurants<br />

an der Strecke servieren regionale<br />

Köstlichkeiten für jeden Geschmack.<br />

Lust auf quirliges Nachtleben Metropolen<br />

wie Straßburg, Köln, Düsseldorf oder Rotterdam<br />

bitten zum Ausgehen. Wer lieber einen<br />

Ausflug ins Grüne unternimmt, kommt im<br />

Naturschutzgebiet bei Lampertheim auf seine<br />

Kosten. Oder in „De Gelderse Poort“ im<br />

niederländisch-deutschen Grenzgebiet – dort<br />

begegnen Radwanderer frei lebenden Wildpferden<br />

und Galloway-Rindern. Die eindrucksvolle<br />

Urgewalt der Natur wird beim<br />

Rheinfall von Schaffhausen deutlich. Von den<br />

Alpen bis zur Nordsee – der Rheinradweg<br />

lädt zur Europatour ein…<br />

Rheinradweg<br />

Alle Informationen zum<br />

Rheinradweg beinhaltet<br />

die erste internationale<br />

Webseite, die für den<br />

gesamten Rheinradweg gilt:<br />

www.rheinradweg.eu.<br />

Emmerich<br />

Riesling und Radrennen, Stadtbummel und<br />

Streifzug durch die Natur: Unter dem Titel<br />

„Rheinradsommer“ werden <strong>2015</strong> zum dritten<br />

Mal mehr als 40 Open-Air-Veranstaltungen<br />

am Rhein zusammengefasst, die für Radfahrer<br />

interessant sind. Es handelt sich dabei unter<br />

anderem um Stadtfeste, kulinarische Feierlichkeiten,<br />

Radwandertage und Kulturevents<br />

zwischen der Quelle und der Mündung des<br />

Rheins. Der internationale Rheinradsommer<br />

verläuft von Mai bis September.<br />

Das Projekt „Demarrage“ wird von der Europäischen Union mit EFRE-<br />

Mitteln im Rahmen des Nordwesteuropa INTERREG IV B Programms<br />

kofinanziert. Lead-Partner des Projekts ist die Euregio Rhein-Waal.


Thüringer Tourismus GmbH<br />

Willy-Brandt-Platz 1<br />

99084 Erfurt<br />

Tel. 0049-361-37 42 0<br />

www.thueringen-tourismus.de<br />

Erfurt<br />

Im Rokokosaal der Herzogin Anna Amalia<br />

Bibliothek von Weimar wird die Erinnerung an<br />

die Goldene Epoche Weimars bewahrt<br />

Cranach-Kunst und Baumwipfel-Yoga<br />

Im Mittelpunkt einer Reise durch<br />

Thüringen stehen die Wirkungsstätten<br />

berühmter Dichter und<br />

Denker. Dieses Jahr lenkt der<br />

500. Geburtstag von Lucas Cranach<br />

dem Jüngeren den Blick auf<br />

die Kunst der Reformationszeit<br />

Deshalb beginnen wir unsere Thüringen-Reise<br />

in Weimar, der Heimat deutscher<br />

Dichtkunst. In der Stadt der deutschen<br />

Klassik, die als „Welterbe Klassisches Weimar“<br />

in der Unesco-Weltkulturerbe-Liste geführt<br />

wird, hat Lucas Cranach der Jüngere,<br />

Sohn von Lucas Cranach dem Älteren (siehe<br />

S. 50) eines der großartigsten Werke der Reformationszeit<br />

hinterlassen. Der Dreiflügelaltar<br />

in der Stadtkirche St. Peter und Paul gehört<br />

zu den wichtigsten bildlichen Darstellungen<br />

der Thüringer Reformationsgeschichte.<br />

Der Altar wurde 1557 als Hauptaltar in der<br />

Kirche aufgestellt. Im Stadtschloss und im<br />

Schiller-Museum stellt die Klassik Stiftung<br />

Weimar in einer Sonderausstellung (3.4.-<br />

14.6.<strong>2015</strong>) Arbeiten beider Cranachs in den<br />

Mittelpunkt. Zahlreiche Werke sind in der<br />

Cranach-Galerie im Schlossmuseum zu besichtigen<br />

– darunter berühmte Gemälde wie<br />

die Ehepaarbildnisse von Martin Luther und<br />

seiner Frau Katharina von Bora. Ein Hingucker<br />

ist auch die Renaissance-Fassade des Cranach-Wohnhauses<br />

am Markt. Von dort ist es<br />

nicht weit zu den Wohnhäusern von Goethe<br />

und Schiller (das nach längerem Umbau wieder<br />

zu besichtigen ist), zum Deutschen Nationaltheater<br />

und zur Anna-Amalia-Bibliothek.<br />

Luther-Porträts auf der Wartburg<br />

Ein weiteres Ziel auf den Spuren Cranachs<br />

ist Gotha. Über dem Häusermeer erhebt sich<br />

Schloss Friedenstein mit dem barocken Ekhof-Theater,<br />

im Sommer Schauplatz des Ekhof-Festivals<br />

(3.7.-29.8.<strong>2015</strong>). Im neu eröffneten<br />

Herzoglichen Museum im Schloss ist die<br />

Ausstellung „Cranach im Dienst von Hof und<br />

Reformation“ zu sehen (29.3.-19.7.<strong>2015</strong>), die<br />

vor allem das Wirken von Vater Cranach veranschaulicht.<br />

Hoch über Eisenach thront die Wartburg,<br />

Unesco-Weltkulturerbe und<br />

<strong>Deutschland</strong>s berühmteste Burg. Hier übersetzte<br />

der Reformator Luther das Neue Testament<br />

ins Deutsche. Verschiedene grafische<br />

und gemalte Porträts Luthers stehen im Mittelpunkt<br />

der Ausstellung „Die Lutherporträts<br />

der Cranach-Werkstatt“, die auf der Wartburg<br />

zu sehen ist (2.4.-19.7.<strong>2015</strong>). Noch ein wenig<br />

gedulden müssen sich Besucher, die einen<br />

Blick ins Lutherhaus werfen wollen. Für das<br />

Reformationsjahr 2017, wenn sich der Tag der<br />

Reformation zum 500. Mal jährt, wird das<br />

Haus saniert. Deshalb bleibt es bis Sommer<br />

<strong>2015</strong> geschlossen.<br />

Kulturgenuss und Gartenkunst<br />

Zwar spielten die Cranachs dort keine Rolle,<br />

dennoch ist Erfurt ein Muss auf<br />

einer Thüringen-Reise. Der Domberg<br />

im Zentrum mit der malerischen<br />

Silhouette von Mariendom<br />

und St.-Severi-Kirche ist ein<br />

Grund dafür, warum die Landeshauptstadt<br />

zu den schönsten<br />

Städten <strong>Deutschland</strong>s zählt. Die<br />

jährlichen Domstufenfestspiele<br />

(9.-26.7.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.) sind<br />

ebenso ein Besuchermagnet wie<br />

das Krämerbrückenfest (19.-<br />

21.6.<strong>2015</strong>), Thüringens größtes<br />

Altstadtfest. Ein Highlight im Veranstaltungskalender<br />

ist der 3. Internationale<br />

Bach-Liszt-Orgelwettbewerb<br />

(28.9.-11.10.<strong>2015</strong>) im Dom sowie<br />

in der Prediger- und in der Cruciskirche. Erfurt<br />

ist auch die Stadt der Parks und Gärten. Herausragend<br />

ist der 90 Hektar große egapark<br />

(siehe S. 51) mit der Cyriaksburg und dem<br />

Deutschen Gartenbaumuseum; er gilt als bedeutendstes<br />

Gartendenkmal der 1960er Jahre<br />

in <strong>Deutschland</strong>.<br />

Besonders lohnend ist für Naturliebhaber<br />

und Gartenfreunde dieses Jahr eine Reise ins<br />

Fachwerkstädtchen Schmalkalden. Dort findet<br />

die dritte Thüringer Landesgartenschau<br />

(25.4.-4.10.<strong>2015</strong>, siehe S. 51) statt. Verschiedene<br />

über den Ort verteilte Areale laden den<br />

Besucher zu einer „GartenZeitReise“ ein.<br />

Auch andere kleinere Städte Thüringens haben<br />

einiges zu bieten. Zum Beispiel Arnstadt<br />

mit seinen Bach-Gedenkstätten und der ersten<br />

Weizenbierbrauerei <strong>Deutschland</strong>s oder<br />

Altenburg, wo einst das Skatspiel erfunden<br />

worden ist. Patrizierhäuser aus der Renaissance-<br />

und aus der Barockzeit schmücken<br />

die Altstadt von Sondershausen, in dessen<br />

Schloss die Thüringer Schlossfestspiele (26.6.-<br />

18.7.<strong>2015</strong>) stattfinden. Von dort ist es nicht<br />

weit bis zum „Tor zum Harz“, wie Nordhausen<br />

mit seinen idyllischen Gassen und Fachwerkhäusern<br />

genannt wird. Im Sommer findet<br />

hier das Nordhäuser Rolandsfest (12.-14.6.15)<br />

statt, das größte Volksfest der Region.<br />

Entdeckungen auf dem Lutherweg<br />

Naturliebhaber kommen in Thüringen vielerorts<br />

auf ihre Kosten. Im Thüringer Wald<br />

ist der berühmte Rennsteig, der 168 Kilometer<br />

lange Kammweg von der Werra bis zur<br />

Saale, ein kleines Paradies für Wanderer und<br />

Aktivurlauber.<br />

Mehr als 1.000 Kilometer weit windet sich<br />

der kürzlich fertiggestellte Lutherweg (siehe<br />

S. 54) durch ganz Thüringen. Er verbindet 21<br />

Orte, die mit Luthers Wirken und der Reformation<br />

unmittelbar in Verbindung stehen.<br />

Bis 40 Meter über der Erde ist man den<br />

Baumkronen, Wipfelbewohnern und dem Einklang<br />

von Körper, Geist und Seele ganz nah<br />

Ebenfalls zu Welterbestatus brachte es<br />

2011 der Nationalpark Hainich. Dieser<br />

Urwald mitten in <strong>Deutschland</strong> ist Teil des<br />

Weltnaturerbes „Buchwälder der Karpaten<br />

und Alte Buchenwälder <strong>Deutschland</strong>s“. Ein<br />

Besuchermagnet des Hainich ist der Baumkronenpfad.<br />

Auf dem spaziert man in 44 Meter<br />

Höhe durch die Wipfel, studiert Waldlaufsänger<br />

und Buntspechte – oder meditiert. Mit<br />

einem Yogalehrer können die Gäste frühmorgens<br />

zwischen den Baumkronen Körper, Geist<br />

und Seele in Einklang bringen.<br />

Thüringen<br />

31


Magdeburg<br />

IMG - Investitions- und Marketinggesellschaft<br />

Sachsen-Anhalt mbH<br />

Am Alten Theater 6<br />

39104 Magdeburg<br />

Tel. 0049-391-568990<br />

www.img-sachsen-anhalt.de<br />

Ein Meisterwerk norddeutscher Gotik ist der Dom<br />

St. Stephanus in Halberstadt, dessen Kreuzgang aus<br />

dem 13. Jh. den berühmten Domschatz beherbergt<br />

Romanische Schätze und gotische<br />

Dome in historischen, pittoresken<br />

Orten – geprägt durch Luther,<br />

Bach und Händel. In Sachsen-<br />

Anhalt sind ganze Epochen deutscher<br />

Geschichte zu erleben<br />

Dieses Jahr besonders im Blickpunkt steht<br />

die Landesausstellung zum 500. Geburtstag<br />

des Künstlers Lucas Cranach dem Jüngeren<br />

in Wittenberg. Zwei Jahre vor dem Reformationsjubiläum<br />

2017 richtet die Lutherdekade<br />

den Blick auf die Kunst und auf die Bilder der<br />

Reformationszeit. Der 500. Geburtstag des<br />

bis heute im Schatten seines berühmten Vaters,<br />

Lucas Cranach des Älteren, stehenden<br />

Wittenberger Künstlers ist Anlass, die Bilder,<br />

die die Botschaft der Reformation verbreiteten,<br />

in den Mittelpunkt zu stellen. Insgesamt<br />

sieben Ausstellungsprojekte umfasst die Landesausstellung,<br />

die in Wittenberg, Wörlitz<br />

und Dessau zu sehen sein werden (26.6.-<br />

1.11.<strong>2015</strong>, siehe S. 50). In Wittenberg präsentiert<br />

das Augusteum, das Vorderhaus des<br />

Lutherhauses, die weltweit erste eigene Ausstellung<br />

des Cranach-Sohnes unter dem Titel<br />

„Lucas Cranach der Jüngere – Entdeckung<br />

eines Meisters“. Vor allem an Kinder, Jugendliche<br />

und Familien richtet sich der Ausstellungsteil<br />

„Pop-up Cranach“, bei der Gemälde<br />

und Grafiken der Malerfamilie Cranach die<br />

Grundlage für begeh- und benutzbare Ausstellungsmodule<br />

bilden. Darüber hinaus beherbergt<br />

die Stadtkirche Sankt Marien, in der<br />

sich auch das Grab des Künstlers befindet,<br />

zahlreiche Originalgemälde von Lucas Cranach<br />

dem Jüngeren. Mit weiteren Ausstellungen,<br />

Multimedia-Installationen, Workshops<br />

und interaktiven Stadtführungen, die zu einem<br />

großen Teil auf Ideen von Wittenberger<br />

Bürgern, Vereinen und Initiativen basieren,<br />

Kirchen-Reich und Reformations-Kunst<br />

beteiligt sich die ganze Stadt unter dem Titel<br />

„Cranach-City“ an der Geburtstagsfeier.<br />

Ein weiteres Teilprojekt der Landesausstellung<br />

führt nach Dessau-Wörlitz, das gewöhnlich<br />

als „Gartenreich“ von sich reden macht.<br />

Dort, im Gotischen Haus des Wörlitzer Parks,<br />

begründete Fürst Franz von Anhalt-Dessau im<br />

18. Jahrhundert eine der weltweit ältesten und<br />

umfangreichsten Sammlungen von Gemälden<br />

beider Cranachs – rund 20 Gemälde sind in<br />

der Ausstellung „Cranach im Gotischen Haus<br />

in Wörlitz“ zu sehen. Weitere Bilder präsentiert<br />

die Ausstellung „Cranach in Anhalt“ in der Anhaltinischen<br />

Gemäldegalerie im Johannbau in<br />

Dessau. Darüber hinaus beherbergen viele<br />

Kirchen in Sachsen-Anhalt Werke der Cranachs<br />

in Form von Altären und Gemälden. Das Projekt<br />

„Cranach-Kirchen in der Region“ macht<br />

diese Schätze neu erlebbar.<br />

Romanische Kunstwerke<br />

am laufenden Band<br />

Die Romanische Straße (siehe S. 52ff.) führt<br />

in zwei Rundkursen insgesamt etwa 1.000 Kilometer<br />

durchs Land und verknüpft die wichtigsten<br />

Sehenswürdigkeiten Sachsen-Anhalts.<br />

Sie bietet dabei eine interessante Entdeckungsreise<br />

durch das deutsche Mittelalter.<br />

Zwischen Arendsee im Norden<br />

und Zeitz im Süden reihen sich 65 Orte<br />

mit 80 romanischen Domen, Kirchen,<br />

Burgen und Pfalzen, die von der einstigen<br />

politischen und wirtschaftlichen<br />

Bedeutung der Region zeugen.<br />

Im Schnittpunkt der Nord- und der<br />

Südroute liegt die Landeshauptstadt<br />

Magdeburg mit einem historischen<br />

Stadtkern und geschichtsträchtigen<br />

Bauten. Neben dem berühmten Dom<br />

Für die Kanalfront des Gotischen Hau -<br />

ses im Gartenreich Dessau Wörlitz diente<br />

als Vorbild eine venezianische Kirche<br />

mit der Grablege Ottos des Großen gehört<br />

in Magdeburg das Kloster Unser Lieben<br />

Frauen zum Besichtigungsprogramm. Die<br />

Anlage dient heute als Kunstmuseum und<br />

Konzerthalle. Bei der beliebten „Kreuzgangserenade“<br />

(7.6. und 20.6.<strong>2015</strong>) lässt<br />

sich Musikgenuss und eine exklusive Führung<br />

durch die Jubiläumsausstellung „40<br />

Jahre Kunstmuseum Magdeburg“ (ab<br />

10.5.<strong>2015</strong>) wunderbar verbinden. Ein Highlight<br />

der Ottostadt sind die Magdeburger<br />

Domfestspiele (3.-7.6.<strong>2015</strong>) mit einer bunten<br />

Mischung aus Kunst, Kultur und Musik unterschiedlicher<br />

Stilrichtungen. Den stärksten<br />

Kontrast zu den mittelalterlichen Bauwerken<br />

Magdeburgs bildet die ebenso sehenswerte<br />

„Grüne Zitadelle“, eines der letzten architektonischen<br />

Werke des Künstlers Friedensreich<br />

Hundertwasser. Die kunterbunte „Oase für<br />

Menschlichkeit und für die Natur in einem<br />

Meer von rationellen Häusern“ feiert <strong>2015</strong><br />

ihr zehn jähriges Bestehen.<br />

Meisterwerk der Gotik<br />

Zurück auf die Romanische Straße. Die<br />

Nord route führt von Magdeburg aus durch<br />

die Altmark bis ganz in den Norden Sachsen-Anhalts.<br />

Am Ende der Nordroute lohnt<br />

die Dorfkirche St. Thomas in Pretzien (12.<br />

Jh.) den Besuch: Die Wandmalereien im Innern<br />

gelten als wertvollste Zeugnisse mittelalterlicher<br />

Wandmalerei in Mitteldeutschland.<br />

Auf der Südroute reist der Romanik-<br />

Fan auf den Spuren der Ottonen unter anderem<br />

zu der mehr als 1.200 Jahre alten Bischofsstadt<br />

Halberstadt. Dort führt kein Weg<br />

am Dom St. Stephanus, einem der schönsten<br />

gotischen Kirchenbauten <strong>Deutschland</strong>s,<br />

vorbei. Beim Dom verwahrt wird der weltberühmte<br />

Halberstädter Domschatz, mit 650<br />

Stücken einer der umfangreichsten mittelalterlichen<br />

Kirchenschätze überhaupt. Mehr als<br />

32 Sachsen-Anhalt


FREMDENVERKEHRSVERBAND HALBERSTADT UND UMGEBUNG e.V.<br />

300 Exponate davon sind in den historischen<br />

Räumen der Domklausur zu sehen.<br />

Weitere sehenswerte Sakralbauten in Halberstadt<br />

sind die viertürmige Liebfrauenkirche,<br />

die Martinikirche mit ihren ungleichen Türmen<br />

und die Fachwerkkirche St. Johannis mit ihrem<br />

freistehenden Glockenturm. In der Burchardikirche<br />

kann der Besucher einem einzigartigen<br />

Klangerlebnis beiwohnen – dem außergewöhnlichen<br />

John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt<br />

„Organ2/ASLSP“ (As Slow As Possible), das<br />

639 Jahre (!) lang aufgeführt werden soll.<br />

Abwechslung bringen diverse Museen wie<br />

das Vogelkundemuseum, das Schraubenmuseum<br />

für bürgerliche Wohnkultur oder das Literaturmuseum<br />

Gleimhaus. Es wurde bereits<br />

1862 im ehemaligen Wohnhaus des Dichters<br />

und Sammlers Johann Wilhelm Ludwig Gleim<br />

(1719-1803) neben dem Dom eingerichtet.<br />

Der Dom und die Museen drum herum sind<br />

am ersten Juliwochenende Schauplatz der Veranstaltung<br />

„Ton am Dom“ (4.-5.7.<strong>2015</strong>), einem<br />

bunten Markttreiben, bei dem der Dom zur<br />

klingenden Kathedrale wird und rund 50 Töpfermeister<br />

ihre „Ton-Kunst“ präsentieren.<br />

Auch kulinarisch bietet die Domstadt<br />

eine besondere Spezialität: die Halberstädter<br />

Würstchen. Dabei handelt es sich um<br />

Brühwürste, die durch eine weltweit einzigartige<br />

Kaminräucherung mit Buchenholz sowie<br />

eine lange Reifezeit von 24-36 Stunden ihren<br />

speziellen, rauchigen Geschmack erhalten.<br />

Schätze für die Ewigkeit<br />

Ein Muss für Kunstfreunde ist auch der<br />

Domschatz in Quedlinburg. Die Stadt<br />

am Ostrand des Harzes steht seit 1994 auf<br />

der Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten.<br />

Das verdankt sie den 2.069 Fachwerkhäusern<br />

aus acht Jahrhunderten, die sich in der malerischen<br />

Altstadt aneinander schmiegen. Verwinkelte<br />

Kopfsteinpflastergassen führen hinauf<br />

auf den Burgberg, wo die romanische<br />

Stiftskirche St. Servatius ein Besuchermagnet<br />

ist. Hier begann vor mehr als 1.000 Jahren<br />

deutsche Geschichte. Der erste deutsche König,<br />

Heinrich I., und seine Nachfolger machten<br />

die Stadt zu einem wichtigen Zentrum der<br />

Reichspolitik. Der Glanz des ottonischen Kaiserhauses<br />

spiegelt sich noch heute im Domschatz<br />

der Stiftskirche wider.<br />

Zwei weitere Domstädte dürfen bei einer<br />

Reise durch Sachsen-Anhalt nicht fehlen.<br />

Der Dom von Merseburg, Grabstätte zahlreicher,<br />

gekrönter Häupter, ist eine Fundgrube<br />

für Freunde sakraler Architektur, denn<br />

die Innenausstattung des Doms berührt nahezu<br />

alle Epochen. Dieses Jahr wird der<br />

Dom 1.000 Jahre alt. Aus diesem Anlass findet<br />

vier Monate lang eine Sonderausstellung<br />

„1.000 Jahre Kaiserdom“ statt. Sie<br />

spannt einen historischen<br />

Bogen von der Grundsteinlegung<br />

im Jahr 1015<br />

unter König Heinrich II.<br />

bis hin zu den Staufern.<br />

Im Mittelpunkt der Ausstellung<br />

stehen wertvolle<br />

Handschriften und kostbare<br />

Kunstwerke aus ganz<br />

Europa (10.8.-9.11.<strong>2015</strong>,<br />

siehe S. 64ff.).<br />

Ein weiteres Pflichtziel ist<br />

Naumburg, das meistbesuchte<br />

Ziel der Südroute.<br />

Ein Grund für die Popularität<br />

ist der Dom St. Peter und Paul, in dem die<br />

Besucher die berühmten zwölf Naumburger<br />

Stifterfiguren bewundern, darunter die schöne<br />

Uta, die „schönste Frau des Mittelalters“.<br />

Auch die nahezu 1.000 Jahre alte Stadt an<br />

der Einmündung der Unstrut in die Saale begeistert<br />

mit einem schönen, von Bürgerhäusern<br />

aus Renaissance und Barock umsäumten<br />

Marktplatz. Sie bewirbt sich derzeit um die<br />

Aufnahme in die Welterbeliste der Unesco.<br />

Begleitend zur Bewerbung, über die in diesem<br />

Sommer entschieden wird, findet im<br />

Schlösschen am Markt die Sonderschau<br />

„Welterbe Welterbe!“ statt (bis 31.8.<strong>2015</strong>).<br />

Die Ausstellung entführt den Besucher mittels<br />

modernster Medien und hochkarätiger Exponate<br />

in die Welt des Hochmittelalters an Saale<br />

und Unstrut.<br />

Städte zwischen<br />

Harz und Elbe<br />

Die historischen Orte, die kulturellen Leuchttürme<br />

in Sachsen-Anhalt, bewerben ihre Schätze<br />

und architektonischen Kunstwerke in einer<br />

Die Grüne Zitadelle von Magdeburg ist eines der<br />

größten Baukunstwerke von Friedensreich Hundertwasser<br />

– eine Architekturwelt voller Individualität<br />

gemeinsamen Tourismuskooperation „Stadtsprung.<br />

Städte zwischen Harz und Elbe“. Sieben<br />

sind es insgesamt, außer den bereits vorgestellten<br />

Städten Halberstadt, Magdeburg,<br />

Naumburg, Dessau und Quedlinburg noch<br />

Halle an der Saale und Wenigerode.<br />

In Halle an der Saale, Geburtsstadt des<br />

Komponisten Georg Friedrich Händel, lockt<br />

vor allem ein spektakulärer Schatz, der 1999<br />

beim Städtchen Nebra gefunden wurde, ins<br />

Landesmuseum für Vorgeschichte. Dort befindet<br />

sich das Original der 3.600 Jahre alten<br />

„Himmelsscheibe von Nebra“, die die weltweit<br />

erste, bekannte Darstellung des Kosmos<br />

zeigt. Wernigerode, am Nordrand des Harzes<br />

gelegen, begeistert mit farbenfrohen Fachwerkhäusern<br />

in der bildhübschen mittelalterlichen<br />

Altstadt. Das Städtchen ist durch seine<br />

Lage ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen<br />

auf den berühmten Brocken (1.142 m)<br />

und durch idyllische Flusstäler in der von<br />

Wanderwegen durchzogenen Umgebung.<br />

Ein Tipp für Natur- und Blumenfreunde ist<br />

das Städtchen Sangerhausen. Dessen mehr<br />

als 100 Jahre altes „Rosarium“ beherbergt Europas<br />

größte Rosensammlung (siehe S. 51).<br />

Rund 8.300 Zuchtrosen und 500 Wildrosenarten<br />

bezaubern und beduften hier den Besucher.<br />

Besonders zahlreich pilgern Botanikfans<br />

diesen Sommer in die Hansestadt Havelberg.<br />

Die ist nämlich einer von fünf Standorten der<br />

ersten länderübergreifenden Bundesgartenschau,<br />

die unter dem Motto „Von Dom zu<br />

Dom – das blaue Band der Havel“ in vier weiteren<br />

Orten in der Havelregion in Brandenburg<br />

stattfindet (siehe S. 38ff. u. S. 51). Neben<br />

Pfingstrosen und einem Mönchgarten mit<br />

Weinausschank ist der Dom St. Laurentius, der<br />

sich in eine blühende Blumenhalle verwandelt,<br />

eine besondere Attraktion.<br />

Mit seinen rund 1.300 Fachwerkhäusern aus<br />

sechs Jahrhunderten gilt Quedlinburg als eines<br />

der größten Flächendenkmäler <strong>Deutschland</strong>s<br />

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Sachsen-Anhalt<br />

33


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Dresden<br />

Auch der weitgereiste Goethe weilte einmal in der<br />

idyllisch gelegenen Kultur- und Festspielstadt Bad<br />

Elster, dessen Anlagen mit drei Musikpavillons eine<br />

„Festspielmeile der kurzen Wege“ bietet<br />

Landschafts- und Kulturperlen<br />

In Sachsen wetteifern bizarre Felsformationen<br />

und weite Flusslandschaften<br />

mit herausragender Kunst<br />

und jahrhundertealter Tradition<br />

Sechs markante Ferienregionen laden in<br />

Sachsen zu Entdeckungsreisen ein. Dazwischen<br />

heißen reizvolle, kleine und weiträumige<br />

Städte die Besucher willkommen zum<br />

Sightseeing und einem Potpourri kultureller<br />

und kunstsinniger Vergnügungen.<br />

Im sächsischen Vogtland gibt es die wohl größte<br />

Dichte an Instrumentenbauern in Europa, die alle Arten<br />

von Orchesterinstrumenten für den Weltmarkt fertigen<br />

Musik liegt in der Luft<br />

Touren durch das Vogtland, im äußersten<br />

Südwesten des Bundeslandes, sind Aufenthalte<br />

mit Erlebnischarakter. Dafür sorgen ein seit<br />

Jahrhunderten authentischer Musikinstrumentenbau,<br />

Wanderungen auf zahlreichen Themenwegen<br />

und Wohlfühlorte in traditionsreichen<br />

Staatsbädern. Im Zentrum liegt die<br />

„Spitzenstadt” Plauen, bekannt für ihre textilen<br />

Kostbarkeiten aus der Spitzen- und Stickereikunst,<br />

die im einzigen Spitzenmuseum<br />

<strong>Deutschland</strong>s zu besichtigen sind.<br />

Tiefe, enge Täler prägen die sogenannte<br />

„Vogtländische Schweiz”. Ein beliebtes Revier<br />

für Wassersportler, Wanderer und Naturfreunde<br />

ist die Talsperre Pöhl, das „vogtländische<br />

Meer”.<br />

Der Musikinstrumentenbau hat im Vogtland<br />

eine jahrhundertealte Tradition. Zum „Musikwinkel”,<br />

auch Musicon Valley genannt, zählen<br />

rund 20 Orte, in denen über 100 Hersteller<br />

noch immer Musikinstrumente aller Gattungen<br />

herstellen. Schauwerkstätten und das Musikinstrumentenmuseum<br />

in Markneukirchen<br />

machen mit dem filigranen Handwerk bekannt.<br />

Das Museum beherbergt mehr als<br />

3.000 Instrumente, darunter ein Clavichord<br />

von Gottfried Silbermann. Beim Besuch von<br />

Instrumentenherstellern kann man Geigenbauern<br />

zusehen oder dabei sein, wie eine<br />

Blockflöte oder eine Schalmei hergestellt werden.<br />

Die „Erlebniswelt Musikinstrumentenbau<br />

Vogtland” organisiert individuelle<br />

Programme, bei denen der<br />

Besucher auch hinter sonst verschlossene<br />

Werkstatttüren schauen und mit<br />

dem Meister fachsimpeln kann.<br />

Lange Tradition haben auch die<br />

Staatsbäder Bad Brambach und Bad<br />

Elster im südwestlichsten Zipfel Sachsens,<br />

dem „Bäderdreieck“. Bad Elster<br />

ist zugleich kulturell ein Anziehungspunkt.<br />

Die Chursächsische Philharmonie<br />

sorgt für Hörgenuss mit Instrumenten<br />

aus der Region. Die 11.<br />

Chursächsischen Mozartwochen widmen<br />

sich unter dem Motto „Mozart<br />

und … Figaro!” dem komödiantischen Charakter<br />

des Starkomponisten aus dem 18.<br />

Jahrhundert u. a. mit dem Chor der Frauenkirche<br />

Dresden (14.-29.3.<strong>2015</strong>). „Jazzy Feelings”<br />

entfalten sich in dem sächsischen<br />

Staatsbad bei den 12. Internationalen Jazztagen<br />

(21.-23.8.<strong>2015</strong>).<br />

Die hügelige Landschaft wandernd erkunden<br />

lässt sich auf attraktiven Wegen wie<br />

dem Vogtland Panoramaweg oder dem<br />

Kammweg Erzgebirge-Vogtland. Der aussichtsreiche<br />

Weg zieht sich über 289 Kilometer von<br />

Altenberg-Geising im Osterzgebirge durch das<br />

Vogtland bis nach Blankenstein in Thüringen.<br />

Bergbautradition im Erzgebirge<br />

Das Erzgebirge steht für mehr als 800 Jahre<br />

Bergbautradition und weltbekannte Handwerkskunst.<br />

Im Bergbaumuseum in Oelsnitz<br />

taucht der Besucher tief in die Welt der Bergmänner<br />

ein. In einer Sonderausstellung unter<br />

dem Titel „Präsentiert das Gezäh!” zeigt das<br />

Museum bergmännische Uniformen, die bei<br />

den immer wiederkehrenden „Aufzügen, Paraden<br />

und Aufwartungen” Tausende Zuschauer<br />

begeisterten und bis heute beeindrucken<br />

(8.11.<strong>2015</strong>-3.1.2016). Großzügige Pflanzungen,<br />

kulinarische Genüsse und vielfältige kulturelle<br />

Angebote locken unter dem Motto „Blütenträume<br />

– Lebensträume” heuer zur Landesgartenschau<br />

(25.4.-11.10.15, siehe S. 51).<br />

In Schaubergwerken entlang der Silberstraße<br />

im Westerzgebirge lässt sich die alte Bergwerkstradition<br />

erkunden. Genauso stolz sind<br />

die Menschen hier aber auch auf ihr Kunsthandwerk:<br />

In rund 300 Familienbetrieben und<br />

Manufakturen kann man den Meistern über<br />

die Schultern schauen, wie sie Holzkunst und<br />

Spielzeug herstellen. Ein Zentrum dafür ist<br />

das bekannte Spielzeugdorf Seiffen, das erzgebirgische<br />

Volkskunst in einem eigenen Museum<br />

präsentiert.<br />

Als Stadt im Wandel präsentiert sich Chemnitz,<br />

die drittgrößte Stadt Sachsens. Sichtbares<br />

Zeichen dafür sind moderne Geschäfte,<br />

Restaurants und Cafés, die dem Stadtzentrum<br />

Flair verleihen. Museales Highlight in der Industriestadt<br />

sind das Museum Gunzenhauser,<br />

die Villa Esche und das Museum für Sächsische<br />

Fahrzeuge.<br />

Im Erzgebirge steht die Wiege des sächsischen<br />

Automobilbaus. Im August Horch Museum<br />

in Zwickau lässt sich die Automobilgeschichte<br />

des einstigen Bergbauorts nachvollziehen<br />

(siehe Seite 62ff.). Außer für Autofans<br />

ist Zwickau ein lohnendes Ziel für Musikliebhaber,<br />

ist doch die Stadt eng verbunden mit<br />

dem Namen Robert Schumann: In der restaurierten<br />

Altstadt steht sein Geburtshaus. Das<br />

jährliche Schumannfest (siehe S. 64ff.) ist das<br />

älteste Festival zu Ehren des romantischen<br />

Komponisten.<br />

Naturwunder an der Elbe<br />

Abenteuerliche Kletterpartien stehen im<br />

Nationalpark Sächsische Schweiz im Mittelpunkt.<br />

Die bizarre Sandsteinwelt mit ihren bewaldeten<br />

Tafelbergen und freistehenden<br />

Sandsteinfelsen ist eine der spektakulärsten<br />

Landschaften Europas und ein wahres Kletterparadies.<br />

Der berühmteste Weg durch den<br />

Nationalpark ist der Malerweg, der einst<br />

Künstler wie Caspar David Friedrich und Ludwig<br />

Richter zu ihren Landschaftsporträts inspirierte.<br />

Der Weg führt zu den schönsten Plätzen<br />

der Region wie zum Basteifelsen, zur Felsenbühne<br />

Rathen oder zur Festung Königstein.<br />

Der Blick von der Bastei und von der<br />

Festung hinab ins Tal, durch das sich malerisch<br />

die Elbe windet, ist spektakulär. Bequem<br />

ist die Erkundung der Region auf dem Elberadweg<br />

vom Städtchen Pirna durch die weitläufigen<br />

Elbauen Richtung Dresden.<br />

34 Sachsen


Die unbezwingbare Bergfestung Königstein in<br />

der Sächsischen Schweiz ist mit ihren 50 Bauwerken<br />

die älteste erhaltene Kaserne <strong>Deutschland</strong>s<br />

Spektakuläre Seenlandschaft<br />

Vierte im Bunde der sächsischen Ferienregionen<br />

ist die Oberlausitz. Vor allem Naturliebhaber<br />

kommen im Naturpark Zittauer Gebirge<br />

oder im Unesco-Biosphärenreservat<br />

Heide- und Teichlandschaft auf ihre Kosten.<br />

Genauso wie Wassersportler: Im Herzen der<br />

Lausitz, wo sich einst Braunkohlebagger tief<br />

in die Erde gruben, entsteht durch die Flutung<br />

der früheren Tagebaue eine spektakuläre<br />

Wasserlandschaft mit mehr als 20 künstlichen<br />

Seen. Schon seit Jahren laden die dort<br />

entstandenen Erholungsgebiete zu vielseitigen<br />

Wassersportaktivitäten ein.<br />

Abwechslung in Natururlaub und Badefreuden<br />

bringen kleine, mit Kulturschätzen reich<br />

gesegnete Städte. Reizvoll<br />

ist beispielsweise die<br />

Innenstadt von Bautzen<br />

mit ihren pittoresken Häusern<br />

rund um den Hauptmarkt<br />

und den Fischmarkt.<br />

Ein weitgehend erhaltener<br />

historischer<br />

Stadtkern zeugt in der alten<br />

Handelsstadt Zittau<br />

vom früheren Wohlstand,<br />

den Handel, Tuchmacherei<br />

und Bierbrauerei dem<br />

Ort bescherten. In Görlitz,<br />

der „Perle an der<br />

Neiße“, begeistert die<br />

Altstadt mit einem wunderschönen architektonischen<br />

Ensemble aus Gotik, Renaissance,<br />

Barock, Gründerzeit und Jugendstil.<br />

Nördlich von Görlitz lockt in Bad Muskau<br />

der Fürst-Pückler-Park, der seit<br />

2004 zum Unesco-Welterbe gehört. Der klassisch<br />

deutsche Landschaftspark ist durch die<br />

Neiße geteilt, liegt also je zur Hälfte in<br />

<strong>Deutschland</strong> und in Polen. Eine Brücke verbindet<br />

die traumhafte, 830 Hektar große Anlage.<br />

Mediterraner Charme<br />

Wein und Porzellan, Schlösser und Parks:<br />

Das sächsische Elbland vereint Kultur, Natur<br />

und feinsinnigen Genuss auf schönste Weise.<br />

Im Elbtal führt die Sächsische Weinstraße<br />

durch das kleinste und nordöstlichste Weinanbaugebiet<br />

<strong>Deutschland</strong>s. Wer gerne zu<br />

Fuß unterwegs ist, kann der sächsischen<br />

Weintradition auf dem 88 Kilometer langen<br />

Sächsischen Weinwanderweg nachspüren.<br />

Alljährlich Ende August laden die Weingüter<br />

zwischen Dresden-Pillnitz und Diesbar Seußlitz<br />

zu Führungen durch ihre Weinberge und<br />

Weinkeller ein.<br />

Als Geburtsort des Weins im Sächsischen<br />

Elbland gilt die Stadt Meißen. In die alte Residenzstadt<br />

zieht es die Reisenden auch wegen<br />

des edlen Porzellans, dem „Weißen<br />

Gold”, das die Stadt berühmt gemacht hat.<br />

In den Schauwerktstätten der Porzellanmanufaktur<br />

lässt sich die Entstehung der Kostbarkeiten<br />

live miterleben. Das „Museum of<br />

Meissen-Art” führt die Besucher durch 300<br />

Jahre Porzellangeschichte und lässt sie in<br />

wechselnden Ausstellungen immer wieder<br />

Neues entdecken.<br />

Aber die Sachsen wissen nicht nur ihren<br />

Wein zu schätzen. Das haben sie Schwarz auf<br />

Weiß: Im Jahr 1015, so berichtet der Chronist<br />

Thietmar von Merseburg, sollen tapfere<br />

Meißnerinnen damit einen Angriff auf die<br />

Meißner Burg abgewehrt haben. Weil es an<br />

Wasser fehlte, löschten die Frauen das von<br />

den Angreifern um Polenfürst Mieszko gelegte<br />

Feuer mit „Medone“, mit Honig versetztem<br />

Bier. Das 1.000-jährige Jubiläum der<br />

Ersterwähnung von Bier nimmt die Albrechtsburg<br />

Meissen zum Anlass für eine Sonderausstellung<br />

mit dem Titel „Prost! – 1.000 Jahre<br />

Bier in Sachsen“ (1.4.-31.10.<strong>2015</strong>).<br />

Die Metropole an der Elbe, das „deutsche<br />

Florenz“, ist ein Muss für jeden kunstsinnigen<br />

Urlauber. Ihre Kunstsammlungen und Bauwer-<br />

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Sachsen<br />

35


ke machen Dresden zu einem Besuchermagneten.<br />

Residenzschloss und Zwinger, Hofkirche<br />

und Semperoper, Albertinum und Frauenkirche,<br />

Taschenbergpalais und Brühlsche<br />

Terrasse, dazu die Skulpturensammlung und<br />

die Gemäldegalerie der Alten Meister, das<br />

Historische Museum, das Hygiene Museum<br />

oder die Gläserne Manufaktur: Da muss man<br />

Prioritäten setzen.<br />

Das gilt auch für den dicht gedrängten Veranstaltungskalender<br />

der sächsischen Kulturmetropole.<br />

Ein befristetes Vergnügen ist das<br />

neue Panorama von Yadegar Asisi: „Dresden<br />

1945 – Tragik und Hoffnung einer europäischen<br />

Stadt“ zeigt das zerstörte Dresden<br />

nach dem Bombenangriff 1945 (24.1.-<br />

31.5.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.). Es ist künftig jedes<br />

Jahr für drei Monate im Wechsel mit dem Panorama<br />

der Barockstadt zu sehen. „Romantische<br />

Landschaften“ stehen im Mittelpunkt einer<br />

Ausstellung im Albertinum (6.2.-3.5.<strong>2015</strong>,<br />

siehe S. 64ff.), das erstmals herausragende<br />

Werke der beiden Maler Caspar David Friedrich<br />

(1774-1840) und Johan Christian Dahl<br />

(1788-1857) in einen Dialog stellt. Höhepunkte<br />

für Musikliebhaber sind die 38. Dresdner<br />

Musikfestspiele (13.5.-7.6.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.)<br />

sowie das 45. Dixieland-Festival, das älteste<br />

Oldtime-Jazz-Festival Europas (10.-17.5.<strong>2015</strong>,<br />

siehe S. 64ff.). Den Abschluss des Dresdner<br />

Event-Marathons bildet alljährlich der traditionelle<br />

Striezelmarkt (siehe S. 69ff.).<br />

Ein Ausflug lohnt zum nahegelegenen<br />

Schloss Moritzburg mit einer der weltgrößten<br />

Trophäensammlungen. Im August sind die<br />

barocken Schlosssäle und weitere Spielstätten<br />

in der Region Kulisse für das Moritzburg-<br />

Festival (15.-30.8.<strong>2015</strong>).<br />

„Bewegtes Meer aus Erde“<br />

... so bezeichnete Heinrich von Kleist nach<br />

einem Besuch den Reiz des Sächsischen Burgen-<br />

und Heidelands. Mittendrin gelegen<br />

lockt das Leipziger Neuseenland Wassersportfans<br />

mit einer rund 70 Quadratkilometer<br />

umfassenden Seenlandschaft, die durch naturbelassene<br />

Fließgewässer mit Leipzig verbunden<br />

ist. Beliebtester Badesee mit dem längsten<br />

Sandstrand Sachsens ist der Cospudener<br />

See. Adrenalinkicks verspricht eine Fahrt mit<br />

der Mega-Achterbahn im<br />

Belantis, dem größten<br />

Freizeitpark Ostdeutschlands<br />

(siehe S. 60ff.).<br />

Die Stadt Leipzig begeistert<br />

ihre Besucher:<br />

Wegen ihrer pulsierenden,<br />

kreativen Szene, wegen<br />

ihrer zahlreichen charakteristischen<br />

historischen Passagen<br />

und Kaufmannshöfe,<br />

die heute das Flair<br />

Leipzigs als Einkaufsstadt<br />

prägen. Aber Leipzig ist<br />

Mit seinem kontrastreichen<br />

Stilgemisch aus Barock-, (Neo-)<br />

Renaissance- und klassizistischen<br />

Gebäuden ist der Theaterplatz<br />

der architekturhistorisch<br />

bedeutendste Platz Dresdens<br />

36 Sachsen<br />

auch für Kultur- und Musikliebhaber von besonderem<br />

Reiz. Johann Sebastian Bach, Felix<br />

Mendelssohn-Bartholdy, Clara Wieck, Robert<br />

Schumann, Richard Wagner lebten, komponierten,<br />

musizierten hier. Die „Notenspur“,<br />

ein fünf Kilometer langes Wegeleitsystem,<br />

verbindet die Wohn- und Wirkungsstätten sowie<br />

Museen der Künstler. Natürlich stehen<br />

die Berühmtheiten auch im Mittelpunkt zahlloser<br />

Veranstaltungen. Zum Beispiel beim<br />

Bachfest Leipzig (12.-21.6.<strong>2015</strong>, siehe S.<br />

64ff.) oder bei den Mendelssohn-Festtagen<br />

(17.-27.9.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.).<br />

Einen Hauch von Dschungel in der Großstadt<br />

fühlt der Besucher beim Spaziergang<br />

durch die Tropenlandschaft von Gondwanaland,<br />

dem einzigartigen Zoo der Stadt Leipzig<br />

(siehe S. 60ff.). Und besonders stimmungsvoll<br />

zeigt sich zum Jahresausklang alljährlich der<br />

Weihnachtsmarkt (siehe S. 69ff.).<br />

Mit dem Fahrrad auf dem Muldenradweg<br />

genießen sportliche Naturliebhaber das malerische<br />

Muldental. Zum Abschluss der Radeltour<br />

steht ein Stadtspaziergang in Grimma<br />

mit seiner hübsch restaurierten, denkmalgeschützten<br />

Altstadt auf dem Programm. Der<br />

geschichtsträchtige Ort, auch „Perle des Muldentals“<br />

genannt, ist dieses Jahr Gastgeber<br />

des 1. Sächsischen Landesmusikfestes (12.-<br />

14.6.<strong>2015</strong>). Bei den Konzerten, Symposien<br />

und Wettbewerben stehen nicht die Profis,<br />

Seit 175 Jahren versprechen die historischen, teils<br />

denkmalgeschützten Raddampfer auf der Elbe ein<br />

unbeschwertes Auflugserlebnis für die ganze Familie<br />

sondern Laienmusiker im Vordergrund. Bereits<br />

zum zwölften Mal findet in Grimma das<br />

„Festival der Reformation“ statt (28.8.-<br />

30.8.<strong>2015</strong>, siehe S. 37).<br />

Schlösserpracht und Gartenträume<br />

Insgesamt zeugen rund 1.000 Schlösser<br />

und Burgen, Parks und Gärten von der bewegten<br />

Geschichte des Landes. Zu den berühmtesten<br />

Anlagen gehören der Dresdner<br />

Zwinger oder die Festung Königstein im Elbsandsteingebirge.<br />

Aber der Reisende entdeckt<br />

auch unbekanntere Juwelen wie das<br />

Familienschloss Schlettau im Erzgebirge, die<br />

Burg Gnandstein, eine sehr gut erhaltene romanische<br />

Wehranlage, den Klosterpark der<br />

Klosterruine Altzella oder das Barockschloss<br />

Rammenau in der Oberlausitz, das als Sachsens<br />

schönste Landbarockanlage gilt.<br />

Rund 50 Schlösser, Burgen, Klöster, Parks<br />

und Gärten (siehe S. 51) haben sich zur Kooperation<br />

„Schlösserland Sachsen“ zusammengeschlossen.<br />

Allein sieben Häuser sind mit Beginn<br />

dieses Jahres neu hinzugekommen. Zum<br />

Verbund gehören neben anderen das romantisch<br />

gelegene Schloss Rochlitz und das sehenswerte<br />

Schloss Colditz, eines der stilistisch<br />

reinsten mitteldeutschen Baudenkmäler des<br />

16. Jahrhunderts. Demnächst soll eine Dauerausstellung<br />

die bewegte Geschichte des<br />

Schlosses, unter anderem auch die Reformationszeit<br />

auf Schloss Colditz, dokumentieren.<br />

Eine besondere Atmosphäre umweht die Ruine<br />

des früher reich ausgestatteten Klosters Marienthron<br />

in Nimbschen. Dort lebte einst Katharina<br />

von Bora, bevor sie die Ehefrau von<br />

Martin Luther wurde.<br />

Das älteste deutsche Renaissanceschloss<br />

lockt in die Residenzstadt Torgau: Schloss Hartenfels.<br />

Die Schlosskapelle wurde einst von<br />

Martin Luther als erster protestantischer Kirchenneubau<br />

geweiht. Dieses Jahr bildet das<br />

Schloss die authentische Kulisse für die 1. Nationale<br />

Sonderausstellung zum 500. Reformationsjubiläum<br />

(2.5.-31.10.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.).<br />

Um den besonderen Zauber der Parkanlagen<br />

und die kleinen Geheimnisse ihrer Entstehung<br />

den Besuchern<br />

näherzubringen, bietet<br />

das „Schlösserland<br />

Sachsen“ neben der<br />

„SchlösserlandKARTE“<br />

mit seinen Vorteilen<br />

neuerdings auch eine<br />

spezielle App mit Audioguides<br />

für die jeweiligen<br />

Anlagen. In diesen<br />

Guides für Nutzer<br />

mobiler Endgeräte begrüßen<br />

die Schöpfer<br />

der Anlagen oder andere<br />

Prominente aus<br />

der Geschichte der<br />

Häuser und Parks den<br />

Besucher und führen<br />

ihn an die schönsten<br />

Fleckchen.


Leipzig und Region -<br />

1000 Jahre gelebte Kultur<br />

Auf den Spuren Luthers in der Nicolaikirche Döbeln<br />

wähnung mit dem Doppeljubiläum 850<br />

Jahre Nikolaikirche und Leipziger Messe.<br />

Auf den Spuren der Reformation<br />

Eine kulturelle Schatzkammer erwartet<br />

Besucher jedoch nicht nur in Leipzig, sondern<br />

auch in der umliegenden Region. Ein<br />

Name, der die Leipziger Stadtgeschichte<br />

entscheidend geprägt hat, war der Reformator<br />

Martin Luther. Er hat in der gesamten<br />

Region seine Spuren hinterlassen, die<br />

Wanderer und Pilger auf dem „Sächsischen<br />

Lutherweg“ entdecken<br />

können. Der<br />

spirituelle Rundweg<br />

führt rund 550 Kilometer<br />

weit durch die reizvolle<br />

und vielfältige<br />

Landschaft. Ein grünes<br />

„L“ auf weißem Grund<br />

weist Wanderern und<br />

radelnden Entdeckern<br />

den Weg von der geschichtsträchtigen<br />

Innenstadt<br />

Leipzigs durch<br />

eine faszinierende<br />

Seenlandschaft mit<br />

mehr als 20 Seen, die<br />

zu Wassersport und<br />

Baden einladen, durch<br />

idyllische Heidelandschaften<br />

und Wälder.<br />

Unterwegs sind Kirchen<br />

mit bedeutenden Orgeln zu entdecken<br />

und die eindrucksvollen mittelalterlichen<br />

Burgen Kriebstein und Mildenstein.<br />

Wo Luther schon zu Gast war<br />

Aktiv erleben, wie sich die Reformation bis<br />

heute nachhaltig auf viele Lebensbereiche<br />

auswirkt: Das ist ein Anliegen der neuen<br />

touristischen Route, die am 27. Mai in Döbeln<br />

feierlich eröffnet wird. Deshalb informieren<br />

entlang der Strecke zahlreiche Tafeln<br />

über Sehenswürdigkeiten und die reformatorische<br />

Bedeutung. Insgesamt 27 Orte, in<br />

denen Luther und seine Wegbegleiter seinerzeit<br />

nachweislich zu Gast waren oder das<br />

Leipzig Tourismus<br />

und Marketing GmbH<br />

1000 Jahre und kein bisschen leise: Leipzig<br />

ist eine sehr lebendige und kreative Stadt.<br />

Davon können sich die Besucher in diesem<br />

Jahr besonders intensiv überzeugen. Mit<br />

zahlreichen Veranstaltungen feiert Leipzig<br />

ganzjährig seinen runden Geburtstag, dessen<br />

Höhepunkt die Festwoche vom 31. Mai<br />

bis zum 7. Juni wird. Unter dem Motto „Wir<br />

sind die Stadt“ reiht sich ein Event an den<br />

nächsten.<br />

„Urbs Libzi“ – so nannte vor genau 1000<br />

Jahren der Merseburger Bischof Thietmar in<br />

seiner Chronik die heutige Kulturstadt Leipzig.<br />

Über die Jahrhunderte gingen von Leipzig<br />

immer wieder entscheidende Impulse<br />

aus. Viele große Persönlichkeiten wie Johann<br />

Sebastian Bach, Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy, Johann Wolfgang von Goethe<br />

oder Friedrich Schiller haben in Leipzig gewirkt<br />

und die Stadtgeschichte geprägt. Das<br />

Festjahr zeigt die charakteristische Vielfalt<br />

Leipzigs auf und spannt mit hochinteressanten<br />

Veranstaltungen aus unterschiedlichsten<br />

Bereichen den Bogen von den Kulturschätzen<br />

der Vergangenheit zu den Potenzialen in<br />

Gegenwart und Zukunft. Weitere Besuchermagnete<br />

im Jubiläumsjahr sind das Bachfest<br />

Leipzig (12.-21.6.<strong>2015</strong>, siehe S. 66ff.) und die<br />

Wagner-Festtage (22.-31.5.<strong>2015</strong>). Den Abschluss<br />

des Festjahres bildet der historische<br />

Jahrestag am 20. Dezember <strong>2015</strong>. Das gesamte<br />

Programm gibt es auf www.leipzig<strong>2015</strong>.de.<br />

Komplettiert werden die Leipziger<br />

Feierlichkeiten zur urkundlichen Erstergeistliche<br />

Leben mitbestimmten, reihen sich<br />

am Sächsischen Lutherweg. Start ist in Leipzig,<br />

wo Luther unter anderem 1519 die berühmte<br />

Leipziger Disputation führte und<br />

zwanzig Jahre später in der Thomaskirche<br />

die Festrede zur Einführung<br />

der Reformation hielt.<br />

Von dort geht die Reise<br />

zum Beispiel zum historischen<br />

Stadtgut Leisnig, wo<br />

in einer Ausstellung das<br />

älteste evangelische Sozialpapier,<br />

die Leisniger Kastenordnung,<br />

mit einem von<br />

Luther verfassten Vorwort zu<br />

bestaunen ist. Eine beliebte Station auf dem<br />

Lutherweg ist die Ruine des ehemaligen<br />

Zisterzienserinnenklosters Nimbschen an der<br />

Mulde. Dort verbrachte Luthers spätere<br />

Ehefrau Katharina von Bora ihre Kindheit<br />

und Jugend.<br />

Katharinenstraße 8<br />

04109 Leipzig<br />

Tel. +49-341/7104260<br />

www.leipzig.travel<br />

www.leipzig.region.travel<br />

Burg Kriebstein - Sachsens schönste Ritterburg<br />

Naturerleben und Kulturgenuss<br />

Während Naturfreunde zu Fuß, mit dem<br />

Fahrrad oder auf dem Motorrad die Landschaft<br />

genießen, lockt es Kulturliebhaber zu<br />

den zahlreichen thematischen Veranstaltungen,<br />

Führungen und Ausstellungen, die das<br />

ganze Jahr über in den Orten am Lutherweg<br />

stattfinden. Zu den Highlights zählt das<br />

„Festival der Reformation“ im August, das in<br />

Grimma vor historischen Schaustätten über<br />

die Bühne geht. Die erste von vier nationalen<br />

Sonderausstellungen „Luther und die<br />

Fürsten“ aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums<br />

im Jahr 2017 ist von Mai bis Oktober<br />

im Schloss Hartenfels in Torgau zu sehen.<br />

So lässt sich die Region Leipzig auf<br />

dem Sächsischen Lutherweg auf abwechslungsreichen<br />

Etappen entdecken – und<br />

jeder Abschnitt erzählt dabei eine ganz eigene<br />

Geschichte.<br />

Sachsen<br />

37


Berlin Tourismus & Kongress GmbH<br />

Am Karlsbad 11 · 10785 Berlin<br />

Tel. 0049-30-25002333<br />

www.visitberlin.de<br />

Berlin<br />

Potsdam<br />

Spannendes Doppelpack<br />

Kulturgenuss im Überfluss und<br />

eine quirlige, dynamische Szene,<br />

dazu faszinierende Natur mit idyllischen<br />

Fluss- und Seenlandschaften<br />

sowie einer außergewöhnlichen<br />

Bundesgartenschau in der<br />

Havelregion: Berlin und Brandenburg<br />

bilden ein stimmiges Duett<br />

Trendig und tolerant, dynamisch und gastfreundlich,<br />

vielseitig und kreativ: Wer den besonderen<br />

Reiz Berlins beschreiben will, dem<br />

mangelt es nicht an Adjektiven. Eine unvergleichliche<br />

Mischung aus Vielfalt, Gegensätzen<br />

und schier unerschöpflichen Möglichkeiten,<br />

ihre verschiedenen Gesichter und die<br />

vielen großen und kleinen Geschichten der<br />

Metropole, scheinen das Erfolgsgeheimnis<br />

der deutschen Hauptstadt, dem unbestrittenen<br />

Reiseziel Nummer eins zwischen Flensburg<br />

und Berchtesgaden, zu sein.<br />

International renommierte Architekten prägen<br />

das Stadtbild mit einer Mischung aus restaurierten<br />

historischen Gebäuden und gläserner<br />

Avantgarde. Markante Beispiele sind<br />

die neue Skyline am Potsdamer Platz, die<br />

Neubauten im Regierungsviertel rund um<br />

den Reichstag, dessen markante, begehbare<br />

Glaskuppel zum Wahrzeichen geworden ist,<br />

sowie das Quartier rund um den Hauptbahnhof.<br />

Wo heute die neuen Bauwerke glänzen,<br />

verliefen im Kalten Krieg Mauer und Grenzstreifen.<br />

In diesem Jahr soll das „Spy Museum<br />

Berlin“ eröffnen – ein Spionage-Museum,<br />

das sich ganz mit Themen wie Agenten, Verrat<br />

und Helden besonders in der Zeit des<br />

Zweiten Weltkriegs und des Kalten Kriegs<br />

beschäftigt.<br />

Eine Attraktion ist der<br />

Besuch der begehbaren gläsernen<br />

Kuppel des Reichstagsgebäudes,<br />

dessen Aussichtsterrasse<br />

einen fantastischen Blick<br />

über Berlin ermöglicht<br />

Botticelli in der Gemäldegalerie<br />

Anziehungspunkt Nummer eins in der<br />

Berliner Museenlandschaft ist die Museumsinsel<br />

mit ihren<br />

fünf renommierten Häusern<br />

– dem Pergamonmuseum,<br />

dem Neuen<br />

Museum, dem Bodemuseum,<br />

der Alten<br />

Nationalgalerie und<br />

dem Alten Museum.<br />

Der gesamte Komplex<br />

gehört zu den Unesco-<br />

Weltkulturerbestätten.<br />

Wahrhaftig die Qual<br />

der Wahl haben Besucher<br />

in Berlin bei rund<br />

1.500 Veranstaltungen<br />

täglich. Gleich drei<br />

Opernhäuser umwerben die Klassik-Liebhaber.<br />

Rund 150 große und kleine Theater sowie<br />

zahllose Clubs und Musiktempel sorgen<br />

für Abwechslung. Die Palette für Kunstinteressierte<br />

reicht von antiker Kunst alter Meister<br />

über Gegenwartsmalerei bis zu avantgardistischem<br />

Design. Ein Highlight in diesem Jahr<br />

ist die Ausstellung „The Botticelli<br />

Renaissance. Künstlermythos<br />

und Wirkung 1815 – <strong>2015</strong>“<br />

in der Gemäldegalerie, die ab<br />

dem Herbst Gemälde des Renaissance-Künstlers<br />

Sandro Botticelli<br />

(1445-1510) und Hauptwerke<br />

der europäischen Kunstgeschichte<br />

seit dem 19. Jahrhundert<br />

präsentiert (25.9.<strong>2015</strong>-<br />

24.1.2016).<br />

Was viele Besucher überrascht:<br />

Berlin ist auch einen grüne Großstadt.<br />

Rund 2.500 Grünanlagen<br />

laden zur Rast beim Stadtbummel,<br />

der Tiergarten beispielsweise,<br />

die Tempelhofer Freiheit auf<br />

dem ehemaligen Flughafengelände<br />

oder der weitläufige Grunewald.<br />

Großereignis Bundesgartenschau<br />

Das Naturerleben steht bei Reisen durch<br />

Brandenburg immer im Mittelpunkt. Vom 18.<br />

April bis zum 11. Oktober <strong>2015</strong> ist die Havelregion<br />

Schauplatz der Bundesgartenschau<br />

BUGA (siehe S. 51). Die Havelregion liegt<br />

knapp 70 Kilometer von Berlin entfernt im<br />

Naturpark Westhavelland, dem größten Naturpark<br />

Brandenburgs, und reicht hinein bis in<br />

das Biosphärenreservat Mittelelbe in Sachsen-Anhalt.<br />

Die imposante Gartenschau findet<br />

erstmals länderübergreifend und in fünf<br />

Orten entlang der Landesgrenze zwischen<br />

Sachsen-Anhalt und Brandenburg gleichzeitig<br />

statt. Die prächtigen Dome in Brandenburg<br />

an der Havel und der Hansestadt Havelberg<br />

in Sachsen-Anhalt bilden die Klammer um die<br />

weiteren Orte Premnitz, Rathenow und Amt<br />

Rhinow.<br />

Drei Erlebnisbereiche erwarten Blumenfreunde<br />

in Brandenburg an der Havel, dem<br />

südlichen Ausgangspunkt der Bundesgartenschau:<br />

Rosen in Hülle und Fülle gleich neben<br />

dem Marienberg, Hallenschauen in außergewöhnlicher<br />

Atmosphäre der St. Johanniskirche<br />

und 33 Themengärten im ehemaligen<br />

Werftgelände Packhof. In Premnitz zeigen der<br />

„Grünzug“ und die Uferpromenade u. a. die<br />

Energie nachwachsender Rohstoffe. Der Optikpark<br />

in Rathenow fasziniert mit farbenprächtigem<br />

Wechselflor und optischen Phänomenen.<br />

Im Weinbergpark am anderen Havelufer<br />

inspirieren Pflanzenneuzüchtungen. In<br />

Stölln/Amt Rhinow bietet der „Fliegerpark“<br />

neben Wildrosen auch einen Naturerlebnispark<br />

mit Landschaftsbühne. Prächtige Hallenschauen<br />

werden in der Stadtkirche St. Laurentius<br />

der Hansestadt Havelberg inszeniert<br />

(www.buga-<strong>2015</strong>-havelregion.de). Einen herrlichen<br />

Blick über das BUGA-Gelände bietet<br />

der 81 Meter hohe „City-Skyliner“ – im<br />

höchsten mobilen Aussichtsturm der Welt,<br />

der abwechselnd an allen fünf Standorten<br />

zum Einsatz kommt.<br />

Das Gebäudeensemble "Sony Center"<br />

am Potsdamer Platz zählt mit zu den stärksten<br />

Anziehungspunkten der Berliner Jugend –<br />

auch kann man dort drahtlos kommunizieren<br />

Ein Barock-Juwel und ein Bad im Bier<br />

Zahlreiche Museen und Schlösser, Kirchen<br />

und Klöster bringen Abwechslung in den Besuch<br />

der Gartenschau. Zum Beispiel im Kloster<br />

Chorin am Amtssee bei Eberswalde: Das<br />

backsteinrote, romantisch anmutende Gebäudeensemble<br />

gilt als ein Meisterwerk der Hochgotik<br />

und fasziniert seine Besucher noch heute<br />

wie einst den Schriftsteller Theodor Fontane<br />

bei seinen Wanderungen durchs Brandenburger<br />

Land. Seit vergangenem Jahr in neuem<br />

Glanz präsentiert sich das Zisterzienserkloster<br />

Neuzelle. Im Mittelpunkt des historischen Ensembles,<br />

das wegen seiner prunkvollen Innenausstattung<br />

zu den bedeutendsten Kunst-<br />

38 Berlin / Brandenburg


TMB Tourismus-Marketing<br />

Brandenburg GmbH<br />

Am Neuen Markt 1<br />

14467 Potsdam<br />

Tel. 0049-331-298730<br />

www.reiseland-brandenburg.de<br />

Das in einer reizvollen Waldlandschaft eingebettete<br />

Kloster Chorin zählt zu den ältesten Bauwerken<br />

norddeutscher Backsteingotik und ist im Sommer<br />

Veranstaltungsort des „Choriner Musiksommers“<br />

schätzen des Landes zählt, steht ein „Juwel<br />

des Barock“, die Stiftskirche St. Marien. Die<br />

Orangerie im Garten beherbergt im Sommer<br />

ein Café. Im Kloster Neuzelle gibt es auch die<br />

letzte produzierende Klosterbrauerei des Landes<br />

Brandenburg. Bei einer Führung lässt sich<br />

der Brauer über die Schulter schauen. Und im<br />

Kummerower Hof in Neuzelle können Wellness-Gäste<br />

sogar ein Bierbad nehmen.<br />

Entdeckungstouren mit dem Fahrrad<br />

Im Süden Brandenburgs wird am 24. April<br />

<strong>2015</strong> das Reformationsgeschichtliche Museum<br />

„Mühlberg 1547“ neu eröffnet. Das Museum<br />

in der Probstei des Zisterzienser Nonnenklosters<br />

lädt zu einem Ausflug in die Geschichte<br />

ein, ins Jahr 1547, als bei Mühlberg<br />

die Entscheidungsschlacht im „Schamalkaldischen<br />

Krieg“, dem Glaubenskrieg zwischen<br />

Katholiken und Protestanten stattfand. Das<br />

Katholische Heer unter Führung von Kaiser<br />

Karl V. gewann.<br />

Das zwischen den Reformationsstädten<br />

Torgau und Wittenberg gelegene<br />

Städtchen Mühlberg ist auch für Fahrrad-Reisende<br />

ein bequem zu erreichendes Ziel, es<br />

liegt am viel befahrenen Elbe-Radweg. Insgesamt<br />

rund 7.000 Kilometer Radwege führen<br />

durchs flache Brandenburger Land, oft an<br />

Seen und Flüssen entlang, eine der beliebtesten<br />

Radreiseregionen <strong>Deutschland</strong>s. Neben<br />

dem Elbe-Radweg besonders beliebt<br />

sind der Oder-Neiße-Radweg entlang der<br />

deutsch-polnischen Grenze durch den Nationalpark<br />

Unteres Odertal, der Havelradweg<br />

entlang der Flusslandschaft der Havel und<br />

der Spreeradweg.<br />

Der Spreewald mit seinem verästelten Wasserlabyrinth<br />

ist die faszinierendste Landschaft<br />

Brandenburgs. Hier lohnt es, den Fahrradsattel<br />

einmal mit einer Holzbank in einem der<br />

schlanken Kähne zu tauschen, die die Spreewaldgondoliere<br />

durch die Fließe, wie die<br />

Flussarme heißen, staken. Ein Erlebnis sind in<br />

der Region die zahlreichen Feste wie Zampern<br />

und Zapust, Stollenreiten und Hahnenrupfen,<br />

bei der die Kultur und Traditionen der<br />

Sorben, den ersten Siedlern in der Region, lebendig<br />

werden.<br />

Boote und Schiffe unterschiedlicher Größe<br />

sind ein weiteres beliebtes Fortbewegungsmittel<br />

in Brandenburg. Kein Wunder, bei gut<br />

3.000 Seen, die sich über die Landschaft verteilen,<br />

und etwa 33.000 Kilometer Flüssen,<br />

Fließen und Kanälen. Damit ist Brandenburg<br />

das binnenwasserreichste Bundesland und<br />

das größte Wassersportrevier Europas. Die<br />

ganze Palette an Wassersportmöglichkeiten<br />

von Rudern bis Segeln bietet der Scharmützelsee,<br />

mit 1.370 Hektar Fläche der größte<br />

See Brandenburgs. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

ist das „Märkische Meer“ auch ein<br />

beliebtes Ziel bei Kurgästen, die heute beim<br />

Wellness in der Saarow-Therme im traditionsreichen<br />

Kurort Bad Saarow relaxen.<br />

Musikfestspiele in Sanssouci<br />

Nicht fehlen darf bei einer Reise durch<br />

Brandenburg die „preußische Perle“ –<br />

Potsdam. Die ehemalige Residenzstadt und<br />

heutige Landeshauptstadt lockt mit drei<br />

kunstvoll angelegten Parklandschaften und<br />

zwölf Schlössern zum Städtetrip. Wichtigste<br />

Sehenswürdigkeit ist Schloss Sanssouci, ehemalige<br />

Sommerresidenz Friedrichs des Großen,<br />

heute Unesco-Weltkulturerbestätte. Neben<br />

dem prachtvollen, auf Weinbergterrassen<br />

Die Russische Kolonie Alexandrowka, im Norden<br />

von Potsdam, wurde 1826 bis 1827 auf Wunsch<br />

Friedrich Wilhelm III. zum Gedenken an seinen<br />

verstorbenen Freund Zar Alexander I angelegt<br />

errichteten Schloss und dem 290 Hektar großen,<br />

mit Wasserspielen und Skulpturen gespickten<br />

Schlosspark lohnt auch die Innenstadt<br />

einen Besuch. Sehenswert sind vor allem<br />

das Holländische Viertel, die Nikolaikirche,<br />

Schloss Cecilienhof, das Krongut Borgstedt<br />

und die russische Siedlung Alex an drowka mit<br />

ihren 13 holzverkleideten Häusern, die ebenfalls<br />

zum Potsdamer Welterbe zählen. Darüber<br />

hinaus bietet die Hauptstadt Brandenburgs<br />

ein attraktives Kulturangebot. Ein Highlight<br />

sind die Musikfestspiele in den Schlössern<br />

und Gärten von Sanssouci (12.-28.6.15)<br />

mit rund 60 Konzerten, Opern und Open-Air-<br />

Veranstaltungen (siehe S. 64ff.). Ein besonderes<br />

Erlebnis ist die Potsdamer Schlössernacht<br />

(14.-15.8.15) mit Konzerten und Tanzvorführungen,<br />

Theaterspiel und Lesungen im festlich<br />

illuminierten Schlosspark.<br />

Die BUGA <strong>2015</strong> Havelregion –<br />

Flower Power mit Berlinnähe<br />

BUGA <strong>2015</strong> Havelregion<br />

18. April bis 11. Oktober<br />

Entdecken Sie die schönsten Plätze zur Bundesgartenschau <strong>2015</strong> in der Flusslandschaft<br />

Havel. Fünf Standorte fügen sich zu einem großen Ganzen zusammen und<br />

haben sich ein Herz gefasst, um Ihres zu erobern: Brandenburg an der Havel, Premnitz,<br />

Rathenow, Amt Rhinow/Stölln und die Hansestadt Havelberg. Nur eine Stunde von<br />

Berlin entfernt. Günstige Flüge nach Berlin über www.germanwings.com<br />

www.buga-<strong>2015</strong>-havelregion.de | www.reiseland-brandenburg.de<br />

Berlin / Brandenburg<br />

39


TourismusMarketing<br />

Niedersachsen GmbH (TMN)<br />

Essener Straße 1<br />

30173 Hannover<br />

Tel. 0049-511-2704880<br />

www.reiseland-niedersachsen.de<br />

Bremen<br />

Hannover<br />

Über 1.500 Stunden im Jahr scheint über der<br />

Ostfriesischen Insel Langeoog mit ihrem 14 km<br />

langen, natürlichen Sandstrand die Sonne<br />

Jahreszeit den Magen wärmt, wird meist als<br />

Abschluss einer vergnüglichen „Kohl- und<br />

Pinkeltour“ in geselliger Runde mit viel Bier<br />

und Schnaps genossen.<br />

Zwischen Watt und Heide<br />

An endlosen Inselstränden wandern<br />

und dem Meer auf den<br />

Grund gehen, die Farbenpracht<br />

der Heide genießen und große<br />

„Pötte“ bestaunen: In Niedersachsen<br />

gibt es viel zu erleben.<br />

Aufgereiht wie Perlen an einer unsichtbaren<br />

Schnur liegen sie vor der niedersächsischen<br />

Nordseeküste, die sieben ostfriesischen Inseln:<br />

Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog,<br />

Spiekeroog und Wangerooge. Sie<br />

bieten neben dem gesunden Reizklima beeindruckende<br />

Dünenlandschaften und einige<br />

der schönsten Strände <strong>Deutschland</strong>s. Den<br />

auf der 17 Kilometer langen aber nur 500<br />

Meter breiten Insel Juist zum<br />

Beispiel, der „schönsten<br />

Sandbank der Welt“. Winzig<br />

ist die kleinste Insel, Baltrum,<br />

die man in drei Stunden<br />

umwandern kann. Bei<br />

Kurgästen beliebt sind Borkum<br />

und das einstige Modebad<br />

Norderney. Wellness-<br />

Urlauber genießen auf Spiekeroog<br />

Thalasso-Anwendungen<br />

mit Meerwasser, Heilschlick<br />

und Nordseesand. Im<br />

April lockt Spiekeroog Musikbegeisterte<br />

zum Internationalen<br />

Jazzfestival (16.-<br />

19.4.<strong>2015</strong>), dieses Frühjahr bereits zum zehnten<br />

Mal. Besonders beliebt bei Familien sind<br />

die ebenso wie Juist autofreien Inseln Langeoog<br />

und Wangerooge. So ist jedes dieser Eilande<br />

eine kleine Welt für sich, mit jeweils<br />

ganz eigenen Charakter.<br />

Eines haben alle gemeinsam: Die<br />

Gezeiten prägen den Lebensrhythmus<br />

auf den Inseln im Nationalpark Niedersächsisches<br />

Wattenmeer - seit 2009 Unesco-<br />

Weltnaturerbe. Bei Ebbe kann der Urlauber<br />

individuell oder bei geführten Touren (was<br />

sehr ratsam ist) dem Meer im wahrsten Wortsinn<br />

auf den Grund gehen, eine außergewöhnliche<br />

Wanderung, die man unbedingt<br />

einmal mitgemacht haben sollte.<br />

Alte Kunst und große Schiffe<br />

Auch die Städtchen im Hinterland der Küste,<br />

wo die Menschen sich auch am Abend mit<br />

„Moin, Moin“ begrüßen, haben ihre Reize.<br />

Nicht nur wegen des bekannten Tees und der<br />

vielleicht noch bekannteren Ostfriesenwitze.<br />

In Emden, <strong>Deutschland</strong>s westlichster Hafenstadt,<br />

präsentiert die Kunsthalle berühmte<br />

Werke des Expressionismus, besonders der<br />

Künstlergemeinschaften „Brücke“ und „Blauer<br />

Reiter“, und zeitgenössische Kunst. Ostfriesische<br />

Idylle empfängt den Besucher in<br />

Greetsiel, wo die Krabbenkutterflotte im Hafen<br />

ebenso zu den Sehenswürdigkeiten gehört<br />

wie die zwei Wahrzeichen des Ortes,<br />

eine rote und eine grüne Windmühle, die<br />

„Greetsieler Zwillinge“. Schiffsfans lockt es<br />

nach Papenburg. In dem Städtchen an der<br />

Ems ist der Schiffbau zu Hause. Beim Stadtrundgang<br />

stehen das Freilicht-Schifffahrtsmuseum<br />

und eine Hafenrundfahrt ebenso auf<br />

dem Programm wie die Meyer-Werft, wo riesige<br />

Kreuzfahrtschiffe (im norddeutschen<br />

Plattdeutsch „Pötte“ genannt) entstehen.<br />

Ein Tipp für kulinarische Entdecker ist<br />

das Städtchen Oldenburg, der selbsternannten<br />

„Kohltourhauptstadt“. Hier dreht<br />

sich alles um das norddeutsche Gericht<br />

„Grünkohl mit Pinkel“. Dabei handelt es sich<br />

um eine geräucherte Grützwurst aus Speck,<br />

Bauchfleisch, Zwiebeln und Gewürzen, die<br />

mit Grünkohl und Kartoffeln serviert wird. Das<br />

deftige Gericht, das vor allem in der kalten<br />

Ein Traum in Violett<br />

Ein farbenfrohes Spektakel hat die Lüneburger<br />

Heide berühmt gemacht. Ab<br />

Anfang August überzieht die Heideblüte weite<br />

Teile der Landschaft um die Städte Lüneburg<br />

und Celle mit ihrem violetten Teppich.<br />

Dann ist die schönste Zeit für ausgedehnte<br />

Wanderungen, etwa auf dem Heidschnuckenweg.<br />

Wer lieber mit dem Fahrrad auf Entdeckungsreise<br />

geht: Mehr als 2.000 Kilometer<br />

Radwege führen durch die idyllische Gegend,<br />

die neben dem blühenden Heidekraut von<br />

Wacholderbüschen, Birken und Eichen geprägt<br />

ist. In den Heidedörfern finden im Sommer<br />

zahlreiche Heideblütenfeste statt.<br />

Darüber hinaus ist die Lüneburger Heide<br />

ein ideales Ziel für Unternehmungslustige:<br />

Zehn Erlebnisparks ganz unterschiedlicher Art<br />

befinden sich hier auf engem Raum. Die Palette<br />

reicht vom Vogelpark in Walsrode bis<br />

zum Heidepark in Soltau, wo Adrenalinjunkies<br />

bei wilden Achterbahnfahrten auf ihre Kosten<br />

kommen (siehe S. 60ff.).<br />

Die heutige Heidelandschaft des Naturparks Lüneburger<br />

Heide ist über Tausende von Jahren entstanden<br />

und verfügt über ein großes Wander- und Radwegenetz<br />

Eines der beliebtesten Wanderreviere im<br />

Norden ist der Harz, <strong>Deutschland</strong>s nördliches<br />

Mittelgebirge, dessen berühmtester Berg,<br />

der sagenumwobene Brocken (1.142 m), auf<br />

dem in der Walpurgisnacht die Hexen tanzen<br />

sollen, sich allerdings im benachbarten Sachsen-Anhalt<br />

erhebt. 2006 wurde der Harz, der<br />

bis 1990 durch die innerdeutsche Grenze geteilt<br />

wurde, als Nationalpark ausgewiesen.<br />

Zwei Drittel davon liegen in Niedersachen<br />

und laden zu Wanderungen ein durch Fichten-<br />

und Buchenwälder, vorbei an bizarren<br />

Klippen und durch geheimnisvolle Moore.<br />

40 Niedersachsen<br />

Deutsches Küstenland


die_9 Städte in Niedersachsen,<br />

Hannover Marketing & Tourismus GmbH<br />

Vahrenwalder Straße 7, 30165 Hannover<br />

Tel. 0049-511-16849746, www.9cities.de<br />

+1<br />

Neues hinter historischen<br />

Fassaden entdecken<br />

Braunschweig, Celle, Göttingen, Goslar,<br />

Hameln, Hannover, Hildesheim, Lüneburg<br />

und Wolfenbüttel, das sind gemeinsam mit<br />

der Autostadt die 9_Städte in Niedersachen.<br />

Sie faszinieren ihre Besucher mit Unesco-<br />

Welterbestätten, historischen Fachwerkensembles,<br />

prunkvollen Bürgerhäusern, sowie<br />

prächtigen Schlössern, Parks und Gärten. Historie,<br />

einzigartiges Ambiente und modernes<br />

Leben sind die Zutaten für ein beeindruckendes<br />

Besuchererlebnis.<br />

Das Adelsgeschlecht der Welfen hat in Niedersachsen<br />

vielfältige Spuren hinterlassen. Im<br />

Mittelalter erwählte der Welfenherzog Heinrich<br />

der Löwe Braunschweig zu seiner Residenz<br />

und ließ als Zeichen seiner Herrschaft<br />

ein Löwenstandbild errichten, welches noch<br />

heute als Wahrzeichen der Stadt auf dem mittelalterlichen<br />

Burgplatz steht. Das prachtvolle<br />

Romantisches Fachwerkensemble in Goslar<br />

Schloss in Wolfenbüttel zeigt in seinen Räumen<br />

höfische Wohnkultur und herzoglichen<br />

Glanz; die gegenüber liegende weltberühmte<br />

Herzog August Bibliothek beherbergt mittelalterliche<br />

Handschriften. Und aus Wolfenbüttel<br />

kommt ein ganz besonderes, weltbekanntes<br />

Produkt: der „Jägermeister“-Likör.<br />

In der Welfen-Residenzstadt Celle finden<br />

Besucher nicht nur <strong>Deutschland</strong>s ältestes<br />

komplett erhaltenes Welfenschloss, sondern<br />

auch eine wunderschöne Altstadt mit dem<br />

weltweit größten zusammenhängenden Fachwerkensemble.<br />

Gartenkunst in Vollendung erleben<br />

Sie in der einstigen Sommerresidenz<br />

der Welfen, den Herrenhäuser Gärten in Hannover.<br />

In der Sommersaison bildet der Große<br />

Garten, ein prächtiger Barockgarten, die<br />

traumhafte Kulisse für Feuerwerke, Theater,<br />

Kleinkunst und Konzerte.<br />

In Hameln, der Stadt des Rattenfängers,<br />

dreht sich vieles um die berühmte Märchenfigur.<br />

In der Sommersaison können Besucher<br />

jeden Sonntag während des Rattenfänger-<br />

Freilichtspiels die weltbekannte Geschichte<br />

mitten in der Altstadt live<br />

erleben. Das humorvolle<br />

Musical „RATS“ wird<br />

dort jeden Mittwoch aufgeführt.<br />

Die Hansestadt<br />

Lüneburg begeistert Besucher<br />

mit mittelalterlichem<br />

Charme. Seinen<br />

Reichtum und die prächtigen<br />

Patrizierhäuser verdankt<br />

die Stadt ihrer<br />

Lage auf einem Salzstock.<br />

Aber auch studentisches<br />

Treiben prägt die<br />

Stadt, ebenso wie die<br />

traditionsreiche Universitätsstadt<br />

Göttingen mit<br />

fast 25.000 Studenten<br />

und über 40 Nobelpreisträgern.<br />

Berühmt ist das<br />

Gänseliesel, das „meistgeküsste Mädchen<br />

der Welt“ auf dem Marktbrunnen vor dem<br />

mittelalterlichen Rathaus.<br />

Die lebendige Unesco-Weltkulturerbestadt<br />

Goslar fasziniert ihre Besucher mit<br />

Im Jahr <strong>2015</strong> feiert Hildesheim sein 1.200-jähriges<br />

Jubiläum – ein großes Ereignis für die Welterbe-Stadt<br />

mit der romanischen Kirche St. Michaelis<br />

dem mittelalterlichen Flair der historischen<br />

Altstadt, dem Erzbergwerk Rammelsberg, das<br />

als einziges Bergwerk der Welt über 1.000<br />

Jahre in Betrieb war, und der monumentalen<br />

Kaiserpfalz. Auch Dom und Michaeliskirche in<br />

Hildesheim zählen als herausragende<br />

Zeugnisse romanischer Baukunst zum<br />

Unesco-Weltkulturerbe. Das Roemer- und Pelizeaus<br />

Museum beherbergt eine weltberühmte<br />

Alt-Ägyptenausstellung. In diesem<br />

Jahr erwarten die Besucher der Stadt anlässlich<br />

des 1.200-jährigen Stadt- und Bistumsjubiläums<br />

ein buntes Veranstaltungsprogramm<br />

unter dem Motto „Stadtgefühl“.<br />

Für diejenigen, die in der Adventszeit<br />

klassische Weihnachtsstimmung und stilvolles<br />

Ambiente vor wunderschönen historischen<br />

Kulissen suchen, erstrahlen in allen<br />

Städten zauberhafte Weihnachtsmärkte (siehe<br />

S. 69ff.).<br />

Tipp: Eine ganz und gar andere Art von<br />

Historie bietet der Volkswagen Themen- und<br />

Erlebnispark der Autostadt in Wolfsburg (feiert<br />

dieses Jahr sein 15-jähriges Jubiläum mit<br />

einem großen Sommerfest), der auch das<br />

weltweit größte Auslieferungszentrum für<br />

Neuwagen beherbergt. In einer 28 Hektar<br />

großen Parklandschaft erwarten den Besucher<br />

Expeditionen in die Welt der Mobilität<br />

und Zeitreisen durch die Automobilgeschichte<br />

(siehe S. 62ff.)<br />

Mobile Erlebniswelten in der Autostadt<br />

Deutsches Küstenland<br />

Niedersachsen<br />

41


Bremens ältestes Viertel, der Schnoor, mit seinen<br />

pittoresken Häusern und Gassen begeistert seine Besucher<br />

mit uriger Atmosphäre und hanseatischer Tradition<br />

Nur wenige Schritte entfernt liegt zwischen<br />

Marktplatz und Weser die Böttcherstraße, die<br />

sich mit einer faszinierenden Symbiose aus<br />

traditioneller und expressionistischer Backstein-Architektur<br />

als Gesamtkunstwerk präsentiert.<br />

Kunstliebhaber finden im Roselius-<br />

Haus, dem ältesten Gebäude der Straße,<br />

eine Sammlung niederdeutscher Wohnkultur<br />

und Kunstwerke vom Mittelalter bis zum Barock<br />

sowie im Paula Modersohn-Becker Museum<br />

neben Werken der namensgebenden<br />

Künstlerin Sonderausstellungen zur klassischen<br />

Moderne.<br />

Tradition, Moderne und Meer erleben<br />

Historische Plätze und eine lebendige<br />

Szene, spannende Museen,<br />

futuristische Wissenswelten und<br />

viel maritimes Flair: Bremen und<br />

Bremerhaven – die überraschend<br />

vielseitigen Schwestern<br />

Herzstück, Mittelpunkt und gute Stube<br />

von Bremen ist der Marktplatz,<br />

umgeben vom 600 Jahre alten Rathaus mit<br />

seiner prachtvollen Weser-Renaissance-Fassade,<br />

dem St.-Petri-Dom und dem Haus<br />

der Bürgerschaft. Gerahmt von dem Ensemble<br />

historischer Bauten wacht die imposante<br />

Statue des Roland, Wahrzeichen<br />

und Freiheitssymbol der Stadt das mit dem<br />

Rathaus Unesco-Weltkulturerbe ist. Gleich<br />

um die Ecke ziehen die Bremer Stadtmusikanten<br />

Esel, Hund, Katze und Hahn die Blicke<br />

auf sich. Nebenan in den Gewölben<br />

des Ratskellers, einem der ältesten Weinkeller<br />

<strong>Deutschland</strong>s, lagern rund 650 Sorten<br />

edler Tropfen.<br />

Putzig, verträumt, pittoresk<br />

Den Kontrast zur Böttcherstraße bildet der<br />

Schnoor mit seinen schmalen, verträumten<br />

Gassen und putzigen kleinen Häusern. In<br />

dem pittoresken Viertel waren früher Flussfischer,<br />

Handwerker und Händler zu Hause,<br />

heute beherbergen die kleinen, restaurierten<br />

Bürgerhäuser exquisite Läden, nostalgische<br />

Kneipen und Restaurants. Zu einem kulinarischen<br />

Bummel lockt die Schlachte: Der ehemalige<br />

Uferhafen direkt an der Weser hat sich<br />

zu einer maritimen Gastromeile mit zahlreichen<br />

Restaurants, Cocktailbars, Kneipen und<br />

Biergärten gewandelt.<br />

App trifft Fahrrad<br />

Mit der kostenlosen App „BikeCityGuide“<br />

für Bremen und Bremerhaven wird die Fahrt<br />

überrascht<br />

Unser Tipp!<br />

Emile Bernard – Am Puls der Zeit<br />

7. Februar bis 31. Mai <strong>2015</strong><br />

Kunsthalle Bremen<br />

Online<br />

buchen bei den<br />

Bremen-Profis:<br />

Hotel schon ab 49,95 €<br />

pro Person im Doppelzimmer<br />

z. B. im Hotel Residence inkl. Frühstück<br />

www.bremen-tourismus.de<br />

Service-Telefon<br />

+ 49 (0)421 / 30 800 10<br />

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BREMER TOURISTIK-ZENTRALE<br />

Findorffstraße 105 · 28215 Bremen<br />

42 Bremen<br />

Deutsches Küstenland


durch die beiden Städte und in das angrenzende<br />

Umland auch für auswärtige Besucher<br />

zum Heimspiel. Stets aktuell kennt sie die kurzen<br />

und attraktivsten Wege durch die Stadt,<br />

weist auf die Sehenswürdigkeiten hin und<br />

spricht dabei mit dem Nutzer.<br />

Ein Gericht findet sich auf nahezu jeder<br />

Bremer Speisekarte: die Rote Grütze.<br />

Der traditionelle Nachtisch wird hier aus Himbeeren,<br />

Johannisbeeren, Kirschen und Erdbeeren<br />

zubereitet und mit Vanillesauce serviert.<br />

Faszinierende Museumslandschaften<br />

Die 2011 modernisierte und erweiterte<br />

Kunsthalle begeistert mit einem bedeutenden<br />

Kupferstichkabinett und Werken von Monet,<br />

van Gogh und Cézanne, Liebermann,<br />

Corinth und Paula Modersohn-Becker. Mit<br />

hochrangigen Leihgaben u. a. aus dem Musée<br />

d` Orsay lädt dort die Sonderausstellung<br />

„Emile Bernard – Am Puls der Moderne“<br />

(7.2.-31.5.<strong>2015</strong>; siehe S. 64ff.) ein. Getreu<br />

dem Motto „Faszination Ferne“ beschäftigt<br />

sich das Übersee-Musum – mit einzigartigen<br />

Exponaten unterschiedlicher Kultur- und Naturräume<br />

– in der Sonderausstellung „China<br />

unter Mao“ (noch bis 5.4.<strong>2015</strong>) mit einer der<br />

prägendsten politischen Persönlichkeiten Chinas.<br />

Im beliebten Universum Bremen, dem an<br />

einen riesigen silbernen Wal erinnernden Science-Center,<br />

können nach Umbau ab März<br />

<strong>2015</strong> neue faszinierende Themenwelten zu<br />

Mensch, Natur und Technik erkundet werden.<br />

Zu den „Wissenwelten“ (siehe S. 62ff.), die<br />

durch Ausprobieren und Interaktion auf unterhaltsame<br />

Weise Wissen vermitteln, gehört<br />

auch das grüne Science Center botanika, wo<br />

der Besucher – mit in diesem Jahr neuem<br />

Entdeckerzentrum – auf Expedition durch<br />

fernöstliche Kulturen und asiatische Pflanzenwelten<br />

geht.<br />

Wo einem Seewind um die Nase weht<br />

Maritimes Flair empfängt den Reisenden<br />

knapp 60 Kilometer flussaufwärts in Bremerhaven.<br />

Leuchttürme reihen sich entlang der<br />

Weser, Möwen begleiten ankommende Schiffe<br />

an der Nordseeküste. Auf dem kilometerlangen<br />

Weserdeich weht Spaziergängern unverwechselbarer<br />

Seewind um die Nase. In der<br />

größten Stadt an der deutschen Nordseeküste<br />

ist die Nähe und die noch immer innige<br />

Beziehung zum Meer auf Schritt und Tritt<br />

spürbar – und in den Museen erlebbar.<br />

Die älteste Hansekogge der Welt (14. Jh.)<br />

liegt im Deutschen Schifffahrtsmuseum, das<br />

Mehr als 200 Traditionssegler werden sich MItte<br />

August in Bremerhaven wieder zum Treffpunkt der<br />

internationalen Gemeinschaft der Segler versammeln<br />

die Entwicklung vom Lederboot zum Ozeandampfer<br />

schildert, vor Anker. Gleich nebenan<br />

geben sich Liebespaare das Ja-Wort auf der<br />

„Seute Deern“, dem weltweit größten noch<br />

fahrtauglichen hölzernen Frachtsegler. Ein<br />

einzigartiges Konzept bietet das Klimahaus<br />

Bremerhaven 8° Ost: Eine „Reise“ durch die<br />

Klimazonen der Erde – von der erfrischenden<br />

Kühle auf einer Schweizer Alm über die<br />

schwüle Hitze des tropischen Regenwalds bis<br />

in die Eiseskälte der Antarktis. Das Deutsche<br />

Auswandererhaus, 2007 als „European Museum<br />

of the Year“ ausgezeichnet, erinnert mit<br />

seiner bemerkenswerten Dokumentation daran,<br />

dass vor wenigen Generationen noch<br />

über sieben Millionen Deutsche ihr Heimatland<br />

verließen, um in der Welt ihr Glück zu<br />

suchen. In dem 2012 eröffneten Erweiterungsbau<br />

präsentiert das Museum nun auch<br />

300 Jahre Einwanderungsgeschichte nach<br />

<strong>Deutschland</strong>.<br />

Tierische Begegnungen machen Besucher<br />

im Fischereihafen bei der „Expedition Nordmeer“<br />

und im „Zoo am Meer“, wo sich Eisbären,<br />

Pinguine und Seehunde tummeln. Im<br />

neuen Nordsee-Aquarium kann man seit<br />

Sommer 2013 bizarre Fische wie Seewolf und<br />

Seehase beobachten (siehe S. 60ff.).<br />

Ein besonderes Erlebnis sind die Häfen der<br />

Stadt. Im Fischereihafen hat sich die Packhalle<br />

IV zu einer 180 Meter langen Flaniermeile<br />

rund um den Fisch entwickelt. Das „Schaufenster<br />

Fischereihafen“ ist eine Gourmetmeile<br />

für Fischliebhaber. Nach dem Gaumenschmaus<br />

geht es mit dem Hafenbus auf Entdeckungsfahrt<br />

zu den Überseehäfen mit dem<br />

Container- und Auto-Terminal sowie der legendären<br />

Lloyd Werft. Und beim Anblick der<br />

Traumschiffe am Kreuzfahrt-Terminal überkommt<br />

so manchen Besucher das pure Fernweh.<br />

Ein Highlight für die Fans von Rahseglern,<br />

Yachten und stolzen Windjammern ist die<br />

„Sail Bremerhaven“ (12.-16.8.<strong>2015</strong>), die regelmäßig<br />

mehrere 100.000 Besucher anlockt.<br />

Willkomen in der Seestadt Bremerhaven<br />

Entdecken Sie die Wissens- und Erlebniswelten mit dem Klimahaus Bremerhaven 8° Ost, dem<br />

Deutschen Schiffahrtsmuseum, dem Deutschen Aus wanderer haus und dem Zoo am Meer sowie<br />

Schiffe, Fisch, Shopping und viel mehr in Bremerhaven an der deutschen Nordseeküste.<br />

Tipps, Tickets, Termine: Erlebnis Bremerhaven GmbH · Bremerhaven Touristik<br />

H.-H.-Meier-Straße 6, D-27568 Bremerhaven<br />

TouristTel: +49 (0)471 - 41 41 41<br />

touristik@erlebnis-bremerhaven.de · www.bremerhaven-tourism.de · www.facebook.com/erlebnisbremerhaven<br />

Deutsches Küstenland<br />

Bremerhaven<br />

43


Hamburg Tourismus GmbH<br />

Wexstraße 7<br />

20355 Hamburg<br />

Tel. 0049-40-30051701<br />

www.hamburg-tourism.de<br />

Der wohl bekannteste Treffpunkt in der<br />

Hafencity sind die Magellan-Terrassen, die<br />

eindrucksvolle Ausblicke auf den Traditionsschiffhafen<br />

und die Elbphilharmonie bieten<br />

Flair mit maritimem Charme<br />

Hamburg, der größte Seehafen<br />

<strong>Deutschland</strong>s, imponiert mit hochklassigem<br />

Entertainment, einer lebendigen<br />

Kulturszene von klassisch<br />

bis modern und mit Shoppingerlebnissen<br />

in stilvollen Passagen<br />

Sogar Sonnenanbeter kommen auf ihre<br />

Kosten. An den Elbstränden und den Beachclubs<br />

entlang des Hafens herrscht an sonnigen<br />

Sommertagen mediterranes Flair. Genauso<br />

wie an der Alster, die sich im Herzen der<br />

Stadt zu einem großen, von Grünflächen umgebenen<br />

Binnensee staut. Eine Oase inmitten<br />

der Großstadt, die von Joggern und Radfahrern<br />

ebenso genossen wird wie von Flaneuren<br />

und Wasserwanderern, die mit dem Kanu<br />

oder – ganz trendy – beim Stand-Up Paddling<br />

die Wasserläufe der City erkunden.<br />

Der Hafen ist natürlich ein Muss. Bei<br />

einer Hafenrundfahrt bekommt der<br />

Besucher den besten Eindruck von<br />

der Vielfalt der Stadt. Zahlreiche Fleete,<br />

Wasserwege, durchziehen das Ensemble<br />

hoher, roter Backsteinbauten<br />

der Speicherstadt mit ihren einstigen<br />

Lagerhäusern, dem größten zusammenhängenden<br />

Lagerhaus-Komplex<br />

der Welt. Hinter den denkmalgeschützten<br />

Fassaden gibt es zahlreiche<br />

Museen zu entdecken, wie das „Miniatur<br />

Wunderland“ mit der größten<br />

Modelleisenbahnanlage der Welt.<br />

„Spicy’s Gewürzmuseum“, das „Internationale<br />

Maritime Museum“ oder<br />

die Ausstellung „Dialog im Dunkeln“<br />

sind weitere lohnende Attraktionen.<br />

Bei der Rundfahrt prominent im Blick: Die<br />

seit 2007 im Bau befindliche Elbphilharmonie,<br />

deren glitzernde Fassaden erahnen lassen,<br />

welch architektonisches Meisterwerk hier<br />

entsteht. Hoch her geht es im Hafen und auf<br />

der Flaniermeile entlang der Landungsbrücken<br />

beim alljährlichen Hafengeburtstag (8.-<br />

10.5.<strong>2015</strong>). Das größte Hafenfest der Welt<br />

lockt (zum 826. mal) mit seinem „Schlepperballett“<br />

und großen Schiffs-Paraden eine Million<br />

Besucher an, wie auch mit den Cruise<br />

Days (7.-13.9.<strong>2015</strong>), an denen sich Kreuzfahrtriesen<br />

wie die MS <strong>Deutschland</strong>, die MS Europa<br />

und die Queen Mary 2 ein Stelldichein geben.<br />

In der Kulturmetropole Hamburg spielt vor<br />

allem die Musik eine beachtenswerte Rolle.<br />

Musikgenuss vom Feinsten bieten in der Kulturmetropole<br />

Hamburg gleich drei große Orchester:<br />

das Philharmonische Staatsorchester<br />

Hamburg, das NDR-Sinfonieorchester und die<br />

Hamburger Symphoniker. Das wunderbare<br />

Ambiente der Laeiszhalle steht für unvergessliche<br />

Klassikabende. Bekannt für seine hochkarätigen<br />

Aufführungen ist die Hamburgische<br />

Staatsoper, in der unter anderem John Neumeiers<br />

weltberühmte Ballett-Kompanie, regelmäßig<br />

die Zuschauer begeistert. Einer der<br />

Programm-Höhepunkte des Hamburg Balletts<br />

ist die Veranstaltung „Junge Choreografen“<br />

in der Opera stabile (7.-9.3.<strong>2015</strong>).<br />

Die Speicherstadt, in Wilhelminischer Backsteingotik<br />

der Gründerzeit ab 1883 erbaut, ist eine der<br />

Hauptattraktionen bei der großen Hafenrundfahrt<br />

Theaterfreunde haben in der Hansestadt<br />

die Wahl zwischen drei Staats-Theatern und<br />

mehr als 40 Privat-Theatern – vom Thalia Theater<br />

über das Deutsche Schauspielhaus bis<br />

zum Altonaer Theater und der Komödie Winterhuder<br />

Fährhaus. Eine gute Möglichkeit,<br />

Hamburgs Bühnen kennen zu lernen, ist die<br />

Hamburger Theaternacht (5.9.<strong>2015</strong>). Aber<br />

Hamburg ist auch neben New York und London<br />

die drittgrößte Musicalmetropole der<br />

Welt (siehe S. 64ff.). Seit November vergangenen<br />

Jahres steht in dem neu eröffneten<br />

„Theater an der Elbe“ das Musical „Das<br />

Wunder von Bern“ auf dem Spielplan.<br />

Ein Magnet für Kunstliebhaber sind die<br />

Deichtorhallen. In den ehemaligen Markthallen<br />

haben sich ganz außergewöhnliche Ausstellungsräume<br />

angesiedelt. Im Haus der<br />

Photographie werden regelmäßig Werke zeitgenössischer<br />

Fotografen gezeigt. Höhepunkt<br />

für Liebhaber anspruchsvoller, künstlerischer<br />

Photographie ist die Triennale der Photographie,<br />

die dieses Jahr zum sechsten Mal in<br />

Hamburg stattfindet (18.-28.6.<strong>2015</strong>, siehe S.<br />

64ff.). Neben Vorträgen, Filmen und Projekten<br />

stehen unter dem Motto „The day will<br />

come“ mehrere Ausstellungen im Mittelpunkt,<br />

die weit über die Triennale hinaus in<br />

verschiedenen Museen zu sehen sind. Zeitgenössischer<br />

Kunst widmet sich vor allem in<br />

Großprojekten die Halle für Aktuelle Kunst.<br />

Sie präsentiert aus Anlass ihres 25-jährigen<br />

Bestehens eine groß angelegte Ausstellung<br />

zum Thema „Picasso in der zeitgenössischen<br />

Kunst“ (2.4.-12.7.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.). Zur<br />

Hamburger „Kunstmeile“ gehört ebenfalls<br />

das Bucerius Kunstforum, das dieses Frühjahr<br />

die Ausstellung „Miró. Malerei als Poesie“<br />

(31.1.-25.5.<strong>2015</strong>) zeigt.<br />

So reichhaltig und vielfältig wie das kulturelle<br />

Angebot der Hansestadt sind auch die<br />

Möglichkeiten für Urlauber, die ihre<br />

Zeit am liebsten mit Einkaufen verbringen.<br />

Auf sie wartet die größte<br />

Dichte an Einkaufspassagen in Nordeuropa,<br />

dazu elegante Edelboutiquen<br />

und die Shops weltberühmter<br />

Modelabels, die auf dem Luxus-Boulevard<br />

„Neuer Wall“ angesiedelt sind.<br />

Vielversprechende Nachwuchsdesigner<br />

tummeln sich im Schanzenviertel<br />

und im Karoviertel sowie auf St. Pauli,<br />

wo die jungen und hippen Hamburger<br />

einkaufen.<br />

St. Pauli muss man erlebt haben:<br />

Die Reeperbahn, die „sündige Meile“,<br />

ist längst mehr, als eine Ansammlung<br />

alteingesessener Erotik-Etablissements.<br />

Mit ihren Seitenstraßen wie<br />

der Großen Freiheit, der Talstraße und der<br />

Gegend um den Hans-Albers-Platz, ist hier<br />

Hamburgs Amüsier- und Partyviertel. Besonders<br />

intensiv gefeiert wird beim Reeperbahnfestival<br />

(23.-26.9.<strong>2015</strong>), wenn etwa 300 Bands<br />

und Einzelkünstler über die Bühnen von rund<br />

70 Clubs, Bars und Theatern auf dem gesamten<br />

Kiez rocken.<br />

Festlich und besinnlich ist die Adventszeit<br />

in Hamburg mit hanseatischer Ausstrahlung<br />

auf 15 Weihnachtsmärkten (siehe S. 69ff.).<br />

44 Hamburg<br />

Deutsches Küstenland


Tourismus-Agentur<br />

Schleswig-Holstein GmbH<br />

Wall 55 · 24103 Kiel<br />

Tel. 0049-431-600 58 3<br />

www.sh-tourismus.de<br />

Kiel<br />

Hamburg<br />

Horizonte – wie nirgendwo<br />

Spannende Exkursionen im Wattenmeer, Badespaß an feinen Sandstränden<br />

und sportliche Touren im Binnenland, dazu verträumte Inseln<br />

und beschauliche Städtchen – Schleswig-Holstein, das Mee(h)r-Erlebnis<br />

Sie lugen aus dem Wattenmeer wie Maulwurfshügel,<br />

winzig klein trotzen sie Wind, Wellen<br />

und Sturmfluten. Die Halligen, „schwimmende<br />

Träume“, wie sie der Dichter Theodor<br />

Storm beschrieb, sind weltweit einzigartig.<br />

Vom Meer umspült und manchmal sogar überspült<br />

liegen die zehn Mini-Eilande mitten im<br />

Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.<br />

Auf manchen kann man wohnen und<br />

den rauen Alltag im Wattenmeer hautnah erleben,<br />

einen Tagesausflug − am schönsten mit<br />

der Pferdekutsche durchs Watt − lohnen sie<br />

alle. Die bekanntesten Halligen sind Hooge,<br />

Gröde, Südfall, Langeneß und Oland. Ein besonderes<br />

Erlebnis bieten die Halligen im Frühjahr,<br />

wenn riesige Schwärme von Ringelgänsen<br />

auf den sattgrünen Wiesen rasten. Aus Anlass<br />

dieses Naturereignisses gibt es alljährlich die<br />

Ringelganstage (18.4.-3.5.<strong>2015</strong>).<br />

Für einen Urlaub bequemer sind die Nordfriesischen<br />

Inseln. Amrum zum Beispiel, wo<br />

herrliche Dünen zum Wandern einladen, Pellworm,<br />

die grüne Insel im Watt mit bäuerlichem<br />

Charakter und himmlischer Ruhe oder<br />

die Familieninsel Föhr. Wer Trubel sucht, der<br />

findet ihn vor allem auf Sylt, der größten und<br />

lebhaftesten Nordfriesischen Insel, die ihren<br />

Ruhm auch den zahlreichen Prominenten aus<br />

Wirtschaft, Politik und Showgeschäft verdankt.<br />

Als Tagesausflug einplanen sollten<br />

Nordsee-Urlauber einen Ausflug nach Helgoland,<br />

<strong>Deutschland</strong>s einziger Hochseeinsel. Allen<br />

Inseln und den Ferienorten an der Küste<br />

gemeinsam ist ein doppeltes Vergnügen: bei<br />

Flut kann man im Meer plantschen und bei<br />

Ebbe durchs Watt wandern.<br />

Denn die Inseln und Halligen sind umschlossen<br />

vom Wattenmeer, das 2009<br />

als erste deutsche Naturlandschaft in die Liste<br />

der Unesco-Weltnaturerbestätten aufgenommen<br />

wurde, gemeinsam mit den Nationalparks<br />

von Hamburg und Niedersachsen sowie<br />

dem Wattenmeer-Schutzgebiet der Niederlande.<br />

Spannend wird es bei Ebbe, alle sechs<br />

Stunden, wenn das Meer sich von den Stränden<br />

zurückzieht und man auf dem Meeresboden<br />

spazieren gehen kann. Dabei gibt es<br />

Wattwürmer, Strandkrabben und Wattenschnecken<br />

zu entdecken oder man kann<br />

Bernstein aus dem Schlick buddeln. Trockenen<br />

Fußes lässt sich die Tierwelt des Wattenmeers<br />

im Multimar Wattforum in Tönning, auf<br />

der Halbinsel Eiderstedt, erleben: Dort sind<br />

Seepferdchen, Seesterne und andere Exoten<br />

in 36 Aquarien zu entdecken.<br />

Krabben frisch vom Kutter<br />

Entlang der Küste und im flachen Hinterland<br />

locken kleine, heimelige Städte. Ein kleines<br />

Schmuckstück ist Friedrichstadt,<br />

eingerahmt von den Flüsschen<br />

Eider und Treene. Das „Holländerstädtchen“<br />

verströmt mit seinen<br />

Grachten und schmalen<br />

Giebelhäusern einen Hauch von<br />

Amsterdam mitten in Friesland. In<br />

Friedrichskoog, im Südwesten des<br />

Landes, ist die Seehundaufzuchtstation<br />

eine Attraktion. Eine weitere ist<br />

der malerische kleine Hafen, in<br />

dem eine beachtliche Krabbenkutterflotte<br />

liegt. Die Krabben werden<br />

hier − wie auch in Büsum einige Kilometer<br />

weiter nördlich − direkt<br />

vom Kutter verkauft: ganz frisch, so<br />

schmecken sie am besten. Geschichten<br />

über das Leben der Krabbenfischer<br />

stehen im Museum am Meer im Mittelpunkt.<br />

Ein Touristenzentrum in der Region ist St.<br />

Peter-Ording. Das Nordseeheilbad liegt auf<br />

der Spitze der Halbinsel Eiderstedt. Hauptanziehungspunkt<br />

für Familien, Jogger, Kiter<br />

und Strandsurfer ist der zwölf Kilometer lange<br />

Strand, auf dem Restaurants auf riesigen<br />

Stelzen stehen. Der Strand ist das ganze Jahr<br />

über eine Bühne für unterschiedlichste<br />

Events, von der Pfingstregatta der Strandsurfer<br />

(23./24.5.<strong>2015</strong>) über die Beach-Volleyball-<br />

Tour (24.-26.7.<strong>2015</strong>) bis zum Drachenfestival<br />

(7.-9.8.<strong>2015</strong>).<br />

Die Wunderwelt des Wattenmeers<br />

– mal Land, mal<br />

Wasser – kann man am besten<br />

bei naturkundlichen Watt-Führungen<br />

durch den Nationalpark-Ranger<br />

verstehen lernen<br />

Schöne Traditionsfeste locken nach Husum,<br />

dem Heimatstädtchen des Dichters Theodor<br />

Storm („Der Schimmelreiter“), gegenüber der<br />

Halbinsel Nordstrand in der Region Nordfriesland<br />

gelegen. Höhepunkte im Veranstaltungskalender<br />

sind im Frühling das Krokusblütenfest<br />

(28./29.3.<strong>2015</strong>), bei dem ca. fünf<br />

Millionen Blüten den Schlosspark wie einen<br />

lila Teppich überziehen, das Festival „Raritäten<br />

der Klaviermusik“ im Schloss, bei dem<br />

selten gespielte Klavierliteratur aufgeführt<br />

wird (21.-29.8.<strong>2015</strong>) und die Husumer Krabbentage<br />

(17./18.10.<strong>2015</strong>) mit Wett-Krabbenpulen<br />

und Shantychor im Hafen.<br />

Für Kunstinteressierte lohnt sich ein Ausflug<br />

nach Seebüll, nördlich von Niebüll. Dort befindet<br />

sich in einem roten Backsteinbau, in dem<br />

der Künstler seit 1937 lebte, das Nolde-Museum.<br />

Neben Stillleben und Landschaftsbildern<br />

sind dort auch die sogenannten „ungemalten<br />

Bilder“ des expressionistischen Malers.<br />

Der 41,5 Meter hohe Leuchtturm der Insel<br />

Pellworm wurde 1907 fertiggestellt und bis 1977<br />

von einem Leuchtturmwächter betreut, der in<br />

den Gebäuden neben dem Turm wohnte<br />

Einer kulinarischen Spezialität Nordfrieslands<br />

begegnet der Urlauber<br />

tagtäglich: Es sind die Schafe, die wie weiße<br />

Wollknäuel auf Wiesen und Deichen grasen.<br />

Das Fleisch der Salzwiesenlämmer ist<br />

fettarm und zart, mild und doch würzig.<br />

Lamm in allen Variationen stehen auf den<br />

Speisekarten der Restaurants, besonders<br />

während der 20. Nordfriesischen Lammtage<br />

(9.5.-31.7.15).<br />

Deutsches Küstenland<br />

Schleswig-Holstein<br />

45


Die Kammern der „Neuen Schleuse“ des<br />

Nord-Ostsee-Kanals sind 310 m lang, 42 m breit<br />

und 14 m tief – der Kanal gehört zu den drei<br />

größten und meistbefahrensten Kanälen der Welt<br />

Sailing, Surfing, Shopping<br />

Kuriose Anblicke beschert der Nord-Ostsee-<br />

Kanal: Wenn die gewaltigen Ozeanriesen von<br />

Brunsbüttel, an der Elbmündung im Südwesten<br />

Schleswig-Holsteins, quer durchs Land<br />

nach Kiel schippern, glaubt man, sie würden<br />

förmlich über die Wiesen fahren. Bei einer<br />

Radtour entlang des Kanals kommt man den<br />

„Pötten“ ganz nah.<br />

Kiel ist <strong>Deutschland</strong>s nördlichste Landeshauptstadt.<br />

Zahllose bunte Segelboote<br />

schaukeln im Sommer in der Kieler Förde,<br />

dazu sorgen Skandinavienfähren und Kreuzfahrtschiffe<br />

aus aller Welt für maritimes Flair.<br />

Das Leben mit dem Wasser prägt den Alltag<br />

in der Stadt. Stolze Traditionssegler und luxuriöse<br />

Yachten gehören hier zum Stadtbild.<br />

Ganz besonders während der „Kieler Woche“,<br />

dem größten Segelsportereignis der<br />

Welt und gleichzeitig größtes Sommerfest<br />

Nordeuropas (19.-28.6.<strong>2015</strong>). Das Programm<br />

reicht von packenden Segelregatten bis zur<br />

Internationalen Balloon Sail. Aber Kiel bietet<br />

auch Shoppingerlebnisse und eine Reihe attraktiver<br />

Museen. Das größte ist die Kunsthalle<br />

mit einer Sammlung von 40.000 Grafiken<br />

aus fünf Jahrhunderten, 1.200 Gemälden und<br />

300 Skulpturen. Das „Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum“<br />

dokumentiert nach dreijähriger<br />

Sanierungspause mit zahlreichen kleinen<br />

und großen Exponaten die maritime<br />

Tradition Kiels.<br />

Für Museumsbesuche lohnt sich die<br />

Reise noch ein Stück weiter in den<br />

Norden, ins beschauliche Schleswig,<br />

wo im prächtigen Schloss Gottorf<br />

gleich zwei interessante Sammlungen<br />

zu sehen sind: Die ehemalige Residenz<br />

der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf<br />

beherbergt das Archäologische<br />

Landesmuseum und das Landesmuseum<br />

für Kunst- und Kulturgeschichte.<br />

In dem zur Anlage gehörenden<br />

Barockgarten können Besucher<br />

den Gottorfer Riesenglobus von innen<br />

betrachten. Am gegenüberliegenden<br />

Ufer der Schleibucht liegt die rekonstruierte<br />

Wikingersiedlung Haithabu. Das Museum gewährt<br />

faszinierende Einblicke in die Struktur<br />

der einstigen Handelsniederlassung. Am südöstlichen<br />

Rand der Förde, wie der langgezogene<br />

Fjord der Schlei genannt wird, liegt das<br />

Wasserschloss Glücksburg. Im Inneren des<br />

weißen Traumpalastes spaziert der Besucher<br />

durch die Fürstenloge, Prunkräume, und eine<br />

reich ausgestattete Schatzkammer.<br />

Auf dem Amazonas des Nordens<br />

Zu den beliebtesten Urlaubsgebieten in<br />

Schleswig-Holstein gehört die südwestlich<br />

von Kiel gelegene Holsteinische Schweiz,<br />

eine sanft gewellte Bilderbuchlandschaft mit<br />

idyllischen Seen, Teichen und Buchenwäldern.<br />

Die Region lässt sich wunderbar mit<br />

dem Fahrrad entdecken, und dabei macht<br />

mancher Gast die Erfahrung, dass „das platte<br />

Land“ gar nicht so flach ist, wie man meint.<br />

Eine Alternative für unterhaltsame Erkundungstouren<br />

ist eine Bootspartie in der Seenlandschaft<br />

um die Städte Malente, Plön mit<br />

seinem leuchtend weißen Schloss, und Eutin.<br />

Neben rund 200 kleinen und größeren Seen<br />

prägen Schlösser und stattliche Herrenhäuser<br />

wie Gut Panker die Region.<br />

Beschaulich ist es auch im Herzogtum Lauenburg,<br />

wo der Naturpark Lauenburgische<br />

Seen und die Schaalseeregion mit weiten<br />

Wäldern und zahlreichen Gewässern zu ausgedehnten<br />

Wanderungen, Radeltouren oder<br />

Kanufahrten einladen. Ein besonderes Vergnügen<br />

ist eine Paddeltour auf der Wakenitz<br />

zwischen Lübeck und dem Ratzeburger See,<br />

dem „Amazonas des Nordens“, so genannt<br />

wegen seiner urwüchsigen Ufervegetation,<br />

die dem 14,5 Kilometer langen Abschnitt einen<br />

dschungelartigen Charakter verleihen. In<br />

Lauenburg, einem idyllischen Städtchen mit<br />

In Mölln, Herzogtum Lauenburg, ist Till Eulenspiegel<br />

immer noch lebendig, wenn am Originalschauplatz<br />

auf dem historischen Marktplatz die<br />

Eulenspiegel-Festspiele inszeniert werden<br />

Kopfsteinpflastergassen und roten Ziegelhäusern<br />

starten im Sommer Dampfschifffahrten<br />

auf der Elbe. Im Städtchen Mölln trieb einst<br />

Till Eulenspiegel seine Späße. In Ratzeburg,<br />

im Zentrum der Ratzeburger Seenlandschaft,<br />

ist der mittelalterliche Dom ein beliebtes Ziel.<br />

So klingt der Norden<br />

Jedes Jahr im Sommer wird die Region für<br />

ein paar Wochen zum Nabel der Musikwelt.<br />

Beim Schleswig-Holstein Musik-Festival<br />

(11.7.-30.8.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.) werden Kirchen,<br />

Werften und Herrenhäuser, Scheunen<br />

und Gutshöfe zu Konzertsälen und Bühnen<br />

für aufstrebende Nachwuchstalente und<br />

Weltstars der klassischen Musik. Das Musikfestival<br />

ist die spektakulärste Veranstaltung im<br />

Land zwischen den Meeren, aber auch einige<br />

kleinere Events, wie die Jazz Baltica oder die<br />

Eutiner Festspiele lohnen den Besuch.<br />

Zurück ans Meer, an die schönsten Badeorte<br />

der schleswig-holsteinischen Ostsee. Das<br />

moderne Ferienzentrum Weißenhäuser<br />

Strand ist ein beliebtes Ziel für Wasserratten<br />

und Familien. Ungestört im Liegestuhl faulenzen,<br />

dazu lädt der breite Strand der Segelhochburg<br />

Heiligenhafen ein. Von Dahme bis<br />

Travemünde erstreckt sich die „Riviera des<br />

Nordens“, die eigentlich Lübecker Bucht<br />

heißt. Hier reiht sich ein feinsandiger Strand<br />

an den nächsten. Acht Kilometer misst allein<br />

der Sandstrand des Nobelkurorts Timmendorfer<br />

Strand, an dessen Dünen und baumbestandener<br />

Promenade sich am Wochenende<br />

der Jet-Set tummelt. Den Gegensatz dazu<br />

bildet das benachbarte Niendorf, durch das<br />

noch ein Hauch von Fischerromantik weht.<br />

Am Hafen werden morgens an bunten Holzbuden<br />

am Steg Scholle und Aal, Dorsch und<br />

Hering direkt vom Kutter verkauft.<br />

Was wäre eine Reise in den Norden<br />

<strong>Deutschland</strong>s, ohne die „Königin der<br />

Hanse“, die alte Hansestadt Lübeck zu besuchen.<br />

Die Heimat von Thomas Mann, gehört<br />

mit seiner Backsteingotik zu den deutschen<br />

Unesco-Welterbestätten. Viele Bauwerke dokumentieren<br />

noch heute für<br />

jeden sichtbar den einstigen<br />

Reichtum – das berühmte<br />

Holstentor, Wahrzeichen der<br />

Stadt, ebenso wie die<br />

prunkvollen Kaufmannshäuser<br />

in der Altstadt und im<br />

Museumshafen. Daneben<br />

gibt es interessante Museen<br />

zu entdecken: Eine atemberaubende<br />

Symbiose zwischen<br />

Alt und Neu, zwischen<br />

Mittelalter und Moderne<br />

präsentiert das Museumsquartier<br />

St. Annen auf<br />

dem Gelände der ehemaligen<br />

Klosterkirche St. Annen. Einblicke in das<br />

politische Leben und Wirken eines großen<br />

Politikers gibt das „Willy-Brandt-Haus”. In die<br />

Welt von Thomas und Heinrich Mann eintauchen<br />

kann der Besucher im Buddenbrookhaus,<br />

wo sich die ganze Welt der Künstlerdynastie<br />

auf zwei Etagen ausbreitet. Und dann<br />

ist da noch das berühmte Lübecker Marzipan,<br />

eine süße Erinnerung, die man sich auf der<br />

Zunge zergehen lassen sollte.<br />

46 Schleswig-Holstein<br />

Deutsches Küstenland


Schwerin<br />

Natur- und Wasserfreuden<br />

Wasserlandschaften an langgestreckten Küsten, idyllischen Seen und auf<br />

sonnenverwöhnten Inseln, ebenso kulturelle Vielfalt in Hanse-Städten<br />

und bei Festivals – Mecklenburg-Vorpommern verwöhnt seine Gäste<br />

Ostseeurlaub auf der<br />

Sonneninsel Usedom.<br />

Vor allem mit unverfälschter Natur ist die<br />

Region im Nordosten <strong>Deutschland</strong>s reich gesegnet.<br />

Auf den Inseln ebenso wie im Hinterland<br />

der Küste, wo ausgedehnte Laubwälder,<br />

Moore und Seen zu vielfältigen Aktivitäten<br />

und Entdeckungen einladen: 2.000 Gewässer<br />

aller Größe verteilen sich über Mecklenburg-<br />

Vorpommern, dazu hat das Bundesland eine<br />

2.000 Kilometer lange Küstenlinie. Rund<br />

26.000 Kilometer Flüsse, Bäche und Kanäle<br />

machen die Region zu einem wahren Paddelparadies.<br />

Wasser ist hier ein prägendes Element.<br />

Hobby-Angler brauchen hier keinen<br />

Angelschein, sondern halten ihre Ruten mit<br />

dem so genannten „Touristenfischereischein“<br />

ins Wasser. Hausbootfahren – eine besonders<br />

reizvolle und erholsame Reviererkundung ist<br />

auf den schier unendlichen Wasserflächen<br />

ohne Führerschein möglich.<br />

Dem Thema Wasser widmet sich dieses<br />

Jahr auch die Mecklenburgische Seenplatte,<br />

das größte zusammenhängende Wassersportrevier<br />

Europas, in besonderer Weise. Mit der<br />

Veranstaltung „Wasser erleben – schauen,<br />

staunen, Probe fahren“ soll die „Müritz Action“<br />

(5.-7.6.<strong>2015</strong>) in Rechlin an der Müritz<br />

vor allem Neueinsteiger mit dem nassen Element<br />

vertraut machen. Besucher können sich<br />

an den drei Tagen über vielerlei Wassersportmöglichkeiten<br />

informieren und zugleich Boote<br />

testen. Die Müritz ist das Herzstück der Seenplatte<br />

und nach dem Bodensee der zweitgrößte<br />

Binnensee <strong>Deutschland</strong>s. Viele Tipps<br />

zu Revieren und Aktivitäten der Seenplatte<br />

finden sich in einer eigenen Broschüre.<br />

Ebenfalls zur „Müritz Action“ zählt die „14.<br />

Müritz Sail“ (14.-17.5.<strong>2015</strong>). Bei der kleinen<br />

Schwester der Rostocker „Hanse Sail“ treffen<br />

elegante Yachten auf sportliche Drachenboote<br />

und Outrigger. Zum Programm gehören unter<br />

anderem Segelwettkämpfe, Wasserskivorführungen<br />

und eine Flottenparade. Beim „Fischerstechen“<br />

und einem so genannten Waterball<br />

kann das Publikum selbst aktiv werden.<br />

Wasser ist auch ein prägendes Element in<br />

den Werken der expressionistischen Maler Max<br />

Pechstein und Karl Schmidt-Rottluf – aus der<br />

Künstlergruppe „Brücke“. Beide waren fasziniert<br />

und inspiriert von der Landschaft der Ostsee.<br />

Unter dem Titel „Zwei Männer – ein<br />

Meer“ präsentiert das Pommersche Landesmuseum<br />

in Greifswald über 100 Gemälde, Grafiken<br />

und Künstlerpostkarten der zwei Maler.<br />

Inselträume in der Ostsee<br />

Die Insel Rügen, <strong>Deutschland</strong>s größtes Eiland,<br />

fasziniert vor allem wegen seiner markanten<br />

Steilküste, die schon im Bild „Kreidefelsen<br />

auf Rügen“ von Caspar David Friedrich<br />

und anderen Künstlern der Romantik verewigt<br />

wurde. Kilometerlange alte Alleen verbinden<br />

im Inselinnern beschauliche Dörfer<br />

Tourismusverband<br />

Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />

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Besonders beliebt bei<br />

Seglern ist die Müritz,<br />

<strong>Deutschland</strong>s größter<br />

Binnensee, wo man bei<br />

Flaute auch wunderbar<br />

im Wasser oder in der<br />

Sonne baden kann<br />

mit den Badeorten<br />

an der Küste. Dazu<br />

gehört die „weiße Perle“ Putbus, so genannt<br />

wegen ihrer schneeweißen Bäderarchitektur.<br />

Größtes und beliebtestes Seebad auf Rügen<br />

ist Binz im Nordosten der Insel. Sonne,<br />

Strand und Meer ziehen die Besucher ebenso<br />

in den Badeort mit seiner kilometerlangen<br />

Strandpromenade an der Prorer Bucht, wie<br />

die weißen Villen und Häuser mit ihrem kunterbunten<br />

Stil-Mix aus Klassizismus, Neobarock<br />

und Jugendstil. Ein ideales Ziel ist die Insel<br />

auch für Wellness-Urlauber, wo sie viele<br />

Heilmittel genießen, die die Natur bereithält<br />

– Meerwasser, Meersalz und Algen oder heimischen<br />

Sanddorn und die Rügener Heilkreide<br />

(siehe S. 57ff.).<br />

Der „Grand Schlemm“ ist ein kulinarischer Kurzurlaub<br />

mit einer Gourmet-Strandwanderung auf der Sonneninsel<br />

Usedom und feiert heuer 10-jähriges Jubiläum<br />

Usedom, die zweitgrößte deutsche Insel ist<br />

für Schweizer Gäste besonders bequem erreichbar:<br />

Von Bern und Zürich geht es jedes<br />

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• 720 km² Naturpark<br />

• 180 km Rad- & 400 km Wanderwege<br />

• Lückenlos erhaltene Bäderarchitektur<br />

• 5 historische Seebrücken<br />

• Zahlreiche Unterkünfte mit Einmaligkeitswert<br />

• Kunst & Kultur inselweit erleben<br />

• Europas längste Strandpromenade<br />

• 18 Seen, Achterwasser, Peenestrom<br />

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47


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Insel. Dort kuscheln sich beschauliche Fischerdörfer<br />

in grünen Buchten, während sich<br />

am Strand mondäne Seebäder aneinanderreihen.<br />

Auf den Seebrücken weht dem Besucher<br />

würzige Meeresluft um die Nase, und<br />

die Augen wandern staunend über wie Zuckerwerk<br />

anmutende Fassaden der Villen in<br />

den drei Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf<br />

und Bansin sowie im Ostseebad Zinnowitz.<br />

Die mit Säulen, Erkern, Türmchen, Balustraden<br />

und filigranen Stuckelementen geschmückten<br />

Häuser sind typisch für die Usedomer<br />

Bäderarchitektur. Damals war es fast<br />

ein Muss, eine herrschaftliche Villa in einem<br />

der mondänen Seebäder auf Usedom zu besitzen.<br />

Hier verbrachte man die schönste Zeit<br />

des Jahres als Sommerfrische. Heute macht<br />

die architektonische Vielfalt der Häuser den<br />

besonderen Reiz der Usedomer Bäderarchitektur<br />

aus.<br />

Die drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf<br />

und Bansin sind auch Stationen<br />

des „Grand Schlemm“, einer kulinarischen<br />

Strandwanderung, die dieses Jahr bereits<br />

zum zehnten Mal stattfindet (16.5.<strong>2015</strong>).<br />

An „Gourmet-Picknickplätzen“ bieten die Inselköche<br />

ihre aromatischen Kreationen an.<br />

Weitere Gelegenheiten, regionale Spezialitäten<br />

zu probieren, bieten die „19. Usedomer<br />

Heringswochen“ (21.3.-11.4.<strong>2015</strong>) und die<br />

Wildwochen im Oktober.<br />

Das 18. Usedomer Jazz-Festival (5./6.6.<br />

<strong>2015</strong>) geht in Heringsdorf über die Bühne,<br />

das 6. Dixielandfestival (20.6.<strong>2015</strong>) und das<br />

17. Countryfest (21./22.8.<strong>2015</strong>) finden in Koserow<br />

statt. Das musikalische Highlight im<br />

Veranstaltungskalender ist das Usedomer Musikfestival<br />

(19.9.-10.10.<strong>2015</strong>), bei dem herausragende<br />

Orchester, Musiker und Chöre unter<br />

Leitung bekannter Dirigenten an mehreren<br />

Orten auf der Insel gastieren.<br />

Jubiläum mit Weltstars<br />

Das bekannteste Musik-Event in der Region<br />

und weit darüber hinaus sind die Festspiele<br />

Mecklenburg-Vorpommern, die diesen Sommer<br />

Jubiläum feiern – sie werden 25 Jahre alt<br />

(20.6.-19.9.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.). Das Jubiläums-Programm<br />

ist gespickt mit Weltstars wie<br />

Anne-Sophie Mutter, Julia Fischer, András<br />

Schiff, Kent Nagano, Ulrich Tukur, Götz Alsmann<br />

und Klaus Maria Brandauer.<br />

Abwechslungsreiche Radrouten wie der<br />

Mecklenburgische Seen-Radweg oder<br />

der Havel-Radweg führen immer wieder<br />

durchs Grüne oder ans Wasser. Zum ersten<br />

Mal laden auch die Festspiele unter dem<br />

Motto „Musik bewegt“ am 21. Juni zu einer<br />

musikalischen Erlebnisreise – mit dem eigenen<br />

oder einem geliehenen Fahrrad – in<br />

Schwerin und Umgebung ein, um musikalischen<br />

Leckerbissen an verschiedenen Veranstaltungsorten<br />

zu lauschen.<br />

Schwerin ist <strong>Deutschland</strong>s kleinste Landeshauptstadt,<br />

hat aber durchaus ein recht stattliches<br />

Ambiente.<br />

Schon wegen seines märchenhaften Schlosses<br />

auf einer Insel im Schweriner See gelegen,<br />

mit anschließendem Park, lohnt der Besuch<br />

– und wegen der Schlossfestspiele (3.7.-<br />

9.8.<strong>2015</strong>, siehe S. 64ff.), die dieses Jahr mit<br />

„La Traviata“ ein weiteres Verdi-Werk auf<br />

dem Spielplan haben.<br />

Seit die Hansestadt Wismar mit Augenmaß<br />

und viel Stilempfinden restauriert wurde, gehört<br />

die Hansestadt zu den schönsten an der deutschen<br />

Ostseeküste – hier: am Ziegenmarkt<br />

Stolze Hansestädte<br />

Mit einer historischen Altstadt, einem<br />

malerischen Marktplatz und Sehenswürdigkeiten<br />

wie dem Fürstenhof und der Nikolaikirche<br />

begeistert die Hansestadt Wismar,<br />

an der mecklenburgischen Ostseeküste, seine<br />

Besucher. Seit vorigem Sommer ist die zum<br />

Unesco-Weltkulturerbe zählende Stadt um<br />

eine Attraktion reicher: In zwei historischen<br />

Giebelhäusern in der Altstadt wurde das<br />

Welt-Erbe-Haus mit einer Dauerausstellung<br />

zum Thema eröffnet. Ein Höhepunkt im Wismarer<br />

Festkalender sind die 24. Wismarer Hafentage<br />

(11.-14.6.<strong>2015</strong>) mit Musikbühnen und<br />

Jahrmarkttreiben am Alten Hafen.<br />

Weltoffene Atmosphäre verströmt Rostock,<br />

die größte Stadt von Mecklenburg-Vorpommern,<br />

mit dem Überseehafen, an dem die<br />

Kreuzfahrtriesen anlegen, ihrer Altstadt mit<br />

Einkaufsboulevards, Marktplatz und Backsteinkirchen.<br />

Besuchermagnet Nummer eins<br />

ist jedoch die 25. Hanse Sail (6.-9.8.<strong>2015</strong>), eines<br />

der weltgrößten maritimen Feste, bei<br />

dem vier Tage lang Traditionssegler, imposante<br />

Windjammer und Museumsschiffe in<br />

der Hansestadt zu Gast sind. Segelsport der<br />

Extraklasse erwartet die Besucher in Warnemünde,<br />

dem Seebad mit seinem beliebten<br />

Fischmarkt am rechten Ufer des Alten Stroms,<br />

bei der Warnemünder Woche (4.-12.7.<strong>2015</strong>),<br />

die bereits zum 78. Mal stattfindet.<br />

Auch Stralsund, das „Venedig des Nordens“<br />

wurde in die Liste der Unesco-<br />

Welterbestätten aufgenommen. Die Stadt<br />

liegt wie ein Wasserschloss auf einer Insel, die<br />

durch Brücken und Dämme mit dem Festland<br />

verbunden ist. Unbedingt besuchen sollte<br />

man das Ozeaneum. 2010 als Europas Museum<br />

des Jahres ausgezeichnet, zählt es heute<br />

zu den meistbesuchten Museen in ganz<br />

<strong>Deutschland</strong>.<br />

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Redaktion <strong>Ferienmagazin</strong><br />

Theatinerstraße 44, D-80333 München<br />

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berücksichtigt, die bis zum 01.12.<strong>2015</strong> (Poststempel)<br />

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<strong>Ferienmagazin</strong>, Theatinerstr. 44, D-80333 München)<br />

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Welche der benannten Orte in<br />

Mecklenburg-Vorpommern sind als<br />

„Drei Kaiserbäder“ bekannt<br />

❏ Ostseebad Sellin<br />

❏ Seeheilbad Ahlbeck<br />

❏ Seeheilbad Bansin<br />

❏ Ostseebad Ahrenshoop<br />

❏ Seeheilbad Heringsdorf<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ, Wohnort<br />

Telefon<br />

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Mecklenburg-Vorpommern<br />

49


Seit dem Reformationstag 2014 ist der Reformationsaltar<br />

aus der Cranach-Werkstatt in der Wittenberger<br />

Stadtkirche St.-Marien wieder zu bestaunen<br />

Cranach-Jahr <strong>2015</strong> –<br />

Entdeckung eines Meisters<br />

Unter dem Motto „Bild und Bibel“<br />

würdigt die Lutherdekade im Jahr<br />

<strong>2015</strong> das umfangreiche aber,<br />

wenig bekannte Werk von Lucas<br />

Cranach dem Jüngern.<br />

Ein Jubiläum wirft seine Schatten voraus:<br />

2017 jährt es sich zum 500. Mal, dass Martin<br />

Luther seine Thesen an der Wittenberger<br />

Schlosskirche angeschlagen hat. Dem runden<br />

Jubiläum aus Anlass des Beginns der Reformation<br />

geht eine Luther-Dekade voraus, jedem<br />

der zehn Jahre vor 2017 ist ein besonderes<br />

Thema gewidmet. <strong>2015</strong> ist dies ein<br />

weiteres Jubiläum: der 500. Geburtstag von<br />

Lucas Cranach dem Jüngeren.<br />

Dem bislang noch eher unbekannten Wirken<br />

des Sohnes von Lucas Cranach dem Älteren<br />

sind in Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

verschiedene Ausstellungen gewidmet. Im<br />

Mittelpunkt steht die Landesausstellung von<br />

Sachsen-Anhalt (26.6-1.11.<strong>2015</strong>), die im Augusteum<br />

und anderen Ausstellungsorten in<br />

der Lutherstadt Wittenberg sowie an Standorten<br />

in Dessau und Wörlitz stattfindet. Dies<br />

ist die erste Exposition, die unter dem Titel<br />

„Lucas Cranach der Jüngere – Entdeckung<br />

eines Meisters“ ausschließlich dem Sohn<br />

Cranachs gewidmet ist.<br />

Cranach Junior wurde 1515 in Wittenberg<br />

geboren, in der Werkstatt seines berühmten<br />

Vaters lernte er das Künstler-Handwerk, später<br />

übernahm er die Werkstatt. Er starb 1586<br />

im Alter von 70 Jahren. Einige Stätten seines<br />

Lebens und Wirkens in Wittenberg sind bis<br />

heute erhalten, wie die Cranach-Häuser, die<br />

Stadtkirche und das Lutherhaus. Einen Einblick<br />

ins Leben der Malerfamilie bietet die<br />

Ausstellung „Cranachs Welt“ im Geburtshaus<br />

von Lucas dem Jüngern.<br />

Eines der berühmtesten Werke aus der gemeinsamen<br />

Schaffenszeit von Vater und<br />

Sohn ist der Wittenberger Altar in der St.-<br />

Marien-Kirche. Nach vierjähriger Restaurierung<br />

erstrahlen der berühmte Altar und die<br />

zehn Epitaphien an den Wänden in frischer<br />

Leuchtkraft.<br />

Neben dem künstlerischen Schaffen soll<br />

auch die Rolle von Lucas Cranach dem Jüngeren<br />

als Ratsherr, Stadtkämmerer und Bürgermeister<br />

von Wittenberg beleuchtet werden.<br />

Wer dem Weg Cranachs folgt, der gelangt<br />

auch nach Wörlitz. Dort befindet sich im Gotischen<br />

Haus des Wörlitzer Parks eine der<br />

weltweit ältesten und umfangreichsten<br />

Sammlungen von Gemälden beider<br />

Cranachs. Auch mehrere Kirchen, unter anderem<br />

in Dessau, präsentieren ihre Cranach-<br />

Altäre und -Gemälde.<br />

Ebenfalls mit einem umfangreichen Programm<br />

wird der 500. Geburtstag von Cranach<br />

Junior in Thüringen gefeiert. Bei den<br />

drei Ausstellungen in Gotha, Eisenach und<br />

Weimar werden aber auch die Werke von<br />

Papa Lucas Cranach dem Älteren einer breiten<br />

Öffentlichkeit präsentiert. So wird beispielsweise<br />

in Gotha „Cranach der Ältere als<br />

Hofmaler der sächsischen Kurfürsten“ gezeigt.<br />

Luther-Porträts aus der Cranach-Werkstatt<br />

stehen auf der Wartburg in Eisenach im<br />

Vordergrund. Im Schiller-Museum in Weimar,<br />

dem letzten Wirkungsort des „Älteren“,<br />

sollen unter anderem die „neuesten<br />

kunsthistorischen, theologischen und biografischen<br />

Erkenntnisse über die Cranachs“<br />

präsentiert werden.<br />

Wer tiefer in Leben und Schaffen von Vater<br />

und Sohn Cranach eintauchen will, der kann<br />

seine Entdeckungsreise auf den Norden Bayerns<br />

ausdehnen, wo vor allem Cranach der<br />

Ältere seine Spuren hinterlassen hat. Etwa in<br />

Kronach, wo er mit dem Familiennamen<br />

„Maler“ zur Welt kam, später hat er sich nach<br />

seiner Geburtsstadt umbenannt. Zahlreiche<br />

Werke Cranachs und weiterer fränkischer<br />

Meister beherbergt die Fränkische Galerie in<br />

der Festung Rosenberg. Auf der Veste Coburg,<br />

wo Cranach ein halbes Jahr lang die<br />

Fürsten zur Jagd begleitete, sind 35 Gemälde<br />

und eine umfangreiche Sammlung von<br />

Druckgrafiken zu bestaunen. Dritte im Bunde<br />

der fränkischen Cranachstädte ist Nürnberg.<br />

Ausstellungen, Veranstaltungen und Touren<br />

vor Ort bündelt der Flyer „Fränkische Wege<br />

im Cranach-Jahr <strong>2015</strong>“.<br />

Allgemeine Informationen zum Cranach-<br />

Jahr finden sich im Internet unter den Adressen<br />

www.cranach<strong>2015</strong>.de und www.wege-zucranach.de<br />

Das Herzogliche Museum Gotha zeigt<br />

neben seinem umfangreichen Bestand der<br />

Malerfamilie Cranach eine sehenswerte Sonderausstellung<br />

mit hochkarätigen Leihgaben<br />

50 Cranach-Jahr


Blühende<br />

Gartenreiche<br />

Blütenträume in idyllischen Schlossgärten,<br />

weiträumigen Parks und<br />

bei landesweiten Gartenschauen<br />

Die größte Aufmerksamkeit gilt in diesem<br />

Jahr der Bundesgartenschau (18.4.-11.10.15,<br />

siehe S. 33 und 38), die an fünf Standorten<br />

entlang der Havel in Brandenburg und Sachsen-Anhalt<br />

stattfindet. Die Havel windet sich<br />

idyllisch durch die beschaulichen Ebenen des<br />

Naturparks Westhavelland, den größten Naturpark<br />

Brandenburgs. Und sie verknüpft die<br />

fünf Ausrichter-Orte der diesjährigen Gartenund<br />

Landschaftsparadiese. Dabei verwandeln<br />

sich erstmals sakrale Gebäude in Hallen voller<br />

Blütenzauber und Blumenduft. In<br />

der Kirche St. Laurentius, mitten<br />

im Zentrum Havelbergs, werden<br />

16 Ausstellungen inszeniert. Am<br />

südlichen Ende der Schau, in<br />

Brandenburg an der Havel, wird<br />

die St. Johanniskirche zum Blumenparadies<br />

umgestaltet. Üppige<br />

Blumenwelten, Schattenstauden<br />

und eine „grüne Küche“ ziehen<br />

Besucher nach Premnitz und<br />

Pflanzenneuzüchtungen im Weinbergpark<br />

nach Rathenow. Im<br />

Flugpark Amt Rhinow/Stölln<br />

wachsen Wildrosen rund um das<br />

Flugzeug „Lady Agnes“. Außerdem<br />

gibt es eine Landschaftsbühne und einen<br />

Naturerlebnispfad.<br />

Weitere große Gartenschauen dieses Jahr:<br />

Natur in der Stadt ist das Motto der Bayerischen<br />

Gartenschau in Alzenau (22.5-<br />

16.8.<strong>2015</strong>). Zwei Parkanlagen bilden einen<br />

neu geschaffenen Grünzug über neun Hektar,<br />

der nach der Gartenschau als Naherholungsfläche<br />

genutzt wird. Die Parkanlage<br />

nahe des Stadtzentrums beschäftigt sich mit<br />

dem „Miteinander der Generationen“, die<br />

angeschlossene zweite Anlage widmet sich<br />

dem Thema „Energie“.<br />

In Baden-Württemberg ist Mühlacker der<br />

Standort der Gartenschau Enzgärten. Ein besonderer<br />

Anziehungspunkt sind die zahlreichen<br />

Schaugärten und Blütenbeete, in denen<br />

Inhaltlich profundes Wissen in kurzweiligen<br />

Dialogen mit prominenten Stimmen bietet die<br />

neue, kostenlose App des Schlösserlands Sachsen,<br />

auch über den Barockgarten Großsedlitz<br />

man an unzähligen kleinen Rückzugsorten den<br />

Alltag abstreifen und sich entspannen kann.<br />

Buga <strong>2015</strong> Havelregion<br />

Raritäten und eine Gartenzeitreise<br />

Die Landesgartenschau Landau in der Pfalz<br />

(17.4.-18.10.<strong>2015</strong>) lässt ihre Besucher kunstvolle<br />

Blumenarrangements sowie exotische<br />

Raritäten bestaunen. Herzstück der Schau ist<br />

der Generationenpark, in dem Stauden, ein<br />

Wassergarten und Wechseloberflächen ihr<br />

natürliches Flair verbreiten. Außerdem gewährt<br />

der Energie-Südwest-Aussichtsturm einen<br />

Ausblick über die bezaubernde Ausstellungsfläche,<br />

sowie die Stadt Landau und den<br />

Ebenberg bis hin zum Pfälzer Wald.<br />

Zur 3. Thüringer Landesgartenschau (25.4.-<br />

4.10.<strong>2015</strong>) zieht es Botanik- und Blumenliebhaber<br />

nach Schmalkalden . Die Landschaftsparks<br />

der Schau reihen sich auf ehemaligen<br />

Industriegebieten als Stationen der Gartenzeitreise<br />

aneinander. Zwölf Blumenschauen<br />

erinnern ebenfalls an die Industriegeschichte<br />

der Stadt. Ergänzend dazu sind auch zwei<br />

große Ausstellungen zu den Themen „Mineralwasser“<br />

und „Nationale Naturlandschaften<br />

Thüringen“ geplant.<br />

Im Erzgebirge ist die Landesgartenschau<br />

Ölsnitz (25.4.–11.10.<strong>2015</strong>) das Gartenfest für<br />

Botaniker jeder Altersklasse und speziell für<br />

Eisenbahnromantiker. Auf dem Gelände des<br />

ehemaligen Kohle-Verschiebungsbahnhofs<br />

wandert der Besucher durch prächtige Gärten<br />

und aufwändige Ausstellungen. Mitmachund<br />

Informationsangebote bieten Workshops<br />

und Führungen.<br />

Bunte Gärten und duftende Parks<br />

Das Bayerische Gartennetzwerk zeigt die<br />

vielfältige Gartenkultur Bayerns an 20 Standorten.<br />

Die schönsten Gartenanlagen des Freistaats<br />

wie liebevoll restaurierte Kurparks, duftende<br />

Kräutergärten, herrschaftliche Schlossanlagen<br />

und versteckte Privatgärten wollen<br />

von naturverbundenen Besuchern mit allen<br />

Sinnen erforscht und genossen werden. In Erfurt<br />

präsentiert der egapark die lange Gartenbautradition<br />

der Landeshauptstadt Thüringens.<br />

Der Park vereint auf 36 Hektar zahlreiche<br />

Schau- und Themengärten, Pflanzenschauhäuser<br />

zu den verschiedensten Vegetationszonen<br />

sowie das einzigartige Garten -<br />

baumuseum und Europas größtes ornamental<br />

angelegtes Blumenbeet. Ein Meer von Rosenblüten<br />

entfaltet sich in der Berg- und Rosenstadt<br />

Sangerhausen im Südharz. Hier<br />

blüht die größte Rosensammlung der Welt,<br />

das Europa-Rosarium Sangerhausen, das<br />

8.500 verschiedene Rosensorten und -arten<br />

aus allen Ländern dieser Welt und verschiedener<br />

Epochen beherbergt.<br />

Im Südwesten <strong>Deutschland</strong>s faszinieren die<br />

Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs<br />

mit historischen Gartenanlagen (siehe<br />

S. 10ff.), wie die Schlossgärten in Schwetzingen,<br />

Ludwigsburg und Heidelberg oder dem<br />

Botanischen Garten Karlsruhe. Eine atemberaubende<br />

Gartenkonzeption auf dem steilen<br />

Berghang fasziniert im Schlossgarten Heidelberg.<br />

Im Schlossgarten Schwetzingen säumen<br />

Zirkelhäuser mit exotischen Kübelpflanzen den<br />

barocken Lustgarten, der einst Kulisse für höfische<br />

Feste und fürstliche Vergnügungen war.<br />

Der Klostergarten des Zisterzienserklosters<br />

Schöntal liegt im Schatten der barocken<br />

Klosterkirche und erinnert mit Kräutern<br />

und Heilpflanzen an die hohe Wissenschaft<br />

der Zisterziensermönche.<br />

„Einmal Garten to go, bitte!“ heißt das<br />

Motto des Ippenburger Sommerfestivals.<br />

In Bad Essen, Landkreis Osnabrück, fordert<br />

das Schloss Künstler, Gärtner und<br />

kreative Köpfe auf, einen „Garten to go“,<br />

also ein mobiles Kunstwerk, zu schaffen.<br />

Das „Schlösserland Sachsen“ offenbart<br />

seinen Besuchern neben prachtvollen<br />

Schlössern (siehe S. 34ff.) auch blühende<br />

Parks und Gärten. Auf zwölf Hektar<br />

zeigt sich der Barockgarten Großsedlitz<br />

heute als Gartenkunstwerk mit zwei<br />

Orangerien, Wasserspielen und rund 60<br />

Skulpturen. Der um 1850 im Stil eines englischen<br />

Landschaftsgartens angelegte historische<br />

Kurpark der Königlichen Anlagen Bad<br />

Elster bietet mit seltenen Gehölzen, farbenprächtigen<br />

Blumenbeeten und sattgrünen Rasenflächen<br />

etwas fürs Auge und für die Seele.<br />

Themengärten, Skulpturen, Wasserspiele und<br />

der Louisa-See ergänzen die gestaltete Landschaft.<br />

Ein romantischer Landschaftspark um<br />

das Mausoleum des Klosters Altzella war<br />

schon Inspiration für romantische Maler wie<br />

Caspar David Friedrich und fasziniert bis heute<br />

seine Besucher. Die Schlossparks in Lichtenwalde<br />

und in Pillnitz komplettieren das<br />

grüne, blühende und duftende Angebot des<br />

Schlösserlandes.<br />

Gärten und Parks<br />

51


Deutsche Märchenstraße<br />

34117 Kassel<br />

Tel. 0049-561-920 47 910<br />

www.deutsche-maerchenstrasse.de<br />

h Rhein/Ruhr<br />

nach Rhein/Ruhr<br />

Mitglieder der Märchenstraße<br />

Deutsche Märchenstraße<br />

Seit 40 Jahren eine Entdeckungsreise für die ganze Familie<br />

nach Cuxhaven<br />

Bremerhaven<br />

Bad Oeynhausen<br />

Naturpark<br />

Wiehengebirge<br />

Mittellandkanal<br />

nach Rhein/Ruhr<br />

Lahntal<br />

Frankfurt<br />

am Main<br />

ICE<br />

Naturpark<br />

Steinhuder Meer<br />

Hämelschenburg<br />

Lebensstationen der Brüder Grimm<br />

Naturpark<br />

Solling-Vogler<br />

ICE<br />

ICE<br />

Deutsche Märchenstraße<br />

0 km 10 20 30 km<br />

Frankfurt<br />

Bremerhaven<br />

Bremen<br />

Hanau<br />

Entfernungen:<br />

Gesamtlänge mit Abzweigungen:<br />

Frankfurt – Hanau ca. 30 km<br />

Hanau – Bremerhaven ca. 700 km<br />

Diese Karte ist nicht maßstabsgerecht.<br />

Autobahn<br />

Elbe-Lübeck-Kanal<br />

nach Schwerin<br />

Wahlsburg<br />

Bad Karlshafen<br />

Bovenden Ebergötzen<br />

Oberweser<br />

Trendelburg<br />

Sababurg Göttingen<br />

Reinhardswald<br />

nach Nordhausen/<br />

Hofgeismar<br />

Eisleben/Halle<br />

Naturpark<br />

Grebenstein<br />

Heilbad<br />

Münden<br />

nach Dortmund/Köln<br />

Hann. n. Münden<br />

Schloss<br />

Heiligenstadt<br />

Naturpark<br />

Berlepsch<br />

Burg Hanstein<br />

Habichtswald<br />

Kassel Nieste Witzenhausen<br />

Wolfhagen<br />

Mackenrode<br />

Kaufungen<br />

Schauenburg<br />

Helsa<br />

Bad Sooden Allendorf<br />

Baunatal<br />

Waldeck Niedenstein<br />

Gudensberg Hessisch Lichtenau<br />

Nationalpark Kellerwald-Edersee<br />

Bad Wildungen<br />

Fritzlar<br />

Naturpark<br />

Melsungen Meißner-Kaufunger Wald<br />

Frankenberg<br />

Homberg/Efze<br />

nach Dresden/Eisenach<br />

Knüllwald<br />

Marburg<br />

nach Heidelberg<br />

Bremen<br />

Hoya<br />

Nienburg<br />

Wiedensahl<br />

Lüdge<br />

Schwalmstadt<br />

Hanau<br />

Buxtehude<br />

Hessisch Oldendorf<br />

Hameln<br />

Bodenwerder<br />

Polle<br />

Willingshausen<br />

Alsfeld<br />

Schloss<br />

Eisenbach<br />

Herbstein<br />

Freiensteinau<br />

Naturpark<br />

Hessischer Spessart<br />

Hamburg<br />

Steinau<br />

Fürstenberg<br />

nach München<br />

nach Kiel<br />

Hannover<br />

Naturpark<br />

Weserbergland<br />

Bad Hersfeld<br />

nach Würzburg<br />

nach Lübeck<br />

nach Berlin<br />

ICE-Bahnstrecke<br />

Wer kennt nicht Dornröschen.<br />

Schneewittchen, die Bremer Stadtmusikanten<br />

und viele weitere der<br />

Geschichten, die die Brüder Grimm<br />

vor mehr als 200 Jahren erstmals<br />

als „Kinder- und Hausmärchen“<br />

veröffentlicht haben Und wer hat<br />

sich noch nie ein wenig vor „dem<br />

bösen Wolf“ gefürchtet oder – eher<br />

sehnsüchtig als furchtsam – von einem<br />

wirklich „märchenhaften Urlaub“<br />

geträumt<br />

Seit 1975 lädt die Deutsche Märchenstraße<br />

dazu ein, den Spuren der<br />

berühmten Brüder Grimm zu folgen<br />

und in die schillernden Welten der<br />

deutschen Märchen, Sagen und Legenden<br />

einzutauchen.<br />

Von Hanau, dem Geburtsort der<br />

Grimms bis an die Nordsee nach<br />

Bremen/Bremerhaven reiht die<br />

Deutsche Märchenstraße ihre Lebensstationen<br />

sowie Orte und Landschaften,<br />

in denen ihre Märchen aufzuspüren<br />

sind, zu einem fabelhaften<br />

Reiseweg aneinander. Dabei kann es<br />

vielerorts zu überraschenden und erzählenswerten<br />

Begegnungen mit<br />

mannigfachen Märchen- und Sagenfiguren<br />

kommen.<br />

In Steinau an der Straße lässt sich<br />

bei einem Besuch des Brüder<br />

Grimm-Hauses und bei einem Gang<br />

durch die historische Altstadt (fast)<br />

noch spüren, wie Jacob, Wilhelm<br />

und ihre Geschwister in ihren Kindertagen<br />

wohl gelebt haben. Und<br />

auch in Marburg, dem Studienort<br />

der Brüder, haben sich viele der<br />

Treppen und Gässchen kaum verändert,<br />

seit Jacob und Wilhelm sie täglich<br />

durchschritten. Dort haben sie<br />

sich übrigens das erste Mal mit der<br />

Idee befasst, eine systematische<br />

Märchensammlung zu erarbeiten.<br />

Dank dieser Anregung aus den<br />

Studienzeiten der Brüder Grimm<br />

und ihrem unglaublichen Fleiß können große<br />

und kleine Märchenfreunde auf ihrer Reise<br />

Rotkäppchen in Alsfeld, Schneewittchen in<br />

Bad Wildungen-Bergfreiheit, Frau Holle im<br />

Werraland, Hase und Igel in Buxtehude sowie<br />

dem Klabautermann in Bremerhaven begegnen.<br />

Im Mittelpunkt der Route liegt Kassel,<br />

die Hauptstadt der Deutschen Märchenstraße<br />

mit ihrem faszinierenden Bergpark Wilhelmshöhe<br />

(Unesco Weltkulturerbe). Die GRIMM-<br />

WELT Kassel dagegen ist das neue attraktive<br />

Ausstellung (Eröffnung Sommer <strong>2015</strong>), um<br />

Leben und Werk der Brüder Grimm zu erforschen<br />

und nachzuvollziehen.<br />

Zahlreiche märchenhafte Darbietungen von<br />

den Zwergenmützchen in Oberweser über<br />

die Dornröschenaudienzen auf Schloss Sababurg<br />

im Reinhardswald und dem kurierenden<br />

Doktor Eisenbart in Hann.Münden bis zu den<br />

Aschenputtelspielen in Polle, dem Rattenfänger-Musical<br />

in Hameln und der Inszenierung<br />

der Bremer Stadtmusikanten können Sie aber<br />

natürlich auch entlang der Deutschen Märchenstraße<br />

erleben.<br />

Eingebettet sind die Angebote in die abwechslungsreiche<br />

Natur- und Kulturlandschaft<br />

zwischen Main und Meer, die auch dazu einlädt,<br />

<strong>Deutschland</strong> zu entdecken und Landschaft<br />

zu genießen – motorisiert, per Rad, zu<br />

Fuß oder gar auf dem Wasser.<br />

Neuer Prospekt:<br />

Märchenhafte Reisetipps<br />

für Familien und Kinder<br />

Hann.Münden<br />

52 Reisen auf den Spuren von...


Wege für Entdecker<br />

In entschleunigten Genusstouren durch malerische Landschaften und<br />

faszinierende Epochen zu magischen, sagenhaften und spirituellen Orten<br />

Der nach italienischen Vorbildern gestaltete<br />

Augustusbrunnen vor dem beeindruckenden<br />

Renaissance-Rathaus von Augsburg erinnert an<br />

den römischen Stadtgründer Kaiser Augustus<br />

Natur- und Kunstgenuss vereint <strong>Deutschland</strong>s<br />

vermutlich älteste Ferienstraße, die bereits<br />

in einem Bericht über eine Reise des Königs<br />

Maximilian II. im Jahre 1858 erwähnt<br />

wurde. Es handelte sich um eine Reise quer<br />

durch die Bayerischen Alpen, vorbei an urigen<br />

Bauerndörfern und historischen Städten.<br />

Dieser Königsreise nachempfunden ist – in<br />

nahezu identischem Verlauf – die Deutsche<br />

Alpenstraße. Von Lindau am Bodensee windet<br />

sie sich quer durchs Allgäu und Oberbayern<br />

bis nach Marktschellenberg im Berchtesgadener<br />

Land. Ihr Weg wird gesäumt von historischen<br />

Prachtbauten, von prunkvollen Kirchen<br />

und mächtigen Klöstern wie beispielsweise<br />

der Benediktinerabtei Ettal und dem<br />

Kloster Benediktbeuern, die Barock in Vollendung<br />

präsentieren. Neben spektakulären Panoramablicken<br />

ins Alpenvorland sind malerische<br />

Burgen und Schlösser, allen voran die in<br />

aller Welt berühmten Königsschlösser Ludwigs<br />

II., Neuschwanstein, Hohenschwangau<br />

und Linderhof sowie Schloss Herrenchiemsee,<br />

Höhepunkte der Reise.<br />

In Würzburg am Main beginnt die wohl beliebteste<br />

Ferienstraße <strong>Deutschland</strong>s, die sich<br />

Heimelige Winzerorte, wie das<br />

Städtchen Staufen im Markgräflerland,<br />

lassen sich am besten entlang<br />

der Badischen Weinstraße erkunden<br />

gemächlich bis nach Füssen an den Alpenrand<br />

schlängelt. An der Romantischen Straße<br />

reihen sich auf rund 400 Kilometern weltbekannte<br />

Sehenswürdigkeiten aneinander. Dort<br />

finden sich Highlights wie die mittelalterliche<br />

Stadt Rothenburg ob der Tauber, die für viele<br />

romantischste Stadt <strong>Deutschland</strong>s,<br />

und historische Städte<br />

wie Augsburg und Landsberg<br />

am Lech. Ferner locken drei<br />

Unesco Weltkulturerbestätten:<br />

die Würzburger Residenz, der<br />

Limes bei Dinkelsbühl sowie<br />

die Wieskirche im oberbayerischen<br />

Pfaffenwinkel. Überdies<br />

lädt an jeder Ecke ein Schloss,<br />

eine Kirche oder ein Museum<br />

zu einem Zwischenstopp ein.<br />

Vor allem für Weinliebhaber<br />

ein Genuss ist die Reise auf der<br />

Badischen Weinstraße durch<br />

das Weinland Baden entlang<br />

des Schwarzwalds. Im Dreiländereck<br />

aus <strong>Deutschland</strong>, Frankreich und der<br />

Schweiz können Wanderer, Radfahrer oder<br />

Autoreisende neben stimmungsvollen Weinfesten,<br />

kulinarischen Weinwanderungen und<br />

genussvollen Weinproben auch regionale<br />

Schmankerl von Spargel bis Speck entdecken<br />

und probieren. Diese Fülle an Delikatessen<br />

brachte der Weinstraße den Spitznamen<br />

„Schlemmerstraße“ ein. Besonders im Wonnemonat<br />

Mai ziehen die Orte entlang der<br />

Weinstraße unter dem Motto „MaiWein<br />

<strong>2015</strong>“ mit mehr als 130 Events und Aktionen<br />

wie Kellerführungen und Winzerhocks Besucher<br />

an. Ein Highlight ist dabei der Gutedeltag<br />

im Markgräflerland mit der größten Gutedelweinprobe<br />

der Welt – wobei sogar die<br />

Weinstraße teilweise für den Autoverkehr gesperrt<br />

wird.<br />

Der Schwarzwald ist ein Dorado für entdeckungsfreudige<br />

Autourlauber, in keiner anderen<br />

Gegend <strong>Deutschland</strong>s drängen sich<br />

so viele Ferienstraßen: Weitere touristische<br />

Routen sind etwa die Deutsche Uhrenstraße,<br />

die Schwarzwald-Panoramastraße, die<br />

Schwarzwald-Bäderstraße, die Badische<br />

Spargelstraße, die Hohenzollerstraße sowie<br />

die Berta Benz Memorial Route, die an die<br />

erste mobile Fernfahrt von Mannheim nach<br />

Pforzheim erinnert.<br />

1.200 Kilometer umfasst die gesamte Strecke<br />

der Deutschen Burgenstraße, die von<br />

Mannheim bis Prag führt. Mehr als 70 Burgen<br />

und Schlösser liegen auf der Tour, die durch<br />

historische Städte wie Bayreuth, Bamberg,<br />

Nürnberg und Karlsbad führt. Auf dem Weg<br />

liegt auch Bad Wimpfen, eine der Gründerstädte<br />

dieser Touristik-Route. Das romantische<br />

Ambiente mit alten Toren und Türmen,<br />

umrahmt von kleinen Gassen, machen die<br />

Stadt zu einer stimmungsvollen Station und<br />

verzaubern Besucher jeder Altersklasse. Mittelalterlichen<br />

Charme versprüht Rothenburg<br />

ob der Tauber, das der Burgenstraßen-Wanderer<br />

ebenfalls durchquert. Die spitzgiebeligen<br />

Häuser der Altstadt sind ein bekanntes<br />

und gleichermaßen beliebtes Fotomotiv.<br />

Westlich von Rothenburg liegt Heilbronn.<br />

Blickfänge in der Neckarstadt sind das Renaissance-Rathaus<br />

mit der astronomischen<br />

Uhr sowie die Westturmanlage der Kilianskirche<br />

mit Figuren aus der Reformationszeit.<br />

Dem berühmten „Käthchen von Heilbronn“<br />

ist ein Denkmal auf dem kleinen Platz vor<br />

dem Naturhistorischen Museum gewidmet.<br />

Die Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße<br />

beginnt zu Füßen des größten<br />

Reisen auf den Spuren von...<br />

53


Die reiche Geschichte der ehemaligen<br />

Reichsstadt Wimpfen wird am 13.<br />

und 14. Juni <strong>2015</strong> beim Reichsstadtfest<br />

in der unter Denkmalschutz stehenden<br />

historischen Altstadt wieder lebendig<br />

Eine Attraktion der Glasstraße ist die<br />

Gläserne Kapelle in Zwiesel, deren speziell<br />

gefertige 131 Glaskacheln von<br />

einem Stahlgerippe getragen werden<br />

Kirchturms der Welt. Vom Ulmer<br />

Münster, dessen Kirchturm vor<br />

125 Jahren fertiggestellt wurde,<br />

führt die Straße an Kirchen,<br />

Klöstern, Kapellen, Residenzen<br />

und Schlössern vorbei. Neben<br />

der Hauptstrecke gehören drei<br />

weitere Routen zur Barockstraße.<br />

Die barocke Bauart und der<br />

damit einhergehende Prunk stehen<br />

dabei im Fokus. Zu den Sehenswürdigkeiten<br />

gehören unter<br />

anderem Bad Wurzbach, dessen<br />

berühmtes Treppenhaus im<br />

Schloss ein Anziehungspunkt ist,<br />

Ravensburg und das benachbarte<br />

Weingarten, in dessen Basilika<br />

allein 2.500 Putti und Hermen<br />

zu zählen sind, sowie Bad<br />

Waldsee, dessen doppeltürmige<br />

Kirche St. Peter von Dominikus<br />

Zimmermann dem barocken Stil<br />

angepasst wurde.<br />

Thermen und Wellnessoasen<br />

sind die Attraktionen der Schwäbischen<br />

Bäderstraße (siehe S.<br />

57). Die Route, die nicht nur Gesundheitsurlauber<br />

anspricht, verläuft<br />

vom Bodensee ins hügelige<br />

Allgäu und verbindet neun charmante<br />

Kurorte: von Überlingen<br />

geht es über Bad Saulgau, Bad<br />

Buchau, Bad Schussenried, Aulendorf,<br />

Bad Waldsee, Bad Wurzach<br />

und Bad Grönenbach bis<br />

nach Bad Wörishofen. Statt mit<br />

dem Auto kann diese Straße, vorbei<br />

an wildromantischen Riedund<br />

Moorlandschaften, auch mit<br />

dem Fahrrad auf dem knapp 250<br />

Kilometer langen Bäderradweg<br />

entdeckt werden.<br />

In die zauberhafte Welt der Gebrüder<br />

Grimm und ihrer Märchenhelden<br />

entführt die Deutsche<br />

Märchenstraße (siehe S.<br />

52). Auf mehr als 600 Kilometern<br />

verbindet sie alle historisch bedeutsamen<br />

Stationen der Geschichtensammler<br />

auf dem Weg<br />

vom Main zum Meer, zwischen<br />

Hanau und Bremen.<br />

Der Faszination des Fachwerks<br />

begegnen Entdeckungslustige<br />

auf der Deutschen Fachwerkstraße.<br />

Sechs Bundesländer werden<br />

von den sechs Regionalstrecken<br />

berührt. Im Zusammenschluss<br />

von fast 100 Städten entstand<br />

die Gesamtstrecke von 2.800 Kilometer.<br />

Kurbäder und Festspielorte<br />

wechseln sich ab mit Naturparks<br />

und romantischen Winkeln.<br />

Bayreuth lebendig. Entlang der<br />

550 Kilometer langen Porzellanstraße<br />

reihen sich attraktive Urlaubsregionen<br />

wie der Steigerwald,<br />

das Obere Maintal, das<br />

Coburger Land, der Frankenwald,<br />

das Fichtelgebirge und<br />

der Oberpfälzer Wald. Entlang<br />

der Route zeigen Museen,<br />

Werksverkäufe, Fachgeschäfte<br />

und Manufakturen in den Orten<br />

die ganze Bandbreite der Porzellankunst<br />

auf.<br />

Zerbrechliche Kunstwerke beherbergt<br />

auch die Glasstraße,<br />

die zwischen Passau und dem<br />

„Europäischen Bleikristallzentrum“<br />

Neustadt an der Waldnaab<br />

durch den Osten Bayerns verläuft.<br />

Quer durch den Bayerischen<br />

Wald lassen sich in Muse-<br />

Vergangenheit fühlen -<br />

Gegenwart genießen<br />

• Staufische Kaiserpfalz und<br />

Deutschordensstadt am<br />

burgenreichen Neckarsteig<br />

• Stadt- und Erlebnisführungen<br />

• Rad- und Wandervergnügen an<br />

Neckar, Kocher & Jagst<br />

• Traditionelle Feste und Märkte<br />

• Kurzreisen zum Thema<br />

Mittelalter, Wein & Gesundheit<br />

Tourist-Information Bad Wimpfen<br />

Tel. +49 (0) 7063/97 20 0<br />

info@badwimpfen.org<br />

www.badwimpfen.de<br />

www.gundelsheim.de<br />

BOberschwäbische<br />

Barockstraße<br />

Perlen des Barock<br />

Kostenloses Infomaterial:<br />

Oberschwaben Tourismus GmbH<br />

Neues Kloster 1<br />

D-88427 Bad Schussenried<br />

Tel.: +49 7583 331060<br />

www.oberschwaben-tourismus.de<br />

info@oberschwaben-tourismus.de<br />

Frankfurt/Höchst ist<br />

das jüngste Mitglied.<br />

Neben den<br />

schönen Fachwerkensembles<br />

sind<br />

dort das spätmittelalterliche<br />

Schloss,<br />

ein barocker Palast,<br />

ein gotischer Zollturm<br />

und die karolingische<br />

Justinuskirche<br />

sehenswerte<br />

Ziele und beliebte<br />

Fotomotive.<br />

Drei Jahrhunderte<br />

Porzellangeschichte<br />

werden<br />

von Bamberg bis<br />

zum Frankenwald<br />

und von Hof nach<br />

Kleinode wie das Schloss Kißlegg säu -<br />

men die Oberschwäbische Barockstraße<br />

und begeistern mit reich stuckierten<br />

Barockräumen sowie kostbaren Fresken<br />

en, Galerien und Betrieben<br />

Kunstwerke aus 700 Jahren Glasbläsertradition<br />

entdecken. Die<br />

Strecke säumen eine Vielzahl von<br />

handwerklich oder künstlerisch<br />

orientierten Glasbetrieben. In einigen<br />

Glashütten kann der Reisende<br />

besondere Souvenirs erstehen:<br />

handwerklich geblasene<br />

Kunstwerke aus Glas.<br />

Vorbei an den schönsten und<br />

wichtigsten Baudenkmälern, Burgen<br />

und Schlössern Sachsen-Anhalts<br />

führt die Straße der Romanik.<br />

Städte wie Naumburg, Magdeburg<br />

oder die Unesco-Welter-<br />

54 Reisen auf den Spuren von...<br />

OTG-Barock-44x129.indd 1 07.11.14 15:23


estadt Quedlinburg liegen an<br />

der Strecke, einzigartige Landschaften<br />

wie die Altmark oder der<br />

Harz werden ebenfalls passiert.<br />

Wallfahrts- und<br />

Verkehrsbüro Altötting<br />

Kapellplatz 2a<br />

84503 Altötting<br />

Tel. 0049-8671 - 506219<br />

touristinfo@altoetting.de<br />

www.altoetting.de<br />

Auf stillen Wegen Ruhe finden<br />

Pilgerwege sind im Trend. Bei ausgedehnten<br />

Wanderungen und Pilgertouren den Alltag<br />

mal für eine Weile abstreifen, dafür begeistern<br />

sich immer mehr Menschen.<br />

<strong>Deutschland</strong>s bekanntester und beliebtester<br />

Wallfahrtsort ist Altötting. Die „Schwarze<br />

Madonna“, das Marienbildnis in der berühmten<br />

Gnadenkapelle, ist ein Ziel für Gläubige<br />

aus aller Welt. Pilger beten vor dem Gnadenbild,<br />

wie es bereits die Päpste Pius VI., Johannes<br />

Paul II. sowie der deutsche Papst Benedikt<br />

XVI. taten. Das Zepter der Schwarzen<br />

Madonna ziert der Bischofsring des deutschen<br />

Papstes. Diesen legte er nach seiner<br />

Papstwahl der Maria zu Füßen. Weitere Ziele<br />

der Pilger sind in Altötting die Bruder-Konrad-Kirche<br />

mit dem Reliquienschrein des heiligen<br />

Kapuzinerpförtnerbruders und die beeindruckende<br />

Wallfahrtsbasilika St. Anna.<br />

In Wittenberg, der Stadt an der Elbe, verbrachte<br />

Martin Luther den größten Teil seines<br />

Lebens − erst als Mönch, später als Familienvater<br />

Altötting ist auch deshalb das Ziel so vieler<br />

Pilger, weil gleich mehrere Pilgerwege die<br />

Stadt durchqueren, beziehungsweise hier enden.<br />

So führt der Jakobsweg Böhmen-Bayern-Tirol<br />

von Krumau an der Moldau in den<br />

oberbayerischen Wallfahrtsort, in Gegenrichtung<br />

führt er von Kufstein Inn abwärts ins<br />

„Herz Bayerns“. Der St. Rupert Pilgerweg<br />

startet in Altötting und führt über Waging am<br />

See ins Salzburger Land auf den Spuren des<br />

heiligen Rupert, dem „Apostel Bayerns“.<br />

Dem (ehemaligen) „Papst Bayerns“, Benedikt<br />

XVI., folgt hingegen der Benediktweg, der<br />

die Stätten seiner Kindheit und Jugend<br />

durchläuft. Ebenfalls durch Altötting verlaufen<br />

der Wolfgang-Weg von Regensburg nach St.<br />

Wolfgang im Salzkammergut und die Via Maria,<br />

die Altötting mit dem österreichischen<br />

Wallfahrtsort Mariazell verbindet. Eine Übersicht<br />

über diese Wege ist beim Wallfahrtsund<br />

Verkehrsbüro Altötting erhältlich.<br />

Bevor sich 2017 die Reformation zum 500.<br />

Male jährt, bietet der Pilgerweg auf Martin<br />

Luthers Spuren Möglichkeiten zur Einstimmung,<br />

zur Besinnung oder einfach nur zum<br />

erholsamen Ausflug. Auf über 400 Kilometern<br />

durchläuft der 2008 angelegte Lutherweg die<br />

wichtigsten Stationen des Reformers. Beginnend<br />

in Wittenberg, dem Ort, an dessen Kirchentür<br />

Luther seine 95 Thesen schlug, führt<br />

die Route weiter über Eisleben, dem Geburts-<br />

und Sterbeort Martin Luthers, bis nach<br />

Mansfeld, wo Luther<br />

seine Kindheit und Jugend<br />

verbrachte. Weiter<br />

führt die Strecke<br />

nach Eisenach mit der<br />

über dem Ort thronenden<br />

Wartburg. Hier lebte<br />

Martin Luther inkognito<br />

als „Junker Jörg“<br />

und übersetzte das<br />

Neue Testament in die<br />

deutsche Sprache. Insgesamt<br />

verläuft der Lutherweg<br />

durch die vier<br />

Bundesländer Thüringen,<br />

Bayern, Sachsen-<br />

Anhalt und Sachsen.<br />

<strong>2015</strong> soll das Projekt „Lutherweg in Sachsen“<br />

vollendet werden. Auf einer Strecke von rund<br />

550 Kilometern verbindet die Wander- und<br />

Pilgerroute 27 Orte, darunter Grimma mit<br />

dem Kloster Nimbschen, Bad Düben, Torgau,<br />

Rochlitz und Leipzig.<br />

Ein eindrucksvoller Pilgerpfad ist ferner die<br />

Bonifatius-Route. Der Weg folgt den Spuren<br />

des Trauerzugs, der im Jahre 754 den Leichnam<br />

des Missionars und Kirchenreformers<br />

Bonifatius von Mainz nach Fulda, seiner letzten<br />

Ruhestätte, überführte. Dem Wanderer<br />

offenbaren sich unterwegs reizvolle<br />

Landschaften. Die 170 Kilometer<br />

lange Tour führt durch sanft geschwungene<br />

Weinberge, lichte Wälder<br />

und wird gesäumt von<br />

Klöstern, Feldkapellen und uralten<br />

Dorfkirchen.<br />

Um auf dem Jakobsweg zu pilgern,<br />

muss man nicht unbedingt<br />

nach Spanien reisen. Ein<br />

Teil des weit verzweigten Netzes<br />

dieses historischen Pilgerwegs<br />

verläuft beispielsweise<br />

durch Rheinland-Pfalz wo<br />

zwei Jakobswege − beginnend<br />

am Kaiserdom zu<br />

Bibel von 1541 mit einer<br />

handschriftlichen Widmung<br />

Luthers aus dem Bestand der<br />

Halleschen Marienbibliothek<br />

Seit Jahrhunderten pilgern unzählige Menschen<br />

aus allen Erdteilen nach Altötting, dem bayerischen<br />

Nationalheiligtum, zur uralten Heiligen Kapelle mit<br />

dem berühmten Gnadenbild der Muttergottes<br />

Speyer − durch den Pfälzerwald führen. Von<br />

Koblenz-Stolzenfels bis zur Abtei St. Matthias<br />

in Trier verläuft der Mosel-Camino, der auf<br />

seinen 160 Kilometern von mittelalterlichen<br />

Burgen und Ruinen, alten Klosterkirchen und<br />

Kapellen gesäumt wird. Entlang des Rheins<br />

bis nach Andernach spazieren Jakobspilger<br />

auf dem Eifel-Camino. Von Bingen nach Trier<br />

führt außerdem seit 2013 der Hunsrücker Jakobsweg<br />

120 Kilometer weit über die Höhen<br />

des Hunsrücks.<br />

Wegen seiner Fülle an üppigen Barockkirchen<br />

gilt Oberschwaben als das „Himmelreich<br />

des Barock“. Die ganze Pracht der Region<br />

können Pilger auf dem Oberschwäbischen<br />

Pilgerweg erfahren. Zwölf Klöster und 88<br />

Wallfahrtsorte befinden sich auf der Route,<br />

die mit sieben Schleifen eine Strecke von<br />

1.000 Kilometern umfasst.<br />

Durch die Täler des Schwarzwalds schlängelt<br />

sich die Klosterroute. Drei bedeutende mittelalterliche<br />

Klosteranlagen − darunter das Zisterzienserkloster<br />

in Maulbronn − sind die Eckpunkte<br />

des Pilgerpfades. Dreizehn bis zu<br />

1.000 Jahre alte Kapellen laden auf dem Kapellenweg<br />

bei Scheidegg im Westallgäu zum<br />

Entschleunigen ein. Ebenfalls im Allgäu verläuft<br />

der Glaubens- und Kirchenrundweg. Er<br />

verbindet auf 42 Kilometern nicht nur Kirchen<br />

und Kapellen, sondern auch alle acht Ortschaften<br />

des Gemeindegebiets Oy-Mittelberg.<br />

Reisen auf den Spuren von...<br />

55


Gelebte Heimat rund ums Jahr<br />

Jahrmärkte, Volksfeste und<br />

Festspiele, Handwerkskunst und<br />

kulinarische Genüsse aus Omas<br />

Kochbuch: In <strong>Deutschland</strong> sind<br />

viele regionale Traditionen und<br />

Bräuche lebendig<br />

Staatl. Porzellanmanufaktur Meissen<br />

56 Tradition und Brauchtum<br />

Almabtrieb, sog. Viehscheid, in Oy-Mittelberg<br />

Lebendige Traditionen, davon künden zahlreiche<br />

Feste in den Veranstaltungskalendern<br />

landauf, landab, vom Karneval über Schützenfeste<br />

bis zu historischen Festspielen. In<br />

Baden-Württemberg beispielsweise übernehmen<br />

bei der „Schwäbisch-alemannischen<br />

Fasnacht“ noch immer Narros und Spättli,<br />

Bobbele, Teufel, Jokili und Hexen das Regiment,<br />

die süddeutsche Art des Karnevals<br />

steht wie kaum eine andere Tradition im Südwesten<br />

<strong>Deutschland</strong>s für gelebtes Brauchtum.<br />

Was den Schwaben ihre Fasnacht, ist den<br />

Westfalen ihr Karneval. Von Weiberfastnacht<br />

bis Aschermittwoch herrscht Ausnahmezustand<br />

auf den Straßen von Köln und Düsseldorf<br />

und vielen kleinen Städten in der Region<br />

– ebenso wie in der rheinland-pfälzischen<br />

Landeshauptstadt Mainz.<br />

Im Süden Bayerns bieten die Almabtriebe<br />

im Herbst nicht nur ein großartiges Schauspiel<br />

für Touristen, sondern sie sind auch ein Symbol<br />

für die Einheit von Mensch und Natur.<br />

Rund 1.000 Jahre alt sind die Walpurgisfeste<br />

im Harz: Auch heute noch ziehen in vielen Orten<br />

im Harz in der Nacht vom 30. April auf den<br />

1. Mai Hexen, Teufel und andere Fabelwesen<br />

die Menschen in ihren Bann. Ein mystischer<br />

Brauch aus fernen Zeiten ist das Biike-Brennen<br />

an den Küsten und auf den Inseln Norddeutschlands:<br />

Jährlich am 21. Februar<br />

wird mit lodernden Feuern der<br />

Winter vertrieben.<br />

Jedes Jahr am zweiten Oktoberwochenende<br />

drängen sich in Weimar<br />

300.000 Besucher in der Altstadt.<br />

Der Zwiebelmarkt, Thüringens<br />

größtes Fest, geht bis ins<br />

Jahr 1653 zurück.<br />

Was den Münchnern ihr Oktoberfest,<br />

ist den Hannoveranern ihr<br />

Schützenfest, weltweit das größte<br />

seiner Art und seit mehr als 500<br />

Jahren ein Magnet für Stimmungskanonen.<br />

Beim Freimarkt, dem ältesten<br />

Volksfest des Nordens, herrscht in<br />

Bremen Ausnahmezustand.<br />

Handwerk wie vor hundert Jahren<br />

Kostbare Edelsteine, die in der Region um<br />

Idar-Oberstein und an der Deutschen Edelsteinstraße<br />

in Rheinland-Pfalz ihren Weg ins<br />

Licht finden, schmücken die Auslagen von Luxusjuwelieren<br />

in aller Welt.<br />

Produkte aus Thüringen machen zur Weihnachtszeit<br />

aus manchem Christbaum ein<br />

Kunstwerk: Um 1850 herum fertigten Glasbläser<br />

in der kleinen Stadt Lauscha erstmals<br />

Perlenketten, Christbaumkugeln und anderen<br />

Weihnachtsschmuck – bis heute hat sich<br />

daran nichts geändert. Filigrane Meisterwerke<br />

stehen für Handwerkskunst aus dem Erzgebirge:<br />

Räuchermännchen, Nussknacker,<br />

Pyramiden, Christbaumschmuck und Engel in<br />

allen Varianten sind handgefertigte Botschafter<br />

einer seit Jahrhunderten währenden<br />

Handwerkstradition in Sachsen. Ebenso berühmt<br />

sind das Meissener Porzellan und die<br />

aufwendig verzierten Ostereier, die von den<br />

Sorben in der Oberlausitz gefertigt werden.<br />

Bunt bestickte Kopftücher, wunderschöne<br />

Blütenmuster und farbenfrohe Röcke sind<br />

Bestandteile der Sorbischen Trachten im<br />

Spreewald, die vor Jahrhunderten Einzug in<br />

den Alltag hielten und heute festlichen Anlässen<br />

vorbehalten sind.<br />

Kulinarische Traditionen<br />

Flüssiges Gold ist der Schatz der Bayern.<br />

Bayerisches Bier – Wasser, Malz, Hopfen und<br />

Hefe, mehr kommt nach dem Reinheitsgebot<br />

von 1516 nicht hinein. Trotzdem gelingt es den<br />

Braumeistern des Landes, 40 Sorten daraus zu<br />

machen, eine erfrischender als die andere.<br />

Straußenwirtschaften sind ein Markenzeichen<br />

von Rheinland-Pfalz: Wenn ein Rebenkranz<br />

über der Tür des Weingutes hängt, hat<br />

der Winzer geöffnet. Nur in einer bestimmten<br />

Zeit des Jahres darf er seinen eigenen Wein<br />

ausschenken, ein Brauch, der schon zu Zeiten<br />

Karls des Großen vor zwölf Jahrhunderten<br />

eingeführt wurde, und bei Einheimischen wie<br />

Urlaubern gleichermaßen beliebt ist.<br />

Am Fichtenkranz, der über der Tür hängt,<br />

erkennt man in Hessen Lokale, die Apfelwein<br />

ausschenken. Seit 250 Jahren ist der „Ebbelwoi“<br />

das Frankfurter Nationalgetränk, eingeschenkt<br />

wird es traditionell aus einem graublauen<br />

Steinkrug, dem „Bembel“.<br />

Schwarzwälder-Kirschtorte ist die süßeste<br />

Versuchung Baden-Württembergs und ein<br />

Weingenuss beim Winzer am Lahnwanderweg<br />

echter Exportschlager. Auch der Norden<br />

<strong>Deutschland</strong>s kann eine süße Verführung sein<br />

eigen nennen: Lübecker Marzipan – einst ein<br />

Privileg der Reichen und Mächtigen – wird<br />

noch immer weitgehend in Handarbeit hergestellt.<br />

Über 500 Jahre alt, aber jedes Jahr wieder<br />

ein Genuss zur Weihnachtszeit, ist der<br />

Dresdner Christstollen. 1474 wurde der<br />

„Striezel“ erstmals urkundlich erwähnt.<br />

Sieben auf einen Streich – das ist in Hessen<br />

die Grundlage für die Frankfurter Grüne<br />

Soße: Sieben Kräuter gehören in die Soße,<br />

die zumeist mit Pellkartoffeln und hart gekochten<br />

Eiern serviert wird – und zwar traditionell<br />

von Gründonnerstag bis zum ersten<br />

Frost im Herbst.<br />

Grün und ein herzhaft-würziger Snack zu jeder<br />

Tageszeit: Das sind die berühmten Spreewälder<br />

Gurken, die ihren unnachahmlichen<br />

Geschmack streng gehüteten Familienrezepten<br />

verdanken.<br />

„Teetied“, so nennen die Ostfriesen die<br />

Zeit, die sie sich nehmen, um einen Gast willkommen<br />

zu heißen: In den Tee, der in einer<br />

Porzellankanne serviert wird, gehört ein<br />

„Kluntje“, ein Stück Kandiszucker.<br />

Hier muss die kleine Exkursion durch die<br />

Bräuche und Traditionen enden, die Liste<br />

könnte endlos fortgeführt werden. Am besten:<br />

Einfach das eine oder andere bei der<br />

nächsten <strong>Deutschland</strong>-Reise ausprobieren.


Erquickend für Körper und Seele, Kulturerlebnis<br />

und gesellschaftliches Ereignis zugleich<br />

− das ist Synonym für Kuren in Baden-Baden<br />

Ruhe- und Wohlfühl-Oasen<br />

Gesundes Klima, die heilende Kraft von Wasser, Erde und intakter<br />

Natur sind die wohltuenden Elemente für die Leichtigkeit des Seins<br />

in modernen Spas und traditionsreichen Heilbädern <strong>Deutschland</strong>s<br />

Die Palette in Bayern reicht von traditionellen<br />

Kurangeboten bis zu weitläufigen Thermenkomplexen.<br />

Die klassische Kneipp-Kur<br />

steht in Bad Wörishofen im Mittelpunkt. Dort<br />

lebte und wirkte der Pfarrer Sebastian Kneipp<br />

(1821-1897), dessen ganzheitlich ausgerichtete<br />

Therapie, basierend auf den fünf Säulen<br />

Wasser, Kräuter, Bewegung, Ernährung und<br />

innere Ordnung heute wieder überaus modern<br />

ist. Mit der Fastenkur nach Johann<br />

Schroth hat sich Oberstaufen im Allgäu einen<br />

Namen gemacht.<br />

<strong>Deutschland</strong>s größte Thermenlandschaft<br />

liegt in Niederbayern, im Bäderdreieck südwestlich<br />

von Passau. Bad Füssing bietet allein<br />

in der Europa-Therme 15 Becken zwischen<br />

27 und 40 Grad. Ein Saunahof im Stil<br />

eines Rottaler Bauernhofs und die Wellness-<br />

Landschaft „Sinnenreich“ zählen zu den Attraktionen<br />

in der Therme 1. Als größtes<br />

Golfresort Europas mit sechs 18-Loch-Meisterplätzen<br />

und drei 9-Loch-Anlagen hat sich<br />

der Thermalbadeort Bad Griesbach einen<br />

Namen gemacht. Dritter im Bunde ist Bad<br />

Birnbach, das ländliche Bad, wo Gesundheitsurlauber<br />

in der Rottal-Terme<br />

mit Vitarium<br />

und Therapiebad regenerieren<br />

und entspannen.<br />

Zahlreiche geprüfte Wellnesshotels<br />

und Thermenanlagen<br />

finden sich unter<br />

dem Stichwort „Well-Vital“<br />

auf der Internetseite<br />

des Tourismusverbands<br />

(www.bayern.by).<br />

Powern bei Aquabiking<br />

oder entspannen und<br />

träumen bei Unterwassermusik<br />

– die Waldsee-<br />

Therme bietet Aktivität<br />

und Entspannung pur<br />

In Baden-Württemberg verheißen die<br />

„Wellness Stars“ sozusagen Wohlfühlurlaub<br />

mit Gütesiegel. Seit zehn Jahren verleiht ein<br />

Tochterunternehmen des Heilbäderverbandes<br />

Baden-Württemberg Sterne an Hotels,<br />

Thermen und Medical-Wellness-Betriebe.<br />

Von den insgesamt rund 100 derzeit bewerteten<br />

Hotels befinden sich 70 in Baden-Württemberg,<br />

<strong>Deutschland</strong>s Bäderland Nummer<br />

1, und dort vor allem im Schwarzwald. 34 Einrichtungen<br />

sind schon von der ersten Minute<br />

an dabei, darunter beispielsweise das Hotel<br />

Vier Jahreszeiten in Schluchsee mit einem<br />

ausgezeichneten Ayurveda-Zentrum und einem<br />

Therapeuten-Team aus Sri Lanka, die<br />

Cassiopeia Therme in Badenweiler, das Friedrichsbad<br />

und Caracalla-Therme in Baden-Baden<br />

oder das Gesundheitszentrum Schwäbische<br />

Alb in Bad Urach und die Bodensee<br />

Therme in Überlingen.<br />

Überlingen ist auch Ausgangsort der<br />

Schwäbischen Bäderstraße (siehe S. 53ff.), die<br />

auf ihrem Weg bis nach Bad Wörishofen neun<br />

Kurorte vereint. In einigen dieser Orte kommen<br />

vor allem Thermen-Liebhaber auf ihre<br />

Kosten. Gleich sechs Anlagen liegen hier in<br />

Oberschwaben dicht beieinander. In Bad<br />

Waldsee (www.waldsee-therme.de) lockt die<br />

Waldsee-Therme mit der heißesten Quelle<br />

Oberschwabens: mit 65 Grad sprudelt das fluorid-<br />

und schwefelhaltige Thermalwasser hier<br />

aus der Tiefe und wird auf wohlige 28 bis 37<br />

Grad heruntergekühlt. Aquabiking, Träumen<br />

bei Unterwassermusik oder Massagen mit heißen<br />

Steinen bieten hier Aktivität und Abwechslung.<br />

Von Ayurveda bis zu Kräuterstempelmassagen<br />

reichen die Anwendungen in der<br />

Gesundheits- und Wellness-Oase Vitalium in<br />

Bad Wurzach. Die Schwaben-Therme in Aulendorf<br />

verbindet Thermal- & Freizeitbad mit Sauna<br />

und Römerbad. Eine großzügige Saunalandschaft<br />

ist der Stolz der Adelindis-Therme<br />

in Bad Buchau. Mit vier Medical-Wellness-Stars<br />

darf sich die auf einem sanften Hügel am Ortsrand<br />

gelegene Sonnenhof-Therme in Bad<br />

Saulgau schmücken. Aus einer Tiefe von 1.000<br />

Metern sprudelt das 47 Grad warme Thermalwasser<br />

im Jordanbad in Biberach.<br />

Unter den herausragenden Wellnes-Hotels<br />

in <strong>Deutschland</strong> steht das „Wald & Schlosshotel<br />

Friedrichsruhe“ in Zweiflingen-Friedrichsruhe<br />

im Nordosten Baden-Württembergs<br />

ganz weit oben. Zum fünften Mal in Folge<br />

wurde das Haus vom Relax Guide mit der<br />

Höchstnote „vier Lilien“ ausgezeichnet. Das<br />

renommierte Haus bietet ein einzigartiges<br />

SPA auf 4.400 Quadratmetern mit 13 Behandlungsräumen,<br />

Rasulbad, 400 Quadratmeter<br />

Saunalandschaft und High-Tech-Fitnesscenter.<br />

Noch eins drauf setzt Anfang <strong>2015</strong> Brenners<br />

Park-Hotel & SPA in Baden-Baden. Dort<br />

hat sich die in unmittelbarer Nähe zum Hotel<br />

gelegene historische Villa Stéphanie in ein<br />

Luxus-Spa verwandelt. Auf 5.000 Quadratmetern,<br />

verteilt über fünf Stockwerke, bietet das<br />

Haus ein ganzheitliches Gesundheitskonzept<br />

mit Saunen, Privat Gym, Hamam, Ladies Sauna<br />

und 15 anregend gestalteten Behandlungsräumen<br />

– Parkblick inklusive.<br />

Zeit nehmen für IchZeit<br />

Sehnsucht nach Ruhe und Entspannung,<br />

die Sorgen des Alltags eine Weile hinter sich<br />

lassen, Kraft tanken. Wer sich solche Wünsche<br />

erfüllen möchte, findet in Rheinland-<br />

Pfalz passende Angebote unter dem Slogan<br />

„IchZeit“ (www.gastlandschften.de/ichzeit).<br />

20 Kurorte, Thermen und Badehäuser im<br />

Land helfen den Gästen mit individuellen Programmen,<br />

„die natürliche Balance im Leben<br />

zu erhalten, beziehungsweise wieder herzustellen“.<br />

Die Philosophie der IchZeit basiert<br />

auf drei Säulen: Entschleunigung, Wellness<br />

und Medical Wellness.<br />

Im ersten Fall geht es um die „Wiederentdeckung<br />

der Langsamkeit an landschaftlich<br />

schönen und ruhigen Plätzen“ – zum Beispiel<br />

bei einem Aufenthalt im Kloster, um die<br />

Leichtigkeit des Seins wieder zu entdecken.<br />

Selten zuvor könnte der Ausspruch „Ich geh<br />

... weiter auf Seite 59<br />

Zeit für sich<br />

57


Wellness in Sternequalität<br />

Wellness bedeutet Wohlbefinden und Vitalität<br />

für Körper, Geist und Seele. Bei der Wirkung<br />

von Wellness spielen die Dauer des<br />

Aufenthaltes, die Qualität der Einrichtung<br />

und der Anwendungen, das individuelle Eingehen<br />

auf den Gast sowie eine ausgewogene,<br />

frische und regionale Küche eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Doch woher weiß der Gast, was er in einem<br />

„Wellness-Hotel“ erwarten kann Über<br />

1.300 Hotels in <strong>Deutschland</strong> heften sich das<br />

Prädikat „Wellness-Hotel“ an. Die Stiftung<br />

Warentest hat nun 53 Gütesiegel für Hotels,<br />

Thermen und Kliniken geprüft und konstatiert:<br />

Nur wenige halten, was sie versprechen.<br />

Gerade einmal neun der Siegel sind hilfreich –<br />

vier davon sind aus der „WELLNESS STARS“-<br />

Familie und zählen zu den Testsiegern. Hier<br />

werden nicht nur die hohen Ansprüche von<br />

Wellness-, und Gesundheitsurlaubern erfüllt,<br />

sie garantieren auch gut ausgebildetes<br />

Personal, eine Umgebung zum Wohlfühlen<br />

und Wellness-Anwendungen mit Wirkung.<br />

In <strong>Deutschland</strong> befinden sich im Schwarzwald<br />

die meisten mit den Wellness Stars zertifizierten<br />

Hotels. Der Schwarzwald ist somit<br />

die größte Wellnessregion in <strong>Deutschland</strong>.<br />

Über 100 Einrichtungen in <strong>Deutschland</strong><br />

(Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen,<br />

Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen,<br />

Bayern, Saarland und Sachsen-Anhalt) sind<br />

mit dem Qualitätssiegel Wellness Stars zertifiziert.<br />

Alle Wellness Stars zertifizierten Einrichtungen<br />

werden in regelmäßigen Abständen<br />

durch unabhängige Tester der Wellness<br />

Stars GmbH und im Rahmen eines Mystery<br />

Checks von der TÜV Rheinland Cert GmbH<br />

anhand eines umfangreichen Kriterienkataloges<br />

überprüft. Dies garantiert Gästen<br />

höchste Qualität.<br />

Die Besten<br />

in einem Katalog<br />

Der Schwarzwald ist die Wellness-Destination<br />

in <strong>Deutschland</strong>. In keiner anderen<br />

Region finden Sie so viele mit einem<br />

Wellnesszertifikat versehene Hotels und<br />

Thermen. Ihre aktuellen Angebote finden<br />

Sie in unserem WELLNESS STARS<br />

Katalog. Kostenlose Bestellung unter:<br />

www.wellness-stars.de/Katalog-bestellen<br />

oder unter Tel.: +49 711- 89 24 80 05<br />

In Sachen Wellness immer informiert!<br />

Monatlich mit den aktuellen Wellnessangeboten<br />

aus dem Schwarzwald versorgt.<br />

Bestellen Sie den NEWS-Letter<br />

der Wellness Stars unter:<br />

www.wellness-stars.de/Newsletteranmeldung.<br />

58 Zeit für sich


ins Kloster“ für den gestressten Neuzeitbürger<br />

so aktuell und gleichsam erholsam sein.<br />

In Rheinland-Pfalz stehen Klosterurlaube ganz<br />

hoch im Kurs. Dabei wirkt meist schon die<br />

Entschleunigung, der Purismus und ein geregelter<br />

Tagesrhythmus, um zu Ruhe und Gelassenheit<br />

zu finden. Ohne Handy, in der<br />

Lautlosigkeit und Stille der mystischen Umgebung<br />

tritt die heilsame Aufmerksamkeit für<br />

sich und auf das Wesentliche in den Vordergrund.<br />

Dabei muss man heutzutage im Kloster<br />

nicht mehr auf zeitgemäßen Komfort und<br />

gutes Essen verzichten und man muss nicht<br />

unbedingt Beten oder an Choralgesängen<br />

teilnehmen. Tage der Stille, Meditationen,<br />

verschiedene Kurse und vielfältige Entschleunigungsangebote,<br />

dieses besonders spirituelle<br />

Erlebnis können Ruhesuchende erleben im<br />

Kloster Arenberg in Koblenz, das noch immer<br />

in der Hand der Dominikanerinnen ist, im<br />

Kloster Maria Laach in der Eifel, das von Benediktinermönchen<br />

bewirtschaftet wird oder<br />

im Kloster St. Maria in Esthal, mitten im Pfälzer<br />

Wald.<br />

Einem ganzheitlichen Ansatz folgen die<br />

Wellness-Angebote der IchZeit. Klassische<br />

Programme werden mit medizinisch-psychologisch<br />

anerkannten Entspannungstechniken<br />

kombiniert. Die Medical Wellness schließlich<br />

umfasst das Wohlbefinden, die Lebenszufriedenheit<br />

und die Belastbarkeit, die gesunde<br />

seelisch-geistige Verfassung einschließen.<br />

In Nordrhein-Westfalen werden neuerdings<br />

gesundheitsorientierte Urlaubsangebote<br />

auf einem<br />

neuen Internet-Portal (www.<br />

nrw-gesund.info) präsentiert.<br />

Naturerlebnis und Medical<br />

Wellness verbinden können<br />

Urlauber so in über dreißig<br />

nordrhein-westfälischen Heilbädern<br />

und Kurorten, vor allem<br />

im Teutoburger Wald<br />

und im Sauerland. Das Angebot<br />

reicht vom Naturgenuss<br />

beim Wandern in den ausgedehnten<br />

Wäldern der Tiefebenen<br />

und Mittelgebirgen<br />

über Wellnessoasen, die mit<br />

Ayurveda, Yoga oder Physio-<br />

Herbstliche Stimmung im<br />

Klos tergarten von Kloster Arenberg<br />

− Ruhe und Abgeschiedenheit,<br />

Schutz und Spiritualität<br />

Wellness ganzheitliches Wohlfühlen ermöglichen,<br />

bis zu traditionsreichen Kneipp-Kurorten,<br />

Luftkurorten sowie Sole- und Moorheilbädern.<br />

Zur leichteren Orientierung sind die<br />

Angebote im Internet in zwei Kategorien aufgeteilt.<br />

Unter dem Stichwort „Wohlbefinden“<br />

werden Angebote für Gesundheitsbewusste<br />

geführt, die sich im Urlaub mehr bewegen,<br />

besser ernähren und nachhaltig entspannen<br />

möchten. Wer hingegen in erster Linie den<br />

Urlaub nutzen möchte, um möglichen Krankheiten<br />

vorzubeugen, findet Angebote zur<br />

Prävention von Burn-out, Übergewicht, Herz-<br />

Kreislauf-Problemen, Schlafstörungen, Rücken-<br />

und Gelenkbeschwerden sowie Diabetes<br />

in der Kategorie „Gesundheit“.<br />

Kraftquelle Natur<br />

Auf die Schätze der Natur setzen viele Kurbäder<br />

Thüringens. So stehen beispielsweise<br />

in Bad Salzungen Sole-Wannenbäder im Keltenbad<br />

oder Sole-Inhalierungen im Gradierwerk<br />

auf dem Programm. Ein Kneipp-Rundweg<br />

für die ganze Familie führt in Bad Berka<br />

schon die jüngsten Gäste spielerisch ans<br />

Kneippen. In Tabarz gibt es neun speziell ausgebildete<br />

Coaches, die den Urlaubern die<br />

fünf Säulen der Kneipp’schen Lehre näher<br />

bringen sowie eine breite Palette von Entspannungsmöglichkeiten<br />

vom Meditationswanderweg<br />

bis zu Outdoor-Wellness. Im Liquid-Sound-Tempel<br />

der Toskana Therme in<br />

Bad Sulza treiben die Gäste losgelöst in 32<br />

Das große Gradierwerk am Rosengarten, das auffällige<br />

Wahrzeichen Bad Salzuflens, gehört zu den größten<br />

Freiluft-Inhalatorien im "Heilgarten <strong>Deutschland</strong>s"<br />

Grad warmer Sole – und lauschen dabei den<br />

Klängen der Unterwassermusik.<br />

Sachsen präsentiert dieses Jahr erstmals mit<br />

einem eigenen Magazin mit dem Titel „Vitalurlaub“<br />

zertifizierte Vitalbetriebe wie z. B. das<br />

Parkhotel Bad Schandau und das Berghotel<br />

Bastei ebenso wie das Sächsische Staatsbad<br />

Bad Elster und das Thermalbad Wiesenbad<br />

im Erzgebirge. Die Angebote reichen von Honiganwendungen<br />

und „Verwöhntagen für<br />

zwei“ im Heide Spa im Moorheilbad Bad Düben<br />

über Ayurveda in Bad Schlema bis zu<br />

„Kräuterwellness“ im Erzgebirge. „Moor &<br />

Mehr“ lautet das Motto der zweiwöchigen<br />

Kur angebote in Bad Muskau, einwöchige Gesundheitspakete<br />

inklusive zehn Behandlungen<br />

sind in Bad Elster im Vogtland buchbar.<br />

Mit natürlichen Heilmitteln reich gesegnet<br />

ist auch die Küstenlandschaft Mecklenburg-<br />

Vorpommerns. Dort finden Kreide, Jodsole,<br />

Moor und Meerwasser in zahlreichen Einrichtungen<br />

Anwendung. Vor allem die Heilkreide,<br />

das weiße Gold der Küste, ist dort ein Renner.<br />

Vermischt mit Wasser wird die feinkörnige<br />

Heide auf die Haut aufgetragen. Die cremige,<br />

warme Packung belastet den Kreislauf<br />

weniger als Fango und wirkt angenehm entspannend.<br />

In vielen Hotels auf der Insel Rügen<br />

kann man entsprechende Anwendungen<br />

buchen. Eine ähnlich lange Geschichte hat<br />

die Sole, die beispielsweise im<br />

Kaiserbad Heringsdorf auf der<br />

Insel Usedom zutage gefördert<br />

wird. Dabei handelt es<br />

sich um reines, salziges Wasser,<br />

ein Überbleibsel des Urmeeres,<br />

das seit Millionen Jahren<br />

in einer Tiefe von einigen<br />

hundert Metern schlummert.<br />

Eine Renaissance erlebt seit<br />

einigen Jahren in Seeheilbädern<br />

und Seebädern Mecklenburg-Vorpommerns<br />

die Thalassotherapie,<br />

mit der sich bereits<br />

die alten Griechen wirkungsvoll<br />

manches Zipperleins<br />

entledigten. Im Warnemünder<br />

Hotel Neptun wurde bereits<br />

im Jahr 2001 das erste Thalasso-Zentrum<br />

in einem deutschen<br />

Hotel eröffnet.<br />

Zeit für sich<br />

59


Hinein ins Vergnügen<br />

In einer offenen Kugel 90 Meter hoch in<br />

die Luft katapultiert werden: Wow! Dieses<br />

prickelnde Erlebnis erwartet Besucher des<br />

Allgäu Skyline Park in Bad Wörishofen. Außerdem<br />

lockt in dem Familien-Park die<br />

höchste Überkopf-Achterbahn Europas. Tester<br />

deklarierten den Allgäu Skyline Park nicht<br />

nur zum bayerischen Freizeitpark mit dem<br />

besten Preis-Leistungsverhältnis, sondern<br />

auch zu dem mit der besten Gastronomie im<br />

Freistaat.<br />

Ravensburger Spieleland<br />

Unterhaltung und Abenteuer für die ganze Familie – ob in prickelnden Freizeit-<br />

und Themenparks oder in spannenden Wissens- und Technikwelten<br />

Das Legoland <strong>Deutschland</strong> in Günzburg<br />

lässt große und kleine Besucher in acht unterschiedlichen<br />

Themenbereichen über faszinierende<br />

Modellwelten staunen, den Puls bei einer<br />

Achterbahnfahrt auf die Spitze treiben<br />

oder in die Unterwasserwelt eintauchen. Zu<br />

den über 50 Attraktionen, die der Park bisher<br />

bereithielt, gesellt sich eine weitere Indoor-<br />

Attraktion. In der Saison <strong>2015</strong> lautet die Mission<br />

„Haltet den Dieb!“, wenn kleine und<br />

große Gäste in der brandneuen, verrückten<br />

LEGO City Polizeistation auf wilde Gangsterjagd<br />

gehen. Herzstück des Parks ist das Miniland,<br />

wo es aufwändig und detailverliebt<br />

nachgebaute Städte und Landschaften Europas<br />

zu sehen gibt. Die integrierten Figuren<br />

und Fahrzeuge erwecken die Miniaturlandschaften<br />

mit passender Geräuschkulisse auf<br />

Knopfdruck zum Leben. Weitere Highlights<br />

des Legolands sind zum Beispiel das Legoland<br />

Atlantis by SEA LIFE, dessen acht Meter<br />

langer Glastunnel unter Wasser viele maritime<br />

Entdeckungen verspricht. Die gestreiften<br />

Bambushaie, die Anfang <strong>2015</strong> dort einziehen,<br />

sind nur eine davon. Mit einer Heißluftballonfahrt<br />

über den Park kann man das Legoland<br />

aus einer völlig neuen Perspektive entdecken.<br />

Majestätisch lässt sich der Ausflug mit einer<br />

Übernachtung in der Königsburg, dem parkeigenen<br />

Hotel, noch verlängern.<br />

Beliebte Spiele in ungeahnter Größe bietet<br />

das Ravensburger Spieleland. Hier können<br />

die Besucher ihre Lieblingsspiele in Lebensgröße<br />

nachspielen, Adrenalin in diversen<br />

Achterbahnen oder dem Familien-Freifallturm<br />

tanken oder auf Entdeckungsreise gehen.<br />

Die clevere und lustige Maus aus der „Sendung<br />

mit der Maus“ ist seit vergangenem Jahr<br />

der neue Star im Ravensburger Spieleland.<br />

<strong>2015</strong> zieht ihr Freund, der blaue Elefant, ein!<br />

Genauso familienfreundlich gestaltet sich<br />

ein Ausflug in den Playmobil Fun-Park in Zirndorf<br />

bei Nürnberg. 90.000 Quadratmeter laden<br />

Kinder hier dazu ein, ihrer Fantasie und<br />

ihrem Bewegungsdrang in den Playmobil-<br />

Spielwelten freien Lauf zu lassen, während<br />

ÜBERNACHTET IN EINER<br />

EINZIGARTIGEN LEGO ® WELT<br />

Im LEGOLAND ® <strong>Deutschland</strong> Resort, im bayerischen Günzburg, warten acht<br />

Themenwelten mit über 50 Attraktionen und Modellen aus mehr als 55 Millionen<br />

LEGO ® Steinen darauf, von euch erobert zu werden. Freut euch <strong>2015</strong> auf Abenteuer<br />

in der verrückten LEGO City Polizeistation und weitere spannende Neuheiten.<br />

Verlängert euren Aufenthalt im LEGOLAND Feriendorf in einer einzigartigen<br />

LEGO Welt direkt am Park. Die besten Übernachtungspakete<br />

bei ausgewählten Hotelpartnern in der Region<br />

und im LEGOLAND Feriendorf findet ihr unter:<br />

LEGOLANDHolidays.de<br />

Bei jeder Buchung<br />

gibt es den 2. Tag<br />

Parkeintritt gratis dazu!<br />

LEGO, das LEGO Logo, die Konfigurationen des Steines und der Noppen, die Minifigur und LEGOLAND sind Marken der<br />

LEGO Gruppe. ©2014 The LEGO Group Änderungen vorbehalten. Stand 12/2014<br />

60 Erlebniswelten für die Familie


ihre Eltern entspannt die Parkatmosphäre<br />

genießen können.<br />

Der größte Freizeitpark <strong>Deutschland</strong>s,<br />

der Europa-Park in Rust, präsentiert<br />

mit über 100 Attraktionen,<br />

fünf Erlebnishotels und mehr als<br />

sechs Stunden Showprogramm ein<br />

variantenreiches und üppiges Angebot.<br />

Auf Facebook wurde der Park in<br />

einer deutschlandweiten Umfrage<br />

zur beliebtesten Touristenattraktion<br />

gekürt. Den Gästen wird in dreizehn<br />

Themenbereichen, inklusive thementypischer<br />

Architektur, Vegetation<br />

und Gastronomie, ein einzigartiges<br />

Urlaubsflair vermittelt. Elf Achterbahnen<br />

sorgen für gewaltige Adrenalinschübe,<br />

wenn zum Beispiel die Waggons des „Silver<br />

Star“ mit 127 km/h aus einer Höhe von<br />

73 Metern hinabschießen oder die Fahrgäste<br />

des Blue Fire in Loopings umhergewirbelt<br />

werden. Großer Beliebtheit erfreut sich auch<br />

die alljährliche Halloween-Themenwoche, in<br />

der der Park Hexen und Monster zum Leben<br />

erweckt, die den Besuchern wohlige Schauer<br />

über den Rücken jagen.<br />

Legoland <strong>Deutschland</strong><br />

Der mit 85 Jahren älteste Erlebnispark in<br />

<strong>Deutschland</strong> bietet über 100 originelle Attraktionen<br />

zum Thema „Schwaben anno<br />

1880“. Geboten wird im Erlebnispark Tripsdrill<br />

in Cleebronn neben Nervenkitzel im<br />

Freefall Tower oder der Katapult-Achterbahn<br />

„Karacho“ aber auch Entspannung und Spaß<br />

für die Kleinsten. Im angeschlossenen Wildparadies<br />

kann man über 40 Tierarten beobachten<br />

und Flugvorführungen der Falknerei<br />

erleben. Urige Baumhäuser bieten ein außergewöhnliches<br />

Quartier für eine Verlängerung<br />

des Parkaufenthaltes.<br />

Die erste Kinderachterbahn machte 2014<br />

seine Jungfernfahrt in Leipzig. „Huracanito“<br />

ist der kindgerechte Nachbau der Huracan-<br />

Achterbahn des Freizeitparks Belantis und<br />

verspricht Fahrspaß für Kinder ab drei Jahren.<br />

Die Kinderachterbahn kennzeichnet den Höhepunkt<br />

der neuen Erlebnisoase, die mit<br />

Schaukeln, Rutschen und einem Auto-Parcour<br />

das Familienkonzept des Parks unterstreicht.<br />

Am Rande der Lüneburger Heide tummeln<br />

sich Adrenalinkicks in bemerkenswerter Dichte.<br />

Der Heide-Park in Soltau treibt mit Attraktionen<br />

wie der gigantischen Holzachterbahn<br />

Colossos, dem größten Gyro-Drop Freefall<br />

Tower der Welt „Scream“, der Katapult-Achterbahn<br />

Desert Race, der „Krake“ und<br />

<strong>Deutschland</strong>s erstem Wing Coaster, dem<br />

Zoo Leipzig<br />

Science Center Bremen<br />

„Flug der Dämonen“ sowie vielen weiteren<br />

aufregenden Highlights den Puls bis zum Anschlag.<br />

Das parkeigene Erlebnishotel Port Royal,<br />

ganz im Freibeuterstil gestaltet, wird<br />

<strong>2015</strong> durch ein Spaßbad erweitert.<br />

<strong>Deutschland</strong>s einziger Freizeitpark am Meer<br />

ist der Hansa Park in Sierksdorf an der Ostsee.<br />

<strong>2015</strong> eröffnet hier eine neue, atemberaubende<br />

Attraktion, wenn „Der Schwur des<br />

Kärnan“ seine Jungfernfahrt macht. Die Achterbahn<br />

wird mit einer Schienenhöhe von 73<br />

Metern einer der drei höchsten Hyper-Coaster<br />

Europas sein. Neben Kärnan warten zum<br />

Beispiel der „Fluch von Novgorod“, die Achterbahn<br />

mit der steilsten Sturzfahrt im<br />

Dunkeln weltweit, auf Adrenalinjunkies.<br />

Die Welt der Wissenschaft auf unterhaltsame,<br />

spielerische Weise präsentiert<br />

das Universum in Bremen. Nach seinem Umbau<br />

zeigt das Science Center eine neue Dauerausstellung<br />

mit den drei Themenbereichen<br />

Mensch, Natur und Technik.<br />

Hier können die Gäste wissenschaftliche<br />

Phänomene mit allen Sinnen und dem ganzen<br />

Körper begreifen. Über 250 Exponate<br />

machen die Wissenschaft zum Abenteuer und<br />

laden zum Mitmachen und Experimentieren<br />

ein. Im Entdecker-Park dreht sich alles um das<br />

Thema Bewegung. Das Programm ist breit<br />

gefächert. So können Besucher ihre eigene<br />

Koordination beim Klettern, Kriechen oder<br />

dem „Mondsprung“ testen. Aber auch Bewegungen<br />

der Natur – Wasserläufe und Wasserfälle,<br />

Wind und Wetter oder unsichtbare Bewegungen<br />

wie Töne und Musik – können erforscht<br />

und ausgetestet werden. Das grüne<br />

Science Center botanika im Rhododendron-<br />

Park nimmt den Besucher mit zu einer Expedition<br />

in den Himalaja oder nach<br />

Borneo, wo Salamander, Schlangen<br />

und Vogelspinnen leben. Im<br />

Übersee-Museum taucht man in<br />

ferne Kontinente ein und entdeckt<br />

dabei deren faszinierende Kulturund<br />

Naturräume mit einzigartigen<br />

Exponaten aus der ganzen Welt,<br />

meisterhaften Tierdioramen und<br />

echten Pflanzen.<br />

Frieren in den Alpen, die brütende<br />

Hitze der Sahelzone und die erfrischende<br />

Temperatur an der Ostsee<br />

können Klimainteressierte an<br />

einem Tag in Bremerhaven erleben.<br />

Das Klimahaus Bremerhaven<br />

8° Ost schickt seine Besucher im Ausstellungsbereich<br />

„Reise“ auf eine einzigartige<br />

Tour um den Globus, bei der sie die Klimazonen<br />

der Welt erspüren können. Die Erlebnis-<br />

Museumslandschaft um die Weser wird komplettiert<br />

vom Deutschen Auswandererhaus.<br />

Das „Europäische Museum des Jahres“ 2007<br />

verdeutlicht am Standort des größten Auswandererhafens<br />

Europas zwischen 1830 und<br />

1974 die Suche nach dem Glück jenseits des<br />

Atlantiks. Im Zeitraum von 1830 bis 1974 verließen<br />

über 7 Millionen Menschen ihre Heimat<br />

über Bremerhaven. Seit 2012 gibt es einen Erweiterungsbau,<br />

der sich mit Einwanderern beschäftigt.<br />

Beginnend 1973, dem Jahr des Einwanderungsstopps,<br />

können die Besucher hier<br />

nachvollziehen, wie sich die Neubürger in<br />

<strong>Deutschland</strong> zurechtfanden und wie es nachfolgenden<br />

Generationen ergeht.<br />

Mit einer neuen Attraktion wartet das<br />

„Schaufenster Fischereihafen“ in Bremerhaven<br />

auf: Die Expedition Nordmeere führt<br />

Jung und Alt in die Unterwasserwelten der<br />

nordischen Meere, dorthin, wo die Fische zuhause<br />

sind, die auf unseren Tellern landen.<br />

Eine spannende Entdeckungsreise an Bord<br />

eines Forschungsschiffes zeigt Bremerhavens<br />

große Fischereitradition. Auf den Spuren eines<br />

Forschers tauchen die Teilnehmer hinab<br />

zu den Fanggründen in geheimnisvolle Meerestiefen.<br />

Tierische Erlebniswelten<br />

1911 wurde in München mit dem Tierpark<br />

Hellabrunn der erste Geo-Zoo der Welt gegründet.<br />

In einem einzigartigen Naturparadies<br />

mit Bächen und Wasserläufen im Landschaftsschutzgebiet<br />

der Isarauen leben über<br />

Erlebniswelten für die Familie<br />

61


19.000 Tiere aus mehr als 750 Arten.<br />

Ein Besuch des Zoos gleicht einer Reise<br />

durch die spannenden Tierwelten<br />

von Afrika bis zum Nordpol, von Europa<br />

nach Asien und Amerika. Zur Anlage<br />

gehören unter anderem großzügige<br />

Vogelvolieren, eine weitläufige Elefantenanlage,<br />

ein Orang-Utan-Gehege<br />

und eine Fledermausgrotte, in der die<br />

Besucher die Tiere hautnah erleben.<br />

Der Zoo Leipzig bietet seinen Besuchern<br />

eine einzigartige Tropenexkursion<br />

in seinem Gondwanaland. Eine<br />

16.000 Quadratmeter große Halle beherbergt<br />

einen urwüchsigen Regenwald<br />

mit über 17.000 tropischen Pflanzen<br />

und rund 90 exotischen Tierarten.<br />

Die sächsischen Tropen lassen sich auf<br />

verschlungenen Wegen und einer<br />

Bootstour erkunden. Im tropischen<br />

Nutzgarten können die Besucher rund<br />

60 Früchte und Gewürze, von Kakao<br />

bis Yamswurzel, fühlen und riechen.<br />

Im Zuge des Projekts „Zoo der Zukunft“<br />

finden einige Umwälzungen<br />

statt, um neben neuen, naturnah gestalteten<br />

Gehegen auch neue Tierarten<br />

im Zoo begrüßen zu können.<br />

Der Serengeti Park in Hodenhagen<br />

nördlich von Hannover bietet den Besuchern<br />

authentische Begegnungen<br />

mit echten Familien großer Wildtiere. Rund<br />

1.500 freilebende Exoten sind hier beheimatet.<br />

Bei einem Spaziergang durch die Affenwelt<br />

toben rund 200 Affen zwanzig verschiedener<br />

Arten um die Besucher herum. Highlights<br />

sind die Dschungelsafari, die tolle Einblicke<br />

in die Welt des Dschungels bietet und<br />

die Aqua-Safari, bei der eine abenteuerliche<br />

Speedboat-Fahrt durch spannende Flusslandschaften<br />

wartet.<br />

Der Vogelpark Walsrode begeistert Besucher<br />

aller Altersklassen. 4.500 Vögel in etwa<br />

750 Arten bieten ein Naturerlebnis der besonderen<br />

Art. Vor allem die Tropenwaldhalle mit<br />

Regenwaldbepflanzung und seltenen Vögeln<br />

aus Indonesien ist ein besonderes Highlight.<br />

Hausboottouren<br />

Autostadt<br />

Spaß im und auf dem Wasser<br />

60 Kilometer südlich von Berlin liegen die<br />

Tropen: Tropical Islands ist ein Bade- und<br />

Freizeitparadies, mit Indoor-Regenwald, Tropendorf,<br />

Riesenrutsche, Bali-Lagune, Südsee-<br />

Ambiente und Saunalandschaft. Für die<br />

Kleinsten gibt es das Tropi-Kinderland zum<br />

Spielen, Klettern und Toben.<br />

Mit einem Gefährt bestehend aus Ferienwohnung<br />

und Fortbewegungsmittel in einem<br />

lässt sich die Natur Mecklenburg-Vorpommerns<br />

und Brandenburgs bewundern. Auf<br />

den Hausboottouren, die sich wachsender<br />

Beliebtheit erfreuen, können sich Urlauber auf<br />

eine Erkundungstour durch die Fluss- und<br />

Seenlandschaft von Müritz, Spree, Oder und<br />

unzähligen weiteren Gewässer begeben. Für<br />

viele der Touren ist noch nicht einmal ein<br />

Bootsführerschein notwendig. Im Zuge eines<br />

dreistündigen Kurses vor Fahrtbeginn können<br />

Freizeitkapitäne einen Charter-Führerschein<br />

erlangen, der für viele der Wasserstraßen als<br />

Zulassung reicht. Die Mecklenburgische Seenplatte<br />

lässt sich aber auch auf Floßfahrten<br />

erkunden. Komfortable Varianten der hölzernen<br />

Gefährte sind mit Hütten<br />

ausgestattet und dienen den<br />

Reisenden als übers Wasser<br />

gleitendes Ferienhäuschen.<br />

Mobile Welten<br />

Neun Dekaden Automobilgeschichte<br />

auf über 4.000<br />

Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />

ziehen nicht nur Technikfreaks<br />

in ihren Bann. Die Besucher<br />

der BMW-Welt in München<br />

können Artefakte aus der<br />

90-jährigen Firmentradition<br />

des bayerischen Automobilbauers<br />

bestaunen, ebenso Modelle<br />

von Rolls Royce und Mini.<br />

Den Besuch krönt ein Abstecher<br />

ins Gourmet Restaurant<br />

des Erlebniszentrums, das mit<br />

zwei Michelin Sternen ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

Im Mittelpunkt der bis 31.<br />

Januar 2016 andauernden<br />

Wechselausstellung „The MINI<br />

Story“ des BMW-Museums<br />

steht die Evolution des Mini.<br />

Hier tauchen die Besucher in<br />

mehr als ein halbes Jahrhundert<br />

Mini-Historie ein. Ebenfalls<br />

einen Besuch wert ist das<br />

Verkehrszentrum des Deutschen Museums<br />

München, wo in drei themenorientierten Ausstellungshallen<br />

zu den Themen „Stadtverkehr“,<br />

„Reisen“ sowie „Mobilität und Technik“<br />

Exponate zur Geschichte und Gegenwart<br />

locken.<br />

Der Firmengeschichte Audis im 20. Jahrhundert<br />

widmet sich das museum mobile im<br />

Audi Forum in Ingolstadt. Neben der detaillierten<br />

Firmengeschichte steht ein tieferer<br />

Einblick in das Jahrhundert der Mobilität im<br />

Mittelpunkt. In der Dauerausstellung lässt<br />

sich so die Entwicklung des Automobils von<br />

1899 bis 2000 nachvollziehen. Staunen können<br />

die Besucher auch bei einer Führung<br />

durch das Werk, bei der sie live erleben, wie<br />

ein neues Modell entsteht.<br />

Die Erfolgshistorie des mittlerweile größten<br />

Automobilherstellers wird im ersten Toyota-<br />

Museum <strong>Deutschland</strong>s in Pocking bei Passau<br />

mit über 120 Oldtimer-Modellen eindrucksvoll<br />

in Szene gesetzt. Ein Aussichtsturm, der dem<br />

Museum angeschlossen ist, gewährt bei guter<br />

Sicht einen Panoramablick bis in die Alpen.<br />

Die zeitgleiche Entwicklung von Luft- und<br />

Raumfahrt steht im Fokus des Dornier Museums<br />

in Friedrichshafen am Bodensee. Dort<br />

bekommen die Besucher bedeutende Innovationen,<br />

historische Flugzeuge sowie Ausstellungsstücke<br />

zur Raumfahrt zu Gesicht.<br />

Nicht weit entfernt beherbergt in Friedrichshafen<br />

das Zeppelin Museum die weltgrößte<br />

Sammlung zur Geschichte und Technik der<br />

Luftschifffahrt. Neben einer Fülle von Originalexponaten,<br />

Modellen und Fotos findet der<br />

Besucher auch eine Kunstausstellung zur<br />

Wechselbeziehung von Kunst und Technik.<br />

Die schönsten und wertvollsten Autos aus<br />

den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhun-<br />

62 Erlebniswelten für die Familie


Mercedes-Benz Museum<br />

derts vereint das Museum für historische<br />

Maybach-Fahrzeuge in Neustadt in der Oberpfalz.<br />

Weltweit existieren nur noch etwa 160<br />

Stück von den etwa 1.800 Maybach-Autos,<br />

die zwischen 1921 und 1941 gebaut wurden.<br />

Die Modelle in dem in den einstigen Werkhallen<br />

untergebrachten Museum zeigen die<br />

Luxuskarossen in verschiedenen Zuständen –<br />

vom Concours Klassiker bis zum zersägten<br />

Auto, das in einer Scheune gefunden wurde.<br />

Im oberschwäbischen Bad Waldsee präsentiert<br />

das erlebnisorientierte Erwin Hymer Museum<br />

die Welt des mobilen Reisens anhand<br />

von über 80 Wohnwagen seit den 1930er<br />

Jahren, in Szene gesetzt an acht Sehnsuchtsorten<br />

wie der Adria, der Ostsee oder Indien.<br />

Beim Oldtimer-Campingfest präsentieren<br />

sich jedes Jahr historische Wohnwagen-Gespanne,<br />

Campingbusse und Reisemobile und<br />

ihre Besitzer auf dem Freigelände des Museums.<br />

Die Wiese vor dem Museumsgebäude<br />

verwandelt sich dann in einen bunten Campingplatz.<br />

Stuttgart-Untertürkheim lädt ein zur Spurensuche<br />

durch die mehr als 120 Jahre währende<br />

Geschichte von Mercedes Benz im<br />

Mercedes-Benz Museum. Hier reihen sich –<br />

neben den Versuchswerkstätten – Rennwägen<br />

und Historische Modelle der Stuttgarter<br />

Traditionsmarke.<br />

Porsche-Museum<br />

Das Porsche-Museum in Stuttgart-Zuffenhausen<br />

wirft ein Licht auf die mehr als hundertjährige<br />

Geschichte der Sportwagenschmiede.<br />

Die technischen Hochleistungen des Firmengründers<br />

Ferdinand Porsche aus dem 20. Jahrhundert<br />

sind ebenfalls Thema der Dauerausstellung,<br />

die viele Höhepunkte aus der Unternehmenshistorie<br />

bereithält. Außerdem locken<br />

Wechselausstellungen wie „Porsche in den<br />

1950er Jahren“ nach Stuttgart.<br />

Eine bunte Ausstellung von Oldtimern, Formel<br />

1-Rennwagen, Flugzeugen, Lokomotiven,<br />

aber auch mechanischen Musikinstrumenten<br />

schmückt das Auto & Technik Museum in Sinsheim.<br />

Auf einer Hallenfläche von über 30.000<br />

Quadratmetern bieten sich Einblicke in die Entwicklung<br />

von Technik und Automobil.<br />

Ebenfalls variantenreich gestalten sich die<br />

Attraktionen des Technikmuseums in Speyer,<br />

das unter anderem die größte Raumfahrtausstellung<br />

Europas sowie eine begehbare originale<br />

Boeing 747 und das historische Bundeswehr-U-Boot<br />

U9 beherbergt.<br />

Automobilfans und Kulturliebhaber gleichermaßen<br />

kommen in der Autostadt in<br />

Wolfsburg, die dieses Jahr ihr 15-jähriges Jubiläum<br />

feiert, auf ihre Kosten. Das bunte Angebot<br />

des Themen- und Erlebnisparks lockt<br />

alljährlich etwa zwei Millionen Besucher. Im<br />

Mittelpunkt steht das Thema Mobilität. Das<br />

ZeitHaus, das besucherstärkste Automobilmuseum<br />

weltweit, zeigt Meilensteine und Ikonen<br />

von über 50 verschiedenen Herstellern<br />

der Automobilgeschichte auf vier<br />

Etagen. Architektonische Highlights<br />

sind die acht Pavillons, die<br />

je einer Automarke des VW-Konzerns<br />

gewidmet sind. Im Zentrum<br />

der üppigen Parklandschaft – einem<br />

architektonischen Gesamtkunstwerk<br />

– die zum Verschnaufen<br />

und Entspannen einlädt, befinden<br />

sich die Pavillons, die unter anderem<br />

Volkswagen, aber auch Lamborghini<br />

oder Seat repräsentieren.<br />

Einen einzigartigen Blick auf die<br />

Autostadt erhält man bei der Panorama-Tour<br />

auf dem Mittellandkanal.<br />

Im MobiVersum stehen Lernen,<br />

Gestalten und Spielen im<br />

Mittelpunkt. Zwischendurch bieten 13 Restaurants<br />

an, kleinen und großen Hunger zum Beispiel<br />

mit erlesenen Kochkreationen von Sternekoch<br />

Sven Elverfeld zu stillen. Ein besonderes<br />

Erlebnis verspricht der Geländeparcour<br />

der Autostadt, bei dem den Nutzern viel eigene<br />

Fahrkunst abverlangt wird. Das eigene<br />

fahrerische Geschick können Besucher aber<br />

auch beim Fahrsicherheitstraining auf dem<br />

Gelände testen. Für Musikliebhaber veranstaltet<br />

die Autostadt alljährlich die<br />

Movimentos-Festwochen (siehe S.<br />

64ff.), die einige kulturelle Highlights,<br />

von szenischen Lesungen bis Tanzensembles<br />

bereithalten.<br />

Im Porsche-Werk von Leipzig<br />

kann man zuschauen wie ein<br />

Porsche „Cayenne“ oder ein<br />

„Panamera“ entsteht und gefertigt<br />

wird. Außerdem bieten<br />

Testfahrten in Begleitung eines professionellen<br />

Instrukteurs Fahrspaß sowohl auf Einfahrund<br />

Prüfstrecken als auch auf einem Geländekurs.<br />

Einblick in eine der modernsten und<br />

nachhaltigsten Automobilfabriken der Welt<br />

erhalten die Gäste des BMW-Werks in Leipzig.<br />

Bei einem geführten Rundgang erlangt<br />

der Besucher Eindrücke vom gesamten Fertigungsprozess<br />

eines Automobils. In Dresden<br />

ist die Gläserne Manufaktur ein lohnendes<br />

Ausflugsziel für Automobilfans. Auf einem<br />

Rundgang lässt sich Schritt für Schritt das<br />

hoch technologisierte Verfahren nachvollziehen,<br />

in dem der VW Phaeton zusammengesetzt<br />

wird. Unter dem Motto „Kultur am laufenden<br />

Band“ finden auch musikalische Veranstaltungen<br />

in der Manufaktur statt.<br />

Das August Horch Museum in Zwickau lässt<br />

in Originalgebäuden der Gründungszeit Audis<br />

Meilensteine des Automobilbaus von<br />

Horch, Audi, DKW und Trabant lebendig werden.<br />

Die Dauerausstellung deckt einen Zeitraum<br />

von mehr als einem Jahrhundert ab und<br />

zeigt als Paradestück ein Horch-Original von<br />

1911, das älteste Automobil der Ausstellung.<br />

Neben den zahlreichen Originalen finden sich<br />

auch außergewöhnliche Miniaturautos wieder<br />

und zeigen alle Epochen Audis. In die Anfangsphase<br />

der heutigen Weltmarke werden<br />

die Besucher in der August Horch-Villa zurückgeworfen.<br />

Hier werden Leben und Wirken<br />

des Pioniers und Markenmitbegründers<br />

beleuchtet und dargestellt.<br />

Auto & Technik Museum<br />

Der Ball ist rund<br />

Kein Thrill in der Achterbahn, keine chromblitzende<br />

Technik und dennoch von Millionen<br />

mit Neugier erwartet wird eine Erlebniswelt,<br />

die die „schönste Nebensache der Welt“ wirkungsvoll<br />

in den Mittelpunkt rückt. Noch im<br />

ersten Halbjahr <strong>2015</strong> soll in Dortmund das<br />

Deutsche Fußballmuseum eröffnen. Auf<br />

7.700 Quadratmetern Grundfläche (etwas<br />

mehr als ein Fußballfeld) wird auf mehreren<br />

Etagen die Geschichte des Fußballs in<br />

<strong>Deutschland</strong> lebendig – interaktiv und erlebnisorientiert.<br />

Man darf gespannt sein. Aber<br />

natürlich lebt ein Museum nicht nur vom<br />

Spielen mit 3D-Animationen, sondern auch<br />

von klassischen Objekten – wie den Schuhen,<br />

mit denen Helmut Rahn <strong>Deutschland</strong> 1954<br />

zum ersten WM-Titel schoss und jenen von<br />

Mario Götze, die 2014 zum Siegtor für den<br />

vierten Titel führten.<br />

Erlebniswelten für die Familie<br />

63


Ganz Ohr und Augen auf!<br />

Erstklassige Klangerlebnisse bei glanzvollen Festspielen<br />

und packenden Festivals sowie außergewöhnliche<br />

Kunstinszenierungen in traditionellem<br />

Ambiente oder an außergewöhnlichen Orten<br />

Vor knapp 140 Jahren gegründet,<br />

haben die Münchner Opernfestspiele<br />

(21.6.-31.7.<strong>2015</strong>) bis<br />

heute nichts von ihrer Anziehungskraft<br />

verloren. Zwei Opernpremieren<br />

gibt es dieses Jahr:<br />

Am 28. Juni feiert Claude Debussys<br />

„Pelléas et Mélisande“ im<br />

Lesungen<br />

Märkte Vorträge<br />

Jazz & Co.<br />

Prinzregententheater die Uraufführung<br />

seiner Neuproduktion<br />

unter der musikalischen Leitung<br />

von Constantinos Carydis. Für die<br />

Inszenierung ist Christiane Pohl<br />

verantwortlich. Die zweite Premiere<br />

ist Richard Strauss’ „Arabella“,<br />

die im Nationaltheater uraufgeführt<br />

wird. Die Sopranistin<br />

Anja Harteros<br />

ist in der Titelpartie<br />

genauso zu<br />

erleben wie Thomas<br />

J. Mayer, der die<br />

Rolle des Madryka<br />

übernimmt. Inszeniert<br />

wird die Oper<br />

von Andreas Dresen,<br />

einem der wichtigsten<br />

deutschen Filmregisseure<br />

der Gegenwart.<br />

Ferner gehören<br />

hochkarätig<br />

besetzte Aufführungen<br />

aus dem Repertoire<br />

der Bayerischen Staatsoper<br />

zum Programm, das von Kammerkonzerten,<br />

Liederabenden<br />

sowie zwei Abenden bei „Oper<br />

für alle“ abgerundet wird.<br />

Ein Open-Air-Highlight in der<br />

bayerischen Landeshauptstadt ist<br />

Klassik am Odeonsplatz<br />

(11./12.7.<strong>2015</strong>). Zum 15. Mal verwandelt<br />

sich der schönste Platz<br />

der Stadt in eine Freiluftbühne,<br />

auf der Pablo Heras-Casado das<br />

Symphonieorchester und den<br />

Chor des bayerischen Rundfunks<br />

dirigiert. Am zweiten Tag spielen<br />

die Münchner Philharmoniker<br />

Carl Orffs „Carmina Burana“, dirigiert<br />

von Krzysztof Urbanski.<br />

64 Kunst, Kultur und Festspiele<br />

Mozartfest Würzburg − Mozartnacht<br />

Mit Konzerten und Veranstaltungen<br />

bedient der Dachauer<br />

Musiksommer unterschiedlichste<br />

Genres. Beispielsweise bei der<br />

Veranstaltung „Jazz in allen Gassen“<br />

(5.6.<strong>2015</strong>) auf sieben verschiedenen<br />

Bühnen. Am 7. Juni<br />

gastiert auf dem Rathausplatz die<br />

deutsche Dancehall- Reggaeband<br />

Mono & Nikitaman.<br />

Im März wird Burghausen zu einem<br />

Mekka für Jazz-Liebhaber.<br />

Die Internationale Jazzwoche<br />

Burghausen (17.-22.3.<strong>2015</strong>), deren<br />

Ruhm unter anderem Gastspiele<br />

von Jazz-Legenden wie<br />

Ella Fitzgerald, Chick Corea und<br />

Internationale Jazzwoche Burghausen − Rebekka Bakken<br />

Dave Brubeck begründen, findet<br />

zum 46. Mal statt. Bei einem stilistisch<br />

vielfältigen Programm<br />

und einer attraktiven Mischung<br />

aus Jazz-Stars und Newcomern<br />

weht ein Hauch von New Orleans<br />

durch die Gassen Burghausens.<br />

Mit dabei sind dieses Mal unter<br />

anderem Mario Biondi, Kenny<br />

Garrett, Spyro Gyra und Rebekka<br />

Bakken. Weitere Attraktionen<br />

sind beispielsweise die Jazznight<br />

in Lokalen der Altstadt.<br />

Nur alle vier Jahre kommen<br />

Schauspielfans in Straubing in<br />

den Genuss der Agnes-Bernauer-<br />

Festspiele (19.6.-19.7.<strong>2015</strong>). Die<br />

Baderstochter aus Augsburg war<br />

die große Liebe Herzog Albrechts<br />

III. von Bayern-München.<br />

Aus dieser unstandesgemäßen<br />

Verbindung erwuchsen politische<br />

Probleme, die damit beendet<br />

wurden, dass Agnes Bernauer<br />

wegen Liebes- und Schadenszauber<br />

angeklagt und 1435 in der<br />

Donau ertränkt wurde. Die Geschichte<br />

um Liebe und Tod der<br />

Bernauerin wird im Hof des Herzogschlosses<br />

in Straubing auf die<br />

Bühne gebracht.<br />

Das Regensburger Schloss St.<br />

Emmeram bildet im Sommer die<br />

Kulisse für die „Thurn und Taxis<br />

Schlossfestspiele“ (17.-<br />

26.7.<strong>2015</strong>), die mit einer bunten<br />

Stilpalette überraschen. So gibt<br />

es Konzerte mit der Französin<br />

ZAZ und Xavier Naidoo ebenso<br />

wie die Puccini-Oper „La<br />

Bohème“ und eine „festliche<br />

Operngala mit Piotr Beczala“.<br />

Optisch wie akustisch ein<br />

Hochgenuss ist das Mozartfest<br />

Würzburg (22.5.-28.6.<strong>2015</strong>), das<br />

sich mit dem Komponisten der<br />

Klassik auseinandersetzt. Im Mittelpunkt<br />

steht die Frage, ob besagter<br />

Klassikbegriff aus Sicht<br />

des 21. Jahrhunderts eigentlich<br />

zutreffend ist, da Mozart zu seiner<br />

Zeit ein revolutionärer Querdenker<br />

war, was eine Titulierung<br />

als „Klassiker“ eigentlich<br />

ausschließt.<br />

Den Reigen<br />

zahlreicher<br />

Streichkonzerte eröffnet<br />

der Weltklasse-Geiger<br />

Renaud<br />

Capuçon.<br />

Weitere international<br />

renommierte<br />

Streicher folgen,<br />

zum Beispiel Violinvirtuose<br />

Frank<br />

Peter Zimmermann<br />

und Gerard<br />

Causse, wegweisender<br />

Impulsgeber<br />

für die musikalische Selbstständigkeit<br />

der Viola als Soloinstrument.<br />

Der japanische Komponist<br />

Toshio Hosokawa schreibt eigens<br />

für das Mozartfest ein neu es<br />

Werk, das Capucon uraufführen<br />

wird (12.6.<strong>2015</strong>). Die international<br />

gefragte Sopranistin Diana<br />

Damrau kehrt mit einem exklusiven<br />

Liederabend an die Wiege<br />

ihres Welterfolgs zurück. Solo-<br />

Oboist Albrecht Mayer und Solo-<br />

Hornist Stefan Dohr vertreten die<br />

Berliner Philharmoniker. Das Mozartfest<br />

begeistert vor allem<br />

durch die Symbiose von Mozarts<br />

Klassik, barocker Architekturkunst<br />

von Balthasar Neumann


und die Kunst in der<br />

von Weinbergen flankierten<br />

fränkischen Altstadt.<br />

Im letzten Jahr<br />

besuchten 25.000 Zuhörer<br />

die Aufführungen<br />

im Kaisersaal der Residenz,<br />

im Hofgarten und<br />

an außergewöhnlichen<br />

Schauplätzen.<br />

Zwischen dem Kabarett-<br />

und Kleinkunstfestival<br />

Carambolage –<br />

Ende Januar – und dem<br />

Internationalen Filmfestival<br />

Mannheim-Heidelberg (9.-<br />

24.10.<strong>2015</strong>) bietet die Stadt Heidelberg<br />

einige musikalische Leckerbissen.<br />

So beteiligt sich die<br />

Stadt am Neckar-Musikfestival,<br />

bei dem von März bis November<br />

über 50 Konzerte in zehn Städten<br />

des Neckartals gespielt werden.<br />

Dieses Jahr widmet sich das Festival<br />

der „Russischen Trilogie“<br />

und spielt Werke der drei großen<br />

russischen Jubilare Alexander<br />

Skrjabin (100. Todestag), Alexander<br />

Glasunow (150. Geburtstag)<br />

und Peter Tschaikowsky (175. Geburtstag).<br />

Auf der schönsten Bühne<br />

der Stadt finden die Heidelberger<br />

Schlossfestspiele (27.6.-<br />

2.8.<strong>2015</strong>) statt. Der Schlosshof<br />

wird dieses Jahr zur Kulisse der<br />

etwa Meisterkurse für Gesang<br />

und Dirigieren oder die Teilnahme<br />

an Gesprächskonzerten.<br />

Die renommierten Ludwigsburger<br />

Schlossfestspiele (15.5.-<br />

25.6.<strong>2015</strong>) können jedes Jahr mit<br />

Highlights der Musik, des Tanzes,<br />

aber auch mit Literatur-Events<br />

und Theateraufführungen aufwarten.<br />

So spielen die Star-Trompeter<br />

Till Brönner und Sergei Nakariakov<br />

zusammen verschiedene<br />

Werke von Bach, Gershwin und<br />

Piazzolla. In „Torobaka“ nähern<br />

sich die Tanzrevolutionäre Israel<br />

Galvan und Akram Khan aneinander<br />

an und vereinen spanischen<br />

Flamenco und indischen Kathak<br />

zu einem ausdrucksstarken Erlebnis.<br />

So unterschiedlich wie das<br />

DomStufen-Festspiele in Erfurt − Der Freischütz<br />

Etwas außerhalb bietet das<br />

Schloss Neuweier, inmitten von<br />

Weinbergen, eine besondere Kulisse<br />

für die Philharmonischen<br />

Schlosskonzerte (10./11.7.<strong>2015</strong>)<br />

im Schlosshof.<br />

In Mannheim finden zum 18.<br />

Mal die Internationalen Schillertage<br />

(12.-20.6.<strong>2015</strong>) statt. Diese<br />

beschäftigen sich vor dem Hintergrund<br />

von Friedrich Schillers<br />

Freiheitsbegriff mit den heutigen<br />

räumlichen, sozialen und kulturellen<br />

Grenzen. Ein Thema, das<br />

heute aktueller denn je erscheint.<br />

„Seid umschlungen Millionen“<br />

fordert Schillers Text der<br />

Europahymne. Ungeklärt ist die<br />

Frage, ob Europa seine Arme<br />

öffnet, oder ob die Aufforderung<br />

Schillers der Festung Europas<br />

gewidmet ist.<br />

Ein zeitloser Klassiker steht<br />

bei den Opernfestspielen<br />

Heidenheim (12.-20.6. <strong>2015</strong>)<br />

auf dem Programm: „Macbeth“,<br />

eines der klassischen<br />

Dramen aus der Feder William<br />

Shakespeares, wird in<br />

einem neuen Arrangement<br />

gezeigt. Künstler aus aller<br />

Welt begeistern das Publikum<br />

beim Zelt-Musik-Festival<br />

(1.-19.7.<strong>2015</strong>) in Freiburg.<br />

Die Programmgestalter<br />

haben dieses Jahr so unterschiedliche<br />

Künstler wie die deutsche<br />

Pop-Gruppe Revolverheld,<br />

den US-amerikanischen Songwriter<br />

John Hiatt & The Combo, den<br />

Rapper Clueso, die Violinistin<br />

Lindsey Stirling und Folk-Ikone<br />

Joan Baez verpflichtet.<br />

Gleich zwei musikalische Highlights<br />

locken Stars verschiedener<br />

Genres nach Rottweil. Das Festival<br />

„Sommersprossen“ (15.6.-<br />

15.7.<strong>2015</strong>) begeistert mit klassischen<br />

und barocken Tönen oder<br />

Stilexperimenten. Klangvolle Namen<br />

vereint das Jazzfest Rottweil<br />

(30.4.-16.5.<strong>2015</strong>), zum Beispiel<br />

Gregory Porter, Randy Crawford<br />

und Jazzpianist Monty Alexander.<br />

Ludwigsburger Schlossfestspiele − Torobaka<br />

unsterblichen Tragödie um Romeo<br />

und Julia. Auch auf Rapunzel<br />

können sich die Besucher<br />

freuen, ebenso wie auf das Musical<br />

„My Fair Lady“.<br />

Das Internationale Solo-Tanz-<br />

Theater-Festival (12.-15.3.<strong>2015</strong>)<br />

in Stuttgart bietet vor allem jungen<br />

Choreographen und Künstlern<br />

die Möglichkeit, sich mit ihren<br />

phantasievollen Solostücken<br />

in den öffentlichen Fokus zu tanzen.<br />

Im Rahmen der 16. Bachwoche<br />

(15.-22.3.<strong>2015</strong>) werden neben<br />

zahlreichen Aufführungen<br />

von Werken Johann Sebastian<br />

Bachs auch vielfältige Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

angeboten,<br />

Programm sind auch die Spielstätten,<br />

die neben dem Residenzschloss<br />

die Karlskaserne und viele<br />

weitere Orte einschließen.<br />

Wenn innerhalb von weniger<br />

als 14 Tagen in Baden-Baden<br />

die Berliner Philharmoniker zu<br />

Gast sind, um den „Rosenkavalier“<br />

neu zu inszenieren, außerdem<br />

Kammerensembles und<br />

Einzelmusiker „Meisterkonzerte“<br />

in der ganzen Stadt verteilt spielen<br />

und prominente Gastsolisten<br />

wie Pianistin Martha Argerich<br />

und Vilonistin Isabelle Faust auftreten,<br />

dann kann die Rede nur<br />

von den Osterfestspielen (27.3.-<br />

6.4.<strong>2015</strong>) sein.<br />

Mozart –<br />

Was heißt hier Klassik<br />

22. Mai bis 28. Juni <strong>2015</strong><br />

www.mozartfest.de | Tel. +49 (0) 931 / 37 23 36<br />

Kunst, Kultur und Festspiele<br />

65


Movimentos Festwochen − Sydney Dance Compnay „2one another“<br />

Eine der größten Musikveranstaltungen<br />

<strong>Deutschland</strong>s erstreckt sich von Frankfurt<br />

über Wiesbaden bis zum Mittelrhein: Über<br />

170 Veranstaltungen stehen im Spielplan des<br />

Rheingau Musik Festivals, das verschiedenste<br />

Klänge von unterschiedlichsten Orten über<br />

den Rhein trägt.<br />

Weltstars gastieren beim Festival „Summer<br />

in the City“ in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt<br />

Mainz. Einer der Top-Acts ist<br />

Gitarrenvirtuose Mark Knopfler, Kopf der<br />

Band Dire Straits, der zum „Evening with Mark<br />

Knopfler and Band“ (19.6.<strong>2015</strong>) einlädt. Weitere<br />

Highlights sind die Open-Air-Darbietungen<br />

von Roxette (5.7.), Dieter Thomas Kuhn<br />

(3.7.) und dem Orquesta Buena Vista Social<br />

Clubs (8.7.). Konzerte geben auch die Fantastischen<br />

Vier (3.7.), Hubert von Goisern (10.7.)<br />

und Gregor Meyle (28.6.).<br />

Eine Ära geht zu Ende, wenn<br />

dieses Jahr Johan Simons als<br />

Intendant der Ruhrtriennale<br />

(14.8.-27.9.<strong>2015</strong>) Heiner Goebbels<br />

ablöst. Simons erstes Jahr<br />

steht unter dem Thema „Seid<br />

umschlungen“ und startet mit<br />

einer Weltpremiere: Accattone<br />

von Pier Paolo Pasolini als Musiktheaterprojekt.<br />

Das endgültige<br />

Programm der Triennale<br />

wird am 23. Februar bekannt<br />

gegeben.<br />

Die Domstufen-Festspiele<br />

(9.-26.7.<strong>2015</strong>) in Erfurt laden<br />

zur romantischen Schaueroper<br />

„Der Freischütz“ von Carl Maria<br />

von Weber ein. Die musikalische<br />

Leitung liegt in den Händen von Samuel<br />

Bächli, die Inszenierung gestaltet Guy Montovans.<br />

Parallel zu Webers Oper zeigen die<br />

Festspiele auch „Das Dschungelbuch“ als<br />

musikalisches Schauspiel unter der Leitung<br />

von Francesco Bottigliero (Musik) und Friederike<br />

Karig (Inszenierung).<br />

Das größte Klassikfestival in Thüringen sind<br />

die Thüringer Bachwochen (27.3.-19.4.<strong>2015</strong>).<br />

Sie bieten mit Konzerten an authentischen<br />

Bach-Orten Gelegenheit, auf Spurensuche<br />

durch das historische Musikland Thüringen<br />

zu gehen. Zur Eröffnung des Festivals spielen<br />

zwei Generationen die Matthäuspassion in<br />

Arnstadt: Vater Christoph Pregardien dirigiert,<br />

während sein Sohn Julian die Tenor-<br />

Arien übernimmt. Insgesamt sind 50 Konzerte<br />

geplant.<br />

Das Bachfest Leipzig (12.-21.6.<strong>2015</strong>), das<br />

größte Musikfestival der Stadt, lockt jährlich<br />

75.000 Besucher. Zum 1.000-jährlichen Jubiläum<br />

der ersten urkundlichen Erwähnung<br />

Leipzigs ist das Thema des Festivals dem Libretto<br />

von Bachs Kantate „Preise, Jerusalem,<br />

den Herrn“ entnommen: „So herrlich stehst<br />

du, liebe Stadt“. Das Bachfest vereint über<br />

100 Veranstaltungen zu Ehren Johann Sebastian<br />

Bachs und des Millenniums. In der Leipziger<br />

Nikolaikirche, die <strong>2015</strong> 850-jähriges Bestehen<br />

feiert, stimmt der Thomanerchor die<br />

Besucher auf das Bachfest ein. Die Nikolaikirche<br />

war Austragungsort der Uraufführung von<br />

Bachs Kantate, die dem diesjährigen Bachfest<br />

sein Motto gab. Zu den berühmtesten Musikern,<br />

die in Leipzig lebten, zählt auch Felix<br />

Mendelssohn Bartholdy, zu dessen Ehren das<br />

Bachfest Leipzig − Thomaskirche mit Thomanerchor<br />

Gewandhaus Leipzig seit 1997 alljährlich die<br />

Mendelssohn-Festtage (18.-27.9.<strong>2015</strong>) veranstaltet.<br />

Bei den 38. Dresdner Musikfestspielen<br />

(13.5.-7.6.<strong>2015</strong>) treten über 100 renommierte<br />

Künstler an 24 Schauplätzen auf. Das Festival<br />

steht unter dem Motto „FeuerEis“ und soll<br />

die Kontraste um die dennoch bestehende<br />

Einigkeit Europas in den Mittelpunkt stellen.<br />

Erstklassigen Oldtime-Jazz bietet das Dixieland<br />

Festival in Dresden (10.–17.5.<strong>2015</strong>). An<br />

wechselnden Orten treffen hier Jazzmusiker<br />

zum Beispiel zu einem „Brassband-Battle“<br />

aufeinander, während Zuschauer am Terrassenufer<br />

der Elbe Europas größtem Riverboat<br />

Shuffle lauschen.<br />

Dem vielleicht berühmtesten Sohn der<br />

Stadt Zwickau ist das Schumannfest gewidmet,<br />

das dieses Jahr dessen 175-jähriges<br />

Hochzeitsjubiläum feiert und deshalb nicht<br />

nur Werke Robert Schumanns, sondern auch<br />

seiner Frau Klara im Programm führt. Dazu<br />

gehört unter anderem ein Lichterfest, zu dem<br />

rund um den zentrumsnahen Schwanenteich<br />

unzählige kleine Ensembles musizieren.<br />

Zum 13. Mal veranstaltet die Autostadt<br />

Wolfsburg die Movimentos Festwochen<br />

(10.4.-17.5.<strong>2015</strong>). Die 67 Veranstaltungen mit<br />

renommierten Künstlern aus aller Welt stehen<br />

dieses Jahr unter dem Motto „Frieden“. Ein<br />

Höhepunkt im Tanz-Programm ist die Uraufführung<br />

der Choreografie „Why Bach“ der<br />

israelischen Kibbutz Contemporary Dance<br />

Company im historischen KraftWerk. Außerdem<br />

im Tanz-Programm dabei sind u. a. die<br />

Sydney Dance Company, das Ensemble<br />

Shaun Parker & Company, das Cloud Gate<br />

Dance Theatre aus Taiwan und die jungen<br />

Nachwuchstänzer der Movimentos Akademie.<br />

Namhafte Schauspieler wie Klaus Maria Brandauer<br />

oder Suzanne von Borsody lesen aus<br />

Werken von Heinrich Böll, Herman Melville<br />

und anderen, die sich mit verschiedenen Aspekten<br />

von Frieden auseinandersetzen. Den<br />

Auftakt zu insgesamt neun szenischen Lesungen<br />